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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    In der Baronie Silbersee

    Morrageschrei - hier in der Höhle klang es noch ängstlicher durch den Schall. Ihre Angst zu riechen, ihre Panik zu sehen und Verzweiflung zu hören war wie eine kleine Leckerlei die man sich nach einer großen Speise gönnte.
    Die Morras wussten nicht wie ihnen geschah, als die Orks brüllend einstürmten. Den ersten Morra erschlug Gorbag, da jener seinen Speer gezückt hatte um die anderen beiden zu verteidigen. Den älteren Mann packten sie sich, bevor er sein Kurzschwert zücken konnte, während ein Morrafrischling tiefer in die Höhle rannte und etwas vom alten Morra zugerufen bekam. Wohl sowas von wegen nicht zurück kommen oder tapfer zu sein.
    "Lächerlich!", brummte Tat trat das Feuer weg und pfiff laut, als Ulu dem Morrajungen hinterher rennen wollte.
    "Lass den kleinen Morra den Gach-Lugs, Ulu. Gach-Lugs sind zu gefährlich für Spürhunde.", erklärte der Schwarzork auf orkisch und streichelte das Tier. die Belohung hatte er sie doch zur Höhle geführt. Ein paar Beutelchen in einem größeren Sack waren da mit dem Gewürz, doch dieses Mal schnüffelte Tat nicht dran.
    Der Berserker nickte Gorbag zu, bevor er den alten Mann am Haar packte und zu Boden schleuderte. Einen Augenblick später drückte sein schwerer Fuss auf des alten Mannes Rücken.
    "Proya soll in der Morrazunge fragen was seine Leute sind und ob sie was über die Burg wissen.", meinte der Schwarzork und zog wieder am Haar des Morras, um dessen Kopf auf etwas Höhe zu bringen.

  2. Beiträge anzeigen #362
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Sicheres Haus, Stewark

    Yared hing noch immer den Gedanken an seine Zwistigkeit mit Ryu nach.
    Es war nicht die Anwesenheit des Templers, die ihn erregte, sondern es waren die Vorwürfe gegen sich selbst, die immer entstanden, wenn er sich der Geschehnisse in Kap Dun erinnerte.
    An sich war es ein Erfolg auf ganzer Linie gewesen, dennoch musste er eine Art des Verrats an irgendetwas verübt haben, was dem Templer immens wichtig war und was der ihm einfach nicht verzeihen wollte.
    Es war einfach nur deprimierend, den Freund so nachtragend zu erleben.

    Der Schiffsbauer war so sehr in Gedanken versunken, dass er vorerst keinen drang verspürte sich an den Plänen zu beteiligen, erst als dieser junge Kerl, Wertan hieß er, sich meldete.
    Es konnte ja nicht angehen, dass erst Bewegung in die Sache kam, als ein am Ausspähen der Stadt völlig Unbeteiligter ein Rettungsseil zuwarf.
    Er schüttelte die trüben Gedanken und Selbstvorwürfe ab, wie ein klatsch nasser Hund den Regen, dann entzündete er sich die Pfeife stand auf und begann laut zu überlegen.
    „Keiner der Händler auf dem Markt oder im unteren Viertel hat ein so breit gefächertes Angebot, um unsere Bedürfnisse zu decken.“
    Der Pfeifenrauch vertrieb langsam aber sicher den modrigen Geruch der morbiden Bruchbude in seiner Umgebung.
    „Was wir brauchen ist Getreide, Met und Apfelwein, aber auch Stahl und Wolle. Etwas setarrif’sche Seide und Gewürze würden uns auch nicht Schaden. Aber es gibt nur ein paar Orte an denen wir das alles auf einem Haufen finden könnten. Ich spreche von den Depots der Stadtverwaltung und der Miliz.“
    Der Sappeur dachte einen Moment nach und unterbrach seine Schlussfolgerung.
    „Wir haben also ein Ziel, aber wie kommen wir da möglichst ohne großes Aufsehen hinein und vor allem, wie schaffen wir die Waren und Güter aus einem Depot hierher, um sie auf den Kutter zu verladen?“
    Er sah in die Runde offen für Vorschläge.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Ehrengarde Avatar von Artifex
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    Artifex ist offline

    Sicheres Haus vom Waldvolk in Beschlag genommen, Stewark

    So, endlich ging es los mit den Planungen. Nachdem sich die Beinahe-Konfrontation zwischen Artifex, Ryu und den beiden Unbekannten durch einige Anweisungen Ryus entspannt hatte war der gesamte Trupp den Neuankömmlingen zu einem heruntergekommenen Haus gefolgt, in welchem sie den ganzen Tag mit Rasten und Füßescharren verbracht hatten. Den miefigen Gestank hatte der ehemalige Hüter des Glaubens recht schnell ausblenden können, es gab schlimmeres in der Hinsicht. Ryu merkte Arti deutlich an dass dieser noch immer recht gefrustet war, der kurze Wortwechsel zwischen ihm und dem Orkschrank hatte seine Vermutung nur bestätigt.

