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  1. Beiträge anzeigen #261
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline

    Die Zitadelle

    "Ich grüße Euch, Simon." sagte Hadvar mit freundlicher Stimme. "Habt Ihr noch etwas Siegellack? Ich fürchte, ich habe die letzte Stange unter einem großen Berg voller Pergamente vergraben..." Simon nickte und suchte sogleich die weniger passgenauen Schubladen seines Schreibtisches ab. "Vor den Toren der Stadt stehen einige Krieger des Ordens, die aus bisher unerklärlichen Gründen auf der Liste der aktuellen Passierverbote stehen aber gleichzeitig einen Befehl eines Feuermagiers bei sich tragen." erklärte Hadvar, als er die verzweifelten Versuche des Verwalters sah, doch noch etwas Siegellack zu finden. "Vielleicht... vielleicht wurden sie ja strafversetzt?" erwiderte Simon. Doch Hadvar zuckte mit den Schultern: "Möglicherweise. Doch wenn ich diese Situation durch den Orden selbst klären lasse, vergehen etliche Tage und die Krieger sind bis dahin verdurstet."

    "Ha!" stieß Simon plötzlich aus. "Ich wusste doch, dass ich noch etwas Siegellack habe. Wir sollten wohl aber wieder eine Bestellung in Auftrag geben..." gab der Stadtverwalter zu bedenken. "In unserem Lager habe ich jedenfalls keine weiteren Päckchen mit Siegellack gesehen." Hadvar nickte nachdenklich und erwiderte: "Richtig, im Lager ist keines mehr. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war die letzte Bestellung bereits außerordentlich teuer. Gut möglich, dass die Händler gar kein Siegellack mehr vorrätig haben... Hat einer der umliegenden Bauernhöfe nicht auch einige Bienenstöcke? Ich bin mir sicher, dass wir in der Not auch auf Wachs umsteigen könnten." Doch Simon schüttelte energisch mit dem Kopf: "Nein! Für offizielle Befehle ist die Verwendung von Siegellack vorgeschrieben. Wir müssen vorher also einen Änderungsbeschluss fassen."

    Hadvar seufzte, bedankte sich dann für den Siegellack und verließ wenige Augenblicke später die Arbeitskammer. Simon hingegen widmete sich wieder den Anträgen. Mit Sorge beobachtete der Stadtverwalter die dramatische Zunahme solcher Anträge, die sich mit dem Unterhalt von bewaffneten Männern befassten. Vor allem die betuchten Bürgerinnen und Bürger wollten zum Schutz eigene Söldner beschäftigen und nahmen sich die Händlergilde offenbar als Vorbild, die bereits durch offizielle Erlaubnis der Zitadelle zum Unterhalt von bewaffneten Söldnern berechtigt worden war. Es war einer dieser Beschlüsse, die Simon bereits im Vorfeld kritisiert hatte.

    "Abgelehnt!" schrieb Simon unter dem Antrag eines alten Kaufmannes, der ebenfalls einen Söldner zum eigenen Schutz beschäftigen wollte. Doch der Stadtverwalter wusste, dass es genügend Wege gab, die Ablehnung zu umgehen. Indem man die bewaffneten Männer nicht explizit und ausschließlich für den persönlichen Schutz anstellte, war eine Zustimmung der Zitadelle nicht mehr erforderlich. So kam es dazu, dass im Kampf unterrichtete und schwer gepanzerte Söldner offiziell lediglich zur Gartenpflege angestellt wurden, obwohl ihr tatsächlicher Aufgabenbereich mehr als offensichtlich war.

    Maximus

  2. Beiträge anzeigen #262
    Lehrling Avatar von Thelyron
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    Thelyron ist offline

    Das Händler- und Handwerkerviertel

    "Was soll das!? Fünf Goldmünzen für ein Leib Brot!?" fragte ein Mann mit erboster Stimme. Der Händler am Marktplatz versuchte zu beschwichtigen: "Ich bin machtlos! Die Stadtwache hat den Zugang zum Hafenviertel vor Kurzem gesperrt und wir Händler haben keinen Zugang mehr zu unseren Lagerhäusern. Wir sind auf die Waren angewiesen, die uns die umliegenden Bauernhöfe bereitstellen können und das ist dieser Tage nicht besonders viel."

    "Und in der Zeit soll ich die Moose von den Bäumen essen oder was!?" erwiderte Mann, als er sich verärgert von dem Marktstand abwendete. "Verzeiht, mein Herr. Ich habe gerade Eure Unterhaltung mitbekommen und kann Euren Unmut sehr wohl verstehen. Der Orden verteilt unweit von hier großzügige Lebensmittelrationen, bis sich die Lage im Hafenviertel wieder normalisiert hat. Wenn Ihr wollt, führe ich Euch dorthin." sprach Thelyron mit freundlicher Stimme. In der Tat war er gerade auf dem Weg zur Armenspeisung, um die dortigen Novizen zu unterstützen. Doch der Mann warf ihm nur einen abfälligen Blick entgegen und war wenig später in einem angrenzenden Haus verschwunden.

    "Hört auf, uns die Preise kaputtzumachen!" rief einer der Händler dem Adlaten zu. "Angebot und Nachfrage bestimmt den Preis und nicht die Gutmütigkeit des Ordens! Erst müssen wir uns gegen diese widerlichen Pinkel der Händlergilde behaupten und jetzt kommt der Orden und behindert unsere Geschäfte!" Thelyron ignorierte den Vorwurf des Händlers und entfernte sich schnellen Schrittes vom Marktplatz. "Widerliche Pinkel!? So so! Wenn ihr Händler nicht in der Lage seid, eure Geschäfte auch krisensicher zu gestalten, dann solltet ihr besser im Hafen arbeiten." Hörte Thelyron nur noch einen anderen Händler rufen, als die Stimmen wenig später von den Geräuschen einer Schmiede übertönt wurden.

    Wenige Augenblicke später traf der schmalgebaute Adlat in der Armenspeisung im Händler- und Handwerkerviertel ein. "Da bist du ja endlich. Verschlafen, was?" fragte ihn Lucan mit spöttisch freundlicher Stimme. Thelyron seufzte. Manchmal hatte er das Gefühl, von Lucan verfolgt zu werden. Egal, wo der schmalgebaute Adlat war oder wo er auch immer eingesetzt wurde. Lucan war stets nicht weit entfernt. "Nein. Ich musste Meister Neoras helfen, einige Bücher ins Alchemielabor zu tragen." erwiderte Thelyron. "Ach!? Haben die Feuermagier die Labore wieder freigegeben?" fragte Lucan überrascht. Doch Thelyron schüttelte ernüchternd mit dem Kopf: "Leider nicht, deswegen soll ich ja die Armenspeisung unterstützen."

  3. Beiträge anzeigen #263
    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Hierodius Lex ist offline

    Am Eingang zum Hafenviertel

    Der Weibel der Stadtwache atmete auf, als sich das große Schiff unter königlichem Wappen langsam vom Hafen entfernte. "Gerade noch rechtzeitig." dachte sich Hierodius Lex, als er die ersten Rufe aus den Reihen der Bewohner hörte. Doch dem Moment der Entspannung folgte sogleich eine lange Phase der Alarmbereitschaft. Denn auch wenn das Schiff für die Bewohner des Hafens nun unerreichbar war, war die Stimmung alles andere als ausgewogen. Die Bewohner, die dem Wahnsinn des roten Sumpfkrautes noch nicht völlig verfallen waren, hetzten weiter gegen den Orden und seine Angehörigen.

    Versuche, die bereits ausgemachten Wutredner zu verhaften, scheiterten am massiven Widerstand der übrigen Bewohner. Ohne ein Blutbad anzurichten, war ein Eingreifen der Soldaten kaum noch möglich. Die Angehörigen der Stadtwache hofften inständig, dass die Feuermagier ein Heilmittel gegen den roten Wahnsinn fanden und sich damit auch der Widerstand gegen den Orden legen würde. Denn keiner der Soldaten war daran interessiert, gegen die Bewohner der Stadt gewaltsam vorzugehen. Schließlich handelte es sich nicht um Orks oder Echsenmenschen. Es waren Bürgerinnen und Bürger, Nachbarn und Freunde.

    "Wir müssen wachsam sein!" mahnte Hierodius Lex. "Sobald wir Anzeichen eines Kampfes vernehmen oder Rauch zwischen den Gassen aufsteigt, müssen wir einschreiten. Ich habe das Gefühl, dieser Moment steht unmittelbar bevor..." Tatsächlich schienen die Bewohner weitaus aggressiver zu reagieren, als es noch am Vortag der Fall war. Gut möglich, dass die bloße Anwesenheit eines Schiffes der königlichen Flotte eine derartige Reaktion hervorrufen konnte. Vielleicht waren aber auch dies nur die Auswirkungen des roten Wahnsinns, der langsam auch die übrigen Bewohner im Würgegriff hatte.

  4. Beiträge anzeigen #264
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Das Reichenviertel, Anwesen des Grafen

    Mit Bedacht wählte der Graf eines seiner edlen Gewänder aus, um sich damit angemessen zu kleiden. Es war ein Tag, an dem Maximus viele geschäftliche und offizielle Verpflichtungen zu erfüllen hatte. Dabei wollte er keineswegs den Eindruck vermitteln, als fühle er sich überlegen. Gleichfalls durfte aber auch nicht der Eindruck entstehen, als zeige er sich bewusst unterwürfig. Als Maximus mit der Wahl seines Tuches zufrieden war und es passgenau angelegt hatte, verließ er seine Privatgemächer.

