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  1. Beiträge anzeigen #161
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu blickte zwischen beiden hin und her. Yared hatte sein übliches Pokahgesicht aufgesetzt. Der Templer hatte dieses Spiel nie verstanden, aber es ging wohl darum, seinem Gegner durch eine starre Miene ins Aus zu spielen. Fast schon wie bei einem Schwertduell. Aber was waren schon Karten? Manch einer behauptete ja, die Dinger hätten ein Herz. Nun, der letzte der das behauptet hatte war von einigen Rüpeln in der Taverne eingesumpft worden. Jucki-Oh! hieß der Kerl. Ryu würde sich wohl ewig an dessen seltsame Frisur und sein Gerede erinnern. Und auch an den Klotz, den er um den Hals getragen hatte. Naja, aber so waren Spielmänner nunmal: Allesamt bekloppt und mit einem dezent großen Dachschaden gesegnet. Vryce hingegen verzog nur das Gesicht auf die Bemerkung des Schiffsbauers hin, zuckte jedoch beim Blick des Templers nur mit den Schultern. Hach, er liebte es ja, Dinge zu bestimmen und abzusegnen. Da kamen ihm auch gleich wieder die zehntausend Formulare in den Sinn, die seit seiner Abwesenheit sicherlich auf seinem Schreibtisch lagen. Vielleicht kannte sich Vryce mit Aktenkrams aus? Vielleicht war er ja Steuerberater oder sowas. Ja, Ryu würde dafür sorgen, dass er mitkam.

    "Hmm, also ich denke... Vryce wird nichts dagegen haben. Er war schon mit uns im alten Sumpflager, unten im Minental ohne die Flucht zu ergreifen. Mit drei Fremden, wohlbemerkt. Außerdem tut es deinen Männern sicher keinen Abbruch, wenn euch neben meinen und Nagor Kevs Händen ein weiteres Paar auf dem Schiff hilt, nicht?" Ryu legte dem neuen Gefährten die Hand auf die Schulter und grinste unschuldig. "Aber ich denke, der Gute kann auch für sich sprechen..."

  2. Beiträge anzeigen #162
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Die anfängliche Sympathie für den Kapitän war vorerst verflogen. Der Blick, mit dem Vryce ihn maß, zeigte keine Spur mehr davon. Wie er es hasste. Die Geheimnistuerei mancher Menschen. Wäre er königlicher Spion, Zuträger örtlicher Stadtwachen oder Spitzel irgendeines Grafen, könnte er das verstehen, aber er war – zum Teufel noch mal – einfach jemand, der ohne Bezugspunkt durch die Welt reiste. Was interessierten ihn die Dinge, die er in Myrtana sehen könnte, was Yared – auch wenn er es nicht direkt gesagt hatte – Sorge bereiteten? Solange es keine Stadt aus purem Gold war oder Adanos’ göttliches Teeservice, würde sich der Heimatlose sowieso nicht dafür interessieren. Aber derartige Worte hielt er zurück. Er nickte nur zu Ryus Bestätigung.
    „Ich kann gut malochen, sagen wir’s mal so. Die Klinge kann ich auch schwingen, zwar nicht derart meisterhaft wie mein Bürge, aber doch gut genug, dass ich mein Leben effektiv verteidigen kann“, antwortete der Heimatlose, „Und wenn du Angst hast, dass ich irgendetwas sehen könnte, das ich nicht sehen darf, bind’ mir halt ’ne Binde um die Augen oder lass’ mich auf dem Kutter zurück, irgendwo in ’ner kleinen Kammer.“ Er trank den Rest des Bieres aus dem Krug und stellte diesen trocken tönend auf die Tischplatte. „Wenn der Gedanke, mich überhaupt mitzunehmen, vollkommen missfällt, kann ich mich auch verabschieden und gleich gen Argaan segeln. Dann habt ihr auf dem Kahn mehr Platz und einen Menschen weniger, der etwaige Geheimnisse – die ihm, wie ihr mir hier glauben könnt, recht egal sind – ausplaudern kann.“ Vryce beugte sich zur Seite und spuckte auf die Holzdielen, die teilweise mit Stroh bedeckt waren. Dann blickte er gleichgültig in die Runde, wenngleich er sich bei Ryus fragend hochgezogener Augenbraue doch ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Der einstige Meisterdieb seufzte, seine Züge glätteten sich, wurden wieder freundlicher.
    „Letztendlich ist’s deine Entscheidung, Yared. Du bist der Kapitän, du hast das Sagen. Magst du mich nicht dabei haben, verschwinde ich. Nimmst du mich mit, werd’ ich als Gegenleistung entsprechend an Deck helfen und arbeiten. Abgemacht?“

  3. Beiträge anzeigen #163
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Hafentaverne, Stadt Khorinis

    Dieser Vryce war ein Mann, den man respektieren konnte, auch wenn man ihm misstraute.
    Kaldrin trat vor. Er hatte sein fieses Gesicht aufgelegt.
    "Das du arbeiten kannst sieht ein blinder mit Krückstock. Das du eine Waffe richtig herum halten kannst, ist schön für dich. Aber das alles ist nicht so wichtig."
    Yared nickte. Er glaubte dem Strauchdieb, den der Templer da aufgegabelt hatte, doch noch vertraute er ihm nicht gänzlich.
    "Richtig. Wichtig ist allein, ob wir dir trauen können, Vryce, ob ich dir trauen kann."
    "Und unser Käpt'n verschenkt sein Vertrauen höchstens an Neugeborene!", warf Goya ein und erntete einen vernichtenden Blick von Evan, der seine Wache an der Hintertür übernommen hatte. Der Schiffsbauer ging ohne darauf einzugehen darüber hinweg.
    "Für deine Ehrlichkeit und Opferbereitschaft hast du meinen Respekt. Der Rest kommt mit der Zeit oder eben nicht. Das werden wir sehen."
    Er wandte sich wieder Ryu zu.
    "Sucht euch eine Ecke mit freiem Stroh und legt euch aufs Ohr, so lange ihr könnt. Wir laufen bei Tagesanbruch aus und jeder von euch wird mal rudern dürfen."
    Dabei merkte er, wie müde er selbst war. Doch bevor er schlafen konnte, würde er erst noch Vida aufsuchen, damit sie ihm den Verband an der Hand wechselte.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Also war Kano doch zu ihm geschickt worden, von eben Innos höchst persönlich. Er rettete nicht nur seine schlechte Laune und bewahrte ihn davor etwas zu tun, was Innos nicht gut geheißen hätte, nein er brachte ihn sogar aus dieser verzwickten Angelegenheit mit dem Wirt, welcher anscheinend ein wirklicher Dieb war. Sie waren ihn los und das Geld, welches der junge Novize schon verdient hatte, hatte er ja behalten dürfen, so dass sie die letzten Tage auch über die Runden gekommen waren, nun saßen sie eben in einem schmuddeligen billigen Gasthaus, in welchem sie beide unter gekommen waren und Andrim erzählte von dem, was er vorhatte.

    "Ich will mehr lernen, ich will die Welt kennen lernen und da helfen die Bücher in Thorniara wenig. Ich möchte herum kommen und so bin ich irgendwann hier gelandet. Zuerst war ich in Gorthar, einem Land, weit entfernt von den südlichen Inseln und auch weit weg von dem Festland, es ist ein wirklich fremdes Land, ohne viel Glaube, kaum jemand glaubt dort an Innos. Doch es hat mir weiter geholfen und nun bin ich ja hier gelandet, wo es angeblich sogar ein Kloster des Ordens geben sollte und ich will nun dahin um mit den dort lebenden Magiern und Novizen zu reden. Ich will mir einen Reiseplan zu legen, noch mehr lernen über die Magie, vielleicht gar dort ein paar Monate bleiben, oder mir eine Karte von der ganzen Insel besorgen und entlegene Plätze durch laufen, ich weiß noch nicht, irgendetwas aufregendes eben, und was machst du hier? Du weißt es selber nicht so genau, hast du gemeint? War dir das Leben im Ordensviertel auf Dauer zu langweilig? Willst du vielleicht mitkommen?", Andrim endete und hoffte, dass er den Adlatus nicht überrannte mit seinen vielen Fragen und Erzählungen, aber sie hatten sich wirklich lange nicht mehr gesehen, da war ein Redeschwall wohl hoffentlich halb so schlimm...

    Den Hauptgrund, wieso er hier war, den Grund, wieso er nicht in Thorniara war, verschwieg er seinem Freund jedoch, er wollte das Thema verdrängen, vielleicht würde er es ihm irgendwann sagen, er verschwieg ihm nun ja die Wahrheit und so etwas gehörte sich nicht, doch hier und jetzt wollte er es dabei belassen...

