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  1. Beiträge anzeigen #181
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Endlich war die Genesung der Priesterin abgeschlossen. Sie hatte sich selbst aus der Obhut der Heiler entlassen und ging seit dem ihrem üblichen Tagwerk nach. Dass ihre Entscheidung Mary nicht besonders glücklich machte, nahm Françoise dabei in Kauf. Sie wusste selbst gut genug, dass sie sich noch weiterhin schonen musste, wenn sie wieder zu voller Stärke gelangen wollte. Doch war Françoise nicht von Innos erwählt, um nur untätig herumzusitzen. Und es gab viel zu tun.
    Der Versorgung von Verletzten widmete sich die Priesterin als erstes. Thorniara besaß nur eine überschaubare Anzahl von Heilern, welche für die tagtäglichen Nöte der Stadt genügten. Bei einer Katastrophe vom Ausmaße des Drachens jedoch stießen sie an ihre Grenzen und eine ordentliche Versorgung aller verletzten Bewohner zog sich lange hin. Françoise hatte es am eigenen Leib erfahren, obwohl ihr im Gegensatz zu anderen sicherlich Vorrang gegeben worden war.
    Tatsächlich hatten sich die Heiler in ihrer Abwesenheit besser geschlagen als die Priesterin erwartet hatte. Zwar gab es immer noch bettlägerige Patienten, die sich auskurierten, doch die meisten waren bereits wieder in den Alltag zurückgekehrt. Was für die Priesterin zu tun blieb, war da und dort einen Blick auf komplizierte Fälle zu werfen und mit ihrem Ratschlag zu helfen. Noch fühlte sie sich nicht kräftig genug, ihre Heilmagie einzusetzen, obwohl es im Handumdrehen vieles erleichtert hätte. Dennoch freute es die oberste Feuermagierin zu sehen, dass die straffe Ordnung ihrer Gemeinschaft allen Widrigkeiten der jüngsten Vergangenheit erfolgreich trotzte.
    Leider bedeutete das nicht, dass sich die Stadt jetzt in einem guten Zustand befand. Das musste Françoise mit Ernüchterung feststellen, als sie die vielen Berichte sah, die sich auf ihrem Schreibtisch stapelten. Den Umständen entsprechend; so ließ es sich wohl am besten ausdrücken. Hatte die Seuche in erster Linie Menschenleben gefordert, hatte der Angriff des Drachen wesentlich größere materielle Schäden verursacht.
    Am Schreibtisch in ihren wieder in Stand gesetzten Gemächern zog Françoise Bilanz und kam zu dem Schluss, dass der Drachenangriff ohne die vorherige Seuche für sie zu einer noch viel größeren Katastrophe geworden wäre. Durch die Brände und die Löscharbeiten hatten sie eine erhebliche Menge an Vorräten eingebüßt. So viel, dass nun die Notreserven herhalten mussten. Hätten allerdings nicht so viele Menschen durch die Seuche ihr Leben gelassen, würden die Notreserven sogar zusammen mit den Lieferungen der Waldbewohner nicht mehr ausreichen, um die gesamte Bevölkerung zu ernähren. Wesentlicher Punkt dabei waren die Flüchtlinge aus Setarrif, die nicht zur Silberseeburg weitergezogen waren.
    Sie balancierten auf Messers Schneide, das erkannte Françoise und sie dankte Innos, dass er sie nicht hatte fallen lassen. Sie mussten eine Lösung finden. Ewig konnten sie nämlich nicht von den Notreserven zehren. Und was noch viel dringender einer Lösung bedurfte, war das Drachenproblem.
    Seinen Rückschlag in Thorniara würde der Drache bestimmt nicht auf sich sitzen lassen. Selbst wenn er die Stadt nicht noch einmal offen eingreifen würde, sondern nur die Umlande, könnte er sie damit bereits in arge Bedrängnis bringen. Wie sollten sie das mit ihren begrenzten Ressourcen bewältigen?

  2. Beiträge anzeigen #182
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Hauptaufgang des Ostflügels, Zitadelle von Thorniara

