Klar.
Ist zwar was Anderes, aber kennst du den Fall Oury Jalloh?
Klar.
Ist zwar was Anderes, aber kennst du den Fall Oury Jalloh?
Great holy armies shall be gathered and trained to fight all who embrace evil. In the name of their gods ships shall be built to carry our warriors out amongst the stars and we will spread Origin to all the unbelievers.
Klar, wenn man solche Fälle und viele andere Ähnliche nicht kennt, kann man sich auch einreden dass es unmöglich wäre, dass in Ausnahmesituationen die deutsche Polizei Linke entführt und Schlimmes mit ihnen anstellt.
So eine selbst gewählte Ignoranz kann schon sehr angenehm sein, fast schon betäubend schön.
Erwiesen ist afair nix, aber es scheint die plausibelste Erklärung, dass die Polizei entweder aktiv mitgewirkt oder passiv zugeguckt hat. Über die Motive kann afaik auch nur gerätselt werden, aber ein xenophober oder rechtsextremistischer Hintergrund erscheint hier wohl auch am wahrscheinlichsten.
Ich bin mir da nicht so sicher, ob man so viel riskieren will, nur um einen schwarzen Häftling umzulegen. Vielleicht gibt es ja auch eine ganz andere Motivation. Vielleicht wollte man einen "Mitwissenden" beseitigen, um irgendein Skandal zu verhindern. Aber wie gesagt, ich halte das für zu weit gegriffen, wenn man denkt, dass man so ein Risiko eingeht, nur um einen schwarzen zu töten.
Great holy armies shall be gathered and trained to fight all who embrace evil. In the name of their gods ships shall be built to carry our warriors out amongst the stars and we will spread Origin to all the unbelievers.
Ja, dieses ungeheure Risiko bei einer Staatsanwaltschaft, die nur darauf wartet einen zu verknacken. NICHT.
Es gab schon zwei Fälle in Dessau, die einfach in den Akten verschwunden sind (siehe hier:https://www.zeit.de/gesellschaft/zei...en-vernichtung)
So weit ich das beurteilen kann herrschen in Dessau Zustände, die es erlauben, dass Polizisten/Wärter dort morden können ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
Der Fall Oury Jalloh ist, in meinen Augen, einer der größten Skandale der deutschen Exekutive im wiedervereinten Deutschland. Weit vorne mit dabei. Der Mann ist vor 15 Jahren unter sehr ominösen Umständen in seiner Zelle verbrannt und obwohl er fixiert war und man ihn vorher durchsucht hatte, erklärte man er hätte sich selbst in Brand gesteckt. Den entsprechenden Feueralarm will man nicht gehört haben.
An einer Aufklärung des Falls vor Gericht wirkte die Polizei auch in der Revision nicht mit.
Ein erstes Brandgutachten, das gezielt vom Fall der Brandstiftung durch den Toten selbst ausging, kam zu dem Schluss, dass der Zustand der Leiche nicht ausreichend auf ein solches Szenario zurückgeführt werden konnte. Dieses Brandgutachten fand vor dem Gericht keine Würdigung, weil eine unbekannte, dritte Partei als Brandstifter nicht in Frage kam. Der Tote war es nicht... blieb eigentlich nur die... aber das darf nicht sein.
Ein späteres Brandgutachten führte den Zustand der Leiche auf den Einsatz von Brandbeschleuniger zurück. Darauf stützte sich ein weiteres Verfahren von 2014. Auch dieses Verfahren wurde bald wieder eingestellt. Beschwerdeanträge der Hinterbliebenen wurden abgelehnt.
Ein weiteres Gutachten, von diesem Jahr, das zu dem Ergebnis kam, dass Oury Jalloh vor seiner Verbrennung bereits schwere Verletzungen erlitten hatte, was eine Misshandlung vor seinem Tod nahelegt. Eine Klageerzwingung auf Basis dieses Gutachten wurde abgelehnt. Zumindest hier besteht noch Hoffnung, denn bei der Ablehnung ging es um Formalien.
Dann hat man noch die ungeklärten Tode im Polizeigewahrsam ebenfalls in Dessau, zu denen die Akten vernichtet wurden, weswegen die Fälle als unaufklärbar gelten. Schwer in diesem Zusammenhang noch an Zufall zu glauben.
Hörbeitrag zur abgelehnten Klageerzwingung von 2019Zitat von Rechtsanwalt Achim Dörfer
Ja, man muss von diesem Fall bisher nicht zwingend gehört haben. Man sollte ihn aber kennen, also sich damit befassen, schon allein um sich ein Bild davon zu machen, was in diesem Rechtsstaat möglich ist.
Nun muss aber auch die Frage erlaubt sein was ihn denn zu diesem deiner Meinung nach größten Skandal macht. Die Umstände seines Todes oder das es sowas davor und danach nie gegeben hat in Deutschland?
Also für mich sind die Umstände und der Fall selbst der eigentlich Skandal. Ich sehe hier aber keinen allgememeinen Skandal der in irgendeiner Forum sinnbildlich für die Arbeit der deutschen Polizei steht.
Der Fall Oury Jalloh ist, in meinen Augen, einer der größten Skandale der deutschen Exekutive im wiedervereinten Deutschland. Weit vorne mit dabei. Der Mann ist vor 15 Jahren unter sehr ominösen Umständen in seiner Zelle verbrannt und obwohl er fixiert war und man ihn vorher durchsucht hatte, erklärte man er hätte sich selbst in Brand gesteckt. Den entsprechenden Feueralarm will man nicht gehört haben.
Wegen dem zur Schau gestellten Unwille das aufzuklären. Das Gutachten zu den Verletzungen von diesem Jahr, hätte man auch bereits für die Verhandlung 2007 anfertigen können. Man hätte auch schon damals, als das Ergebnis des ersten Brandgutachten feststand, das zweite erstellen können, anstatt davon auszugehen "Wird schon trotzdem irgendwie so gewesen sein." Der Fall wird immer wieder erst durch Engagment aus der Zivilgesellschaft weiter bearbeitet.
Auch das man auf Basis diesen Falls und vieler ähnlicher Erfahrungen immer noch keinen Bedarf sieht, eine unabhängige Stelle zur Ermittlung gegen Polizisten ins Leben zu rufen.
Glaube ich nicht wirklich dran. Mörder versuchen logischerweise immer ihre Spuren zu verwischen. Polizisten kennen sich damit besonders gut aus. Wenn Polizisten zu Mördern werden, vermute ich einfach mal, dass sie das Spuren verwischen sehr viel besser beherrschen, als andere. Dazu gehört auch, dass maximal nur ein kleiner Personenkreis eingeweiht ist. Wenn sowas eine ganze Dienststelle weiß, wäre es längst ans Licht gekommen. Da würden bei dem einen oder anderen derart die Gewissensbisse anklopfen, dass es nicht mehr ertragbar ist.
Ich bin der Beispiel das es ein gutes Beispiel dafür ist, wieso man unabhängige Ermittlungsstellen gegen die Polizei braucht. Eine solche Stelle könnte genauso gut den Verdacht gegen Polizisten aufklären und deren Weste reinwaschen, so geschieht aber gar keine Aufklärung. Weil Transparenz nicht gewünscht wird.
Ich habe einen Hörbeitrag in dem Post verlinkt. Wenn du in diesen Beitrag an die Frage springst die ca. 07:12 gestellt wird, kommst du an die Antwort des Anwalts, der das nochmal sehr gut auf den Punkt bringt.