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  1. #1 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    2009 war ein gutes Jahr für Rollenspiele. Wir hatten Risen 1, Venetica, Torchlight 1 und Divinity II: Eco Draconis. Vor allem Eco Draconis war ein tolles Spiel. Ich habe immer noch viel Spaß … hmm, was?

    Da gab es noch ein Spiel?

    Wie hieß das?

    Dragon Age: Origins … ach ja.

    Da war ja was.

    Sieben Jahre ist das schon her, dass diese Spiele erschienen.

    Sieben Jahre.

    Das ist lange genug um nostalgisch zu werden. In meinem Fall ist die Sache mit Dragon Age sogar schon zwölf Jahre her.

    Damals kaufte ich mir einer meiner ersten Gamestars und entdeckte dort einen kleinen Beitrag über Biowares nächstes RPG. Dragon Age sollte es heißen, abgebildet waren ein Typ mit nackter Brust und eine ähnlich leicht bekleidete Magierin. Das versprach Abenteuer, das versprach Barbarei. Ich war neugierig, aber bis 2006 kam da nichts Konkretes. Dann kam ein weiterer Artikel in der Gamestar. Wieder etwas vage, aber es gab jetzt mehr Infos über die Spielwelt. Statt Barbarei, klassisches Mittelalter, aber mit Blut, Schmutz und Sex, einer ausgearbeiteten Hintergrundwelt und schwierigen Entscheidungen.

    Yeah!

    Das las sich cool, richtig geil, vor allem da ich bis Neverwinter Nights 2 auch ein bisschen ausgehungert war, was Rollenspiele mit Gruppen anbetraf. Bioware versprach den Himmel auf Erden, aber mit der Zeit wurden meine Erwartungen immer geringer, je mehr ich von der Story las.

    Böse Orks greifen an.

    Eh.

    Morrigan kommt in die Gruppe.

    Meh.

    Ich kann feste Skripte für Kämpfe einstellen.

    Eh … moment, das ist eigentlich eine super Idee! Zu schade, dass ich es nur nie nutzen musste.

    Dann kam es raus und es war … in Ordnung. Nicht überragend, aber nett. Nichts was ich gerne noch mal spielen wollen würde, dafür langweilt es mich zu sehr. Aber woran liegt das? Das muss einen Grund haben, vor allem weil mich der Nachfolger, Dragon Age: Inquisition an ein anderes Spiel aus Biowares Feder erinnerte. Nämlich Baldurs Gate 1.

    Baldurs Gate 1 war mein erstes, großes Rollenspiel, mein erstes großes Spiel überhaupt, das ICH durchspielte! Ich war anfangs so schlecht, aber ich habe mich durchgebissen und war so stolz auf mich. Baldurs Gate 2 kam nie an das Spielgefühl von Teil 1 heran, obwohl es das eindeutig überlegene Spiel ist und immer noch Spaß macht. Das musste ich feststellen, als ich Teil 1 letztes Jahr in der Enhanced Edition durchspielte. Bioware stand halt noch am Anfang ihres Weges. Das Writing war noch nicht ganz so gut, die Handlung wird nicht so aufregend inszeniert wie in späteren Spielen und die Quests waren einfache „Gehe hin, töte das“ - Quests. Ein paar Sammelquests hatten wir auch schon damals. Da soll noch einer sagen, dass MMORPG's und Inquisition diese Unsitte eingeführt hätten.

    Wie ich schon schrieb, erinnert mich vieles von Inquisition an Baldurs Gate 1. Vom rein handwerklichen Aspekt macht es alles besser, was Baldurs Gate 1 falsch machte. Die Dialoge sind besser geschrieben, die Welt schöner und ich kann jetzt keine storywichtigen Ereignisse verpassen, nur weil ich vergesse in einem Zimmer nach einer Botschaft nachzuschauen. Die Gegner sind genauso blöd wie eh und je, aber wenigstens sehe ich beim Kämpfen jetzt richtig cool aus. Wenn also Inquisition und Baldurs Gate 1 sich so ähnlich sehen, warum ärgern mich dann die Fehler in der Handlung Inquisitions dann mehr?