  5. Beiträge anzeigen #165
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    "Also bist du nun ein Kartenzeichner, oder nicht?", wollte Andrim wissen.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis sie den Bauern gefunden hatten, von welchem der Besoffene Seemann im Hafenviertel, welchen Andrim eines Nachts getroffen hatte, erzählte, dass er ein berühmter Kartenzeichner und Geograph auf dieser Insel sei.

    "Ja, also das ist mein Hobby und ich verdiene ganz gut Geld damit, nebenbei versteht sich", antwortete der junge Mann, nachdem er zuvor nur etwas drum rum geredet hatte.
    Sie saßen zu dritt auf einer Bank, vor der Wiese, auf welcher Dutzende von Schafen weideten. Hinter ihnen war der Bauernhof, auf welchem ihre einzige Chance zum Kloster zu finden, arbeitete und die Windmühle zu sehen, und vor ihnen, wenn man über die Schafe und die Wiese hinweg sah, konnte man die Stadtmauer von Khorinis erkennen, die Stadt welche sie heute früh verlassen hatten um in eben jenes Gespräch zu kommen...

    "Gut, das wollte ich hören, ich bin leider nicht gekommen um dir eine Karte abzukaufen, tut mir Leid, ich muss offen gestehen, dass ich und mein Ordensbruder zurzeit ziemlich arm dran sind, deswegen beschränken wir uns auf ein paar Fragen... ", begann der junge Novize nun.

    Kano und er warteten angespannt auf eine Antwort, eine Antwort die darüber entscheiden würde, ob es sich für sie nun gelohnt hatte, hierher zu kommen, oder ob sie getrost wieder verschwinden konnten, von dieser Insel.

    "JA, also nein..."; antwortete der junge Bauer. Auf Andrim machte er einen pfiffigen schlauen Eindruck und beides musste er als Kartenzeichner wohl auch sein, jedenfalls war er cleverer, als gewöhnliche Bauern, auch wenn man es nicht daran fest machen konnte, an dem was er von sich gab, denn für Andrim ergab die hälfte davon keinen Sinn.

    "Wie jetzt?", setzte er nach.

    "Nunja, es gibt kein bewohntes Kloster des Ordens, welchem ihr angehört, nein, es gab einmal eines, ja, die Überreste, die Ruinen gibt es noch, ja, Magier und Novizen leben dort nicht mehr, nein", erklärte sich nun der Bauer etwas detaillierter.
    Sie schwiegen. Es gab also keine Magier auf dieser Insel, die Andrim bei seinen Problemen weiter helfen konnten... wirklich wirklich schade.
    "Kano, was jetzt?", wollte Andrim von seinem Freund wissen.

  6. Beiträge anzeigen #166
    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Einige Tage nach seiner Befreiung aus dem Banditenlager in den Luzkanzacken stand Sergio vor dem Tor der Burg im Minental. Das Fallgatter war geschlossen, auf der Innenseite stand allerdings eine Wache, die das Wort erhob, als sie die einsame Gestalt erblickte.
    „Wer seid Ihr und was wollt Ihr? Ohne vernünftigen Grund kommt hier niemand rein.“ Die Rüstung des Mannes sah aus wie die Rüstungen, die Lees Söldner auf dem Hof des fetten Großbauern Onar getragen hatten. Reichlich abgenutzt, wohlgemerkt. Falls es sich tatsächlich um einen ehemaligen Söldner des Generals handelte, konnte Sergio vielleicht sein Vertrauen gewinnen.
    „Mein Name ist Sergio. Ich bin auf der Reise durchs Minental und wollte mal sehen, ob man hier in der Burg eine Pause einlegen kann“, sagte er. „Übrigens war ich vor ein paar Jahren Drachenjäger unter General Lee, falls Ihr den kennt.“
    Die Wache schien überrascht. „Lee? Klar kenne ich den! Ich war selbst Söldner unter General Lee, genau wie einige andere von uns. Ehemalige Kämpfer des Generals sind hier natürlich willkommen. Du kannst rein.“
    Der Mann öffnete die Tür, die sich im Fallgatter befand. Eigentlich nicht gerade schlau, einen dahergelaufenen Fremden, der behauptete, unter General Lee gearbeitet zu haben, einfach so in die Burg zu lassen. Aber Sergio sollte es recht sein.
    „Wie kommst du eigentlich auf die Idee, mutterseelenallein durchs Minental zu spazieren?“, fragte der ehemalige Söldner auf dem Weg zur Feuerstelle auf dem Burghof, an der sich ein paar Männer versammelt hatten. „Da draußen sind immer noch eine ganze Menge Orks, die sicherlich für jeden Kopf dankbar sind, den sie als Trophäe benutzen können.“
    Sergio antwortete: „Ich komme gerade aus Gorthar und bin auf dem Weg zu Onars Hof. Ich will mich dort mal umsehen.“ Inzwischen hatten sie die Feuerstelle erreicht.
    Einer der Männer musste wohl gehört haben, dass von Onars Hof die Rede war, und sagte: „Auf dem Hof gibts im Prinzip nur noch den vollgefressenen Onar und ein paar Vollidioten, die er zur Bewachung angeheuert hat. Was willst du da?“
    Sergio hörte das nicht gerne, aber er hatte sich schon gedacht, dass es auf dem Hof nichts mehr zu holen gab. „Ich war ein paar Jahre... außer Landes und will mir die Insel noch einmal ansehen, bevor ich weiterreise. Der Hof ist mehr oder weniger meine alte Heimat, deshalb will ich mit eigenen Augen sehen, was daraus geworden ist.“
    Nachdem er sich auf den Boden gesetzt hatte, musste er noch einmal erklären, dass er einst im Rang eines Drachenjägers unter General Lee gewesen war und dass er nicht geisteskrank war, obwohl er ganz allein durchs wahrscheinlich gefährlichste Gebiet der Insel marschierte.
    Nachdem er der Gefangenschaft entkommen war, hatte es Sergio geschafft, sich bis zur Stadt Gorthar durchzuschlagen. Dort hatte er sich eine Zeit lang ausgeruht - oder es zumindest versucht - und dann einen ehemaligen Seefahrer aufgetrieben, der ihn am Morgen des heutigen Tages für ein paar Goldmünzen an die Südküste der Insel Khorinis gebracht hatte. Kopfschüttelnd hatte der Seemann dann eingewilligt, seinen Passagier im Hafen der Stadt Khorinis wieder einzusammeln. Er hätte Sergio lieber direkt zur Hafenstadt gebracht, aber dieser wollte sich ein letztes Mal auch das Minental ansehen und hatte darauf bestanden, den Weg zur Stadt zu Fuß und allein zurückzulegen. Da es anschließend über das offene Meer gehen sollte, hatte der Seemann versprochen, sich von einem guten Freund ein etwas größeres Schiff zu besorgen.
    Eigentlich wusste Sergio nur, dass die Orks zunächst die Insel Khorinis überrannt, dann den Krieg gewonnen und ihn letztendlich doch verloren hatten - all das hatte ihm sein Bruder Vitor unter die Nase gerieben. Erst einmal hatte er keine bessere Idee, als auf dem Festland nach Lee und seinen Männern zu suchen. An wen sollte er sich auch sonst halten? Nach dem Fall der Barriere war der Hof sein neues Zuhause gewesen. Außerdem hatte Lee bisher immer Ziele verfolgt, für die es sich zu kämpfen lohnte - auch wenn Sergio in der Zeit vor seinem Verschwinden des Öfteren durch Abwesenheit geglänzt hatte.
    Nachdem man ihn genug ausgefragt hatte, stellte Sergio seinerseits eine Frage: „Was macht ihr eigentlich in dieser orkverseuchten Gegend? Außer den Grünfellen gibt es hier doch nur noch schlimmere Bestien.“
    „Wir haben die Burg in Beschlag genommen, weil wir genau diesen Grünfellen Feuer unterm Arsch machen wollen“, grinste einer der Kämpfer. „Vielleicht können wir sie nicht vertreiben, aber einer ganzen Menge von diesen Monstern haben wir schon die Kehle durchgeschnitten. Der Leichenberg wächst ständig.“
    Ein anderer fügte hinzu: „Wegen den Orks haben wir das Burgtor auch meistens geschlossen. In letzter Zeit scheinen es wieder mehr geworden zu sein, warum auch immer. Seit einer Weile bauen sie auch wieder an ihrem verdammten Wall. Manchmal greifen sie die Burg an, die sich trotz allem noch ganz gut verteidigen lässt. Meistens kommen wir aber ohnehin von selbst raus und drehen ein paar von ihnen den Hals um.“
    Die Wache, die ihren Dienst gerade sträflich vernachlässigte, sagte: „Du hast Glück, dass wir heute in der Burg sind, eigentlich wollten wir nämlich heute Morgen losziehen und Orks suchen. Aber wir machen das doch erst morgen. Weil wir nur so wenige sind, ist die Burg verwaist, solange wir unterwegs sind. Vor einer Weile muss sich irgendein Penner - oder auch ein Ork - in unserer Abwesenheit hier rumgetrieben haben. Hat ein bisschen was zerdeppert. Unsere Alkoholvorräte hat er zum Glück nicht angerührt. Aber oben im Turm hatte ich kurz zuvor neben einem Skelett ein schickes, gut erhaltenes Schwert entdeckt. Ich wollte es an mich nehmen, habe es dann aber vergessen, weil eine Gruppe Orks Ärger gemacht hat. Als es mir später wieder einfiel, war es verschwunden. Dieser Eindringling muss es sich gekrallt haben. Sehr ärgerlich.“
    „Du könntest übrigens gerne hierbleiben. Du kannst doch als ehemaliger Drachenjäger bestimmt gut mit dem Schwert umgehen. Fähige Leute können wir gebrauchen“, wandte sich ein weiterer Kämpfer an Sergio und wechselte damit das Thema.
    „Das mit dem Drachenjäger ist so eine Sache“, erwiderte Sergio. „Ich habe diesen Titel gar nicht verdient, weil ich nie ernsthaft nach einem Drachen gesucht habe. Aber das ist eine andere Geschichte... Davon abgesehen will ich nicht im Minental bleiben, sondern nach General Lee suchen. Weiß eigentlich einer, wo er sich aufhalten könnte?“
    Einer der Männer, der bisher noch kein Wort gesagt hatte, räusperte sich. „Nachdem die Orks Khorinis erobert haben, ist Lee definitiv mit seinen Männern nach Nordmar gezogen. Und vor einer Weile habe ich gehört, dass er, nachdem den Orks auf dem Festland der Allerwerteste aufgerissen wurde, nach Setariff gegangen sein soll. Das ist eine Stadt auf Argaan. Am besten suchst du dort nach ihm und seiner Truppe.“
    Argaan? Davon hatte Sergio schon einmal gehört. Das war eine der südlichen Inseln. Dann hieß das nächste Ziel Setarrif.
    „Was macht er da?“, fragte er.
    „Keinen blassen Schimmer. Irgendwen bekämpfen, nehme ich an.“
    Nachdem das Gespräch noch eine Weile gedauert hatte, stellte Sergio fest, dass es mittlerweile zu spät war, um an diesem Tag noch zu Onars Hof weiterzureisen. Als er nach einer Übernachtungsmöglichkeit fragte, wurde ihm nur ein Haufen Stroh angeboten. Immerhin besser als nichts. Am nächsten Tag würde er seinen Weg fortsetzen. Blieb nur zu hoffen, dass die Orks nicht gerade heute einen Angriff auf die Burg versuchten...
    Geändert von Sergio (26.07.2011 um 17:00 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #167
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Andrim und Kano hatten sich entschieden. Sie würden nichts des zutrotz mal schauen, wie es um das Kloster stand. Vielleicht war es Trotz der sie trotzdem dort hin gehen ließ, vielleicht war es einfach die Verzweiflung, was sollte er denn auch sonst tuen? Er wusste es eben nicht. Wieder zurück zum Hafen, ein Schiff suchen, und dann? Wohin? Nach Thorniara zurück gehen, sagen, dass er versagt hatte, überall? Nein.

