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  1. Beiträge anzeigen #101
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Mit einer Gewohnheit, die schon an einen Automatismus grenzte, tastete Candaal seine versteckten Stilette ab und liess dann den Kopf erst im Uhrzeiger- und dann im Gegenuhrzeigersinn einmal rund herum rollen. Es war seine Art, die Spannung aus dem Raum abzuschütteln. Dann, nachdem Raad Borwen einen entnervten Blick zugeworfen hatte, sprach der Ganove: "Ich denke es gibt einen Grund weshalb du Moddaen nicht einfach gegen die Akademieleitung anrennen lässt und wartest, bis sie sich genügend niedergekämpft haben. Aber hast du bedacht, dass sie dich schnell aus den Augen lassen werden, wenn sie sich gänzlich miteinander beschäftigen?"

  2. Beiträge anzeigen #102
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    „Sie sind in der Unterzahl.“, brummte Raad. Seine Laune war nicht so schlecht, wie es den Anschein hatte. Überhaupt. Die Antwort lag zwar zum Greifen nahe, doch er konnte nicht erwarten, dass jeder mit gleicher Vorstellung zur Akademie stand. Wendel Thoke, der Mann mit dem Assassinenschwert, welches ihn als Diener Zubens auswies – der Schwarzhaarige hatte nicht die geringste Ahnung, wie Thoke es geschafft hatte, an ein solches zu kommen - war sicher jemand, der der es nicht tat.
    Der Grund für sein Brummen war die Anwesenheit Borwens. Alle, die Moddaen unterstehen, hegen ein derart großes Misstrauen gegen ihn, dass sie ihn auf der Straße bespucken würden, würde er ihnen begegnen. Doch Borwen war anders. Beinahe zu anders.

    Der Aufseher schüttelte den Kopf. Er machte sich über jene Klinge zu viele Gedanken. Gedanken, die dieser Mann niemals hegen würde. Vielleiht war er einfach nur da, weil er es wollte. Und selbst wenn er ein Spion Moddaens war, so sah dieser wenigstens, dass er ihm wahrlich nicht als Feind gegenüber stand.

    „Und die Akademie auch so zu wenig Männer hat, um einen Krieg gegen Rhobar zu führen. Wir können uns diesen Konflikt nicht leisten.“, die Stimme des Aufsehers wurde nachdenklicher. Wahrscheinlich konnten sie es nicht, doch die beiden Fraktionen… zwei Rudel lauernder Wölfe, die einander umkreisten, würden ihn tatsächlich aus den Augen verlieren, wenn er ihnen jeden Grund verwehrte, es anders zu handhaben.

    Der Raum in dem sie sich befanden war ein kleines Zimmer am Rande des Händlerviertels im Inneren der Stadt. Raad hatte den Namen der Besitzerin vergessen, aber es war auch Zweitrangig. Mit einem Messer würde sie schon nicht in der Tür stehen, wenn sie ihn sah. Zumindest hoffte er das…

    „Doch was nützt es mir, ungesehen zu sein. Wenn der Akademie der Versucht gelingt, sich selbst zu vernichten, weil ich den richtigen Augenblick verpasse, einzugreifen. Nun… zu riskant. Oder ist es das, was ihr vorschlagen wollt?“

  3. Beiträge anzeigen #103
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Kammer Arvideons und Iaras', Haus der Magier, Setarrif

    Es ist an der Zeit ... , sagte die ältere weibliche Stimme.
    Der alte Gnom wusste es.
    Gehe mit dem Wind noch bevor der Morgen graut, gehe mit dem Wind und lass die Wellen dich hinfort tragen., flüsterte die mädchenhafte.
    Innos saß auf seiner Bettkante und sah dem alten Diener Adanos' dabei zu, wie er seine wenigen Habseligkeiten in eine Decke packte und sie in seinem riesigen Strohhut verschnürte.
    Was immer Arvideon gedacht hatte hier zu finden, es existiert nicht., dachte er bei sich.
    Die Akademie wollte ihn nicht. Der Orden schien ihm nicht mehr zu geben als die Wanderschaft.
    Iaras betrat die Kammer, die sie sich teilten, ohne anzuklopfen.
    "Du gehst, alter Mann?"
    Der Novize zog die hohe Stirn kraus.
    Arvideon drehte sich nicht um, sondern nickte nur und befestigte das letzte Band in seinem Hut, den er als Rucksack verwenden würde.
    "Arvideon wird hier nicht gebraucht. Der alte Gnom ist ein Sohn des Weges, nicht der Kammern aus Gold und Marmor, ohne Licht und ohne Regen."
    Er war nicht wehmütig. Der alte Wandermönch wusste den jungen Kerl hier gut aufgehoben.
    Arvideon zog die Kapuze über, schulterte den Strohhut samt Inhalt.
    Er nahm einen versiegelten Umschlag vom Bett und drückte ihn Iaras in die Hände.
    "Der Vater der falschen Bescheidenheit, bittet dich dies einem Mann namens Manuele zukommen zu lassen. Er ist ein nordmarischer Navigator. Innos gebe dir Kraft, Beliar gebe dir Freiheit, Adanos gebe dir Erkenntnis, Iaras. Denk immer daran, was der alte Arvideon dich lehrte."
    Dann setzte er sich Innos auf die Schulter, klemmte sich eine kleine Schatulle unter den Arm und verließ den Wanderstab in der Hand die kleine Kammer.
    Iaras sah ihm nach.

