[Suzuran]

"Äh ja Botengang, klar, jaa... Wasserfälle?", stammelte sie weiter und wirkte heute weniger souverän als sonst.
Ihre Arme schoben die Menschen zur Seite, die ihr im Weg standen und der Körper suchte seinen Weg aus der Menschenmasse.
"Kommst du?", fragte sie, als Ornlu ein wenig verwirrt blickend, keine Anstalten machte, sich zu bewegen. Sie wollte die Räumlichkeiten sehen, die ihr der Druide bisher immer verschwiegen hatte. Der Ort, wo sich das wölfische Wesen aufhielt, wenn man es mal nicht zu Gesicht bekam?

"Keine Angst, nun bin ich ja Unordnung von meinem kaputten Haus gewohnt."
Aber war sie diese Unordnung nicht sowieso schon immer von sich selbst gewohnt? "Zeigst du mir wo das da sein soll?"
Neugierde sprach da aus ihrem Mund, die aus dem Trauerkloß, das kleine wilde Mädchen machte, das nicht abwarten konnte.
"Komm mit!", murmelte es ungeduldig, während sie an seinem Ärmel zog.
Aber Ornlu hatte wohl nichts besseres zu Tun, als ihre Ringe weiter zu begaffen...

[Ornlu]

"Nun...eigentlich soll ich...jaaa...emm. Parn mach hier weiter. Ich schaue später wieder vorbei. Wir werden heute Nacht noch aufbrechen.", sagte Ornlu etwas rufend und ließ sich dann von Suzu-Wirbelwind fast gen Kavernen tragen, nachdem er ihr den Weg wies.
Diese Ungeduld war seltsam, aber nicht überraschend und die Ringe. Ja diese Ringe, sie hatten ihr gesagt abzulenken? Vielleicht.
In den Kavernen angekommen war es nun an Ornlu vorzugehen. sie dicht an seiner Seite, als ob er sie in das Land wo Milch und Honig fließt führen würde. Dabei war es ja nur seine Kammer, in der er seit Wochen nicht aufgeräumt hatte und eben nur selten auch nächtigte.
"Also ich schäme mich ein wenig für die Unordnung und erwarte nicht zu viel.Da ist ein Tisch, drei Stühle, ein Bett und meine große Kiste...in der meine Vergangenheit ruht. Und drum herum..naja seh selbst...", meinte der Druide und öffnete die Tür. Eine Lichtkugel brachte Licht in die Kammer und offenbarte das Schlachtfeld. Dort lag eine Socke, die andere hing ordentlich gelegt auf einer Stuhllehne, alte Stiefel verstaubten in der Ecke, eine etwas müffelnde, verschlissene Lederrüstung hing an der Wand an einen Haken und das Bett war nicht gemacht. Dann waren da umgekippte Kerzen samt Wachsspur, hier der Teller mit Essensresetn den man mal vor Tagen voll mit Essen mitnahm und sonst wirkte es einfach wie in einer typischen Junggesellenkammer.
"Naja...als Druide hat man eben nicht so viel Zeit für...Hausarbeit. Und als Abenteurer ist man auch nicht so oft hier. Aber wenn du mal aufs Bett hüpfst - es ist sehr bequem. Und das Wichtigste hab ich der Ordnung halber eben doch in der Kiste verstaut.", erklärte sich Ornlu.
"Also was sagst du? Teste ruhig...und was ist mit diesen Ringen? Sie verwirren mich, ich fürchte sie ein wenig sogar...es ist so ein Bauchgefühl...", meinte der Druide und trat unauffällig irgendwas, was er nicht mehr identifizieren konnte mal unter Bett.

[Suzuran]

Der Raum bestand vielleicht nur aus einem Tisch, einem Bett und drei Stühlen, doch man fand hier genug anderen Krims Krams, der das Zimmer in ein wahres Schlachtfeld verwandelten.
Wer hauste hier? War es ein Eichhörchen, das Essensreste sammelte? Ein Bär, der Winterschlaf hielt und von dem ganzen Chaos sowieso nichts sah?
Ein Mann, der auf Ordnung keinen Wert legte, ein Bett in das sich eine Frau auf keinen Fall legen wollte, bevor es nicht frisch duftender neuer Wäsche bezogen war...
"Hier...ähm, schön", murmelte sie, während ihre Finger angeekelt nach einem Apfelrest griffen und ihn dann wieder fallen ließen. "HIer sollten man mal alles in die Kiste packen und im See versenken", überlegte die junge Frau vor sich hin und betrachtete dann lieber Ornlu...