    Kano jedenfalls schien nichts dagegen zu haben, dass Andrim an seinen Plan fest hielt und er auch mit von der Partie war, jedenfalls hatte er ja gemeint, dass er Langeweile geschoben hatte, in Thorniara, Tag ein, Tag aus, das Gleiche, hier jedenfalls konnte er diesen Umstand mühelos ändern, denn Tag aus, Tag ein, mussten sie um ihr Überleben kämpfen und weiter kommen und das war oft nicht wirklich leicht. Langeweile gab es hier nicht. Auch, da sich die Umgebung ständig änderte, erst die Stadt voller Kriminalität und Säufer, dann der Bauernhof, jetzt der Waldweg, welcher sie Richtung Kloster bringen würde, wenn er sich noch richtig an die Beschreibungen des Bauerns erinnerte.

    Sie hatten nun wirklich kein Geld mehr, genau genommen, kein einziges Goldstück, die letzten hatten sie für eine Beschreibung des Bauern, des Kartenzeichners ausgegeben und für ein wenig Reiseproviant, welches sie billig gleich an dem Bauernhof bekommen hatten, an welchem eben jener Geograph arbeitete. Wie es nun weiter gehen würde, wusste er nicht. Der Bauer hatte auch gemeint, wenn sie nur lange genug diesem Weg hier folgen würden, würden sie an eine Taverne stoßen. Dort würden sie Geld verdienen müssen und es wieder für Proviant ausgeben, dann würden sie den Weg folgen, der ihnen sicher auch der Wirt oder die Wirtin noch einmal erklären konnte und die Ruine, oder was auch immer antreffen. Dort würden sie dann weiter schauen...

  8. Beiträge anzeigen #168
    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Die ursprünglichen Gebäude von Onars Hof hatten sich äußerlich kaum verändert. Die Söldnersiedlung dagegen war verschwunden, ganz wie es einer der ehemaligen Söldner in der Burg beschrieben hatte. Ein paar Hütten hatte man wieder aufgebaut, aber das alles entsprach bei Weitem nicht der Siedlung, an die sich Sergio erinnerte. Die alten Zeiten waren offensichtlich ein für alle Mal vorbei.
    Absurderweise hatte er vor seine Abreise aus Gorthar gehofft, seine alte Hütte wiederzufinden, in der er noch eine Erzrüstung und vor allem seinen Goldmünzenvorrat gehabt hatte. Eigentlich war es hirnrissig, zu hoffen, dass in einem Zeitraum von fünf Jahren niemand seine Hütte durchsucht hätte. Und jetzt musste er mit eigenen Augen sehen, dass von seiner Hütte nicht ein Staubkorn übrig geblieben war. Natürlich: Die ehemaligen Söldner hatten ihm auch berichtet, dass die Orks die Söldnersiedlung niedergebrannt hatten, aber insgeheim hatte er darauf spekuliert, dass ihre Angaben doch nicht völlig richtig waren. Wie er nun sah, gab es dafür aber nicht den geringsten Grund. Wenn sich nicht ohnehin jemand seine Sachen unter den Nagel gerissen hatte, dann waren sie den Flammen zum Opfer gefallen. Großartig.
    Auf den Feldern waren einige Bauern und ihre Helfer beschäftigt, die den vorbeigehenden Neuankömmling aber nicht beachteten. Es hielt ihn glücklicherweise auch niemand auf und verlangte Wegezoll. Doch als er den eigentlichen Hof betrat, musterten ihn ein paar der heruntergekommenen Gestalten auf dem Gelände aufmerksam. Scheinbar waren das die Söldner, die Onar jetzt zu seinem Schutz angeheuert hatte. Allesamt Halsabschneider (und zwar durchaus auch im wahrsten Sinne des Wortes), wenn das stimmte, was Sergio über sie gehört hatte. Die Gestalten tuschelten und ließen Sergio nicht aus den Augen. Dann verschwand einer von ihnen eilig in einem der Gebäude. Mittlerweile war Sergio in der Mitte des Hofes angekommen.
    „Was? Der Penner ist wieder da?“, brüllte plötzlich jemand in dem Gebäude, in das einer der vermutlichen Halsabschneider geeilt war. „Jetzt knöpf ich ihn mir vor!“
    Sergio beschlich der Verdacht, dass er damit gemeint war. Was hatte das zu bedeuten? Aber bevor er das erfahren würde, verduftete er besser, ehe es zu spät war. Als er sich umdrehte, standen da allerdings fünf grimmige Typen und versperrten den Rückweg. Dann gab es einen regelrechten Tumult. Ehe er sich versah, war er von mindestens zehn dieser grimmigen Typen umzingelt. Und nicht wenige von ihnen trugen Äxte oder imposante Zweihänder auf dem Rücken. Damit konnte man natürlich hervorragend anderen Leuten den Hals abschneiden.
    Einer von ihnen trat aus der Menge heraus und baute sich vor Sergio auf. Der Kerl war ein mindestens zwei Meter hoher Berg aus Fleisch und Muskeln. Wahrscheinlich der Anführer der neuen Söldner oder so etwas. Wütend funkelte er sein Gegenüber an.
    „Du findest dich wohl besonders witzig“, sagte er. „Erst wirst du frech, besiegst mich mit feigen Methoden im Duell und verschwindest, bevor ich dir das Fell über die Ohren ziehen kann. Und dann wagst du es allen Ernstes, mir wieder unter die Augen zu treten?“
    Da Sergio sich an diese Ereignisse nicht erinnern konnte, konnte das alles nur jemand gemacht haben, der so aussah wie er. Und dafür kam nur Vitor infrage. Verdammt. Dann war er auf der Insel.
    Allerdings gab es zunächst ein anderes Problem in Form dieses Riesen.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Ihr da redet“, antwortete Sergio.
    Der Fleischklops schien innerlich zu brodeln. „Wenn du so weitermachst, reiß ich dir jedes Organ einzeln aus dem Körper und verfüttere es an die Feldräuber!“
    „Ich habe einen Zwillingsbruder. Der muss es gewesen sein“, versuchte Sergio es hilflos.
    „Zwillingsbruder? Hört ihr das? Zieht sich andere Klamotten an und meint, er kann mich verarschen!“, spottete der Fleisch- und Muskelberg. Höhnisches Gelächter rundherum.
    Dann wurde der Kerl wieder ernst. Todernst. „Ich werde dafür sorgen, dass sich deine Visage zukünftig von deinem ‚Zwillingsbruder‘ unterscheidet! Und zwar radikal!“
    Auf einen Wink hin packten zwei andere Mitglieder dieser Knochenbrecher-Mannschaft Sergios Arme und hielten ihn fest. Bevor er noch etwas sagen konnte, traf ihn die Faust des Riesen in den Magen. Ein zweiter Faustschlag folgte, der ihm die Luft aus der Lunge presste. Der nächste Schlag traf ihn mit einer solchen Wucht im Gesicht, dass seine Nase knackte. Blut schoss heraus. Beim vierten Schlag wurde plötzlich alles schwarz.

