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  1. Beiträge anzeigen #381
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Porgans Lager - Nördlicher Talkessel

    Vogelzwitschern, dann Stille. Wind kam auf und roch nach Meer. Schnäbel hackten auf Aas ein, bevor Federschöpfe wieder hinauf gingen und große Augen sich umsahen. Gegacker ertönt, Drohgebärden wie man sie kannte. Laufvögel bäumen sich auf und krächzen drauf los, als würden sie den Kadaver verteidigen wollen - vor einen Menschen.
    Mit ihrem grauen Gefieder und weißen Federschöpfen sind sie dem Jäger bekannt. Gebirgsscavenger. Größer als die gemeinen Scavenger und weit größer als die grüngefiederten Waldscavenger die in den Wäldern Sildens heimisch sind. Ihr Schnäbel sind schwarz, wie die von Krähen und ihre Beine weit kräftiger und an zerklüftete Gebiete angepasst. Doch sie sind nicht zum sprinten gedacht, sondern zu springen. Ein erster Scavenger wagt es, springt einige Meter vor und macht sich größer als er ist. Die anderen folgen, während der Mensch zurück weicht und seinen Speer bereit hält. Der epische Kampf gegen ein Scavengerrudel? Mitnichten.
    Sehnen entspannen sich, als der Speer in die Höhe gestreckt wird. Pfeile surren aus dem Dickicht, aus erhobenen Positionen und von Bäumen herab. Ein Hinterhalt.
    Verstummendes Krähzen - zwei Mal, drei Pfeile stecken in beiden Leibern. Die Scavenger schrecken auf und beginnen mit großen Sätzen zu flüchten. Drei Pfeile jagen ihnen hinterher, doch keiner trifft einen Scavenger auf seinem Fluchtweg. Der Speer jagt in einen leidenden Scavenger und die kurze Jagd ist zu Ende. Vigo winkt die anderen her und dann treten sie hervor. Ornlu der aus dem Dickicht schoss, Aethel der vom Baum aus schoss und Iun der ebenso geschossen hatte. Nicht zu vergessen Okam als Ornlus Begleitung. Man spricht sich zu, dass es ihnen glückte und es klug war auf die Mittagshitze zu warten. Der ältere Wildziegenkadaver fand seinen Nutzen für die Waldvölkler. Genauso wie es die Gebirgsscavenger würden. Man entschuldigt sich bei ihnen, erzählt ihnen das ihr Fleisch viele sättigen wird und wäscht damit seine Weste rein.
    "Ein dritter wäre nicht übel gewesen.", kommentiert Iun.
    "Ein dritter wäre zu viel des Guten gewesen. Das Rudel besteht nun aus vier Tieren. Die können sich noch verteidigen. Okam besorg Transportäste. Wir sollten dann zurück kehren.", meinte Ornlu und sammelte Zustimmung.
    "Den Spuren nach, dürften dort auch schon mehr sein. Schon seltsam, wenn man man die Spuren der eigenen Leute findet und sie doch nicht fasste.", sinnierte Aethel.
    "Beruhigender als sie zu finden.", kommentierte Vigo der die blutige Speerspitze im Gras säuberte. Ornlu stimmte zu, während Okam fröhlich pfeifend mit zwei dickeren Ästen zum Transportieren der Tiere ankam.

  2. Beiträge anzeigen #382
    Höllenwache Avatar von Varghash
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    Varghash ist offline

    Vorposten bei Gotha

    Varghash schritt nachdenklich durch das Lager. Der letzte Untotenansturm war zwar mehr oder minder erfolgreich zurückgeschlagen worden, allerdings sah der Berufene sofort, dass die Orks im Lager angespannt waren. Ein weiterer Angriff von Seiten Montera wäre nun vermutlich ein herber Schlag für die Hladak, dass wusste er und deshalb erschien ihm die Vision immer wahrhaftiger. Der Schöpfer hatte wahrlich ihn zu seinem Propheten bestimmt.
    'Du glaubst die Scheiße immer noch, die du dir selber eingeredet hast?', fragte der Geist der Hexe spöttisch zu Varghashs Ärger,'Allerdings gebe ich dir Recht, deine Leute leiden tatsächlich unter dieser Last.'
    'Sie sind nicht meine Leute', dachte Varghash und starrte hoch zur Festung, welche noch immer wie ein Mahnmal über dem Vorposten thronte, 'Für Potros bin ich noch immer ein Späher aus Montera.'
    'Dann beweis ihm doch das Gegenteil! Red doch mit den Kriegern!', mahnte die Hexe ihn für seine Hoffnungslosigkeit, 'Auch ich spüre die Macht dieses Ortes und dennoch würde ich mich nicht davon beeindrucken lassen.'
    Varghash wollte zunächst widersprechen, jedoch leuchtete ihm die Logik dieser Worte tatsächlich ein. Wenn er sich für das Lager einsetzte dann dürfte man ihm hoffentlich bald wieder vertrauen so viel war sicher. Er diente zwar Varrag-Lugdrub, sein Meister jedoch kümmerte sich auch um die Verletzten des Vorpostens. Wieso sollte er dann ebenfalls untätig sein?
    "He du!", sprach er sofort einen der Krieger an, misstrauisch drehte dieser sich zu Varghash um.
    "Der Monterahund...", knurrte er abschätzig,"Was willst du?"
    "Ich möchte helfen, ich diene dem Schöpfer", begann Varghash freundlich,"und weiß auch was euch momentan besorgt. Ein Angriff von Seiten Monteras wäre jetzt nicht besonders günstig..."
    "Schlau, darauf wäre ich auch selber gekommen.", lachte der Krieger geringschätzend,"Hältst du mich deswegen vom Wachdienst ab?"
    Varghash musste grinsen."Nicht direkt, aber was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass der Schöpfer mit mir gesprochen hat?"
    Der Krieger sah den Berufenen vor sich kopfschüttelnd an. "Vermutlich hast du alter Veteran zu viel gekifft. Das würde ich sagen!"
    Zufrieden sah Varghash, dass sein Gegenüber jedoch noch immer interessiert klang, er hatte offenbar die richtige Person gefunden.
    "Nun, vermutlich hab ich mir dann auch die Baupläne für einen gewaltigen Kriegsaltar eingebildet...", fuhr er deshalb unschuldig fort. Umso erfreuter war er nun, dass das Interesse bei seinem Gegenüber nun komplett geweckt war.
    "Ein Kriegsaltar?", fragte der Krieger verdutzt,"Moment mal Orak, das musst du mir jetzt erklären."
    "Im Grunde rede ich von einem Altar auf Rädern, welcher dem Schöpfer geweiht ist. Eine Waffe, welche vom Schöpfer gesegnet wurde und unsere Feinde bei ihrem Anblick in Angst und Schrecken versetzt.", erklärte Varghash ungefähr seine Vorstellungen, welche der Krieger vor ihm gierig wie ein Schwamm in sich aufsog. Er setzte seine Erklärungen noch weiter fort und erzählte von dem Altar selber, welcher auf einem Podest ruhen sollte, von dem drachenartigen Schrein, in dessen Augenhöhlen Fackeln montiert werden können, von den Pfählen auf beiden Seiten, wo die Feinde des Krushakclans aufgespießt werden können und vom Fortbewegungsmechanismus dieser Belagerungswaffe.
    "Beim Schöpfer, die Konstruktion klingt großartig!",stieß der Krieger erstaunt hervor, offenbar malte er sich schon vor innerem Auge den hölzernen Drachen mit seinen lodernden Fackelaugen aus wie die schreckgeweiteten Augen der Monteraorks, "Du solltest mit Potros darüber reden sobald du dich wieder bei ihm sehen lassen kannst, mit so einem Altar würde mir der Wachdienst vermutlich leichter fallen."
    "Und das weiß auch der Schöpfer.", lachte Varghash gutmütig und legte ihm die Hand auf die Schulter,"Rok Tar, Schattenkrieger, dir sei es erlaubt im Lager diese Pläne zu verkünden. Ich werde demnächst mit Potros darüber reden, damit er den Bau dieser Waffe in die Wege leitet."
    Anschließend wandte er sich von dem Krieger ab, wohlwissend, dass er kein wirkliches Vertrauen geerntet hat. Reden konnte er noch von seiner Zeit als Aufseher und die Krieger würden ihn trotz dieses Gerüchts vermutlich auch weiterhin als Kanloyalisten ansehen... es galt dies zu ändern indem man die Worte in die Tat umsetzen würde!

