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    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline

    Das Kastell des ZuX #91

    Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
    erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert' kunstvoll Stein,
    ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
    Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint's zu sein.

    Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
    nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
    Und selbst der Sturm über die steingeschnitt'nen Ungeheuer,
    Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

    Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
    Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
    sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
    der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

    In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
    wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
    Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
    und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.

    Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
    Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
    Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
    wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.

    Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
    der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
    den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
    entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.

    Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
    von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
    Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
    wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.

    Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
    Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
    bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
    und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.

    Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,
    gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
    der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
    durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.

    Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,
    ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
    Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
    vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.

    Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
    brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
    Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
    Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes sinnlos Wahn.

    Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastells
    die winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
    denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,
    zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.

    In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen
    sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel
    und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,
    das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.

    Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
    Verführte Beliars und seinen Zielen untertan,
    weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
    Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Provinzheld Avatar von Caitlyn
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    Caitlyn ist offline
    Zufrieden mit ihren Fortschritten in der Beschwörung der Skelettwesen beobachtete sie, wie die Riesenratte durch den Übungsraum lief und dabei alle Bestandteile an Ort und Stelle verweilten. Schließlich war sie ihrer eigenen Knochenshow allerdings überdrüssig. Klappernd fielen Arme, Beine, Rippen, Schädel und sonstige Knochen des Wesens auf die schwarzen Bodenplatten und lösten sich dort in bläulichen Rauch auf, welcher so schnell im Nichts verschwand, wie er gekommen war. Wie es aussah, war Caitlyn bereit für den nächsten Schritt in der schwarzen Magie. Das Grabgeflüster.. Dies war einer der Sprüche, die sich ihrer Meinung nach am interessantesten anhörten und von denen sie sich erstaunliches erwartete. Denn wer konnte sonst schon mit den Toten in Kontakt treten? A propos in Kontakt treten. Ein Dämon hatte ihr vor kurzem und auf mehr oder weniger, eher weniger subtile Art und Weise mitgeteilt, dass Noxus sie in die Bibliothek beordert hatte. Doch das musste warten. Ihr Magiestudium hatte vorerst Priorität. Es würde nichts schaden, sollte sich der Wahsinnige etwas in Geduld üben müssen.

    Die Schwarzmagierin machte sich also auf den Weg um ihren Lehrmeister aufzusuchen. Ob er sie schon erwarten würde? Wie auch immer es war, sie bewegte sich mit schnellen Schritten durch die Gänge des Kastells um auf kurz oder lang - je nachdem, wie ihr das Kastell an diesem Tag gewogen war - Esteban zu treffen. Heute schien sie etwas falsch gemacht zu haben, denn immer wieder hatte sie das Gefühl, einen Gang bereits einmal betreten zu haben, im Kreis zu laufen um schließlich wieder die selbe Abzweigung zu nehmen. Doch irgendwann hatte es die Magierin trotzdem geschafft, war vor einer Türe zum Stehen gekommen. Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden klopfte zwei Mal kräftig an die Tür und erwartete ihren Lehrmeister, den markant aussehenden Magier Esteban dahinter.
    Zwar war sie sich sicher, dass das Kastell sie nicht in die Irre geführt hatte, doch da sich die Türe nicht sofort geöffnet hatte, begann sie, Zweifel zu hegen. Zweifel, die sich für einen Moment im Nichts auflösten, als sich etwas regte.
    Geändert von Caitlyn (18.03.2013 um 17:28 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #3
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    „Deribald dem Blender des Zirkels, so wurde diese Person genannt? Nun, wenn ich mir das da so angucke was er verzapft hat, dann zweifle ich nicht daran.“ Olivia lehnte sich in dem Sessel zurück und schloss für einen Moment die Augen. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie sehr das Lesen sie angestrengt hatte.
    „Ein Gespräch mit Noxus Exitus? Nun ich kenne diesen schrägen Vogel. Eigentlich wollte ich ihn auch aufsuchen, weil ich ihn noch etwas fragen wollte.
    Äh… Meister? Ihr bezeichnet ihn als einen Kollegen? Warum, dieser Mann ist ohne Zweifel wahnsinnig, auf eine amüsierende und zugleich kranke Art und Weise. Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum er überhaupt hier im Kastell geduldet wird. Er ist die größte menschliche Abnormität, die mir je begegnet ist. Und ihr seid sicher, dass Ihr von Euch von ihm etwas erzählen lassen wollt? Haltet ihr das für eine gute Idee? Reden wir überhaupt vom selben Noxus Exitus?“
    Olivia öffnete die Augen wieder und betrachte ihren Lehrmeister skeptisch. Doch seine Überlegung klang ganz erheiternd. Schaden konnte es sicher nicht, bei diesem Gespräch dabei zu sein. Ob Noxus wohl wieder so an die Decke gehen würde? Hoffentlich. Eine erheiternde Abwechslung täte ihr gerade gut.

    Sie fuhr mit ruhigerem Tonfall fort.
    „Nun Meister, es wäre mir aber eine große Ehre Euch zu diesem Gespräch begleiten zu dürfen. Ich bin, wie ihr wisst begierig darauf mehr über den Zirkel und Beliar zu lernen. Außerdem könnte ich dann vielleicht im Anschluss Noxus noch das fragen, was ich ihn sowieso fragen wollte.“

    Olivia betrachtete den Magier. Er trug heute nicht die standartmäßige Magierrobe, sondern gehobene Bürgerkleidung. Olivia kam nicht um hin das gut sitzende Hemd und vor allem auch die eng sitzende Hose zu bemerken. War es erlaubt mit seiner Figur, diesem gut trainierten Beinen und einer solchen Hose so leger mit sudgestreckten Beinen auf einem Sessel vor einer jungen Dame zu sitzen? Sicherlich nicht. Und war es erlaubt diese beine mit sich langsam rötenden Wangen anzustarren? Sicherlich auch nicht, dennoch konnte sie ihren Blick nicht abwenden.

    Olivia seufzte leise. Es kostet sie einige Überwindung ihm wieder in Gesucht zu gucken. Wiederienmal beschlich sie ein merkwürdig warmes Gefühl.
    „Ähm…“ Sie erhob sich. Verschränkte die Hände vor ihren Auch und blickte verunsichernd durch die Gegend. „Ja… also, ich werde mich dann wohl mal lieber besser um die Bücher kümmern, die ich ja alle noch kopieren lassen muss.
    Ach, und ich kann meine Haare einfach Abdecken, so wie ich es gestern getan habe. Dann kommt ja mein Gesicht, wie ihr das meintet, doch voll zu Geltung. So wie gerade Eure…“ Sie bemerkte, dass ihr das Blut in den Kopf schoss. Bestimmt war sie wieder feuerrot geworden. Wie peinlich. Warum hatte sie das aussprechen wollen, worüber sie gerade nachgedacht hatte. Schnell schlug sie sich die Hand vor den Mund und drehte sich dann schnell zum Gehen weg.
    „Vergesst es! Entschuldigt… Ich werde mich zurück an mein Pult begeben und nach einer guten Biographie suchen. Äh, ihr wisst ja dann wo ich bin ich werde dann zu Euch stoßen, wenn Noxus Exitus zu euch stößt.“
    Hastig lenkte sie ihre Schritte zurück zwischen die nun Schutz vor der Schande versprechenden Regalwälle.
    „Wir sehen uns nachher, Meister“, waren ihre letzten Worte, als sie ohne zurückzusehen um die Ecke bog.