    Als Sergio wieder aufwachte, blickte er zunächst in die Baumwipfel über sich. Dann erinnerten ihn die Schmerzen in der Magengegend und vor allem in der Nase daran, was passiert war. Er setzte sich auf und sah, dass er sich im Wald befand. Nicht weit entfernt konnte er aber eines der Gebäude des Bauernhofes erkennen. Offenbar hatte der Söldneranführer nicht vorgehabt, ihn zu töten. Wie viele Schläge Sergio eingesteckt hatte, wusste er nicht. Jedenfalls hatte man ihn hier wohl abgelegt. Er betastete seine Nase. Allem Anschein nach war sie noch gerade. Vielleicht nur leicht angebrochen. Seine Lederrüstung war zwar voller Blut, aber scheinbar sah es schlimmer aus, als es tatsächlich war.
    Leicht benommen schaffte er es auf die Beine. Dann untersuchte er, ob seine Ausrüstung noch vollständig war - zumindest so vollständig, wie sie nach fünf Jahren Gefangenschaft noch sein konnte. Alles noch da. Bis auf sein Schwert. Verflucht. Erst hatte sich Vitor seine Drachenjägerrüstung und seinen Bogen genommen und nun hatte wahrscheinlich dieser widerliche Söldneranführer sein Schwert. So langsam wurde dieser Schwund unheimlich.
    Ein paar Meter entfernt raschelte und knackte es. Irgendjemand lief dort und steuerte auf einen der Bäume zu. Kaum zu glauben: Es war der Fleischklops. Er schwankte bedenklich und blieb am Baum stehen. Dann begann er in aller Ruhe, sein kleines Geschäft zu erledigen. Offensichtlich war er stockbesoffen und hatte vergessen, wer hier in diesem Waldstück lag und möglicherweise schon wieder aufgewacht war.
    Die Gelegenheit.
    Sergio erspähte einen dicken Ast, der am Boden lag und nur auf ihn zu warten schien. Im nächsten Moment hatte er den Ast in der Hand und schlich sich hinter den Fleischklops. Der bemerkte überhaupt nichts. Aus einem der Gebäude des Hofes drangen Gelächter und der Gesang von Besoffenen. Doch der Fleischklops konnte sich das nicht mehr lange anhören.
    Mit voller Wucht schlug Sergio den Ast gegen seinen Hinterkopf. Ohne einen Laut brach der Brutalo zusammen und blieb regungslos liegen. Eine Platzwunde verschönerte seinen Hinterkopf.
    Ein voller Erfolg. Sergio untersuchte den Bewusstlosen und wurde fündig: Sein Schwert hing am Gürtel. Er nahm es wieder an sich und ließ alles andere an seinem Platz.
    Nun verschwand er besser, bevor noch jemand etwas bemerkte. Eine zweite Tracht Prügel würde er bei diesen Typen vermutlich nicht überleben. So schnell würde ihn auf diesem Hof niemand wiedersehen.
    Geändert von Sergio (28.07.2011 um 19:32 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #169
    Waldläufer Avatar von Kano Vilmar
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    Kano Vilmar ist offline
    Kano musste zugeben dass nur wenig Hoffnung hatte was in der Ruine vorzufinden doch das da er eh nicht besseres zu tun hatte folgte er Andrim . Jetzt kam dazu das es Nacht wurde und es ihn Nervös machte wenn er auch nur das kleinste Geräusch aus der ferne hörte. ,,Ich hasse diese Dunkelheit" flüsterte er immer wieder. Der Weg schien ihn auch ständig gleich vorzukommen und er glaubte das sie auf den falschen Weg gehen. ,,Andrim bist du sicher das wir in der Richtungen gehen?" frage Kano jenen müde.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Wie auch Kano, hatte sich Andrim sich irgendwann die Frage gestellt, ob sie richtig waren, ob sie ihr den richtigen Weg entlang schlenderten. Er hätte die Antwort finden können, er hätte seinen Geist hinaus fliegen lassen können und ausspähen können, was vor ihnen lag, doch dafür hätten sie eine Rast einlegen müssen und auf so etwas hatte Andrim absolut keine Lust, denn dieser Wald hier erschien ihm in der Dunkelheit der Nacht ziemlich gefährlich und einen Tick zu düster um sich mitten auf den Weg niederzulassen und dann auch noch die Augen zu schließen und zu meditieren. Nein, vermutlich würde er sich im finsteren Wald so unwohl fühlen, dass er es gar nicht hin bekam in die Geisterwelt über zutreten... mutmaßte er.

    Nun war es eh zu spät, die Sonne ging langsam schon wieder auf und ihr Waldweg wurde etwas steiler und machte eine kleine Kurve, bis sie schließlich, etwas in der Ferne ein Haus erkennen konnten. Das musste die Taverne sein, zu welcher sie der Bauer vorerst verwiesen hatte... Sie liefen nun unter einer steinernen Brücke hindurch und der junge Novize konnte es kaum noch erwarten, endlich wieder in einer warmen Stube zu sitzen und sich auszuruhen, sie waren die ganze Nacht durch gelaufen, hatten den größten Teil ihres Proviantes aufgegessen und waren wirklich erschöpft. Genau die richtige Zeit, um bei der Taverne anzukommen.

    "Irgendwie müssen wir die oder den Wirt anschwätzen, dass er uns eine Artbeit übertragt, mit welcher wir uns ein Mahl und ein Zimmer bezahlen können...", begann Andrim dann das Schweigen zu brechen, "Hast du eine Idee, wie wir das anstellen könnten?", wollte der junge Gläubige nun von seinem ehemaligen Waffengefährten wissen.