  3. Beiträge anzeigen #383
    Schwertmeister Avatar von Waspus
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    Waspus ist offline
    Erstaunlich. Das menschliche Wesen hatte sich Waspus nur sehr selten erschlossen. Er hatte sich nie große Mühe gegeben die Menschen, ihre Beweggründe und Gefühle zu verstehen. Doch in diesem einen, besonderen Fall schien er Elvo etwas voraus zu haben. Waspus war sich sicher mit seiner Einschätzung direkt ins Schwarze getroffen zu haben.

    „Nun. Gewiss war Datterus nicht immer der wirre Greis der er heute ist. Vermutlich führte er ein ganz normales Leben, wie du und ich. Das Alter hat ihm dieses jedoch genommen und Lebenswille und Tatendrang wichen Frustration und Eintönigkeit. Den lieben, langen Tag sitzt er nur rum und weiß nichts mit sich anzufangen. Er benötigt also etwas um sich zu beschäftigen. Etwas, dass ihn seine verlorene Nusschalensammlung vergessen lässt und ihn zufriedener macht. Mein Vorschlag wäre: Geben wir ihm eine Aufgabe. Und wenn sie noch so banal ist, das muss er ja nicht wissen. Ich glaube wirklich, dass wir ihm damit helfen könnten. Was meinst du?"

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline

    Geldern

    In voller Größe thronte der Vollmond am Himmelszelt und ließ die Stadt unter sich in geheimnisvolles Zwielicht versinken. Nur wenige Gestalten befanden sich jetzt noch auf der Straße und die Meisten von Ihnen nicht unbedingt mit heldenhaften Absichten. Ein kleiner, abgeschiedener Platz inmitten der heruntergekommen Slums in dem Sklavenviertel nahe der Mine diente als Austauschplatz für allerlei Waren, die bei Tageslicht nur selten den Besitzer wechselten. In einer verlassenen Hütte, die wohl früher von einem oder vielleicht auch mehreren Sklaven bewohnt wurde, wartete Idun auf seinen Geschäftspartner. Die Geschäfte wurden nämlich nie direkt auf dem provisorischen „Markt“ geführt, sondern stets über Mittelsmänner, damit man den Weg der Ware hinterher schlechter nachvollziehen konnte. Idun war diese Sache nicht ganz geheuer und die Geheimniskrämerei ging ihm offen gesagt auch ziemlich auf die Nerven, sodass er fast bereit war den Handel abzubrechen und wieder seiner Wege zu gehen. Doch musste er nicht mehr lange warten bis der Händler eintrat, in der einen Hand ein Säckchen, welches – wie Idun sich vielleicht nur einbildete – einen angenehmen Geruch nach frischem Sumpfkraut trug.
    << Ich hab die Ware. Eine Ladung feinstes Zeug, wie abgemacht. >>
    Idun wollte das Säckchen bereits an sich nehmen, doch der Mann hielt es forsch zurück.
    << Hey, erst das Geld! 50 Goldmünzen und keine weniger, klar? >>, forderte er mit ein wenig übertrieben harter Stimme. „Er hat Angst.“
    Plötzlich wurde Idun klar, dass seine letzten Reserven nur ungefähr 40 Goldmünzen betrugen, aber er würde diese Hütte nicht ohne das Kraut verlassen. Viel zu lange hatte er schon darauf gewartet. Nein, er würde es bekommen!
    << Ich fürchte, du wirst mit weniger auskommen müssen. >> Der Händler schaute ihn ungläubig an. Mit einer solchen Antwort hatte er nicht gerechnet und Idun nahm sich vor die Unsicherheit dieses unerfahrenen Typs auszunutzen.
    << Ich hab gesagt 50! ... Ich mein das auch so! >>
    Ohne Vorwarnung zückte Idun seinen mittlerweile verrosteten Jagddolch und hielt ihn dem Händler unter die Kehle, woraufhin jener ein erschrockenes Keuchen vernehmen ließ.
    << Du nimmst 40, verstanden? >>
    Übermäßig vorsichtig, um ja nicht die Klinge zu berühren, nickte er und Idun senkte die Waffe. Nachdem er ihm sein ganzes Geld in die Hand gedrückt hatte, verließ der Händler eiligst die Hütte, ließ das Säckchen Sumpfkraut jedoch zurück. Behutsam, ja fast fürsorglich wurde es von Idun geöffnet, als ob es Saatgut für den nächsten Frühling wäre oder ein Medikament, das Idun von einer schweren Krankheit erlösen würde. Mit einem Mal waren alle Sorgen vergessen, alle Schmerzen verblasst. Er hatte das Kraut und alles war gut! Schon der Geruch des Sumpfkrautes erzeugte ein wohliges Hochgefühl in ihm und er konnte diesen Moment gar nicht lange genug auskosten. Gerade als er sich das Kraut zurechtdrehen wollte, bemerkte er jemanden im Türrahmen stehen. „Ob er mich schon die ganze Zeit beobachtet hatte?“ Idun wollte schon protestieren, als er dem Mann ins Gesicht blickte.
    Ein alter Bekannter.
    Sprachlos schauten sich die beiden Männer gegenseitig an, ungläubig, dass sie an diesem Ort einander wiedertrafen, bis Idun schließlich das Schweigen auflöste.
    << Du? >>

  5. Beiträge anzeigen #385
    Tras Tadc Avatar von Uncle-Bin
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    Uncle-Bin ist offline

