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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Nanu! Es ging fast Knall auf Fall, und schon befand sie sich in der kühlen Nachtluft Sildens. Ein Ort, an dem man nicht so schnell gefunden wurde? Cécilia kannte nur die Grüne Krähe und den Schuppen des Archenbauers. Sie überlegte, ob der Schuppen vielleicht ein Ort war, der Oparilames eher behagen würde? In der Nachbarschaft war der Irre eher verschrieen, weil er behauptete, mit Adanos zu sprechen. Die Assassinin wusste nicht, dass sie dort einen Unterschlupf gefunden hatte und überhaupt besuchte niemand den fleißigen Archenbauern. Aber die Sache mit dem Schiff schien Oparilames dennoch mitzunehmen ...
    "Wäre der Bootsschuppen recht? Sonst wüsste ich nämlich auch nicht, wohin wir gehen könnten", schlug Cécilia vor.
    "Jaja, nur weg von hier", sagte Oparilames, ließ nicht locker, und so untergeharkt gingen sie zum Bootsschuppen.

    Der Schuppen war dunkel. Cécilia löste sich sanft von ihrem Begleiter, schloss die Tür auf und ging schnell zum Ofen, um Feuer (und damit Licht und Wärme) zu machen. Die Arche thronte auf einem Gerüst mitten im Schuppen, aber sie war nicht das größte Schiff Myrtanas, also war um sie herum immer noch genug Platz.
    "Bitte, tritt ein", sagte sie schließlich, als sie sah, wie Oparilames an der Türschwelle zögerte, immer noch stand, wo sie sich losgelöst hatte.
    Geändert von Cécilia (17.01.2010 um 22:17 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #182
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    "Bitte, tritt ein", sagte sie.
    Oparilames mochte vielleicht ein Gassenjunge, Naturbursche und Tunichtgut sein, aber er war auch sehr höflicher junger Mann, der in manchen Situationen wusste, wie man sich zu benehmen hatte. Wobei dies bei jedem Menschen mindestens einmal im Leben der Fall sein sollte. Doch zurück zu den zwei Flüchtigen...
    Der Waldopa musste, als er ankam erstmal etwas Luft holen, was wohl dem Tempo und der Kälte zu verdanken war.
    "Und du fühlst dich hier heimelig?" fragte er, als er sich genauer umgesehen hatte.
    <Dieses Bootsgerippe wirkt irgenwie erhaben>, dachte er und schüttelte den Gedanken ab. Es war ein unfertiges Bretteronstrukt nicht mehr und nicht weniger.
    Der Dieb suchte sich einige Holzbretter und Balken, die er zur Tür schleifte um diese zu verbarrikadieren.
    "Wenn irgendjemand versucht hier einzubrechen werden wir es schon mitbekommen und durch ein Fenster verschwunden sein.", sagte er. Der junge Mann wollte nicht, dass er Cécilia den Eindruck vermittelte, sie hier einsperren zu wollen.
    Er trat an das Feuer des Ofens und rieb sich fröstelnd die Hände, während er in sich hineinhorchte. Er fühlte sich hier weit weniger unbehaglich, aber dennoch irgendwie fremd.
    "Und du bist sicher, dass der Bootsbauer nicht plötzlich hier auftaucht?" fragte der letzte Gurunovize sie. "Ich meine ja nur, es ist ja nicht ganz alltäglich, zwei fremde Menschen in seinem Haus zu finden..."

  3. Beiträge anzeigen #183
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Cécilia lachte.
    "Ich bin mir äußerst sicher, dass er nicht auftauchen wird. Er braucht das Holz für die Arche wirklich dringend und war so ungeduldig, dass er unbedingt selbst hinfahren musste, um sich darum zu kümmern. Wahrscheinlich ist er erst morgen Nachmittag zurück. Bei Schneefall ist es schwieriger, Holz zu transportieren", erklärte sie. "Und es soll wohl ziemlich glatt sein."
    Sie legte ihren Mantel ab und trat an den Ofen, wärmte sich ebenfalls. Was für ein Wetter! Einen solchen Winter hatte sie in Silden nicht erwartet. Gut, sie fragte sich allmählich, was sie überhaupt in Silden erwartet hatte. Immerhin waren die Männer hier nicht so aufdringlich und alkoholabhängig, tröstete sich. Aufdringliche Alkoholabhängige konnte sie sich zwar vom Leib halten, aber auf Einladung ihres Vaters ... sie schweifte ab, musste sich wieder auf die Gegenwart konzentrieren: den Schuppen, die Arche, das Feuer, Oparilames. In der Nähe des Ofens befand sich ihre Schlafstätte, eine Strohmatratze und einige Decken. Cécilia setzte sich neben Oparilames an das Ofenfeuer.