  11. Beiträge anzeigen #171
    Waldläufer Avatar von Kano Vilmar
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    Kano Vilmar ist offline
    Kano fiel nichts ein und so deutete er an es auf gut Glück einfach zu versuchen. Im wahr aber klar das der Wirt nicht einfach freundlich sein wird und ihnen einfach so Almosen geben würde. Fürs erste beschloss er denn wird zu fragen und dann zu sehen wie er auf einen möglichen ablehnung regieren sollte. Schon als er vor denjenigen stand sagte der Wirt ,,Ich weiß kanns genau wast du willst und das bekommst du nur wenn du und dein Novizenfreund was für mich erledigst." Es verwirrte Kano schon garnicht mehr das der Wirt schon ihren ,,Wunsch von den Augen abgelesen" hat ,wie man so schön sagt. Dem Adlatus sind oft genug komische Gestalten begegnet von daher sprach er ganz gelassen ,,Was können wir den für den Hern Wirt bitte tun?" Der Wirt , von Körperbau aussah als könnte er schon einiges vertragen, mussste plötzlich laut lachen was für den jungen Adlatus etwas unheimlich war vorallem da der Wirt vorher noch recht Finster rüberkam. So einen wie denn hatte er noch nicht gesehn der es schaffte zu lachen und ein Gefühl von unbehagen in ihm auszulösen. Schnell legte sich aber das Lachen und er sagte immer noch erheiter,, Achja das übliche, da ich solche wie eich nicht oft sehe wie wärs wenn wir jagen gehen. Zu essen gibst was wir so fangen werden. Ich freu mich dabei immer auf gesellschaft." Mit diesen Satz schafte er der Kerl Kanos Unbehagen zu legen und erwartungsvoll sah der Adltus zu Andrim dabei wartete er an was dieser dazu sagen würde.
    Geändert von Kano Vilmar (30.07.2011 um 22:08 Uhr)

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    Taverne zur toten Harpyie

    "Jagen? Doch nicht jetzt, oder?", fragte er irritiert und schaute aus dem Fenster, das Ankommen, das sich erst einmal hinsetzten, den Rest ihres Proviants vernaschen, hatte doch mehr Zeit in Anspruch genommen, als geahnt, jetzt jedenfalls war es schon wieder viel zu spät um Jagen zugehen, im Dunklen würde Andrim definitiv nichts erlegen können, schon aus dem Grund, da er nichts erkennen würde.

    "Das bringt doch nichts...", fügte er noch hinzu und musterte er Kano, dann den Wirt, welcher ihm etwas suspekt vorkam.

    Wieder lachte der komische Tavernenbesitzer und antwortete heißer: "Nein, nein, Morgen natürlich, Morgen! Und ihr musst viel erlegen! Weil ihr gleich zwei Nächte hier verweilen müsst!", erklärte er und hatte eigentlich Recht, diese Nacht und den Tag über würden sie nun ja Jagen müssen, das hieß, noch eine Nacht und dann konnte es weiter gehen. So verrück schien der Wirt gar nicht zu sein, jedenfalls machte dieser Plan sinn und schien es für alle beteiligten wirklich zu bringen und so nickte der Novize dann vorsichtig.

    "Ok, meinetwegen, abgemacht!"