    Yared durchschritt eilends das von Fackeln erleuchtete Portal. Er war spät dran, nichtsdestotrotz war er gut gelaunt. In den seit dem Drachenangriff vergangenen Wochen waren die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten gut vorangekommen. Zwar zierten noch immer Häuserruinen die Straßen Thorniaras, doch der Großteil der Überlebenden von Pest und Feuersbrunst hatte mittlerweile ein stabiles Dach über dem Kopf. Mit Schwung entledigte er sich seines Mantels, während er immer zwei Stufen auf einmal nehmend die breiten Stufen des von Wandteppichen und Bannern gesäumten Treppenhauses emporstieg. Von den Schäden an den Mauern sah man zumindest hier im Ostflügel der Zitadelle nicht mehr viel. Diese Flanke der Festungsanlage hatte sowieso nicht viel abbekommen und mittlerweile waren auch weite Teile der stark in Mitleidenschaft gezogenen Nordseite des Bergfriedes schon wieder vollständig instand gesetzt. Innos sei dank besaß die Zitadelle eine grundsolide Statik. Die tragenden Säulen und Mauerabschnitte befanden sich größtenteils tief im Gebäude und die Fundamente reichten weit hinab in den massiven Basalt des Weißaugengebirges. Andernfalls wären die Chancen nicht schlecht gestanden, dass der Bergfried unter dem Gewicht und Toben des Drachen in sich zusammengebrochen wäre. So aber ragte der gewaltige Turm der Zitadelle immer noch bedrohlich über Thorniara auf und kündete vom Überlebenswillen einer Stadt und der Menschen Argaans.
    Der Korsar klopfte im Gehen den Regen, der sich darauf niedergelassen hatte, aus dem schwarzen Stoff und legte ihn anschließend über seinen linken Unterarm. Am Morgen war der Kurierkutter aus Vengard eingetroffen, der regelmäßig Nachrichten und Post aus der Hauptstadt und vom Festland nach Argaan verbrachte. Eigentlich hatte er gehofft Nachricht von Arentin oder Ijan zu erhalten. Immerhin war die Alesstyna seit einigen Tagen überfällig. Aber Donna, die er direkt nach der Meldung des Einlaufens zum Kurierboot entsandt hatte, hatte nur in Erfahrung bringen können, dass es in letzter Zeit außergewöhnlich viele Meutereien auf Schiffen im südlichen myrtanischen Meer gegeben hatte - ein Schicksal, das die Alesstyna kaum ereilt haben mochte, schließlich waren die Offiziere und Seeleute größtenteils Angehörige des Waldvolkes.
    Gegen Mittag hatte Yared schließlich ein Bote aus der Zitadelle erreicht, der ihn am späten Abend zu einer Unterredung mit Lord Hagen bestellte. Lord Hagen blickte auf, als Yared nach einem kräftigen Klopfen und ohne eine Antwort abzuwarten eintrat. Der Provinzial Argaans bot, hinter seinem massiven Eichensekretär im Lehnstuhl thronend, einen bekannten, aber nicht minder imposanten Anblick. Der Kapitän nahm Haltung an.
    "Milord, Ihr habt mich hergebeten?"
    "Sir Yared, gut, dass Ihr gekommen seid. Ich muss einige Positionen in der Befehlskette besetzen und hätte gerne Eure Meinung dazu gehört."
    "Wollt Ihr damit nicht warten, bis Lord Jun zurückgekehrt ist? Es wäre sicher nur von Vorteil alle Beteiligten bei Beratungen über eine Neuordnung von Strukturen und Zuständigkeiten zu hören."
    "Da mögt Ihr Recht haben. Dennoch können wir uns in bestimmten Bereichen keinen Aufschub leisten. Hauptsächlich denke ich an die Bastion."
    "Ich sehe da bislang keinen Bedarf, Milord. Leutnant Deveer erfüllt seine Aufgaben hervorragend. Die Wachdienste sind organisiert, der Aufbau geht stetig voran."
    "Aus genau diesem Grund und, weil er sich während der Schlacht mit dem Drachen so hervorgetan hat, habe ich ihn der Ordensleitung für den Ritterschlag anempfohlen. Wie eine heute morgen aus Gotha eingetroffene Depesche mitteilt, wurde meinem Ansinnen entsprochen. Allerdings hat man beschlossen Bruder Deveer nach Myrtana zurückzurufen. Auf den Ordensgütern in Midland werden dringend verwaltungserfahrene Ordensbrüder im Ritterrang, die entsprechend höhere Aufgaben wahrnehmen können, benötigt. Leutnant Deveer wird daher noch heute Argaan verlassen, um sich in Gotha auf die Schwertleite vorzubereiten und anschließend wird man ihn uns wohl nicht zurückschicken."
    Yared legte die Stirn in Falten. Seitdem der amtierende Großmeister der Streiter Innos' sich mehr oder weniger aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte, regelte der Generalrat in Gotha die Tagesgeschäfte des Ordens und bestimmte auch, wo die einzelnen Ordensmitglieder - zumindest die, die die ewigen Gelübde abgelegt hatten - eingesetzt wurden. Der Generalrat hatte sicher gute Gründe für seine Entscheidungen. Dennoch konnte der Kapitän nur schwer nachvollziehen, dass man ausgerechnet die Ordensgarnison einer aufständischen Provinz, die zudem unter dem Befall durch Hundertschaften von Beliars Kreaturen litt, durch den Abzug erfahrener Offiziere schwächte. Das Phänomen war schließlich nicht neu. Nicht wenige Hauptleute und Offiziere, vornehmlich Ordensritter waren in den letzten Jahren ersatzlos von Argaan nach Varant oder Myrtana versetzt worden. Ohne die Unterstützung des Ordens der aufgehenden Sonne, kampferprobten Unteroffizieren und Veteranen aus der Ordensmiliz und Söldnern, wie Yared selbst wäre Thorniara schon längst nicht mehr zu halten gewesen, weder gegen den Drachen noch gegen Ethorns Freischärler.
    Für den Kapitän war das ein unhaltbarer Zustand, doch offenbar wollte niemand eingreifen, der es gekonnte hätte. Fest stand nur, dass, auch wenn, wie Gerüchte, die sich hartnäckig hielten, besagt, der Großmeister irgendwo auf Argaan weilte - wovon Hagen dann sicher wissen musste - Lord Ferox - der Kapitän kannte ihn nur dem Namen nach - sich nicht wirklich für die belange des Ordens auf Argaan oder sonst wo zu interessieren schien. So unbegreiflich er das fand, wollte Yared nicht nachharken - zumindest jetzt nicht. Doch das Ganze bestärkte den Kapitän in seinem Ansinnen die zeitlichen Gelübde abzulegen. So würde er immerhin eine der Lücken in der Befehlskette schließen können und dabei die notwendige Eigenständigkeit behalten, um einer Versetzung aufs Festland zu entgehen. Sie mussten eben mit dem arbeiten, was sie hatten.
    "Dann schlage ich vor, dass man Sergeant Cast zum Leutnant ernennt und anschließend kommissarisch zum Hauptmann. Er hat ausreichend Erfahrung und kennt die Bastion mittlerweile mindestens genauso gut, wie Deveer. "
    Hagen dachte einen Moment über Yareds Vorschlag nach.
    "Gemäß der Lehensvereinbarung mit der Krone ist der Orden gehalten die Offiziere für Argaan aus seinen Reihen zu stellen und soweit mir bekannt ist, ist Sergeant Cast kein Mitglied des Ordens."
    "Ich selbst bin kein Mitglied des Ordens, Milord."
    "Das stimmt, aber Ihr seid Reichsritter und habt bereits in der myrtanischen Armee den Rang eines Hauptmanns bekleidet. Alles andere, als diesen Rang anzuerkennen wäre demnach wieder den Gesetzen der Ehre."
    "Cast ist, wie ich gehört habe, von myrtanischem Landadel und er ist ein innosfürchtiger Mann. Im Übrigen könnt Ihr ihm ja nahelegen, die Gelübde abzulegen. Ich glaube nicht, dass ihn irgendetwas bindet, was ihn daran hindern sollte. Eine Frau und Kinder hat er nicht, auch kein Gut in Myrtana, soweit ich weiß."
    "Außerdem wäre da immer noch sein Bein."
    "Dieses Gebrechen hat ihn bisher nicht davon abgehalten, seinen Dienst im Kerker und im Feld zu leisten. Cast ist zuverlässig und erfahren und wenn er so weiter macht, wird er sich meiner Meinung nach sogar bald die Sporen des Ritterschlags verdienen."
    "Ihr scheint eine hohe Meinung und viel Vertrauen in die Fähigkeiten von Redlef Cast zu haben, Sir Yared. Nun gut, die Erfahrung hat er, das ist unbestreitbar. Ich werde Euren Rat erwägen und mir diesen Cast einbestellen. Mal sehen, ob er bereit ist sein Leben in den Dienst des Ordens zu stellen."

  3. Beiträge anzeigen #183
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Zitadelle - Kammer der obersten Magierin

    Etwas unentschlossen stand der Primus vor der Tür der Kammer der obersten Feuermagierin. Es war Zeit, die Sache mit der Magie nun endlich anzugehen - und wer wäre besser als Lehrerin geeignet gewesen als Françoise? Als Vicktar sie zum ersten Mal aufgesucht hatte, um von ihr zu lernen, war er unschlüssig gewesen, ob es nicht vermessen war, direkt zur Obersten seines Ordens zu gehen, da er doch nicht einmal ein Feuermagier war, doch nachdem er bei ihr die Macht zur Manipulation der Stimme erlernt hatte, waren diese Zweifel nun nicht mehr vorhanden. Herrin Françoise war weitaus umgänglicher, als man es vielleicht denken mochte, und seine Fortschritte mit der Stimme hatten ihm klar gemacht, dass sie nicht nur eine begnadete Magierin war - es hieß gar, sie allein hätte den Drachen schlussendlich aus der Stadt vertrieben! - sondern auch eine gute Lehrerin.

    Nein, seine Unentschlossenheit rührte eher von der Unklarheit seiner Wünsche her. Vicktar hatte den Plan gefasst, zunächst ein Licht in der Dunkelheit zu sein und daraus Kraft zu schöpfen, um weitere Fertigkeiten zu erlernen, die ihm im Kampf für Innos helfen konnten. Er hatte bereits einige der Novizen Feuer beschwören sehen, um die Dunkelheit zu vertreiben, und hatte ursprünglich genau diese Fähigkeit erlernen wollen, doch es gab ein Problem: das Feuer oder zumindest der Blick hinein hatte ihn einst auf den Weg zu Innos gebracht und ihm einige Zeit später sogar den Zugang zur Magie ermöglicht, doch immer wieder geschah es, dass ihn dieser Blick ins Feuer schlichtweg überwältigte - nach Johannas Berichten stürzte er dann stets zu Boden und begann, unkontrolliert und wie von Sinnen zu zucken. Er selbst konnte sich im Nachhinein nie an diese Vorfälle erinnern, doch es wäre alles andere als günstig, wenn ihn sein eigener Zauber übermannen würde. Nein, es musste einen anderen Weg geben, Licht ins Dunkel zu bringen.

