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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    inmitten der Pfälzer Highlands :o
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ein zufriedener Seufzer entfuhr Ryu, welcher in aller Ruhe auf dem Dach seiner Hütte lag und sich die abendliche Sonne auf den Bauch schienen ließ. Ja, der Herbst war wohl hereingebrochen und der Hayabusa wollte jeden, verbliebenen und warmen Tag noch so gut es ging genießen. Wenn da nicht diese Pflichten dem eigenen Magen gegenüber wären... Erneut brummte er etwas, doch der Magen übertönte ihn. So laut sogar, dass Ayane, die neben ihm schlief wach wurde und verschlafen fragte, was denn los wäre. Doch Ryu, der ihr in den seltensten Fällen antwortete, wenn es um seinen Hunger ging zottelte sich auf die Beine und ließ sich von seiner Hütte hinunter. Sich sein Schwert um den Rücken hängend, lief der Hayabsua also los, um das zu tun, was ein Mann eben tun musste: Fleisch essen! Und davon jede Menge! Aber irgendwie... Er war zu faul, um zu laufen, was sollte er also tun? Grübelnd schritt er durch das Dorf, hin zu den Feldern, auf denen einige Kühe grasten und Bob der Feldmeister mit seinen Leuten sich um die letzten, größeren Ernten kümmerte.

    Aber auch eine Person war hier, die Ryu kannte. Ab und an hatte er den Mann beobachtet, während er selbst auf dem Weg zur Templerinsel gewesen war. Dekker war diese Person, die nun schon einige Tage hier trainiert hatte. Und, was auch immer es war - es hatte sicher seine Effekte. Aber auch wenn der Hayabusa das Training seines Freundes und ehemaligen Schülers nicht stören wollte, so hielt er es doch für notwendig, einmal wieder ein Wettessen zu veranstalten. Ornlu war schließlich weit und breit nirgends zu sehen und die anderen schienen auch alles ausgeflogen oder beschäftigt zu sein. Also nahm der Templer etwas Anlauf und rannte los in Richtung Dekker, wo er sich von einem Baumstumpf abstieß und mit einem Satz hinter seinem Freund auf dem Pferd zu landen, welches etwas erschrocken auszuschlagen versuchte. Doch Dekker, ein guter Reiter wie er war schien dieses Problem schnell in den Griff zu bekommen.

    "Na Dekker? Lust auf ein Wettessen? In der Taverne?"

  2. Beiträge anzeigen #62
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Alle drei Tomaten landeten schwungvoll auf dem Boden, als der Schlag das Pferd erschütterte. Unvermittelt griff der Waldläufer nach den Zügeln und beruhigte Ivram, welcher aufgebracht war, dass jemand zusätzliches sich auf seinen Rücken geschwungen hatte.
    Ein Störenfried also, ein ziemlich bekannter sogar, stellte Dekker fest, als er sich umdrehte und in das grinsende Gesicht seines ehemaligen Schwertlehrmeisters sah.
    'Ein Wettessen, Ryu? Hmm, wollte dir eigentlich ein paar Tomaten anbieten, aber die sind ja jetzt, Adanos sei Dank, Matsche.', sagte Dekker grinsend und ließ die Zügel wieder los, um Ivram allein über die Oberschenkel zu lenken.
    Das Jonglieren hatte gut geklappt, seit er sich gestern mit Nigel duelliert hatte, hatte er erhebliche Fortschritte, was das anging, gemacht. Gerade hatte er seinen Rekord von zwanzig Tomatenflügen auf dreiundzwanzig verbessert, aber einen womöglich neuen Rekord hatte Ryu ja verhindert.
    'Na dann, auf in die Taverne.', tönte Dekker laut und gab Ivram ein wenig mehr Druck mit den Schenkeln, um ihn noch mehr anzutreiben.
    So ritt das ungleiche Paar also auf dem Rücken von Ivram in Richtung der grünen Krähe, als Ryu von irgendeinem Typen angesprochen wurde.
    Der Kerl, der offensichtlich geistig verwirrt war, sprach Ryu an, als kannten sich die beiden schon länger und erzählte dann eine verrückte Gesichte von wegen Bürgschaft und Pferd und Wassermühle und Abenddämmerung.
    Aber scheinbar teilte Ryu nicht Dekkers Skepsis, sondern ging auf den Typen ein, und so langsam wurde dem Waldläufer klar, dass sich die beiden Kämpfer scheinbar tatsächlich kannten.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #63
    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline
    Jun vollführte vor einen Mann wie Ryu den Kriegergruß, auch wenn er es skeptisch beäugte, wie er da mit diesem anderen Typen als Sozius mitreitend daherkam. Hatten diese Irren hier sowas wie öffentliche Verkehrsmittel? Vielleicht war der ungepflegte Kerl auch sowas wie der persönliche Reiter des Waffenschmieds. Jun war es egal. Er erzählte prompt dem Waffenschmied was Sache war, doch dieser hatte nicht ganz verstanden, da er offenbar die Veränderungen in Juns Gesicht mehr zu verstehen gesuchte.
    "Hmm...ein berstender Helm und ein Orkbolzen. Denn Rest könnt ihr euch denken. Aber ihr werdet mich noch kennen. Die Flammenzunge habt ihr für mich geschmiedet. Ich bin es Lahire - die Zeiten haben sich geändert und manches muss so sein wie es klingt.", sprach Jun leicht mit dem Zaunpfahl winkend.
    "Und ich brauche euch, damit ihr für mich bürgt. Man hält mich für einen Königstreuen, obwohl ich dem König abschwor und nun mehr freier Söldner und fahrender Ritter bin. Ich möchte hier rasten, ehe ich das Kloster in Nordmar aufsuchen möchte. Doch benötige ich jemand von Rang und Namen, sonst habe ich Silden sogleich zu verlassen."
    "Sag den Wachen, du erarbeitest dir meinen Segen", sprach der Waffenschmied, nachdem er Jun nachdenklich und leicht verbittert gemustert hatte. Jun nickte lediglich, ehe schon diese Wachen von zuvor aufkreuzten. Ryu sagte es ihnen dann sogleich selbst. Jun kam mit den Wachen dann mit und pfiff sogleich Xanthos zu sich. Schnell schwang er sich auf den Varanterhengst und ritt zu Ryu und seinen Begleiter.
    "Hab Dank, für dein Vertrauen. Sag, wo ist Griffin? Ich suche Verbündete für meine Sache.", sprach der Streiter.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    'Ihr kennt also Griffin?', mischte sich Dekker in die Unterhaltung ein. Der Fremde hatte ihn neugierig gemacht, scheinbar war er ein guter Krieger, die Waffen, die er bei Ryu erworben hatte, waren scheinbar mächtige Klingen, denn Ryu erinnerte sich nicht sofort an jedes Schwert, das er einst geschmiedet hatte. Noch dazu schien der Kerl ein guter Reiter zu sein, was die Vermutung nahe liegen ließ, dass er sich damit auskannte, von dem Rücken eines Pferdes aus zu kämpfen... Dekker wollte ihn irgendwann einmal nach Tipps dazu ausfragen, aber das hatte Zeit, denn der 'Fahrende Ritter' hatte ein ganz anderes Schlagwort fallen lassen, das Dekker augenblicklich neugierig werden ließ. Griffin.
    Der Krieger nickte lediglich auf die Frage des Waldläufers und wollte sich dann wieder Ryu zuwenden, aber Dekker hakte ein.
    'Wann habt ihr ihn zuletzt gesehen? Woher kennt ihr Griffin? Habt ihr ihn diesen Sommer gesehen?'

