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  1. #361
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Shell

    Sein Kopf brummte. Diese ganze Konversation bereitete ihm Schmerzen. "Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Ich wünschte ich könnte es in Worte fassen, aber es ist einfach nur.....verwirrend. Ermüdend.....Vielleicht wird es sich mit der Zeit festigen....ich hoffe es. Aber ich kann es nicht sagen."
    Seufzend stand er auf und nahm etwas Flüssigkeit zu sich. "Ich brauche etwas Luft...." Auch wenn die Luft auf Omega wohl nicht gerade die gesündeste war, so war sie ihm lieber als hier weiter rumzusitzen.
    "Wenn du willst kannst du ruhig hier bleiben......"




    "In Ordnung.",
    nickte die Asari und warf einen Blick auf ihren Gefangenen, der kaum noch nennenswerte Informationen preisgeben dürfte. Wenigstens nicht in den kommenden Stunden, die sich ihr Hirn fragen würde, was genau mit ihrem Begleiter vor sich ging. War dieser Klon mehr als er selbst? War das überhaupt möglich? Sie sah ihn wieder an und nickte nochmal. Lächelte mild. "Ich komme gleich nach. Wir sollten diese Gegend ohnehin verlassen."
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  2. #362
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Ja...", nickte Zora und stapfte, mit prüfendem Blick auf ihre Schwägerin, an dieser vorbei, "...du warst gestern völlig fertig und ich hätte dich unmöglich in eine Maschine nach Hause setzen können, also hab ich dich hergebracht.", erklärte sie knapp. "Wie gehts dir jetzt?", wollte sie weiter wissen, entledigte sich ihres Handtuchs und begann damit, in die Unterwäsche zu steigen, die sie - Gott sei Dank - in Reserve mitgenommen hatte. "Ich würde gern was essen, aber wenn du willst, können wir auch direkt los."


    Alles, absolut alles an und in ihr schrie 'Zurück nach London. Weg von hier. Weg aus Italien. Sofort!' - wie bei einem unaufhörlichen, lauten, kreischenden Alarm. Dennoch..es änderte an ihrem aktuellen Zustand nicht mehr viel, wenn Zora vorab noch etwas essen wollte. Es spielte im Grunde keine Rolle. Immerhin hatte Sie sie irgendwie in dieses Hotel buchsiert. "Ganz okay.", log sie, denn es ging ihr beschissener denn je. Wollte aber kaum noch mehr Aufmerksamkeit um ihren Zustand scharen. "...wenn du mir versprichst, dass wir danach hier abhauen.", stimmte sie dem Vorschlag, etwas zu essen, zu. Diesen abartigen Zustand einfach nur hinnehmend. "Gib mir nur eine Sekunde.", deutete sie in Richtung des Badezimmers. Etwas Wasser würde ihr sicher nicht schaden. Auch wenn es nur der obligatorische Schwall kühles Nass ins Gesicht sein sollte um nicht direkt wieder einzuknicken, einzuschlafen und aufzugeben.
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  3. #363
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    Alles, absolut alles an und in ihr schrie 'Zurück nach London. Weg von hier. Weg aus Italien. Sofort!' - wie bei einem unaufhörlichen, lauten, kreischenden Alarm. Dennoch..es änderte an ihrem aktuellen Zustand nicht mehr viel, wenn Zora vorab noch etwas essen wollte. Es spielte im Grunde keine Rolle. Immerhin hatte Sie sie irgendwie in dieses Hotel buchsiert. "Ganz okay.", log sie, denn es ging ihr beschissener denn je. Wollte aber kaum noch mehr Aufmerksamkeit um ihren Zustand scharen. "...wenn du mir versprichst, dass wir danach hier abhauen.", stimmte sie dem Vorschlag, etwas zu essen, zu. Diesen abartigen Zustand einfach nur hinnehmend. "Gib mir nur eine Sekunde.", deutete sie in Richtung des Badezimmers. Etwas Wasser würde ihr sicher nicht schaden. Auch wenn es nur der obligatorische Schwall kühles Nass ins Gesicht sein sollte um nicht direkt wieder einzuknicken, einzuschlafen und aufzugeben.


    "Ist gut.", sagte sie und rief dann, als ihre Schwägerin schon im anderen Raum war hinterher: "Ich pack unser Zeug schonmal, dann müssen wir nach dem Essen nicht nochmal aufs Zimmer.", hatte sie beschlossen, wenn es der Schwarzhaarigen so eilig war, hier wegzukommen. Zora sollte es recht sein. Sie war lediglich Begleitung all dessen und würde alsbald wohl erfahren, was genau hier vor sich ging.
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  4. #364
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    "Ich war ihr scheiß Arzt, Gil.", kommentierte er trocken und zog seinen Arm aus dem Griff des Italieners. "Ich weiß wie schlimm es ist.", beteuerte er. Denn auch er war es, der sie in diese Lage gebracht hatte. Annahm, was sie ihm gab, immer mehr verlangte und schließlich tat, was zu ihrem aktuellen Zustand führte. Hatte er überhaupt das Recht, sie jetzt anzurufen? Wieder aus dieser kurzen Ruhe zu reißen, die seine Abwesenheit ihr gab? Vielleicht war sie zufrieden, dass er weg war. Kam rascher zur Einsicht, dass sie beide ebenso explosiv wie perfekt zusammen waren. Leif konnte nicht schnell genug aus dem Gebäude gehen, währenddessen schon die Frequenz Luceijas anwählen und dann - draußen angekommen - doch stocken. Natürlich wäre er nicht ehrlich mit ihr. Natürlich-...wollte er sie trotzdem hören. Ihr versichern, dass er irgendwie noch da war. Aber war er ein so guter Lügner? Leif hatte keine Ahnung. Aber er wusste, sein Magen würde ihn in den nächsten Moment im Stich lassen, wenn er nicht schlicht und ergreifend endlich anrief. IRGENDETWAS tat. Seufzend also wählte er wieder. Bestätigte seine Wahl und wartete, ob sie abnahm.


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    "Ist gut.", sagte sie und rief dann, als ihre Schwägerin schon im anderen Raum war hinterher: "Ich pack unser Zeug schonmal, dann müssen wir nach dem Essen nicht nochmal aufs Zimmer.", hatte sie beschlossen, wenn es der Schwarzhaarigen so eilig war, hier wegzukommen. Zora sollte es recht sein. Sie war lediglich Begleitung all dessen und würde alsbald wohl erfahren, was genau hier vor sich ging.


    Eiskaltes, frisches Wasser klatschte in ihr Gesicht. Entnahm ihm die Wärme, die Hitze und für eine Sekunde, in der sie scharf atmete und die Tropfen von ihren Lippen perlten, auch die Unruhe und Panik. Für einen Moment schien es die Italienerin zu beruhigen, dass sie die vollkommene Ruhe für sich hatte, obwohl sie im dampfenden Dunst der vorher genommenen Dusche stand. Ihr Handrücken wischte den Großteil der Tropfen weg. 'Reduzierung der Medikamente..', dachte sie kurz und sah auf ihre benutzte Hand, die schon jetzt, gar nicht all zu lang seit dem letzten Schuss vor zwei Tagen, wieder zittrig war. 'Es ist verdammt nochmal unmöglich', glaubte sie.

    Außerhalb dieses Badezimmers, auf dem Nachttisch, hatte man ihr Armband abgelegt. Wohl hatte Zora oder jemand anderes geglaubt, sie schlafe ruhiger, wenn sie nicht durch Anrufe oder ähnliches belästigt würde. Und es vibrierte plötzlich und spielte einen sanften Sound ab. Eine türkisblaue Spirale aus holografischen Symbolen und Zeichen ergoss sich über der Fläche des kleinen Gerätes. Ein Anruf ging ein, den sie erst nicht hörte. Vielleicht aber - ziemlich sicher sogar - die Person, die ihre Sachen zusammenräumte und sie startklar machte abzureisen. Würde sie darauf sehen, wäre die angezeigte Nummer leicht zu enttarnen. Sie schwebte ebenfalls holografisch über der Uhr - genauso wie ein kleines, eingespeichertes und mit dem Account verknüpftes Bild des Anrufers..
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  5. #365
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    Eiskaltes, frisches Wasser klatschte in ihr Gesicht. Entnahm ihm die Wärme, die Hitze und für eine Sekunde, in der sie scharf atmete und die Tropfen von ihren Lippen perlten, auch die Unruhe und Panik. Für einen Moment schien es die Italienerin zu beruhigen, dass sie die vollkommene Ruhe für sich hatte, obwohl sie im dampfenden Dunst der vorher genommenen Dusche stand. Ihr Handrücken wischte den Großteil der Tropfen weg. 'Reduzierung der Medikamente..', dachte sie kurz und sah auf ihre benutzte Hand, die schon jetzt, gar nicht all zu lang seit dem letzten Schuss vor zwei Tagen, wieder zittrig war. 'Es ist verdammt nochmal unmöglich', glaubte sie.

    Außerhalb dieses Badezimmers, auf dem Nachttisch, hatte man ihr Armband abgelegt. Wohl hatte Zora oder jemand anderes geglaubt, sie schlafe ruhiger, wenn sie nicht durch Anrufe oder ähnliches belästigt würde. Und es vibrierte plötzlich und spielte einen sanften Sound ab. Eine türkisblaue Spirale aus holografischen Symbolen und Zeichen ergoss sich über der Fläche des kleinen Gerätes. Ein Anruf ging ein, den sie erst nicht hörte. Vielleicht aber - ziemlich sicher sogar - die Person, die ihre Sachen zusammenräumte und sie startklar machte abzureisen. Würde sie darauf sehen, wäre die angezeigte Nummer leicht zu enttarnen. Sie schwebte ebenfalls holografisch über der Uhr - genauso wie ein kleines, eingespeichertes und mit dem Account verknüpftes Bild des Anrufers..


    Sie raffte einige wenige Teile von Boden und Tisch auf, stopfte sie ungeachtet ihrer Zugehörigkeit in die beiden Taschen der Frauen und zupfte sich vor dem Spiegel durch das wirklich außergewöhnlich ungebändigte Haar, seufzte, betrieb nochmals mit einem Kamm Schadensbegrenzung und wurde von einem Ton erschreckt, den sie eine ganze Weile nicht zu orten wusste, während sie den Blick durch den Raum schweifen ließ. Schließlich entdeckte sie die eindringlich auf sich aufmerksam machende Farbe und Vibration und schritt auf das Armband zu. Svenssons dümmliches Gesicht grinste Zora entgegen und die Britin seufzte schwer, ein: "Vollidiot" flüsternd, sich nicht ganz ernst wünschend, sie hätte ihm ein Loch in seine Pranke geschossen, die jetzt Luceija anwählte. Ja, es wäre ZU unfair gewesen, diesen Anruf verschwinden zu lassen. Hinterlistig und ein Misstrauen bildend, würde es je rauskommen. Vielleicht sollte sie selbst rangehen. Sich mit dem Schweden darauf einigen, dass es besser war, wenn er die Schwarzhaarige jetzt nicht sprach, aber-...es konnte ebenso eine verdammt gute Therapie des Absturzes gestern sein. Also entschloss die Blondine sich innert Sekunden, stapfte in Richtung Bad, schob die Tür leicht auf und schickte ihre Botschaft durch den Raum, ohne hineinzusehen. "Dein Elchprofessor ruft dich an. Willst du das ich ran gehe und ihm sage, du bist gerade nicht verfügbar oder-...willst du ihn ignorieren?"
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  6. #366
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    Sie raffte einige wenige Teile von Boden und Tisch auf, stopfte sie ungeachtet ihrer Zugehörigkeit in die beiden Taschen der Frauen und zupfte sich vor dem Spiegel durch das wirklich außergewöhnlich ungebändigte Haar, seufzte, betrieb nochmals mit einem Kamm Schadensbegrenzung und wurde von einem Ton erschreckt, den sie eine ganze Weile nicht zu orten wusste, während sie den Blick durch den Raum schweifen ließ. Schließlich entdeckte sie die eindringlich auf sich aufmerksam machende Farbe und Vibration und schritt auf das Armband zu. Svenssons dümmliches Gesicht grinste Zora entgegen und die Britin seufzte schwer, ein: "Vollidiot" flüsternd, sich nicht ganz ernst wünschend, sie hätte ihm ein Loch in seine Pranke geschossen, die jetzt Luceija anwählte. Ja, es wäre ZU unfair gewesen, diesen Anruf verschwinden zu lassen. Hinterlistig und ein Misstrauen bildend, würde es je rauskommen. Vielleicht sollte sie selbst rangehen. Sich mit dem Schweden darauf einigen, dass es besser war, wenn er die Schwarzhaarige jetzt nicht sprach, aber-...es konnte ebenso eine verdammt gute Therapie des Absturzes gestern sein. Also entschloss die Blondine sich innert Sekunden, stapfte in Richtung Bad, schob die Tür leicht auf und schickte ihre Botschaft durch den Raum, ohne hineinzusehen. "Dein Elchprofessor ruft dich an. Willst du das ich ran gehe und ihm sage, du bist gerade nicht verfügbar oder-...willst du ihn ignorieren?"


