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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Vor Trelis

    Blicke die alles verrieten. Wer hatte den Pfeil geschossen? Wer hatte den Ork mit einem Meisterschuss gefällt? Wer kam ihnen zuvor?
    Kein Falkenkrieger. Die Augen der Falken blickten fragend zu den Wolfskriegern, die auch nicht geschossen hatten.
    Der Hinterhalt, das große Attentat hatte ein anderes Ende gefunden, als gedacht. Ein Ende was ihnen passte, aber doch Fragen aufwarf.
    Der Schütze rannte, rannte um sein Leben und keiner von ihnen mochte jenen erkennen der da davon lief und etwas entscheidendes für sein Volk getan hatte.
    Orkbolzen und Speere, Schleudergeschosse und wütende, empörte Wörter jagten dem Waldläufer hinterher. Der Elitetrupp konnte seinen Herrn nicht beschützen. Der Elitetrupp hatte versagt und war empört, weil ihr Herr, ihr großer Anführer dem sie treu folgten niedergestreckt wurde ohne in Ehre zu sterben. Der Pfeil ragte ins linke Auge hinein und kam am unteren Hinterkopf wieder raus. Laut war das Geröchel des großen Kriegsherrn. Seine Flüche, sein lautes Lachen und dann sein letzter Schrei, bevor der Körper aufgab und nur noch zuckte. Vak war tot und alle hatten es gesehen.

    Arkantos hob die Hand. Ornlu ebenso. Die Waffen ruhten und man beobachtete wie ein Offizier des Kriegsherren nun nach blinder Rache sinnte und befahl den Morra lebendig zu schnappen. Elitekrieger eilten hinterher und was blieb waren wenige am toten Leibe Vaks.
    Handzeichen wurden gegeben und kurz darauf flogen die Pfeile. Falkenkrieger - Die besten Schützen des Waldvolkes trafen die Bewacher des toten Vak und zeigten sich jenen die nicht den Tod durch schwarze Falkenfedepfeile fanden. Die Entrüstung, die Feigheit in Augen der Orks, die Wut und der Zorn durch die Ereignisse. Die Bewacher stürmten und die Falkenkrieger warteten und spannten die Bögen.
    Wieder eine Salve - diesmal von der Seite durch die vier Männer der Wolfssippe. Pfeile ragten in den Leibern wütender Orks die die Verletzungen hinnahmen und auf die Falkenkrieger trafen. Diese entsandten abermals ihre Salve und liefen dann mit gezückten Klingen und Speeren davon.

    "Los gehts. Vigo! Okam! Iun!", rief Ornlu und die vier Waldvölkler griffen die einzigen zwei Orkkrieger bei Vaks Leiche an. Ornlu, Okam und Iun nahmen sie mit den Bögen aufs Korn. Zwei Pfeile trafen einen der Orks und verwundeten ihn schwer. Der andere sackte zusammen als Vigos Wurfspieß seine Rüstung durchbohrte. Dieser lief dann aber mit aller Kraft stürmend los, um im Kampf zu sterben. Vigo trat diesem Ork entgegen, bot ihm einen Kampf, obwohl die anderen Waldvölkler ihre Pfeile in dem Stürmer versenkten, bis Vigos Runenspeer des Orken Kehle durchstieß.

    Als die vier Waldvölkler dann geschlossen sich näherten umkreisten sie den verbliebenen Ork wie ein Rudel Wölfe die Beute. Vorsichtig gingen sie um ihre Beute, spannten die Bögen und hielten Abstand zum schwer atmenden Ork, der seine Axt hochhielt und kämpfen wollte.
    Pfeile spickten den Ork nach der Antwort nach einem Kampf. Eine weitere Pfeilsalve und der Ork war erlöst. Acht Pfeile ragten an seinem ganzen Körper hervor und seine Axt die er zum Kampf erhoben hatte, senkte sich. Seinen Kampf hatte er nicht mehr bekommen - Ehre im Krieg war eine Illusion.

    "Okam! - Vaks Kopf!", wies der Hetzer an und sah mit seine Wolfsbrüdern zu, wie Okams scharfer Langdolch den Orkkopf vom Körper trennte und Okam dann diesen am Kriegszopf in die Höhe hob.
    "Pack den Kopf ein. Zurück nach Hyr! Die Schlange hat ihren Kopf verloren. Trelis' Schicksal ist besiegelt. - Ich reise nach nordosten zur Thalruine, berichte den restlichen Falkenkriegern dort und lass nach Arkantos suchen. Danach bringe ich den Faringern Vaks Kopf als Beweis. Okam und Vigo reist durch die Wälder, passt auf euch auf und sagt allen von uns, dass Vak tot ist. Sammelt euch im Hyr-Lager bei Arakos. Du Iun reise direkt nach Hyr und berichte dort", wies Ornlu an. Die Wolfssippe, die offiziell noch nicht ausgerufen war, schwärmte aus...

  2. Beiträge anzeigen #342
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Alon hatte vom Tode Vaks gehört. Es war also vorbei. Sie gingen wieder zurück nach Beria. Was Alon dort tun würde, wusste er zum Zeitpunkt nicht. Vielleicht konnte ihn Ryu nich ein wenig Unterrichten, oder er fände einen Bogenlehrmeister. Auch geschickter Bewegen wollte er sich können. Es gab so vieles zu tun, doch er wollte jetzt nicht daran denken.

    Er hatte noch mehr Menschen getötet. Fünf Menschen starben unter seiner Klinge. Dies wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen; die leeren Augen, das Blut... Und dann kamen wieder die Bilder des Alptraums letzte Nacht in ihm hoch.

    "Nein! Nein! Nein!", sagte er vor sich hin.
    Er musste aufhören, daran zu denken. Denn er tat es für sein Überleben, für das Waldvolk.

    Ein weiterer Gedanke durchzuckte ihn:
    Wo war eigentlich Lanur?
    Geändert von Alon (30.10.2010 um 18:58 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #343
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Es war ein komisches Gefühl, eine gewisse Leere. Mal wieder war sie auf der Suche nach etwas...nach jemanden. Und wieder einmal war ungewiss, ob die Suche ein erfolgreiches Ende finden würde. Denn wer einen Ork töten konnte, der würde mit Thorwyn kein Problem haben. Und wenn er sich leisten konnte, solch offensichtliche Spuren zu hinterlassen, wie die, denen sie nun seit ihrer zurückliegenden Entscheidung folgten, dann würde er eventuell auch sie vor ein ernsthaftes Problem stellen.
    Dass er auch nicht mal auf sich selbst aufpassen kann...ging es ihr durch den Kopf, gemeint war natürlich Thorwyn. Schon schlimm genug, dass er so mitgenommen und heruntergekommen aussah, nein, nun ritt er sich auch noch in neue Probleme und zog seine Retter mit hinein. Konnte sie sich überhaupt erlauben, ihn noch einmal allein zu lassen? Um diese Frage beantworten zu können, musste sie ihn wohl zuerst einmal finden.
    "Pscht!", machte die Blonde, blickte kurz zu Wombel und zeigte auf die platt getretene Fläche vor ihnen. "Siehst du das?", flüsterte sie, "Sieht so aus, als hätten sie hier einige Zeit gerastet oder sowas. Das sieht noch sehr frisch aus, sie können also nicht mehr sehr weit sein."
    Auf möglichst leisen Sohlen folgte sie nun dem platt getretenen Gras, dem durcheinander gewirbelten Laub und den zertretenen Ästen. Bis sie dann an den Rand einer kleinen Lichtung gelangten. Auf ihr herrschte Bewegung, sie sah mehrere Personen, drei an der Zahl, zwei von ihnen verschwanden genau in dem Moment hinter dichtem Buschwerk am Waldesrand, als Wombel und sie die Lichtung betraten. Leichtsinnig, wie ihr kurz darauf einfiel, doch da war es ohnehin schon zu spät, sodass sie die dritte Person, die auf der kleinen Freifläche im Wald verblieben war, auch auf sich aufmerksam machen konnten. Denn es war kein geringerer, als Thorwyn, der auch keine Anstalten machte, sie zu vertreiben oder darauf aufmerksam zu machen, dass es sich hierbei um eine Falle handelte. Auf dass es auch wirklich so war...
    "Alles in Ordnung bei dir?", flüsterte die Ovates und fiel ihm ein fürs andere Mal um den Hals. "Wehe, du rennst auch nur noch einmal vor mir weg, um dich damit in neue Schwierigkeiten zu bringen!"

