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  1. Beiträge anzeigen #201
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Dass Yared ihr schlechtes Ausweichen ignorierter, empfand sie als schöne Geste. Ihm war wohl klar, dass sie Stuss geredet hatte und was eigentlich los war. Vielleicht sollte sie Ornlu fragen, inwiefern sie das alles geheim halten sollte, denn eigentlich... War ja nichts wildes dabei, ihrem geliebten Yared die Wahrheit zu sagen. Ehrlichkeit hatte er verdient, er war ein guter Mensch.
    Sie drückte ihm einen Kuss auf den Hals.
    "Du kannst kommen, wann du magst. Wenn ich nicht zu Hause bin, dann... Naja, ich werde einfach zu Hause sein, oder wir holen die Sachen gleich."
    Dann konnte sie auch diese Robe ausziehen. Warum hatte sie sie überhaupt an? War sie etwa... Ja, etwas stolz war sie schon darauf. Nicht nur auf die Robe selber... Sondern das, was damit verbunden war. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nein, sie würde Yared davon erzählen. Geheimnisgrämerei war noch nie ihr Fall gewesen.
    "Deine Taube ist übrigens angekommen. Ein liebes Tier. Sie hatte überhaupt keine Angst vor mir. Aber ich hab sie eine Weile allein mit meinem Brot gelassen, und als ich nachgeschaut habe, waren sie und das Brot weg."
    Sie zog ihn näher zu sich heran, um ihn noch einmal zu umarmen und dann erneut zu küssen. Es tat so gut, dass er wieder da war.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Die beiden Schilde knallten fast zeitlich mit dem ohrenbetäubenden Donner aufeinander. Jarvo und Yared versuchten beiden mit ihren Stiefeln in dem schlammigen Boden Halt zu finden – die Pattsituation, die der Lagermeister gestern geschaffen hatte war in jenem Moment allzeit gegeben.
    „Drück mich weg! Los schieb!“, schrie Jarvo ihn an und wuchtete seinen Körper nach vorne, indem er sein hinteres Bein in den Boden stemmte und sich mit aller Kraft abstieß. Yared wurde ein gutes Stück zurückgeschleudert und positionierte sich direkt neu, um dem folgenden Angriff des Barden zu trotzen. Dieser wälzte sich ohne Unterlass voran und verlor selten den Kontakt zu seinem Kontrahenten. Er scheuchte seinen Schüler durch den Matsch, sodass dieser Regen, Blitz und Unwetter hinter sich lassen musste, um auf den Beinen zu bleiben.
    Wieder trafen sich die Schilde und Kraft begegnete Kraft. Muskeln und Sehnen arbeiteten hart, der Grimm stand beiden ins Gesicht geschrieben und Regentropfen kullerten schwer über die zusammengezogenen Augenbrauen.
    „Nun greif endlich an“, brüllte Jarvo und spornte seinen Schüler weiter an, der jedoch angesichts der Situation nur zurückweichen konnte, um dem wütenden Waldläufer nicht zum Opfer zu fallen. Doch Jarvo konnte in den Augen von Yared sehen, dass es nicht mehr lange dauern würde. Bald hätte er ihn soweit, dass er mit der gleichen rohen Kraft zurückschlagen würde und für einen Moment alles um sich herum vergaß.
    „Du denkst zuviel!“ Mit ein paar schnellen Schildschlägen von rechts und links, gefolgt von einem Schulterstoß, bei dem er das Schild so nah wie möglich an sich heranpresste, traf er Yared auf Kniehöhe und riss ihn von den Füßen.
    Schnaubend und spuckend sprang der Lagermeister wieder auf, ergriff sein Schild, welches ihm entglitten war und schüttelte nur wütend den Kopf. Jarvo konnte sehen, wie ihm die Demütigung und die fehlende Kontrolle schwer zu schaffen machte, doch ihm Kampf würden ihm noch viel grässlichere und unbarmherzigere Krieger begegnen. Yared musste in seinem Training jedwede Art von Kampftechniken kennenlernen, um in einer Schlacht nicht vom Unbekannten übertölpelt zu werden. Sei es Kraft, Überlegenheit oder einfach nur pure Arroganz.
    „Hast wohl bei dem schwülen Wetter heute nur auf der faulen Haut gelegen, oder warum kriechst du im Matsch? Ich dachte ich würde gegen einen Kämpfer antreten.“
    Yareds Augen blitzten auf. Nun konnte das Training wirklich beginnen.
    Geändert von Jarvo (21.07.2009 um 22:22 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #203
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Trainingswiese vor Silden

    Irgendwie hatte es der ansonsten so nette Barde, der kein Wässerchen trüben konnte auf Yareds gute Nerven abgesehen und er war gut darin, verdammt gut. Bald hatte er ihn soweit und das Wetter stellte für Jarvo wohl momentan die größte und beste Unterstützung, die man sich wünschen konnte.
    Der stellvertretende Lagermeister fühlte sich irgendwie an den Drill in der Grundausbildung bei den Pionieren erinnert, ... das Kriechen im Schlamm, die Beschimpfungen, ...
    Und er wusste noch genau was der sadistische Feldwebel damals erreichen wollte, etwas, was mutmaßlich auch Jarvo erreichen wollte.
    Nun gut, er konnte es haben. Er hatte jetzt wahrlich genug mit seiner Frontschwein-Masche an seinen Nerven gesägt.
    Yared reichte es.
    Der Sappeur erhob sich heftig schnaubend aus dem Morast, den der Regen aus der Trainingswiese hatte entstehen lassen - bei genauem betrachten ein typisches verhalten von ausgetrocknetem Boden, auf den große Wassermassen einströmen.
    Währenddessen steig Wut in ihm hoch, ein unbändiger Haufen Wut.
    "Bei Beliar, hör damit auf, sonst werde ich dir den Schädel einschlagen!", brüllte er Jarvo und dem Regen entgegen und stürzte sich auf ersteren und in letzteren.
    Wie ein Irrer drosch er mit dem Schild auf den Barden ein. Das war der Berserker in ihm, der weder auf sich selbst noch auf andere Rücksicht nahm.
    Immer und immer, weiter und weiter drängte und prügelte der Sappeur seinen Ausbilder über die Wiese, mit unmenschlicher Kraftanstrengung durch Matsch und Regen ohne Rücksicht auf Verluste und dabei schnaubend wie ein vor Wut blinder Stier.
    Jarvo hatte es nicht anders gewollt.

