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  1. Beiträge anzeigen #241
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline

    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    Aufmerksam hörte Bruder Ventros den Ausführungen des Hauptmannes zu. Der Häftling, der vor einigen Stunden durch Feuermagier Kalthar geheilt worden war, hatte sich offenbar das Leben genommen. Möglicherweise konnte er die Erinnerungen an seine im Wahn vollzogenen Handlungen nicht ertragen, fühlte sich schuldig und wollte für seine Sünden durch einen Selbstmord büßen. Es war aber auch nicht ausgeschlossen, dass es Nebenwirkungen des Heiltrankes gab, die für den Häftling derart unerträglich waren, dass er sich auf diese grausame Weise von ihnen erlösen wollte.

    Fragend blickte Ventros zu Feuermagier Kalthar, der sich mittlerweile wieder voller Konzentration der Herstellung des Heiltrankes widmete. Er war sich nicht sicher, ob Kalthar den Ausführungen des Hauptmannes keine Beachtung schenken wollte oder ob er derart in seinem Experiment vertieft war, dass er diese schlicht weg nicht gehört hatte. Bruder Ventros drehte sich nach einigen Sekunden des vergeblichen Wartens wieder zum Hauptmann der Stadtwache und erhob seine Stimme: "Das ist tragisch. Wir müssen sicher gehen, dass unser Gegenmittel nicht für den Tod des Mannes verantwortlich war. Sobald der Bestatter eintrifft, werden wir den Leichnam eingehend untersuchen. Habt Dank, mein Sohn. Diese Information war wichtig."

    Der Hauptmann der Stadtwache nickte zufrieden. In seinen Augen konnte Bruder Ventros die Besorgnis erkennen. Die Besorgnis, dass das Gegenmittel wohlmöglich nicht die Lösung des roten Wahn sein konnte. Die Besorgnis, dass die Stadt im Chaos versinken würde, würde der Orden nicht alsbald handeln.

    Maximus

  2. Beiträge anzeigen #242
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    An Bord der Santorija, Korsar unter myrtanäischer Flagge, Hafenviertel

    Yared dachte einen offenbar nicht nur ihm unendlich lang erscheinenden Moment nach, skizzierte Pläne vor seinem Geistigen Auge, wog sie ab und verwarf sie wieder, bis er endlich zufrieden war und seine Offiziere auf dem Achterdeck versammelte.
    "Kaldrin, wir werden als erstes Richtung Hafenkommandantur aufbrechen. Ich hoffe das dort noch jemand ist, der uns vielleicht mehr über die aktuelle Lage sagen kann. Danach werden wir, sollte sich nichts anderes ergeben, zunächst zum südlichen Rand des Hafenviertels vorstoßen und uns anschließend durch die Kanalisation bis zur Zitadelle vorarbeiten."
    Das würde die werten Magier zwar einiger olfaktorischer Belastung aussetzen, aber Yared wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen, tiefer ins Hafenviertel einzudringen, um dann in den engen Gassen zwischen den Barrikaden eingekesselt zu werden.
    "Zarah, du und Magister Arvideon werdet uns begleiten. Der Magister kennt sich dort unten schließlich von uns allen am besten aus."
    Yareds Cousine war die wohl fähigste Kundschafterin unter seinen Leuten, neben dem findigen Wandermönch natürlich, der bei diesen Worten nur breit und scheinbar zufrieden ob erfüllter Erwartungen lächelte.
    "Goya, du und Bram, ihr bleibt hier, ich will, dass ihr den Hafen wieder verlasst, sobald Wind und Flut es zulassen. Hier im Hafenbecken ist die Santorija von Land aus viel zu angreifbar."
    Yared wollte nicht, dass irgendein Unglücksrabe auf Sumpfkraut sich als menschlicher Brander versuchend sein Schiff lichterloh in Flammen aufgehen ließ. Die einzige Methode dies jedoch ohne Waffengewalt sicherzustellen, war der taktische Rückzug. Auch wenn dem Landungstrupp dadurch die Flucht zurück aufs Schiff unmöglich gemacht werden würde, hatten sie doch spätestens, sobald sie die Hafenkommandantur erreicht hatten, sowieso den potentiellen Feind eher im Rücken und damit zwischen sich und dem Schiff zu vermuten, als vor ihnen.
    "Donna, wie steht es um unsere Vorräte?", wandte er sich dann an die Zahlmeisterin der Santorija.
    "Ohne Neuverproviantierung kommen wir nicht mal bei strenger Rationierung bis nach Bakaresh.", kam die Antwort.
    "Das habe ich mir fast gedacht." Der Kapitän nahm die Bestätigung seiner Vermutung mit einem knappen Nicken auf. "Goya, ihr werdet Stewark ansteuern. Besorgt euch dort genug Proviant, dass wir es sicher bis Bakaresh schaffen. Hier in Thorniara werden wir momentan nichts bekommen können. Wir werden, nachdem wir ihre Eminenz und ihre Begleiter zur Zitadelle gebracht haben, den Landweg durch das Bluttal nach Stewark nehmen. Dort treffen wir uns dann wieder."
    Nachdem der Kurs für die Santorija damit bestimmt war, wandte der Korsar sich abermals an die Führung seines Landungstrupps. "Zarah, Kaldrin: Der Landungstrupp soll nur Waffen, Wasserschläuche, und maximal eine Garnitur Wechselkleidung mitnehmen. Marschverpflegung und Decken für die Nacht besorgen wir uns aus den Beständen der Bastion."
    Selbst leichtes Marschgepäck würde sie in der Kanalisation bestenfalls nur behindern, schlimmstenfalls in den Säften der Kloake auch noch unbrauchbar und ungenießbar werden.
    "Wegtreten.", beendete Yared die Besprechung.
    "Aye aye, Käpt'n!", bestätigten alle.
    Danach dauerte es kein halbes Glasen, bis der Landungstrupp zum Abmarsch bereit angetreten war und man gemeinsam mit den Magiern das Schiff verließ.

  3. Beiträge anzeigen #243
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Vor dem Zeughaus der Hafenkommandantur, Hafenviertel

    Als sie kurz darauf bei der Hafenkommandantur anlangten, bot sich ihnen abermals das Bild von leergefegter Gassen, Anhäufungen von großteiligen hölzernen Gebrauchsgütern und verrammelten Türen und Fenstern. Die Hafenkommandantur selbst machte da keine Ausnahme. Das massive Tor des wehrhaften Kontorsgebäudes mit Innenhof, das als Zeughaus und Verwaltungsgebäude der Hafenbehörden von Thorniara diente, lag fest verschlossen und abweisend vor ihnen. Der Kapitän nahm die geladene, aber noch gesicherte Armbrust in die Linke und hämmerte mit seiner behandschuhten Rechten gegen die Torflügel.
    Nach kurzer Zeit meldete sich eine recht erschöpft klingende Stimme von der anderen Seite des Tores.
    "Ihr mögt sein, wer Ihr wollt, Herr, wir werden das Tor nicht öffnen! Geht weg!"
    Yared wechselte einen vielsagenden Blick mit seinen Begleitern, dann rief er: "Wir wünschen Sir Girion zu sprechen."
    "Sir Girion ist nicht hier! Geht weg!"
    War der Ordensritter immer noch auf dem Festland? War ihm etwas zugestoßen? Oder hatte man schlicht und einfach die Kräfte aus der Kommandantur abgezogen und hinter dem Tor verbarrikadierten sich nur einige Zivilisten?
    "Dann holt den, der das Kommando führt.", forderte Zarah den Torhüter auf.
    "Geht weg! Verschwindet ..." Es klang mehr verzweifelt, als bedrohlich, wenn nicht gar nervlich beinahe völlig am Ende.
    Gerade wollte sich Yared dazu durchringen, kurzen Prozess zu machen und die Öffnung des Tors im Namen des Ordens oder Königs zu verlangen, da kam dem Korsaren ein anderer Gedanke. Er kannte doch die Stimme.
    "Meister Ethelbert, seid Ihr das? Hier ist Kapitän Yared von der Santorija."