  13. Beiträge anzeigen #173
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    Nach den mehr als unangenehmen Erfahrungen auf dem Hof des fetten Onars hatte sich Sergio direkt in die Hafenstadt begeben. Glücklicherweise hatte keiner der neuen Söldner des Hofes versucht, ihn aufzuspüren, obwohl er deren Anführer hinterhältig eins auf die Rübe gegeben hatte. Oder zumindest hatte er noch niemanden bemerkt, der ihm deswegen ans Leder wollte.
    Seit Tagen hockte er hier im Hafenviertel von Khorinis. Es war kaum zu glauben, dass es inzwischen noch hässlicher geworden war, als es zu Sergios Zeiten unter General Lee gewesen war. Überall zwielichtige Gestalten und sonstiges Gesindel. Ein Wunder, dass noch keiner von diesen Pennern versucht hatte, ihn um die Ecke zu bringen. Nicht nur einmal hatte man allerdings versucht, ihn über den Tisch zu ziehen. Verdammte Aasgeier.
    In manchen Teilen des Hafenviertels stank es so erbärmlich nach Urin, dass es kaum zu ertragen war. Die Straßen waren dreckiger denn je und die Armut schien die ganze Stadt fest im Griff zu haben. Selbst das ach so noble Oberviertel sah von außen betrachtet dermaßen schäbig aus, dass es dort eigentlich keinen der reichen Säcke lange gehalten haben konnte. Vom einstigen Reichtum der Stadt war nichts übrig geblieben. Und dass die Orks nicht mehr da waren, schien es auch nicht viel besser gemacht zu haben.
    Er musste hier weg. Und zwar sofort.
    Leider gab es da ein Problem: Der alte Seefahrer - Vernon war sein Name -, der Sergio an die Südküste der Insel gebracht hatte, hatte ihm versprochen, ein etwas größeres Schiff für die Fahrt übers Meer zu besorgen und ihn in der Hafenstadt an Bord zu nehmen. „Ein paar Tage“, hatte er gesagt. Die paar Tage waren jetzt vorbei. Und von dem Knilch war weit und breit nichts zu sehen. Die größeren Schiffe im Hafen konnte man an ein paar Fingern abzählen.
    „Hey du, Lust auf ein kleines Nümmerchen?“, quatschte ihn eine der Prostituierten des Hafenviertels an, als er mal wieder gelangweilt am Kai auf und ab lief, in der Hoffnung, das rettende Schiff würde auftauchen. Das war schon das zweite Mal heute. Konnte man hier nicht in Ruhe herumlungern, ohne dass einem irgendjemand auf die Nerven ging?
    „Kein Interesse“, erwiderte Sergio.
    Sie war vermutlich nur wenige Jahre jünger als er und hatte einen derartig tiefen Ausschnitt, dass Männer unweigerlich ins Träumen geraten mussten. Eigentlich ein Jammer, dass so eine Frau hier ihr Dasein fristen musste. Eine grässliche Vorstellung, wie einer dieser widerlich stinkenden Halunken, die diese Stadt bevölkerten, an ihr herumfummelte.
    „Kostet dich nur ein paar Goldmünzen“, versuchte sie es erneut und schenkte ihm ein vielsagendes Lächeln. „Für einen kleinen Aufpreis bekommst du sogar ganz besondere Dinge geboten. Mach ich nicht bei jedem.“ Ihre blonde Haarpracht leuchtete ihn verführerisch an.
    Nicht bei jedem? Aber natürlich, dachte Sergio.
    Eigentlich fand er die Idee gar nicht übel. Er hatte schon seit Jahren keine Nacht mehr mit einer Frau verbracht und war in dieser Hinsicht regelrecht ausgehungert. Aber die Not einer Frau ausnutzen, die sicherlich Besseres verdient hatte, als es mit irgendwelchen verlausten Pennern in einer verdreckten Stadt zu treiben und dafür auch noch einen Hungerlohn zu bekommen? Das wäre für ihn früher nicht infrage gekommen und tat es auch jetzt nicht. Völlig ausgeschlossen.
    Andererseits: Was war schon dabei? Er tat ihr ja keine Gewalt an. Außerdem glaubte er, wenigstens halbwegs auf seine Hygiene zu achten, nicht wie das ganze Gesocks in dieser Stadt. Vor allem sah sie wirklich ungewöhnlich gut aus, nicht so wie ihre Konkurrentinnen, die nicht weit entfernt standen.
    Und er hatte wirklich schon lange nicht mehr...
    „Wie viel?“, fragte er dann.
    „Bei mir nur 20 Goldstücke. Die besonderen Sachen kosten jeweils 10 extra. Bezahlt wird hinterher.“ Immer noch das verführerische Lächeln.
    Das war tatsächlich ein Hungerlohn. War jetzt aber auch egal.
    Er folgte ihr in das nicht weit entfernte Bordell. Drinnen saßen nur eine Frau, die anscheinend eine Pause machte, und auf einem Hocker hinter der Theke ein Mann. Wohl der Bordellbesitzer. Er beobachtete gelangweilt, wie die beiden durch den Raum zur Treppe gingen, die nach oben führte, und kümmerte sich nicht weiter um sie. Sergio interessierte sich in diesem Moment ohnehin nur für den beeindruckenden Hüftschwung der jungen Dame vor ihm, der ihm erst jetzt auffiel. Da konnte man doch gar nicht anders, als schwach zu werden...
    In einem kleinen Zimmer mit einem unerwartet komfortablen Bett entledigte sich Sergio seiner Rüstung und trug kurz darauf nur noch seine Hose. Seine „Begleiterin“ brauchte nicht einmal halb so lang, bis sie in ihrer ganzen Schönheit vor ihm stand. Ihm wurde heiß - und zwar nicht nur im Gesicht. Außerdem entwickelte eine gewisse Region seines Körpers plötzlich ein beachtliches Eigenleben.
    Wenige Augenblicke später machte sie sich auch schon daran, die lästige Hose zu entfernen...
    Was tat er hier eigentlich?
    „Stopp!“, sagte er. „Hör sofort auf!“
    Sie wollte gerade beherzt zugreifen, hielt dann aber inne. Irritiert blickte sie ihm ins Gesicht. „Was soll das jetzt?“
    „Ich kann das nicht“, antwortete er entschlossen.
    „Hast du sie noch alle? Wir wollten doch gerade loslegen!“ Das Lächeln war endgültig verschwunden.
    „Ich kann es nicht mit mir vereinbaren, deine Notlage so auszunutzen. Such dir jemand anderen.“
    Sie starrte ihn an. „So was Hirnverbranntes hab ich ja noch nie gehört!“
    Sie streckte die Hand erneut aus, doch Sergio schrie „Nein!“ und stieß sie zurück. Sie taumelte rückwärts und hätte fast den Halt verloren.
    Dann zog er seine Hose wieder hoch und begann hektisch, seine restliche Kleidung wieder anzuziehen. Das beachtliche Eigenleben war jetzt ohnehin nicht mehr da. Bloß raus hier.
    Ein Schluchzen riss ihn aus seinen Gedanken. Sie saß auf dem Bett, das Gesicht tränenüberströmt.
    „Was ist so schlimm daran, wenn ich keine Lust mehr habe?“, fragte er.
    Sie antwortete schluchzend: „Seit Jahren sitze ich auf dieser beschissenen Insel und muss mit hässlichen, stinkenden Typen vögeln, und das für einen Hungerlohn.“ Sie versuchte vergeblich, sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „Und dann kommt auch noch so ein Penner wie du daher und macht im letzten Moment einen Rückzieher! Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie es ist, wenn man endlich jemanden gefunden hat, der einem nicht vorher von einer dieser Schlampen weggeschnappt wird, und der Kerl kneift dann doch! Ich brauche das verdammte Gold!“
    Wurde das etwa ein Gespräch?
    „Wie heißt du überhaupt?“, wollte Sergio wissen. Vielleicht war es sinnvoll, erst mal Vertrauen aufzubauen. Wobei fraglich war, ob das hier überhaupt möglich war.
    „Elaine“, antwortete sie und bemerkte dann wohl, dass man vielleicht nicht jedem Fremden seinen Namen anvertrauen sollte. „Aber das geht dich eigentlich gar nichts an.“
    „Warum verschwindest du nicht einfach von hier?“
    „Der Bordellbesitzer, dieses verdammte Schwein, lässt mich nicht weg! Seine Schläger passen auf, dass ich immer in Sichtweite des Bordells bleibe. Wenn ich versuchen sollte, zu fliehen, würden sie mich verprügeln - oder Schlimmeres.“ Sie schluchzte erneut und vergrub diesmal das Gesicht in ihren Händen.
    „Woher kommst du denn?“
    Elaine ließ die Hände sinken und starrte ins Leere. „Setarrif.“
    Na, das war ja mal ein Zufall.
    „Genau da will ich hin“, sagte Sergio. „Ich warte nur noch auf das Schiff, das mich dorthin bringt. Müsste bald ankommen. Wenn du willst, kann ich dich mitnehmen. Der Kapitän hat bestimmt nichts dagegen.“
    Elaine blickte ihn ungläubig an. „Und das soll ich dir glauben? Woher soll ich wissen, dass du wirklich nach Setarrif willst und ob du nicht irgendwas Krankes mit mir vorhast?“
    „Nirgendwoher“, antwortete Sergio. „Aber es wäre wohl deine einzige Chance. Ich will in Setarrif nach General Lee suchen, unter dem ich mal hier auf Khorinis als Drachenjäger gearbeitet habe.“
    „Drachenjäger? Sind das nicht diese Typen gewesen, die in diesem komischen Minental angeblich nach Drachen gesucht haben? Ich hab mal so was gehört.“
    „Stimmt. Wobei ich nie wirklich einen gejagt habe...“ Inzwischen hatte Sergio seine Rüstung fast wieder angelegt.
    „Aha.“ Offenbar interessierte sie das Thema nicht besonders.
    „Du kannst mir vertrauen“, sagte Sergio dann. „Ich verspreche, dass dir nichts passiert.“
    „Toll. Versprechen haben mir schon viele gegeben.“ Elaine seufzte resigniert. „Aber wenn ich hier verschwinden will, muss ich dir wohl vertrauen. Fragt sich nur, wie ich an den Schlägern vorbeikomme.“
    „Da wird mir schon was einfallen. Bleib einfach draußen vor dem Bordell. Wenn das Schiff kommt, hole ich dich.“
    „Von mir aus...“, antwortete sie und wirkte, als glaube sie nicht wirklich, dass er sie retten würde. Dann stand sie vom Bett auf und begann ebenfalls, sich anzukleiden. Eigentlich schade um den Anblick...
    Nachdem Sergio seine gesamte Montur wieder angelegt hatte, kramte er in seinem Goldbeutel. Mit großen Augen beobachtete Elaine, wie er einen Haufen Goldmünzen auf den kleinen Tisch legte.
    „50 Goldstücke“, sagte er schließlich und war damit so gut wie pleite.
    „Was? Wofür denn? Ich hab doch gar nichts geleistet!“, rief Elaine. „Das kann ich nicht annehmen!“
    „Natürlich kannst du das. Aber verschwende das Gold nicht.“ Mit diesen Worten nahm er sein Schwert aus der Ecke und drehte sich zur Tür.
    „Wie heißt du eigentlich?“
    „Sergio.“
    Als Sergio aus der Eingangstür des Bordells trat und darüber nachdenken wollte, was eigentlich passieren würde, wenn der alte Vernon nicht mehr auftauchte, entdeckte er am Kai ein Schiff, das vorhin noch nicht dort gewesen war. Er hatte keine Ahnung, um was für einen Schiffstyp es sich handelte. Jedenfalls waren immerhin zwei Masten zu sehen. Konnte eigentlich nur...
    Er eilte zu dem Schiff, das aus der Nähe größer wirkte, als er erwartet hatte, und tatsächlich: Auf der Kaimauer stand ein alter Mann und rauchte seine Pfeife, während auf dem Schiff hinter ihm einige Männer damit beschäftigt waren, Kisten herumzutragen. Vernon, eindeutig.
    „Sieh mal einer an. Für einen einfachen Fischer ist das aber ein ziemlich großer Kahn“, begrüßte Sergio den Seemann.
    Der Angesprochene ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Ah, da bist du ja. Hab mich schon gefragt, wo du bleibst. Wir sind gerade erst eingelaufen.“
    „Ich warte schon seit einigen Tagen.“
    „Ja, hat etwas länger gedauert. Wir können auch direkt losschippern. Da du ja übers Meer reisen wolltest, habe ich in Gorthar ordentlich Proviant besorgt. Musst mir nur noch sagen, wohin es genau gehen soll.“
    „Nach Setarrif. Auf Argaan“, sagte Sergio.
    „Sollte kein Problem sein. Ich war schon ewig nicht mehr in Setarrif. Schöne Stadt, mit goldenen Kuppeln und so. Ich weiß nur nicht, ob man da einfach so anlegen kann.“ Vernon fuhr sich mit der freien Hand durch den langen, ungepflegten Vollbart. Hingen da etwa noch Essensreste? „Naja, wir werden sehen.“
    Sergio räusperte sich. „Ich hätte da noch einen weiteren Passagier... Ist das ein Problem?“
    „Nö. Aber hol ihn schnell, ich will auslaufen, solange das Wetter noch günstig ist. Außerdem weckt so ein Schiff womöglich Begehrlichkeiten.“
    Kurz darauf lief Sergio zurück in Richtung Bordell. Als er Elaine erreichte, die kaum zu übersehen war, sagte er leise: „Das Schiff ist da. Deine Chance, für immer von hier zu verschwinden.“ Er wollte sie am Arm mit sich ziehen, doch sie widersetzte sich.
    „Da sind zwei von den Schlägern. Die sehen uns doch!“, raunte sie und deutete unauffällig auf zwei Männer, die nicht weit weg waren und aufmerksam die Prostituierten in der Nähe beobachteten.
    „Egal“, sagte Sergio und zog sie einfach mit sich, als die beiden Bewacher gerade nicht in ihre Richtung blickten.
    Als sie das Schiff erreichten, konnte Sergio es kaum glauben: Scheinbar hatten diese Trottel noch nichts bemerkt. Die Reise musste nun aber umso schneller beginnen.
    Als der alte Vernon Elaine erblickte, fiel ihm fast die Pfeife aus dem Mund. „Meine Güte, wen hast du denn da mitgebracht?“ Für einen Augenblick hatte Sergio den Eindruck, dass der Ausschnitt der jungen Frau ein räuberisches Glitzern in Vernons Augen zauberte. Dann war es wieder verschwunden.
    Elaine funkelte den Seemann wütend an, sagte aber nichts.
    „Wenn irgendjemand sich an ihr vergreift, ist er dran“, drohte Sergio.
    „Keine Sorge, meine Männer und ich können unsere Finger bei uns behalten“, versicherte Vernon. „Und jetzt kommt an Bord.“
    „Das will ich auch hoffen“, erwiderte Sergio. Im Vorbeigehen fragte er: „Was kostet die Überfahrt eigentlich?“
    Vernon winkte ab. „Das klären wir, wenn wir am Ziel sind. Aber 200 Goldmünzen werden es bestimmt.“
    „Aha. Kein Problem“, entgegnete Sergio. Das war gelogen. Eigentlich war er ja fast blank, aber das Gold konnte er immer noch besorgen, wenn er in Setarrif war. Davon durfte er dem alten Mann nur noch nichts sagen, sonst würde der sich noch in letzter Sekunde weigern, da er bestimmt wenig motiviert war, so lange auf Argaan zu warten, bis sein Passagier genug Gold zusammenhatte. Und da der Seemann nicht danach fragte...
    „Hey, rück sie sofort wieder raus, Mistkerl!“
    Sergio fuhr herum. Vor ihm standen die beiden Bewacher, von denen er angenommen hatte, sie ausgetrickst zu haben. So konnte man sich irren.
    „Ich weiß nicht, wovon du redest“, erwiderte er frech.
    „Diese Schlampe hinter dir gehört unserem Chef!“, sagte derselbe Mann und zog sein Schwert. „Wenn du sie nicht hergibst, mach ich dich alle!“
    So langsam nervte es. Ständig lief er irgendwem über den Weg, der damit drohte, ihn zu töten.
    „Verschwindet besser, solange ihr noch könnt!“, tönte Elaine hinter ihm. Scheinbar fühlte sie sich sicher. Und das, wo sie ihn gar nicht wirklich kannte. Tolle Idee.
    „Die beiden sind meine Passagiere, ihr Landratten!“, versuchte Vernon sein Glück. „Sie stehen unter meinem Schutz!“
    Auch der andere Schläger hatte jetzt sein Schwert in der Hand.
    „Dann erledigen wir dich ebenfalls, Opa!“, brüllte der Wortführer und stürmte auf Sergio zu. Mit wenigen Sätzen war er bei ihm und holte zum Schlag aus.
    Sergio wiederum riss im letzten Moment sein Schwert hervor und wich zur Seite aus. Der Hieb ging ins Leere, während sich Sergios Klinge tief in die Seite des Angreifers bohrte. Blut spritzte. Ohne einen Laut von sich zu geben, ließ der Getroffene seine Waffe fallen und ging zu Boden. Er rührte sich nicht mehr. Die Blutlache unter seinem Körper wurde derweil immer größer.
    Sergio war überrascht, wie gut seine Reflexe noch funktionierten. Trotzdem hatte er es wohl leicht übertrieben.
    Der zweite Schläger blieb wie vom Donner gerührt stehen. Er starrte erst auf seinen toten Kameraden, dann auf Sergio. Schließlich ließ er sein Schwert fallen und nahm die Beine in die Hand.
    „Mein Gott“, keuchte Elaine.
    Vernon seufzte. „Musste das sein? Dass die Leute sich dauernd gegenseitig abmurksen müssen...“
    „Selber schuld“, sagte Sergio nur.
    Kurz darauf war das Schiff bereit zum Auslaufen. Für den Toten auf der Kaimauer interessierte sich anscheinend niemand. Sergio hatte allerdings wenig Lust, abzuwarten, ob nicht doch jemand Interesse zeigte. Die Stadtwache zum Beispiel. Oder die restlichen Aufpasser im Dienste des Bordellbesitzers.
    „Segel setzen!“, rief Vernon, der Kapitän des Schiffes war.
    Wenig später wurde die Hafenstadt immer kleiner und verschwand irgendwann am Horizont.
    Sergio würde sie nicht vermissen.
    Geändert von Sergio (17.08.2011 um 14:31 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #174
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Die Jagd für den fetten etwas komischen Wirt hatte sich als komplizierter und anstrengender erwiesen, als es Andrim sich erhofft hatte. Sie hatten wirklich den ganzen Tag dafür vergeudet umher zu laufen, ihre Roben dreckig zu machen, in dem Wäldchen hinter der Taverne, und nach Wild zusuchen, es hatte gefühlte Ewigkeiten gedauert, bis sie außer ein paar kleine Blutfliegen und ein paar flinke Hasen, etwas gefunden hatten. Doch es hatte schneller reis aus vor ihnen gemacht, als sie die Hirsche und Rehe irgendwie hätten einfangen können.