  4. Beiträge anzeigen #344
    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Niklas schrekcte plötzlich aus dem Schlaf, als sich ein Gebrüll über den Lagerplatz erhob. Zuerst nur eines alleine, welches die Erde schon erzittern ließ, aber als dann noch andere mit einstimmten, kam das ganze eher einem Erdbeben gleich.

    "Die Orks", dachte Niklas sich.

    Nach Tagen von Depressionen wachte plötzlich etwas in ihm auf, was er noch nie gefühlt hatte. Er wusste nicht was es war, doch es ließ sein Herz schneller schlagen, seine Muskeln sich anspannen und seine Hände über seine Waffen streichen. Er stand auf, schlug die Zeltplane beiseite und nahm einen tiefen Zug der kalten Nachtluft. Der junge Schmied fühlte sich auf einmal neu belebt, nach dem die Angst vor dem Kampf ihm vorher die Lebenslust geklaut hatte. Doch jetzt wusste er, er würde kämpfen, vieleicht auch sterben, aber er konnte sich plötzlich damit abfinden. Die Angst die er verspürte war zwar noch allgegenwertig, aber er nahm sie nur noch am Rande war. ´

    Er zog seine Waffe, sog noch einmal die Nachtluft in sich hinein und begann dann seine imaginären Gegner zu bekämpfen, der bald wahrhaftig sein würde. Abblocken, ausweichen, zuschlagen, antäuschen.
    All dieses war ihm so in Körper und Geist übergegangen, dass er bei den Bewegungen nicht mehr nachdenke brauchte, sondern es einfach tat.

    "Bloß nicht nachdenken", dachte de junge Schmied, bevor er sich wieder ins Bett fallen ließ.

  5. Beiträge anzeigen #345
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    An weiteren Überfällen, die es durchaus gegeben hatte, hatte Bartimäus nicht teilgenommen. Zu unsicher war er sich, ob er die ganzen Morde moralisch vertreten konnte und zu riskant war es ihm dabei zu sterben. Orthego hatte ihm durchaus einiges mit dem Bogen beigebracht, doch hatte er selbst das durch Athrons Übungen nicht mehr angewendet.
    Der Wächter hatte nichts dagegen Trelis zu Schwächen um so das Mächteverhältnis zu verschieben, auch wenn er nicht genau wusste, wo der Vorteil für sie da genau lag und die Art wie das Waldvolk kämpfte, dass sie offene Schlachten vermieden, die eigenen Verluste versuchten zu minimieren und aus dem Hinterhalt handelten gefiel ihm auch. Nur die Tatsache, dass die Schwachen und Unschuldigen darunter litten gefiel ihm nicht. Um Angst und Schrecken zu verbreiten, wurden manche Leute extra am Leben gelassen, doch welche Leute man auswählte verstand Bartimäus nicht. Händler tötete und Söldner verschonte man. Er hätte es genau umgekehrt gemacht. Händler waren für die Stadt zwar wichtig, kamen aber von außerhalb und hatten mit den politischen Verwicklungen wenig zu tun. Außerdem konnten die Händler der Stadt sowieso nicht helfen, bei der Rattenplage die sie heimgesucht hatte. Somit hätte man auch die orkangehörigen Söldner töten und die Händler für Angst und Schrecken sorgen lassen können. Aber nun gut, so wurde es gehandhabt, das meiste war bereits geschehen und er konnte nichts daran ändern.
    Eigentlich war nicht nur das meiste, sondern sogar schon alles geschafft worden, denn Bartimäus war zu Ohren gekommen, dass Vak, der oberste Ork in Trelis erschossen worden war. Wer das allerdings vollbracht haben sollte, wusste er seltsamerweise nicht. Der Neugierige hätte gedacht, dass derjenige als Held gefeiert worden wäre und dass man, ob man will oder nicht, den Namen erfahren hätte. Im Gegensatz dazu war Bartimäus nur auf Ratlosigkeit getroffen.
    Trotzdem war das Ziel erreicht und er würde jetzt abwarten, wie es weiter gehen würde und dann wahrscheinlich auch wieder Dekker aufsuchen.

  6. Beiträge anzeigen #346
    Waldläufer Avatar von Synkka
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    Synkka ist offline
    Die Flamme der Palos flammte immernoch in seinem tiefsten Herzen, die Seelen seiner Ahnen wanderten durch seine Adern, durchpochten sein Herz und ließen ihn zu dem werden was er war. Er war ein Palo und noch viel mehr war er zu einem Urkma geworden.
    Synkka hatte seinen Platz gefunden, einen Platz an dem man ihn akzeptierte wie er war, wo man seine Fähigkeiten schätzte und man sich gegenseitig ergänzte.
    Das zumindest fühlte der Urkma tief in seinem Herzen, genau das hatte die Stimmen in seinem Kopf gefDie lüstert, als er neben den Anderen Platz genommen hatte. Seine Schüssel voll mit rotem Blut stand vor den behaarten Füßen und leuchtete im Schein des Feuers, sie leuchtete in den Farben des Kampfes und sie bereitet auf das vor, was er das erste Mal in seinem Leben erleben würde.
    Nach und nach hatte er sich ausgezogen, die Regulka lag vor ihm und auch der kleine Ritualdolch mit dem er in letzter Zeit immer wieder seine Tränen gewonnen hatte, war vor ihm plaziert, als er mit dem begann was er auch von seinem Volke gerlernt hatte und was er jetzt auch mit seinen Brüdern tun musste.
    Sanft tauchte der weißhaarige Palo erst einen Finger dann zwei, dann die ganze Hand in die Schüssel, blickte einen kurzen Moment verstört auf diese, wie sie rot glänzend und schönster Farbe schimmernd im Angesicht des Feuers aufleuchtete, schnupperte, ehe er voller Elan begann seine Narben an Armen und Gesicht einzureiben. Erst fuhr er mit den dünnen Fingern jene Narbenwulste im Gesicht nach, ging dann weiter zu den Brandnarben der paloischen Feuerriten, die am restlichen Körper entstanden waren und bemalte auch diese mit dem kostbaren Kampfesblut, das fast schon Tränenähnlichen Status in seinem gestörten Kopf erhalten hatte.