    Lucis Lippen hatten sich gegeneinander gepresst. Die Hand umgriff den Rand des Porzellanwaschbeckens und ihr Atem versuchte sie nachhaltig zu beruhigen. Ihre Panik und ihren Schmerz einzudämmen der so überhand nahm, dass sie sich zusammenreißen musste nicht blind nach Nagellackentferner oder ähnlichem zu suchen und zu schlucken wie einen schlechten Whiskey. Alles wäre lindernder gewesen als einfach so zu tun als sei alles in Ordnung obwohl nichts in Ordnung war. Dafür sprach auch, wie sie urplötzlich hellhörig wurde als Zora sprach. Wie sie die tatsächlich beschissene Beleidigung vernahm und urplötzlich dieser allumfassende Schauer durch ihren Körper raste. Und ihr Warm und Kalt wurde. Übel. Dann wieder wohl. Dann wieder übel. Ihr Körper konnte sich nicht entscheiden. Nur dazu, weder das eine noch das andere zu antworten. Ihr erster Impuls erschien ihr der Richtige zu sein, als sie sich von der Badezimmerarmatur wegdrückte, schnellen Schrittes heraus lief und an Zora vorbei zurück in den Raum kam in dem sie sich panisch suchend umsah. Nach ihrem Armband, welches sie scheinbar nicht schnell genug fand - wenn er auflegte, war es ein Zeichen, dass sie gesendet hätte. Darauf wollte sie es kaum ankommen lassen. Tausende Gedanken rauschten gleichzeitig durch ihren Kopf, Adrenalin ließ ihr Herz auf maximaler Leistung Blut pumpen. Und dann fand sie es. Am Tisch. Klingelnd. Holografisch benachrichtigend. Und sie zögerte kurz, als sie bereits dabei war danach zu greifen. Ihr Atem stockte. Angst hielt sie davon ab den Anruf entgegen zu nehmen. Und im nächsten Moment...krallten die Finger das Band, hielten es einhändig vor sie und sie nahm den Anruf, den Zora so zweifelsohne genau verfolgen konnte und vermutlich auch würde, entgegen. Auf seiner Seite knackte die Leitung. Aber sie fand keine Worte. Jedenfalls nicht sofort.. . Stattdessen hielt ihre freie Hand ihren Mund zu. Versuchte Tränen einzusperren. Wieder. Verfluchte, beschissene Tränen die deutlich sagten, dass sie ihn hier so sehr gebraucht hätte.
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  7. #367
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    Lucis Lippen hatten sich gegeneinander gepresst. Die Hand umgriff den Rand des Porzellanwaschbeckens und ihr Atem versuchte sie nachhaltig zu beruhigen. Ihre Panik und ihren Schmerz einzudämmen der so überhand nahm, dass sie sich zusammenreißen musste nicht blind nach Nagellackentferner oder ähnlichem zu suchen und zu schlucken wie einen schlechten Whiskey. Alles wäre lindernder gewesen als einfach so zu tun als sei alles in Ordnung obwohl nichts in Ordnung war. Dafür sprach auch, wie sie urplötzlich hellhörig wurde als Zora sprach. Wie sie die tatsächlich beschissene Beleidigung vernahm und urplötzlich dieser allumfassende Schauer durch ihren Körper raste. Und ihr Warm und Kalt wurde. Übel. Dann wieder wohl. Dann wieder übel. Ihr Körper konnte sich nicht entscheiden. Nur dazu, weder das eine noch das andere zu antworten. Ihr erster Impuls erschien ihr der Richtige zu sein, als sie sich von der Badezimmerarmatur wegdrückte, schnellen Schrittes heraus lief und an Zora vorbei zurück in den Raum kam in dem sie sich panisch suchend umsah. Nach ihrem Armband, welches sie scheinbar nicht schnell genug fand - wenn er auflegte, war es ein Zeichen, dass sie gesendet hätte. Darauf wollte sie es kaum ankommen lassen. Tausende Gedanken rauschten gleichzeitig durch ihren Kopf, Adrenalin ließ ihr Herz auf maximaler Leistung Blut pumpen. Und dann fand sie es. Am Tisch. Klingelnd. Holografisch benachrichtigend. Und sie zögerte kurz, als sie bereits dabei war danach zu greifen. Ihr Atem stockte. Angst hielt sie davon ab den Anruf entgegen zu nehmen. Und im nächsten Moment...krallten die Finger das Band, hielten es einhändig vor sie und sie nahm den Anruf, den Zora so zweifelsohne genau verfolgen konnte und vermutlich auch würde, entgegen. Auf seiner Seite knackte die Leitung. Aber sie fand keine Worte. Jedenfalls nicht sofort.. . Stattdessen hielt ihre freie Hand ihren Mund zu. Versuchte Tränen einzusperren. Wieder. Verfluchte, beschissene Tränen die deutlich sagten, dass sie ihn hier so sehr gebraucht hätte.


    Womöglich hatte Vigilio recht gehabt und er hätte sie nicht einfach so anrufen sollen. In dieser Erwartung, sie wolle ernsthaft abnehmen und mit ihm sprechen, wo er selbst nichts zu sagen wusste. Stumm, langsam aber sicher hinnehmend, dass da niemand mehr kam. Ihre perfekte, vom Akzent durchsetzte Stimme sich nicht melden würde, weil sie ihn vermutlich hasste. Und-..weil der Streit doch nicht so abgeschlossen war, wie er schien. Weil ER wieder zu weit und noch weiter und viel ZU weit gegangen war, als er es je gedurft hätte. Nathan war nicht an ihrem Zustand schuld. Das war er selbst. Nicht des Iren wegen hatte sie in diesem Shuttle zu viele Pillen genommen, nicht er war auf Proteus gewesen, nicht dieser andere Mann, der sich dieser rohen Gewalt an ihr schuldig gemacht hatte, war an alldem HIER schuld. Das war Leif. Leif und seine krankhafte Abhängigkeit von dieser Frau, die niemals etwas anderes hätte werden dürfen, als die Beziehung eines Arztes zu seiner Patientin.

    Er wollte fluchen, verkniff sich aber jede Reaktion, während er sich längst vom Eingang weg- und an der Mauer des Hotels entlang bewegt hatte. Seine Finger über den rauen Stein gleiten ließ, abwartete, seine Tasche achtlos abstellte und seufzte. Da war nichts. Niemand. Nur Luceija am anderen Ende, die sein Klingeln aussitzen würde und das völlig zu recht. Wieso konnte er sich Fehler so gut eingestehen und sie doch immer wieder machen? Wieso war er hier und wieso hörte er nicht schlicht damit auf, diese Frau wieder und wieder zu zerstören, sie zu verletzen, wie jetzt, als er sie anrief, nachdem er ohne weiteres verschwunden war. Nur mit einer kurzen Warnung am Vorabend, nicht mehr, nichts, was sie darauf vorbereitete, dass er wirklich ging. Und das für so lange Zeit, wie er jetzt vermutete und hätte absehen müssen. Er. Leif. Der dieser Arzt war. Einer, der ursprünglich wusste Verantwortung zu übernehmen, statt pausenlos Mist zu bauen. Doch da war es. Dieses bestätigende Knacken der Leitung, die Versicherung, dass sich etwas getan hatte, während er an Gedanken fest hing. Wenigstens hierbei stellte er sich unfreiwillig geschickt an, auch wenn Totenstille herrschte. War sie überhaupt dran? Oder gab es irgendeine vom Schicksal beorderte Fehlfunktion in dieser Sache? Leif sandte ein Stoßgebet zum Himmel, das ihn nur wünschen ließ, das alles war nicht seine seit jeher schlechteste Idee, sondern helfe ihr irgendwie genauso sehr wie ihm, der nichts weiter wollte, als ihre Stimme zu hören. Nichts weiter als das.

    "Luci, bist du da-...?"
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  8. #368
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    Womöglich hatte Vigilio recht gehabt und er hätte sie nicht einfach so anrufen sollen. In dieser Erwartung, sie wolle ernsthaft abnehmen und mit ihm sprechen, wo er selbst nichts zu sagen wusste. Stumm, langsam aber sicher hinnehmend, dass da niemand mehr kam. Ihre perfekte, vom Akzent durchsetzte Stimme sich nicht melden würde, weil sie ihn vermutlich hasste. Und-..weil der Streit doch nicht so abgeschlossen war, wie er schien. Weil ER wieder zu weit und noch weiter und viel ZU weit gegangen war, als er es je gedurft hätte. Nathan war nicht an ihrem Zustand schuld. Das war er selbst. Nicht des Iren wegen hatte sie in diesem Shuttle zu viele Pillen genommen, nicht er war auf Proteus gewesen, nicht dieser andere Mann, der sich dieser rohen Gewalt an ihr schuldig gemacht hatte, war an alldem HIER schuld. Das war Leif. Leif und seine krankhafte Abhängigkeit von dieser Frau, die niemals etwas anderes hätte werden dürfen, als die Beziehung eines Arztes zu seiner Patientin.

    Er wollte fluchen, verkniff sich aber jede Reaktion, während er sich längst vom Eingang weg- und an der Mauer des Hotels entlang bewegt hatte. Seine Finger über den rauen Stein gleiten ließ, abwartete, seine Tasche achtlos abstellte und seufzte. Da war nichts. Niemand. Nur Luceija am anderen Ende, die sein Klingeln aussitzen würde und das völlig zu recht. Wieso konnte er sich Fehler so gut eingestehen und sie doch immer wieder machen? Wieso war er hier und wieso hörte er nicht schlicht damit auf, diese Frau wieder und wieder zu zerstören, sie zu verletzen, wie jetzt, als er sie anrief, nachdem er ohne weiteres verschwunden war. Nur mit einer kurzen Warnung am Vorabend, nicht mehr, nichts, was sie darauf vorbereitete, dass er wirklich ging. Und das für so lange Zeit, wie er jetzt vermutete und hätte absehen müssen. Er. Leif. Der dieser Arzt war. Einer, der ursprünglich wusste Verantwortung zu übernehmen, statt pausenlos Mist zu bauen. Doch da war es. Dieses bestätigende Knacken der Leitung, die Versicherung, dass sich etwas getan hatte, während er an Gedanken fest hing. Wenigstens hierbei stellte er sich unfreiwillig geschickt an, auch wenn Totenstille herrschte. War sie überhaupt dran? Oder gab es irgendeine vom Schicksal beorderte Fehlfunktion in dieser Sache? Leif sandte ein Stoßgebet zum Himmel, das ihn nur wünschen ließ, das alles war nicht seine seit jeher schlechteste Idee, sondern helfe ihr irgendwie genauso sehr wie ihm, der nichts weiter wollte, als ihre Stimme zu hören. Nichts weiter als das.

    "Luci, bist du da-...?"


