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  1. Beiträge anzeigen #81
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Ob sein Schüler seine Lektion wirklich gelernt hatte würde sich nun zeigen. Sie hatten sich auf dem Übungsplatz getroffen, scheinbar hatte er sich mit einem Raben angefreundet, der sich nun aber auf einen der Bäume zurückgezogen hatte.

    Nun, heute kannst du zeigen, ob du verstanden hast, was ich versucht habe dir zu vermitteln. Natürlich musst du den Gegner dazu bringen Fehler zu machen, nicht, dass wir uns da falsch verstehen, du musst dabei nur geduld haben, den richtigen Zeitpunkt abwarten. Die Gefahr, dass du sonst Fehler machst ist enorm hoch.
    Bevor wir weiter machen möchte ich noch mal den Kampf gegen einen Schwertkämpfer wiederholen. Davon hängt dann ab wie es weiter geht, ob wir langsam schon auf deine Prüfung hinarbeiten können oder ob deine Ausbildung noch ein Weilchen gehen wird.


    Wenn Samorin wirklich verinnerlicht hatte, was Elonhil ihm beibringen wollten war er schon ein ganzes Stück weiter. Er selber würde dabei aber nicht gegen ihn antreten. Von Außen hatte er einfach die bessere Übersicht und seine Schülerin war vielleicht auch schon bereit für ihre Lektion.
    Der Lehrmeister wartete bis beide in Position waren und gab dann das Startzeichen, jetzt war er mal gespannt.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline
    Samorin besah sich die Frau ihm gegenüber. Sie sah um einiges Kräftiger aus als der Durchschnitt und hielt ein gewöhnliches Schwert in der Rechten Hand.
    Samorin zog seine Waffe nickte ihr kurz zu und sofort machte sie den ersten Schritt. Samorin hatte den Verdacht dass sie noch nicht ganz sie lange wie er trainierte. Vermutlich fing sie gerade erst mit der Geduldsübung an. Ihre Schwerter krachten immer wieder aufeinander. "Nun Kräftig ist sie auf jeden Fall." Dachte Samorin gelassen, whärend er weiterhin auf eine Chance wartete. Samorin verbannte jeglichen Gedanen an eine Finte aus seinem Kopf. Es war dafür noch zu früh und bei einer Finte konnte er selbst gefahr laufen Fehler zu machen.
    Schlag um schlag parierte Samorin oder sein Gegenüber. Samorins Kampfbewegungen wurden inzwischen schon fließender. Er war trotzdem etwas verunsichert gegen eine Frau anzutreten. Inzwischen hatten sie sich schon über den halben Platz gejagt. Als Samorin einen Ausfallschritt machte und dabei über irgendetwas stolperte. Er verhinderte einen Sturz noch gerade so, jedoch war es auch knapp im kampf geworden, beinahe hätte sie ihn gehabt. Jeddoch bemerkte er wie er trotzdem gelassen weiterkämpfen konnte. Normalerweise wäre er jetzt fahrig geworden und hätte begonnen einen Fehler nach dem anderen zu machen. Diese Erkenntnis Brachte ihn in Hochstimmung. Also ging es weiter, ein ums andere mal blockte oder attackierte er, whärend sein Gegenüber es genauso tat. Samorin bemerkte dass der Kampf sich in die länge zog, denn Schweißperlen rannen ihm über den Körper. Inzwischen wahr seine gesamte Unsicherheit einem Selbstvertrauen gewichen die er sich selbst nicht erklären konnte.
    Samorin wusste nicht wie lange sie bereits kämpften, da sah er Seine Chance, als seine Gegnerin erneut angriff. Er ließ die Klinge, wie beim Kampf gegen einen Speerkämpfer, in einer Drehung abgleiten und hielt seine Klinge in Halshöhe etwas vor seiner Gegnerin in die Luft. Samorin Jubelierte innerlich er hatte es geschafft sich in keinster weise in Rage versetzen zu lassen und seine Gegnerin so zu besiegen. Er machte einige Schritte zurück und suchte Elonhis Blick.
    Geändert von Samorin (14.06.2009 um 10:34 Uhr)

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #83
    Ritter Avatar von Miracoli
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    Miracoli ist offline
    Gestern abend:
    Miracoli hatte den Trinkschlauch schon beiseite gepackt ohne davon zutrinken. Er hatte keinen Durst. Eigentlich wäre er schon gern wieder Geld verdienen. Aber nein dieser doofe Lauron musste ihn ja erkennen. Jetzt fragte ihn dieser komische Kriegsrat aus. Doch eines war merkwürdig, Ornlu war dabei. Vor langer Zeit war der Waldläufer diesem Menschen in Al Shedim über den Weg gelaufen. Aber es gab auch sonst noch ein paar Erinnerungen zu Begenungen in seinem Kopf. Zum Beispiel ein Essen vor Ryus Hütte oder eine Kneipenschlägerei. Wieso durfte dieser hitzköpfige blutjunge Wildfang einer Ratsverhörung beiwohnen? Nun, Miracoli war nicht gerade älter als Ornlu aber trotzdem war es merkwürdig. Doch jetzt musste der Waldläufer erst einmal die ganze Geschichte erzählen. Als zuviel war es ja nicht. "Also, ich fange dann mal an. Die Geschichte im Lager dürfte ja bekannt sein. Wir sind dann auf in Richtung Okara. Hier und da war etwas wieder stand durch ein zwei Rebellen. Bengar wollte sich auf das Plateu über Okara vorschlagen. Eine dritte Person, deren Name mir jetzt leider verfallen ist, und ich haben Okara mit unseren Truppen umzingelt. Nun es wurden auch ziemlich viele Verletz an Rebellen. Doch dann haben diese verfluchten Schweinehunde den Wald in brand gesteckt.", erklärte Miracoli. Seine Gedanken rauschten, die Ratler schienen ihm zu glauben, doch von Ornlu ging eine merkwürige Stimmung aus.
    "Nun, die meisten werden wohl verbrannt sein. Ich konnte aber noch Rechtzeitig fliehen. Als sich das Feuer wieder gelegt habe sah ich noch mal im Wald nach, einige Leichen hatten nicht mal mehr überall Fleisch auf den Knochen. Bengar verkohlten Körper habe ich auch gesehen. Er ist Tod. Ich kann allerdings nicht mit bestimmtheit sagen ob ich er einzige Überlebende bin.", erklärte der Waldläufer. "Aha, sehr interessant. Aber nun noch mal die Frage: Wie hast du bis heute überlebt?", fragte einer der Ratler. "Ähm... ich bin ein Waldläufer? Es war nicht alzu schwer zu überleben. Ich wurde aber zuerst von einem nettem Feuermagier gefunden. Allerdings ist der durch eine Metallvergifttung gestorben.", mit dieser Erläuterung schloss der Schwestermeister seine Ausführungen. "Eine Frage blieb noch teilweise unbeantwortet. Deine Rolle in dem ganzen Spiel.", meinte einer der Verhörer. "Das dürfte eigentlich aus der Geschichte im Lager klar geworden sein. Ich war einer der drei 'Anführer' und Naja, Bengar und der dessen Name mir entfallen ist waren die anderen Beiden...", sagte Miracoli und überlegte kurz,".. Habt ihr mich den wenigstens vermisst?" Die paar Männer reagierten auf diese Frage nicht gerade freundlich. "Okay, du bleibst hier. Wir werden uns beraten und morgen früh wieder kommen.", meinte einer der Typen und alle zogen ab.