    Wenig später nahm er an der reichlich gedeckten Tafel platz und betrachtete die vom Koch zubereiteten und servierten Speisen. Neben Früchten, Nüssen und dampfendem Brot lag auch eine Auswahl von feinen Käsesorten bereit, die bereits einige Wochen im Keller reiften. Doch in seinem Interesse lagen nicht nur die reichhaltigen Speisen, sondern auch das Geschirr und Besteck, mit dem es serviert wurde. Es war die erste Teillieferung des Gold- und Silberschmiedes Theobald, der von Maximus vor einiger Zeit mit der Fertigung eines umfangreichen Services beauftragt worden war. Die bereits fertiggestellten und gelieferten Teile waren zwar durchaus von makelloser Qualität. Der Graf glaubte aber gewisse Unterschiede zu denjenigen Arbeiten zu erkennen, die in den meisterlichen Schmieden im Herzogtum Rivellon hergestellt worden waren.

    Maximus schenkte sich einen Nektar ein und füllte den vor ihm liegenden, silbernen Teller mit Weintrauben, Orangen und etwas Käse. Es verging einige Zeit, bis der Graf sein Mahl beendete, sich die letzten Krümel des frisch gebackenen Brotes von der Kleidung streifte und die Tafel verließ. In der unteren Etage wartete bereits der Kammerdiener Adalbert und überreichte Maximus einen kleinen Stapel mit Pergamenten. "Hier, mein Herr. Das sind die Dokumente für die Zitadelle. Alles sortiert und nummeriert." Nüchtern betrachtete der Graf die Pergamente in seinen Händen, seufzte dann und entgegnete dem Kammerdiener: "Lasse nach einem Dienstboten ausschreiben. Als Adliger schickt es sich nicht, die Pergamente selbst durch die Stadt zu tragen." Verständnisvoll nickte Adalbert und erwiderte: "Sehr wohl, mein Herr. Ich werde alles Notwendige in die Wege leiten. Wenn Ihr wollt, werde ich die Unterlagen zur Zitadelle bringen."

    "Ja, das will ich. Sorge dafür, dass die Unterlagen in der Zitadelle bereitstehen, nachdem ich den Schmied aufgesucht habe." sagte der Graf, als er die Unterlagen dem Kammerdiener zurückgab. Wenige Augenblicke später verließ Maximus das Anwesen im Reichenviertel. Sein Leibwächter wartete bereits vor der Tür auf ihn. "Guten Morgen." grüßte Bragan den Grafen. Doch dieser ignorierte die freundliche Geste weitestgehend und lief in Richtung des Händler- und Handwerkerviertels.
    Geändert von Maximus (22.08.2023 um 20:53 Uhr) Grund: Name des Goldschmieds geändert

  5. Beiträge anzeigen #265
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    Das Chaos, welches die uneinheitlichen Anweisungen aus der Zitadelle, veranstaltet hatten, hatte Redlefs Aufgabenbereich zu einer unschönen Angelegenheit verwandelt. Den ganzen Tag schon hatte er in seiner Schreibstube gesessen und all die Dinge aufgearbeitet, die die letzten Tage aufgelaufen waren. Besonders das Verhalten der Zitadelle hatte sie letzten Wochen für mehr als nur einige Probleme gesorgt. Die Männer und Brüder des Ordens und auch der Wache waren angespannt, verärgert und häufig vor den Kopf gestoßen. Seit die rechte Hand nicht mehr wusste, was die linke tat, stieg der Unmut innerhalb der Reihen immer mehr. Nun war es Redlefs Aufgabe zu vermitteln. Seine eigentlichen Aufgaben konnte er nur noch zweitranig wahrnehmen. Vielmehr musste er sich darum kümmern die Wellen zu glätten, die die miserable Kommunikation aufwarf.
    Da war es erschreckender Weise fast ein Schlechtes, das der Drache gefallen war. Denn nun gab es keinen gemeinsamen Feind mehr, keine übermächtige Bedrohung, die das Volk dazu veranlasste sich zusammen zu raffen. Nun wurde die Aufmerksamkeit auf die Probleme innerhalb der Stadt unter den Bürgen immer größer.
    Immer noch grassierte das Rote Sumpfkraut auf den Straßen und der Hafen war inzwischen abgeriegelt. Auch war die Versorgung unverändert schlecht. So auch die Küche in der Bastion.
    Missmutig blickte Red von seinem Pergament auf die halbgefüllte Suppenschale. Zweibelsuppe… wobei es eine Schande war das Gericht so zu nennen. Das verkochte Gemüse hatte eine undefinierbare Breiform angenommen und zeigte eine bräunlich graue Farbe. So scheußlich wie es aussah, schmeckte es auch. Unglaublich, wie sehr man eine Mahlzeit verunstalten konnte. Wenn die allgemeine Lage die Truppenmoral noch nicht erschlagen hatte, dann tat es diese Verpflegung.
    Wiederwillig nahm er einen Bissen, denn der Magen knurrte. Dann richtete er seine Gedanken wieder auf die Aufgabe, die vor ihm lag.
    Es war nun an der Zeit, dem vermutlichen Schwarzmagier Rabenweil auf den Zahn zu fühlen. Durch Beobachtungen des Hauses wussten sie inzwischen, dass Rabenweil eine Handvoll Kämpfer zu seinem Schutz um sich hatte. Diese waren nicht als Söldner gemeldet, sondern waren als Arbeiter bei ihm angestellt. Dennoch bestand keine Zweifel, dass ein jeder von Ihnen ein geübter Kämpfer war. Also musste bei einer Festnahme mit entsprechender Umsicht vorgegangen werden. Zwar waren die Kämpfer keine Übermacht, doch in dem verwinkelten Haus des Händlers unterstützt von einem Magier konnten sie erhebliche Gegenwehr leisten. Und obwohl die Paladine erprobte Kämpfer waren, war auch das Risiko für sie zu hoch, sollte Jemand auf die Idee kommen, das Haus zu stürmen.
    Was also tun? Am besten war es den Mann auf die Straße zu locken. Aber wie?
    Im Kopf spielte er einige Ideen durch, da klopfte es an seiner Tür. »Herein«, murmelte er halblaut.
    Es klopfe erneut und dieses Mal ertönte seine Aufforderung deutlicher.
    Die Feder zwischen den Fingern drehend erwartete er seinen Besuch. Er war überrascht als er Kapitän Yared durch seine Tür treten sah.
    »Kapitän«, er grüßte und warf auch der Begleitung einen prüfenden Blick zu. Der Mann war nicht alleine gekommen. Neben ihm stand der Hafenmeister, wie Red nach einigen Momenten wieder einfiel. Er war überrascht Meister Ethelbert hier zu sehen. Immerhin hätte er erst in ein paar Tagen abgeholt werden sollen. Kurz bevor eine Durchsuchung des Hafens anberaumt war. Die Aktion war geheim und musste gut mit der Festnahme Rabenweils koordiniert werden »Was treibt Euch denn in die Stadt? Meinen Informationen nach, solltet Ihr auf dem Festland sein«, fragte er leicht verwundert. »Und Euch hätte ich hier auch nicht erwartet, Meister.« Seine Stimme war strenger geworden, als er das Wort an den Hafenmeister gewandt hatte. »Wer besetzt nun die Meisterei?«

  6. Beiträge anzeigen #266
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Schreibstube des Stadtkommandanten, Bastion