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #65
    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline
    Nun mischte sich der Gemeine ein. Seine Augen funkelten beim Namen Griffins auf. Er musste den Hauptmann kennen. Wenn es aber so war, war es ja klar. Griffin war eine große Nummer in Silden - soweit sein Wissen noch aktuell war.
    "Nein. Nicht diesen Sommer. Es war vor dem Krieg. Wir reisten gemeinsam von Al Shedim nach Myrtana und ich bürgte für Griffin damals in Vengard, ansonsten säße er noch heute in den Kerkern. Nach dieser Zeit sahen wir uns nicht mehr, doch war er damals Hauptmann und ein fähiger Krieger zu Pferde, weswegen ich Griffin suche. Damals versprach er mir etwas und nun ist die Zeit gekommen jenes Versprechen einzulösen. Euer Blick verrät mir, dass ich euch enttäusche? Ist Griffin nicht hier und nicht mehr Hauptmann?", fragte der Streiter und stieg vom Ross.

  6. Beiträge anzeigen #66
    Ritter Avatar von Dekker
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    'Weder das Eine... Noch das Andere.', sagte Dekker und musterte den Krieger kurz von oben, ehe er abstieg und fortfuhr.
    'Er verschwand gegen Ende des Winters.
    Plötzlich, von einer Nacht auf die andere war er fort. Manche sagen, er zog sich irgendwo in sein Heimatland zurück. Andere meinten, er sei zurückgezogen in Richtung seines Heimatlandes. Dritte sagen, dass er allein gegen die Orks gezogen sei. Und wiederum andere behaupten, er sei längst tot.
    Egal, aber was er getan hat, ich weiß, dass er noch am Leben ist. Da bin ich mir sicher.
    Ihr müsst wissen... Griffin war wie ein Bruder für mich.
    Er nahm mich in Silden auf, führte mich in die Gemeinschaft. Ich konnte mcih immer an ihn wenden. Er brachte mir bei, wie man mit dem Bogen schoss. Passte auf mich auf und gemeinsam waren wir in der Krypta des Inubis. Außerdem lernte er mir, auf einem Pferd zu reiten. Und vermutlich hätte er mir auch gezeigt, vom Rücken des Tieres aus zu kämpfen... Aber wie gesagt... Er verschwand. Und kaum jemand wagt zu hoffen, dass er jemals wiederkommt.'

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #67
    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline
    Jun nickte zum Gesagten des Sildeners. Das Griffin ein charismatischer Anführer war, wusste Jun. Er fehlte wohl hier und für Jun persönlich verschwand ein Verbündeter, mit dem er den König stürzen könnte, sowie seine Heimat befreien. Er musste umdenken. Es würde nur einen Tick schwerer werden auf seinem blutige Pfad der bevorstand.
    "Innos möge Griffin beschützen, wo immer er auch ist.", sprach der Chevalier und drehte sich zu Xanthos.
    "Griffin werden wir nicht so schnell wieder sehen, Xanthos.", meinte er zum Hengst, ehe Ryu offenbar sich darin gezwungen sah, in die Taverne zu gehen. Er lud Jun ein, doch am Wettessen wollte Jun nicht teilnehmen. Während dieser offenbar seinen Komparsen dazu herausforderte. Doch hieß es zu warten, ehe das essen serviert wurde. Jun begnügte sich mit einem Leib Brot und drei dicken Scheiben Schinken. Er wollte Ryu nicht in Unkosten treiben. Jun würde sich die Sache anschauen. Allein das Sumpfkraut in der Luft, machte den Streiter Innos etwas nervös.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Höhle der Rattensippe in den westlichen Wäldern Sildens

    Die Arbeit an der Karavelle ging gut voran, zumindest soweit Melford das mit seiner Unkenntnis vom Schiffsbau beurteilen konnte. Das so genannte Achterkastell, welches sowohl von Melford, als auch von Favril einstimmig als „Hütte“ bezeichnet wurde, würde in ein paar Tagen fertig werden. Die Holzpfähle standen schon längst, so dass bereits damit begonnen wurde, die Bretterverkleidung und die Treppe anzubringen. Außerdem war der „Bonaventurabesanmast“, was schlicht und einfach ein weiterer Mast ist, der auf das Achterkastell kommt, schon fertig und musste nur noch auf das Achterkastell aufgesetzt werden.
    Das ständige Hämmern, Schaben und Klopfen hallte durch die gesamte Höhle, so dass es klang, als ob man sich in einer riesigen Schiffswerft befände, in der an mehreren Schiffen zugleich gearbeitet wurde. Das einzige was noch Fehlte, um diese Illusion zu perfektionieren, war Möwengekreische und der Geruch von salziger Seeluft.
    Melford, der zuvor am Bonaventurabesanmast mitgearbeitet hatte, schlenderte zum hinteren Teil des Schiffes, wo er hoffte beim Ruder helfen zu können. Hinten angekommen, sah er schon jemanden an ein paar Brettern herum sägen. Ein Weiterer der fleißigen Arbeiter stand auf einer Leiter, die von hinten an das Schiff angelehnt war und bearbeitete die Stellen, an die später das Ruder kommen sollte. Melford ging hinüber zu Kusteau, der eine Zeichnung betrachtete und diese wahrscheinlich mit den bisherigen Arbeiten verglich.
    „Sag mal, gibt’s hier noch was zu tun für mich?“ fragte Melford.
    „Hm…“ gab der Zeichner zunächst zurück, während er noch eine Weile auf seine Pläne starrte, bevor er sich dem Baumeister zuwandte.
    „Im Moment nicht, aber wenn es angesetzt wird, dann können wir wieder jeden gebrauchen. Du kannst aber hoch zum Achterkastell gehen und die anderen mal tatkräftig unterstützen.“
    „Alles klar.“ Antwortete Melford knapp und machte kehrt, um zur Leiter zu gehen, die an das Schiff angelehnt war.
    Kurze Zeit später fand sich Melford Bretter sägend neben Favril wieder. Eine Arbeit die Melford wohl am besten konnte, wenn man vom Annageln, Hobeln und Zeichnen absah.
    „Sagt mal…“ begann Melford, dem gerade eine wichtige Frage eingefallen war, in die Runde zu rufen. „…wohin wollt ihr dann eigentlich mit dem Schiff zuerst hin? Ich meine, das Meer ist ganz schön groß und einfach drauf los segeln geht doch nicht, oder?“

