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    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    Shakuras sagte nichts, sondern hörte nur zu.
    Er sagte auch dann nichts, als der alte Vicktar schon längst geendet und abermals beteuerte hatte, dass das Schaf weniger als das Gesuch denn als ein Geschenk verstanden werden sollte. Je länger Shakuras mit einer seiner Reaktionen wartete und das tat er, damit die Worte des Webers ihren Platz im Raum der Zeit einnahmen, umso gebrechlicher erschien ihm dieser Mann vor ihm. Nun endlich regte sich was an Shakuras, nämlich dass er seinen Stab zur Körpermitte hin positionierte, diesen mit beiden Händen förmlich am oberen Ende umschloss und sein Gewicht leicht verlagerte. Sonst war nichts. Kein Wort. Keine Veränderung im Blick, der da auf Vicktar ruhte. Fast wie ein aus Stein gehauenes Denkmal. Eine mitlerweile unangenehme und klamme andächtige Atmosphäre wuchs heran, dass sich den Anwesenden unwillkürlich die Fragen aufzudrängen versuchten, wer denn nun Schuld daran hatte und was wohl bei solch harmlosen wie einer vermeintlichen Richtigstellung eines vorangegangenen Erlebnisses als verloren zu betrauern war. Doch Shakuras tat weiter nichts und ließ im Raume was im Raume war. Die Zeit und längst ausgesprochene Worte. Der Weber indes schien trotz seiner hohen Lebenserfahrung mit etwas zu kämpfen. Etwas, das Sekunden und Stunden dehnte, wie es Zweifel und Unwissenheit taten. Der Herzschlag, das Pochen von Blut ... Es..
    Gerade, als Vicktar wohl ein letztes Mal ansetzte, da antwortete Shakuras auf eine Frage, die gar nicht gestellt gewesen war.

    "Nein!" nEiN?- Das war alles?
    "Vicktar, Ich glaube Euch nicht. Vielmehr glaube ich, Ihr habt Angst.
    Und wer Angst hat, kann nicht frei sein."
    Geändert von Shakuras (11.04.2014 um 01:11 Uhr)

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    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline
    "Ich... ich... ich... bezichtigt Ihr mich etwa der Lüge, werter Herr?", entgegnete Vicktar wenig überzeugend. Shakuras schwieg, ließ die wenigen gesagten Worte einfach wirken.
    "Ich meine versteht mich nicht falsch, ich... ich bin tatsächlich unsicher. Doch liegt das vielmehr daran, dass ich mir noch nicht im Klaren bin, welchen Weg ich einschlagen will, im Innos zu dienen. es gibt doch noch andere Wege; solche, bei denen ich mehr von Nutzen sein kann als in der Klausur. Ob Ihr mir glaubt oder nicht, ich lüge nicht, wenn ich daran zweifle, dass ich in meinem Alter noch solche Wege bestreiten muss, um Innos meinen Glauben mitzuteilen! Angst ist nicht Unentschlossenheit, und nur weil ich mich noch nicht entschieden habe, welchem Pfad ich an dieser Wegkreuzung folgen will, heißt das nicht, dass ich Angst davor habe, überhaupt weiter zu gehen!"
    Der Novize tat immer noch nichts, doch Vicktar redete sich immer mehr und mehr in Rage.

    "Ihr glaubt, ich bin ein Feigling, weil ich, ein Handwerker, der die edelsten Stoffe dieser Insel geschaffen und über Dekaden hinweg mit diesen Händen hier hart geschuftet hat, mich nicht entschließe, ein Glaubensbruder zu werden und außer zu beten und zu predigen gar nichts mehr zu tun nicht mein Weg ist, dem Herrn zu gefallen? Ha! Ich leiste Euch fünfmal so viel Arbeit für den Orden ab wie Ihr, auch ohne dass ich mich zu diesem Schritt entscheide!
    Wer Angst hat, der ist frei? Ich fühle mich frei, alles zu tun, das ich für richtig halte, und wenn Ihr es genau wissen wollt, habe ich dieses Schaf verabscheut und war froh, es los zu sein. Soll es doch an seinem ständigen Geschrei ersticken!"
    Der Weber wusste nicht, warum, doch das Schweigen seines Gegenübers war schlimmer zu ertragen als jedes Wort, das er hätte von sich geben können. Es verlieh seinen inneren Zweifeln eine körperliche Präsenz, und diesen in die Augen blicken zu müssen, war ein unerträgliches Los.

    "Wenn Ihr sonst nichts zu sagen habt, dann verlasst bitte mein Haus! Die Nächte werden wieder kürzer, da kann ich jeden Schlaf gut gebrauchen."
    Es war ihm mittlerweile egal, dass er einen Mann von Glauben vor sich hatte. Dass seine Ehrfurcht vor Innos nicht mit einer Ehrfurcht vor jedem dahergelaufenen Novizen einhergehen musste, war ihm nun klar. Entschieden stapfte Vicktar zur Tür und bedeutete Shakuras, dass sein Schweigen hier unerwünscht war.
    "Ich habe alles gesagt, und Ihr habt nichts zu sagen. Nun geht!"

  3. Beiträge anzeigen #343
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    Schnell war die klapprige Tür aufgestoßen und leicht schnaufend und den rostigen Türriegel in der Hand harrte der Weber nun eisern an ihrer Seite. Sein zwar noch immer unsteter und doch ernster Blick verriet Shakuras, dass er wohl nicht noch einmal so lange auf den Ordensbruder warten würde. Nur wie viel Zeit war wahrhaft vergangen vom Öffnen der Tür bis hin zur Klärung des Sachverhalts und den anschließenden .. waren es ein oder auch vielleicht zwei Schweigeminuten gewesen? Und nun stand die Tür wieder offen. Der Diener hatte genug gesehen um zu wissen was folgen würde. Er würde gehen und dem Kreis der Feuers davon berichten. Berichten, dass es sich bei dem Schaf lediglich um eine Schenkung handelte und das der Dank im Namen der Heiligen Kirche ausgesprochen ward.