    Redlef schien sichtlich kurz angebunden. Während er Yared noch das Minimum an Höflichkeit entgegenbrachte, das diesem als vergleichsweise gleichrangigem Militär und darüber hinaus als Reichsritter zuzubilligen war, sah das bei Meister Ethelbert ungleich anders aus. Mochte man die Gereiztheit des Stadtkommandanten auch auf einen anderen Grund und seine etwas zu scharf ausgefallene Reaktion auch auf ebendiese grundsätzliche Gereiztheit zurückführen, so war doch mehr als ersichtlich, dass er dem Hafenmeister in den an ihn gerichteten ausgesprochenen Zeilen Feigheit oder zumindest Drückebergerei vorwarf. Völlig zu unrecht, wie der Kapitän meinte. Unter den derzeitigen Bedingungen gab es im Hafenviertel keinen Bedarf für einen Hafenmeister. Was ankommende Schiffe anging herrschte Ebbe in Thorniara.
    "Innos auch mit Euch, Hauptmann Cast.", begrüßte der Korsar den rothaarigen Hitzkopf ersteinmal seelenruhig, "Ihr könnt Euch sicher denken, dass es einen Seemann selten lange an einem Ort hält, der die Bezeichnung Festland trägt. Ich bin gerade auf dem Rückweg aus Setarrif. Mein Zwischenhalt hier dient, oder besser gesagt, diente der Anlandung meiner Passagiere. Und wenn ich schon mal hier bin, dachte ich mir, dass ich Euch mit der offiziellen Bestätigung des Todes eines bestimmten Drachen sicher keinen Bärendienst erweise."
    Nachdem Yared geendet hatte, wollte Meister Ethelbert das Wort ergreifen, um sich zu verteidigen. Der Kapitän fuhr ihm jedoch in die Parade: "Meister Ethelbert, es ehrt Euch, dass Ihr die Schuld auf Euch nehmen wollt. Das ist jedoch nicht nötig." Dann wandte er sich wieder Redlef zu. "Hauptmann Cast, ich habe ihm befohlen, die wichtigsten Dokumente zusammen zu packen und gemeinsam mit seinen Männern die Stellung in der Hafenkommandantur zu räumen. Es war da unten ersichtlich nicht mehr sicher und in jedem Fall sinnvoller, dass er mit mir und meinen Leuten den Hafen verließ. Wir waren sowieso auf dem Weg in die Oberstadt und das erspart Euch jetzt, noch einen Trupp ins Hafenviertel zu schicken, nur um die Hafenkommandantur zu evakuieren, wie es offenbar sowieso der Plan war. Sollte mein Handeln Ärger verursachen, könnt Ihr mir die entsprechenden Bedenkenträger gerne vorbeischicken. Ich setze mich gerne mit jedem auseinander, der meine Entscheidung zu hinterfragen gedenkt."
    Bei diesen Worten bleckte er belustigt die Zähne.
    Geändert von Yared (16.03.2017 um 12:07 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    »Ich gedenke Eure Entscheidung zu hinterfragen, da sie meine Pläne durchkreuzt hat!«, brummte Redlef nun deutlich verstimmt. Kapitän Yared war ein fähiger Mann, doch dies gab ihm noch lange nicht die Berechtigung in seiner Stadt unabgesprochen irgendwelche Entscheidungen zu treffen. War dieser Mann schon zu lange Korsar – Pirat – als dass er vergessen hatte wo seine Befugnisse lagen?
    »Aber was geschehen ist, ist geschehen. Darüber zu reden wird nun auch nichts mehr ändern.« Für das freche Grinsen rang Redlef sich gerade mal einen kalten Blick ab.
    Der Stuhl gab ein unangenehmes Schaben von sich, als Red sich erhob und ihn dabei ein Stück nach hinten schob. Er wies auf den einzig weiteren Stuhl im Raum und bat ihn dem Kapitän als Platz an. »Setzt euch doch bitte, Kapitän. Ich bin natürlich sehr daran interessiert Euren Bericht zu hören, wenn es Eure Zeit erlaubt.«
    Red atmete einmal tief durch und verbannte seinen Ärger aus seinem Gesicht und der Stimme. »Und Ihr könnt gehen, Meister Ethelbert. Bleibt aber in der Bastion, denn Euren Bericht habt Ihr mir später auch noch vorzubringen.«
    Der Hafenmeister warf Red einen starren Blick auf zusammengekniffenen Augen zu. Für einen kurzen Moment schien es, als ob er mit einer Antwort rang, doch dann nickte er nur knapp. »Danke und schließt die Tür« sprach Red und der Hafenmeister wandte sich zackig zum Gehen. Als die Tür hinter ihm ins schwere Schloss fiel herrschte für einen Moment Stille.
    Redlef setzte sich wider. Das Rascheln seiner Kleidung war dabei fast unnatürlich deutlich zu hören. Setarrif… Der Drache… ging es dem Hauptmann durch den Kopf. …Die Oberste Feuermagierin. Nichts anderes interessierte ihn nun. Sollte dieser Mann tatsächlich Zeuge des Falles der Bestie geworden sein?
    »Etwas zu Trinken?« Red griff nach der Kanne mit dem verdünnten Wein und zwei kleinen Bechern. Soviel gebot die Höflichkeit, auch wenn er lieber ohne Umschweife auf seine Fragen gekommen wäre. Er stellte die Keramik auf den Tisch und schob einen der Becher zu seinem Gast. »Dann berichtet mir bitte alles was ihr mitbekommen habt. Doch das Wichtigste zuerst: Die Oberste Feuermagierin war in Setarrif oder wollte zumindestens dorthin reisen. Ist sie unter Euren Passagieren?« Nicht auszudenken, wenn sie diese Reise nicht überstanden hätte. Sein Magen zog sich bei dem Gedanken zusammen. Ob dieses nun um die Sorge um die Stadt oder der Sorge um die Frau geschuldet war, konnte Red selbst nicht ganz zuordnen.
    Sich gegen die schlimmsten Nachrichten gefasst machend lehnte sich Red in seinem Stuhl zurück und erwartete mit gemischten Gefühlen den Bericht des Kapitäns.

  8. Beiträge anzeigen #268
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Bastion, In der Küche

    Leicht torkelnde Schritte führten ihn durch die Gänge. Welch Odyssee es doch gewesen war, wieder da zu erscheinen wo seine Reise begann. Maris und Tinquilius, mindestens auch gut angetrunken, begrüßten Ornlu jubelnd hier in der großen Küche der Bastion. Da wo Mägde und Knechte Nachts schliefen, weil es einer der wenigen Räume war, der stets beheizt wurde - da saßen sie die Drachentöter alle am Tisch. Die Platte mit den kleinen Knochen eines dünnen Hühnchens und den Resten mehliger Kartoffeln die man mit etwas Fett angebraten hatte, war natürlich leer und kalt. Aber die Becher schienen noch halbwegs voll. Klar streckten sie hier auch den Wein. Man scheute keine Kosten und Mühen für die Damen und Herren Drachentöter. Doch dies hatte die Gruppe weder daran gehindert die Situation angemessen zu nutzen, noch übel über die Gastgeber zu denken.
    Tinquilius lallte zu Ornlu wo er denn gewesen sei, während Ornlu sich dann noch einen Schluck gönnte und grinste wie zehn Tage Sonnenschein mit Erdbeereis. Maris zeigte mit einer Gabel auf den Druiden und forderte ihn auf, sofort zu erzählen wieso er so grinse wie zehn Tage Sonnenschein, während Aniron so tat als wäre sie gar nicht betrunken und sauer auf die drei Männer die sich hier die Kante zumindest davor gegeben hatten und langsam ausnüchterten.
    Ja, gar zwei der höchsten magischen Instanzen dieser Insel und sie waren am Ende nur zwei Männer die sich gegenseitig ihre Schwestern versprachen - obwohl sie doch gar keine Schwestern hatten - und Maris dann anwiesen zu entscheiden wer die hübschere Schwester habe. Dabei versuchten sie sich gegenseitig mit der Beschreibung zu übertrumpfen. So hatte Ornlus Schwester am Ende Flügel wie ein Schmetterling und würde im Mondlicht glitzern, dazu wäre sie drei mal schlauer als er, hätte vier Beine um schnell wie ein Pferd zu rennen, natürlich die schönste Frau der Welt und am Ende viel zu hochklassig für einen Wassermagiker. Tinquilius Schwester hingegen war...Ornlu hatte es mittlerweile vergessen, aber er war sich sicher, sie hatte drei Köpfe und zwei Brüste vorne und zwei hinten, damit man rundum versorgt ist. Dazu einen selbst gewachsenen Pelz auf den Schultern und viel zu wunderschön, um von einen Druiden berührt zu werden oder so.

    "Wo ich war? Ha!", meinte der Druide, stützte sich an der Tür und kramte in seinem ledernen Beutel. Dann zog er stolz und laut lachend seine Trophäe hervor.
    "Das ist der heilige Schlüpper der obersten Feuermagikerin. Riech mal, Tin!", forderte Ornlu auf, nur um den Schlüpper vor Tin dann wegzuziehen.
    "Ist gewaschen..war auf einer Wäscheleine. Aber es ist ihr Schlüpper. Da bin ich mir sicher!", prahlte er und legte sich das gute Stück aus Spitze und Seide auf die Schulter. Dann setzte er sich an den Tisch und schon hatte Maris den Schlüpper stibitzt. Aniron machte schon große Augen. Dachte wohl, dass ihr Kerl auch so einer wäre. Doch der widerlegte Ornlus These über den heiligen Schlüpper, als er die eingestickten Buchstaben auf der Innenseite zeigte.
    "Jjjissssellle? Wer ist das? - Unsinn! Klar ist das ihrer, Maris. Wäre ich oberste Feuertante würde ich auch bestimmt nicht franzioas reinsticken, damit sie jeder Lump aus dem Wald raubt. Nein, nein, mein Freund. Jjjjissellle war ihr Name in der Kindheit und so. Welche Eltern nennen ihr Kind den Francuioas, häh? Bösartige Schwarzmagier höchstens! Und ich glaub unser Schätzelein spielt zu gern mit dem Feuer, als dass sie zu denen gehört. Also unsere Jjjjiseeellle...jaja die trägt sowas. Und wisst ihr was? Ich nehm das Ding mit aufs Festland. In Silden ist ein Alchemist, der schon seit Jahren diesen Schlüpper wollte. Er braucht den als letzte Essenz um einen Duft zu schaffen, den die Welt noch nie gerochen hat. Der uns alle so verzaubert, der Sinne beraubt, dass wir uns gleichauf ausziehen und einander anspringen. Stellt euch das mal vor... - und ich bekomme dann eine Phiole davon. Dann komm ich zurück und lasse hier alle antreten. Die Leute hier, die in der Silberseeburg, meine Leute. Dann lass ich den Duft los und das wird eine gigantische Orgie. Am Morgen danach werden sich alle bewusst was geschehen ist und werden so beschämt sein, dass sie nicht mehr an Köpfe einschlagen denken werden. Man wird sich sagen...ich hab doch mit der und der geschlafen. Wie kann ich also ihren Bruder töten? Gilt natürlich nicht für dich Tin. Du kriegst doch nicht meine Schwester. Nönönö!", sinnierte Ornlu seine Weltfriedenspläne, ehe sie auf den Frieden anstießen.
    Als dann der Becher leer war, ertönte ein Poltern, es flog ein Eimer in ihre Richtung und eine Frau stand mitten in der Tür. Sie war jung, sie war hübsch für eine Novizin, sie war so zornig und zeigte auf Ornlu.