  9. Beiträge anzeigen #69
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Höhle der Rattensippe in den westlichen Wäldern Sildens

    Das war eine verdammt gute Frage, dachte sich Yared, eine dieser Fragen, der ein ganzer Rattenschwanz weiterer folgte.
    Wohin wollen wir segeln?
    Er legte den Hammer beiseite und wandte sich zu Melford auf der anderen Seite der Grube zu.
    "Nun, nach dem Stapellauf werden wir wohl zuerst einige Testfahrten auf dem sildener See machen, die Takelage arretieren, undichte Stellen im Rumpf beheben, das Fahrverhalten ausloten und dabei wohl selbst in Übung kommen mit den verschiedenen Segelmanövern und Funktionsabläufen. Danach folgt dann wohl die offizielle Schiffstaufe und die Jungfernfahrt."
    Weitere Fragen schossen wie Wellenberge aus den Tiefen des Ozeans der Gedanken herauf an die sturmgepeitschte Oberfläche.
    Welches Ziel gab es für die Jungfernfahrt?
    Wer waren überhaupt 'wir'?
    Alle Schiffsbauer würden wohl nicht mitkommen, geschweige denn später einmal auf Seemann umsatteln.
    Wo bekam man also eine gute Mannschaft her?
    Und wie sollte das Schiff heißen?
    Am besten sollte der Name etwas mit der Aufgabe des Schiffes zu tun haben.
    Aber worin bestand diese Aufgabe denn eigentlich genau?
    Benjen hatte damals vom Bewahren der Schöpfung Adanos' gesprochen, doch wie machte man sowas?
    Ließ man sich einfach von der Hand Adanos' über die blaue Flut tragen und machte dann dort das, was einem nötig schien?
    Oder widmete man sich einfach nur Problemen, die an einen herangetragen wurden?
    Wahrscheinlich eine zufällige Mischung aus beidem.
    Nichtsdestotrotz blieben eine Menge Fragen offen und Yared beschloss mit seinen Gedanken zu Benjen zu gehen, sobald sie hier fertig waren für heute. Dann wandte er sich wieder seinem Hammer zu.
    Geändert von Yared (25.09.2009 um 20:00 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    Kavernen

    "Du musst dich heute entscheiden, Leyla."
    "Entscheiden? Wofür?"
    "Für einen von zwei möglichen Wegen. Du bist nun fast an einer Stelle angelangt, an der du eine Entscheidung treffen musst. Entweder lernen wir auch weiterhin gemeinsam oder jeder geht von morgen an seinen eigenen Weg. Überlege es dir gut, denn du musst dir im Klaren darüber sein, wozu deine Entscheidung führt. Lernen wir gemeinsam weiter, so wird die druidische Sprache für dich auch weiterhin im Vordergrund stehen und du wirst sie eines Tages so gut sprechen können, wie die alten Druiden. Dafür musst du allerdings regelmäßig hart lernen und wirst noch eine Menge Zeit mit dieser Sprache verbringen. Es kann demnach gut sein, dass so andere Dinge, die du lieber tun würdest, auf der Strecke bleiben. Daher der zweite Weg, bei dem ich dir aber nicht sagen kann, wie er für dich verläuft. Denn das bleibt allein deine Entscheidung und liegt allein an deinem Engagement. Auch wenn ich dich in der vergangenen Zeit gut kennen gelernt habe und damit einige deiner Vorlieben kenne. Und allein daraus vermute ich, dass es dieser Weg sein wird, den du einschlägst. Das würde ich sehr bedauern, jedoch möchte ich dich nicht an deiner weiteren Entwicklung hindern."
    Leyla reagierte nur mit einem bedrückten Schweigen. Sie schluckte, blickte Raik tief in die Augen und versuchte das, was sie fühlte, in Worte zu fassen. Ehe sie jedoch nur eine Silbe heraus bekam, fuhr er fort.
    "Es ist dein Leben und es ist vollkommen deine Entscheidung, worauf du es ausrichtest. Sei dir jedoch sicher, dass du bereits jetzt etwas Besonderes bist. Du bist keine einfachere Sildenerin mehr, die allein durch ihr Aussehen überzeugen kann. Deine Fähigkeiten, die ich in den vergangenen Tagen kennen lernen durfte, sprechen eine eindeutige Sprache. Empfehle dich weiter und du wirst eines Tages ein sehr mächtiger Druide werden. Tue mir jedoch den Gefallen, mich nicht gleich morgen wieder zu vergessen. So sehr du auch mir eine Hilfe warst, unser Lernen hier beruhte immer auf Gegenseitigkeit. Ich schätze dich sehr dafür, dass du dir diese Zeit genommen hast und hoffe, dass meine Zeit für dich nicht verschenkt war. Sondern dass die Sprachgrundlagen, die ich dir versuchte näher zu bringen, auch ihren Sinn für deine weitere Entwicklung haben."
    Darauf konnte sie antworten. Zwar waren es nicht die Worte, die sie vorhin im Hinterkopf gesammelt hatte, doch stellten sie zumindest eine Antwort dar, die keinem unhöflichen Schweigen gleich kam.
    "Du hast an mir weder Zeit, noch Mühe verschenkt. Auch ich bin dir für jeden Moment dankbar, den wir zusammen verbringen konnten. Dein Wissen ist enorm und ich respektiere sehr, wozu du überhaupt bereit warst. Nicht jeder hätte so bereitwillig angeboten, sein Wissen weiterzugeben. Sei dir sicher, dass ich dich nie vergessen werde. Auch wenn du vollkommen Recht hast, dass sich unsere Wege gemäß deiner Aussage von morgen an trennen werden. Ich war hier, um ein grundlegendes Verständnis für die Sprache der Druiden zu entwickeln, nicht, um sie flüssig zu sprechen und mich ihr eines Tages komplett bedienen zu können. Ich möchte einige Schriften verstehen sowie selbst ein paar Worte von mir geben können. Am Verständnis muss ich gewiss noch feilen, doch glaube ich, dank deiner Unterstützung zumindest den Kontext eines Textes erschließen zu können."
    "Definitiv, dies würde ich dir nach den letzten Fortschritten ohne Zweifel bescheinigen, wäre es nötig. Aber nun, lass uns den Abend auf eine andere Weise zu Ende bringen, bevor der Abschied allzu schwer wird. Darf ich dich einladen?"
    "Mich? Ja...gern. Aber eigentlich gehe ich nicht gern in die Taverne...", entgegnete die Blonde zögerlich.
    "Oh, dort wollte ich auch gewiss nicht hin. Der Wald bietet mehr, als nur Bäume, wie du hoffentlich weißt."
    Und dann stand er auf, machte einen leichten Knicks vor ihr und reichte der jungen Frau seine Hand.
    "Darf ich bitten?"
    "Gern!", hauchte sie lächelnd zurück und gab sich seinem Angebot vollends hin.