  4. Beiträge anzeigen #204
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Endlich begreift er, dachte sich Jarvo und ließ sich von seinem rasenden Schüler quer über den Übungsplatz drängen. Yared strengte sich ungeheuerlich an und hatte nur noch ein Ziel vor Augen, dass denn war, seinen Lehrmeister zu Fall zu bringen. Diesen Gefallen konnte dieser ihm nicht erfüllen, da die Attacken noch zu unpräzise und damit auch vorhersehbar waren, als dass sie dem geübten Auge des Barden etwas vorgaukeln könnten. Absichtlich zu stürzen wäre eine Lüge gegenüber seinem Schüler, dennoch beschloss Jarvo, sich noch etwas treiben zu lassen und nur ab und zu mit einem Konter dazwischen zu funken.
    „Das genügt“, sprach er schließlich, doch Yared wollte nicht hören und drosch weiter auf ihn ein.
    „Das genügt jetzt“, wiederholte Jarvo etwas bestimmter und stieß seinen Schild nach vorne. Das zeigte Wirkung.
    „Sehr gut, sehr gut. Nimm mir meine Worte von vorhin nicht übel… sie dienten alleine dem Zwecke dich ein wenig in Rage zu bringen. Hat anscheinend geklappt.“
    „Hat es wohl“, erwiderte Yared etwas außer Atem.
    „Wie du siehst habe ich dadurch eine Kraft in dir zum Vorschein gebracht, an der wir noch arbeiten werden. Wie dich Tavik hoffentlich gelehrt hat, ist es wichtig im Kampf fokussiert zu bleiben. Gibt man sich seinem Zorn hin, kann man nur verlieren, da man sich und die Situation nicht mehr kontrolliert. Merke dir eins: Kontrolle ist wichtig. Kontrolle macht dich stark. Das beste Beispiel war, wie ich dich am Anfang der Trainingseinheit herumgescheucht habe. Meine wilde Art hatte ich im Zaum, ebenso wie die Situation und sogar deine Reaktionen meinem Willen unterstanden.“
    Der Barde schwang seinen Schild über die Schulter und löschte die Fackeln, welche durch eine hölzerne Vorrichtung vor dem prasselnden Regen geschützt waren. Zusammen schritten Schüler und Lehrmeister zu einer kleinen Überdachung und ließen sich erschöpft auf eine der Holzbänke nieder. Niemand sonst war zu dieser nächtlichen Stunde dort.
    „Der Schild ist mächtig, ob nun als Angriffs- oder Verteidigungswaffe. Doch genau wie das Schwert muss man ein Gefühl für ihn bekommen und die Handhabung lernen. Das was du heute bei dir erfahren hat, versuchen wir morgen auf Kommando abzurufen und schon etwas taktisches Spiel mit in das Geschehen einfließen zu lassen. Wenn wir danach noch Zeit und Muße haben, werde ich mal ein Holzschwert zu Hand nehmen und die unterschiedlichen Blockpositionen mit dir durchgehen. Doch erst wird geschlafen. Gehab dich wohl, Yared.“

  5. Beiträge anzeigen #205
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    "Vorsichtig, Keks.", rief die blonde Schönheit, als sie gerade schwankend auf einem Hocker stand und fast herunterfiel.
    Schnell griff sie nochmal nach ihrem Schwert und konnte es gerade so noch festhalten.
    "Da hast du aber Glück gehabt.", sagte sie zu ihrem Hasen, der das ganze nicht wirklich mitbekommen hatte.
    Elegant richtete sich die Schneiderin wieder auf. Sie atmete einmal tief durch und stellte sich dann wieder auf ein Bein. So graziös wie möglich versuchte die Grünäugige auf dem Hocker stehen zu bleiben und dabei das Schwert weit vor sich gestreckt zu halten. Warum sie diese Übung gewählt hatte, wusste die Adlige nicht wirklich, aber sie war tausendmal besser als um den See zu rennen oder sich wieder irgendwohin zu setzen und sich zu konzentrieren. An sich mochte Myra die Konzentrationsübung gern, aber sie hatte keine Lust wieder mit ihren nervigen Hausgeist darüber zu sprechen, wer die Hosen in ihrem Kopf an hatte, denn am Ende kam eh nicht viel dabei rum.
    Wieder wankte sie vor und zurück, aber versuchte ihr Gleichgewicht zu halten. Nach kurzem Schwanken hatte sie sich wieder gefunden und stand starr wie eine Statue in Mitten des Raumes. Vorsichtig senkte sie ihren Brustkorb zum atmen, denn wenn sie zu viel atmete, dann würde sie wieder durch die Bewegung das Gleichgewicht verlieren, sie musste eine ruhige, gleichmäßige Atmung finden. Da sie schon eine Weile trainierte, stellte sich bei ihr nach und nach diese Atmung ein, weswegen es ihr auch nicht mehr so schwer fiel zu balancieren.
    Keks interessierte die ganze Szenerie herzlich wenig, solang der Hase etwas zu fressen hatte, war ihm alles egal. Es hätte sogar die Welt untergehen können und Keks säße gemütlich auf dem Tisch und fraß aus einer Salatschüssel. Es war schließlich auch besser mit vollen Magen unterzugehen.

  6. Beiträge anzeigen #206
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Obwohl es Samarus gestern schon außerordentlich gut gelungen war, das Echo der Eiche in dem Gewirr aus Linien wiederzufinden, hatte Gwydion ihn immer noch nichts über das Teleportieren gelehrt. Er müsse das finden des Echos erst perfekt beherschen, hatte sein Lehrmeister gesagt. Ein wenig wütend war der Grünäugige zur Taverne zurückgekehrt. Als er bereits in seinem Bett war und vor sich hin döste, fiel ihm ein, dass er ja Gwydion hatte fragen wollen, ob dieser Roben verhexen konnte. Möglicherweise war er ja noch bei ihrem Treffpunkt hatte der Jungspund gedacht und sich rasch auf den Weg dorthin begeben.