    Hintergrundgeräusche kündigten an, was unweigerlich zu hören sein musste. Es war unverhältnismäßig laut, viele Stimmen in einem riesigen, undefinierbaren Gewirr. Leise...Glocken oder andere Geräusche, Windspiele vielleicht, plötzlich ein paar deutsche oder..niederländische Stimmen die laut an dem Anrufer vorbei zogen. Vielleicht war es auch schwedisch und Luceija nur zur unfähig es zu deuten. Schritte waren zu hören. Irgendwas, das nach Italienisch klang, letztlich aber einfach laut war. Aber etwas konnte sie nicht überhören. Nicht nur, weil diese Stimme über alle anderen klang - lauter und deutlicher war und den Hintergrund abdrängte, sondern auch, weil sie diese Stimme einfach unter Millionen erkannte. Sie musste sich setzen. Auf den Rand dieses direkt hinter ihr befindlichen Bettes. Sich beugen und gegen diese Hand weinen, die sie davon abhielt zu sprechen. All die Abkühlung des Wassers schien dahin. Sie glaubte, ihr Körper würde brennen. Er würde sie definitiv hören. Aber das wimmrige, englische "Ja..", dass sie äußerte bestätigte trotzdem ihre Anwesenheit. Und gab so viel mehr Informationen über ihren miserablen Zustand, den sie kein bisschen mehr verstecken konnte.
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  9. #369
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    Hintergrundgeräusche kündigten an, was unweigerlich zu hören sein musste. Es war unverhältnismäßig laut, viele Stimmen in einem riesigen, undefinierbaren Gewirr. Leise...Glocken oder andere Geräusche, Windspiele vielleicht, plötzlich ein paar deutsche oder..niederländische Stimmen die laut an dem Anrufer vorbei zogen. Vielleicht war es auch schwedisch und Luceija nur zur unfähig es zu deuten. Schritte waren zu hören. Irgendwas, das nach Italienisch klang, letztlich aber einfach laut war. Aber etwas konnte sie nicht überhören. Nicht nur, weil diese Stimme über alle anderen klang - lauter und deutlicher war und den Hintergrund abdrängte, sondern auch, weil sie diese Stimme einfach unter Millionen erkannte. Sie musste sich setzen. Auf den Rand dieses direkt hinter ihr befindlichen Bettes. Sich beugen und gegen diese Hand weinen, die sie davon abhielt zu sprechen. All die Abkühlung des Wassers schien dahin. Sie glaubte, ihr Körper würde brennen. Er würde sie definitiv hören. Aber das wimmrige, englische "Ja..", dass sie äußerte bestätigte trotzdem ihre Anwesenheit. Und gab so viel mehr Informationen über ihren miserablen Zustand, den sie kein bisschen mehr verstecken konnte.


    Er wollte in der Hölle brennen, wenn sie seinetwegen weinte. Hörbar angestrengt, es nicht zu tun, aber völlig überfordert damit, ihr Wimmern bei sich zu behalten. Seine Finger an der Hauswand wurden zu einer Faust und schienen sich in den harten Stein zu graben. Er schloss die Augen und unterdrückte einen Fluch, den er sich selbst wünschte. Ehe er sich wieder entspannte, vergingen lange Sekunden. Nicht lang genug, um eine annehmbare Lüge zu gestalten. Eine, die er ihr nicht vorsetzen wollte, weil er sich nichts mehr wünschte, als das mit ihr zu teilen, was passiert war. Was beschlossen worden war und irgendwie eine Chance bot. Wenn auch nur diese winzige, kleine Möglichkeit, mit ihr zusammen zu sein. "Ich wollte dich nicht aus dem Schlaf reißen, als ich gegangen bin...", gab er zu und tatsächlich war es die Wahrheit. Jedoch ohne den Verweis darauf, dass er schlicht auch Angst vor einem Abschied gehabt hatte.
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  10. #370
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    Er wollte in der Hölle brennen, wenn sie seinetwegen weinte. Hörbar angestrengt, es nicht zu tun, aber völlig überfordert damit, ihr Wimmern bei sich zu behalten. Seine Finger an der Hauswand wurden zu einer Faust und schienen sich in den harten Stein zu graben. Er schloss die Augen und unterdrückte einen Fluch, den er sich selbst wünschte. Ehe er sich wieder entspannte, vergingen lange Sekunden. Nicht lang genug, um eine annehmbare Lüge zu gestalten. Eine, die er ihr nicht vorsetzen wollte, weil er sich nichts mehr wünschte, als das mit ihr zu teilen, was passiert war. Was beschlossen worden war und irgendwie eine Chance bot. Wenn auch nur diese winzige, kleine Möglichkeit, mit ihr zusammen zu sein. "Ich wollte dich nicht aus dem Schlaf reißen, als ich gegangen bin...", gab er zu und tatsächlich war es die Wahrheit. Jedoch ohne den Verweis darauf, dass er schlicht auch Angst vor einem Abschied gehabt hatte.


    Ihr zittriger Atem war eine Antwort. Eine unzureichende höchstwahrscheinlich. Sie scheiterte in diesem Kampf gegen diese Tränen, gegen eine Traurigkeit die sie einfach nur noch auffraß und der Sizilianerin keine Chance gab zu regenerieren. Jede Frage die sie hatte schien falsch. Vom einfachen Warum bist du gegangen abgesehen. Diese Stimme zu hören ließ ihr Innerstes explodieren. Ein Herz mit der Hand halten, dass sich anfühlte, als würde es aus ihrem Körper springen. Luci wusste, dass Zora zuhörte und sie sah, aber es konnte ihr gar nicht noch weiter egal sein. Das hier war ein Ende, dass sie irgendwie schaffen musste. Geistig. Seelisch. Für sich. Damit sie es schaffte zu überstehen, was da auf sie zukommen sollte. Gezwungen, in einem Leben zu bleiben, dass ihr mittlerweile so sinnlos vorkam. Sie heulte ein leises, frustriertes, italienisches "oh dio..", dass so sehr ausdrückte wie wenig sie sagen wollte und konnte, was sie unweigerlich glaubte zu müssen. Jetzt, wo sie die Chance dazu hatte.
    Lucis Körper brach noch vor ihr ein, als sie sich diesem Griff an ihr Herz entgegen lehnen musste und so gekrümmt und regelrecht sterbend auf diesem Bett saß. "Wir können uns nicht mehr sehen.. . ", machte sie klar. Viel später als seine Worte die von seiner Seite des Anschlusses zu ihr gedrungen waren. Und es trat diesen Damm entzwei, der diese Tränen irgendwie noch hielt. Der ihre Würde noch irgendwie zusammenhielt. Sie in Reue und Schmerz heulen ließ. Ungehalten. Denn das hier war endgültig und sie spürte es in jeder Zelle.
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  11. #371
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    Ihr zittriger Atem war eine Antwort. Eine unzureichende höchstwahrscheinlich. Sie scheiterte in diesem Kampf gegen diese Tränen, gegen eine Traurigkeit die sie einfach nur noch auffraß und der Sizilianerin keine Chance gab zu regenerieren. Jede Frage die sie hatte schien falsch. Vom einfachen Warum bist du gegangen abgesehen. Diese Stimme zu hören ließ ihr Innerstes explodieren. Ein Herz mit der Hand halten, dass sich anfühlte, als würde es aus ihrem Körper springen. Luci wusste, dass Zora zuhörte und sie sah, aber es konnte ihr gar nicht noch weiter egal sein. Das hier war ein Ende, dass sie irgendwie schaffen musste. Geistig. Seelisch. Für sich. Damit sie es schaffte zu überstehen, was da auf sie zukommen sollte. Gezwungen, in einem Leben zu bleiben, dass ihr mittlerweile so sinnlos vorkam. Sie heulte ein leises, frustriertes, italienisches "oh dio..", dass so sehr ausdrückte wie wenig sie sagen wollte und konnte, was sie unweigerlich glaubte zu müssen. Jetzt, wo sie die Chance dazu hatte.
    Lucis Körper brach noch vor ihr ein, als sie sich diesem Griff an ihr Herz entgegen lehnen musste und so gekrümmt und regelrecht sterbend auf diesem Bett saß. "Wir können uns nicht mehr sehen.. . ", machte sie klar. Viel später als seine Worte die von seiner Seite des Anschlusses zu ihr gedrungen waren. Und es trat diesen Damm entzwei, der diese Tränen irgendwie noch hielt. Der ihre Würde noch irgendwie zusammenhielt. Sie in Reue und Schmerz heulen ließ. Ungehalten. Denn das hier war endgültig und sie spürte es in jeder Zelle.


    Sie sah Leifs obligatorisches Stirnrunzeln nicht. Konnte den Ausdruck seines Gesichts nicht wahrnehmen, der Überraschung versprach, denn tatsächlich hatte er mit allem möglichen gerechnet, aber nicht damit. "Was?", entfuhr es ihm knapp. Seine Hand glitt von dem Stein abwärts, fuhr sich durch das blonde Haar, als ließe sich mit der Ordnung seiner Frisur auch Ordnung in seine Gedanken bringen. "Was meinst du, Luci?"
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    Sie sah Leifs obligatorisches Stirnrunzeln nicht. Konnte den Ausdruck seines Gesichts nicht wahrnehmen, der Überraschung versprach, denn tatsächlich hatte er mit allem möglichen gerechnet, aber nicht damit. "Was?", entfuhr es ihm knapp. Seine Hand glitt von dem Stein abwärts, fuhr sich durch das blonde Haar, als ließe sich mit der Ordnung seiner Frisur auch Ordnung in seine Gedanken bringen. "Was meinst du, Luci?"


    Jede Nuance seiner Stimme schien zu viel für sie zu ertragen. Sie litt, es war offensichtlich. Dadurch, dass er sprach, dadurch, wie er sprach, dadurch, dass sie diese Commverbindung teilten. Seine Frage forderte noch mehr Tränen und es fühlte sich in der Tat unwirklich an jemals so etwas zu sagen. Aber sie musste. Sie hatte keine verdammte Wahl und MUSSTE das hier tun. Es gab keine weitere Chance. Und das letzte, was sie wollte war, dass Leif ihretwegen auf eine Liste gesetzt wurde, auf der er niemals stehen sollte. Er als Behinderung ihres Projektes als Bedrohung eingestuft wurde. Selbst die Hand, die dieses Commmodul am Armband hielt, zitterte jetzt. "Wir können-...wir können uns nicht mehr sehen, Leif.", wiederholte sie und konnte nicht mal dafür die Tränen zurückhalten. Es war schlicht unmöglich bei klaren Gedanken zu bleiben. Zu verdrängen, dass sie ihn liebte. Zu verdrängen, dass sie sich ein anderes, viel idealeres Leben hätte vorstellen können wenn es denn mit ihm war. "..Cerberus wollte mich sehen. Und ich-..ich hab keine zweite Chance mehr. Auch keine Dritte oder Vierte. Ich hab-...die teilen mich irgendeinem Arzt zu.", machte sie klar. Und war derartig fertig mit den Nerven. Wieder unterbrach sie vielfaches Schluchzen. Tränen. "...bitte ruf mich nicht mehr an. Mach es mir nicht noch schwerer als du es mir ohnehin schon machst..", dann flüsterte sie als hätte sie keinen Atem mehr, "...bitte."
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    Jede Nuance seiner Stimme schien zu viel für sie zu ertragen. Sie litt, es war offensichtlich. Dadurch, dass er sprach, dadurch, wie er sprach, dadurch, dass sie diese Commverbindung teilten. Seine Frage forderte noch mehr Tränen und es fühlte sich in der Tat unwirklich an jemals so etwas zu sagen. Aber sie musste. Sie hatte keine verdammte Wahl und MUSSTE das hier tun. Es gab keine weitere Chance. Und das letzte, was sie wollte war, dass Leif ihretwegen auf eine Liste gesetzt wurde, auf der er niemals stehen sollte. Er als Behinderung ihres Projektes als Bedrohung eingestuft wurde. Selbst die Hand, die dieses Commmodul am Armband hielt, zitterte jetzt. "Wir können-...wir können uns nicht mehr sehen, Leif.", wiederholte sie und konnte nicht mal dafür die Tränen zurückhalten. Es war schlicht unmöglich bei klaren Gedanken zu bleiben. Zu verdrängen, dass sie ihn liebte. Zu verdrängen, dass sie sich ein anderes, viel idealeres Leben hätte vorstellen können wenn es denn mit ihm war. "..Cerberus wollte mich sehen. Und ich-..ich hab keine zweite Chance mehr. Auch keine Dritte oder Vierte. Ich hab-...die teilen mich irgendeinem Arzt zu.", machte sie klar. Und war derartig fertig mit den Nerven. Wieder unterbrach sie vielfaches Schluchzen. Tränen. "...bitte ruf mich nicht mehr an. Mach es mir nicht noch schwerer als du es mir ohnehin schon machst..", dann flüsterte sie als hätte sie keinen Atem mehr, "...bitte."