  11. Beiträge anzeigen #71
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    Umliegende Wälder

    Sie waren ein Stück schweigend nebeneinander her gelaufen. Hand in Hand und sich gedanklich wahrscheinlich näher, als körperlich. Sowie sie Silden hinter sich ließen, erleuchtete eine schwach rötlich gefärbte Lichtkugel ihren Weg in den Wald und gab der Umgebung so ein unweigerlich romantisches Flair. Als sie auf eine kleine, unscheinbare Lichtung kamen, wuchs die Lichtkugel an und tauchte so eine größere Fläche in angenehmes Licht, das fast so wie brennendes Feuer umhertanzte.
    Entschlossen riss sie sich in diesem Moment von seiner Hand los, gab ein erfreutes Lachen von sich und lief dann aus dem Lichtradius hinaus.
    "Hier bin ich!", rief sie, wechselte daraufhin aber sofort ihre Position, sodass Raik sie nicht finden konnte. Der machte das Spiel mit und verfolgte sie, ebenfalls lachend, in die Dunkelheit.
    "Hier drüben!", rief sie nun und veränderte erneut ihre Position. Kurz darauf packte sie etwas von der Seite und zog sie an sich heran.
    "Hab ich dich!", flüsterte er mit einem belächelnden Unterton, im selben Moment blitzte die Lichtkugel wieder über ihnen auf und offenbarte Leyla, was sie vom ersten Moment der Berührung gespürt hatte: Es war Raik und niemand anderes, der sie nun mit seinen Armen umschloss. Er drückte jedoch nicht allzu fest, sodass sie sich langsam mehr und mehr zu ihm umdrehen konnte. Ihre Gesichter befanden sich dabei auf einer Höhe, sodass es jedem der beiden nicht schwer fiel, dem anderen in die Augen zu schauen. Die Wärme, die dabei von seinem Blick genauso stark, wie von seinem Körper ausging, benebelte die Ovates ein wenig. Dennoch vollkommen geistesgegenwärtig gab sie dem leichten Druck seiner sie umschließenden Arme nach und drückte ihre Lippen vorsichtig auf die seinigen. Die anfangs kurze Berührung beider weitete sich beim zweiten Mal auf eine längere Zeit aus und führte beim dritten Mal dazu, dass sie nicht mehr voneinander loslassen konnten. Immer und immer wieder berührten sich ihre Lippen, mal in schneller Abfolge, dann wieder langsamer, bis sie beide letztlich langsam zu Boden sanken und dort ihr Schauspiel fortsetzten. Das Gras störte sie dabei nicht im geringsten, sondern förderte sogar ihre angeregten Gefühle. Ein kleiner Stoß genügte deshalb, dass sie sich beide einige Male drehten. Einmal lag Raik unten im Gras und sie über ihm, kurz darauf war es genau umgedreht und die Blonde spürte ihre langen Haare durch das bereits leicht feuchte Gras streifen.
    Irgendwann aber hielten sie an, wärmten sich einen Moment lang einfach nur gegenseitig und fieberten wohl beide dem nächsten Teil entgegen. Es war seine Hand, die ihr kurz darauf klar machte, was nun folgen sollte. Denn diese zupfte leicht an ihrer Kleidung, was Leyla allerdings nicht als aufdringlich, sondern als angenehm empfand. Sie spielte dieses Spiel mit und so dauerte es nicht sehr lang, bis sie das fechte Gras auf ihrer unbedeckten Haut spürte. Auch Raik würde es gewiss nicht anders gehen. Dies war allerdings nebensächlich, als sie nur Momente später seinen schneller werdenden, heißen Atem auf ihrer Schulter spürte.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Ritter
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    Never never land
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    Jarvo ist offline
    Im Dämmerlicht der Hütte, welches von einer einsamem Kerze auf dem kleinen Kaminsims herrührte, hob Jarvo den schweren Stein immer wieder in die Höhe, beugte und streckte seinen Arm und keuchte vor Anstrengung. Er wechselte den Arm und wiederholte das Spiel. Zwanzig mal ging der Brocken auf und ab, bevor der Barde ihn schließlich mehr oder minder sacht auf den Boden gleiten ließ und sich daraufhin an einem kräftigen Schluck Wasser zu genüge tat.
    Durch den geöffneten Fensterspalt drangen noch vereinzelt Stimmen von den wenigen Nachtwanderern Sildens, die es bevorzugten, die schöne Waldstadt in der Dunkelheit zu durchlaufen. Jarvo zählte sich zwar selbst zu denen, die gerne bis kurz vor dem Morgengrauen wachblieben, doch gab es ebenfalls die Nächte, wo er in bescheidenen, fast kleinbürgerlichen Sinne lieber zuhause blieb und zu gewöhnlicher Zeit das Bett aufsuchte.
    Dieser Abend schien einer von ihnen zu sein. Mertens, der Besitzer des Hauses bei einem Freund zu Trunk und Speise eingeladen, was Jarvo keinstenfalls störte. So konnte er sein neues Trainingsobjekt ausprobieren, ein Stein, der mit einer, von der Natur geschaffenen perfekten Griffmulde ausgestattet war. Wiegen mochte er um die zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig Pfund und besaß eine relativ glatte Unterseite.
    Ein kalter Luftzug wehte durch das Fenster und ließ die Kerze auf dem Sims bedenklich aufflackern. Doch wie die Wogen der See, so beruhigte sich auch die Flamme wieder und fand ihre feste Position, von der sie sich nur gelegentlich mit einem kecken Züngeln entfernte.
    „Vierzehn… fünfzehn… sechszehn…“
    Welch Motivation trieb einen Krieger dazu, Tag für Tag an der Stählung des eigenen Körpers zu arbeiten, seine physischen Grenzen zu überschreiten und sich sogar der Gefahr von Verletzungen aussetzen zu lassen? War es die nötige Bereitschaft für den Kampf, der jederzeit und überall ausbrechen konnte? War es ein ständiger Beweis, dass man zu echter Selbstdisziplin im Stande war oder bezog es sich doch auf die Aufgabe, die man innerlich angenommen hatte? Es obliegt einem Krieger, diejenigen zu verteidigen, die schwach sind und sich nicht wehren können. Ein Angreifer – in den meisten Fällen doch in der Kunst des Krieges ausgebildet – sollte einen ebenso würdigen Gegner haben.
    „Neunzehn… zwanzig…puh…“
    Nur einem Barbar, einem Tier, würde es Spaß bereiten, die Hilflosen abzuschlachten. Der, der sich als Krieger bezeichnet, trachtet nach dem Messen im Kampf. Der Suche nach einem stärkeren Gegenüber, den man schlussendlich zu Boden zwingt und ihn so unter sich stellt – vorausgesetzt überlebt die Begegnung.
    „Verdammt, mein linker Arm. Was hatte Mertens noch gesagt? Wenn der Muskel weh tut, solltest du aufhören zu trainieren… ach scheiß drauf.“
    Es liegt einzig und allein bei dem Krieger zu bestimmen, in welchem Maße er sich dieser Kunst hingeben möchte.

