Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 10 von 21 « Erste ... 36789101112131417 ... Letzte »
Ergebnis 181 bis 200 von 406
  1. Beiträge anzeigen #181
    Ritter Avatar von Tavik
    Registriert seit
    Jan 2008
    Beiträge
    1.637
     
    Tavik ist offline
    Tavik war entschlossen auf das rothaarige Mädchen - Nanami - zugegangen und hatte schweigend, das Gesicht eine steinerne Maske, die Schale entgegen genommen. Der Geruch der Kräuter stieg ihm in die Nase, der Lärm ebbte ab und man sah den Hünen aus vielen Augen an. Ein großer, dunkelblonder und bärtiger Krieger, der eine markante Narbe am Hals hatte und alle finster musterte.

    »Seid gegrüßt, meine Freunde. Ich bin Tavik, sicherlich kennt mich hier der eine oder andere«
    , krächzte der Krieger laut und bekam eine Bestätigung in Form einiger Rufe aus den Reihen der Trinker, Waldläufer und Holzfällergesellen. »Ihr fragt euch sicherlich, was mich dazu bewegt auf eine Bühne zu steigen und zu Menschen zu sprechen? Ist das nicht eine Aufgabe, ein Recht das beeindruckenden Männern und Frauen gebührt? Ich weiß es nicht, und wer eine lange Rede erwartet, der ist bei mir falsch. Was ich sagen will, dass sind Worte des Dankes. Wisst ihr, vor fast einem Jahr kam ich hier nach Silden, als Flüchtling, gebrandmarkt von Innos' Feuer, gejagt von seinem fanatischsten Diener. Ich kam in ein Dorf, das schon früher kannte und dem ich keine großen Sympathien entgegenbringen konnte ... Und doch wurde ich aufgenommen und behandelt wie ein Bruder. Man teilte sein Brot mit mir, sprach mir gut zu, gab mir Heim und Herd, eine Anstellung und sogar Verantwortung.
    Heimat, das ist für mich ein wichtiges Wort. Zwei Mal wurde sie mir genommen. Sei es mein schöner Bauernhof in den khorinischen Wäldern, sei es die Kammer im Tempel von Vengard ... beides war eine Heimat, beides verlor ich. Jetzt ist Silden meine Heimat. Hier leben Freunde, Ratgeber, Mentoren und Idole. Was bleibt mir noch groß zu sagen? Danke. Danke für alles, meine Freunde. Ich danke dir, Jodas, für das Vertrauen das du in mich setzt. Ich danke auch Kaldrin, meinem Kollegen und Freund. Ach, ihr wisst wie das ist. Zu viele Namen, zu wenig Zeit. Habt Dank und feiert. Feiert, dass es in Faring und Vengard gehört wird. Mögen wir niemals weniger mächtig und weise als zu diesem Zeitpunkt sein. Feiert!«


    Der Krieger neigte den Kopf, trat zu dem heran, der als nächstes Sprechen wollte und drückte ihm mit einem Lächeln die Schale in die Hand. Als Tavik von der Bühne stieg, nickte er Adrastos und Nanami zu, die ihn anschauten.

    Was mache ich mir finstere Gedanken?
    Was sehne ich mich nach Menschen, die mich vergessen haben?
    Ich brauche sie nicht. Khorinis, der Bauernhof, Cylia. Geschichte.
    Hier ist meine Heimat. Hier bin ich Zuhause.
    Samhain, ich heiße mit dir den Winter willkommen.

  2. Beiträge anzeigen #182
    Ritter Avatar von Irenir
    Registriert seit
    Jan 2008
    Ort
    Markkleeberg, Leipzig
    Beiträge
    1.795
     
    Irenir ist offline
    Der Sildener Wie war ausgezeichnet. Eigentlich war er ja kein Liebhaber alkoholischer Getränke, aber dieser Wein war ausgezeichnet, sehr schön süßlich. Einfach perfekt. So musste es an einem Fest solcher Gewichtung sein. Und danken konnte man sowohl für den Wein, als auch für das Essen.
    Während er nur so in sich reinschaufelte, sprachen diese komischen Käuze, die wohl »Druiden« waren, und dankten für alles Mögliche. Nicht, dass es Irenir nicht interessierte, aber seine Aufmerksamkeit galt erstrangig dem Essen. Deswegen bemerkte er es auch nicht wirklich, als sich ein weiterer Mann zu ihnen setzte.
    »Hallo.«, sagte er. Der Gruß wurde von den meisten, die noch am Tisch saßen, erwidert. Außer von Irenir, der gerade fast eine ganze Kartoffel im Mund hatte. Und er wusste sich zu benehmen.
    »Irenir, oder?«, fragte ihn der Mann.
    Der Angesprochene drehte dem Neuankämmling, ein gutaussehender Mann Mitte dreißzig, der ihm irgendwie bekannt vorkam (er konnte sich aber auch irren), seinen Kopf zu, würgte die Kartoffel herunter und sagte: »Ja, sehr erfreut.« Er reichte ihm die Hand. »Aber woher kennt ihr meinen Namen?«
    »Habt ihr nicht gestern eine Ansprache gehalten?« Der Mann grinste.
    »Ähm. Ja.«, antwortete er. »Aber habe ich wirklich meinen Namen gesagt?« Er konnte sich nicht mehr recht erinnern, er hatte danach noch etwas getrunken und von dem berauschenden Kraut probiert.
    »Mein Nebenmann kannte euch wohl, und er hat mir euren Namen verraten.«, gab der Mann zwinkernd zurück.
    »So. Ich bin also bekannt in Silden? Das wäre mir neu.«
    Der Mann lachte. »Nein, das nicht, aber er kannte euch wohl. Er sagte, er hätte mit euch zusammen gejagt.«
    »Ach, dann war das wohl einer der Jäger.«
    Eine kleine Pause trat ein, und Irenir widmete sich wieder dem Essen.
    »Wisst ihr, ich bin selbst Jäger.«, sagte der Mann schließlich nach einiger Zeit, während eine rothaarige, junge Frau gerade oben auf der Bühne stand.
    »Ach.«, meinte Irenir. »Ihr wart aber nicht im Jägerlager, was habt ihr dann gemacht? Wohnt ihr denn überhaupt hier?«
    »Ja, seit kurzer Zeit. Früher lebte ich in Montera, aber mit den Orks konnte ich mich nie so richtig gutstellen. Vor ein paar Monaten habe ich dann erfahren, dass in Silden noch freie Menschen leben, und seit drei Wochen lebe ich hier.«, gab der Mann zur Antwort.
    Iernir hielt kurz inne. »In Montera also?«, hakte er nochmal nach. Der Mann nickte. »Kennt ihr zufällig den Jäger Raban? Er müsste etwa in eurem Alter sein.«
    »Raban? Oh ja, den kenne ich. Sehr gut sogar.«, antortete der Jäger.
    »Und wie geht es ihm so?«
    »Bestens.«, meinte er. »Jedenfalls, als ich ihn das letzte Mal gesehen hab.«, fügte er noch hastig hinzu. Man sah ihm an, dass er sich ein Grinsen verkniff.
    »Die Kartoffelsuppe schmeckt wirklich sehr gut, oder?«, fragte Irenir.
    »Ohja. Fast wie von meiner Frau.«
    »Mich erinnert er an den von Tante-« Irenir stockte. Sein Kopf drehte sich langsam dem Jäger zu. »O… Onkel Raban?«