    Dann verstummten alle und hingen ihren Gedanken nach bis Wertan dann schließlich fragte welche Ziele sie überhaupt in Stewark verfolgen würden, woraufhin der Armbrustträger von gestern mit einer Auflistung von Sachen die sie für Schwarzwasser brauchten aufwartete und schließlich feststellte wo die anderen Waldvölkler derlei Sachen in Stewark ausgespäht hatten. Schlussendlich fragte er dann in die Runde wie sie am besten vorgehen sollten. Nach kurzer Überlegung breitete der ehemalige Sumpfler seine Gedanken zu ihrem Vorgehen dar:

    "ich finde wir sollten wenn überhaupt alles im Schutze der Dunkelheit durchziehen, entweder das, oder bei Morgengrauen, wo die Wachen meist am müdesten sind und von daher weitaus unaufmerksamer. Theoretisch jedenfalls... - Dann sollten wir uns vergewissern wie die Lokalitäten überhaupt beschaffen sind und welche Wege am kürzesten sind. Ich gehe ja davon aus, dass wir die gesamte Ware hierher schaffen werden, oder? Wie würden wir denn überhaupt weg von hierher kommen? Über Landweg erscheint mir etwas sinnlos weil wir dann nur umso größere Ziele darstellen würden. Des weiteren noch die Frage wer unter uns am ehesten geeignet wäre? Ich denke für den Einbruch an sich sollten wir Leute nehmen die sich mit Diebeskunst und Schleichen auskennen, diese würden die größten Chancen von uns allen haben sich so unbemerkt wie möglich hineinzustehlen."

    Kurz verstummte Artifex und überlegte angestrengt ob er nicht noch etwas vergessen hätte, aber ihm fiel nichts mehr ein, also zuckte er deutlich mit den Schultern und fragte: "Was meint ihr?" in die Runde und blickte alle nacheinander an.
    Geändert von Artifex (29.01.2011 um 23:54 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #364
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu betrachtete sich die ganze "Besprechung" aus seiner sitzenden Position heraus. Nur die rötlichen Augen stachen ein wenig aus dem Schatten hervor, der über seinem Gesicht hing, was schon fast ein wenig beängstigend wirken konnte. Das weitere Gespräch mit Faren musste wohl warten. Aber der Hüne hatte recht: Solange es Menschen gab, würde es den Krieg geben. In Ryu kam die Frage auf, ob man nicht einfach alle Menschen erlegen sollte, aber diese erschien ihm kurz darauf völlig unsinnig und er verwarf sie. Vielleicht konnte er ja doch noch etwas zu der Sache beitragen, die gerade besprochen wurde. Also ergriff er das Wort. Die Stimme ungeräuspert, etwas kratzig, aber dennoch ruhig und brummig.

    "Warum einbrechen? Man könnte auch einfach den Wechsel der Wachen in Erfahrung bringen... Wenn man mindestens zwei Wachen gegen Leute von... Uns... Austauschen könnte, so könnten diese den anderen sicher einen Einlass verschaffen unter dem Vorwand, Vorräte für Händler schießmichtot zu organisieren... Man muss nur geschickt reden und argumentieren können, dann ginge das alles viel unbehelligter... Schließlich hat das schon einmal geklappt... Aber entscheidet ihr das. Ich passe mich da an..."
    und daraufhin schloss Ryu seine Augen wieder und begann wieder nachzudenken. An eine ganze Menge von Dingen, die er eigentlich momentan überhaupt nicht bereit war aufzugreifen...

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #365
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Der Hüne hätte sich am liebsten eine Hand vor die Stirn geschlagen, als offensichtlich wurde das diese Bande von Naturliebhabern und Waldläufern offenbar ohne einen wirklichen Plan aufgebrochen waren. Ja, sie hatten es nicht einmal fertig gebracht auch nur den groben Ansatz eines Planes zu entwickeln seit sie in Stewark angekommen waren. Wenn das hier so weiterlief würden sie alle im Kerker landen, um kurz darauf an Stricken von den Stadtmauern zu baumeln, oder wie auch immer man hier auf Argaan mit Verbrechern wie ihnen verfahren mochte. Auch Ryus Idee war so hirnverbrannt das sie einfach nur schiefgehen konnte. »Das halte ich ehrlich gesagt für keine gute Idee, diese List mag uns vielleicht in die Stadt gebracht haben, aber solche Tricks funktionieren meist nur einmal. Manchmal ist es besser im Verborgenen zu agieren, um das Boot bloss nicht ins Wanken zu bringen.«, widersprach Faren dem Templer und sein stahlblaues Auge wanderte durch die Runde.
    »Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber wenn es darum geht sich lautlos zu bewegen oder jemand hinterrücks und unbemerkt auszuschalten macht mir keiner etwas vor, und bisher gab es kein Schloss das ich nicht knacken konnte. Die Frage ist also nicht wie wir an das Zeug rankommen, sondern wie wir unbemerkt und schnell damit aus der Stadt verschwinden können. Ich hoffe ihr habt wenigstens was das angeht vorgesorgt, ansonsten werdet ihr nämlich alle draufgehen, und zwar ohne uns.«, erklärte Faren und warf Kea einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder mit grimmiger Miene den anderen zuwandte.