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    Ehrengarde
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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline
    Angelehnt an einen der mächtigen Riesen starrte sie in das dunkle Meer der hochgewachsenen Pflanzen, sie alle bildeten eine Einheit, machten das Bild eines undurchdringbaren Labyrinths perfekt.
    Hier irgendwo war er, der Schatten, das Tier, das Wesen des Waldes, das sie in den letzten Nächten immer wieder heimgesucht hatte. Echt hatte er gewirkt, zum anfassen, wie der Baum, dessen Rinde sie gerade mit den Fingern berühren konnte, seine Struktur erfühlte und seinen Duft einsaugen konnte.
    Den Wald mit allen Sinnen spüren, so hatte sich der Traum angefühlt, er war echt gewesen, fast real, als sie der Person hinterherjagte, er hinter ihr stand, den Atem an ihrem Ohr, dem Hals. Er flüsternd seine Fragen stellte und sich erklärte. Wie kam er in ihren Sinn, wie hatte er den Weg in ihre Träume gefunden und wieso gerade jetzt?

    Sie hatte sich gesetzt, war nun mit dem Rücken an den Stamm angelehnt, fühlte seine Härte, seine Kraft und den Schutz den er ausstrahlte, er war ein Teil des Ganzen, dass für die Wesen der Nacht Schutz bot, wie es für einen Krieger bei einem Kampf zum Beispiel eine Fleischwanzenpanzerrüstung war.
    Als kleines Mädchen hatte sie das letzte Mal so eine reale Vorstellung von einem Traum gehabt, sich etwas so real vor Augen führen können, was Illusion gewesen war. Die Gute Nacht Geschichten ihrer Eltern waren in noch guter Erinnerung. In diese hatte sie sich immer gut hinein versetzen können und kannte bis heute noch jedes Detail und fühlte alle Angst und Spannung, die sie bei diesen Erzählungen immer miterlebt hatte…

    …sie sitzen in der Dunkelheit, mit großen Augen, weit geöffnetem Mund, warten auf deinen Fehler, den Fehler nicht auf deine Eltern zu hören, Kindchen. Pass auf, mach das was wir dir sagen, sonst holen sie dich. Die Spinnenmenschen sind überall in den Ecken lauern sie dir auf, wenn du dich in der Dunkelheit nicht unter die warme Decke gerettet hast. Sie bereiten das Netz für dich vor, wickeln dich in gespannte Fäden, sie mögen nur die bösen Kinder, die nicht auf ihre Eltern hören, die nicht brav waren, diese holen sie sich…

    …iss auf Kindchen oder willst du das du morgen nicht mehr an diesem Tisch sitzt? Die kostbaren Zutaten ein Geschenk und du willst nicht aufessen. Pass auf, wenn du hinter deinem Rücken ein „Ngaaaar“ hörst, wenn sich hinter dir jemand den Bauch reibt und der Duft nach Äpfeln und Zimt in der Luft liegt, wenn du dich dann umdrehst, steht er vor dir, sein Bauch gefüllt, größer als ein Scheißhaufen. Dann ist es der Apfelstrudelverschlinger, er ähnelt mit seinem Tanzglasfrüchtesaftfigurenwrestlerverschnitt einem Apfelstrudel, sein Bauch ist fett, prall gefüllt mit Kindern, die ihr Essen nicht aufaßen, pass auf Kindchen…


    Suz hatte die Augen geschlossen, spürte die Angst, die sie als kleines Mädchen bei diesen Geschichten immer verspürte und dachte darüber nach wie sich die Geschichten änderten.
    Je älter sie wurde, desto mehr veränderten sich die Ermahnungen, ihre Mutter war ein seelisches Wrack und so äußerte sie auch die merkwürdigsten Warnungen…

    …du bist nun zwar schon älter, aber es Lauern anderen Gefahren mein großes Mädchen, du weißt ich vertraue dir, setze dies nicht aufs Spiel. Widerstehe den Rauschmitteln, die um dich herum existieren pass auf, Mädchen. Auch wenn es nur eine Friedensbong sein sollte, es ist trotzdem gefährlich, es schadet deinem Körper. Man hört ja immer die Geschichten, die anderen passiert sind, die nicht widerstehen konnten, zum Beispiel die, der bärtigen Frau…

    In der Stille ertönte ein tiefes Seufzen, ein klopfendes Herz meldete sich zu Wort, doch sie verdrängte die Gedanken an zu Hause schnell wieder, erhob sich und schaute noch einmal in die Weiten des Waldes.