    Unweit von Vengard

    Zwei Jahre waren vergangen seitdem Uncle Vengard verlassen und seine ziellose Reise durch Myrtana begonnen hatte. Er hatte sich nie länger als ein paar Tage an einem Ort aufgehalten und trotz seines markanten Gesichtes war es ihm stets gelungen nicht mehr als nötig aufzufallen. Ein Talent, das ihm wahrscheinlich gleich mehrfach das Leben gerettet hatte.
    Auf seiner Reise war er in viele Rollen geschlüpft. Er hatte sich als Tagelöhner auf Gehöften verdingt, als Wanderprediger das Wort Innos‘ verbreitet und Trost gespendet und im einen oder anderen Gasthaus für ein warmes Mahl Geschichten erzählt, die er zuvor anderswo aufgeschnappt hatte. Es war kein leichtes Leben gewesen, aber es war ihm immer irgendwie gelungen den nächsten Morgen zu erleben und die grausame Lethargie, die er in Vengard empfunden hatte, war von ihm gefallen. Wahrscheinlich war er deswegen einfach immer weitergezogen, weil er in seinem Innern nie wieder das lähmende Gefühl der Aussichtslosigkeit und des Stillstandes empfinden wollte, das sich einstellte, wenn man zu lange an einem Ort verweilte.

    Nun war dieses Gefühl wieder da und quälte seinen Verstand. Die Reise selbst war zu eben dem verkommen, was er an Vengard so gehasst hatte. Wenn man jeden Tag etwas Neues erlebte dann gewöhnte man sich irgendwann daran. Im Grunde stand die Welt um ihn nun wieder still und war langweilig geworden. Hinzu kam die Tatsache, dass er immer noch ein Paladin, sogar ein Lord, war und auch wenn er stets im Namen seines flammenden Herren gelebt hatte, so fühlte er dennoch, dass er den Orden im Stich gelassen hatte. Sein Glaube an die Hoffnungslosigkeit der heiligen Mission das Land von den Orken zu befreien, stellte einen Affront an seine Bestimmung dar. Als Paladin war es nicht nur seine Pflicht Innos zu dienen, es war vielmehr seine Aufgabe mit Schwert und Rüstung an der Spitze des Heeres zu stehen. Dieser Pflicht konnte er mit seiner Reise auf Dauer nicht gerecht werden. Vielleicht war diese Erkenntnis das eigentliche Ziel seiner Reise geworden.

    Seine Rüstung war schmutzig und an einigen Stellen zeichneten kleine Rostflecken im fahlen Abendlicht ein hässliches Muster. Er betrachtete sie noch einen Augenblick bevor er sie aus der Kiste nahm in der er sie vor so vielen Monaten versteckt hatte. Das halb vermoderte Hammelfell, in das er sie gewickelt hatte, war kaum mehr zu gebrauchen. Innerlich hatte er immer gewusst, dass er zurück kommen würde, um seine Rüstung zu holen. Zurückgelassen hatte er sie nur, weil er sie nicht mit seinem Zweifel beschmutzen wollte und andererseits ein jeder Mensch mit einer solchen Rüstung im Gepäck früher oder später auffallen und an einem Galgen hängen würde. Allein hatte man keine Chance gegen die Horden der Grünfelle.
    Nach einigen Momenten des gedankenverlorenen Zögerns wendete er seinen Blick von der Kiste ab und sah tiefer in den dunklen Wald hinnein. In wenigen hundert Metern Entfernung würde er sein Schwert finden und sich dann zu jener Stadt begeben, die ihn in die Wildnis getrieben hatte.

  6. Beiträge anzeigen #386
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Porgans Lager

    Mit gemächlichen Schritten spazierte Gwydion durch das kleine Lager aus Zelten. Zum Harfespielen und Singen fehlte ihm heute irgendwie die Lust, auch wenn er in den letzten Tagen oft gespielt hatte vor einem dankbaren Publikum, das angestrengt den gesungenen Geschichten gelauscht hatte. Aber heute war ihm einfach nicht danach.

    „Murielle...“, meinte er leise, als er die junge Frau vor dem Zelt sitzen sah, in dem sie Unterschlupf gefunden hatte.
    Gwydion ließ sich neben ihr nieder und beide blickte eine Weile durch die kleinen Lücken im dichten Blätterdach zu den Sternen hinauf. Der Druide bemerkte aus dem Augenwinkeln, wie Murielle den Blick wieder senkte und auf seine Hände blickte.
    „Was hast du da?“, fragte sie interessiert und deutete auf die Handfläche, die Gwydion nach oben gedreht hatte, um sie gedankenverloren zu massieren.
    „Ein Mal...“, meinte Gwydion und blickte hinunter auf das verschlungene Muster, „...das mich mit einem geliebten Menschen verbindet.“
    Murielle blickte das Muster an, vielleicht versuchte sie einzuschätzen, wie es auf die Handfläche gekommen war. Gwydion konnte sich vorstellen, dass sie alle möglichen Arten der Narbenbildung in Betracht zog und musste lächeln, denn auf eine magische Erklärung würde sie vielleicht gar nicht kommen.
    „Mit Isabel?“, fragte Murielle leise und erinnerte sich wohl an die Geschichte, die Gwydion ihr erzählt hatte, an die Flucht aus Jharkendar vor den Orks und dem erlittenen Verlust.
    „Nein...“, er schüttelte leicht den Kopf, „...mit meiner Frau. Ich habe sie in Silden kennen gelernt, wir waren zusammen auf einer Pilgerreise unterwegs und haben uns irgendwie verliebt. Wir haben uns vor zwei Jahren vermählt... auf waldvölkische Art.“
    Schweigend betrachtete Murielle ihn, er meinte in ihren Augen Überraschung zu erkennen, vielleicht auch... Enttäuschung?
    „Unsere Wege haben sich noch vor dem Unglück in Silden getrennt... ich weiß nicht wo sie jetzt ist... und wann ich sie wieder sehen werde...“, Gwydion hob den Blick und sah Murielle an, die recht still geworden war, „...du wirkst überrascht.“

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    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    „Ja, irgendwie schon, aber wahrscheinlich nicht so, wie du vielleicht denken magst.“ Sie konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken, auch wenn es für Gwydion eventuell unhöflich oder gar plump erscheinen mochte.