    Jetzt:
    Miracoli schlug langsam die Augenlieder auf, er hatte den Rest der Nacht noch in seinem Gefängnis geschlafen. Jetzt standen zwei Männer in der Tür die gestern Abend nicht dabei waren und hinter ihnen stand Ornlu.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Die gestrige Verhandlung verlief im Grunde recht schnell. Man ließ Miracoli antworten und er erwies sich als recht redsam, aber auch wirr. Vor allem Letzteres machte skeptisch. War es das wirklich oder war er ein Schauspieler? Bei Sonnenaufgang trafen sich Widar, Ornlu, Jodas und Oberon um zu entscheiden. Sofort einig wurden sie sich nicht. Eine Schuld existierte, doch wie hoch musste man sie bemessen? Und dann nunmal die Antworten die er gab. Bei ein paar, waren sich die vier nicht sicher. Man beschloss erst nach wahrer Antwort dazu zu urteilen.
    Ornlu war der Erste der hinter den Wächtern erschien, ehe der Rest folgte. Jodas war es dann, der nach der kurzen Begrüßung nachhakte.
    "Wir haben uns entschieden, doch ehe wir es dir verkünden, möchten wir noch nachhaken. Woran erkennt man an einer verkohlten Leiche, dass sie genau eine Person ist? Du hast gemeint, du hättest die des Rüstungsschmieds erkannt. Was macht dich so sicher? Nun? Gib uns Antwort. Ich allein verdiene sie schon, weil du mit verantwortlich bist, dass ein paar meiner Jungs drauf gingen.", sprach Jodas in einen ernsten und kräftigen Ton. Ornlu stand daneben und war gespannt was sie noch zu hören kriegen würden. Erst jetzt fiel ihm auch auf, dass Miracoli etwas an einem Auge hatte. Es war nicht blind, aber ungewöhnlich, anders. Jenes musterte sie alle, ehe es Jodas fixierte.
    Geändert von Ornlu (14.06.2009 um 11:30 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #85
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Thimo saß in der Werkstatt. Nachdem er gestern sich htte von Ijan erklären lassen, wo alles war, war er zur Krähe gegangen, und hatte das Treiben im Schankraum genaustens beobachtet. Er hatte eine Idee, wie er die Laute erschaffen wollte, und dabei wollte er die gemütliche Stimmung in der Grünen Krähe einfangen, und dann mit der verschlungen Schönheit der Blume, die er gefunden hatte, kombinieren.
    Die meisten Leute glaubten, beim Instrumentenbau ginge es nur darum, die richtigen Materialien richtig zusammenzusetzen. Das war aber nicht ganz richtig. Zwar war das wichtig, doch fast noch wichtiger war, dem Instrument eine Seele zu verleihen. Es musste sich der Spielweise des Musikers anpassen, den eigenen Klang dabei einweben und gleichzeitig "lebendig" sein. Thimo wusste nicht, wie er es hätte sonst ausdrücken müssen, aber so hatte er immer Instrumente gebaut. Er sah sich den Kunden an, machte sich im Kopf drei, vier Stichpunkte zu ihm, und versuchte dann daraus ein Musikinstrument zu schaffen, dass auf den Käufer zugeschnitten war.
    Und nun saß er in der Werkstatt, mit Tinte und Feder ausgestattet, und machte Skizzen. Der Instrumentenbauer war dabei völlig ruhig, alle Hektik und Gedanken abgestreift, nur auf die Federfühung konzentriert, und versuchte, die Stimmung der Grünen Krähe mit der Blume in Form eines Instrumentes zu Papier zu bringen.
    Geändert von Thimo Lurkers (14.06.2009 um 13:28 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #86
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Lichtung am Seeufer, Grenze der östlichen Wälder von Silden

    Yared hatte war früh aufgestanden. Die Anspannung hatte ihn nicht lange im Schlaf verweilen lassen. Heute war der große Tag, der Tag an dem er Nanami seine Liebe gestehen würde. Er hatte sich extra gründlich im See gewaschen, war dann, nachdem er ihr eine schriftliche Einladung vor die Tür gelegt hatte, auf den Markt gegangen um frische, heimische Produkte zu erstehen, schließlich wollte er seiner Angebeteten ein zünftiges Mal bieten. Sorgfältig hatte er an dem Einladungstext gefeilt, allerdings war es schwierig gewesen, das, was er sagen wollte, wirklich in Worte zu fassen. Wie mochte das erst werden, wenn er es ihr sagen würde? Würde er die richtigen Worte finden oder gleich anfangen loszustottern?

    Nun es würde sich gleich erweisen. Denn sie war wirklich gekommen und saß nun vor ihm auf einer Decke im Gras. Ihr rotes Haar wiegte sich leicht im Wind, wie die Spiegelung von Sonnenlicht in den Kaskaden des blauen Sees hinter ihr. Ein Amselpaarchen sang hoch über ihnen, den sich leicht rauschenden Baumkronen der umstehenden Eichen.
    Es war ein Traum, musste ein Traum sein, ein wahr gewordener Traum.

    Sie hatten sich schon gegenseitig einiges erzählt, Yared von seiner Kindheit und seiner Militärzeit, Nanami auch etwas aus ihrer Vergangenheit. Lange waren sie beim Thema Musik gewesen. Sie waren auf das Thema durch Yareds Erzählung über Varant gekommen, wo er das Lautenspiel gelernt hatte, zu gerne hätte er ihr etwas vorgespielt, aber er hatte damals in Nordmar auf der Flucht seine Laute verkaufen müssen. Trotzdem war sie wohl auf ihre Kosten gekommen, denn als er ihr von der Zufälligen Rettung Dekkers erzählt hatte, hatte sie darauf bestanden seine Gesangskünste selbst bewundern zu dürfen. Er hatte erst nicht so richtig gewollt, um die schöne Stimmung nicht mit seiner herben Gesangsstimme zu zerstören, aber sie war unnachgiebig gewesen, mit dem erfolg, das sie sich nun gerade fast vor Lachen schütteln musste. In anbetracht des himmlischen Klanges ihres Lachens verlor, der Sappeur dann auch den größten Teil seiner Unsicherheit.
    Jetzt endlich war das Eis bei ihm gebrochen.

    "Nanami, ich muss dir etwas sagen. Ich weiß nicht richtig, wie ich es ausdrücken soll, daher verzeih mir bitte, wenn das jetzt etwas plump herüberkommt.", begann er ernst und stockt dann kurz. Die Unsicherheit war noch nicht ganz besiegt, aber er überwand sie immer mehr.
    "Seit du damals in der Tür meines Büros aufgetaucht bist, bekomme ich dich nicht mehr aus meinen Gedanken, immer, wenn ich an dich denke oder dich vor mir sehe, ist es als würden tausend Lautensaiten in meinem Magen schwingen und in meinen Ohren erklingt himmlische Musik, voll und dröhnend."
    Er machte eine Pause und holte noch einmal tief Luft.
    "Nanami, du bist die Frau meiner Träume, immer, wenn ich dein Lachen höre, das Glitzern in deinen Augen sehe ... ich habe mich wohl von Kopf bis Fuß in dich verliebt."
    Jetzt war es aus ihm heraus. Jetzt begann das Warten. Wie würde sie damit umgehen?
    Geändert von Yared (14.06.2009 um 13:38 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #87
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Blitzschnell schlug er die Lieder auf. Sein Herz pochte so laut das es ihm fast das Trommelfell bersten ließ und aus der Brust zu springen schien. Atemlos keuchte Corax, versuchte erneut Luft zu holen, vergeblich. Kalter Schweiß lief ihm von der Stirn hinab, endlich bekam er wieder Luft. Er stützte sich auf, den Stein immernoch in der geschlossenen Faust, er versuchte ihn los zu lassen, doch seine Finger waren vollkommen verkrampft, er hatte keine Kontrolle über sie. Ein Wirbelsturm schien eine Schneise durch seinen Kopf gezogen zu haben, nein viel eher schien er immer noch zu wirbeln. Es schmerzte nicht wie damals als ihn die geistige Berührung mit dem Feuerwaran innerlich fast verbrannt hatte, nein seine Gedanken waren einfach nur ungeordnet, wurden immer wieder neu verwirbelt. Er konnte nicht klar denken , seine Sinneswahrnehmungen schienen nur mit Verzögerung zu ihm durch zu dringen. Langsam fiel ihm auf das seine Glieder schmerzten, ebendso sein Magen. Ein Blick aus dem Fenster, was wollte er eigentlich damit bezwecken? Es dauerte ein paar Sekunden reglosen starrens bis es ihm wieder einfiel. Es war hell, es schien mitten am Tag zu sein, auch wenn die Lichtstrahlen die durch das vernagelte Fenster fielen leicht gedämpft wirkten. Dämmerte es vieleicht doch schon?