  14. Beiträge anzeigen #74
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    Umliegende Wälder

    Das anhaltende Rauschen des Windes, der Ruf eines großen Wildtiers und kontinuierliches, aber weit entferntes Zwitschern, das wohl in wenigen Tagen gänzlich verebben würde, wenn sich die letzten Vögel auf ihre weite Reise in ihr Winterquartier machen würden. Sie fröstelte und das lag nicht nur an dem eindeutig frischen Wind, der das bereits leicht verfärbte Laub der Bäume in Bewegung versetzte, sondern auch am Tau, der sich rund um sie herum in den Gräsern gebildet hatte. Als sie ihre Augen aufschlug, erkannte sie zwischen den Bäumen jedoch einige hoffentlich bald wärmende Sonnenstrahlen.
    Nur langsam kam Leyla dabei jedoch zur Besinnung. Gemächlich überkam sie dabei die Erkenntnis, dass sie am Abend unbekleidet liegen geblieben war. Riskant im Angesicht der Tatsache, dass der Sommer sie mit großen Schritten verließ und sich bereits seit einigen Tagen herbstliches Wetter eingestellt hatte. Doch bis auf das deutliche Frösteln spürte sie im Moment nichts Ungewöhnliches an sich, sodass es sie weniger verwunderte, dass sie leicht bläuliche Zehen an ihren Füßen entdeckte, als sie sich aufsetzte, sondern viel mehr, dass sie allein auf dieser Lichtung war. Weder er selbst, noch seine Kleider waren zu sehen und es wirkte auch nicht so, als wäre er nur kurz in den Wald gegangen, um sie mit einer leckeren Köstlichkeit am Morgen zu überraschen. Stellte Raik sich so einen schier schweren Abschied vor? Nach dem, was sie am Vorabend getan hatten, konnte die Blonde sich dies ganz und gar nicht vorstellen, doch offensichtlich blieb ihr im Moment keine andere Wahl.
    Als sie dann stand und die Lichtung genauer beäugte, fiel ihr unmissverständlich auf, dass auch ihre Kleider nicht hier waren. Hatte er sie etwa mitgenommen und nur sie allein hier zurückgelassen? Unvorstellbar, dachte Leyla im ersten Moment mit Erinnerung an den Vorabend, nur Augenblicke später stellte sich jedoch die Erkenntnis ein, dass sie mit dieser Tatsache nun leben musste. Und in dieserlei Hinsicht gab es für sie nur eine Möglichkeit, sich einerseits warm zu halten und sich andererseits fortbewegen zu können, ohne sich gleichzeitig vor fremden Blicken hüten zu müssen. Die Kraft, dazu genügend Energie aufwenden zu können, schöpfte sie aus den positiven Erinnerungen an den zurückliegenden Abend und so umgarnten sie bereits nach kurzer Zeit schneller werdende Magiewirbel, die sie selbst als Zentrum hatten und sich kontinuierlich auf dieses zu bewegten.
    Auf alle Viere zwang es die Ovates nur kurz darauf, eine Veränderung ihrer Gliedmaßen, derer sie nach wie vor vier besaß, folgte fast zeitgleich und schon wenige Momente später überzog sie ein dunkelgraues Fell, das an der spitz zulaufenden Schnauze begann und am eben so spitz verlaufenden Schwanz endete. Die optisch noch junge Wölfin hielt sich nun nicht mehr lange auf und schlug den erstbesten Weg in den tiefen Wald ein.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    "Ganz ruhig, Großer... Nur noch zwei Nägel und dann ist alles vorbei..." sprach der Hayabusa zu dem, äußerst prächtigen Hengst, den Jun sein Eigen nannte. Nach ihrem gestrigen Gespräch hatte Ryu ihm angeboten, dem Pferd ein paar neue Hufbeschläge zu verpassen. Zumal die alten schon recht abgenutzt waren. Eine Qual für jedes Pferd... Und jedes Auge eines gut ausgebildeten Schmiedes. Scheinbar war der Reiter mit seinem Pferd schon lange und viel unterwegs gewesen in der letzten Zeit. Ob die beiden getrennt wurden und Jun so keine Zeit mehr hatte, nach den Beschlägen seines Hengstes zu sehen? Vermutlich. Denn, auch wenn dieses stolze Wesen ein wenig mitgenommen aussah, so machte es dennoch einen gepflegten Eindruck. Ja, Jun schien sich wohl mehr um sein Reittier zu sorgen, als um die Menschheit selbst. Ob es denn Menschen gab, die auch ihm etwas bedeuteten? Einer Person, die in erster Linie ihren Gott sah? Ein leichter Seufzer entfuhr dem Schwertmeister, während er den in Ungnade Gefallenen ein wenig musterte.

    Der Mann aus Colovia sah so gar nicht mehr nach dem aus, was er mal war. Die Narben im Gesicht... Der schwarze Gambeson. Die Haare, die eher notdürftig zu einem Zopf gebunden waren und ihm noch teils an den Schläfen herunterhingen. Und im Allgemeinen sein Auftreten zur Zeit: Momentan sah er überhaupt nicht aus wie ein Ritter, der Recht und Ordnung in der Welt verbreitete und die Armen, wie auch die Schwachen schützte. Eher wie ein glattrasierter Abenteurer ohne Barbier auf dem Weg in die nächste Grotte. Irgendwie machte es den Colovianer sympathisch und weniger arrogant aussehend, als zuvor. Dieses Aussehen machte ihn menschlich. Weniger künstlich, wie es die Ritter in ihren gleichen Uniformen oder Rüstungen waren. Doch... Zeigte sich Jun als der Mensch, der er war?

    Während er den letzten Nagel festhämmerte, gingen dem Hayabusa diese Gedanken durch den Kopf. Schließlich war auch dieses Werk getan und zufrieden musterte er seine Arbeit, in der Hocke, die Hände auf seine Beine gelehnt. Und, auch wenn er Jun nicht ansah, so richteten sich seine Worte doch an ihn.

    "Jun, warum bist du wirklich hier in Silden? Irgendetwas muss vorgefallen sein, dass du dem König abgeschworen hast... Ich will nicht für dich bürgen, solange ich nicht weiß, was deine Beweggründe sind. Und... Versuch mich nicht anzulügen. Erstens: es würde nicht klappen. Zweitens: Innos mag keine Lügen..."

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    Ritter Avatar von Jun
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    Sollte er die Wahrheit sagen? Diesem Waffen- und Hufschmied? Konnte er auf seine Diskretion wert legen? Dieser Ryu war ein Mann des Schwertes. Keiner der Politik. Doch führte er ein zweischneidiges Schwert oder ein einschneidiges? Andererseits war der Schwertmeister nunmal durch und durch ein Krieger. E lebte und kämpfte für sich. Er war kein Anführer, keiner wie Griffin oder er selbst, sondern nur jemand der für seine Klinge lebte. Also wieso nicht?
    "Ich hoffe auf eure Diskretion als Krieger. Nun sagen wir es so, die Entscheidung fiel mir nicht leicht doch hatte ich es mir durch meinen Weg mit dem Untergrund verscherzt. Ich schloss alle Bordelle in Vengard, nachdem eines abbrannte. Der Untergrund raubte etwas von mir, was ihnen künftig Mittel offenbarte, gegen die ich politisch nicht ankommen konnte. Ja, politisch, denn ich war nichts anderes als General der Königstruppen und Rittmeister. Ich hegte Pläne gegen den König, geheime - denn er ist schwach geworden und glaubt nicht mehr an den Sieg. Anstatt mir eine Armee zu stellen um mein Colovia zu befreien und längerfristig so Vengard mit Nahrung und Truppen zu versorgen, entsagte er mir diese Armee. Ich weiß ganz genau, dass Vengard wie es jetzt ist niemals eine zweite Belagerung überstehen wird - also was blieb mir als General? Zustimmen und auf das Ende warten oder handeln und den König stürzen? - Und da kam der Untergrund ins Spiel und erfuhr von meinen Plänen. Wie eine Dirne musste ich alles machen was verlangt wurde, sonst hätten sie mich direkt gestürzt. So war in dieser misslichen Lage wohl der Wille Innos mich beinahe sterben zu lassen. Aber auch sein Wille mich leben zu lassen. Sagt - welcher Mann überlebt einen orkischen Armbrustbolzen der im Kopf einschlägt?", fragte Jun und wandte sein Gesicht leicht seitlich hin. Schaute man genau hin, sah man neben den Narben die Stelle wo der Bolzen einschlug.