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Sanguine ist offline

    Grüne Krähe

    "Fideler, seid ihr bereit?", fragte San und prüfte selbst an sich, ob alles passte. Ein schönes Kleid trug sie an sich, varantischen Schmuck an Hals, Haaren und Ohren und natürlich passende Schuhe. Ihr Haar trug sie, mit einem goldenen Haarreif, ganz anders als sonst. Ein Blick in ihren Spiegel zeigte ihr, dass sie gut daran tat auf dem Markt etwas zu kaufen, um ihre mystischen Augen hervorzuheben und ihre Lippen rot zu färben. Mehr brauchte sie nicht, sie fesselte so schon genug Blicke der Männer. Ihr Schmuck würde ihren Status schon überspielen und den armen Fischern und Bauerntölpel zeigen, dass sie sich niemals eine Frau wie sie leisten könnten. Zwar hatte sie selbst alles nur geklaut, als sie in Varant war, aber sie war sicher nicht die Einzige die ihr wahres Ich unter vielen Masken verbarg. In der Grünen Krähe war üblicher Betrieb, teils sogar lauter durch irgendwelche, Stühle werfenden Schreihälse, aber solang sie nichts abbekommen, sondern lediglich Applaus und Gold bekommen würde - war es ihr gleich. Es war schon seltsam, dass sie hier auftrat, aber was sollte sie sonst irgendwo in diesen Tagen? Suzuran war ein Geist, Ornlu da und wieder nicht da ohne sich zu melden und Karal, der spielte Krieg bei irgend so einen Alvar und Varek. Sie alle taten das, was sie wollten, wieso sie nicht auch? Es war Zeit aufzutreten, zu sehen dass sie von allen wahrgenommen wird und doch nicht nur diejenige ist, die keinem auffällt und die man vergisst, wie die Blätter die im Wind fielen. Sie wollte auch wer sein, sie wollte das sein was sie immer sein wollte und nicht das in das sie gezwungen wurde, weil sie sich fürchtete, es anderen nicht gefallen würde. Sie wollte ihr Glück...

    Mit einem Nicken trat sie mit dem Fidler auf die Bühne und fing sofort die Blicke der Menge ein. Die Dorfschönheiten konnten nunmal nicht mit einer wie ihr mithalten. Wenn sie wollte hatte sie dieses Edle an sich, was die Männer fesselte, begehren ließ. Doch verführen wollte sie nicht, nur singen. Das Lied war ein bekanntes und doch wiederum ihre Interpretation. Der Fideler begann zu spielen und im Takt leicht mit dem Stiefel auf den Holzboden zu treten. San wartete bis alle zuhörten, bevor sie sie vortrat.

    Drinnen im Saal eine Fidel sang,
    Sie sang von der Liebe so wild, so lind. - San fasste sich ans Herz
    Draußen der Wind durch die Zweige sang:
    Was willst du denn, Menschenkind? - Der Fideler zeigte und blickte arrogant auf Sanguine

    Drinnen im Saale, die Fidel sang:
    Ich will das Glück, ich will das Glück! - Die Bardin hob die Arme, tanzte einmal um sich herum und lächelte bezaubernd.
    Draußen der Wind durch die Zweige sang:
    Es ist das alte Stück. - Der Fidler schüttelte mit dem Kopf, während San um diesen nun wie von Glück beflügelt tanzte.

    - Solo vom Fideler -

    Drinnen im Saale die Fidel sang,:
    Und ist es alt für mich ist’s neu. - San hob dabei stolz das Haupt und war sie selbst.
    Draußen der Wind durch die Zweige sang:
    Schon mancher starb an Reu‘. - Die Tanzende stoppte und tat beim singen nachdenklich, blickte dann wieder stolz auf und lächelte auf.

    Der letzte Fidelton erklang;
    Die Fenster wurden frei vom Wind. - Die Bardin tanzte und sang wie befreit und lächelte
    Und noch lange sang und sang
    Im hellen Saale das Menschenkind...

    Das Lied endete und beide Barden verbeugten sich unter Applaus. Verzaubert hatte Sanguine wohl so manchen wieder und natürlich gab es eine Zugabe, während der Hut umher ging und sich mit Münzen füllte. Drei Lieder versprach man Aidar. San selbst fühlte sich ein Stückchen wieder mehr befreit, ein Stück mehr die Sanguine die sie sein wollte. Sie musste nur daran glauben und spüren, dass sie das was sie tat gut war. Ob durch Zuschauer oder jemanden der ihren Rücken schützte. Der Wind mochte mächtig sein, doch sie konnte es auch...

  5. Beiträge anzeigen #185
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline
    Samorin erreichte den Sammelplatz. Außer ihm waren noch nicht ganz so viele angekommen. Von den Anwesenden war ihm nur Jodas bekannt. Irgendwo spielte jemand ein seltsames Istrument. Der Krautmischer sah sich um und erblickte den Spieler eher am Rande des Schauplatzes. Es war leicht neblig. In Verbindung zu dieser Musik war es fast Mystisch. Als Samorin den Man erreichte setzte der gerade ab und trank einen Schluck Wasser. Samorin hätte niemals sein Alter schätzen können. Im einen Moment wirkte er wieder wie ein gleichaltriger im anderen wieder jünger und im nächsten Moment erschien er einem steinalt.
    "Erwache, was ist dass?" erkundigte sich der Wächter und zeigte auf dass Röhrenförmige Instrument. "Bewahre. Dass mein Freund nennt sich Didgeridoo. Es kommt von einem fernen Land im Süden. Man braucht selbst mit dem Schiff lange dorthin." antwortete der Spieler "Interessant" meinte er Wächter und da setzte sein gegenüber schon wieder an und erzeugte diese merkwürdigen Laute die man diesem Ding nicht unbedingt zutrauen würden.