    Weil ich mich auch verändert habe, meine Interessen vielfältiger wurden und ich inzwischen sogar Genres zu schätzen weiß, die ich früher nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätte (Shooter, MP-Spiele). Ich weiß, dass es immer besser geht und bin nicht mehr der Mann von 2009 oder der Junge von 2001, als ich Baldurs Gate 1 spielte. Die Spiele sind aber immer noch dieselben. Manche Firmen erzählen sogar nur noch eine Geschichte (man denke an gewisse Schneestürme in Kalifornien). Das muss aber nicht schlecht sein, wenn mich das Gameplay immer noch anspricht. Baldurs Gate 1 ist trotz aller Kritikpunkte immer noch spielbar, dasselbe würde ich sogar von Dragon Age: Origins behaupten, es ist nur nicht mein Spiel.

    Es wird nur schlecht, solange ich verlange, dass alles genauso ist, wie es noch beim ersten Mal der Fall war.

    Das kann es aber nicht mehr und das ist vielleicht die größte Gefahr, die von Nostalgie ausgeht: wir idealisieren etwas, dass vielleicht neu für uns war, aber nicht perfekt. Und wenn wir unsere Erfahrungen ständig mit alten vergleichen, macht uns das natürlich mürrisch. Nicht nur, dass wir nicht mehr so alt sind, wie damals, wir haben auch andere Pflichten, Herausforderungen, Freunde und Wehwechen, als damals. Zum Beispiel ein paar Pfund mehr, weil wir uns weniger bewegen (seufz) oder die ersten grauen Haare (Doppelseufz. Die Pfunde kriege ich ja schnell weg). Deswegen flüchten wir uns gerne in die Vergangenheit. Das sollten wir aber nicht. Denn ich weiß nicht, wie es euch geht, meine Kindheit war be … scheiden und es macht mir Spaß jetzt reflektierter über mein Konsumverhalten nachzudenken. Ich versuche jetzt jedem Spiel als alleinstehendes Produkt eine Chance zu geben.

    Vielleicht geben sie mir ja später noch etwas.

    Deswegen habe ich letztes Jahr versucht noch einmal einen Durchlauf als kastenloser Zwerg zu starten und … oh mein Gott, kommt zum Punkt! Und die Kämpfe sind soooo langsam! Warum kann ich die Gespräche nicht überspringen, ich lese doch viel schneller! Aaaaaaah!



    *Hust*

    Vielleicht ein andern Mal, öhöm. Ich bin ja nicht in Stein gemeißelt .
    Die letzten Worte eines unvorsichtigen Drachenjägers:

    ,,Ich glaube der Drache ist in der Nähe, es wird deutlich heller.'' ( )
    Lonan ist offline
  2. #2 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Smiling Jack
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    Ich kann das nur teilweise nachvollziehen.

    Meine Erinnerung an Baldurs Gate 1 ist schon länger her, aber ich würde es auch heute noch als gutes Spiel bezeichnen.
    Das Spiel ist zwar veraltet, aber es hat seine Momente.
    Naja ich möchte nicht so sehr auf Baldurs Gate eingehen, da gibt es für mich bessere Beispiele.
    Ich spiele ja (was man von meinen Avatar Namen durchaus bemerken kann) immer wieder ein Partie Vampire Bloodlines.
    Das Spiel ist über 10 Jahre und das sieht man auch, aber verdammt noch das ist eine der besten, wenn nicht beste Spieleatmosphäre, die es gibt.
    Das Questdesign ist heute noch Super, obwohl ich es auswendig kann.

    Worauf ich hinaus will, Vampire Bloodlines wie DAO und DA 2 plus weitere dutzende Beispiele haben ihre starken Momente.
    DAI zwar auch, aber es sind so wenige.
    Ja manche DAO Quests waren zum Vergessen, aber der Großteil war es nicht. Da gab es schon den oder anderen denkwürdigen Moment.
    Bei DAI Himmel nochmal allein die Hinterlande Quests waren pures Abhaken und eigentlich nur Punktesystem.
    Das war und ist fürchterliches Spieldesign. Es sieht aber weiterhin toll aus.