    Blut-Blut-Blut, rief es in seinem Kopf, riefen die Anderen. Blut schrie das Feuer in ihm, blutig rot war das Feuer, das mit solcher Kraft lockte, dass sein Paloherz mehr und mehr zu pochen begann, der Kampf hatte sein Herz entflammt...drei Flammen waren es nun, die in ihm brannten. Eine für die Palos, eine für die Urkmas und eine für den Kampf.
    Blut-Blut-Blut brachte seinen Körper zum glühen, ließ seine Augen glänzen, weinte er?
    Der Lebenssaft befeuchtete seine Kehle, tropfte aus seinem Mundwinkel, weil er zu gierig getrunken hatte und entfachte noch mehr die Art der Palos die immer in ihm glühte.
    Er war gierig nach dem Feuer, wie ein kleines Kind, brüllte zusammen mit den Anderen, wiederholte die Rufe Broshs und grinste mit den schiefen Zähnen vor sich hin, wie ein Palosohn, wie ein Urkmabruder, der das größte Geschenk seines Lebens geöffnet vor sich sah.
    Er sah sich selbst, tanzend und halbnackt in den Flammen, hörte die Stimme die aus dem inneren der hitzenden Glut zu ihm sprach...

    Komm Synkka komm
    fühl Ihn den Schmerz.
    Komm Synkka komm
    spür es im Innern, dein Paloherz.

    Komm Urkma komm
    sei mit deinen Brüdern vereint.
    Komm Urkma komm
    der du Schicksalstränen weinst.

    Lausche den Stimmen
    wir locken dich
    das Feuer zu erklimmen
    und der Kampf entscheidet sich.

    Es waren die Rufe seiner Ahnen, er hatte es gelernt, er hatte es von Anfang an gelernt...ein Palo musste sich dem Feuer stellen, bevor er kämpfte, dann besaß er die Kraft der heiligen Flamme, die sein Stamm bewachte.
    Die Stimmen hatten befohlen, er hatte selbst seine Mutter unter ihnen gehört und seiner Mutter musste man gehorchen. Er war stark, er war Palo, er war Urkma und er konnte die Flammen bezwingen...er musste durch das Feuer springen.
    Nackt wie ihn seine Mutter geboren hatte, war er Einige Meter zum Anlauf nehmen zurückgewichen, hörte das Brüllen seiner Brüder, Synkka hörte sich selbst Brüllen, hörte seine Reibeisenstimme, als er zum Sprung ansetzte und sein Körper dann das wohltuende Brandgefühl von Flammen auf Haut spürte, ehe er auf der anderen Seite wieder landete. Mit noch weniger Haaren, dabei einige schwarz verkohlt vom Kopfe fallend, kniete er nieder und dankte seinen Ahnen für die Bestätigung, die er so sehr gebraucht hatte.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #347
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Leyla“, murmelte er erleichtert und fühlte sich gleichzeitig auf einmal schuldig. Sie hatte natürlich Recht, er war selbst Schuld daran, dass er schon wieder in solche Schwierigkeiten geraten war, so dass auch die anderen neue Probleme bekommen hatten. „Tut mir leid“, sagte er mit einem leisen Seufzer, nachdem die Umarmung sich gelöst hatte. „Aber … die Orks. Ich konnte nichts tun. Es … ging von selbst.“
    Kurz schüttelte er den Kopf, als er an die kurze Begegnung zurückdachte. Er hatte wirklich nichts tun können; noch bevor ein klarer Gedanke in ihm aufgekommen war, hatte auch schon der Instinkt und mit ihm die Angst von ihm Besitz ergriffen. Eine Angst, die ihm über Monate hinweg antrainiert worden war, die ihn geleitet und dafür gesorgt hatte, dass seine Probleme nicht noch größer wurden, dass bloß kein Ork sich gereizt fühlte und die Peitsche erhob. Und wenn einer es doch tat, dann gab es keinen Widerstand. Suchend sah der Flüchtling sich um und wurde augenblicklich nervös, als er bemerkte, dass einer aus ihrer Gruppe fehlte.
    „Was ist mit Grimbar?“, fragte er beklommen. „Ist ihm etwas passiert? Und … der andere Ork? Ist es sicher? Oder …?“
    Innos, bitte nicht, dachte sich der ehemalige Sklave. Dem Novizen durfte nichts zugestoßen sein. Das wäre keine gute Heimkehr, auch nicht nachdem Faring nun hinter ihm lag. Es durfte nicht sein.

  8. Beiträge anzeigen #348
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Schmutzig und unehrenhaft? Pah! Das konnte ihr nur recht sein. Jeder schmutzige Trick, den sie lernen konnte, war ein weiterer schmutziger Trick, der ihr das Leben retten konnte.
    Nun sollte sie also gegen Faren kämpfen. Angst hatte sie keine davor, ihn zu verletzen, selbst wenn sie schon einmal ihren Lehrmeister überwältigt hatte. Bei Faren war sie sich sicher, dass er mit allen Wassern gewaschen war, ein Tritt ins Knie würde ihn nicht ablenken. Außerdem wollte sie ihn nicht überwältigen, sie wollte lernen, sich zu verteidigen. Außerdem würde er sie angreifen, nicht umgekehrt. Sie musste sich ihrer eigenen Haut erwehren. Das Blocken schloss sie erstmal aus, sie war nicht kräftig genug, und, wie der Ausbilder gesagt hatte, davon konnten einem nach einer Weile im überragenen Sinne die Arme abfallen, das war ... unpraktisch kurz vor der Schlacht. Beim Ablenken durften die Schneiden nicht senkrecht aufeinander aufkommen, sonst würde die Schneide wohl stumpf. Die andere Waffe nach unten ablenken, gut.
    Sie nahm Haltung ein, umfasste den Griff fester. Die Hand schmerzte, der Finger. Egal. Der Kampf würde ablenken. Er griff an, der Hüne, übergroß. Ein übergroßer Krieger, eine gute Vorbereitung für eine Orkschlacht. Aber wahrscheinlich würde sie kaum in die Nähe der Orks kommen, und dafür dankte sie den Göttern. Die Klinge nach unten ableiten, wie musste sie dazu das Schwert halten?! Sie hatte kaum weiter Zeit, nachzudenken, Knall auf Fall wurde sie in die Wirklichkeit zurückgeworfen. Was tun?! Sie fasste mit der Linken nach der Klinge, ein Fehler, denn es stellte sich heraus, dass sie auf diese Weise blockte, wenigstens halbwegs. Von Schnittwunden war sie zwar unversehrt, aber angesichts der Wucht des Schlages verlor sie das Gleichgewicht.
    Sie rappelte sich auf, verzog das Gesicht angesichts ihres schmerzenden Hinterns. Das gehörte eben dazu. Eine Schnittwunde wäre schlimmer gewesen.
    »Ist nichts«, murmelte sie. »Noch mal zur Theorie zurück: Wie muss man beim Ableiten der Klinge das Schwert halten?«

