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  1. Beiträge anzeigen #41
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Es war dunkel geworden und er ging mit vorsichtigen Schritten zur Kneipe, immer schaute aus dem Blickwinkel heraus zu den Gassen, die von der Dunkelheit verschleiert wurden. Luman traute diesem Ort einfach nicht und zudem war es dunkel. Er hatte keine Waffe und um diese Zeit waren jede Menge Halsabschneider unterwegs, die jeden überfallen würden, der sich entweder nicht wehren konnte oder keine Waffe besäße und so war es auch.

    Luman genoss weder Kampfausbildung, noch eine berufliche Ausbildung. Er ist zwar immer stehlen gegangen, aber das zählte einfach nicht, denn im Kampf sind Diebesfertigkeiten nicht von Belang. Er ging schneller nachdem er einen Schatten vorbeihuschen sah, der in der Dunkelheit verschwand. Nach ein paar Schritten stand er letztendlich vor der Kneipe, die ein Aushängeschild über der Tür hängen hatte, wo "Zum Klabautermann" drauf stand und ging rein. Die Kneipe war prall gefühlt von betrunkenen Leuten, die ihren Feierabend wohl genossen. Luman setzte sich einfach an einen freien Tisch und ließ sich ein kühles Bier bringen. Das laute grölen der Gäste ertrug er nur schwer und er wollte auch nicht in eine Keilerei verwickelt werden, die manchmal sogar nur dadurch ausgelöst wird, wenn man jemanden falsch anguckt, also verhielt er sich unauffällig und genoss sein Bier.

  2. Beiträge anzeigen #42
    Waldläufer Avatar von Bastan Thorn
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    Bastan Thorn ist offline

    Villa Thorn

    Der Himmel war unruhig. Ungewöhnlich schnell zogen die Wolken über den Himmel, den man von Atrium aus sehen konnte. In der Ferne grollte Innos aus irgendeinem Grund und nicht selten konnte man die Aufregung des Herrn an den Blitzen erkennen, die von Wolke zu Wolke sprangen und einen atemberaubenden Anblick boten.
    „Vater, du bist am Zug.“
    Wie die Schlacht wohl verlief? Trieben die tapferen Recken Thorniaras soeben die Feinde aus den Mauern der Silberseeburg? Feuerte Innos sie mit Donner und Blitz an und zollte damit grimmige Genugtuung?
    „Vater!“
    Es würde unangenehme Folgen für den Fürsten haben, wenn er seine Handelsrouten nicht mehr bis zum Silbersee würde dehnen können.
    „VATER!“, schrie Titus aufgebracht.
    Bastans Augenbrauen zogen sich zusammen und seine Lippen formten einen schmalen Strich, doch antwortete er seinem Sohn mit ruhigen, bedachten Worten: „Du solltest die Gedanken deines Vaters respektieren, Junge. Schließlich wirst du selbst irgendwann einmal in meiner Position sein und kannst dir keine Fehltritte erlauben. Müssen wir noch einmal die Privatlehrerin beauftragen, sich um deine Manieren zu kümmern?“
    Der Frage schwang ein drohender Unterton mit, auch wenn sich die Mimik des Fürsten nicht änderte.
    „Nein“, erwiderte der Graf kleinlaut.
    „Wie war das, Sohn?“, fragte Thorn fordernd.
    „Nein, Vater. Entschuldige mein verhalten“, presste der Blondschopf hervor.
    „Gut“, war schließlich das Wort, welches die Diskussion beendete.


    Fürst Thorns Blick überblickte das Spielfeld. Seine eigenen weißen Figuren waren in defensiver Stellung platziert, sodass es keine Verluste ohne großes Risiko für die Angreifer geben würde. Der Junge hingegen hatte Lücken in seinen Reihen, durch Unachtsamkeit und dem Unwillen, Schach als eine Tugend anzuerkennen. Es erforderte klare Vorstellungen von Hierarchie und folgte der gesellschaftlichen Wichtigkeit einer jeden Figur, wie im wahren Leben der König die wichtigste Persönlichkeit darstellte, während einer von vielen Bauern entbehrlich war. Schach konnte ohne weiteres für eine reale Schlacht als Metapher verwendet werden, denn ebenso wie auf dem Spielbrett führte der bessere Kommandeur seine Truppen zum Sieg und brachte den Feind zu Fall.
    Bedacht ließ der Edelmann eines seiner Rössel eine offensivere Position beziehen, von der aus ein Angriff in das Herz des gegnerischen Heerlagers möglich wurde. Wenn Titus seine wichtigeren Spielsteine würde schützen wollen, musste er zumindest einen Bauern opfern. Doch der Fürst kannte seinen Sohn, der die Angewohnheit hatte viel zu schnell vorzupreschen und im Nachhinein vollauf damit beschäftigt war, jeden noch so kleinen Bauern zu schützen, was ihm meist zum Verhängnis wurde, wenn er dann etwas wichtiges, wie einen Läufer, der seine Mitkämpfer schützt, wie ein aufmerksamer Offizier, verlor oder gar die Dame, also quasi den Angelpunkt eines erfolgreichen Spiels, war es meist um ihn geschehen und er büßte eine Figur nach der anderen ein. Es war nicht möglich alle Truppen gleichwohl zu überblicken. Ein Anführer musste Entscheidungen treffen und manches Mal mochten solche das Leben von einfachen Bauern kosten, auf dass die wichtigen Soldaten verschont blieben.