  4. Beiträge anzeigen #244
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Ich weiß ja nicht, aber vielleicht sollte man...mit dem Kopf durch die Wand? Ich mein das ist ja nur Holz.", sagte Ornlu vielsagend zu Yared. Das der Großteil hier sonst nicht wusste wie der Druide es meinte interessierte ja nicht. Yareds Blick war aber so zu deuten, dass man wohl besser davon absah.
    Ornlu war diese Sache hier suspekt. Empfing man so die Retter der Insel? er wollte ja kein Bankett und Triumphmarsch. Aber die Gastfreundschaft in Thorniara schien so kalt wie seine Mauern zu sein.
    Ornlu sah sich entsprechend schon längst nach alternativen Wegen hier raus um.
    "Hm, bestimmt ist irgend ein namenloser Held auch mal von irgend einer Klippe gesprungen und schwamm in das Hafenbecken. Er fand 400exp und fragte irgendwen nach Gold. So in etwa war diese Geschichte. Dann sollte das auch umgekehrt gehen?", dachte er sich und war sich dann jedoch bewusst, dass das Wasser zu kalt wäre. Zumindest für einen Menschen. Und dann die Klippe hochklettern und oben versuchen nicht zu erfrieren weil man völlig durchnässt war?
    Sein Blick ging dann zur magischen Runde. Er zuckte mit den Schultern und blickte dann wieder Yared an.
    "Ja, Meister Ethelbert. Macht doch auf. Hier steht die oberste Feuermagierin von euch und friert sich den Arsch ab. Und natürlich ihre hochverehrten, ehrwürdigsten, durchlauchtesten, voll netten Gäste die sich schon anblicken und fragen wieso es einen so fröstelt, wenn man nach der Gastfreundschaft Thorniaras fragt. Wir sind also kein Lumpenpack aus dem Hafen."
    Geändert von Ornlu (10.02.2017 um 21:07 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #245
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline

    Hafenmeister Ethelbert, Hafenmeisterei, Hafenviertel

    Ethelbert hob den Blick. »Kapitän Yared?« Der Name war ihm mehr als geläufig. Ein guter, tüchtiger Mann und mit Sicherheit viel zu selten in der Stadt. Wenn es mehr von seinem Schlag hier gegeben hätte, dann säße die Stadt nun nicht in der Misere, in der sie nun saß…
    »Einen Moment bitte!«, antwortete er nach kurzer Bedenkzeit, huschte zum Pult, auf dem Die Glocke lag und ließ sie mehrfach kräftig läuten.
    Dann ging er zurück zur Tür, hockte sich davor nieder und linste durch den unteren Türspalt. Er sah eine Menge Füße in robusten Stiefeln. Stiefel, wie sie Offiziere des Militärs und der Marine trugen, keine Lumpen wie die der Hafenbewohner. Ein gutes Zeichen.
    Er erhob sich wieder und hörte auch schon im Hintergrund das Poltern seiner beiden Wachen, die sich zu ihm bewegten. Bisher hatten sie an den oberen Fenstern gesessen und nach marodierenden Hafenarbeitern oder wahnsinnigen Süchtigen Ausschau gehalten.
    »Meister Ethelbert? Ist’s wegen der Leute vor der Tür?«, fragte der Größere der Beiden.
    »Ganz Recht. Es ist Kapitän Yared, mir seinen Leuten. Ich werde sie hereinlassen.«
    Die Soldaten sahen nicht begeistert aus. Die Idee die Tür zu öffnen missfiel ihnen deutlich. Immerhin, war das hier nicht die erste Gruppe, die sich unter falschen Vorgaben Eingang zur Meisterei erschleichen wollte.
    Doch dieses Mal war sich der Hafenmeister sicher, dass keine Gefahr drohte, wenn er die schwere Tür öffnete.
    So griff er auch nach dem ersten der drei schweren Holzbalken, die die Tür sicherten. Die Soldaten hingegen, griffen nach ihren Waffen.
    »Ihr habt ja Keine Ahnung, was hier alles vorgefallen ist, meine Herren«, antwortete Ethelbert auf die letzte Aussage von jenseits der Tür. »Und ihr könnt Euch auch nicht vorstellen, wie viele Oberste Feuermagier hier schon vor dieser Tür standen. Doch Euch erkenne Ich Kapitän. Daher tretet zurück und bleibt wachsam, ich öffne nun die Tür.«

    Es kostete den ausgemergelten Hafenmeister erhebliche Anstrengung, die Riegel zu bewegen. Doch schließlich hatte er das Holz beiseitegeschoben und öffnete langsam die Schwere Tür. Sein hageres Gesicht tauchte aus der Dunkelheit auf und aus seinen eingefallenen Augen musterte er die Fremden. Tatsächlich, da stand der Kapitän vor ihm. Und einige seiner Leute, nicht alle kannte er. Nur einer bereitete dem gebeutelten Mann Unbehagen. Ein Kerl mit wilden Linien im Gesicht. Doch der Kapitän sah zuversichtlich aus, also sollte er es auch sein.
    »Schnell! Tretet ein, ich will die Tür wieder schließen, bevor die Wahnsinnigen eine Gelegenheit wittern!«

    Redlef

  6. Beiträge anzeigen #246
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Innenhof der Hafenkommandantur, Hafenviertel

    Dankbar nickte Yared dem Hafenmeister zu, bevor er seinen Begleitern mit einer einladenden Geste den Weg durch den von Ethelbert geöffneten Torspalt wies.
    "Ihr habt den Hafenmeister gehört, rein mit euch.", brummte Kaldrin und scheuchte gemeinsam mit Ornlu den Zug aus Magiern und Seesoldaten hinein.
    Der Kapitän wartete, während er den Blick wachsam über die umliegenden Gebäude schweifen ließ, bis alle an ihm vorbei waren. Dann schlüpfte auch er unter den Torbogen. Nachdem er gemeinsam mit den Hafenwachen das Tor wieder verriegelt hatten, gesellte er sich zu Ethelbert und den anderen, die sich im Innenhof der Hafenkommandantur unweit des Portals zum Ostflügel des Gebäudes, in dem neben dem Tor die Hafenmeisterei untergebracht war, gesammelt hatten.
    Yared unterließ es seine Begleiter vorzustellen - nicht aus mangelnder Höflichkeit, sondern um Ethelbert nicht zu überfordern. Der Hafenmeister sah nicht gut aus, viel zu dünn und übernächtigt. Der Korsar wollte gleich zur Sache kommen und nicht noch abwarten müssen, bis er den Schock verdaut hatte, plötzlich wirklich die Oberste Feuermagierin zu beherbergen.
    "Meister Ethelbert, danke, dass Ihr uns eingelassen habt. Wir sind erst vor knapp zwei Glasen hier angelandet und haben das Hafenviertel scheinbar verwaist vorgefunden. Was ist hier vorgefallen? Und ist Sir Girion noch nicht vom Festland zurückgekehrt?"