    "Nun denn...", leitete der Alte ein, weiterhin in seiner Position stehend, und bedachte Vicktar eines kurzen, aber vielsagenden Blickes, der jedoch fern jeder Argwohn war. Er machte sich seine ganz eigenen Gedanken. Dann schaute er an sich hinab, zu seiner Ordenstracht, glättete eine aufgeworfene Falte. Er löste die Linke vom Stab und fasste diesen nun mit der Rechten wieder weiter mittig. Fester. Ein Augenschweif durchs Zimmer, der Wandteppich fiel ihm wieder auf. Zurück zum Weber, an der Tür.
    "Wisst Ihr, guter Mann, es hätte mir auch verdammt nochmal gleich sein können aus welchen Beweggründen Ihr den Tempel aufgesucht habt. So nichtig und unliebsam in Gedanken einen Menschen wie Ihr es einer seid zu begegnen und zu hinterfragen, so nichtig und unliebsam wie Ihr Eure Wahl der Opfergabe auf das Schaf habt fallen lassen. Eben weil Ihr es Euch als angesehener Weber leisten könnt und so wie ich es als Bruder hätte auch tun können, wäre ich nur bei den zu übermittelnden Dank verblieben. Aber ich kam zu Euch, in Euer Haus, nicht nur an jene Schwelle ob des Einfachen wegens, nämlich um Euch kennenzulernen. Aus Gründen, die mir lieb und teuer sind. Aus selbstlosen Gründen, die nicht meiner Sache dienen, aus Nächstenliebe, nicht wie z.B. etwas aufzuholen oder Segen zu gewinnen, obwohl .. ich es mir leisten könnte.
    Ich kam um Euch zuzuhören, aus Interesse an Eurer Person, die da ein Schaf geschenkt hat und um es richtig zu verstehen, um Euch, Vicktar, vielleicht helfen zu können." Jetzt erst begann Shakuras die ersten Schritte gen Tür zu gehen, langsam und gesetzt. Und dem Weber dämmerte, das dies nichts an ein angeblich imposant mächtiges Schauspiel erinnerte, sondern vielmehr an eine einzigartige Natürlichkeit eines Lebens, das der Niedere in Feuer Gewandete seinen ganz eigenen Raum der Zeit durchlief.
    "Ich muss zugeben, ich tat wohl nicht Gut daran so forsch zu sein und dafür entschuldige ich mich." Ein weiterer kurzer, aufrichtiger Blick in die schwarzen Rundungen seines Altersgenossen. "Irren ist menschlich, Vicktar. Einjeder geht auf seinem Pfade mal fehl. Bei mir war es die Hochmut gewesen, da ich ungefragt um hohe Unterstützung gebeten habe. Bei anderen ist es die Scham und das falsche Zeugnis, das sie ablegen, weil sie sich nicht Bekennen für ihre Taten und verstecken. Bei wieder anderen ist es das Götzenbild oder der Mord. Deshalb ist es wichtig, dass der Mensch weiß was er tut und warum er es tut und was ihn dabei bewegt es zu tun." An der Tür angekommen stockte Shakuras in seiner Bewegung eine aufmerksame Hand auf die Schulter des Vicktars zu legen und ließ sie lieber wieder fallen. Womöglich zu viel des Guten, zu forsch und unpassend für die Gegenwart, bedachte der Alte im letzten Moment. So lächelte er dem Weber nur nochmals beruhigend zu. "Und ich bin mir gewiss, dass das Eine zum Anderen führt und sie doch nicht eins sein müssen. So kann auch ein Handwerker ein Glaubensmann sein und ein Glaubensmann ein Hirte. Ich bin froh, Vicktar den Weber getroffen zu haben und er mich einließ in sein Haus. Auf Bald und eine geruhsame Nacht!" Dann verschwand der einfache Diener Innos' in der Dunkelheit des Schöpfers und fand seinen Weg zurück zu seiner neuen Gemeinde.

  4. Beiträge anzeigen #344
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Es war ein schöner Tag in Thorniara, der prachtvollen Stadt auf Argaan. Viele Männer und Frauen arbeiteten am Hafen und kümmerten sich da nicht nur um das Ver- und Entladen der Schiffe. Auch Schiffsreparaturen und die Herstellung von transportfähigen Kisten wurde im Hafen angeboten. Immer wieder legten neue Schiffe an, um die geladenen Waren an die hiesigen Händler und Handwerker zu verkaufen. So auch an diesem Tag.

    "Beeilt euch, macht das Schiff fest, sonst treibt es wieder nach links" rief ein Hafenarbeiter, der hastig an einem Seil zog. Mit viel Kraft konnten die Hafenarbeiter dafür sorgen, dass ein großes Handelsschiff aus fernen Ländern am Hafen anlegen konnte. Sofort wurde eine hölzerne Rampe heruntergelassen, die den Seemännern einen sicheren Abstieg gewährte. Ein dicker, den Assasinenhändlern ähnelnder Mann betrat die Insel, holte Luft und brummte mit fester Stimme: "Hoffentlich ist bei den Händlern mehr zu holen!" er lachte und lief in Richtung Händler- und Handwerkerviertel. Aus dem Hintergrund kam eine eher schmale Gestalt gelaufen. Immer rief sie den dicken Mann, der sich dann endlich umdrehte. "Kapitän, ich fürchte die Getreidelieferung können wir entsorgen. Wir haben Ratten im unteren Deck." wütend stampfte der dicke Kapitän auf den Boden. "Argh! Diese Lieferung hat mich ein halbes Vermögen gekostet! Na gut, wirft sie über Bord oder sonst wo hin!" wütend und mit dem Armen rudernd ging er weiter.

    Langsam verließen die Bürgerinnen und Bürger ihre Häuser und machten sich auf, ihre Tagesgeschäfte zu erledigen. Manch einer kaufte Lebensmittel, ein anderer wollte sich neu einkleiden und wieder ein anderer kaufte Pfeile für die bevorstehende Jagd. Insgesamt machte die Stadt einen friedlichen Eindruck, auch wenn die Überzahl an Soldaten des Königs nicht zu übersehen war.

    Maximuss

  5. Beiträge anzeigen #345
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    "Heute hat Morris wieder das Brot gebacken oder? Es wieder so unglaublich weich und fluffig. Ich wünschte der Bäckerjunge wäre immer im Küchendienst eingeteilt...", schwärmte Conrad und stopfte sich genüsslich den letzten Bissen Brot in seinen Mund.

    "Ich hörte die Magier wollen ihn vielleicht zum Novizen machen. Das müssen wir verhindern. Um jeden Preis.", ertönte die Stimme eines weiteren Novizen der ebenfalls auf einer Scheibe des schmackhaften Backwerks kaute, das von allen so hoch gelobt wurde.

    Auch Grimbar saß an ebenjenem Tisch und teilte die Meinung seiner Kollegen, auch wenn er es nicht kundtat. Das Brot war vorzüglich. Dennoch würde er sich für Morris freuen, falls er in den Stand eines Novizen erhoben würde, denn das würde für ihn bedeuten, dass er sich endlich intensiv mit dem Studium der Magie befassen könnte.

    "Sagt mal", erkundigte sich Grimbar, immer noch kauend." Kommt es mir nur so vor oder hat uns Icarion gar keine Arbeit gegeben, die wir nach dem Mittagessen erledigen sollen? Das wäre fast schon ein Wunder..."

    "Ach du weißt es noch gar nicht? Daron will heute nachmittag allen Interessierten die Grundlagen eines Zaubers beibringen. Dafür hat er sogar Icarion gebeten, dass er uns keine Aufgaben geben soll. Wir gehen alle hin. Willst du mitkommen?", sprach Conrad.

    Nachdenklich blickte Grimbar zu Boden und begann zu grübeln. Das letzte Mal, dass er einen Zauber gewoben hatte war schon eine halbe Ewigkeit her. Er wüsste gar nicht ob er überhaupt noch seine magischen Kräfte aktivieren konnte, geschweige denn irgendetwas damit anstellen. Dennoch war er eine Novize des Ordens der Feuermagier und das bedeutete er musste sein Bestes geben um die Magie zu meistern. Zuversichtlich teilte er seinem Kollegen seine Entscheidung mit und gemeinsam brachen alle am Tisch sitzenden Novizen um der Unterrichtsstunde beizuwohnen.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #346
    Drachentöterin Avatar von Succa
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    Succa ist offline
    Succa schmunzelte und merkte, dass es nun doch langsam Zeit war aufzubrechen. Die Schwarzhaarige hatte sich schon den Abend vorher von Aaron und Joshua verabschiedet und stand nun alleine vor den Ställen. Der Stallbursche blickte Sie an und Succa grinste. Er hatte ihr geholfen, den Platz für Krafjur zu organisieren.
    Mittlerweile schaute der Hengst etwas besser aus als die Tage davor und Succa war um einiges erleichtert. Dennoch waren die Schürfwunden an Hals und Gesicht immer noch zu erkennen. Es würde also ohne Trense gehen müssen.

    Succa nahm sich eine Bürste zur Hand und versuchte den groben Dreck aus seinem Fell zu bürsten. Der Braune schnaubte etwas nervös aus und Succa strich ihm über den Hals. Er musste sich beruhigen, sonst würde das ganze eine komplizierte Geschichte werden.
    Succa strich ihm ruhig über den Hals und beobachtete ihn. Er war deutlich verschreckt und hatte wahrscheinlich einige schlechte Erfahrungen gesammelt.