    Schließlich fasste er sich ein Herz, klopfte an und trat ein.
    "Innos zum Gruße, Herrin. Ich würde gerne eine weitere Unterweisung in der Kunst der Magie bei Euch erhalten, insofern das nicht zu vermessen ist. Meine Fortschritte mit der Macht der Stimme unter Eurer Anleitung waren sehr ermunternd."
    Auf Geheiß von Françoise trat er weiter ein und schloss die Tür hinter sich.
    "Ich würde gern lernen, die Dunkelheit zu vertreiben. Doch ein offenes Feuer beschwören zu lernen - das... nun, das scheue ich aus bestimmten Gründen. Könnt Ihr mir bei diesem Anliegen helfen?"

  4. Beiträge anzeigen #184
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Als Vicktar hereinkam, saß Françoise gerade am Schreibtisch und las immer noch Berichte über den Drachenangriff. Es war keine besonders interessante Angelegenheit. Vor allem, wenn man das Ganze selbst miterlebt hatte. Allerdings konnte Françoise hier klar erkennen, woher die vielen Übertreibungen in den Geschichtsbüchern stammten. Denn so mache Sache, die in den Berichten stand, stimmte schlicht und ergreifend nicht.
    Dass Vicktar sie jetzt um eine Unterweisung bat, kam der Priesterin daher nicht ungelegen. Mal etwas anderes, als nur die Drachengeschichten. Der hatte schließlich schon genug Schaden angerichtet.
    »Das kann ich natürlich. Mich wundert allerdings, warum du dich scheust ein Feuer zu beschwören. Es ist schließlich das Element unseres Ordens. Was hat es damit auf sich?«

  5. Beiträge anzeigen #185
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Zitadelle - Kammer der obersten Magierin

    Es war fast schon zu erwarten gewesen, dass seine kleine Randbemerkung bezüglich des Feuers die Aufmerksamkeit von Françoise wecken würde. Vicktar war die ganze Angelegenheit ein wenig peinlich, was hauptsächlich daran lag, dass Johanna ihn nach solchen Ereignissen stets wie einen Todkranken zu behandeln pflegte.
    "Nun, es ist...", druckste er herum.
    "Als ich vor eineinhalb Jahren zum rechten Glauben fand, geschah es durch eine Erscheinung. Ich wurde berührt, von Innos oder einem Wesen seines Machtbereiches, als ich in das Feuer einer Fackel blickte. Seitdem finde ich große Spiritualität im Anblick des Feuers, fand auf diesem Wege sogar den Zugang zur Magie in mir. Doch immer wieder - besonders wenn mein Geist nicht wach genug ist, um mit dieser Kraft umzugehen, die ich dann in mir spüre - überwältigt mich der Anblick der Flammen."


    Er schluckte schwer, schließlich trug er der Obersten seines Ordens gerade seine vermutlich herausragendste Schwäche vor. Das war ganz und gar nicht einfach.
    "Ich selbst verliere dann die Besinnung, stürze zu Boden. Wenn ich wieder erwache, ist alles wieder vorbei, doch wenn diese Dinge geschehen, scheinen sie sich wohl nicht abwenden oder beenden zu lassen. So sagte man mir jedenfalls..."
    Vicktar war fest davon überzeugt, dass seine große spirituelle Nähe zu Innos der Grund für diese Anfälle war. Sein unwürdiger Geist konnte vermutlich einfach nicht mit der Herrlichkeit seines Herrn umgehen, wenn der ihn durch den Anblick der Flammen berührte - noch nicht. Wenn er seinen Geist stählte, würde er vielleicht eines Tages eine innige Verbindung zu seinem Herrn aufbauen können. Auch deshalb musste er weiterhin lernen, mit der Magie umzugehen, doch für die Beschwörung offener Flammen war es seiner persönlichen Ansicht nach noch zu früh.
    "In jedem Falle möchte ich solche Vorkommnisse vermeiden, solange ich noch nicht bereit dafür bin."

  6. Beiträge anzeigen #186
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Eine wirklich eigenartige Sache. Du wirst dich dem früher oder später stellen müssen, denn du wirst immer damit konfroniert werden. Ein Diener Innos', der aus Ehrfurcht vor der Flamme in Ohnmacht fällt... Nun denn. Wenn das Feuer nicht in Frage kommt, bleibt immer noch der Lichtzauber. Den kann ich dich lehren.«
    Vicktar nickte zustimmend und mit einer Geste bot Françoise dem alten Mann an sich zu setzen.
    »Du beherrschst ja bereits zwei Zaubersprüche. Dir das magische Licht beizubringen wird deshalb relativ leicht. Er ist von allen auch der einfachste Zauber. Und er bietet noch einen weiteren Vorteil für dich. Er ist eng verwandt mit den Feuerzaubern.«
    Über ihrem ausgestreckten Zeigefinger beschwor Françoise eine kleine Lichtkugel.
    »Bei näherer Betrachtung einleuchtend, im wahrsten Sinne des Wortes. Was dem Licht gegenüber dem Feuer fehlt, ist die zerstörerische Eigenschaft. Wenn du diesen Zauber erlernst, wird es dir vielleicht leichter fallen, mit dem Feuer umzugehen.«
    Kurz mit dem Finger gewackelt, verschwandt die Lichtkugel gleich wieder.
    »Um ein Licht zu beschwören musst du eine gewisse Menge magischer Energie sammeln und ihr die Idee aufprägen, sich als Licht zu manifestieren. Vereinfacht gesagt. Ich gehe davon aus, dass ich dir nicht jede Einzelheit erklären muss. Wichtig ist, der Magie das richtige aufzuprägen. Im Fall des Lichts, dass du die Umgebung erhellen möchtest. Simpel.«

  7. Beiträge anzeigen #187
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Dankbar setzte sie endlich, nach Wochen, wieder Fuß auf festen Boden. Sie verabschiedete sich von den Seemännern, nahm ihre Sachen und durchschritt den Hafen. Zuerst begab sie sich ins Handwerkerviertel, wo sie die Goldschmiede aufsuchte. Als sie beim Böttcher nebenan klopfte, kam zuerst scheinbar keine Reaktion, dann bemerkte sie, dass jemand aus dem Fenster im ersten Stock sah, ohne den Kopf zu weit herauszustrecken. Die Ritterin winkte scheppernd, wie man das in einer Plattenrüstung nun einmal tat, und der Haarschopf verschwand. Wenig später öffnete sich die Tür und die Tochter des Böttchers winkte sie hinein.
    „Gibt es schlechte Neuigkeiten?“, fragte sie besorgt, und Ravenne schüttelte den Kopf und deutete auf das Nachbarhaus.
    „Ach so! Einen Moment, ich hole die Schlüssel!“, rief Lisande aus und lief hastig in den hinteren Teil des Hauses, dann kam sie zurückgeeilt und drückte der Schmiedin etwas in die Hand.
    Ravenne nickte dem Mädchen zu und kehrte endlich in ihre Schmiede zurück. Ein wenig hatte sie das eigene Heim ja durchaus vermisst. Trotzdem gedachte sie nicht zu ruhen, es gab noch Dinge zu erledigen. Die Ritterin brachte ihre Siebensachen unter und machte sich auf den Weg gen Bastion.