    Sie wusste es. Diese halbe Wahrheit, die er eingefädelt hatte und die sie jetzt geradezu in den Wahnsinn trieb. Ob Vigilios Warnung auch für den Fall DIESES Zustandes seiner Schwester galt? Vielleicht. Womöglich weil Luceija ihm nie gestattet hätte, Leif dem Alten und seinen Kollegen vorzustellen. Weil nie vorgesehen war, dass auch ER dort unten saß. Nur Stunden vor ihr und doch eine Tatsache, die sich noch ihrer Kenntnis entzog. Ihr Wimmern trieb ihn in den Wahnsinn. Tränen überrannten selbst sein Gesicht, obgleich er besser darin war, sie wenigstens noch zu zügeln. "Hör zu-...", begann Leif und sie würde wissen, dass sie dasselbe Leid teilten, kaum dass er zu sprechen begonnen hatte. Er war für den Bruchteil einer Sekunde dazu bereit, sich selbst zu verraten. Die Pläne seiner selbst und ihres Bruders preis zugeben und das Ergebnis als weniger schlimm darzustellen. Aber war es das wirklich, wenn man es aus ihrer Perspektive sah? "Cerberus gibt dir diese Chance und das ist gut, aber das heißt nicht, dass wir uns nicht wiedersehen.", versicherte er ihr. Wieder musste er dieses Geständnis zurückhalten. Immer kurz davor, ihre Qualen zu beenden, aber vielleicht neue zu schaffen. Er konnte nicht sehen, dass Zora ihr beistand, langsam auf sie zuging und sich neben sie setzte, die Hand auf ihrem Rücken, aber-...zugegeben, er wäre froh darum. "Wenn du es nicht willst, dann ruf ich dich nicht an, aber wann immer du es brauchst, melde dich bei mir, Müslischleuder, okay-...? Ich kriege das wieder hin, wir BEIDE kriegen das wieder hin und es wird keinerlei Konsequenzen für dich haben, geschweige denn für das Projekt.", versprach er, denn er war - ohne dass sie es wusste - in eben jener Position, diese Versprechungen zu machen. Dabei musste es sich so dumm und naiv anhören, dass er all das sagte. "Ich habe dich viel zu oft um Vertrauen gebeten und enttäuscht, Luceija, aber glaubst du im Ernst ein Anruf oder Cerberus könnte alles beenden, was wir haben?", fragte er sie und lächelte, ja, lachte sogar leise und von einem Schluchzer begleitet, in die Verbindung. "Wir haben uns immer nur selbst im Weg gestanden, aber das ist Geschichte. Also bitte, bitte vertrau mir, ich bin nicht-...ich...", was er sagen wollte, war, dass er nicht umsonst gegangen war. Aber dieses Versprechen hätte alles aufdecken und ruinieren können. Er seufzte. "Du siehst mich wieder, Luceija. Bald. Das verspreche ich."
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    Sie wusste es. Diese halbe Wahrheit, die er eingefädelt hatte und die sie jetzt geradezu in den Wahnsinn trieb. Ob Vigilios Warnung auch für den Fall DIESES Zustandes seiner Schwester galt? Vielleicht. Womöglich weil Luceija ihm nie gestattet hätte, Leif dem Alten und seinen Kollegen vorzustellen. Weil nie vorgesehen war, dass auch ER dort unten saß. Nur Stunden vor ihr und doch eine Tatsache, die sich noch ihrer Kenntnis entzog. Ihr Wimmern trieb ihn in den Wahnsinn. Tränen überrannten selbst sein Gesicht, obgleich er besser darin war, sie wenigstens noch zu zügeln. "Hör zu-...", begann Leif und sie würde wissen, dass sie dasselbe Leid teilten, kaum dass er zu sprechen begonnen hatte. Er war für den Bruchteil einer Sekunde dazu bereit, sich selbst zu verraten. Die Pläne seiner selbst und ihres Bruders preis zugeben und das Ergebnis als weniger schlimm darzustellen. Aber war es das wirklich, wenn man es aus ihrer Perspektive sah? "Cerberus gibt dir diese Chance und das ist gut, aber das heißt nicht, dass wir uns nicht wiedersehen.", versicherte er ihr. Wieder musste er dieses Geständnis zurückhalten. Immer kurz davor, ihre Qualen zu beenden, aber vielleicht neue zu schaffen. Er konnte nicht sehen, dass Zora ihr beistand, langsam auf sie zuging und sich neben sie setzte, die Hand auf ihrem Rücken, aber-...zugegeben, er wäre froh darum. "Wenn du es nicht willst, dann ruf ich dich nicht an, aber wann immer du es brauchst, melde dich bei mir, Müslischleuder, okay-...? Ich kriege das wieder hin, wir BEIDE kriegen das wieder hin und es wird keinerlei Konsequenzen für dich haben, geschweige denn für das Projekt.", versprach er, denn er war - ohne dass sie es wusste - in eben jener Position, diese Versprechungen zu machen. Dabei musste es sich so dumm und naiv anhören, dass er all das sagte. "Ich habe dich viel zu oft um Vertrauen gebeten und enttäuscht, Luceija, aber glaubst du im Ernst ein Anruf oder Cerberus könnte alles beenden, was wir haben?", fragte er sie und lächelte, ja, lachte sogar leise und von einem Schluchzer begleitet, in die Verbindung. "Wir haben uns immer nur selbst im Weg gestanden, aber das ist Geschichte. Also bitte, bitte vertrau mir, ich bin nicht-...ich...", was er sagen wollte, war, dass er nicht umsonst gegangen war. Aber dieses Versprechen hätte alles aufdecken und ruinieren können. Er seufzte. "Du siehst mich wieder, Luceija. Bald. Das verspreche ich."


    Es fühlte sich noch schlimmer an als sie glaubte. Es musste dem kompletten Wahnsinn, der kompletten Aufgabe von Sinn und Verstand gleichkommen, der absoluten Selbstaufgabe, die sie durchlebte als sie das Armband in ihrer Hand zusammendrückte aber niemals die Kraft gehabt hätte es zu zerstören. Der schmale Körper brach mit jedem Schluchzen weiter, es half kaum, dass sie beide Hände in ihr Gesicht drückte, die Knöchel schmerzlich gegen ihren Schädel drückte: Diese Gedanken hörten nicht auf um eine Welt zu kreisen die nur er bewohnte. Die immer in den unpassendsten Situationen am stärksten nach ihr rief und ihr Glauben machen wollte, sie habe eine Chance diese Welt jemals zu betreten. Die hatte sie nicht. Das schien für die Sizilianerin nicht weniger als ein Fakt zu sein, als sie stark wimmernd um eine Gnade bettelte, die sie nicht erreichen wollte.
    "Hör bitte auf damit...", flehte sie ihn tatsächlich an. Wiederholend, bei jedem seiner Sätze die ihr Hoffnung einbläuen wollten. "Bitte - bitte verdammt nochmal lass es!", schrie sie ihn kurzerhand sogar an um ihn zum Stoppen zu zwingen. Mit zusammengepressten Augen in dieser erbärmlichen Haltung. Als spuke die Stimme in ihrem Kopf und suchte sie ohne Pause heim. Und genau so war es. Exakt so.

    "Du bist ein so hoffnungsloser Romantiker und so ein leichtsinniger Idiot!", war ihr klar und lachte so gebrochen und komplett ausgelaugt. Lucis Hand, die das Comm trug, streckte sich aus und sie präsentierte es sich selbst und ermöglichte damit wieder eine störlose Verbindung. "Jedes Mal, wenn du mich anrufst und mir Hoffnungen machst, tötest du mich. Du machst mich kaputt. Und du wirst immer wieder abhauen. Mich anrufen und mir Hoffnung machen. Und dann wieder verschwinden. Und ich schaff das nicht mehr, Leif.. . Ich kann das nicht, während ich fremdbestimmt mein ganzes Leben irgendeinem Idioten verschreiben muss, der mich auch physisch umbringen wird. Stück für Stück, weil niemand jemals wieder über diese vielen Messwerte und Testergebnisse hinwegsehen kann und MICH sieht!” Wieder dieses Weinen. Wieder eine Pause.
    "Ich will nicht, dass DU als der Grund gesehen wirst, warum ich dieses Projekt nicht zum Erfolg führen kann. Bitte...bitte Leif, man lässt mir keine Wahl, bitte melde dich nicht mehr bei mir...und lass mich diesen Schlussstrich ziehen wenn du es nicht kannst. Lass mich dich nicht dazu zwingen mir beim Sterben zuzusehen.. ."
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  15. #375
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    Es fühlte sich noch schlimmer an als sie glaubte. Es musste dem kompletten Wahnsinn, der kompletten Aufgabe von Sinn und Verstand gleichkommen, der absoluten Selbstaufgabe, die sie durchlebte als sie das Armband in ihrer Hand zusammendrückte aber niemals die Kraft gehabt hätte es zu zerstören. Der schmale Körper brach mit jedem Schluchzen weiter, es half kaum, dass sie beide Hände in ihr Gesicht drückte, die Knöchel schmerzlich gegen ihren Schädel drückte: Diese Gedanken hörten nicht auf um eine Welt zu kreisen die nur er bewohnte. Die immer in den unpassendsten Situationen am stärksten nach ihr rief und ihr Glauben machen wollte, sie habe eine Chance diese Welt jemals zu betreten. Die hatte sie nicht. Das schien für die Sizilianerin nicht weniger als ein Fakt zu sein, als sie stark wimmernd um eine Gnade bettelte, die sie nicht erreichen wollte.
    "Hör bitte auf damit...", flehte sie ihn tatsächlich an. Wiederholend, bei jedem seiner Sätze die ihr Hoffnung einbläuen wollten. "Bitte - bitte verdammt nochmal lass es!", schrie sie ihn kurzerhand sogar an um ihn zum Stoppen zu zwingen. Mit zusammengepressten Augen in dieser erbärmlichen Haltung. Als spuke die Stimme in ihrem Kopf und suchte sie ohne Pause heim. Und genau so war es. Exakt so.

    "Du bist ein so hoffnungsloser Romantiker und so ein leichtsinniger Idiot!", war ihr klar und lachte so gebrochen und komplett ausgelaugt. Lucis Hand, die das Comm trug, streckte sich aus und sie präsentierte es sich selbst und ermöglichte damit wieder eine störlose Verbindung. "Jedes Mal, wenn du mich anrufst und mir Hoffnungen machst, tötest du mich. Du machst mich kaputt. Und du wirst immer wieder abhauen. Mich anrufen und mir Hoffnung machen. Und dann wieder verschwinden. Und ich schaff das nicht mehr, Leif.. . Ich kann das nicht, während ich fremdbestimmt mein ganzes Leben irgendeinem Idioten verschreiben muss, der mich auch physisch umbringen wird. Stück für Stück, weil niemand jemals wieder über diese vielen Messwerte und Testergebnisse hinwegsehen kann und MICH sieht!” Wieder dieses Weinen. Wieder eine Pause.
    "Ich will nicht, dass DU als der Grund gesehen wirst, warum ich dieses Projekt nicht zum Erfolg führen kann. Bitte...bitte Leif, man lässt mir keine Wahl, bitte melde dich nicht mehr bei mir...und lass mich diesen Schlussstrich ziehen wenn du es nicht kannst. Lass mich dich nicht dazu zwingen mir beim Sterben zuzusehen.. ."