    Schwerfällig richtete er sich auf, stolperte, fing sich wieder und strauchelte erneut. Er krachte gegen die angelehnte Tür, sie flog auf und er taumelte ins freie. Er hob den Kopf gen Himmel, die Sonne stand nahe dem Zenit, es schien mittags zu sein, doch graue Wolken bildeten sich bereits, alles schien auf einen kommende Sturm hinzudeuten. Sturm, das Wort ging ihm nicht aus dem Kopf, es war als ob hunderte leise Stimmen, so ruhig und still wie ein fallender Wassertropfen oder das flüstern des Windes, immer wieder von allen Seiten dieses Wort wiederholten, es beschwörend sangen und sich allmälich zu vermehren schienen.

    Wasser. Um ihn herum, es tat gut, die Stimmen verschwanden. Corax zog den Kopf aus dem Kübel mit eiskaltem Nass und schüttelte sich wie ein Hund nach dem Bad. Sein inzwischen wieder mittellanges Haar hin in dicken schwarzen Stähnen hinunter. Den Mund halb offen und schwer atment bewegte er sich durch das Dorf, Leute die seinen Weg kreuzten schauten verschreckt, seine Blässe machte ihn vielen Leuten suspekt, doch im Moment musste er aussehen wie ein untoter auf Wanderschaft in den Landen der Lebenden.

    Schwerfällig stieß er die Tür auf zum wie immer stickigen Schankraum der Krähe auf, die Leute schauten etwas länger als gewöhnlich auf, wie sie es zu tun pflegten wenn jemand rein kam. Es waren nur ein paar Schritte bis zum Tresen, doch Corax schien eine Ewigkeit für sie zu Brauchen. "Ich brauche etwas", er gönnte sich eine kurze Pause und atmete heftig bevor er weitersprach, " ... etwas das mir den Kopf frei macht, Aidar." Der Wirt runzelte die Stirn nickte aber und kam bald darauf mit einer kleinen dreckigen Flasche und einem Schnapsglas zurück. "Nordmarer Nebelgeist!", sagte der Schankwirt mit stolzem Nicken, "Aber einer von der Sorte die sich gewaschen hat, der hat noch jeden Nebel, Kater oder auch das Gehirn weggeblasen." Er entkorkte die stuabige braune Flasche und goss einen erstaunlich klaren Inhalt in das Glas. Wäre Corax nicht in einer solch schlechten Verfassung gewesen, wahrscheinlich hätte er einige Zeit damit verbracht zu bewundern wie der Geruch der Flüssigkeit abslout rein zu sein schien. So jedoch kippte er es schnell herunter, bekam kaum etwas mit vom berauschenden Geschmack der erstklassigen Spirituose und fühlte nur das brennen in seiner Kehle. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen einen der Druiden um Rat zu fragen, einen der Heiler um einen Heiltrank zu bitten und auch sonst überlegt zu handeln, doch auf diese Idee kam er nicht. Um genau zu sein dachte er an gar nichts mehr nach dem dritten Glas dieser wunderbaren Flüssigkeit. Nur dieses kalte Etwas in seiner Hand fühlte er.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Wie am Tage zuvor saß Nanami am See und betrachtete die gekräuselte Wasseroberfläche...
    Yared hatte einen wunderschönen Platz ausgesucht um sie zum Picknick einzuladen. Sie hatten lange miteinander gesprochen und viel gelacht und eine schöne Zeit miteinander verbracht.
    Doch plötzlich änderte sich etwas in Yareds Tonfall, so dass Nanami ihn fragend ansah.
    "...ich habe mich wohl von Kopf bis Fuß in dich verliebt" war das letzte, was er sagte.
    Nanami blickte ihm tief in seine grünen Augen. Seine Aussage war wie der Stich einer Nadel: Es blutete, tat aber im Endeffekt nicht weh.
    Ein seltsamer, erwartungsvoller Ausdruck lag in seinen Augen, als würde sie sagen "Bitte, enttäusche mich jetzt nicht..."
    War es das, was Nanami so durcheinander gebracht hatte in letzter Zeit? Hatte sie es erahnt, oder warum war ihr diese Frage nicht aus dem Kopf gegangen? Die Frage was Liebe war, und ob sie so etwas empfand.
    Yared war ihr von Anfang an sehr sympathisch gewesen, er hatte ihr sehr geholfen, sich in die Sildener Gemeinschaft einzugliedern und ihr ein Dach über dem Kopf besorgt. Er hatte freundlich mit ihr geredet und hatte ihr geholfen, also wieso sollte sie ihn nicht mögen? Doch fragte sie sich, genauso wie gestern, ob es nun Liebe oder Freundschaft war, was sie da spürte. Wie konnte sie es auch wissen? Sie hatte Yared vor wenigen Tagen kennengelernt. Wie konnte er erwarten, hierauf eine eindeutige Reaktion zu bekommen?
    Ihre Gedanken rasten. Erst zu Ryu, wie er ihr gestern zugehört hatte und wie er sie zum lachen gebracht hatte, als sie ihn kennenlernte. Fühlte sie denn mehr für Yared als für ihn? Sie konnte es beim besten Willen nicht einschätzen. Dann zu Yared. Als sie ihn vor lauter Freude geküsst hatte. Wieso? Na, weil ich mich gefreut hab, was denn sonst!, dachte sie missmutig. Hat das denn irgendeine größere Bedeutung gehabt, die ich selbst nicht verstanden habe? Nein... Es kam einfach so über mich. Es war eine spontane Reaktion, die ich weder wirklich kontrollieren konnte, noch konnte ich über die Konsequenzen nachdenken. Wieso auch?
    Hatte sie Yareds Aussage schon kommen sehen?
    "Yared...", begann sie. Ihre Stimme war zitterig. "Ich..." Sie stotterte. "Ich weiß nicht... Ach, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll - ich verstehe doch nicht mal selber, was ich für dich empfinde. Ob es Freundschaft ist oder mehr - wie soll ich das abschätzen? Ich kann es nicht.. Und ich hoffe sehr, dich nicht zu enttäuschen, wenn ich dir nicht sagen kann, was ich für dich empfinde! Ich will dich nicht verletzen, dafür habe ich dich, auch wenn wir uns erst seit Kurzem kennen, einfach schon zu sehr ins Herz geschlossen. Aber ist das Liebe?"
    Verzweiflung machte sich in ihr breit, sie wollte Yared nicht mit einem "Ich will nicht" vergraulen, wusste aber nicht, wie sie ihm klar machen konnte, dass sie selber ihre Gefühle nicht deuten konnte. Einen Moment hatte sie Angst, dass er enttäuscht wäre, und eine Träne lief ihr die Wange hinunter...
    Auch das noch., dachte sie. Jetzt auch noch schwach aussehen vor ihm... Das muss doch nicht sein. Traurig schaute sie auf den See hinaus.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Silden.
    Er war verhältnissmäßig oft hier gewesen, es war das Dorf das dem heiligen Ort am nächsten war. Zudem lebten hier viele aus dem so verstreuten Waldvolk, das war zwar nicht unbedingt von Vorteil, schließlich war dieses Volk, zu dem auch er selbst sich zählte, so facettenreich, das es innerhalb immer wieder zu reibereien kam, aber die meisten waren im Grunde gute Leute. Gute Leute, die sich nicht einfach so in die Belange anderer einmischten, wenn es sie nicht betraf. Doch heute würde er, im Gegensatz zu all seinen anderen Besuchen, die er stillschweigend und beobachtend verbracht hatte, wohl nicht darum herumkommen sich in die Belange dieser Leute einzumischen. Er mochte diesen guten alten, ihm nur allzu lieben, Kreislauf nach dem Motto : "Ich lass dich in ruh und du mich" nur ungern unterbrechen, doch es würde wahrscheinlich nicht anders gehen. Der Schlüssel war hier und er musste, musste ihn um jeden Preis zurückerlangen! Es war seine Pflicht und sein Wunsch, dieses Ziel war alles was ihn in diesem Moment interessierte. Er zog die Kapuze tiefer ins Gesicht, wanderte durch die Gassen des Fischerdorfes. Er konnte die Spur spüren, der Schlüssel war hier irgendwo, hier in diesem Dorf. Er hatte gehört das einige der Druiden sich hier niedergelassen hatten, letztes mal als er hier war hatte er sogar Faun gesehen. War einer von ihnen hierfür verantwortlich? Oder war es jemand völlig anderes, ein Diener Innos´oder Berliars der hier versuchte hinter das Geheimniss des Schlüssels zu kommen? Nein das Geschenk das ihnen Iyanden gemacht hatte war ihr höchstes Gut, ihr Geheimniss, kein Aussenstehender durfte dahinter kommen, keiner!