    Nostalgie mag vielleicht doof sein, aber die Gegenwart macht kein Spaß mehr.
    Smiling Jack ist offline
  3. #3 Zitieren
    Deus
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    @Lonan

    ich habe was BG betrifft ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch für mich war es eines der ersten CRPG's.
    Und, beim Erbauer, was habe ich über das Spiel geflucht und geschimpft, weil sich mir das Regelwerk nicht sofort erschließen wollte, und ich daher in den Kämpfen kein Licht sah.
    Doch ich habe mich letztendlich, nach mehreren Versuchen, durchgebissen und heute verbinde ich viele nostalgische Erinnerungen damit.

    Wobei ich dir aber widersprechen möchte ist der Vergleich zwischen DA:I und BG1. Sicher, auf den ersten Blick teilen sich beide Spiele das Konzept, den Spieler hauptsächlich 'leere' Landschaften abarbeiten zu lassen, während er mehr beiläufig der Hauptquest folgt.
    Auf den zweiten Blick haben beide Spiele aber wenig gemeinsam. Warum?
    • BG1 verzichtet vollständig auf inhaltslose Sammelaufgaben, während diese bei DA:I vollständig das Spielgeschehen dominieren.
      Sicher, die Nebenquest in BG1 waren spieltechnisch recht einfach aufgebaut, und in der Regel innerhalb weniger Minuten zu lösen, erzählten aber bereits alle nett ausgedachten Handlungen, sei er der Hauptmann der Garde von Nashkell, der durch ein verfluchtes Schwert zu Gräueltaten gezwungen wurden, die Ausgrabungsstädte, wo ein Artefakt Besitzt von den Arbeitern ergriff, oder der 'kleine Junge' der seinen 'Hund' vermisste und sich dann als ein Tanar'ri entpuppte (immerhin suchte der tatsächlich seinen 'Hund' ).

      Bei DA:I existiert gerade einmal eine Nebenquest, die in Kammwald um den Staudamm, welche tatsächlich eine Geschichte erzählt und den Spieler nicht nur stupide beliebige Items aufsammeln lässt oder auf eine inhaltslose Fetch-Quest schickt.
      Und ich bezweifle, dass BG1 seinerzeit der Erfolg vergönnt gewesen wäre, wenn es das stupide 'Quest'design von DA:I besessen hätte.

    • BG1 bietet mit seiner sechsköpfigen Gruppe und den, an Echtzeit-Strategiespielen angelehnten, Kampfsystem mit den AD&D Regelwerk im Hintergrund weit mehr taktische Möglichkeiten und Herausforderungen als DA:I mit seinen plumpen vierköpfigen 'Beat them up' Pseudo-Kampfsystem. Der Unterschied ist auch hier so gravierend, dass sich ein direkter Vergleich überhaupt nicht lohnt.
      Auch hier stellt sich die Frage, ob BG1 sein Erfolg vergönnt gewesen wäre, wenn es das selbe Kampfsystem wie DA:I genutzt hätte.

    • Die Handlung bei BG1 ist, selbst wenn man die starke AD&D Lizenz nicht mit einbezieht, in sich schlüssig, während die Handlung von DA:I ein Flickenteppich aneinandergereihter Szenen ist, die wenig Sinn machen. Gemäß den Motto: Handlung? Braucht kein Mensch! Hauptsache der Schaueffekt ist bombastisch.

    • Der einzige Punkt wo DA:I BG1 überlegen ist, ist die Gruppeninteraktion. Die war bei BG1 nahezu nicht vorhanden und wurde das erste Mal von Bioware bei den Nachfolger SvA eingeführt.

    Es benötigt keine Nostalgiebrille um zu erkennen, dass BG1, trotz seines Release 1989, in nahezu allen Punkten DA:I überlegen ist.
    Eine Auszeichnung für das erste Werk von Bioware, und ein Armutszeugnis für DA:I. Der 'Abstieg' ist somit nicht nur bezeichnend für das zweite DLC von DA:I.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (02.03.2016 um 11:20 Uhr)
  4. #4 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Smiling Jack
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    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen
    @Lonan
    Bei DA:I existiert gerade einmal eine Nebenquest, die in Kammwald um den Staudamm, welche tatsächlich eine Geschichte erzählt und den Spieler nicht nur stupide beliebige Items aufsammeln lässt oder auf eine inhaltslose Fetch-Quest schickt
    Fallen darunter auch die Aufgaben für die Gefährten/Berater sprich die Quests für den inneren Zirkel?
    Ich meine damit die richtigen Quests und nicht die Rotes Lyrium, Bücher oder Schutzzauber Fetch Quest.

