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  1. Beiträge anzeigen #361
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Heute hatte Elonhil etwas Besonderes mit seiner Schülerin vor, noch wusste sie nichts davon, würde es aber gleich erfahren.
    Zusammen mit zwei jungen Schwertkämpfern hatte er sich am vereinbarten Platz eingefunden. Der Übungsplatz war in letzter Zeit sein zweites Zuhause geworden und seine Schülerin ließ auch gar nicht lange auf sich warten.

    In den letzten Tagen haben wir viel Trainiert, Noriko und du hast Fortschritte gemacht. Heute werden dir die Augen nicht verbunden, dafür hast du es mit zwei Gegnern zu tun. Das war du gelernt hast, kannst du alles auch hier anwenden, wie ich es dir schon gesagt hatte. Mehr gibt es von meiner Seite aus nicht zu sagen. Nur noch, dass dies ein Trainingskampf ist und alle auch daran denken sollen.

    Elonhil ging aus dem Weg, suchte sich einen sicheren Platz, von dem er auch eine gute Sicht hatte.

  2. Beiträge anzeigen #362
    banned
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    Noriko Assant ist offline
    Mit zwei Gegner auf einmal sollte es Noriko Assant aufnehmen. In der Realität sicher nichts ungewöhnliches, immerhin waren die Menschen unehrenhafte und feige Geschöpfe, die vor allem in Gruppen anzutreffen und besonders dann aggressiv waren, wenn sie in der Mehrzahl auftreten konnten. Traf man sie aber alleine an, waren sie sehr leicht zu vertrieben und ein lauteres Husten genügte, um sie in Angst und Schrecken zu versetzten.

    Doch erstmal musste sie zusehen, wie sie mit dieser Situation zurecht kam. Klar war, wenn die beiden sie umzingeln würden, würde es sehr schlecht für sie aussehen. Von daher wäre es wichtig für sie, dass die beiden Kontrahenten hübsch nah beieinander blieben. Am Besten natürlich vor ihr, wo sie sie sehen konnte und nur ungern in ihrem Rücken.

    Allerdings war dies leichter gesagt als getan, da die beiden Nahkämpfer herumwuselten wie die Siedler aus den Siedlern, auch wenn die hübsche Rothaarige von diesen noch nie was gehört hatte. Dennoch war auch sie gezwungen, herumzuwuseln und gelegentlich auszubrechen, um nicht zu einem leicht zu erlegendem Ziel zu werden. Immer wieder jedoch kam sie dazu, auf den ein oder anderen von den beiden mit ihrem Schwert einzuschlagen. Öfter jedoch musste sie selber ran und klirrender Weise mit ihrer Waffe die Schläge der Anderen abwehren - was eine sehr schweißtreibende Arbeit war.

    Aber dennoch, lehrreich war es durchaus und einen kleinen Überblick in die Unübersichtlichkeit der Schlacht hatte sie auch bekommen. Sicher, nur ein sehr kleiner, aber irgendwo muss man ja auch anfangen. Nichtsdestotrotz gab es noch einige Potentiale, die es auszumerzen gab - allerdings nicht mehr heute, denn das einzige, was sie noch machen würde, wäre, ins Bett zu fallen und zu schlafen.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Kriegerin Avatar von Feen
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    wohin der Wind sie weht...
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    Feen ist offline
    Feen roch gut. Sie genoss den exotischen Duft ätherischer Öle an ihrem vom warmen Badewasser geschmeidig weichen Körper. Ohne Grund traute sie sich nicht, sich einfach einmal allein ein Bad zu machen; einerseits wegen des Aufwandes, den das Wassererwärmen brachte, andererseits weil sie die kostbaren Öle aus Varant, die Gwydion ihr dereinst mitgebracht hatte, nicht vergeuden wollte. Aber heute, nach dem kleinen Missgeschick und da sie nun nicht mehr ganz so viel Arbeit hatte, konnte sie sich diesen Luxus einmal leisten. Es hatte ihr sehr gut getan, vielleicht sogar zu gut, denn wohl mindestens eine Stunde lang hatte sie den kleinen Bottich wohl nicht verlassen. Dann hatte ihr der Magen umso mehr geknurrt und sie hatte sich von Melly, die, da sie nun ein Kalb zu stillen hatte und im natürlichen Sinne Milch gab (zuvor nutzte Feen immer eine magische Manipulation), etwas Frischmilch geben lassen. Die hatte sie rasch gekocht und mit einem Gemisch aus Stärkepulver, Vanille, viel Zucker und einer Prise Salz versetzt und wieder eine Stunde am Fenster zum Abkühlen stehen lassen. Fertig war ein leckerer Pudding.

    In ein leichtes Abendgewand gekleidet und mit den schon etwas ausgetretenen Gartenschuhen verließ sie ihre Hütte und sah nach den Tieren. Exorbita saß draußen mit einem kleinen Berg abgenommener Wäsche und schien die Sterne zu beobachten.
    "Du bist ja fertig, gut, bring sie rein gleich zum Kleiderschrank, ich sortier sie später ein. Mach es dir drin gemütlich, ich habe Pudding gemacht."
    Ein leichtes Lächeln war auf Exorbitas Lippen zu bemerken, dann machte sie sich langsam auf den Weg nach drinnen. Feen nahm sich einen Bündel Heu, den sie in einer Ecke beim Stall sammelte und trug sie den beiden Kühen hinein. Melly muhte zufrieden, als sie Feen sah, aber Kleeblatt war schon wieder drauf und dran, auszubüchsen.
    "Ihr wollt raus, nicht wahr? Nachher, habt Geduld!"
    Sie schloss den Stall wieder ab und kehrte zurück ins Haus.