    "In Vengard hält man mich für tot, man denkt meine Leiche hängt an den Zinnen Farings. So bin ich fürs Erste aus dem Schneider und dies war meine Entscheidung. Innos Pfade werden mich nun woanders hinführen und ich werde meinen heiligen Auftrag anders angehen. Es gibt genug Menschen die sich erheben werden und ich werde sie führen. Ich wurde zur Legende im Krieg, die Menschen halten mich für von Innos gesegnet und manche sagen, dass ohne mich Vengard gefallen wäre. Ich weiß was Innos mit mir vorhat und schwor Myrtana zu befreien. Dies werde ich ich auch vollbringen, sobald ich neue Kräfte und neue Verbündete um mich gescharrt habe.", sprach der Streiter in einer unheimlich klingenden Überzeugung. Jun würde lieber sterben, als nur einen Augenblick nicht gegen die Unterdrückung der Orks zu kämpfen.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Ein leichter Schmerz durchfuhr die junge Frau aus Vengard, begleitet von einem knackenden Geräusch. Dieser stechende Schmerz in ihrem Fuß... Sie war wohl in den Zweig eines Dornenstrauches getreten, der die abgelaufene Strohsohle ihrer Sandalen wohl durchdrang und sich in ihren Fuß gebohrt hatte. Leise japsend schluckte die Braunhaarige einen lauten Schrei herunter, während sie die Lippen aufeinander presste und die Augen zukniff. Schließlich wollte sie ihre Beute nicht aufscheuchen. Ja, ihre Beute. Während der letzten Tage hatte die Schützin noch ein paar mal mit ihrem Bogen das Schießen geübt. Und es klappte mit jedem Tag besser. Nun fühlte sie sich schließlich bereit, ihr erstes Tier zu erlegen.

    Natürlich hatte sie Unterstützung. Einen Mann, der schon ein wenig über der Lebensblüte seines Lebens lag, dessen ergraute Haare ihm bis zu den Schultern herunterfiel. Er trug ein wenig seltsam wirkende Kleidung. Ein wenig einer Druidenrobe ähnlich, doch mit offenen Hosenbeinen, die Robe, die eher einem Mantel glich nur mit einer Schärpe zugebunden und ansonsten... Er war unrasiert, roch stark nach Alkohol und von dem Blick, der ihn so prägte... Davon wollte Vareesa gar nicht erst anfangen. Wie sie an ihn gekommen war? Nun, Bäckis Borer, einer der Jäger Sildens schien wohl wieder Streit mit seiner Gefährtin und der, ursprünglich zur Begleitung ausgesuchten Pneronika Waldfeld zu haben und sie deswegen an diesen greisigen, seltsamen Kerl verwiesen, welcher mehr als unfreundlich war. Und dennoch... So schien ihm nichts Böses im Sinne, auch wenn seine Sticheleien und Hänseleien sie bald zur Weißglut trieben.

    "Reiß dich zusammen, Mädchen... Oder heulst du schon nach so einem Kratzer? War ja klar, dass die Frauenzimmer heutzutage nichts mehr taugen... Tze... Eigentlich verschwende ich hier meine Zeit mit dir..."

    Doch Vareesa hörte nich weiter auf diesen seltsamen Kerl, der auf den klangvollen Namen "Brad Wong" hörte, rieb kurz ihren Fuß und schob schließlich ein Tuch zwischen die Sohle und ihre Haut. Das würde fürs erste halten, so hoffte sie und ging weiter auf der Suche nach dem Tier, welches sie suchte...

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    "Ein heiliger Kreuzzug... Sehr episch..." Ryus Stimme klang mehr als nur nachdenklich. Wie euphorisch dieser Mann dort klang. Nein... Euphorisch wäre wohl das falsche Wort. Noch einmal musterte der Hayabusa den Soldaten aufs Genauste. Jeder seiner Sinne sagte ihm, dass keine Lüge zu hören war und dennoch... Warum misstraute er diesem wahnsinnigen Blick, wo er doch selbst ein Mensch war, dessen Handwerk das Töten beinhaltete? Langsam und gemächlich stützte der Krieger seine Hände auf seine Beine und erhob sich. Kurz darauf streichelte er Xanthos über sein glattes, wunderschön glänzendes Fell. "Innos Pfade..."

    Weiter streichelte er den Erfurcht erweckenden Hengst, diesmal etwas weiter oben an dessem ausgeprägten, starken Hals. "Den König stürzen... Weil er... Schwach ist?" Weiter streichelte er dem treuen Reittier des Soldaten über die Schnauze, welcher schließlich zufrieden schnaubte und das Gesicht des Templers kurz abschleckte, welcher selbst nur ein wenig grinsen musste, ehe er seinen Blick auf Jun richtete.

    "Der König ist ein Symbol, an dem viele Menschen sich festhalten. Eine Art Hoffnung könnte man sagen... Nach außen hin scheint er stark, doch im Inneren ist er für den Verfall eines ganzen Landes schuldig. Ich kann mir vorstellen, dass so etwas zermürbt..."

    Leicht nickte er dem Innosgläubigen zu, der ihn etwas fragend ansah. "Du musst wissen, auch ich war einst ein Getreuer des Königs... Vor vielen Jahren. Damals war ich jung. Jung und verblendet von dem Gedanken ein großer Krieger für Innos und den König zu sein... Ich fand schon bald heraus, dass die Entscheidungen des Königs nicht immer fair waren... Spätestens zu dem Zeitpunkt, als man mich in die Barriere von Khorinis werfen ließ."

    Während er sprach sammelte Ryu die restlichen Nägel und die alten Hufeisen zusammen, welche er samt Hammer in einen alten Blecheimer legte und zur Seite stellte, ehe er sich die Kleidung abklopfte. Ihm war klar, dass sein Gegenüber dies vielleicht nicht glauben mochte, oder es ihn überraschte, doch so war der Hayabusa nun einmal: Voller Geheimnisse. Und anderer Innereien, aber das wollen wir an dieser Stelle nicht vertiefen.

    "Und dennoch... Trotz all dem Zorn, der in mir heranwuchs über die Jahre. Trotz dem Mädchen, welches mir alles bedeutete und verbannt wurde... Und trotz meines Ruhmes, den ich auf dem Schlachtfeld für Vengard erntete... Trotz meiner Strafe, eine schier ewige Zeit in der Barriere verbringen zu dürfen... Kämpfend... Dem Versuch nachzukommen zu überleben... Trotz diesen Tatsachen hege ich keinen Groll... Wenn man bedenkt, welche Lasten auf seinen Entscheidungen liegen und wie sehr eine Seele von solcher Verantwortung in Mitleidenschaft gerissen werden kann... In einer gewissen Weise verzeihe ich Rhobar sogar."