    Schließlich jedoch, an einem kleinen Bach, hatten sie einen Hirsch aufgescheucht und der junge Novize hatte ihn schnell mit zwei Feuerpfeilen niedergestreckt. Pures Glück war diese Begegnung gewesen und beinahe wären sie ohne Erfolg zurück gekehrt...

    Irgendwie war die ganze Prozedur grausam gewesen und er war wirklich froh gewesen, nachdem sie das erlegte Tier abgegeben hatten und nun endlich ihren Weg fortführen konnten, doch es musste ja getan werden und es war nicht gegen irgendwelche Gesetzte abgelaufen, gegen irgendwelche Gesetzte von Innos und so durfte er sich nicht schuldig fühlen!

    "Kano, wenn die Beschreibung stimmt, werden wir wohl Morgen endlich die Ruinen erreichen, wir haben Proviant für drei bis vier Tage, das heißt, wir können uns sogar einige Zeit dort aufhalten, bevor wir uns nach einer weiteren Unterkunft umsehen müssen, oder gar wieder zurück gehen müssen, ich glaube wir werden die Zeit wohl mit inspizieren und nachstöbern ausfüllen und schauen, ob es sich lohnt noch einmal mit mehr Proviant wieder zu kommen, oder?", Andrim wollte, erstens, das Kano in seine Vorstellungen und Pläne mit eingebunden war und bescheid wusste, was er vor hatte und zweitens, dass er seine Meinung preis gab.

    Hier jedenfalls schien er nichts dagegen zu haben...

  15. Beiträge anzeigen #175
    Waldläufer Avatar von Kano Vilmar
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    Kano Vilmar ist offline
    ,,Meine Meinung sollten wir uns die Ruine mal einfach nur grob anschauen dann können wir festellen ob es sich überhaupt lohnt es auch nur zu versuchen dort noch was rauszuholen oder wie lange wir brauchen werden. Dann wissen wir für wie lange wir Proviant brauchen , mir persöhnlich erscheinen 3Tage zu wenig um eine zweimannstarke Ausgrabung durchzuführen geschweige denn dabei auch noch was gescheites dabei zu finden" war schließlich Kano´s Antwort. Er wusste das seine Worte alles verkomplizieren würden doch es ergab auch alles einen Sinn und würde die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges vergrößern. Am liebsten wäre ihm natürlich sie würden auch noch weitere Helfer mit sich nehmen doch wie das zu organisieren wäre wusste er selbst nicht. Für sowas würde ihr Geld einfach nicht ausreichen. Der junge Adlatus nahm einen kräftigen Schluck Wasser zu sich ,denn das ganze gerede hatte seinen Mund trocken gemacht. Sein Blick konzentrierte sich dabei immer noch auf Andrim ,da er nun eine Entscheidung von ihm erwartete.

  16. Beiträge anzeigen #176
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Lange würde es hoffentlich nicht mehr dauern, bis sie die Ruinen erreichten, vielleicht, wenn sie die heutige, schon angebrochene Nacht, natürlich mit Pausen, durchlaufen würden, vielleicht würden sie dann schon zur Morgenstunde den Ruinenplatz erreichen und konnten dann ungestört das Sonnenlicht des gesamten Tages ausnutzen um alles durch zu gehen und zu durch und überwandern.

    Andrim grinste: "Ja, so habe ich es ja auch in der Art, also grob gemeint. Ok, dann machen wir es so. Wenn wir Morgen ankommen, inspizieren wir mal die Lage, checken dort alles aus, ob und wo und was und dann schauen wir weiter", antwortete der junge gläubige Novize und gähnte herzhaft.

    Er zog sich seine Robe enger an den Körper, denn trotz der Tatsache, dass es Hochsommer war, erreichte ihn Nachts immer noch die Kälte und ihm fröstelte.