    Exorbita saß am Tisch, der Wäschekorb stand am Kleiderschrank. Feen erkannte einen leichten Glanz auf der Stirn ihrer Besucherin.
    "Warm hier, oder?", sie öffnete das Fenster, an dem der Pudding noch stand bis zum Anschlag und stellte die Schüssel auf den Tisch.
    "Bald wird es frischer, wenn du zu viel an hast, dort vorn an der Tür sind die Henkel zum Kleideraufhängen."
    Feen kramte aus einem Hängeschrank zwei Keramikschüsseln und aus einem Schubkasten die hölzernen Löffel. Anschließend teilte sie den Pudding fast vollständig und bis zum Rand der Schüsseln auf. Sie setzte sich Exorbita gegenüber ans Fenster, blickte ihr lange in die aufgeweckten Augen, nahm schließlich ihren Löffel und kostete ihre Meisterspeise. Herrlich, nicht zu süß, aber dennoch richtig lecker.
    "Na Exorbita, jetzt erzähl doch mal etwas von dir, wenn ich dir schon ein Essen ausgebe. Wo kommst du her, was verschlägt dich nach Silden? Magst du Erdbeeren? Warte, ich hab doch welche gepflückt."
    Drüben auf einer Anreiche stand der Korb mit den gestern gepflückten Beeren. Feen nahm ihn und stellte ihn auf den Tisch.
    "Schmeckts? Bedien dich ruhig, davon haben wir hier wirklich reichlich..."

  4. Beiträge anzeigen #364
    Kriegerin Avatar von Exorbita
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    Exorbita ist offline
    Exorbita hatte ihren Umhang, samt ihrem Waffengurt abgenommen, so war es doch einiges bequemer und ihr Schwert würde sie hier ganz bestimmt nicht brauchen.
    Die Erdbeeren waren sehr lecker, passten gut zu dem Pudding aber einen wirklich großen Hunger hatte sie nicht.
    Kurz musste sie überlegen, beantwortete dann aber auch schon gleich die Fragen ihrer Gastgeberin.

    Danke erstmal für die Gastfreundschaft, die Beeren sind wirklich sehr lecker und das gleiche gilt für den Pudding.
    Nun, meinen Namen kennt ihr ja schon. Ich komme aus Vengard, stehe dort als Edelmagd im Dienste des Königs.
    Mehr oder weniger hat mich der Zufall nach Silden geführt. Eigentlich war ich nur auf einem Ausritt, der zugegeben etwas lange ausgefallen ist. Als ich bemerkte, dass ich ganz in der Nähe von Silden bin habe ich beschlossen her zu reiten. Das ist das ganze Geheimnis.


    Exorbita aß noch etwas von dem Pudding und sie hatte sich auch noch eine Beere genommen. Sie genoss es mal wieder in netter Gesellschaft zu sein.

  5. Beiträge anzeigen #365
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Grüne Krähe

    Die Karten schabten übereinander hinweg, während sie durch Yareds Finger fuhren, immer von der Rechten in die Linke.
    "... und ihr habt wirklich eine Gruppe Schrate so nah am Dorf gesehen? Die trauen sich doch sonst nicht so nah an menschliche Siedlungen."
    Der Sappeur schlug den Kartenstapel auf den Tisch, um die Karten alle in Reih' und Glied zu bringen und dan vor Ijan abzulegen.
    "Nicht nur gesehen, wir haben sie auch gespürt und das zu Genüge, das kannst du mir glauben, Ijan.", bemerkte der stellvertretende Lagermeister
    Der Altknecht hob ab. Dann nahm der Pionier und passionierte Skaispieler die Karten wieder auf die Hand und teilte aus.
    In der Mitte des runden Tisches, über dem eine der Laterne hing, die mit ihrem schummrigen Licht die Wirtsstube erhellten, blieb der Bock liegen.
    Jeder der drei Spieler nahm seine Karten auf und fing an zu sortieren und analysieren. Yared hatte wiedereinmal kein berauschendes Blatt bekommen. Von links nach rechts reihte er Goblinhauptmann neben Goblinspäher, -schamane und -general. Hinzu gesellten sich die zwei niedrigsten Karten der Assassinenfraktion, wie auch der Orkarbeiter und drei Midländer - Waffenknecht, Ritter und König. Insgesamt war es nichts halbes und nichts ganzes. Für ein Normales Spiel fehlte ihm jedwedes Beiblatt und für einen Wolf war ihm die Goblinfraktion zu unsicher. Er hatte von diesen Fraktion zu viele, um vollkommen abgesichert agieren zu können.
    "Wie sieht es bei euch aus?", fragte er in die Runde und erhaschte ein Blitzen in Ijans Augen. Der Altknecht, der gerade seine Nase in seinem Bierkrug versenkte, schien etwas auf der Hand zu haben.
    "Ijan, du bietest vor Jarvo."
    Der Vorarbeiter der Wassermühle stellte den Krug beiseite.
    "Gut. Acht." begann er, an den Barden gewandt.