  6. Beiträge anzeigen #186
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline

    Letzte Nacht in Silden, Bootsschuppen

    "Es ist schon seltsam", sagte Oparilames nach einer Weile. "Wie sehr ein Feuer doch beruhigt und nachdenklich stimmt...".
    Die junge Frau nickte langsam. Das Feuer verlieh ihrem langen braunen Haar den Eindruck, als würde es seine Farbe fließend verändern. Mal schien es orange-golden, kurz darauf schien es in einem dunklen Rotton zu glühen und als Oparilames ihr abermals ins Gesicht blickte, schien es kastarnienfarben. Schwarze Stellen der Glut leuchteten jäh auf und waberten. Kaum, dass ein Scheit, wie von Irrlichtern umschworren oder wie zum Sterne geworden, funkelte, da ward er bereits wieder überzogen von einer lebendigen Schwärze. So ging es in einem fort und das Feuer malte die wundersamsten Bilder während die zwei Gestalten den Tanz des Elementes schweigend bestaunten...

    Als von den Holzscheiten nurnoch Glut übrig war, stand Oparilames auf, Cécilia schaute ihn etwas verwundert an doch er deutete nur auf die bald erlöschende Glut. Er hatte es nicht sehr eilig, trödelte allerdings auch nicht, als er das Bootshaus durchschritt. Jenes Bootshaus war kein Musterbeispiel für Ordnung und dennoch war es auch nicht der Inbegriff des Chaos.
    Eine ganz besondere Stimmung hatte den Braunhaarigen ergriffen. Eine Stimmung, die ihm das Gefühl vermittelte, unendlich viel Zeit zu haben, ja vielleicht sogar Zeitlos zu sein. So ließ er seine Gedanken auch schweifen: Langsam, gemächlich und abschweifend aber nicht chaotisch sondern im Einklang mit seinem Willen. Er dachte über sein bisheriges Leben in Silden nach, und kaum war ein Gedanke gedacht, da glitten seine Gedanken wie vom Wind gerieben sacht weiter zu ungeahnten anderen Gedanken. Einer dieser Gedanken galt der Pflanze, die er immernoch in einer Tasche hatte. Plötzlich fielen ihm wieder die Kohlen ein, die er sich in die Hose gesteckt hatte. Er holte sie heraus und auch um die Pflanze musste er sich kümmern.

    Als er mit Feuerholz in den Armen wieder an den Ofen trat, hatte er die Pflanze mit Erde und Kohle und Eisen versorgt.
    Die ehemalige kindliche Bauerstochter und das ehemalige Straßenkind saßen noch eine ganze Weile am Ofen und schauten mal einander, mal das Feuer und manchmal nichts bestimmtes an. Hin und wieder erzählten sie sich ihre Gedanken, so erzählte Cécilia zum Beispiel davon, warum sie von ihrem Zuhause ausgerissen war, und von ihrem Vater, der einfach ganz anders war als sie. Der Sumpfopa konnte ihre Entscheidung verstehen, aber er war auch etwas verwundert darüber, dass sie, die ihre wahren Eltern kannte, sich wirklich von ihnen getrennt hatte. "Familie... Ich weiß nicht so wirklich. Meine Eltern kenne ich nicht und wurde von zwei Menschen aufgezogen, allerdings zeitversetzt, ich glaube nicht, dass sie sich jemals kennengelernt haben. Anfang habe ich noch versucht etwas über meine Eltern zu erfahren, aber niemand hat mit mir darüber geredet. Jetzt ist es so, dass ich zwar nicht mehr danach frage, wer sie waren, aber sie sind mir noch immer nicht schnurzpiepegal."...

    Draußen rüttelte der Wind am Unterschlupf, als Cécilia aufstand, sich streckte und ihn mit einem Blick musterte, der den Sumpfopa verwirrte. Ein frösteln überzog seinen Körper und dann jagte eine Hitzewelle über seinen Körper. Er war sich seiner Rolle in diesem alten Bootshaus nicht mehr sicher. <Wie sie mich anblickt...>, dachte er und versuchte Worte zu finden, die diesen Blick beschreiben konnten, doch er fand sie nicht. Unwillkührlich kamen ihm Gedanken, die ihm von sich selbst weitestgehend fremd waren. Er wusste, was sein Verstand zu diesen Gedanken sagte: <Kämpfe dagegen an, das sind keine guten Gedanken.> Doch etwas in ihm war ganz anderer Meinung.
    <Das ist das natürlichste auf der ganzen Welt!>, raunte der ungewisse, ihm fremde Teil seines Wesens.
    <Das heißt nicht, dass es gut ist.>, kam die Antwort seines Verstandes. Oder war es sein Gewissen? In seiner Kindheit hatte er im Hafenviertel von Khorinis manche Schantat mitbeobachten müssen, oder in der Nacht das Schreien eines Menschen und das Wimmern eines verängstigten Kindes gehört: Sein Wimmern. Und er hatte damals versucht weg zu hören, wieder in den Schlaf zu gleiten, die Geräusche aus seinem Kopf zu verbannen, doch er hatte es nie geschafft. So, wie der junge Dieb sehr früh erfahren hatte, was ein Dolch ist und wozu man ihn (miss-) brauchen kann, so hatte er erst sehr spät erfahren, was einige der Geräusche der Nacht zu bedeuten hatten. Damals war er bereits von der Diebin Jarimara aufgezogen worden und lebte schon einige Zeit allein. Es war also im Alter zwischen Ende 13 und 19 Jahren als er lernte, was einer Frau oder auch (was allerdings viel seltener geschah) einem Mann schlimmes wiederfahren konnte, wenn sie oder er sich mit dem anderen Geschlecht abgab oder zu bestimmten Zeiten an Orten war, an denen derjenige nichts zu suchen hatte. <Ist das Liebe?>, fragte eine Stimme in ihm und er erhielt eine Antwort <Frag sie doch einfach.>