    "Mich? Jetzt? Na gut, ich verspreche dir die beste Minute deines Lebens.", begrüßte der Druide sie. Sie stampfte dann dirket auf Ornlu zu, riss den Schlüpper zu sich und scheuerte Ornlu so eine, dass seine Haut so rot wie seine Gesichtstätowierungen wurde. Ornlu schüttelte sich.
    "Jjjjiiissssellle?", fragte er und grinste dreckig.
    "Dreckiger Schüft!", sagte sie nur und entfachte in ihrer Hand einen kleinen Feuerball oder eher Pfeil.
    "Spiel nicht mit dem Feuer. Setzt dich doch zu mir und wir trinken einen, Schätzchen.", bot Ornlu an. Doch die dachte gar nicht daran und feuerte auf Ornlu. Natürlich traf sie und natürlich war es heiß. Im nächsten Moment sprang Ornlu auf und wurde von der wütenden Novizin durch die Küche gejagt. Während der Rest seinen Spaß daran hatte, wurde bekam der kordinativ gerade etwas verhinderte Ornlu sprichwörtlich den Hintern aufgeheizt und natürlich auch etwas Haar weggebrannt und die Kleidung durchlöchert. Irgendwann war aber Schluss. Das war der Moment wo ihre magischen Kräfte wohl nachließen oder ihr Zorn verflogen war. Sie griff dann Ornlus Becher, leerte diesen endgültig und drohte ihm mit Innos Feuern.

    "Jjjjisseellle!? Ich dachte es wäre Liebe?", konterte der Druide. Doch eine Antwort bekam er nicht. Sie verschwand und dann wurde das Gelächter nur noch lauter.
    "Heute gehts auf meine Kosten. Lacht ihr nur, über Ornlu den Schlüpperdieb den Innos' Gerechtigkeit ereilte. Die Kleine hatte Feuer.", stellte Ornlu lachend fest, leckte dann am Rand und schwärmte ihnen was von Giselle der Feuernovizin vor.

  9. Beiträge anzeigen #269
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Schreibstube des Stadtkommandanten, Bastion

    Dieser Unsinn war Redlefs Plan gewesen? Dann konnte der Plan nicht sonderlich gut sein, befürchtete Yared. Wenn schon der Rückzug des Hafenmeisters aus dem sowieso bereits aufgegebenen und abgeschotteten Hafenviertel, den Plan des Stadtkommandanten gefährden konnte - zumal in einem ausmaß, dass diesen kalten Zorn rechtfertigte, den der Kapitän, wenn auch nur für einige wenige Momente, in Redlefs Stimme und Blick zu erkennen glaubte - musste er durch ein Ereignis wie der Ankunft der Santorija geradezu kurz vor dem Scheitern stehen. Hatte der Kapitän die Fähigkeiten des Hauptmanns überschätzt, als er diesen bei Hagen für den Posten empfohlen hatte? Yared glaubte nicht recht daran. Wahrscheinlicher war, dass er einer anderen Fehleinschätzung unterlag. Der Stadtkommandant hatte ein Problem damit, dass ihm irgendjemand unbefugt in seine Zuständigkeit reinredete. Yared hatte dafür durchaus Verständnis. Er wusste, wie sich derartiges anfühlte, und genoss es sichtlich, sich als Korsar mittlerweile außerhalb der zementierten Strukturen bewegen zu können. Noch vor einigen Jahren, als Unteroffizier in den Orkkriegen hätte er vermutlich ähnlich kalt reagiert und manchmal ertappte er sich heute noch dabei. Allerdings sah Yared mittlerweile auch die Gefahren, die ein Beharren auf den Strukturen auf Gedeih und Verderb mit sich brachte. Es machte blind. Kein Plan, keine Struktur überstand den ersten Feindkontakt. Die meisten scheiterten bereits zuvor. Sich dann wie ein bockiges Kind dagegen aufzubäumen, kostete nur unnötig Zeit und Nerven. Aber dieses Fass jetzt aufzumachen, würde weder Yared noch Redlef weiterbringen.
    "Danke, gern.", begrüßte der Kapitän stattdessen das Angebot des Stadtkommandanten, legte seinen Gedankengang vorerst beiseite und füllte sich einen der Becher, um den Brodem der Kanalisation aus seinen Mandeln zu vertreiben, bevor er seinen Bericht begann.
    "Ihr vermutet richtig, Hauptmann Cast. Wir langten mit der Santorija kurz vor dem Fall des Drachen vor Setarrif an. Die Magier hatten den Drachen bereits auf den Markt der Stadt gelockt und unter einer magischen Kuppel gefangen. Ob sie sie absichtlich immer enger um ihn gezogen haben oder ob etwas schief lief und sie von sich aus implodierte, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall fiel sie von See aus gut sichtbar in sich zusammen und quetschte vermutlich schlagartig jeden Tropfen Leben aus dem Weißauge. Anschließend entlud sich die aufgestaute magische Energie in einer Druckwelle, die beinahe das Schiff umgerissen hätte. Währenddessen ballte sich am Himmel über Setarrif ein riesiger Zyklon zusammen. Meister Arvideon meint, Grund dafür sei die durch die durch die implodierte Kuppel freigesetzte Magie. Wir haben dann den Schutz des Hafenbeckens angesteuert, um nicht vom Unwetter auf die Klippen geschmettert zu werden und sind an Land gegangen, um nach Überlebenden zu suchen. Die Magier hatten uns aber offenbar schon bemerkt und sind uns entgegengekommen. Es gab keine schwer Verletzten. Wir haben dann noch den Sturm an Bord der Santorija abgewartet. Als der Regen dann endlich die Überreste der Magie aus der aufgeladenen Luft gewaschen hatte, haben wir Setarrif mit Kurs auf Thorniara verlassen. Ihre Eminenz ist bereits wieder wohlbehalten zur Zitadelle zurückgekehrt."

  10. Beiträge anzeigen #270
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Red begann während des Berichtes zu schmunzeln und lachte zu seinem Schluss sogar kurz erleichtert auf. »Was Ihr mir da erzählt, klingt ja fast wie eine Gute Nacht-Geschichte für verängstigte Kinder – am Ende wird alles gut.« Red schüttelte den Kopf, es war kaum zu glauben. Der Drache war besiegt und die Insel von diesem Untier befreit. Vor allem aber war die Oberste Feuermagierin zurück und damit die Hoffnung für all jene, die noch Hoffnung in Innos sehen konnten. Der erste große Schritt in eine sichere Zukunft.
    »Nun Eure unerwarteten aber dafür umso besseren Nachrichten sind das worauf die Stadt so lange gewartet hat. Und es tut natürlich auch gut zu wissen, dass dieses Untier endlich nicht mehr ist.« Er hob seinen Becher und nahm einen Schluck. Doch noch war nicht die Zeit zum Feiern.
    »Habt Ihr oder ein Mitglied der Magierexpedition weitere Informationen zu den Geschuppten? Diese Viecher müssen ja immer noch da draußen sein. Und wie hat eigentlich die Zusammenarbeit der Magier funktioniert? Als ich bei dem Treffen vorsprechen musste, waren Schwarzmagier dabei. Der Gedanke, dass diese in einer solch gefährlichen Situation ebenfalls anwesend waren, behagte mir überhaupt nicht, als Ihre Eminenz plötzlich die Stadt verließ. Doch wenn sie jetzt wieder wohlbehalten zurück ist, dann ist alles gut gegangen.«

    Red entspannte sich sichtlich mit jedem Augenblick, der verstrich. Auch wenn die Sache mit der Hafenmeisterei nicht vergessen war, so war der Hauptmann nun sehr froh, dass der Kapitän mit seinem Schiff im Hafen lag. Denn dieses eröffnete völlig neue Möglichkeiten. Die kleine Wüstenprinzessin hatte vor einiger Zeit schon ihre Männer angeboten, doch er hatte diese Hilfe ausgeschlagen. Fremde Soldaten hatte er nicht in der Stadt sehen wollen. Doch Yareds Männer kämpften unter myrtanischer Flagge. Das war etwas anderes. Mit ihrer Hilfe waren Rabenweils Tage gezählt.
    Er musste den Kapitän gleich einmal darauf ansprechen.

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    Ritter Avatar von Jun
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    "Öffnet das Tor! Es ist das Myrtanische Banner!", erklang es von hoch oben auf den Mauern. es war Abend, es war kalt, es war nass und ein jeder von ihnen hatte sich nach diesen mauern gesehnt. Egal wie es da drin war - da draußen war es sicherlich nicht angenehmer und keiner wollte länger in einem Zelt oder dergleichen nächtigen. Eine warme Stube, eine warme Suppe und alles was hinter ihnen lag wäre vergessen.
    Sie waren nicht mehr auf weitere Echsen gestoßen, aber der Transport der Verwundeten hatte ihre Ankunft weit nach hinten verzögert. Der Zusammenhalt der Soldaten imponierte dem Paladin. Es erinnerte ihn selbst an Zeiten wo er ebenso nur ein Soldat war. Es erinnerte ihn an das Rebellenlager Okara, die Patrouillen und Ausbildung. Es sorgte dazu, dass er an Ardea dachte als sie es erobert hatten. Genau an diesen Abend wo Innos mit am Feuer saß und ein jeder seine Geschichte mit allen teilte. Sie waren wie Brüder und so war es auch mit all jenen die so lange in diesem Lager in Ostargaan verbracht hatten.
    Jun war froh, dass sie nicht den Morgen nach diesem Abend erleben mussten. Als eine Orkarmee aus Zentralmyrtana vor den Palisaden stand und ein fürchterliches Mammut diese Palisaden einfach zerstörte und die Gemeinschaft des Abends - unzählige Rebellen aus Reddock und viele Stadtwachen aus Vengard - nicht einmal als Dutzend zurück in Vengard kehrte und die Botschaft verkünden musste, dass eine gewaltige Orkarmee aufmarschiert, um die Stadt einzunehmen.