    Als hätte der Fürst das Ende des Spiels prophezeit, verlor sein Sohn kurze Zeit später die Dame und gleich darauf den Königsläufer. Die Schlacht war geschlagen und Bastans Gedanken fanden zurück zur Schlacht der myrtanischen Armee. Er vertraute den Heerführern des Königs und war sich sicher, dass sie ebenso strategisch vorgingen, wie er es gerade in seinem Schachspiel getan hatte.

  3. Beiträge anzeigen #43
    Lehrling Avatar von Arkos
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    Arkos ist offline
    Endlich war er da ,endlich war Arkos in Throniara.Er war so froh endlich weg zu sein von all dem Übel was ihm wiederfahren ist in Kohrinis und am Festland.Er wusste hier beginnt sein neues , besseres Leben das er dem guten widmen wird.All das hat er sich die ganze Zeit eingeredet während der , für ihn , schier endlosen Schiffsfahrt hier her.
    Nun war er müde, er wollte ein bisschen schlafen und suchte sich eine Taverne.Er hoffte ,dass das Zimmer und das Essen nicht zu viel kosten würde denn er hatte wenig Gold in seiner Tasche , gerade mal soviel das sich ein Überfall fast schon gar nicht mehr lohnt.
    Geändert von Arkos (12.07.2012 um 00:03 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #44
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Noch immer saß Luman in der Kneipe "Zum Klabautermann" und trank sein Bier, das ihm kühl die Kehle runterlief. Eigentlich mochte er kein Bier, er trank immer nur Wasser, aber vielleicht lag es auch daran, dass er den Geschmack nicht gewohnt war. Luman schaute durch die Gegend und sah, wie einige Gäste langsam ungemütlich wurden, durch den Alkohol. Die Stimmung in der Kneipe wurde immer bedrückender und Luman hielt es einfach nicht mehr aus. Er wollte einfach nur gehen, egal wohin, er wollte nur nicht an diesem Hafen bleiben. Er stand auf, legte ein paar Goldmünzen auf den Tisch und verließ die Kneipe. In diesem Moment dachte Luman sich, dass er aus dieser Stadt raus wollte. Da draußen gab es zwar auch Gefahren, aber das war immer noch besser, als an diesem Hafen zu bleiben, an dem allerlei Kriminelle herumstreunten. Er ging durch die verschiedenen Viertel und verschwand, nachdem er das Osttor durchschritt.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ritter Avatar von Bakaz
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    Bakaz ist offline
    Mit schwerem Gepäck über der Schulter machte er seinen Weg vom Schiff über den Stelling auf festen Boden. Hinter ihm rauschte die Brandung gegen die Kaimauer. Schreiende Möwen übertönten alles andere. Bakaz schaute neugierig in die Ferne zu einem hoch aufragenden Bauwerk, statt auf die Straße zu achten und rannte beinahe in einen stämmigen Mann, der einen mit Kisten voll bepackten Karren vor sich her schob. Sein Magen knurrte laut und er steuerte die nächste Taverne an.

    Die Schenke war voll mit Seemännern und Hafenarbeitern, die sich einander zwischen Bier und Grog im Kartenspiel des letzten Hemdes beraubten. In einer Ecke weiter hinten saß ein betuchter Kapitän gegenüber einer älteren Dame vor einem Teller mit deftigem, frisch gebratenem Fleisch und gegrillten Rippchen.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Ritter Avatar von Bakaz
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    Bakaz ist offline
    Mit vollem Bauch war er auf der Suche nach einer günstigen aber läusefreien Herberge für die Nacht. Er bließ Rauch aus dem Mund. In seiner rechten Hand hielt er einen glimmenden Stängel. Zwei Wachen machten ihre Runde und kamen direkt auf ihn zu. "Die werden auch immer dreister", sagte der kurze Wächter zum Großen. "Mach das Ding aus und rück dein Kraut rüber", forderte der Große harsch. Bakaz ließ seinen Sack von der Schulter gleiten und warf ihn schwungvoll den Wachen entgegen. Der Kurze wurde am Kopf getroffen und ging zu Boden, doch der Große war verärgert und zog sein Schwert. Bakaz nahm die Beine in die Hand. An der nächsten Kreuzung bog er scharf rechts ab und dann wieder rechts in eine enge Gasse, die nach hinten hin immer enger wurde. Am Ende musste er sich langsam seitwärts bewegen. Gerade als er wieder auf der Straße war, bemerkte er rechts den Kurzen, der mit zwei weiteren Wachen zur Verstärkung gerade die Kreuzung überquerte. Die nächtliche Wildnis hinter dem Stadttor links wirkte einladend im Vergleich zum Kerker. Bakaz ging gemächlich, als ob nichts wäre, durch das Tor hinaus.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Am Westtor