  7. Beiträge anzeigen #247
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Hafenmeister Ethelbert, Hafenmeisterei, Hafenviertel

    Meister Ethelbert zog seine Kappe vom Kopf und knete sie zwischen den Fingern. »Verzeiht Kapitän, doch mir ist nicht bekannt, dass Ritter Girion zurückgekehrt ist. Hier haben in letzter Zeit sowieso nicht viele Schiffe angelegt. Und wenn sich doch mal ein Händler hierher verirrte, dann haben sie auch schnell wieder das Weite gesucht. Hier in der Stadt lohnt sich der Fernhandel wohl gerade nicht so sehr. Aber man kann es wohl auch niemanden verübeln hier nicht bleiben zu wollen. Nachdem was hier alles passiert ist.«
    Er sah sich um und kontrollierte überflüssiger Weise wiederholt die Riegel. Dann versuchte er Dem Blick des Kapitäns weiter standzuhalten. Er fühlte sich nicht gut. Hier lief alles vollkommen ins Chaos und er sowie seine Leute waren hilflos. Doch jetzt tauchte hier ein Schiff voller wackerer Männer auf, zusammen mit der Obersten Feuermagierin. Der Hafenmeister fühlte sich noch unwohler, wenn er daran dachte, dass ihre Füße denselben Boden berührten, auf dem auch seine standen.
    »Was hier vorgefallen ist? Ich denke Beliar höchst selbst hat in diese Stadt Einzug gehalten.« Er schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Hier geht eine neue Droge um. Sumpfkraut war ja schon immer ein Problem, doch dieses rote Sumpfkraut – so nennen sie es – ist ganz schlimmer Tobak. Er zerfrisst den armen Irren das Hirn, bis sie nichts mehr sind, als sabbernde und wahnsinnige Kreaturen, die alles dafür tun würden, das nächste Beutelchen davon zu bekommen. Alles…« Wieder schüttelte er den Kopf, doch dieses Mal um die schrecklichen Erinnerungen aus seinem Kopf zu verbannen. »Ich… ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie einer den anderen Aufriss… mit bloßen Händen. Sie vermuten das Kraut bei Jedem.« Er schlug sich die Hände vor das Gesicht. Nach ein paar Augenblicken hatte er sich dann aber wieder gefangen. »Mit diesen Leuten sind wir hier im Hafen eingesperrt. Im Hafen und im Armenviertel. Die Tore bleiben dauerhaft fest verschlossen. All die Wahnsinnigen in diesen Vierteln. Der Kerker ist schon lange voll… und aus diesem Grund bekommen wir hier auch noch all Jene, die nicht mehr in die Bastion passen.« Ethelbert ging zu einem Schrank und holte ein paar Dokumente daraus hervor. Unter anderem das große Buch, in dem jede Aktivität im Hafen aufgezeichnet wurde. Er begann damit die Santorija darin einzutragen. Diese Arbeit beruhigte ihn. »Diese Woche noch werden wir die Meisterei schließen und abwarten, bis der Tempel ein Gegenmittel gefunden hat. Ich habe gehört sie arbeiten daran.«
    Der Hafenmeister betrachte das Buch. Dann, einer plötzlichen Eingebung folgend, griff er alles was wichtig war und schob es in eine Tasche. »Männer packt alles Wichtige zusammen. Es gibt keinen Grund mehr länger zu warten, wir räumen die Meisterei sofort.«, wies er die Soldaten an. »Es ist wohl das Beste, wenn wir jetzt alle zusammen gehen. Ihr seid besser besetzt als die Wache, die uns abholen sollte. Da fühle ich mich sicherer…«, fuhr er in die Richtung des Kapitäns fort. »Dafür regen wir das mit dem Liegeplatz ganz unbürokratisch…« Mit einem schiefen Lächeln versuchte er eher seine eigene Situation zu verbessern, als die der Allgemeinheit.

    Redlef

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Vielleicht...sollte man mir etwas von diesem roten Sumpfkraut geben? Ich bin ein Experte für Sumpfkraut und würde es gerne ein wenig untersuchen. Man mag mich in den myrtanischen Städten nicht so kennen, aber ich bin eine Art Alchemist der Wissen über Pflanzen besitzt, die die Bibliotheken der Welt nicht haben können. - Schau mich nicht so an Aniron. Ich rauch es schon nicht...und du weißt schon um meine Alchemikerkünste und so. - Ich will nur wissen ob es Menschenwerk ist oder Naturwerk. Vielleicht kann ich sogar helfen dieses Problem zu lösen. Es sogar verschwinden zu lassen. Es hat aber einen Preis...einen ausgleichenden Preis, das das Leid umverteilt. Auf ein...geringeres Übel womöglich. - Oder gar nichts ändert sich.", bot der Druide an. Er war eigentlich sogar gespannt darauf ob diese Pflanze echt war oder nur rot angemaltes Sumpfkraut und die Leute nur verrückt machte, weil es rot war und sie es unbedingt haben mussten. So wie das neuste Ei-Fon damals in Silden. Ein Ei das eine Henne namens Fon legte. Jeden Monat hatte das Ei eine neue Form, anderen Geschmack oder Farbe und die Leute rissen sich darum an eines zu kommen, nur um es zu haben. Das manchmal kaum ein Unterschied zum Vormonat da war, war den Leuten selten bewusst. Der Besitzer dieser Henne verdiente sich dabei eine goldene Nase. So golden, dass er sein Lieblingsobst - einen Apfel - von einen Goldschmied aus Silber schmieden lies. Leider war so viel Silber nötig, dass es nicht für einen ganzen Apfel reichte und so sah der Apfel leicht angebissen aus. Störte aber nicht den Bauern und erst recht nicht die Diebe die ihn irgendwann mal totschlugen und den Apfel und die Henne raubten. Man sagte sich, dass sie in den fernen Osten flüchteten und dort irgendwie die Henne oder ihre Eier sehr billig in der Masse anfertigten - wie auch immer das Ging und was der ferne Osten war. Aber das war eine andere Geschichte.
    Ornlu erwartete nicht, dass er gleich Antwort bekam. Immerhin war alles gerade am herum wuseln um aufzubrechen.
    Geändert von Ornlu (12.02.2017 um 22:46 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #249
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Innenhof der Hafenkommandantur, Hafenviertel