    Wie auch immer mir fallen noch 4 weitere gute Nebenquests mit Story ein. Imshael, Herrin Poulin, Venatori Zeitmagie und das Gruselschloss.
    Eher nicht dazu zählen würde ich die Ballade von Lord Woolsley, das zwar ganz witzig war, aber auch nur eine Finde Quest ist
    Smiling Jack ist offline
  5. #5 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Smiling Jack Beitrag anzeigen
    Fallen darunter auch die Aufgaben für die Gefährten/Berater sprich die Quests für den inneren Zirkel?
    Ich habe ja bereits geschrieben dass DA:I in der Interaktion mit den Gefährten BG1 bei weiten überlegen ist. Und da es ohne Gefährten keine Gefährtenquest gibt zähle ich beide zusammen.

    Wie auch immer mir fallen noch 4 weitere gute Nebenquests mit Story ein. Imshael, Herrin Poulin, Venatori Zeitmagie und das Gruselschloss.
    Eher nicht dazu zählen würde ich die Ballade von Lord Woolsley, das zwar ganz witzig war, aber auch nur eine Finde Quest ist
    Die Zeitmagie ist doch Bestandteil der Hauptquest.

    Das Spuk-Anwesen beinhaltet keine Quest mMn, außer man zählt das Finden von Schlüsseln, um alle Räume zu erforschen, schon als solche.
    In diesen Falle wäre aber jeder Dungeon und jede Location, der/die einen Hintergrund hat, bereits eine eigenständige Quest.
    Womit selbst u.a. das Hinterland zahlreiche Quest (Locations) mit Geschichte besäße. Und ich bin mir sicher, dass wir uns einig sind, dass dieses nicht der Fall ist.
    Daher würde ich das Spuk-Anwesen auch nicht als Quest bezeichnen, sondern als interessantere Location /Dungeon.

    Imshael und Herrin Poulin gehören mMn zum selben Handlungsstrang. Denn ohne Imshael auch keine roten Templer, an welche Poulin die Dorfbewohner verkauft. Ich weiß daher nicht ob man Imshael und Herrin Poulin als separate Quest betrachten kann.

    Aber ich bin gerne bereit meine Aussage soweit zu korrigieren, dass in DA:I zwei bis drei Nebenquest (je nachdem wie man Imshael und Herrin Poulin einsortiert) existieren, welche tatsächlich eine Handlung erzählen.

    maekk03 ist offline
  6. #6 Zitieren
    Legende Avatar von RainStorm
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    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen
    @Lonan

    ich habe was BG betrifft ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch für mich war es eines der ersten CRPG's.
    Und, beim Erbauer, was habe ich über das Spiel geflucht und geschimpft, weil sich mir das Regelwerk nicht sofort erschließen wollte, und ich daher in den Kämpfen kein Licht sah.
    Doch ich habe mich letztendlich, nach mehreren Versuchen, durchgebissen und heute verbinde ich viele nostalgische Erinnerungen damit.

    Wobei ich dir aber widersprechen möchte ist der Vergleich zwischen DA:I und BG1. Sicher, auf den ersten Blick teilen sich beide Spiele das Konzept, den Spieler hauptsächlich 'leere' Landschaften abarbeiten zu lassen, während er mehr beiläufig der Hauptquest folgt.
    Auf den zweiten Blick haben beide Spiele aber wenig gemeinsam. Warum?
    • BG1 verzichtet vollständig auf inhaltslose Sammelaufgaben, während diese bei DA:I vollständig das Spielgeschehen dominieren.
      Sicher, die Nebenquest in BG1 waren spieltechnisch recht einfach aufgebaut, und in der Regel innerhalb weniger Minuten zu lösen, erzählten aber bereits alle nett ausgedachten Handlungen, sei er der Hauptmann der Garde von Nashkell, der durch ein verfluchtes Schwert zu Gräueltaten gezwungen wurden, die Ausgrabungsstädte, wo ein Artefakt Besitzt von den Arbeitern ergriff, oder der 'kleine Junge' der seinen 'Hund' vermisste und sich dann als ein Tanar'ri entpuppte (immerhin suchte der tatsächlich seinen 'Hund' ).