    „Ich hätte dir das einfach nicht zugetraut. Dass du vermählt bist, meine ich. Nicht, weil es nicht zu dir passen würde, auch nicht, weil ich selber nichts auf solcherlei Verbindungen gebe, es sei denn sie sind aus einer politischen oder finanziellen Notwendigkeit heraus entstanden. Ich frage mich einfach nur“, sagte sie und blickte ihn dabei herausfordernd an, „warum das Zeichen? Wen man liebt, den sollte man stets in seinem Herzen tragen, es bedarf dazu keiner Symbole, die einen an die geliebte Person erinnern, denn das tut man auch ohne all dies – sollte man doch, wenn es wirklich Liebe ist, oder? Wenn man jemanden wahrhaftig und aus tiefstem Herzen liebt, ist so etwas vermutlich nicht notwendig. Oder hat es damit noch etwas anderes auf sich? Sie ausfindig machen kannst du damit jedenfalls nicht, sonst wüsstest du wohl, wo sie sich befindet. Ist es nur dazu da, um anderen zu zeigen, dass du zu ihr gehörst? Hast du vor, sie zu suchen? Ich vermute, du hast das schon zur Genüge getan, hmm?“

  8. Beiträge anzeigen #388
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Der junge Mann runzelte kurz die Stirn und überlegte, was er darauf erwidern sollte. Das Mal war magisch, aber konnte er das Murielle erzählen?
    „Es geht nicht darum gegenseitigen Besitz anzuzeigen...“, begann er schließlich nachdenklich, „...sondern darum, dass man immer irgendwie verbunden ist, selbst wenn Meilen zwischen uns beiden liegen... wenn ihr etwas zustoßen würde, würde ich es spüren. Und ich spüre, wenn sie in der Nähe ist. Aber ich suche sie nicht, weil sie nicht gefunden werden will. Ich bin mir nicht sicher, was aus uns beiden werden wird...“
    Murielle runzelte die Stirn und betrachtete das Mal neugierig, fuhr schließlich mit den Fingerspitzen über Gwydions Handfläche.
    „Wie geht das? Dass du das spürst?“, wollte sie wissen.
    „Das ist ein weites Feld...“, Gwydion schmunzelte, „...solche Dinge gibt es eben nicht nur in Geschichten. Es gibt vieles auf dieser Welt, das märchenhaft erscheint, aber es ist so real wie meine Hand hier, die du berühren kannst.“
    Murielle blickte noch immer etwas skeptisch.
    „Ist so, wirklich.“, Gwydion schmunzelte und die junge Frau nickte kurz.
    Vielleicht dachte sie im Hinterkopf irgendetwas von 'Spinner' oder sie glaubte ihm wirklich. Wenn sie wirklich mit dem Gedanken spielte sich dem Waldvolk anzuschließen, würde sie das vielleicht früher oder später.
    „Es ist spät, wir sollten uns schlafen legen...“, meinte Gwydion schließlich.
    „Ja...“, Murielle stand auf und schlug den Stoff des Zeltes zur Seite, dann wandte sie sich um, blickte Gwydion wartend an.

    Der junge Druide erwiderte ihren Blick und stand schließlich auf, um ihr zu folgen. Allein die Sterne, die irgendwo weit da oben über den Baumkronen im nachtblauen Himmel glänzten konnten wohl gerade auf Feen hinunter sehen und wussten wo sie war. Und allein Adanos wusste, wann er sie wiedersehen würde. Ob er sie wiedersehen würde.
    Er lag mit offenen Augen, den Blick zur Zeltdecke wach und lauschte Murielles Atem, die nur eine Armlänge von ihm entfernt lag. Es war beruhigend den gleichmäßigen Atemzügen der jungen Frau zu lauschen. Tröstend irgendwie. Und es fiel ihm schwer dem Gedanken zu widerstehen zu ihr zu rutschen und den Arm um sie zu legen.
    Geändert von Gwydion (27.07.2010 um 22:10 Uhr)

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    So schnell ging es schon wieder weiter. Anscheinend wollte Lordan keine Zeit mehr verlieren. Also marschierten sie durch den vom Vollmond beleuchteten Wald und Nero verschwand im Dickicht. Bartimäus kannte das, der Wolf würde sich etwas zu fressen suchen, später würde er wieder zu ihnen stoßen.
    Weil es sonst gerade nichts zu tun gab, nahm Bartimäus wieder das Gespräch mit Nagor Kev auf.
    "Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass wir nichts zu essen finden würden. Es gibt hier mindestens zwei Leute die mit dem Bogen umgehen können, außerdem gibt es Beeren und Wurzeln."
    Ob das seine Bedenken gewesen waren, wie er nach dem Proviant gefragt hatte, wusste er nicht, aber er sagte es trotzdem.
    "Wo warst du eigentlich bevor du zu uns gestoßen bi-"
    Lordan unterbrach ihn.
    "Quatscht hier nicht herum wie Waschweiber! Ihr seid nicht alleine auf der Welt! Es könnten auch Orks in dem Wald sein!"
    Es war geflüstert, klang aber trotzdem als hätte er sie angeschrien. Bartimäus verdrehte die Augen, obwohl er nicht wusste ob Nagor Kev es sehen konnte.
    Also schlichen sie still und darauf bedacht keine Spuren zu hinterlassen durch den Wald.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Porgans Lager - Zumindest nicht weit davon weg