  6. Beiträge anzeigen #366
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Sicheres Haus, Stewark

    Nun war es wieder an Yared, die Pfeife aus dem Munde zu nehmen und das Wort zu erheben.
    „Wir haben tatsächlich eine einfache und recht praktikable Möglichkeit gefunden Die Beute aus der Stadt zu schaffen. Dieses Haus hat einen eigenen Lastenkran, der dafür gedacht war große Gütermengen die steilen Felswände hinauf zu befördern, die mit Koggen oder Karavellen übers Meer kamen.“
    Er fing an, mit der Pfeife hin und her zu wandern, wie es beim Dozieren so seine Art war.
    „Auf jeden Fall haben wir einen Kutter der unten an den Klippen ankern, die herabgelassenen Waren in Empfang nehmen und nach Tooshoo verbringen kann, ohne das wir das Stadttor bemühen müssen. Ich und Tayon haben uns den natürlich schon etwas in die Jahre gekommenen Ausleger angesehen und heute die notwendigen Reparaturen unternommen, Taljen und Taue ausgetauscht und dergleichen. Wir brauchen nur noch jemanden, der leicht genug und bereit ist, sich auf die Warenkisten und Fässer zu setzten und mit seinen Beinen den Abstand zur Felswand zu halten. Die Strecke ist nicht gerade kurz, daher müssen wir verhindern das Fallwinde, die Warenbehälter am Fels zerschellen lassen, bevor sie unten ankommen. Das ist ungefährlicher als es sich anhört.“
    Ein leichtes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.
    „Die Frage ist nur, wie wir die Waren aus den Depots hierher schaffen.“
    Dabei sah er zu der jungen Frau neben seinem Vorredner an und er versuchte ihr Gewicht grob abzuschätzen.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Orthego schwang die Beine auf den instabil aussehenden Tisch, an dem er Platz genommen hatte und kippelte mit dem Stuhl zurück.
    „Mhm, vielleicht gehe ich nicht mit dem nötigen Feingefühl an die Sache heran, aber ich finde der Große hatte da ein paar Ansätze, die man weiter verfolgen könnte. Wir haben erfahrene Kämpfer und Schützen unter uns, warum machen wir nicht davon Gebrauch? Verschwenden wir doch nicht die eigenen Talente!“ Der Waldläufer musste grinsen. „Im Schutz der Nacht schleichen wir uns an, sagen wir an ein Warenlager, entledigen uns lautlos der Wachen und holen uns, was wir brauchen. Wer nicht kämpfen kann, nun, der muss eben schleppen. Oder kümmert sich um die Körper. Töten müssen wir sie ja nicht, nur ins Reich der Träume befördern.“
    „Es bleibt immer noch die Frage, wie wir die Ware vom Lager bis hier hin transportieren können.“
    Orthego verstummte kurz, dachte nach. „‘N Wagen“ , murmelte er plötzlich.
    „Hm? Was? Ein Wagen?“ , meldeten sich zahlreiche Stimmen.
    „Ja, meine Herrschaften, ein Wagen. Wir befinden uns in einer großen Stadt, wir schwer kann es denn sein hier einen Gaul samt Karren aufzutreiben? Einer von uns, der mit den Biestern umgehen kann, vermummt sich als fahrender Händler und treibt den Karren zum Lagerhaus, sobald die Wachen ausgeschaltet sind. Wir laden den Kram auf und während unser Händler das Gut hier rüber kutschiert, schleichen sich die anderen zu Fuß zurück.“

  8. Beiträge anzeigen #368
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Jarvo nickte nur. Diese Idee klang vielversprechend und brachte sie einem fertigen Plan ein gutes Stück näher.
    „Ich denke ein Karren ist unsere einzige Möglichkeit die Warenmengen hier herüber zu transportieren. Doch sind die Gassen hier eng und nicht für die breiten Pferdewagen gemacht. Mit ein wenig Pech bleiben wir stecken oder die Gäuler gehen uns durch. Von daher würde ich auf kleinere Karren setzen. Vielleicht welche, die man mit der zwei starken Männern ziehen kann.“
    Er blickte in die Runde und sah noch in zweifelnde Gesichter.
    „Etwas Schweres, das einmal rollte, ist nicht schwer weiter zu bewegen. Das Problem liegt wohl eher daran, es wie einen normalen Warentransport aussehen zu lassen. Wenn wir mitten in der Nacht zuschlagen, ist das eine ungewöhnliche Zeit, um mit einem rumpelnden Holzwagen durch die Gassen zu brettern.“
    „Wir könnten auf einen festen Schlaf der Bewohner hoffen“, meinte Wertan nicht ganz ernst.
    „Wir haben leider nicht die Zeit am Vorabend ein großes Fest mit reichlich Met und Bier anzubieten, um sie in den Schlaf zu lullen. Doch tragen können wir die Ladung nicht. Das wäre erstens auffälliger und zweitens viel zu kräftezehrend. Die Karrenlösung scheint mir bisweilen die beste zu sein. Dann müssen wir nur noch so ein Gefährt organisieren und die Gruppen aufteilen. Faren, ich bin der Meinung dass wir die Opfer so niedrig wie möglich halten sollten. Wenn es sich vermeiden lässt, dann sollte bei der ganzen Aktion niemand sterben.“

