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  1. Beiträge anzeigen #241
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Grüne Krähe

    Der Platzregen prasselte auf den Kiesweg, während die metallblau aufleuchtenden Blitze am Horizont über den Bergen, die hinter dem dichten Vorhang aus grauen Wolken verschwammen, sich in den Pfützen und Kuhlen widerspiegelten, durch welche wahre Wellenberge erzeugt durch die mit Getöse einfallenden Tropfen in Walderdbeergröße durchpflügt wurden.
    Es war den Nachmittag über nicht warm, aber dennoch drückend gewesen und so kam Yared diese Abkühlung, die die Luft durch das Gewitter erfuhr, sehr gelegen.
    Er saß mit Jarvo, der gerade den dritten Krug Bier in seinen Verdauungstrakt ergoss, auf der Veranda der Grünen Krähe und stopfte sich einen kleinen Stofffetzen in die Nase, um endlich das dunkelrote Rinnsal, das daraus hervortriefte, zu unterbinden.
    Ijan, der ihm gegenüber saß und die Skaikarten neu mischte, sah ihn fragend an.
    "Was habt ihr heute da draußen im Wald eigentlich getrieben, dass du hier mit einer blutenden Nase antanzt?"
    Der Altknecht klopfte den Kartenstapel auf der Tischkante zurecht und fing an auszuteilen.
    Während der Sappeur den Blutstau in seiner Nase hochzog, um ihn anschließend herunterzuschlucken und sich der bluttypische Eisengeschmack in seinem Mund verteilte, welchen er sogleich mit einem ordentlichen Schluck des sogenannten flüssigen Brotes seine Kehle hinunterspülte, begann er zu berichten.
    "Jarvo bildet mich doch gerade im Schildkampf aus und heute hatte er die glorreiche Idee, mich im Wald mit Holzscheiten zu beschmeißen, während ich mich mit meinem Schild hinter Baumstämmen verstecke und durch Buschwerk und Unterholz krieche. Ich will ja gar nicht bestreiten, dass diese Übung sinnvoll ist und war, aber dann ..."
    Der stellvertretende Lagermeister stopfte das Tuch wieder weiter in die Nase.
    "Jetzt sag nicht, er hat dir ein Holzscheit gegen die Nase gedonnert."
    Das empörte Gesicht des Barden erschien aus den Tiefen des Bierkrugs.
    "Also bitte, so schlecht ziele ich nicht.", empörte er sich leicht gespielt, schließlich war der Barde ein durchaus sehr passabler Messerwerfer, und er konnte sich ein feistes Grinsen nicht verkneifen, als er fortfuhr, "Und ich kann nichts dafür wenn der hochverehrte Herr Lagermeister auf der Schleimspur einer Schnecke ausgleitet."
    "Du bist ... auf einer ...", Ijan prustete und konnte sich nicht mehr halten vor Lachen. Yared konnte sich lebhaft vorstellen, wie sich sein Freund, der Altknecht, gerade wohl in seinem Hirn lebhaft vorstellte, wie er, Yared, theatralisch auf der Schleimspur einer Schnecke ausglitt und rücklings auf dem morastigen Waldboden landete.
    "Vielen dank für euer Mitgefühl und Verständnis. Und nein ich bin nicht auf der Schleimspur ausgerutscht, sondern auf der Schnecke, die ich dabei leider zertreten habe. Zudem war das ganze auf einem relativ steilen aber glücklicherweise kurzen Abhang, den ich dann heruntergeflogen bin. Blödsinnigerweise habe ich mir beim Versuch einer glücklichen Landung das Schild gegen die Nase geschlagen."
    "Tja, ich würde sagen, du solltest noch etwas üben, um das nächste Mal zu wissen, wo du dein Schild gerade hast."
    Ijan konnte sich den Spott einfach nicht verkneifen.
    "Rede nicht soviel, sondern teil lieber aus, sonst sind wir hier noch nicht fertig, wenn ich verblutete bin.", antwortete Yared etwas bissig, obwohl sein Freund natürlich recht hatte, er hatte noch einiges zu lernen, auch wenn er die ersten Lektionen ganz gut absolviert hatte und das konnte er auch in Jarvos Augen, die den Bierkrug als Versteck mittlerweile gewechselt hatten und nun hinter seinen Karten hervorlugten, ablesen.
    Wer sich selbst mit dem Schild verletzte, hatte noch einen harten Weg vor sich.
    Geändert von Yared (25.07.2009 um 15:47 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #242
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Thimo schloß die Tür hinter sich und lehnte sich gegen die Wand. Der Himmel war bewölkt, es war deutlich kühler als gestern. Das nächtliche Gewitter hatte die Sommerhitze vorerst vertrieben, und hinterließ nun eine angenehm frische Luft, die nach Regen und nasser Erde roch. Thimo atmete sie in tiefen Zügen ein. Die Luft, die im Keller der Werkstatt lag, roch modrig und machte es schwer, sich über längere Zeit zu konzentrieren. Aber das brauchte Thimo nun vorerst nicht mehr zu machen, denn er war mit seiner Arbeit fertig. Die Gitarre, die er für Nanami angefertigt hatte, war ein Meisterwerk. Die Decke war aus massiven Fichtenholz geschaffen, der Korpus aus dem exotischen Palisanderholz. Das er daran gekommen war, war nur durch einen alten Kontakt möglich gewesen, den er zufällig am Markt getroffen hatte. Nach längerem Feilschen hatte er das Holz für einen durchaus annehmbaren Preis bekommen. Der aus Zedernholz gefertigte Hals mit dem Ebenholzgriffbrett rundeten das edle Aussehen der Gitarre ab. Den bearbeiteten Darm hatte er noch in seinem Gepäck gehabt, da man an diesen relativ schwer herankam, wenn man nicht einen Metzger zum Freund hatte. Alles in allem war er sehr zufrieden mit seinem Werk.
    Allerdings hatte Nanami verlauten lassen, dass ihr im Moment nicht die besten finanziellen Mittel zur Verfügung standen. Klar, er hätte auch nicht von ihr die 20.000 Goldmünzen verlangt, die er dafür auf dem freien Markt bekommen hätte. Allerdings wollte er es ihr auch nicht schenken. Dazu kannte er sie zu wenig und dazu waren die Materialien zu teuer gewesen. Er musste sich etwas überlegen.
    Er ging in sein Haus, und setzte sich auf den Stuhl vor dem Kamin. Zu dieser Jahreszeit brannte er nicht, aber trotzdem mochte er ihn betrachten. Er versuchte, in den Steinen Muster zu erkennen, oder Figuren, und manchmal sah er dann einen Hasen, oder ein Gesicht, das halb verdeckt war. Diesmal jedoch sah er wenig. Eher gesagt, nichts. Er dachte immer noch darüber nach, wie er sich nicht in Unkosten stürzte, andererseits Nanami die Gitarre geben konnte. Gerade, als er einen Löffel in dem Muster erblickte, kam ihm ein Einfall. Vergnügt ging er in seinen Keller, packte die Gitarre in eine Tasche, schulterte diese und verließ das Haus in Richtung Grüne Krähe.