    Ihre Worte rissen ihn in Stücke. Die Angst, die nicht allein einer Zukunft ohne ihn galt, sondern auch diesem neuen, vermeintlich unbekannten Arzt, war spürbar. Er stellte keine Fragen, um seine Tarnung zu festigen, sondern konzentrierte sich ganz auf das was sie tatsächlich formulierte. Versuchte IRGENDWIE wieder zu Verstand zu kommen und das alles hier vorteilhaft zu beenden. Denn er musste denken, wie das, was er sein würde und bereits gewesen war, obgleich er es völlig versaut hatte: Ihr Arzt. Und Vigilio hatte recht, wenn er glaubte, sie war instabiler denn je. "Okay, hör mir wenigstens einen Moment zu, Luceija.", bat er sie und schien ruhiger zu werden. Es war keineswegs so. Er stand vor dieser Wand, starrte den Naturton der Hausfassade an und lächelte. "Du weißt genau in welchem Moment ich mich völlig in dem Wunsch verloren habe, eine Zukunft mit dir zu haben.", sagte er. Es war keine Frage. Er wusste, dass sie es wusste. Sie diesen Moment für komisch befunden und später begriffen hatte, was passiert war. Am Rande dieser Eisfläche in London, von der aus er ihr zusah, sich über sie lustig machte und ihren ungeschönten Zorn spürte, den er nicht ernst nehmen konnte, weil etwas so völlig anderes ihn einholte. Der Schwede begann zu Lächeln und zu weinen, beides schien über die Verbindung hörbar. "Ich bin damals in London gegangen und habe Zuhause sofort dieses Ticket gekauft. Für dich. Ich wollte es dir schicken und ich wollte NICHTS mehr, als dass du zu mir kommst. Als es ungültig wurde, habe ich mir selbst eins gekauft. Nach Omega. Es lief wieder ab und ich habe wieder und wieder unfassbare Mengen Geld in diese Tickets gesteckt, aber nie, wirklich nie wurde eins eingelöst, weil-...weil mir einfach die Eier gefehlt haben, um es dir zu sagen, verstehst du? Ich habe so viel Zeit damit verschwendet, nicht bei dir zu sein oder dich im Stich zu lassen, also-...nein, ich werde nicht aufhören.", weigerte er sich und schluchzte fast synchron zu seiner Gesprächspartnerin. Die nächste Sekunde nutzte er, um durchzuatmen. "Wenn du willst, dass ich dich nicht mehr anrufe, dann ist das eine Sache. Nebenbei hast du jedes Recht, mir nicht mehr zu trauen, aber du bringst mich kein verdammtes zweites Mal dazu, nicht an dich zu glauben, Müslischleuder. Oder an uns. Deine Aussage bei Gericht hat-...du hast mich in den scheiß Wahnsinn getrieben, aber das wird nie, nie wieder passieren, hörst du? Ich kann nach alldem nicht mehr daran zweifeln, dass wir zwei schon immer zusammengehört haben.", war Leif sich sicher. Er würde es nicht aufgeben. Er würde SIE nicht aufgeben und sie durfte es auch nicht tun. "Ich liebe dich. Ich stehe auf, ich arbeite, ich atme und ich existiere nur noch für dich und das musst du endlich begreifen, Luceija. DU kannst diesen Schlussstrich ziehen, aber es wird diesen verdammten Tag geben, an dem ich dir wieder gegenüberstehe und bis dahin musst du einfach durchhalten, verstehst du das?", fragte er. Es war keine einfache Erklärung, keine Bitte, sondern ein erbärmliches Flehen des Blonden, der sich die Haare raufte. "Versprich mir, dass du dich an Vigilio und Zora hältst und dass du am Leben bleibst. Ich werde dich wiedersehen, Luceija und niemand wird uns nehmen, was wir haben, okay?"
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  16. #376
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    Ihre Worte rissen ihn in Stücke. Die Angst, die nicht allein einer Zukunft ohne ihn galt, sondern auch diesem neuen, vermeintlich unbekannten Arzt, war spürbar. Er stellte keine Fragen, um seine Tarnung zu festigen, sondern konzentrierte sich ganz auf das was sie tatsächlich formulierte. Versuchte IRGENDWIE wieder zu Verstand zu kommen und das alles hier vorteilhaft zu beenden. Denn er musste denken, wie das, was er sein würde und bereits gewesen war, obgleich er es völlig versaut hatte: Ihr Arzt. Und Vigilio hatte recht, wenn er glaubte, sie war instabiler denn je. "Okay, hör mir wenigstens einen Moment zu, Luceija.", bat er sie und schien ruhiger zu werden. Es war keineswegs so. Er stand vor dieser Wand, starrte den Naturton der Hausfassade an und lächelte. "Du weißt genau in welchem Moment ich mich völlig in dem Wunsch verloren habe, eine Zukunft mit dir zu haben.", sagte er. Es war keine Frage. Er wusste, dass sie es wusste. Sie diesen Moment für komisch befunden und später begriffen hatte, was passiert war. Am Rande dieser Eisfläche in London, von der aus er ihr zusah, sich über sie lustig machte und ihren ungeschönten Zorn spürte, den er nicht ernst nehmen konnte, weil etwas so völlig anderes ihn einholte. Der Schwede begann zu Lächeln und zu weinen, beides schien über die Verbindung hörbar. "Ich bin damals in London gegangen und habe Zuhause sofort dieses Ticket gekauft. Für dich. Ich wollte es dir schicken und ich wollte NICHTS mehr, als dass du zu mir kommst. Als es ungültig wurde, habe ich mir selbst eins gekauft. Nach Omega. Es lief wieder ab und ich habe wieder und wieder unfassbare Mengen Geld in diese Tickets gesteckt, aber nie, wirklich nie wurde eins eingelöst, weil-...weil mir einfach die Eier gefehlt haben, um es dir zu sagen, verstehst du? Ich habe so viel Zeit damit verschwendet, nicht bei dir zu sein oder dich im Stich zu lassen, also-...nein, ich werde nicht aufhören.", weigerte er sich und schluchzte fast synchron zu seiner Gesprächspartnerin. Die nächste Sekunde nutzte er, um durchzuatmen. "Wenn du willst, dass ich dich nicht mehr anrufe, dann ist das eine Sache. Nebenbei hast du jedes Recht, mir nicht mehr zu trauen, aber du bringst mich kein verdammtes zweites Mal dazu, nicht an dich zu glauben, Müslischleuder. Oder an uns. Deine Aussage bei Gericht hat-...du hast mich in den scheiß Wahnsinn getrieben, aber das wird nie, nie wieder passieren, hörst du? Ich kann nach alldem nicht mehr daran zweifeln, dass wir zwei schon immer zusammengehört haben.", war Leif sich sicher. Er würde es nicht aufgeben. Er würde SIE nicht aufgeben und sie durfte es auch nicht tun. "Ich liebe dich. Ich stehe auf, ich arbeite, ich atme und ich existiere nur noch für dich und das musst du endlich begreifen, Luceija. DU kannst diesen Schlussstrich ziehen, aber es wird diesen verdammten Tag geben, an dem ich dir wieder gegenüberstehe und bis dahin musst du einfach durchhalten, verstehst du das?", fragte er. Es war keine einfache Erklärung, keine Bitte, sondern ein erbärmliches Flehen des Blonden, der sich die Haare raufte. "Versprich mir, dass du dich an Vigilio und Zora hältst und dass du am Leben bleibst. Ich werde dich wiedersehen, Luceija und niemand wird uns nehmen, was wir haben, okay?"



    Die freie Hand der Sizilianerin griff am Ansatz der Nackenhaare in die schwarze Mähne und krallte sich irgendwo darin fest. Stützte so ihren Kopf auf ihrem Knie, drückte das Gesicht gegen ihr Handgelenk und weinte weiter diese bitteren Tränen. Gefühlt minutenlang. In Wirklichkeit nur einige Sekunden, die sich erstreckten wie zähes, weiches Gummi. Lang genug um ihre Stimme wieder zu finden und ihm zu antworten: "Ob ich lebe...oder sterbe...liegt nicht - lag nie in meiner Hand." Und es war die Wahrheit. Die einzige Wahrheit die sie wirklich gefunden zu haben schien. Egal ob Suizid, egal ob Unfall oder Krankheit...sie hätte schon so viele Male vorher tot sein müssen. Wäre jetzt schon so lange in einem Sarg oder einer Urne eingegossen, mit einer Steinplatte versehen und eingeschlossen und vermutlich bereits vergessen. Aber es war nicht so. Gelang nie. Sie regenerierte oder wurde gerettet.
    Lucis Linke, die das Comm hielt, drückte das Modul fest, nicht aber einen Finger über den Mikrofoneingang, und legte es regelrecht an ihre zittrigen Lippen. Hielt es fest. Schloss die Augen und presste neue Tränen unter ihren Tiefschwarzen Wimpern hervor. Es wirkte, als wäre es ein Kuss, den sie über, aber nicht an dieses Gerät richtete, sondern an den Mann am anderen Ende der Leitung. Zu einem Abschied den sie seelisch nicht überwinden konnte. "Ti ho sempre amato, Leif. Ich hab dich immer geliebt Leif." Aber der unweigerlich hatte kommen müssen.

    Die Verbindung schloss sich. Und mit ihr fiel dieses Armband aus ihrer zittrigen Hand. Die sie auf ihr Gesicht legte. Sich nur noch mehr krümmte. Die Unterarme gegen die Knie. Den Schlussstrich gezogen.
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  17. #377
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    Die freie Hand der Sizilianerin griff am Ansatz der Nackenhaare in die schwarze Mähne und krallte sich irgendwo darin fest. Stützte so ihren Kopf auf ihrem Knie, drückte das Gesicht gegen ihr Handgelenk und weinte weiter diese bitteren Tränen. Gefühlt minutenlang. In Wirklichkeit nur einige Sekunden, die sich erstreckten wie zähes, weiches Gummi. Lang genug um ihre Stimme wieder zu finden und ihm zu antworten: "Ob ich lebe...oder sterbe...liegt nicht - lag nie in meiner Hand." Und es war die Wahrheit. Die einzige Wahrheit die sie wirklich gefunden zu haben schien. Egal ob Suizid, egal ob Unfall oder Krankheit...sie hätte schon so viele Male vorher tot sein müssen. Wäre jetzt schon so lange in einem Sarg oder einer Urne eingegossen, mit einer Steinplatte versehen und eingeschlossen und vermutlich bereits vergessen. Aber es war nicht so. Gelang nie. Sie regenerierte oder wurde gerettet.
    Lucis Linke, die das Comm hielt, drückte das Modul fest, nicht aber einen Finger über den Mikrofoneingang, und legte es regelrecht an ihre zittrigen Lippen. Hielt es fest. Schloss die Augen und presste neue Tränen unter ihren Tiefschwarzen Wimpern hervor. Es wirkte, als wäre es ein Kuss, den sie über, aber nicht an dieses Gerät richtete, sondern an den Mann am anderen Ende der Leitung. Zu einem Abschied den sie seelisch nicht überwinden konnte. "Ti ho sempre amato, Leif. Ich hab dich immer geliebt Leif." Aber der unweigerlich hatte kommen müssen.

    Die Verbindung schloss sich. Und mit ihr fiel dieses Armband aus ihrer zittrigen Hand. Die sie auf ihr Gesicht legte. Sich nur noch mehr krümmte. Die Unterarme gegen die Knie. Den Schlussstrich gezogen.



    "Nein-...liegt es nicht.", flüsterte Leif. Die Schwarzhaarige hatte die Verbindung längst gekappt, als er das sagte. Sich der Verantwortung bewusst wurde, die ab jetzt unvermeidlich in seiner Hand lag und ihn so plötzlich zu erdrücken schien. Er legte auf, wo ohnehin nichts mehr war und versuchte jedes ihrer Worte an sich vorbeiziehen zu lassen. Nicht daran zu denken, dass sie sich vielleicht nichts sehnlicher wünschte, als diesen Neubeginn des Projekts nicht mehr erleben zu müssen. Aber musste es beim Nachdenken darüber nicht völlig schlüssig sein, dass er das hier tat? Würde sie nicht ohnehin darauf kommen? Er seufzte unfreiwillig dem Italiener entgegen, der ihm unbemerkt nachgekommen war. Möglicherweise Teile des Gesprächs mitbekommen hatte und ihn nunmehr fragend ansah. Leif nickte müde. "Zora und du, ihr dürft sie nicht aus den Augen lassen, bis sie zu mir nach Sizilien kommen kann.", versicherte er Vigilio, hob seine Tasche vom Boden und warf sie sich wieder über die Schulter. Nichts mehr an ihm wirkte so, wie er sonst war. Tränen waren schnell getrocknet, ihre Spuren zogen sich jedoch noch immer sichtbar durch sein Gesicht. "Und jetzt lass uns dieser Oma ihr Haus wegnehmen.", bat er sein Gegenüber.


    Zora wusste nichts zu sagen. Sie war, als Mutter wie als Ehefrau und Mitglied dieser Familie an kritische Situationen, ja, sogar an den ein oder anderen emotionalen Ausbruch, gewöhnt, aber das hier was ein gänzlich neues Feld. Und sie überfordert. Nicht wissend, wie sie zu Svensson stehen sollte, der ganz offensichtlich das tat, was ihr schon längst in den Sinn gekommen war, denn-...Ja, er war dieser Idiot, dieser hoffnungslose Romantiker und blind, wenn er sich in diesem Projekt in Cerberus' Hände begab. Luceija durfte nichts davon wissen. Entweder war er selbst so clever gewesen oder Vigilio hatte ihm diese Verschwiegenheit eingetrichtert. Ihr Ehemann, dem sie alsbald auf diplomatischem Wege verbal die Eier abreißen würde, denn nur ER konnte sich eine so unglaublich dumme und unüberlegte Entscheidung leisten, obgleich er mit Sicherheit nicht selbst darauf gekommen war. Die Blonde ging in die Knie, bei diesem Gedanken, rutschte leicht von der Kante des Bettes und gesellte sich zu ihrer Schwägerin. Strich sanft über ihren Oberarm und lächelte. "Er ist ein Idiot, aber er bittet dich um Vertrauen, also-...versuch es, Luceija. Hab Geduld mit ihm und dem-...was immer er tut oder tun will."