  9. Beiträge anzeigen #349
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Ein wenig Einsicht, immerhin. Übel nehmen konnte sie ihm das sowieso nicht, dafür hatten sie nun schon zu viel gemeinsam durchgemacht.
    "Grimbar hat sich am Fuß verletzt, als wir dir folgen wollten. Er ist aus freien Stücken zurückgeblieben, nicht weit weg von der Stelle, an der sich die Leiche des anderen Orks befindet. Wombel hat ihn einen Kopf kürzer gemacht."
    Im wahrsten Sinne des Wortes, fügte sie noch in Gedanken hinzu und musste erst einmal den kleinen Schauer abwerfen, der sie dabei überfuhr. Der Anblick dieses toten Orks, wie das Blut so heraus geschossen war, das war selbst für sie ein ziemlicher Brocken gewesen, die als Heilerin schon so manch schlimme Verletzung gesehen und wohl oder übel vertragen hatte.
    Wombel schien etwas erwidern zu wollen, wahrscheinlich im Bezug darauf, dass er den Ork nicht ganz allein erlegt hatte. Leyla jedoch hatte wenig Interesse daran, genauer zu beleuchten, inwieweit sie mit ihrer Magie einen Teil dazu getan hatte. Gewiss hatte sie sich zuletzt nicht gerade vorbildlich im Bezug auf Geheimhaltung ihrer Kräfte verhalten, das bedeutete allerdings nicht, dass sie direkt alles offenlegen wollte. Deshalb fuhr sie dem Holzfäller ins Wort, das er noch nicht einmal begonnen hatte.
    "Wenn du keinen besseren Vorschlag hast, gehen wir nun zu ihm zurück. Deine Spur war ja schon nicht zu übersehen, da wird der Weg nun, nachdem wir beide ihn auch noch genommen haben, geradezu offensichtlich sein."
    Ein simples Nicken veranlasste die Blonde zum Losgehen. Sie fühlte sich nicht wohl auf dieser Lichtung, geradezu auf dem Präsentierteller, auch wenn bislang nichts geschehen war. Thorwyn hatte kein Wort dazu gesagt, was hier geschehen war, was in der Zwischenzeit geschehen war. Sie hatte die beiden Personen gesehen, sehr flüchtig, aber sie war sich sicher, dass es zwei gewesen waren. Da seit ihrem Weggang nichts geschehen war, ging von ihnen entweder keine Gefahr aus oder aber ihnen fehlte es noch an der richtigen Gelegenheit. Die wollte sie ihnen sicherlich nicht bieten und wachsam würde sie nun auf jeden Fall sein, solange sie nicht wusste, was es mit diesen Menschen auf sich hatte.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #350
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    »Am besten greifst du mich einmal an.«, sagte Faren und verkniff sich ein Grinsen, da er den Stolz der jungen Söldnerin nicht verletzen wollte. Außerdem hatte er es mit seinem ersten Angriff wohl doch etwas übertrieben, aber er war es nunmal nicht gewohnt seine Kraft zurückhalten. »Na komm schon Mädchen, greif mich an oder hast du es dir anders überlegt.«, lacht er und hob seine Waffe höher. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck ging Keala auf ihn los, schwang ihren Säbel und griff ihn mit einem einfachen Überkopfschlag an. Als ihre Klinge mit einem lauten stählernen Klirren gegen seine schlug, drehte er sein Handgelenk leicht und liess den Säbel seine Klinge entlang gehn Boden gleiten und wich gleichzeitig einen Schritt nach hinten, wodurch die Schwarzhaarige ins Stolpern geriet und vornüber kippte. Blitzschnell schoss die freie Hand des Hünen nach vorn, packte die junge Söldnerin am Arm und zog sie an sich heran wodurch er sie vor einem weiteren unangenehmen Sturz bewahrte. Für einen kurzen Moment war Keala ihm ganz nah, und er konnte deutlich den Geruch ihres Schweißes wahrnehmen, in den sich ein leicht süßliches, sehr weibliches Aroma mischte. Einen Atemzug später hatte er sie auch schon wieder aus seinem Griff entlassen, und die junge Frau wich leicht außer Atem vor ihm zurück. »Also, hast du jetzt verstanden worauf es ankommt?«