    Sein innerer Disput hatte nicht allzulange gedauert, seine Erinnerungen hatten ebenfalls nicht sehr lange gedauert und Cécilia schaute ihn noch immer an, obgleich ihr Blick sich verändert hatte, schwächer war er geworden.
    Oparilames stand auf, die lauernde, neugierige und wenig nachdenkende Seite hatte gesiegt.
    Dennoch blieb er, denn dies war seit jeher seine Art, behutsam und stand auf, ging gemächlich auf Cécilia zu und küsste sie auf den Mund; nicht ohne darauf zu achten, nicht wie eine Schlage hervor zu schießen, sondern wie ein Hirte zu seiner Herde, behutsam und bedächtig näher zu kommen, bis er ihre Haut berührte.
    Cécilia sollte mit ihren Gedanken recht behalten: Um sie herum war genug Platz.
    Die Nacht erschien dem Waldopa einerseits sehr kurz, da er kaum ununterbrochen mehrere Stunden Schlaf fand, doch war es eine Nacht, die nicht mit jener Kürze vorbei ging, die den Menschen ermattete, sondern eine Nacht, die während sie noch nicht vorbei ist, eine wunderbare Ewigkeit bildet und erst danach wie eine Schneeflocke in der Wüste vergeht. Es war die Nacht, inder er gewissermaßen neu geboren wurde.
    Geändert von Oparilames (18.01.2010 um 14:40 Uhr) Grund: Kleinere Fehler korregiert

  7. Beiträge anzeigen #187
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline

    Ein neuer Tag

    Gor Na Kev bedankte sich bei der Frau nochmals für das gute Essen und ging hinaus zu den Sumpffeldern. Er sah das alle ihre Beschäftigungen nachgingen und er freute sich darüber was aus seiner Heimatstadt geworden ist. Angekommen bei den Feldern begrüßte er die Arbeiter "Hallo, wie gehts euch Heute?" "Gut danke und dir?" "Auch gut" "Hattest du Heute schon einen Stengel?" "Nein was habt ihr denn schönes anzubieten?" "Wir hätten hier noch einen guten Grünen Novizen." Gor Na Kev bedankte sich nahm einen großen Zug und ging weiter zu den Jägern.

    Wie er bei den Jägern angekommen war setzte er sich ins Gras und genoss den Rest seines Stängels. Er sah den Jägern bei der Jagt zu und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Jedoch als alles so schön war sah er wie ein verwunderter Jäger in seine Richtung kam. "Was ist passiert!"schrie er. "Ein Wolf hat mich angegriffen!" Gor Na Kev half ihn zu einem schattigen Plätzchen und behandelte die Wunde mit ein paar Heilkräuter aus der Gegend. Der Jäger sagte ihm er müsste noch etwas erledigen und wollte austehen aber Gor Na Kev hielt ihn ab. "Die Wunde muss erst verheilen das könnte eine Zeit lang dauern" "Aber das Fleisch muss in die Stadt! Hm weißt du was wenn du für mich das Fleisch zur Mühle bringst hast du was bei mir gut." " Ok bin schon auf dem Weg." Gor Na Kev rannte zur Hütte und holte das Fleisch. Dann machte er sich auf dem Weg in die Stadt und brachte es zur Mühle.

    Bei der Mühle angekommen gab er das Fleisch an den Vewalter und erhielt das Gold für den Jäger. Ein Gauner würde das Gold jetzt für sich behalten aber nicht Gor Na Kev ihm würde so etwas nie einfallen. Er machte sich wieder auf dem weg zum Jäger der sich in seine Hütte gelegt hatte und übergab ihm das Gold. "Danke dass du so erlich bist du hast was bei mir gut." "Immer wieder gern." Und er legte sich wieder ins Gras und wartete auf das was der Tag ihm noch bringen würde.