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    "Nein-...liegt es nicht.", flüsterte Leif. Die Schwarzhaarige hatte die Verbindung längst gekappt, als er das sagte. Sich der Verantwortung bewusst wurde, die ab jetzt unvermeidlich in seiner Hand lag und ihn so plötzlich zu erdrücken schien. Er legte auf, wo ohnehin nichts mehr war und versuchte jedes ihrer Worte an sich vorbeiziehen zu lassen. Nicht daran zu denken, dass sie sich vielleicht nichts sehnlicher wünschte, als diesen Neubeginn des Projekts nicht mehr erleben zu müssen. Aber musste es beim Nachdenken darüber nicht völlig schlüssig sein, dass er das hier tat? Würde sie nicht ohnehin darauf kommen? Er seufzte unfreiwillig dem Italiener entgegen, der ihm unbemerkt nachgekommen war. Möglicherweise Teile des Gesprächs mitbekommen hatte und ihn nunmehr fragend ansah. Leif nickte müde. "Zora und du, ihr dürft sie nicht aus den Augen lassen, bis sie zu mir nach Sizilien kommen kann.", versicherte er Vigilio, hob seine Tasche vom Boden und warf sie sich wieder über die Schulter. Nichts mehr an ihm wirkte so, wie er sonst war. Tränen waren schnell getrocknet, ihre Spuren zogen sich jedoch noch immer sichtbar durch sein Gesicht. "Und jetzt lass uns dieser Oma ihr Haus wegnehmen.", bat er sein Gegenüber.


    Er hatte den Cappuccino beendet und selbst den letzten Tropfen ausgetrunken. Sich nicht nur Zeit dabei gelassen das Getränk zu genießen, sondern auch seinem Freund Zeit gegeben um das Telefonat zu beenden, für welches er ihn tatsächlich hatte ziehen lassen - wenn auch mit einem Magengrummeln. Die Kellnerin spielte nur eine kleine Nebenrolle, ihr war der Blick Vigilios natürlich aufgefallen, spielte sogar mit einem koketten Lächeln und ziemlich offensiv. Aber mehr wurde daraus nicht. Denn er sah zurück auf die Uhrzeit und biss sich in die Unterlippe. So, dass SIE es sah. Ein Lächeln folgte, dann noch das andeutende Heben seiner Augenbrauen, bevor er scheinbar desinteressiert absah, aber noch in dem er aufstand aus der Brusttasche seines Anzuges eine Visitenkarte spielte, die er unter die leere Tasse stellte. Dann nahm er sich den Rollkoffer und die Tasche und folgte Leif nach draußen.

    Kurz hinter der durchsichtigen, sehr hohen Glastüre, die für ihn aufgeschwungen war um ihn nach draußen zu lassen und ihn mit kleinen Stufen auf den Weg zurückleitete, auf der rechten Seite an der Außenfassade, stand der Mann in der Ecke, den er suchte. Der Blonde war hier nicht unsichtbar, selbst unter vielen Touristen noch gut auszumachen, was allein schon an seiner Größe lag. Das Telefonat dass er führte schien alles andere als durchweg positiv zu verlaufen. Das hörte er einerseits mit, andererseits verriet es aber auch Leifs Gesicht, als er auf ihn zu gekommen war. Den Worten des Schweden lauschte er, aber er konnte um die Tränenreste nicht herum sehen. Auch nicht die Augen, die die Trauer sammelten.

    Er machte sich sichtlich bereit, kaum, dass er gesprochen hatte, um zu gehen, weil er vermutlich weg wollte aber auch überspielen wollte, was ihn offensichtlich beschäftigte. Und Gil griff diesen Blick auf. Wusste, dass sein Freund von einer Trauer gepackt wurde und es schwer war, durchzuziehen, was sie sich vorgenommen hatten. Er blickte mit den grünen Augen von unten herauf in seine, drückte dafür sogar seine Sonnenbrille ins Haar. Hielt ihn an den Unterarmen auf und fest. Sah ihm ebenso fest ins Gesicht. Und tat etwas, wortlos. Keine Ahnung ob man diese Tat mit Peinlichkeit zerstörte aber er hielt es für einen Teil seiner Verantwortung. Er hatte den Jüngeren unter die Fittiche genommen, er hatte diesen Plan mit ihm ausgearbeitet und verdammt...in einer perfekten Welt wären sie auch auf dem Papier schon Teil einer Familie. Zumindest geschäftlich waren sie das jetzt bereits.
    Vigilio nahm ihn in den Arm. Musste ihn etwas herunterziehen, weil er durchaus noch ein wenig Kleiner war als der Blonde - und tat es dennoch.
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  19. #379
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Dieser Turianer hatte das uncharmante Talent zu verschwinden und aufzutauchen wie es ihm gerade beliebte. Zumindest war er jetzt weg, wenn auch ohne ein Wort zu sagen. Hanna war es egal, sie hatte den Einhändigen ohnehin nicht eingeplant. „Scheiß auf Vhan“, kommentierte sie und zuckte die Achseln. T’Saari nickte langsam, sagte dann aber: „Ich hoffe, dass er unseren gerade aus der Taufe gehobenen Plan nicht gleich mit eigenem Aktionismus torpediert.“ Angesichts der Vergangenheit eine berechtigte Sorge. „Es bringt nichts über den Turianer zu sprechen“, sagt Nathan Gilles und rutschte auf dem Sofa umher. „Er ist weg. Hätte sich höchstens als Ziel für Gavros gelohnt. Was mich viel mehr angeht ist Ihr Kommentar, Mister van Zan.“ Die Augen des Attentäters huschten kurz zu van Zans offengelegter Waffe. „Ich hatte Sie für einen klügeren Mann gehalten und einen Opportunisten, der einen anderen Opportunisten erkennt, wenn er ihn sieht. Wie ich sagte: Gavros ist verrückt. Sie offenbart sich in den Medien, spricht von großen Anschlägen, in die ich selbst nicht eingeweiht bin, heuert Narren an – frei nach dem Motto: Haltet sie so lange auf wie möglich. Ich bin ein Geschäftsmann, Mister van Zan, kein Racheengel und erst recht kein Fanatiker. Ich habe kein Interesse daran diese Welt hier brennen zu sehen – sie bringt mir zu viel Geld ein.“ Er lehnte sich zurück in die Kissen. „Wenn Sie mir nicht vertrauen, bitte schön.“ Er nickte gen Carnifex. „Sie können Ihr Glück ja gerne versuchen.“

    Schluss jetzt.“ T’Saari hatte sich das hin und her lange genug angesehen. „Uns läuft die Zeit davon“, sagte die Asari, die Ironie dieser Aussage nicht begreifend. „Der Plan steht. Ich nehme an, dass alle hier anwesenden aktiv werden wollen?“ Diese Frage richtete sich insbesondere an die Sportlerin. „Denn in dem Fall sollten wir keine Minuten mehr verschenken.“ Hanna nickte zustimmend. „Wir haben sie schon einmal besiegt und diesmal hat sie nicht ihr Ass im Ärmel.“ Die Blondine funkelte Gilles an. Dieser lächelte garstig. „Ich habe es satt dieser F*** nachzujagen. Ich schlage vor, dass wir bei Sichtkontakt sofort schießen und erst aufhören, wenn ihr Körper in Fetzen geschossen ist.“ Beifälliges Raunen erfüllte den Raum. Sie hatte jeden von ihnen zu lange zum Narren gehalten. „Vox, Sorax, sind Sie dabei?“, fragte Hanna. „Wir könnten Ihre Unterstützung gut gebrauchen. Sieht ja so aus, als würde es bald wieder krachen."

    Verflucht.“ Seeva bemühte sich keinen verräterischen Gesichtsausdruck aufzusetzen, während sie Yuhkis Nachricht las. Sie war bereits mehrere Minuten alt – und sie verhieß nichts Gutes. „Jetzt läuft uns die Zeit tatsächlich davon“, murmelte sie, klatschte in die Hände und sagte dann laut: „Okay, los geht’s. Ausrüstung zusammenpacken, Lebewohl sagen und bereitmachen. Wir treffen uns in einer Dreiviertelstunde an diesen Koordinaten.“ Ihr Omnitool erfasste die in der näheren Umgebung und sendete einen Nav-Punkt. Er führte zu einem Transporterverleih einige Blocks vom Ziel entfernt. „Mister Gilles, Sie begeben sich jetzt auf Position und erwarten meine Befehle.“ Der Killer sprang auf, nickte. „Verstanden, Commander.“ Seeva fühlte sich merkwürdig, als der Mensch sie mit einem militärischen Rang ansprach. Sie wischte das Gefühl beiseite und tippte einen Befehl an Yuhki: „Stellung halten. Kein Zugriff! Erwarten Sie weitere Anweisungen.


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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Beyo Vhan
    Ziellos irrte der Turianer durch die Straßen der Bezirke. Er hatte sich seine Kapuze übergezogen, in der Hoffnung dass niemand ihn erkennen und einen Aufstand machen würde, doch diese Maßnahme schien relativ sinnlos.
    Die meisten Leuten waren so oder so viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie hetzten an ihm vorbei, drängelte, stießen miteinander zusammen. Kurzum, die Stimmung war äußerst gestresst. Und wer konnte es ihnen verübeln?
    Die terroristische Gefahr stieg mit jeder verstrichenen Stunde. Wo auch immer Braelyn zuschlagen würde, es würden sicherlich noch mehr Opfer zu beklagen sein, wenn sie damit durchkam.
    Und genau dieser Punkt führte ihn wieder zur Ausgangsfrage: Was würde er dagegen tun? Was konnte er tun?
    Er hatte sich geschworen sie auszuschalten. Doch wie sollte er das anstellen? Er war so bereits nicht die größte Gefahr für sie gewesen. Und mit nur einer Hand? Überhaupt, sollte er einfach zum Rest der Gruppe zurückkehren? Dann würde er sich nur wieder endlose Belehrungen oder Beleidigungen anhören müssen.
    "Was tun, was tun....." murmelte Beyo in sich hinein und hielt plötzlich inne. Durch die Reflexion der Scheibe, welche an dem Gang entlangführte, bemerkte er etwas. Oder eher jemanden. Das Gesicht eines Menschen. Kein besonders einprägsames Gesicht, eher sogar eines das die Menschen selbst als "Allerweltsgesicht" bezeichnen würden. Niemand anderes hätte wohl irgendetwas besonderes daran gefunden.
    Doch Beyo war anders. Gerade jetzt, in dieser extremen Situation, fuhren viele seiner alten Ermittler-Instinkte wieder hoch. Auch er war damals immer verdeckt unterwegs gewesen, hatte gelernt eins mit der Masse zu werden, Leute zu sehen ohne gesehen zu werden, ihnen wie ein Schatten unsichtbar zu folgen.
    Dieser Kerl klebte an ihm, dessen war der rote Turianer sich nun sicher. Das erste Mal war er mit ihm in einem der großen Aufzüge gewesen, welche zum Präsidiums-Hafen hochfuhren. Beim zweiten Mal war er in Richtung der selben Dockingbucht unterwegs gewesen in deren Nähe er sich mit Sahenia getroffen hatte. Und jetzt war er wieder da. Nein, das war definitiv kein Zufall!
    Ohne stehenzubleiben und sich etwas anmerken zu lassen ging der Turianer weiter. Er verließ die vollen Straßen, schlug sich in die etwas schlechter beleuchteten Gänge. Auch wenn er ihn nicht sah und der Sicherheitsabstand offenbar immer größer wurde, konnte er seinen sprichwörtlichen Atem im Nacken immer noch genau spüren. Wer war der Kerl? Für wen arbeitete er? Braelyn etwa? "Würde sie es wirklich riskieren? Und vor allem hat sie....oh, oh natürlich.....wie reizend...." Der Turianer schnaubte laut. Wieso war er nicht direkt auf das Offensichtlichste gekommen? "Dieser schleimige Kontroll-Freak! Na warte....."
    Er beschleunigte seine Schritte etwas. Dezent, so dass man von außen immer noch nicht auf die Idee kommen würde, er fühle sich verfolgt. Die Straßen wurden immer enger und schmutziger. An immer mehr Ecken bog er ab. Und schließlich fand er die perfekte Stelle....