    Ein tiefer Luftzug war es, den er auf den letzten Satz in seine Lungen zog. Kühl und erfrischend wie der Abend, der nur weiterhin den Herbst ankündigte und mit sich brachte. Die Sonne war bereits fast hinterm Horizont verschwunden und ihre Wärme mit ihr. Ein leichtes Frösteln streichelte den Krieger sanft und hauchte ihm eine leichte Gänsehaut auf seinen Körper.

    "Dennoch. Wenn dein Kampf einer rechten Sache dient. Aus meiner Sicht. Solange es dem Wohle der Allgemeinheit dient und nicht deinen eigenen Bedürfnissen und Rachegelüsten... Solange wirst du auf meine Klinge in der Schlacht zählen können. Und nun komm... Eine gute Freundin hat mir vor kurzem ein Gericht gezeigt, welches ich unbedingt noch verfeinern muss... Mit Fleisch... Gemüseauflauf nennt sich das Zeug..."

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    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline
    "Was wäre mehr rechtens, als die Freiheit der Menschen unter Innos Bannern? Wie ich sagte. Wenn die Orks noch einmal vor Vengard stehen, fällt Vengard und fällt Vengard wird auch dieses unscheinbare Dorf recht schnell fallen. Der König vertraut darauf dass sie Vengard halten wird, dabei ist es mehr eine Illusion der er glaubt. Als Innos' Avatar muss er mehr bewegen, doch er tut es nicht. Ich hege keinen Groll gegen Rhobar, aber er ist ein Schatten - nichts mehr.", meinte der Streiter und erhob sich.
    "Und vergesst nicht, dass in euch noch genug von Innos steckt. Alle Hoffnung, aller Mut, aller Wille gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen und den Schwachen in Not zu helfen - dies alles ist Innos. Innos der uns Menschen erwählte. Ohne Innos wäre schon längst alles verloren. Überlegt für euch weshalb wir Menschen noch das Schwert heben und uns halten? List und Tücke? Möglich, doch ist es mehr all jenes was ich über Innos nannte. Ich weiß wovon ich spreche, denn ich überlebte alle Schlachten des Krieges an vorderster Front. Ich habe das Gesicht der Orks gesehen und ich habe das Gesicht der Menschen gesehen. Müsste ich beide beschreiben, so sah ich die Gesichter von Beliar und Innos - und Innos obsiegte, trotz der tausenden Feuer die rund um Vengard lange Zeit brannten.", sinnierte Jun. Überzeugen wollte er nicht Ryu. Nur zum denken anregen. Sie betraten die Waffenschmiede.
    "Wo kriege ich ein Schild hier in Silden her? Und woher einen würdigen Gegner, um wieder zu alter Kampfkraft zu finden?", fragte der Colovianer.

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    Abenteurerin Avatar von Carya
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    Carya ist offline
    Die Sonne war schon vor ein paar Stunden untergegangen und der kleine Waldweg, welcher von Silden zu der Waldhütte führte, war schwach vom hereinfallenden Mondlicht beleuchtet. Der Waldboden war bedeckt von einem bunten Blättermeer. Carya erschrak als ihr ein kalter Windhauch über den Rücken fuhr. Der Sommer war vorbei und der Herbst machte sich bemerkbar.
    Zuhause angekommen, machte sich die junge Bardin dran, ein warmes, helles Feuer aufzusetzen. Sie war sehr erleichtert als sie sah, dass die Glut vom morgen noch nicht ganz erloschen war. Die Rothaarige stopfte ein paar Holzstücke und Papierfetzen zwischen die Glut." Aua.. verdammter mist" schrie Carya laut und hielt sich ihren rechten kleinen Finger. Sie lief schnell zu der Anrichte hinüber um den Finger im kaltes Wasser zu kühlen. Die Kälte stillte, für einen kurzen Moment, die Schmerzen. Mietze sprang auf die Anrichte und begrüßte sie mit einen leisen "miau" und ihre Blick schweifte zum Krug mit Wasser, worin sie ihre Hand gelegt hatte und wieder zu ihr hoch und schaute Carya mitleidig an. Das Mädchen verdrehte kurz die Augen und sagte mit gelassener Stimme "Ist halb so wild". Erst jetzt viel der Bardin auf, dass Mietze nicht mehr die kleine zersauste, schmuddelige Babykatze war, sondern in den vergangenen Monaten zu einer hübschen jungen Katzen "Dame" heran gewachsen war. Ihr Fell hatte eine hübschen Glanz und die verschiedenen Farbtöne vermischten sich in ein stimmiges Muster. Carya lächelte Mietze kurz an und bemerkte das der Schmerz nach gelassen hatte. Sie nahm den Finger aus dem kalten Wasser und begutachtete den Rotenfleck an ihrem Finger. "hoffentlich gibt es keine Blase" sagte sie zu sich selber und nahm Mietze von der Anrichte in ihre Arme.
    Das Mädchen kniete sich vor den Ofen und schaute verträumt, dem Funken zu, wie sie langsam zu einen kleinen Feuer heran wuchsen.
    "Ach Mietze, wenn ich doch nur wüsste, wo er ist und ob es ihm gut geht. Das würde mein Gewissen um einiges erleichtern! Ich hab so gehofft das ich aus dem Tagebuch schlau werden würde, doch all das was ich gelesen hab, verwirrt mich um so mehr!... meine Mutter, eine Tochter aus adeligen Hause... abgehauen um mit dem Mann zusammen zu sein den sie liebt... alles aufgegeben um mir und meinem Bruder ein Leben zu schenken... Wenn ich doch nur wüsste wo er ist" eine kleine Träne lief ihr über die Wange, doch sie wollte nicht traurig sein. Schnell wischte sie sich die Träne weg und nahm Mietze ein wenig fester in die Arme. Mietze stupste sie leicht mit ihrem Kopf an und befreite sich aus ihren Armen, sie lief zu ihrem Fressnapf und miaute ein mal laut auf. "Oh..." Caryas Blick schweifte kurz hinüber zu ihren Essensvorräten doch dort erstreckte sich gähnende Leere. "Morgen, versuch ich wieder etwas Gold zuverdienen! um uns beiden was zu Essen zukaufen!" versprach die Bardin mit einen traurigen Blick. Erst jetzt merkte auch sie, das sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen breit machte. Die Rothaarige seufzte einmal laut und griff zu dem Wasserbeutel um ihren Magen vorüber gehend zu stillen. Mietze gab sich wohl damit zufrieden, dass es nicht zu Essen gab, schlich zu ihrem gewohnten Schlafplatz hinüber und machte sich auf der Decke breit. Wahrscheinlich hast sie heute auch schon ein paar Mäuse oder Frösche gejagt dachte Carya. Den eigentlich war das Kätzchen sonst immer sehr hungrig.

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