    Nach der ganzen Prozedur mit dem Bürsten holte sie einen Eimer Wasser und säuberte sein Fell noch weiter. Sein Deckhaar glänzte und erst jetzt erkannte Succa was für ein Hengst Sie da eigentlich vor sich stehen hatte. Er war zwar etwas dünn und brauchte noch einiges an Futter, doch sah man das er früher gut trainiert worden war. Die Schwarzhaarige schmunzelte und holte das Halfter. Sie wollte es zurecht schneiden, doch ohne Ihren Dolch würde Sie nicht weit kommen. Der Stallbursche würde ihr sicherlich behilflich sein. "Junge komm mal her", rief Sie und der Jüngling steckte schon wenige Augenblicke später seinen Kopf in die Box. "Hast du ein Messer, oder einen Dolch?", fragte Sie ihn und er schaute sie verwundert hat. Etwas zögerlich reichte er ihr das kleine Messer und Succa schmunzelte. Mit Mühe schnitt Sie das Halfter zurecht, sodass nur noch der Riemen um das Maul übrig blieb mit dem Nackenriemen. Es war kein hochwertiges Leder und Succa würde wohl wieder ein neues beschaffen müssen.

    Sie streifte Krafjur den Riemen um das Maul und legte sachte den Nackenriemen um. Er spielte mit seinen Ohren und wenig später stand der Braune fürs erste fertig aufgetrenst vor Succa "So könnt ihr Ihn aber nicht reiten?", schmunzelte der Jüngling und Succa hob fragend die Augenbraue "Wieso nicht?" Der Stallbursche blickte Succa etwas verlegen an und grinste dann "Ja ohne Sattel und richtige Zügel. Wie wollt ihr ihn denn führen?" Die Schwarzhaarige lachte auf und klopfte dem Jüngling auf die Schulter "Das geht glaub mir. Ein guter Reiter braucht keinen Sattel. Tust du mir bitte den Gefallen und meldet Krafjur hier in diesen Stallungen ab?" Sie drückte dem Burschen ein Goldstück in die Hand und nahm den einzelnen Strick vom Halfter in die Hand. Krafjur wieherte auf als Succa mit ihm den Stall verlies.
    Die Sonne kämpfte sich Ihren Weg durch die Wolken und Succa schwang sich auf den Rücken des Braunen. Er trippelte unruhig auf der Stelle und warf den Kopf nach oben. Succa hielt sich an der Mähne fest und lies ihn vor erst gewähren. Nach einigen Bocksprüngen schien sich der Hengst wieder zu beruhigen und die Schwarzhaarige strich ihm über den Hals.
    Es war an der Zeit diese Stadt zu verlassen. Nachdem was Joshua erzählt hatte, schien für Sie Schwarzwasser als nächstes Ziel am Sinnvollsten. Gerade wo Krafjur wohl noch einiges an Ruhe brauchte und in diesen großen Städten hatte sich Succa noch nie wohl gefühlt.

    Doch vorerst musste sie an den Stadtmauern ihr Hab und Gut zurück holen. Hatte man es ihr Anfangs abgenommen. Diese ganze Stadt war so überorganisiert. Es war fast lachhaft.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Entspannt saß Lukar in der schäbigen Hafentaverne und genoss sein stilles Wasser.
    Die Taverne war trotz dieser Tageszeit recht gut besucht, was unteranderem daran liegen mochte, dass Berthold und Alfred wieder ihr übliches Glücksspiel betrieben. Lukar schenkte diesem hinterhältigen Treiben, bei dem es ganz offensichtlich ganz und garnicht um Glück ging, was die naiven Bürger aber einfach nicht begreifen wollten, keinerlei Beachtung. Diese Art von Lug und Betrug war schlicht nicht die seine. Außerdem liefen seine eigenen Geschäfte derzeit so gut, dass die Beträge, die bei einem solchen Glücksspiel winkten, erbärmlich dagegen wirkten.
    Ja, es hätte in den letzten Tagen wirklich nicht besser für Lukar laufen können. Nachdem er relativ entspannt zwei weitere kleine Packete an zwielichte Kunden hatte verkaufen können, hatte ein erneutes Treffen mit den Gebrüdern Althoff ergeben, dass jener Kontaktmann, welcher sich beim ersten Mal nicht um die Angelegenheit selbst kümmerte sondern seine schmierigen Schergen vorschickte, dazu bereit war mit Lukar von Angesicht zu Angesicht zu handeln. Er war offenkundig an eienr größeren Menge Sumpfkraut interesiert und da er sich die Chance nicht entgehen lassen wollte, würde er mit Sicherheit eine größere Summe hergeben.
    Begünstigt wurde der gesamte Geschäftsverlauf auch durch ein Ereigniss, welches Lukar nicht hatte einplanen können als er hierher kam, aber nun äußerst freudig zur Kentniss nahm;Ein exotisches Handelsschiff hatte im großen Haupthafen von Thorniara angelegt. Auf den ersten Blick war das natürlich weniger Aufregend, kleinere Handelsschiffe legten beinahe ständig in solchen Küstenstadten an um ihre waren an den Mann zu bringen, doch wen Lukar dem Geschätz der Bürger Glauben schenken durfte handelte es sich hierbei um ein wirklich größeres Schiff mit vielen Mann Besatzung, die nach den Arbeiten am Hafendock mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Stadt streifen würden, auf der Suche nach Freizeitbeschäftigungenen und Belustigungen aller Art.
    Das machte Lukars Unternehmungen für einen gewissen Zeitraum einerseits einfacher da die Wachen mehr auf die offensichtlicheren Neuankömmlingen achten würden, und andererseits bot sich vielleicht die Möglichkeit, die Ware an den ein oder anderen Matrosen oder Unterhändler zu bringen. Er wusste aus Erfahrung, dass es auf solchen Schiffen öfter Gestalten gab, die nach dem Anlegen sofort auf der Suche nach Quellen waren, die ihre magere Häuer ein wenig ergänzen konnten.
    Wen er sich sogar nicht täuschte, waren einige Matrosen bereits in dieser Taverne abgestiegen. Doch das Geschäft mit dem ominösen Kontaktmann würde Vorang haben, anders als die Gebrüder und viele andere hier hielt Lukar Unpünktlichkeit bei einem fest verabredeten Treffen doch für einen Akt der Unhöfflichkeit, der wen möglich zu vermeiden war. Hoffentlich sah der Kontakt dies ausnahmsweise mal ganz genauso.
    Gelassen leerte Lukar seinen Becher, zahlte beim Wirt die geforderte Zeche und machte sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.
    Verglichen mit dem inneren des Schankraumes waren die Straßen -wen man sie den so nennen konnte- des Armenviertels beinahe Menschenleer. Lediglich eine Gruppe aus zwe Seemännern kreuze Lukars Wege, ein seltsames Gespann wie Lukar fand. Einer der beiden war die Inkanation eines wandelnden Fasses, wohingegen der andere eher einem Besenstiel zu gleichen schien.
    "...nun stell dich nicht so an, ist doch nur ein kleinerer Kratzer!" Hörte Lukar einen der beiden Männer spöttisch lachen, es war der dürre. Er schlug seinem ziemlick korpulenten Kameraden mit Halbglatze dabei freundschaftlich auf die Schulter. Der fette Mann schien das jedoch alles andere als lustig zu finden und zetterte mit schriller, aktzendverhangener Stimme:
    "Krrratzerrr?! Das Mistvieh hat mich mitten ins Ohrrr gebissen Mann! Weist du eigentlich, wie das wehtut? Und es blutet immerrrnoch!"
    "Das hast du davon, im Unterdeck einzupennen statt beim Verladen zu helfen. Und jetzt hör auf zu Maulen wie ein Kleinkind.... hoppla!"
    Beinahe wäre der menschliche Besenstiel in Lukar hineingerannt. Peinlich berührt lächelnd machte er einen Schritt zur Seite und entschuldigte sich für seine Unvorsichtigkeit.
    "Ah, kein Problem. Etwas unachtsam ist jeder einmal." Beschwichtigte Lukar ihn distanziert und nickte ihm zu. Seinen dicklichen Kameraden hingegen, der gedankenverloren an seinem linken Ohrläppchen zupfte, warf er lediglich einen abfälligen Blick zu.
    "Ihr seid Matrosen, nehme ich an?" Frage Lukar den Besenstiel schließlich.
    "Aye, nicht schwer zu erkennen, wie? Wir kamen mit dem letzten Schiff hier an, eben erst. Jetzt werden wir erstmal den Aufenthalt in dieser Stadt genießen, ist lange her das meine Füße festen Boden gespürt haben." Der Besenstiel grinste. "Und Alkohol an Bord war verboten, dass muss unbedingt nachgeholt werden."
    "So? Na dann will ich die Herren nicht länger aufhalten. Zu empfehlen wäre übrigens jenes alte Schankhaus dort."
    Lukar deute mit einem nicken auf die schäbige Taverne, bevor er sich verabschiedete mit festen Schritten wieder auf den Weg machte. Sein freundliches, höffliches Lächeln wich nach einiger Entferng einem selbstzufriedenen Grinsen. Erste Kontakte waren geknüpft....