  6. Beiträge anzeigen #366
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Verdammt, dieses Blatt ist totaler Mist. Wie soll ich denn damit spielen? Jarvo beäugte seine Karten und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch schaffte es nicht seine hochgezogenen Mundwinkel zu kontrollieren. Er würde es nicht mehr schaffen zu bluffen. Er presste seine Lippen zusammen und räusperte sich.
    „Weg“, sagte er nur mürrisch und guckte auf Yared, der auch nicht viel besser dreinschaute.
    „10“, sagte der Sappeur ruhig und wartete auf Ijans Antwort.
    „12.“ Der kleine Scheideweg.
    „13“ Yared schaute gespannt in die Runde.
    „14“, setzte Ijan nach und Yared musste sich ebenfalls mit einem Weg begnügen. Also war es an dem Schildlehrer- und Schüler, dem Altknecht im Spiel zu begegneten. Dieser nahm den Stock auf, betrachtete diesen mit einem neutralen Gesichtsausdruck und tauschte nur eine Karte aus. Jarvo kam mit einem Soldaten raus, wurde von Ijan mit einem Midländer Paladin überstochen, doch der Sappeur rettete diese Runde für die beiden mit einem König. Der erste Stich ging an sie.
    Yared kam nun mit einem Goblinspäher raus. Den König den Jarvo ausspielte, ließ ihn sich auf der sicheren Seite fühlen, musste jedoch gleich darauf schmerzlich erfahren, dass er sich getäuscht hatte. Der Orksöldner von Ijan holte den Stich.
    „Schattenläufer gefangen!“, triumphierte Ijan und sammelte die Karten ein. Er stapelte sie fein säuberlich auf seiner Seite und streichelte über den glatten Kartenrücken.
    „Warum habe ich das nicht kommen sehen, he?“, fragte der Barde mit einem Grinsen und nahm einen großen Schluck seines Bieres. Ist doch immer wieder schön, eine Runde mit Freunden zu spielen, dachte er sich.
    Ijan schmiss den Schwarzmagier in die Mitte und fing belanglos an zu plaudern, wohl um zu übertünchen, dass er seinen Mitspielern die Trümpfe aus der Nase ziehen wollte.
    „Also ihr beide macht so eine Schildausbildung zusammen?“
    „Ich bilde ihn aus, ja.“
    „Und ich lasse es ungehindert mit mir anstellen… Da hast du nen Orkarbeiter. Glücklich?“
    Jarvo beendete mit einem Orkhauptmann und musste erneut mit ansehen wie sein Gegenspieler die Karten aufsammelte. Auch wenn er von oben zieht… von mir wird er nicht viel bekommen können..
    Es ging weiter. Der Orkschamane von dem Altknecht überraschte den Barden nicht allzu sehr, doch ärgerte es ihn schon ein wenig, dass Yared einen Goblinschamanen von seiner Hand geben musste. Er selbst bediente mit einem Orkspäher und fluchte in sich hinein.
    „Tja“, sagte Ijan nur und räumte die Karten auf seine Seite. Der Stapel war schon um ein gutes Stück gewachsen und schien diese Tätigkeit so schnell auch nicht einstellen zu wollen. „Kann es weiter gehen?“
    Der Orkgeneral von ihm förderte den Goblinhauptmann von Yared hervor. Er war blank. Jarvo pfefferte seinen Orkkrieger auf den Tisch. Auch er war nun blank. Pech beim Geben und augenscheinlich ein alter Herr, der das Spiel beherrschte. Keine gute Kombination.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Ehrengarde
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    Suzuran ist offline
    Die Neubürgerin war aus leichtem Schlaf erwacht, als die ersten Lichtstrahlen mit wärmender Sanftheit ihr Gesicht gekitzelt hatte.
    Voller Elan war sie aus dem Bett des Gästezimmers aufgestanden, ein wenig verschlafen, hatte sie die Müdigkeit mit kaltem Wasser aus dem Gesicht vertrieben.
    Ihr Hab und Gut hatte sie schon am Abend eingesammelt und gepackt, es lag in einer der Ecken des Zimmers, bereit um in die Hütte umzuziehen. Die junge Frau bedankte sich vielmals für die Schlafmöglichkeit und verließ mit schnellen Schritten die Grüne Krähe und betrat die Straßen Sildens, die sich langsam mit den ersten fleißigen Bewohnern fühlten.

    Das schönste Gebäude der Stadt lag vor Suzuran, dieses Haus sollte ihr neues Heim sein?
    Es war in einem guten Zustand, Yared hatte ihr also nicht zu viel versprochen. Zumindest das was sie von außen sah, war in gutem Zustand, die Person vor ihr, musste das Heim gut gehütet haben, sonst wäre es von außen nicht so gut erhalten.
    Schnell trat sie näher an die Eingangstür heran, um sich im Innern umzusehen. Gegenüber der Eingangstür konnte man direkt auf eine andere Tür blicken, diese musste in das Schlafzimmer führen, von dem der Lagerverwalter gesprochen hatte, denn hier stand sie in der Wohnküche.
    Durch ein Fenster fand die Morgensonne ihren Weg, die Abertausende von Staubkörnern zum Glitzern brachte und den Raum in einer Art magischem Glanz erstrahlen ließ. Am Fenster stand ein Holztisch an dessen Seiten die Lehnen von drei Stühlen hervorschauten, gleich daneben konnte man verstaubt einen Kamin vermuten, der wenn er wieder sauber war in den Wintermonaten für wohlige Wärme sorgen würde.
    An der Wand neben der zweiten Tür hing schräg und blass das Bild eines gemalten Löwenzahns, der sich mit anderen Gräsern im Winde um die Wette bog.

    Das Zimmer in dem ihr Bett stand, war kleiner als die Wohnküche und besaß außer der Schlafmöglichkeit noch ein kleines Nachtschränkchen mit der Möglichkeit einige Bücher aufzustellen. Der vierte fehlende Stuhl stand in der Ecke des kleinen Raumes, als wäre er eine Art Kleiderablage gewesen.

    Erschöpft von den vielen Eindrücken fand sich die junge Frau auf ihrem neuen Bett wieder, das eine Bein an der Bettkante herunterhängend, den Arm hinter den Hals gelegt und die Augen geschlossen.

  8. Beiträge anzeigen #368
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Grüne Krähe

    Das Spiel an sich war, so hatte Yared mittlerweile aus seinen Karten und den bisherigen Zügen entnommen, wohl gelaufen. Der Sieg würde Ijan nicht mehr zu nehmen sein, die Frage war nur wie hoch er ausfallen würde. Momentan allerdings war nicht daran zu denken, einen Punkt zu machen, den noch immer war der Altknecht am Drücker und rang ihnen eine Karte nach der anderen aus den Fingern.
    Erst dezimierte er mit dem Midländergeneral den Rest der Midländerfraktion, Hauptmann und Waffenknecht, um dann seine Assassinenflöte herunterzuspielen. Mit dem König der Assassinen nahm er Sklave und Hauptmann, mit dem General den Assassinen selbst und den Ritter.
    Ijan Grinsen wurde immer breiter, schließlich hatte er in den letzten Runde viel einstecken müssen.
    "Bilde dir nicht zu viel darauf ein. Mit diesem Blatt würde selbst die fette Lieblingskatze der irren Katzenlady gewinnen.", bemerkte der Sappeur, um den vor Stolz gleich platzenden, wieder etwas herunter von seinem hohen Ross zu holen.
    Nichtsdestotrotz verloren er mit dem Midlandritter und Jarvo mit dem Goblinarbeiter abermals gegen den dunklen Paladin des Altknechts und zuletzt fielen auch Bolingeneral und Goblinkrieger dem letzten Trumpf, dem Orkkönig persönlich.
    Sie hatten gerade mal einen Stich mitgenommen.
    An sich eine Blamage, aber was hätten sie dagegen tun sollen? Zudem war dies hier ein SPiel unter Freunden, da ging es höchstens um die Ehre.
    "Schönes Spiel, Ijan", gratulierte Jarvo dem Sieger des abends.
    Während Yared gähnend die Karten wegräumte. Sie brauchten nicht nachzählen, der Punktestand interessierte bei solch einem klaren Sieg auf ganzer Linie nicht.
    Noch scherzend über die Einfachheit der letzten Runde tranken sie ihr Bier aus, zahlten und trennten sich endlich vor der Tür des Gasthauses.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker war lustlos, er hing rum, schnorrte sein Essen in der Taverne, hin und wieder ging er jagen, aber sonst verbrachte er die Tage damit sich ins Gras zu legen und den Wolken beim Vorübergehen zuzusehen.
    Irgendwie war er unmotiviert, etliche Kilos hatte er zugenommen, seine Muskeln hatten ihre wohl konturierte Form verloren und erzeugten nicht mehr die Kraft, die Dekker gewohnt war zu haben.
    Wenigstens hatte er seinen Bart geschert und sah beinahe zivilisiert aus, als er an diesem Morgen, oder besser Mittag, oder noch besser früher Nachmittag, seine Hütte verließ.
    Er hatte wenig Kontakt zu anderen Menschen gehabt, Tavik und Adrastos hatte er kaum gesehen, ebenso wie Jarvo und Ornlu... Hin und wieder war er Yared begegnet, aber das nur vorübergehend und aus arbeitstechnischen Gründen, nämlich, wenn er sich aufgerafft hatte zu jagen und seine Beute in die Wassermühle brachte.
    Yared hatte sich dort gut eingewöhnt, er arbeitete hart und fleißig, und Mandy war stolz auf ihren neuen Assistenten.
    'Lass uns mal wieder unter Leute gehen...', murmelte Dekker in seinen nicht mehr vorhandenen Bart, als er durch die Gassen Sildens trottete.
    Beinahe mechanisch schlug er den Weg in Richtung Wassermühle ein, denn dort war immer was los, zumindest Yared würde er dort treffen.