    "Hey, Jun?", fragte Giran und musste noch etwas warten, bis Jun wieder im hier war. Der Paladin nickte, hob die Hand und setzte damit den Zug in Bewegung. Wie es der Stadt erging wusste eigentlich niemand. Viele der Soldaten freuten sich sowieso nur heim zu kommen, ihre Frauen und Kinder zu begrüßen oder alte Freunde. Der Dienst an der Front war nie einfach.
    Hier und da hatten sich schon Leute versammelt, begrüßten die einkehrenden Truppen und suchten nach vertrauten Gesichtern. Doch selbst wenn man sie erkannte und freudig grüßte, galt es für die Soldaten zur Bastion zu marschieren. Kameraden mussten ins Lazarett und die Rüstung sollte auch endlich mal abgelegt werden können.
    In der Bastion angekommen, ließ Jun noch einmal antreten. Hagen war nicht da, war verhindert - so die Botschaft. Da Jun nicht warten wollte, bis ein anderer antanzt und etwas erzählt, beschloss er die Truppe zu entlassen.

    "Ihr tapferen Männer! Heute gibt es keine große Rede von mir oder jemanden anderen. Manches muss nicht erwähnt werden. Blicke ich in eure Gesichter, weiß ich, dass ihr dafür dankbar seid und nur noch ins Bett wollt. Mein letzter Befehl lautet: Bringt eure Kameraden zu den Heilern dort im Gebäude, legt eure Rüstungen ab und dankt Innos, dass ihr hierher zurück gekehrt seid. Seid allerdings wachsam. Die Stadt hat sich verändert...die Menschen auch. Mit unserer Rückkehr wird sich das aber wieder zum Guten hin wenden. - Dann kehrt Heim zu euren Lieben. Ihr habt, wenn ihr morgen erwacht, drei Nächte frei. Danach gibt es neue Befehle. - Für Innos!"
    "FÜR INNOS!", erhallte es auf dem Platz. Danach wurde der letzte Befehl ausgeführt. Heiler warteten schon und auch ein Koch mit einem großen Kessel, sowie seine Gehilfen mit einigen Schalen und Löffeln. Es roch wie eine dünne Fischsuppe, doch das war wohl allen egal. Hauptsache sie wärmte Körper als auch Seele.
    Jun sprach noch etwas mit den Offizieren und beschloß dann sich mit ihnen ein Bild der Lage der Stadt zu machen.
    Geändert von Jun (21.03.2017 um 21:46 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    "...und lass die Robe besser weg. Zieh besser was praktisches an! Wir werden nicht in Sesseln sitzen, Wein süffeln und reinfurzen, wann immer der Moment angemessen ist. Vergiss nicht Treffpunkt ist dann die Gespaltene Jungfrau. Da heben wir mal einen und schauen wie viel Aniron verträgt. Mit besten Grüßen - Jadewolf.", diktierte Ornlu und überlegte ob man das so schreiben konnte. Schreiben konnte er ja nicht gerade, aber dafür Aniron die sichtbar schockiert darüber war, was sie da an die oberste Feuermagierin zu schreiben hatte. Sie fragte ob er denkt, dass das richtig verstanden werden würde.
    "Klar. Hör mal...sie hat uns aus dem Wald doch ein wenig miterleben dürfen. Und wenn ich sie einlade mal mit uns einen zu heben, ganz ohne Hofschranzen und Etikette, dann wird sie das schon richtig verstehen. Die brennt doch regelrecht darauf, mal den goldenne Käfig zu verlassen, ohne dass ihr irgend eine Novizin Rosenblätter vor die Füsse wirft. - Und wohl werden wir dich mal abfüllen, Fräulein. Es ist Müttern nicht verboten auch mal einen zu heben. Ausserdem kann dich Maris dann auch mal schimpfen. So wie du ihn und Tinquilius. Die armen Jungs haben nichts anderes getan wie ich auch. Bei mir hast du aber nichts gesagt. - Wie? Ich wäre der Schlimmste und könnte eh nicht anders sein? ...Ja hast recht...jaha, aber schau mich an...du kannst diesen Wolf nicht zähmen...keine!...Aber denk doch mal an die beiden anderen. Die haben sich gefreut wie zehn Tage Sonnenschein mal einfach den ganzen Ballast abzuwerfen. Für einen Abend. Du musst auch zugeben, dass auch du deinen Spaß hattest.", entgegnete der Druide der Wassermagierin und hörte einfach weg, als sie Gegenargumente brachte.
    "Schon gut...ich weiß, dass du auch andere Gedanken nun hast und deine Sorgen sich irgendwie entladen müssen. Aber ich finde trotzdem, dass es zum Leben auch gehört sich hemmungslos zu betrinken, Mädels den Schlüpper zu klauen und eine dafür gescheuert zu kriegen. Genauso als Vater oder oberster Wassermagier mal einen drauf zu machen und mit dicken Schädel aufzuwachen. Jungs sind nunmal Jungs! Die kennen manchmal keine Grenzen. Jawohl ja! - Und wir werden ja gleich aufbrechen. Diese Frau die deine Kinder hat ist gen Silberseeburg wie du sagst und das Ziel werden wir auch schnellstmöglich verfolgen. Lies mir bitte die Nachricht an Francois noch einmal vor."

    Aniron las den von ihr geschriebenen Text vor. Es war eine Einladung die von Ornlu aus ging und die Gruppe der Magier und Druiden befasste, sich bei Neumond - wenn der Bär im Zeichen des großen Rades am Himmel stand - dort zu treffen und einfach mal noch zusammen zu feiern und dann gen Tooshoo zu wandern und auch dort noch etwas Zeit zu verbringen. Natürlich in Ornlus Sprache verfasst, ohne Förmlichkeiten und teils irgendwie zweideutig und etwas Unsinn, als hätte er wieder zu viel Sumpfkraut geraucht.

    "Gut. Das klingt doch super. - Danke dir.", sprach Ornlu aus und nahm das Stück Pergament dann entgegen. Er rollte es zusammen und wickelte einen frisch abgerissenen Grashalm drumherum, ehe er mit etwas Magie den Grashalm verwachsen ließ. Dann pfiff er und blickte gen Himmel, wo Wroc, sein Schildrabe kreiste und nun herunter geflogen kam. Der wurde ebenso von Ornlus Magie berührt und packte dann die kleine Rolle mit dem Schnabel. Im nächsten Moment flog er los gen Thorniara und würde die Botschaft schon an die oberste Feuermagierin abliefern.
    "Wir können meinerseits los.", meinte er zu Aniron und die brauchte auch nicht lange um Tinquilius, Maris und Cecilia herbei zu rufen und die kurze Rast die sie machten zu beenden. Sie waren sowieso schon ausserhalb der Tore und auf dem Weg zum ersten Hof des Umlandes. Von da aus würde es über das Bluttal zur Silberseeburg gehen.
    Geändert von Ornlu (26.03.2017 um 12:59 Uhr)

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    General Avatar von Yared
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    Schreibstube des Stadtkommandanten, Bastion

    "Das kann man wohl sagen. Was die Echsen betrifft habe ich leider keinen blassen Schimmer. In Setarrif waren sie nicht, stattdessen sind die Magier offenbar kurz vor ihrem Abzug auf Orks gestoßen, die am Kadaver des Drachen interessiert waren. Über die Ostseite werden sie jedenfalls kaum größere Kontingente gegen Thorniara führen können. Entweder haben sie sich ins Gebirge zurückgezogen oder den Argaanern am Silbersee stehen schlimme Zeiten bevor."
    Yared nahm noch einen Schluck des verdünnten Weins, bevor er fortfuhr.
    "Was die Beteiligung von Schwarzmagiern angeht, so hat man mir berichtet, dass an der Kuppel nur unsere Priester, die Wassermagier und die Waldleute beteiligt waren. Allerdings war eine junge Schwarzmagierin bei ihnen, als wir sie trafen. Olivia Rabenweil heißt sie, wie dieser varantische Handelsherr hier aus Thorniara." Als Kauffahrer in dieser Ecke des myrtanischen Meeres kannte Yared die größeren, je nach Umständen potentiellen Konkurrenten oder Geschäftspartner zumindest dem Namen nach. "Soweit ich das mitbekommen habe, war sie nicht allein in Setarrif, als es dort heiß herging. Ihre Eminenz ließ sie mitkommen, vermutlich um sie zu einem späteren Termin selbst zu befragen, was sie da nun genau zu suchen hatte. Derzeit ist diese Rabenweil jedenfalls in der Obhut ihrer Eminenz und ihrer Leibwächter."
    Nach diesen Worten leerte er seinen Becher und stand auf, um zu gehen. Während er seinen zwischenzeitlich abgelegten Zweispitz und Mantel aufnahm, wandte er sich nochmals - auch diesmal mit ruhiger Stimme, aber ohne jedes Grinsen - an den Stadtkommandanten.
    "Was Meister Ethelbert betrifft, macht ihm bitte keine Vorwürfe. Wie Ihr Euch sehr wohl bewusst sein werdet, Hauptmann Cast, steht Thorniara unter Kriegsrecht. Meister Ethelbert hatte meinem Befehl als ranghöchstem Offizier vor Ort Folge zu leisten. Es sei Euch versichert: Ich habe eine meiner Meinung nach der Lage angemessene Entscheidung getroffen und trage die volle Verantwortung für mein Handeln und dessen Folgen. Es steht Euch frei, Eure Beschwerde an den Kronrat seiner Majestät in Vengard oder meine direkte Vorgesetzte zum Zeitpunkt des Vorfalls, also an Ihre Eminenz, zu richten."