  8. Beiträge anzeigen #348
    Waldläufer Avatar von Noctal
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    Noctal ist offline
    Das kühle Wasser rann seine Kehle hinab und das war auch erst einmal alles, was Noctal zu sich nahm.
    Der Durst war somit gestillt, wenn auch nur teilweise, aber der Hunger war nun größer. Er stopfte sich ein kleines Stück Brot in den Mund, auf das er kaute. Dann ließ er wieder seinen Blick schweifen und beobachtete die Gestalten, die von einem größeren Schiff kamen. Dann wandte er sich wieder davon ab, denn seine Aufgabe hatte natürlich Vorrang. Lukar galt es auf Schritt und Tritt zu folgen und das taten sie auch.
    Der alte Mann hatte kurz mit zwei Matrosen gesprochen, dann nahm er wieder den Weg auf. Noctal hoffte hierbei, dass endlich mal wieder etwas passieren würde, denn die Aufgabe, zu beobachten und erst dann einzugreifen, falls ein Notfall bestehen sollte oder, um die Gestalten fern von Lukar zu halten, die ferngehalten werden mussten, um die Mission nicht zu gefährden, war langweilig. Trotzdem nahm seine Aufmerksamkeit und sein Eifer nicht ab, auch mit der Zeit nicht. Wie am Anfang war er voller Tatendrang. Manchmal konnte er mit seinem Begleiter Grimm reden. Das kam aber eher selten vor, denn auf Reden hatte Noctal nicht die Lust. Das war schon die ganze Zeit der Fall gewesen.
    Stumm hatte er mit ihm beobachtet. Dann kamen ab und zu Pausen, um zu schlafen, zu essen oder zu trinken. Grimm war wie er jemand, der seine Aufgabe sehr ernst nahm und deshalb diese Pausen auf ein Minimum beschränkte. Man konnte immerhin auch essen und trinken, während man beobachtete.
    Mit dem Schlaf sah es da schon anders aus, aber selbst das stellte kein Problem dar. Sie waren ausdauernd und ihre Geister waren stark. Solange ihre Augenlider nicht von alleine zufielen, konnten sie problemlos weitermachen.
    Noctal nickte Grimm zu, als sich Lukar wieder in Bewegung setzte. Dann setzten auch sie sich wieder in Bewegung.

  9. Beiträge anzeigen #349
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Das Schiff des dicken Händlers war nun schon eine Weile am Hafen und der schmale Assistent des Kapitäns war damit beschäftigt, das Schiff von Ratten und verdorbenen Getreide zu befreien. "So ein Mist! Ich bin doch nicht zur See gefahren, um jetzt hier sauber zu machen! fluchte er. Immer, wenn er eine Ratte erwischt hatte, ging er aufgebracht zum Fenster und warf sie hinaus, in der Hoffnung, dass diese langsam ertrinken würden. Die beschädigten Getreidesäcke füllte er um und transportierte sie zusammen mit zwei Hafenarbeitern in ein kleines Lagerhaus. Dort wollte er die verdorbene Ware lagern und dann fachgerecht verbrennen.

    Es vergingen mehrere Stunden, bis der kleine Lagerraum von Getreide und den meisten Ratten befreit wurde. Kaum war die Arbeit erledigt, ertönte auch schon ein alt bekanntes Brummen: "Harris! Wo bleibst du verdammt!? Bring mir die Gewürze, ich habe einen Interessenten gefunden!" Erschöpft stieg Harris, der schmale Assistent des Kapitäns nach oben. "Hier sind sie!" schnaufte er müde.

    In der Zwischenzeit hatten sich die Ratten ihren Weg zum Hafen gebahnt. Sie schwammen bis zum Ende des Hafen, als sie eine geeignete Stelle zum herausklettern gefunden hatten. Nach und nach kamen immer wieder Ratten auf die Insel, die sich des reichhaltigen Lebensmittelangebotes der Stadt bedienten. Der Hafen war nicht besonders für seinen sauberen Zustand bekannt und obwohl die Stadtverwaltung immer ein Auge darauf hatte, den Hafen zumindest für Reisende so annehmbar wie möglich zu gestalten, kehrte schon nach wenigen Wochen das alte Bild zurück. Kaputte und alte Kisten, gefüllt mit Lebensmittelresten oder kaputten Tierfällen, lagen in den Gassen und nicht benötigte Sachen wurden einfach vor die Tür gestellt.

    "Das macht dann 5 Goldmünzen, der Herr." die Bürgerinnen und Bürger waren damit beschäftigt, die letzten Einkäufe zu erledigen und die Stadtwachen reduzierten ihre Runden durch die Stadt. Auch die Jäger kamen so langsam von ihrem Ausflug zurück. Manche hatten einen glücklichen Gesichtsausdruck und manche nicht. Es ging also ein ganz normaler Tag in Thorniara zu Ende.

    Maximuss

  10. Beiträge anzeigen #350
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Hafen von Thorniara

    Noch immer ging Yared das Gespräch mit dem varantischen Kauffahrteischiffer vom gestrigen Abend durch den Kopf.
    "Seit wann hat Thorniara eigentlich zwei Hafenmeister?"
    Yared hatte Narask, den Kapitän einer varantischen Sambuke, fragend angesehen. "Zwei Hafenmeister, wieso? Ethelbert ist hier der Hafenmeister."
    Der Varanter hatte nur mit den Achseln gezuckt. "Nun, als wir vorhin anlegten, kam ein Kerl in abgewracktem Zwirn und mit schwarzer Kappe auf die Pier, wie so ein mies gekleideter Büttel. Meinte freundlich er sei hier, um die Liegegebühr zu kassieren."
    "Und ihr habt sie ihm ausbezahlt?"
    "Naja, wir wollten uns erst mal seine Papiere zeigen lassen. Aber dann ist der andere ..."
    "Ethelbert.", hatte Yared eingeworfen
    "Genau.", war Narask fortgefahren," ... aufgetaucht mit ein paar Schiffsknechten. Da war der komische Kerl plötzlich verschwunden."
    Nun waren sie am Hafen, Yared und Bors, von dem er sich verabschieden wollte, bevor er sich nach Schwarzwasser aufmachte. Der Kapitän hatte sich überlegt, ein paar Bekannten dort einen Besuch abzustatten. Es war immerhin schon über ein Jahr her, seit er zuletzt dort gewesen war, und außerdem würden sich die Schiffe der Handelskompanie dort per Taube anmelden, damit Donna, Hatlods Tochter, die dort das dortige Kontor leitete
    "Schau sie dir doch an. Eine Jungfrau zum Verlieben. Hübsch, sanft und diese üppigen Rundungen - ein Anblick für die Götter im Glanz der Morgensonne. Der Traum eines jeden gestandenen Seemanns." Bors machte eine ausladende reißerische Bewegung, bevor er Yared mit seiner unverwechselbaren Version eines Hundeblicks bedachte - wie ein Bullenbeißer, dem im Angesicht eines fetten Steaks der Speichel über die Lefzen troff. "Und du bist dir wirklich sicher, dass du nicht als Kapitän auf diesem Schiff anheuern willst? Ich habe gehört, - und zwar von jemandem, der es wissen muss - dass die gebotene Heuer überdurchschnittlich gut sein soll und dieser gortharische Orden soll ein überaus anständiger Dienstherr sein."
    Der Kapitän tat so, als nähme er Bors Verkaufsmasche nur als leicht störendes Hintergrundgeräusch wahr, während er den Hafen betrachtete und frische warme Paella aus einer Papiertüte in seinen Mund schaufelte.
    "Ich meine, du solltest es dir nochmal überlegen. Ganz ehrlich, wir brauchen vertrauenswürdige Leute, vor allem, wenn es um so wichtige Posten wie den des Kapitäns geht. Was?", unterbrach sich der etwas in die Jahre gekommene Gardist und blickte Yared vorwurfsvoll an, der offensichtlich sehr amüsiert dreinblickte.
    Der schüttelte aber nur den Kopf.
    "Nicht du, Bors. Der Kerl da drüben auf dem Pier. Siehst du, wie der den Fischer einschüchtert?"
    "Klar, aber was ist so lustig daran? Das ist doch einer der Leute vom Hafenamt."
    "Der Kerl da? Ganz sicher nicht. Wirst du gleich sehen. Komm mit."
    Yared stopfte sich den letzten Rest seines Abendessens in den Mund und wischte sich den Bart sauber. Dann schulterte er seinen Seesack und schlenderte hinüber zu den beiden auf dem Bootspier.
    "Im übrigen dachte ich, ihr hättet einen ganz passablen Segelmeister aufgetrieben."
    "Öhm ... Naja ..."

