Um nochmal halbwegs zur Eingangsfrage zurückzukommen, halbwegs meint: Vermutlich war es nicht (ganz) so gemeint. Was mir aber bei der Recherche zu Reproduktionserfolg und Religiösität (mit leichtem Schock) aufgefallen ist...
Reproduktionserfolg der Religionen …
Der Ökonom Robert Rowthorn von der University of Cambridge griff nun dazu statistische Auswertungen und Fallstudien auf, nach denen religiöse Menschen durchschnittlich deutlich höhere Geburtenraten aufweisen als ihre säkularen Nachbarn – auch nach der Berücksichtigung von Faktoren wie Bildung oder Einkommen. Ob unter Juden, Christen, Muslimen oder Hindus: Umso häufiger die Angehörigen beten und Gottesdienste besuchen, umso häufiger entscheiden sie sich offensichtlich im Durchschnitt auch für Kinder. Orthodoxe Juden oder Mormonen, Old Order Mennoniten – ein traditioneller Zweig der Religionsgemeinschaft – oder Hutterer wiesen über Generationen hinweg sogar extrem hohe Geburtenraten auf.
[...] Studien, wonach bislang keine einzige nichtreligiöse Population, Bewegung oder Gemeinschaft bekannt sei, die auch nur ein Jahrhundert lang die Bestandserhaltungsgrenze von zwei Kindern pro Frau halten konnte. Dabei folgte auch Rowthorn dem Konsens unter den beteiligten Forscherinnen und Forschern: Nicht "die Religiosität" entscheidet über die Geburtenraten, sondern erst ihre kulturellen Ausprägungen.
http://www.spektrum.de/news/vererbte-religion/1059955
Mal nüchtern betrachtet, jeder Fortschritt und Wohlstand einer Gemeinschaft wäre auf lange Sicht (Jahrhunderte) sinnfrei, wenn die nichtreligiösen Populationen einfach von der Bildfläche verschwinden, oder?
Vielleicht müsste die Frage aus evolutionärer/populationserfolgreicher Sicht lauten: Kann der Fortschritt einer nichtreligiösen Gesellschaft den resultierenden Reproduktionsmisserfolg irgendwann wettmachen... oder stirbt sie sonst einfach aus?