  10. Beiträge anzeigen #370
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Wassermühle

    Mandy war immer noch im Urlaub, den sie mit ihrem Freund und haufenweise Umstimmungsversuchen, die auf eine Hochzeit hinwirken sollten, verbrachte, und so war es an Yared die Dienstpläne zu erstellen und die Tagelöhner und Knechte den anfallenden Arbeiten zuzuordnen. Er war gerade damit beschäftigt, freie Arbeitskräfte für das Einlagern einer außerplanmäßig eingetroffenen Getreidelieferung zusammenzutrommeln, als Dekker den Vorhof der Lagermeisterei betrat.
    "Ivo, bitte geh und treten Gamlos und seinen Leuten mal kräftig in den Allerwertesten. Sie haben gerade nichts zu tun und da drüben stehen drei ganze Fuhrwerke voller Korn. Sag ihnen, wenn das nicht bis heute Abend abgeladen und ordnungsgemäß verstaut worden ist, bekommen sie keinen Lohn."
    "Aber sicher doch, Lagermeister, wird sofort erledigt."
    Der vorwitzige Scheunenaufseher grinste Hämisch, winkte Takos, einem der stämmigsten unter den Angestellten der Mühle, zu er solle mitkommen und machte sich auf den direkten Weg, den faulen Kerlen die Hammelbeine lang zu ziehen.
    Gut das war erledigt. Ivo würde das schon hinbekommen, dachte Yared zuversichtlich und wandte sich dem Waldläufer zu der ihn entdeckt hatte und nun direkt auf ihn zu stiefelte. Er sah nicht besonders gut aus, wohl eine Folge von zu wenig Bewegung an der frischen Luft und zu viel Trübsalblasen.
    "Bewahre, Dekker, wie geht's?"
    Geändert von Yared (07.08.2009 um 15:49 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #371
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    'Bewahre, Yared. Och, es geht mir ein wenig durchwachsen, ich bin so faul in letzter Zeit. Du hast hier scheinbar alles im Griff, nicht wahr?', antwortete Dekker dem Lagermeister auf seine Frage, 'Aber jetzt mal weg mit den Floskeln, wir haben ewig nicht mehr geredet. Beim letzten Mal erwähntest du etwas von wegen einer Liebessache, in der du involviert seist. Was gibt es da Neues? Erzähl schon, du hast hier ja eh nichts zu tun.', fragte Dekker breit grinsend.

  12. Beiträge anzeigen #372
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Rückblick:

    Ryu hatte viel nachgedacht. Nachdem er gestern Nacht einfach so spontan neben Lina eingeschlafen war, kam es ihm immer wieder so vor, als würde sie sich ein wenig enger an ihn schmiegen. Lange hatte der Hüter geschlafen. Ob die Fremde auch noch da war? Nun, die Frage wurde bejaht, als er am nächsten Tage aufwachte und sie neben sich sah. Sie war wirklich ein wenig näher gekommen. Ungläubig blickte er sie an. Beobachtete sie. Wenn sie wirklich mit den Toten zu tun gehabt hatte, so war sich Ryu nicht sicher, was er mit ihr tun sollte im Bezug auf ihren Wunsch in Silden bleiben zu wollen. Und wie sollte er ihr am besten erklären, was ein Hüter war? Er wusste es ja selbst nicht einmal wirklich.

    Jetzt:

    Grübelnd saß der Hayabusa in seiner Hütte und blickte in das offene Wasserfass. Immer wieder sah er abwechselnd in seine Augen und dann wieder in die des Behemoths. Nicht etwa, weil die Farbe wilkürlich wechselte, nein. Er selbst bestimmte, wann er mit den Augen des Hüters die Welt beobachtete und wann mit seinen eigenen. Nachdem Lina heute morgen aufgewacht war, hatten sie sich für den Mittag über getrennt, da wohl beide noch ein paar Dinge zu erledigen hatten.

    -Wenn sie wirklich eine Schwarzmagierin ist, dann muss die Verbindung zu Beliar gekappt werden... Der Tod kann hier keinen Einzug halten, wie es ihm passt. Selbst wenn er ein Teil des natürlichen Kreislaufes ist...-

    Ja, Ryus Entschluss stand fest. Wenn Lina hierbleiben wollte, müsste sie ihr Bündniss, dass sie mit den dunklen Mächten eingegangen war brechen. Zuviel Unglück hatte er schon durch diese fluchartige Magie erlebt. Er würde es nicht noch einmal dazu kommen lassen, dass alles, was er sich aufgebaut hatte wieder den Bach herunter ging. Zum Wohle des Dorfes und auch aus seinen Erfahrungen her, die seinem Entschluss einen gewissen Egoismus verliehen würde er Lina vor die Wahl stellen. Wortlos setzte er wieder den Deckel auf das Fass, ehe er es wieder zurück in die Ecke schob und seine Klinge vom Tisch nahm. -Meine Entscheidung in allen Ehren.- dachte er noch kurz, ehe er seine Hütte verließ. Die Tür würde er wohl auch bald wieder ölen müssen, aber das sollte nun keine große Sorge sein.