  3. Beiträge anzeigen #183
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
    Registriert seit
    Feb 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    3.973
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Die Wälder Sildens...
    Maris und auch die anderen Nomaden hatten sofort bemerkt, dass sie das Territorium der Waldläufer betreten hatten, denn die versteckten Beobachter schienen sich überall aufzuhalten, und doch sah man keinen von ihnen. Die Stimmung war angespannt, denn obwohl man wusste, dass die Mitglieder des Waldvolkes sie nicht angreifen würden, schwang immer die Befürchtung mit, ein Pfeil aus dem Hinterhalt würde sich lösen, und auch die langsam einsetzende Finsternis trug nicht gerade zum Sicherheitsbefinden der Reisegruppe bei.
    "Ruhig bleiben, sie tun uns nichts!", beschwor Maris die Krieger, die allesamt ihre Hände an den Waffen hatten, um auf alles vorbereitet zu sein, doch es nutzte nichts. Die Angewohnheit der Waldläufer, aus dem Nichts aufzutauchen in diesen Wäldern, wurde ihnen dank der angespannten Situation beinahe zum Verhängnis, als einer der Buschmänner urplötzlich neben Thamars Pferd erschien, das ängstlich scheute. Die Sippenkrieger waren sofort alarmiert und hatten ihre langen Speere gezogen, deren Spitzen nur wenige Zentimeter vor der Brust des Mannes, der in Begleitung zweier weiterer Leute war, die ebenso augenblicklich ihre Waffen zogen, hielten.
    "Halt! Ihr Narren, nehmt eure Waffen herunter! ich sagte, sie werden uns nichts tun!"

    Die Nomaden gehorchten und senkten ihre Waffen, ebenso folgten die Waldläufer ihrem Beispiel, doch die Situation war weiter geladen.
    "Es war sehr klug, die Waffen zu senken, denn noch in dem Moment, in dem ihr mich angegriffen hättet, wären eure Körper von mehreren Pfeilen gespickt gewesen. Wer seid ihr, dass ihr in unsere Wälder eindringt?", fragte der Erste der drei Männer mit hartem Ton, dass Maris nach vorn trat und das Reden übernahm.
    "Mein Name ist Maris, Rafik der Nomaden aus Al Shedim, ganz im Süden Varants, und das sind meine Männer... und Frauen. Wir kommen nur des Festes wegen, Ornlu hat uns dazu eingeladen. Meine Freundin Aniron war seine Schülerin im Kampf mit dem Stab."
    Die Gesichter der Männer verrieten zunächst Ratlosigkeit bei der Erwähnung der Nomaden, Al Shedims und Varants, dann Neugier ob der fremd anmutenden Tiere, die sie mit sich brachten und schließlich skeptisches Interesse bei der Erwähnung Ornlus.

    Die Waldläufer zogen sich für einen Moment zurück und berieten sich leise, nicht ohne die Reisenden aus den Augen zu lassen, und traten schließlich wieder an sie heran.
    "In Ordnung, folgt uns!"
    In raschem Schritt gingen die Waldläufer nun voraus, quer durchs Gestrüpp, dass es vor allem für die Frauen und die Kamele schwer war, mitzuhalten, doch nach einigen Minuten zeichneten sich Lichter im lichter werdenden Dickicht ab, und schließlich fanden sie sich am Ufer des Sildener Sees wieder.
    "Dort vorn ist es", sagte der Waldläufer, und noch bevor sich die Gruppe wirklich bedanken konnte, waren die drei Männer bereits wieder im Gestrüpp verschwunden. Alle atmeten merklich auf. Nur Omar hatte einen lockeren Spruch auf den Lippen.
    "Muss auch mies sein, an so einem Tag im Gebüsch hocken und Reisende überprüfen zu müssen..."

  4. Beiträge anzeigen #184
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    13.778
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Auch Tavik bekam seinen kurzen aber gerechten Applaus. Er war einer mehr, den der Krieg, den die Orks und Königstreuen wie einen Spielball traten. Ohne Rücksicht, ohne dass seine Stimme gehört wurde. Mit de Tag an dem er in den Wald floh, hörte ihm jemand zu, nahm ihn wahr und da stand er nun. Nicht perfekt, aber einer von ihnen und das zählte hier mehr, als irgend ein Paladin bei seinem König oder ein Orkkrieger unter Kan.
    Weitere Sildener hielten Reden. Manche nur einen Satz, manche überschwänglich, gar leidenschaftlich und manche absolut langweilig, so dass der Applaus mehr deren Verschwinden galt. Aber so war man hier, so würde man immer bleiben.
    Der Druide saß am Tisch mit Bogir und Sanguine. Etwas zerrüttete Familieverhältnisse pflegen und kitten konnte man ja und etwas Ruhe herrschte auch. San aß und trank und fühlte sich wohl wohl bei ihrem Bruder und ihrem Onkel - und das zählte und auch wenn ständig Leute guckten, fühlte man sich ungestört. Die letzten der Wolfssippe waren vereint und stießen miteinander an.
    Ornlus Blick glitt dann immer wieder in das gesamte Geschehnis. Seine Augen suchten Aniron, aber auch Suzuran. Fanden beim umschauen immer wieder diesen seltsamen kostümierten Schausteller und suchten dann weiter.
    "Ornlu, magst du Wein oder Met?", fragte Sanguine und erhob sich. Natürlich wollte er Met und wie eine gute Schwester ging San auch los um für Bogir und Ornlu etwas zu besorgen.
    "Ihr geht es gut, hmm?", fragte Ornlu.
    "Solang einer von uns beiden da ist - ja. Vorhin war da so ein blonder Hüne der ihr schöne Augen machte. Netter Kerl auf dem ersten Blick, als sie mich aber sah ignorierte sie den Hünen komplett. Weißt du da mehr?", fragte der Jäger.
    "Hmm, Karal. Ein Holzfäller der um sie werben möchte. Ich habe es verboten. Ausser uns muss niemand noch rein gezogen werden.", meinte der Druide.
    "Beruhig dich, es ist immer noch die Wahl des Einzelnen, junger Druide. - Schau sie dir an. Sie ist schön wie ihre Mutter geworden. Oberon und Porgan erschraken als sie sie sahen. Sie dachten sie sehen ein Gespenst. Sie kannten deine Mutter. Noreia und sie waren sogar zur selben Zeit Novizinnen. Darum sei nicht erstaunt, wenn manche Sanguine als deine Schwester erkennen und denken die sehen eure Mutter. Fragen werden sie nicht. Vielleicht mal unter vier Augen. Ich denke wir belassen es dann dabei, dass wir nichts sagen.", sprach Bogir vertraulich. Ornlu nickte und nahm dann dankend von San den Humpen entgegen.
    Eine Weile würde er noch bei ihnen sitzen. Dann hieß es aber wieder zu Abend zu essen, vor der wichtigsten Sache heute.