    Wie kann ich mich nur so blamieren. Ich werde ihn doch nie wieder in das Gesicht sehen können, wenn ich so weiter mache. Nie wieder in die schönen Augen, dieser kecke Bart, seine… Olivia beherrsch dich! Sollte Meister Black herausfinden, was du dir hier für einen Schwachsinn zusammenreimst, dann werde ich von ihm schneller vor die Tür gesetzt als ich Nyalathotep sagen kann. Verdammt… so kann das nicht weiter gehen.
    An ihrem Pult blieb sie stehen und atmete tief durch. Wenn sie nachher, mit ihm zusammen war, dann musste sie sich unbedingt ruhig verhalten. Eine weitere Peinlichkeit konnte sie sich nicht leisten. Schon gar nicht vor Noxus.
    Geändert von Olivia Rabenweil (18.03.2013 um 21:46 Uhr)

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    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Xarith erschrak bei dem was seine Hand ohne zutun seines Hirns unternommen hatte. Angst vor Berührungen kannte er nicht, zumindest wenn sein Körper danach verlangte. Doch bei dem anderen Geschlecht wagte der Schwarzhaarige bisher nicht einmal daran zu denken. Diese Geste kam ihn ein wenig übertrieben vor, sein Blick allein hätte doch gereicht. Das Azshera nicht erzürnt vom Stuhl aufsprang und ihm eine klebte grenzte an ein Wunder.

    In Al Shedim mitten zwischen meterhohen Dünen als er noch dem Schnaps erlegen war juckte es ihm nicht einmal als seine Finger in knackige Pobacken kniffen. Das erschrockene Kreischen brachte ein Lächeln in seine vom Suff verzogene Fratze. Natürlich gab es auch ein böses Erwachen, Kopfschmerzen die nicht von Saft der Kaktusse stammten. Manchmal bereitete es große Schwierigkeiten mit dem fast zugeschwollenen Auge die nächste Flasche zu ergreifen.

    Vergangenheit und die sollte der Schwarzhaarige nun endlich hinter sich lassen. Diesen Augenblick der Berührung durften diese Gedanken nicht zerstören. Schnell erinnerte er sich der süßen Worte.

    „Es wäre mir eine Freude euch in den Innenhof zu begleiten. Dürfte ich euch darum bitten mir ein wenig mehr über diesen Ort zu erzählen. Vielleicht kennt ihr ein paar interessante Geschichten die sich in hinter diesen Mauern zugetragen haben.“


    Insgeheim hoffte Xarith das seine Schritte vom Kastell geleitet wurden. Vielleicht führte der Weg dieses eine mal nicht gleich zum Ziel.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Die schwere Steintür des Laboratoriums gab keinen Laut von sich. Doch glücklicherweise hatten die Dämonen oder wer auch immer an eine Art Besuchermelder gedacht. Hell gleißende Linien erschienen in einem unregelmäßigen Muster. Sie durchdrangen sich gegenseitig in anmutigen Bögen und Windungen, um die ganze Tür zu bedecken. Und waren damit das Pendant zu den mustern, die bei der Öffnung des geheimen Mechanismus von außen erschienen. Nur daß nun niemand die Tür zu öffnen versuchte.
    Esteban bemerkte die Botschaft und öffnete, nur um seine Schülerin Caitlyn vor sich zu sehen.
    »Ach Ihr seid es. Ich erwarte noch einige Lieferungen von seltenen Pilzen, Schleimen und Algen aus den tieferen Ebenen der Katakomben. Ich hatte einige Dämonen damit beauftragt. Aber ich vermute, sie kommen auch alleine mit der Bewältigung dieser Aufgabe zurecht. Wir sollten uns daher lieber dem weiteren Erlernen von Zaubern widmen, die für einen Schwarzmagier essenziell sind.
    Einen Moment, ich benötige nur noch ein wenig von einer bestimmten Zutat für unser nächstes Experiment mit der Magie.«
    Er kramte kurz in einigen Regalen und Schränken herum, was den Eindruck hinterließ, daß das nagelneu eingerichtete Labor schon wieder Anfänge eines wüsten Durcheinanders erlebte, fand offenbar das Gesuchte, trat dann heraus und verschloss sein Labor sorgfältig. Schließlich sollte niemand durch die sich sicher bald darin befindlichen Gifte in Gefahr geraten, ohne daß dies beabsichtigt war. Das wäre doch eine bedauerliche Verschwendung von Substanzen gewesen.
    »Folgt mir«, sagte er dann nur kurz zu Caitlyn und die junge Frau tat, was ihr geheißen wurde.
    Esteban ging schweigend voran, doch schon bald begann er, über die heutige Lektion zu sprechen.
    »Wie ich schon bei unserem letzten Zusammentreffen erwähnte, werden wir uns heute um den Zauber ›Grabgeflüster‹ Gedanken machen. Auf dem Weg zu unserem Ziel könnt Ihr mir erzählen, was Ihr bisher in der Bibliothek darüber gelesen habt.«
    Sie passierten gerade die Eingangshalle und schlugen den Weg in Richtung des großen Tores ein, wo sie sicher die Skelette begrüßen würden. Die Frage war, ob schweigend oder nicht. Aber das war sekundär. Primär hingegen war, was Caitlyn zu berichten hatte.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Provinzheld Avatar von Caitlyn
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    Caitlyn ist offline
    "Um ehrlich zu sein, nicht allzu viel. Was ich gelesen habe, ist, dass man über den Zauber Grabgeflüster Kontakt mit den Verstorbenen aufnehmen kann. Außerdem war eine Randnotiz dabei, die mir mitteilte, dass der Zauber für den Wirkenden nicht ganz ungefährlich zu sein scheint. Warum das aber so ist, kann ich nicht genau sagen, doch da.. " weiter kam die junge Frau nicht, denn dann wurde sie von den zwei Skeletten unterbrochen, die seit jeher den Eingang zum Kastell bewachten. Bedauerlicherweise schienen die zwei Galgenvögel über die Zeit, die sie nun in den dunklen Hallen des Kastells verweilte, nicht weniger redselig geworden zu sein. In all der Zeit klopften sie weiter munter ihre Sprüche und Caitlyn sehnte den Tag herbei, da den Beiden der Kopf von den Schultern in den Abgrund rollte.

    "Ey, Peter.. oder Hans .. ach egal. Schau mal, da wollen noch zwei nen hübschen Spaziergang machen." gackerte der Linke der beiden und streckte seinen knöchrigen Schädel in Richtung seines Kumpels.
    "Ja, lass ma hinterher glotzen und psssscht! Vielleicht sagen die ja was interessantes!" schlug der eine vor.