  11. Beiträge anzeigen #351
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    Es waren einige wenige Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, als Hagen diese Frage stellte. Wollte er das? Wollte er zu dem Adel gehören, den er so lang verachtet hatte? Wollte er seine eigenen Ideale weiter tragen in eine neue Gesellschaftsstufe? Konnte er was ändern oder wurde er letztendlich nur einer derer, die sich nur um sich selbst kümmerten?

    Es gab vieles über das man an dieser Stelle nachdenken konnte und doch nicht musste, wenn man die Hoffnung in sich trug, dass man ändern konnte, was nicht in den richtigen Bahnen verlief. Diese Hoffnung hatte der junge Mann und so nickte er nach einem kurzen Augenblick. "Ich bin bereit."

    Hagen lies ihn vortreten und die linke Hand auf den Schrein legen, ehe er begann die die Zeilen des Schwurs zu rezitieren, dass Aaron wiederhole. Die rechte Hand des jungen Mannes ruhte auf der Brust in der sein Herz für die Sache Innos' schlug.

    "Hiermit schwöre ich Innos,
    dem Gott des Feuers,
    der Gerechtigkeit und dem Vater der Menschheit
    und der Krone Myrtanas,
    in Ehre mein Leben lang zu dienen,
    ihre Kinder zu schützen,
    ihre Gesetze zu achten
    und mit meinem Leben zu verteidigen,
    bis die Flamme meines Lebens erlischt."

    Als die letzten Worte in der heiligen Stätte verklangen blieb es einige Sekunden still. Alle anwesenden Ordensstreiter waren in ihrem Gebet vertieft und baten Innos den jungen Mann weiterhin auf seinem Weg zu schützen.

  12. Beiträge anzeigen #352
    Krieger Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline

    Grabkapelle des Heiligen Dominique, Thorniara

    Andächtig und in aller Stille standen die Ordenschwestern und -brüder da und sprachen im Geiste ganz persönlich und auch allein mit ihrer Gegenwart bei Innos für den soeben vereidigten Ritteraspiranten vor. Ein leichter Luftzug lies die Kerzen am Kronleuchter Flackern und konnte aber die schweren Wandteppiche mit Kirchen und Ordenswappen, der einzige Schmuck in der sonst recht schmucklosen Kammer, nicht einmal zu einem kurzen Erzittern bewegen.
    Schließlich durchbrach Hagen die Ruhe. Nicht mit Worten durchbrach er sie, sondern mit einer Geste, die die erstarrte Insichgekehrtheit dieses Moments sanft ausgleiten ließ. Der Heermeister der Streiter Innos' deutete Aaron, der der Aufforderung sogleich nachkam, sich auf die Stufen des Altares zu knien.
    Dann trat der Zeremoniar vor und legte dem knienden die Sporen an, während der Ordenspriester die Stimme in die Stille zum einstimmigen Choral erhob.

    "Gepriesen sei Innos, gepriesen bis ans Ende aller Tage.
    Gepriesen sei sein großer Name, seine Gnade,
    in der er uns führte aus der Finsternis,
    in der uns hielt die Angst umfangen,
    und uns den Willen gab aus den Ruinen zu erstehen.

    Gepriesen sei Innos, gepriesen bis in alle Ewigkeit.
    Gepriesen sei sein großer Name, seine Herrlichkeit,
    denn er hat den Menschen erwählt,
    er allein gab uns Kraft,
    gab uns Verstand,
    die Ordnung in die Welt zu tragen."


    Nachdem der Zeremoniar zurück an seinen Platz getreten war, trat nun Sir Jun vor. Der Fürst und Paladin gürtete den Knappen seines ehemaligen Knappen, den neusten Angehörigen der ersten Generation von Ordensrittern nach dem großen und verheerenden Orkkrieg, als Zeichen der Hoffnung, die ihn gesetzt wurde, und seiner neuen Würde und Pflichten mit dem verzierten Wehrgehänge der Ordensritter, an dem man Aarons Schwert samt Scheide befestigt hatte.

    "Gepriesen sei Innos, gepriesen durch unser aller Tat.
    Gepriesen sei sein großer Name, durch seine Macht,
    in der er erstrahlen lässt sein Werk,
    durch das er uns den Weg weist und uns staunen macht,
    hell und standhaft wie ein Leuchtfeuer.

    Gepriesen sei Innos, gepriesen durch unser aller Mund.
    Gepriesen sei sein großer Name, durch sein Wort,
    das uns seine ewige Gegenwart verspricht.
    Niemals sind wir allein, stets unter seinem Schutz und Schirm
    und kein Unheil vermag uns seiner Hand entreißen."


    Und mit dem Ende des Hymnus war auch das Ritual der eigentlichen Schwertleite abgeschlossen. Nun wiederum trat der Feuermagier vor und legte dem frisch vereidigten noch nicht ganz geschlagenen Ritter die Hände auf. Dann, während er leise wispernd über Aaron betete und den Schutz und Segen Innos auf ihn herabrief, stimmte der Zeremoniar den kurzen Wechselgesang an.
    "In der Finsternis ..."
    Und alle anwesenden Ordenmitglieder ringsherum antworteten.
    "Oh, Innos stehe uns bei."
    " ... in die er uns schickt ..."
    "Oh, Innos stehe uns bei."
    "... selbst sind wir von Angst gefangen..."
    "Oh, Innos stehe uns bei."
    "... und sind wir dem Tode nah ..."
    "Oh, Innos stehe uns bei."
    "... denn sind wir in deiner Hand geborgen ..."
    "Oh, Innos stehe uns bei."
    "... trittst stets du für uns ein."