      Bei DA:I existiert gerade einmal eine Nebenquest, die in Kammwald um den Staudamm, welche tatsächlich eine Geschichte erzählt und den Spieler nicht nur stupide beliebige Items aufsammeln lässt oder auf eine inhaltslose Fetch-Quest schickt.
      Und ich bezweifle, dass BG1 seinerzeit der Erfolg vergönnt gewesen wäre, wenn es das stupide 'Quest'design von DA:I besessen hätte.
    • BG1 bietet mit seiner sechsköpfigen Gruppe und den, an Echtzeit-Strategiespielen angelehnten, Kampfsystem mit den AD&D Regelwerk im Hintergrund weit mehr taktische Möglichkeiten und Herausforderungen als DA:I mit seinen plumpen vierköpfigen 'Beat them up' Pseudo-Kampfsystem. Der Unterschied ist auch hier so gravierend, dass sich ein direkter Vergleich überhaupt nicht lohnt.
      Auch hier stellt sich die Frage, ob BG1 sein Erfolg vergönnt gewesen wäre, wenn es das selbe Kampfsystem wie DA:I genutzt hätte.
    • Die Handlung bei BG1 ist, selbst wenn man die starke AD&D Lizenz nicht mit einbezieht, in sich schlüssig, während die Handlung von DA:I ein Flickenteppich aneinandergereihter Szenen ist, die wenig Sinn machen. Gemäß den Motto: Handlung? Braucht kein Mensch! Hauptsache der Schaueffekt ist bombastisch.
    • Der einzige Punkt wo DA:I BG1 überlegen ist, ist die Gruppeninteraktion. Die war bei BG1 nahezu nicht vorhanden und wurde das erste Mal von Bioware bei den Nachfolger SvA eingeführt.

    Es benötigt keine Nostalgiebrille um zu erkennen, dass BG1, trotz seines Release 1989, in nahezu allen Punkten DA:I überlegen ist.
    Eine Auszeichnung für das erste Werk von Bioware, und ein Armutszeugnis für DA:I. Der 'Abstieg' ist somit nicht nur bezeichnend für das zweite DLC von DA:I.
    BG 1 war auch mein erster Kontakt mit diesem Computerspiel-Genre und wenn ich so reflektiere .... wäre es so gewesen wie bei DA:I hätte es höchstwarscheinlich kein BG 2, IWD 1+2, NWN 1+2, Planescape Tourment, ... für mich gegeben
    Ich will den Gott im grünen Eichenkleid, ich will den Gott, der dumpf im Donner schreit.
    Ich will den Gott, der lichten Lenz mir bürgt, und will den Eisgott, der die Sonne würgt.
    Ich will den Gott, der Blitzes Peitsche schwingt, der meines heil'gen Waldes Sturmlied singt.

    [Bild: sigpic162009_6.gif]


    RainStorm ist offline
  7. #7 Zitieren
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    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen
    Und da es ohne Gefährten keine Gefährtenquest gibt zähle ich beide zusammen.
    Ich frage ja nur, weil man die Gefährten Quests durchaus Nebenquests bezeichnen könnten.

    Die Zeitmagie ist doch Bestandteil der Hauptquest.
    Nein. Nicht das in Redcliffe, sondern in den Westgraten.

    Das Spuk-Anwesen beinhaltet keine Quest mMn, außer man zählt das Finden von Schlüsseln, um alle Räume zu erforschen, schon als solche.
    Es wird als Nebenquest im Journal geführt und erzählt auch eine nette Geschichte, obwohl die Geschichte
    schon mal so ähnlich erzählt wurde. Connor

    Imshael und Herrin Poulin gehören mMn zum selben Handlungsstrang. Denn ohne Imshael auch keine roten TeZmpler, an welche Poulin die Dorfbewohner verkauft. Ich weiß daher nicht ob man Imshael und Herrin Poulin als separate Quest betrachten kann.
    Es wird von DAI getrennt. Genauso von der Örtlichkeit. Im Steinbruch erfährt der Spieler die Sache mit Poulin, während er in der Feste für Michel Imshael aufhält.
    Zwei unterschiedliche Quests, die aber wegen der roten Templer zusammenhängen.
    Smiling Jack ist offline
  8. #8 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    So, endlich mal Zeit zu antworten.