    Ebenso wie der Baumeister und seine Frau, waren noch nicht alle der hier im Talkessel lebenden zu Bett gegangen, sondern erledigten noch ein paar Wege, oder saßen mit anderen an Lagerfeuern. All zu viele waren es allerdings nicht, so dass es schon sehr ruhig im Lager war und man die Stimmen der Nacht klar vernehmen konnte. Dass aber noch eine ganze Sippe auf den Beinen war, wussten nur eben jene, die sich dazu zählen konnten und Hannah. Eben jener hatte Melford bereits von dem erzählt, was sie bald erwarten würde, doch hatte sie es an eine Bedingung geknüpft, die ihr Mann nun einlösen musste.
    Allein und Seite an Seite standen sie nun ein Stück außerhalb des Lagers. Etwas kühl war es, der Wind wehte hier im Talkessel nur schwach und der Mond war auch nicht zu sehen. Allgemein war es wahrlich sehr Dunkel, was wohl daran lag, dass Neumond war, beziehungsweise erst Gestern gewesen war. Etwas Unheimlich war es schon, wenn man nur schwer die Konturen der Bäume erkennen konnte, weshalb Melford vorsichtshalber eine kleine Lichtkugel heraufbeschwor. Dies hatte ihn etwas Mühe gekostet, hatte er doch so lange schon keine Magie mehr genutzt und musste sich erst wieder hineinfinden. Jetzt aber, wo sie einmal heraufbeschworen war, war es ein leichtes sie aufrecht zu erhalten und mit ihren Schritten zu lenken.
    „Also…ich weis nicht so Recht, wie ich es sagen soll.“ Begann Melford zaghaft, doch drängte seine Frau nach Antworten.
    „So schwer kann es doch nicht sein.“
    Ein Seufzer, der Handwerker strich sich übers Gesicht und holte sich die Erinnerungen an jenen Tag aus den tiefen Winkeln seines Gedächtnisses zurück.
    „Du weist ja, dass ich deinen Großvater im Wald begleitet hatte und als wir wieder nach Silden kamen, schien er den Anblick nicht verkraftet zu haben.“ Erklärte er äußerst kurz und ließ einige Minuten verstreichen, bevor er weiter redete. In Hannah’s Gesicht spiegelten sich Besorgnis und das verlangen nach Gewissheit wieder, was ihn schließlich weitersprechen ließ.
    „Ich konnte auch nicht fassen, dass Silden noch mehr zerstört worden war, als ich es mit Sulis verlassen hatte, doch er schien es sich sehr zu Herzen zu nehmen…“ Vielleicht war ich einfach schon durch den Brand meines Elternhauses abgestumpft. Dachte Melford für sich. „…Er konnte es wohl einfach nicht glauben und redete auch davon, dass Silden sicher sein müsste und so was einfach nicht wahr sein könne. Schließlich…rannte er in den Wald und rief dabei irgendwelche unverständlichen Dinge vor sich hin. Ich bin ihm noch eine Weile hinterher gerannt, doch in der Dunkelheit verlor ich ihn schließlich. Keine Ahnung, ob er noch lebt, oder nicht.“ Schloss Melford hoffnungsvoll ab.
    Hannah hatte seinen Worten still gelauscht und ihren Kopf an seine Schulter gelehnt.
    „Ich…ich habe so was schon gedacht.“ Sagte sie mit leicht weinerlicher Stimme. „Als die Orks damals Silden überfielen, ist er auch in den Wald gerannt und hat sich versteckt…er war einer der ersten, die Silden aufgaben und Schutz in den Wäldern suchten.“ Erklärte sie. Der Handwerker hatte schon geahnt, dass Sulis schlechte Erfahrungen mit den Orks gemacht hatte, so wie dieser sich die Seele ausgeschreiehn hatte.
    Den ganzen Weg lang schwiegen sie und ließen die Worte einfach im Raum. Still war es, aber es war eine erleichternde Stille…endlich alles erzählt zu haben, selbst wenn Hannah ihrem Großvater nachtrauerte.
    Schließlich erreichten die Beiden den geheimen Treffpunkt der Rattensippe ein Stück vom Lager entfernt. Weit genug weg, um in Ruhe ihren Ritualen nachgehen zu können.
    „So…da wären wir.“ Rief Melford in die Runde, die sich da um ein Lagerfeuer versammelt hatte und gesellte sich, unter freudigen Willkommengrüßen, zu Yared. Als Quotendruide, war sein Platz nun mal in der Nähe des Sippenführers. Auch Hannah schien nun ein wenig besser gelaunt zu sein und so hoffte der Baumeister, dass sie der Heutige Abend ein wenig von ihrem Großvater ablenken würde. Alkohol wäre schließlich auch noch im Spiel.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline
    "Dieser Lordan scheint ziemlich streng zu sein." flüsterte Nagor Bartimäus zu als er nach vorne ging.

    "Ja ich mag ihn nicht aber was soll man machen" antwortete Bartimäus und sah dauernt nach vorn ob Lordan wohl nichts hört.

    "Du wolltest vorher wissen woher ich kam oder?" fragte Der Raufbold.

    Bartimäus nickte. Nagor begann langsam zu erzählen "Geboren wurde ich hier in Silden aber ..." Nagor zögerte "Ichweiß nicht ob du mir die Geschichte glaubst aber es wahr so, also es gab einen Veräter in Silden..." Nagor begann von ganz vorne wie der Veräter ihm ihm des Verates anklagte und ihn dann in die Strafkolonien steckte. Dann erzählte er von seiner Zeit im Sumpf, in Khorinis bis hin zum Angriff des Drachen auf Silden. "Und nach dem Angriff machte ich mich auf dem Weg auf der suche nach einer Neuen Heimat. Ich ging mit Shadow durch die Wälder und erlebte das eine oder andere Abenteuer und jetzt bin ich bei euch.

    Bartimäus sah ihmn erstaunt an "Das ist wirklich eine beeindruckende Geschichte und ich glaube dir." Nagor lächelte und sie setzten ihr Gespräch fort.

  12. Beiträge anzeigen #392
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Das war tatsächlich eine spannende Geschichte und Bartimäus hatte nicht damit gerechnet, dass Nagor Kev so viel von der Vergangenheit erzählen würde. Er glaubte ihm wirklich. Was hätte er denn davon gehabt etwas zu erfinden. Bartimäus wollte jetzt aber nicht auch seine Geschichte erzählen, Lordan hatte sie während Nagors Erzählung schon einmal böse angeschaut.
    "Vielleicht sollten wir jetzt wirklich etwas leise sein" meinte er.
    Also gingen sie schweigend weiter. Bartimäus gefiel es nicht, aber von Orks überfallen zu werden, darauf hatte er auch keine Lust.
    Hoffentlich erreichen wir morgen Thal, dachte er sich.
    Die Stille gefiel ihm nicht und so versuchte er auf die Natur zu hören, so wie Cécilia es ihm gezeigt hatte. Es war schwieriger als wie dagesessen hatten und die Geräusche wurden von ihren Schritten übertönt. Trotzdem gelang es ihm sich damit etwas abzulenken.
    Ein Rascheln im Gebüsch. Es kam näher. Und dann blickte Neros Kopf aus den Büschen heraus. Bartimäus musste lächeln. So hatte auch er es einmal geschafft etwas war zu nehmen, bevor er es sehen konnte.

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    Krieger Avatar von Maknir
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    Maknir ist offline
    Dunkelheit.
    Die Nacht war eingebrochen und die wenigen Feuer waren bereits erloschen und die meisten Menschen schliefen schon. Doch Maknir schwelgte in Erinnerungen. An all seine Abenteuer die er erlebt hatte, an die vielen Menschen die er bereits kennengelernt hatte und die vielen Freunde die er bereits verloren hatte. Maknir blickte auf die kleine Brosche von Dyhart und erinnerte sich an das ferne Land, die andere Welt in der er mit den anderen eine kurze Zeit verbrachte und den Tempel dort erkundete. Der Bärtige erinnerte sich an die weite Wüste Varant, an Al Shedim und seine Ruinen die es zu erforschen gab. Er spürte wie seine Knochen langsam ermüdeten aber er wollte etwas wissen. Die Fähigkeiten die er einst in der Wüstenstadt gelernt hatte wollte er wieder aus sich heraus lassen.

    Er erhob sich und marschierte in den weiten Wald des Tales, da gab es noch einiges zu erkunden und zu erklimmen. Der Mann hoffte dass seine Akrobatischen Künste noch in seinen alten Knochen schlummerten. Er kam vor einem Baum der recht einfach zu empor Klettern war. Er sprang hoch um den nächsten Ast zu ergreifen und zog sich stöhnend hinauf und nahm dann Stellung ein. Der Mann kletterte auf den nächsten Ast um weiter den Baum hinaufzuklettern er sprang dann auf den nächsten Ast und musste sein Gleichgewicht behalten, da er fast hinunter stürzte. Schwer Atmend blickte er sich um und sah einen Ast der sich mit dem nächsten Ast des nächsten Baumes traf und eine perfekte Gelegenheit gab um auf den nächsten Baum zu kommen. Er nickte und setzte einen Fuß vor dem anderen um auf das Ende des Astes zu kommen.