    Dort angekommen musste er entäuscht feststellen, dass sein Lehrmeister nicht mehr da war.
    "Warum auch, der kann ja nicht den ganzen Tag da stehen und warten, falls ich noch eine Frage habe.", dachte der Jüngling, während er erneut zur Taverne zurückschritt und sich dort seinen wohlverdienten Schlaf gönnte.

    Als er wieder erwachte, stellte Samarus erschrocken fest, dass es schon spät nach Mittag war. Eilig zog er sich an und rannte, so schnell er konnte zum Treffpunkt. Als er schließlich dort war, begrüßte er seinen Lehrmeister und kam gleich zur Sache:

    "Gwydion, bist du in der Lage, Roben und ähnliche Kleidungsstücke zu verhexen, sodass sie zum Beispiel ihre Farbe ändern können?"
    Geändert von Samarus (22.07.2009 um 15:47 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #207
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    „Roben verhexen?“, der Druide schüttelte den Kopf.
    Was hatte sein Schüler nur für ein Vokabular? Verhexe. Also wirklich.
    „Verhexen... das mit dem 'hexen' schlag dir mal gleich aus dem Kopf. Und nein, ich kann keine Stoffe oder Roben mit Zauber belegen. Da musst du jemand anderen fragen. Die Schneidern Myra ist die Robenwirkerin derzeit, soweit ich weiß. Aber ob das mit dem Farbe ändern was wird... da musst du sie selbst fragen.“

    Samarus schien sich erst einmal mit dieser Antwort und einer groben Beschreibung, wo die Schneiderin wohnte zufrieden zu geben. Gwydion war gespannt, wann er seinen Schüler in neuer Klamotte treffen würde.
    „Also gut, die übliche Prozedur. Lass uns ein Stück spazieren gehen.“, meinte er dann und ging voran auf die Felder nahe Silden.

    Dort ließen sie sich erst einmal auf dem Boden nieder und Gwydion wandte sich an seinen Schüler.
    „Gut, du hast bewiesen, dass du die Technik beherrschst deinen Weg durch die vielen Energielinien zur Eiche zu finden. Kommen wir zum letzten Schritt. Dir ist schon von früheren Zaubern bekannt, dass man sich leichter tut Magie zu formen, wenn man sich etwas dazu vorstellen kann. Das ist auch beim Finden der Linien so und war bei den anderen Zaubern so. Dies funktioniert auch beim Teleport.
    Wenn du eine Linie gefunden hast, auf der du irgendwie, wenn auch über Kreuzungen oder ähnliches, zur Eiche kommst, dann stellst du dir deinen Zielort einfach vor. Die Eiche eben. Du musst sie genau vor deinen inneren Augen sehen. Dann knüpfst du dich an die Energie der Linie. Hängst dich an ihren Strom heran sozusagen.
    Das letzte Problem ist es sich wirklich zu lösen aus der materiellen Welt. Denn das tust du, bei einem Teleport: für einen Augenblick, mag er noch so kurz sein, wirst du diese Welt verlassen. Das ist das schwierige, denn dein Geist ist zu sehr damit verbunden, dein Körper zu sehr an das Gras unter deinen Füßen gewohnt, an den leichten Wind, der dir um die Nase weht.“

    Der Druide ließ sich zurück ins Gras sinken und blickte gen Himmel. Es war aber auch zu bequem in dieser Welt zu verweilen und im Gras zu liegen.
    „Versuche es erst einmal Schritt für Schritt. Finde eine Kraftlinie, die dich zur Eiche führt. Dann stell sie dir vor, die Eiche, den Platz um sie herum, die Häuser dort, den Wind in ihren Blättern, die Kraft, die sie aus strahlt. Dann versuch dich dem Puls der Linie, die du gefunden hast, anzupassen. Verbinde deine Magie mit ihr. Und dann musst du los lassen.
    Es wird nicht sofort gelingen. Und es ist besser, wenn du noch nicht versuchst los zu lassen, bevor du die anderen Schritte nicht beherrschst. Gehe erst einmal bis zum vorletzten Schritt. Dann sehen wir weiter.“

  8. Beiträge anzeigen #208
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    "Sie ist das große Geheimnis des Lebens. Erst wenn du das verstehst,..."
    Wieder und wieder ließ sich Nanami die Worte Ornlus durch den Kopf gehen. Sie ärgerte sich wieder leicht, keine genauere Arbeitsanweisung bekommen zu haben, aber langsam begriff sie, dass es keine genaueren Anweisungen gab. Magie war etwas, was man nicht definieren konnte. Also konnte man auch die Aufgabe, sie ansteigen und wieder schrumpfen zu lassen, nicht genau formulieren. Nicht gerade bestärkt durch dieses Wissen, versuchte sie wieder, die Magie in sich zu spüren, die seit Ornlu sie erweckt hatte, konstant in ihr pulsierte, aber so schwach war, das man sie manchmal aus den Augen... oder aus sontigem verlor.
    Ihr erster Versuch bestand darin, sich noch einmal vor Augen zu führen, wie Ornlu die Magie in ihr erweckte, wie er ihr die Hand auf den Rücken legte, und der seltsam intime Moment zwischen den beiden, die sich ansonsten wohl so gar nicht nah sein wollten. Aber es klappte nicht. Der Impuls, den Ornlus Hand ausgesandt hatte, war nicht ersetzbar.
    Als nächstes versuchte sie, sich wieder in die Situation zu versetzen, als sie zu Füßen des Fuchses lag, sie versuchte wieder die Sonne auf ihren Gliedern zu spüren und den Biss, den Atem des Tieres und das Gras, das ihr im Gesicht kitzelte.
    Aber ihr gelang es nicht, das Gefühl heraufzubeschwören. Sie sah es vor sich, aber... Sie spürte es nicht. Es war zu schwach, und sie zu abgelenkt. Sie musste erst lernen sich zu konzentrieren. Nicht unbedingt meditieren, darauf wollte sie nicht heraus. Aber... Sie musste einfach lernen, sich zu konzentrieren, für einen Moment alles andere aus ihrem Geist zu streichen... Dann würde es funktionieren. Einen Moment nur der Magie zu widmen und nicht... Yared. Er trampelte förmlich in ihrem Kopf auf und nieder, sie faste kaum einen klaren Gedanken ohne ihn. Sie hätte nicht gedacht, dass die Liebe zu ihm dies so erschweren würde. Einen Moment ihn vergessen, und es würde besser funktionieren.
    Tatsächlich, eine schwere Aufgabe.