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Das Gespräch mit Hagen hatte eine gefühlte Ewigkeit in Anspruch genommen. Selbstverständlich wollte der Paladinlord jedes Detail der Reise wissen und besonders was zuletzt in Setarrif vorgefallen war. Françoise ließ in ihren Erklärungen nichts aus. Gerade die unerwartete Wendung nach dem Kampf mit dem Drachen - nämlich das plötzliche Auftauchen der Orks - brachte den Streiter ins Grübeln.
    Der Tod des Drachen hatte eine große Last von Françoise genommen und jetzt fühlte sie sich ausgelaugt. Leider kam das Ende aller Probleme trotzdem nicht in Sicht. Von Hagen erfuhr die oberste Feuermagierin von der Situation in der Stadt, die sich seit ihrer Abreise nicht zum Besseren gewandt hatte. Unter Hochdruck arbeitete der Orden, das verfluchte Sumpfkraut zu besiegen. Zum Erstaunen der Priesterin verdankten sie dabei die wesentlichen Durchbrüche Kalthar, dem in Ungnade gefallenen Feuermagier.
    Ob ihn das rehabilitierte wusste Françoise nicht. Sie ließ sich nicht zu einem vorschnellen Urteil hinreißen. Offensichtlich duldete Icarion, dass Kalthar wieder arbeitete, und das genügte der Priesterin im Augenblick.
    Nach dem Gespräch mit Hagen zog sich Françoise in ihre Gemächer zurück, um zu meditieren und Kräfte zu sammeln. Unterdessen schickte sie Mary los, Botengänge zu erledigen. Samuel begleitete die Novizin, da seiner Einschätzung nach die Straßen der Stadt nicht mehr sicher waren. Françoise hatte keine Einwände, denn ihr war nicht nach Gesellschaft.
    Als sie meditierte überkam eine Rastlosigkeit die Priesterin. Statt ihren Fokus zu finden, gingen Françoise unzählige Gedanken durch den Kopf. Ganz gleich wie sehr sie versuchte sich davon zu befreien; es half nichts. Deshalb ging sie dazu über, Ordnung in ihr Gemach zu bringen. Und für den Augenblick gelang es der Priesterin tatsächlich auf andere Gedanken zu kommen. Doch irgendwann standen alle Bücher in den Regalen, lagen alle Schriftrollen säuberlich gestapelt zusammen und alle Kleinigkeiten wohl verstaut in Kisten. Die Rastlosigkeit kehrte umgehend zurück.
    Statt zu versuchen wieder zu meditieren, entschied sich Françoise ein wenig spazieren zu gehen. Nicht weit, nur innerhalb der Zitadelle. Die Bewegung würde ihr gut tun, dessen war sie sich sicher. Treppen rauf und Treppen runter, Gänge rechts und Gänge links. Ehe sie sich versah, fand die oberste Feuermagierin sich an einem der Balkone wieder. Zu ihrem Erstaunen herrschte schönes Wetter.
    Der Frühling hatte Einzug gehalten, ohne dass sie es gemerkt hatte. Womöglich hatte ihre Ratlosigkeit also auch eine gute Seite. Françoise setzte sich und genoß die warme Frühlingssonne auf ihrem Gesicht. Ja, hier fand sie ein wenig Ruhe.
    Nach einiger Zeit hörte die Priesterin Flügelschlagen ganz in ihrer Nähe. Sie dachte sich nichts dabei, bis es lauter wurde und ein Vogel sich unweit von ihr auf das Gemäuer setzte. Erstaunt blickte Françoise das Tier an, das offenbar keine Scheu vor ihr besaß. Beim zweiten Blick entdeckte sie ein kleines Stück Holz im Schnabel des Vogels. Vielleicht wollte er auf dem Balkon ein Nest bauen, dachte sich die Priesterin.
    Sie beobachtete den Vogel weiter und versuchte zu erraten, welcher Art er angehörte. Eine Elster vielleicht? Doch der große Schnabel erinnerte sie mehr an einen Raben. Schließlich gab sie es auf. Sollte er sein was er wollte. Unvermittelt ließ der Vogel dann das Hölzchen fallen. Es rollte ein Stück weit über das Gemäuer und blieb dort liegen. Eigenartigerweise machte das Tier keine Anstalten, sein verlorenes Gut wiederzuholen. Statt dessen legte es in zackigen Bewegungen seinen Kopf schief und blickte zur Priesterin hinüber. Fast so, als ob er sich bewusst war, dass sie ihn beobachtete.
    Erst jetzt fiel Françoise ein eigentümliches Detail auf. Das vermeintliche Hölzchen war innen hohl. In der Tat war es gar kein Hölzchen - nicht mehr - sondern ein Stück Papier. Fragend blickte die oberste Feuermagierin zu dem Vogel, bevor sie aufstand und das Papierröllchen aufhob.
    Das Tier schreckte hoch und suchte das Weite. Doch Françoises Interesse galt ganz der kleine Rolle. Ein Grashalm wickelte sich um das Papier und langsam beschlich die Priesterin ein Verdacht, woher es stammen könnte. Er wurde sogleich bestätigt, als sie die Rolle abwickelte und die darin verborgene Nachricht las. Sie stammte von Jadewolf und war an die oberste Feuermagierin gerichtet.
    Unterdessen landete auf der anderen Seite des Gemäuers wieder der Vogel. Argwöhnisch betrachtete Françoise das Tier und für einen Augenblick war sie verleitet, ihn zu fragen, ob er Jadewolf sei. Sie schüttelte den Kopf und las die Nachricht. In seiner typischen Art und Weise hatte der Druide sie eingeladen, den Sieg zu feiern. Das Angebot rührte sie und sie war versucht zuzustimmen.
    Françoise ließ ihren Blick über die Stadt schweifen. Dann wandte sie das Papier und brannte in hauchdünnen, schwarzen Lettern ihre Antwort ein.
    Geschätzter Jadewolf, deine Einladung ehrt mich. Doch bindet mich meine Pflicht noch an diese Stadt. Richte den anderen meinen aufrichtigen Dank für ihre Hilfe aus und entschuldige meine Abwesenheit. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege noch einmal. ~ Françoise
    Sie faltete das Papier ordentlich und wandte sich dann dem Vogel zu.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du mich verstehst. Falls doch, bring dies bitte zurück zu Jadewolf.«
    Dann legte sie die Nachricht auf den Sims des Gemäuers, so dass der Vogel sie mit dem Schnabel greifen konnte. Wirklich überzeugt, dass es funktionierte, war Françoise nicht. Doch dass ein Bote Jadewolf rechtzeitig auf der Insel fand, hatte vermutlich genauso geringe Erfolgschancen.
    Dann ließ sie den Vogel allein und ging zurück zu ihren Gemächern. Hunger hatte sie überkommen und vielleicht waren Mary und Samuel bereits von ihren Ausflügen zurück.

  15. Beiträge anzeigen #275
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Das Händler- und Handwerkerviertel

    Mit schnellen Schritten liefen schwergepanzerte Soldaten über den Marktplatz in Richtung des Hafenviertels. Offenbar drohte der dortige Protest erneut in einen gewaltsamen Aufstand zu münden. Es musste aber ein anderes Ereignis dafür verantwortlich sein, wenn der Orden nicht mehr auf die Stadtwache vertraute, sondern eigene Soldaten gegen die Bürgerschaft befehligte. "Bedauerlich..." dachte sich der Graf, meinte damit aber mitnichten die fragile Situation am Hafen. Sein Bedauern galt vielmehr des versiegenden Informationsflusses. Seit die Stadtwache den Zugang zum Hafenviertel streng kontrollierte, war es seinen Handlangern unmöglich geworden, Nachrichten ins Reichenviertel zu übermitteln.

    Auf dem Marktplatz angekommen, spürte Maximus die Ratlosigkeit der Händler und den Unmut der Bürgerinnen und Bürger. Weil die Lagerhäuser im Hafenviertel nicht mehr zugänglich waren, sank das Warenangebot der Händler deutlich und die von den umliegenden Bauernhöfe gelieferten Lebensmittel verteuerten sich stündlich. Dieses Mal gab der Orden seinen für das Militär bestimmten Lebensmittelvorrat frei und ließ im Händler- und Handwerkerviertel wieder großzügige Lebensmittelrationen verteilen. Sehr zum Missfallen der Händler, die einem kostenfreien Lebensmittelangebot nichts entgegenzusetzen hatten.