    Mika, der Tormeister von Thorniara, gähnte herzhaft, dann nahm er wieder seinen finsteren Blick auf.
    Eine Bäuerin trieb eine Horde Gänse durch das Tor. Ratternd rollte ein Ochsenkarren über die Bohlen der hölzernen Brücke, die den zum Meer offenen Graben vor der Westmauer überspannte. Leibeigene, Freie, jeder versuchte möglichst schnell hinter die schützenden Wälle der Hafenstadt zu gelangen.
    Es war doch zum Läuse melken. Da genoss man den Luxus einer Freiwache und schon wurde man abkommandiert, nur um das Einrücken von einem Haufen Bauern und ihrem Vieh überwachen zu dürfen - und das alles anberaumt im Namen des Statthalters.
    Irgend jemand da oben war der Ansicht, dass man durch eine geordnete Evakuierung unnötige Panik vermeiden konnte, die garantiert entstehen würde, würden die setarrifer Söldner früher oder später vor den Toren der Stadt auftauchen und gezielt oder aus Frust die Höfe im westlichen Vorland aufmischen. Aber irgendwie bezweifelte Mika, dass es gänzlich ohne Panik abgehen würde. Es gab immer Gerüchte und Leute, die sich davon kirre machen ließen.
    Aber es gab ja auch durchaus eine reale Bedrohung.
    Wenn dieser ungebändigt moradierende Gewalthaufen von Söldnerhunden hier eintreffen würde, würde es hässlich werden. Aber wenigstens musste er dann niemanden mehr kontrollieren, der das Westtor passieren wollte. Davon hatte er jetzt schon genug und sie hatten Anweisung, das Tor selbst in der Nacht offen zu halten, damit die Ernte, das Vieh und die Bauern mit ihrer armseligen Habe hindurch konnten.
    Weiter zogen Schafe, Rinder und Karren mit Getreide, Frauen und Kindern darauf an ihm vorbei.
    Erst wenn der Rückzug der Truppen aus der Schlucht abgeschlossen war, würden sie die Tore versperren.

    Yared
    Geändert von Die Stadtwache (14.07.2012 um 02:55 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #48
    Waldläufer Avatar von Bastan Thorn
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    Dreierlei fürchtet der Weise: Die See bei Sturm, eine mondlose Nacht und den Zorn eines sanftmüigen Mannes
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    Bastan Thorn ist offline

    Villa Thorn

    Der Morgen zeigte sich missmutig, denn dicke Wolken verhangen den sonst blauen Himmel und unterbanden jeden Versuch, die Erde mit Sonnenstrahlen zu erwärmen. Fürst Thorn war seit einer guten halben Stunde auf den Beinen, denn er mochte die Frische und den unverblümten Charakter, den der Tag an seinem Anfang besaß. Oft konnte ein ganzer Sonnenzyklus an den ersten Stunden des Morgens vorausgesagt werden, und es sah nach Regen aus.
    Der Edelmann hatte, während er langsam die Ränder des Atriums abgelaufen war, über den Krieg nachgedacht, dessen Zweck, dessen Möglichkeiten, und vor allem dessen Auswirkungen auf das Leben innerhalb der Stadtmauern. Für das Familienoberhaupt der Thorns, einem Adelshaus, welches keine Offiziere der Armee gestellt hatte, war der Kampf mit dem setarrifer Heer, eher ein großes mathematisches Spiel, als die Verschwendung von Leben. Es war ganz einfach: Wenn die erwählte Armee unter Innos Zorn einen Rückschlag erhielt, wurden die Steuern erhöht und es wurden Zwangsrekrutierungen erlassen. Wenn aber ein Sieg bevorstand, die myrthanischen Mächte im Inbegriff waren neues Land zu erringen, wurden die Steuern dennoch erhöht – schließlich musste mehr Land ohne zahlende Bürger finanziert werden – doch zumindest eröffneten sich dem Adel neue Einflussgebiete, wie es mit der Burg am Silbersee der Fall sein würde.