  9. Beiträge anzeigen #209
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Samarus mochte es, wenn Gwydion ihm die Zauber Schritt für Schritt erklärte und dabei erklärte vorauf es bei diesem Zauber speziell ankam. Das vereinfachte die ganze Sache enorm. So musste der Jüngling nicht mehr überlegen, wie er an die Sache rangehen sollte, sondern er konnte gleich loslegen.

    Der erste Schritt gelang ihm recht schnell, schließlich hatten Gwydion und er ja die ganzen Tage trainiert, in dem Gewirr aus Linien die zu finden, die entweder direkt zur Eiche führten oder Linien, die, über Umwege, mit den ersteren verbunden waren.

    Nun der zweite Schritt. Auch dieser war nicht allzu schwer. Schließlich verband der Grünäugige viele Erinnerungen aus seiner Kindheit mit der Eiche. Ein wphliges Gefühl stieg in ihm auf, als er sich die Umgebung rund um die Eiche und schließlich die Eiche selbst vorstellte. Er spürte förmlich den leichten Wind auf der Haut und roch die Gräßer, die nahe der Eiche wuchsen.

    Der dritte Schritt sollte ebenfalls nicht allzu schwer sein, da der Magieanfänger ja gleich zu Anfang seiner Ausbildung gelernt hatte, seinen Puls dem Puls einer Energielinie anzupassen. Doch diesmal war e ein wenig schwieriger als gewöhnlich, denn die Linie hatte nicht, wie gewohnt, einen niedrigeren Puls als er selbst sondern einen höheren. Dennoch schaffte er es relativ schnell, seinen Puls anzugleichen.

    Eigentlich sollte er jetzt seine Tätigkeiten unterbrechen, doch es war einfach zu verlockend. Der Jungspund ließ die Augen geschlossen und löste sich vor seinem inneren Auge langsam von der Erde. Plötzlich begann die Energielinie, auf die er seinen Puls eingestellt hätte an ihm zu reißen, als wäre sie eine strömender, gewaltiger Fluss. Rasch öffnete der Unvorsichtige seine Augen und berichtete Gwydion von dem, was eben geschehen war.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Nachdem der Versuch, Yared aus ihrem Kopf zu verbannen, mehrmals misslungen war, und Nanamis Konzentration aufgrund von Enttäuschung noch weiter nachließ, entschied sie sich, erstmal wieder etwas zu musizieren und holte die Fidel aus ihrem Schrank, welche noch unter Yareds Kleindung lag, die er bald abholen wollte. Sie hatte sie in letzter Zeit viel zu lange ruhen lassen, die Fidel. Das sollte jetzt unterbrochen werden.
    Als Nanami ihren rechten Arm mit dem Bogen hob, spürte sie kurz ein Stechen in ihrem Mal am Nacken. Sie ließ den Arm sinken und hob ihn erneut, aber diesmal schmerzte das Genick nicht. Seltsam... Sie begann zu spielen und merkte, das die tagelange Pause ihrem Können nicht gut getan hatte. Sie brauchte länger als normal, um ihre linke Hand warm zu spielen und auch ihre rechte Hand war bei weitem nicht so agil wie zuvor. Aber nach einer Weile funktionierte es wieder besser. Sie spielte zuerst ein langsames, ruhiges Lied, um sich langsam wieder zu steigern. Als dies klappte machte sie sich an ein schnelles Tanzstück und schließlich an ihre neuste Komposition, die sie Yared gewidmet hatte. Sie war ein wahres Glanzstück, denn sie vereinte wunderschöne Harmonie mit einem warmen, derart glücklichen Klang auf eine Art und Weise wie keines der Stücke, die sie bisher gerhört hatte. Stolz wuchs in ihr herauf. Sollte sie es nur Yared vorspielen oder auch bei einem Auftritt?
    Sie machte sich auch wieder an die Ideensammlung, die sie aufgegeben hatte, weil sie noch keine Gitarre hatte. Sie hatte Ryu noch nicht gefragt, ob er ihr seine leihen konnte, aber... Moment! Thimo Lurkers wollte ihr doch eine bauen. Sie hatte allerdings von der mysteriösen Krankheit gehört, die ihn heimgesucht hatte, und auch, dass er wieder genesen war. Vielleicht machte er sich schon bald an die Arbeit. Wenn sie ihn mal wieder sah, vielleicht bei einem Abendessen in der Grünen Krähe, konnte sie ihn ja danach fragen.
    Gedankenverloren spielte Nanami weiter, ein Stück nach dem anderen, Improvisation an Improvisation und sammelte Ideen, während sie gar nicht spürte, wie sie sich vollends entspannte, ihr Geist sich leerte, ihre Konzentration perfekt war. So stolz war sie auf ihr Können und so viel Spaß hatte sie daran. Es war schon fast wie Magie.