    Bei den letzten Worten des Hafenmeisters stahl sich ein Lächeln in die nachdenkliche Miene des Kapitäns. "Vergesst nicht unsere Liegezeit mit drei Glasen anzugeben, Meister Ethelbert. Ich habe nämlich meinem Leutnant gesagt, dass er so bald als möglich den Hafen wieder verlassen soll und gemäß der hiesigen Tidezeiten dürften sie gerade am Ablegen sein."
    Währenddessen bekundete Ornlu gegenüber der mitreisenden magischen Gemeinde sein großes Interesse am roten Sumpfkraut. Die Nachricht von dessen Existenz schien ihn beinahe euphorisch werden. Aber das war nicht Yareds Problem. Der Kapitän hoffte nur, dass der Wolfsdruide, sollte er das Beliarszeug wirklich in die Hände bekommen, vernünftig genug war, nicht seine Seele daran zu verkaufen. Bis dahin jedoch sollte sich Ihre Eminenz mit Ornlus übereifrigem Forscherdrang auseinandersetzen. Der Korsar hatte jetzt andere Probleme. Francoise schien jedenfalls den richtigen Riecher gehabt zu haben. Mit dem, was der Hafenmeister über die Lage berichtete, bestätigte er fast eins zu eins die Vermutungen der Obersten Feuermagierin.
    "Packt nur das nötigste, Meister Ethelbert. Wir schlagen uns durch die Kanäle in die Oberstadt durch." Aber das musste man dem Hafenmeister offenbar nicht erst sagen. Schnell hatte der die wichtigsten Unterlagen in Wachstuch geschlagen und in seiner Tasche verstaut, während seine Leute unter anderem die Kasse der Hafenmeisterei, eine kleinere Truhe aus massiver Eiche mit schweren Metallbeschlägen geholt hatten.
    So verließen sie wenig später auch schon wieder die - nun von außen abgeschlossene -Hafenkommandantur, in Richtung der Kanalmündung die unweit der Hafenkommandantur genau auf der grenze zwischen Hafen- und Armenviertel lag.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia hatte sich geweigert die Decke, die man ihr auf dem Schiff gegeben hatte, zurückzugeben. Immer noch hatte sie sie eng um die Schultern geschlungen, der raue Stoff kratze an ihrem Hals, doch sie nahm es gerne in Kauf, solange es den kalten Wind abhielt.
    Schweigend folgte sie der Gruppe, der sich nun auch der verängstigte Hafenmeister uns seine zwei Soldaten angeschlossen hatten. Der Kapitän schien sehr genau zu wissen, wohin sie gehen mussten. Umgeben von seinen Leuten schlichen sie durch die Gassen. Überall um sie herum war es dreckig und es stank bestialisch. Das Hafenviertel war schon immer ein schrecklicher Ort gewesen, doch was sich jetzt offenbarte war noch viel schlimmer, als das was sie in Erinnerung hatte.
    Olivia war immer noch betäubt von ihrer Trauer. Es gab in dieser Welt nichts mehr was sie erfreuen oder gar interessieren konnte. Nicht einmal, dass sie von diesem stinkenden Schiff heruntergekommen war. Und sie interessierte sich auch nicht dafür wohin sie nun gingen.
    Schließlich standen sie vor einem dunklen Loch. Es war vergittert und ein Übler Geruch stieg aus der Schwärze hervor. Olivia zog sich die Decken nun auch über die Nase, am Ende war dies aber nur der Tausch eines Üblen Geruches gegen einen anderen.
    »Hier ist der Eingang zur Kanalisation«, teilte der Hafenmeister unnötigerweise mit. Jeder mit einer funktionierenden Nase konnte dies riechen. Eine der Frauen aus Kapitän Yareds Gefolge trat an die Gitter heran und warf einen prüfenden Blick darauf.
    »Das Gitter wurde aufgebrochen, Kapitän«, stellte sie trocken fest. Dann griff sie nach einer der verrosteten Eisenstangen und zog daran. Tatsächlich löste sich das Gitter und lies sich mit relativer Leichtigkeit zur Seite ziehen.
    »So sollte das aber nicht sein. Alle Eingänge wurden verschlossen sein. Das war die Anordnung!« Empörung klang in der Stimme des mageren Hafenmeisters mit.
    »Nun, wenn hier die Wache schon länger nicht mehr patrouilliert und die Tore dauerhaft geschlossen blieben, dann haben die Leute wahrscheinlich den Zugang hier aufgebrochen. Sicherlich haben diese …Leute auch einen Weg gefunden in die Stadt zu gelangen.« Dem Magier, der dies sagte, war es anzuhören, wie sehr ihn der Gedanke graute, dass der Hafen vielleicht doch nicht so abgeschottet war, wie sie geglaubt hatten.

    In einiger Entfernung waren Geräusche zu hören. Olivia drehte sich um, und erspähte einige Gestalten in der Dunkelheit. Dies mussten dann wohl die Bewohner des Hafenviertels sein. Die sahen fürchterlich aus. Mager, dreckig, hungrig und krank. Da sie es nun sah, wie schlecht es den Menschen hier ging, dann war sie fast froh, dass es den alten Peer nicht mehr gab. Sie waren nicht weit entfernt von seinem Haus und es hätte ihm das Herz gebrochen.
    »Genug geredet! Wir gehen jetzt!«, herrschte sie Frau. Ihre Stimme kratzte in Olivias Ohren. Dieses Mannweib führte sich unmöglich auf. Die junge Magierin konnte sie nicht leiden. Sie konnte niemanden hier leiden und allein der Gedanke, dass die mit all diesen furchtbaren Manschen am selben Fleck stehen musste lies Übelkeit in ihr aufkommen. Und Zorn. Am liebsten hätte sie sie alle zu Asche verbrannt, die ganze Stadt zu Asche verbrannt. Doch das war nach wie vor unmöglich. Ihre magischen Kräfte hatten sich immer noch nicht regeneriert. Sie fühlte sich schlapp wie auch die Tage zuvor. Nun konnte sie nur noch darauf hoffen, dass sie Bald von diesen Leuten weg kam und es zum Haus ihres Vater schaffte.

  11. Beiträge anzeigen #251
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Kanalisation

    "Wieso bauen Menschen sowas?", dachte sich Ornlu, als sie durch diesen stinkenden, feuchten, dunklen Tunnel schritten. Da war ihm doch das dunkelste Sumpfloch lieber, als dieser Matsch hier der eindeutig aus menschlichen Ausscheidungen und Müll bestand. Das die Ratten hier in großer Anzahl davon lebten, schien auch nicht zu verwundern. Auch wenn sich so manch Kadaver offenbarte und fett waren die Ratten auch nicht so besonders. So wie es den ratten ging, so ging es der Stadt. Das war ein altes Sprichwort...oder auch nicht.
    "Halt...", sagte Ornlu plötzlich. Seine Nase witterte etwas und etwas später merkten auch andere die Note von süßlichen Verwesungsgeruch im sonst so eindeutigen Gestank.
    Die eine Soldatin mit Fackel fand auch kurzerhand die Quelle, die sich in einem Seitengang befand.