  5. Beiträge anzeigen #185
    Ritter
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Never never land
    Beiträge
    1.897
     
    Jarvo ist offline
    „Geht das nicht ein wenig schneller? Die Lichter Sildens sind doch schon in Sicht, warum dann nicht die Peitsche schwingen?“
    Jarvo fuchtelte mit seinen leeren Händen in der Luft herum und ahmte die Bewegung nach, die er nur zu gerne von dem Kutschenführer gesehen hätte. Erst vergangene Nacht war ihm das Fest der Toten – Samhain wieder in den Sinn gekommen und hatte sich in irrer Aufregung nach Silden aufgemacht. Mit dem Wissen, dass er wahrscheinlich zu spät kommen würde, legte er einen schnellen Schritt an den Tag und wurde der Gedanken an DAS Fest des Jahres auch nicht überdrüssig. Gute Essen in allen Variationen und Mengen, die selbst Grindir niemals vertilgen konnte, gute Musik, Gesellschaft und rührende Reden sollten dieses Ereignis zieren. Zudem sei der Alkohol nicht zu vergessen, der erst zu späterer Stunde ausgegeben wurde, um die Meute nicht zu früh am Tage in ihr körperliches Verderben zu stürzen.
    Unterwegs hatte sich ein einsamer Kutscher angeboten, ihn für die lächerliche Gebühr von drei Goldtalern mit nach Silden zu nehmen. Natürlich willigte Jarvo sofort ein, doch missfiel es ihm, dass das Pferd sie bei in einem lockeren Trab zog und nicht zumindest eine Spur von Galopp sehen ließ. Doch der Fuhrmann erklärte, er hätte alle Zeit der Welt und würde sein treues Pferd niemals überbelasten wollen…

    „Wenigsten ein bisschen schneller?“, fragte Jarvo und ließ sein Kinn auf die Brust sinken. Er hatte schon überlegt abzusteigen und den Rest der Strecke zu laufen, doch damit wäre ihm auch nicht geholfen. Er wäre aus der Puste und KO, wenn er ankäme – zudem wäre er, mit seinem Schild und der Laute auf dem Rücken kaum schneller als das Pferd.
    „Wir sind doch gleich da. Ich kann das Essen ja sogar schon riechen“, antwortete der Kutscher mit einem Lächeln.
    „Ja eben deswegen.“
    Die Geräuschkulisse und das was sich ihnen in dem letzten Licht der Dämmerung bot war überwältigend. Pure Laute des Spaßes drangen in ihre Ohren und das Licht von Fackeln, Kerzen und farbigen Laternen ließ die Stadt wie eine Märchenlandschaft glitzern - nur dass es keine Erzählung war, sondern real und greifbar.
    Ein Knurren in Jarvos Magen grüßte die Feiernden und das Bankett, was ihn hoffentlich erwarten würde.

  6. Beiträge anzeigen #186
    fmSiW! Avatar von Gwydion
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Mount Bam
    Beiträge
    4.418
     
    Gwydion ist offline
    Ein leeres Haus erwartete Gwydion. Keine Feen. Niemand, nur er selbst. Feen. Gwydion sah auf seine Hand. Das Mal war wieder da… das Mal, das ihn mit der jungen Frau verband und das hinter dem Wasserfall nicht existiert hatte. Gwydion seufzte leise. Warum war sie nicht hier? Zum Fest? Wo trieb sie sich rum? Und warum… er schüttelte den Kopf und versuchte den Gedanken los zu werden.
    Kurz orientierte er sich in seinem Haus und schnappte dann die Tasche mit der Harfe, hängte sie sich um und marschierte zurück zum Festplatz.

    Ein paar andere Redner waren wohl mittlerweile dran gewesen. Der junge Druide machte sich zielstrebig auf den Weg zur Bühne. Noch hatte er keine Ahnung, was er gleich sagen würde. Oder singen. Die Worte wälzten sich noch in seinem Geist umher, formten sich, verschoben sich, wechselten sich aus.
    Die Melodie war noch nicht komplett erdacht, noch ungeschliffen, unfertig. Das störte ihn jedoch nicht. Er wartete am Rande, lauschte den Reden und Redner und stimmte dabei so leise wie möglich seine Harfe kurz nach.

    Schließlich war der letzte Redner daran die Schale weiter zu reichen und niemand stand bereits bereit, um sie zu empfangen. Gwydion erhob sich, die Harfe in der Hand, stieg auf die Bühne und nahm die Schale entgegen. Er hob sie kurz hoch, neigte den Kopf vor ihr, vor dem Publikum, vor Silden, vor dem Wald, den Wiesen, dem See, den Feldern. Dann stellte er sie auf dem Boden vor sich ab und griff in die Seiten, den Blick nachdenklich vor sich auf den Boden gewandt, aber unfokussiert.
    Das Lied entspann sich noch immer in seinem Geist, fügte sich zusammen zu einem Ganzen, war eigentlich noch immer nicht ganz fertig, als er die Stimme hob und zu singen begann.

    "Aus dem Faden Leben webst du ein festes Tuch,
    du hast es uns gegeben, du füllst uns diesen Krug,
    du drehst das ew’ge Rad, du führst uns in den Kreis,
    der sich seit Jahr und Tag, stets zu erneuern weiß.

    Du pflanzt uns in die Welt, wo wir von Zukunft träumen.
    Auf Wiese und auf Feld, im See und unter Bäumen,
    nährst du uns mütterlich. Versorgt von deinem Blut,
    lieben und brauchen wir dich. Wir sind deine Brut.

    Und geht ein Kind verloren, du trauerst so wie wir,
    ein Neues wird geboren, dank dem Segen von dir.
    Verirr’n wir uns im Düstern, du zeigst uns neues Licht.
    Im Wind dein leises Flüstern, es verstummt noch lange nicht.

    Auch wenn der Krieg tobt, und wir dich nicht mehr hören,
    ich weiß noch in der Not, können wir zurückkehren.
    Zurück in deine Arme, du nimmst uns wieder auf,
    dort zwischen Moos und Farne, beginnt erneut der Dinge Lauf.

    Hab Dank für deinen Segen, hab dank für deine Kraft,
    hab dank für dieses Leben, das du gesähet hast.
    Hab dank für das Wegweisen, auf dem Pfad zu dir,
    auf all unseren Lebensreisen, auf ewig dankbar sind wir."


    Gwydion beendete das Spiel der Harfe und sah den Rauch aus der kleinen Schale an, wie er zum Himmel stieg. Er lächelte leicht und verließ schließlich die Bühne, verschwand aus den Augen der anderen Sildener. Vielleicht würde er zu den Feuern gehen. Später.

  7. Beiträge anzeigen #187
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
    Beiträge
    2.538
     
    Suzuran ist offline
    Gegenleistung ebenso geben wollte. Dieser Unbekannte sprach ihr aus dem Herzen, fesselte sie und ließ die Pflanze, der sie sich im vorherigen Moment noch gewidmet hatte, zur Nebensache werden.
    Redner um Redner sprach seine Worte, sie taten das was sich die Braunhaarige niemals getraut hätte, sie wollte sich nicht wichtig machen, wollte lieber im Verborgenen etwas für die Gemeinschaft leisten.
    Gefesselt starrte sie in Richtung Bühne, bemerkte erst nicht, dass sich ihr jemand zuwandte, ihr etwas zuschrie, was wollte der Kerl und wieso murmelte es hinter ihrem Rücken.
    Sie drehte den Körper, aber dort war niemand, nur diese Pflanze, soviel hatte sie doch noch nicht getrunken? Nur ein Schluck Met, ein wenig Wein und noch keine Gelegenheit mit Ornlu ein wenig Sumpfkraut zu rauchen, dessen berauschende Wirkung sie etwas vermisste.
    Wo steckte er überhaupt? Sie blickte umher, fand einige Bekannte Gesichter und hob die Hand, um in die Menge zu winken, hatte die andere am Gewächs abgestützt und fingerte ein wenig an den Blättern.