    Der Blick seiner grauen Augen bohrte sich in den See, durchdrang scheinbar die Oberfläche und durchschnitt das Wasser bis zum Grund, wo immer noch die Grundfesten der alten Bastion der Paladine stand. Nein, der Schlüssel war nicht im See, vieles lag darin verborgen, genau wie in den umliegenden Wäldern, doch der Schlüssel war woanders, hier am Land, ganz in der Nähe. Ruckartig und schnell wendete er sich ab von der glatten Wasserfläche, ließ sich von seinen schweren, doch bedachten Schritten durch die Gassen Sildens tragen. Er kam an der Eiche vorbei, die hier schon seit Urzeiten stand, sie war so andächtig wie immer. Er gestatte sich kurz inne zu halten und den Kopf respektvoll zu neigen. Kurz legte er seine Hände und Stirn bedächtig an diesen lebenden Zeuge der Geschichte. Er horchte in sich hinnein, lauschte gleichzeit der Umgebung und übergab sich der Stille. Einen Augeblick genoss er den Frieden, dann entfernte er sich wieder von dem altehrwürdigen Baum. "Danke", flüsterte er in der alten Sprache, die er immer zu Nutzen pflegte wenn er mit jenen sprach die ihrer mächtig waren. Er wechselte nur selten in die allgemeine Sprache, nur wenn es absolut nötig war, daher zog er es vor zu Schweigen wenn er sich unter Fremden befand.

    Langsam kam er dem Schlüssel näher, er konnte ihn nun immer stärker Fühlen, der mit Tuch umwickelte Griff des Schwertes an seiner Seite schien unruhig als er mit der Hand drüber fuhr. Er war ganz nahe. Seine Hand schnellte nach vorne und Öffnete eine Tür. Der Geruch von Bier und Sumpfkraut schlug ihm entgegen, die Grüne Krähe, die Taverne des Dorfes.

    Corax

  10. Beiträge anzeigen #90
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Lichtung am Seeufer, Grenze der östlichen Wälder von Silden

    Es war seltsam, aber jetzt, da er es ausgesprochen hatte, war die Anspannung wie verflogen.
    Yared hatte durchaus damit gerechnet nicht sofort eine klare Antwort von Nanami zu erhalten, aber sie so aufgelöst zu sehen, hatte er nicht erwartet. Am besten war es wohl wenn er ihr erstmal etwas Zeit ließ, sich von seiner Aussage zu erholen. Hätte er es ihr nicht sagen sollen? Nein, es war besser, wenn sie wusste, was in ihm vorging. So würde sie sich zumindest darauf einstellen können und so was brauchte Zeit, Zeit, die er ihr jetzt lassen musste.

    Der Sappeur ging zu ihr hinüber, ging bei ihr in die Knie und reichte ihr sein Taschentuch.
    "Hier, Nanami. Ich weiß ich habe dich mit meiner Aussage überrumpelt. Ich hoffe trotzdem, dass du mir glaubst, dass es wahr ist, was ich für dich fühle, und uns eine Chance gibst. Ich weiß, dass es so eine Entscheidung Zeit braucht und werde dich nicht zu etwas drängen, was du nicht auch willst, aber ich will, dass du über meine Gefühle für dich bescheid weißt."
    Sie hatte das Tuch genommen, ihn aber nicht angesehen.
    Er stand auf und räumte die übrigen Picknicksachen, wieder zurück in den Korb, während sie immer noch schweigend den See betrachtete.
    Dann nahm er den Korb und wandte sich zum gehen, drehte sich dann aber noch einmal um.
    Sie war immer noch wunderschön, aber eine Melancholie hatte sich über sie und ihn gelegt.
    "Ich werde jetzt gehen und dich alleine lassen, es sei denn du willst, dass nicht."
    Er bekam keine Antwort.
    "Gut. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst, um zu einer abschließenden Antwort für dich zu kommen. Ich werde auf dich warten."
    Schweigend machte er sich auf den Weg durch die Bäume am Ufer davon, wobei er ein Stossgebet gegen Himmel sandte:
    Adanos, gebe du, dass sie mich erhört.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Nach den drei Gläsern hatte er aufgehört zu trinken , der hochprozentige Alkohol in Kombination mit dem leichten Sumpfkraut Dunst genügtem ihm vollkommen. Im seinem Kopf drehte sich immernoch alles, doch der Rausch gab ihm die wundervolle Fähigkeit das alles einfach zu ignorieren. Inzwischen war er mit der Flasche von der Theke verschwunden und hatte sich an einen Tisch gesetzt, neben ihm lag einer im Suff schon halb weggetreten halb auf der Tafel, seine Kumpanen dagegen lachten heftig und tranken ab und zu einen weiteren Schluck Kräuterbier. Und das zur Mittagszeit!, ging es Corax durch den Kopf, doch alles was es im Moment bei ihm auslöste war ein Schulterzucken.

    Die Tür ging auf, ein Mann betrat den Schankraum , seine Gestalt war unter einem schwarzen Kapuzenmantel versteckt, sie wirkte hager, doch die Bewegungen wirkten entschlossen und zielstrebig. Er ließ den Blick seiner unter der Kapuze versteckten Augen durch den Schankraum schweifen und Ignorierte Aidar der sich neben ihm an der Theke vernehmlich räusperte. Langsam lief er durch den Schankraum, seine schritte waren nun nicht mehr ganz so zielsicher, als wüsste er nicht genau wohin er sich wenden musste, doch seine Haltung war immernoch so entschlossen wie eh und je. Er blieb zwischen ein paar Tischen stehen und schließlich fiel sein Blick auf Corax. Die Schritte des Fremden wurden wieder zielsicher und er setzte sich dem Seher gegenüber an den Tisch. Jemand quatschte den Fremden von der Seite an, doch er reagierte nicht, blickte nur starr mit unsichtbaren Augen den Seher an. Angst keimte in Corax auf, durchbrach unverrücklich die Barrieren des Alkohols und flutete sein Bewusstsein. Dieser Fremde war ihm ungeheuer, er wollte etwas von ihm, wollte es ihm entreissen. Nur was? Egal, er durfte es nicht bekommen, auf keinen Fall durfte er es bekommen! Eine kalte Hand umklammerte pltzlich unter dem Tisch seinen Arm, den Arm in dem er den Stein hielt. Das war es! Der Fremde wollte den Stein, nur wieso? Was hatte es mit diesem verdammten Stein auf sich, wieso hatte er ihn überhaupt gefunden?