    Als die Stimmen verklungen waren, führte der Ordenspriester die Hände in einer Segensgeste kelchförmig nach oben gen Himmel hin und sprach: "Innos lasse sein Angesicht fürderhin über dir leuchten und schenke dir Kraft und sein Heil. Er stärke deine Treue im Glauben und entflamme dein Herz durch seine Botschaft, so du sie verkünden mögest in Wort, Tat und Waffengang. So segne dich, Aaron aus Thorniara, Bruder im Glauben, der Gott des Feuers und der Ordnung, der Schöpfer und Beschützer der Menschen, Innos."
    Nachdem er dies gesprochen hatte, trat auch der Ordenspriester hinter Lord Hagen zurück. Hagen selbst nahm vom Zeremoniar sein Schwert entgegen und nahm es in die Rechte. Dann berührte er mit der flachen Klinge nacheinander die Schultern des Ordensbruders vor ihm.
    "Hiermit verleihe ich Euch, Aaron aus Thorniara, Würde und Pflichten eines Ritters des Ordens der Streiter Innos' und erhebe Euch in den Stand der Ritterschaft des Reiches Myrtana."
    Der Bailli von Argaan nahm das Schwert abschließend vor sich, die Klinge nach unten gesenkt vor die Brust.
    "Erhebt Euch, Sir Aaron.", sagte Hagen und Stolz schwang mit in seiner Stimme.
    Und dann brach ein unsichtbarer Damm, damit lauthals die Hurrarufe und das Schulterklopfen über den sich gerade erhebenden frisch gebackenen Ritter hereinbrechen konnten.

    Yared
    Geändert von Die Paladine (13.04.2014 um 02:47 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #353
    Veteran Avatar von Aaron
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    Aaron ist offline
    Die Gesichter der Männer, die ihm fröhlich und bestärkend auf die Schultern klopften und ihm Worte mit auf dem Weg gaben waren ihm längst bekannt und obwohl der nun geschlagene Ritter damit nicht gerechnet hatte, fühlte er etwas wie ein Ankommen in einer Gemeinschaft, wie er es bisher nie für möglich gehalten hätte. Keine Familie, die ihm Halt gegeben, kein Trupp der Stadtwache, der er sich verbunden fühlte. Es war etwas neues, nachdem die Zeit als Ordensbruder eine Zeit der Prüfung gewesen war. Ein Teil seines Verstandes blieb zynisch und erwartete erst Geschehnisse die bewiesen, dass sich wirklich etwas geändert hatte, doch die Zeremonie hatte etwas verändert im Innern. Vielleicht war es auch die erneute Segnung Innos' kanalisiert durch die Gebete der Ritter.

    Albrecht informierte ihn noch über die kleinen Änderungen Aarons Unterkunft entsprechend. Zudem bat er ihn zumindest in der Stadt seine Ordenszugehörigkeit durch seine Kleidung zu offenbaren. Es verwunderte nicht weiter, dass die bisherige Kleidungsart Anstoß fand, eher noch wunderte es Aaron, dass bisher niemand etwas beklagt hatte, legten manche doch viel Wert auf Äußerlichkeiten.

    In all diesen Unterhaltungen verlor das jüngste Mitglied der Ritter wenige Worte, doch schien auch niemand anderes zu erwarten. So war er beseelt, doch auch froh ob der Ruhe, als er sich in dem neuen Schlafraum befand, die Sachen ablegte und in das Spiegelbild auf der Wasseroberfläche der Waschschüssel blickte. Einige Tropfen rannen noch seinen Bart hinab und verursachten nach dem herunter fallen kleine ringförmige Wellen, die schnell wieder verebbten. Erst als die Tür sich öffnete und sein neuer Zimmergenosse den Raum betrat, griff Aaron nach dem Handtuch und wischte ich die Tropfen aus dem Gesicht.

    "Einen Augenblick habe ich ja gehofft, es wird mal wieder eine Frau in unsere Reihen aufgenommen und ich bin der glückliche, der sie zugeteilt bekommt." meinte der hinzutretende leicht schmunzelnd.
    "Dennoch werden wir uns wohl verstehen. Mein Name ist Michael. Willkommen nochmals, Sir Aaron." dabei betonte er den Titel.
    "Danke, Michael."
    "Meinetwegen übrigens gern auch Micha."
    "Micha. Gute Nacht."

    Aaron schenkte dem anderen noch recht jungen Ritter den freundlichsten Blick, den er aufzusetzen im Stande war, löschte die Kerze und schloss seine Augen. Das letzte, woran er dachte war, dass die Kissen in den Betten der Ritter eindeutig besser waren, als bei den Ordensbrüdern.

  14. Beiträge anzeigen #354
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    "Wo steckt denn dieser Harris schon wieder!?" schimpfte der dicke Kapitän. während er über sein Schiff lief. "Werter Kapitän, Harris liegt in seiner Kajüte. Er klagt über starken Husten und Fieber." Der Kapitän war verärgert und stampfte erneut auf den Boden. "Immer diese Weicheier. Wenn man will, dass etwas richtig gemacht wird, muss man es selber machen!"

    Was der Kapitän nicht wusste, dass Harris nicht der einzige war, dem es nicht gut ging. Immer mehr Bewohner des Hafens klagten über ähnliche Beschwerden. Doch auch wenn die Sonne schien, am Wasser war es immer ein paar Grad kälter, als direkt in der Stadt und so schoben es die Bewohner auf die raue See, die in den Gassen für kalten Wind sorgte.

    Die Arbeiten gingen nun deutlich langsamer von der Hand und die ersten Seemänner beschwerten sich. Die Stimmung wirkte sich auch auf den Rest des Hafens aus. Man spürte die Anspannung der verärgerten Händler und sah die kraftlosen Blicke der Männer und Frauen, die mit Mühe die Schiffe ver- und entladen.

    Maximuss
    Geändert von Die Bürger (14.04.2014 um 11:07 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #355
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Der Hafen

    Endlich war es soweit! Die Handelskoggen von Sir Dante und Graf Maximuss trafen am Hafen von Thorniara ein. Ein großes Handelsschiff aus fernen Ländern machte jedoch einen deutlich prächtigeren Eindruck, als die kleinen, schon in Mitleidenschaft gezogenen Koggen der Händler.

    Sir Dante, der bereits ein wenig früher am Hafen eingetroffen war, begutachtete sein Schiff. "Das war aber in letzter Not! Einen kräftigeren Wind hätte das Schiff wohl nicht lange standgehalten. Randell!? Wir müssen uns unbedingt nach einem fähigen Schiffsbauer umsehen. Ich befürchte, die Kogge könnte nach ein paar Tagen auseinander fallen, wenn nicht das nötigste gemacht wird." Randell hingegen konnte dem ehrenwerten Händler nur schwer zu hören. Er war damit beschäftigt eine Kutsche für die Fahrt zum Händlerviertel zu finden. Doch er suchte vergebens. Zwar waren viele Hafenarbeiter zugegen, die jedoch alle keinen wirklich guten Eindruck machten, doch einen Kutscher war nicht zu finden.

    Der Graf kam in Begleitung mit Bragan von seinem Schiff gelaufen. Mit stolzer Brust spazierter er zu Sir Dante und sagte dann: "Meine Güte, das ist also Thorniara. Den Hafen hätte ich mir prunkvoller vorgestellt. Wirkt ja fast so trostlos, wie in Khorinis und der Hafen war schon eine Katastrophe." er lachte und schaute sich um. "Hm, sind das alle Hafenarbeiter!? Die sehen ja nicht besonders erholt aus. Es wird Zeit, dass wir Gildenmeister Trevor aufsuchen."

    Kaum hatte Maximuss den Satz beendet, da wurde er von einem Bewohner des Hafens angesprochen: "Habt Mitleid Herr, nur eine Münze." Gerade als Bragan den Mann davonjagen wollte, zückte der Graf ein kleines Samtbeutelchen und gab dem armen Mann zwei Münzen. "Hier aber dass du mir das Gold nicht versäufst!" nickend und dankend zog der Mann davon und verschwand wenig später in einem kleinen Holzhaus. Sir Dante war verwundert, kannte er seinem Freund und Geschäftspartner doch eher als verhalten gegenüber Bettlern. Maximuss sah die Verwunderung und erwiderte lachend: "Wir sind gerade erst angekommen. Wir können den Menschen noch oft genug zeigen, was wir von leeren Geldbeuteln halten."