  9. Beiträge anzeigen #369
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Es war alles anders gelaufen als es hätte laufen sollen. Verdrossenheit hatte geherrscht, nachdem sie den anderen Teil der Leute gefunden hatten, die Stewark um einige Güter erleichtern wollten. Während Faren mit dem Anführer der Nachzügler, jenem Mann aus der Sumpflilie, gesprochen hatte, hatte sie selbst die Schärfe ihrer Wurfmesser überprüft. Sie besaß nur drei, wüde also in einem Notfall sparsam mit ihnen umgehen müssen. Es wäre praktisch, könnte sie bei diesem Überfall noch ein paar abbekommen, aber anscheinend waren Waffen nicht, was die Waldvölkler begehrten. Und sie wäre verrückt, nicht bei den anderen zu bleiben, in dieser fremden Stadt ... Festung ...
    Allmählich schien Ruhe reinzukommen, in den Raum. Es ging an die Planung, der Zwist von zuvor schien vergessen. Da Faren nun nicht mehr mit Ryu sprach, fand sie sich wieder zu seiner linken Seite ein, einfach aus der Macht der Gewohnheit. Und außerdem weil sie beunruhigend wenig dieser Männer im Raum kannte. In Faring war es eine völlig andere Situation gewesen, nicht mit der diesen vergleichbar. Schweigend lauschte sie den Vorschlägen. Als Faren sprach, warf sie ihm einen überraschten Blick zu. Dass er einst Magier Innos' gewesen war, das wusste sie, aber dass er es beherrschte, Schlösser zu knacken oder zu meucheln, hatte sie bisher nicht erfahren. Möglicherweise konnte sie ihn wegen ihrer Ausbildung bei Cyrith um Rat fragen ... falls dieser sie überhaupt weiter ausbilden würde, nachdem sie einfach abgehauen war.
    Sie widmete sich nun dem nächsten Redner, um ihre Gedanken weg von diesem Patzer in ihrem Ausbildungsverhältnis zu bringen. Es war gut, dass sie das tat, immerhin sprach dieser sie an. Sie war irritiert, die Aufgabe klang durch Fachsprache sicherlich komplizierter, als sie war. Sie wollte sich nicht den Kopf über diese mysteriösen Fallwinde zerbrechen, die dem Seefahrer-Jargon wohl entstammten.
    »Ihr meint, ich soll mich auf diese Kisten setzen und darauf achten, dass die Ware nicht an den Felsen zerschellt, während Ihr sie mit dem Kran auf das Schiff hebt?«
    Es klang nicht gerade völlig unbedenklich, immerhin war der Aufprall mit großer Sicherheit nicht besonders weich, fiele sie, allerdings hatten diese Männer wohl die Seile und alles erneuert, sodass ein Seilriss weniger zu erwarten war. Ihr war bei dem Gedanken ein wenig mulmig zumute, aber herrje, ohne Niklas und Faren wäre sie schon bei der Schlacht um Montera gestorben, und außerdem konnte es doch jeden verfluchten Tag passieren, dass man irgendwo ausrutschte und sich das Genick brach oder durch einen anderen völlig bescheuerten Unfall starb!
    »Gut, wenn Ihr meint, dass ich leicht genug bin, dann mache ich's.«

  10. Beiträge anzeigen #370
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Der Himmel musste über Nacht aufgeklart sein, denn der neue Morgen brachte nicht nur strahlenden Sonnenschein mit sich, sondern auch kühle Temperaturen und eine Schicht Reif auf den umliegenden Wiesen. Das Glitzern war zwar schön anzusehen, blendete Leyla jedoch und verwehrte ihr damit den Blick in Richtung des Weges, der etwas erhöht lag und auf dem sie bis zum Abend unterwegs gewesen waren. In die andere Richtung verhinderte der Dunst der Ferne die freie Sicht über die weite Wasserfläche des Sees, sodass auch der Ausblick auf die gespenstischen Skulpturen des Abends verwehrt blieb und in ihr das Gefühl der Isolation aufkam. Sie waren allein, sie zwei Jäger, allein in der idyllischen, unberührten Natur der unbekannten Insel, allein in der Fremde und nicht etwa mit dem Gefühl der Ungewissheit oder der Angst des Unbekannten ausgestattet, sondern einzig mit Zufriedenheit und Freude über das Erlebte und voller Erwartungen auf weitere positive Ereignisse.
    Den kurzen Weg vom Höhleneingang zum See fand sie trotz der schlechten Fernsicht, mit schnellen Schritten überwand die Blonde die unscheinbare Distanz, um am sandigen Ufer in die Hocke zu gehen und das eisige Wasser mit einem Stückchen Stoff über dem unbekleideten Körper zu verteilen. Leise summte sie eine eingängige Melodie, die sie vor langer Zeit einmal bei einem Barden gehört hatte und die ihr bis heute im Gedächtnis geblieben war, während sie sich übers Gesicht strich, dem Verlauf der Arme folgte und sinnig mit dem nassen Stoff über den Oberkörper rieb. Es war keine Eitelkeit, die Leyla zu dieser Sorgfalt trieb, sondern der Wunsch, Thorwyn zu gefallen, ihm auch weiterhin Anlass dazu zu geben, ihren Körper intensiv zu erkunden, ihn zu lieben und Sehnsucht gegenüber all den Unbekannten zu empfinden, die nicht nur ihr Inneres, sondern auch ihr Äußeres bereit hielt. Es war der innere Frieden, den seine Seele an ihr finden sollte und für den sie nach der zurückliegenden Nacht wohl alles geben würde, wozu sie imstande war.