  8. Beiträge anzeigen #188
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    13.778
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Ornlu war wieder unterwegs, während nun das Abendessen langsam serviert wurde. Ja, dachte man es wäre schon genug, kam immer etwas nach. Doch zum Abend gab es nun mehr Kuchen und Nachspeisen. Zwar auch noch was deftiges zum essen, doch da machten sich eh die Nimmersatten heran. Nach genug herumlaufen, einen Bekannten grüßen und suchen der Nomaden, fand er sie zumindest oder mehr starrte ihr beschwippst auf den Hintern, bis er neben sie und diesen Schausteller im Kostüm stand. Ein für wahr seltsamer, aber standhafter Vogel. Der ging ja nicht mal aufs Klo oder in die Büsche.
    "Na was suchst du? Pass auf dass dir dieser verkleidete Schausteller nicht an den Hintern packt. Versteckt sich in so einen guten Kostüm und wartet sicher nur, bis eine Schönheit herantritt. Ein alter Trick.", tönte Ornlu neuklug und stellte sich zwischen sie und diesen Schausteller in gebührenden Abstand. Vielleicht mochte der ja auch Kerle.
    "Hmm, geht es dir gut seit gestern Nacht und wie findest du es bisher?", fragte der Druide und winkte Nanami zu, die sich gerade ein großes Stück Kuchen sich gesichert hatte.

  9. Beiträge anzeigen #189
    Deus Avatar von Oparilames
    Registriert seit
    May 2004
    Ort
    ex contrariis
    Beiträge
    11.015
     
    Oparilames ist offline
    Glück im Unglück traf, Oparilames Empfinden der Situation wohl am besten. <Sie hat diesen Ausrutscher immerhin nicht bemerkt. Sie hat mich absolut nicht bemerkt. Wie kann man denn eigentlich so blind sein und meine Menschlichkeit nicht erkennen? Also gut, dann eben auf die andere Art>
    Ohne Vorwarnung schrie er die Frau von hinten an. Nein, schreien war der falsche Ausdruck er versuchte sarkastisch zu klingen und gleichzeitig zu rufen.
    "ERWACHET, OH KAISERIN DES WALDES, SCHWESTER DER SUMPFKAISERIN SCARLETT DER ERSTEN!"
    Plötzlich mischte sich wieder Zauselbart Efilias ein und versuche die Situation zu erklären.
    Und wer war das? Da war ein anderer Kerl aufgetaucht. <Oh nein! Wer war denn das? War das nicht einer von den Leuten, die da auf ihrer Bühne herum posaunten und alle Aufmerksamkeit der Welt bekamen aber im Grunde immer nur das gleiche von sich gaben?>
    <Beim Schläfer das ist ein IRRENHAUS und kein Alptraum!>
    Geändert von Oparilames (31.10.2009 um 17:23 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #190
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
    Registriert seit
    Jun 2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2.985
     
    Corax Erindar ist offline
    Corax spendete Tavik, wie auch schon seinen Vorrednern, den ihnen gebührenden Beifall nachdem sie geendet hatten. Einige von ihnen waren bekannte Gesichter gewesen, andere kannte er nur flüchtig oder vom sehen. Corax hatte überlegt ob er nicht selbst auf die Bühne gehen sollte, doch hatte er sich wiedereinmal dagegen entschieden. Er fühlte sich nicht als Redner und obwohl er dieser Gemeinschaft, der Gemeinschaft die seinem Leben eine neue Richtung und ein Ziel an das er glauben konnte gab, so dankbar war wie so viele der Redner, überließ er es lieber anderen die richtigen Worte zu finden, um mit ihnen die Herzen der anderen zu berühren.

    Eine Gestalt die er erkannte, doch lange nicht gesehen hatte war nun auf die Bühne gekommen : Gwydion. Corax hatte den Druiden seit einer ganzen Weile nun schon nicht mehr gesehen, insgeheim hatte er geglaubt der Druide sei auf einer größeren Reise oder hätte gar beschlossen sich in die Wälder zurück zu ziehen. Doch wer war er schon das zu beurteilen, schließlich war er ja lange Zeit selbst nicht hier gewesen. Gwydion stimmte ein Lied an, welches er selbst mit der Harfe begleitete. Eine etwas eigenwilligere Art der Rede, doch die Sildener Leute waren nicht die Art von Publikum welches einem das übel nahm. Nachdem auch dieses Lied geendet hatte und die Sildener das vom Herzen kommende Lied entsprechend mit Applaus, Zurugen und im Falle einiger Waschweiber mit gerührtem Schluchzen gewürdigt wurde, griff Corax nach einer der Kannen, in denen verschiedene Säfte aufbewahrt wurden. Er erwischte einen ziemlich Sauren Apfelsaft.

    Corax nutzte die kurze Pause um sich umzuschauen, das Fest war in vollem Gange, alle saßen an den Tischen und futterten was das Zeug hielt, nur einige Leute hatten ihren Platz verlassen um sich mit jemandem an einem der anderen Tische zu unterhalten , die meisten lauschten wohl den Reden. Nur ein paar wenige Nachzügler erreichten das Fest jetzt erst und teilten sich rasch auf die wenigen verbliebenen Plätze auf, wobei jedoch immer darauf geachtet wurde das ein Platz samt Gedeck frei blieb. Einer der Nachzügler fand den Weg an den relativ leeren Tisch an dem auch Corax saß und wählte einen freien Platz schräg gegenüber von Corax. Sein Gesicht kam ihm bekannt vor. Corax grübelte einen Moment und überlegte wo er diese Züge schon einmal gesehen hatte. Der Mann stammte hier aus Silden es war schon eine ganze Weile her das er bei ihm aufgekreuzte war. Damals hatte er ihm ein paar sonderbare Armschienen vorbeigebracht. Corax hatte sie eine Weile lang studiert, jedoch nicht genau herausgefunden wieso der Zauber in den Schienen instabil war und ihn daher durch einen neuen ersetzt. Der Name des Mannes war... "Jarvo!", sagte er halblaut vor sich her, jedoch scheinbar laut genug damit derjenige dem der Name gehörte von seinem Teller den er sich gerade mit Essen zukleisterte aufblickte. "Lang nicht gesehen. Wie geht es dir?", rettete sich Corax geistesgegenwärtig aus der Situation. "Hungrig?", fügte er noch schnell hinzu und nickte mit dem Kopf zu dem überfüllten Teller.

  11. Beiträge anzeigen #191
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
    Beiträge
    2.538
     
    Suzuran ist offline
    Ornlu schien betrunken, berauscht, auf jeden Fall redete er Merkwürdiges, redete von einem Schausteller, der nirgends zu sehen war. Wer wusste schon wie viel Sumpfkraut er zu sich genommen hatte und in welchen Farben und Formen er jetzt die Menschen wahrnahm.
    „Hast du ohne mich geraucht?“, fragte sie fast empört und fügte dann noch die Antwort auf seine Frage an.