    Der Hüter musste nicht weit laufen, bis er zu der Stelle kam, an der die beiden sich heute erneut treffen wollten. "Lina! Erwache und bewahre! Ich hoffe du wartest noch nicht zu lange... Falls ja, dann entschuldige mich, aber ich habe mir Gedanken gemacht..." begann er und sah ihr mit seinem normalen Augenpaar tief in die ihren.

    "Hör zu... Wenn du wirklich in Silden bleiben willst, dann wirst du einen Teil von dir hinter dir lassen und dich von ihm trennen müssen..."


    Unweigerlich schaute er sie an. Ob sie wusste, was er meinte? Er atmete tief durch, ehe er sich ihr gegenüber setzte. Hoffentlich würde sie die Wahl respektieren, vor die er sie gleich stellen würde. Und hoffentlich die richtige Entscheidung treffen...

  13. Beiträge anzeigen #373
    Ritter Avatar von Lina Suavis
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    Lina Suavis ist offline
    Strenge stand in des Mannes Augen geschrieben, sie sahen den unbewegten einer jungen Magierin entgegen, die nachdenklich zurückblickte. „Ich habe nicht gewartet.“, sagte sie bedeutungsschwer, dann drahte sie ihren Kopf wieder in seine ursprüngliche Richtung und starrte den See an. Mit angewinkelten Knien und nach hinten aufgestützten Armen saß sie dort im Gras, hatte versucht, die selbe Stelle wiederzufinden, an der sie zuvor gelegen hatten. Ein Schimmer lag auf ihren Augen, sanft glänzte ihr Gesicht, die Wangen leicht von der Sonne gerötet, die Stirn von einem dünnen Film süßen Schweißes. Lina saß direkt in der untergehenden Sonne, obwohl sie wusste, dass sie es nicht sollte. Zu leicht verbrannte ihre helle Haut, aber sie störte sich nicht daran. Gedankenlos hatte sie dasselbe angezogen, oder viel mehr angelassen, was ihren Körper bedeckt hatte - jenes grüne Kleid nämlich, das einen Sonnenbrand auf der Schulter geradezu provozierte.
    Noch einmal blickte sie zu Ryu herüber, der seine Position nicht verlassen hatte. Ihre Stirn lag in Falten, dann stahl sich ein schwaches Lächeln so sanft auf ihre Lippen, dass es viel weniger an ihren Mundwinkeln erkennbar war, als an der Bewegung ihrer Wangenknochen und der Augen. Sie sahen den Krieger jetzt von oben bis unten an, wechselten kurz auf das Himmelblau, das seinen Kopf einrahmte, dann auf das Gras neben ihr.
    „Setz dich.“, bedeutete sie ihm leise.
    „Und dann erkläre bitte, was du meinst.“

  14. Beiträge anzeigen #374
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ein kurzer Blick zur untergehenden Sonne ließ Ryu erahnen, wie spät es denn wohl schon war. Lange hatte er kein Zeitgefühl mehr empfunden, seid er von seiner Reise zurück gekehrt war. Erst langsam kehrte es zurück. Jeden Tag ein kleines bisschen mehr, wenn auch sehr, sehr langsam. Sein Blick schwenkte weiter hinab über den See, zurück zu Lina. Der Krieger wollte nicht unhöflich sein und es ihr verständlich beibringen. Sie schien nicht von der verkehrten Sorte zu sein und dementsprechend wollte Ryu sie auch nicht in gewisser Weise "erpressen". Aber es musste nunmal sein. Ein Opfer gab es wohl immer...

    "Weißt du... Als ich es das erste mal wahrgenommen habe, war ich mir nicht sicher, aber als du zugabst, mit den Toten zu tun gehabt zu haben... Da hatte sich mein Verdacht bestätigt. Ich weiß, wer und was du bist... Und daher muss ich dich vor eine Wahl stellen. Der Tod gehört zur Natur, wie das Leben. Soviel vorweg. Allerdings ist er das Ende des ewigen Zyklus aus Entstehen und Vergehen. Wir in Silden bemühen uns, das natürliche Leben aufrecht zu erhalten... Der Tod sollte hier keinen Einzug halten, ungeachtet seiner Zugehörigkeit zur Natur. Daher hast du nun die Wahl, deine Verbindung zu den dunklen Mächten zu trennen und hier in Silden ein neues Leben zu beginnen, oder du bleibst weiter denen treu, die dich diese Dinge lehrten und wirst weiterhin nur als Gast angesehen. Ich weiß, die Wahl ist nicht einfach, dennoch möchte ich dich bitten, sie bald zu treffen. Aber lass dir gesagt sein: Du machst einen anständigen Eindruck. Ich selbst glaube nicht, dass du den Bund mit Beliar brauchst, um zu überleben..."

    Während er gesprochen hatte, hatte Ryu eher unbemerkt seine Hand auf ihre Schulter gelegt, war jedoch kurz danach aufgestanden und ans Ufer des Sees gelaufen. Vielleicht würde sie die richtige Entscheidung treffen. Falls nicht, nun... Der Hayabusa würde sich nur zwanghaft mit Schwarzmagiern abgeben, egal wie sympathisch sie waren. Stolz und Kriegerehre verboten es ihm...

  15. Beiträge anzeigen #375
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    Endlich waren sie angekommen! Nach einer schieren Ewigkeit, in der die Füße immer mehr schmerzten und die Kräfte immer weniger wurden, hatte Tom, der Waldläufer den Vareesa vor einigen Tagen kennengelernt hatte die junge Frau nach Silden geführt. Trotz der Zeit, die sie sich gelassen hatten, war sie doch recht erschöpft. Noch nie war sie so eine weite und lange Strecke gelaufen. Noch nie hatte sie Schutz suchen müssen, mitten in den Wäldern, als plötzlich der Regen hereinbrach. Diese ganze Reise... Sie war so aufregend. So neu. So ungewohnt... Sie konnte förmlich fühlen, wie ihr neues Leben davor war, zu beginnen. Ein derart erfrischendes Gefühl hatte sie noch nie verspürt. Es war, als konnte sie jeden umarmen, der ihr über den Weg lief.

