Sie verfolgte Dominic für einen kurzen Moment mit den Augen, bis er in der Menge verschwand. Vielleicht hätte sie ihn begleiten sollen, überlegte sie, doch etwas verriet ihr, dass der Mann nur noch ungestört sein wollte. Sie sollte ihm seine Ruhe gönnen, denn im Gegensatz zu ihr hatte er sein Haustier verloren und musste auch noch am nächsten Tag arbeiten. Elvira hatte in ihrem Leben nie einen Finger rühren müssen, doch sie sah, wie erschöpft ihr Vater stets des Abends nach Hause kam.
Langsam hielt sie in ihren Bewegungen inne, stand still auf der Tanzfläche, bis sie sich durch die Personen quetschte und zurück zu ihrer Sitzecke wollte. Allerdings war diese bereits erneut besetzt und sie sah sich im Raum um, näherte sich dann den Türen, wo es etwas ruhiger war. Ohne auf die lokale Uhrzeit zu achten, rief sie ihre Mutter an, die innerhalb weniger Sekunden abnahm.
Ein wehmütiges Lächeln stahl sich über die Lippen der Rothaarigen.
"Mama", begrüßte sie das Holo, das ihr entgegen strahlte.
"Elvira! Wie geht es dir? Ich dachte schon, du meldest dich heute gar nicht mehr!"
"Mama, es ist soviel passiert heute!" begann sie aufgeregt und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Sie erzählte von dem Kroganer, Dominic, dem Überfall im Laden, wie großartig die Citadel ist, dass sie Clarissa Cartel aufsuchen will, nur um ihr großes Idol zu treffen. Ihre Mutter hörte ihr geduldig zu, manchmal zustimmend nickend oder besorgt die stirnrunzelnd. Und Elvira spürte, wie sie das Heimweh trotz dem vielen Neuen und Aufregenden packte. Doch sie würde durch halten, sie würde die Galaxie bereisen und eines Tages nach Hause zurück kommen und ihre Eltern in den Arm nehmen.
Sie wusste nicht, wie lange sie gesprochen hatte, wie spät es war, doch die Bar leerte sich langsam und die Müdigkeit machte sich langsam bemerkbar. Ihr Vater hatte sich zwischendurch zeigen lassen und ihr Küsse zugeworfen. Sie hatte gekichert und von einigen Umstehenden fragende Blicke geerntet.
Sie sollte auch langsam die Bar verlassen, dachte sie. Und sich auf die suche nach einer Unterkunft machen.
"Das Great Zakera Hotel soll gut sein", informierte ihre Mutter sie. "Fünf Sterne, steht hier."
"Dann werd ich dort hingehen", stimmte sie indirekt zu. "Mach's gut Mama. Gib Papa einen Kuss von mir. Und den anderen auch!"
Ihre Mutter lachte nur und das Holo verschwand.
Wenn es etwas gab, das Elvira lernen musste, dann war es die Fähigkeit, allein sein zu können. Sich selbst Motivation zusprechend, verließ sie die Purgatory und machte sich auf den Weg zum Zakera Ward, wo sie das Great Zakera Hotel vermutete.