  11. Beiträge anzeigen #211
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    An jenem Tag war es noch hell, als die beiden zusammentrafen. Das gestrige Gewitter hatte Silden nicht so sehr mitgenommen, wie es den Anschein gemacht hatte. Ein paar Dächer hatten lecke Stellen aufgewiesen und für feuchte Nächte gesorgt – ansonsten war kein Schaden erkennbar.
    Jarvo stand schon auf dem Übungsplatz und hielt in der einen Hand seinen Schild, in der anderen ein Holzübungsschwert.
    „Wie ich gestern schon angekündigt habe, Yared, beschäftigen wir uns heute mehr mit dem Blocken als mit der Offensive. Nimm dieses Schwert und gib mir dafür deinen Schild, sodass du aus erster Hand sehen kannst, wie du damit umzugehen hast. Greife mich nun langsam an.“
    Der stellvertretende Lagermeister ließ das Schwert, welches mehr einem polierten Stock glich, ein paar mal herumwirbeln, bevor er in einem stetigen Tempo Angriffe ausführte. Jarvo blockte sie langsam und sichtbar ab und fügte die passenden Erklärungen dazu.
    „Es gibt viele verschiedene Arten der feindlichen Waffe entgegenzuwirken. Geht man dem Angriff entgegen oder weicht mach zurück – hier… so meine ich. Du kannst den Schild auch starr halten und so der Kraft mit Kraft begegnen. Lässt du den Schild allerdings etwas nach hinten wegschwingen, neutralisierst du die Energie. Ich kann das Schwert ablenken, indem ich den Schild nach außen oder unten führe, je nachdem wo ich es hinhaben möchte.“
    „Was mache ich bei anderen Waffen? Zwei Schwertern oder Speeren?“
    „Dazu kommen wir später. Wir fangen mit dem Einfachsten und Wichtigsten an. Gegen ein Schwert hat man verschiedene Möglichkeiten vorzugehen. Natürlich kannst du die Angriffe direkt abkontern, du kannst dir aber auch den passenden Moment aussuchen, wo den tödlichen Stoß setzen möchtest. Ganz zu schweigen von der Ermüdung, die der Gegner erfährt, wenn jeder seiner Schläge abgefangen wird. Los, probiere es aus. Ich will zwanzig Schläge sehen – Finten lässt du bitte bleiben. Es geht darum, dass du ein Gefühl von der Lage bekommst.“
    „In Ordnung“, sprach Yared und schlug zu. Schnell und mit viel Kraft sauste das Schwert auf den Schild herunter und prallte bei jedem Schlag ab. Der Barde zählte laut mit und grinste. Die letzten drei Attacken wurden merklich langsamer ausgeführt und Jarvo konnte sehen, wie es Yared ein wenig zusetzte.
    „Wie fühlte es sich an?“, fragte er abschließend.
    „Die ersten Schläge gehen. Doch ab dem Zehnten merkt man den Rückschlag deutlich in der Schulter. Kein schönes Gefühl. Zudem demoralisiert es einen ganz schön, wenn man nicht einen einzigen Treffer landet, auch wenn es jetzt gewollt war.“
    „Du hast es erfasst. Körperlich und psychisch kannst du deinen Gegner zermürben – solange du die Kontrolle behältst versteht sich. Wir fangen nun langsam bei dir an. Nimm den Schild und wir gehen die verschiedenen Positionen durch.“

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #212
    Ritter Avatar von Miracoli
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    Miracoli ist offline
    Wieder stand Miracoli in dem kleinem Haus in dem der alte Lou seine Werkstatt hatte, auf dem Tisch brannten einige zusammen geschmolzene Kerzen und spendeten etwas Licht. Lou war gerade im Hinterraum verschwunden um die Rüstung zuholen die er die letzten Tage für Miracoli angefertig hatte. Der Waldläufer hatte ihm das Gold schon gegeben. Es war nicht einfach es aufzutreiben. Aber es war möglich. Gerade kam Lou mit der Rüstung wieder.
    "So, das ist sie. Wie ich finde ein Meisterwerk. Aber probier sie doch mal an. Ich hoffe sie passt dir." Lou gab Miracoli die Teile der Rüstung in die Hand, sie bestand aus einem großem Tuch, einer Stoffhose, einem Harnisch, dieser hatte etwa auf Hüfthöhe einen Gürtel an dem auf jeder Seite eine Tasche hing link hing dazu noch eine Schlaufe für eine Schwertscheide. Das Tuch und die Stoffhose waren bis auf einen Streifen am Tuch der blutrot war, im dezentem grün gehalten. Als Miracoli das Prachtexemplar einer Rüstung anlegen wollte musste ihm Lou zeigen wie er das Tuch umzulegen hatte. Der Waldläufer hoffte das er sich die Technik dazu merken konnte.
    "Sie passt wie angegossen. Du beherrscht dein Handwerk noch Lou." Miracoli war begeistert. Doch jetzt musste er auch langsam wieder aufbrechen, es war nämlich schon spät als er herraus ging betrachtete er kurz Silden. Am Nachmittag hatte es einmal ein starkes Gewitter gegeben das aber nicht lange anhielt, trotzdem waren die Wege noch nass und die unbefestigeten hatten tiefe Rillen, die von den Wagenrädern die über sie rollten herrührten. Die Bäumen im Hintergrund waren schwarz und der Mondschein der durch ihr Blattwerk hindurch schien wirkte bedrohlich. Vom See stieg leichter Nebel auf. Miracoli schüttelte schnell die düsteren Gedanken aus seinem Kopf und machte sich auf zu Avid und Arik und deren Eltern.

  13. Beiträge anzeigen #213
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Eine weitere, ruhige Sommernacht in Silden war hereingebrochen, in der eine kühle Briese ihr leichtes Spiel mit der Oberfläche des mondbeschienenen Sees hinter Ryus Haus trieb. Der Templer selbst saß am Steg, wo er die kleinen Wellen beobachtete, die diese absolute Ruhe im Wasser völlig zerstörten und sich immer weiter ausbreiteten, bis hin zum Ufer. Nur die einzelnen Libellen und Glühwürmchen schienen sich, nah am Ufer zu trauen, immer wieder kurz auf der Wasseroberfläche zu landen und kurz darauf wieder hinwegzufliegen. Es kam Ryu vor, als wären es kleine Kinder, die etwas nicht anfassen durften, es aber trotzdem taten und dann gleich wieder ihre Händchen abwandten, bevor es die Eltern sahen.

    Ein langer Seufzer entwich dem Krieger, während er kurz die Augen schloss und tief durchatmete. Neben ihm stand eine lange Stange, an der in regelmäßigen Abständen Gewichte befestigt waren. Den ganzen Tag schon hatte er dieses Ding immer wieder über seinen Kopf geführt und gerade Schläge nach unten ausgeführt, die er immer wieder versucht hatte am selben Punkt zu stoppen und still zu halten. Und nun ließ er die Ruhe der Nacht für sich einkehren. Ruhe, ja... Ruhe für eine Seele, die des Kämpfens nie müde sein würde. Einen Moment lang dachte er an seine Mutter. Ob sie wohl diesen Weg für ihn bestimmt hatte? Oder dachte sie, sie würde ihm etwas Gutes tun? Vielleicht wollte sie ihn auch immer weggeben... Nein, dafür hatte sie beim Abschied zu sehr geweint. Doch noch bevor er wirklich weiter denken konnte, regten ein paar Schritte seine Aufmerksamkeit an.