  8. Beiträge anzeigen #188
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    In Silden

    Am vorigen Tag hatte Manuele endlich den Pass überquert. Gegen späteren Abend war er dann in Reichweite der Siedlungsmauern angekommen. Die Nacht hatte er draussen verbracht, er war zu müde, um irgend ein Gespräch anzufangen, und wollte dazu keine Gesellschaft.
    Jetzt stand die Sonne schon am Zenit und es wurde langsam ein wenig wärmer, er trottete gemütlich in Richtung der Tore. Dort angelangt nahm er seine Kapuze ab, damit ihn die Wächter nicht unnötig belästigten. „Wo her kommst du Fremder?“ Die Wachen hielten ihre Hellebarden verschränkt, so dass er nicht durchkam. „Ich komme vom Norden, ohne schlechte Absichten oder Befehle, mein Wunsch ist es einfach mal mit euren Jägern zu sprechen.“ Sie starrten ihn ein wenig misstrauisch an, liessen ihn schlussendlich aber passieren. „Der ist nicht einer von Vareks Leuten,“ murmelten sie hinter ihm her. Er verstand die Bedeutung dieser Worte nicht, aber es kümmerte ihn auch nicht besonders.
    Silden hatte es ziemlich erwischt, die Beben hatten einige Schäden an den Hütten und Häusern verursacht. Überall sah er wie Arbeiter sich an die Renovierung der Dächer machte oder die Holzfassaden erneuerte.
    Im Hammerclan hatte er von einer Taverne gehört, die in Silden ziemlich beliebt sei, die musste er finden, denn er war sich sicher dort gute Informationen zu bekommen.

  9. Beiträge anzeigen #189
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    in der Grünen Krähe

    Auf den Gassen Sildens hatte Manuele einen Passanten angesprochen, wie immer wusste jeder ausser die Neuen wo die Taverne lag. Die „Grüne Krähe“ hiess sie, typisch für die Baumkuschler alles musste grün sein und mit vielen Blumen, dachte er sich. Doch sein Vorurteil wurde schnell zunichte gemacht, er stand vor dem Eingang und bewunderte das Bauwerk, alles aus Holz, perfekt getischlert. Als er eintrat merkte er dass die Einrichtung genau nach seinem Geschmack war, Holzstühle, gemütliche Ecken, wenn man unter sich bleiben wollte und eine volle Bar wenn man lieber in Gesellschaft trank.

  10. Beiträge anzeigen #190
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Grüne Krähe

    Vereist und erstarrt lag die Natur im Griff des Winters. Genauso unverändert mochte einem Fremden das Leben in Silden vorkommen. Zwei lange Wochen lagen sie jetzt bereits hier vor Anker, Yared und seine Mannschaft. Die Dorfgemeinschaft ging ihrem Alltag nach, die Reparaturen nach den Erdbeben mussten notdürftig und in aller Eile hauptsächlich aufgrund des schlechten Wetters ausfallen und der Lagermeister und Ijan hatten Nächte lang Register und Bücher gewälzt, um die notwendigen Materialien aufzutreiben und Obdachlose unterzubringen.
    Zum Glück hatten die Befestigungsarbeiten vor mehreren Wochen dazu beigetragen, den Schaden nicht lebensbedrohlich werden zu lassen. Ein Glück, dass der Sommer ihnen eine Reiche ernte Beschert hatte, den auch aufgrund des heftigen Wintereinbruchs und der Flutkatastrophe an der Ostküste hatten sich wieder verstärkt Flüchtlinge in Silden eingefunden und auch diese wollten versorgt sein.
    Aber auch dieser Umstand trug das seinige dazu bei, dass ein unruhiges angespanntes Klima in der Gemeinschaft des Waldvolkes herrschte, das jedem auffallen musste, der schon etwas länger unter den Waldläufern lebte.
    Seit dem Thing im Herbst hatte sich die Situation nicht einfacher, wie vorher erhofft, sondern eher schlimmer als erwartet entwickelt. Der harte Winter, die steigenden Flüchtlingsströme, die Erdbeben, die ständige Angst vor Varek und die internen Querelen der Sippen ergaben ein brisantes Fahrwasser voller Sandbänke, Riffe und Strudeln.
    Der Kapitän presste seine Zähne zusammen, damit ihm nicht die glimmende Pfeife aus dem Mund fiel und setzte seinen Weg über die vereisten Pflastersteine fort.
    Seine festen Schritte hallten auf dem zerbrechenden dünnen Eisfilm wieder, während er durch die spätnachmittägliche Kälte zur Grünen Krähe eilte. Die Ratte hatte ihm eine Nachricht zukommen lassen und er sollte sich mit einem Kontaktmann treffen.
    Auf der Veranda stampfte er mehrmals heftig auf um den Schnee von seinen Stiefeln zu klopfen, bevor er die quietschende Türklinge herunter drückte und das Gasthaus betrat. Er nahm seine Pfeife, der die warme Luft der Gaststube wieder neues Leben einhauchte, aus dem Mund und schlenderte hinüber zum Tresen.
    "Guten Abend, Aidar, das selbe wie immer.", grüßte er den Wirt.
    Dann drehte er sich mit dem Rücken zum Tresen und musterte die Anwesenden ernst.

  11. Beiträge anzeigen #191
    Ehrengarde
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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline
    Nachdenklich hatte sich die junge Frau nach dem kurzen Besuch in der Krähe in ihre zerstörte Hütte zurückgezogen.
    War es das merkwürdige Nachtwesen Sanguine, das dort oben auf der Bühne als Bardin aufgetreten war? Verändert und in Suzurans Haus nicht gleich als solche zu erkennen?
    Die mit der eindeutigen Vorliebe für Schmuck und all den Kram, der hier in jeder Ecke des Raumes untergebracht war, wie ein Notfalldepot für schlechte Tage...
    Schmuck, der an den Armen der Braunhaarigen wie Fremdkörper wirkte, die nicht zu ihrem Wesen passten.
    Schmuck aus alten Tagen, die verstrichen und Dinge veränderten. Dinge, wie zum Bespiel ein zu Hause zu zerstören und die den Eigentümern einige Sorgen bereiten konnten.
    Ihre Hütte war wirklich fast Einsturzgefährdet und eigentlich nicht mehr bewohnbar. Doch wohin sollte sie in den nächsten Nächten? Von Ornlu war keine Spur zu Sehen, er war nicht mehr im Vivarium und auch sonst hatte man den Druiden wohl nicht gesehen. Die Waschweiber erzählten wenig über den berühmt berüchtigten Wolf.
    Kein Gerede, das wie aufgewirbelten Schnee, durch die Straßen zu den Ohren der Menschen getragen wurde, auch nicht zu ihren Ohren.