    "Maximus!" rief einer der Händler am Marktplatz. Es war Markus, der als fahrender Händler das Expansionsvorhaben der Händlergilde auf Argaan unterstützte, aufgrund der anhaltenden Bedrohungen aber in Thorniara ansässig geworden war. "Wie laufen die Geschäfte?" fragte er mit freundlicher Stimme. "Recht mühselig. In den letzten Wochen habe ich mich vornehmlich um private Angelegenheiten gekümmert und dabei den Handel vollständig vernachlässigt. Stattdessen baue ich mein Kreditgeschäft auf, das angesichts der aktuellen Unruhen aber kaum ertragreich ist. Wie steht es um Eure Zahlen?" erwiderte der Graf. "Fragt nicht... der Gildenmeister hat mit einigen Bauern ein Vorkaufsrechts ausgehandelt aber durch die dürftigen Lieferungen bin ich auf die Subventionen der Händlergilde angewiesen, um meinen Lebensstandard einigermaßen stabil zu halten. Wenn es nach mir ginge, würde ich die Söldner damit beauftragen, das Hafenviertel von diesem Pöbel zu säubern..." Maximus lachte auf, nickte zustimmend mit dem Kopf und antwortete: "Ich würde dem Spektakel nur allzu gerne beiwohnen. Hat mich gefreut, Markus. Ich bin etwas in Eile, werde Euch aber gewiss später noch einmal aufsuchen."

    Ein lautes Zischen war zu hören, als der Goldschmied Theobald ein glühendes Stück Metall in einen Eimer voller Wasser tauchte. Maximus hatte die Schmiede erreicht und wollte sich über den aktuellen Stand der Arbeiten informieren. "Oh! Ich grüße Euch, verehrter Graf. Ich hoffe, Ihr seid mit meiner ersten Teillieferung zufrieden. Wenn ich gut vorankomme, kann ich Euch bereits am Ende dieser Woche die nächste Lieferung bringen." sagte der Schmied von freudiger Stimme. Maximus hingegen nickte abschätzend, als er sich die bereits fertiggestellten Erzeugnisse anschaute, die offenbar nur noch poliert werden mussten. "Das klingt erfreulich. Allerdings müsst Ihr die Arbeit an dem Tafelsilber pausieren. Kümmert Euch stattdessen um die goldenen Innos-Statuen. Ich benötige sie dringend und erwarte die kurzfristige Fertigstellung." Nun nickte auch Theobald, legte das vor wenigen Sekunden noch glühende Metall bei Seite und verstaute die übrigen Silberbarren in einer kleinen Truhe. "Sehr wohl. Ich werde sofort mit der Arbeit beginnen." erwiderte er.
    Geändert von Maximus (22.08.2023 um 20:52 Uhr) Grund: Name des Goldschmieds geändert

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    »Wenn eine Gelegenheit dazu finde, eine Beschwerde zu schreiben, werde ich es tun.«, erwiderte er mit einem schiefen Lächeln und fuhr sofort ernster fort. »Wenn es aber wahr ist, was ihr mir berichtet habt, dann ist mein alter Plan jedoch gerade völlig hinfällig geworden. Hier in der Stadt befindet sich Olivia Rabenweil unter unserer Kontrolle?« Trotz dessen, das seine Narben auf den Rücken bei den damit verknüpften Erinnerungen begannen zu jucken, war er begeistert von der Möglichkeit, die sich hier ergab. »Seit Wochen sind wir hinter Rabenweil her, da sich der Verdacht erhärtet hat, dass er für das Rote Sumpfkaut verantwortlich ist. Ich weiß nicht, ob ihr davon gehört habt, doch diese abartig pervertierte Version des gewöhnlichen Sumpfkrautes hat Fürchterliches in der Stadt angerichtet. Diese Droge und vor allem die Predigten des sogenannten Rotgesichtigen Priesters haben für schwere Aufstände und Unruhen im Hafen- und Armenviertel gesorgt. Das ist der Grund für die Sperre und die Abriegelung. Ich hatte einfach nicht mehr genügend Männer für die Sicherung dieser Bereiche. Wenn die Leute im Rausch sind spüren die Menschen keine Schmerzen mehr und sind völlig enthemmt. Es ist, als ob man Orks gegenüber steht, keinen Menschen mehr.«
    Er schob dem Kapitän eine Karte der Stadt herüber. Und zeigte ihm die Bereiche, die seit einiger Zeit nicht mehr unter der Kontrolle der Stadt standen. »Hier werden ist der Hauptumschlagsplatz der Drogen. Und hier wurden Predigten des Priesters dokumentiert.«
    Dann sah er von der Karte auf, in Yareds Gesicht: »Ihr fragt Euch sicherlich, warum ich euch das erzähle…?« Er stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und verschränkte die Finger ineinander. Für einen kurzen Moment bezweifelte er noch sein Anliegen an den Offizier heranzutragen, doch am Ende wäre seine Zusage eine unbezahlbare Hilfe, um den Frieden in den verwahrlosten Vierteln wiederherzustellen. Seine Männer waren am Ende, doch die Soldaten an Bord des Schiffes hatten sicherlich noch die Kraft die Drogenumschlagsplätze hochzunehmen, die Rädelsführer und Drogenhändler festzunehmen sowie alle Lager von diesem beliarverfluchten Zeug ausgeräumt zukönnen.
    »Ich erbitte Eure Hilfe und die Eurer Männer. Der Hafen muss endlich in Ordnung gebracht werden. Dieser Drogenscheiß ist auf dem Mist eines Schwarzmagiers gewachsen. Der Hauptverdächtige ist besagter Rabenweil. Wir haben keine handfesten Beweise, dennoch habe ich die Order der Feuermagier erhalten, dass wir ihn festnehmen sollen. Da wir nicht wissen, wie mächtig er ist, oder wie weit sein Einfluss in die verwüsteten Viertel reicht, muss gleichzeitig ein Zugriff an diesen Orten vorgenommen werden. Das Mädchen kann dabei helfen, den Vater herzubringen, doch im Hafen ist die Stärke Eurer Crew gut zu gebrauchen. Darf ich hiermit die Bitte an Euch richten, Der Stadt diesen Dienst zu erweisen?«

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    Schreibstube des Stadtkommandanten, Bastion

    "Ich kann Eure Bitte kaum Abschlagen, Hauptmann Cast. Allerdings habe ich nur eine Handvoll Männer bei mir, mit denen ich Ihre Eminenz und ihre Gäste durch die Kanalisation in die Oberstadt geschleust habe. Angesichts der Lage im Hafen schien es mir zu wahrscheinlich, dass ein längeres Verweilen nur den Mob provozieren würde. Um ein blutiges Massaker zu vermeiden, habe ich Befehl gegeben Thorniara so bald als möglich wieder zu verlassen und Stewark anzulaufen, um frischen Proviant aufzunehmen und dort auf mich zu warten. Die Santorija dürfte den Hafen längst verlassen haben. Wenn ihr also wirklich auf die Unterstützung meiner Männer bauen wollt, müsst Ihr Euch noch gedulden - wenigstens, bis ein Bote meine entsprechende Order nach Stewark bringen kann." Er ging Richtung Tür. "Überlegt es Euch. Ich muss jetzt nach meinen Leuten sehen - und nach etwas essbarem." Mit diesen Worten, die letzten mehr zu sich selbst als zu Redlef, verschwand der Korsar die Türe hinter sich schließend auf den Gang.