    "Du hast dich also entschieden, frische Luft zu schnappen? Komm, setz dich."

    Es war Sanguine, Ornlus Schwester, die nun schon seid einigen Tagen in seiner Hütte "wohnte" wenn man es so nennen wollte. Was sie wohl bewegt hatte, endlich mal rauszukommen? Bestimmt hing es mit Ornlus Besuch vor einiger Zeit zusammen. Ryu selbst hatte nicht mit ihm gesprochen, aufgrund diverser Vorhaben im Wald, doch war ihm klar, dass sich die beiden früher oder später näher unterhalten würden...

  14. Beiträge anzeigen #214
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Trainingswiese vor Silden

    Die Kontrolle behalten, erst über sich selbst, über die eigenen Kräfte und Fähigkeiten, vor allem aber über die eigenen Unfähigkeit, um dann die Kontrolle über den Gegner über das Terrain, über den Kampf zu erlangen, war die Essenz des Überlebens auf dem Schlachtfeld, das wusste Yared. Doch es umzusetzen mit einem Schild war eine völlig neue Erfahrung für ihn. Der Sappeur hatte schon viele Waffen in Händen gehalten, vom profanen Beil über das grobe Schwert bis zum leichten Säbel, aber die Möglichkeiten die sich ihm beim Einsatz des Schildes offenbarten, waren jetzt schon phänomenal.
    Der ehemalige Unteroffizier der Königstreuen merkte, wie Ungeduld in ihm nach oben stieg, seine Kontrolle gefährdete. Er wusste, er würde diese Ungeduld überwinden müssen, um letztlich seinen Gegnern in den Kämpfen, die da noch kommen würden, mit dem Schild standhalten zu können.
    Yared machte sich bereit, festigte seinen Stand und präsentierte Jarvo den Schild. Der Barde ließ sich nicht lange bitten und streute einen Hieb nach dem anderen gegen den zunächst noch verkrampft wirkenden Schildarm des Sappeurs. Zunächst hatte er noch die Befürchtung der Schild könne ihm bei Jarvos kräftigen Schlägen aus der Handrutschen, dann aber erinnerte er sich an die Lektion die Tavik beim Schwertkampf beigebracht hatte.
    Es war nicht sinnvoll den Schild starr zu halten, das merkte er auch in den Armen, welche im Moment die gesamte Kraft seines Gegenüber ab bekamen, vielmehr musste er seine Hand hinter dem Schild intelligent einsetzten. Langsam versuchte er den Druck des Griffes zu verlagern, erst etwas auf den Oberarm, um Kraft von der Hand zu nehmen, dann fing er an wie Jarvo es ihm vorhin empfohlen hatte, beim Eintreffen jedes Schlages das Schild leicht zurückzunehmen.
    Natürlich funktionierte das nicht auf Anhieb, zuerst wich er zu früh zurück und erhielt die volle Ladung trotzdem, dann wich er ein paar mal zu spät und daraufhin wechselte sich das zu späte und zu frühe Zurücknehmen des Schildes ab, bis er dann immer mehr Schläge des Barden richtig erwischte.

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Sanguine ist offline
    San liebte die Nacht. Es war die Zeit der Ruhe. Alles Leben ruhte und man selbst konnte beim zirpen der Grillen und im Schein des Mondes seine Gedanken besser finden. Oder sich mal aus dem Haus trauen. Sanguine ging bei Dämmerung heraus und hatte gehofft, da mehr unbemerkt spazieren zu gehen. Am Ende war es nicht so klug. Hässliche Kerle gafften ihr nach getaner Arbeit nach und Waschweiber zerrissen sich hinter ihrem Rücken das Maul. Sie wurde hier argwöhnisch betrachtet, da sie niemand hier kannte. Es tat irgendwo weh und am liebsten hätte sie allen gesagt, dass ihr Bruder Ornlu ihnen zeigt was er davon hält, dass sie über sie so reden und sie so anblicken. Die Leute wären verstummt und in ihre Häuser gerannt - aus Furcht vor Ornlu. Aber dann wiederum traute sie sich gar nicht und wollte es auch nicht. Es war falsch und das hätte ihr Ornlu genauso gesagt. Die Leute mussten vor ihr Angst oder Respekt haben, nicht vor den Federn die sie sich schmückend ins Haar legen konnte.
    So hatte San recht schnell beschlossen bis zur Nacht aus Silden zu verschwinden, auch wenn Ornlu es nicht wollte. Letztlich war sie dann an einem Wasserfall und konnte nach langer Zeit wieder ihr dunkles Haar waschen und sich im so klaren Wasser bei untergehender Sonne betrachten. Sie sah etwas anders irgendwie aus und sie wusste, dass es Zeiten gab, wo ihre Zukunft viel klarer war als jetzt.
    Kurz vorm Ziel schreckte San auf, als sie die Stimme des Schwertmeisters vernahm. Was wollte er? Zu ihm setzen? Sanguine wusste nicht so recht. Es vergingen Momente, ehe sie sich einen Ruck gab. Sie setzte sich nicht dazu, sondern lehnte an einen Pfeiler und blickte gen See, der im Mondlicht silbern glänzte und zugleich so dunkel war wie die Nacht.
    "Was ist die Zukunft, wenn sie trüb wie der Nebel am Morgen ist?", fragte die Dunkelhaarige.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    "Was ist die Zukunft, wenn sie trüb wie der Nebel am Morgen ist?"

    Eine Frage, die der Schwertmeister eigentlich nicht erwartet hatte, die ihn aber dennoch nach kurzem, mehrmaligem Überlegen beschäftigte. Der Nebel am Morgen... War das eine Phrase? Ryu blickte über den See. Die Wellen hatten einen Moment lang aufgehört, als schienen sie Zeit für Gedanken zu hinterlassen.

    "Nebel am Morgen... Die Zukunft ist unklar, wenn sie so ist, wie du es sagtest. Allerdings..." der Templer atmete kurz durch. Es fiel ihm selbst schwer, zuzugeben, dass er vor kurzem seiner Zukunft einen erneuten Tritt verpasst hatte, der noch Folgen haben würde.