  11. Beiträge anzeigen #371
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    Kialar ist offline

    Bluttal; Hof

    Kialar hatte sich allmählich am Hof eingelebt. Er war sicher nicht der geborene Anführer, der die Leute zu Höchstleistungen antrieb und hatte auch nicht die charismatische Ausstrahlung eines Menschen, für den man etwas tat, obwohl man nicht wusste, warum. Jedoch schreckte er nicht davor zurück, sich dreckig zu machen und selbst an den Arbeiten teil zu haben. Außerdem versuchte er sich die Sorgen der Leute anzuhören, wie es ihm die Lehre Innos sagte. Das gelang ihm ob seiner oftmaligen Ungeduld nicht stets, aber er bemühte sich zumindest.
    Gleichzeitig gab sich der Novize nicht der Illusion hin, hier etwas Großes zu schaffen und war sich bewusst, dass jeder andere auch diesen Posten übernehmen hätte können. So viel war im Endeffekt ja doch nicht zu tun. Dennoch freute er sich über die Gelegenheit, einmal selbst am Hebel zu sitzen. Immerhin war der Stall für die Schafe fertig, wo es sich die Tiere kurzerhand gemütlich gemacht hatten, was ihm ja ein persönliches Anliegen gewesen war.
    Auch Esil zeigte sich öfter beim Haupthof und half hier und dort mit, wenn die Schafe keiner besonderen Aufmerksamkeit bedurften. Obwohl es der Hirtenjunge immer noch mit demonstrativer Langeweile aufnahm, wenn Kialar zu ihren abendlichen Stabkämpfen auftauchte, war es doch Esil, der letztlich nicht mehr aufhören wollte. Weiters stellte er immer wieder vereinzelt Fragen zu Thorniara, zu Innos oder zum Festland an Kialar, der sich freute, ein wenig erzählen zu dürfen. Irgendwas schien er in dem Hirtenjungen erreicht zu haben und obwohl Esil immer noch manchmal Trübsal blies, hatte er wohl den Großteil der unangenehmen Ereignisse der letzten Wochen verarbeitet.
    Somit stellte sich für den Wüstensohn eine gemächliche Routine ein, die jedoch nicht ewig währen konnte…

    Winterliche Kälte hatte sich über die Felder gezogen, als Kialar an diesem Morgen aus dem Haus trat, um sich ein wenig umzusehen. Mit großem Erstaunen stellte er fest, dass kein Mensch da war. Keine Bittsteller, keine Arbeiter, die ihren Fortschritt mitteilen wollten und auch ansonsten niemand, der etwas von ihm wollte. Ungewöhnlicher jedoch war die Stille. Eine Stille, die nur durch den Ruf eines vereinzelten Vogels durchbrochen wurde, der am Dach eines Nebenhofes saß.
    Der Novize runzelte die Stirn und sah sich skeptisch um. Seltsam.
    Neugierig trat er die Suche an.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #372
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Leyla war inzwischen aufgestanden, und auch Thorwyns Müdigkeit war so weit verflogen, dass er sich nun langsam in eine sitzende Position aufrichtete und ausgiebig streckte, um seinen Körper aufzulockern. Er wusste nicht, was der kommende Tag für sie beide bereithielt, ob sie noch in dieser anscheinend friedlichen und sicheren Gegend bleiben oder ob sie weiter der Straße nach Süden folgen würden. Das hing wohl auch davon ab, wie eilig Leyla es damit hatte, sich diesen großen Baum anzusehen, der so fern nicht mehr sein konnte.
    Schwungvoll erhob der Jäger sich jetzt und stellte fest, dass es zwar recht frisch war, ihm aber auch dieses Gefühl von Freiheit gefiel, das man nun einmal hatte, wenn man keine Kleidung trug. Nur seinen Anhänger, die Pfeilspitze, die an einem Lederband um seinen Hals hing, hatte er nicht abgelegt und trug ihn auch jetzt noch. Lächelnd und immer noch mit den Gedanken bei der vergangenen Nacht und den berauschenden Erlebnissen, die sie ausgefüllt hatten, sammelte er dennoch seine Sachen zusammen, den ganzen Tag wollte man ja doch nicht ohne sie verbringen. Was er dabei feststellte, war allerdings auch, dass Leylas Kleidung noch da war.
    Aha, kommentierte er diesen Umstand in Gedanken und verschob das Ankleiden erst einmal um ein paar Augenblicke, während er zum Eingang der Höhle ging, um dort Ausschau zu halten. Leyla war in der Tat nicht weit, nur wenige Schritte entfernt hockte sie am Seeufer, um sich zu waschen. Und leise trug der Wind eine Melodie zu Thorwyn hinüber, der fasziniert dastand und die Szenerie in aller Stille beobachtete. Schon die Schönheit des Anblicks war eine Wohltat für seine Seele, und zusammen mit der sie umgebenden Ruhe der Natur, die bereichert wurde nur vom leisen Plätschern des ans Ufer schlagenden Wassers und Leylas sanfter Stimme, sorgte dieser Anblick für eine geradezu himmlische Atmosphäre.
    Und so wartete er einfach nur in stummer Ergriffenheit, bis die Jägerin ihre Tätigkeit beendet hatte. Ein Bad oder so könnte mir eigentlich auch nicht schaden, dachte er dann, während sie aufstand, und ließ den Blick kurz über die spiegelglatte Oberfläche des Sees schweifen. Auch wenn das Wasser wahrscheinlich ziemlich kalt war, wobei Leyla es ja trotzdem aushielt. Umbringen wird’s mich jedenfalls nicht, solange da kein Lurker lauert …
    Geändert von Thorwyn (30.01.2011 um 15:54 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #373
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline

    Bluttal, nördlicher Waldrand

    Weder die mit der langsam eintretenden Dämmerung einhergehende Kälte, noch der bestialische Gestank weckten den verlorenen Wissenschaftler aus seinem Traum. Erst ein lautes Grunzen neben sich ließ ihn die schweren Lider heben und einen Blick riskieren. Er lehnte noch immer an der großen Linde, doch direkt neben ihm war ein riesiger Haufen erschienen, der da vorher noch nicht war. Und keine fünf Schritt entfernt verspeiste ein hungriges, rundliches Geschöpf seinen alten Brotkanten. Innerlich schreckte er zusammen, als er das Geschöpf erkannt hatte. Aber er konnte sich zusammenreißen und vermied ruckartige Bewegungen. Das Wesen war ihm zwar abgewandt, hatte aber gewiss ein exzellentes Gehör.