[Ornlu]

"Hmmm...ich hatte dich ja vorgewarnt...", sagte er und grinste verschmitzt. Dann schnippte er was vom Tisch was da nicht drauf gehörte und es war still in seiner Kammer. Irgendwie traute er sich nicht was zu sagen und blickte an die Decke und dann zu ihr und dann wieder an die Decke, zu ihr und dann auf seine Kiste. Dann kratzte er sich am Kopf und lächelte wieder auf.
"Nunja du wolltest ja den Botengang angehen, deswegen wirst du eh die nächste Tage wieder in der Wildnis nächtigen. Ich komme ja auch noch mit. Aber danach...danach sehen wir mal zu, dass es hier etwas wohnlicher wirkt und du meine Kammer bewohnst, solang du keine Hütte hast. An sich können wir Druiden euch Novizen und Lehrlinge auch dazu bringen solch Arbeiten zu verrichten, aber naja...du kennst mich doch. Ich lasse nur ungern in Privates blicken und was in der Kiste ist, geht nur mich was an. Dir zeige ich nach dem Botengang paar Dinge daraus - wenn du es willst und wenn du mir auch paar Dinge verrätst. - Aber nun, wir brechen heute noch auf und du wirkst noch nicht ganz fertig. Ich würde sagen, ich begleite dich zu deiner Hütte oder wo du sonst deine Sachen nun hast und dann gehen wir wieder zur Wassermühle und machen uns auf. Wie klingt das? - Gut? Dass freut mich. Gehen wir los und denk über diese Kammer nicht zu viel, meine Lichtkugel war schlecht und es wirkte alles eben...ja halt im schlechten Licht. Ist halb so schlimm. Ach gehen wir.", meinte Ornlu sichtlich nervöser, ob ihres prüfenden Blickes und greifte sie dann einfach.

[Cécilia]

Cécilia war recht aufgeregt, wenn sie an den Botengang dachte, der bevorstand. Sie würde Teile der Welt sehen, vielleicht jemanden kennenlernen und Oparilames wollte mitkommen. Frohgemut ging sie zur Waldmühle und wartete ab. Eigentlich hoffte sie, dass die Kälte ihr nicht so viel ausmachte, aber sie hatte diesmal an den Mantel gedacht. Die Tasche über der Schulter, wartete sie gespannt, wer sich beteiligen würde. Wann würde er kommen?

[Oparilames]

Oparilames ging es mittlerweile wieder recht gut, er hatte sich anscheinend keines seiner Glieder abgefrohren und einzig der Duft von Essen, der ihn hier so penetrant in die Nase zog, störte ihn.
Er hatte sich inzwischen an einen Tisch gesetzt. <War dies nicht der Tisch, anden ich mich beim letzten Mal gesetzt hatte?>, fragte er sich beiläufig und mussterte die Leute in der Taverne doch niemand den er kannte fiel ihm auf. So nahm er sich Zeit, sich zu sammeln; jedenfalls versuchte er sich zu sammeln und seine Gedanken zu ordnen, doch es misslang ihm kläglich.
Er dachte über die Pflanze nach, die ihm sein Leben gerettet hatte und darüber, wie es mit ihm und Silden weiter gehen sollte. Auch machte er sich (nichtnur seinetwegen) Sorgen, dass sich bezüglich der Botengänge noch nichts getan hatte. <Habe ich da etwas falsch verstanden? Oder hat Cécilia etwas falsches gelesen?>
Auch dachte er über die heutige Nacht nach, wohin würde er diesmal gehen, wenn sie sich beide tatsächlich verlesen oder verdacht hatten? Und waren diese ominösen Botengänge vielleicht einfach nur ein Scherz, oder ein Gerücht? Was war war wenn man den die beiden, die mit den Bräuchen und Sitten Sildens so wenig vertraut waren, einfach nur böse zuspielte? Der grünäugige Mann weigerte sich noch weiter in diese Richtung zu denken, es brachte ja doch nichts. Und so saß er wieder da und stierte stumpfsinnig in die Leere der gefüllten Taverne.

[Oparilames]