    "Kann ein jeder trotz des Nebels seine Zukunft selbst bestimmen. Du musst wissen, auf jede Handlung erfolgt eine Gegenhandlung... Schätzt du ab, was passieren könnte, kannst du deinen Weg lenken, San. Sie es wie die Klinge eines Schwertes: Führst du sie unbedacht im Zorne, so wird sie auf kalten Stahl treffen und dir nichts nutzen. Führst du sie jedoch bedacht, konzentriert und mit den Gedanken bei der Sache, so wirst du deinen Feind schlagen können. Desto stärker und leidenschaftlicher man für sich selbst und andere einsteht, umso mehr wird man merken, wie für einen die Zukunft aussieht. Wer stark ist, lenkt das Geschehen dieser Welt. Seiner eigenen Welt. Und wenn es nur ein völliges Minimum ist."

    Erneut schnaufte er durch und ließ sich seine eigenen Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Hatte er ihre Frage beantwortet? Oder hatte er mehr gesprochen, aber den Nagel doch nicht auf den Kopf getroffen und wieder völlig am Thema vorbei geredet? Ein kurzer Blick zu ihr, ursprünglich... Verlief dann aber doch in einem etwas längerem, nachdenklichen Moment, in dem er die Frau musterte. Sie ähnelte Ornlu schon ein wenig, doch war sie wohl die "schöne Mädchen" Version des Druiden. Es war schon ein Bild für sich, wie sie so dasaß, versuchte tapfer zu sein und doch so nachdenklich aussah.

    "Du hast mit ihm geredet, hm?" Sein Blick wandte sich wieder gen See. Ein innerlicher Gram machte sich in ihm breit. Diese Auseinandersetzung mit Ornlu... Er hatte immernoch daran zu fressen, auch wenn ihm klar war, dass das, was er getan hatte richtig war. Ornlu hätte es sicher eines Tages bereut, wenn er San etwas angetan hätte...
    Geändert von Ryu Hayabusa (22.07.2009 um 22:49 Uhr)

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    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    In Griffnähe meiner Gitarre...
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    Thimo Lurkers ist offline
    Thimo war stolz auf sein Werk. In nur zwei Tagen hatte er sein neues Heim so sehr aufgeräumt und gesäubert, dass es sich gut drin Leben konnte. Eventuell würde er noch ein paar Sachen hinzufügen, ein paar Bilder, ein zwei Möbel noch... Mal schauen, dachte er. Dann öffnete er die Tür, die er beim ersten Inspizieren nicht gesehen hatte, und die in die Werkstatt im Keller führte. Aber wer kommt schon darauf, dass sich hinter einem Regal eine Tür verbirgt?
    Langsam schritt er die steinigen Stufen herab. Der Keller war relativ groß, und bot dementsprechend viel Platz für die beiden Werkbänke und die darauf befindlichen Geräte. Eigentlich war ein Keller ungeeignet fü Holzbearbeitung, da bei der Feuchte sich das Holz erstens leicht faulen konnte, andererseits auch ausdehnte. Aber er wollte sich nicht beklagen, wenigstens hatte er jetzt seine eigene Werkstatt, und konnte ungestört seiner Arbeit nachgehen. Den Schlüssel für die Werkstatt hatte er Ijan in die Hand gedrückt, genau so, wie Yared ihm aufgefordert hatte.
    Jetzt aber wollte er endlich seiner Arbeit nachgehen. Die Gitarre von Nanami Rin war zwar schon im Rohbau fertig, aber es würde noch etwa zwei bis drei Tage dauern, ehe der Rest fertig sein würde, und dann würden die Saiten noch brauchen, bis sie sich nicht mehr verstimmten. Nunja, das war dann aber Nanamis Problem. So, nun aber an die Arbeit!, dachte er, stellte seine Pflanze auf den Tisch, nahm ein Stück Holz, und fing an, den Kopf der Gitarre zu bearbeiten. Er formte ihn zu einem Kunstwerk, dass möglichst perfekt zu Nanami passte. Er wusste genau, wie sie aussehen würde, ein Kunstwerk ohnegleichen, gleichzeitig ein Instrument, dass mehr Kunst erschaffen würde, als Thimo ihm geben könnte...

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    Jarvo ist offline
    Jarvo behielt eine stetige Abfolge seiner Schläge bei, wobei er jedoch das Tempo relativ niedrig hielt, um seinem Schüler genügend Zeit zu lassen, auf die Angriffe zu reagieren. Dieser stellte sich dabei relativ geschickt an. Systematisch probierte er verschiedene Haltungen und Positionen durch, bis der zusammengekniffene Gesichtsausdruck der Spur eines Lächelns wich.
    „Gut, du achtest sehr viel auf deinen Arm. Behalte auch dein hinteres Bein im Auge. Wenn du angreifst stoße dich ab und nutze so die Energie deines gesamten Körpers. Wenn du nach hinten gehst, rutsche entweder über den Boden ein Stück zurück, oder trete einfach mit dem vorderen Bein einen Schritt nach hinten. Diese Form könnte man auch wunderbar als Konter gebrauchen. Probier es aus.“
    Yared nickte und wartete auf den nächsten Schlag. Er rutschte zurück und blockte den Schlag. Dies wiederholte er, bis er zu der Variante mit dem Schritt wechselte. Augenblicklich gingen seine Augenbrauen nach oben.
    „Ist wie eine fließende Bewegung“, merkte er an.
    Der Barde lächelte und fuhr mit seinen Angriffen fort. Ein Waldläufer, der um den Kampfplatz herumging, entzündete die Fackeln und spendete den beiden ein wenig Licht, dass sie bitter nötig hatten. Ihre Augen hatten sich schon so an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie angesichts der grellen Flamme blinzeln mussten und beinahe geblendet für einen Moment innehielten.
    „Da dir diese Technik anscheinend zusagt, werden wir uns für den Moment darauf beschränken. Sicherlich kannst du dich noch an die Übung von gestern erinnern. Ich erwarte nun von dir, dass du die Wut, die du gestern an mir ausgelassen hast, auf Abruf bereit hast. Wir machen es nun so“, Jarvo ergriff seinen Schild, den er die ganze vorige Zeit am Rand hatte liegen lassen.
    „Ich greife dich mit einem Schlag an, du weichst nach hinten aus und überrascht mich, den ahnungslosen Angreifer, mit einer Dreierserie an Konterstößen mit deinem Schild. Versuche dabei mein Schwert nach außen abzuleiten und dich danach mit deinem hinteren Bein nach vorne zu katapultieren. Normalerweise könntest du nun fröhlich auf das Gesicht deines Kontrahenten eindreschen, falls dieser ohne Schild vor dir steht. Doch auch ein beschildeter Gegner wird sich schwer tun, einen derart schnellen Angriff abzuwehren… Ich weiß nicht wie deine kämpferische Zukunft aussehen wird, aber ich finde es enorm praktisch, den Schild auch als Angriffswerkzeug zu verwenden. Ob DU es willst oder nicht ist mir ziemlich wurscht. Es wird in deinem Leben der Moment kommen, da dir das Schwert aus der Hand geschlagen wird und du ohne Waffe vor dem Gegner stehst. Genau dann wirst du eine Möglichkeit haben, dich zur Wehr zu setzten, woraufhin deine Gegner nicht schlecht staunen werden, einem derart präzisen und technikversierten Wüterich entgegenzustehen.“
    Jarvo schwieg einen Moment und ließ das Gesprochene sacken
    „Ich will nun eine Abwehr gefolgt von drei verdammt barbarischen Konterschlägen sehen. Aber kontrolliert!“