    ***

    Ganz flach auf das kalte Metall gedrückt lauerte Beyo von dem großen Metall-Container herunter. Es hatte etwas mehr Kraft als sonst gekostet, sich heraufzuziehen. Doch es hatte geklappt. Die Müllentsorgung verwendete auch nach so viel Jahren noch die selben Modelle, auf welche er schon als Jugendlicher gerne geklettert war, wenn sein Vater ihn einmal nicht zu irgendwelchen Aufgaben die er hasste abgestellt hatte.
    "Komm schon....komm schon!"
    Und endlich tauchte er auf. Vorsichtig war er gewesen, das musste der Turianer zugeben. Doch nicht vorsichtig genug. Nur noch wenige Meter, dann war er in Reichweite....
    Mit einem kräftigen Satz sprang der rote Turianer hinunter und landete mit seiner gesamten Körpermaße auf dem völlig überrumpelten Menschen. "Keine Bewegung!"
    Er handelte schnell. Natürlich wusste er, dass er mit nur einer Hand nur eine begrenzte Gefahr war. Also handelte er pragmatisch. Die Klauen seiner verbliebenen Hand griffen um den weichen, verwundbaren Hals des Mannes und drückten zu. Nur eine falsche Bewegung konnte jetzt fatal sein.
    "Sie arbeiten für ihn, nicht wahr?" hauchte er dem Mann entgegen. Dieser sah ihn zunächst so an, als wüsste er von nichts. "Verschwenden Sie nicht meine Zeit! Sie arbeiten für Vincent van Zan!" Der Griff wurde fester.
    "Richten Sie ihrem Boss folgendes aus: Ich bin nicht sein Schoßhund! Ich gehe wohin ich will, und ich habe ein privates Leben! Eines das ihn nicht einmal im Geringsten etwas angeht! Falls er sich bloß Sorgen macht, ich würde den großen Showdown verpassen, dann sagen Sie ihm er braucht sich keine Sorgen machen! Ich werde zu gegebener Zeit wieder zu ihm stoßen! Aber Sie hören auf mir zu folgen! Verstanden?"
    Zunächst erfolgte keine Reaktion. Vor Wut schnaubend verlor Beyo die Geduld. Der Gedanke alleine, dass dieser Schleimbolzen van Zan von seinem Treffen mit Sahenia erzählen würde, rief den größten Ekel den man sich vorstellen konnte in ihm hervor. Sein Griff verfestigte sich weiter. Die scharfen Klauen drangen in das Fleisch des Menschen ein, etwas rotes Blut begann zu fließen. Von der Panik gepackt nickte dieser nur hastig und Beyo ließ ihn wieder los. Hustend griff er sich an den Hals. Die Wunden waren nur oberflächlich. Doch sie hatten ihre Wirkung getan.
    "Und das hier können Sie gerne als Gruß mitgeben!" rief Beyo, immer noch wütend, und trat dem immer am Boden liegenden Kerl mit voller Wucht in die Brust. Es gab ein scheußlich krachendes Geräusch und der Mensch heulte vor Schmerzen auf. Dann richtete er sich taumelnd auf und machte dass er fortkam.

    Der Zorn war langsam etwas abgeflaut. Doch weiter wusste er immer noch nicht. Er war kurz davor zu resignieren und einfach wieder zurückzukehren, als sich sein Omni-Tool wieder meldete. Erstaunt blickte Beyo auf das holografische Display. Die Nachricht war von Karvas. Er öffnete sie und überflog den Inhalt. "Oh....."
    Nun wusste er was zu tun war.
    Captain Kaneko Yuhki
    "Wo bleibt sie nur, verdammt?"
    Unruhig ging der Captain zwischen den beiden Hauswänden der Gasse auf und ab. "Sie wird bald da sein! Keine Sorge." Rarkin versuchte ihn etwas zu beruhigen. Die Asari hatte sich vor ca. einer halben Stunde zurückgemeldet. Auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt bereits ausgerückt waren, so hatten sie sich doch an die Anweisung der Spectre-Agentin gehalten und sich bislang nur in ausreichende Entfernung zum Zielobjekt bereitgehalten.
    Nathaniel Hudson lehnte unweit von ihm an einer Wand. Etwas weiter hinten alberte Guesarie Linyria mit Thomen und Krzeminski herum, offenbar um sich die Wartezeit zu vertreiben. Sie hielt beide Arme von sich gestreckt und versuchte seine beiden Untergebenen dazu zu motivieren, sie auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu bekommmen, was jedoch ein sinnloses Unterfangen war, egal mit wie viel Kraft die beiden sich auch dagegen stemmten. Eine derart grotesk muskulöse Asari hatte Yuhki in seiner gesamten Dienstzeit wirklich noch nicht gesehen. "Na was denn jetzt, ich dachte ihr Jungs wolltet mir zeigen wie das geht?" kicherte die Asari amüsiert und warf beide mühelos einige Schritte zurück.
    "Könnten Sie alle sich vielleicht ein wenig professioneller verhalten?" schnaubte Yuhki gereizt und öffnete den Funkverkehr, während ein halblautes "Spielverderber!" im Hintergrund zu hören war.
    "O'Grady, wie ist die Lage?" "Unverändert Captain." antwortete es, mit leichtem Rauschen. "Auf den Straßen patrouillieren gerade nicht mehr als 5 dieser Kerle....der Haupteingang und die Hintertür sind fest verrammelt.....keine Wachen davor...."
    Der junge Ire kreiste im stetigen Rhythmus in dem Transporter über ihren Köpfen und hielt die Szenerie mit dem Scharfschützengewehr im Auge. "Auch keine Aktivitäten an den Fenstern oder dem Außenplateau...."
    Die Verbindung wurde wieder unterbrochen. "Wir können eigentlich von Glück reden dass wir noch Verstärkung erhalten." sagte Rarkin. "Einerseits, ja. Andererseits wird es aber auch die Durchführung des Plans erschweren! Wollen wir es trotzdem noch durchziehen?" "Unbedingt." erwiderte der vernarbte Turianer voller Überzeugung. "Wir ziehen das durch. Oder eher gesagt, ich ziehe das durch. Kümmern Sie sich nur darum dass ihre Familie dort heil rauskommt!"
    Das würde er. Und wenn es das letzte war. Nichts würde ihn daran hindern seine Frau und die beiden Kleinen zu retten.
    "Sehen Sie mal, wenn man vom Teufel spricht!"
    Tatsächlich, da war sie. Allerdings nicht alleine.
    Sofort erkannte er Hanna Ilias, welche ihrerseits offenbar sofort Hudson erkannte und grüßte. Rarkin derweil begrüßte Syren Vox und seine Assistentin. "Ich hatte versucht Sie zu erreichen! Es freut mich sie beide bei dieser Sache dabeihaben zu können."
    Über den Anblick der Sportlerin Cas‘ tivera war er wiederum nicht sehr erfreut. Allerdings sagte er nichts dazu. Sie konnten gerade so oder so nicht wählerisch sein. Guesarie Linyria schüttelte ihr begeistert die Hand. "Hey, ich hatte es ja erst nicht geglaubt, aber wir haben ja tatsächlich prominente Unterstützung bei diesem Fall. Meinen Sie nach dieser ganzen Sache wäre eine Runde Freikarten für die Illuminates drin?"
    Thomen und Krzeminski hielten sich bei der Begrüßung im Hintergrund. Ebenfalls im Hintergrund blieb zunächst der vollkommen schwarz gekleidete Kerl, der schon vor einigen Tagen in den Tips dabei gewesen war, als sie Beyo Vhan verwundet angeschleppt hatten. Von dem roten Turianer selbst hingegen fehlte jede Spur. Und Yuhki konnte nicht sagen, dass ihn dieser Umstand störte. "T'Saari, es freut mich dass Sie hier sind!"
    Er verschwendete keine Zeit und legte sofort die Fakten auf den Tisch. "Ich habe sämtlichen möglichen Ressourcen und Ziele von Gavros' analysiert! Ich bin mir zu 99% sicher dass ihr nächstes Ziel der Präsidiumshafen sein wird! Und zwar wird sie ihn mittels einer Sprengung der unterirdischen Hauptleitung lahmlegen!" Dass dies eine Katastrophe wäre musste er bei ihr wohl nicht betonen. Auch die Tatsache, dass die Leitungen kilometerweit unter der Oberfläche der Station verliefen und es unzählige mögliche Stellen gab wo zugeschlagen werden konnte, lag für die Asari sicherlich auf der Hand. "Der Executor jedoch kann ohne konkreten Beweis nichts tun!" Womit er direkt beim nächsten war. Er begann das Video an eine der Gassenwände zu projizieren. Jeder der Anwesenden sollte wissen, wie das Gebäude was sie stürmen würden von innen aussah. Er kommentierte den Umstand, dass seine Familie auf dem Video zu sehen war, nicht weiter. "Da Sie dieses Video offenbar nicht kennen, woher waren Sie über den Ort hier im Bilde?"
    Es interessierte ihn schon, wer ihre Quelle dafür war.
    "Nun, ich bin mir sicher Sie haben ihre eigenen Pläne, und ich möchte mich nicht wieder mit ihnen streiten. Daher nur mein Angebot: Mein Leute und ich werden den Hintereingang nehmen. Wir dringen dort ein, ziehen die Aufmerksamkeit auf uns und geben dann das Signal. Dann sind Sie und ihre Leute vorne dran und wir nehmen sie gemeinsam in die Mangel. O'Grady gibt uns aus der Luft Deckung."
    "Captain!" funkte ihn dieser wieder wie auf Kommando an. "Visuelle Bestätigung! Sie ist hier! Braelyn Gavros ist im obersten Stock des Gebäudes!"
    "Sie haben es gehört! Also, ihre Befehle?"


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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    Hanna Yuhki

    Auf einmal ging es recht schnell, Thadera konnte sich nicht darüber beschweren. Je weniger Zeit man zur Verfügung hatte, desto weniger Gedanken machte man sich um kleine Randdetails wie den Fortbestand der eigenen Existenz. Sie hätte wohl jederzeit aussteigen können, die Blicke und Nachfragen in ihre Richtung legten ihr diesen Gedanken auch nahe. Doch sie kümmerte es nicht, sie hatte ihren Entschluss gefasst und würde ihn durchziehen. Bis zum bitteren Ende.
    Vorbereitungen hatte sie in der kurzen Zeit nicht viele getroffen, zwei Nachrichten aufgenommen. Eine für ihre Mutter, eine für ihre Schwester. Wenn es schlecht lief würden ihnen diese nach ihrem Tod geschickt. Wenn es gut lief konnte sie die Nachrichten anschließend wieder löschen. Nicht optimal, aber ein Anruf hätte die Dinge nur kompliziert. Die Beiden sollten sich keine unnötigen Sorgen machen. Auf dem Weg zum Versteck blieb Thadera ungewöhnlich still und ernst, ein Zustand den sie mit vielen teilte. Eine tödliche Entschlossenheit hatte sich eingestellt.