    "Du scheinst mir ein wenig aufgeregt. Dabei sind wir lediglich vor den Feldern des Dorfes." sprach der junge Blondschopf schmunzelnd, schier belustigt von den großen Augen die sie machte und von ihrem schneller werdenden Gang. Sie selbst musste ein wenig lächeln. Schon fast ein wenig lachen. "Ach, weißt du... Ich hätte nicht gedacht, dass ich es hier her schaffe und nun... Du hast recht, ich bin aufgeregt."

    Es tat gut, nach so einer langen Zeit mal wieder lachen zu können. Wie lange war es her, dass die tränengeröteten Augen der jungen Frau einmal wieder erstrahlten und ihre Freude reflektierten. Federleicht fühlte sie sich! Ja, das war wohl das beste Wort! Als wäre sämtliches Gewicht dieser Erde von ihr heruntergefallen. Und nun konnte sie sogar darüber lachen. Natürlich, sie war nervös und dennoch... Dennoch überlagerte ihre Vorfreude. Vareesa war frei... Frei von Vengard. Frei vom Bordell. Und frei von ihrem Vater! Erst jetzt, da sie den Geruch der frisch abgemähten Wiesen und den Wind genießen konnte, der durch ihre Haare strich realisierte die junge Frau mit der schweren Vergangenheit, dass sie endlich frei war. Frei, ein eigener Mensch zu sein. Keine Ware mehr. Keine Knechtschaft mehr, die bei Ungehorsam mit Schlägen belohnt wurde! Einfach... Frei...

    Sie lief ein Stück vor. Den Waldläufer selbst schien dies nicht zu stören, solange er sie im Auge behalten konnte. Mit ausgestreckten Armen schaute sie nach oben. Dort, wo der Himmel so blau war wie das Meer und die Wolken ruhig und gemütlich vorbeizogen und ihre großen Schatten über die einzelnen Flecken der Felder warfen. Es sah so fantastisch aus, wie die Sonne zwischen den Wolken hindurchbrach und direkt auf sie hinabschien. Noch nie hatte Vareesa derartige Glücksgefühle verspürt, auch wenn sie müde war. Sie musste sich einfach einmal fallen lassen. Auch wenn sie mit dem Rücken auf einen Stein fiel - Sie missachtete den Schmerz und genoss die Freiheit, an diesem wunderschönen Ort sein zu dürfen. Insgeheim dankte sie ihrer Mutter für den Brief, den die alte Frau hinterlassen hatte. Für den Brief und das Bündel. Und natürlich für ihren Schutzengel.. Den Waldläufer Tom...

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    Überrascht sah sie ihm hinterher. Lina hatte nicht erwartet, dass Ryu bereits ahnte, gar wusste, was und wer sie war. Die Unterstreichung dessen in seinem Tonfall hatte seine Abneigung deutlich werden lassen. Seiner Worte Widerhall im Kopf der Priesterin, ließ ihr das Herz gefrieren. Ein kalter Schauer im ganzen Körper machte sie unfähig, sich zu bewegen. Dabei fühlte sich Lina so rastlos, sie wollte nur weg von hier und dem Schmerz Ausdruck verleihen. Diesem Schmerz, der gerade im Begriff war, sich in Zorn zu verkehren.
    Lina zitterte als sie sich erhob. Und wie sie diesem anmaßenden Kerl folgte, es schien ihr, als könne sie sich selbst von außen dabei zusehen. Nicht nur, wie sie sich sanftfüßig dem Wasser näherte, auch wie sie Ryu anblicken und ihm eine Ohrfeige verpassen würde. Das sah sie vor ihrem inneren Auge.
    Sie schloss die Augen, während ihre Füße sie zu ihm trugen. Beherrschung thronte in ihrem Gesicht.


    „Was du dir einbildest…“, sagte sie und stand kurz davor, ihn anzuschreien. „Einen Tag kennst du mich und du glaubst, du könntest mich vor eine Wahl stellen. Vor die Wahl, mein ganzes Leben einfach wegzugeben, es zu vergessen.“ Ungläubig sah sie in seine Augen und schüttelte den Kopf. „Bei Beliar“, lachte sie bitter, „Das ist einfältig. Ich bin eine Priesterin der dunklen Mächte und schon lange im Zirkel. Ich weiß, was der Bund mit Beliar bedeutet, ich weiß, was ich brauche und was nicht. Was weißt du schon davon? Du weißt ja nicht einmal, was dein eigener Platz ist! - Aber ich habe meine Wahl getroffen.“
    Streng hielt sie dem Blick stand, den er ihr entgegenwarf. Die Hände zu Fäusten geballt, wollte sie auf diese Brust hauen, die sich vor ihr aufbaute wie eine Mauer, ihren Zorn herauslassen - aber das gebührte ihr nicht, weder ihr als Priesterin, noch ihr als Frau. Immer wieder schloss sie ihre Augen, um weiter in die des einfältigen Gegenübers sehen zu können.

    Was war das nur für ein Ausbruch gewesen… Lina fühlte sich gar nicht mehr wie sich selbst. Woher kam dieser plötzliche Zorn, war es einfach sein anmaßendes Gebaren, sie vor eine Wahl zu stellen, oder etwas das Infragestellen dessen, was sie gelernt hatte? Lina wusste, was sie wollte: In Silden bleiben. Sie mochte dieses Dorf und seine Bewohner, alles hier war so frei. Aber musste sie sich wirklich von Beliar distanzierten - hatte sie das vielleicht schon? In ihrem Innern wusste sie: Ja.
    Ein plötzlicher Windzug streifte ihre Beine, er spielte mit Kleid und Haaren der Magierin und es fröstelte sie leicht. Doch schnell war alles wieder vergangen. Die Wärme kehrte zurück und von dem winzigen Sturm blieb nur eine leichte Gänsehaut zurück. Sie zitterte nicht mehr. Ihre Magie war wieder stiller geworden, für den Moment des Ärgers war sie in Bewegung geraten, hatte sie durchflossen und sie gesteuert, als spräche jemand anders aus ihr. Vielleicht waren sogar ihre Augen ein wenig grüner geworden, heller und leuchtender, wie es gerne geschah, wenn der Magiestrom ungesteuert wallte.
    Noch immer trafen sich ihre Blicke.