Energisch stand Oparilames auf, er hatte es satt Trübsal zu blasen und nichts zu tun. Vielleicht war er verarscht worden, vielleicht auch nicht - im Grunde genommen war es ihm jetzt auch egal. Nein was ihn wirklich störte war diese monotone Lethargie die von seinem Leben besitz ergriffen hatte. Dieser Zustand hatte jedoch nicht erst seit kurzem Einzug in sein Leben gehabt, es war ein Dauerzustand der nur damals in der Sumpfbruderschaft verschwunden war - und irgendwie auch nicht.
<Es ist doch immer das selbe: Irgendwo rumlungern, versuchen den Tag zu überstehen und am Ende wieder rumlungern und den nächsten Tag überstehen. Was ist das für ein Leben? Andererseits bin ich auch selbst schuld daran, dass ich so lebe... Nur, dass mein Leben so begonnen hat, daran bin ich nicht schuld. Wenn ich also etwas ändern will, muss sich vorher erst etwas ändern in meinem Leben.> dachte er. Doch was sollte er tun? <Ein Handwerk erlernen? Ich glaube nicht, dass mir das wirklich zusagen würde. Ich bin kein Schmied, bin kein Mann der einen Handelskarren zieht, keiner der gut singt oder dessen Stimme gut klingt...>
<Ha, das ist es!>, rief er in Gedanken auf. Er sprang auf den Tisch und begann zu singen, er erhoffte sich wenigstens eine kalte Suppe oder ein bisschen Brot zu ergattern.
"Ich war ein Sträuner und ein Dieb, doch hört ihr Leute, lasst euch sagen: Eigentlich bin ich ganz lieb.
Schaut mich an, den kleinen Mann, den Mann der lustig tanzen kann, tanzen kann, tahahahhanzen kann. Schaut ihn an, schaut ihn an, schaut was er so machen kann."
Er hüpfte nun einwenig auf dem Tisch herum, er war sich zwar bewusst, dass er sich zum Affen machte, aber das war seine Art die Leute zu verarschen, die ihn verarscht hatten.
"Auf ihr leute singt und springt, bis kein Krächzer euer Kehle mehr entrinnt!
Ich schlitz euch auf, ihr dummer Hauf', passt nur einfach ja gut auf.
Ich bin heute nicht gut drauf, und so nimmt die katastrophe ihren Lauf - hört mich an, seht mich an, seht wie dämlich ich doch singen kann, sihihihingen kann!"
Er sprang vom Tisch, schnappte sich mit der einen Hand einen Krug Bier von einem Tisch andem ein Mann saß, der ihm während seinem Schabernack verwirrt beobachtet hatte. Die andere Hand hatte sich im Sprung eines Brotlaibes bemächtigt - den Sprung beendete er in einer recht schmerzhaften spöttischen Verbeugung und rannte dann eilig aus der Taverne heraus, schlug sofort einen Haken und versuchte zu entwischen.
Leider musste er zugeben, dass er ziemlich aus der Übung gekommen war, er hatte beim Greifen nach dem Bierpott doch glatt einen Teller Suppe vom Tisch gefegt und seinen Ärmel darin gebadet.
<Wohin jetzt?>, fragte er sich und blickte sich gehetzt um. Er lief einfach weiter, irgendwo hin und wenn es nur im Kreise ging.
Während er lief stopfte er sich gierig den Brotlaib in den Mund, riss etwas davon heraus und kaute darauf herum.

[Yared]

Der Kapitän der Maera watete durch den Aufruhr, der die Gaststube beherrschte. Ein Kind schrie wegen eines komischen Kerls der angeblich seine Suppe auf den Boden geschleudert hatte, während sich ein feister Hiolzfäller darüber aufregte , dass man ihm sein Bier geklaut hatte, für den seine Kumpane allerdings nur Hohn und Spot übrig hatten.
Aber für sowas waren die Sildener Wächter zuständig, nicht er, er hatte andere Sorgen. Sorgen, die Begründet wurden durch die Nachrichten aus Trelis, Sorgen, die schnelles Handeln erforderten. Aber zunächst einmal hatte er nach Scorpion zu sehen. Er hatte es eigentlich am Morgen schon tun wollen, aber die Folgen der Nachricht hatten erst einmal abgearbeitet werden wollen.

Ein orkischer Kriegsherr hatte sich offensichtlich mit Vak angelegt und dem Weichei von einer habgierigen Grünhaut die Flussmündung zu geschüttet, sodass kein Schiff mehr durch den Fluss ins Meer gelangen konnte.
Das bedeutete mehr als nur ein Problem für die Maera, denn nun konnten auch die Lastkähne den Fluss nicht mehr nutzen und der für Silden wichtige Flusshandel würde demnächst vollends zum Erliegen kommen.
Am liebsten wäre Yared sofort aufgebrochen, aber erstens fehlten ihm noch Besatzungsmitglieder um die Flusspassage auf dem halb zugefrorenen Gewässer bewältigen zu können und zweitens hatte er Hatlod und den anderen Handwerksmeistern versprochen sich für sie einzusetzen und die Ratte wollte nicht, dass er los fuhr ohne die Sippe neu begründet zu haben, aus welchen Gründen auch immer. Irgendwas von 'Erbe' und 'gebotene Eile' hatte der Naturgeist in seinen Verstand gefaselt.

Am Tresen angelangt machte er kaum Halt sondern fragte nur: "Bewahre, Aidar. Ist er noch oben?"
Der Wirt nickte.
"Gut, dann bitte einen Eimer Eiswasser bitte, zum Mitnehmen."
"Macht es was aus, wenn es schon etwas abgestanden ist und nach Fisch riecht?"
Der Lagermeister schüttelte das Haupt und der Wirt hievte einen Bottich mit fast aufgelöstem Eis über den Tresen.
"Da waren die frischen Forellen drin vom Tagesmenü."
"Perfekt, danke.", antwortete der Sappeur und verschwand die Treppe hinauf.
Als er Scorpions Zimmertüre öffnet, schlug ihm ein Übelkeit erregender mutmaßlich von angestauten Verdauungsgasen geschaffenen Geruch entgegen, weshalb er erst beschloss die Fensterläden zu öffnen, bevor er an sein Werk ging.
"Gute Nacht, Langschläfer.", grüßte er den unbeeindruckt weiter schlafenden Hünen und leerte den Bottich in einem Schwung über den Kopf seines Opfers.

[Manuele]

Manuele hatte, wie schon vermutet, keinen der Jäger angetroffen. Jetzt lief er durch die Gassen Sildens, ein wenig aufgeregt über sich selbst. Wie konnte er nur verschlafen? Sein Geld ging zur Neige, er konnte es sich nicht mehr leisten jeden Abend in der Grünen Krähe zu verbringen. Das Fleisch der Jäger hätte ihm wenigstens ne anständige Belohnung eingebracht.

Scorp hatte ihn zum Nachdenken gebracht, seit seiner Kindheit in Khorinis wünschte er sich ein Boot. Da war das Nordmarer Schiff doch perfekt, er musste umbedingt mit dem Clanlord sprechen. Aber um für sich sprechen zu können, musste er erstmal sein Wissen in der Navigation wieder aufpolieren. Yared hätte ihm villeicht dabei hälfen können, er würde ihn am nächsten Tag mahl aufsuchen.

[Sir Scorpion]

*plosch*

"wah..." erschrocken krachte der Hüne aus dem Bett, während er schlagartig den Wachzustand erreichte hatte er reflexartig seinen Dolch gezogen und sich für seine Körpermasse elegant abgerollt.
Erst einen Augenblick später realisierte, was um ihn herum geschah. Ein übler Fischgestank mischte sich mit dem Gestank etlicher Bierfürze und vor ihm stand ein sichtlich erschrockener Yared der sich gegen die Wand drückte um dem Dolch des Hünen möglichst fern zu sein.
Die Gedanken des Nordmannes hatten noch recht mühe um schnell zu schalten, sowas war ihm zwar schon öfters Geschehen aber jeder der ihn bisher auf diese Weise geweckt hatte, hatte dies nur einmal in seinem Leben getan. Die Abreibung die der ehemalige Söldner Lees solchen Leuten meist verpasst hatte, war da ziemlich abschreckend.
Schon juckte es in den Fingern des Hünen, doch ehe er den ersten Faustschlag ausführen konnte, hielt sich Scorp nocheinmal zurück.
Das da war Yared, der Typ von dem er noch einige Dinge lernen sollte, ehe er nach Nordmar zurückkehrte.
Der Hüne trat näher an Yared heran, der sich wohl gerade überlegte, ob er einen Fehler begangen hatte. Oder vieleicht drückte er sich auch nur an die Wand um dem üblen Gestank Scorps zu entfliehen.
Egal... mit voller Wucht schlug der Hüne seinen Dolch dicht neben dem Kopf Yareds in die Wand.
"Normalerweise..." begann der Hüne und liess seinen Mundgeruch den sowieso schon üblen Gestank ergänzen. "bereuen Leute sowas nicht nur weil ich ihnen drohe, sondern weil sie danach eine Woche nicht mehr gehen können." bedrohlich schaute Scorp seinem Gegenüber in die Augen "ich mag dich, und ich will noch etwas von dir lernen, also bist du zum Krüppel geschlagen ziemlich unnütz. Ich rate dir allerdings dein Glück kein zweites Mal herauszufordern." riet der Nordmann Yared, ehe er den Dolch wieder aus der Wand zog. "normalerweise bin ich nämlich so kurz nach dem Aufstehen nicht bei so klarem Verstand." ergänzte er, ehe er sich seine sieben Sachen schnappte, die er nicht schon am Körper trug, schliesslich hatte er in Vollmontur gepennt und meinte schliesslich "Lass uns an die frische Luft gehen, hier drinnen stinkts nach Fisch!"

[Yared]

Recht schnell gewann Yared seine Fassung wieder und ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Er hatte war nicht mit so einer blitzartigen, jedoch durchaus mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet.
"Bewahre, Scorpion. Ich dachte nur, dass du etwas kaltes Wasser vertragen könntest, sowas wirkt bei Leuten in deinem Zustand öfter Wunder. Du hast ganz schön lange geschlafen. Aber kein Angst, das nächste Mal schicke ich jemanden, den ich nicht leiden kann.", meinte der Käpt'n und grinste süffisant.
Gemeinsam stiegen sie die Treppe hinter in den Gastraum.
Die Lageänderung von der Horizontalen in die Vertikale schien der Nordmarer doch nicht so gut zu verkraften, denn er faste sich an den Schädel.
"Einen Kater nach so viel Schlaf? Seltsam."
Als sie am Tresen vorbei kamen, bestellte der Lagermeister einen Kräuterschnaps für Scorpion, das Zeug mochte nicht gut schmecken, zumindest , war das die Ansicht des Nordmarers, der offenbar härteres gewohnt war, aber beim Bier kein Maß kannte, aber die Pflanzenessenz verschaffte einen klaren Kopf, selbst bei dem Kraftklotz.
Dann setzten sie sich draußen auf die Veranda um die Wächter bei der Aufnahme der kleptomanischen Vorgänge kurz zuvor nicht zu stören.
"Darf ich fragen, was du noch von mir zu lernen gedenkst, außer wie man ein Segel setzt und wo am Schiff Bug und Heck sind?"

[Sir Scorpion]

Kater? Nein die Kopfschmerzen kamen von keinem Kater. Dafür hatte er sichtlich zu viel Schlaf, allerdings hatte ihn die Kombination von Eiswasser üblem Gestank und reflexrolle ziemlich aus physischem und geistigem Gleichgewicht gebracht.
Den grässlich schmeckenden und viel zu schwachen Kräuterschnaps kippte der Hüne schnell herunter um den hässlichen Geschmach schnell wieder aus dem Mund zu haben.
Anstatt Yared sofort eine Antwort zu geben löste er den Rundschild von seinem Rücken und hielt ihn wie ein Teller in der Hand.
"Alles was ich damit anfangen kann ist daraus Essen oder ihn durch die Gegend zu werfen." meinte er zum Kapitän neben sich. "Ich habe gesehen, dass du auch einen Trägst, zwar in anderer Form und Farbe, aber ich nehme an, dass es mit Schilden nicht viel anders als mit Schwertern ist. Die Grundlagen sind bei jedem Modell gleich." sprach er weiter "Servierst du damit deiner Schiffsmannschaft das essen oder kannst du mir zeigen wie man richtig damit umgeht?" fragte er gewitzt, ehe er einen tiefen Atemzug nahm und die frische Luft richtig in sich einsog.

[Yared]

"Ich lasse servieren. Und 'Nein' nicht auf meinem Stahlschild, dafür ist er etwas zu klein.", antwortete der Seefahrer und ehemalige Soldat schlagfertig.
Dann musterte er den Nordmarer von oben bis unten.
"Du willst also lernen mit einem Schild umzugehen? Sehr vernünftig. So ein Schild ist vielseitiger als man allgemein hin denkt. Aber bevor wir uns dein Schild auch nur aus der Ferne ansehen können, muss ich wissen wie viel Vorbereitung du brauchst."
Er stand auf und machte sich auf den Weg Richtung Wassermühle. Es würde Spaß machen Scorpion etwas beizubringen, zumal der Hüne gut für den Schildkampf veranlagt schien, soweit Yared das bis jetzt beurteilen konnte. Zudem würde er selber endlich wieder ein regelmäßiges Training abbekommen. Das konnte nicht schaden und es lenkte ihn etwas von dem, was sich wie ein immer großer werdender Berg an weltbewegenden Weichenstellungen vor ihm auftürmte.
Ohne sich um zu drehen,winkte er ... wohl seinen Schüler, wobei ihm dieses Wort etwas unpassend erschien, ihm zu folgen.
"Komm, die Nacht ist noch jung und ein bisschen Bewegung an der frischen Luft wird dir gut tun."
Im Gehen steckte er sich sein Pfeife an und zog den Dreispitz etwas tiefer ins Gesicht. Die Luft war wirklich sehr frisch. Auch der Sappeur konnte einen freieren Kopf gut gebrauchen.

[Sir Scorpion]

Vorbereitung? Erst war der Hüne etwas verdutzt, dann musste er Grinsen. Bei Vorbereitung kamen ihm all die Dinge in den Sinn die er seine damaligen Schüler so machen liess. Er musste noch breiter grinsen, ja das waren noch Zeiten.
Schnellen Schrittes folgte er Yared hinterher und war auch schnell auf gleicher Höhe mit dem Pfeiffenraucher. Gespannt was sein "Lehrmeister" für ihn auf Lager haben würde grinste er diesen an "Was darfs denn sein? Ich bin zwar etwas ausser Übung, das ganze Rumgesaufe schlägt auf die Ausdauer, aber nichts, was sich nicht schnell beheben liesse." fragte er.
Ja da hatte er wohl recht, ganz so fit wie in seiner Hochkonjunktur war er auch nicht mehr, aber sein Fitness würde er schnell wiedererlangen und sein Geschick hatte keinesfalls nachgelassen.
Vieleicht würde Yared ja auch nur testen wollen wie gut Scorp mit der Axt umgehen konnte und nach der kleinen Weckaktion hätte der Hüne durchaus lust dem Kapitän doch noch eins aufs Maul zu geben. Zwar kämpfet er noch nicht allzulange mit seiner Axt, früher war er sich Schwerter mehr gewohnt, aber bei den Orks hatte es ausgereicht und die schätzte der Hüne als ernstznehmendere Gegner ein als Yared es war.
Die frische Nachtluft wehte ihnen entgegen und das kleine Fünkchen Lebebensfreude das in Scorp schon lange erloschen schien versuchte gerade aufzujauchzen als sich der Hüne an die alten Tage als Zweihandlehrmeister erinnerte und sich nebenbei ausmalte, was Yared so für Trainingseinheiten auf dem Lager hatte.

[Yared]

An sich war Yared ganz und gar kein Sadist, allerdings ließ einen die Kindliche Freude dieses Nordmarer Kraftpakets sich schnell dazu verleiten einer zu werden. Der Kapitän überlegte.
Sein eigener Lehrer Jarvo hatte ihn in der als allererstes Wassereimer schleppen lassen, etwas das bei dem guten Scorpion bestimmt auch noch dran kommen würde, aber vorerst wollte eine andere Übung gemeistert sein, eine die dem Nordmarer wahrscheinlich mehr liegen würde.
Während sie weiter in Richtung See wanderten, fing der Sappeur mit den Grundlagen an.
"Ich gehe mal davon aus, dass du ziemlich gut mit großen schweren Prügeln umgehen kannst, Scorpion. Das bedeutet, das wir wohl nicht mehr auf allgemeine Körperkraft Trainieren müssen, aber es bedeutet, dass du wohl etwas Kondition und Beinarbeit nötig haben könntest."
An der Wassermühle angelangt steig der Lagermeister die Außentreppe neben der Veranda nach Oben und schloss die Tür zum ersten Obergeschoss auf. Dann führte er den Nordmarer zwischen den Speiche rund Werkzeugkammern hindurch auf die andere Seite des Gebäudes und schloss abermals eine Tür auf.
Sofort wurden die beiden des lauten Rauschens des Mühlrads unter ihnen gewahr, das angetrieben vom Fluss unermüdlich seine Runden drehte. Über ein Gerüst und mehrere Holzbohlen konnte man fast bis ganz an das Rad heran. Unterhalb des Scheins einer Laterne, in dem die perlenden aufgewühlten Wassermassen funkelten, hielten sie an.
"Siehst du diesen Balken?", Yared wies auf einen aus dem Gebäude direkt über dem Mühlenrad hervorragende massive Holzstrebe.
"Das ist eigentlich ein Kran um das Rad aus seiner Verankerung zu hieven, wenn man es Reparieren oder austauschen muss. Er sollte dein Gewicht ohne weiteres Tragen können. Hangle dich nach draußen, bis du direkt über dem Rad bist. Für mich wäre der Abstand zu groß, aber bei dir sollte es gerade so passen, dass du dich einigermaßen auf dem Mühlrad mit den Füßen abstoßen kannst. Sinn der Übung ist es, dich so lange wie möglich an diesem Balken festzuhalten und auf dem Wasserrad zu laufen. Klimmzüge um die Bein kurz zu entlasten sind erlaubt. Wenn du nicht mehr kannst komm zurück spring nicht nach unten und halte dich gut fest. Das Rad kann dich nicht zermalmen, aber wenn sich seine Arme, Beine oder Kleider darin verhaken, könntest du recht schnell als Wasserleiche enden und unterschätze die Geschwindigkeit und die Kraft des Wassers, wie auch des Rades nicht. Ich werde währenddessen ein kleines Nickerchen machen, du findest ich unten im Büro."
Wenn Scorpion wollte konnte er ganz leicht bei dieser Übung ohne Aufsicht bescheißen, aber wer nicht wirklich bereit war seinen Anweisungen zu folgen, der war die Mühe nicht wert. Außerdem brauchte er seinen Schlaf. Der Tag war schon anstrengend genug gewesen.
Gerade als er gähnend in der Tür verschwinden wollte, fiel ihm noch etwas ein und er drehte sich nochmal um, nahm die Pfeife aus dem Mund und grinste jovial.
"Ein noch. Mach mir mein Mühlrad nicht kaputt, die Dinger sind zwar robust aber nicht ganz billig."

[Sir Scorpion]

Nicht kaputt machen, wenn man fit war, war das eine, aber wenn er hier wirklich durhalten sollte bis er nicht mehr konnte, dann war auch keine Garantie mehr dafür da, dass am Ende alles ganz blieb.
Aber was solls, Scorp hatte ein hauch Lebensfreude zurückgewonnen, Training machte ihm eigentlich Spass und das was er hier vor sich hatte, würde ihn in jeglicher Hinsicht fordern. Zumindest nach einiger Zeit, denn es fehlte dem Hünen weder an Muskelkraft noch am Geschick um diese Übung auszuführen.
Er wollte eigentlich noch Fragen, was denn so die Vorausetzung war um "geeignet" zu sein, aber die Frage war überflüssig als Yared wieder weg war.
Scorp würde es hier also wieder mal mit sich selbst zu tun haben. Seinen eigenen Sauhund besigen und wieder mit etwas Disziplin an eine Sache ran gehen?
Gar nicht so einfach, schon machten sich im Hünen die Gedanken breit, die Notration Nordmarer Nebelgeist zu kippen und die Zeit einfach abzusitzen.
Nachdem er einige Male einen Blick vom Balken zum Schnapsschlauch wechselte, entschied er sich schliesslich doch für den Balken. Unnötiger Balast warf er jedoch erstmal zur Seite. Erstmal musste er sich mit dem Gerät hier vertraut machen, sich abmühen konnte er auch ein anderes mal.
Geschickt sprang Scorp hoch an den Balken, der zwar kein Problem mit seinem Gewicht zu haben schien, aber dennoch mühseelig knorzte, als der Nordmann an ihr entlanghangelte.
"Hmpf, ist doch ein Klacks!" meinte Scorp zu sich selbst, ehe er die Füsse langsam absenkte.
Allerdings war es gar nicht so einfach auf dem Mühlrad zu gehen, zwar hatte Scorp in seinem Akrobatiktraining bei Scatty schon schwierigeres bewältigt, aber seine Fitness hatte wirklich nachgelassen. Um wieder einzusteigen, war das hier doch eine recht anspruchsvolle Übung.
Doch nach kurzer Zeit hatte der Hüne den Dreh raus und begann mit seinem Lauf-Hangel-Klimzugtraining.
Und zumindest am Anfang bereitete es dem Hünen auch so seine Freude. Die Frage war wohl eher, wie lange würde er es hier oben aushalten? Und was würde er alles mit sich reissen, wenn er sich zu Boden liess?
Fragen die wohl jedem anderen durch den Kopf gegangen wären, Scorp aber nicht im Entferntesten in den Sinn kamen.

[Suzuran]

Sie waren gegangen, hatten sich zu ihrer Hütte begeben, wo die junge Frau alles nötige packte, während Ornlu auf sie wartete. Die Hütte war baufällig und die nächsten Nächte würde sie dort nicht mehr verbringen, also nahm sie die wichtigsten Gegenstände mit sich und brachte sie in seinen Raum, der dadurch nur noch unordentlicher wurde.
Die Zeit in Nordmar, die Kabine des Schiffes... Sie hatte gelernt, gelernt vielleicht diesmal wirklich nur das nötigste auf die kleine Reise mitzunehmen.
Ihren Mantel zum Beispiel, denn seinen wollte Suz ihm an diesem Abend endlich wieder zurückgeben. Auch wenn es schwer fiel, den gewohnten Geruch am Körper zu tragen, gehörte das Stück immer noch dem Druiden.
Fast übertrieben wenig Gepäck hatte die Braunhaarige in einem kleinen Beutel verstaut und stand mit diesem zwischen den versammelten Personen, die sich an der Wassermühle gesammelt hatte.
Insgesamt Acht an der Zahl bereiteten sich auf den nächtlichen Aufbruch vor. Mehr oder weniger bekannte Gesichter würden den Botengang interessant gestalten. Kurz hatte sich die Sildenerin die Gesichter angeschaut. Zwei Frauen waren im Schein der Nacht zu erkennen und ein Mann, dessen Gesichtszüge ihr bekannt schienen, den sie aber trotzdem nicht einzuordnen wagte.Kurz nahm sie dann Ornlu zur Seite und drückte ihm seinen Mantel in die Hände.
"Hier der gehört dir. Ich hatte ihn lange genug!"

[Ornlu]

Ornlu würde Morgen sehen, was Parn da aussuchte. Vielleicht machte er ja einmal was vernünftig? Jedenfalls durfte er mal beweisen, dass er mehr drauf hatte als ein Dorftrottel und an der Spitze vorne weg gehen.
Als Suzu ihn dann zur Seite nahm und den Mantel zurück gab, war es doch ein merkwürdiger Moment. Ornlu roch an diesem.
"Hmm, etwas riecht er nun auch nach dir.", meinte er und blickte zufrieden aber auch etwas...wehmütig. Wehmütig, weil sie nun endgültig aus der Lehre entlassen war.
"Als ich dir den gab, warst du noch nicht so wie jetzt. Bin schon ein wenig stolz auf dich. Dass du alles geschafft hast. Sei auch du es.", lobte der Druide und blickte sie noch einmal wie ihr Lehrmeister an. Dann gingen sie am Ende der Gruppe auch los.
"Genießen wir die Nacht, es ist besser niemand spricht. Wir gehen in die Wildnis.", rief er nach vorne und blickte dann zu Suzuran.
"Hier bin ich Jadewolf der Waldläufer. Wegen meiner Feinde allein schon. Red mit mir also nicht über Magie wie sonst. Übrigens - einen Mantel wie ich bekommst du bald. Alle meine Lehrlinge kriegen diesen, auch mein erster weiblicher Lehrling. - Natürlich lasse ich dir die Wahl, auch wenn es dich wohl schon freut. Aber überleg es dir genau und frag mich morgen, wenn du Fragen hast. Nun aber Ruhe. Wir haben Silden verlassen.", flüsterte er zu Suzuran und ging neben ihr her.

[Lando]

Geduldig und gründlich rieb Lando das Fett mithilfe eines weichen Lederstücks in die gespannte Sehne seines Bogens ein. Er summte sogar ein kleines Lied dabei, den Blick konzentriert auf seine Arbeit gerichtet. Er blickte nur kurz auf, als er Phobias Näherkommen bemerkte.

„Setz dich...“, meinte er und nickte auf den freien Platz der Bank, auf der er gerade saß.
Die junge Frau ließ sich nieder und sah ihn neugierig an.
„Spann deinen Bogen. Dann nimmst du dir dieses kleine Stück Leder, das dort neben dem kleinen Tiegel steht, in dem Fett drin ist.“, meinte er und wartete, bis seine Schülerin der Bitte nachkam, „Gut, dann pass auf: du musst deine Sehne immer mal wieder einfetten. Nicht ständig, nicht mal jede Woche, aber doch ab und an, vor allem im Winter. Sonst wird sie spröde und reißt, wenn du schießen willst. Dass kann im besten Fall heißen, dass du deinen Schuss versaust und eine neue Sehne brauchst... im schlimmsten kann das aber auch böse ins Auge gehen.“

Lando formte mit seinem eigenen Lederlappen eine kleine Spitze, tauchte sie in den Tiegel. Dann verrieb er das Fett ein wenig auf dem Lappen, indem er ihn zusammen faltete und zwischen den Fingern rieb. Schließlich umfasste er mit dem eingefetteten Lappen die Sehne und verteilte das Fett darauf.
„Du musst es richtig in die Sehne einreiben. Du weißt ja, dass sie eigentlich aus mehreren dünnen Strängen besteht, die zusammen gedreht sind. Reib das Fett so gut es geht hinein, damit du möglichst alle Stränge erwischst. Du kannst das natürlich leichter machen, wenn die Sehne nicht gespannt ist, aber dann musst du vorsichtiger sein, dass du keinen der Stränge beschädigst oder das Geflecht aufdröselst.“, erklärte er, woraufhin sie nickte.

Lando schob den Tiegel mit dem Fett ein wenig näher in ihre Richtung und stand dann auf.
„Dann mach du mal schön, ich derweil kümmere mich um deine nächste Übung.“
Mit diesen Worten hob er ein paar Jutesäcke auf, die er neben der Bank abgelegt hatte und machte sich auf den Weg zu den Zielscheiben. Drei davon deckte er mit den Jutesäcken ab, dabei ging es ihm darum, dass die Ringe nicht mehr zu sehen waren, die darauf gemalt waren. Der Sinn dieser Ringe war ihm nie ganz klar gewesen, sie waren eigentlich nur gut für Turniere, um irgendwelche Punkte zu berechnen. Um das Schießen an sich zu lernen waren sie jedoch eher störend, da reichte ein einziger Punkt auf einer freien Fläche und erfüllte dabei den Zweck besser als ein Dutzend gemalter Ringe.
Als alle drei Zielscheiben mit den Jutesäcken bedeckt waren, nahm er bei jeder Scheibe eine handvoll Erde und klatschte sie möglichst mittig auf die Ziele, drückte alles ordentlich fest. Er trat ein paar Schritte zurück, klopfte sich die Hände ab. Das würde gehen.

„Phobia, wenn du mit deiner Sehne fertig bist, wirst du ein paar Schießübungen machen. Du wirst vor der mittleren Scheibe stehen, aber beim Zielen mit der ganz linken anfangen. Drei Schüsse, versuch sie so nah wie möglich an diese Erdklumpenmarkierung zu setzen. Drei...“, er hob drei Finger, um es noch einmal zu verdeutlichen, „...dann gehst du zur mittleren Scheibe über, wieder drei, dann zur ganz rechten, ebenfalls drei. Dann machst du einen großen Schritt nach hinten, um etwas weiter entfernt zu sein und tust das gleich.“
Lando legte den Kopf etwas schief.
„Am besten ich mache dir Markierungen in den Boden, von denen aus du schießen musst. Ich denke das wird uns den ganzen Nachmittag beschäftigen.“, meinte der Rotschopf mit leichtem Schmunzeln und machte sich daran ein paar Linien mit einem Stock in den Boden zu ritzen, immer vor der mittigen Zielscheibe, aber immer die eine, ein Stück weiter weg als die vorherige.
Als er ein halbes Dutzend solcher Linien hatte ließ er sich wieder auf die Bank nieder, um seine Schülerin bei ihrer Übung in Ruhe beobachten zu können.

[Sir Scorpion]

Die Übung war dem Hünen dann mit der Zeit doch zu gefärhlich geworden. Zwar hatte er eine ganze Weile seinen Spass, aber die ganze Zeit vom kalten Nass vollgespritzt zu werden ging ganz schön ans Eingemachte und hier draussen erfrieren, darauf hatte Scorp definitiv keine Lust. Das würde er dann doch lieber im Schnee Nordmars, und eigentlich wollte er gar nicht erfrieren, sondern von irgend einem Ork erschlagen werden.
Als ihm sowohl die Arme vom halten als auch die Beine vom Laufen schmerzten, ganz von seinem feuchten zitternden Körper zu schweigen, hatte Scorp die Übung abgebrochen und hatte sich zurückgehangelt.
Zitternd hatte er sich seine sieben Sachen geschnappt und war zu Yared ins warme Büro gegangen.
Sein Lehrer, wenn man das so nennen konnte, schlief friedlich und auch wenn Scorp richtig Lust gehabt hätte ihn ebenfalls mit Eiswasser aufzuwecken, so hate er im Moment absolut keine Lust nochmal an die frische Luft zu müssen, ausserdem wusste er nicht, was von den Dingen hier drin alles Wasserresistent oder unwichtig genug waren um ohne grossen Ärger mutwillig vollspritzen zu können.
Stattdessen hatte der Hüne seine nasse Kleidung ausgezogen, hatte sie neben dem wärmenden Feuer aufgehängt, sich in seinen Mantel eingewickelt und hatte sich eben vor dieses gelegt. Morgen würde sowohl er als auch seine Kleider trocken sein.