    Caitlyn indes war verwundert, dass die beiden auch mal absichtlich ruhig waren, doch ließ sie dann nicht weiter beirren, sondern machte da weiter, wo sie unterbrochen wurde, während sie ihrem Lehrmeister folgte.
    "Was ich sagen wollte, war, dass ihr mir sicherlich die Risiken aufzeigen könnt? Und vielleicht würdet ihr mir auch verraten, wo wir denn hingehen." Nicht, dass sie sich beschweren wollte, es war vielmehr reines Interesse, wie sie es Esteban gegenüber auch formuliert hatte.

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Der Tisch, den er nun für das Treffen hergerichtet hatte, war bedeckt mit einer großen Landkarte, einigen aufgeschlagenen Büchern, mehreren Pergamenten und Profilen sowie letztendlich einigen Zeichnungen, die Noxus persönlich zum Anlass angefertigt hatte.
    Seine Botschaft war deutlich gewesen, sich bei Abend in der Bibliothek einzutreffen, doch die Definition von Abend war es wohl nicht. Gerade als der Priester überlegte, ob seine nächste Expedition wohl erst auf die ersten Erfolge des Ordens warten müsse, traf Joe Black ein - Ex-Assassine, Frauenschwarm und Dickschädel. Der Weißäugige hatte sich eine kleine Recherche erlaubt, schließlich wollte er über zukünftige Mitglieder einen klaren Überblick haben - Zumindestens soweit es ihm bei Schwarzmagiern möglich war. Dennoch schien Black jemand zu sein, der zu seinem Wort stand, eine wichtige, erfüllte Voraussetzung. Und auch wenn Noxus es wohl nicht zugeben würde, wurde ihm der Ankömmling allmählich soweit sympathisch, dass er sich nicht andauernd vorstellte, wie sein Schädel den Kaminsims des Kastells zierte. Das war schon was.

    Das Weißauge hatte eine weibliche Stimme erhascht und hielt diese für Caitlyn, entdeckte aber kurz bevor er die Rede beginnen wollte, dass es sich hierbei um Olivia handelte. Doch ließ er sich nicht auf ein Zähneknirschend ein, wie es wohl sonst der Fall sein würde. Er war heute kalt, exakt und präzise. Effizienz flutete seinen Verstand, Gewandtheit lenkte seine Bewegungen. Ihm war nicht nach niederträchtigen Emotionen zumute, welcher er sich sonst gerne ergab, um das resultierende Schauspiel zu genießen, stattdessen zeigte sich die blanke, pure Grausamkeit in seinen Zügen. Seine Augen schwirrten nicht irre umher, sie fokussierten, fixierten, nahmen das Objekt der Begierde ein und verschlangen es um es gewaltsam wieder auszuspucken.
    So klang auch seine Stimme, als er nach einem kurzen Moment der Stille das Wort ergriff.

    »Schön Euch hier zu sehen, Black.«, kurze Pause einlegend, »Olivia.«, er deutete auf zwei Stühle, schob einen dritten hinzu, weiterhin auf der Hoffnung Caitlyn würde noch zu ihnen stoßen. Da die kurz-geschorene Frau scheinbar gerade zu sprechen beginnen wollte, setzte er rasch nach, »Auch wenn Ihr nicht eingeladen seit, dürft Ihr hier verweilen. Unterbrecht mich nicht. Ihr könnt Euch später äußern.«
    Die Worte waren so bitter, wie seine Mimik und deutete von einer großen Güte, als hätte er als Henker gerade dem Weib das Leben geschenkt.
    »Nun, ich werde wohl beginnen müssen, wir alle hier haben sicherlich weitere, wenn nicht weniger wichtige Dinge zu erledigen. Ansonsten werde ich Caitlyn persönlich nochmals unterweisen müssen.«, man könnte nun Mordgedanken vermuten.
    »Mein Vorhaben und dass hoffentlich bald unsere nennt sich Blutorden. Wir haben uns ja bereits einige Worte darüber ... unterhalten können, Black, was es damit auf sich hat. Eine ehemalige mächtige Organisation von Schwarzmagiern - Die elitäre Gruppierung, Beliars rechte Hand. Vollstrecker seines Willen, erbarmungslos und weise. Diese Unternehmung verschwand vor einiger Zeit und ich will den Orden wiederbeleben. Worin sind wir Schwarzmagier denn besser, als im wiederbeleben? Der Plan ist vielschichtig und komplex, wir werden Schritt für Schritt vorangehen müssen, unbeirrt unseren Zielen entgegen schreiten. Nun, da Ihr hoffentlich das Gesamtbild begriffen habt, will ich auf Details hinaus.
    Hier, seht Ihr die Karte unserer Welt, hier ist Argaan. Der damalige Blutorden hatte Khorinis wie das Minental im Fokus, wahrscheinlich des magischen Erzes wegen, unsere Interessen gelten zunächst jedoch dieser Insel allein.
    Wir brauchen einen Namen unter dem primitiven Volk, die Menschen müssen wissen, welches Unheil heranwächst. Wir werden uns Propaganda, Furcht und Gier zunutze machen. Und, selbst wenn ich von materiellen Gut wenig halte, wir benötigen eine Menge Gold. Erpressungen, eventuelle Ausrüstung et cetera - Alles wird uns Unmengen kosten, also müssen wir welches auftreiben - Schnell und viel. Es kommen dafür mehrere Optionen in Frage - Als ehemaliger Assassine erwarte ich von Ihnen saubere Arbeit, Sie werden die Abteilung leiten, falls es Ihnen zumute ist, Beliar wahrlich zu dienen. Überfälle, Auftragsmord und Heimtücke werden von Nöten sein. Wir können Überfälle nahe des Weißaugengebirges starten, lassen nur wenige Überlebende und brennen Ihnen unsere Bestimmung in den Schädel, so verbreiten sich Nachrichten und Gerüchte am schnellsten. Vielleicht können wir einen General entführen und Lösegeld verlangen? Nun, dazu später mehr. Weitgehend wird dies unser erster Fokus sein müssen - Aber auch das Anwerben fähiger Mitglieder ist durchaus von Priorität. Achso, um Missverständnisse auszuschließen - Ich sehe mich keineswegs als Diktator, doch werde ich den Blutorden leiten, solange sich diese Frage geklärt hat. Bei triftigen Entscheidungen bitte ich um Absprache. Fragen?«

    Sein Blick fiel auf sie hinab wie gigantische Gesteinsbrocken und erschlug sie mit brachialer Kraft. Mit Noxus war heute wahrlich das Kirschen essen vom Tisch.