    'Ein Molerat', besann sich Faraday und schloss die Augen, während er scharf nachdachte, was er über Anatomie und Physiologie dieses Geschöpfs mal gelernt hatte.
    Sechzig bis achtzig Pfund schwer? Ja.
    Dämmerungsaktiv? Ja.
    Allesfresser?
    Faraday besah sich den gewaltigen Haufen und erkannte allerlei Reste von unverdaulichen Pflanzen. Der Gestank deutete darauf hin, dass das Molerat auch Pilze gefressen haben muss. Und sein Gebiss verriet das Vorhandensein von Reißzähnen, wenn auch anders gebaut als die eines Wolfes oder Hundes.
    Allesfresser? Ja.

    Griffen Molerats Menschen an? Gewiss nur, wenn sie mit ihrem Nachwuchs unterwegs waren. Aber Daniel sah nirgends Anzeichen oder Spuren von den kleinen, fleischfarbenen Geschöpfen; es war auch kein Quieken nach der Mutter zu vernehmen? Moment... Mutter?
    Faraday kniff die Augen zusammen und...
    'Vater', dachte er niedergeschlagen und überlegte schon innigst, wie er hier weg kam. Molerats waren keine schnellen Geschöpfe; wer sie noch nicht selbst hatte rennen sehen, der konnte es sich an den kleinen, stümmeligen Gliedmaßen ausmalen, die viel eher zum Graben gemacht waren. Also konnte er ohne Weiteres wegrennen, aber wäre das klug? Würde das nicht noch mehr Geschöpfe auf ihn aufmerksam machen? Was, wenn hier irgendwo Wölfe unterwegs waren? Was, wenn ihn seine Beine gar nicht trugen? Er musste erst einmal aufstehen...

    Langsam und bedächtig winkelte er erst die Beine an und stand dann aus der Hocke heraus auf. Dann nahm er das stumpfe Messer in die Hand... als ob das was bringen würe...
    Noch hatte ihn der mit dem Brot beschäftigte Allesfresser nicht bemerkt. Doch als er seinen einen Fuß hob und vorsichtig absetzte, spürte er die Wurzel vor dem anderen nicht. Er blieb hängen und musste mit einem plötzlichen Ruck nachsetzen, um nicht hinzufallen; mitten in den Haufen.
    "Verflucht!", zischte er wütend.
    Das war zu laut gewesen, der Molerat ließ kurz von dem Brot ab und starrte zu ihm herüber. Faraday hob beschwichtigend die Hände und flüsterte dem Tier beruhigend gute Worte zu. Und er bewegte sich weiter, auf den Weg zurück und nur weg von diesem Geschöpf. Der Molerat blickte ihm hinterher, sein Kopf zur Seite gelegt und irgendwie belustigt. Dann hob es das Brot mit dem Maul an und aß vergnügt weiter.
    "Gern geschehen...", grummelte Faraday und setzte seinen Weg endlich fort...

  14. Beiträge anzeigen #374
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline

    Stewark - Heruntergekommene Zuflucht

    Dann war der Plan also klar. Nachdem nun keiner mehr wirklich etwas sagte und sich irgendwie alles in eine Sackgasse geschwiegen hatte, stand Ryu schließlich mit einem leisen Ächzen auf und trat zu den anderen hin. "Worauf warten wir dann noch? Teilen wir die Leute ein und fangen wir an..." Der Schwertmeister blickte durch die Runde und erntete teils zustimmende, teils etwas zurückhaltende Blicke, ob seiner momentanen Augenfarbe und dem ausgemergelten Aussehen wie es bei dem schwachen Lichteinfall schien. Und da keiner wirklich wusste, wer wo eingesetzt wurde, nahm Ryu nach einem kurzen, zustimmenden Blick von Jarvo das Ruder in die Hand.

    "Also... Faren, du übernimmst den Bruch und nimmst Yared mit. Orthego, du suchst dir eine gute Position um den beiden mit deinem Bogen Deckung zu geben. Wertan, Arti und Keala - wir organisieren den Wagen. Jarvo, du, Niklas, Nagor Kev und deine Jungs postiert euch so, dass ihr jederzeit die anderen informieren, oder Schaulustige abfangen könnt... Die Kransache folgt sowieso erst, wenn wir die Ware haben, richtig? Falls ihr noch was ändern wollt, dann solltet ihr das jetzt zur Sprache bringen..."