    "Oh man, lass uns hoffen, dass man in den Ruinen ein brauchbares Feuer erflammen lassen kann, und außerdem, fällt mir gerade so ein, lass uns hoffen, dass wir dort alleine sind, wenn keine Magier und Novizen, will ich nicht unbedingt noch jemand anderen begegnen", murmelte Andrim gedankenverloren in sich hinein.

  17. Beiträge anzeigen #177
    Waldläufer Avatar von Kano Vilmar
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    Kano Vilmar ist offline
    Unterwegs trafen Kano und Andrim auf einen Wegschrein der ziemlich verwuchert war. Man konnte nur spärlich erahnen da da mal eine Statue stand. Freudig Kano fiel ein das der Schrein nicht weit vom ehemaligen Kloster der Beschreibung nach lag. Da sie auch wussten was der Schrein bedeutete sprach jeder von ihn ein Dankgebet an Innos aus. Dann zogen sie hastig weiter denn sie wollten schnell ein Lager in der Nähe der Klosterruine aufschlagen, da es dort sicher keine Schlafplätze gab dies sie benutzen könnten. Morgen würden sie dann endlich die Ruine betreten und somit den ersten Schritt ihres Abenteuers hinter sich gebracht haben.

  18. Beiträge anzeigen #178
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Jetzt, am nächsten Morgen, sie waren beide müde, aber ziemlich froh, dass sie es durch gezogen hatten, und sie nun vor Ort waren, erreichten sie die Ruinen des ehemaligen Klosters. Der Wegschrein, welchen sie grob um Mitternacht erreicht hatten, hatte ihnen schon gezeigt, dass sie den richtigen Weg entlang gegangen waren, doch nun waren sie endlich da, endlich dort, wo es sich entscheiden würde, ob es sich gelohnt hatte, dass sie auf diese Insel gefahren waren, oder nicht.

    Eigentlich hatte es sich ja schon gelohnt. Sie waren herum gereist, hatten Erfahrungen gesammelt, eine neue Stadt erkunden können, ganz neue Lebensweisen, besoffene Seemänner, betrachten können und besuchten nun die Ruinen eines ehemaligen Klosters ihres Gottes.

    Sie bestaunten die Ruinen schon aus der Ferne, einige Abschnitte waren komplett eingestürzt, andere waren nur überwuchert und überwachsen, wie eben auch der Wegschrein.

    Langsam schlenderten sie über die riesige Steinbrücke, welche über eine Art Abgrund führte. Dort unten, den Abgrund entlang, floss Wasser, wie ein gewaltiger Burggraben, sah es aus. Die Brücke war zum Glück noch voll in Takt, Andrim hätte nicht gewusst, wie sie sonst dort hinüber gekommen wären. Dann endlich erreichten sie die Mauer des Klosters, hier und dort war sie komplett verschwunden, zum Beispiel dort, wo vermutlich sonst eine Tür oder Pforte angebracht gewesen war.

    Sie betraten das Kloster und schwiegen beide, Kano und Andrim waren zu aufgeregt, abgelenkt und fasziniert, als dass sie hätten reden können, außerdem gab es ja auch nichts zu bereden... Überall wucherte Ungraut und Büsche aus den Gesteinsresten und Geröllhaufen, überall konnte man noch erkennen, wie es einmal ausgesehen haben musste. Es war eine riesige Klosteranlage gewesen, mit einem Haupthaus, vermutlich einer Kathedrale, oder einem Tempel, in der Mitte und seiten Gängen, an den Mauern.

    Sie schauten sich an und nickten einander zu, sie würden jetzt einmal alles ablaufen und dann weiter schauen...

  19. Beiträge anzeigen #179
    Waldläufer Avatar von Kano Vilmar
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    Kano Vilmar ist offline
    So suchten Andrim und er erstmal getrennt die Ruine ab und Kano lief wahlos um die alte Klosteranlage umher, dabei achtete er auf das er nicht über einen Stein stolperte die zuhauf verstreut lagen. Als er im Hof nichts
    fand außer Steinen und einen kleinen von Unkraut überwucherten Ackerfeld ,nur noch einzelne Weizenhalme liesen erahnen das dort mal eins war , betrat er eins der nicht eingestürzten Gebäude. Er wimmelte dort von Spinnenweben und Staub der durch die Luft wirbelte. Mit Zusammengekniffen Augen und die Nase mit seinem Arm bedeckt betrat er hustend den Raum. Verzweifelt versuchte was bei dem ganzen Staub der in der Luft lag zu erkennen. Plötzlich hörte er ein verdächtiges Knacken das ihn aufhorchen lies. Dann hörte er denn Boden unter sich knirschen. Erschrocken versuchte er schnell den Raum zu verlassen doch er war schon zu spät. Der Boden unter seinen Füssen löste sich und der Adlatus kam unfreiwillig eine Etage tiefer auf den Boden auf. Benomen versuchte er sich kriechend in eine Ecke zu verschanzen damit nicht der die Decke ihn unter sich begräbt da der Raum in der er noch vor kurzem war noch immer Gesteinsbrocken nach unten fallen lies. Nachdem er sich gerettet wusste fiel Kano ihn Ohnmacht.
    Geändert von Kano Vilmar (10.08.2011 um 13:17 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #180
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Sie hatten sich aufgeteilt und Andrim stöberte gerade neugierig in einem der vielen Räume herum, vermutlich einer ehemaligen Schlafkammer, als von draußen auf einmal ein wirklich panischer Aufschrei zu hören war, dann donnerte es und der Schrei verlor sich langsam, lauter, als der gewohnte Donnerschlag eines Gewittert rumpelte es von außen und kurz darauf kehrte wieder Stille ein.

    Schnell rannte der junge Novize nach draußen und schaute sich aufgeregt um. Auf der anderen Seite der Klosterruine, gegenüber von dem Haus, in welchem er gerade gewesen war, schien es geschehen zu sein, nur was genau passiert war, konnte der Gläubige höchstenfalls erahnen und mutmaßen, denn massig aufgewirbelter Staub, welcher aus den Türen und Fenstern der Räume dort drüben drang, verpestete alle Sicht.

    "Kano?", fragte er ängstlich und besorgt nach. Keine Antwort. Vermutlich war das Dach eingestürzt und begrub den armen Adlatus nun unter sich... ob er noch lebte, INNOS HILF...

    "Kannst du mich hören?", er kam zögernd näher und blinzelte in die Rauchwolken hinein.

    Denk nach Andirm! Denk nach, trieb er sich an und überlegte, was zu tun sei. Er konnte es vermutlich vergessen, dort nun hineinzustürmen, er würde entweder ersticken, gegen irgendetwas rennen, ebenfalls Gefahr laufen, dass ihm etwas auf den Kopf fiel und Kano würde er dabei trotzdem nicht sehen...

    Plötzlich fiel ihm etwas ein, die Astralebene! Er setzte sich hin, schloss die Augen und berührte die Magie in sich. Es war schwer die Gedanken zu beruhigen und zu verdrängen, doch er war geübt in der Meditation. Er ließ sie wandern, schneller und schneller, sein Inneres, seine Magie, sammelte alle Teile, atmete ruhig und gleichmäßig, versperrte sich allen Gedanken, versank immer weiter in sich, bis er seinen Geist gebündelt hatte und dann schoss er aus seinem Körper hinaus in die Welt, raus, in die Kälte, raus aus der schützenden Hülle.

    Ein Blick auf sich selbst, auf seine leere Hülle und dann schwebte er schon nach vorne. Kano brauchte ihn und er würde ihn nun suchen und genauer unter die Lupe nehmen, was passiert war. Der Rauch und der Staub waren durchsichtig geworden, er konnte alles wahrnehmen und schnell schlüpfte er in das Haus hinein. Der Sog wurde immer spürbarer, doch Andrim hatte viel geübt und würde noch eine ganze Weile dagegen ankämpfen können und vor allem müssen.

    Anscheinend war nicht die Decke eingestürzt, nein, es war der Boden gewesen, welcher eingestürzt war, es schien hier unten so etwas, wie Katakomben zu geben... schnell wanderte er weiter nach unten und schon bemerkte er Kano, er spürte die Angst, das schlafende, ob er wohl bewusstlos war?

    Er wollte näher heran, doch dann durchzuckte seinen Geist ein Schrei. Etwas war da, in der Dunkelheit und es tat ihm Gewalt an, schnell flog sein Geist zurück, wurde zurück gezogen zu seinem Körper. Er sprang auf, kurz nachdem er wieder er selbst war und schwindelte, dann kippte er wieder um und lag benommen im Gras...

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