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    Veteranin Avatar von Azshera
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    Azshera ist offline
    Azshera und Xarith hatten das Refektorium verlassen und den Weg zum Innenhof eingeschlagen. "Ich bin noch nicht so lange im Kastell, dass ich solche Dinge aus eigener Erfahrung erzählen könnte. Aber diverse Gerüchte habe natürlich auch ich gehört. Ich schätze, diese decken sich ungefähr mit dem, was Ihr über das Kastell gehört habt. Und dass ab und an Menschen verschwinden und wieder auftauchen, sofern diesen Mauern der Sinn danach steht, kann ich mittlerweile wohl doch bestätigen. Denn das ist mir selbst schon passiert. Vor einigen Wochen haben mich die Mauern wieder freigegeben und mit einem der Schwarzmagier zusammentreffen lassen." Was genau passiert war, erwähnte sie nicht. Sie selbst überging diesen Teil für sich. "Seitdem studiere ich die Magie und seit kurzem arbeite ich an meinen eigenen Experimenten. Ich habe auch dem Hohepriester bereits bei seinen Experimenten assistiert, den Ihr bereits kennen gelernt habt. Auch wenn ich über seine früheren Experimente diverse Gerüchte gehört habe. Aber wie Ihr sehen könnt, bin ich noch an einem Stück." Die junge Schwarzmagierin lachte, als sie den Innenhof betraten. Sie waren zur richtigen Tageszeit hergekommen. Das Farbenspiel war atemberaubend. Das Wasser im Brunnen reflektierte das Licht, welches im Hof brannte und beleuchtete die weit ausgedehnte Krone der Esche. Durch die Geräuschkulisse wurde die gemütliche Atmosphäre abgerundet. Azshera berührte ihren Begleiter sanft am Arm, um ihn in die Richtung eines Weges zu lenken, den sie gemeinsam abschreiten konnten. "Dieser Ort scheint seine ganz eigene und unergründliche Magie zu besitzen. Selbst im tiefsten Winter ist es hier sehr angenehm. Kühler als im Frühling, aber dennoch nicht so kalt, wie außerhalb dieser Mauern."

  9. Beiträge anzeigen #9
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Was der Schwarzhaarige alles über das Kastell in Erfahrung bringen konnte besaß einen sehr niedrigen Wahrheitsgehalt. Allein das imposante Mauerwerk entsprach der Richtigkeit. Zugegeben der Eingang konnte den einsamen Wanderer schon Furcht einflössen und somit zurück in das Loch jagen aus dem er gekrochen kam. Xarith folgte den Regeln. Von einem Fehltritt und dessen damit verbundenen Konsequenzen weit entfernt mochte das Leben hier ganz angenehm erscheinen. Was auch ganz sicher Verdienst von Azshera zu werten war. Denn ohne sie wäre schon in der Eingangshalle buchstäblich die Hölle über ihn herein gebrochen. Vielleicht, sicher war er sich dabei nicht, die zart gehauchte Warnung erreichte seine Ohren im rechten Augenblick.

    Experimente, das kein Fremdwort für den Schwarzhaarigen. Um was es sich dabei im Detail handelte hinterfragte er einfach mal nicht. Im Moment genoss es Xarith einfach ihrer Stimme zu lauschen, ein stiller Zuhörer.

    Beim Anblick der gewaltigen Esche reiste der Lange ungewollt zurück in der Zeit. Bäume säumten seit je her seinen Weg. Mal abgesehen davon das der Wald viele Monate ihm ein zu Hause bot, waren es die großen grünen Kronen die in Erinnerung geblieben waren. In Myrtana wachte die heilige Eiche im Zentrum von Silden über viele Menschen. Die wenigen Wochen in Al Shedim bildeten die einzige Ausnahme. Auf Argaan traten gleich zwei dieser vom Menschen schon immer bewunderten Pflanzen in sein Leben. Tooshoo und nun die Esche im Kastell. Dieser Baum stellte alles bisher Gesehnen in den Schatten. Der Schwarzhaarige konnte einfach nicht genug bekommen vom satten Grün.

    „Azshera es ist schon sehr seltsam, das magische Bäume immer wieder in mein Leben treten. Vielmehr bedeutet es ja das ich ihnen gegenüber trete. In Silden, in Schwarzwasser und nun mitten im Kastell. Aller waren sie schön und mächtig, thronten hoch über den Menschen und wurden immer verehrt.“

    Der leichte Druck den sie auf seinen Arm ausübte empfand der Schwarzhaarige als angenehm und ließ sich dabei gerne lenken.

    „Ihr interessiert euch für Magie. Also für die Magie Beliars. Wie weit seit ihr denn mit euren Studien. Wie habt ihr die Magie empfunden als sie das erste Mal durch euren Körper strömte.“

  10. Beiträge anzeigen #10
    Veteranin Avatar von Azshera
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    Azshera ist offline
    Er schien ebenfalls fasziniert von dem Anblick und der nahezu spürbaren Magie des Baumes. "Bisher habe ich den ersten Kreis abgeschlossen. Das heißt, ich beherrsche drei der ersten Zauber, die man lernen kann. Seitdem ich diesen Bereich der Magie beschritten habe, bin ich noch nicht wirklich dazu gekommen, mich weiter meinen Studien zu widmen, mit Ausnahme meiner Forschung, die ich auch noch betreibe." Nach einer Weile lenkte Xarith seine Schritte in Richtung der Esche. Er schritt mit ihr genau auf die Sitzfläche zu, auf der sie normalerweise zu meditieren pflegte. Der große Mann wartete darauf, dass sie sich setzte und ließ sich dann neben ihr nieder. Von diesem Punkt aus konnte man die Pracht des Innenhofs noch besser bewundern.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Schweigend, nachdem Noxus sie so rüde dazu aufgefordert hatte, folgte sie seinen Ausführungen. Jedoch verstand sie nur die Hälfte von dem, auf das er hinaus wollte. Er wollte einen Orden gründen und damit Angst und Schrecken über Argaan bringen? Zu welchem Zweck? Nur um des Schreckens wegen? Das ergab doch keinen Sinn. Dann wollte er für diesen Drei-Mann-Orden groß die Propagandatrommel rühren, in dem er Angst und Schrecken verbreitete? Das erschien Olivia nicht als der schlauste Plan, wo doch ein ganzer Haufen Paladine, Feuermagier und anderweitig Innostreue am anderen Ende der Insel lagerten.
    Noch befand sich die Insel in einem empfindlichen Gleichgewicht. Ethorn und Rhobar beäugten sich, umkreisten Sich und lauerten, wie zwei Tiger kurz vor dem Sprung. Doch auffällige Ritualmorde, oder was auch immer Noxus da bitte geplant hatte, würde die Großkatzen aufscheuchen. Wahrscheinlich nähme Rhobar den ersten toten Innosler zum Anlass dieses Verbrechen Ethorn anzuhängen, und Ethorn würde natürlich sofort die Besatzer dafür verantwortlich machen.