    Gerade, als Bastan über die Vorteile des Sieges grübelte und sich fragte, wann wohl ein Bote eintreffen würde, der freudige Kunde brachte, lief ein Diener schnellen Schrittes auf ihn zu, ohne Geräusche zu machen, weshalb er ihn erst im letzten Moment sah.
    „Ja?“, fragte er erwartungsvoll, als sich der junge Mann verbeugte.
    „Ihr wolltet informiert werden, sobald etwas Neues von der Schlacht am Silbersee bekannt wird, Hoheit?“, fragte der Bedienstete mehr aus Höflichkeit, denn aus Bestätigungssuche.
    „Gewiss.“
    „Soeben ist ein Bote eingetroffen, der verlauten ließ, dass es Schwierigkeiten gegeben zu haben schien. Die Armee ist auf dem geordneten Rückzug Richtung Stadt und die umliegenden Bauernhöfe werden bereits in Erwartung eines Angriffs der setarrifer Streitkräfte evakuiert. Die Bauern strömen herbei und belegen billige Wirtshäuser oder schlafen auf der Straße, was einige der Bürger aufzubringen scheint“, erläuterte der Diener sachlich-nüchtern, ehe er sich erneut verbeugte und sich auf einen Wink des Fürsten zurückzog.

    Erneut in Gedanken versunken schritt der Edelmann langsam in Richtung Speisesaal, wo er gedachte ein Frühstück einzunehmen.
    Der Feind ist niemals dazu im Stande, die Stadtmauern zu überwinden, dacht er, während er den Raum mit der langen Tafel betrat und am Kopfende, wo bereits gedeckt worden war, Platz nahm, doch scheint es zunächst so, dass die Silberseeburg verloren ist. Die Preise für Lebensmittel werden sehr bald steigen und die Steuern lassen sicher auch nicht lange auf sich warten.
    Eine Dienerin erschien aus einer unscheinbaren Seitentür und trug ein Tablett mit einigen Speisen. Es roch nach Rührei, einem heißen Kräuteraufguss, frischem Brot und gebratenem Fleisch. Die junge Frau servierte das Mahl, ehe auch sie sich nach einer leichten Verbeugung stumm zurückzog. Der Fürst nahm Besteck zur Hand und begann, das würzige Rührei zu verspeisen, während er weitere Überlegungen anstellte.
    Noch während er mit dem guten Brot beschäftigt war, läutete er drei Mal mit seinem Glöckchen, sodass ein dritter Bediensteter auftauchte.
    „Schick jemanden los, um unserer Vorratskammern mit haltbaren Lebensmitten aufzustocken. Sorge auch dafür, dass wir genug Kost für das baldige Fest haben und sag demjenigen, dass er auf jedwede Information achten soll, die mit der Schlacht am Silbersee zu tun hat“, wies er an und wandte sich schließlich wieder seinem Essen zu. Dass der Diener wieder verschwand, bekam er gar nicht mit.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    An ein Weiterarbeiten war nicht zu denken. Nicht in dieser Situation. Françoise hatte sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie sie die mysteriöse Schicht von dem Stirnreif gefahrlos entfernen konnte, als Mary ihr Nachricht von den Paladinen überbrachte.
    Ein Trupp von Soldaten hatte Thorniara vor nicht allzu langer Zeit verlassen; unter ihnen befand sich, aus welchen Gründen auch immer, Lopadas. Nun kam Wort, dass der Trupp sich auf dem Rückzug befand. Mehr noch. Dass die gesamte verbliebene Besatzung der Burg am See an ihrer Seite war. Nur einer befand sich nicht unter ihnen. Und das war ausgerechnet Lopadas. Wieso musste sich dieser Hasenfuß überhaupt in Gefahr bringen. Die oberste Feuermagierin ärgerte sich über den untypischen Leichtsinn des Tempelvorstehers. Schließlich hatte sie ihn in das Amt eingesetzt, weil er eben kein waghalsiger Hitzkopf war.
    Die einzige Erleichterung in dieser Angelegenheit war, dass er offenbar nur gefangen und nicht getötet worden war. Und so wie es der Bote den Paladinen beschrieben hatte, hatten sich auch Wassermagier an dem Angriff auf die Burg beteiligt. Françoise hoffte, Lopadas wäre nun in deren Obhut. Zwar befand er sich dann immer noch in Gefangenschaft, allerdings auch in relativer Sicherheit.
    Zu diesem Zeitpunkt bereute ein Teil von ihr, den Wassermagier, der vor einigen Monaten im Gefängnis der Stadt gesessen hatte, nicht freigesetzt zu haben. Mit Sicherheit hätte das Verhandlungen über die Freilassung des Tempelvorstehers erheblich vereinfacht. Der überwiegende Teil von Françoise tat diese Reue als irrational ab. Sie konnte am Geschehenen nichts ändern. Statt dessen musste sich die oberste Feuermagierin Gedanken darüber machen, was noch geschehen sollte.