    Corax versuchte den Arm zu bewegen, doch die Umklammerung war fest wie Stahl, er spürte wie die Blutzufuhr zu seiner Hand schwächer wurde und er die Kontrolle über die Finger verlor die im Moment noch eine Faust bildeten. Ganz ruhig, den Blick des Fremden auf sich spürend, holte er mit der anderen Hand unter dem Tisch das Ritualmesser von Knogga hervor, sammelte sich kurz und schnitt dann entschlossen. Der Schraubstock ging auf, gab seine Hand frei, der Fremde schrie nicht, knurrte aber gefährlich. Blitzschnell hatte er Stein und Messer verstaut und nahm mit den nun freien Händen die Flasche mit dem Nebelgeist in die Hand. Einen Schluck trank er, das Zeug wirkte wie ein Aufputschmittel, dann hielt er die Flasche wie eine Waffe zwischen sich und den Fremden. Die Leute in der Taverne richteten ihren Blick auf die beiden Streitenden, der Fremde blieb vorerst ganz ruhig, doch Corax konnte ein kurzes Zitttern bemerken das von mühsam im Zaum gehaltener Wut berichtete. Ungeniert nahm sich der vermummte eine Schnapsflasche und goss den Inhalt auf den Schnitt in seinem rechten Arm, holte schnell ein Tusch hervor, umwickelte die Wunde und zog den Verband mit einem Arm und Zähnen mit einem Knoten fest. Während des ganzen Vorgangs hatte er die Augen auf Corax gerichtet, wie ein Tier das sich langsam an seine Beute herranpirscht. Jetzt stand er auf, ganz ruhig, doch gerade das machte ihn so bedrohlich. Corax drohte ihm mit der Flasche, deren Inhalt sich gerade auf sein Beinkleid ergoss, doch der Fremde kam immer näher. Corax hatte genug, mit einem Wutschrei holte er aus, dann ging alles sehr schnell. Sein Arm wurde aufgehalten und gnadenlos verdreht. Schmerzerfüllt ließ er die Flasche fallen, im nächsten Augenblick flog er durch die Luft und krachte auf einen der Tische. Bier spritzte, Flaschen barsten und Corax´ Hinterteil kollidierte mit dem Gesicht von Uglatz Fettwampe. Corax stöhnte, alle tat ihm weh. Er musste hier weg, rennen so schnell er konnte! Mühsam versuchte er sich aufzuraffen, doch er brauchte zu lange der Fremde war längst wieder da. Er wollte Corax erneut packen, doch ein Bierkrug der mit Schwung von hinten auf seinen Schädel krachte beförderten ihn zu Boden. Ein betrunkener Raufbold stand in heroischer Pose da und schwenkte triumphierend seine Waffe. Corax atmete erleichtert aus, er würde Jodas oder sonst wen holen können und dann war der Kerl in gewahrsam bevor er wieder zu sich kam!

    Doch die Hoffnung trog. Denn schon nach wenigen Momenten war der Fremde wieder auf den Beinen. Der Raufbold lachte und schwenkte herausfordernd den Bierkrug : "Willse mähr? Na? Komm schooon!" Erneut führte er den Krug gegen den Fremden, doch diesmal, ohne den Überraschungseffekt und dem Angriff von hinten, hatte er keine Chance. De Fremde parierte den Krug mit einem Arm, während er mit der Faust des anderen Arms die Nase des Raufbolds zertrümmerte. Dann packte er den armen Tropf am Kragen und rammte ihm das Knie so heftig in die Lenden, dass er wohl nie wieder eine Frau beglücken würde. Schließlich beendete er die Angelegenheit indem er den Raufbold zur Seite schleuderte. Wieder spritzte Bier, ein Tisch fiel um, Chaos breitete sich aus. Ein paar Säufer erwachten aus ihrem Rausch und schlugen den nächstbesten und nach wenigen Sekunden kabbelte sich jeder mit irgendwem.

    Corax war inzwischen wieder hoch gekommen, er musste aus der Taverne unbedingt raus, er musste zu den Kavernen! Oder zum Sippenkriegerhaus, er musste sich irgendwie in Sicherheit bringen. Er stürzte zur Tür und riss sie auf, doch er Fremde war nicht weit hinter ihm. Fast bekam er Corax zu fassen, da stürzte sich Uglatz Fettwampe mit seinen vielen Pfund Kampfgewicht auf ihn. Corax dankte dem Fleischer in Gedanken und rannte so schnell er konnte. Gleich wäre er in Sicherheit, der Fremde konnte nicht ersthaft meinen es mit mehreren Waldläufern aufnehmen zu können, wenn er erst das Sippenkriegerhaus erreich hatte...

    Doch soweit kam es nicht, kurz vor seinem Ziel stand plötzlich der Fremde im Weg. Wie hatte er es schneller er er hierher schaffen können? Das war doch nicht möglich! Ein Schwert ruhte in der einen Hand des Unbekannten, es war komplett schwarz, wie Obsidian und der Griff war kunstvoll gearbeitet. Die andere Hand war mit der Handfläche nach oben zu ihm ausgestreckt. Die Botschaft war eindeutig, wenn Corax ihm den Stein gab würde er überleben. Hinter dem Fremden kamen zwei Wächter vorbei sahen die Waffe des Fremden und schauten alarmiert. Einer lief los, in Richtung Sippenkriegerhaus, der andere zog seine Waffe und kam von hinten auf den Fremden zu. Dieser drehte nur kurz den Kopf, ganz ruhig, alles schien so zu verlaufen wie er es wollte. Corax nutzte seine Chance und rannte los so schnell er konnte, er hatte wenig Hoffnung das der Wächter den Fremden aufhalten könnte. Er wurde verfolgt, der Fremde hing an seinen Fersen und der Wächter an denen des Fremden. Am Dorfrand tauchte der Wächter plötzlich hinter einer Ecke vor ihnen auf , er musste eine Abkürzung genommen haben. Corax rannte weiter, erst das Geräusch vom Aufeinanderprallen von Stahl ließ ihn innehalten. Zaghaft drehte er sich um, der Fremde parierte gerade einen Hieb des Wächters mit der Quint. Er machte keine Anstalten zu einer Riposte stattdessen ließ er den Wächter weiter angreifen und parierte jeden Schlag. Doch es dauerte nur Sekunden bis er die Initiative ergriff. Ein Ellbogen traf den Wächter im Gesicht und er strauchelte nach hinten, die Waffe entglitt seinen Fingern. Der Fremde ging nach undhob seine Waffe mit beiden Händen über seinen Kopf. Es sah fast aus wie eine rituelle Pose, der Anblick fesselte Corax. Schließlich, es dauerte nur einen winzigen Augeblick, fuhr das Schwert und den Kopf des Wächters nieder, der Knauf der Waffe traf die Stirn des Verlorenen und das Geräusch eines brechenden Schädels erklang. Der reglose Körper des Wächters sank zu Boden, Corax und der Fremde blickten sich stumm an. Ein Schrei ertönte vom Dorf her und der Seher erwachte aus seiner Erstarrung, er drehte sich in Richtung Wald und rannte so schnell er konnte, die Schritte seines verfolgers im Ohr.