    Olivia war sich durchaus darüber im Klaren, das Chaos ein Aspekt ihres verehrten Gottes war, doch sollte sich Chaos bestenfalls gegen Andere wenden und nicht gegen einen selbst. Natürlich konnte Niemand behaupten Chaos beherrschen zu können, dafür war es schließlich Chaos, Unbeherrschbarkeit lag hier im Kern der Sache. Doch sollte man, wenn man Chaos stiften wollte, es zu mindestens so planen, dass man nicht im Zentrum der Zerstörung landete. Und somit war dieses Vorhaben, hier auf der Insel äußerst grenzwertig, fand zu mindestens sie. Denn wohin würde sich die geballte Kraft der Zerstörung richten? Wahrscheinlich auf die ganze Insel, und wo lag der einzige brauchbare Hafen, um zur Not von besagter Insel flüchten zu können? In Thorniara, das Herz des Feindes auf Argaan. Außerdem wartete Rhobar doch nur auf einen Auslöser um die ganze Insel platt zu machen. Wenn er einen Angriffskrieg rechtfertigen konnte, dann würde er nicht davor halt machen alles auszugeben, was gegen die Ideologie Innos‘ stand. Und eine Lehranstalt Beliars stand dabei bestimmt ganz weit oben auf der Liste, von verabscheuungswürdigen Zuständen.
    Olivia erinnerte sich an Vengard. Überall Militär, mehrere Kriegsschiffe im Hafen, Paladine… Wahrscheinlich würde alleine das stehende Heer der Hauptstadt Vengard ausreichen, um hier auf dieser kleinen Insel die entscheidende Wendung des Krieges zu bringen.
    Sie empfand dieses ganze Vorhaben als ein Spiel mit dem Feuer. Natürlich sollte man im Leben etwas wagen, doch blind in sein Verderben rennen, würde Niemanden weiterbringen. Tot war man Beliar zwar am Nächsten, doch dienen ließ es sich ihm dann schlecht.

    Doch Noxus schien sich seiner Sache sehr sicher. Anhand der Karten, Zeichnungen und Pläne, die er alle zusammengetragen hatte schloss Olivia darauf, dass er sich auf dieses Treffen nicht erst seit gestern vorbereitet hatte. Doch wie konnte man dann solche elementaren Dinge übersehen? Lag es an seinem Wahnsinn? War er so fixiert auf sein Ziel, dass er wesentliche Hürden einfach ausblendete?
    Der Hass, der Innosanhänger auf Beliar, war allseits bekannt, so etwas konnte man doch gar nicht übersehen, oder? Noxus anscheinend konnte es.
    Und dann die Sache mit dem Geld. Eine zweite unübersehbare Hürde. Woher bitte wollte er das bekommen? Das Land lag im Krieg, wahrscheinlich waren gerade im Königreich der Insel die Steuern so hoch, dass selbst die Reichen in Setarrif bereits am Hungertuch nagten. Wenn Noxus in seinem unbestreitbaren Wahn nicht gerade plante die Kriegskasse Ethorns aus dem Palast in Setarrif zu stehlen, dann sah das wohl in naher Zukunft schlecht mit großen Geldmitteln aus. Auch in Thorniara sollte es schwer werden an ausreichend Gold zu kommen. Natürlich gäbe es drei-vier reiche Adlige Familien – die ihrige war eine davon – doch auch die lagerten ihr Geld nicht grade unter dem Kopfkissen. Und nicht einmal Noxus konnte so verblendet sein und den Tempelschatz rauben wollen…

    „…benötigen eine Menge Gold. Erpressungen, eventuelle Ausrüstung et cetera…“
    Wofür brauchte man bei Erpressungen bitte Gold? Außer wenn man vielleicht welches an die Erpresser zahlen wollte. Wollte Noxus sich erpressen lassen?

    Am schlimmsten war jedoch für Olivia der Gedanke, dass Noxus Exitus ihren Meister damit hinein ziehen wollte. Sie hoffte nur, dass er sich darauf nicht einlassen würde. Denn welcher Kopf hier auf Argaan war bitte so hoch dotiert, dass es sich lohnen würde sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen? Ein Paladin in Thorniara? Wahnsinn, außerdem konnten die Adanosanhänger sowieso nicht zahlen. Ethorns Hofmagier in Setarrif? Verrückt, der ganze Tempel war absolut sicher abgeriegelt. Davon hatte sie sich überzeugen können, als sie damals durch Setarrif hindurchreiste.

    Noxus Schlussworte unterstrichen dann endgültig die Abstusität seines Vorhabens! ‚Ich sehe mich keineswegs als Diktator, doch werde ich den Blutorden leiten, solange sich diese Frage geklärt hat. Bei triftigen Entscheidungen bitte ich um Absprache.‘ Hierarchie in einer anarchistisch gedachten Vereinigung, und zu allem Überfluss auch noch mit einem demokratischen System? Das war lachhaft und Olivia musste sich zusammen reißen, um nicht zu lächeln.

    Noxus, Noxus, dachte sie, was hast du dir da ausgegrübelt…

    Sein harter, kalter Blick war auf ihren Meister gerichtet. So kannte sie Noxus gar nicht. Er wirkte hochkonzentriert und mit all seinen grauen Zellen bei der Sache. Seine wahnsinnige Art hatte er zwar nicht abgelegt, doch sie hatte sich verändert. Dort wo er sonst flatterig und übergeschnappt wirkte, war er nun… gefährlich, gerichtet, chaotisch, aber gerichtet. Sein cholerisch-dramatisches Gehabe war einem berechnenden, skrupellosen Auftreten gewichen.
    Olivia fühlte sich nicht wirklich wohl in seiner Gegenwart. Auch wenn er für sich wohl wusste was er tat, so war er für sie gerade unberechenbar. Vielleicht Gefährlich? Sie warf ihrem Lehrmeister einen kurzen, verunsicherten Blick zu. Hätte Meister Black nicht neben ihr gesessen, dann wäre sie längst gegangen. Zurzeit war es wohl besser, sich nicht in Noxus‘ Fokus zu befinden.

    „Fragen?“ Seine Frage riss sie aus ihren Überlegungen.
    Oh, ja Olivia hatte einige Fragen, doch sie schwieg.