    Wenig später betrat er den Tempel. Das hohe prachtvolle Gebäude, war um diese Uhrzeit wie ausgestorben. Die Menschen schliefen, die Diener des Gleichgewichtgottes machten da keine Ausnahme. Nur einer sah das wohl anders. Arvideon entdeckte ihn als er unter dem Türbogen des Verbindungsganges zur Bibliothek hindurch schritt.
    Der kurz geratene Novize trat von hinten an den für ihn großen Mann im blauen Ornat heran.
    "Guten Abend, Eure Eminenz."

  4. Beiträge anzeigen #104
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    "Wenn du sie vereinen willst, gib ihnen einen gemeinsamen Feind. Und ich brauche wohl nicht anzumerken, dass du diese Rolle idealerweise nicht selbst füllen solltest. Doch ganz allgemein ist es besser, scharfe Messer gut zu verbergen und erst aufblitzen zu lassen..." Wendel legte Raad die Hand auf die Schulter. Während jener der ausgestreckten Hand nachsah, löste Wendel Thoke den Dolch aus seinem Stiefel und legte ihn mit der flachen Seine auf Raads Oberschenkel. "Wenn man es einzusetzen gedenkt", beendete er den Satz und zog das Messer wieder zurück. "Moddaen hält nicht sonderlich viel von dir."

    Der Ganove nickte in Richtung der einzigen Türe dieses kleinen Raumes. "Und wenn hier nicht bald ein paar Schläger reinstürmen, dann wird er dich tatsächlich schnell verdrängt haben. Und wenn doch... nun, es würde mich nicht verwundern. Ich hätte dich auch nicht in meiner Begleitung angegriffen. Vielleicht will er dich ja nur in Sicherheit wiegen. Borwen, erledigst du den Rest?", fragte er den Dritten als hätte er sich nach der Uhrzeit erkundigt.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Im Tempel von Setarrif

    Der Erzdekan war ziemlich erschöpft, die Tage im Moment laugten den sonst so starken und standfesten Mann aus, doch blieb ihm noch die Stärke, dies nicht nach außen dringen zu lassen. Wenn er nachts allein in seiner Kammer lag und sich fallen ließ, griff die Erschöpfung mit kalten Händen nach seinem Körper und drohte ihn zu zerreißen, denn momentan gab es viel mehr zu tun, als das bloße Tagesgeschäft zu erledigen. Täglich verbrachte er viele Stunden damit, alte Kirchenordnungen zu vergleichen, Anmerkungen zu schreiben und die Gutachten von den anderen Magiern des Wassers zu lesen, um eine hoffentlich wegweisende Synopse der unterschiedlichen Gedanken in die Kirchenordnung einfließen zu lassen. Zudem mussten die Bestrebungen wegen des Baus der Wegschreine weiter ausgefeilt werden, da Tinquilius dem jungen Kartographen ja bereits mitgeteilt hatte, dass dieser wohl bald dem Rat vorstellig werden müsste, um seine Pläne zu diesem Thema darzulegen.

    Hinzu kam noch, dass der Wassermagier ohnehin viele Stunden in dem Tempel verbrachte, um als Seelsorger, Prediger oder Leiter eines Lesezirkels der Schriften Adanos' seinen Dienst an der Gemeinde zu verrichten. Die wenigen Stunden, die dann noch blieben, widmete der Varanter dem kleinen Kind, das man in seine Obhut gegeben hatte und welches vorübergehend bei Aniron untergebracht wurde, solange der Ziehvater noch so viel um die Ohren hatte. So blieb dem Hüter des Glaubens nur die Nacht, um sich und Adanos' nahe zu sein, weshalb er seine Schritte an diesem Tag bereits nach Sonnenuntergang noch in das heilige Gebäude gelenkt hatte.

    Jedoch schien die Ruhe, die er hier in dem Antiken Gemäuer fand auch nicht lange anzuhalten, da ein kleiner Diener Adanos', allem Anschein nach ein älterer Novize, ihn ansprach und wohl als erster die korrekte Anrede benutzte. Einmal tief durchatmend, schöpfte der Erzdekan noch die verbliebene Kraft aus seinen Reserven, um diesem Gespräch die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. "Adanos behüte euch, Bruder. Wie kann ich euch zu so später Stunde helfen?", erklang die freundliche Stimme des Wassermagiers unterstrichen mit einem ehrlichen Lächeln.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Tempel Adanos', Setarrif

    Arvideons goldene Augen blitzen freundlich als sich der Erzdekan Hyperius ihm zuwandte.
    Der gnomenhafte alte Wanderprediger nahm die Schatulle unter seinem Arm hervor, hielt sie dem Obersten Hüter der Dogmen entgegen und klappte sie auf, sodass der größere die beiden Kelche betrachten konnte.
    "Nennt ihn Arvideon, Eure Eminenz. Er ist gekommen um Euch und der heiligen Mutter Kirche dies zu übergeben. Es sind zwei der heiligen vier Wasserkelche. Die beiden, die einst die Druiden erhielten. Der bescheidenen Diener Adanos' wünscht, sie mögen Eurer Eminenz von nutzen sein und der Gemeinschaft zum Segen eingesetzt werden.
    Doch merkt Euch die Worte, die einst lauteten:

    Im Zwielicht der Pyramiden
    Dort wo Magie Stein und Stein Magie
    liegt der Bote, hingeschieden
    birgt den Ersten das Inseltal

    Droben, nahe dem Wolkennebel
    sollt ihr den Zweiten finden
    Dort wo einst Totes Fleisch geboren
    Müsst ihr ihn an euch binden

    Zentral gelegen auf der Insel
    Auch für dumme Einfaltspinsel
    Der Kelche ja der Dritte
    Im Wasser, in der Mitte

    Im Grabe des Gefallenen
    im Haine von Inubis
    dort ruht der Vierte
    In einer der Kisten drei...

