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  1. Beiträge anzeigen #1
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Thorniara #10

    Tretet ein!
    Ihr befindet Euch in Thorniara, Hauptstadt der südlichen Inseln und Teil des myrtanischen Königreiches. Dem gesetzestreuen Wanderer bieten die Mauern und Häuser der Stadt Schutz und Obdach, doch seid gewarnt: Hier gelten die Gebote Innos’, deren Übertretung unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Wer aber die Regeln achtet und auf ehrliche Weise seinem Handwerk nachzugehen gedenkt, der wird hier die Unterstützung finden, die es ihm mit Innos’ Hilfe erlaubt, ein angesehener Bürger der Stadt zu werden.

    Die wichtigsten Gesetze lauten:
    • Das Tragen von Waffen innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Das Tragen von Waffen innerhalb des Tempelviertels ist nur den Angehörigen des Ordens des Feuers und des Ordens der Paladine gestattet.
    • Der Verkauf von Waren innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern oder Inhabern einer entsprechenden Lizenz gestattet.
    • Innerhalb der Stadtmauern dauerhaft Handel oder ein Handwerk zu betreiben ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Der Zutritt zur Zitadelle ist ohne Begleitung nur Angehörigen des Ordens der Paladine, Milizsoldaten, Novizen sowie Feuermagiern gestattet.
    • Der Zutritt zu den nicht öffentlichen Teilen der Bastion (insbesondere zum Gefängnis) ist ohne Begleitung nur Angehörigen der Stadtwache, des Ordens der Paladine sowie Feuermagiern gestattet.
    • Gewalttätige Auseinandersetzungen jedweder Art sind untersagt.
    • Jeglicher Diebstahl sowie unbefugtes Betreten fremder Häuser sind untersagt.
    • Besitz und Konsum von Sumpfkraut sowie Handel damit sind untersagt.

    Die Stadtwache achtet streng auf die Einhaltung dieser Regeln und wird jeden zur Rechenschaft ziehen, der sich ihnen zu widersetzen versucht. Hinweise auf mögliche Verbrechen können dabei helfen, die Ordnung Innos’ wiederherzustellen und sind daher gern gesehen. Hinweise, die zur Ergreifung gesuchter Verbrecher führen, die Auslieferung eines solchen oder der Beweis dafür, einen solchen getötet zu haben, werden entlohnt. Gesucht werden zur Zeit:

    • Alon (Beihilfe zum Mord)
    • Calintz (Mord)
    • Faren (Hochverrat, Mord)
    • Medin (Hochverrat)
    • Redsonja (Mord)
    • Rethus (Desertion, Beihilfe zur Flucht)
    • Sir Jarved de Maradras aus Gorthar (ein Deckname, der echte Name - Yared - ist der Obrigkeit nicht bekannt; Aufwieglung, Mord)
    • Solveg (Mord)
    • Taeris (Raubmord, Verrat)
    • Trilo Pyrotas ya Torese, ehemaliger Herzog von Braga (Mord, Hochverrat, Desertion, Ketzerei, Gotteslästerung)

    Entsprechende Steckbriefe mit Personenbeschreibung hängen an jedem Stadttor und in jedem Hafen des Reiches.


    Karte von Thorniara

  2. Beiträge anzeigen #2
    Lehrling Avatar von James Beyler
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    James Beyler ist offline

    Armenviertel

    James überkam ein sehr mulmiges Gefühl als er so da sass. Vor ihm war niemand, und der Riese hinter ihm ermahnte ihn jedes Mal -Die Fresse zu halten und nach vorne zu sehen-..

    Triefauge Jack war weit und breit nicht zu sehen und auch sonst war es recht dunkel und uninteressant in dieser Kammer. Nervös gruben der Barbier seine Fingernägel in die morsche Tischkannte vor sich und löste so einzelne Späne daraus. Geistesabwesend zupfte er so immer mehr von der Tischplatte ab und liess sie zu Boden fallen. Dann plötzlich knarrte die Türe hinter ihm und er hörte wie der Riese eine Person begrüsste. Ein Mann trottete gemächlich an James vorbei durch die Dunkelheit auf die andere Seite des Tisches. Er war gross gewachsen und wirkte schlaksig.
    Langes braunes Haar zu einem Zopf geflochten hing ihm über die rechte Schulter. Als er sich setzte, öffnete er den Verschluss seines roten Umhangs wodurch dieser sofort von seinen Schultern glitt und zu Boden fiel. Seine Hände wurden von recht edlen und groben Ringen verziert, die Finger selbst wirkten jedoch ungepflegt und rau. Seine Kleidung, hauptsächlich in dunkelbraun, rot und etwas blau gehalten, deutete an, dass er wohl einer der Wohlhabenderen Bürger der Stadt war. Dies machte James etwas stutzig, doch gestand er sich schnell ein, selbst zu wenig über die finanzielle Absicherung von kriminellen Individuen zu wissen. Scheinbar verdiente man recht gut als Abschaum... Wirklich einprägsam aber das Gesicht des Mannes. Über und über mit Sommersprossen und falten gezeichnet, eine knollige Kartoffelnase und, wohl der Grund für seinen Namen, ein linkes Auge dass rot unterlaufen war, schleimte und entzündet wirkte. Zu allem hin, roch der Typ recht streng, nicht nach schweiss oder Gossendreck...es war ein anderer Geruch..bekannt und doch unangenehm...es hatte etwas von einer Krankenstation.
    Der Mann breitete seine Hände vor James aus und eröffnete mit einer kratzigen unheilvollen Stimme das Gespräch:

    "Mein Name ist Jack...auch als Triefauge Jack bekannt..."

    James neigte seinen Kopf höfflich und wollte gerade seinen Namen nennen als Jack ihn unfreundlich mit einer abwegigen Geste zum Schweigen brachte:

    "Fresse Kleiner! Erst rede ich!"

    James nickte beleidigt..

    "Also... Ich mags nicht wenn mich kleine Sitzpisser wie du suchen. Sowas bedeutet meist ärger..."

    Er hielt inne, kratzte sich am Kehlkopf und begann zu würgen. Als er damiot fertig war rotzte er einen dicken grünen Klumpen auf den Tisch und wischte sich anschliessend mit dem Ärmel den Mund ab:

    " Ja verdammt...Ärger! Also falls du willst dass ich deine Frau im Hafen entsorge, oder deinen Nachbarn in kleine Stücke zerhacke, oder deinen Namen von der Liste des Henkers der Stadt streichen lasse, dann wird das verdammt teuer für dich! Und wer nicht zahlen kann, wird von mir höfflich dazu gebracht dennoch zu zahlen! Ok??"

    James zuckte zusammen, sein Gesicht verzog sich zu einer angewiderten Fratze. Triefaugen Jack war viel , viel schlimmer als er gehört hatte. Der Mann war kein Betrüger und Halunke..er war ein Mörder! Ein Verbrecher! In Stücke zerhacken? Seine Frau entsorgen? Mit was für Leute liess er sich da ein? Instinktiv schreckte er auf und erwiderte angeekelt:

    "Es tut mir leid..dass hier ist ein Missverständnis, ich gehe wohl besser wieder!"

    Doch Jack schien damit nicht einverstanden zu sein, wütend haute er mit geballten Fäusten auf den Tisch, worauf der Riese mit verschränkten Armen die Türe versperrte. Kalter Schweiss sammelte sich auf James entsetzt dreinblickendes Gesicht. Triefaugen Jack schob sich am Tisch vorbei zu dem Barbier. Seine Hand schoss nach vorne und umschloss eisern seine Kehle. Beyler hechelte plötzlich nach Luft.
    Sein Herz begann zu rasen. Noch nie hatte er sich in solcher Gefahr befunden..

    "Gaaaanz grosser Fehler Kleiner! Du bist zu weit gegangen um jetzt einen Rückzieher zu machen! Entweder du spielst das Spiel indem ich gewinne oder aber du zeihst deine Karten zurück und verlierst somit dein Recht auf dein Leben und ich verscherbel dich an Interessenten mit grausigen Vorlieben an Rotschöpfen...So oder so kleiner, ich Gewinne!"

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter
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    Vryce ist offline

    Hafen

    Sie hatten es letztendlich doch in die Stadt geschafft. Der Händler war erwartungsgemäß nicht kontrolliert worden, hatte aber auch noch einen ordentlichen Aufpreis verlangt, weil die Torwächter ihm noch einige Münzen abnahmen, wie sie sagten, als Zeichen seines Dankes. Auf die Frage Vryces, warum sie das taten, erklärte hatte er nur erklärt, dass denen klar war, dass er ab und an einige krumme Dinger durchzog. Da hatte der Heimatlose nicht weiter gefragt. War ja auch nicht sein Problem, was die Händler und Wachen hier trieben.

    Jetzt befanden sie sich in einer leerstehenden Lagerhütte im Hafenviertel. Es stank nach Fisch. Verflucht kräftig. Eines der wenigen Fenster zu öffnen, brachte auch keine Linderung, weil das ganze Viertel so roch. Deshalb saß er nur da und blickte auf die Krähenfeder runter, wollte sie schärfen, merkte aber, dass die Klinge scharf wie eh und je war. Also musste er sich die Zeit anders vertreiben. Trilo war fort. Die Lage ausspähen, hatte er verkündet, was Vryce schulterzuckend akzeptiert hatte. War nicht sein Problem, wenn dieser Patentidiot in die Hände der Stadtwache fiel und zum nächsten Freitag hin auf dem Marktplatz erhängt würde. Für die Dummheit anderer konnte vor allem Vryce nichts. Mikael war losgegangen, nachdem er erfahren hatte, dass es hier am Hafen eine verlauste, kleine, unbesuchte Schenke gab. Er war enttäuscht wieder gekommen. Jadub schlief. Der Glückliche, dachte der Heimatlose, während er weiter auf die Klinge schaute, die im Dunkel des Raumes leicht schimmerte, als würde sie das Licht einer Laterne reflektieren. Das hatte er schon öfters bemerkt und sich stets gewundert, wieso die Waffe eben dies tat.
    „Wo bleibt der Herzog?“, fragte Mikael genervt, milderte unter Vryces Blick jedoch seinen Ton. Der konnte den Bandenführer nur allzu gut verstehen.
    „Ich weiß es nicht. Und gelinde gesagt, kotzt es mich an. Treibt uns hier an wie eine Herde Rinder, verschwindet dann aber, um, seinen Worten nach, die Lage auszumachen. Wie ich diese Ausgeburt adeliger Niedertracht und falscher sowie vollkommen ungerechtfertigter Arroganz kenne, bandelt er entweder mit irgendwelchen seiner Art an – die gibt’s im Reichenviertel zuhauf – oder plant schon neue Höhenflüge, von denen ich ihm wünsche, dass sie damit enden, dass er fürchterlich auf die Visage fällt.“, antwortete der Heimatlose und steckte das Schwert zurück in die Scheide.
    „Scheint als kannst du ihn nicht ab. Dachte ihr seid Kumpane?“, hakte der Verbrecher nach, erntete von Vryce jedoch nur einen Blick wie Eis.
    „Ich habe keine Kumpane. Du bist keiner, er ist keiner und Jadub, der da pennt wie die Unschuld selbst, ist ebenso wenig einer. Ich kann zwar nicht so eine himmelschreiend unrealistische aber leider wohl trotzdem wahre Leidensgeschichte vorweisen, wie unser Herr Herzog, aber dennoch hat mein Leben mir mehr als einmal gezeigt, dass es das Beste ist, wenn ich nur einen Kameraden kenne“, sagte der Krieger und klopfte sich auf die Brust, „Mich. Niemand sonst. Es mag Leute geben, die mich als Freund und Waffengefährten bezeichnen. Das ist schön für sie, aber eine vollkommen einseitige Betrachtungsweise. Nein, vertrauen schenk ich niemandem. Jeder Mensch – ob Vater, Freund, Bekannter – wird zum Verräter, wenn man ihn nur richtig bearbeitet. Und um dem vorzubeugen, zieh ich es vor, im Zweifelsfall ein Stück Stahl zwischen Menschen und mir zu halten. Vorsichtsmaßnahme.“

    Darauf antwortete der Bandenführer nicht. Was gab es da auch zu antworten? Das war des Heimatlosen Meinung. Eine Meinung, die nicht veränderlich war. Oder doch?