    "Ich wollte heute eigentlich noch etwas essen.", meinte einer, als sie den Anblick der stark verwesten und angeknabberten Leichen zu sehen bekamen. Ornlu näherte sich den verwesenden Körpern.
    "Zähne sind gut. Beide sind wohl in etwa gleich alt. So alt wie Yared wohl gewesen. Kleidung die ich mir nicht leisten könnte. Waren auch gut genährt, so wie es nach ranzigen Körperfett stinkt und dem Schnitt der Kleidung beschaffen ist. Händler? Jedenfalls hatten sie Ringe die ihnen wohl abgenommen wurden. Sieht man am verdrehten Finger von dem hier, den man dann kurzerhand abschnitt um an den Ring zu kommen. - An den hervorgequollenen Augen und den Umrandungen aus geplatzten Äderchen kann ich euch sagen, dass die armen Kerle mächtige Schmerzen leiden mussten bevor sie starben. Vielleicht ein Gift, dass ihnen die Organe innerhalb von Stunden zerfraß? Mit Waffen wurden sie nicht umgebracht. Todeszeitpunkt ist schwer zu sagen. Länger als drei Wochen bestimmt. Weniger als zwei Monde. Ich kenn mich aber bei euch nicht aus. Wieso das geschah und woher die Kerle kamen. Gehen wir weiter...?"
    Geändert von Ornlu (21.02.2017 um 00:04 Uhr)

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    Kanalisation, unter dem Marktviertel

    Obgleich er zumindest eine ungefähre Ahnung der Möglichkeiten eines gestandenen Druiden hatte, war es doch nicht minder beeindruckend, wie schnell und vor allem weitreichend Ornlu den Leichenfund analysiert hatte. Nichtsdestotrotz würde sich jemand anders um diese Toten kümmern müssen. Es war Zeit, dass sie Ihre Eminenz endlich zur Zitadelle brachten.
    "Ja, gehen wir weiter. Hier können wir sowieso nichts weiter ausrichten.", stimmte Yared dem Vorschlag Ornlus zu, "Wir müssen sowieso später zur Bastion. Dann können wir diesen Fund dort dem Hauptmann der Stadtwache melden. Soll er jemanden hier herunter schicken, um die Leichen zu bergen und zu untersuchen."
    Eilig kehrten sie zum Hauptkanal zurück. Von dort aus folgten sie weiter Magister Arvideon durch die nur von einer Handvoll mitgeführter Fackeln erhellten Tunnel unter Thorniara. Im Gänsemarsch ging es auf einem knapp anderthalb Ellen breiten Sims entlang an den mit Schlick und mal mehr oder weniger eingedickter brauner Brühe angefüllten Kanälen.
    Der Untergrund wechselte stetig und unvorhersehbar zwischen glitschig und staubtrocken. Für Yared war das weniger ein Problem. Der Kapitän und seine Mannen waren mit der täglichen Arbeit auf wogenden Schiffsplanken und dem Aufentern in von Gischt durchtränkte Wanten bei Wind und Sturm vertraut. Bei andern Mitgliedern ihrer Reisegruppe sah das anders aus. Unerreicht grazil hingegen bewegte sich Zarah. Die anmutige Gestalt seiner Cousine glitt, die Fackel in der Linken, mit Eleganz und Leichtigkeit vor dem Kapitän über den tückischen Untergrund und glich mit ihren fließenden Bewegungen eher einer varantischen Tänzerin. Kein Vergleich zu Kaldrins oder Yareds bedächtigen, routiniert nach festem Halt tastenden Schritten, wie sie Soldaten auf dem Marsch durch unwegsames Gelände gewohnt waren.
    "Wie lange müssen wir noch an diesem Dreck vorbei schlurfen?", fragte der Geschützmeister grimmig die Nase rümpfend.
    "Wir müssten jetzt unter dem Marktviertel sein. Nicht mehr lange und wir erreichen die Plaza vor der Zitadelle.", antwortete der Kapitän seinem Gefolgsmann.

  13. Beiträge anzeigen #253
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Ornlu ist offline

    Kanalisation

    Manchmal musste man doch die Gepflogenheiten der Menschen der Städte anerkennen. Fürs Bewundern war sich Ornlu da noch zu schade. So wie in Setarrif, hatte auch Thorniara eine Stadt unter der Stadt. Gut es war keine Stadt im üblichen Sinne, aber Wege die man doch so nie hätte planen können, als man die ersten Hütten an der Oberfläche hier platzierte. Das so eine Kanalisation notwendig war, zeigte nur der ganze Gestank. Nicht vorzustellen wenn es da oben an der Oberfläche sowas gab. Thorniara stank natürlich auch so und war dreckig, aber es wäre wohl noch dreckiger ohne diese Kanalisation. Letzlich stellte sich Ornlu die Frage was geschehen würde, wenn Thorniara mal wachsen würde...um das doppelte? Für den Druiden wäre die Antwort wohl, dass sich die Größe einpendelt bis ein Gleichgewicht herrscht. So wie sich zwei Wolfsrudel bekämpfen und dezimieren bis im Revier genug für alle ist. Andererseits kam ihn der Gedanke an die Ruinen im Sumpf. An die vielen flachen Wasserläufe auf den von der Natur zurück eroberten Plätzen. Wenn Corax Vermutungen stimmten war der Ganze Sumpf einst eine riesige Stadt und dort schien manches funktioniert zu haben. Diese Menschen damals waren vielleicht sogar weiter als heute in ihrem Wissen oder Verständnis.

    An einer Seitengasse hielten sie. Einer der Fackelträger besah sich eine Stelle und stellte fest, dass auch hier die Gitter durch waren und jemand wohl diese Wege nutzte um in die Stadt zu kommen oder in bestimmte Viertel.
    "Würdet ihr Sumpfkraut legalisieren, müssten manche Leute nicht zu solch Maßnahmen greifen.", murmelte Ornlu Yared zu, ehe sie weiter gingen und laut jemanden der sich auskannte nun die alte Kanalisation betraten und somit wohl unterhalb der Mauern der Bastion waren. Sie waren dem Ziel ganz nahe.

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    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Am Eingang zum Hafenviertel

    Eilige Schritte und schepperndes Metall war zu hören, als Soldaten des Ordens zum Eingangstor des Hafenviertels eilten. Wie es ihm aufgetragen wurde, hatte Rembold den Orden informiert und um Unterstützung durch Ordenskrieger gebeten. Sollten die Bewohner das Schiff oder gar ihre Besatzung angreifen, hätten die wenigen Soldaten der Stadtwache mitsamt ihrer spärlichen Ausrüstung keine Chance gehabt.

    Zwar waren die Bewohner des Hafenviertel weder im Kampf unterrichtet worden, noch trugen sie Leder- oder Eisenrüstungen. Doch die bloße Anzahl der Aggressoren, wie gewaltbereite Bewohner des Hafenviertel dieser Tage genannt wurden, konnte die Angehörigen der Stadtwache überwältigen. Insbesondere dann, wenn eine Auseinandersetzung in den engen und unübersichtlichen Gassen drohte. Die Anwesenheit von gepanzerten und für den Krieg ausgebildeten Soldaten des Ordens signalisierte nicht nur Entschlossenheit. Sie bot auch gleichzeitig eine gewisse Sicherheit. Denn auch ein gewaltbereiter Mob konnte einem gepanzerten Schwertkämpfer nur wenig entgegenbringen.