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    Eingangshalle, Bastion

    Sie hatten lange gesprochen und es war bereits Abend geworden, als Yared endlich zurück in die Eingangshalle der Bastion trat. Draußen konnte man Regen auf das Kopfsteinpflaster des Exerzierplatzes prasseln hören.
    "Wolltet ihr nicht etwas essbares suchen?", fragte der Kapitän verwundert, als er seine Leute sichtlich ausgeruht auf den unteren Stufen des Aufgangs sitzend wiederfand. Sie spielten Skai - in drei getrennten Runden.
    "Doch, Käpt'n. Wir sind auch fündig geworden.", antwortete Kaldrin, während er mit seinem Midländerhauptmann eine zwei Karten starke Goblinhorde abstach.
    "Und warum treffe ich euch dann hier in der Vorhalle und nicht im Speisesaal oder der Küche, während ihr die Vorratskammer ausräumt?"
    "Nun, wir haben die entsprechenden Räumlichkeiten schnell wieder geräumt, nachdem wir feststellen mussten, dass hier nur noch Suppe serviert wird."
    "Arvideon ist der Ansicht, dass hier eine Fehlbezeichnung vorliegt. Es handelt sich eindeutig um Brühe, nicht Suppe." Der Wandermönch schmierte und brachte seinen punktwertigen Assassinenkönig hinter Zarahs Goblinspäher in Sicherheit.
    "Auch verdünnte Suppe bleibt Suppe.", brummte der Geschützmeister.
    "Einigen wir uns darauf, dass sie zumindest so dünn ist, dass sie dieser Bezeichnung kaum noch gerecht wird.", versuchte sich Zarah an einem Vermittlungsversuch und ging mit der Assassinenmagierin in Vorlage, um Kaldrin einen weiteren Trumpf zu entlocken.
    "Eigentlich wollte ich wissen, warum ihr hier auf der Treppe sitzt, nicht wie schlecht das Essen ist."
    "Nun hier führte das eine zum Anderen - unter anderem.", erläuterte der Arvideon und nahm den nächsten Stich mit.
    Der Geschützmeister verzog das Gesicht. Er hatte die Kartenverteilung falsch eingeschätzt. "Wir haben den Speisesaal und die reichlich ... ähm ... gestreckte Suppe den Bedürftigen überlassen, nachdem ..." Kaldrin machte eine bemüht kunstvolle Pause - hauptsächlich um sich nach der kleinen Schlappe gerade eben zu erholen und seine nächsten Stiche zu planen.
    "Nachdem was?"
    "Nachdem Kaldrin die Küche aller für eine ordentliche Brotzeit notwendigen Bestandteile enteignet hatte.", vervollständigte Zarah und zeigte beiläufig auf ein Stück Pergament auf dem sich kühn ein Stilleben aus Brotkante, nebst reichlich Krümeln, einem schmalen Stück harten Käses und einer winzigen Salami erhob. Wohl die Reste des Mahles, die man ihm übrig gelassen hatte.
    "Bemerkenswert, dass sich überhaupt noch genug dafür fand.", fügte Arvideon geradezu im Brustton wissenschaftlicher Expertise an.
    Yared schnaubte. "Und wer sind diese Bedürftigen?"
    "Während du im Gespräch mit dem Hauptmann warst, sind Truppen, offenbar aus Ostthorniara, zurückgekehrt.", sagte Zarah, dann sah sie kurz von ihrem Blatt auf und sah dem Kapitän in die Augen, der Besorgnis denen seiner Cousine entdeckte, "Die sahen nicht gut aus."
    "Mmh", brummte nun Yared. Er klaubte die wirklich winzige Salami auf, steckte sie sich in den Mund und begann darauf herumzukauen. Vielleicht sollte er zu Hagen gehen und herausfinden, was da vorgefallen war. Dann konnte er auch gleich noch das Interesse Redlefs an dieser Rabenweil anmelden und einen Boten nach Stewark schicken lassen. Der Korsar war sich ziemlich sicher, dass der Stadtkommandant ihn schon bald darum ersuchen würde, also konnte er den Vorgang gleich etwas beschleunigen.
    "Ich gehe geschwind rüber in die Zitadelle. Haltet euch bereit zum Aufbruch.", entschied er, wandte sich dann aber noch mal um. "Wo sind die restlichen Magier?"
    "Meister Jadewolf und die Wassermagier sind schon vor einer ganzen Weile gegangen. Haben sich vor dem Eintreffen der Truppen noch die Bäuche und Kehlen gefüllt, so gut es ging, und sich dann einen Schlagabtausch mit einer Ordensschwester geleistet, bevor sie sich auf den Weg gemacht haben. Sie dürften die Stadttore mittlerweile schon hinter sich gelassen haben."
    Der Korsar nickte nur knapp. Er hatte zwar gedacht, dass sich Ornlu mehr Zeit für Vergnügungen nach der geschlagenen Schlacht gönnen würde, aber mit den Echsen auf dem Vormarsch wunderte Yared sich nicht über den Willen, vor allem der Wassermagier, zum eiligen Aufbruch.
    Der Kapitän zog den Zweispitz tief ins Gesicht und den Kragen hoch. Dann eilte er durch das Hauptportal hinaus in den Regen.

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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Prüfend schaute Lennard auf ein offizielles Pergament. Es war ihm wenige Augenblicke zuvor von einem Boten der Zitadelle übermittelt worden und trug neben der Unterschrift eines ranghohen Verwalters auch das königliche Siegel. Kaum hatte er die letzten Zeilen der Botschaft gelesen, seufzte er leise und rollte das Pergament wieder zusammen. Er räusperte sich und entgegnete der Gruppe von Ordenskriegern: "Nun... wie vermutet, lag wohl ein Fehler in den Listen vor. Das Passierverbot wurde selbstverständlich und mit sofortige Wirkung aufgehoben. Ihr dürft passieren."

    Ohne auf die Ausführungen der Stadtwache zu reagieren, nahmen die Ordenskrieger ihre Ausrüstung auf und liefen durch das große Eingangstor der Stadt. Sir Roderic und seine Männer wurden vor einiger Zeit durch die oberste Feuermagierin an die Westfront strafversetzt und sollten die dortige Provinzgarde im Kampf gegen die Echsenmenschen unterstützen. Unerwartet erhielten die Soldaten jedoch wenige Wochen später einen offiziellen Marschbefehl des Feuermagiers Kalthar. Sie wurden mit sofortiger Wirkung von der Westfront abgezogen und zur Unterstützung nach Thorniara versetzt.

    Die Ordenskrieger waren sichtlich erschöpft, mussten sie während ihrer Rückkehr doch allerlei Spähertruppen der Echsenmenschen ausweichen und durch schwerpassierbares Terrain marschieren. Ohne den Gedanken an eine Pause zu verschwenden, suchten sie das Tempelviertel auf uns ließen sich den Weg zu Feuermagier Kalthar weisen. Dieser war wider Erwarten nicht in seiner Kammer, sondern stattdessen in einem der Alchemielabore zu finden. Behutsam klopfte Sir Roderic an die schwere Holztür, öffnete sie und erhob seine Stimme: "Meister Kalthar, wie Ihr befohlen habt, sind wir vollzählig nach Thorniara zurückgekehrt."

    Vorsichtig stellte Feuermagier Kalthar zunächst einen Glaskolben auf den Tisch, ehe er antwortete: "Natürlich seid Ihr das. Ich habe nach Euch und euren Männern verlangt, weil diese Stadt durch die Anwesenheit eines Schwarzmagiers und seinen Machenschaften bedroht ist. Ihr werdet mich und dieses Labor mit Eurem Leben schützen. Es ist nicht auszuschließen, dass der Feind dieses Labor angreifen wird, wenn er von der Existenz eines Heilmittels erfährt."

    Maximus

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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Marktplatz

    "Typisch!" dachte sich der Kammerdiener, nachdem er die Unterlagen des Grafen bei der Zitadelle hinterlegt hatte und das imposante Gebäude wieder verließ. Es hatte angefangen zu regnen. Weil Adalbert auch immer häufiger die Aufgaben eines persönlichen Sekretärs übernahm, musste er für Maximus einen weiteren Botengang erledigen. Er hatte den Auftrag erhalten, am Marktplatz einige Stoffe zu kaufen und diese einem befreundeten Bürger der Stadt zu schicken. In seiner Hand hielt Adalbert ein zusammengefaltetes und versiegeltes Pergament, welches der Lieferung beigelegt werden sollte.

    Als der Kammerdiener durch die Straßen lief und zielstrebig auf den Marktplatz zuging, hörte er aus einiger Entfernung lautstarken Protest. Noch immer begehrte das Hafenviertel gegen die Herrschaft des Ordens auf und zeigte dies mit täglichen Aufständen und gewaltbereiten Auseinandersetzungen untereinander oder gegenüber der Stadtwache, die mittlerweile nur noch vor den Toren des Hafens wartete und dem Treiben tatenlos zusah. Es schüttelte Adalbert bei der Vorstellung, einst Teil dieses Hafenviertels gewesen zu sein. Als Kerzenmacher hatte er sich sein tägliches Brot verdient, bis der Drachenangriff seine Existenzgrundlage vernichtete und er dankbar in die Dienste des Grafen eintrat.

    Adalbert hatte den Marktplatz erreicht und schaute sich um. Viele Händler waren damit beschäftigt, ihre Waren vor dem Regen zu schützen und allerlei Planen über die Lebensmittel und Textilien zu spannen. Unter dem geschäftigen Treiben entdeckte der Kammerdiener dann auch endlich einen Händler für farbintensive Stoffe, mit dessen Kauf Adalbert beauftragt worden war. "Ich grüße Euch!" sagte der Kammerdiener, als er sich bereits die reichhaltige Auswahl der dargebotenen Stoffe anschaute. "Ist das die höchste Qualität, die Ihr anbieten könnt?" fragte er. Der Händler nickte ernüchternd mit dem Kopf und erwiderte: "Ja. Hochwertigere Stoffe bezog ich viele Jahre von einem varantischen Händler, doch seit Monaten schon verirrt sich kein Schiff mehr in den Hafen von Thorniara." Adalbert schaute sich die Stoffe etwas genauer an, sortierte dann einige Stücke aus und erhob sodann seine Stimme: "Nun gut. Dann werde ich mit diesen Stoffen hier wohl vorlieb nehmen müssen."

    "Gerne! Lasst mich eben nachschauen... Das wären dann insgesamt 65 Goldmünzen. Ihr habt Euch wirklich die schönsten Farben ausgesucht. Ich habe gleich erkannt, dass Ihr ein gewisses Gespür für guten Geschmack habt." erwiderte der Händler, als er ein sichtlich falsches Lächeln aufsetzte. "Hier sind 100 Goldmünzen! Dafür verlange ich aber, dass Ihr die Stoffe unverzüglich zum Anwesen des Kajetan Rabenweil liefert. Sagt ihm, es sei ein Geschenk eines Freundes und übergebt ihm dieses Pergament. Habt Ihr mich soweit verstanden?" Eifrig nickte der Händler, als er das kleine Säckchen voller Goldmünzen entgegennahm und beim Zusammenrollen der Stoffe fragte: "Gewiss doch, mein Herr. Vielen Dank! Von welchem Freund kommt das Geschenk?" Adalbert jedoch schüttelte mit dem Kopf als er antwortete: "Das ist nicht wichtig. Ihr müsst nur wissen, dass mein Auftraggeber unverzügliche Lieferung und absolute Diskretion verlangt. Ich hoffe, wir verstehen uns..."

    Maximus

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