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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Gespannt hatte sich Joe wie von Noxus angewiesen auf einen der Stühle gesetzt. Olivia tat es ihm gleich und setzte sich von Noxus Worten zum Schweigen gezwungen auf den Stuhl neben Black. Dann schien die Runde auch schon komplett zu sein, den das Weissauge ging direkt in seine Einführung über.
    Er wirkte heute gefestigt, weniger Chaotisch aber nicht minder des Wahnsinns verfallen. Noxus hatte den Makel des Wahnsinns ganz fest mit seiner Seele verankert. Er tröpfelte förmlich davon…
    Joe Black war nun schon seit Jahren Teil des Zirkels und hatte viele kommen und gehen gesehen. Noxus war nicht der erste Anhänger Beliars mit diesen Charaktereigenschaften. Joe erinnerte sich an Nafolux der ein ähnliches Verhalten an den Tag legte. Nafolux hatte grosses geleistet und von Jahr zu Jahr war seine Macht gestiegen. Joe erinnerte sich wie er damals den jungen Nafolux kennengelernt hatte. Einen Mann der nach Wissen und Macht lechzte, beides jedoch nicht im mindesten sein eigen nennen konnte. Knapp drei Jahre später hatte er wieder auf Nafolux getroffen und aus dem verweichlichten Jüngling war ein düsterer boshafter durch und durch Geistig kranker Priester Beliars geworden. Wann hatte er ihn zuletzt gesehen? Dass musste gut ein Jahr vor der grossen Wende in Bakaresh gewesen sein…
    Wahnsinn und Chaos waren gute Gefährten für Anhänger des dunklen Lords, nicht jeder war dafür gemacht, aber die die darin aufblühten waren zu grossem fähig. Ihr Geist war weniger geblendet von Tugenden und Gewissen und öffnete sich durch den Wahnsinn für Dinge die einem normalen Sterblichen oft verwehrt blieben.
    Joe hatte die ganze Zeit über, in der Noxus voller Energie von seinem Vorhaben erzählte geschwiegen. Hin und wieder blickte er zu Olivia. Zwar war er sich nicht mehr so sicher, was ihre Gesinnung und Denkweise anbelangte, doch er glaubte Abscheu und auch etwas Furcht aus Ihrer Mimik entnehmen zu können.
    Als Noxus in seiner Rede Flut geendet hatte stützte er sich auf den Tisch der wie ein Rednerpult vor ihm stand und blickte mit stechenden weissen Augen auf Joe und Olivia.
    Joe dachte kurz über das gehörte nach, dann nickte er ins leere und richtete sein Blick erst zu Olivia und dann zu Noxus. Mit ruhiger aber fester Stimme erwiderte er:

    „Noxus Exitus! Ich bin etwas erstaunt…
    Als erstes hätte ich erwartet, mehr Kinder des Zirkels hier zu sehen die euren Worten lauschen. Doch ich sehe nur meine Wenigkeit und meine Schülerin, die jedoch lediglich hier sitzt um zu lernen, wie viele Facetten des Glaubens die Anhängerschaft des Zirkels hat.
    Ich selbst versprach mir mit dem heutigen Treffen mehr über den Blutorden zu erfahren. Ihr habt bei unserem letzten Treffen mein Interesse geweckt, weil ihr Dinge wusstet von denen ich erst im Nachhinein mehr erfahren habe. Dinge die mich mit diesem Blutorden in Verbindung bringen. Durch das Ritual dass wir mit Don Esteban durchführten, schaffte ich es mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Nun weiss ich, dass der Bruder meines Urgrossvaters und dessen Familie Mitglieder dieses Ordens waren. Auch weiss ich, dass die Blacks generell Interesse daran hegten, die Interessen des Blutordens zu fördern. „

    Joe hielt inne, er sah wie sich Noxus Blick mit Interesse füllte, doch er sah auch das leicht nervöse Zucken an Exitus linkem Auge. Der Kerl war sehr angespannt. Er wollte diesen Orden! Er wollte ihn anführen und zur Grösse führen, er wollte herrschen und zerstören! Und doch hatte er noch nichts in der Hand ausser einem Buch mit Erzählungen vergangener Tage. Joes folgende Worte könnten ihn tief verletzen, antreiben oder komplett ausrasten lassen.

    „ Viele Worte sprudeln über eure Lippen Bruder Noxus, und ich sehe den Fanatismus der euch antreibt. Doch scheint es mir, dass die Worte die ihr sprecht nicht das erwartete Wissen überliefern das der Hörer erwartet.“

    Noxus Pupillen weiteten sich, Joe sah wie er seine Hände anspannte und förmlich in den Tisch krallte. Black musste sich zusammenreissen um ein süffisantes Grinsen zu unterbinden.

    „Grosse Pläne strebt ihr an. Nach Macht , Ehrfurcht und Einfluss lechzt ihr. Ich kann euren Antrieb verstehen. Und ja, der Gedanke einen Orden ins Leben zu rufen der im Sinne unseres Herrn agiert und seinen Namen ins Land trägt imponiert mir. Doch was ihr hier vorzuweisen habt, ist nichts was mein Interesse an eurem Unterfangen binden könnte!“
    Noxus gefestigte Mimik brach in sich zusammen. Sein Gesicht wurde von zig Falten des Hasses verzerrt und der Wahnsinn in seinen Augen begann förmlich zu brennen. Damit hatte er nicht gerechnet! Empört hob er seine schwärzliche Hand der Schwäche und ballte sie zu einer drohenden Faust. Boshaft schleuderte er Joe einen Fluch entgegen und schrie:

    „Wie kannst du es wagen!?!!??!!“ Ich…“

    Doch weiter kam er nicht. Joe hatte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit und Leichtigkeit aus seinem Sessel erhoben und war zu Exitus hinübergeeilt. Mit beiden Fäusten hämmerte er einmalig auf die Tischplatte. Der laute Knall hallte durch die Bibliothek und schnitt Noxus das Wort ab.
    Joes Leichtigkeit war aus seinem Gesicht gewichen. Sein Blick war dunkel, streng beinahe endgültig.
    Wütend, mit einer Stimme die keine Wiederworte duldete sprach er:

    „Wie könnt IHR es wagen Noxus Exitus?! Was denkt ihr wer ihr seid?
    Angekommen als Schwächlicher Niemand, wurdet ihr von Beliar erwählt seine Lehren zu erlernen um grosses zu tun! Doch Wahnsinn und Boshaftigkeit verblendet euren Geist! Ihr seid Schwach Noxus Exitus! Das habe ich schon in den Katakomben gemerkt! Doch schlummert grosses Potential in euch! Alleine deshalb gebe ich mich mit euch ab Narr! Ihr könntet grosses Vollbringen, den Blutorden tatsächlich zur alten Grösse heranwachsen lassen. Doch dafür seid ihr noch nicht vorbereitet! Im Moment lechzt ihr nur nach der Macht die sich für euch daraus resultiert.
    Ihr wagt es mir den Posten des Auftragsmörders unter eurem Kommando aufzuerlegen? Mir einem ehemaligen Elite Assassinen der Kasbah? Denkt ihr wirklich die Jahre des Trainings in der heissen Wüste Varants, die endlosen Kämpfe unter dem Kommando meiner damaligen Herren DraconiZ und Berash hatten den Sinn einmal unter eurer Führung Leben zu nehmen?
    Ich spucke auf euch Noxus! Ich spucke auf euren Wahnsinn der euch dazu treibt mit einer solchen Respektlosigkeit zu mir zu sprechen! Wisst ihr eigentlich wer ich bin? Wisst ihr wie viel ich in der vergangenen Zeit für meinen Herrn Beliar geleistet habe?
    Ihr wisst nichts! Ihr seid Blind vor Machtgier! „

    Joe hielt inne, er redete sich in Rage und hatte gar nicht bemerkt wie Nahe er Noxus inzwischen gekommen war. Mit leichtigkeit hätte er den Mann nun packen können um ihm mit blanken Händen das Leben zu nehmen…
    Doch Joe riss sich zusammen. Alles war gut, nichts entglitt seinen Händen…
    Er atmete wieder ruhiger und machte zwei Schritte zurück. Mit einigen Handgriffen zupfte er seine Kleider zurecht und ging dann zu seiner Schülerin Olivia hinüber, die sich in der Zwischenzeit, scheinbar komplett überrascht in ihren Sessel gepresst hatte. Joe drehte sich erneut zu Exitus und fuhr mit deutlich gelassener und ruhigerer Stimme fort:

    „Mein Angebot steht, Noxus Exitus. Ich unterstütze euch in eurem handeln insofern ich den Sinn Beliars zu dienen dahinter sehe. Doch wagt ihr es noch einmal euch als meinen Meister anzupreisen, werde ich euch töten!
    Ich diene Beliar! Und dem Zirkel insofern es meiner Sache dienlich ist. Der einzige Mensch dem ich Rechenschaft ablege und dessen Worte über den meinen Stehen ist der ehemalige Hüter und Erwählte Ardescion!
    Lernt erst mal etwas mehr über unsere Familie hier, erlernt Demut zu empfinden! Solltet ihr mit eurem Unterfangen Dinge vollbringen, die Beliars Willen wirklich dienlich sind dürft ihr euch an mich wenden. Doch wagt es nicht meine Zeit erneut für solch wirres Geschwafel zu vergeuden.
    Ihr mögt rasch in unserer Hierarchie empor geklettert sein, Wissen wird im Kastell nun einmal belohnt, doch seid ihr in meinen Augen noch immer ein Küken. Wirklich geleistet habt ihr für unseren Zirkel meines Wissens nach nichts. Demut Noxus! Denkt darüber nach!“
    Dann drehte er sich wieder zu Olivia und forderte sie auf ihm zu folgen. Sie verliessen die Bibliothek und liessen Noxus, baff und wortlos, alleine ind er Bibliothek stehen.
    Ihr Ziel war der Magieraum im ersten Stock, Joe wollte damit beginnen Olivia das beschwören Untoter Kreaturen beizubringen. Auf dem Weg dahin fragte er sie nach einer Weile des Schweigens:

    „Nun, ich Pflege ein offenes Verhältnis zu meinen Schülern, immerhin wird uns diese Erfahrung ein Leben lang binden. Mich interessiert, was ihr über das soeben Erlebte denkt. Sprecht offen und ohne jede Scheu Olivia.“

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    „Was ich darüber denke?“ Olivia war immer noch verwirrt und verschreckt von dem eben erlebten.
    „Nun offen gesagt ist alles völlig anders verlaufen, als ich erwartet hatte…!“

    Sie sollte offen sprechen? Sie sollte ihrem Meister, einem heißblütigen ehemaligen Assassinen offen ins Gesicht sagen, dass er ihrer Meinung nach weit über das Ziel hinausgeschossen war? Das er, wie sie fand, vor Noxus, der heute einen für seine Verhältnisse gutes Benehmen an den Tag gelegt hatte, fast völlig die Beherrschung verloren hatte? Besser nicht…

    Ja, nun… wo soll ich anfangen? Ich habe aufmerksam zugehört und versucht Noxus zu folgen. Doch das viel mir leider schwer. Ich bin mir sicher der Fehler liegt bei mir. Mir fehlt wohl einfach das entsprechende Vorwissen. Dennoch habe ich verstanden, dass Noxus einen untergegangenen Orden wieder auferstehen lassen will. Äh, warum ist er überhaupt untergegangen?
    Na egal, also wo war ich? Ja: Der Blutorden?! Eine elitäre Vereinigung von Schwarzmagiern. Ich habe leider nur nicht ganz verstanden, was diese Vereinigung für ein Ziel hat? Die Herrschaft der Insel?
    Auch denke ich, dass es an der Umsetzung noch ein wenig hapert. Mit den ganzen königlich-myrtanischen Truppen im Norden und den Rebellen im Süden der Insel wurde ein empfindliches Gleichgewicht aufgebaut. Attentate und Überfälle im größeren Rahmen könnten es durcheinander bringen. Ich habe Angst, dass die Insel dann in Mord und Totschlag versinkt. Das Großreich Rohbars ist Etorns Truppen an militärischer Stärke überlegen. Wenn sie vermuten dass sie Rebellen mit Beliaranhängern paktieren, dann werden sie sich wohl nicht mehr so vornehm zurückhalten wie sie es bisher taten und die ganze Insel nieder machen. Ich sehe dann auch das Kastell gefährdet…
    Ihr nennt mich jetzt sicherlich ängstlich, dich die Erinnerungen aus Bakaresh sitzen tief. Ich habe eine Heimat verloren, ich möchte nicht noch eine verlieren.“
    Sie guckte betreten zu Boden. Als Dienerin Beliars sollte man bestimmt nicht ängstlich sein. Doch sie war es. Ihre Mutter hatte damals große Angst gehabt, als der Sturm auf ihre Heimat begann. Sie unternahm alles um ihre damals vierzehnjährige Tochter vor Übergriffen von Soldaten zu schützen. Sie waren geflohen, während der Vater die Abreise organisiert hatte.
    Im Nachhinein hatten sie erfahren, dass die Übernahme relativ gesittet von statten gegangen war, Rohbar schien sein Truppen wirklich im Griff gehabt zu haben, doch die Panik die ihre Mutter damals erfasst hatte konnte sie einfach nicht vergessen.

    „Was den Aufbau anbelangt, da sehe ich weniger Probleme. Auch dass praktisch nur ihr zu dieser Besprechung zugegen wart. Der Sinn einer Elitären Gruppierung ist es doch, nicht gerade jeden zu nehmen, oder? Also hat Noxus bisher nur Euch angesprochen. Und wenn ich seinen Blick deuten will, dann denke ich, dass er nicht sehr glücklich war, dass ich ebenfalls dort war. Ich denke er will die Sache nicht an die große Glocke hängen.“

    Olivia folgte ihrem Lehrmeister weiter durch die Gänge des Kastells. Sie wusste nicht wohin ihr Meister sie bringen würde, auch kannte sie sich in dem Teil des Gebäudes, durch welchen sie gerade wanderten nicht sonderlich gut aus. Ab und zu kamen sie an einer Tür vorbei, Olivia vermutete Labore dahinter.
    Nachdem sie sich in Ruhe ein paar Gedanken über die nächsten Sätze gemacht hatte, sprach sie weiter.