  4. Beiträge anzeigen #4
    Adventurer Avatar von Baruch
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Baruch ist offline

    Bastion, Baruchs kleine Arbeitskammer

    Bislang hatten sich Baruch und Marcus noch nicht besprechen können, da dieser ähnlich viel, wie der Adlige, wenn nicht sogar noch mehr um die Ohren hatte. So wie er es mit bekam lief die Steuereintreibung jedoch ganz gut, obgleich sie nicht ohne Zwischenfälle voran ging. Solange jedoch die Gesetze Innos' am Ende umgesetzt wurden, störte es den Musiker herzlich wenig, wenn es zwischenzeitlich mal zu kleineren, aber überwindbaren Problemen kam. Bloß der mysteriöse "S" machte noch Probleme, aber da Kerdric und Lodrick bislang so hervorragend gearbeitet hatten, waren die Gedanken, die Baruch diesem Anliegen schenkte, eher unwichtig.

    Auf eine Person, die nun jedoch zu ihm fand, hatte der Reichsbürger schon länger gewartet und eigentlich musste er dem ehemaligen Orksöldner böse für die Verspätung sein, bei der Arbeit der letzten Tage, wäre jedoch auch schlichtweg keine Zeit für diesen gewesen. So beließ es Baruch bei einer neutralen Begrüßung. "Innos zum Gruße. Galen, berichtet mir mal, was ihr herausgefunden habt, ich werde es alles niederschreiben und euch gegebenenfalls die Verspätung verzeihen"

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    " Komm schon. Einen Paladin lässt man nicht warten."
    Perdikkas trat ungeduldig von einem Fuß auf den Anderen. Stylios brachte das nicht aus der Ruhe. Vielleicht schon etwas absichtlich langsam bereitete er sich auf das Treffen mit Rodeon vor. Das sein Freund sich nun das erste Mal seit ihrem Treffen mit Hagen und dessen Busenfreundinnen bei ihm meldete, konnte nur mit der Entscheidung des Anführers der Blechernen zusammen hängen, schätzte der Nordmann. In aller Seelenruhe zog er sich den letzten Fellhandschuh über die Hand und verschnürte das gute Stück. Im schwülen Klima des Südens würde er zwar bald schon wieder wie ein Schwein schwitzen, aber lieber am ganzen Körper nass vor den Paladinen auftauchen, als nackt, dachte sich der Clankrieger.

    " Ich bin bereit." Erklärte Stylios schließlich nüchtern, vergewisserte sich noch eben, dass sein Schwert auf dem Rücken gut saß und auch die Axt im Wehrgehänge an seiner Seite nicht störte, und verließ dann an der Seite von Perdikkas das Zimmer der Schenke. Es war ein großes Glück für den Nordmann - und auch für die Büttel im Hafen gewesen - dass Rodeon als Paladin sich damals bei ihrem Eintreffen in der Hafenstadt dafür eingesetzt hatte, dass Stylios als Gesandter seine Waffen nicht hatte abgeben müssen. Seine Erzklinge, die wertvoller als all das rostige Besteck in der Waffenkammer der Wache zusammen war, würde er keinem gaunerhaften Hafenwächter übergeben.
    Bald schon folgten Stylios und Perdikkas, in strahlend weißem Umhang und silbernem Kettenhemd, der belebten Straße in Richtung der Zitadelle, wo Rodeon sie bereits erwartete.

    " Grüße! Hast du mir was gutes zu sagen?" Sprach Stylios gut gelaunt, als er den Paladin auf dem Platz vor der Zitadelle erblickte. Vor wenigen Tagen noch hatten sie sich bei Morgengrauen vor der Schänke am Markt nach einer bierreichen Nacht verabschiedet.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    Er hatte Stylios dazu aufgefordert ihn in das Ordenshaus der Paladine zu begleiten. Was sie zu bereden hatten, war nur für ihre Ohren bestimmt und für niemanden sonst.
    Als sie im Heiligtum, dem großen Gebetsraum in den Gewölben des Ordenshauses, angekommen waren, setzte sich Rod auf eine der steinernen Bänke hin.
    „Lord Hagen ist zu einer Entscheidung gekommen“, teilte Rod dem Nordmarer mit. „Komm, setz dich bitte.“
    Sein Gesprächspartner kam der Aufforderung nach. Das, was Rod ihm zu sagen hatte, würde wohl so manchen Gesellen umhauen.
    „Ich hab noch gar nicht mit dir drüber geredet, was du eigentlich selber willst“, sagte der Paladin und faltete die Hände, so als ob er anfangen wollte zu beten. „Du kennst den Inhalt des Schreibens. Wie stehst du eigentlich zu der ganzen Sache? Glaubst du wirklich, dass das Leben eines Ordensmannes eins für dich ist? Dass Nordmar gut daran tut, sich dem Reich anzunähern, seine Unabhängigkeit aufzugeben? Du musst ja eine eigene Meinung zu all dem haben.“

  7. Beiträge anzeigen #7
    Waldläufer Avatar von Galen
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    Galen ist offline

    Baruchs Arbeitszimmer

    „Darf ich? Könnte etwas länger werden.“, Galen deutete auf den Stuhl, der Baruch gegenüber vor dem Schreibtisch stand.
    Der Verwalter nickte und machte eine kurze Geste mit der Hand, also ließ sich Galen nieder und räusperte sich.
    Womit fangen wir an…?
    „Im Bordell wird Sumpfkraut konsumiert.“, begann er schließlich, „Es wird in der Gespaltenen Jungfrau von den Huren abgeholt und in die Stadt geschmuggelt. Das zum einen.“
    Galen beobachtete, wie Baruch Notizen kritzelte. Sicher würde er danach noch Fragen stellen.
    „Die Damen, die dort arbeiten kommen in der Regel aus den ärmeren Vierteln der Stadt, einige wenige vom Land. Kaum eine hat eine Reichsbürgerurkunde.“, erklärter er und fuhr sofort fort, „Aber keine von ihnen nimmt auch jemals Geld in die Hand. Das läuft alles über den Burschen, der den Laden schmeißt. Die Damen sind nicht als Dienstleisterinnen deklariert, sondern als Ware.“
    Aber auch daraus würde Baruch ihnen einen Strick drehen wollen. Ab morgen braucht dann jedes Schwein, das auf dem Viehmarkt verkauft wird, eine Reichsschweineurkunde…
    „Er ist aber nicht der Eigentümer. Ich konnte nicht heraus finden, wer das Bordell besitzt, der Bursche der darin arbeitet und die Geschäfte regelt, ist es jedenfalls nicht. Vielleicht lässt sich im Grundbuch ein Eigentümer des Hauses herausfinden. Ich habe das Gefühl, dass das kein kleiner Fisch ist, vielleicht sogar ein angesehener Bürger der Stadt.“, Galen beobachtete was Baruch vor sich hin kritzelte, doch konnte er die Zeichen kaum entziffern.
    „Einige der Mädchen werden mehr oder weniger durch Erpressung rekrutiert. Es wird ihnen Nahrung für ihre verarmten Familien versprochen und im Gegenzug gedroht bei Ungehorsam entsprechenden Familien zu schaden. Sowohl die Versprechungen, als auch die Drohungen werden scheinbar eingehalten.“, fuhr Galen seine Erzählungen fort.
    „An Kunden kann sich das Bordell einiger feiner Herren erfreuen, die im Dunkeln der Nacht heimlich ins Haus schleichen. Wenn man den Damen Glauben schenkt, sind auch einige Mitglieder der Miliz dabei.“, Galen lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
    So viel zu dem, was ich weiß. Jetzt muss ich sehen, wie ich ihn dazu bekomme meine Pläne zu unterstützen...
    „Wenn Ihr das notiert habt, hätte ich vielleicht einen Vorschlag den Laden betreffend. Ich weiß, dass Ihr ihn am liebsten dem Erdboden gleich machen wollt… aber vielleicht lässt sich eine Lösung finden, die für Thorniara profitabler wäre…“, meinte Galen schließlich.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #8
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Keuchend zog Kerdric sich zurück, nachdem er seinem Gegenüber einen Treffer verpasst hatte, und hielt inne, um Lodricks Hinweisen zuzuhören. Obwohl es in letzter Zeit kälter geworden war – mit so strengen Wintern wie in Myrtana war hier allerdings sicher nicht zu rechnen –, war dem Milizsoldaten bei den Übungen ziemlich warm geworden, umso mehr, da er jetzt ja eine noch dickere Rüstung trug. Wie hielten die Ritter und Paladine das im Sommer nur aus? Und auch der linke Arm schmerzte von dem ungewohnten Gewicht daran und von den Schlägen, die der Schild hatte abfangen müssen.
    Aber er wollte sich nicht beschweren und sah das alles als das Training an, das er brauchte, um ein besserer Kämpfer zu werden, ebenso wie die Übungen, die er auf Geheiß Lodricks jeden Tag absolvierte. Zwar hatte er noch ein gutes Stück Weges vor sich, doch kam er stetig voran und war zuversichtlich, sein Ziel zu erreichen, wenn er sich nur genug anstrengte.
    In diesem Moment erschien jedoch erst einmal ein Waffenknecht, der ihnen aufgeregt mitteilte, dass man S ausfindig gemacht hatte. Na endlich. »Dann schauen wir uns den mal an. Danke für das Training«, meinte Kerdric an seinen Kameraden gewandt und ging zur Waffenkammer, um das Übungsschwert loszuwerden. Im Einsatz brauchte er seine echte Klinge. »Die ist aber auch ein bisschen kurz«, urteilte der Milizsoldat nachdenklich und betrachtete den Stahl von allen Seiten. Mit Lodrick und dem Waffenknecht machte er sich dann auf dem Weg ins Hafenviertel, wo sich dieser S herumtreiben sollte. »Weißt du, wo ich möglichst billig ein längeres bekommen könnte, das natürlich auch nicht beim ersten Schlag zerspringt?«

  9. Beiträge anzeigen #9
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    S befand sich also im Hafenviertel.
    Rasch machten sich die drei Soldaten auf den Weg dorthin.
    Inzwischen war Lodrick wahrlich gespannt darauf, wer nun hinter dem mysteriösen Synoym steckte.

    Auf Kerdrics Frage hin musste er lachen.
    "Da bist du bei mir an der richtigen Adresse. Ich selbst bin Schmied und wenn du möchtest kann ich dir eine gute Klinge herstellen. Oder aber du nimmst dir einfach eine der neuen Waffen aus der Waffenkammer, die sind ebenfalls von mir. Aber wie gesagt, wenn du möchtest kann ich dir für etwas Geld gerne ein Schwert schmieden."

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ritter Avatar von Stylios
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    Nordmar
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    Stylios ist offline
    Würde ich mal den Inhalt des Schreibens kennen, schoss es Stylios, während sprach, durch den Kopf. Man hatte ihm in Nordmar ein Schreiben gegeben, nachdem Innos und die Welt ihn zugequatscht hatte. Der Rat hatte ihm seine Ansichten eingetrichtert, die Alten ihre, dann war da noch der Lord des Feuerclans, irgendwann hatten sich einige Ahnenkrieger blicken lassen und und und. Am Ende war dem Orkjäger nur noch klar gewesen, dass er sich zu den Paladinen hatte aufmachen sollen, um die Botschaft zu überbringen und dort ein gutes Bild von einem Clankrieger abzugeben. Den genauen Wortlaut der Nachricht kannte er nicht. Wie denn auch, er konnte doch verdammt noch mal nichts mit Worten und Wörtern auf Papier anfangen!
    " Nordmar und seine Unabhängigkeit aufgeben? Im Hammerclan würden für so einen Spruch schon die ersten Fäuste fliegen. Die Clans unterwerfen sich niemandem, geben niemals kampflos ihre Freiheit auf. Kein Clankrieger wird auf Befehl eines Fremdlings in den Kampf ziehen!" Knurrte Stylios verärgert über die verdrehten Ansichten des Paladins. Er war nicht nach Thorniara gekommen, um den Norden an die Flachländer zu verschachern!
    " In der Botschaft ist die Rede von einer Allianz. Ich wurde zu den stärksten Kriegern des Reiches jenseits der Berge geschickt, um eine Freundschaft zwischen Kämpfern und Männern aufzubauen. Die Alten wollen späteres Blutvergießen vermeiden, indem wir diesen ersten Schritt tun. So wurde mir von meinen Brüdern gesagt. Wenn etwas anderes in der Nachricht steht, verbrenne ich den Lappen und kehre nach Nordmar zurück!" Mit seinen letzten Worten stand Stylios von der Bank auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Frage um seinen Willen zur Mitgliedschaft bei den Ordensleuten war hinten angestellt.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „Vielleicht war ich etwas forsch“, sagte Rod, der mit so einer Reaktion des Nordmarers nicht gerechnet hatte. „Natürlich geht es um eine Allianz. Eine, von der beide Seiten etwas haben.“
    Er lehnte sich zurück und überlegte sich seine nächsten Worte.
    „Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, oder? Ich würde dich nicht belügen. Das ist nicht meine Art“, versuchte er die Wogen zu glätten. „Nordmar war einst Teil des Reiches und soll es natürlich wieder werden. Das ist es zumindest, was sich die oberen Herren hier unter einer Freundschaft vorstellen, mit der man was anfangen kann. Es gab bereits einen Vertrag mit den Nordmarern. Nahrung gegen Erz. Hat nicht lang gehalten, war eine große Enttäuschung für beide Seiten. Aber jetzt haben wir mehr anzubieten, als nur ein bisschen Futter. Zusammenarbeit.“
    Er stand auf und stellte sich vor die große Innosstatue. So als ob es den nächsten Worten ein bisschen mehr Gewicht verleihen würde.
    „Keiner hat Interesse daran, dass die Orks eines Tages zurückkommen und da weitermachen, wo sie aufhören. Aber wie will man das richtig verhindern? Sollen die Nordmarer in ihrem Stolz jegliche Hilfe ablehnen, oder sie erst gar nicht suchen, und versuchen einmal mehr allein damit klar zu kommen bis sie mal wieder besiegt in ihre Clanlager zurückkehren? Sollen die Mächtigen unseres Reiches sich darüber uneins sein, ob sie von sich aus den Clans zu Hilfe kommen und Soldatenleben gefährden in einem Konflikt, der sie noch gar nicht betrifft? Dessen Auswirkungen sie noch gar nicht begreifen können? Oder sollen die Orks vom ersten Tag an die geballte Macht der myrtanischen Armee zu spüren bekommen, die Seite an Seite mit den Nordmarern gegen die Invasoren vorgehen? Es geht hier nicht darum, irgendjemanden zu unterwerfen, es geht darum, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Es geht hier um mehr als den Stolz eines Volkes. Oder von zweien. Es geht darum, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Und da bin ich ehrlich, als gleichberechtigte Partner wird jedes Bündnis das wir schließen früher oder später einmal mehr scheitern. Aber wenn wir einmal mehr einen was nie hätte getrennt werden dürfen, können wir sicher etwas schaffen, was noch Generationen über Bestand haben wird. Deswegen bieten wir dir, Stylios, den Rang eines Ordensritters an, sodass du einer von hoffentlich vielen wirst, die unsere Reihen verstärken.“
    Langsam näherte er sich Stylios und streckte ihm die Hand aus.
    „Wer weiß, zusammen drehen wir vielleicht eines Tages den Spieß um und greifen die Orks in ihrem Heimatland an. Aber davor gilt es noch viel voneinander zu lernen. Aber dazu brauchen ich, Nordmar und das Reich deine Hilfe.“

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    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Zögernd ließ Stylios seinen Blick zu der großen Statue im Rücken des Paladins schweifen, als würde er sie interessiert betrachten. In Wirklichkeit dachte er einfach nur nach und suchte sich passende Worte zurecht. Verdammter belesener Mönch! Hielt ihm eine lange Rede mit feinen Wörtern und ließ ihn jetzt aussehen wie einen Trottel!
    " Nordmar war Teil eures Reiches, weil eure Heere aus Strauchdieben und Halunken vor vielen Jahren Krieg in unser Land getragen habt! Vergiss nicht, dass der erste König des Flachlands ein Nordmann war, mit nordischem Blut und den selben Ahnen wie ich und mein Volk! Die Clans werden sich niemals mehr dem Süden unterwerfen, niemals, das schwöre ich dir bei allen Ahnen und Göttern!" Rückte Stylios schließlich direkt mit der Sprache raus und brachte somit das unangenehme Thema direkt hinter sich. Dies war seine Ansicht und mit Sicherheit die Ansicht der Oberen der drei Siedlungen. Kein Sohn Nordmars hätte ihn auf diese Reise geschickt, um die Freiheit ihres Volkes zu verschenken.
    " Aber ich bin nicht hier, um mich über feststehende Dinge zu streiten. Ich soll ein Bündnis aufbauen, ein Vorreiter sein. Ich kämpfe für euren König gegen seine Feinde, weil die Feinde eines Bündnispartners auch die Feinde Nordmars sind. Ein Bündnis besteht aus zwei Seiten, die sich einander ebenbürtig sind. Keiner herrscht über den Schwertarm des Anderen, genau wie zwei Waffenbrüder im Kampf. Ich bin bereit, dem Ruf Innos zu folgen, denn es kann nichts schlechtes daran sein, in seinem Namen zu kämpfen. Aber wenn dieser Weg dahin führt, dass ich gegen meine Brüder im Norden kämpfen muss - denn sie werden niemals eine Unterwerfung oder Eingliederung akzeptieren - dann stehe ich wieder bei ihnen, den Kämpfern vom Wolfsclan, vom Hammerclan und denen vom Feuerclan, die Innos genauso lieben wie jeder Paladin. Also sag mir jetzt, Paladin: Pocht ihr auf unser nordisches Land, oder seid ihr Freunde, die mit Freunden gegen grüne Bestien mit Fell und Pranken kämpfen wollen?"

  13. Beiträge anzeigen #13
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „Ich sagte ich bin ehrlich zu dir“, sagte Rod mit ernster Stimme. „Ich weiß nicht, ob Nordmar sich um jeden Preis uns anschließen muss, aber das ist eindeutig das Ziel. Doch wir wollen das nicht als Eroberer tun, sondern als Partner. Wenn man es ohne Nationalstolz betrachtet, profitieren da beide Seiten von. Ich werde demnächst nach Nordmar aufbrechen und den Clans genau das sagen. Eine Lösung soll gefunden werden, von der alle etwas haben. Aber davon müssen wir uns jetzt nicht den Tag verderben lassen.
    Es ist wichtig, dass du erkennst, dass du nicht ausgenutzt wirst. Oder dein Angebot nicht gewürdigt wird. Das Angebot Mitglied des Paladinordens zu werden soll unserem Anliegen nicht Ausdruck verleihen, sondern ebenfalls ein Schritt auf euch zu sein. Also, ich frage dich noch einmal. Fühlst du dich bereit, dein Leben Innos und den Menschen des Reiches zu widmen? Dir muss klar sein, dass du, wenn du einmal den Eid geleistet hast, deine alte Heimat aufgibst. Sie wird es immer bleiben, aber dein Platz wird hier sein. Oder wo auch immer dich der Ruf Innos, oder der von Hagen oder der vom König, hinführt. Es gibt dann kein Zurück mehr. Es ist eine große Ehre, aber auch eine große Bürde. Bist du dafür bereit?“

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #14
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    »Du bist der Schmied? Trifft sich ja wunderbar«, erwiderte Kerdric mit einem Schmunzeln. »Von neuen Waffen weiß ich aber auch noch gar nichts, in der Waffenkammer hatten die nichts für mich, als ich das letzte Mal dort war. Mal sehen.«
    Vorerst würde er mit der Klinge zurechtkommen müssen, die er hatte. Und hoffentlich würde er sie diesmal nicht brauchen, wenn es ans Eintreiben der längst überfälligen Steuern ging. »Das dort ist er«, berichtete der Waffenknecht, als sie in der Nähe eines Lagerhauses angekommen waren, und deutete auf einen Posten, der vor dem Eingang Wache hielt. Wer den Mann wohl gefunden hatte, und wie?
    »Also gut«, erwiderte Kerdric, diese Fragen beiseite wischend, und verabschiedete sich mit einem Nicken von dem Soldaten, der anscheinend noch andere Dinge zu tun hatte. An Lodrick gewandt: »Immerhin ist der nur allein. Dann wollen wir mal …« Festen Schrittes näherten sie sich dem Lagerhaus, wobei die Miene des Milizsoldaten immer nachdenklicher wurde. Wie ein beliebiger Söldner sah dieser S nicht aus. Auf den ersten Blick hätte man ihn womöglich mit einer Stadtwache verwechseln können; ein rotes Wams, auf das jemand ein sonnenähnliches Ding gestickt hatte, bedeckte seine Brust, am Gürtel trug er ein Schwert, und in der Hand hielt er einen Speer, das Gesicht war glattrasiert und offenbarte noch immer eine gewisse Jugend.
    »Halt!«, rief er den beiden Soldaten mit lauter Stimme entgegen, als sie den Eingang erreicht hatten, und versperrte mit dem Spieß die Tür. »Innos selbst wacht über diese Pforte, und nur den Würdigen ist es erlaubt einzutreten!«
    Was? Einen Moment lang starrte Kerdric den Türwächter an und beschloss dann, seine Verwirrung erst einmal zu ignorieren. »Bist du S?«, fragte er stattdessen.
    »Viele Namen trage ich, so wie der Herr mir viele Dinge zu eigen machte. S nennen mich manche, in der Tat, den Wächter die anderen, Sonni heiße ich an dem einen Ort, der Paladin am nächsten. Doch was ich bin, das ist ein Diener des Feuers, das die Welt reinigt und die Menschen errettet!«, verkündete S theatralisch und erinnerte den Milizsoldaten beinahe an einen Prediger Innos’. Hatten sie es hier mit einem Gläubigen zu tun oder mit einem Verrückten? Wieder schob er die Fragen beiseite.
    »Nun, wenn du S bist, dann haben wir eine Botschaft für dich: Du schuldest dem Königreich 870 Goldmünzen. Begleichst du deine Schulden?«
    »Meine Schuld? Ah«, erwiderte S mit entrückter Miene. »Bruder, jeden Tag versuche ich es, doch wie soll ich jemals erfolgreich sein? Innos der Herr errettete mich und gab mir das Leben, wie aber soll ich seines retten? Und so bleibt mir nichts, als in Demut meinen Dienst zu tun und seinen Gesetzen zu gehorchen, auf dass sein Reich anbrechen möge.«
    Er verstummte, und auch Lodrick und Kerdric wechselten erst einmal nur einen ratlosen Blick. »Hast du 870 Goldstücke?«, fragte der Milizsoldat dann erneut und ganz direkt.
    »Gold? Natürlich nicht! Ein Leben in Armut und Bescheidenheit ist für jeden Diener Innos’ angemessen, und so nehme ich kein Gold für meine Werke, immer eingedenk der Schuld, die ich dem Herrn gegenüber abzutragen habe.«
    Kein Gold. Mist. Trotzdem schien der Wächter es irgendwie geschafft haben, Steuerschulden anzuhäufen. Wie ging das zusammen? »Dann … müssen wir dich mit in die Bastion nehmen«, sagte Kerdric, während sich die Tür öffnete und ein Händler heraustrat.
    »Davon würde ich abraten«, meinte er leichthin. »Erst letzte Woche hat er vier Straßenräuber dem Erdboden gleichgemacht, alle auf einmal versteht sich. Mit Gewalt bezweckt ihr da gar nichts.«

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    Ritter Avatar von Stylios
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    " Ach, stinken Orkfürze? Natürlich bin ich bereit! Ich werde der verdammt noch mal beste Ritter sein, den Hagen je gesehen hat! Kein Verbrechen wird ohne Strafe sein, kein Wort gegen Innos, unseren Herrn, geduldet. Das ist es, was mir aufgetragen wurde, und so soll es dann auch sein." Sprach Stylios schließlich und schob die Bedenken um die Zukunft seiner Heimat erst einmal beiseite. Es war sehr wichtig, dass er sich den Paladinen anschloss. Sie waren die herrschende Klasse in der Armee der Flachländer. In ihren Reihen würde entschieden werden, was mit Nordmar geschah. Wollte er also Gefahren von Seiten Rhobars und seiner Schergen von den Clans abwenden, musste er sich ihnen anschließen. Auch konnte es, wie er sich immer wieder in Erinnerung rief, nun mal nichts schlechtes daran sein, in Innos Namen in den Kampf zu ziehen.

    " Ich bin bereit." Wiederholte der Orkjäger noch einmal.
    " Sag mir, wo ich mich ausrüsten kann, was ich für die Weihe brauche. Innos und auch der König der Flachländer haben mein Schwert, die lange Klinge aus dem feinsten und reinsten Erz des Nordens."

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    Deus Avatar von Rodeon
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    „Alles zu gegebener Zeit“, antwortete ein sichtlicht erleichterter Rod, der sich über Stylios’ Reaktion freute. „Deine Rüstung empfängst du, sobald du in unseren Reihen aufgenommen wurdest. Vorher wirst du dich mit deinem Gott anfreunden.“
    Er deutete dem Nordmarer an, dass er gleich wiederkommen würde. Sein Weg führte ihn zu seinem der Lagerräume.
    „Du wirst die Nacht hier verbringen“, kündigte der Paladin nach seiner Rückkehr an. „Hier in diesem Raum wirst du im Gebet über dich und deine Entscheidung nachdenken. Nur du und Innos im Kerzenschein. Nenn es eine letzte Prüfung, in der du dein eigenes Innerstes erforscht. Deine restliche Habe wirst du ablegen müssen. Einzig dein Schwert ist dir erlaubt, das du deinem Gott anbietest, auf dass er es von nun an durch dich führen möge. Davon abgesehen darfst du das hier tragen.“
    Er hielt ein langes, weißes Gewand hoch. Dabei konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen, stattdessen war er froh, dass sein Weg zum Titel eines Paladins ein anderer war und er sich diesen Tests, oder wie auch immer man das nennen sollte, entziehen konnte.
    „Keiner wird dich stören, das verspreche ich dir. Und morgen sprechen wir darüber, wie wir aus dir einen waschechten Ritter machen.“
    Er wollte schon die Reaktion des Nordmarers abwarten, aber ihm fiel noch etwas ein,
    „Dass du hier nicht einzuschlafen hast, sollte sich von selbst verstehen. Glaub mir, ein Schnarcher und der Weg endet, bevor er überhaupt richtig begonnen hat.“
    Die letzten Worte kamen mit einem breiten Grinsen zusammen. Dass Stylios den Ernst dieses Testes verstand, musste er eigentlich voraussetzen können.

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    Veteran Avatar von Calan
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    Es hatte einer gute Weile gedauert, sich selbst und seine Uniform vom Schmutz zu befreien, den er sich gestern bei ihrem Übungskampf zugezogen hatte. Auch der Geruch nach Matsch, Erde und Dreck hatte sich nur schwer verflüchtigt, doch nach einiger Zeit bekam er auch dies los. Ein Stadtwächter Thorniaras musste schließlich etwas hermachen, sowohl vom Können als auch vom Aussehen. Vor einem schmutzigen Wächter hätte niemand Respekt. Inzwischen war er schließlich ein recht gut durchtrainierter junger Mann und – eine Wendung, die ihn selbst überraschte – eine Respektperson. Er wusste sich durchzusetzen, wusste um die Wirkung seiner Worte und wie er sie anzuwenden hatte, auch wenn sein Wissen in diesem Zusammenhang oft noch unvollständig war. Dennoch war er ein ganz anderer Mensch als der, der vor langer Zeit durch Varant geirrt war und sich Rache geschworen hatte. Diese Rache war die einzige Konstante gewesen, die sich bisher durch sein Leben gezogen hatte, auch wenn er sie in letzter Zeit fast vergessen hatte…

    Der Varanter straffte seine Figur, strich die Uniform glatt und versuchte mit seinen Fingern, den Haaren ein annehmbares Aussehen zu geben, ehe er ein letztes Mal durchatmete, die Hand hob und an der Tür klopfte. Dumpf pochte es am Holz, das den Zugang zwischen ihm und der Ungewissheit versperrte. Hinter dieser Tür, so hatte man ihm gesagt, könnte man den Paladin Sir Rodeon antreffen, wenn er denn da war.
    Zögern öffnete er die Türe und spähte hinein. „Sir Rodeon?“ fragte er unsicher, ehe er vollends eintrat. „Ravenne hat mich zu euch geschickt. Ihr wolltet mich sprechen?“

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    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „Ah, Calar, richtig?“, fragte er den Störenfried, dessen Bekanntschaft er eigentlich schon viel eher machen wollte. „Bitte, setz dich doch.“
    Rod deutete auf den Stuhl, der sich auf der anderen Seite des Tisches befand an dem er ebenfalls Platz genommen hatte.
    „Etwas Wein?“, bot er seinem Gast an. „Oder doch Wasser? Ach, du bist im Dienst, deiner Aufmachung nach zu urteilen, oder? Dann wohl eher Wasser.“
    Er füllte zwei Becher und reichte ihm einen. Dieser nahm ihn zögerlich an, er hatte wohl so gar keine Ahnung, was ihn gerade erwartete. Er konnte nicht anders als einen Gefallen an dem zu finden, was nun kommen sollte.
    „Weißt du, ich hab schon viel von dir gehört“, eröffnete er dem Milizsoldaten. „Gute Sachen, schlechte Sachen, so ein bisschen hier und da. Und ich hatte mich gefragt, ob du nicht genau das hast, wonach ich suche. Also, mein lieber Calar, erzähl mir doch bitte etwas von dir, wenn es dir nichts ausmacht. Wo kommst du her, wie bist du zur Stadtwache gekommen, was sind deine Stärken, deine Schwächen, wo siehst du dich in fünf Jahren, irgendwie sowas.“
    Er nahm einen Schluck Wasser zu sich. Irgendwie schmeckte es etwas fad.
    „Ach, du kannst mich übrigens du nennen“, bot er ihm noch an, während er den Becher wegstellte. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich hasse diese ganze Förmlichkeit. War ich noch nie ein Freund von.“

  19. Beiträge anzeigen #19
    Veteran Avatar von Calan
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    Calan ist offline
    Was sollte das? War dies irgendein Spiel? Wollte man ihn bestrafen? Scheinbar wusste man ja, dass er und Ravenne in Setarrif gewesen waren. Hielt man ihn für einen Verräter? Wieso dieses… Höflichkeitsgetue? Einen Paladin duzen? Nie im Leben wäre er auf diese Idee gekommen.
    Angespannt saß er da, legte sich die Hände auf die Oberschenkel und streckte das Kreuz durch. Nervös fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich… ich weiß nicht.“ begann er, seine Verwirrung in Worte fassend. „Ich weiß nicht, was ihr… du von mir gehört hast, Herr. Ich weiß auch nicht, was es von mir zu erzählen gäbe, ich bin ein einfaches Mitglied der Miliz…“
    Er wünschte sich, woanders zu sein. Irgendwo, er fühlte sich unwohl. Sehr unwohl. Er legte eine Hand in die andere, bewegte nervös die Finger und fuhr sich schließlich übers Gesicht, ehe er sich zwang, seine Hände ruhig auf den Tisch vor sich zu legen. Er atmete tief durch, versuchte die innere Ruhe zu bewahren und die Fragen des Paladins zu beantworten.
    „Ich bin Calan. Ich komme aus Varant.“ brachte er schließlich hervor, kurz und abgehackt. „Habe dort meine Sippe verloren und bin über viele Umwege nach Thorniara gekommen. Hier hat mich Silo… ich meine Hauptmann Silohtar rekrutiert. Ich habe eine Zeitlang unter seinem Schutz gewirkt und von ihm gelernt den Speer zu führen, was ich ja, wie ihr… du weißt auch an andere weitergeben.“
    Wieder brach er ab, unsicher und mit seiner Antwort unzufrieden. In der Nervosität brach sich ein wenig Mut Bahn und begann die Schaltknöpfe in seinem Kopf zu bedienen.
    „Hör zu, ich weiß nicht, was du von mir hören willst, was ich sein soll und was du suchst. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich hier bin. Ich weiß, man soll Fragen nicht mit Gegenfragen beantworten, also entschuldigt, aber ich muss diese Frage stellen, bevor ich hier noch verrückt wird: Was soll ich überhaupt hier?“

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    Provinzheld Avatar von Thorleif
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    Thorleif ist offline
    Gerade saß Thorleif in seiner Werksatt im "Büro" wenn man diesen Raum so nennen konnte und las sich einige Dokumente durch. Während er sich die Dokumente durchließ dachte der Novize nach. Wir haben jetzt zwei Katapulte gebaut. Das ist gut und wird fürs erste reichen, aber es wird nicht für Setarrif reichen. Aber dazu später. Mit Katapulten kann man Mauern zerstören genau so wir Gebäude. Doch man muss es auch wieder aufbauen, wenn man es zerstört hat und die Stadt erobert wurde und das würde Zeit und Gold kosten. Das ist nicht gut, da man im Krieg Zeit am wenigsten hat. Mit Leitern kann man die Mauern nehmen ohne sie zu Zerstören, doch was wenn die Mauern zu gut bemannt sind?...Rammen!
    Warum war es dem Bärtigen nicht gleich eingefallen? Mit einem Rammbock konnte man Tore zerstören und die Krieger würden, mehr oder weniger ungehindert, in die Stadt kommen können. Sofort begann Thorleif nach Zeichnungen und Plänen zu suchen. Als er sie fand schrieb er sich auf welche Materialien er für den Rammbock brauchen würde und ließ dann einen seiner Helfer loslaufen um die Sachen zu besorge. Wenn er alles richtig verstanden hatte, würde es die Stadtwache oder so bezahlen. Na ja, dem Novizen war es ziemlich egal woher das Gold kommen würde, Hauptsache er konnte weiter arbeiten.

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