    @Smilling Jack

    Nostalgie mag vielleicht doof sein, aber die Gegenwart macht kein Spaß mehr.
    Da würde ich aber vehement widersprechen wollen. Gerade in den letzten Jahren kann man sich nicht beschweren.

    Pillars of Eternity, Wasteland 2, Dead State: Reanimated, Shadowrun Returns: Dragonfall Directors Cut, Age of Decadence (wenn auch nur begrenzt. Das Spiel hat einige Macken, die mich anpissen), machen noch einiges besser, was BG1 schon ganz gut machte und so alt sind die nicht.

    Ich würde sogar sagen, dass Divinity: Original Sin Enhanced Edition das beste Rollenspiel der letzten 15 Jahre ist, weil es so viele Sachen verbessert, es ist erstaunlich.

    Und BG2 wurde ja schon von NWN2 übertrumpft. Wir können uns gerade echt nicht beschweren, was neues Material angeht. Und BG1 ist immer noch ganz gut, ja, aber es gibt inzwischen so viel bessere Spiele. DA: I ist für mich nur der Beweis, dass Bioware sich seit BG2 nicht weiterentwickelt hat was klassische Rollenspiele anbetrifft. Nur ist die Grafik ist jetzt schöner denn je. DAS ist das Problem. Spiele können im Laufe der Jahre gut altern, aber als Entwickler muss man sich auch weiterentwickeln. Und das sehe ich bei Bioware nicht, zumindest im klassischen Bereich. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass sie mit Gameplay wie The Witcher besser beraten wären, aber das ist Zukunftsmusik.


    @maekk

    BG1 verzichtet vollständig auf inhaltslose Sammelaufgaben
    Nope, das stimmt nicht. Wir haben Ankheg-Panzer, Räuberskalps und Winterwolfpelze. Du kriegst zwar einen Ankhegpanzer und einen Rufbonus für genug Skalps, aber das spielt eigentlich alles keine Rolle. Vieles hat in BG1 keine Rolle gespielt, solange deine Truppe in der Lage war sich durchzumetzeln.


    BG1 bietet mit seiner sechsköpfigen Gruppe und den, an Echtzeit-Strategiespielen angelehnten, Kampfsystem mit den AD&D Regelwerk im Hintergrund weit mehr taktische Möglichkeiten und Herausforderungen als DA:I mit seinen plumpen vierköpfigen 'Beat them up' Pseudo-Kampfsystem.
    Welche taktischen Möglichkeiten? Fernkämpfer blieben hinten, Magier zauberten ein, zwei magische Geschosse und der Rest mordete sich durch und hatte hoffentlich genug Heiltränke. Erst in BG2 wurde es besser und das auch nur, weil der Magier endlich nützlich wurde und der Dieb fallen stellen konnte (was sie aber vielleicht schon in IWD konnten, ich weiß es nicht).


    Die Handlung bei BG1 ist, selbst wenn man die starke AD&D Lizenz nicht mit einbezieht, in sich schlüssig,
    Letztes Jahr hätte ich dir da noch zugestimmt, aber dann habe ich es noch mal durchgespielt ... Ein guter Freund beschreibt es besser:

    ... die Geschichte von BG 1. Die... "Geschichte". Ich muss jetzt echt aufpassen, nicht unfair zu werden, weil das Spiel schon eine ganze Weile her ist, aber nach meiner Erinnerung bin ich ziemlich ziellos durch die Gegend gestolpert, wurde nach Nashkell geschickt, weil da die Eisenqualität nachgelassen hat, und habe dann entdeckt, dass ich das Kind Baals bin. In diesem unglaublich großen, dramatischen Moment, also, nachdem ich da zufällig einen Brief aufgelesen habe, den Gorion mir geschrieben hat.