    Als er dort ankam sprang er auf den nächsten Baum und klammerte sich um den Baum um nicht herunterzufallen. Grob geschätzt war er nun 3 oder 4 Meter über der Erde und langsam zog er sich etwas nach Oben um den nächsten Ast zu erfassen. Als er wieder auf dem Ast saß grinste er zufrieden und wusste das Morgen ein richtiger Muskelkater auf ihn wartete, jedoch war die Nacht noch jung und so übte er weiter an seinen Fähigkeiten.

  14. Beiträge anzeigen #394
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Eine Lichtung abseits von Porgans Lager.

    Die Nacht war kühl und abgeklärt wie der vorausgegangene Tag, weshalb das Feuer etwas größer ausgefallen war und der Kreis der Sippe etwas enger darum stand. Hatlod und Familie waren am Morgen mit dem Kutter aus Trelis eingetroffen, ebenso Kusteau und seine Tochter, welche beim Thing auf eine Begegnung mit ihrem Liebsten hoffte, und Francis Frau, die ihren auf See befindlichen Mann vertrat.
    Aber nicht auf ihnen lag das Hauptaugenmerk des Abends, sondern auf der kleinen Gruppe derer, die sich heute neu der Ratte und ihrer Gemeinschaft anschließen wollte.
    Yared nickte Melford und seiner Frau zu und wartete bis sie an ihre Plätze im Kreis getreten waren - der Baumeister und Erwählte der Ratte zu Rechten des Sippenführers, seine Frau bei Paian, Núria, Kaldrin und dessen Kumpanen.
    Dann legten sich die Gespräche der Wartenden und alle beobachteten was nun geschehen würde.
    Die Blätter raschelten leise im sanften Nachtwind, der die Funken wie kleine Sterne in den Himmel aufsteigen ließ. Bedächtig, aber lächelnd trat der Ältermann in den Kreis der Sippenmitglieder und derer, die es werden wollten, sah in die flackernden Flammen des Feuers und erhob seine Stimme, nannte die uralten Worte, feierlich und ruhig.

    "Bewahret, die ihr gekommen seid, der Ratte zu folgen.
    Wir sind hier zusammengekommen,
    denn neue Seelen begehren die Aufnahme unter das Banner I nadhors.
    Wir rufen dich.
    Wir rufen dich Höhennebel in den Tiefen,
    rufen dich Spielmann, der den Vollmond besingt.
    Wir rufen dich I nadhor,
    denn wir sind die,
    welche die Nebel und Schatten durchschreiten,
    welche im Glanze des Vollmondes dem Spielmann folgen,
    über Berge und durch Täler.
    Wir sind I býr en nedhyr
    und wir rufen dich Geist der Ratten."

    Wie shcon beim ersten Mal als er diese Worte ausgesprochen hatte, trat, kaum hatte der Ältermann geendet, die hagere Gestalt der Ratte im schwarzen Mantel aus dem Halbschatten, das Gesicht wie meist unter einer Kapuze verborgen unter der die roten Augen leuchteten. Yared sah, wie seine Adoptivtochter die Frau Melfords fest an der Hand fasste. Offenbar hatte sie etwas Angst vor der düsteren Erscheinung des Naturgeistes.
    "Hier bin ich Läufer der Meere, Anführer derer die mir folgen. Lasst uns beginnen.", antwortete die junge Stimme des Naturgeistes mit einem wie immer leicht belustigten Unterton.
    Der Sappeur nickte und forderte mit einem Handzeichen Núria auf, hervorzutreten in den Kreis. Zögerlich wagte sich das vierzehnjährige Mädchen vor. Paian hatte ihr sicher schon erzählt, was sie erwarten würde, nichtsdestotrotz war es etwas ganz anderes einem leibhaftigen Naturgeist gegenüberzustehen.
    "Wer bist du, dass du hier vorsprichst und um Aufnahme bittest in die Reihen derer, die die Nebel durchschreiten?", fuhr I nadhor an Yareds Tochter gewandt fort.
    Yared hätte sich gerne hinter sie gestellt um ihr beizustehen, aber vor der Ratte stand bei der Aufnahme jeder alleine. Um so mehr freute es ihn als sie ihre Schüchternheit überwand, die roten Augen fixierte und zu dem verdeckten Haupt aufschauend antwortete.
    "Ich bin Núria, aus Silden, Tochter von Yared an meines verstorbenen Vaters statt."
    "Sprich frei, denn als Kind der Familie ist es dir erlaubt."
    "Lasst ...", kurz zögerte sie und sah hinüber zu Yared. Es musste ein schwerer Schritt sein, denn mit dieser Bitte löste sie sich von ihren verstorbenen Eltern und nahm ihn, den Kapitän, als Vater an. Er lächelte ihr zu, als sich der Blick ihrer grünen Augen mit den seinen trafen.
    "Lasst mich schwören beim Gerstensaft, lasst mich schwören bei meinen verstorbenen Eltern, Adanos hab sie selig, lasst mich schwören bei meinem Glauben und meiner jungen Seele, lasst mich schwören den Schwur der Nebel, den Schwur der Ratten."
    Sie stellte diese Bitte ausnahmsweise nicht an den Sippenführer wie es Kaldrin und alle anderen später tun würden, sondern direkt an den Naturgeist, denn der Vater durfte von den eigenen Kindern den Schwur nicht entgegennehmen.
    I nadhor nickte bedächtig und beförderte einen gefüllten Bierkrug aus dem Nichts herbei in seine Hand.
    "Nun, denn schwöre mir, I nadhor, und deinem Vater Gefolgschaft, Gemeinschaft und Gesellschaft."
    "So schwöre ich dir, I nadhor, und dir ... Vater Gefolgschaft, Gemeinschaft und Gesellschaft, so heiße ich dir ewige Treue und ewige Wanderschaft auf deinen Pfaden, werde sein ein Wanderer des Meeres und der Welten und Werke vollbringen in eurem Namen."
    Nun waren Adoption und Aufnahme abgeschlossen. Yared sah seine Tochter mit väterlichem Stolz an, als sie eine Schluck aus dem Krug der Ratte nahm, wie es Tradition war, und schloss sie anschließend in die Arme.
    Geändert von Yared (28.07.2010 um 01:23 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #395
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Eine Lichtung abseits von Porgans Lager