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    ~Der Weg des Schwertes~

    Hatte sie gerade gesagt, er wüsste nicht, wo sein Platz wäre? Hatte sie wirklich diese Frechheit besessen, einem Menschen, dessen ganzes Leben sich um das Töten anderer gedreht hatte vorzuhalten, dass er nicht wusste, dass sein Platz auf dem Schlachtfeld war!? Aber... Hatte sie nicht irgendwo recht? Ryu war bereits mehrere male gestorben... Zumindest hätte er es sollen... Einmal war es der Krieger seiner Heimat. Dann war es der Freiheitskämpfer in der Kolonie gewesen. Dann der Bandit unter General Lee. Und dann? Dann wurde er zum Templernovizen und flüchtete nach Silden, wo er seine Ausbildung als letzter seiner Kaste beendete. Weiter führte ihn sein Weg... Zum Schwertmeister... Und zum Hüter. Der Hayabusa konnte sich nichts vormachen. Sein Platz war überall und nirgendwo in dieser Welt. Zuviel war er schon gewesen, als dass er sich festlegen konnte. Krieger. Dieb. Herausforderer. Hüter...

    Ryu atmete tief durch. Einmal... Zweimal... Dreimal... Zu sehr hatte er seine Ausbildung genossen, als dass er sich von einer Dienerin Beliars hätte aus der Fassung bringen lassen. Noch einmal fixierte der Hayabusa die Augen seines Gegenübers. Während ihres Ausrasters schienen sie anders... Energischer... In einer seltsam schlechten Art und Weise. Innerlich verfluchte der Hayabusa die schwarzen Künste. Schließlich wandte der Hüter ihr den Rücken zu, seine Augen wieder auf die Oberfläche des Sees richtend. Mit verschränkten Armen folgte sein Blick einer kleinen Libelle, die sich gerade auf einem der Seerosenblätter niedergelassen hatte. -So zerbrechlich... Diese kleinen Dinger... Wie auch das Gleichgewicht unserer Welt...-

    Ryu hob den Blick nach einem Moment der Stille wieder. Eine kühle Brise hatte ihn umgarnt. Seine langen Haare zur Seite geweht und wieder fallen lassen. Er wusste, dass er keinen Platz hatte, denn sein Weg war unaufhörlich und doch würde es irgendwann ein Ende geben. Dort würde dann sein Platz sein. Leise, aber lang atmete er durch.

    "Selbst wenn ich nicht weiß, wo man Platz ist. Für einen, der schon so oft hätte sterben müssen ist so etwas irrelevant. Ich folge einem Weg. Dieser Weg ist mein Platz. Ich glaube nicht an Götter. Selbst, wenn man sie mit der Magie in Verbindung bringt. Und dennoch folge ich einem Weg. Meinem Weg. Dem Weg des Schwertes... Ein unendlicher Weg an dessen Ende ich auch meinen Platz finden werde. Wenn nicht der Weg selbst schon mein Platz ist."


    Enschlossen sprach der Hayabusa. Voller Überzeugung, während er der untergehenden Sonne entgegenschaute und ihr schier zu trotzen schien.

    "Weißt du denn, wohin dich dein Weg führt? An welchen Platz dich dieser Beliar führen soll? Oder wird er dich an deinem jetzigen Platz belassen? Bist du denn glücklich? Wenn ja, wieso willst du dann nach Silden? Ist dein Platz als dunkle Priesterin das, was dich glücklich macht? Was den Menschen Lina glücklich macht? Was deine Träume erfüllt?"

    Mit einem mal wandte der Schwertmeister sich zu ihr um und trat ihr einen Schritt näher. So nah, dass er fast schon ihren Atem vernehmen konnte. Nun gut, so, dass es ein normaler Mensch hätte tun können. Überzeugt von seiner Sache schaute er in ihre Augen. Sie würde ihn mit ihrer Antwort nicht anlügen. Und würde sie seine Fragen erneut derart wütend abwehren, so würde sie mehr über sich verraten, als ihr vielleicht lieb war. Egal was passieren würde. Ryu war bereit. Und seine Klinge im Notfall ebenso...

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    Mit dem Schritt auf sie zu, war Linas Atem schneller geworden. Ihr Herz klopfte härter gegen ihre Brust und trug ein wildes, heißes Gefühl in alle Glieder. Wieder wallte der Magiestrom, wieder schienen ihre Augen heller als gewöhnlich. Und mit diesen sah sie zu dem Krieger hinauf. Er stand so nah bei ihr, das Linas Kinn fast seine Brust berührte, während er seinen Kopf nur hinab zu ihr neigen musste. Es war zugleich schwer und nicht schwer, so dem Blick dieses Mannes standzuhalten. Heißer Atem mit jedem Zug. Lina fühlte sich noch wärmer als durch die natürliche Hitze um sie herum, fast fühlte sie sich eins werden mit der Umgebung, sah sich verschwinden unter diesen Augen.

    „Wenigstens einst.“, kommentierte sie kleinlaut, beinahe unergiebig Ryus letzte Fragen. Ja, sie wusste, warum sie sich den Schwarzmagiern angeschlossen hatte, hatte ihr Träume, ihr Glück im Dienste Beliars gesehen. „Ich weiß, wohin der Weg Beliars seine Anhänger führen kann. A-aber“ Linas Worte steckten ihr im Hals fest. Ihr Herz wurde immer schneller, ihre Augen erhielten Verzweiflung, während sie den Gedanken im Geiste immer wieder vollendete; konnte sie ihn aussprechen? - Den grünen Glanz ihrer Augen begann ein zarter Tränenfilm zu trüben. Ihr Unterlippe zitterte. „ich weiß nicht, ob es auch noch mein Weg ist.“, säuselte sie schließlich ihren Gedanken zu ende. Mit halb geöffnetem Lippen starrte sie zurück, klammerte sich an den Blick, der ihr gegenüberstand.