    „Es gibt Kuchen?!Mir geht es wunderbar, ich fühle mich besser denn je und kann kaum abwarten mehr zu lernen, aber erst muss ich mir die Nachtische anscha…“
    , irgendwer war ihr ins Wort gefallen, hatte fürchterlich laut zu Brüllen begonnen, wahrscheinlich ein Besoffener, der Aufmerksamkeit wollte, der aber direkt hinter ihr zu stehen schien, denn die Lautstärke die ihr ans Ohr drang glich einem halben Posaunenchor.
    „Was zum DONNERWETTER!“, schrie sie beim Umdrehen, wollte diesem Schreihals eine Ohrfeige verpassen und hatte schon die Hand, zum Schlag bereit, erhoben. Ehe sie aber zuschlagen konnte, mischte sich jemand anderes bei, ein unbekannter alter Greis, was wollte er? Macht ihm wohl Spaß sich in die Angelegenheiten andere einzumischen.

    „IRRENHAUS“, schrie es weiter und Suz widmete sich der Pflanze? Dem komischen Gewächs, das etwa sprechen konnte? Entsetzt mit großen Augen starrte sie in Richtung Pflanze und war kurz vor der Ohnmacht.

  12. Beiträge anzeigen #192
    Ritter
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Never never land
    Beiträge
    1.897
     
    Jarvo ist offline
    Das Fleisch, welches er aß war hervorragend, doch die eine Sehne hatte sich zwischen seinen Zähnen verfangen und schien dort festzustecken. Mit seiner Gabel stocherte er in seinem Mund herum, nahm den Zeigefinger zur Hilfe und blickte nur mit halber Aufmerksamkeit auf den Mann, den er als Corax im Gedächtnis behalten hatte, und der ihn gerade beim Namen nannte.
    „Und wie ich Hunger habe. Würde auch gerne weiteressen - dieses Kohlgericht da drüben sieht genial aus und riecht aus so – doch diese verdammte Sehne sitzt mir zwischen den Beißern. Kenpft du dasch?“ Wieder hatte er den Finger im Mund und bekam mit Hilfe eines hölzernen Zahnstochers den Störenfried heraus. Zufrieden grinsend ließ er ihn auf den Tellerrand fallen und griff nach einer Schale mit angesprochenem Kohlgericht.
    „Ich habe noch deine Armschienen“, bemerkte Corax und schaute sich das Theater gespannt an.
    „Hmm? Ach ja die. Hatte ich total vergessen… hier probier das mal, das ist köstlich… sind sie wieder in Ordnung?“ Er hielt Corax die Schale hin, doch er winkte ab.
    „Ich habe den Zauber ersetzt. Sie müssten nun wieder einwandfrei funktionieren. Wo kommen sie eigentlich her, sie wirken mir ein wenig… na wie soll ich es sagen… altbacken.“
    „Sind aus einer alten Höhle, die ich mit Dekker und Favril erkundet habe. Hätte uns beinahe das Leben gekostet, dieser Kampf gegen diese verdammten Harpyien. Die Armschienen sind eigentlich nur meine persönliche Belohnung für den Aufwand. Kennst das ja, irgendwas Nützliches findet sich immer, was man einstecken kann.“
    Gesagt getan – er griff nach einem der kandierten Äpfel, hüllte ihn in ein Tuch und ließ ihn in seine Tasche gleiten. Nach kurzer Überlegung folgte ein Zweiter.
    „Die Armschienen hole ich mir dann bei Gelegenheit ab. Dieses Mal werde ich dich nicht so lange warten lassen, das verspreche ich. Was kostet mich denn den Spaß?
    „Was hältst du von einem Gefallen, wenn ich einen brauche? – ein faires Angebot denke ich. Bis ich herausgefunden hatte, wie sie funktionieren, hat es eine gute Weile gedauert, aber nur Erfahrung gewinnen bringt mich weiter. Was mich noch auf einen anderen Gedanken bringt. Ich hatte dir doch eine Schriftrolle für einen Lichtzauber mitgegeben. Hat der funktioniert?“
    Jarvo lachte und erinnerte sich mit Freuden daran zurück, wie er halb Silden belichtet hatte.
    „Und wie, damit hast du mich ganz schön überrumpelt. Wofür war der gedacht? Der hat in einem Radius von etwas hundert Metern alles erhellt. Hast du das nicht mitbekommen?“

  13. Beiträge anzeigen #193
    Kämpfer Avatar von Efilias
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    306
     
    Efilias ist offline
    Was er sah, als er endlich den Symbionten gefunden hatte (der sich ironischerweise an Ort und Stelle, wo er ihn zuletzt gesehen hatte festgewurzelt hatte), war gerade eine wildgewordene Frau im Inbegriff den Pflanzenmann zu schlagen, während ein erschrocken wirkender Mann, den Efilias als den erkannte, der ihm beim Essen zugeprostet hatte, hinter ihr stand.

    „Stopp, was tut Ihr denn da?!“, rief der Alte, während er die letzten Meter zu Schläfer zurücklegte, der seinerseits herumschrie und etwas von „Irrenhaus“ faselte.

    Die junge Frau sah nun ihrerseits erschrocken dem herannahenden Kauz entgegen. Der junge Mann hingegen, schien nur die Hälfte der ganzen Angelegenheit mitzubekommen, wenn man dem Schleier, der über seinen Augen hing trauen durfte.

    Sumpfkraut, dachte der Wanderer bei sich, während er nun endlich neben dem Symbionten zum Stehen kam.

    „Ihr könnt doch nicht einfach ein unschuldiges Mischwesen schlagen!“, entrüstete sich Efilias, während er wild in Richtung Schläfer gestikulierte.

  14. Beiträge anzeigen #194
    Mamka  Avatar von Aniron
    Registriert seit
    Aug 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    7.470
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Was für eine wunderschöne Gegend. Der See lag ruhig mit spiegelglatter Oberfläche und einige Lichter spiegelten sich auf dem Wasser, während vor ihnen Silden lag. Sie hatten kaum die ersten Häuser passiert, als ein Mann mit einer Kerze aus Bienenwachs zu ihnen trat. Maris und Aniron erkannten den Alten sofort und traten freudig auf ihn zu.
    "Lee, wie wunderbar Euch zu sehen", sagte Aniron und begrüßte den Bienenzüchter mit einer herzlichen Umarmung.
    "Aniron, Maris, ihr trefft zum rechten Zeitpunkt ein", sagte er und lächelte freundlich. Auch Maris schenkte dem Alten eine zaghafte Umarmung. Der Sildener warf einen Blick auf ihre Begleiter, tierische wie menschliche.
    "Kommt ihr direkt aus Al Shedim?" fragte er und Aniron nickte eifrig.
    "Ah, kommt, kommt, nehmt an unserer Tafel Platz und speist und trinkt mit uns. Um die Tiere wird sich gekümmert. Bald geht ein Umzug los, also gönnt euch eine Pause und langt nur kräftig zu."