    Nachdem sich die Männer einen Überblick gemacht hatten, beschlossen sie, die Schiffe erst später entladen zu lassen. Zunächst wollten sie Gildenmeister Trevor aufsuchen und ihn über ihre Ankunft unterrichten.

  16. Beiträge anzeigen #356
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline
    "Es ist doch zum Mäuse melken in dieser vermaledeiten Stadt!"
    Das zornige Stapfen des Webers führte ihn durch gewundene Gassen in Richtung des Hafens. Die Dinge liefen nicht so, wie sie sollten. Schon am Vortag hätte die neue Lieferung verschiedener Seidenfäden ihn im Handwerkerviertel erreichen sollen, doch niemand war zu ihm gekommen. Nicht, dass Vicktar allzu großen Bedarf an Nachschub gehabt hätte - tatsächlich besaß er ein reichhaltiges Lager verschieden stark gezwirnter Organsin- und Traméfäden in diversen Farben, sodass er noch über Wochen damit auskommen würde. Vielmehr ging es hier aber um's Prinzip: im Handelskontrakt mit diesem Kaufmann vom östlichen Archipel war klar geregelt worden, wann und wohin die Lieferungen zu entsenden waren! Abgesehen davon gab es einige Änderungen in der Bestellmenge einiger farbiger Fäden zu besprechen, die er lieber gestern als morgen erledigt gesehen hätte, sodass ihn das Ausbleiben umso mehr wurmte. Die Bestellmengen feuerroter Seidenfäden verschiedenster Art mussten dringend erhöht werden!

    Während Vicktar missmutig durch die Stadt lief, schweiften seine Gedanken zwangsweise zum anderen Stimmungshemmer ab, der ihn beschäftigte. Dieses unsägliche Treffen mit Shakuras, diesem seltsamen Kauz von Feuernovizen, wollte ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf! Dieses unrasierte Klappergestell hatte den Weber in seinem Haus aufgesucht, um ihn indirekt der Lüge über die Motive seiner Schenkung zu bezichtigen, einer guten Tat für die Kirche seines Herrn! Überreden wollen, in diese einzutreten, hatte dieser Kerl ihn, und das war ihm durch das Einreden eines schlechten Gewissens doch tatsächlich fast gelungen! Dieser unselige Kerl mit seinem nervtötenden Schweigen! Und dennoch überlegte Vicktar stark, ob er nicht dennoch dem Orden der Feuermagier in irgendeiner Art und Weise behilflich sein sollte - nicht als Mitglied, bei Innos, das hätte ja lächerlich ausgesehen! Aber im Laiendienst konnte er mit Sicherheit an der ein oder anderen Stelle aushelfen. War es nicht zum Beispiel eine gute Idee, wenn er den Schneidern der Feuermagierroben, so diese denn ermittelbar waren, seine Stoffe ohne Erwartung einer Gegenleistung vermachte? Er konnte sich auch wieder der Kunstweberei von Wandteppichen widmen, die er zugunsten gewinnbringender Aufträge in den letzten Jahren geringfügig vernachlässigt hatte. Die Magier des Tempelviertels würden sicher staunen, wenn der bescheidene Handwerker ihnen einen reich verzierten Wandteppich vermachte!

    Während sich seine Gedanken um die verschiedenartigen Einsatzmöglichkeiten seiner Schaffenskraft drehten, erreichte der Weber endlich den Hafen. Nach einigem Suchen war das Schiff seines Handelskontaktes schnell ausgemacht, doch die Arbeit auf dem Kahn schien so gut wie still zu stehen.
    "Heda!", rief Vicktar vom Kai aus einem gelangweilt aussehenden Mann zu, der es sich an der Reling gemütlich gemacht hatte.
    "Warum steht die Arbeit still? Ihr habt Waren, die für mich bestimmt sind! Sie sollten mich schon gestern erreichen!"
    "Die Arbeit hier steht fast still, guter Herr", erwiderte der Seemann.
    "Die halbe Besatzung liegt flach, denen scheint der Landgang nicht zu bekommen. Die verfluchte Hafenkommandantur lässt uns deshalb nicht ausladen, also steht die Arbeit still. Kann man nix machen, werter Herr!"
    Wenn schon einmal etwas schief ging, dann schien sich alles auf einmal anzusammeln, um ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen. Vicktar seufzte.
    "Meine Ware ist nicht allzu groß, zwei Holzkisten nur, die zwar groß sind, aber leicht. Wenn du mir hilfst, meine Waren unter der Hand von Bord zu bringen, zahl ich dir ein kleines Zugeld - genug, um dir drei Humpen Bier und eine Hure für die Nacht zu leisten. Was sagst du, Jungchen?"
    Der Mann überlegte nicht lange.
    "Ich sage, dass ich nur einen Moment brauche, um die Frachtliste durchzugehen. Wie war doch gleich euer Name?"
    Geändert von Vicktar (14.04.2014 um 18:09 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #357
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline

    Haus des Gildenmeisters Trevor

    Nach einem längeren und leicht verwirrenden Weg durch Thorniara haben die Männer endlich das Haus des Gildenmeisters Trevor gefunden. Sie klopften an und ein Söldner öffnete die Tür. "Name?" wollte der schwergepanzerte Mann wissen und nachdem er diesen erfahren hatte, knallte er die Tür wieder zu.

    Nach einem Moment öffnete sich diese jedoch wieder und der Söldner bat die Herrschaften hereinzukommen. Es bot sich kein prachtvoller Anblick, wie sie es aus dem Anwesen der Händlergilde in Verdistis gewohnt waren. Es war ein Haus mit einem Steingemäuer und großen Holzträgern. Einige Teppiche und Gemälde lockern das eher triste Bild etwas auf aber einem Gildenmeister war das Haus nicht angemessen.

    Wenige Augenblicke später kam Trevor nach unten gelaufen und begrüßte die beiden Händler und ihre Begleiter: "Ich grüße Euch, habt Ihr es endlich geschafft! Ich hoffe die Überfahrt war angenehm aber ich bin mir sicher, nach dem Aufenthalt in der trostlosen Handelsstadt Zethus war die Fahrt ein wahrer Hochgenuss. Kommt mit in mein Arbeitszimmer, wir müssen einiges besprechen." Sir Dante und Graf Maximuss folgten den Gildenmeister in einem ebenso tristen Raum, in dessen Mitte ein massiver Holztisch stand. Es lagen bereits viele Pergamente darauf, die von Trevor nur noch versiegelt werden mussten. Hastig sortierte er die Papiere und fuhr fort: "Entschuldigt die Unordnung aber ich bin zusammen mit Markom auch erst vor Kurzem eingetroffen. Das starre Königreich ist immer noch genauso bürokratisch und dementsprechend viele Anträge muss ich stellen."

    Die drei Männer führten angeregte Gespräche in dem kleinen Raum, während Randell, der Diener von Sir Dante und Bragan, der Gardist von Graf Maximuss, in dem Flur warteten. Sie nahmen Platz und unterhielten sich über Belangloses. Unter Stress kommt Markom in das Haus geplatzt und schaute die beiden Männer verwundert an, ging jedoch weiter in das Arbeitszimmer des Gildenmeisters.

    "Ah, da seit Ihr ja. Schaut hier, Sir Dante und Graf Maximuss sind endlich in Thorniara angekommen. Ich wollte sie gerade darüber unterrichten, wie sie ihre Geschäfte beginnen können." entgegnete der Gildenmeister dem Verwalter der Händlergilde. Er begrüßte die beiden Männer freundlich und kam sodann zu seinem Anliegen: "Ich habe schlechte Neuigkeiten. Die Häuser, die wir für die beiden Herrschaften vorgesehen hatten, sind nicht mehr verfügbar und ich kann darüber hinaus nicht stellvertretend für sie eine Reichsbürgerurkunde beantragen. Der Verwalter verlangt die persönliche Anwesenheit der Urkundenempfänger. Ich fürchte, wir werden die beiden erst einmal hier unterbringen müssen." Sir Dante lachte und erwiderte: "Na das klappt doch hervorragend. Halb so wild. Zur Not übernachten wir auf unseren Schiffen oder besuchen die hiesige Taverne. So etwas gibt es doch hier!?"