    An der Bastion suchte sie den Gemeinschaftsraum der Soldaten auf und hatte sogar Glück. Sie war recht plötzlich gegangen, hatte lediglich einige Anweisungen hinterlassen. Ihren damaligen Posten hatte man sicher umverteilt, aber das war noch wieder etwas anderes. Bei der derzeitigen Lage in Varant und in Anbetracht der Größe Argaans wurde vermutlich auch gar keine Kavallerie benötigt. Jedenfalls war ihr damaliger Adjutant gerade im Aufenthaltsraum, als sie eintrat. Als man salutieren wollte, winkte sie einfach nur ab und setzte sich dazu.
    „Ihr habt einiges verpasst, was auch immer Ihr da zu tun hattet, muss wirklich wichtig gewesen sein“, sagte Kalidas und der Rotschopf neben ihm nickte.
    „Ein Drache ist aus dem Gebirge gekommen!“, rief der Braunhaarige neben ihr und sie schaute ihn etwas verwundert an, da ihr sein Gesicht bekannt vorkam. „Ihr habt mich damals am Speer ausgebildet“, ergänzte er schließlich und Ravenne nickte lächelnd.
    „Jedenfalls, wie Roland gerade gesagt hat, der Drache kam und hat Setarrif und Thorniara angegriffen. Schwarzwasser, dieses Kaff im Sumpf, ist Geschichte. Die Bewohner sind jetzt im Bluttal. Setarrif ist zerstört und die Bürger sind in der Silberseeburg. Da im Osten sind nur noch diese unheiligen Echsenwesen. Wir haben die Brücke nach Ostargaan eingerissen, um sie aufzuhalten“, erzählte Kalidas ernst. „Dafür drängt sich jetzt alles im Westen ... diese Waldmenschen, die Setarrifer, was mit Orks ist, weiß ich nicht. Und in der Stadt war natürlich eine Weile Unruhe, aber ich denke, das haben wir so weit wieder im Griff.“
    Die Soldaten erzählten ihr noch von den Unruhen und was innerhalb der Miliz passiert war, als sie weggewesen war. Morgen, nahm Ravenne sich vor, während sie den Männern weiter zuhörte, würde sie schauen, was sie nun machen würde.

  8. Beiträge anzeigen #188
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    „…dann entfachte auch schon das Feuer. Ich versuchte, den Gefangenen von diesem improvisierten Scheiterhaufen zu ziehen, doch kurz bevor ich ihn erreichen konnte wurde mein Kopf von Trümmerteilen eines herabstürzenden Hausgiebels getroffen, sodass ich auf der Straße zusammen sank. Als ich aufwachte waren die Leute und natürlich auch dieser Paktierer verschwunden. Auf dem Platz, an dem der Scheiterhaufen gestanden hatte lag nur noch Asche, zertrampelt und verstreut.“ Redlef räusperte sich. Das Scheiben, welches er bekommen hatte, hatte ihn zu einer Anhörung gerufen. Zwar hatte der Drachenangriff eine höhere Priorität gehabt, doch nun, da das Schlimmste überwunden war, kümmerte man sich auch wieder um das Alltägliche. Die Flucht seiner beiden Gefangenen, die während dieses Angriffs ermöglicht wurde gehörte ebenfalls dazu. So stand der Kerkermeister nun in einem Raum vor drei Männern, die er nicht oder nur flüchtig vom Sehen kannte und musste sich ihren Frageb stellen. Zwar hatten sie ihm bisher keinen offenen Vorwurf gemacht, doch es war deutlich zu sehen, dass sie mit seinem Versagen nicht glücklich waren. Der Drache war nicht für alles eine plausible Ausrede.
    „Sobald ich zu mir kam, schleppte ich mich zurück zur Bastion. Ich wollte sehen, ob ich helfen konnte. Als jedoch der Drache ein weiteres Mal zum Angriff ansetzte, musste ich mich in ein Gebäude retten. Dort hatte sich auch Pyrotas versteckt gehalten. Da ich verletzt war, konnte ich ihn nicht aufhalten. Er verließ die Schmiede und verschwand. Zwar habe ich ihn dann nicht mehr gesehen, doch wahrscheinlich war es ein Leichtes für ihn im allgemeinen Chaos zu verschwinden.“ Damit beendete Red seinen Bericht und wartete stumm auf eine Antwort.
    Der Priester blickte zu ihm herüber. „Das darf ich das richtig verstehen, dass ihr Trilo Pyrotas als entflohen versteht und Noxus Exitus als verstorben… vielmehr ermordet durch die Bürger dieser Stadt unter der Leitung eines Beliarpaktierers?“ Seine rechte Augenbraue wanderte merklich nach oben, während das Gesicht des Mannes sonst kaum eine Mine zeigte.
    Innerlich verfluchte Redlef diesen hundsverfi…ten Exitus. Sogar mit seinem Tod bereitete er nur Probleme.
    „Ja ganz recht, so habe ich es erfahren.“ Reds Stimme klang ein wenig genervter, als sie hätte sein dürfen. Doch dieser Priester schien ihm kein Wort zu glauben oder zu mindestens an Redlefs Urteilsvermögen zu zweifeln. Das konnte jetzt noch heiter werden.
    „Nun gut! Pyrotas Flucht ist einleuchtend. Es wurde ebenfalls der Diebstahl eines Pferdes vermeldet. Jedoch besteht die Vermutung, dass er es nicht weit geschafft hat. Unser Mann im Bluttalfort hat keinen Reiter gemeldet, der dort durchgekommen wäre und jede andere Route ist derzeit sehr gefährlich. Wir können also davon ausgehen, dass wir diesen Verräter sobald nicht wiedersehen. Doch auf die Sache mit dem Paktierer möchte ich noch einmal zu sprechen kommen. Seid Ihr Euch da sicher?“
    Ja doch!, schrie Red den nervigen, alten Mann in seinen Gedanken an. Wie oft musste er diese Geschichte denn noch wiederholen.
    „Könnt Ihr da nähere Auskünfte geben?“, hakte die Hakennase nach.
    „Wie ich schon sagte verfolgte ich den Flüchtigen währen ein gigantischer Drache über der Stadt kreiste und…“ weiter kam der Weibel nicht.
    „Kein Grund sarkastisch zu werden, Sergeant Cast.“, fiel ihm der Priester ins Wort, „Es geht mir nur darum, dass mir und der Kirche keine weiteren Berichte über Tätigkeiten oder Aktionen von Paktierern vorliegen. Meint Ihr nicht auch, dass diese beliartreuen Käfer nicht schon weitere Handlungen durchgeführt hätten, wenn sie denn tatsächlich unter und weilten?“
    „Das klingt sehr wahrscheinlich, Hochwürden! Doch auch mir sind keine Taten zu Ohren gekommen. Ich weiß nicht was diese Leute planen. Vielleicht ist es auch nur eine geschickt agierende Einzelperson? Was ich sah, war ein nicht allzu großgewachsener Mann. Er hatte einen leichten, fremdländischen Akzent, den ich nicht genauer zuordnen kann. Er trug eine weite schwarze Kutte und unter der Kapuze eine blutrote Maske. Seine Worte priesen den Alleinen, der durch ein Brandopfer besänftigt werden sollte und somit den Drachen von der Stadt nehmen sollte, doch auch wenn er den Namen Beliars nie erwähnte, machten seine Handlungen, Worte und Gesten klar, dass er nicht Innos meinen konnte. Ob die aufgebrachten umstehenden Bürger dies ebenso verstanden weiß ich nicht genau zu sagen. Recht bald ereilte nicht auch schon die Finsternis, als ich von besagtem Stein getroffen wurde, der mich einige Zeit lang außer Gefecht setzte. Mehr kann ich Euch deshalb beim Besten Willen nicht erzählen. Mehr weiß ich nicht. Alles Weitere wäre Spekulation.“
    Endlich nickte der Priester zufrieden. Er beugte sich zu dem Schreiber und diktierte ihm leise ein paar Sätze. Nun war es ein Ritter, der weitere Antworten verlangte. „Nun noch einmal zu den entflohenen: Wie konnte das überhaupt passieren?“
    Das war eine berechtigte Frage, musste Redlef zu geben. Auch der Drache hätte nicht dazu führen dürfen, dass einfache Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigt wurden. Immerhin waren hochrangige Persönlichkeiten mit im Raum gewesen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn einer der Gefangenen die Oberste Feuermagierin verletzt oder gar getötet hätte.
    Redlef biss die Zähne zusammen. Dieses wusste wahrscheinlich, dass es nicht die Elite war, die im Kerker arbeite. Ein Bekloppter, ein Gauner, ein Kind und ein bekennender Feigling war nun wirklich keine Schlagkräftige Einheit. Doch er war für all diese Männer verantwortlich. Wenn sie versagten, dann hatte zuerst er versagt.
    „ich denke, es war meine Schuld, Herr. Ich habe nicht dir richtigen Anweisungen gegeben. Als die wütende Menge mir den Schwarzmagier entriss, versuchte ich ihn mit Hilfe einer meiner Männer zurück zu holen. Die zurückgebliebenen Drei waren darauf hin, nur mit dem Befehl, den Gefangenen zurück zu bringen, überfordert, als der Drache seinen Flammenstrahl auf dem Bastionsplatz niedergehen ließ. Auf Grund des Angriffs habe ich auf das Hinzuziehen von weiteren Männern verzichtet. Meiner Meinung nach wurden sie an anderer Stelle gebraucht. Mir war das Risiko meiner Handlung in dem Moment vollauf bewusst. Ich bin es dennoch eingegangen, da es mir als die beste Alternative erschien. Die Kerkermannschaft trifft demnach keine Schuld. Es waren meine Fehleinschätzungen, die zu dem Verlust beider Gefangener führten.“
    Der Ritter sah ihn an. Im Gesicht des Priesters bemerkte Red wieder die erhobene Augenbraue. Der Weibel blickte ruhig in die Runde. „Ich sehe bei mir keine grobes Fehlverhalten, doch bin bereit die Strafe auf mich zu nehmen. Ich kann nur beteuern, dass ich den Verlust sehr bereue. Nicht nur, weil ich meine Pflicht nicht erfüllen konnte, sondern auch weil zu mindestens einer der Männer einen Tod fand, der keinen falls innosgefällig war.“
    Red hielt den Blick der Männer. Er dauerte einen Moment, bis der Ritter antwortete.
    „Vielen Dank für Eure Ausführungen. Ihr könnt wegtreten.“