  15. Beiträge anzeigen #375
    Provinzheld Avatar von Thor
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    Thor ist offline
    "Der Blitz soll dich beim scheißen treffen!" fluchte Thor leise, während er durch die Gassen von Stewark zog. Er war auf der Suche nach Berash, der krank und völlig verwirrt durch die Straßen der Stadt taumelte. Wenn der Kerl sich nur ein wenig besser benommen hätte, dann wären sie vielleicht nicht aus der Schenke geflogen. Aber nein, der werte Herr "Ich sauf bis ich alles vollkotze" musste ja unbedingt Rum haben.
    "Bei allen Göttern, wenn ich dich find, dann setzt es schläge!" Zischte Thor. Verwirrte Gesichter und angewiderte Mienen wiesen dem Nordmann den Weg, den er gehen musste. Und zwischenzeitlich hörte er die heisere Stimme seines Begleiters, wie dieser irgendwelch belangloses Zeug gröhlte. Wieder fluchte der Hüne und stürmte weiter. Wenn seine Mutter, Innos hab sie selig, ihn nicht so erzogen hätte, dann würde er die verwarloste Gestalt von einem Menschen einfach in Stewark lassen. Aber Nein, Thor war ja ein netter Kerl.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Provinzheld Avatar von Wertan
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    Wertan ist offline
    "Endlich" sagte Wertan. Ihm war es schon leid in dem dreckigen Loch festzustecken. Einen Wagen also, eine nicht allzugroße Karre, mit der sie das Diebesgut wegtransportieren würden.
    Er sah zu den drei anderen, mit denen er den Wagen organisieren würde.
    "Wie wollen wir das angehen? Gibt es hier einen Händler ganz in der Nähe? Ich bin das erste mal hier, ich weiß kaum wie die Stadt aufgebaut ist.
    Oder hat jemand vielleicht etwas wie einen Stadtplan?" fragte er.
    Abgesehen von diesem Ort und der Gasse, in der sich der Zwischenfall mit Yared und Ryu ereignete wusste er wirklich nichts von dieser Stadt.
    Er wandte sich zu Ryu und sprach in gedämpfterer Lautstärke: "Sag mal, wie soll das eigentlich in Zukunft aussehen? Schließlich kann man in den Sümpfen nicht alles anbauen. Werden wir etwa immer wieder irgendwo etwas erbeuten?
    Wäre es nicht generell klüger etwas wie ein Handelsabkommen zu treffen?" fragte er Ryu um wieder mit ihm ins Gespräch zu kommen, während er wartete, dass jemand aus der eingeteilten Gruppe etwas sagte.
    Eigentlich wartete er auf Ryus Reaktion nach der Geschichte mit dem Ork.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Eine richtige Entscheidung war über die Kransache noch nicht gefällt worden, und Keala fragte sich allmählich skeptisch, wie die Herren denn feststellen wollten, ob sie zu schwer sein würde für den Kran. Einmal hochheben und abschätzen? Sie wollte nicht schon wieder durch die Gegend getragen werden! Nach der Schlacht war das was anderes gewesen, immerhin war sie verletzt gewesen, aber jetzt, einfach nur um ihr Gewicht abzuschätzen, anzufangen, sie wieder durch die Gegend zu tragen erschien ihr absurd. Sicherlich, wenn sie darauf verwies, dass Faren es schaffte, sie zu heben, sagte das nichts aus, aber es war ja auch eine Frage, ob es Niklas in den Kram passte, wenn sie erklärte, dass er sie ebenfalls hatte hochheben können - und das in bedenklich erschöpftem Zustand. Womöglich würden die Schiffsexperten das allerdings auch nicht anerkennen, konnte sie doch zwischen Schlacht und Raubzug zugenommen haben, doch das Problem ließ sich beiseite räumen, indem sie nicht erwähnte, wann die beiden sie jeweils getragen hatten. Es war trotzdem ein wenig verzwickt.
    Nun hatte Ryu sie in Gruppen eingeteilt, Faren von Keala getrennt, und während er mit Yared allein losziehen sollte, sollte Kea mit Ryu, Wertan und Arti einen Karren organisieren. Die Namen Yared, Wertan und Arti sagten ihr nichts, aber sie würde schon sehen, um wen es sich dabei handelte, wenn sie loszogen. Tatsächlich meldete sich schon kurz danach jemand zu Wort, einer von jenen, mit denen sie hergekommen war. Es war der junge Mann, der auf den Ork hatte zulaufen wollen, warum auch immer. Kea selbst war hin- und hergerissen gewesen dazwischen, sich an Faren zu schmiegen oder sich hinter ihm zu verstecken, hätte aber eher zu letzterem tendiert, immerhin waren dies keine Faringer Orks, sodass Faren sie sicherlich nicht durch reden hätte besänftigen können, oder die Orks auf der Überfahrt nach Setarrif, die die Menschen aus taktischen Gründen nicht hatten anrühren können.
    »War irgendjemand aus der Karren-Beschaffungs-Gruppe schon vorher hier und kennt sich ein wenig aus?«, fragte Kea laut. »Und wenn wir einen Karren beschaffen, wo müssen wir dann überhaupt hin, um die Ware abzuholen? Ganz zu schweigen von der Frage, wer das zweifelhafte Privileg bekommt, den Karren zu ziehen.«

  18. Beiträge anzeigen #378
    Waldläufer Avatar von Xanek
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    Xanek ist offline

    Beim Hof

    Xanek seufzte und gähnte.
    Es war schon ziemlich spät und der Schwertkämpfer hatte den ganzen Tag ziemlich hart gearbeitet. Zusammen mit ein paar anderen hatten sie sich daran gemacht bei den Feldern die Unkräuter zu ziehen um platz für die Samen zu machen, die sie bald sähen wollten. Der Schwarzhaarige entschied sich das er Morgen den Hof ebenfalls verlassen würde um langsam mal wieder in die Stadt zurückzukehren. Immerhin war er schon ein paar Wochen hier und langsam wollte er sich wieder mit seinen Freunden treffen, schon alleine wegen der Magie sache.

    So legte er sich heute mal etwas früher Schlafen um Morgen Fit genug für die Reise zu sein, immerhin lag diese Stadt nicht gerade nebenan.