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    Kriegerin Avatar von Prydi
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    Prydi ist offline
    "Wer ist das?" Scharfe, kalte Augen musterten unsere junge Agentin abschätzig. "Äh.. naja.. weißt du.. sie äh.." Die Fremde seufzte. "Du willst mir nicht allen Ernstes wieder dieselbe blöde Nummer auf den Tisch setzen?", zischte die Fremde und trat an den Fremden heran und funkelte ihn an. "Naja.. du weißt doch wie ich.. der Held, der die armen Jungfern vor dem bösen Monster rettet..", grinste der Fremde kekk, trat aber dennoch vorsichtshalber einen Fuß zurück, da sein wertes Weib gerade ihr Küchenmesser schärfte und in der Vergangenheit oft gezeigt hatte, dass zwar er die Hosen anhatte, aber sie äh.. nunja, sie sie ihm ganz schnell runterreißen und ganz böse mit einem Messer rumfuchteln konnte - weiter zu gehen hatte er sich noch nie getraut. Risiko war ja schön und gut, wenn es aber um die einzige Lebensfreude ging, dann äh.. nee, lieber nicht. Er war ja nicht feige, oder so.. aberäh, er hatte Prioritäten. Und so. "Jungfer?", sie hob abschätzig eine Augenbraue. "Bei diesem zerlumpten Gör kommst du eindeutig zu spät, also mach dir keine Mühe, bist sogar mit mir besser bedient", grummelte sie und setzte sich wieder auf ihren kleinen Schemel. "Und, wobei hast du ihr geholfen? Hast du ihr dreckiges Taschentuch aufgehoben, als sie nicht mehr wusste, wo sie diese Nacht verbringen sollte? Oder hast du ihr aus einer Pfütze geholfen, als ihr das Essen ausging?" - "Ach komm Süße, jetzt bist du aber unfair, ich kann doch nichts dafür, dass ich so gutherzig bin.." - "Du meinst ein Idiot", warf sie trocken ein. Reumütig ließ er den Kopf sinken. "Genau." Die Fremde seufzte, strich ihr Haar nach hinten, kniff ihre Augen zusammen und betrachtete unsere Agentin, die bis zu diesem Augenblick vollkommen ungeachtet geblieben war - was sie zutiefst beleidigte - aber da ihr Plan auf dem Spiel stand, tat sie ihr bestes und schrie nicht protestierend auf. Denn wenn schon dieser Kerl vor diesem Weib mit dem Messer Angst hatte, dann musste sie es erst recht. Sie kaute nervös an ihrer Lippe. "Also? Was willst du? Essen? Ein Platz für die Nacht? Gibt's hier bei uns nicht - ich kenn euch Gören, ihr kommt mir nicht in die Bude und schon gar nicht, wenn Romeo hier ist und vor sich hinfaselt, kapiert?" Die junge Agentin überlegte kurz. Von Essen und kostenloser Loge stand zwar nichts in ihrem Auftrag, aber es wär nett gewesen.. Sie nickte. "Gut, dann hau ab." Irritiert klimperte sie mit den Wimpern. "Ich, äh, neinäh, nee! Das geht nicht! Ich.. ich..", händeringend blickte sie sich in der kleinen Hütte um und überlegte fieberhaft. Irgendwie musste sie die beiden in ein Gespräch verwickeln und dann konnte sie ihren Plan durchziehen, sie musste dazu nur.. nur.. "Ähh, schöner Rock! Wirklich! Toller Schnitt! Und das Muster erst, wirklich fabelhaft! Das hätten selbst die Schneider auf Ster.. ähh, die Schneider in Steria nicht besser hingekriegt und die werden dafür gelobpreist, dass sieäh.. so tolle.. Musterdings haben.. ganz toll.. und so.. jaa..", ihre Stimme erstarb. "Ist das dein Ernst?" Sie erwiderte nichts. Irritiert hob die Fremde einen Augenbraue und blickte zum Fremden. Ihre Blicke sprachen Bände. "Hau ab. Zum zweiten Mal. Du gehst mir auf den Senkel. Verschwinde, ich bin schon beschäftigt genug, dass muss ich mich nicht noch vollkommen Irren annehmen." - "Ach Süße, sei doch nicht so gemein, sie hat bestimmt ne schwere Zeit durchgemacht und.." - "Ach?! Hat sie das?!", mit einer ruckartigen Bewegung sprang die Fremde auf, warf dabei den Schemel um, der mit einem lauten Knall aufkam, die Agentin zuckte zusammen, "SIE hat ne schwere Zeit durchgemacht?! Ach Gottchen, die tut mir aber Leid! Dieses arme Ding! Willst du wissen, wie ihr verdammtes Leben wahrscheinlich aussieht? Täglich geht sie auf die Straßen und sucht sich so einen verdammten Idioten wie dich und labert ihn zu und verbringt die Nacht in seinem weichen Bettchen, haut sich die Waumpe voll und haut wieder ab. Was tut sie mir Leid! Dieses arme Ding! Ich wünschte, ich könnte ihr helfen! Da blutet mein Herz ja richtig", zischte sie, trat an ihn heran und hob drohend ihren Arm. "Reg dich ab", antwortete er trocken und packte ihren Arm. "Und was wenn nicht? Willst du mir eine knallen? Mach doch, komm schon." - "Das hättest du wohl gerne." Sie schwieg einen Moment, starrte ihn unaufhörlich an. "Halt einfach die Klappe!", schrie sie und riss sich von ihm los. "Und schaff dieses verdammte Flittchen weg, oder ich schmeiß dich raus und dann will ich sehen, wie Romeo von Luft und Liebe lebt! Denn was anderes als große Reden schwingen kannst du nicht! Man, ich hab die Nase voll von dir, hau ab, lass mich in Ruhe und nimm deine Hure mit!" Ein lauter Knall war zu hören. Stille folgte. Lange Stille. Langsam, langsam rührte er sich wieder, drehte sich um, griff nach einem Beutel, öffnete bedächtig die Tür und verließ die kleine Hütte. Und hinterließ Dunkelheit. Stille. Langsam rührte sie sich wieder, bückte sich, hob den Schemel auf, setzte sich auf ihn. Schweigen. "Das passiert ständig. Er kommt morgen wieder." Mehr sagte sie nicht. Das Messer klirrte leise, als sie es über den Wetzstein strich. Sanftes Klirren.

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    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Allein und gedankenverloren saß Nanami am See und starrte aufs Wasser. Überrumpelt? So kann man es wohl nennen... dachte sie.
    Sie lehnte sich an einen Baum, zog ihre Knie zu sich und legte ihr Kinn darauf.
    Selbst wenn sie es geahnt hätte - Yareds "Geständnis" hatte sie ziemlich aus der Bahn geworfen. Im Nachhinein ärgerte sie sich, Yared angeschwiegen zu haben. Nicht einmal verabschiedet hatte sie sich. Einfach geschwiegen und ihn nicht mal angesehen. Über deine Manieren musst du dir auch nochmal Gedanken machen, Mädchen... dachte sie.
    Ach, hör doch auf! Manieren sind jetzt wohl das geringste Problem...
    Sie hob einen kleinen Stein auf und warf ihn ins Wasser. Die kreisrunden Wellen, die er verursachte schwappten bis zu ihr ans Ufer.
    Ob ich "uns" eine Chance geben soll? Was ist uns..? Nanami legte sich auf den Rücken und schaute hinauf in die Wipfel des Baumes über ihr. Sie wiegten sich im Wind und machten einen wie besoffen, wenn man zu lange hinsah. Sie schloss die Augen.
    Was ist wenn ich ihm sage, dass ich nicht dasselbe für ihn empfinde? Wird dann alles kaputtgehen, was bis jetzt war? Das ist doch... Ach.. das ist alles so kompliziert. Wenigstens lässt er mir Zeit, mich zu entscheiden...
    Die Verzweiflung drohte wieder, sie zu überwältigen. Sie ärgerte sich, ihre Fidel nicht bei sich zu haben. Daraus hätte ich wohl wirklich etwas richtig Großes machen können...

    Aber andererseits... Schlecht sieht er ja nicht mal aus. Bei dem Gedanken lachte Nanami. Das Lachen aber klang gezwungen und unecht. Nein, sie würde ihn nicht mit einem "Wir können es ja mal versuchen - War wohl doch nichts" verletzen. Das passte so gar nicht zu ihr. Sie würde sich die Zeit nehmen, die er ihr gab, und sich richtig entscheiden.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Wieder einmal lag der junge Schmied auf seinem Dach herum. Irgendwie wusste er in der letzten Zeit so gar nicht, was er mit ebenjener anfangen sollte. Zu sehr waren seine Gedanken auf alle möglichen Dinge gerichtet, als dass er sich auf etwas konzentrieren konnte. Zum Einen war da sein eigenes Versagen in Ornlus "Erziehung", aber auch die Geschichte um dessen Sippe, die den damaligen, kleinen Lüstling zu dem geformt hatte, was er heute war. Auf der anderen Seite war dann Nanami. Dieses Mädchen, dass er zwar kaum kannte, ihm aber trotzdem immer wieder vor Augen schien. Seufzend starrte er in den leicht bewölkten Himmel.

    "Hm... Die da sieht aus wie ein Steak... Und die da... Spargel?! ARGH VERDAMMT!"
    fluchte er, als über ihm eine riesige, längliche Wolke hinwegzog. Vor lauter Schreck wedelte er so umher, dass er geradewegs vom Dach herunterrollte und eine weitere, nähere Bekanntschaft mit dem Boden schließen wollte. Weiter, etwas leiser vor sich hinfluchend rappelte der Schmied sich auf, seinen Hintern reibend und mit einem Regenwurm, der ihm auf der Stirn klebte. Etwas entnervt und angewidert zog er sich den, im wahrsten Sinne des Wortes armen Wurm von der Stirn und pfefferte ihn über den See.

    -Was für ein großartiger Sommer... Alles läuft aus dem Ruder... Verdammt nochmal!- Was würde er nun tun? Er überlegte. Starrte auf den See hinaus. Schwimmen? Nein, dafür war ihm das Wasser heute zu nass... Zu nass? Armer Irrer... Vielleicht würde ein Spaziergang durchs Dorf und die umliegenden Wälder gut tun? "Ja... Ich denke, das wird es sein..." murmelte er, ging in seine Hütte und holte ohne groß Acht darauf zu geben ob nun Ornlu oder seine Schwester sich noch darin befanden seine Gitarre aus seinem Zimmer, die er sich sogleich umhängte.