  11. Beiträge anzeigen #351
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Eine sehr ... denkwürdige Erfahrung gewesen, wie er sie zu Fall gebracht und aufgefangen hatte. Ein herber, maskuliner Duft war ihr in die Nase gestiegen, nicht unangenehm, nicht von der Sorte, die sofort ihren Hals trocknen ließ. Kurz nur währte jener Moment, ehe sie wieder vor ihm stand, leicht keuchend, leicht verwirrt.
    Es ging also um eine weitere Drehung des Handgelenks. Die Schneiden durften nicht senkrecht auftreffen, dadurch würde die Klinge stumpf, sie würde auf der scharfen Seite der Klinge des Gegners entlangschrammen. Und mit wenig Glück würde der Gegner ein Schwert haben, eine beidseitig geschliffene Waffe, während sie nur eine geschliffene Seite hatte. Gut, sobald die Klingen sich berührten, musste sie also das Handgelenk gen Boden drehen, so würde sie die Kraft tatsächlich wegleiten, statt sie selbst abzubekommen. Und das Manöver mit dem Schritt nach hinten merkte sie sich. Sowas konnte immer nützlich sein.
    »Ja, soweit ist's jetzt klar. Greifst du mich dann jetzt wieder an?«
    Erwartungsvoll schaute sie zu ihm hoch. Er überragte die meisten Männer, nein, so ziemlich alle, die sie kannte. In seiner Größe lag auch immense Kraft, und sie hoffte, seine Hiebe ablenken zu können, so gut es ging. Blocken, nein, das wäre Irrsinn, wie sie unbeabsichtigt festgestellt hatte.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #352
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Während der nächsten Stunde griff Faren die junge Söldnerin mit zunehmend komplizierteren Angriffen an, zeigte ihr den einen anderen Trick der ihm während der Schlacht um Vengard gerettet hatten und stellte erfreut fest das Keala seine Lektionen wie ein nasser Schwamm aufzusaugen schien. »Wenn du es mit einem überlegenen Gegner zu tun hast, dann versuch ihn mit einer handvoll Dreck zu blenden, das kann dir einige kostbare Sekunden verschaffen und genau die entscheiden im Kampf oft über Sieg oder Niederlage.«, erklärte der Hüne, schob sein Schwert wieder in die spezielle Halterung auf seinem Rücken und zog die inzwischen fast zur Gänze herunter gebrannte Fackel wieder aus dem Boden. »Ich denke das reicht für heute, lass uns was essen gehen, wenn ich mich nicht irre hat Calo sich gestern wieder einmal unerlaubt vom Trupp entfernt und im Wald einen fetten Hirsch geschossen.«, sagte Faren und führte die ehemalige Köchin durch das Gewirr von Zelten und Feuern zum Feldlager seiner Eliteeinheit. Obwohl die Bluthunde genau wie alle anderen Söldner ein Teil der Faringer Armee waren, mieden die meisten Söldner ihre Gegenwart und hatten ihre Zelte möglichst weit von den Unterkünften der Bluthunde errichtet. Als sie Farens Zelt erreichten verschwand der Hüne für einen Moment in den Schatten seiner provisorischen Behausung, um wenige Augenblicke später mit zwei Umhängen und einer Flasche Brandwein ans Feuer zurück zu kehren. »Hier, riecht vielleicht etwas streng aber hält wenigstens die Kälte fern.«, sagte er und warf Keala einen der Umhänge zu, bevor er zwei große Fleischstück aus dem mittlerweile fast zur Hälfte verzehrten Hirsch schnitt und ein altbackenes Brot in zwei Teile riss.
    Geändert von Faren (31.10.2010 um 01:19 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #353
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Die Zeit verging, floss wie das Wasser einen Bach hinunter, der sich einen Gletscher entlangwand. Zeit war unwichtig, unwichtiger als das, was Faren ihr beibrachte, womöglich am Vorabend der Schlacht. Ob es der Vorabend der Schlacht war, wusste sie nicht, doch sie wusste, dass jeden Moment mit Angriffen gerechnet wurde, dass es keine großen Besäufnisse gab, damit alle kämpfen konnten. Schnapsleichen waren die falschen Leichen nach einer Schlacht.
    Faren ließ sie an seinem Wissen, an seiner Erfahrung im Kampf teilhaben, er erzählte von Techniken, unehrenhaft, aber effektiv. Begierig lauschte sie, merkte sich, wollte für den Kampf gewappnet sein. Mit seiner Lektion über den Nutzen von Dreck (der auf dem Boden, nicht der ihr gegenüber) in der Schlacht beendete er den Unterricht. Als er es erwähnte, fiel ihr auch ihr Hunger auf. Wie lange mochten sie hier geübt haben? Die Fackel glimmte nur noch, spendete kaum noch Licht. Sie folgte dem Hünen durch das Lager. Trotz später Stunde wurden sie von zotigen Rufen, grölendem Lachen und vielsagenden Pfiffen begleitet. Aha, so sind die Söldner also: Egal, wer es ist, Witze gehören dazu, besonders in Kriegslagern mit minimaler Anzahl an Frauen. Sie bemühte sich, nicht zu erröten. Sollten die Söldner doch denken, was sie wollten.
    »Haha, da haste dir aber eine abgegriffen!«
    Das war der letzte Ruf, der ihnen nachhallte. Sie hatte nicht mitbekommen, wo Faren sein Zelt hatte, nun erst sah sie, dass ein Teil der Armee sich isoliert hatte. Waren das die Bluthunde, von denen sie gehört hatte? Sie kamen bei einem Zelt ein, das er nun betrat; er verließ es mit Umhängen, einer Flasche, Brot und Fleisch. Kurz ließ sie den Blick über das Lager schweifen.
    »Dieses Banner ... weshalb ist dort ein dreiköpfiger Hund abgebildet?«, fragte sie schließlich, nachdem sie den Umhang gefangen und angelegt hatte.
    So war es schon besser, wärmer. Sie war verschwitzt vom Training und im Stillhalten kühlte der Schweiß ab, kühlte ihre Haut noch mehr. Im ersten Moment angenehm, wurde die Kühle nun zum Problem.

  14. Beiträge anzeigen #354
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Trelis, Kontor der SSSuHK

    Yared rannte über die Pier. Der Brand hatte von den Getreidespeichern auf das Armenviertel übergegriffen und näherte sich jetzt rasend schnell den Lagerhäusern an den südlichen Docks. Es mochte kaum mehr ein halbes Glasen dauern bis der Hafen und mit ihm das Kontor der Sildener Südmyrtana Schiffer- und Handelskompanie erreichen würde. Dort wo noch Abende zuvor der Widerschein brennender Höfe den bewölkten Nachthimmel erhellt hatte, glühte nun das flackernde Rotgrau der untergehenden Festungsstadt. Trelis war nur noch ein Schatten seiner selbst und die Feuer, die im Herzen der Stadt loderten, schienen wie ein letztes aufbäumen vor dem Ende.
    Der nördliche Teil des Handelshafens war nach dem Tod der varantinischen Geschäftsleute und der Flucht zahlreicher Seehändler und Fernkaufleute wie ausgestorben. Seit den Übergriffen auf die Höfe war der Hafen gesperrt
    Der Sippenführer und seine in der Stadt verbliebenen Mitstreiter hatten die Nacht hindurch die beiden Kutter beladen, denn es war vorherzusehen gewesen, dass die von Vak befohle Brandstiftung nicht vor dem Hafen halt machen würde. Die Auswirkungen seines Wahns hatten den Statthalter von Trelis überlebt und verzehrten nun die Stadt.
    Alles wirklich wichtige, wie die Brieftauben, Bücher, Dokumente und Wertsachen hatten bereits vor den ersten Angriffen mit Melyssa das Kontor in Richtung Norden verlassen. Dennoch wollte Yared möglichst nichts den Flammen überlassen.

    Nun war er auf dem Weg Richtung Kriegshafen, der sich am unteren Ende der Kaimauer befand. Er hatte eine Verabredung mit jemandem der eine Mitfahrgelegenheit suchte. Hier im Süden standen die Lagerhäuser schon in Flammen. Dichte Rauchschwaden lagen schwer über den Docks.
    Der Ältermann blieb unweit eines der Bordelle stehen, deren Betreiber schon längst das weite gesucht hatten. Er wusste, dass sie ihn beobachteten und so blieb er einfach stehen und wartete, bis die fünf verhüllten Männer, allen voran die gekrümmte Gestalt des Krüppels.
    „Wie ist die Lage?“, fragte der Sappeur ohne förmliche Begrüßung.
    „Die Ratten haben die Kanalisation überrannt und sind teilweise vor den Feuern in Kanalisation, Burg und auch hinaus zu den Höfen geflohen. Der Stadtkommandant hat die Orks in der Burg zusammengezogen. Die Offiziere beraten zur Stunde immer noch, was sie tun sollen. Wenn du mich fragst, wird hier morgen alles was Beine hat und ein eigenes grünes Fell trägt, die Schatzkammern ausräumen und die Stadt verlassen. Es hält sie hier nichts mehr. Die Bettler haben die Wachen am Westtor überwältig und sind nach Geldern geflohen. Marodierende Söldner plündern das Marktviertel. Vak ist tot und kann sie nicht mehr Bezahlen also hält sie nichts mehr zurück. Es ist höchste Zeit diesen Schrotthaufen hinter sich zu lassen, sein Bündel zu schnüren und den Wanderstab zu schwingen. Morgen wird Trelis nur noch ein verlassene Ansammlung von Steinhaufen, Asche und Rattenkadavern sein.“ , analysierte und berichtete der Herrscher über die Schatten der Hafenstadt.
    Yared nickte bedächtig und etwas traurig, immerhin hatte er ein gutes halbes Jahr in dieser Stadt eine Heimat gefunden, dann wies er den zwielichtigen Figuren den Weg zu den Schiffen, wo Wachkommandant Kaldrin, des Ältermanns rechte Hand Ijan und der Kontorist Samiel die Gruppe begrüßten. Nachdem alle an Bord gegangen waren legten die beiden Einmaster ab und fuhren im Gänsemarsch aus dem Hafen in den Flussarm. Der Kapitän steuerte den vorderen Kutter durch die breite Fahrrinne kurz vor der versperrten Flussmündung an die Kaimauer, welche den Fluss vom Kriegshafen trennte. Murdoc und Moe sicherten die beiden Kutter, dann gingen sie zu sechste, die beiden, Yared, Kaldrin, Samiel und der Krüppel, wie damals auf der ersten Fahrt der Maera der Ältermann, Cotton, Ivo und Francis, das Kai entlang zur Hafenkommandantur. Es galt einletztes Mal die Obrigkeit aufzusuchen. Im gehen luden der Kapitän und drei seiner Gefolgsleute ihre Armbrüste.

    Der Wachposten vor der Hafenmeisterei hatte sich einen angesoffen und stand schlaff auf seine Krush Tarach gestützt unter der Laterne unweit der Tür. Keiner rechnete in dieser Nacht mit Kundschaft und wenn schon, dann höchstens Briganten, die versuchen würden das Tor zum Kriegshafen zu öffnen, keinen Besuch von Flussseite.
    Die Gruppe blieb stehen Yared und Kaldrin legten die Armbrüste an. Er hatte dies in den letzten Monden tausendmal durchexerziert, beherrschte, das Laden, Anlegen und Zielen aus dem Effeff. Trotzdem brauchte er etwas Zeit, bis sich sein Atemrhythmus beruhigt hatte, damit die Peilung nicht verwackeln würde. Der Kapitän konzentrierte sich auf das Herz des nur minimal schwankenden Ziels und drückte ab. Der Bolzen glitt beinahe lautlos durch die kalte Nachtluft und durchschlug Lederpanzer und Kettenhemd des Orks. Kurz darauf traf Kaldrins Geschoss, den Kopf des Wachpostens. Der zweite Schuss war ausschließlich zur Absicherung, damit das Opfer nicht noch Alarm schlagen konnte, hätte der Ältermann sein Ziel verfehlt, immerhin war es sein erstes erlegtes Grünfell, mal abgesehen von einer Kompanie, die er damals mit Ballistenbolzen geplättet hatte, als die Festung Trelis noch unter Sir Roalds Kommando gestanden hatte.
    "Ich sagte doch, dass aus dir nochmal ein Armbrustschütze wird, wenn wir das mit der Reichweite noch hinbekommen würden.", meinte Kaldrin anerkennend.
    Schnell näherte man sich der Tür. Yared und der Waldläufer spannten im Vorrücken ihre Armbrüste und luden nach. Der Sappeur nahm seinen von Ryu gefertigten Stahlschild nach vorne. Die Armbrustschützen postierten sich auf der Seite der Türscharniere Murdoc stand hinter Yared, der als erster durch die Tür gehen würde, während man ihm von links Feuerschutz geben würde. Der Krüppel drückte sich auf der rechten Türseite an die Wand und stieß dann ruckartig den Türflügel nach innen. Sofort stürmte der Schiffsbauer los, den Schild schützend vor den Oberkörper haltend, die Armbrust im Anschlag. Drinnen, erwarteten sie drei Personen. Grok'Buzs, der Hafenmeister, war zunächst erstmal sehr verdattert und bis er sich von seinem Schock erholte hatte, hatte ihn schon Murdocs Speer an die Wandgeheftet. Der Speerschaft ragte waagerecht aus seiner rechten Brust. Yared hatte sich sofort auf den jungen Orkoffizier gestürzt, der scheinbar hier war, um den Hafenmeister im Namen des Stadtkommandanten um die letzten mageren Einnahmen zu erleichtern. Sein Armbrustbolzen traf diesmal den sein Ziel im Gesichtschutz des Helmes. Ein Krachen ertönte, als der Sappeur geistesgegenwärtig zur Sicherheit den Schild gegen den im Augenwulst steckenden Bolzen rammte und dem Überrumpelten dadurch Nase und unbeabsichtigt auch Genick brach. Die Anspannung hatte ihn härter als gewohnt zuschlagen lassen. Blut spritzte und der Ork sank zu Boden, während sich der Krüppel und des Hafenmeisters Putzsklave freundschaftlich begrüßten.
    „Guten Abend, Herr Grok'Buzs. Ich denke wir haben Ihre Erlaubnis den Hafen von Trelis zu verlassen. Gehe ich recht in dieser Annahme?“, begrüßte Yared den von Murdoc in Schach gehaltenen Hafenmeister jovial.
    Grok'Buzs der nicht einfach so von Vak auf diesem Posten installiert worden war, sondern machte seinen bedeutendsten Eigenschaften alle Ehre, die da waren Feigheit und Raffgier, indem er nur ungläubig nickte und sofort wieder die auf seinem Schriebtisch ausgebreiteten Guldenstapeln fokussierte, als seien sie der deliziöseste Apfelkuchen der Welt.
    Er sabberte sogar.
    Kaldrin zerschlug die Aufhängung der Eisenkette, welche die Flussmündung blockierte, im Nebenraum mit seinem mächtigen Krummsäbel, nachdem Samiel sich den Schlüsselbund des Hafenmeisters stibitzt und die Tür aufgeschlossen hatte.
    „Auf Nimmerwiedersehen.“, verabschiedete man sich und Moe schlug Grok'Buzs mit einem Stuhl bewusstlos. Dann sackte Samiel die Barschaften ein und sie kehrten zu den Schiffen zurück.

    Wehmut durchdrang Yared, als er am Heck des Kutters stehend zurück den Fluss hinauf zum Handelshafen sah, während sich die beiden Kutter hinaus in die Bucht schoben. Der Dachstuhl des Kontors hatte bereits Feuer gefangen und seine Schlafstube war schon ein Raub von Rauch, Flammen und Hitzewellen geworden. Der Raum in dem er noch wenige Tage zuvor sicher geschlafen hatte unter einem Dach mit seiner Familie war Vergangenheit für immer. Eines seiner Werke hatte seinen letzten Dienst und fiel in sich zusammen. Der Krieg mit Trelis hatte ein weiteres Opfer gefunden, die Sildener Südmyrtana Schiffer- und Handelskompanie.
    Geändert von Yared (31.10.2010 um 04:37 Uhr)

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Vengard. Erleichterung durchströmte Thorwyn, als er die Stadt in der Ferne erblickte, größere Erleichterung als damals, als er zusammen mit Ribas aus der eisigen Einöde von Nordmar hierher zurückgekehrt war. Monatelang war er jetzt fort gewesen. Damals, noch im Sommer, wollten sie Wölfe jagen, aber Cantor, der Verräter, hatte ihn den Orks ausgeliefert. Und danach war es nur noch schlimmer geworden. Unangenehme Erinnerungen waren dies, die Thorwyn schnell abschüttelte. Er war wieder in Sicherheit, im Reich des Königs und seiner Armee, das kein Ork so einfach zu betreten wagte.
    Die Armee. Als die Gruppe sich der Stadt näherte – da sie sich jetzt nicht mehr verstecken mussten und Leyla mit ihren Fähigkeiten sich auch um Grimbars Fuß gekümmert hatte, kamen die vier recht schnell voran –, bemerkte Thorwyn eine Veränderung. Natürlich, der Herbst hatte Einzug gehalten und das satte Grün des Sommers schon teilweise vertrieben, doch gleichzeitig schien die Stadt über ihre Mauern hinausgewachsen zu sein. Zahllose Zelte standen herum, zwischen denen geschäftiges Treiben herrschte. Das Heer des Königreichs Myrtana, was sonst konnte es sein? Und Faring zog gegen Montera.
    Nahte jetzt etwa die Stunde der Freiheit? Mit einem Anflug von Genugtuung betrachtete Thorwyn das Lager. Konnte diese Armee vollbringen, worauf so viele Menschen seit Jahren hofften? Konnte sie die Orks vertreiben und dem Reich wieder Frieden bringen? Er betete darum. Gleichzeitig aber fragte er sich unwillkürlich, welche Rolle ihm dabei zufiel. Nach seiner langen Gefangenschaft wäre es verwunderlich, wenn irgendjemand noch an ihn dachte, vielleicht galt er als tot oder als Deserteur. Und er würde jetzt auch nicht einfach in die Armee zurückkehren, um danach in den Krieg zu ziehen, so sehr er die Orks auch hasste und verabscheute – und fürchtete. Nein, war er schon unter normalen Umständen kein guter Kämpfer, dann wäre eine Schlacht in seinem momentanen Zustand blanker Selbstmord. Davon, als großer Krieger zum Sieg der Menschheit beizutragen, konnte Thorwyn höchstens träumen, aber in Wirklichkeit war er kein Held und würde so schnell keiner werden. Höchstens, dass er den Tross begleitete und dort die niederen Arbeiten verrichtete, die eben getan werden mussten. Aber auch darüber konnte er sich später noch Gedanken machen, vorerst jedoch hieß sein Ziel Kap Dun.
    Denn der ehemalige Sklave hatte beschlossen, dass er zuerst den Hof seiner Eltern aufsuchen wollte, den sie vermutlich noch an diesem Tag erreichen konnten. Seit langem hatten sie nichts von ihm gehört und machten sich vielleicht Sorgen, bei ihnen würde er sich auch etwas erholen können, bevor es zurück nach Vengard ging. Dort wartete noch eine Aufgabe auf ihn, die nicht zu lange warten durfte. Medin und die Novizin brauchten ihn. Wombel und Leyla würden zumindest bis Kap Dun den Weg mit ihm teilen, Grimbar jedoch wollte nach Vengard. Und deshalb galt es nun, sich von ihm zu verabschieden. Thorwyn rang nach Worten, während sie an der Weggabelung standen, an der sich ihre Wege trennen würden.
    „Grimbar“, begann er schließlich. „Wie soll ich es sagen … Es war … ziemliches Glück, dich zu treffen. In jeder Hinsicht. Ohne dich …“ Er zuckte mit den Schultern. „Es hätte schiefgehen können. Und ich glaube, das hätten nicht viele gemacht. Aber du hast … richtig gehandelt.“ Lächelnd streckte er die Hand aus. „Ich danke dir. Von ganzem Herzen. Und wenn ich mal helfen kann … findest du mich hoffentlich.“

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    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Niklas erwachte wieder früh. Er legte seine Rüstung und seine Waffen an und schritt dann aus dem Zelt. Er holte sich ein Stück Brot und etwas Wasser, setzte sich an das bereits heruntergebrannte Lagerfeuer und frühstückte. Er wusste nicht, ob es heute schon soweit sein würde, ob heute die Schlacht beginnt und er hoffte eigentlich auch nicht wirklich darauf. Zwar hatte die Angst nachgelassen und er konnte wieder ruhig schlafen, aber es gab Viele, denen es anders ging. Kanton fürchtete sich immer mehr, schlief garnicht. Der junge Schmied versuchte ihm mit gutem Zurreden die Angst zu nehmen, aber dies war unmöglich. Der junge Mann saß tagsüber meistens zusammengekauert auf seinem Bett und Tränen liefen seine Wangen hinunter, zogen kleine Rinnsale in den Staub, der sich mehrere Tage lang dort angesetzt hatte.

    "In solchen Situationen zeigt sich, was man wirklich für ein Mensch ist", dachte Niklas.

    Doch er konnte Kanton's Angst sehr gut verstehen, hatte er sie vor einigen Tagen doch selbst noch so stark verspürt. Kanton war bei weitem nicht so stark wie die Meisten hier und war auch in der Schwertkampfausbildung nicht sonderlich gut aufgefallen. Er war es gewesen, der Niklas eine lange Wunde am Unterarm zugefügt hatte. Inzwischen hatte sich eine Narbe gebildet, doch es war nicht die Erste und würde auch nicht die letzte bleiben. An den Armen hatte er mehrere Brandmale vom Schmieden und an der Stirn eine kleine Narbe von einer Prügelei.

    Niklas zog seine Axt hervor und trainierte etwas damit, weil er die Zweitwaffe meistens außenvor gelassen hatte, doch nun hatte er das Gefühl er sollte sich wenigstens ein bisschen mit dieser Waffe vertraut machen.

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    Waldläufer Avatar von Orina
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    Orina ist offline
    Orina war wieder auf Wanderung, die Arbeit auf dem Novizenhof wurde ihr zu eintönig, auch trotz der Ablenkung. So war sie wieder auf dem Weg ins Ungewisse, verzweifelt an einen Ort glaubend, der ihr Ruhe und Zufriedenheit bereiten würde. Wo sie Neunon vergessen konnte.

    Ein kühler Wind fegte über das Land und sie schlang die Arme um ihren Körper. Das dünne schwarze Kleid bot ihr kaum Schutz vor der Kälte und dass sie die Wärme gewohnt war verbesserte es nicht.

    Ein Mann kam ihr auf dem schmalen Weg entgegen. Er hatte braunes Haar und war mittelgross, in einen dicken Mantel gehüllt.
    "Guten Tag, wehrte Dame", grüsste er mit warmer Stimme.
    "Guten Tag", sagte Orina höflich zurück.
    Als er sie musterte runzelte er die Stirn. Orina schaute verlegen weg.
    "Ihr müsst doch sicherlich frieren.", sagte er. "Wollt ihr nicht mit in meine warme Küche kommen?"
    Orina traute ihren Ohren nicht. Ein wahrscheinlich sehr reicher Mann begegnete einer armen Frau in zerrissenem Gewande und bot ihr gleich an, sich am Feuer zu wärmen? Wer tat so etwas? Oder war er etwa ein Lüstling, wie die Arbeiter in Ardea, ein Perverser?
    "Die Kälte wird euch den Atem rauben. Wollt ihr euch nicht am Feuer wärmen?"
    Nach langer Überlegung entschied sich die junge Frau, doch einzuwilligen.
    "Ich würde gerne mit euch mitkommen. Doch sagt mi..."
    "Bitte, lassen wir die Förmlichkeiten. Ich bin Randor."
    "Ich heisse Orina", sagte sie.

    Wie sich herausstellte war Randor aus Ardea und meinte, Orina schon einmal gesehen zu haben.
    "Das ist möglich", antwortete sie, " ich war vor einiger Zeit schon einmal in Ardea, allerdings nur kurz."

    Als sie schliesslich im Dorf ankamen war es schon Anfang Nachmittag. Randor bot Orina ein Abendessen und einen Schlafplatz an, was sie herzlich, wenn auch ein wenig misstrauisch, annahm.
    Geändert von Orina (31.10.2010 um 16:24 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Über Gotha

    Mit müden Augen blickte Ornlu hinab in das Tal. Er stand auf der Klippe die über dem verfluchten Gotha thronte. Auf seiner Reise hatte er vieles gesehen und musste noch mehr Wege gehen, als er von Spähern verfolgt wurde. Doch die Monterawälder waren fast zwanzig Jahre lang seine Heimat - da war das entkommen einfach.
    Doch was er gesehen hatte war immens. Die Armee Monteras mit allem was sie hatte. Doch gab es Zweifel am Faringer Sieg? Ornlu zweifelte nicht, denn er sah von hier oben was sich hier aus Faring gegen Montera bereit machte zu kämpfen. Sie waren nicht mehr, womöglich gar weniger. Aber er sah dort unten mehr Leben, mehr Leidenschaft, mehr Orktum wie er es sich vorstellte. Die Tänze ums Feuer, blutige Rituale, Kriegsgesänge und Magie die irgendwo dort die Luft erfüllte.
    Mit einem Lächeln vernahm er das Brüllen Brosh dar Urkmas. Es tönte gar bis hierher und für den Druiden war es das Zeichen hinab zu steigen und Brosh im Namen des Waldvolkes ein Geschenk zu bringen, das blutig im Juttesack, den Ornlu bei sich trug, lagerte.

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    Mit einer geschickten Handbewegung füllte Faren zwei grobe Holzbecher mit Brandwein, verschloss die Flasche wieder und reichte einen der ehemalige Köchin. »Das Banner?«, fragte Faren und warf einen kurzen Blick zum Zeichen der Bluthunde empor. »Kennst du die Geschichte von Kerberos, dem dreiköpfigen Bluthund?« Keala schüttelte den Kopf und blickte erneut zu dem Banner empor, als wäre die Abbildung nun eine ganz andere deren Bedeutung sie jedoch noch immer nicht verstand. »Meine Mutter hat sie mir oft erzählt als ich noch ein kleiner Junge war, vermutlich wollte sie mir damit Angst machen aber mich hat die Vorstellung eines dreiköpfigen Ungetüms immer mehr fasziniert als erschreckt. Kerberos ist der grimme Torhüter der den Eingang zu Beliars Hallen bewacht, ein Bluthund von der Größe eines Drachen und mit drei Köpfen, seine Klauen und Zähne sollen härter und schärfer als der beste Stahl sein und wo sein Speichel auf den Erdboden tropft erwächst der giftige Eisenhut.«, erzählte der Elitesöldner, während die beiden ihr karges Mahl verspeisten und der Wind mit einem schauderhaften Heulen durch die Zeltstadt pfiff. »Als ich einen Namen für meine Einheit suchte, dachte ich darüber nach was uns alle verbindet abgesehen vom Gold der Orks.«, fuhr der Hüne fort und spülte mit einem kräftigen Schluck Brandwein nach. »Und das wäre?«, frager die junge Söldnerin. »Unser Blutdurst, wir alle Gieren nach Blut und Kampf, deshalb kämpfen wir überhaupt erst für die Orks. Das Gold ist den meisten dieser Männer egal, nicht mehr als die Beilage zum eigentlichen Hauptgang aus Krieg und Blut. Und genau deshalb sind wir die Bluthunde...«, brummte Faren und zog den Umhand enger um seine Schultern, und schob noch einen gedämpften Fluch gegen die Kälte hinterher.
    Geändert von Faren (31.10.2010 um 15:53 Uhr)

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    Bartimäus ist offline
    Weitere Erkenntnisse hatte Bartimäus nicht in Erfahrung bringen können. Wer Vak nun tatsächlich getötet hatte und warum das ganze überhaupt getan worden war. Doch die Antworten schienen nur wenige zu wissen und so war es unwahrscheinlich, dass der Wächter sie all zu bald herausfinden würde. Er hatte allerdings nicht sein Versprechen an Athron vergessen, dass er zu ihm zurückkommen würde und weiter lernen wollte. Schon einige Tage waren vergangen und er empfand, dass es langsam Zeit wurde dem nach zu kommen, vor allem, da er ohnehin nicht wusste wie der Waldläufer reagieren würde.

    Sein Aufenthalt im Hyr Lager war lang genug gewesen und er war nicht der einzige, der so dachte, auch manche anderen wirkten aufbruchbereit oder hatten sich überhaupt schon auf den Weg zurück nach Beria oder ins Thal Lager gemacht. Ob die Verbliebenen alle auf einmal zurückreisen würden, oder ob sie einer nach dem anderen langsam verschwinden würden, wusste er nicht, doch er wollte unbemerkt die Masse verlassen und dazu schien jetzt ein guter Zeitpunkt zu sein. Niemand beachtete ihn weiter und Nero würde es auch gut tun, wieder etwas im Wald zu sein um die Eindrücke der Schlacht zu vergessen.

    Es gab nur ein einziges Problem: Wo würde er Athron überhaupt finden können? Eigentlich gab es darauf nur drei Antworten, entweder er war bei seinem vorgetäuschten Grab, oder bei dem Lager wo Bartimäus auf die Eier schlagen sollte, oder irgendwo im Wald. Bei letzterem war die Chance, dass Athron seinen Schüler finden würde -und Bartimäus glaubte, dass das wahrscheinlicher war als umgekehrt- verschwindend gering und vermutlich würde sie sich dann gar nicht mehr treffen. Gewissheit ließ sich aber nur verschaffen, indem Bartimäus alle Möglichkeiten durchging. Zuerst wollte er zu dem Lager schauen, wo sie sich zuletzt aufgehalten hatten, von dort aus würde er zu dem See gehen und dann zum Grab. Wenn sie sich bis dahin nicht gefunden hätten, würde Bartimäus aufgeben müssen.
    Doch so weit war es noch lange nicht und jetzt ging es erst einmal darum das Lager zu finden.
    Als er damals das Lager verlassen hatte und nach Beria wollte, hatte er nicht genau gewusst, wie er gehen musste, aber den Weg den er dann mehr oder weniger zufällig eingeschlagen hatte, hatte er sich eingeprägt und jetzt würde er diesen zurückgehen. Früher hätte er auf so etwas nicht geachtet, aber mittlerweile hatte er gelernt, dass es klüger war darauf zu Achten wo man hin ging und dass es besser war, wenn man sich im Wald auskannte. Sobald er das Lager erreichen würde, würde er auch den Weg zu See, Grab und Beria finden, auch wenn er ihn sehr schnell mit Athron entlang gehastet war.

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