    Merkt sie Euch."

    Er schloss das Kistchen und übergab es dem Erzdekan.
    "Arvideon selbst erbitte für sich nur den Segen Adanos', Magister von Lehre und Liturgie."

  7. Beiträge anzeigen #107
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Im Tempel von Setarrif

    Etwas überrumpelt war der Wassermagier dann schon, als Arvideon ihm plötzlich die Kiste in die Hand drückte und dazu ein paar Worte sprach. Von den Wasserkelchen hatte Hyperius schon einiges gehört, doch soweit er wusste, hatten sich bloß zwei im Besitze der Wassermagier befunden, wenn die Informationen stimmten, die er hatte. So dauerte es einen kurzen Moment bis der sonst so unerschütterliche und wortgewandte Erzdekan seine Sprache wieder fand. "Ich weiß nicht, wie ich euch je für eure Gabe danken soll, oh Bruder Arvideon. Diese Kelche werden in ihrer Gemeinschaft, ihren Platz finden. Doch nun möchte ich eurem Wunsch entsprechen.", verkündete der Varanter, ehe er die Kiste kurz beiseite stellte und in sich ging, um die passenden Worte zu finden. Der Tag hatte sehr an seinen Kräften und der Konzentration gezehrt, doch sicherlich würde Adanos' seinem obersten religiösen Vertreter hier auf Argaan wohl die Kraft schenken, einige schöne Segensworte zu sprechen.

    "Euer Leben sei wie der Kreislauf des Wassers geprägt von Abwechslung und Vielfalt, der Reise durch die Welt und so als ob es sich auf ewig fortsetzen würde. Eure Schritte seien gesegnet und geschützt von Adanos', wie das Eis das Gefrorene erhält, doch ohne jene Kälte die es mit sich bringt. Euer Geist möge so tiefgründig und doch auch wechselhaft sein wie das Meer. Ruhig und tiefblickend an dem einen Tag und wild und aufgewühlt an einem anderen, wenn es doch erforderlich ist. Die Gedanken mögen so unzählig sein, wie die Sandkörner in der Wüste, ebenso wie die Menschen aus euch schöpfen sollen, wie aus einem Brunnen, aus dem nicht alle für ewig, aber jeder für den Moment schöpfen kann. Ich segne euch, Bruder Arvideon und wünsche, dass Adanos euch schützt und ihr ihm nahe komme, was immer euch in eurem Leben geschehen mag und dass er euch in sein Reich geleitet und vor dem seines Bruders bewahrt, sobald die Zeit in seiner Sphäre einmal endet."

  8. Beiträge anzeigen #108
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Tempel Adanos', Setarrif

    Nachdem der Erzdekan, Arvideon die Hände aufgelegt und den Segen gesprochen hatte, verbeugte sich der kleine Wandermönch und nahm seinen Wanderstab zur Hand.
    "Arvideon dankt."
    Der Wandermönch bewegte sich Richtung Hauptportal, bevor er sich noch einmal umdrehte.
    "Bedenkt Eminenz, dass auch Beliar zum Gleichgewicht gehört. Bedenkt, dass die Stärkung des Gleichgewichts auch die Stärkung Beliars sein kann. Stellt Euch die Frage, ob die Verleugnung von Chaos und Ordnung der wahre Weg eines Priesters des Gleichgewichts ist, oder, ob nicht auch Beliar und Innos, Tod und Feuer ihren Platz im Glauben der Kirche Adanos haben. Denkt daran, dass Adanos selbst einst seinen Brüdern Raum ließ in seiner Welt zu wirken. Ohne die Freiheit Beliars erstarrt die Sphäre Adanos'. Ohne die Ordnung Innos' zerfällt die Sphäre Adanos'. Ist nicht das Wirken Innos' und Beliars von Adanos gewollt? Warum also den Eintritt in die Sphäre Beliars scheuen? Gehabt Euch wohl, Eminenz."
    Dann drehte er sich ohne eine Antwort abzuwarten um und verließ den Tempel von Setarrif.
    Draußen empfing ihn die kalte Luft der sternenklaren Nacht und er zog die Kapuze über sein spärlich mit Haaren bedecktes Haupt, bevor er sich Richtung Südtor aufmachte.
    Geändert von Arvideon (04.10.2011 um 23:23 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #109
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    In Kirijulons Kammer

    "Ich werde euch zwei Roben besorgen, aber was einen solchen Spruch angeht, fiele höchstens die Eisrinne in das Metier eines Wassermagiers. Doch unser einiger Schriftgelehrter, der vermag solche Sprüche auf Papier zu bannen, ist verschwunden. Mehr als die Robe kann ich also nicht arrangieren.", hatte Lucrezia Trilo am Ende des Gesprächs noch mitgeteilt, bevor sie einen Termin für das nächste Aufeinandertreffen ausgemacht hatten. Sicher war sie nicht gewesen, ob es in der Macht Kirijulons stand, zwei Wassermagierroben zu besorgen, doch dies zu hinterfragen war nicht ihre Aufgabe und so war die Schauspielerin und vermeintliche Xenia zu dem Demagoge zurückgekehrt und hatte ihn über die Begebenheiten informiert, ehe sie den Hohen Wassermagier wieder in Ruhe gelassen hatte.

    So saß dieser nun nachdenklich in seiner Kammer und prüfte die Eventualitäten dieses Planes, da niemand wissen durfte, dass er seine Finger im Spiel hatte und das wusste auch niemand, denn Lucrezia hatte brav nicht ihren Namen genannt, sondern sich als Xenia ausgegeben und die Hofmagier als Mitverschwörer genannt. Prinzipiell konnte dieser Plan gar nicht mehr schief gehen, denn auch wenn dies geschah, so hätte es entweder zu Folge, dass ein Keil zwischen Tinquilius und Xenia getrieben wurde, was diesen sicher sehr schwächte, oder die Lunte zum Pulverfass des Bruderkriegs neu entflammte. "Wir nehmen die Robe des Toten und die Robe des Verrückten, den wir in den nächsten Tagen auch einmal frei lassen sollten, natürlich so, dass es nach den Hofmagiern aussieht. Das Beste daran ist natürlich, dass neben mir nur eine Person weiß, dass die Hofmagier gar nicht hinter dem Rachefeldzug stehen, alle glauben sie mir und fressen aus meiner Hand, selbst die gewitzte Lucrezia.", ging es dem Heiler durch den Kopf und ließ ihn schmunzeln. Er würde alles in die Wege leiten und dann würde es bald gar nicht mehr so rosig aussehen für den Obersten Wassermagier Setarrifs und Al Shedims.

    Hyperius

  10. Beiträge anzeigen #110
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Platz!“, rief Lando den Wachen am Tor zu, „Bewusstloser Wassermagier!“
    Die beiden Wachen sahen sich kurz an, musterten Lando einen Augenblick, sprangen dann zur Seite.
    „Danke...“, Lando nickte ihnen zu.
    „Nächstes Mal etwas freundlicher!“, rief eine Wache ihm nach.
    „Jaja...“, Lando rückte Solvegs Körper kurz zurecht.
    Der Magier war irgendwann zu erschöpft gewesen, um weiter zu laufen und der Nordmann trug ihn nun wie eine Verletzten vom Schlachtfeld über der Schulter. Der Bursche war nicht sehr schwer und Lando war andere körperliche Ertüchtigungen gewohnt, so machte es ihm nicht allzu viel aus ihn zu tragen. Dennoch wäre er froh, wenn er seine Last los wäre.

    Der Nordmann lenkte seine Schritte in Richtung des Tempels. Dort wären andere Wassermagier und wahrscheinlich auch Heiler oder dergleichen, da wäre Solveg gut aufgehoben. Die Passanten warfen ihm teilweise fragende Blicke zu, doch Lando achtete gar nicht auf sie. Er stapfte mit schweren Schritten zum Tempel und betrat ihn schließlich., sah sich dabei nach jemandem um, der wie ein Wassermagier aussah.
    Einige blieben stehen, doch Lando konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob einer davon ein Wassermagier war. Sie sahen eher aus wie normale Gläubige.
    „Hey! Der Bursche hier braucht einen Heiler. Der gehört zu den Wassermagiern.“, meinte er schließlich an die Allgemeinheit, „Kann mir hier einer helfen?“

  11. Beiträge anzeigen #111
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline
    Gab es überhaupt einen ruhigen Tag ohne besondere Vorkommnisse hier in Setarrif, womöglich für manch einen Bürger, gar für einige der Soldaten oder Wassermagier, nicht jedoch wenn man Hyperius hieß, denn dann war jeder Tag so gefüllt mit besonderen Vorkommnisse, dass keine besondere Vorkomnisse an einem Tag wohl ein besonderes Vorkommnis gewesen wären. Bis vor einigen Minuten war auch noch alles ruhig geblieben und der Erzdekan Setarrifs hatte einigen Bewohnern des Küstenstadt, vorrangig jenen, die blind waren, oder solchen, die nicht lesen konnten, aus den Schriften Adanos' vorgelesen und Fragen beantwortet. Nun wo bloß noch einige Gläubige da waren, die noch beteten, leerte sich das kirchliche Gebäude langsam und so hatte der Varanter seine Bücher wieder hinab gebracht in den Keller des Tempels. Kaum war er jedoch für einen kurzen Moment unten gewesen, bekam er im Tempel Rufe zu hören, die nicht nach einem ruhigen Gebet klangen.

    Schnellen Schrittes rannte der oberste Hüter des Glaubens nach oben und erblickte dort den Mann, der jemanden in blauer Robe auf seinen Armen trug. "Solveg", schoss es dem jungen Kartographen durch den Kopf. "Hey ihr, mein Name ist Hyperius, ich bin Erzdekan und kenne Solveg, aber das ist ja auch egal, wir haben keine Zeit, folgt mit schnell in die Stube der Heiler und auf dem Weg dorthin erzählt ihr mir mal, wer ihr seid und wo ihr den Armen gefunden habt?", erklang die Stimme des Wassermagiers ungewohnt unförmlich, als er an den Krieger heran trat und fast im gleichen Augenblick an diesem wieder vorbeihuschte, um schnell zur Stube der Heiler zu gelangen, damit man dort Solveg helfen könnte.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Ich bin...“, begann Lando, doch der andere war bereits an ihm vorbei gehuscht.
    Der Nordmann drehte sich um, prüfte, ob er den Patienten noch sicher hielt und folgte dann diesem Erz... dings in eine Kammer.
    „Ich bin Lando.“, erklärte er unterdessen, „Ich sollte... in Thorniara etwas erledigen. Unterwegs traf ich auf den Burschen hier. Er wehrte sich gerade gegen einen Mann in thorniarischer Uniform.“
    Die beiden erreichten schließlich einen Raum, in dem einige Liegen bereitstanden. Behutsam legte der Krieger seine Fracht, die noch immer fest in Landos Umhang eingewickelt war, auf eine der Liegen ab.
    „Er hatte nicht mehr an, als einen Lendenschurz.“, erklärte Lando, „Ich hab ihm etwas zu essen und zu trinken gegeben. Irgendwann auf dem Weg konnte er nicht mehr, da hab ich ihn her getragen.“
    Der Nordmann kratzte sich kurz am Hinterkopf. Mehr gab es dazu eigentlich nicht zu sagen.
    „Ja... so war das.“, Lando zuckte kurz mit den Schultern, „Vielleicht war er zu erschöpft. Er hat sich mit dieser komischen... Sandmagie oder was das ist gegen den Soldaten gewehrt, vielleicht war das zu viel für ihn. Ich kenn mich ja nich so aus da.“

  13. Beiträge anzeigen #113
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline

    In der Kammer der Heiler

    Lando, wie der Nordmann nun einmal hieß, war ihm in Richtung der Kammer der Heiler gefolgt und hatte Solveg dort auf einem freien Bett abgelegt. Manch einer mochte ein solches Bett zwar als Liege bezeichnen, doch es war wohl noch besser als alles, auf dem die Leute im Armenviertel der Stadt schlafen mussten. Im Moment waren nicht viele Patienten da, lediglich einige Novizen und Adepten kümmerten sich um die Versorgung und keiner der Heiler war anwesend. Nach dem, was Hyperius gehört hatte, hatte sich Kirijulon nun sowieso einem eigenen Projekt verschrieben und die Leitung der Heilkammer oblag Danee, die dieser Aufgabe mit der Unterstützung von Tinquilius, Aniron und einem weiteren ihm unbekannten Heiler wahrnahm. Keiner der Personen war jedoch gerade anwesend, Tinquilius wohl in der Ratskammer, Aniron bei den Kindern, Danee vielleicht bei einem Hausbesuch und was mit dem unbekannten Heiler war, konnte sich der junge Kartograph nicht denken, diesen kannte er ja nicht.

    Somit war Hyperius der ranghöchste Wassermagier und da er nichts von Heilung verstand musste natürlich schnell gehandelt werden, da er nicht einschätzen konnte, wie schlecht es Solveg wirklich ging. So dankte er schließlich kurz Lando, ehe er laut seine Stimme erhob und sich an die Anwesenden Diener Adanos' wendete: "Hier auf diesem Bett liegt womöglich in kritischem Zustand der Wassermagier Solveg, der durch seinen heldenhaften Einsatz dafür verantwortlich ist, dass die Silberseeburg nicht eingenommen wurde und großes Blutvergießen vermieden wurde. Ein paar von euch kümmern sich sofort um die Notversorgung und die anderen suchen sofort nach Danee. Ich weiß nicht, wie kritisch der Zustand ist.", erklang die ruhige und doch eindringliche Stimme des obersten Hüters des Glaubens und prompt sprangen die Novizen und Adepten und man entsprach seinem Wunsch, der hoffentlich nicht zu spät kam.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Aniron ist offline
    "Ich glaube, so langsam weiß ich, was der Kleinen fehlen könnte", sagte Danee leise. Sie war zu Aniron in die Kammer gekommen. Sinan lag in seiner Wiege und beobachtete die tanzendenden Spielsachen über sich. Die Wehmutter wusste, dass ihm gleich die Augen zufallen würden.
    Fragend blickte sie zu der alten Heilerin rüber:
    "An was denkst du?"
    "Sie macht einen gesunden Eindruck, ich vermute, dass ein Nerv eingekl-" es klopfte "-sein könnte. In ihren Rücken."
    Aniron war überrascht, nicht wegen des Klopfens, sondern der Aussage, die Danee gemacht hatte. Sie öffnete die Tür.
    "Ihr werdet dringend in der Heilkammer verlangt."
    Aniron nickte.
    "Wir kommen, pass bitte auf, dass hier niemand reingeht."
    Die Kräuterzüchterin schnappte sich ihre Tasche und folgte Danee.
    Anscheinend war ein neuer Patient zu ihnen gebracht worden.

    Aniron erblickte die Gestalt, die auf einer der Liegen lag.
    Solveg! Sie zog den Umhang weg. Er war kaum wiederzuerkennen. Bleiche, fast pergamentartige Haut überzog seinen abgemagerten Körper. Überall waren Narben zu erkennen.
    "Er scheint eine schlimme Zeit hinter sich zu haben. Ich würde sagen, Gefangenschaft und Folter", sagte Aniron und schluckte den brennenden Klos in ihrem Hals herunter. Danee nickte, ihre Hände legten sich schon auf das Gesicht des Magiers.
    "Er fiebert und hat Schüttelfrost. Wir müssen ihn in Decken einwickeln."
    Aniron nahm zwei Decken von zwei leeren Liegen und begann sie um Solvegs Körper zu schlagen. Währenddessen nahm Danee eine kleine Schüssel mit Wasser und wusch dem Ohnmächtigen das Gesicht. Anschließend legte sie ihre Hand auf seine Stirn, um ihm eine erleichternde Kühlung zu verschaffen.
    Aniron hingegen ging an den nächsten Tisch und begann, einen fiebersenkenden Trank aus Adanoskraut, Kamille, Löwenzahn, Schafgarbe und Frauenmantel zu brauen. Sie tat auch etwas Goldrute mit rein.
    "Er braucht dringend etwas auf die Rippen", bemerkte Danee.
    "Solveg soll erst den Trank bekommen, dann koche ich eine Hühnerbrühe", antwortete Aniron.
    "Gut, hoffen wir, dass er bis dahin wieder aufwacht."

  15. Beiträge anzeigen #115
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    So langsam wurde es aber Zeit.
    Schon seit ein paar Tagen hatte Olrik nur in der Taverne oder am Hafen gesessen und sich überlegt wie er wohl in das Magierhaus hineinkäme, wo er dann vielleicht aufgenommen würde.
    Zumindest waren seine Chancen nicht schlecht, schließlich hatte er schon eine Pilgerreise über die halbe Insel unternommen, dabei wurde er begleitet von mehreren Hochmagiern Adanos!
    Hoffentlich erinnerten sie sich noch an ihn, sonst würde er auf seinen Bekannten Faraday hoffen müssen, der ihn ja auch dazu eingeladen hatte. Der würde ihm helfen, ja, Faraday ganz sicher.

    "Nun gut, also los..." murmelte er, stand von seinem Hocker auf und ging raus aus der Taverne.

  16. Beiträge anzeigen #116
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Kalt, es war so unglaublich kalt. Wo bei Beliar war er? Nicht mal die Hand vor Augen konnte er sehen. Einzig diese elendige Kälte fraß sich tief in seine Glieder, von allen Seiten schien sie in ihn hinein zu strömen. Und auch sonst fühlte er sich eher wie gelähmt.
    Konzentrieren, Solveg, konzentrieren! Die Stimme in seinem Kopf hatte Recht. Er war doch kein Niemand. Und Dunkelheit war schon längst kein Hindernis mehr für ihn, sich nicht orientieren zu können. Jedenfalls solange er Stein oder Sand unter seinen Füßen spürte. Oder an seinen Händen. Oder irgendwo sonst an seinem Körper. Nur ... da war nichts. Seine Füße standen im Nichts, leere, kalte Luft. Und an den Händen? Auch nichts, soweit er seine Finger nach irgendetwas ausstrecken konnte, das da vielleicht sein könnte. Aber allgemein kam er nicht sehr weit, als würde man seine Glieder daran hindern, sich großartig zu bewegen. Er versuchte einen Arm zu sich heranzuziehen, dann ein Bein. Vergeblich. Er war festgebunden. Und das nicht an irgendeiner Mauer oder auf einem Tisch oder was auch immer er in der letzten Zeit so erlebt hatte, sondern ... in der Luft. Ganz offensichtlich befand er sich in der Schwebe und einzig diese Fesseln sorgten dafür, dass er nicht nach unten fiel. Das erklärte wohl auch diesen Schmerz in seiner Muskulatur, den er erst jetzt wahrnahm, wie er sich stechend durch seinen Körper fraß. Oder war das doch die Kälte?
    Krach! Etwas war irgendwo gegen geknallt. Schwaches Licht drang von hinten an ihm vorbei, dann, nachdem er einige Schritte vernommen hatte, wurde es nach und nach heller, bis kurz darauf unmittelbar vor seinem Gesicht eine Flamme aufloderte. Nur sie stand ... auf dem Kopf! Oder stand er etwa auf dem Kopf? Was bei Beliar ging hier vor? Wieso hing er kopfüber in der Luft?!
    Plötzlich eine Stimme. Er erkannte sie wieder, doch er verstand sie nicht. Dabei klang sie so unglaublich eindringlich. Als wäre sie direkt in seinem Kopf. Die Worte, auch wenn er sie nicht verstand, ließen ihn schaudern. Sie klangen bedrohlich, als kündigten sie etwas Unheilvolles an. Etwas, das er ganz offensichtlich nicht verhindern konnte.
    Und dann sah er es kommen. Der Flamme vor seinem Gesicht machte Platz für etwas deutlich Größeres. Leuchtend orange glühte das Eisen und es schien nur ein Ziel zu kennen. Sein ängstliches Schreien wurde erstickt, sein Hals war wie zugeschnürt. Panisch zog er mit aller ihm verbliebenen Kraft an den Fesseln, doch sie gaben nicht einen fingerbreit her. Das war das Ende. Sein Ende.
    Schwärze. Was blieb war das Gefühl des Angstschweißes, der über seinen Körper strömte. Die Kälte tat ihr übriges dazu, dass es ihn frösteln ließ. Ansonsten nahm er nichts wahr, rein gar nichts.

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    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Na wunderbar, ein ganz toller Kerl bist du! Was für ein Mann, sagte sich Olrik, während er gelangweilt in seinen Becher schaute.

    Ja, sein Plan gestern Abend zum Haus der Magier zu gehen und zu versuchen aufgenommen zu werden war nicht aufgegangen. Schon bevor er es überhaupt betreten konnte, hielten ihn ein paar Novizen, die Wache standen, davon ab. Er sagte nur, dass er hinein möchte, um dem Orden des Wassers beizutreten, da erhoben sie schon ihre Stäbe und drohten ihn zu verhauen, wenn er nicht spurte. Als er dann auch noch sagte, er wolle zu einem Mann namens Daniel Faraday, da hörten sie ihm gar nicht mehr zu und schlugen schon beinahe aus nach ihm.
    Da hatte es auch keinen Sinn mehr gehabt noch weiter zu ihnen zu sprechen, er hatte keine Lust auf Stress gehabt, also ging er einfach wieder weg.
    Und nun saß er wieder in der Sturzkampfmöve, dort, wo er angefangen hatte, als er in Setarrif ankam. Wieder mal hatte er sich einen leckeren Met bestellt, um sich die Sorgen zu vertrinken. Er war zwar kein Säufer, aber...er war ein...ein...na gut, er war ein Säufer!
    Aber er trank nicht um den Rausch des Alkohols zu erfahren, sondern weil es ihm wirklich gut schmeckte. Aber ja, manchmal können ein paar gute Biere auch blöden Frust wegwaschen und Platz machen für die freie Sicht zur Lösung des Problems.

    Also dann runter damit, vielleicht finde ich ja so die Lösung!
    dachte er sich und trank den Becher aus, bevor er rief: "Herr Wirt! Ein Schnäpschen!"

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    "Ein Schnaps, sofort der Herr!"
    Und als Olrik den kleinen Tonkrug gelehrt hatte, bemerkte er, dass er keine neue Idee hatte. Schlecht. Also bezahlte er und ging hinaus. Sein Rucksack war mittlerweile etwas leichter geworden. Warum? Weil er immer mehr Geld verlor, schließlich gehörte er ja wirklich niemandem mehr an, er hatte die Söldner ja verlassen, also lebte er von seinen Ersparnissen. Aus diesem Grund hatte er beschlossen kein Zimmer mehr zu bezahlen, das wäre zu teuer. Daher schlief er des Nachts in einer kleinen Gassenecke hinter Tonnen, wo ihn niemand sehen konnte.
    Ein karger Fleck Erde, aber er konnte sich nicht beschweren, die Leute im Armenviertel der Stadt schliefen oft genauso. Nur musste er dort stets auf seine Sachen Acht geben, das war ja nicht leicht nachts ohne Waffe. Nun ja, er HATTE eine Waffe, aber er konnte nicht einmal ansatzweise kämpfen, das müsste er auch bald ändern.
    Jedenfalls ging Olrik an den Hafen. Da der Herbst kam, war es kühler geworden und der Wind pfiff scharf heute, es stürmte beinah leicht, obwohl hier im Südosten der Insel das Wetter immer recht warm blieb. Ein Punkt an Setarrif, den er nicht mochte.
    Nur bei Unwetter und Sturm war es kalt, das mochte er, Kälte hatte er gern, die war er auch von Khorinis gewöhnt. Auf Khorinis waren die Winter kalt, dass man sich verfrieren konnte. Zwar wärmer als der Nordmarer Winter, das wusste er, aber dennoch nicht unerheblich kalt. Woher er das wusste? Er war schon einmal dort gewesen! Da fiel ihm wieder eine Geschichte ein, die er sich im Kopf erzählte, als er am Hafenbecken saß und ihm der kühle Seewind entgegenwehte. Die Sonne war wolkenverhangen und nicht sichtbar, also wurde er nicht geblendet, das war gut für diese Erzählung.
    Geändert von Olrik (06.10.2011 um 12:25 Uhr)

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    Die Geschichte begann zwei Jahre vor dem Einfall der Nordlande-Orks in Nordmar. Damals war ganz Nordmar von den Truppen Rhobars II besetzt, so wie jetzt unter Rhobar III. Zu dieser Zeit lebte Olrik schon vier Jahre in Vengard, wo er als Schleifer arbeitete, also war er da zwanzig Jahre alt. Und zu genau dieser Zeit war Olrik das Leben als Schleifer leid.
    Dies konnte er nicht mehr nachvollziehen, dies war schließlich das einzige, was ihm immer Freude bereitete.
    Nun ja, jedenfalls war es so. Und deshalb dachte er sich: Warum gehe ich nicht fort? Und genau das tat er. Er packte seine Sachen und marschierte nach Faring. Dort wollte er den Pass überqueren und dann nach Nordmar reisen.
    Nordmar! Ein kalter Ort, so gefährlich, dass sich niemand ohne echten Grund dorthin begibt...und ohne schwere Kampfausrüstung! Da er aber kein Geld dafür hatte, war ihm dies egal. In Faring suchte er nach Leuten, die ihn mitnähmen. Er fand ein paar Jäger, die manchmal dort hinaufreisten und Growild jagten. Ihr Trupp bestand aus drei Männern, obwohl er wohl mal doppelt so groß war. "Nordmar verschlingt jeden, der nicht wachsam ist", sagte einer der drei damals mit breitem Grinsen. Doch war ihm dies wurscht, er wollte nach Nordmar. In irgendeiner Garnison wollte er dann als Wachmann arbeiten. Irgendwer hätte ihn auch aufgenommen, da war er sich sicher.
    Hätte er heute auch nicht mehr gemacht, den Innosianern würde er niemals mehr folgen.
    Egal, auf jeden Fall erlaubten ihm die Jäger dann mitzugehen, wenn er denn auch anpacken würde. Sollte heißen, dass er die kleineren Aufgaben übernehmen sollte, für die sich mancher zu schade ist, also Holz sammeln, Kochen, ihre Sachen tragen, sowas eben. Und er war bereit dazu, wenn er denn mitkommen könnte. Unter diesen Umständen sah er die Jäger natürlich nicht wirklich als Gefährten an, als sie losgingen, er war eher ihr Küchenjunge. Trotzdem hatte er Freude daran.

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    Olrik ist offline
    Sie stiegen an einem kalten und wolkenverhangenen Morgen hinauf, es war tiefster Winter, also war Nordmar zu dieser Zeit schneebedckt. Und als sie erst den Pass überquert hatten, fanden sie sich wieder in einem Bergland voll von tiefen Klüften und hohen Spitzen, Schnee lag überall und die Beine schlotterten. Die Jäger wollten nicht allzu weit hinein in das Land, es war im Winter gefährlicher als Sommer und im Sommer traute man sich auch besser nicht dorthin. Am Abend schlug die Truppe ihr Lager auf an einer Felswand, vorsorglich stellte man lange Fackeln um das Lager herum auf. In der Nähe hatten sie Wolfsspuren entdeckt, auch ein paar Ripper waren wohl nicht fern.

    Man aß von Olrik gekochte Suppe, es war nur eine einfache Brühe aus Wasser und Linsen, schmeckte nach fast gar nichts und sollte nur satt machen, dementsprechend gut war die Laune. Die Jäger berieten noch lange in die Nacht hinein ihre morgige Jagd, sie wollten sich ein paar Wölfe schnappen und sich dann mit fetter Beute zurück nach Midland begeben. Doch fand man nach der Planung keine Ruhe, denn die Wölfe in der Nähe heulten laut und die Angst vor dem Erfrieren beschäftigte ihn stets.
    Am nächsten Morgen jedoch, als Olrik erwachte, waren die Jäger weg. Die Dunkelheit war noch kaum abgezogen und er wurde auch wohl nicht natürlich wach, aber er sah nichts. Er hörte nur etwas. Es war Kampfgetümmel, das er vernahm, laute Schreie und Gebrülle. Olrik stand auf und nahm sein Bündel, ehe er schnell in Richtung der Schreie lief. Als er dann eine Hecke überwunden hatte, sah er es.
    Eine kleine Gruppe königlicher Soldaten und die Jagdtruppe lieferten sich einen erbitterten Kampf mit einem Rudel Ripper. Er hätte nie gedacht, dass ein Tier so groß sein kann, er hatte schon Erzählungen gehört, aber nie geglaubt. Die Truppen taten sich schwer mit dem Kampf, das sah man. Ein einziger Ripper lag von Pfeilen durchlöchert am Boden und goss sein dunkelrotes Blut aus, dafür lagen auch schon zehn Männer regungslos auf dem blutverschmierten Schnee. Solch ein Gemetzel hatte er noch nie gesehen.
    Und er konnte nicht helfen. Doch aufeinmal sah der Beobachter einen dicken Ripper direkt auf ihn zustürmen. Er konnte nur rennen, rennen und nichts anderes als rennen. Doch als er lange gerannt war, sah er eine Klippe vor sich, die in unheimliche Tiefen reichte. Er konnte nicht früh genug stoppen, er fiel hinab und so in sein Verderben.

    Doch war es zu Ende? Mitnichten, denn er fühlte Leben statt Fall. Er hatte sich festgehalten an einem kleinen aus der Klippe stehenden Stein, der ihn hielt und vor dem sicheren Tod bewahrte. Dort hing er und blickte hinauf, wo er ein paar Meter über sich den Ripper sah, der ihn noch blutlüstern anblickte. Das Vieh war so durstig nach Menschenblut, dass es von der Klippe hinabsprang um ihn zu kriegen, doch fiel das blöde Vieh direkt über ihn hinweg. Tja, Ripper sind nicht die hellsten Tiere. Er sah ihn noch gröhlend hinabsausen, dann erblickte er ihn nochmal am Grund der Schlucht. An ein paar verteilten Stellen am Grund. Was für eine Sauerei!
    Nun blieb es ruhig. Er hörte nichts mehr außer dem Wind. Kein Kampfgetümmel, keine Rufe. Nach einer Stunde überlgte er bereits zu springen, da er so oder so sterben würde, wenn er hängen bliebe, er würde erfrieren oder vehrungern. Doch plötzlich hörte er etwas. Ein Mann, der rief. Er rief: "Hallo, ist hier jemand? Hallo!" Mit wenig Kraft rief er zurück: "Hallo, hier unten!" Da erblickte er den Mann hinunterschauend, kurz danach warf er ein Seil hinab, an dem er hochgezogen wurde.
    Zu seinem Erstaunen war es einer der drei Jäger, der ihn hinaufgeführt hatte. "Ein Glück, ich dachte schon, dass ich der einzige Überlebende bin. Ein Rudel Wölfe stieß zum Kampf, daher lieferten sich nur noch diese beiden Gruppen einen Kampf, bei dem sie sich gegenseitig auslöschten. Der letzte Ripper, der überlebte, fiel nach dem letzten Biss, der einen Wolf köpfte, auch schon tot um. Doch ich bin wohl mit dir der letzte überlebende Mensch." Nach dieser Unterhaltung gingen beide so schnell es ging zurück zum Schlachtfeld. Den Anblick wollte Olrik sich gar nicht mehr vorstellen, es war alles zu...zu blutig, überall sah er Röte, doch mehr wollte er nicht nocheinmal sehen, das war zuviel für einen Tag. Dort begruben sie auch die toten Körper aller Kämpfer. Vorher jedoch wurden so viele Tiertrophäen gesammelt, dass beide schwer zu tragen hatten,als sie den Pass wieder hinabstiegen.
    Unten angekommen in Faring beschloss Olrik wieder nach Vengard zu gehen. Abenteuer wollte er erstmal nicht mehr erleben, das war ihm genug, er wollte wieder seinem ruhigen Schleifen nachgehen. Also gaben sich der Jäger und er noch ein Abschiedswort und gingen getrennte Wege. Vorher jedoch übergab ihm der Jäger noch einen Beutel voll Gold, sein Anteil an der Beute, den er aber wohl wieder vielfach rausholen könnte durch die ganzen Trophäen.

    Und so endet die Geschichte, die einen guten Rat gibt: Begebe dich nur dann nach Nordmar, wenn du bereit für dieses Land bist!

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