    Dann nahm Lina Ryus Hand in die ihre, sie war warm, wie ihre. Sie strich darüber, fühlte wie rau sie war, sie schloss sie mit beiden Händen ein.
    „Dies ist die Hand, mit der du den Weg Schwertes beschreitest.“, sie schluckte, „Er ist mit Blut gezeichnet. Blut, das deine Hand vergossen hat. Und du wirfst mir den Tod vor, war er dir nicht ebenso im Bunde?“

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    Warum hatte sie seine Hand genommen? Ein kühler Schauer zog sich über den Rücken des sonst so standhaften Hayabusas. Irgendwie fühlte er sich wohl... Geborgen... Aber irgendwie auch unwohl... Ein Gefühl, weg zu wollen, aber auch bleiben zu wollen. Er schüttelte seine Gedanken ab. Versuchte einen klaren Kopf zu bekommen und auf ihren letzten Satz eine Antwort zu finden. Er schluckte. Sein Blick hob und senkte sich zwischen den Händen und ihren Augen. Was erwartete sie denn? Er blickte wieder auf die Hände. Diese zarten, weichen und sanften Hände, die seine raue, angespannte und zerstörerische Hand so mir nichts dir nichts umschlossen.

    "Der Tod..." sein Atem stockte einen Moment. Vielleicht war der Tod hinter ihm gestanden, als er seine Feinde fällte. Vielleicht hatte Ryu die Seelen nur für ihn aufbereitet. Aber war es nicht seine Überzeugung, die ihn kämpfen ließ? Es war der Wille zu überleben, nicht der des Todes.

    "Der Tod ist unser aller Begleiter... Schon von unserer Geburt an. Selbst, wenn du das kleinste Insekt zermalmst und dir nichts weiter dabei denkst, so schreitet er auf deine Tat hin ein, um die Seele des kleinen Wesens mit sich zu nehmen. Das ist der Kreislauf, den wir alle akzeptieren müssen. Der Tod kommt zu uns allen irgendwann."

    Ein Blick nach oben zeigte, dass die Sonne nun schon fast völlig untergegangen war. Das Licht des Tages wich nun für die Dunkelheit der hereinbrechenden Nacht. Ein ewiger Zyklus aus Tod und Wiedergeburt der Sonne. Selbst sie war nicht vorm Tode verschont. Doch hatte Ryu es nicht immer wieder geschafft, ihm von der Schippe zu springen? Ja... Der Hayabusa hatte den Tod mehr als einmal besiegt. Das Unausweichliche. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. Ohne groß nachzudenken legte er schließlich seine andere Hand auf die ihren. Auf die Hände der Person, die sich auf offensichtlichem Wege den Todesdiensten angeboten hatte.

    "Natürlich habe ich Blut vergossen... Blut, dass es für zwei Leben reichen würde... Zwei und ein halbes sogar noch..." er schmunzelte kurz auf seinen eigenen, recht morbiden Witz hin, sprach dann jedoch weiter. "Allerdings ist das, was uns unterscheidet... Dass ich ihm trotze und verschmähe. Ich nehme ihn nur als den Knotenpunkt im Zyklus der Natur wahr, der ihm eigentlich zugedacht ist... Du jedoch sprichst ihm mehr zu, als ihm zusteht. Mehr als es ihm zustehen sollte..."

    Die ganze Zeit über sprach der Hayabusa in einem ruhigen, sanften Tonfall. Ein Tonfall, wie er ihn in den letzten Monaten kaum noch von sich kannte. Er wollte sie nicht erneut erzürnen. Der Hüter wollte ihr die Augen darüber öffnen, dass selbst der Tod seinen Platz in der Reihe zu akzeptieren und sich nicht über das Leben aufzulehnen hatte, wie es auch anders herum war. Schwarze Magie war etwas Unnatürliches, dass den Zyklus zerstörte. Es nahm dem Tod seine Aufgabe, die Seelen an den Anfang des Zykluses zurück zu führen. Ryu war dies nun klar. In Gedanken bedankte er sich bei Lina. Sie hatte ihm unbewusst eine Lehre der Hüter näher gebracht. Der Weg ging weiter...

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    „Ich weiß es nicht.“
    Es ging wie ein Hauch über ihre Lippen. Lina wollte, nein, konnte nichts mehr dazu sagen. Vieles ging ihr durch den Kopf, nichts davon konnte sie fassen, gar aussprechen. Sie fühlte sich verloren, fest drückte die Hände des Kriegers, die so viel Tod gebracht haben mussten. Man spürte den Tod an ihnen haften, Lina spürte ihn; stark genug, dass von seinen Händen aus ihre Magie in Bewegung gehalten wurde. Ja, Lina hielt seinem Blick weiterhin stand. Trüber war alles geworden, jetzt, da sich das Halbdunkel der Nacht über sie legte. Er war nur noch ein naher Schemen.

    „Ich bin nicht so…“

    Lina wusste nicht, ob sie das gesagt oder gedacht hatte. Aber während dieser Worte lösten sich die Tränen und benetzen als zwei einzelne Tropfen ihre Wangen. Sie brannten leicht auf der von der Sonne geröteten Haut.

    Verloren, kam es ihr in den Sinn und sie empfand, dass sie sich hingegeben hatte. Ihre Gedanken ordneten sich unter, Lina würde folgen. Sie wollte die Nähe fühlen, sie brauchte jetzt diese Nähe!
    Und ohne einen Gedanken ließ sie die Hände sinken und fühlte plötzlich die kalte Härte der Rüstung ihres Gegenübers an der Wange, die sich sanft an dieser Brust schmiegen wollte.

    Er hatte sie gebrochen, das Leben bisher war dahin.
    Spreche ich dem Tod so sehr zu? fragte sich die Priesterin. Wie konnte Lina noch Priesterin sein. Sie mochte doch das Leben, sie liebte es in allen Facetten. Alles daran, selbst das archaische Säen des Lebens liebte sie. Geradezu irreal kam ihr vor, wie lange sie keine Saat mehr empfangen hatte. Das Leben bei ihren Eltern wurde umso realer. - Hatte sie sich nicht deswegen Beliar angeschlossen, wegen ihrer Eltern? Wollte sie sich denn weiterhin von ihnen steuern lassen?

    „Lass uns bitte nicht mehr davon sprechen.“, flehte sie beinahe. Ihre Knie wurden schwach, fast hätte es sie ins Gras geworfen, aber Lina hielt sich fest. Sie fühlte eine große Ohnmacht in sich, die Magie wallte nicht mehr in ihr, nur das Herz pochte ihr, als wollte es herausbrechen.
    Wo bist du, Beliar?

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