    Hoch oben auf dem Turm der Zitadelle stand Françoise nun. Der Himmel über ihr war so trüb und grau wie ihr Befinden. Weit unter ihr, gerade noch als Menschen auszumachen, sah die Priesterin die Bauern durch das Westtor in die Stadt strömen. Ihr Blick schweifte hinüber zu den Äckern, Weiden und Wäldchen vor Thorniara. Dort irgendwo befanden sich die auf dem Rückzug befindlichen Soldaten, und vermutlich auch ihre Verfolger. Die Priesterin wandte sich ab und verließ den Turm.

  10. Beiträge anzeigen #50
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline

    Vor den Toren...

    Es war schließlich so weit, die Freiwilligen, die sich in der Silberseeburg für dieses Unterfangen gemeldet hatten, machten nun also die letzten Schritte hinauf zum Stadtor Thorniaras. Nigel Herz raste und machte ihm das Atmen nicht gerade leichter. Er schwitzte und das nicht gerade wegen der Sonne. Warum hatte er sich noch mal gemeldet? Er hätte in der Burg bleiben, sich an ein gemütliches Lagerfeuer setzen und leckeres Bier trinken sollen. Stattdessen marschierte er nun in seinen Untergang...

    Doch als er dann kurz über seine Schulter zu den anderen blickte, bestärkte ihn der Anblick seiner Gefährten. Edon, Rognor und Adson. Er musste lachen. In den letzten Wochen hatte er viel mit ihnen zu tun gehabt als ihr Boss sozusagen. Sie hatten sich aus freien Stücken gemeldet, wobei sich der Söldneranführer auch sicher war, dass, wenn Edon sich nicht gleich angeboten hätte, dass Rognor dann auch gezögert hätte. Aber Adsons Mut war unbeschreiblich. Auch der andere, Xeratos, der noch nie eine Waffe in den Händen gehalten hatte, hatte Nigels vollste Anerkennung. Aber gut, im Grunde brauchte man für diesen Auftrag auch kein Schwert führen können. Das steigerte nur das Risiko, draufzugehen.

    Nigel musste jetzt Stärke zeigen, war er doch in der Runde derjenige, der die meiste Erfahrung und Verantwortung hatte. Er straffte seine Schultern, nur um sie dann wieder kraftlos nach vorn sinken zu lassen. Schließlich sollten sie einen niedergeschlagenen und erschöpften Eindruck bei den Torwachen der Hafenstadt hinterlassen. Das Tor rückte unentwegt näher. Nigel schluckte noch einmal, kurz bevor er vor den zwei Wachhabenden trat.

    » Innos zum Gruße, Kameraden. Lasst uns schnell herein. Die haben ihre Armee aus der Silberseeburg schnurstracks hier her geschickt. Wir hatten nur Glück, dass die uns nicht entdeckt haben. Wir dürfen keine Zeit verlieren. « sprach Nigel mit vollster Ernsthaftigkeit in den Augen.

    Ob seine schauspielerischen Künste ausreichen würden? Eigentlich war er immer mehr der ehrliche, authentische Typ. Aber mal konnte es ja klappen...

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #51
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    »… Kameraden … Silberseeburg …« Kerdric horchte auf, als er diese Worte hörte. Klang nach weiteren Soldaten, was sowohl gut als auch schlecht war. Gut, weil das wohl weitere Überlebende bedeutete, schlecht, weil damit auch mehr Arbeit für ihn einherging. Mit einem leisen Stöhnen erhob er sich und bedeutete dem Schreiberling neben sich, dasselbe zu tun. Das Chaos im Bluttal hatte es mit sich gebracht, dass keiner wusste, wie hoch die Verluste tatsächlich waren, wer tot war, wer vermisst. Aber in Zeiten wie diesen hatte die myrtanische Bürokratie, die dem Ausbilder sonst ziemlich auf die Nerven ging, auch ihre guten Seiten. Wer in die Armee aufgenommen wurde, landete in irgendwelchen Listen, diese landeten in irgendwelchen Schubladen, und wenn man sie wiederfand, konnte man theoretisch genau sagen, aus wie vielen Männern die Armee bestand und wer welche Aufgaben hatte.
    »Für Innos, für den König!«, begrüßte Kerdric die handvoll Männer, die durch den Torbogen geschritten kamen. Kurz musterte er sie. Soldaten, keine seiner Rekruten. Und keine Soldaten, die er kannte. »Woher kommt ihr, zu wem gehört ihr?«, fragte er, während der Schreiberling in seinen Pergamenten blätterte. Einige Namen waren durchgestrichen – die Toten –, einige mit einem Haken versehen – die Zurückgekehrten – und einige standen einfach nur herum und warteten darauf, einer der beiden Listen zugeordnet zu werden. »Und die Namen … müssen wissen, wer gefallen ist.«