    Maris und Aniron bedankten sich. Ein weiterer Sildener war zu ihnen gekommen, ein junger Bursche.
    "Ich kümmer mich um eure Kamele und Pferde", sagte er mit einer heißeren Stimme. Entweder er hatte dem Alkohol schon gut zugesprochen oder war gerade im Stimmbruch.
    "Ich werde mitgehen", sagte der junge Nomade names Djafar. Maris nickte und steckte dem Burschen eine Goldmünze zu:
    "Wenn ihnen was passiert, wirst du den Schaden bis an dein Lebensende bei mir abarbeiten", knurrte er.
    "Es wird ihnen gut gehen bei uns", beeilte sich der Junge zu sagen und führte die Tiere mit Djafar davon, der sich vor allem mit dem Kamelbullen abmühte, den Aniron geführt hatte. Doch die starke Männerhand ließ dem entrüsteteten Tier keine Chance und mit einem klagenden Laut wurde er weggeführt.
    Aniron schüttelte den Kopf und wandte sich dann zu Lee. Maris stellte ihm die Mitreisenden vor, den Blick, mit dem er yinne bedachte, die dicht hinter Aniron stand, bemerkte die Wehmutter nicht.
    "Nun rasch", trieb der Alte sie an und führte sie zu einem großen Platz, auf dem viele lange Tische und Bänke standen. Dort hatte die Sildener Bevölkerung sich versammelt und feierten, speisten und tranken, was das Zeug hielt. Lee führte sie an eine Tafel, an der einige Männer in einer grünlich-braunen Kleidung saßen.
    "Passen wir alle an den Tisch?" fragte Lee. "Passt auf, dass ein Platz frei bleibt und das dazughörige Gedeck unbenutzt."
    Es passte. Aniron saß zwischen Maris und yinnesell, welche von den anderen Nomaden eingekesselt wurden. Sie hatten einen guten Blick auf die anderen Tische und Aniron sah, wie sich ein paar der Männern ernste Blicke zuwarfen. Doch sie wollte sich nicht länger Gedanken machen, die Reise war gut verlaufen und sie waren weit weg von Al Shedim. Vor ihnen türmten sich die besten Speisen und Krüge mit allerlei Getränken standen ebenfalls bereit.
    So griffen die hungrigen Ankömmlinge zu.

    Nachdem Aniron ein paar Bissen gekaut hatte, wandte sie sich zu Lee:
    "Warum müssen wir einen Platz frei lassen? Erwarten wir noch jemanden?"
    Lee setzte zu einer Antwort an.
    Geändert von Aniron (31.10.2009 um 23:25 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #195
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
    Registriert seit
    Jun 2008
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    2.985
     
    Corax Erindar ist offline
    "Leider nicht, ich sollte wohl mehr Zeit mit Mandy verbringen, dann wäre ich öfter auf dem aktuellem Stand. Wobei ich hörte das unsere Sildener Rekordlabertasche nun ein Kind erwartet. Yared soll jetzt den Laden schmeißen, sogar schon ne Weile lang als Stellvertreter. Hat sich scheints bewehrt, als ich Silden verlassen habe war das glaube ich eines der Themen die sogar an mein Ohr gedrungen sind." Corax lehnte sich zurück und ließ sich das Ganze nochmal durch den Kopf gehen, dann nahm er sich etwas von dem empfohlenem Kohl und musste feststellen das Jarvo tatsächlich nicht untertrieben hatte. "Meckt gud.", presste er nun in einer ähnlichen 'Mundart' wie Jarvo sie bereits genutzt hatte zwischen den Zähnen hervor. Er nahm sich einen Momen um zu kauen und zu Schlucken und spülte dann mit einem Schluck des Apfelsaftes nach. Der saure Geschmack ließ ihn für einen Moment das Gesicht verziehen und dann die Zunge am Gaumen reiben. Mit den Augen suchte er eine andere Kanne um dort sein Glück zu versuchen. "Yared hat die Mühle jedenfalls gut im Griff, das kann ich dir sagen! Ich habe mit ihm und seinen Knechten einige Zeit verbracht, Karten gespielt und Yared beigebracht wie man mit 'nem Schild umgeht.", erzählte Jarvo während er einen weiteren kandierten Apfel beäugte, jedoch schließlich zu entscheiden schien genug eingepackt zu haben. Corax grinste :" Na dann war ich scheinbar nicht der einzige der nicht auf der faulen Haut gelegen hat im sich nun dem Ende zuneigendem Sommer." Inzwischen war sein Glas wieder gefüllt und er prostete Jarvo zu, eine Geste die mit einem Bierkrug wahrscheinlich imposanter ausgefallen wäre. Aber dafür wäre am Abend noch genug Zeit. "Mhh das die Lichtkugel so verdammt hell wird war eigentlich gar nicht geplant. Ich hatte damals gerade damit angefangen Schriftrollen mit Magie zu versehen, daher kamst du mir als Tester gerade recht damals. Ich hätte es ja selbst gesagt, aber als Magier eine Schriftrolle zu benutzen ist so eine Sache. Am Ende hätte die Schriftrolle gar nicht funktioniert und ich hätte die Lichtkugel selbst beschworen. Aber wenn die Lichtkugel geleuchtet hat klappt ja grundsätzlich alles. Ich hab unten in Varant auch noch ein wenig geübt was die Schriftrollen betrifft, aber danke für deinen Bericht, ich werd aufpassen müssen das nicht zu viel Kraft in einer solchen Schriftrolle steckt. Bei einem Lichtzauber ist das noch kein Ding, aber wenn ein mächtigerer Zauber überdosiert wird geht das leicht nach hinten los."

  16. Beiträge anzeigen #196
    Ritter
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Never never land
    Beiträge
    1.897
     
    Jarvo ist offline
    „Das glaube ich dir, auch wenn ich gestehen muss, von Magie noch so gut wie keine Ahnung zu haben. Die Spruchrolle war die erste Zauberei, die ich selber ausgeübt habe. Ich denke dafür muss man eine Veranlagung besitzen, wenn man seine Kraft nicht in die Ausbildung von Muskeln und Kampfesfähigkeiten sondern Spiritualität stecken möchte.“
    „Veranlagung, sowie geistig als auch körperlich haben in jedem Fall damit zu tun“, antwortete Corax. „Nicht jedermann ist dazu bestimmt, ein Druide des Waldes zu werden, genauso wie nicht jeder dazu bestimmt ist ein Schwert im Kampfe zu führen.“
    „Das stimmt, auch wenn mir die zweite Gattung ehrlich gesagt lieber ist. Man kann seine Erfahrung benutzen um den Gegenüber einzuschätzen und wird nicht von hinterhältigen Tricks überrannt. Ich erinnere mich noch gut an ein Erlebnis aus der jungen Vergangenheit, wo eine übergeschnappte Magierin aus den Reihen Innos mich mit einem Windzauber in tausend Stücke zerlegen wollte. Das will einfach nicht in meinen Kopf rein, dass jemand, der mit körperlich unterlegen ist, doch so eine Gefahr darstellen kann.“
    Corax lachte und prostete jemandem zu, den Jarvo nicht kannte. Die Stimmung um sie herum wurde ausgelassener und immer mehr Menschen schienen von überall her zu kommen, um bei dem Fest, was in erster Linie für die Toten bestimmt ist, ihr bestes zu geben um die sämtlichen Alkoholvorräte Sildens zunichte zu machen.
    „Glaube mir, die Magie hat nicht nur den Zweck der Zerstörung. Es steckt viel mehr dahinter. Was würdest du antworten, wenn ich dir sage, dass das Druidentum auch mit Erschaffung und Erhaltung zu tun hat?“
    Jarvo kratzte sich am Kopf und überlegte für einen Moment. Das Trinken setzte auch ihm langsam zu, sodass er für besonders tiefsinnige Gespräche nicht mehr bereit war.
    „Ich finds super, ehrlich…“ Er grinste.
    „Das ist deine Antwort?“ Corax starrte ihn entgeistert an.
    „Die Idee der Waldbruderschaft, die Überzeugungen und Sitten kommen von den Druiden. Ohne sie gäbe es das hier alles gar nicht. Natürlich tragen die Krieger ihren Teil dazu bei, aber eben die Essenz sind die Druiden.“
    „…Top! Hey sag mal, hast du Mertens irgendwo gesehen?“
    Der magische Schmied stand auf, verabschiedete sich kurz und bündig und gesellte sich zu anderen Leuten. Jarvo hingegen zuckte mit den Schultern und rieb sich seinen überaus gefüllten Magen.
    „Feine feine.“ Er blickte über den Tisch und die unzähligen Platten Essen. „Oh, Weintrauben! Hab ich ewig nicht gehabt!“