    In der Zwischenzeit leerten sich die Straßen der Stadt. Die Sonne war untergegangen und die Stadtwache zog ihre Runden durch die Gassen. Es galt noch viel zu besprechen, bevor der neue Tag beginnen durfte.

  18. Beiträge anzeigen #358
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    In Thorniara war es mittlerweile dunkel geworden und für die Männer und Frauen der Stadtwache begann der unangenehmere Teil ihrer Arbeit. Zwar war die Stadt nun besonders ruhig und die Straßen leer aber gerade in der Nacht trieb sich merkwürdiges Gesindel in der Stadt herum. Manchmal waren es einfach nur betrunkene Bürger, die einen Krug des edlen Tropfens zu viel hatten. Manchmal aber waren es Diebe, auf der Suche nach einem lohnenden Einbruch.

    Die Fackeln erhellten die Straßen zwar einigermaßen aber insbesondere das Hafen- und das Armenviertel hatten nicht einsehbare Gassen, in denen gerne gesetzwidrige Geschäfte abgewickelt wurden. Nicht selten fand die Stadtwache dann nur noch ein paar Reste des begehrten Sumpfkrautes oder abgebrochene Dietriche, die von einem vergeblichen Einbruch zeugten.

    Da hatten es die Wachen schon deutlich einfacher, die das Reichenviertel kontrollierten. Dort waren die Straßen gut ausgeleuchtet und die Stadtwache war deutlich präsenter. Einbrüche würden sich dort zwar besonders lohnen, sind aber zu riskant und damit eher selten.

    Besonders nahe der Stadtmauern war die Wache stark vertreten. Immer mit der Gefahr vor Augen, dass der Feind vor den Toren der Stadt auftauchen könnte. Doch auch diese Nacht sollte ruhig bleiben, bis auf die üblichen Unstimmigkeiten am Hafen.

    Maximuss

  19. Beiträge anzeigen #359
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline
    Die junge Waffenmagd war darüber erstaunt und zugleich auch glücklich, dass sie derzeit nicht arbeiten musste. Nicht nur, dass es zu vermehrten Einbrüchen im Händlerviertel gekommen war. Nein, man munkelte auch, dass irgendetwas Eigenartiges am Hafen vonstattenging. Zwei ihrer Kollegen hatten heute gesagt, dass man derzeit nicht alle Schiffe ausladen könnte. Wieso und warum wusste keiner. Das war Florence auch egal: Hauptsache, sie musste sich nicht mit diesem Theater rumschlagen.
    Das kann nämlich nur schlechtes Blut geben. Wütende Händler, die auf ihre Ware warten. Wütende Mannschaften auf den Schiffen, die nicht bezahlt werden. Wütende Einwohner, die keine Produkte kaufen können. Eine Teufelsspirale, in die ich nicht hineingezogen werden möchte. Nicht, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.
    Stattdessen befand sich die junge Frau gerade vor der Türe zur Marktschenke, ihrer Stammkneipe hier in Thorniara. Geschwind zog sie die Tür auf und ein Schwall warmer, süßlicher Luft, die mit Noten von Schweinebraten und anderem Essen unterlegt war, kam ihr entgegen. Mit einem Lächeln auf den Lippen trat sie ein und schritt schnurstracks auf den Tresen zu, an dem sie sich sogleich ein Bier bestellte. Kurz musste sie nur warten, und das trotz des Andranges, dann bekam sie schon ihren Humpen und bezahlte mit ein paar Goldmünzen. Anschließend drehte sie sich um und hielt nach einem freien Tisch Ausschau – von dem keiner in Sicht war. Die Enttäuschung wollte ihr bereits auf die Stimmung schlagen, als sie ein bekanntes Gesicht erblickte.
    „Einen wunderschönen guten Abend, werter Uriel Ventris“, begrüßte sie den Mann am Tisch. „Darf ich mich mit an diesen Tisch setzen?“

  20. Beiträge anzeigen #360
    Kämpfer Avatar von Uriel Ventris
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    Uriel Ventris ist offline
    Uriels Laune war auf einem neuen Tiefpunkt angekommen. Und das war nicht einmal seine Schuld oder die seiner Fähigkeiten, die sich immer noch nicht verbessern wollten. Es war die Schuld seines Vaters. Wie nahezu alle Händler in der Stadt hatte auch der mächtige Perdor Ventris keine Waren erhalten, da die Schiffe nicht oder nur teilweise entladen werden konnten. Und wie hatte Uriel Vater darauf reagiert? Er war vollkommen aufgebracht mit seinem Leibwächter, einem überraschend schmächtigen Mann, zur Zitadelle gestürmt und hatte aufbrausend verlangt, zu seinem Sohn, dem "ehrwürdigen und erhabenen Ordensbruder Uriel Ventris" (mit deutlicher Betonung auf "Ventris"), vorgelassen zu werden, um diesen in einer wichtigen Angelegenheit zu sprechen. Als die Wache ihn nicht durch lassen wollte, hatte dieser Schwachkopf von einem Patrizier auch noch gedroht, es würde Konsquenzen haben und Ordensbruder Uriel Ventris werde ihn persönlich für diese Dummheit bestrafen.
    Schließlich, nach einigem Zetern und Drohen, hatte man einen Boten zu Uriel geschickt, der vollkommend beschämt und peinlich berührt seinen Vater bat, ihm möglichst ruhig und unauffällig in sein Quartier zu folgen. Dort hatte Perdor seinen Sohn aufgefordert, mit einer Streitmacht - das muss man sich erst einmal vorstellen! - im Hafen einzurücken und dort die Ordnung wiederzustellen. Natürlich hatte der Kaufmann keine Ahnung, weshalb genau im Hafen nichts mehr lief. Aber das interesierte ihn auch nicht. Fest stand, es wurden keine Waren entladen. Und alles, was der alte Ventris wollte, war, endlich damit anzufangen. In einer stundenlangen und mühseligen Diskussion hatte Uriel schließlich erklärt, er sei "nur" ein Ordensbruder und habe kaum Befehlsgewalt. Natürlich stimmte das nicht ganz, schließlich hätte er jede freie Miliz anfordern können. Doch dank der Schule seines eigenen Vaters war Uriel in der Sophisterei bewandert und ließ dieses kleine Detail einfach aus.
    Das Resultat war, dass Perdor ihn wüst anfuhr, er hätte es zu nichts gebracht, hätte sein Leben für nichts fortgeworfen und sei eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Im Anschluss war er, keineswegs leise und unauffällig, aus der Zitadelle gestürmt.

    Für den Rest des Tages hatte sich Uriel dann frei genommen und beschlossen, sich in der Schenke den Frust am Abend ein wenig von der Seele zu trinken. Doch dazu sollte es nicht kommen. Denn er hatte gerade erst seinen ersten Humpen Met geleert, da kam die Waffenmagd Florence auf in zu. Ob es nun am Met oder an etwas anderem lag, wusste Uriel nicht, jedenfalls wirkte sie in diesem Ambiente, so selbstbewusst und stark, ausgesprochen attraktiv auf ihn.
    "Innos zum Gruße und einen wunderschönen Abend auch Euch, edle Florence", antwortete Uriel. Erst jetzt fiel ihm, dass er sie für eine Waffenmagd übertrieben höflich angesprochen hatte. Das konnte sie entweder als Parodie auf ihre eigene Begrüßung sehen oder eine sehr billige Anmache. Der Adelige unterdrückt eine peinliche Miene und lächelte sie statt dessen weiter an.
    Tatsächlich lächelte sie auch und setzte sich zu ihm. Vielleicht hatte dieser Tag ja doch noch Potenzial, einen angenehmen Anstrich zu bekommen.

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