    Ich fand den zweiten Teil in der Hinsicht weit besser. Irenicus hatte einen ziemlich gut ausgearbeiteten Hintergrund, der zumindest besser war als Sarevoks "Es kann nur einen geben". Mit Imoens Entführung hatte ich ein handfestes Ziel, das über "Entschuldigt, habt Ihr eine Quest für mich?" hinausging. Und aus dem göttlichen Erbe wurde sogar allen Ernstes was gemacht, anstatt es mehr oder im Raum stehen zu lassen, wie es der erste Teil getan hat.

    Inwiefern war die Geschichte des ersten Teils besser als die vom zweiten? Und ich räume an der Stelle gerne ein, dass ich auch einfach all die genialen Momente aus dem ersten Teil vergessen haben kann, aber... selbst das wäre bezeichnend; weil ich den ersten Teil lange nach dem zweiten gespielt habe und er eigentlich den frischeren Eindruck hätte hinterlassen müssen.

    [...]

    .. und trotzdem bleibe ich dabei, das BG2 seine Story besser präsentiert, selbst wenn die Geschichte für sich genommen flacher ist. Weil Irenicus einfach Charisma hat und mir im Gedächtnis bleibt, und eine Hintergrundgeschichte hat, die hinausgeht über "Bluuuuuut! Blut, Mord und Totschlag!". Weil seine Schwester Bodhi enorm gruselig ist und der Gedanke, von ihr durch ein Labyrinth gejagt zu werden, auch heute noch etwas beängstigendes hat.
    Und weil aus dem Gottsein das Hauptcharakters dann auch allen Ernstes was gemacht wird. Im ersten Teil werde ich von Assassinen verfolgt, da ist dieser bösartige Typ in dieser echt fetten Rüstung, und was ist die Auflösung des ganzen?
    "Harry, du bist ein Zauberer!"
    "Hauptcharakter, du bist ein Halbgott!"
    Wow. Das war das beste, was euch eingefallen ist?

    Und mein Problem ist hier nicht die Auflösung an sich, weil man da noch was draus hätte machen können. Aber die Präsentation lässt das alles irgendwo verpuffen. Ich war zu dem Zeitpunkt sowieso schon gespoilert, und das kam trotzdem weitestgehend aus dem Nichts. Wenn ich ein uneheliches Königskind gewesen wäre, wäre die Geschichte die gleiche gewesen. Aber nein, Papi ist ein Gott, weil... Fantasy halt.

    [...]

    BG1 ist ein Spiel, in dem ich eine anfangs hilflose Waise spiele, die den Tod ihres Ziehvaters rächt und sich dabei langsam die Nahrungskette hocharbeitet, um sich all der Meuchelmörder da draußen zu erwehren.
    Was vollkommen okay ist, aber mit dem Haupttwist so nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.
    Die letzten Worte eines unvorsichtigen Drachenjägers:

    ,,Ich glaube der Drache ist in der Nähe, es wird deutlich heller.'' ( )
    Lonan ist offline
  9. #9 Zitieren
    Kämpfer Avatar von LightningYu
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    Nostalgie ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits verbinden wir damit wichtige Erlebnisse und Erinnerung, vorallem welche; die der Kindheit geprägt sind, anderseits(wie du so schön anmerkst) auch vom Nachteil. Man zieht vergleiche mit neueren Spielen, dessen Erwartungshaltungen nie erfüllt werden können; weil sich spiele einfach mit der Zeit verändern. Gleichzeitig ist aber auch der Mainstream-Gedanke, das alte Spiele automatisch "veraltet" und "schlecht" sind, sehr Problematisch, weil dieser Gedanke auch dazu führt, das manche Konzepte vernachlässigt werden oder in vergessenheit gerät. Es gibt leider viel zu viele Leute, die "Stilrichtung" mit "Leistung" verwechseln. Pixelgrafik bspw ist kein veralteter Grafikstil(mittlerweile), den nur noch hippster und nostalgiker mögen, es ist eine Stilrichtung die einen ganz eigene Optik & Charme versprüht.
    LightningYu ist offline

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