    Schließlich standen sie vor dem sprichwörtlichen Bau des Dreschschlund, einem vierstöckigen hässlichen Gebäude in den Tips. Um genau zu sein hatten sie in einem gesunden Abstand Position bezogen, patrouillierten doch Braelyns Handlager deren Bau. Der Großteil der Anwesenden trug eine Rüstung, Thadera aufgrund mangelnder Erfahrung wieder nicht. Stattdessen trug sie unter ihren normalen Klamotten einen hautengen Anzug, ähnlich der Schutzkleidung vom letzten Mal. Nur das dieser auch die kompletten Beine bedeckte und schnittfest war. Eigentlich war es auch nur eine Weiterentwicklung vom Biotiball Training. Dort schützte er vor stumpfen Verletzungen wenn die eigene Barriere nachließ. Fast schon putzig gegenüber der schweren Rüstung von C-Sec und der Bewaffnung, aber Biotik war Thaderas Waffe.
    Die wartenden C-Sec Beamten waren fast alles Menschen, ein paar hatte sie schon damals in der Bar gesehen. Ein Turianer mit einer Prothese war da, fast wie eine Zukunftsversion für Vhan. Das der rote Turianer nicht da war, betrachteten wohl die wenigsten als Verlust. Auch Thadera war sich da unschlüssig. Die Tatsache das der Turianer am selben Tag von einem Suizidversuch zu flammenden Eifer gewechselt war, nur um dann wieder abzuhauen, waren nicht unbedingt eine Empfehlung.
    Thadera selbst schien in Augen von C-Sec auch eher unerwünscht, auch wenn es da eine sehr muskulöse blaue Ausnahme gab. Thadera war selbst nicht gerade untrainiert, aber die Asari vor ihr war ein ordentliches Kraftpaket. Die Asari schüttelte der Sportlerin die Hand.
    "Hey, ich hatte es ja erst nicht geglaubt, aber wir haben ja tatsächlich prominente Unterstützung bei diesem Fall. Meinen Sie nach dieser ganzen Sache wäre eine Runde Freikarten für die Illuminates drin?", fragte die Agentin und Thadera musste lächeln. Die Asari war ihr direkt symphatisch, erinnerte sie an eine Spielerin der Hunters. Ein Muskelpaket von Spielerin das sie mehrmals umgeknockt hatte, aber toller Charakter. "Erinnern sie mich daran wenn wir alle überlebt haben, dann kümmere ich mich darum.", erwiderte sie freundlich und erwiderte den sehr kräftigen Händedruck.
    Dann ergriff ein etwas fülligerer Mensch das Wort, begrüßte die Spectre und enthüllte sofort die Faktenlage. Diese war selbstverständlich scheiße. Das Miststück wollte den Präsidiumshafen sprengen, den Knotenpunkt der Station. Aufmerksam verfolgte sie das präsentierte Video welches neben zahlreichen weiteren Wachen im Innern, noch drei Geiseln zeigte. Thadera schluckte eventuelle Gedanken über ihre Befähigung für eine solche Aktion herunter und lauschte konzentriert den weiteren Ausführungen des Menschen. Abwartend blieb die Sportlerin stehen und erwartete das weitere Vorgehen.


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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Das Dynamische Trio & Nicht-Shaft & Lebensmüde

    Es schien wohl keinem der Anwesenden wirklich nahe zu gehen, dass der rote Turianer weg war und ein potentielles Sicherheitsrisiko darstellte. Erst recht nicht Hanna Ilias, die scheinbar nur darauf brannte, endlich losschlagen zu können. „Vox, Sorax, sind Sie dabei?“, fragte sie die beiden Turianer, „Wir könnten Ihre Unterstützung gut gebrauchen. Sieht ja so aus, als würde es bald wieder krachen."

    Sie können mit uns rechnen.“, antwortete der graue Turianer, „Aber versuchen sie sich zurückzuhalten – wir brauchen nicht noch mehr Kollateralschäden, nachdem was vor drei Tagen passiert ist. Wir müssen ein Skalpell sein, keine Atombombe – ok? Diese ganze Sache hat eh schon viel zu vielen Unschuldige das Leben gekostet.

    T’Saari beendete die Unterredung abrupt – die Nachricht, die sie erhalten hatte, bewies wie wenig Zeit sie hatten. Gemeinsam brachen sie auf und ironischerweise erreichten sie ihr Ziel auch wieder gemeinsam – auch wenn Syren und Saenia auf dem Weg dorthin ihre Ausrüstung geholt hatten und nun in voller Kampfmontur zum Ort des Geschehens gereist waren. „Wie ist die neue Crossfire?“, fragte Syren seine Begleiterin, die sich ihre neue Waffe anschaute, da sie ihre Alte verloren hatte, „Schon getestet?
    Saenia warf ihm einen Blick zu. „Sie wird ihren Job tun.“, erklärte sie ausweichend.
    Syren schwieg für einen Moment. „Du hast meine Erlaubnis.“, erklärte er schlussendlich und verwirrte die braune Turianerin, „Falls es nicht anders geht, darfst du alles machen um Gavros aufzuhalten. Sie darf NICHT entkommen. Für keinen Preis der Welt. Hast du verstanden?
    Saenia blickte ihn an, ihr Blick unleserlich. „Verstanden.“, erklärte sie nickend.

    Ihr Ziel befand sich ein weiteres Mal in den Tips – einen Ort der bereits genügend Leid täglich sah und nun noch mehr zu sehen bekam. Sie alle waren gekommen – außer Beyo Vhan. Dieser war immer noch spurlos verschwunden. „Wir kümmern uns hinterher um ihn.“, erklärte Syren, als er die besorgte Miene seiner Begleiterin sah, „Er wird seiner Strafe nicht entkommen. Das ist ein Versprechen.“, versicherte er ihr.
    Erst hinterher bemerkte er, dass Thadera immer noch eher in Zivil hier war als irgendwie auf eine Kampfsituation vorbereitet, weswegen er kurzerhand zum Fahrzeug ging, mit dem C-Sec angekommen war.
    Haben sie etwas für Asari?“, fragte er den dortigen Beamten, der eigentlich nur dafür zuständig war Extra-Munition zu verwalten, aber auch andere Ausrüstung dabei hatte – für den Fall der Fälle.
    Mit einer entsprechenden Weste ging Syren zur Sportlerin, die sich mit einem Asari-Äquivalent einer Bodybuilderin zu unterhalten schien. Ohne Worte presste er die Weste Thadera in die Hände. „Anziehen, Miss Cas’tivera.“, befahl er ihr schlicht, „Wir brauchen keine weiteren unnötigen Toten. Die ist für Biotiker ausgelegt, also sollte es sie keineswegs im Kampf stören.“, und noch bevor sie ihm widersprechen konnte, hatte er sich umgedreht und war zu Saenia zurückgekehrt.


    Die Dreiviertelstunde, die T’Saari bis zum Treffen ausgelobt hatte, reichte Vincent mehr als aus, um noch ein paar Nachforschungen anstellen zu lassen und sich ein frisches Hemd anzuziehen. Während er das abseits seiner Vendetta unaufhörlich weiterlaufende Tagesgeschäft eines Information Brokers auf seinem OmniTool verfolgte, lenkte Chen den Wagen zum vereinbarten Treffpunkt. Die Klimaanlage hielt den Fond angenehm kühl, Chen war so zuvorkommend gewesen, während der Wartezeit etwas zu Essen zu besorgen und der Verkehr war ruhig. Vincent ließ in Gedanken die Geschehnisse der letzten Tage Revue passieren; er hatte schon viel mitgemacht, aber so jemand wie Gavros war ihm noch nie in die Quere gekommen. Es würde sich zeigen, wer sich am Ende durchsetzen würde, doch der Mann in Schwarz war sich sicher zu wissen, wer es war. Ansonsten würde er gar nicht zum Treffpunkt fahren.
    Irgendwo auf halber Strecke meldete sich Vas über sein OmniTool: ,,Vhan hat unseren Mann abgeschüttelt und ist verschwunden.“, kam er direkt zur Sache. Vincent verzog verärgert den Mund. ,,Hat er geplaudert?“ ,,Nein, keine Sorge. Der war über zwei Ecke angeheuert, er wusste nicht einmal, wem er da folgt, geschweige denn in wessen Auftrag. Hat alles bis zu seinem Auffliegen artig gefilmt und mir die Aufnahmen geschickt. Die Jungs kümmern sich jetzt um ihn.“
    ,,Sehr gut. Vergiss Vhan für den Moment. Schnapp dir Germain und mach dich auf den Weg zum Präsidium. Chen kommt später zu euch.“
    ,,Geht klar. Vor Ort einfach abwarten?“
    ,,Vor Ort einfach abwarten.“
    Vas legte auf. Er wusste, worauf das hinauslaufen würde. Allein der Umstand, dass er Germain mitbringen sollte, war ein todsicheres Zeichen.
    Vincent deaktivierte sein Tool und schloss für den Rest der Fahrt die Augen.

    Vor Ort angekommen überprüfte der Mann in Schwarz noch einmal seine Ausrüstung und gab Chen dann mit einem Kopfnicken die Erlaubnis, zu verschwinden. Er schloss sich wortlos dem Rest der Truppe an und machte eine rasche Inventur: Eine Handvoll C-Sec, eine Spectre, Vox und die altbekannte Truppe abzüglich Vhan. Von der Dorfpolizei mal abgesehen hätte es schlimmer sein können. Er hatte sich schon mit deutlich schlechter trainierten und ausgerüsteten Leuten ins Gefecht gestürzt.
    Wie von selbst richteten sich alle Blicke unruhig auf T’Saari, Spectre standen außerhalb jeder Hackordnung und dadurch ohne Ausnahme an der Spitze jeder einzelnen. Sie besprach mit dem etwas untersetzten Captain von C-Sec den Vorgehensplan, aber wenn Gavros nicht außerordentlich stark nachgelassen hatte, würde ihr Plan spätestens beim Betreten des Gebäudes wertlos werden. Das was dann kam, war das, worauf es ankommen würde.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  20. #380
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Er hatte den Cappuccino beendet und selbst den letzten Tropfen ausgetrunken. Sich nicht nur Zeit dabei gelassen das Getränk zu genießen, sondern auch seinem Freund Zeit gegeben um das Telefonat zu beenden, für welches er ihn tatsächlich hatte ziehen lassen - wenn auch mit einem Magengrummeln. Die Kellnerin spielte nur eine kleine Nebenrolle, ihr war der Blick Vigilios natürlich aufgefallen, spielte sogar mit einem koketten Lächeln und ziemlich offensiv. Aber mehr wurde daraus nicht. Denn er sah zurück auf die Uhrzeit und biss sich in die Unterlippe. So, dass SIE es sah. Ein Lächeln folgte, dann noch das andeutende Heben seiner Augenbrauen, bevor er scheinbar desinteressiert absah, aber noch in dem er aufstand aus der Brusttasche seines Anzuges eine Visitenkarte spielte, die er unter die leere Tasse stellte. Dann nahm er sich den Rollkoffer und die Tasche und folgte Leif nach draußen.

    Kurz hinter der durchsichtigen, sehr hohen Glastüre, die für ihn aufgeschwungen war um ihn nach draußen zu lassen und ihn mit kleinen Stufen auf den Weg zurückleitete, auf der rechten Seite an der Außenfassade, stand der Mann in der Ecke, den er suchte. Der Blonde war hier nicht unsichtbar, selbst unter vielen Touristen noch gut auszumachen, was allein schon an seiner Größe lag. Das Telefonat dass er führte schien alles andere als durchweg positiv zu verlaufen. Das hörte er einerseits mit, andererseits verriet es aber auch Leifs Gesicht, als er auf ihn zu gekommen war. Den Worten des Schweden lauschte er, aber er konnte um die Tränenreste nicht herum sehen. Auch nicht die Augen, die die Trauer sammelten.

    Er machte sich sichtlich bereit, kaum, dass er gesprochen hatte, um zu gehen, weil er vermutlich weg wollte aber auch überspielen wollte, was ihn offensichtlich beschäftigte. Und Gil griff diesen Blick auf. Wusste, dass sein Freund von einer Trauer gepackt wurde und es schwer war, durchzuziehen, was sie sich vorgenommen hatten. Er blickte mit den grünen Augen von unten herauf in seine, drückte dafür sogar seine Sonnenbrille ins Haar. Hielt ihn an den Unterarmen auf und fest. Sah ihm ebenso fest ins Gesicht. Und tat etwas, wortlos. Keine Ahnung ob man diese Tat mit Peinlichkeit zerstörte aber er hielt es für einen Teil seiner Verantwortung. Er hatte den Jüngeren unter die Fittiche genommen, er hatte diesen Plan mit ihm ausgearbeitet und verdammt...in einer perfekten Welt wären sie auch auf dem Papier schon Teil einer Familie. Zumindest geschäftlich waren sie das jetzt bereits.
    Vigilio nahm ihn in den Arm. Musste ihn etwas herunterziehen, weil er durchaus noch ein wenig Kleiner war als der Blonde - und tat es dennoch.


    Es sollte sich gut anfühlen, aber es war die Hölle. Ein Gefühl, als würde diese Umarmung sämtliche Tränen aus ihm herauspressen. Ihn eher foltern, als ihm helfen und doch-...ließ er die Tasche ein weiteres Mal zu Boden gehen und erwiderte, was Vigilio da tat. Diese Umarmung, die Nähe, einfach dieser Beistand, ohne den er ohnehin nicht gewusst hätte, was zu tun war. Und wieder kamen diese Tränen. Wieder zog er sich seelisch vor jemandem so aus, der nicht Luceija war. Der nicht alles wusste und selbiges nie würde, aber der hier war und der half, egal ob eigennützig oder nicht. Und der ertrug, wer er war, wenn er nicht um Witze über alles und jeden wusste, sondern einfach nur litt wie ein getretener Hund.
    AeiaCarol ist offline

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