  12. Beiträge anzeigen #192
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline

    Der Traum

    Gor Na Kev Rannte und rannte als wäre Beliar selbst hinter ihm überall Untote Novizen die dem Schläfer dienten. Dann hörte er eine Stimme "Ich werde erwachen mein Diener und du wirst wie die anderen auch ein Diener Beliars" Nein, nein, neiiiiiin ich werde niemals dem Bösen dienen!"

    Schweiß gebadet und Blass erhob Gor Na Kev sich von der Wiese wo er die letzte Nacht verbracht hatte. Sein erster Gedanke war dass er sich endgültig vom Schläfer trennen und ein neues Leben beginnen musste. Um das zu erreichen sollte er von nun an unter den Namen Nagor Kev bekannt werden. Er rannte durch Silden und verkündete seine Entscheidung. "Hört ihr Bewohner von Silden ich habe beschlossen mich von nun an Nagor Kev zu nennen" Nicht wirklich hörte jemand zu aber es war ein befreiendes Gefühl für ihm. Und um das zu feiern ging er zum Sumpfkrautfeld und rauchte genüsslich mit den Arbeitern einen guten Stängel Sumpfkraut.
    Geändert von Nagor Kev (19.01.2010 um 16:48 Uhr) Grund: Fehler

  13. Beiträge anzeigen #193
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    In der Grünen Krähe

    Manuele schlurfte gemütlich an seinem Bier, während er zum Eingang blickte, als plötzlich die Tür aufging und jemand bekanntes eintrat. Es war Yared, er hatte den Schiffsbau im Norden geleitet, vielleicht konnte er sich ja an den Jungen erinnern. Schliesslich hatte der Neue nichts zu verlieren, er wartete ab bis sich der Seemann etwas bestellt hatte, stellte sein Bier auf den Tresen und ging auf ihn zu. „Guten Abend.“ Sagte er höflich, räusperte sich ein wenig und fuhr fort: „Vielleicht können sie sich nicht an mich erinnern, doch ich war am Bootsbau im Norden beteiligt.“ Erwartungsvoll schaute er Yared an.

  14. Beiträge anzeigen #194
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Wassermühle

    "Olle Kackbratze! Wenn deine Brut auch so rumschreien wird, dann sind wir das Flüchtlingsproblem los und auch alle anderen Sildener...", murmelte Ornlu gehässig. Er fror und hatte kein Sumpfkraut. Irgendwie doch ein beschissener Tag.
    Dazu noch Pflichten und sonst so Dinge, die man als lästig betrachten würde.
    Lichtblicke gab es aber auch. Zum einen war es immer sie. Suzuran war einfach die wo er wusste, dass er sich auf sie verlassen konnte. Das Band zwischen ihnen war stark und es würde halten, egal was käme. Da war er sich sicher und das würde er ihr jeden Tag und Nacht schwören. Ja, so wars. Er übertrieb nicht und lächelte für heute wohl das erste Mal leicht auf.
    Dann schlug er ein Pergament ans Schwarze Brett der Wassermühle. Verschnörkelt und edel wirkte die Schrift. Es war ein Aufruf für einen größeren Botengang für Leute die sich das Vertrauen des Waldvolkes verdienen wollten oder es schon hatten.

    Natürlich stand da nicht drauf, dass Ornlu da genau noch aussortieren würde. Nicht jeder passte nunmal zum Volk der Wälder und er würde dafür schon den Blick haben. Zumindest war er damit beauftragt.
    Er nickte diesem Tölpel von Parn zu und dieser läutete kurz die Dorfglocke um nochmal den Aufruf vorzulesen. Vorlesen wäre bei Ornlu selbst nur peinlich geworden.
    Langsam sammelten sich Sildener und Parn verlas den Aufruf.
    "...danke, Parn. Morgen um die Mittagszeit sammeln sich bitte die Leute. Bereit für einen längeren Botengang zu Lagern des Waldvolkes, zu denen jene gegen Vorabend aufbrechen werden. Es ist wichtig und es mangelt wegen der aktuellen Lage an Boten. Bewahret!", sprach der Jäger und sprang von der Kiste, ehe Mandy drauf stieg oder mehr sich drauf helfen ließ und ebenso aufs Schwarze Brett und dringendste Aufträge verwies.
    Sein Job war getan und trotzdem suchten seine Augen bekannte Gesichter oder auch nur sie.
    Geändert von Ornlu (19.01.2010 um 18:00 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #195
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Grüne Krähe

    Der Kapitän der Maera drehte sich zu dem Mann, der neben ihm am Tresen stand um. Ja, irgend woher kannte er den Tätowierten. Konnte das der Kontaktmann sein, den die Ratte erwähnt hatte? Nein wohl nicht. Fieberhaft suchte er nach dem Namen des Nordmarers.
    Nebenbei nahm er einen Schluck des kühlen Kräuterbieres. Dann wandte er sich wieder dem Jüngling zu.
    "Bewahre. Ja, ich erinnere mich, Manuele, nicht war? Du warst einer der Schürfer, die geholfen haben. Was führt dich hierher? Schickt dich einer der Clanlords?"
    Er nahm seine Pfeife wieder auf, während er aus den Augenwinkeln weiterhin seinen Blick durch den Saal streifen ließ. Es würde nicht schaden, sich zu unterhalten, während er wartete.

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    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    In der Grünen Krähe

    Es hatte einen Augenblick gedauert, aber dann schien sich der Kapitän wage an ihn zu erinnern. "Nein, ich bin nicht im Auftrag der Clanlords hier." Diese Frage machte Manuele ein wenig stutzig, da er nicht genau wusste was das vorhaben der Ahnenkrieger war. Besser auf der Hut zu bleiben und nicht zu viel über den Clan erzählen, so konnte es keinen Ärger geben. „Ich bin nur auf eine kleine Belohnung aus, daher möchte ich eure Jäger aufsuchen, leider kenne ich mich hier in Silden zu wenig aus.“ Er nahm sein Bier zu sich und trank es aus, danach zündete er seinen letzten Sumpfkrautstängel an.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Wieder waren dem Archenbauer die Nägel ausgegangen, jetzt, wo er endlich wieder Holz hatte. Ein Übel jagte das nächste. Immerhin hatte er nichts von der Sache mit Oparilames mitbekommen. Sie hätte zu ihm gestanden, wenn es herausgekommen wäre, doch hätte er auch zu ihr gestanden?
    Die Braunhaarige schüttelte den Kopf und schritt durch Silden.
    Cécilias Weg führte sie an der Waldmühle vorbei. Eher flüchtig flog ihr Blick auf das Schwarze Brett. Ein neues Blatt hing dort. Das Blatt zog Cécilias Aufmerksamkeit auf sich, also ging sie hin und las den Anschlag. Hmmm ... man suchte also Leute, die einen Botengang erledigen wollten ... Grübelnd erledigte sie ihren derzeitigen Botengang und fragte den Archenbauer, ob er sie denn eine Weile missen könnte. Der Archenbauer war glücklicherweise einverstanden, immerhin wollte sie Silden helfen und somit auch Adanos (wenn sie etwas von ihm wollte, musste sie sich nur auf Adanos beziehen und er half). So packte die Braunhaarige also ihre wenigen Sachen und machte sich reisefertig, um sich am morgigen Tage an der Waldmühle einzufinden. Esfiel ihr unerwartet schwer, sich zu konzentrieren. Ständig wanderten ihre Gedanken zu Oparilames. Was er wohl gerade tat ...?

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    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Oparilames stand wieder in der Kälte, er hatte die Tür der grünen Krähe hinter sich ins Schloss fallen lassen und ging nachdenklich zu der kleinen Menschenmenge, die sich im Dorf gebildet hatte.
    Er blickte in fremde Gesichter. Misstrauisch musterte man ihn, mancheiner schaute sich um, auch glaube Oparilames Getuschel hinter vorgehaltener Hand wahrzunehmen. Oder waren dies nur Hirngespinste, Trugbilder die ihn narrten?
    War er genarrt worden?
    Ein heftiger Schmerz breitete sich auf seinem Rücken aus. "Na los!", hatte ein Grobschlächtiger gerufen und ihn nach Vorne gestoßen, da der Dieb nicht bemerkt hatte, dass er "an der Reihe" war. Eigentlich war nur gerade ein Platz freigeworden und er war dicht dran gewesen an diesem freigewordenen Platz, einem Platz der dem Euter eines Muttertieres ähnelte, einen Euter anden noch viele kleine Tiere wollten um sich fett zu fressen.
    Der grünäugige Mann schüttelte diesen metaphorischen Gedanken ab, er wollte wissen, was hier los war. Er besah sich die Anschläge.
    "Varek...", las er. "den Namen habe ich doch irgendwo schonmal gehört... ... auf Tot oder Leben... Warum steht da denn nichts von einer Bezahlung?!"
    Er bemerkte, dass er bereits weitergeschoben wurde und so las er schnell noch die herausstechensten Worte anderer Anschläge.
    "Botengang", hatte er gelesen. <Hmm klingt ja eigentlich nach schnell verdientem Geld. Und für das Geld werde ich mir die Schiffsreise nach Khorinis >, er stoppte und dachte etwas anders weiter. <Khorinis kann warten. Das Gold von einem Botengang wird nie und nimmer für eine Überfahrt reichen, außerdem ... Und außerdem...>, er wusste nicht mehr, was er denken wollte. Als er sich umblickte sah er, dass er weiter gegangen war und nun an einer Hausecke stand.
    Plötzlich, als er sah, wie ein Vogel im Sturzflug herabfuhr, sich einen kleinen Samen aufpickte und eilig wieder in die Nacht entschwand, kam ihn ein sehr beunruhigender Gedanke. <Bisjetzt habe ich jeden, den ich hier getroffen habe über Kurz oder Lang aus den Augen verloren...>
    Dunkle Vorahnungen kamen ihm, doch er schaffte es sie zu ignorieren. Das war nur die Kälte und die Dunkelheit, die ihn so denken ließ.
    Etwas ziellos wanderte er an geschlossenen Türen oder anderen Menschen vorbei, drehte mal hier und mal dort einen Kreis und stand am Ende doch wieder da, wo er begonnen hatte: Vor der grünen Krähe. Er hatte noch immer kein Gold, er konnte also nichts essen, allerdings verspürte er auch nicht die leiseste Lust, sich wieder von Wurzeln und rohen, abgemagerten Tieren zu ernähren, die er besonders jetzt im Winter eh nicht schnell genug fangen würde können. So machte er auf dem Absatz kehrt und ging weiter, scheinbar planlos durch das Dorf. Er kam an der Schmiede von Ryu vorbei, die bei den Beben in Mitleidenschaft gezogen worden war. Auch an dem Haus von Nanami kam er vorbei und fragte sich gerade, wo eigentlich der Mantel war, den er sich von geliehen hatte, als er völlig mittellos in Silden aufgetaucht war. Auch am Haus dieses Griffins kam er vorbei, indem er dann richtige Klamotten bekommen hatte.
    Plötzlich, ihm war der Weg garnicht recht bewusst gewesen, stand er wieder an einem Ort, den er erst vor Kurzem einmal aufgesucht hatte: Die Gegend um das Bootshaus, er ging nun etwas langsamer, er wusste selbst nicht so recht warum, aber dann beschleunigte er seine Schritte und pochte an die Tür. <Ob sie wohl überhaupt dort ist? Und was ist mit dem Bootsbauer?>, fragte er sich und überlegte, ob es wirklich klug gewesen war anzuklopfen. Andererseits: <Was immer passieren wird, passiert!>