    "Lagebericht!" befahl einer der heran eilenden Ordenskrieger. "Ein Schiff unter königlichem Wappen hat vor Kurzem hier angelegt. Bisher ist die Lage ruhig. Vermutlich sind viele der Bewohner noch im Bett und haben die Ankunft dieses Schiffes nicht bemerkt. Es dürfte wohl aber nicht mehr lange dauern, bis das Schiff die Aufmerksamkeit der Bewohner erregt. Wir sollten vorbereitet sein." erwiderte Hierodius Lex.

    Wenig später kam auch Georg zurück, der die Zitadelle über die Ankunft des Schiffes informieren sollte. Schon vom weitem schüttelte er mit dem Kopf und zuckte mit den Schultern: "Die Zitadelle hält an ihrem Befehl fest. Wir sollen nur bei akuter Bedrohungslage einschreiten." sagte er, als er die Gruppe von Soldaten erreicht hatte. Hierodius Lex nickte mit dem Kopf und blickte dann in Richtung des Hafenviertels. "Hoffen wir, dass die Situation nicht eskaliert."

  15. Beiträge anzeigen #255
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    Die Müdigkeit stand den beiden Feuermagiern ins Gesicht geschrieben. Beinahe die ganze Nacht hatten sie damit verbracht, das Heilmittel gegen die Auswirkungen des roten Sumpfkrautes in einem aufwendigen Prozess herzustellen. Zwar hatten die Alchimisten bereits zwei dutzend Fläschchen mit der bläulich-leuchtenden Flüssigkeit füllen können, doch um tatsächlich alle betroffenen Bewohner mit dem Heilmittel versorgen zu können, waren noch viele Stunden intensiver Arbeit notwendig.

    Zwischenzeitlich hatte man auch die Leiche des Mannes in das Alchemielabor gebracht, der zuvor durch Feuermagier Kalthar im Kerker geheilt wurde aber wenige Stunden danach verstorben war. Nur beiläufig untersuchte Kalthar den Leichnam und kam nach wenigen Minuten zu dem Ergebnis, dass sein Heilmittel nicht der Grund für den Tod des Mannes sein konnte. Es war auch ausgeschlossen, dass ihn starke Nebenwirkungen zum Selbstmord getrieben haben. "Die Schuld war wohl eine zu große Last für diesen Mann." vermutete der hochgewachsene Magier trocknen, ehe er sich wieder seinen Experimenten widmete.

    Feuermagier Ventros hingegen schaute sich den Leichnam etwas genauer an und erwog eine Obduktion durchzuführen, hatte im Alchemielabor dafür aber keine geeigneten Werkzeuge, noch die dafür notwendige Ruhe und Zeit. "Wenn Ihr mich entbehren könnt, werde ich Feuermagier Neoras bitten, mit mir die Obduktion dieses Leichnams vorzunehmen. Bevor wir das Heilmittel an einen Großteil der Bewohner verteilen, sollten wir die Todesursache eindeutig bestimmt haben." sagte Feuermagier Ventros. Kalthar hingegen zuckte beiläufig mit den Schultern und erwiderte dann: "Wenn man es für notwendig erachtet. Der Mann hat Selbstmord begangenen. Mein Heilmittel ist nicht die Ursache für diesen Tod."

    Feuermagier Ventros nickte stumm und verließ wenig später das Alchemielabor. Er wollte Neoras aufsuchen, um ihn von der Notwendigkeit einer sofortigen Obduktion zu überzeugen.

    Maximus

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    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Befreit von den Fesseln menschlicher Schwäche schleuderte der Geist durch die aufgebrachten Fluten der Magie.
    Losgelöst von allem Weltlichen, fand der alte Geist wieder so etwas wie Ruhe.
    Rauschende Ruhe in den Stürmen der Spektralen.
    Unter einem gleißenden Blitz schlug sein Astralkörper auf den Teleporter und Shakuras trat zurück ins menschliche Sein.

    Sein Kommen aber blieb nicht unbemerkt.
    Vier wachhabende Niedere wurden auf das magische Spiel und den alten Mann aufmerksam. Einer von ihnen brüllte dem Greis sogleich entgegen, während sie sich in Bewegung setzten. Shakuras verstand von alledem nichts, zu stark noch rauschte der arkane Nachhall in seinen Ohren. Leicht benommen von der Reise taumelte er vom Steinkreis und sog scharf die Luft ein. Die Novizen näherten sich weiter dem Grauberobten, wirkten sichtlich energischer auf ihn ein. Dumpf jetzt drangen erste Worte an sein Ohr. 'Was zum..' Ein Novize zog eine Schneide, ein weiterer tauchte seine Fäuste in Flammen. "Ich warne Euch zum letzten Mal, Alter! Wer seid Ihr und was wollt ihr?!" Shakuras verstand nicht, aber die für ihn ernste Situation katapultierte sein mitgenommenes Bewusstsein augenblicklich in die wahrgewordene Gegenward. Beschwichtigend hob er die Arme und machte einen Schritt zurück. "Wartet! Erkennt ihr mich denn nicht?! - Ich bin euer Bruder! - Shakuras!" Und warf die Kapuze der grauen Robe zurück. Mit Anspannung verfolgte der einstige Priester wie die Novizen reagieren mochten und versuchte auszumachen, ob er nicht einen von Ihnen namentlich kannte. In seinem Kopf raste es wirrend. Etwas lief hier ganz und gar nicht richtig oder aber eben weil es das tat, und endlich erfahrene Novizen als Erste Wache der Ordo dienten. Innerlich machte sich Shakuras auf das Schlimmste gefasst. „Moment!.. Seid Ihr es wirklich?“ Ein junger Novize mitte Zwanzig schaltete sich ein und streckte der Wache abwehrend den Arm aus. „Das bist ja wirklich Du!... Bei den Göttern, ich dachte Du wärest umgekommen.“ Der blonde Novize mit den grünen Augen lachte heiter auf. „Das heißt dann wohl wieder Mehrbettzimmer.“ … „Manuel?“, kramte Shakuras aus seinen Hirnwindungen hervor und schien deutlich erleichtert. „Brüder, ihr könnt die Waffen wegstecken. Das ist der Alte von dem ich euch erzählt habe, der, der nie Schlafen will.“ Er lachte wieder und begrüßte seinen verschollenen Zimmergenossen mit einem kräftigen Handschlag. Die Lage entspannte sich merklich für alle Beteiligten. Man steckte die Waffen weg und nickte sich freundlich wie entschuldigend zu, ehe bereits die ersten Zwei wieder ihres Postens nahe der Zugänge zum Tempelviertel gingen. „Wo hast Du die Zeit über gesteckt, Bruder? Das war kein Spaß, ich habe wirklich angenommen Du weilst nicht mehr unter Uns. Selbst die Erwählten wussten nicht so recht, ließen aber nicht deine Habe räumen.“ Manuel blickte um sich und bedeutete seinem Wachbruder Stellung zu beziehen. „Viel hätten die Magier in der Truhe nicht vorgefunden. Ein paar Folianten vielleicht, eigentlich nichts, was ihnen oder Meister Vestos nicht ohnehin schon gehört.“, amüsierte Shakuras. Dann wurde er ernster, nachdenklicher. Sein Augenschein erfasste prüfend den heiligen Boden dieser Stadt. „Ich war im Norden der Insel, Manuel und ging meinen Fragen nach.“, erklärte er. Wo genau nur, das ließ er offen. Das Kastell der Schwarzmagier warf insbesondere für einen Bruder ihres Glaubens zu viele Gedanken auf. „Da bist Du nicht allein mit; Fragen tun dieser Tage viele.“ „Wie meinen? Es wundert mich schon, dass seine Exzellenz Icarion die Erste Wache ausgerufen hat. Davon wäre ich nicht ausgegangen, trotz der hiesigen Bedrohung durch Drache und Echse auf der Insel.“ „Wenn es sie allein nur wäre, Shakuras. Ein Fluch, ein rotes Kraut oder ein Schwarzmagier oder was auch immer hat diese Stadt im Würgegriff. Immer mehr Bürger verfallen diesem Übel und lässt sie wahnsinnig und tödlich werden. Es wurde am Schlimmsten, als die Oberste Feuermagierin Anhänger Beliars hier Willkommen hieß. Anhänger Beliars.. in Thorniara!... Es spaltet die Gesellschaft und bringt Zwietracht und Unglaube unter den Menschen, auch unter den Dienern Innos‘. Es heißt, die Oberste habe einen Feuermagier eingeschlossen, der nun aber wieder freien Fußes ist. Die Hohen suchen nach einer Lösung für all das, gefunden wurde aber keine. Jedenfalls weiss ich nichts davon. Und viele andere auch nicht. Meister Icarion rief sodann zum Schutz des Tempels und ihrer Gläubigen die Erste Wache der Ordo ins Leben. Einer davon bin ich.“ Der einstige Priester verfolgte jedes Wort seines Bruders. Das waren wirklich, wirklich grauenhafte Entwicklungen. Und sie waren bedeutend ernster und gefährlicher als sie zunächst erscheinen mochten. Die Tragweite immens. Die Stärke des Ordens war ihre Einigkeit. Eine Macht, die es schaffte, sie zu gefährden und zu zerrütten, musste Einhalt geboten werden.