  19. Beiträge anzeigen #379
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Ein letztes Mal tauchte sie das Stück Stoff ins kalte Nass und wrang es danach aus, plätschernd ergoss sich kurz ein kräftiger Schwall Wasser in den See, der ihr leises Summen ablöste. Als sie sich umdrehte, um zurück zur Höhle zu laufen, wo sich noch ihre Sachen befanden, erblickte sie Thorwyn, der offensichtlich die Gunst der Stunde ausgenutzt hatte, sich heimlich an ihrem Treiben satt zu sehen. Wie lange er dort wohl gewartet hatte? Lächelnd wollte sie ihn in den Arm nehmen, als er nun hinunter kam, doch seine Schritte wurden schneller. Er wollte nicht zu ihr, was sie genau in dem Moment zu spüren bekam, als sie den Arm nach ihm ausstrecke, den er aufgrund seines Tempos nur noch mitreißen konnte. Erschrocken aufschreiend fand Leyla sich deshalb kurz darauf im Wasser des Sees wieder, dessen Kälte Thorwyn seinem Gesichtsausdruck zu Folge offensichtlich unterschätzt hatte.
    "Was denn, ist dir kalt?"
    Ein leicht hämisches Grinsen huschte über ihre Züge, ehe sie zu ihm heran watete, ihn in den Arm nahm und dann mit all ihrer Kraft unter Wasser zog.
    Wenn, dann richtig..., dachte die Blonde, doch als ihr eigener Kopf in das eiskalte Wasser eintauchte, drängten sich Erinnerungen vor ihr inneres Auge. Der Bergsee irgendwo zwischen Silden und Nordmar, eiskaltes Wasser und Gwydion, der voller Sorge um ihr Leben sein eigenes riskiert hatte. 'Mach das nie wieder!' - die Worte hallten in ihrem Kopf wider, als wären sie soeben erst gefallen. Damals hatte nicht viel gefehlt und ihr weiteres Leben wäre anders verlaufen, während das Gwydions ein jähes Ende gefunden hätte. Ein fürchterlicher Augenblick...
    Kraftvoll drückte sie sich vom Grund des Sees mit den Füßen wieder nach oben, Thorwyn noch immer im Arm. Als sie wieder an der Oberfläche waren, schnappten sie beide lautstark nach Luft. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder bei sich war.
    "Entschuldige...", stieß die Ovates noch immer schwer atmend heraus.
    Geändert von Leyla (30.01.2011 um 21:29 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #380
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline

    Wald, nördliches Bluttal

    Nun war die Nacht also eingebrochen. Die letzte langwellige Strahlung, die für die feuerrote Dämmerung gesorgt hatte, war verschwunden und wäre nicht noch immer im finsteren Wald, könnte Faraday sich vielleicht sogar an der Stellung der Sternbilder orientieren. Doch in seiner Situation, durstig vom langen Marsch, wollte er nicht stehen bleiben und rasten. Er sah bald nicht einmal den Weg vor sich mehr, dennoch lief er weiter. Jetzt anhalten, von Tieren gefressen werden oder der Kälte zum Opfer fallen, alles keine angenehmen Szenarien. Warum nur fand dieser Weg kein Ende? Wieso erreichte er nicht endlich eine Dorf, den Waldrand, ja nur eine Lichtung. Nichts. Nur der strahlende Mondschein, der hier und da durch die Kronen des Mischwaldes drang.

    Ein Knacken. Faraday zuckte zusammen, drehte sich um. Schwärze. Beim nächsten Schritt war er beinahe gestolpert, jetzt wurde er sogar noch schneller. Sein Atem ging schnell, ruckartig. Die Nachtvögel heulten, ihr bizarres Flattern durchdrang die Ohren des verlorenen Wanderers. Einmal wandte er sich wieder herum, da klatschte ihm der Zweig eines Nadelbaums ins Gesicht.
    'Nein', durchfuhr es ihn. Sofort bückte er sich und spürte, dass er auf großen Mengen Nadelstreu stand. Keine aufgewühlte Erde, kein Trampelpfad.
    "Nein!", zischte er jetzt lauter, "Wo ist der Weg? Ich... wo...?"
    Das Heulen eines Wolfes. Endlich begann er zu rennen. Einfach drauflos, völlig ziellos tiefer, immer tiefer hinein in den stockfinsteren Wald. Jeder Fleck, der vom Mondlicht bestrahlt wurde, entpuppte sich als winziges Loch im Dach des Waldes. Sein Adrenalin schoss in die Höhe, er konnte nicht stehen bleiben, verhielt sich wie ein verschrecktes Tier, nur ohne jegliche Orientierung und Wahrnehmung in der Finsternis.

    Irgendwann verließ ihn die Kraft und er sackte auf die Knie. Dummerweise landete er dabei mitten auf einem Kiefernzapfen am Nerv zwischen Schienbein und Kniegelenk. Der Schmerz fuhr ihm sprichwörtlich durchs Mark.
    Er versuchte, ruhig zu bleiben.
    Ausatmen.
    Einatmen.
    Ausatmen...
    Er verfolgte die Dunstwolke vor seinen Augen, sie war ganz deutlich zu sehen. Er blinzelte. Hier war überall Dunst, nein, Nebel. Hier verdampfte Wasser! Wasserdampf deutete auf eine Senke hin und vielleicht sogar auf ein nahes Gewässer. Er mühte sich noch ein paar Schritte weiter hinein in den Nebel und tatsächlich. Keine zwanzig Schritt entfernt befand sich ein kleiner Tümpel. Wasser!

    Faraday stolperte darauf zu und zückte sogleich seine Trinkflasche. Gedankenlos, ob es sich nicht um zu saures Sumpfwasser handeln könnte, schluckte er gierig. Es war eiskalt und er wusste eigentlich, dass man Wasser nicht kalt trinken sollte. Und dennoch tat er es; die Instinkte nahmen schon die Überhand.
    Und erst nachdem er keinen Schluck mehr herunter bekam und beinahe vor Erschöpfung liegen bleiben wollte, fiel ihm der Schatten am gegenüberliegenden Ufer aus. Das war eine kleine Hütte. Eine gruselige Hütte mitten im finsteren Wald...

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