    Und nun? Spazierengehen! Und so lief er los. Doch dauerte es nicht lange, da hielt er auch schon wieder an. Warum? Nun, die Verursacherin für sein gedankliches Chaos lag unter einem der Bäume am See und starrte völlig geistesabwesend in die Baumkrone. War alles in Ordnung bei ihr? Er hoffte es doch. Ruhig, seine eigene, bedrückte Laune unter einem normalen, neutralen Blick versteckend lief der junge Hayabusa zu ihr rüber und beugte sich über sie.

    "Unter dem Schatten der Baumkrone wird man aber nicht braun, das weißt du hoffentlich." sprach er mit einem Lächeln auf den Lippen, das von einem Zwinkern begleitet wurde. Allerdings wich dieses Lächeln kurz, als er eine kleine, unscheinbare Träne erblickte, die an ihrer Wange herablief.

    "Verzeih... Nanami, ist alles in Ordnung?"

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    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Auch das noch... Nicht nur Yared sieht mich weinen, nein, Ryu auch noch!, dachte Nanami ärgerlich.
    "Als ob ich überhaupt braun würde.", antwortete sie mit einem erzwungenen Lächeln.
    "Naja, in Ordnung... Ich weiß ja nicht, was für dich 'Ordnung' ist. Für mich ist nichts in Ordnung."
    Sie wischte sich die Träne weg, bevor sie ihr ins Ohr lief. Dann richtete sie sich auf und sah Ryu an. Er hatte eine Gitarre umhängen, Nanami sah den Hals neben ihm herausschauen. Ob er genauso viel von Musik verstand wie Yared? Yared... Der Gedanke an ihn ließ schon wieder Verwirrung in ihr aufkommen. Sie war bei ihrer Entscheidung noch kein Stück weitergekommen. Entscheidung! Du hast dich gar nicht zu entscheiden, Rin... Du sollst nur endlich verstehen was du für ihn fühlst!, dachte sie und biss sich auf die Lippen.
    Sie rollte die Decke zusammen, die Yared ihr dagelassen hatte, weil sie darauf gesessen hatte.
    "Yared war vorhin hier.. wir haben gepicknickt und... Ach... Ich weiß nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass er das mit der Einladung bezweckt hat. Wobei ich es doch irgendwie wusste... Ach, ich weiß gar nichts mehr! Weißt du wie es sich anfühlt, wenn man denkt, dass alles, was man tut irgendwie falsch sein wird? Wenn ich ihm zusage, wer weiß, vielleicht ist es ja doch nicht... so viel bei mir. Ich verstehe meine Gefühle nicht! Erinnerst du dich an meine Frage gestern? Wieso wollte ich das auf einmal wissen? Wie kam ich auf so eine Frage? Und jetzt muss ich es wirklich verstehen. Ich weiß nicht, was ich fühle... Und wenn ich nein sage? Dann ist er enttäuscht und traurig. Ich will nicht, dass eine Freundschaft an sowas zerbricht, Ryu..."
    Und ohne wirklich nachzudenken stand sie auf, drückte Ryu an sich und umarmte ihn. Dabei konnte sie nicht vermeiden, dass eine weitere Träne ihren Weg über Nanamis Wange fortsetzte...

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    Noriko Assant ist offline
    Heute begab sich Noriko Assant wieder mal zum Übungsplatz, bewaffnet mit ihrem Schwert, um die doch recht, naja, simpel anmutende Übung anzugehen. Irgendwie schien es so, als wollte Elonhil sie auf die Probe stellen, ehe es zur richtige Lehre kommen sollte, denn wozu sollte es schon groß wichtig sein, ein Schwert lange waagerecht in die Luft halten zu können? Musste man es nicht viel mehr schwingen, damit schlagen und stechen, damit Leute tot umfielen? Oder hatte sie da bisher was falsches angenommen und man tötete sich gegenseitig, in dem man den anderen darin übertrumpfte, das Schwert zu halten?

    Dann würde der Kampf mit Pfeil und Bogen aber viel effektiver sein, denn damit konnte man die Feinde viel schneller und damit viel schneller zu Beliar schicken als durch Wetthalten der Schwerter. Wenn so auch in den Arenen der Orks und des Südens gekämpft wurde, dann wusste die hübsche Rothaarige nicht wirklich, was die Leute so spannend daran fanden, diese anzusehen. Aber gut, sie verstand auch nicht, warum diese sich Tag für Tag den Buckel krumm arbeiten, um vor anderen im Staub zu kriechen, anstatt zur orkischen Armee zu kommen und dort für Frieden für alle Welt zu streiten. Aber gut, es gab immer unbedeutende Würmer, die auf den Böden dieser Welt herumkrochen.

    So war sie denn nun also am Baum, den alle hier so furchtbar toll und wichtig fanden. Vielleicht sollte er ja groß und stark werden, damit er viel Holz liefern könnte für einen langen, legendären Winter, wie er in lokalen Legenden erzählt werden könnte. Oder wollten sie Papier aus ihm machen, um daraus Rüstungen zu machen wie sie in den südlichen Regionen der Heimat der Arenakämpferin benutzt wurden? Was auch immer es war, es musste wichtig sein, so sehr, wie sie diesen Baum verhätschelten.

    Doch wie auch immer, sie zog nun ihr Schwert, das allmählich weniger sehr von den Anwesenden mit seltsamen Blicken bedacht wurden (weshalb sie dies taten, konnte die junge Frau sich nicht erklären, auch wenn klar war, dass es auf gar keinen Fall an dem rosa Griff liegen konnte) und streckte es gerade aus. In dieser Position hielt sie nun das Schwert und den Arm. Allmählich stieg Schweiß auf ihre Stirn, doch sie hielt es weiter. Ihr Arm begann zu zittern, doch sie hielt weiter. Der Schweiß lief stärker und der Arm zitterte mehr, doch sie hielt weiter. Und noch weiter, bis es dann doch zu viel war und der Arm sich gegen ihren Willen senkte.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryus Herz machte einen Hüpfer, als sie ihn so an sich zog. Doch war ihm auch klar, was Yared ihr da offenbart hatte. Es war wie ein Stich ins eigene Herz, als er so hörte, was sie erzählte. Aber warum? Sein Kopf rauchte schier, so kam es ihm vor. Dennoch... Er musste bei klarem Verstand bleiben. Es war sicherlich nicht leicht für dieses Mädchen, das wohl noch nie in solch einer Situation war. Urplötzlich fühlte sich der Schmied so schmutzig. Er ekelte sich schier vor sich selbst, während er dieses unschuldige junge Wesen in seinen Ärmen hielt.

    Irgendwie musste er ein wenig Abstand zu ihr schaffen. Sanft drückte er sie von sich weg. Wieder liefen ihr ein paar wenige Tränen die Wange hinunter. Mit ruhigem Blick hob er sachte seine rechte Hand an ihre Wange und wischte die Tränen mit seinem Zeigefinger hinfort. "Shhh... Es ist kein Grund zu weinen, Nanami... Für Gefühle kann niemand etwas, musst du wissen. Wenn du nicht weißt, wie du zu ihm stehst, dann warte noch bevor du voreilig entscheidest. Am Ende würdest du es bereuen und Yared vielleicht noch verletzter, als wenn du ihm schon so absagtest. Werde dir klar darüber, was du über ihn denkst... Was du fühlst..."

    Der junge Schmied lächelte sie an. Seine Augen blickten in die ihren. Verständnissvoll. Beruhigend. Zu gerne wüsste er, was sie über ihn dachte, doch das stand im Moment nicht zur Sprache. Sie hatte andere Probleme und wenn es nunmal so war, wollte er sich nicht zwischen die beiden drängen, sollten sie nun wirklich füreinander bestimmt sein. Ryu versuchte dieses Stechen in seinem Herzen zu überdecken mit dem guten Gefühl, helfen zu können. Doch umso mehr er dies versuchte, desto mehr wurde ihm auch klar, dass Nanami für ihn irgendwo mehr war, als nur eine gute Freundin. Nein, das konnte nicht sein. Er war Templer. Er durfte nicht... Er musste diese Gedanken abschütteln.