  19. Beiträge anzeigen #199
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    "Verdammte Kälte.", brummte der Druide in seinen Dreitagebart und zog den Mantel etwas fester um sich. Seine Schuhe schmatzten bei jedem Schritt in dem inzwischen schlammigen Schnee und nurmehr einige Laternen beleuchteten das Dunkel welches er nun durchwatete. Alle litten unter dem Chaos das sich wie ein dunkler Vorhang über die Lande geschoben hatte, Corax wollte gar nicht erst wissen wie es in Vengard zu dieser Zeit aussehen mochte. Silden war immer soetwas wie ein kleines Paradies gewesen, durch die sorgfältige Pflege des Waldvolkes waren Dinge wie Nahrung und andere Rohstoffe kaum je ein Problem. Wenn man sich selbst hier Sorgen um die nächste Ernte machte, dann musste es um die Stadt des Königs schlimm bestellt sein.

    Doch die düsteren Gedanken wurde von der Realität verdrängt als er sich dem Ort näherte den er angestrebt hatte. Die Tür öffnete sich kurz nachdem der mit dem Handrücken geklopft hatte und ein Frauengesicht streckte sich ihm entgegen. "Bewahre!", grüßte der junge Druide und schenkte ihr ein Lächeln zur Begrüßung. "Schickst du mir bitte Melford?", bat er sie und drehte sich, als sie ging, halb von der Tür weg um in die nächtliche Gasse zu blicken. Wenige Augenblicke später kam ein leicht verwirrter Melford aus Tür hinaus und sah ihn mit verwirrtem Blick an. "Bewahre Melford, nicht das du denkst ich würde dich vergessen haben", begrüßte er den Mann mit einem Zwinkern. "Komm mit, ich habe etwas vorbereitet."

  20. Beiträge anzeigen #200
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Cécilia hörte das Pochen, noch vor dem Archenbauer und ging schnell, um zu öffnen. Warum war sie nur so angespannt? Hatte sie etwa Angst, der Archenbauer könnte es herausfinden? Das war es bestimmt. Angst vor der Entdeckung. Nichts anderes war es, was ihre Nerven, ihre Sinne so anspannte, sie beim leisesten Geräusch aufschrecken ließ. Angst und eine Spur Aufregung wegen des morgigen Tages.
    Sie atmete tief durch, öffnete die Tür und sah ...
    "Oparilames?!"
    Da stand er in der Kälte vor der Bootswerkstatt.
    "Wer ist das?", fragte der Diener Adanos' von hinten.
    "Ein guter Freund von mir", erklärte Cécilia, sie war sich sicher, sie errötete gerade. "Kann er wohl eben hereinkommen und sich aufwärmen? Es ist ja so kalt draußen."
    "Sicher, sicher", murmelte der Baumeister und hämmerte weiter. Das rhythmische Geräusch verstummte kurz. "Weiß er mit einem Hammer umzugehen?"
    Cécilia trat beiseite, damit Oparilames die Werkstatt betreten konnte. Vermutlich würde er irgendwas behaupten, damit er nicht beim Bau helfen musste, Schiffe waren wohl nicht seine Passion, eher das Gegenteil. Andererseits hatte er sich schon einmal überwunden ... Das stimmte sie nicht um. Wer wusste, was er in Silden wollte, ob er Zeit für die Mätzchen eines Irren aufbringen konnte und wollte.

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