  3. Beiträge anzeigen #243
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    "Und deshalb werden einige auch von den Naturgeistern erwählt, den Segen von der Natur zu erhalten ihre Indivualität zu entfalten und noch einzigartiger werden zu lassen." Wie und wieder ließ sich Nanami diese Worte durch den Kopf gehen. "Denk drüber nach...", hatte Ryu sie auch noch aufgefordert. Auch ohne diese Worte hätte sie wohl lange über das Gespräch gegrübelt. Er hatte recht mit dem, was er sagte, dass die Menschen auch der natur gaben, wofür sie nehmen durften. Dieses Gleichgewicht schien vollkommen zu sein, aber eine Frage bohrte sich in Nanamis Hirn wie keine zweite. Was hatte sie gegeben, als sie von dem Fuchsgeist erwählt und gezeichnet wurde, als er ihr die Magie einflößte und sie so zu... etwas speziellem, individuellem, einzigartigem gemacht hatte. Womit hatte sie bezahlt? Die Narbe, das Mal an ihrem Nacken allein konnte es nicht sein. Es wäre ein viel zu geringer Preis für das, was sie erhalten hatte. Vielleicht stand die Bezahlung noch immer aus, vielleicht wares etwas, das sie zu einer bestimmten Zeit geben musste. Wozu hatte er sie erwählt? Früher oder später würde sie es erfahren, und vermutlich musste sie dann etwas opfern für das, was sie bekam. Ein leichter Schauder lief ihr über den Rücken. Es konnte alles sein. Aber sie hatte keine Angst. Angst vor der Zukunft war ihr fremd... Langsam dämmerte ihr, wie die Frage des alten Druiden vor wenigen Tagen gemeint war. Ob sie dachte, dass ihre Zukunft einen bestimmten Weg einschlagen würde. Der eigentlich Sinn dieser Frage war, zu erfahren, ob sie mit Furcht nach vorne blickte. Aber sie verspürte keine Furcht. Was auch immer ihr passieren sollte, es würde ihr passieren, und was ihr ihr geschehen sollte, es war geschehen. Sie hatte keine Angst vor dem, was vor ihr lag. Es war für sie bestimmt und sie sollte ihm gerecht werden.
    Sie spürte wie beinahe unbeabsichtigt die Magie in ihr aufstieg und hochkochte, in einer Geschwindigkeit, die sie bisher noch nicht erreicht hatte, und auf einem Niveau, dass ihr noch vollkommen fremd war. Es verursachte eine extreme Gänsehaut, obwohl es doch so heiß war, es war mehr eine Gänsehaut der Überraschung als eine der Kälte. Doch konnte sie die Magie noch immer nicht einsetzen. Das war wohl das nächste was kommen würde: Das Kanalisieren und Lenken der Magie. Sie auf einen Punkt zu konzentrieren.

    Ihr Grübeln wurde unterbrochen von einem unterbewussten weiteren Gedanken, der sie noch einmal an das Gespräch mit Ryu erinnerte. Völlig überhastet war er auf einmal verschwunden. Ein wenig niedergeschlagen war sie sitzen geblieben, hatte noch eine Weile den See betrachtet und gehofft, er würde wieder zurückkommen, aber er war nicht gekommen. Also hatte sie sich, als es schon dämmerte, auf den Heimweg gemacht.

    Jetzt allerdings meldete sich ihr Magen, also schnappte sie sich einen kleinen Beutel mit Münzen, steckte ihn in die Tasche und machte sich auf den Weg zu Aidars Taverne, um eine Mahlzeit zu sich zu nehmen.
    Sie wählte ihren üblichen Platz links neben der Tür. Kaum hatte sie ihre heiße Suppe bestellt, öffnete sich die Tür erneut. Herein kam Thimo Lurkers, der Instrumentenbauer. Er war wohl wieder gesund, sonst würde er sich sicher nicht unter die Leute wagen. Die Waschweiber hatten die Kunde seines Zusammenbruchs, nachdem er dann im Schankraum der Krähe gelegen hatte, in Windeseile verbreitet. Sie grüßte ihn freundlich und lächelte ihm zu.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Als Thimo die Taverne betrat, hörte er eine Stimme, die ihn grüßte. Er drehte sich um und sah Nanami, die ihm vom Tisch aus freundlich zulächelte. Er grüßte sie zurück und setzte sich neben sie, die Tasche neben den Stuhl stellend. Er musterte die junge Frau, die trotz ihres Lächelns nachdenklich wirkte. Auch registrierte er, dass sie jetzt die Robe einer Druidennovizin trug. Demnach gehörte sie jetzt zu denjenigen, die Magie anwenden konnten. Aber er wollte sie nicht danach fragen, erst wollte er ihr die Gitarre geben.
    "Wie der Zufall es will, wollte ich gerade Aidar nach dem Weg zu deiner Hütte fragen, aber das hat sich nun erübrigt", begann Thimo. "Ich habe sie nun fertig, deine Gitarre. Möchtest du sie sehen?"
    Er sah das Leuchten in ihren Augen, wie bei einem kleinen Kind. "Du bist schon fertig? Das freut mich. Natürlich würde ich sie gerne sehen, hast du sie denn dabei?"
    Thimo hatte sich diese Reaktion erhoffte. Langsam öffnete er die Tasche, und holte dann in großem Bogen die Gitarre heraus, allerdings darauf bedacht, nirgendwo anzustoßen. Vorsichtig legte er sie auf den Tisch.
    "Bitte sehr", sagte er, bemüht, übertrieben nach einem Händler zu klingen, der seine Ware an den Mann (bzw. Frau) bringen wollte, "Eine Gitarre, wie gewünscht. Akkustisch, aus edlen Materialien gefertigt. Der Klang dürfte zu Ihrer Zufriedenheit sein. Der Marktwert beträgt etwa 20.000 Gold." Er sah, wie die junge Dame enttäuscht zu Boden blickte. Dass war die Reaktion, mit der er gerechnet hatte. Vergnügt fuhr er fort: "Aber, wir sind hier nicht auf dem Markt, und ich weiß, dass ich von dir nicht 20.000 Goldmünzen verlangen kann, geschweige denn, dass ich das möchte." Ihr Blick hob sich wieder, ein wenig unsicher. Wieder genau die Reaktion, dei er gewünscht hatte. Er verfiel wieder in seinen Händler-Ton: "Deshalb gibt es jetzt, exklusiv, erstmals für Sie den Sildener Rabatt. Hiermit müssen sie lediglich die Materialkosten von gerade einmal 500 Goldmünzen erstatten (zahlbar auch in Raten), und sind mir nur einen Gefallen schuldig. Sind Sie einverstanden?

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    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Als der Instrumentenbauer den Marktwert von 20.000 Goldstücken nannte, fuhr ihr ein Schrecken in die Glieder. Nie würde sie das bezahlen können. Aber da er die Gitarre schon fertiggestellt hatte, saß sie wohl auf diesen Kosten. Gerade wollte sie etwas, sagen, da sprach er weiter. Sildener Rabatt? Auch die 500 Goldmünzen konnte sie nicht wirklich aus dem Ärmel schütteln. So musste sie wohl auf die Ratenzahlung zurückgreifen, aber mit dem, was sie sich schon verdient hatte und ihren Ersparnissen ihrer Jugend und dem bisschen, was sie als junge Gauklerin schon allein verdient hatte, konnte sie schon einen guten Teil davon bezahlen. Allerdings stünde sie finanziell dann recht nackt da, obwohl, wie die alte Vida mal gesagt hatte, Geld in Silden kaum eine Rolle spielte, zumindest nicht, wenn es um das leibliche Wohl ging.
    "Dass du den Preis so weit runterschraubst, ist wirklich zu gütig. Doch auch so kann ich nicht alles auf einmal bezahlen, leider, aber eine Anzahlung werde ich dir machen können."
    Sie strich mit den Fingern über den Korpus. Die Saiten waren schon eingespannt, doch als Nanami sie anspielte, klangen sie noch wirr und schief, sie waren noch nicht gestimmt, aber das würde kein Problem bedeuten. Mit Hilfe die Fidel würde sie es schon hinbekommen.
    "Und auf den Gefallen kannst du gerne immer zurückkommen, was es auch ist."
    Sie war einfach überglücklich, dass das Instrument fertig war. Sie konnte kaum die Finger davon lassen, es war wirklich ein Meisterwerk. Thimo schien ein begabter Handwerker zu sein, sicher wussten schon andere Musiker seine Arbeit zu schätzen.
    "Ich danke dir vielmals."
    Dann machte sie sich hungrig über ihre Suppe her.

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    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Thimo freute sich über die Reaktion Nanamis. Der Glanz in ihren Augen, als sie die Gitarre betrachtete, errinnerte ihn ein wenig an den der Kinder, denen er früher im Dorf einfache Flöten und Trommeln gebaut hatte. Dann waren sie durch das Dorf gezogen, mit den neuen Sachen spielend, und hatten diesen griesgrämigen alten Mann, der ein paar Häuser weiter in der Straße wohnte, immer in den Wahnsinn getrieben. Und Thimo hatte dann dagestanden, den Kindern nachgeschaut und herzlich gelacht... Tja, damals...
    Aber jetzt war er hier, in der Grünen Krähe, und wickelte gerade ein Geschäft ab. Was ihn nicht davon abhielt, sich mit der jungen Dame zu freuen. Dass sie das Geld nur in Raten zahlen konnte, nun, dass war ihm egal. Hier war Geld etwas, was man nicht zum überleben brauchte, und er hatte noch genug für ein paar kleine Annehmlichkeiten. Das sagte er aber nicht laut, sondern versicherte ihr, dass das erstmal warten könne und sie die erste Rate in der nächsten Woche zahlen könne.
    Dann kam sein bestelltes Rührei. Der Duft machte ihm klar, wie hungrig er eigentlich war, und dass dieses Rührei, jetzt und hier von ihm verspeist werden wollte.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Ein ums andere Mal strich Nanami über den Gitarrenhals. Er glänzte leicht im Licht der Sonne. Wieder spielte sie eine Saite der Gitarre an und zupfte dann an einer der Fidelsaiten um den Klang zu vergleichen. Sie musste exakt übereinstimmen, taten es aber noch nicht. Vorsichtig drehte Nanami weiter an der Mechanik, bis der Ton stimmte. Dann strich sie mit dem Daumen über alle Saiten - endlich klangen sie, wie sie sollten. Sie versuchte sich wieder an den Griffen, die ihr Ryu vor einiger Zeit gezeigt hatte - einfache Akkorde. Sie erinnerte sich nur noch an einen Bruchteil dessen, was ihr Ryu erklärt hatte. Ihre Finger waren unsicher auf dem Griffbrett, da das Handgelenk in einem anderen Winkel stand, als bei der Fidel. Die Finger mussten steil auf dem Griffbrett stehen, taten es aber nicht. Die Saiten waren dicker als die Fidelsaiten, so taten ihr bald wieder die Fingerkuppen weh, wenn auch nicht so sehr wie damals, als sie sich zum ersten Mal an der Fidel versucht hatte.
    Die Grundlagen funktionierten allerdings besser, als sie sich erhofft hatte. Sie fand die Töne leichter als auf der Fidel, weil durch die Bünde einzelne Halbtöne voneinander abgetrennt waren.

    Die Sonne schien lebhaft durch das Fenster in die Stube und lockte Nanami vor die Haustür. Es zog sie in den Garten und von dort aus noch weiter - in den Wald, in den Schatten der Bäume, immer weiter, Schritt um Schritt die nackten Füße auf weiches, feuchtes Moos setztend, raschelndes Laub und braune Blätter bröckelten unter ihren Schritten und ein Zweig knackte, als er unter ihrem Gewicht zerbrach. Wenig Sonnenlicht fiel durch das dichte Blätterdach bis auf den Boden, aber es war genug, um zu wärmen. Die Schönheit um die junge Bardin herum raubte ihr den Atem, noch nie hatte sie so Augen für das gehabt, was ihr jeden Tag bereitstand, die alltägliche, unterbewertete Schönheit. Wieder erinnerte sie sich an das Gespräch mit dem Hayabusa, der ihr versucht hatte den Bund mit der Natur zu erklären, auch wenn sie ihn in gewisser Weise schon eingegangen war. Sie liebte die kleine Lichtung mitten im Wald, auch wenn sie sie jetzt erst zum zweiten Mal besuchte. Der verwucherte Steinkreis hatte eine bezaubernde Schönheit und hatte eine seltsame Anziehungskraft. Lächelnd betrachtete Nanami den jungen Fuchs, der schlummernd in der Sonne sein Fell wärmte.

  8. Beiträge anzeigen #248
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Elonhil war sich absolut sicher, dass seine Schülerin den Sinn der Übung nicht verstand aber sie machte mit und nur darauf kam es an, wenn es soweit war würde sie schon noch dahinter kommen.
    Sie machte sich zu dem gar nicht mal schlecht, ganz im Gegenteil, sie schien ein gutes Gespür zu haben. Noch würde er ihr das nicht sagen aber wenn er nicht ausgewichen wäre, hätte sie nicht nur einmal getroffen gehabt.

    Wie gewohnt hatten sie sich auch heute wieder getroffen.

    So Noriko, bei der Übung, die wir gerade machen kommt es darauf an, die Sinne zu nutzen, die dir noch bleiben, du musst deine Augen ersetzen, mit deinem Gehör und auch mit der Nase arbeiten. Sicher ist das nicht einfach, ich will dir aber auch noch mal erklären, warum ich das mache und dazu muss ich noch sagen, dass du meine erste Schülerin bist, mit der ich so trainiere.
    Es gibt sicher Situationen, bei denen du dich gar nicht oder nicht nur auf deine Augen verlassen kannst. Du könntest geblendet werden oder auch einfach nur in einer dunklen Höhle kämpfen müssen, in der keine fackeln brennen oder auch einfach nur bei Dunkelheit, wo du dann sicher im Vorteil wärst. Es werden aber auch sicher Situationen auf dich zukommen können, bei denen du gegen zwei oder mehrere Gegner kämpfen musst, da kannst du natürlich nicht Alle im Auge behalten können.

    Heute werde ich meine Augen auch verbinden, einfach um die Chancen vielleicht etwas auszugleichen und um die Situation etwas realistischer zu gestalten. Hier werde ich auch selber mit dir arbeiten, dir einen Trainingspartner an die Seite zu stellen, halte ich hier für keine gute Idee.


    Elonhil konnte sich noch so bemühen aber geräuschlos würde er sich einfach nicht bewegen können. Seine Schülerin musste nur genau auf ihre unmittelbare Umgebung achten aber der Lehrmeister war sich eigentlich sicher, dass sie das schon machen würde, der Grundstein war gelegt, nun ging es weiter.

  9. Beiträge anzeigen #249
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    Noriko Assant ist offline
    Dunkel war's, der Mond schien helle, als sich Noriko Assant und Elonhil mit ihren Schwertern und verbunden Augen gegenüber. Zumindest konnte man davon ausgehen, da sie das noch getan hatten, als ihr Sicht noch nicht durch Stofflappen verdeckt worden war. Aber zumindest wusste die hübsche Rothaarige, dass sie den rosa Griff ihres Schwertes in ihrer Hand hielt, denn genau da fühlte sie es.

    Doch nun musste, genau wie in der Übung zuvor, lauschen, wo ihr Lehrmeister war. Aber im Gegensatz dazu durfte sie nicht nur austeilen, sondern musste auch zusehen, nicht allzu viel Prügel zu beziehen. Was gar nicht so leicht werden würde, da ihr Meister wohl schon mehr Übung darin haben sollte als sie selbst. Zumal es ohne Sicht auch nicht ganz so einfach war, die Position des eigenen Schwertes im Raum zu ermitteln, geschweige denn die des Trainingspartners.

    Nichts desto trotz begann die Übung und die junge Fremdländerin begann, sich zu bewegen - im Kreis, wie sie hoffte und mit dem Schwert in einer günstigen, mittleren Position. Dabei musste sie natürlich auf Geräusche achten und vor allem die ihrigen von jenen ihres Lehrers unterscheiden. Natürlich durfte sie bei dem Ganzen auch Hören und Gelausche nicht vergessen, entsprechend diesen Vorgaben zu agieren beziehungsweise zu reagieren.

    »Geräusche, viele Geräusche. Von hier und vor dort von hüben und nüben, von überall. Warum muss dieses Nest auch im Wald sein?«,

    dachte sich die Arenakämpferin , während sie schnell umgedreht hatte, weil sie meinte, dort etwas vernommen zu haben. Nur Kurze Zeit später, wandte sie sich mit einem Hieb zu ihrer Linken, wo sie auch nur Luft traf, ehe sie wieder ihre vorherige Bewegung wieder aufnahm. Zumindest eine Weile, bis sie gegen diese Eiche rannte, die sich jedoch von dem Gewicht der Fremdländerin unbeeindruckt fühlte. Letztere jedoch nicht, was sie dadurch kundtat, sie zunächst umkippte und dank des Schwertes klappernd zu Boden fiel.

    »Mist«,

    fluchte sie innerlich. Doch wenigstens hatte sie ihre Waffe nicht fallen lassen und nachdem sie ein paar Meter über den Boden gerollt war, um etwaigen Angriffen ihres Lehrmeisters aus dem Weg zu gehen, rappelte sie sich wieder auf und das Training konnte weiter gehen.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Thimo saß in der Taverne. Er hielt ein Bierglas in der Hand. Das wenige Bier, dass noch darin vorhanden war, hatte schon fast Zimmertemperatur erreicht. Er schwenkte das Glas ein paar Male, bevor er es an an die Lippen setzte und den Inhalt hinunterschluckte. Er verzog das Gesicht. Ab einer gewissen Temperatur war Bier nicht mehr genießbar. Er setzte den Krug ab und schaute sich um. Die Leute lachten und scherzten leiser, die Gespräche wurden dünner, die Zungen schwerer. Einige der Besucher verließen schon das Schankhaus, mehr torkelnd denn aufrecht gehend. Thimos Aufmerksamkeit wurde zu dem Nachbartisch gezogen, wo ein offensichtlich stark betrunkener junger Mann erzählte, dass er morgen Ornlu herausforden würde und dann König aller Druiden werden würde. Und dann würde er verfügen, dass eine gewisse Melinda ihn sofort zu ehelichen habe. Thimo musste grinsen.
    Plötzlich schwang die Tür auf, und Yared trat ein, tropfnass von oben bis unten. Er schien offenbar leicht verärgert zu sein, rieg aber trotzdem freundlich zu Aidar: "Bewahre. Ich glaube, ich brauch erstmal ein Glas süßen Roten. Aidar, wenn du so freundlich wärst...". Mit diesen Worten setzte er sich an den Tresen. Thimo errinerte sich, wie er ähnliches erlebt hatte, allerdings hatte es an dem besagten Tag geregnet. Heute war aber wunderbarer Sonnenschein gewesen. Er war neugierig, wusste aber nicht, wie er auf ihn zugehen sollte. Gerade, als er aufstehen wollte, und dann improvisieren wollte, erblickte Yared den Instrumentbauer, nickte ihm zu und setzte sich zu ihm.
    "Bewahre", grüßte der Lagermeister. Überrascht erwiderte Thimo den Gruß: "Bewahre, Yared." Er machte eine kleine Pause, dann fragte er: "Darf ich fragen, wie du so ... nunja, nass geworden bist...?"

  11. Beiträge anzeigen #251
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Grüne Krähe

    Irgendwie war gerade in Yareds Leben die Zeit der seltsamen Ausrutscher angebrochen. Vorgestern war es eine Schnecke und ein Abhang gewesen, gestern eine Schlammpfütze und heute ein glitschiger Stein und ein Bach.
    Jarvo hatte sich wohl vorgenommen ihn für jede erdenkliche Situation im Schildkampf zu schulen, bis er wirklich auf jedem Terrain einen sicheren Stand würde aufweisen können.
    Auch wenn er all diese Beweggründe einsah, war er nicht gerade begeistert, von seinem jetzigen Zustand.
    "Ich habe ein unfreiwilliges Bad in einem unserer schönen heimischen, fließenden Gewässer genommen infolge einer von Jarvos Übungen. Ich mache gerade eine Schildkampfausbildung bei ihm. Danke Aidar."
    Yared nahm einen großen Schluck aus dem Becher mit dem süffigen Rotwein, den der Wirt gerade vor ihm abgestellt hatte. Der Alkohol benetzte warm seine Kehle. Es war ein klasse Tropfen und von Wein verstand der stellvertretende Lagermeister etwas.
    "Sag mal Thimo: Wie geht es dir in deinem neuen Heim? Alles zu deiner Zufriedenheit?", wandte er sich wieder seinem Nebensitzer zu, der gerade den Boden seines leeren Bierkruges begutachtete und sich wohl fragte, ob dieser schon Moos ansetzte.
    Der Instrumentenbauer brummte und nickte leicht vor sich hin.
    "Achja, wenn du zwischendurch mal Zeit für einen anspruchsvollen Auftrag hast, hätte ich ein da Anliegen."
    Bei dem Wort 'anspruchsvoll' hatte es den Anschein, als stellten sich sofort Thimos Ohren auf.
    "Ich hab gerade nicht allzu viel zu tun. - Wieso? Um was geht es denn?", fragte er offensichtlich neugierig geworden.
    "Ich habe vor ein paar Jahren das Spielen der Laute in Varant erlernt. Ich konnte es ganz gut, nur vor ein paar Monaten musste ich meine Laute in Nordmar zurücklassen und nun wollte ich dich fragen ob du mir ein Instrument bauen könntest. Allerdings keine normale Laute."
    Yared nahm einen Schluck Wein und ließ das Aroma langsam während er die perlende Flüssigkeit mit seiner Zunge am Gaumen hin und her wälzte, auf eben jener zergehen.
    "Auf einer meiner Reisen traf ich einen vom Volk der schwarzen Krieger der südlichen Inseln. Dieser Mann besaß ein besonders seltsames Instrument, ein Banjo mit zwölf doppelchörigen Saiten, und nun hab ich mir überlegt, ob du mir nicht ein solches Instrument bauen könntest. Meinst du, dass dir das möglich ist?"
    Gespannt wartete er auf eine Antwort des versierten Instrumentenbauers.

  12. Beiträge anzeigen #252
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Das Rauschen in seinen Ohren hatte die Intensität eines Orkans, doch kein Wind strich über sein Gesicht. Nun ausser dem den Corax selbst verursachte. In der Luft waren in etwa einem Meter abstand nur Schlieren zu sehen, in einer Mischung unterschiedlicher Braun- und Grüntöne boten sie dem Seher durchaus einen interessanten Anblick, doch er achtete kaum auf das Farbfeuerwerk vor seinen Augen. Es kostete ihn vielzuviel Kraft und Konzentration den Blätterorkan aufrecht zu erhalten, als das er sich künstlerisch angesprochen fühlen konnte. Ein Krachen zu seiner Linken, dann eines von hinten. Ärgerlich schnalzte er mit der Zunge. Der Orkan schützte ihn zuverlässig und bot gleichzeitig eine starke Waffe, doch er hatte auch Nachteile. Zum Beispiel die Kraft die es brauchte ihn am laufen zu halten. Doch Noreia ließ ihm auch kaum eine Wahl, irgendwie war es ihr gelungen ihn mit einem Angriff abzulenken und dann im Unterholz zu verschwinden. Und ihre Tarnung ist perfekt, sie stichelt mich und zwingt mich viel mehr Kraft auszugeben als sie selbst, dachte Corax und seine Miene verhärtete sich, Damit ist jetzt schluss! Auf den plötzlichen Befehl Corax´ stoppten die Schlieren beihnahe umgehend und die einzelnen Blätter wurden sichtbar. Auch sichtbar wurde die Graswelle die Noreia wohl als nächsten Angriff angedacht hatte. Die wird jetzt nicht mehr Nutzen, Corax verzog das Gesicht vor Konzentration und riss dann begleitet von einem Aufschrei, dem ein noch mächtigeres magisches Echo folgte, die Arme in die Höhe. Das magische Echo erreichte die verholzten Blätter und schleuderte sie in alle Richtungen davon. Einen Moment lang war nur ein gespenstisches Zischen zu hören, dann endete es aprupt als die Blätter sich nach und nach mit leisen Geräuschen in das erstbeste Hinderniss bohrten. Noreias Graswelle wurde noch im Anmarsch zerfetzte und die Blätter setzten ihren Weg auf die Bäume dahinter fort. Plötzlich neigenten sich zwei Bäume aufeinander zu verpflochten ihre Äste über dem Boden und bildeten so einen Schild, der die Dolchartigen Blätter mit leichtigkeit abfing. Da bist du also, dachte er und nickte befriedigt. Der Schild löste sich wieder auf, doch dahinter war nichts zu sehen. Corax kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. Da. Ein Umriss, ein kaum sichtbarer Schemen bewegte sich dort wo gerade ebend noch der Schild gewesen war.

    Corax verkniff sich ein Lächeln und lies das was er noch an Kraft übrig hatte in den Boden laufen. Der Kampf hatte ihn erschöpft doch für diesen einen großen Zauber reichte es noch. Von seiner Magie gestärkt wuchs das Gras im Hain auf Brusthöhe an und Corax duckte sie um vorsichtig in die Richtung der Druiden zu schleichen. Verdeckt vom Grass hatte er nun den Spieß umgedreht und Noreia durfte ihn suchen. Wenn sie allerdings auch die neue Spielwiese nutzte könnte es zu einer langen Jagd kommen. Doch er vertraute darauf das sie lieber anders angreifen würde. Ein leises Rascheln warnte ihn , schnell igelte er sich zusammen und streckte seinen Willen um die Grasswelle die auf ihn zukam zu teilen. An beiden Seiten wogte die Welle vorbei und Corax hoffte das Noreia die kleine Lücke nicht bemerkt hatte. Flink robbte er zum Rand des Haines und schlüpfte zwischen die Bäume.

    Von hinten näherte er sich dem Ort wo Noreia gestanden hatte und spähte aus seinem Versteck in die Dunkelheit. Wo war sie nur. Eine leichte Bewegung, als ob sich der Baum selbst regte. Corax starrte gebannt, doch konnte nichts erkenne. Wieder, eine Hand wuchs aus dem Baum herraus, dann ein Kopf. Die Druidin tarnte sich irgendwie, begriff er. Noreia beugte sich vor, die Haut hatte die Farbe dunkler Rinde, ja sogar mit der typischen Maserung. Ihre Hand berührte den Boden und die Rindenfarbe verließ ihren Körper langsam als sie ihre Kraft sammelte um eine weitere Graswelle auszuschicken. Behutsam schlich er sich und das Elfenbeinmesser fand den Weg in seine Hand. Behutsam beugte er sich vor und wollte ihr das Messer an die Kehle setzen, doch sie richtete sich unvermittelt wieder auf und ihr Bein streifte das seine. Bevor er sich über sein Scheitern ärgern konnte traf ihn ein Ellbogen im Bauch. Das Messer entglitt ihm und ohne nachzudenken rammte er ihr sein Knie in die Seite. Noreia entwich ein halb unterdrückter Schmerzenslaut und sie taumelte vor. Corax setzte nach und versuhte sie von hinten in den Schwitzkasten zu nehmen. Sie wand sie und trat ihm auf den Fuß. Corax verzog das Gesicht vor Schmerz, ließ aber nicht locker. Sie ließ sich nicht in den Schitzkasten nehmen und es war schwer sich in ihre nackte Haut zu krallen. Endlich konnte er sich an einer Erhöhung an ihrem Oberkörper festkrallen und sie keuchte erstaunt. Dann wurde ihm bewusst das sie nackt war. Leichte Röte schoss ihm ins Gesicht, Noreia stieß ihm in die Seite, doch er hielt weiter fest. Ein Druide kennt keine Scham, es ist vollkommen egal das sie nackt ist und untersteh dich jetzt daran zu denken das sie eigentlich recht attraktiv ist..., dachte er und dann fiel endlich der Groschen wo er sich da eigentlich festhielt. Sofort hatte er das Gefühl sein Kopf wäre heisser als die Sonne und ließ entgeistert die Druidin los. Was sich schnell als grober Fehler herausstellte. Sie wirbelte herum und ein unerträglicher Schmerz durchfuhr seine Lenden. Hände pakten seine Haare und stießen ihn zu Boden. Augeblicke später presste ihn etwas warmes auf den Boden und etwas spitzes bohrte sich in seinen Hals. Das Gesicht immer noch zu einer Grimmasse des Schmerzes verzogen blinzelte er die Tränen weg und zwang sich nicht auf die Schmerzen zu achten. Noreia lag keuchend auf ihm, ein spitzer Ast ruhte in ihrer Faust und sie drückte die Spitze vorsichtig in seinen Hals. Ein paar Atemzüge lag sie still auf ihm, besah ihn aus wilden Augen und raubtierhaftes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. "Ha!", stieß sie aus, "Ergibst du dich?" Corax schluckte und bejahte mit brüchiger Stimme, ihr Tritt hatte gesessen. Noreia legte - ganz langsam - den Ast weg und erhob sich dann schlagartig. "Gewonnen! Ihr Männer seid so leicht zu besiegen. Selbst wenn ihr fast todsicher im Vorteil seid schafft ihr es noch den Sieg durch eure Torheit zu verspielen!", sagte sie abschätzig, kniff dann kurz die Augen zusammen und ließ eine Lichtkugel entstehen. Corax schloss die Augen, gestattete sich noch eine kurze Ruhepause und erhob sich anschließend ebendfalls vorsichtig. Der Schmerz im Unterlaib nahm langsam ab, doch im nächsten Moment war Corax dankbar dafür als er Noreia sah und die Schmerzen ihn vor weiteren Peinlichkeiten schützten. Doch wahrscheinlich würde dieses Bild noch in dem ein oder anderem Traum vorkommen. Bei dem Gedanken musste er sich ein Grinsen verkneifen und Noreia die seinem Blick folgte runzelte die Stirn. Sie zog aus seinem verkniffenem Gesichtsausdruck die völlig falschen Schlüsse. "Du solltest dich nicht vor Nackheit fürchten, das ist etwas ganz natürliches. Ich pflege mich nur überhaupt zu kleiden weil es die meisten Dorfbewohner sonst verstören würde. Auf Reisen pflege ich meist die ganze Zeit über auf Kleidung zu verzichten. Ich bin einst monatelang so mit Rhys und Vivin umhergezogen, du wirst dich schon noch daran gewöhnen. " Corax zog eine Augenbraue hoch und dankte in Gedanken allen drei Göttern das sie nicht auf andere Gedanken gekommen war. "Vieleicht sollte man vorschlagen sich nicht mehr zu bekleiden ausser zum Schutz vor Kälte.", schlug er vor und lächelte dabei. Noreia verstand den Scherz offenbar nicht und sah ernsthaft nachdenklich aus. "Vieleicht, zumindest innerhalb der Kavernen, ein guter Vorschlag, so könnten wir diese lästigen Klamotten wenigstens dort loswerden. Wobei einige sich vieleicht zieren werden, ihr Männer seid so zimperlich, aber das spricht nur dafür es vorzuschlagen." Corax unterdrückte ein Seufzen und sah sich stattdessen nach seinem Messer um. Er brauchte nicht lange suchen, schnell fand er es und hob es auf. Während er es wieder an seiner Schärpe befestigte musterte Noreia ihn. "Das war besser als die letzten beiden male.", bemerkte sie schließlich. Corax nickte : "Ja, allerdings ich kann allmälich meine Kraft gut lenken wenn ich starke Zauber wirke, aber bei geringen habe ich noch Probleme und lege oft ungewollt zuviel Energie hinnein." Er sah sie mit fragender Miene an. "Worauf warten wir?", wagte er nachzuhaken. Noreia beachtete ihn nicht sondern blickte in die Dunkelheit. Ein leises Tapsen erklang und ein Wolf trat in den Lichtkreis, Noreias Kleider im Maul. Während sie sich bekleidete durchfuhr beinahe soetwas wie Bedauern Corax. Sie war wirklich eine sehr schöne Frau, auch wenn sie soweit er wusste etwas älter war. Druiden halten sich ebend gut, dachte er und machte sich dann zusammen mit seiner Trainingspartnerin auf den Weg zurück nach Silden.

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    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo überlegte. So etwas hatte er bisher noch nicht gemacht. Ein Banjo war etwas sehr exotisches. Er wusste zwar, wie man es baute, worauf man zu achten hatte. Aber mit 24 Saiten? Lauten mit 20 Saiten hatte er schon gebaut, aber ein Banjo? Er war sich nicht sicher, ob er das hinkriegen würde. Auf alle Fälle würde daran länger als an Namis Gitarre arbeiten. Die zwei Wochen seiner Krankheit zählte er nicht mit.
    "Versuchen kann ich es", sagte er, "aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich das zu deiner Zufriedenheit hinkriege. Und wie du das Banjo spielen willst, dass ist dann auch dein Problem." Er machte eine kleine Pause, dann fuhr er fort: "Aber ich nehme den Auftrag an. Es wird ein wenig dauern, eine Woche mindestens."
    Yared schien erleichtert zu sein, als er das hörte. Er nahm einen Schluck aus dem Becher, ehe er antwortete: "Das freut mich zu hören. Ich war mir nicht ganz sicher, ob du das machen würdest. Und das mit dem Spielen, das lass mal meine Sorge sein..." und grinste Thimo an.
    Thimo freute sich über die Reaktion Yareds. Es war zwar nicht das Glänzen eines kleines Jungen in seinen Augen, aber etwas Ähnliches, etwa Erwachseneres. Vielleicht war der kleine Junge in Yared erwachsener geworden, reifer. Es war eine andere Art der Freude als die von Nanami, eher ... ruhig, mehr eine Art Zufriedenheit denn Freude. Vielleicht interpretierte er auch nur zu viel unter dem Einfluss von Bier.
    Gerade schmiss Aidar die letzten Trunkenbolde raus, die auf demTisch eingeschlafen war, und kam dann herüber, um auch die beiden Herren hinausbitten, wohlweislich nachdem sie bezahlt hatten. Yared trank den letzten Schluck aus seinem Becher, und reichte Aidar dann einige Münzen. Dann standen die beiden auf, und verließen die Taverne.
    Thimo verabschiedete sich von dem Lagermeister: "So, falls wir uns nicht wieder sehen, komm einfach in einer Woche in meine Werkstatt, selbst wenn ich dein Instrument dann nicht fertig habe, werde ich dir sagen können, wie lange das dauert. So, und jetzt wünsche ich dir noch einen schönen Abend, und fall nicht in irgendwelche Flüsse auf dem Heimweg."
    Yared schmunzelte, sagte dann aber: "Ok, dann sehen wir uns. Komm auch du gut nach Hause... Und ich habe nicht vor, heute noch einmal irgendwo reinzufallen." Mit diesen Worten gingen die beiden Männer ihrer Wege, jeder in seine eigenen, müden Gedanken vertieft.

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Kavernen

    Leisen Schrittes betrat sie die in den Kavernen liegenden Archive. Sie war nicht allein, an jenem Tisch, den sie das letzte Mal von ihrem Platz aus beobachtet hatte, saß wieder jemand. Die gleiche Person. Sie bemerkte die junge Frau, die daraufhin einiges an Selbstdisziplin aufbringen musste, um den sanften Gesichtszügen kalt zu widerstehen. Jener junge Mann, der sie vor dem Buch retten wollte, ohne dass es nötig war.
    Mit einem freundlich gemeinten "Hallo" ging sie an ihm vorüber und steuerte denselben Platz an, den sie zuletzt genutzt hatte. Der dicke Wälzer, den sie an jenem Tage aus dem Regal gezerrt hatte, lag noch immer dort, nur etwas beiseite geschoben. Hier schien offenbar niemand aufzuräumen. Oder man hatte bemerkt, dass sie damit noch nicht fertig gewesen war. Um sie nicht erneut in die hohen Regale zu schicken, hatte man es liegen gelassen.
    Mutmaßungen. Eigentlich hatte Leyla nicht einmal anfangen. Und wohlmöglich gab es hier nicht einmal jemanden, der regelmäßig für Ordnung sorgte. Stattdessen vertraute man auf die Besucher des Archivs selbst, die ihre gelesenen Bücher zurückstellten. Und normalerweise tat sie dies auch.
    Das Buch auf dem Schoß nahm sie auf dem bequemen Sitz Platz. Erneut wanderte ihr Blick über die Buchkante hinaus zu jenem jungen Mann. Er hatte mit einem kurzen Blick auf den Einband festgestellt, dass es Druidensprache war. Wäre sie nicht inzwischen etwas belesen, hätte die Blonde dies viel mehr als sinnloses Gekrakel abgetan.
    Wozu musste man verschiedene Sprachen schaffen? War es nicht leichter für sie alle, wenn es nur eine Sprache gäbe? Universell für alle, einfach und verständlich.
    Sie hatte sich damals schon nicht leicht damit getan, ihre Sprache soweit zu erlernen, dass sie sie nicht nur sprechen, sondern auch lesen und schreiben konnte. Selbst heute würde sie nie behaupten, dies perfekt zu können, obwohl sie relativ oft davon Gebrauch machte.
    Ein Seufzen durchbrach die Stille, was den jungen Mann veranlasste, kurz aufzuschauen. Sie tat so, als würde sie dies nicht bemerken und als sei sie ganz vertieft in ihre Arbeit. Doch es hatte keinen Zweck. So kam sie allein nicht weiter. Leyla gelangte mehr und mehr an den Punkt, an dem sie zuletzt schon gestanden hatte.
    Vorsichtig erhob sie sich, sodass der Mann es nicht bemerkte. Das Buch fest mit beiden Armen umschlossen tapste sie zu ihm hinüber.
    "Entschuldigt?", fragte sie vorsichtig, wenngleich er längst zu ihr aufgeschaut hatte, ehe sie vor ihm stand.
    "Mhm?", gab er als Antwort von sich, so tuend, als würde sie ihn urplötzlich stören.
    "Ihr erinnert euch an mich? Entschuldigt bitte, dass ich euch wegen dieser Sache so angefahren habe. Jedoch fühlte ich mich etwas benachteiligt."
    "Schon in Ordnung. Was willst du?"
    "Ihr hattet diesem Buch sofort entnommen, dass es in Druidensprache geschrieben ist. Woher wusstet ihr das? Beherrscht ihr diese Sprache?"
    Neugierig blickten ihre zierlichen blauen Augen auf sein gut gepflegtes Antlitz. Von Nahem wirkte es nochmals schöner.
    Ohne eine Miene zu verziehen, legte er seine Schreibutensilien beiseite und drehte sich ein wenig mehr zu ihr.
    "Auf dem Einband steht etwas von Jagdgründen in der Umgebung. Willst du mir jetzt vormachen, dass du trotz deines jungen Alters eine perfekte Druidensprache beherrscht?"
    Die Ovates schluckte einen prompten Anflug von Empörung herunter und antwortete stattdessen freundlich.
    "Nein, im Gegenteil: Ich kann diese Sprache nicht, aber ich möchte sie lernen. Ich hatte keinen Schimmer, worum es in diesem Buch geht, war aufgrund des offensichtlichen Alters und der fremden Sprache, in der es geschrieben ist, jedoch darauf aus, es mir anzusehen. In der Hoffnung, so etwas über diese Sprache erfahren zu können."
    Herzhaftes Lachen ergoss sich daraufhin über die Sildenerin, die es gekonnt zu ignorieren versuchte. Als der junge Mann sich wieder unter Kontrolle hatte, presste er bestimmt die Lippen zusammen.
    "Entschuldige. Aber du hast ganz offensichtlich noch nie eine Sprache gelernt, richtig? Man lernt eine Sprache nicht, indem man sich irgendeinen schweren Text in dieser Sprache ewig und drei Tage anschaut. Außer du hast Jahre Zeit, bis du Parallelen in verschiedenen Werken entdeckt hast, deren Bedeutung sich dir so erschließt. Aber selbst dann ist das eine sehr schwere, langwierige Angelegenheit. Such dir jemanden, der diese Sprache kann und dich in den wichtigsten Grundlagen unterweist, damit du darauf aufbauen kannst. Glücklicherweise ist die Sprache nicht so enorm komplex, wie viele andere, von denen ich hörte, dass selbst älteste Männer noch heute über schier einfachste Dinge nachdenken, weil sie sich ihnen nicht erschließen."
    Leylas Augen waren bei seinen Ausführungen immer größer geworden. Er wusste ganz offensichtlich, wovon er sprach. Zögerlich setzte sie zu einer Antwort an.
    "Seid ihr so jemand? Kennt ihr die wichtigsten Grundlagen und würdet sie mir beibringen? Ich wüsste sonst nicht, wen ich deswegen fragen sollte. Bis auf die alten Druiden. Aber zu denen kann ich deswegen nicht gehen."
    "Ich...warum kannst du nicht? Führst du etwas im Schilde?"
    "Nein, nein! Ist egal. Also...würdet ihr?"
    Ihr starrer Blick direkt in seine Augen mochte in diesem Moment sehr viel aussagen. Auch sein Antlitz vermittelte in diesem Augenblick einiges, das die Blonde nicht tiefgreifend interpretieren wollte.
    "Ja, in Ordnung. Doch lass mich das hier bitte noch fertig machen. Nimm dir derweil etwas zu schreiben und versuche mithilfe des Buches, die verschiedenen Schriftzeichen der Sprache herauszuarbeiten. Ich bin sicher, das schaffst du!"
    Erfreut nickte sie, hielt sich mit weiteren Emotionen jedoch zurück.
    "Ja, das mache ich. Danke!"

  15. Beiträge anzeigen #255
    Lehrling Avatar von Vida
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    Wälder von Silden

    Stöhnend erwachte die alte Frau in dem nassen Gras. Sie schlug die Augen auf, sah den blauen Himmel über sich, Wolken, deren Ränder schon rötlich-orange gefärbt waren. Es ging dem Sonnenuntergang entgegen.
    „Aber wo bin ich?“, fragte sich Vida und rappelte sich erstaunlich schnell auf. Kaum stand sie, kehrten die Erinnerungen zurück. Die Rose, die Berührung, der Schlaf. Die alte Frau fasste sich an den Kopf. „Ja, das war es. Diese leuchtende Blume …“
    Vidas Wanderstock sowie der Proviantbeutel – dieser jedoch schon von Nagetieren geleert – lagen noch auf dem Boden, so wie sie sie hingeworfen hatte, um vor der Rose zu knien.
    Die Rose … Wo ist sie hin?
    Auch das fiel ihr wieder ein … Sie war zu staub zerfallen und vom Wind verweht worden, wie eine blasse Erinnerung. Traurig seufzte Vida und schaute sich um, bis sie ein Kribbeln in Innenfläche der Hand verspürte.
    „Bei Adanos!“, rief sie aus, als sie entdeckte, was das Kribbeln und Kitzeln verursachte. Die Rose war zerfallen, ja, aber dafür war in der Handfläche der Frau ein Bild jener Rose entstanden, fast schon einer Tätowierung ähnlich. Sie leuchtete nicht, pulsierte nicht, war nur von der restlichen Hand zu unterscheiden, da der Farbton tiefer und satter. Prüfend fuhr Vida mit dem Ärmel über die Rose, erhoffte sich aber kein großes Ergebnis.
    Ein leises Lachen entkam ihrer Kehle. „Tja, ich bin von einer Rose gezeichnet“, flüsterte sie, „Wobei es eine Wunderschöne ist, wie von einem Gemälde kopiert und mir in die Hand gelegt.“
    Sollte das ihr Bund mit der Natur werden? War Vida nun durch eine Rose an sie gebunden?
    „Corax weiß sicher Rat. Ja, wer sonst wenn nicht er?“
    Und so schnell es ihre alten Beine zuließen, schritt die Frau nach Silden zurück.

  16. Beiträge anzeigen #256
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Silden

    Yared wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war den ganzen Tag schon enorm warm und obwohl ein laues Lüftchen wehte, hatte man den Eindruck, die Luft würde stehen. Es war ein wunder, dass die Dokumente und Akten sich unter seinen schweißnassen Händen nicht schon längst aufgelöst hatten, aber über so etwas brauchte er sich zumindest für heute keine Gedanken mehr machen.
    Der stellvertretende Lagermeister war schon fertig mit dem heutigen Papierkram und gerade auf dem Weg zu Nanami, um seine Sachen dort abzuholen, die nun schon seit mehr als einem Monat dort lagerten, seit er mit dem Konvoi in die Küstenregion aufgebrochen war.
    Irgendwie war es seltsam, aber er kam in letzter Zeit kaum noch dazu, an Nanami zu denken, in der Wassermühle war gerade Hochsaison und die langen Abende verbrachte er mit Jarvo auf dem Übungsplatz, zudem war es nun auch schon wieder fast eine Woche her, seit sie sich das letzte mal gesehen hatten.
    Waren seine Gefühle zu ihr noch echt, wie damals, als er sie ihm im Büro der Wassermühle zum ersten Mal begegnet war oder machte er nur sich und ihr etwas vor? War sie ihm wirklich nicht so wichtig wie er einst dachte oder klammerte er sich an vergangenes? Wie sollte er mit ihr darüber reden, wobei er doch gar nicht wusste, um was es sich eigentlich handelte und wo das, was er empfand oder nicht empfand, einzuordnen war?
    Es waren wirre Gedanken, die in seinem Kopf spukten, während er die gepflasterte Dorfstraße entlang lief, immer noch unter den langsam in ihrer Intensität allabendlich abschwellenden und eindeutig zu warmen Strahlen der Sonne. Er bog um die nächste Hausecke und kam vor Nanamis Behausung zum stehen.
    Yared war sich unsicher, dies war keine Eindeutige Situation in der vollkommen klar war, was zu tun war, dies war eine jener strittigen Fragen, wegen der in seinem Innersten Kriege ausgefochten wurden und gerade in diesem Augenblick tobte die Schlacht ,der Resignation gegen den Weg der Veränderung, der Veränderung in seinem Verhältnis zu Nanami, in seinem Verhältnis zum Leben und zu sich selbst.
    Und um die Schlacht zu entscheiden war es nötig jetzt dieses Haus zu betreten.
    Der Sappeur trat die letzten Stufen zur Tür hinauf und klopfte. War sie überhaupt zu Hause?

  17. Beiträge anzeigen #257
    Provinzheld Avatar von Yngvar
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    Yngvar ist offline
    Yngvar war wirklich froh seiner Heimat Schritt für Schritt näher zu kommen, nur noch Augenblicke konnten zwischen ihnen und Silden liegen.
    Er hatte seiner Begleiterin zugehört und war natürlich auch bereit ihr zu antworten.

    Es gibt Lehrmeister, die einem diverse Fähigkeiten beibringen. Den Umgang mit dem Bogen habe ich in Al Shedim gelernt, in Silden werdet ihr aber sicher auch fündig werden, da bin ich sicher.
    Wenn ihr Hilfe braucht, egal um was es geht stehe ich euch gerne zur Verfügung. Ich weiß, dass es nicht einfach ist in der Fremde neu zu beginnen.


    Seine Augen fingen an zu glänzen!

    Wir sind da, das ist der Sildener See!

    Yngvar ging weiter, Suz ihm hinterher, er wusste nicht was sie nun fühlte, ob sie bei dem Anblick überhaupt etwas empfand.
    Die Patrouillen, die Rund um Silden ständig unterwegs waren hatten sie durchgelassen.
    Über die nördliche Brücke hatten sie dann auch das Fischerdorf erreicht, direkt vor der alten Wassermühle standen sie nun. Die Wachen hatten auch hier nichts von ihnen gewollt, gut war aber, dass sie da waren. Nicht ohne Grund wurde Silden gut bewacht, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht wahrnehmen konnte aber so leicht kam kein Feind nach Silden rein, dafür war gesorgt.

  18. Beiträge anzeigen #258
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Die Gitarre verstimmte sich noch immer leicht. Aber das würde sich hoffentlich ändern. Gerade drehte Nanami wieder an der Mechanik, um den richtigen Ton zu finden, da klopfte es an der Tür. Wer mochte das sein?
    Sie legte das Instrument auf ihr Bett, stand langsam auf und rieb sich die Fingerkuppen der linken Hand. Sie waren leicht gerötet. Während sie noch ihre Finger betrachtete öffnete sie die Tür. Dort stand Yared, ihr Geliebter, und sah sie verwegen an. Sie strahlte bis über beide Ohren und bat ihn herein.
    "Guten Abend, Yared. Wolltest du deine Sachen abholen, oder wieso kommst du vorbei?"
    Sie ließ ihn einen Moment in der Tür stehen und holte ihre Gitarre. Nicht um anzugeben, verständlich. Nur um endlich die verdammte Saite korrekt zu stimmen. Als sie das geschafft hatte, stellte sie das Instrument etwas abseits an die Wand und verschwand hinter der Tür ihres Schrankes, aus dem sie Yareds Kleidung herauskramte, die sich nach und nach schon mit der ihren vermischt hatte. Sie stapelte alles auf dem Tisch in der "Eingangshalle", die Gaderobe, Esszimmer und Küche in einem war.
    "Hier sind sie. Ich hoffe, es ist nichts drangekommen."
    Sie schaute ihn nachdenklich an. Er ließ es sich nicht wirklich anmerken, aber etwas schien ihn zu beschäftigen.
    "Geht es dir gut?"
    Sie hatten sich wieder seit einer Woche nicht gesehen. Die Distanz war beinahe so groß wie während seiner Abwesenheit. In Gedanken nahm sie seine Hand und streichelte sie. Irgendwie musste man wohl die Distanz überbrücken können. Ein wenig weh tat es schon...

  19. Beiträge anzeigen #259
    General Avatar von Yared
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    Nanamis Haus

    "Wie man es nimmt."
    Yared setzte dieses leicht bedauernde Lächeln auf, und zog die Schultern etwas hoch.
    Er wusste es nicht. Er hatte Arbeit die ihm Spaß machte, er hatte in Jarvo einen wirklich patenten Ausbilder und vor ihm stand die Frau seiner Träume, aber war er wirklich Glücklich? Nein war er nicht und woran lag das?
    Genau genommen wohl daran, das er, Rindvieh, mit sich selbst nicht zufrieden war, bemerkte sein Verstand.
    "Danke das du so lange auf meine Sachen aufgepasst hast."
    Er nahm das Bündel entgegen, stockte aber, als er merkte wie sie ihn unverwandt anschaute, - nicht verärgert, dass er nur Floskeln verwendete, nicht verstört, dass er so Wortkarg war, sondern besorgt, dass ihn ihm etwas war, was ihn zerfressen konnte - und Yared musste zugeben, sie hatte wahrscheinlich recht damit.
    Da waren sie, ihre unwahrscheinlich eisblauen Augen, und unter ihrem Blick begann die Mauer aus Selbstschutz um sein Herz zu schmelzen.
    "Ja, du hast recht mir geht's gerade nicht besonders. Ich bin irgendwie in ein Loch gefallen, wahrscheinlich weil ... nun ja, wie soll ich es sagen ... es läuft alles prima, aber das ist mir nicht genug, zudem ... "
    Dann sah er es in ihren Augen sie hatte verstanden was er meinte. Er hörte auf, denn es war unnötig noch ein Wort darüber zu verlieren.
    "Willst du hier bleiben?"
    Ihre Frage traf ihn bis ins Mark.
    "Ich weiß das du momentan irgendwo auf einem Sack Stroh in der Wassermühle schläfst, Ivo hat es mir erzählt und das ganze hätte zudem den Vorteil, dass du auf mein Haus aufpassen kannst, wenn ich in ein paar Tagen nach Varant aufbreche."
    Eine weitere Reise, die sie trennen würde, trotzdem nickte er und legte seine Sachen wieder auf den Tisch zurück. Er wollte bei ihr sein - für sie da sein.
    Sie antwortete nicht, sondern nahm ihn ihre Arme.

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    Jarvo ist offline
    Ein Training im Dunkeln war schon fast charakteristisch für die beiden geworden, deswegen zündeten sie zusammen die Fackeln rundherum des Platzes an und ignorierten weitesgehends die paar Sildener, die an jener warmen Sommernacht dort versammelt waren und als Zeitvertreib den Kriegern beim Üben zusahen.
    Jarvo hatte zwei Holzschwerter und einen massiven, langen Stock mit sich gebracht und neben sich auf den Boden fallen lassen.
    „N´abend Yared. Hoffe du fühlst dich gesund, nach unserer gestrigen, etwas nassen Trainingseinheit.“
    „Aber sicher. Mit guter Laune und quicklebendigem Geist“, antwortete dieser.
    „Alles was wir heute brauchen… Nun gut. Heute werden wir in den Kampf gegen und mit dem Schwert eintauchen, doch erst lass mich dich noch um eine Erfahrung reicher machen.“
    Er bückte sich, hob den dicken Stock auf und wirbelte ihn durch die Luft. Yared runzelte die Stirn, packte aber seinen Schild fester und blickte mit forscher Miene auf die vermeintliche Waffe in Händen des Barden.
    „Wie du weisst gibt es auf dem Schlachtfeld die verschiedensten Waffen. Von Schwertern, über Speere zu fliegenden Gegenständen oder großen, stumpfen Waffen. Das hier in meinen Händen soll so etwas symbolisieren. Stelle dich hin wie du meinst und bereite dich auf einen schweren Angriff vor. Dein Körper muss die Erfahrung gemacht haben, wie es ist so einen Schlag abzuwehren, sonst wird es dich in dem falschen Moment von deinen Füßen reißen. Mach dich bereit.“
    Noch zwei Mal ließ Jarvo den Stock herumwirbeln und stellte sich einige Meter vor Yared, der eine stabile Abwehrhaltung eingenommen hatte. Der Barde holte weit aus und ließ den Stock mit halber Kraft gegen den Holzschild des Lagermeisters schmettern. Der Laut des Aufpralls ließ einige Sildener aufzucken und auch Yared kniff als unvermeidbaren Reflex für einen kurzen Moment die Augen zu, doch er hielt Stand. Mit seinen Füßen über den Boden rutschend ließ er sich nach hinten gleiten und hatte seinen Schildarm nach hinten schwingen lassen.
    „Gut! Das war der Angriff eines unerfahrenen Jünglings mit einem Streitkolben. Spüre nun den eines rasenden Nordmannes, der seine zweihändige Axt nach dir schwingt.“ Jarvo gab seinem Schüler genug Zeit sich neu zu positionieren und holte weit aus. Der nächste Schlag war um einiges stärker und sorgte dafür, dass Yared Füße den Kontakt mit dem unbekümmerten, sildener Boden verloren. Mit einem Satz landete er auf dem Boden und schüttelte verwirrt den Kopf.
    „Das kann man doch nicht blocken“, rief er empört und rieb sich die linke Schulter.
    „Es ist durchaus nicht einfach,“ lachte Jarvo und half ihm auf. „Natürlich kann man so etwas blocken, aber der rohen Gewalt mancher Krieger kann man nur seinen Schild entgegenhalten und hoffen, dass er hält. Ob man danach auf dem Boden landet oder nicht ist da zweitrangig. Um ehrlich zu sein gibt es viele Kämpfer, die den Bodenkampf präzise und tödlich beherrschen. Aber wie dem auch sei… die schweren Waffen lassen sich nur langsam schwingen und sind deshalb gut sichtbar. Nutze das und deine eigene Schnelligkeit als Vorteil. Willst du noch einmal oder sollen wir fortfahren?“
    „Ich würde gerne sehen, wie du reagieren würdest,“ sprach Yared fordernd.
    „Das ist dein gutes Recht. Hier, nimm den Stock und halte dich nicht zurück.“
    Jarvo nahm seinen schweren Stahlschild, stellte sich auf und blickte seinen Schüler grimmig an.
    „Warum so verbissen?“, fragte der, während er den Stock langsam von links nach rechts schwang.
    „Alte Kampfangewohnheit. Ist nur von Vorteil, wenn der Gegner deinen Zorn sehen kann.“
    Der Sappeur nickte nur und bedeutete dem Barden damit, sich auf den Schlag vorzubereiten. Dieser kam mit voller Kraft und ließ Yared einen Laut der Anstrengung entfahren. Der Stock traf den Schild mit einem Knall und Jarvo wurde von der Kraft nach hinten geschleudert. Er lenkte den Angriff schräg weg und rollte sich nach hinten ab, wobei er sofort wieder in den Stand kam und kampfbereit war.
    „Siehst du? Hinfallen ist erlaubt. Jetzt aber zu den Schwertern. Wir fangen natürlich mit Holz an, da ich nicht möchte, dass du abrutschst und dir was tust. Pfeif auf das Realitätsgeschwafel das manche Lehrmeister festlegen. Training ist Training und sollte keine freien Gliedmaßen fordern.“
    Jarvo nahm sein Schwert und erkannte die Freude in Yareds Gesicht, als dieser sein Schwert in die Hand nahm und sich nun in vollständiger Kampfausrüstung wiederfand. Die Realitätsfremde mit dem Holzschwert schien ich in keinster Weise zu stören.
    „Gut wir fangen an. Erst möchte ich, dass du mich angreifst. Versuche erst deinen Körper in einer Angriffssituation unter Kontrolle zu bekommen, wenn du den zusätzlichen Ballast eines Schildes mit dir trägst. Achte dabei auch auf meine Bewegungen, versuche sie dir einzuprägen und denke daran, dass man ein Schwert nicht nur mit dem Schild abwehren kann.“

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