  17. Beiträge anzeigen #197
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Festplatz Silden

    Die ganze Woche hatte Arvideon damit erbracht Holz, Scheite und Stückchen, aus Löchern in Felsnischen zu ziehen. Manchmal war das durchaus knifflig gewesen, wenn zum Beispiel seine Finger zu kurz für eine tiefe Höhlung gewesen war. Aber nach und nach hatte er den Bogen herausbekommen und hatte einfach mit anderen Hölzchen gepult und gezogen. Er war sogar am Zweiten Tag mit allen Hölzchen fertig gewesen, hatte aber am dritten, morgens in der früh feststellen müssen, das Seloron, dieser Spaßverderber, alle Hölzchen wieder in die Nischen gepackt hatte. Das ging so weiter. Jedes Hölzchen dass er bis zum Abend auf dem Haufen platziert hatte, war morgens wieder in der Wand. Nach einer Woche war, Arvideon schon recht schnell im Herausziehen der Hölzchen und konnte sich den halben Tag frei nehmen.

    Daher hatte ihn auch Seloron eingeladen mit nach Silden zu kommen.
    Der alte Wandermönch war vor dem Krieg schon oft in Silden gewesen, meist zu Besuch bei Benjen, einem angesehenen Waldläufer, den er aus einem gemeinsamen Abenteuer in Mora Sul kannte. Ihn hatte der Wandermönch aber noch nicht entdecken können.
    Das Samhainfest war gut besucht, wie es das auch vor dem Krieg gewesen war, meinte sich Arvideon zu entsinnen.
    Überall duftete das hervorragende Essen, und der Advokat vom Archipel konnte sich gar nicht satt sehen geschweige denn satt essen. Selbst für Innos auf seiner Schulter war genug da.
    "Ja, Innos. Wie heißt es so schön? Silden - Erleben und einen heben."
    Ständig hatte der kleine Mann seine Finger in irgendwelchen Fressalien und diese bald in Mund und Magen, während er fast völlig unbehelligt zwischen den Feiernden flanierte.

    Das ging recht lange gut, bis ihn schließlich ein Mann, der gar nicht gut aussah.
    "Es ist kein Großes Arvideon, den Meister der unbemerkten Bewegung, zu übersehen, junger Freund, der du gar nicht gut aussiehst. Liegt es am Essen? Nein es ist eine Aura die dich umgibt. Lasst mich raten. Dir hat eine magisch verstrahlte Taube bei Vorüberflug ein Geschenk hinterlassen? Nein, Arvideon bist du albern. Wer schalt den ehrwürdigen Hohepriester? Niemand, sicher niemand! Wer würde den Perfektionisten schlechthin schelten wollen? Nun denn junger Mann wie heißt du? Kann Arvideon dir ein Pastetchen anbieten?"
    Er kramte in seiner Tasche und förderte ein paar deformierte Pastetchen aus Schweinefett und Gemüse aus seiner Tasche. Einige Haare und Krümel klebten daran, die er aber mit der Hand wegwischte bevor er sie dem jungen Mann zur Stärkung hinhielt.

  18. Beiträge anzeigen #198
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    13.778
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Ornlu...", sprach dann von hinten eine wohl bekannte Stimme den Druiden an. Davor fragte er sich so manches und ob er schon Sumpfkraut geraucht hatte. Hatte er? Er fühlte sich nur leicht betrunken, doch an sich nicht der Rede wert. Er drehte sich und sah Bogir an, der nur nickte und an sich alles sagte was nun anstand.
    "Suzu...Suzuran - lass die mal in Ruhe, die wissen nicht wie sehr du zuhauen kannst. - Erstmal hier, etwas Sumpfkraut. Entspann dich. Nicht jetzt aber rauchen. Warte gleich vor den Kavernen und geh neben denen mit einer Schärpe wie ich sie hab her - nur das sie keine meines Schlages sind. Achja - Suzuran das ist Bogir. Bogir das ist Suzuran, meine Schülerin.", stellte der Wolfsdruide vor. Bogir erwies sich als recht höflich, bis er sich entschuldigen ließ und beide gen Kavernen schritten.
    "Nur Schülerin, Ornlu?", fragte der ältere Wolf.
    "Sie hat mich schon geküsst - ungewollt, aber immerhin.", antwortete der jüngere Wolf mit wölfischen Grinsen. In den Kavernen war ein Rumor, wie selten nicht bei so vielen Druiden, doch stand die Prozession an. Corax durfte tatsächlich die Blüte des Lebens tragen. Alle schauten sie das heilige Artefakt aus vergangenen Zeiten des Waldvolkes an, welches einst den ersten aller Druiden von Adanos und der Natur persönlich geschenkt wurde.

    Jeder der jene Geschichte kannte, wusste das Adanos der Vater und die Natur die Mutter dieses ersten Druiden waren – so die Legende.
    Ebenso zur Legende gehörte, dass Druwydd, der Erste der Druiden, nach der großen Flut um das Land zog und der Natur wieder Leben einhauchte. Seither erzählte man sich Geschichten über den Stab und das nur Druwydd selbst es erlaubt war diesen Stab mit der vollen Macht der Natur zu nutzen. Ehrfürchtig blickte Ornlu zu diesen Stab und spürte die große Macht darin. Atemberaubend groß war sie und gar einschüchternd. Die Blüte war wahrlich eine Blüte mit Blättern aus Kristallen die in allen Farben pulsierten und leuchteten.

    Dann nahmen die Druiden langsam Position an, vor den Kavernen warteten schon die anderen und am Festplatz wusste man langsam auch bescheid, dass es gleich losgehen würde. Viele Feuer in Form von Fackeln oder Laternen warteten im Dorf in das die Nacht einbrach und Nebel über den See sich legte. Alle warteten bis Vivin und ihre Schülerinnen erklangen. Aus den Kavernen heraus erklang ihre Stimme und ging über ganz Silden. Leise und doch hörbar in jedem Ohr. Magie war im Spiel, Magie der Kavernen. Die Prozession begann.
    Corax voran flankiert von Durnir und Faun. Dahinter Bogir, Runak, Torn, der irre Dorien und Porgan, die beide Garaia stützten, ehe Ornlu nebst Noreia her schritt und hinter sich als sie raus waren die nächsten herwinkte. Es waren die stolzen Hüter und Sippenführer des Waldvolkes, hinter ihnen gefolgt die wenigen Seher und Novizen, sowie etablierten Waldläufer, bis dann die ganzen sildener Menschentraube sich mit Fackeln anschloss.
    Langsam und mehr und mehr begann man in der Menge die Stimmen des Liedes nachzuempfinden, mitzusingen. Es war in der alten Sprache des Waldvolkes, der Sprache der Natur die die Menschheit vergaß, weil sie vergaß wer die Natur war.
    Es war das Lied über den langen Weg des Waldvolkes und wie das Leben sprach es vom Anfang und vom Ende. Der Geburt und dem Tod. Das Lied beschrieb die Pfade des Waldvolkes, vom ersten Druiden an, seine Taten und derer der legendären Waldläufer. Vom Schicksal der vielen Naturvölker die sich einst zum Waldvolk vereinten, von jener Ahnen, von alten Blut und dem neuen Blut. Vom Ende des alten Waldvolkes und der Geburt des Neuen. Es sprach von der Zukunft im ewigen Kreislauf. Von Pfaden zurück in unbekannte Lande. Von der Geburt neuen Blutes und dem Ende alten Blutes.