    Mit einem eigenartigen Gefühl im Bauch verließ Redlef das Zimmer. Sie würden sich beraten und ihm dann hoffentlich bald ihre Entscheidung mitteilen. Welche Konsequenzen ihn für seine Verfehlungen wohl ereilen mochten. Zahlte sich seine Aufrichtigkeit und Treue aus? Würde er seinen Posten behalten dürfen? War es an der Zeit sich wieder mit einem Leben als Hilfsarbeiter im Hafenviertel anzufreunden oder musste er gar seine Sachen packen?

  9. Beiträge anzeigen #189
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    Der Geruch von Staub und Pergament erfüllte den Raum. Das Licht einer Öllaterne warf tanzende Schatten an die großen, grobbehauenen Steine der Wände. Redlef saß im Archiv der Bastion und laß in den Berichten, die die Offiziere über die Aktion in Ostargaan und den Kampf gegen die Echsenmenschen erstellt hatten. Diese geschuppten Kreaturen mussten grausame Gegner sein. Von unerschöpflicher Kraft und Stärke sowie ohne jedes Schmerzempfinden. Erschlug man eine folgten zwei weitere, so schien es. Doch keiner dieser Berichte konnte die Frage beantworten, woher diese Kreaturen sich eigentlich ergossen. Und woher sie ihre Zähigkeit nahmen. In der Zelle unter seinem Haus lag auch noch so ein Vieh. Dort vegetierte es seit sie die östlichen Höfe evakuiert hatten. Und es lebte erschreckender Weise auch noch. Ein Mensch hätte diese Qualen niemals ertragen. Die Echse war von oben bis unten verschnürt, lag auf dem kalten feuchten Boden und bekam keine Nahrung. Ob sie das Wasser vom Boden leckte wusste Red nicht. Dennoch behauptete Pons, der ab und zu nach ihr sah, das sie noch lebte. Immerhin verweste sie noch nicht…

    Der Weibel schon die berichte beiseite. Hier fand er keine Antwort auf die Frage, wo diese Heerscharen ihren Ursprung nahmen. Es musste ein Nest oder Ähnliches Geben. Wenn sie das fanden und vernichten konnten, dann hätten sie vielleicht auch eine Chance, den Drachen zu vertreiben. Man sah ihn nie jagen. daher vermutete Red, dass diese Echsen als seine Diener fungierten und ihn versorgten. Vielleicht half es, wenn er ein paar Augenzeugenberichte einholte. Sicherlich würde er in der Bastion Männer finden, die an der Front gewesen waren und ihm aus erster Hand berichten konnten, was sie dort erlebt hatten, welche Erfahrungen sie mit den Echsen gemacht hatten.
    Schnell schon er die Pergamente wieder zusammen, bündelte sie und legte das kleine Paket zurück in das Fach, aus dem er es genommen hatte,

    Da er noch keine Antwort von seiner Anhörung erhalten hatte, schritt er selbstsicher die Treppe zu den Unterkünften hinauf. Dort waren gerade nur wenige Männer anzutreffen. Viele konnten ihm nicht genaues berichten, doch er erhielt den Hinweis, dass ein Gewisser Roland anwesend sein sollte, der wohl mehr zu berichten hätte.
    Red begab sich zu dem Zimmer, welches ihm gewiesen wurde und klopfte an. Kurz darauf ertönte ein „Herein“ und er sah sich in einer der besseren Unterkünfte zwei Männern und einer Frau gegenüber. „Innos zum Gruße, mein Name ist Redlef Cast“, stellte er sich vor, „und ich möchte gern mehr über den Kampf gegen die Echsenwesen erfahren. Man sagte mir, dass hier ein Roland wäre, der mir weiterhelfen könnte, da er mehrfach gegen diese üblen Kreaatuen gestritten hätte!?“