    Der Anblick der Ratte weckte bei Melford Erinnerungen an ihre erste Begegnung in den Kavernen und der folgenden Zusammenkunft in den Höhlen bei den nördlichen Wasserfällen. Ein geheimnisumwobener Naturgeist, den der Handwerker aber vertrauenswürdiger fand, als den Hund. Zwar hatte er ihm seine Magie zu verdanken – Fluch und Segen zugleich – doch das Tier schien so wechselhaft wie das Wetter zu sein. Erst Letztens hatte er sich noch darüber aufgeregt, dass der Köter einfach im Lager verschwunden war, als er nach einem Druiden gesucht hatte, der ihnen bei ihrem Verständigungsproblem weiterhelfen sollte. Auf die Ratte konnte man sich hingegen verlassen – kam, wenn man nach ihr rief, so wie jetzt.
    Interessiert hatte der Handwerker die Aufnahme der jungen Núria verfolgt, die nun offiziell die Adoptivtochter Yareds war. Dass der Kapitän das kleine Mädchen bei sich und in die Gemeinschaft der Rattensippe aufnahm, rechnete Melford ihm hoch an. Er wird einen guten Vater abgeben. Dachte er sich und sah dann zu seiner Frau hinüber, die bald selbst an der Reihe war in den Kreis der Rattensippe einzutreten. Doch zuerst trat Yared hinüber zur Ratte, wo sein Rechtmäßiger Platz als Sippenführer war und gab dem Nächsten mit einer unscheinbaren Geste zu verstehen, dass er nach Vorne kommen sollte. Ohne zu zögern stellte sich Hannah vor den Naturgeist und den Kapitän. Angst schien sie nicht zu haben, hatte sie doch schon ganz andere Dinge erlebt, aber etwas unsicher war auch sie. Sie würde nun, wie Melford einst, einen neuen Lebensweg beschreiten.
    "Wer bist du, dass du hier vorsprichst und um Aufnahme bittest in die Reihen derer, die die Nebel durchschreiten?" sprach Yared ruhig.
    "Ich bin Hannah, Tochter von Belanus aus Vengard und Jana von Silden."
    „Sprich frei, denn als Frau Melfords ist es dir erlaubt.“ Sagte die Ratte, wie auch schon zu Núria in ähnlicher Variante.
    "Lasst mich schwören beim Gerstensaft, lasst mich schwören bei den tiefen Wäldern Myrtanas, lasst mich schwören bei meinen Fähigkeiten als Heilkundlerin, lasst mich schwören den Schwur der Nebel, den Schwur der Ratten."
    "Nun, denn schwöre I nadhor und mir Gefolgschaft, Gemeinschaft und Gesellschaft."
    "So schwöre ich dir, I nadhor, und dir Yared Gefolgschaft, Gemeinschaft und Gesellschaft, so heiße ich dir ewige Treue, werde Werke vollbringen in deinem Namen."
    Und mit einem Schluck aus dem Bierkrug, vollendete sie ihr Aufnahmeritual, gab das Gefäß wieder zurück und setzte sich. Weitere würden folgen, doch fürs Erste waren sowohl Hannah, als auch Melford erleichtert. Sie, weil sie die Prozedur nun hinter sich hatte und ihrer Gemeinschaft beigetreten war, so wie ihr Mann es ihr vorgemacht hatte. Und er, weil er anhand ihres freudigen Gesichtsausdrucks erkennen konnte, dass sie ihren Großvater fürs Erste wieder aus dem Hier und Jetzt verbannt hatte.
    Geändert von melford (28.07.2010 um 02:35 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #396
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon musterte das Lager der Falkensippe, während seine Gefährten jedem, der ihnen begegneten, das Anstehen des Things zuriefen.
    Alons Stimme war schon heiser von dem langen Schreien.
    "Das sollte reichen. Nun schnell zurück zum neuen Lager.", sagte Lordan. Auch bei ihm krächzte die Stimme ein wenig.
    "Gut. Das Thing findet bald statt, also müssen wir schnell zurück!", antwortete Bartimäus.
    Nagor Kev hatte ihm gestern Nacht seine Geschichte erzählt. Alon hatte im Stillen zugehört, und er wusste, wie sich ihr neuer Gefährte gefühlt habn muss. Er selbst hatte ähnliches erlebt.

    So trabten sie nun durch den Wald. Würde Jarvo sie zum Wächter ernennen?
    Sie hatten schliesslich lange gebraucht...

  17. Beiträge anzeigen #397
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Thal-Lager in den tieferen Monterawäldern

    "Was für seltsame Vögel? Rufen etwas über ein Thing herum, stellen sich nicht einmal vor, begrüßen uns kaum richtig und verschwinden dann mit einem Haufen Gerödel. Dabei haben wohl welche von uns sie in das Lager geführt? Früher hatten die Menschen mehr Anstand.", meinte Kago, rechte Hand von Arkantos.
    "Sie können von Glück sprechen, dass ich weiß das solch ein Thing stattfinden soll und ich Lordan kenne. Jarvo kriegt über die Manieren seiner Leute was zu hören. Springen wir alle so miteinander um, können wir auch alle in den Lagern bleiben. Wozu alle Freundlichkeit und Anstand, wenn sie mit Füssen getreten wird? Junges Lumpenpack!", brummte Arkantos und sah vom Turm hinab. Einzig ihre Spuren sah man noch.

    "Die Falken sollen sich bereit machen und das Lager verbergen. Danach brechen wir auf.", befahl der Falke und leerte den Becher mit Wasser. Die Falkensippe würde die Thal-Burgruine verlassen.

    ornlu

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    Deus Avatar von Oparilames
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    Porgans Lager

    Das Gesicht, dass er vor zwei Tagen zu sehen geglaubt hatte ging Oparilames einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wer hatte ihn da angeblickt? Nun, ihn hatte natürlich niemand angestarrt, als er erwacht war, es war nur etwas, das ausgesehen hatte, wie ein Gesicht, dass ihn angeblickt hatte. Anfangs, nachdem der erste Schreck verflogen war und er erkannt hatte, dass ihn eigentlich kein Mensch angeblickt hatte, hatte er zuerst an eine Wolke gedacht, die wie ein Gesicht gewirkt hatte. Doch nach und nach war ihm dies unwahrscheinlich vorgekommen.
    Es war nun, wie bereits gesagt, zwei Tage her, seitdem Oparilames jenes Erlebnis gehabt hatte und trotzdem sinnierte er noch immer über dieses Gesicht nach. Hin und wieder kam es ihm in den Sinn, dass es sich dabei um einen Baum gehandelt hatte, dessen runzlige Rinde ihm kurz wie ein Gesicht vorgekommen war. Doch war das wirklich möglich? Vielleicht hatte er auch nur geträumt?
    Seit diesem Erlebnis, war der Dieb noch verschlossener und isolierter, als er es sonst sowieso schon seit seiner Ankunft in diesem Lager war. Der junge Mann saß gerade etwas abseits der Anderen auf einem großen Stein und betrachtete das Muster des uralten Gebildes, auf dem er sich niedergelassen hatte. Seine Finger fuhren die Linien nach, wie die Finger eines Kindes, dass ehrfürchtig die erste Karte seines Leben entlang fuhr.
    Rau und dennoch eben schien ihm der Stein - denn so war er ja auch. Glatt von oben, aber in den Ecken, in den Tälern dieser winzigen Welt, dieser Biosphäre, da war er rau und ungebändigt von Wind und Wasser. Der ehemalige beinahe-Gurunovize fühlte sich weit weit entfernt, als wäre er auf einer Reise, solange er den Stein befühlte.
    Mit einem Mal zog er die Hand ruckartig zurück, er hatte irgendetwas gefühlt. Als er die Augen öffnete, bemerkte er sie. Kaum sichtbar, aber sie waren wieder da: Die Linien.
    Linien, die sich durch seine Hände einen Weg gebahnt hatten. Er wusste nicht, was sie bedeuteten, warum sie mal zu sehen waren, und wann nicht - ja er wusste nicht einmal ob sie wirklich existierten, aber sie waren ihm unheimlicher, als beim ersten Mal. Vielleicht lag es ja am Wetter: Es regnete dort, wo er war. Und das schon seit Stunden. <Vielleicht werde ich ja krank?>, dachte er. Aber er fühlte sich nicht krank, höchstens müde und innerlich zerrissen. Er meinte stets, dass dies an den Geschehnissen der letzten Zeit liegen musste. <Was sollte es auch sonst sein?>