  17. Beiträge anzeigen #257
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Das Hafenviertel

    Die Dunkelheit wich den ersten Sonnenstrahlen, als Tingalf die kleine und alles andere als komfortable Barracke im Hafenviertel der Stadt verließ. Sein Blick richtete sich zunächst auf das große Schiff unter königlichem Wappen, dass sich allmählich vom Hafen entfernte. Danach sah er eine kleinere Gruppe von Männern, die zögerlich einen der wenigen Eingänge zur Kanalisation passierten. "Interessant..." murmelte Tingalf, als er die Situation abschätzte.

    Eigentlich hätte er seinen Auftraggeber über die Anwesenheit des Schiffes informiert und über die weitere Vorgehensweise beraten. Doch seit einigen Tagen kontrollierte die Stadtwache jeden Mann und jede Frau, die das Hafenviertel verlassen oder betreten wollten. Um keine Aufmerksamkeit auf sich oder seinen Auftraggeber zu lenken, wollte Tingalf solche Durchsuchungen um jeden Preis vermeiden. Er war gezwungen, eigene Entscheidungen zu treffen und dabei zu hoffen, dass diese im Interesse des Grafen lagen.

    Entschlossen nickte Tingalf, als er wieder zurück in seine Barracke ging und sein bereits in Mitleidenschaft gezogenes Breitschwert holte. Kaum hatte er es angelegt, lief er durch die noch im Schatten liegenden Gassen und klopfte kräftig gegen die Türen jener Männer, die ihn zuvor bei den Aufständen unterstützt und die Masse aufgewiegelt hatten. "Der Orden hat Männer geschickt! Er hat sie geschickt, um das Hafenviertel zu säubern. Um uns zu vertreiben oder zu töten! So erhebt euch und stellt euch diesen Verrätern entschlossen in den Weg!" brüllte es durch den Gassen.

    Allmählich öffneten sich die Türen der verfallen und verwahrlosten Hütten und wenige Minuten später versammelten sich die ersten Menschen an der Kaimauer. "Was wolltet ihr hier!? Uns alle abschlachten!?" "Seit wohl gekommen, um den Feuermagiern in den Arsch zu kriechen!" "Ich warte nur darauf, euch die Kehle durchzuschneiden!" schrieen die Männer und Frauen dem Schiff hinterher.

    Maximus
    Geändert von Die Bürger (06.03.2017 um 21:56 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #258
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Das Reichenviertel, Anwesen des Grafen

    In großer Eile füllte Leptin einige Silberschälchen mit Früchten und Nüssen, während er ein frischgebackenes Brot auf einer massiven Steinplatte abkühlen ließ. Leptin wurde vor einigen Tagen durch den Grafen von Verdistis als Koch verpflichtet und war seitdem für sein leibliches Wohl mitverantwortlich. Doch als seien die Ansprüche eines Grafen nicht schon Herausforderung genug, hatte Leptin ausgerechnet an einem Tag verschlafen, an dem der Hochwohlgeborene diverse geschäftliche Verpflichtungen nachgehen wollte und deswegen besonders früh das Anwesen verlassen musste.

    Hektisch schaute der Koch auf eine Sanduhr, als er das Brot in feine und gleichmäßige Stücke zerschnitt und auf einen silbernen Teller drapierte. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, ehe der Graf das morgendliche Mahl verspeisen wollte.

    Leptin war ein Mann mittleren Alters und hatte vor seiner Anstellung im Adelshaus von Verdistis bereits für viele andere namhafte Persönlichkeiten gekocht. Oft waren es wohlhabende Kaufleute, ehrenhafte Ritter oder einflussreiche Großbauern, die sich einen eigenen Koch leisten konnten. Während der großen Belagerung von Vengard floh Leptin nach Argaan und arbeitete dort viele Jahre für einen alten Kapitän, der seinen Reichtum auf den vielen Seefahrten erlangte. Doch als sein Herr durch die Pest dahingerafft wurde und letztlich an den Folgen dieser elenden Krankheit starb, musste Leptin in der Taverne am Markplatz arbeiten. Denn die betuchten Bürger des Reichenviertels konnten oder wollten sich keinen eigenen Koch leisten.

    Umso erfreuter war er, als er von Adalbert - einem Freund vergangener Tage - in der Taverne aufgesucht wurde und die Möglichkeit erhielt, für einen wohlhabenden Grafen zu kochen. Die Bezahlung war alles andere als gut und die Unterkunft ähnelte den Schlafbaracken im Hafenviertel. Aber Leptin erhoffte sich durch die Arbeit in einem Adelshaus vor Allem auch Sicherheit. Denn während die Taverne erneut über steigende Preise auf dem Lebensmittelmarkt klagte, war die Speisekammer des Grafen reichlich gefüllt.

    Für eine kurze Verschnaufspause hatte Leptin keine Zeit. Schnellen Schrittes trug er die Teller und Schälchen, die Kelche und Kannen nach oben und deckte den Tisch ein. Feines weißes Tuch bedeckte den massiven Holztisch, auf dessen Mitte der Koch das sonderbare Besteck verteilte und die Speisen anrichtete. Peinlich genau achtete er darauf, dass alle Utensilien in einem angemessenen und ansehnlichen Abstand zueinander standen. Adalbert hatte ihm verraten, dass der Graf keine Unordnung duldete und dies insbesondere bei einer gedeckten Tafel galt.