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Sanguine ist offline
    "Ihr meint also, dass der Nebel nur verschwindet, wenn man versucht diesen hinfort zu wehen? Zu vertreiben? Und dann zu sehen was sich einem offenbart? Ist dafür nicht ein einzelner Mensch zu klein? Zu schwach? Wir kennen jemanden der wohl so stark wäre und vielleicht seid ihr es auch, ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist dass ich nicht so bin. Nicht so stark wie er oder womöglich ihr. Ich kann nur warten bis die Sonne aufgeht und der Nebel weicht, doch ich habe Angst und Sorge dann zu sehen, was ich mir nicht wünsche...", sinnierte die junge Frau in traurig klingender Stimme und fuhr sich eine Strähne aus dem Gesicht.

    "...ich konnte mein Leben nie bestimmen und habe es auch nie gelernt. Als Ornlu mich verschonte hatte ich große Hoffnung, dass ein neues Leben beginnt. Ohne die Einsamkeit der Jahrzehnte an einem Ort ohne Familie, mit Lachen und mit jemanden der mit einem redet, einem seine Zuneigung zeigt. Als ich Myrtana betrat, zerstörte es mich, als ich sah was ich nie hatte. Eine Bauernfamilie, arm wie Bettler und doch hatten sie einander. Eine Familie. Die Hoffnung die mir Ornlu gab, ist immer noch da. Wir machen aber nur langsame Fortschritte, wir beide haben es schwer. Wir sprachen, wir gingen ein paar Mal zusammen weg, um einfach zu reden und doch ist da dieser Nebel zwischen uns...ihr versteht?", fragte Sanguine und kämpfte erfolgreich gegen jegliche Träne.
    "Er ist so mächtig, so stark. Die Menschen achten und fürchten ihn und als er sich wandelte...selbst mein Meister wird von ihn zerrissen werden, wie Lupin. Und ich? Ich zweifle an mir selbst, wie es dutzende Menschen gemeinsam könnten. Ich fühle mich entbehrlich und ich weiß, dass er niemals solch Menschen an sich lässt. Meine größte Hoffnung ist zugleich meine größte Furcht und der Nebel verbirgt beide. Ich weiß nicht, wie ich Ornlu als Schwester, als Familienmitglied näher kommen kann. Ich habe nie gelernt, jemanden meine Zuneigung zu zeigen und habe sie nie erfahren.", sprach die junge Frau und setzte sich an den Pfeiler gelehnt, die Knie mit ihren schlanken Armen umgreifend, während die Ornlu so gleiche Augen ins Nichts starrten.
    Geändert von Sanguine (22.07.2009 um 23:14 Uhr)

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Trainingswiese vor Silden

    Nickte zustimmend.
    Sein Verstand raste. Wie sollte er sich so schnell in kontrollierte Rage bringen?
    Jarvo kam immer näher, hob das Schwert und ...
    Jetzt war der Moment gekommen und überraschenderweise ohne viel Zutun von Yareds Seite erfüllte in plötzlich eine Hitze, die sich rasend schnell von der Magengegend aus sich überall im Körper ausbreitete, bevor sie aber seinen Kopf erreichen konnte erwachte eine Eiseskälte in seinem Verstand.
    Er hatte so etwas noch nicht erlebt, aber plötzlich sah er alles klar vor sich, den Anstürmenden Jarvo der mit dem Schwert ausholte und ...
    Blitzschnell zog Yared das Schild hoch nur um es im gleichen Moment, während des Aufpralls gemeinsam mit dem Körper wieder zu wegzunehmen, diesmal aber nicht gerade sondern schräg, sodass Jarvos Angriff, nachdem ihm der Schwung genommen war daran abglitt wie ein Regentropfen an Fensterglas.
    Das zumindest war geschafft.
    Nun ließ er einen Ausfallschritt wie beim normalen Schwertkampf nur diesmal fest abgestützt mit seinem hinteren Bein folgen und riss das Schild herum auf den Schwertarm seines Gegenüber zu, sodass sich der Barde nur mit einem schnellen Rückzug vor der Entwaffnung schützen konnte.
    Das war der erste Streich und der Zweite folgte sogleich.
    Yared zog sein anderes Bein nach um wieder einen festeren Stand im Falle eines abermaligen Zurückweichens oder eines Konterangriffs von Jarvos Seite zu haben um dann gleich den nächsten Angriff anzuschließen. Frontal preschte er auf den Barden ein und brachte ihn leicht ins Straucheln, nur um anschließend den dritten Streich folgen zu lassen, indem er das Schild abermals zur Seite drehte und seinem Kontrahenten in die unbewaffnete Seite stieß.
    Jarvo war zumindest vom letzten Angriff sichtlich getroffen und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Der Schlag seitlich in die Magengrube war nicht ohne gewesen.
    Yared trat einen Schritt zurück, schnaufend wie eine Herde Büffel.
    Dann, nachdem er sich beruhigt hatte, sah er den Barden fragend an.
    "Noch alles dran?"

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