    Oparilames stand auf, langsam schob er die Ärmel der Robe hoch, die ihre besten Tage schon längst hinter sich gelassen hatte, dann begann er zu laufen. Er musste irgendjemanden finden, der sich mit Krankheiten auskannte - er musste wissen, ob er krank war, ob er vielleicht Fieberträume ohne Fieber hatte - oder was auch immer sonst mit ihm los war.
    Doch an wen sollte er sich wenden? Außer diesem Jadewolf gab es nur wenige Personen, die er kannte - oder zumindest im Ansatz kannte. Da gab es noch diesen Yared - ein viel beschäftigter Mann - oder eben die beiden Hannes und Peter. Aber sonst? Er hätte die Zeit wirklich besser nutzen sollen.
    Verwirrt ging er durch das Lager, blieb oft stehen und schaute sich um, orientierte sich oder guckte jemanden über die Schulter. Sollte er einfach jemanden ansprechen? <Nein, das wäre sinnlos... Aber wer könnte sich mit Krankheiten oder unheimlichen Träumen auskennen?>
    Plötzlich blieb er stehen. "Traumdeuter...", hauchte er. Ja natürlich, wie konnte er das nur vergessen? <Damals, am Anfang dieses ganzen Wahnsinns, war es mein Ziel gewesen, eine Traumdeuterin zu treffen, die es angeblich irgendwo auf Khorinis gegeben haben soll... Nur gefunden habe ich sie nie.>
    Er dachte an seine Vergangenheit, ergriffen von der Faszination des Wortes "Traumdeutung". Gab es diese Personen tatsächlich? Welche Sicht hatten sie auf die Welt? In welchem Zusammenhang standen sie mit dem Schläfer, falls sie es taten? Und warum hatte er auf dem Festland noch nie etwas von diesem Beruf gehört? Ja hatte er das vielleicht nur geträumt? Hatte es diese Suche nach einem Traumdeuter vielleicht nie gegeben?

  19. Beiträge anzeigen #399
    Ritter
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    Lugdrub ist offline

    Gotha

    Der Schamane schnürte die blutgetränkte, dreckige Schürze ab und warf sie achtlos beiseite, während er auf den Mann zuging, der hier mit seinem Weib so viel geholfen hatte, dass es ein himmelschreiende Frechheit war, dass nur die Hälfte der Verwundeten sich bei ihren Helfern bedankt hatten. Aber da zeigte sich, dass einem Ork die Ehre wichtiger war als die eigene Gesundheit. Verlegen räusperte sich Lugdrub, als er zu Ceron trat.
    „Entschuldigt, Meister Ceron“, sprach er, „Dankbarkeit wird bei uns Orks leider anders gehandhabt als bei euch Menschen. Ich hoffe dennoch, dass Ihr kein zu schlechtes Bild von meinen Brüdern habt. Nun, begleitet Ihr mich nach draußen, ich hätte da einige Fragen an Euch, wenn Ihr Zeit habt. Keine Sorge, Euer Weib passt wieder auf Eure Tochter auf, nicht mehr der gute Varghash, der da ein ganz anderer Fall von Ork ist. Ich setze großes Vertrauen in ihn … als Lehrling.“
    Sie traten aus dem Zelt, fanden sich in dem großen Tal wieder, welches in der Ferne gen Faring ein gutes halbes Dutzend Höfe beherbergte. Zur anderen Seite, nach Montera, erstreckten sich weitläufige Wälder. Überwacht wurde dies alles von der nahen Burg, aus der vor Jahren die Paladine geblickt und für Frieden gesorgt hatten, bis der Feind aus dem Norden kam und mit ihnen die unheilige Beschwörung des Dämon. Das Ende von Gotha.
    „Ihr Schwarzmagier habt doch Erfahrung mit diesen Kreaturen, oder? Untote, Dämonen … Könntet ihr diese Bestien nicht einfach wieder verbannen, töten, vernichten? Oder wie läuft das mit euren Beschwörungen ab, Ceron?“

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    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    „Ich denke es kann nicht schaden, sich etwas über magische Theorie zu unterhalten, solange es bei der Theorie bleibt und wir nicht… in spezifische Anwendungsbereiche der Schwarzen Magie eintauchen“, holte Ceron aus und fuhr dann fort: „Wir rufen die Wesen aus der Sphäre des Herrn. Und wenn nicht die Körper, dann zumindest den zeitlich bedingten Untod. Es liegt jedoch nicht in unserer Macht, eigenständig handelnde Wesen unserem Willen zu unterwerfen, schon gar nicht Dämonen von solcher Willensstärke wie den Dämon von Gotha, dessen Präsenz wir hier alle spüren. Ich wäre ein Tor, würde ich mit ihm um seine Verbindung zu dieser Welt ringen – er würde mich in den Wahnsinn treiben. Jedes Wesen Beliars in dieser Sphäre hat einen – oder mehrere Schöpfer. Auf Khorinis, im Minental gibt es einen Turm, welchen wir den Lavaturm nennen. Dort existieren zwei Dämonen ausserhalb der Mauern des Kastells ohne direkten Beschwörer, doch auch sie sind, so vermute ich, im Entfernten mit der Magie der Bibliothek Beliars verbunden. Vor einiger Zeit haben die erfahrensten Zirkelmagier zum Anlass des Kastellballes einen untoten Drachen beschworen und dabei einen Weg gefunden, ihre Kraft zu kanalisieren und zu binden, sodass das Wesen bis zum Ende des Balls unter Kontrolle gehalten werden konnte.“ Absichtlich ging Ceron mit keinem Wort auf die Existenz von Fokus-Objekten ein.

    Einen Moment lang öffnete Ceron seinen Geist in Richtung des Dämons. Anders als die Wahrnehmung der Kastelldämonen hatte jener eine raue, unkontrollierte, ja gar wilde Aura. „Ich sehe nicht, auf wessen Geheiss hin dieser Dämon unter uns weilt. Ist bekannt, ob er seine Burg bereits einmal verlassen hat? Womöglich fungiert sie als Gefängnis und Heim zugleich.“

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