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    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Nach der geselligen Runde in der Bastion gestern war Ravenne zu ihrer Schmiede zurückgekehrt, hatte ihre Sachen sortiert, alte Bestände geprüft und sich generell wieder eingerichtet. Heute hatte sie dann bei Tageslicht einen Rundgang durch die Stadt gemacht ... kein Wunder, dass Lisande so schreckhaft gewesen war. Versuchsweise war sie zu einigen Bürgern gegangen, die beschäftigt gewesen waren, zerstörte Häuser zu reparieren, und hatte auf Metallteile gedeutet, etwa Schrauben, oder Nägel. Die häufigste Reaktion war gewesen: „Nein, die kannst du nicht haben, wir brauchen die selbst!“ Eigentlich hatte sie nur andeutungsweise fragen wollen, ob genug da war, aber so konnte man die Frage wohl auch als beantwortet betrachten. Damit war wohl auch die Frage geklärt, wo sie als Ordensmitglied ihre Hilfe anbieten konnte, wenn auch weniger als Ritterin denn als Handwerkerin. Nachdem sie die Schäden an der Stadt begutachtet hatte, war sie zurückgekehrt und hatte erneut ihre Materialien gesichtet, nur um festzustellen, dass es doch von Nachteil sein konnte, wie eine Goldschmiedin ausgestattet zu sein - sie hatte nur Edelmetalle zur Verfügung, und ein Nagel aus Silber würde nicht viel halten, das stand fest. Also brauchte sie festeres Material, und in Mengen, die sie normalerweise nicht hatte. Ihre üblichen Handelspartner würden das nicht haben. Moment, Haris war doch Böttcher, der würde doch auch größere Eisenmengen für die Fassringe benötigen. Ravenne nahm ihre Umhängetasche an sich, die sie stets dabeihatte (so kam man besser an die Tafel heran) und klopfte beim Nachbarn an. Wieder musste sie Lisande erst zuwinken, ehe sie öffnete, rufen konnte sie ja nicht. Lisande scheuchte sie ins Haus, ehe sie fragte, was los war.
    Ich würde gern wissen, von wem dein Vater sein Eisen einkauft. Ich will beim Aufbau helfen, aber ich habe keins da.
    Lisande brauchte eine Weile zum Lesen, aber immerhin konnte sie es, und Ravenne hatte sich nicht schwer ausgedrückt. Schließlich nickte sie und schien zu überlegen.
    „Es gibt die Händlergilde. Ich glaube, Vater geht zu denen. Hier im Händlerviertel wohnt ein Großhändler, der hat damit zu tun ... der kann dir bestimmt Eisen verkaufen. Das Haus ist nicht zu verfehlen, so viele wohnen hier nicht in so einem großen Haus.“
    Ravenne nickte ihr dankend zu und machte sich auf den Weg.

    Ein großes Haus im Händlerviertel. Lisande hätte es nicht so betont, wenn es nicht ziemlich groß war oder einfach sehr deutlich zeigte, dass es nur zu einer Person gehörte und nicht mit mehreren geteilt wurde. Allerdings fiel ihr erst jetzt ein, dass sie den Namen des Großhändlers gar nicht wusste. Sie ging zum Händlerviertel weiter und überlegte. Schließlich hielt sie einen Passanten an und versuchte, ein paar Gesten für "einkaufen" zu machen, also Waren, die übergeben wurden.
    „Mh. Äh, ein Händler? Da hinten, das zweistöckige Haus, da solltet Ihr richtig sein“, antwortete der verwirrte Mann, aber ihr entging nicht, wie er sich leise murmelnd beschwerte, sie hielte sich wohl für zu wichtig, um mit ihm zu reden.
    Bei dem zweistöckigen, gut instand gehaltenen Haus angekommen, schrieb sie schnell etwas auf ihre Tafel und klopfte dann. Als ein muskulöser, bedrohlich wirkender Mann öffnete, betete sie zu Innos, dass er lesen konnte, und hielt ihm die Tafel entgegen.
    Hallo, ich bin Dame Ravenne vom Orden Innos'. Ich suche einen Händler, der mir größere Mengen an Eisen verkaufen kann, um beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. Bin ich hier richtig?

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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    Der Tag neigte sich dem Ende und der Großhändler speiste zu Abend. Trotz dem die Zitadelle einen Teil ihrer Notreserven freigab und über die Armenspeisung verteilte, verschlechterte sich die Versorgungslage der Stadt zusehends. Dennoch war der kreisrunde Tisch des Grafen reichlich gedeckt. Wenn erlesene Speisen auch nicht mehr auf dem hiesigen Marktplatz zu kaufen waren, war die persönliche Speisekammer des Gildenmeisters Trevor stets gefüllt. So hatte sich der Großhändler vor einigen Tagen mit dem Buch- und Schriftführer der Händlergilde einigen können und einen kleinen Teil der eingelagerten Lebensmittel gekauft.

    Gerade als sich der Graf noch etwas Wein einschenkte, klopfte es an der Tür. Maximuss seufzte, als seine Leibwache zur Tür ging, um sie zu öffnen. Es dauerte einen Moment, ehe Bragan den Blick auf den unerwarteten Gast freigab.

    Es war eine eher zierliche Person, die eine Tafel in den Händen hielt. "Für einen Bettler ist sie zu gut gekleidet." dachte sich der Großhändler und verwarf damit den Gedanken, die Frau von seinem Leibwächter abweisen zu lassen. Stattdessen signalisierte Maximuss mit einer dezenten Handbewegung, dass Bragan den Eingang freigeben sollte.

    Seufzend stand der Großhändler auf und lief zu dem hölzernen Tresen, stütze sich sich mit beiden Händen auf ihn und erhob seine Stimme: "Maximuss Athorius Lenaer IV., Großhändler der Händlergilde. Was kann ich für Euch tun?"

    Entgegen seinen Erwartungen antwortete die Frau nicht direkt, sondern schrieb hastig auf die kleine Tafel in ihren Händen. Erneut seufzte der Großhändler. "Die Bürger von Thorniara. Man möge sie verstehen können." dachte er sich.

  12. Beiträge anzeigen #192
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    Auch das Innere des Hauses war gepflegt. Der Mann, der geöffnet hatte, wirkte verwirrt und gab den Blick frei auf einen älteren Herren, der in edler Kleidung zu Abend zu essen schien. Er winkte sie hinein, stand auf und stützte sich auf einen Verkaufstresen, wobei ein Ring an seiner Hand ungewöhnlich schimmerte. Nun, das sah man wirklich selten an jemandes Hand - reines Erz! Ravenne neigte dazu, sich von Adligen einschüchtern zu lassen, aber sie straffte die Schultern. Noch einmal würde sie sich nicht lächerlich machen lassen, und das hier war auch kein Ball wie das letzte Mal, also trug sie zumindest bequeme Kleidung, in der sie nicht zu stolpern fürchten musste. Hatte sie Lisande das Kleid eigentlich zurückgege-? Das war jetzt egal! Nicht einschüchtern lassen. Sie wischte den Text auf der Tafel rasch weg - in der Bastion nannte man sie zuweilen die Weiße Dame, wegen des dauernd weißen Ärmels - und schrieb etwas Neues hin.

    Mein Name ist Ravenne, ich bin Goldschmiedin. Um beim Wiederaufbau nach dem Drachenangriff zu helfen, will ich die Bemühungen mit Nägeln und Werkzeugen unterstützen, aber ich müsste dafür eine größere Menge Eisen kaufen. Habt Ihr welches da?

    Der Händler mit dem langen Namen schien ... verwirrt? Resigniert? Irgendwas dazwischen? Von einer Händlergilde hatte sie heute auch das erste Mal gehört, die musste sich wohl während ihrer Zeit in Nordmar etabliert haben. Etwas verunsichert, wie sie damit selbst umgehen sollte, bot sie dem Mann die Tafel zum lesen an.

  13. Beiträge anzeigen #193
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    Maximuss schaute auf die Kreidetafel und las die Worte, die sein Gegenüber hastig verfasst hatte. "Stumm." dachte sich der Großhändler und seufzte. Im Herzogtum Rivellon wurden Menschen mit erheblichen Einschränkungen verstoßen. Oftmals fanden sie sich in den Armenvierteln des Reiches wieder, wo man ihnen gerne die Besessenheit nachsagte.

    Der Graf hatte aber bereits zu viele Jahre im Herrschaftsgebiet der myrtanischen Krone verbracht, als das er von dem Anblick solcher Menschen tatsächlich angewidert sein könnte. Gewiss konnte er sich weitaus bessere Geschäftspartner vorstellen. Eine Goldschmiedin schien jedoch - ungeachtet ihrer Einschränkungen - ein sinnvoller Kontakt zu sein.

    Mit einem leichten Nicken signalisierte der Großhändler, das er die Waren sehr wohl verkaufen konnte. Seine Hand griff nach einem kleinen Buch oder dem Tresen und nachdem er einige Sekunden darin geblättert hatte, erhob er seine Stimme: "Nun, Eisenwaren sind dieser Tage sehr gefragt und die Preise steigen nahezu unaufhörlich. Durch die weitreichenden Beziehungen der Händlergilde können wir unsere Waren natürlich zu Sonderkonditionen anbieten. Allerdings müsst Ihr entscheiden, ob Ihr den aufgerufenen Preis tatsächlich bezahlen könnt."

    Maximuss legte das Buch auf den Tisch und drehte es zu Ravenne. In den Listen waren verschiedene Waren verzeichnet, die sich entweder im Besitz des Großhändlers befanden oder durch Handelspartner bezogen werden konnten. Die Preise wurden pro Pfund angegeben und waren für Mitglieder der Händlergilde üblicherweise hoch.

    Noch ehe Ravenne die Listen tatsächlich durchgehen konnte, fügte Maximuss hinzu: "Allerdings würde ich auch einige Eurer Erzeugnisse als Bezahlung akzeptieren. Zumindest wenn sie von akzeptabler Qualität sind."
    Geändert von Maximus (30.10.2015 um 20:27 Uhr)

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    Ravenne besaß nicht viel Geld. Sie verdiente mit Goldschmiedearbeiten genug, um über die Runden zu kommen und Material einzukaufen, aber sie legte es nicht darauf an, reich zu werden. Jetzt würde sie aber viel aufbringen müssen ... vielleicht nahm er ja auch Goldbarren? Zwei hatte sie noch, die sie normalerweise als Material benutzte, aber wenn man nur den Wert betrachtete, durfte man damit sicher was bekommen. Sie gab ungern Materialien her, aber sie hatte noch weniger Lust, sich in Anbetracht des Leids der Bürger Eitelkeiten zu leisten. Der Händler hatte ihr eine Liste gezeigt - zu kurz, um sie tatsächlich zu lesen - und angeboten, die Schuld auch mit Handwerk zu tilgen.

    Was für Arbeiten schweben Euch vor? Natürlich kann ich Euch wortreich darlegen, wie gut meine Arbeit ist, aber ein Bürge sagt vermutlich mehr aus. Fragt Gräfin Aurelia von Hardenstein, ich reparierte ihre silberne Teekanne. Oder Freifrau Adorata Miriam zu Tiefenfels, in ihrem Fall war es Silberbesteck, das in einem unvorsichtigen Moment von einem Kind verbogen wurde. Einmal davon abgesehen, dass ich in beiden Fällen die Eheringe der Paare gefertigt habe. Es sind keinerlei Klagen an mein Ohr gekommen, und bei mir würden sie sich ja zuerst beschweren, oder?
    Falls das doch nicht nach Eurem Sinn ist, nehmt Ihr auch Goldbarren als Bezahlung? Ich handle ungern mit meinem Material, aber thorniara benötigt die Eisenwaren gerade mehr als Geschmeide.


    Diesmal selbstsicherer, ob ihrer Fähigkeiten, legte sie die Tafel auf den Tresen, damit der Händler sie lesen konnte. Wie war noch gleich der Name gewesen? Maximuss Athorius, das hatte sie sich merken können, war das doch etwa die normale maximale Länge eines Namen, mit dem sie in der Armee konfrontiert wurde. Dann war noch etwas gekommen und eine Zahl ... aber gut, sie konnte ja zur Not noch mal nachfragen und sicherlich würde der Handel auf Pergament festgehalten, wenn es zu einem kam.

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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    Die Goldschmiedin war von ihrer Arbeit überzeugt. Die wohlklingenden Namen vermeintlicher Auftraggeber konnte den Grafen jedoch nicht beeindrucken. Für ihn waren Taten die Worte eines Handwerkers. "Grundsätzlich bin ich Geschmeide interessiert, dass auch außerhalb von Argaan seinen Absatz findet. Weil ich mich aber noch nicht von Euren Fähigkeiten überzeugen konnte, halte ich die Anzahlung in Form eines Goldbarrens für sinnvoll."

    Einen kurzen Augenblick überlegte der Großhändler und fügte hinzu: "In Anbetracht der hohen Preise kann ich Euch dafür ein Tauschverhältnis von 1 zu 2 anbieten. Pro Pfund Gold erhaltet Ihr also zwei Pfund Eisenerz. Anders als bei anderen Händlern handelt es sich bereits um verarbeitetes, in Form gegossene Eisenbarren mit königlichem Siegel. Eine bessere Qualität werdet Ihr in Thorniara nicht bekommen können. Solltet Ihr Euch ansonsten als fähige Goldschmiedin beweisen können, bin ich auch zu weiteren Tauschgeschäften bereit. Für erlesenes Geschmeide steigt das Tauschverhältnis natürlich zu Euren Gunsten."

  16. Beiträge anzeigen #196
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    Mit zwei Pfund Eisen war ihr schon weitergeholfen, und dafür musste sie nicht einmal das ganze Material aufgeben. Klang nach einer guten Lösung. Jetzt musste sie nur noch in Erfahrung bringen, was für Geschmeide der Herr wollte. Normalerweise machte sie nur Maßanfertigungen, eben um Ringe und Ketten an den Kunden anpassen zu können.

    Das Eisen soll genug Qualität für Werkzeuge und Nägel haben. Man kann nicht jedes Altmetall dafür nehmen, aber das feinste muss es auch nicht sein. Na ja, schätze, das ist ein Goldbarren wohl wert. Ich gehe den Handel gern ein. Wie wollt Ihr ihn besiegeln? Ich habe ein Siegel, daran sollte es nicht scheitern.
    Eine Probe meiner Werke habe ich nicht dabei. Das wäre erstens dumm und zweitens mache ich normalerweise auf die Kunden zugeschnittene Ware. Ihr wollt aber Geschmeide, um es zu handeln, also kann ich Ringe zum Beispiel nicht in Größe anpassen. Halsketten, Anhänger und Armbänder sind da weniger speziell. Schwebt Euch etwas Spezielles vor? Ich liefere Euch dann im Laufe der Woche ein paar Arbeitsproben, wenn Ihr wünscht. Den Goldbarren für den Handel würde ich selbstverständlich sofort holen und zu Euch bringen.

  17. Beiträge anzeigen #197
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Haus des Großhändlers

    Die Goldschmiedin schien mit dem Angebot einverstanden zu sein. Das fand der Großhändler nicht ungewöhnlich. Zwar verlangte er durchaus höhere Preise, als die Händler auf dem hiesigen Marktplatz. Doch Maximuss war einer der wenigen, die die benötigten Mengen ausliefern konnten.

    "Wir werden den Handel schriftlich festhalten und ihm durch Unterschrift und Siegel seine Verbindlichkeit verleihen. Im Übrigen hatte ich durchaus an Halsketten, edlen Anhängern und Armreifen gedacht, die ohne Glaubenssymbole auskommen. Nur so kann ich diese auch außerhalb der Hafenstadt und erst recht außerhalb des myrtanischen Reiches verkaufen. Die Händlergilde pflegt weitreichende Beziehungen. Sollten Eure Arbeiten von entsprechender Qualität sein, könnte das lukrative Aufträge für Euch bedeuten."