    "Geschafft!" schnaufte Leptin zufrieden. Mit einem letzten Blick kontrollierte er seine Arbeit und verließ sodann die obere Etage des Anwesens. Der Graf pflegte keinen sonderlich guten Umgang mit seinem Dienstpersonal und so wollte es der Koch auch nicht herausfordern.

    Maximus
    Geändert von Die Bürger (06.03.2017 um 22:00 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #259
    General Avatar von Yared
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    Bastion

    Yared ging auf die Sinnhaftigkeit von Ornlus Vorschlag und die Sinnlosigkeit eines Versuches, ihn im myrtanischen Reich durchzusetzen, nicht ein. Dafür war gerade keine Zeit.
    Endlich hatten sie die massive Stahltür erreicht, welche die Kellergewölbe der Bastion von der Kanalisation trennte. Arvideon öffnete behände das ihm schon vertraute Schloss, beinahe als wäre er im Besitz eines Nachschlüssels. Vielleicht war das der Magister mittlerweile ja auch.
    Viele atmeten erst einmal auf, als sie aus dem Abwasserdunst in die abgestandene Luft der Bastionskeller gelangten. Yared wartete mit Arvideon an der Tür, bis auch der letzte, der Paladin Samuel, der ihre Nachhut bildete, hindurch getreten war. Im Vergleich zu seinem letzten Besuch in den Kellern der Bastion wirkten sie, beinahe wie ausgestorben. Während des Drachenangriffs auf Thorniara war hier unten alles voll mit Flüchtlingen gewesen.
    Der kleinwüchsige Wandermönch schloss die Tür sofort wieder ab. Der Kapitän hingegen setzte sich abermals an die Spitze des Zuges und führte die Gruppe die zwei Geschosse nach oben in die Eingangshalle der Bastion.
    Während Yareds Männer sich und ihre Armbrüste erst einmal entspannten, verabschiedete sich die Oberste Feuermagierin von ihnen, insbesondere von ihren adanostreuen Kollegen. Ihre Eminenz hatte es offenbar eilig in die Zitadelle zu kommen und sich von Lord Hagen über die Lage in der Stadt informieren zu lassen.
    Kaum war sie und ihr Gefolge zum Tor der Bastion hinaus, richtete sich Yared an seine Leute und den Hafenmeister. "Ich werde nun geschwind den Hauptmann der Stadtwache aufsuchen und ihn auf den neuesten Stand bringen. Kaldrin, Zarah?"
    "Wir schauen mal, ob wir für uns ein vorgezogenes Mittagessen aus der Garnisonsküche organisieren können.", antwortete der alte Haudegen. Zarah schenkte Yared ein beruhigendes Nicken und versicherte so ihrem leicht besorgt dreinblickenden Cousin, dass sie schon dafür sorgen würde, dass Küche und Koch intakt bleiben würden.
    "Gut."
    Der Korsar drehte sich, die Stimme nun etwas lauter, hinüber zu Ornlu, der mit seinen Gefährten und den Wassermagiern offenbar bereits ihre eigene Weiterreise plante. "Meister Jadewolf, ich nehme an, wir sehen uns nachher noch?"
    Der nickte ihm nur kurz zu, ohne sich aus dem laufenden Gespräch zu lösen.
    Daraufhin wandte sich Yared wieder um. "Meister Ethelbert, ich nehme an, dass Ihr mich begleiten wollt?"
    "Sicher, Kapitän.", stimmte der Hafenmeister zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg hinauf zu den Räumlichkeiten des Bastionskommandanten.
    Geändert von Yared (07.03.2017 um 19:54 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #260
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Zitadelle

    "Die Händlergilde verurteilt den anhaltenden Widerstand gegen die rechtmäßige Herrschaft des Ordens. Wir sprechen der Obrigkeit unsere volle Unterstützung aus und hoffen, dass der Konflikt gewaltfrei gelöst werden kann." las der Stadtverwalter mit genervter Stimme vor, ehe er das Pergament ablegte. Es war eines der vielen Stellungnahmen der Händlergilde, die seit einigen Wochen und ohne jegliche Aufforderung in der Zitadelle eingingen. Das verwendete Pergament war von oberster Qualität und zeugte nur einmal mehr von der Verschwendung und Dekadenz, die von der Händlergilde ausging.

    Simon seufzte, als er sich wieder an seinem Schreibtisch setzte und die liegengebliebenen Anträge überflog. Kurz darauf rieb er sich jedoch die Stirn und lehnte sich in dem alles andere als bequemen Holzstuhl zurück. Die anhaltende Bedrohungslage der Stadt und der sich immer weiter verschärfende Protest des Hafenviertels zerrten an den Kräften der Verwaltung. Die Vielzahl der unterschiedlichen Anträge, Arbeitsanweisungen und Befehle ließ nicht nur in der Zitadelle den Eindruck entstehen, das man mit der aktuellen Situation nicht so recht umzugehen wusste. Auch die Bürgerinnen und Bürger glaubten eine gewisse Hilflosigkeit des Ordens zu erkennen.

    Ein großes Problem glaubte Simon zu sehen. In Thorniara wurde die Befehlsgewalt unter vielen Personen aufgeteilt. So hatten zwar die oberste Feuermagierin und der Anführer der Paladine die höchste aller Befehlsgewalten. Allerdings herrschte auch selbst unter den Feuermagierin oder Soldaten größere Uneinigkeit. So sah Simon auf den Schreibtisch des Stadtsekretärs eine Aufforderung zur Stellungnahme, die vom Orden Innos' angefertigt und von einigen Magiern unterzeichnet worden war. Demnach gingen diese Feuermagier davon aus, dass der Orden direkt im Hafenviertel eine Armenspeisung betreiben würde und verlangten nun eine Erklärung dafür, warum eine solche Armenspeisung ausschließlich im Händler- und Handwerkerviertel stattfand. Hadvar, der mit der Klärung dieser Angelegenheit betraut war, erklärte Simon hinter vorgehaltener Hand sein Unverständnis über derlei Unstimmigkeiten.

    Simon konnte dieses Unverständnis nur allzu gut nachvollziehen. Als der Hauptmann der Stadtwache auf offizielle Mission außerhalb der Stadt unterwegs war, hob die Zitadelle die von ihm zuvor ausgesprochenen Befehle wieder auf und befahl den Soldaten einen sofortigen Rückzug aus dem Hafenviertel. Stattdessen hielt es die Zitadelle für sinnvoller, die Entwicklung zu beobachten und nur bei akuter Gefahr einzuschreiten. Der Orden jedoch sendete mehrere Krieger aus, um das Hafenviertel nach Lagerstätten oder versteckten Zugängen zu durchsuchen. Eine Koordination zwischen Stadtwache und Ordenskrieger war jedoch nicht erwünscht.

    Als sich Simon gerade über das Chaos der vergangenen Wochen aufregen wollte, klopfte es an der Tür. Es war Hadvar, der sichtlich gestresst schien.

    Maximus
    Geändert von Die Bürger (07.03.2017 um 19:46 Uhr)

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