    Es war ein langes Lied und nicht mehr nur aus den Kavernen erklangen die Stimmen die davon sangen und so jener die nicht lebten gedachten. Aus der Prozession heraus sangen die alten Menschen und jene die der alten Sprache mächtig waren längst mit, während eine lange Schlange aus Fackeln und Laternen, mit der leuchtenden Blüte des Lebens voran durch Silden zog und sich das gesamte Dorf der Prozession anschloss. Nebel lag nun auch über Silden, während der Himmel sich öffnete und sternenklar wurde. Das Lied erklang in die Nacht hinein und folgte der Prozession zum nördlichen Steinkreis.

    Am nördlichen Steinkreis angekommen traten alle Druiden in den Kreis, während Corax mit der Blüte in der Mitte stand. Rund um den Steinkreis sammelte sich das gesamte Volk de Waldes, während langsam das Lied sein Ende fand.
    Dann sprach nur Faun mit kräftiger Stimme und bat alle im stillen der Toten und Vermissten zu Gedenken die in diesem und den Jahren zuvor gingen.

  19. Beiträge anzeigen #199
    Ritter Avatar von melford
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Silden
    Beiträge
    1.289
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline
    Etwas Essen im Magen und gleich ging es Melford besser. Dazu noch die traute Gemeinschaft, etwas Met und ein wenig Musik nach den Reden, denen er zumeist interessiert gelauscht hatte und alles war perfekt. Natürlich waren auch ein paar langweilige Monologe dabei gewesen, doch im Großen und Ganzen war es mal wieder schön gewesen zuzuhören. Der Kämpfer selbst hatte sich allerdings nicht wirklich berufen gefühlt selbst auf die Bühne zu steigen. So gut ging es ihm nun wieder auch nicht und zudem wäre es auch sehr dreist gewesen sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren, wenn doch Hannah ihm verboten hatte hier her zu kommen. Doch eigentlich wäre Heute der Tag schlechthin für die Beiden gewesen: zu Samhain hatten sie sich getroffen und das war fast genau ein Jahr her. Eigentlich schade, dass er nicht auf der Höhe war, um das mit ihr gebührend zu feiern.
    Dann wurde Melford von einem plappernden kleinen Mann aus seinen Gedanken herausgerissen. Sehr verwundert über dessen Größe, rieb er sich erst einmal die Augen, doch als das nichts half, formte sich die leise Vermutung, dass seine seltsame Krankheit wieder schlimmer wurde.
    Verdammt, ich hätte mich wohl doch noch ein wenig mehr ausruhen sollen. Nicht, dass es jetzt wieder schlimmer wird. Dachte Melford und schaute den kleinen Kerl, der für seine Größe ziemlich alt aussah, verdutzt an.
    „Was?...Pastete?“ fielen ihm die Worte des Mannes plötzlich wieder ein. „Nein danke, ich will ja nicht unhöflich sein, aber wie ihr sicher seht, geht es mir nicht sonderlich…“
    Melford hielt inne und schaute sich um. Die Menschen standen auf und bewegten sich alle in Richtung Steinkreis – soweit er sich nicht an dessen Position irrte.
    „Ach, jetzt beginnt doch die Prozession.“ Kam es Melford wieder in den Sinn und wandte sich dann dem seltsamen kleinen Mann zu. „Kommt ihr mit? Jetzt findet ein altes Druidenritual statt, an dem alle daran teilnehmen dürfen. Ich werde auf jeden Fall hingehen.“ Meinte er und war schon drauf und dran los zu laufen, als ihm sein mangelnder Gleichgewichtssinn wieder in die Quere kam.
    „Vorsichtig junger Freund. Deine Größe scheint dir wohl ein paar Schwierigkeiten zu bereiten, was?“ lachte Arvideon und stützte den Sildener.
    „Danke!“ sagte er nur knapp und konzentrierte sich darauf, wieder selbständig zu laufen. Der Gnom schien eine ganz schöne Labertasche zu sein, zumindest redete er einiges wirres Zeug auf dem Weg zum Steinkreis. Was er genau von sich gab, bekam Melford gar nicht wirklich mit. Die Symptome seiner Kranheit schienen wohl wieder schlimmer zu werden, oder der Kerl redete einfach zu viel komisches Zeug.

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #200
    Ritter Avatar von Miracoli
    Registriert seit
    Jun 2007
    Ort
    Falkenring, Himmelsrand
    Beiträge
    1.397
     
    Miracoli ist offline
    Während der Prozession, in der sich Miracoli einfach mal zu den Waldläufer gestellt hatte, lag eine seltsame Mystik in der Luft. Die Stimmen von Vivin und ihren Novizinnen klangen, so schien es, in Allem wieder vom Blatt bis zum Schwert. Alles schien den Ton weiter zugeben und auch im Kopf hallte es wieder. Ein wunderschönes Gefühl, es löste die Gedanken und machte die Schultern leicht wie lange nicht mehr in dieser Zeit. Doch irgendwas passierte auch mit der Schrift auf Miracolis Brust. Sie schmerzte und brannte als wenn jemand sie mit einem Brandeisen einstach, allerdings war dieses Gefühl schwach, zum Glück hörte es mit dem Lied auf. Langsam Schritte die große Menge Sildener und Gäste zum Steinkreis. In dessen Mitte hatte sich Corax, ein junger Druide, den Miracoli aber nicht persönlich kannte, aufgebaut. Er hielt den Stab des Lebens mit der noch schwach violett leuchtenden Kristallblüte. Sie würde bald verglühen und sich dann wieder schließen. Bis zum Frühling würde sie schlafen und ihre Magie wieder aufladen. Miracoli hatte die Theorie das der Stab in dieser Zeit völlig unbrauchbar war und warscheinlich wie ein rohes Ei behandelt werden musste. Die Kopfschmerzen machten sich langsam wieder bemerkbar, während er an alte Zeiten dachte und an Menschen die er gerne wieder sehen würde. Nigel, Shaheen, Paolo, yinne. All die Erinnerungen die er an diese Menschen hatte waren schön und traurig. Ob sie noch lebten wusste er nicht. Einzig bei Nigel konnte er es sich noch vorstellen.

    Der Abend war schon weit vorran geschritten. Nachdem die Blüte geschlossen war würde es ein großes Saufen geben. Er meinte Maris ausgemacht zuhaben, es war seltsam vor genau zwei Jahren hatte er hier Maris gekennengelernt und heute war der Nomade wieder hier. Miracoli würde ihn ansprechen, ihn vielleicht Morgen sogar zu einem Kampf herraus vordern. Allerdings nicht in Silden. Das fest sollte nicht gestört werden.

Seite 10 von 21 « Erste ... 36789101112131417 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide