Zitat von
Luceija
Sie aß langsam und sehr kleine Portionen, aber sie aß. Zumindest den Lachs favorisierte sie sichtlich, die Kartoffeln waren, was sie waren: eine Sättigungsbeilage, die eben nur in sehr kleinen Stücken unter den Lachs geschoben wurden, fast so, als könne sie sie selbst vor sich oder Leif verstecken oder als müsse sie es. Luci hatte ein extrem krankes Verhältnis zum Essen. Ein ungeliebtes, sah sie Nahrung im Gegensatz zu ihren Landsleuten eher als Mittel zum Zweck - dem Zweck, nicht durch Hunger zu sterben. Was nicht bedeutete, dass ihr nichts schmeckte oder sie nicht durchaus ihre Favoriten hatte oder für sizilianische Heimatgerichte brennen konnte - durchaus. Aber diese Portionen, die sie zu sich nahm? Waren doch eher lächerlich. Hier bahnte sich, trotz biotischer Grundbegabung und einem gestiegenen Grundbedarf, die selbe Menge an Nahrung an, wobei Leif durchaus begeisterter zu griff, was für seine Größe, das Gewicht und die Biotiksache auf seiner Seite auch wenig verwunderlich war. Sie kannte ihn auch nie anders - in London war die Portion indischen Essens, welches sie bestellt hatten, seinerseits immer deutlich schneller weg als die ihre. Nicht zuletzt deshalb lächelte sie und aß vorsichtig und langsam weiter, als er es auch tat. Mit wirklich sehr, sehr langem Kauen.
Die Schwarzhaarige grinste breit, als ihr Exfreund die mangelnden Porridge-Künste ihres Bruders belachte und äußerte sich in einem so dreckig-fiesen Lachen, dass man bei ihr lange vermisst hatte. "Gut, das glaube ich schon eher. Nessun problema."
Schließlich besah sie Leif eine ganze Weile. Lächelte sanft, als sie es tat und versank Momente lang in diesem Gedanken, der sie an der Renovierung dieses Hauses hielt. Sie sah, jetzt, im künstlichen Licht der Küche, dass seine Haut nicht dank des Sonnenunterganges diese rötliche Farbe hatte und glaubte, es sich eigentlich hätte denken können. Aber es schmeichelte ihr, zu wissen wie unheimlich viel dieser Mann für sie getan hatte ohne ihr verdammtes Wissen. Auch...wenn letzteres etwas war, womit sie sich nicht wirklich sicher war. Sie schüttelte wenigstens für einen Moment die negativen Vorwürfe ab, er habe sich einfach nur in ihr Leben schleichen wollen, und war schlicht froh, dass er wieder in ihrer Nähe war. "Mmhm. Ihr musstet ziemlich viel machen so wies aussieht. Dabei..naja. Viel mehr als den Raum hier und das halbe Wohnzimmer hab ich nicht wirklich gesehen. Aber..du hast...ihr habt euch wirklich viel Arbeit gemacht..", erkannte sie an. Das Lächeln schwand nur leicht. Sie fand schön, was sie sah. Es war dieser Touch Leifs der sich urplötzlich in den Räumen aufhielt und eine ganz neue Umgebung gestaltete, während Sergios etwas mehr geschwunden war. Vielleicht ganz gut so? Sie wusste es noch nicht. "...auf wie viel hat er dich hochgehandelt?", wollte sie dann wissen, durchaus im Bilde, dass ihr Bruder dazu fähig wäre.