  12. Beiträge anzeigen #52
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    So ein Pech aber auch! Da musste man unbedingt an den Ausbilder der Soldaten geraten, Adson hatte ihn in der Burg gesehen. Die Torwachen hätten sie sicherlich durchgelassen, aber dieser Mann würde seine Leute wohl einigermaßen kennen. Es galt also kreativ zu werden. Nigel schaute ein wenig ratlos in die Runde, also ergriff Adson das Wort nahm Haltung an und versuchte sich möglichst militärischem Ton:

    "Namen: Bjorn, Leumas, Atthola, Tondrak und Kjarl. Waren in der Silberseeburg stationiert und konnten nach hartem Kampf fliehen. Haben auf dem Weg durch die Wälder noch einige Kameraden verloren."

    Er schaute auf den Ausbilder und dann vorsichtig in Richtung seiner Gefährten, bessere Namen waren ihm spontan nicht eingefallen. Rognor blickte zu Boden, Xeratos wirkte äußerst nervös, nur Edon grinste nach wie vor. Nigel schien über die Antwort des Söldners erst ziemlich erstaunt, doch nickte er schnell zustimmend. Adson schaute seinem Gegenüber wieder direkt ins Gesicht und erwartete dessen Reaktion. Nun musste sich zeigen, ob die Ausrede ihren Dienst tun würde. Ein Liste über die in der Silberseeburg stationierten würde der Rotrock doch nocht auch noch zur Hand haben.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Durch das Gesicht des Diebes lief keine Regung, doch innerlich dachte er darüber nach, wie man sich mit jenen beiden Plagegeistern beschäftigen könnte. Ein Sprung und ein schneller Hieb würde das Leben des Schreiberlings aushauchen, bevor der auch nur die Chance hatte, irgendwelche Hinweise oder obszönen Krakeleien auf seinem Pergament zu hinterlassen und der andere würde wohl kaum gegen sie viereinhalb - Edon sprach dem Lehrling Adsons sicherlich nicht unzureichende Körpermasse oder eine Minderbemitteltheit im Oberstübchen zu, aber beim Dienst an der Waffe wollte er ihm auch keine übermäßgien Kompetenzen einräumen - bestehen, um noch irgendwen über das fliegende Suizidkommando aufzuklären.

    Adson hatte sich zwar auf die Schnelle ein paar Namen einfallen lassen können, aber es war trotzdem nicht übermäßig wahrscheinlich, dass dieser ausbilder, Soldat, Saufkopf oder was auch immer er war, nur irgendwelche dahergelaufenen Namen haben wollte und sich dann fröhlich seinem Gebet widmen würde.

    Unwesentlich bewegte Edon seinen Arm so, dass das Wurfmesser aus seinem Futteral in seine Hand rutschte und umfasste heimlich den Griff um im Notfall Innos eines Dieners zu berauben.

    Edon durfte gespannt sein, wie funktionsfähig Myrtaner Oberstübchen denn noch waren...

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #54
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    »Hm«, brummte Kerdric und verzog leicht den Mund. Durch die Wälder geschlagen und noch mehr Kameraden verloren, das fügte der Liste der Gefallenen noch ein paar Männer hinzu. »Wie hießen die, die ihr unterwegs verloren habt?«, fragte er, während der Schreiber in seinen Listen blätterte. Ob jedes Mal eine neue Liste angefertigt wurde, wenn man die Burgbesatzung austauschte? Oder ob dann einfach nur Pergamente von der Schublade Thorniara in die Schublade Silbersee wanderten? Bürokratie musste wirklich verflucht kompliziert sein.
    »Könnt ihr sicher sagen, dass sie gefallen sind? Oder vielleicht nur gefangen genommen? Ach ja, irgendwelche Neuigkeiten aus dem Bluttal wären auch gut, wo der Feind gerade steht und was er macht, wenn ihr da was mitbekommen habt.«
    »Lehmar war der Name?«, fragte der Schreiber nach. Erst der zweite Name?, dachte Kerdric genervt.
    »Leumas.«
    »Leu… Leu… Leumas? Leumas aus Vengard? Leumas ist gestern zurückgekehrt, hier ist der Haken neben seinem Namen.« Er zeigte dem Ausbilder das Pergament, wieder einmal vergessend, dass Kerdric nicht lesen konnte.
    »Aha«, erwiderte dieser und warf dem Wisch einen kurzen Blick zu. »Und einen zweiten Leumas gibt es auch nicht? Steht der vielleicht in der falschen Liste?«
    »Nein, nein, in der Burg war die ganze zweite Kompanie, das ist diese Liste … nur ein Leumas.«
    »Ein Teil der Besatzung wurde aber vorzeitig abgezogen, um mit den Rekruten nach Thorniara zu gehen«, meinte Kerdric.
    »Dadurch taucht aber auch kein zweiter Leumas auf!«
    »Hm.« Kerdric runzelte die Stirn und warf den Soldaten vor ihm einen fragenden Blick zu.

  15. Beiträge anzeigen #55
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    So oft in so kurzer Zeit hatte Nigels Gesichtsausdruck lange nicht mehr gewechselt. Pure Erleichterung, als sie das Tor passieren durften. Pures Entsetzen und ein Schweißausbruch, der seines gleichen suchte, als auf einmal irgendso ein Bürokrat auftauchte, um zu wissen, wer denn vor ihm stand. Doch Adson rettete die Situation meisterlich, da er anscheinend wusste, wen sie vor sich hatten. Das war auch der erste Moment, wo Nigel wirklich froh war, im Vorfeld in der Burg spioniert zu haben. Dann musste sich Nigel das Lachen verkneifen, als er sah, wie der Hackendackel von dem Bürokraten irgendwelche Listen durchblätterte. Bei denen gab es anscheinend keine echten Menschen mit Gesichtern mehr, sondern nur noch anonyme Listen mit anonymen Namen drauf, die entweder ein Häkchen bekamen oder durchgestrichen wurden. Fürchterlich! Trotzdem war dieses Umhergeblättere albern.

    Auf der anderen Seite war Nigel auch klar, dass sie anders nie eine Chance gehabt hätten. Fast schon siegessicher fühlte sich der Söldneranführer, als dann der Listenbevollmächtigte erzählte, dass ein gewisser Leumas schon zurückgekehrt sei. Da stockte Nigel erneut das Blut, doch diesmal fand er schnell genug seine Sprache zurück.

    » Hört mal zu. Wir sind ganz knapp dem Feind entkommen und unaufhörlich gerannt, um endlich die schützenden Mauern der Stadt zu erreichen. Wir wissen nicht, was mit unseren anderen Kameraden passiert ist, die wir zurücklassen mussten. Es war einfach nur schrecklich. Plötzlich tauchten aus dem Nichts diese Waldkrieger aus, überall zischten Pfeile durch die Luft. Wir haben nur noch zugesehen, dass wir Land gewinnen. Und jetzt stehen wir hier, wo wir uns kaum noch auf den Beinen halten können, weil sich irgendwer als Leumas ausgegeben hat. Dabei steht unser Kamerad doch hier - Nigel zeigte auf Rognor -. Verzeiht meine Gereiztheit, aber erkennt ihr ihn denn nicht wieder? «erläuterte Nigel mit vollem Risiko.

    Er musste so hart argumentieren, anders hatten sie keine Chance mehr. Ganz oder gar nicht. Auch deswegen hatte Nigel auf den Zwergen gezeigt. Er war der Ungewöhnlichste der Fünf, der Bürokrat würde sich sicher nicht an ihn erinnern, doch wenn der Widerstandskrieger recht behielt, dann kannte man hier eh keine Gesichter, sondern nur die geliebten Listen mit den anonymen Namen. Darauf musste er in dieser Situation einfach spekulieren...

  16. Beiträge anzeigen #56
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „Gibt es hier ein Problem, Soldat?“, fragte ein dazustoßender Rod, dem die Neuankömmlinge ebenfalls aufgefallen waren, als er sich oben auf der Mauer aufhielt und versuchte sich eine passende Antwort auf den feigen Angriff auf die Silberseeburg zu überlegen. Da kamen ein paar weitere Überlebende natürlich recht, die eventuell weitere Informationen über die Truppenbewegungen im Bluttal mit sich brachten.
    „Und was fällt dir eigentlich ein, so mit einem Vorgesetzten zu reden?“, fragte Rod mit erhobener Stimme, nachdem er sich das Gemecker des Wortführers angehört hatte.
    „Du da“, fügte Rod hinzu und deutete auf eine andere der Gestalten. „Steh gefälligst stramm, wenn ich rede und fuchtel nicht irgendwo mit deinen Händen hinter deinem Rücken rum. Das gilt für alle.“

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #57
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Kerdric seufzte und verfluchte innerlich diese Aufgabe, die er hier zu erledigen hatte. Was er brauchte, war eine ordentliche Portion Schlaf, kein endloses Stieren auf Listen und Buchstaben, bei denen man ganz wirr im Kopf wurde. Und er konnte auch verstehen, dass es den Männern vor ihm ähnlich ging, aber Vorschriften waren nun mal Vorschriften.
    »Ihr seid nicht die einzigen, die sich durchs Bluttal kämpfen mussten, ich war auch an der Burg, ich war dabei, als die Rebellen den Ausfall gemacht haben, und vorher noch habe ich mich mit dem Schlächter von Setarrif rumschlagen müssen. Aber trotzdem muss ich jetzt hier rumstehen und Leute zählen und kann nicht einfach machen, was ich will.«
    In diesem Moment tauchte der Paladin Rodeon auf, und auch Kerdric straffte sich unwillkürlich. »Mh, ein kleines Problem mit den Listen«, erwiderte er. »Er da ist Leumas, aber Leumas ist schon zurück. Und einen zweiten gibt es nicht.« Ihm kam eine Idee. »Aber wenn sie zur Besatzung von Burg Silbersee gehören, dann müssten die anderen Überlebenden sie ja kennen.« Suchend blickte er sich nach irgendeinem Waffenknecht um, den er losschicken konnte, um einen Soldaten der ehemaligen Burgbesatzung zu holen, konnte aber keinen entdecken, jedenfalls im Moment nicht. Aber der Markt war ja nicht weit, dort lief immer jemand von der Stadtwache rum. »Ach ja, und was ist mit euren Reichsbürgerurkunden? Da steht ja auch euer Name drauf.«

  18. Beiträge anzeigen #58
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson hatte Haltung angenommen, so gut er eben konnte. Jetzt fragte der Typ auch noch nach den Reichsbürgerurkunden.

    "Das Dokument hatte ich in meinem Gepäck, als der Kampf losbrach. Es wird noch in der Burg sein. Im Gefecht gab es keine Möglichkeit es an mich zu nehmen.", ein ärgerliches Schnauben war zu hören.

    "Aber seht bitte nochmals in die Liste. Ich, Tondrak, war in der Torwache eingeteilt. Mein Name muss doch vermerkt worden sein?"

    Die Erwähnung des freundlichen Torwächters hinterließ einen bitteren Beigeschmack. Allerdings war es Adsons größte Hoffnung, um diese Diskussion schnell und glücklich zu Ende zu bringen. Er schaute sich um, dann nahm er wieder Haltung an. Langsam zog die Dämmerung über der Stadt auf.

  19. Beiträge anzeigen #59
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Der Dieb brauchte keine zwei Sekunden, um einen Sachverhalt ganz eindeutig zu begreifen: Der Neuankömmling war ihm unsympathisch! Es war nun ganz eindeutig seine persönliche Angelegenheit, wann er wen wo abstechen wollte, dazu brauchte man in Setarrif wenigstens keine Genehmigung. Dennoch schluckte Edon gekonnt den Kommentar "Geh mir nicht auf den Sack!" hinunter, der in dieser Situation wohl kaum hilfreich gewesen wäre. Stattdessen setzte er eine militärisch-ernste Mine auf, nahm eine gerade Haltung an - beides war eigentlich als Parodie gemeint, schien bei den beiden jedoch seltsamerweise zu fruchten - und verbarg den Dolch an seiner Seite, obwohl er ihn immer noch liebend gern in die Freiheit einer Myrtaner-Visage entlassen hätte und sagte lieber gar nichts über Urkunden, die es zu fälschen und Burginsassen, die es zu bestechen galt.

    Viel lieber dachte er darüber nach, wie er den beiden Rotröcken eine bessere Beschäftigung geben konnte, als sie mit irgendwelchen Listen, Soldaten und Urkunden zu nerven, bei der ihm einfiel, dass es damals vielleicht ganz hilfreich gewesen wäre, sie einem toten Gardisten abzunehmen. Doch er bezweifelte, dass sich die Myrtaner auf eine gesellige Runde Bier einlassen würden und ebenso wenig würde es ihnen wohl gelingen, plötzlich eine Revolte gegen die Stadtwachen anzuzetteln, so blieb ihm kaum etwas anderes Übrig, als still zu sein und Nigel sprechen zu lassen, den die anderen wohl als Rangobersten und damit als einzigen Redebefugten anerkennen würden...

  20. Beiträge anzeigen #60
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „Ihr da, macht erstmal wieder das Tor zu“, ordnete Rod eine die Torwachen an. Die Sache war ihm doch irgendwie nicht geheuer, besonders der Kleinwüchsige machte ihn stutzig. Es wäre ihm neu, dass Leute mit so limitierten körperlichen Fähigkeiten aufgenommen und besonders für Wachdienst eingeteilt wurden.
    „Ihr kommt jetzt mit zur Kaserne“, befahl Rod und deutete auf die Straße, die ins Stadtinnere führte. „Lasst eure Waffen hier. Und das Haltung annehmen, das werden wir nochmal üben.
    Das Tor schloss sich indes wieder. Irgendwie fühlte er sich erleichtert.

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