    "Hmmm, hör mal... Ich hab' da eine Idee... Wenn du möchtest zeige ich dir endlich mal diesen Ort, von dem ich dir vor längerer Zeit erzählte. Ich bin oft dort, wenn ich einen klaren Gedanken fassen oder alleine sein möchte... Was meinst du?"

    Sein Blick verweilte in ihrem Gesicht. Diese Tränen standen ihr nicht wirklich. Und dennoch... Sie war wunderschön, wenn sie versuchte so tapfer zu sein. Ryu konnte sich ein weiteres Lächeln nicht verkneifen. Er mochte Nanami wirklich sehr...

  18. Beiträge anzeigen #98
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Nanami schaute Ryu traurig an, als er sie von sich wegschob.
    Aber seine Worte taten gut. Vielleicht hatte er Recht... Sie sollte sich einfach selbst noch mehr Zeit lassen.
    Sein Lächeln bestärkte Nanami schließlich in dem neuen Gefühl, das in ihr aufkeimte, nämlich dass sie richtig entscheiden würde. Sie wusste noch nicht wie, aber sie wusste, dass es richtig sein würde.
    Er beruhigte sie mit seiner bloßen Anwesenheit. Sie war so froh, ihn zu kennen, und mit ihm reden zu können, dass sie ihn am liebsten noch einmal in den Arm genommen hätte, aber sie zögerte. Er hatte sie wohl nicht ohne Grund wieder von sich weg gedrückt.
    Er erzählte ihr von dem Ort, den er ihr hatte zeigen wollen. Seine Beschreibung ließ keinen Rückschluss auf einen genauen Ort zu, aber das Mädchen wurde neugierig.
    "Gerne, Ryu. Danke, dass du mir helfen willst."
    Nanami konnte den Blick nicht von seinem ermutigenden Lächeln wenden, so froh war sie, ihn bei sich zu haben. Und die Sicherheit, sich richtig zu entscheiden, wuchs beständig.

  19. Beiträge anzeigen #99
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu grinste zufrieden, als sie sich bedankte. "Ist doch kein Problem, Nanami. Ich helfe dir doch gerne." sie lächelte. Wirklich! Er hatte sie zum Lächeln gebracht! Zufrieden nickte er ihr zu. "Gut, dann lass mich dir die Insel einer vergangenen Kriegerkaste zeigen. Keine Sorge, dort wird schon lange kein Krieg mehr geführt." Freudig führte er das Mädchen durchs Dorf hin über die Felder, die so friedlich aussahen im Schein der untergehenden Sonne. Der Hayabusa war zufrieden.

    "Hm, sag mal... Hast du neben deinem Instrument auch noch andere, die dich intressieren würden?" fragte er nebenbei, während er einen Apfel aus seiner Umhängetasche kramte und ihn ihr zuwarf. "Hier, frisch gepflückt." Auf seine Frage hin bekam er zwar nur ein knappes, zögerliches Nicken, doch würde er nicht zögern, ihr etwas auf seiner Klampfe vorzuspielen. Vielleicht würden sie ja eines Tages sogar etwas zusammen spielen... Wer weiß? Zufrieden schritt Ryu dann weiter über die Brücke auf die Insel, Nanami natürlich im Schlepptau, wo er sie gleich auf den Platz mit der Schläferstatue führte.

    "Dies, meine Liebe, ist die Insel der Templer. Sie waren für eine gewisse Zeit die Beschützer unseres Dorfes, zogen dann jedoch in die unbekannten Fernen unserer Welt. Und dies ist ihr "Gott"." sprach Ryu und deutete auf die Statue, die sich über ihnen erstreckte. "Wobei ich meine, dass jeder seine eigene Vorstellung vom Schläfer hat, wie sie ihn nennen. Früher wurde dieser Ort für das Training der Krieger genutzt, aber auch zur Meditation und zum Finden des inneren Friedens."

    Sein Blick schweifte über den Platz, auf dem die sauber durchtrennten Holzpfahle lagen. "Nun, der Einzige, der noch hiergeblieben ist von den Templern bin ich... Dieser Ort ist mir sozusagen als "Erinnerungsstück" an die alte Kaste geblieben. Aber lass uns von etwas Anderem reden... Musik." beide grinsten sich ein wenig an.

    "Ich selbst spiele auf dieser Gitarre hier. Zwar nicht wirklich perfekt, aber für mich selbst reicht es aus. Wenn du möchtest, kann ich dir ein paar Griffe darauf zeigen." sprach er und ging herüber zu dem Kirschbaum, der Hinata gewidmet war, um sich zu setzen. Ein Wink von seiner Seite deutete an, dass sie sich gerne zu ihm setzen konnte. Einen kurzen Moment später saßen die beiden dann auch nebeneinander und Ryu begann, eine ruhige Melodie zu spielen und ihr zu erklären, worauf er dabei achtete. Endlich ein Abend, der ruhig ausklingen würde. Der Hayabusa freute sich, dass dies auch noch in so netter Gesellschaft geschah...

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    Jarvo ist offline
    Eine Müdigkeit machte sich in Jarvo breit, die er weder unter Kontrolle hatte noch aufhalten wollte. Zu viel war in den vorangehenden Tagen passiert, als dass es ihn kümmern würde, was in Silden derzeit geschah und wie er den Tag zu verbringen hatte.
    Schlafen schien eine gute Alternative zu Produktivität.
    Schlafen bereitete wenig Sorgen und führte zu keinerlei Problemen.
    Schlafen hatte etwas Beruhigendes in sich und verlieh eine Sicherheit und Unbekümmertheit, die der höchsten Form des Eskapismus gleichkam.
    Jarvo, auf seiner Lederpritsche in eine dicke Wolldecke eingewickelt liegend, wollte für ein paar Tage dem Geschehen der Welt um ihn herum entfliehen und entzog sich jeglichem sozialen Kontakt. Selbst Mertens hatte er nur kurz getroffen und sich dann in dessen Hütte verschanzt, um die erlebten Strapazen der Höhle der Schweigenden in einem langen aber unruhigem Schlummer auszumerzen.
    Sei es dass er verschwitzt aufwachte weil ein Albtraum ihn quälte oder sei es, dass seine Füße ihn pochend weckten und er sie mit einer dicken Fettpaste gegen den Schmerz einreiben musste.
    Achtlos lag die Laute auf dem Boden, verwahrlost die Erklinge an die Ecke gelehnt. Die Welt um ihn herum schien leblos und trist – ein Empfinden das für einen Waldläufer in der Stadt Silden höchst ungewöhnlich war.

    Ich habe Menschen getötet – viele. Aber zu welchem Zweck? Sie hielten mich gefangen, zwangen mich zu Dingen die man sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kann. Doch welchen Sinn sahen sie dahinter? Und welchen Sinn machte es, dass sie für ihre fanatische Einstellung schlussendlich sterben mussten? Habe ich einen besseren Grund zum leben als sie? Habe ich denn ein Ziel, welches ich in gleichem Maße verfolge und selbst mein Leben daran hängen würde?

    Mit einem Seufzer auf den Lippen verfiel der Barde in den nächsten kurzweiligen Schlaf, auf dessen Höhepunkt er seine Beine und Arme als Schutz gegen eine unbekannte Macht einsetzen und sich in gekrümmter Fötushaltung bis zum Morgengrauen durch die Nacht quälen sollte.
    Derweilen kümmerte sich Mertens vor der Hütte um die Pflanzen, schirmte sie mit einer kleinen Strohvorrichtung gegen zuviel Sonne ab und gab den Pflanzen, die es nötig hatten, das Wasser, das zu der Reife von prächtigem Obst und Gemüse beitragen würde.
    In seinen Händen hielt er eine reife Tomate. Mit dem Daumen fuhr er prüfend über die pralle Haut und lächelte bei dem Gedanken, sie an jenem Abend mit ein wenige warmen Brot und Käse zu verspeisen.
    Doch seine Gedanken verfinsterten sich, als er an den Barden dachte, der in seiner Hütte schon seit einigen Tagen verschwunden war und weder Laut noch Ton von sich gab.
    Doch Mertens würde sich schon bald um seinen Freund kümmern und ihn wieder unter die Lebenden holen.

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