    Der Großhändler holte ein Pergament hervor und notierte den zuvor mündlich besprochenen Handel. Kurz darauf legte er das ausgefüllte Pergament auf den Tisch und erhob abermals seine Stimme: "Wie wir besprochen haben, ist das Tauschverhältnis 1 zu 2. Die Bezahlung erfolgt im Voraus."

    Während Ravenne die Angaben überprüfte, deutete Maximuss auf eine Stelle des Tresens: "Ihr könnt dieses Siegelwachs benutzen. Vortreffliche Qualität aus Lathoria, einer bedeutsamen Stadt des Herzogtums Rivellon."

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    Sorgfältig ging sie den Vertrag noch mal durch, Tauchverhältnis, Bezahlung, stimmte. Nichts winzigklein Geschriebenes, in dem sich etwas versteckte. Sie unterschrieb als Dame Ravenne, immerhin war das mit Titel ihr voller Name (und mehr hatte sie auch nicht, wie manch anderer). Gemäß seinem Angebot nahm sie die Kerze, ließ das Wachs an die Stelle tropfen, wo sie den Handel besiegeln würde und drückte ihren Siegelring hinein. Damit war nun der Rabe im Wachs und der Handel zustandegekommen.

    Ich bringe Euch den Goldbarren morgen, nicht jetzt so spät. Ich kann mich zwar wehren, aber es wäre trotzdem waghalsig. Im Laufe der Woche liefere ich dann ein paar Arbeitsproben. Innos mit Euch.

    Sie ließ ihn den letzten Text lesen, dann nahm sie die Tafel wieder an sich, verabschiedete sich mit einem Nicken und verließ das Haus des Händlers. Das war eine ... lehrreiche Begegnung gewesen. Mit einem so fachkundigen oder einflussreichen Händler hatte sie selten zu tun gehabt, hatte bisher nur mit einfacheren Händlern Geschäfte gemacht. Woher hatte er das Siegelwachs noch gleich bezogen? Von der Gegend hatte sie noch nie gehört, aber es gab ja auch noch andere Länder. Wenn es nach ihr ging, musste sie diese nicht unbedingt besuchen, die Seefahrerei war nicht ihre Leidenschaft. So oder so, der Handel hatte einen guten Eindruck gemacht. Sie würde bald in der Lage sein, den Bürgern in Thorniara auszuhelfen.

  19. Beiträge anzeigen #199
    Abenteurer
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    Erzähler ist offline
    Es war dunkel am Hafen und so war das kleine Fischerboot kaum aufgefallen. Sie hatten ganz am Ende des Steges angelegt, wo der kleine Karren schon bereit gestanden hatte. Die beiden Männer waren ohne gesehen zu werden unter den verschiedenen Waren verschwunden und schon hatte sich der Karren in Bewegung gesetzt. Scheinbar ziellos ging die rasche Fahrt punktgenau vor eine eingefallene kleine Hütte, die kaum mehr bewohnbar zu sein schien. In der kleinen Gasse brannte keine Fackel und so erschienen die beiden Männer nur wie unsichtbare Schatten, als sie aus dem Karren stiegen. Ein Geldbeutel wechselte den Besitzer und der Karren polterte weiter. Die beiden Männer waren längst im Schatten verschwunden und warteten. Als sich nichts regte, klopfte einer der beiden in einem bestimmten Rhythmus an die Tür, woraufhin beide eingelassen wurden.

    Drinnen brannte eine unscheinbare Laterne und ein karges Mahl stand bereit. Die beiden Männer schlugen die Kapuzen zurück und setzten sich, um schweigend zu essen. Erst nach einer Weile kam eine kurze Unterhaltung zustande. "Hafen wieder frei?", war die erste Frage, die die Stille durchbrach. "Nein. Er sucht immernoch. ... Was machen wir?" "Warten!" Dann wieder Schweigen. "Wir sollten schlafen!" Der junge Anführer der drei begab sich zu einem einfachen Lager und legte sich nieder, während die beiden anderen sich rechts und links neben der Tür niedersetzten. Dieses Loch würde sie wohl noch eine Weile beherbergen müssen.

    (Kjarl)

  20. Beiträge anzeigen #200
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    Die Befragung des Soldaten hatte leider nicht so viel ergeben, wie sich Redlef erhofft hatte. Der Mann konnte nur bestätigen, dass die Echsen furchtbare Gegner waren und aus dem Gebirge kamen. Er wusste aber zu erzählen, wie diese Kreaturen am besten zu bekämpfen waren. Auch ihr zäher, gepanzerter Körper hatte Schwachstellen. Ähnlich wie bei einer Plattenrüstung waren besonders die Gelenkstellen einfach zu durchdringen. Eine Weile unterhielten sie sich über die Schlacht, den Kampf und das Töten dieser unheiligen Kreaturen, doch konkrete Hinweise erhielt er nicht.
    Nun war Redlef wieder im Kerker. Am Nachmittag war er in der Tempelbibliothek gewesen. Der alte Magier, der dort die Bücher bewachte war ein ruhiger Kerl, doch als Redlef ihn danach fragte ein Buch ausleihen zu dürfen, da erwachte etwas in ihm. Ein Beschützerinstinkt, wie es Red vorkam. Doch am Ende hatte er erwirken können, das Buch mit ins Verlies nehmen zu dürfen.
    Nun blätterte er darin. Es war die Abhandlung über die Geschichte der Insel. Besonders das Weißaugengebirge interessierte ihn. Dich auch hier waren die Informationen spärlich. Zu mindestens auf den letzten Seiten. Doch nun wurde es interessanter. Es war von Höhlen die Rede, die sich weitverzweigt unter dem Gebirge erschrecken sollten. Man war bei bergbauarbeiten darauf gestoßen, Doch dem ganzen nicht weiter nachgegangen. Die Bergleute fürchteten sich wohl vor diesen Gängen. Immer wieder waren Bergarbeiter verschwunden und eigenartige Kreaturen krochen aus diesen Gängen hervor. Doch da war auch die Rede, von einer alten Geschichte. Es hieß, dass es irgendwo unter dem Gebirge einen unheiligen Ort gab und dass doch ein Relikt großer macht versteckt sei. Konnte damit das Nest gemeint sein?
    Redlef kratzte sich an seinem Kinn. Das kratzen der Stoppeln störte ihn dabei. Er hatte sich schon wieder seit ein paar Tagen nicht mehr rasiert.
    Schließlich seufzte er leise und legte das Buch weg. Er musste weitere Informationen Auftreiben. Die Frage war nur woher. Vielleicht wusste der alte Bibliothekar mehr?

    „Weibel!“ Ruperts Stimme hallte aus dem Gewölbe zu ihm herüber. „Hier gibt’s Probleme, mit ‚ner Hure!“
    Red schüttelte stumm den Kopf, schlug das Buch zu und schob es in die Mitte des Tisches, dann sah er zu Lex herüber. „Kommt mit, ich werde Euch jetzt zeigen, wie man die Drogensüchtigen ruhigstellt.“
    Er griff nach seiner Tasche, mit all den Kräutern und Tinkturen und auch nach den breiten Lederbändern, mit denen die gefangenen an die Gitter geschnallt werden konnten, wenn sie in ihrem Wahnsinn eine Gefahr für sich und andere darstellten.

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