    „Ihr meint Noxus will diesen Orden unbedingt, will ihn sogar leiten? Ich glaube ehr, dass er nur Teil davon sein möchte. Er möchte glaube ich niemandem anleiten, sucht viel mehr nach jemanden, dem er sich gerne unterwerfen mag, wenn dieser Jemand die geeigneten Fähigkeiten mitbringt. Ich gestehe, er hat das unglücklich ausgedrückt, doch wenn ich so drüber nachdenke, dass könnte man seine Worte dahingehend deuten. Noxus hat nur verstanden, dass es Führung bracht um etwas wie einen Orden aufzubauen. Wer will diese Führung so lange übernehmen, bis eine neue Führung sich anbietet, oder sich bildet. Da er Euch so explizit angesprochen hat wäre ich davon ausgegangen, dass er Euch, wenn Ihr Euch dafür bereit erklärt als gleichberechtigtes Mitglied der Führungsriege ansieht. Er sagte doch er zählt auf euch und eure Fähigkeiten.“

    Zu ihrer großen Verwunderung hatten sie die Treppe in der erreicht und zielstrebig stieg Joe Black sie auch empor. Was wollte er dort oben? Waren dort nicht einfach nur die Quartiere der Magier? Es war zwar schon spät, doch schlafen wollte sie sich noch nicht legen. Da er sich aber noch nicht umgedreht hatte und sich auch noch nicht verabschiedet hatte, ging Olivia davon aus, dass er wollte, dass sie ihm folgte. So hob sie den vorderen Teil ihrer Robe etwas an und eilte hinter ihm die Treppe empor. Oben am Treppenabsatz angekommen musste sie sich beeilen um wieder zu ihm aufzuschließen. Er ging verdammt flott? Ob ihn das Gespräch mit Noxus so sehr aufgewühlt hatte? Vielleicht.

    „Nun also vielleicht sollte mit Noxus noch einmal gesprochen werden. Er schien diesen Orden, wie ihr schon angedeutet habt, ja gerne wiedererwecken zu wollen. Dabei kann er Hilfe sicherlich gut gebrachten. Und wenn Eure Familie eine solch große Rolle darin gespielt hat, dann solltet ihr das Erbe Eurer Familie nicht leichtfertig ablehnen, denke ich.
    Ich hoffe ich trete Euch damit nicht zu nahe, Meister Black…“

    Inzwischen waren sie vor einer Tür angekommen. Schweigend hatte Black sie geöffnet und ließ ihr, als Dame, den Vortritt. Olivia erkannte schnell, dass es sich bei diesem Zimmer nicht um eine Wohn- und Schlafkammer handelte. Der Raum war größtenteils Leer. An der gegenüberliegenden Wand war eine große Truhe zu sehen und darüber hingen zwei Regalbretter auf denen einige Bücher gestapelt lagen und andere merkwürdige Utensilien.

    Ihr Lehrmeister hatte den Raum nach ihr betreten, die Tür geschlossen und war sicheren Schrittes über den Basaltplatten Boden zu der Truhe gegangen. Dort kniete er sich nieder und begann etwas in der Truhe zu suchen.
    Olivia war jedoch immer noch in Gedanken über Noxus‘ Pläne vertieft. Das was er vorhatte konnte gefährlich werden, und wenn man es Leuten wie Noxus allein überließ, dann würde vielleicht wirklich Schlimmeres passieren. Besser also, wenn Jemand dabei war, der ein Auge auf die Machenschaften dieses Ordens hatte.

    „Äh Meister?“ Er hatte sich erhoben und einen Beutel in der Hand. Er sah sie fragend an. „Meister wäre es möglich, dass auch ich diesem Orden beitreten könnte?“

  14. Beiträge anzeigen #14
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Saß ein Mann neben einer Frau auf der Bank, den Arm um ihre Schulter geschlungen. Der süße Duft ihrer Haut raubte ihm die Sinne. Die Schlinge der wohligen Wärme zog sich mit jedem Atemzug enger. Ihre Brust begann zu beben. Die Blicke verharrten im Gesicht des anderen. Ihre leicht geöffneten Lippen luden zum Küssen ein.


    Ja so könnte eine sehr schöne Romanze beginnen oder auch zu einem jähen Ende finden. Xarith aber starrte nicht in das Gesicht der schönen Frau. In die Lücke zwischen ihm und Azshera passten tatsächlich noch zwei weitere Menschen. Seine Hände ruhten auf den Knien dabei klopften die Finger nervös im Takt, den Xarith selbst vorgab. Für den Augenblick fernab der Worte herrschte Schweigen. Vielleicht war es dieser Baum der alte Sehnsüchte weckte, ihre Nähe die ihm die Sprache verschlagen hatte. Die letzten Stunden oder gar schon Tage fast immer an ihrer Seite waren nicht einfach für ihn gewesen. Eigentlich sehnte sich jeder Mann danach eine hübsche Frau kennenzulernen. Nur ständig seine Verlegenheit zu verbergen kostete Kraft. Darum genoss der Schwarzhaarige einfach diesen Moment als das Glück ihn küsste. Egal ob der hochrote Kopf schmerzte, egal waren die nassen Hände. Er hatte sich schon an die ständigen Hitzewallungen gewöhnt. Zumindest stellte sich die Körperpflege in einer Wanne warmem Wasser als recht einfach dar.
    Doch über seine Lippen kam nicht die Frage, ob sie eventuell zu einem Essen im Kerzenschein ja sagen würde. Dieser Schritt war eine Herausforderung. Nicht jeder war breit die Anstrengungen einer Klettertour auf sich nehmen. Erfolg und Scheitern lagen sehr dicht beieinander. Xarith konnte einfach nicht den Mut aufbringen. Für ihn war es einfacher sie mit Fragen zu löchern deren Antworten nicht mit einem entsetzen nein endeten.

    „Hier an diesen magischen Ort spüre ich die Energie durch meinen Körper fließen. Ich stelle mir dabei die Frage ob es mir an diesen Ort gelingen wird ein Feuer allein mit meiner Willenskraft zu entfachen. Ich habe das Verlangen danach. Aber ich strebe nicht nach Macht. Macht in den falschen Händen kann zerstörerisch sein, das übertriff bei weitem unsere Vorstellungskraft.“

    Xarith machte eine Pause, fast automatisch suchte seine Hand nach einem Glas Wasser. Durst oder gar Trockenheit auf der Zunge verspürte der Lange dabei nicht. Ablenkung nur dazu diente dieser kleine nicht unbedingt gern gesehene Handgriff. Überspielte es doch für einen winzigen Moment die eigene Unsicherheit.

    „Sicher langweile ich euch mit diesen kaum vor Sinn strotzenden Worten. In Eurer Anwesenheit fühle ich mich plötzlich ganz klein. Das soll aber nicht bedeuten dass ich Angst verspüre oder ihr mich gar verschreckt. Es ist einfach so dass ich nicht wie ich mich gegenüber einer Frau verhalten soll. Es ist euch sicher schon aufgefallen das mein Kopf die Farbe einer überreifen Tomate ähnelt. Von daher seid mir bitte nicht böse, wenn meine Lippen verschlossen sind und meine Augen euren ausweichen.“

  15. Beiträge anzeigen #15
    Veteranin Avatar von Azshera
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    Azshera ist offline
    Azshera lächelte ihn an. "Eine Flamme entzünden könnt ihr, sobald ihr den ersten Kreis abgeschlossen habt. Zumindest, wenn Ihr diesen Zauber wählt und die richtigen Voraussetzungen gegeben sind." Sie wollte ihm das nicht demonstrieren, damit er sich nicht noch kleiner fühlte. "Ihr langweilt mich nicht. Es ist nicht sehr lange her, da bin ich auch durch diese Mauern gewandelt und habe den Wunsch gehegt, Flammen zu entzünden oder andere magische Dinge zu vollbringen. Ich verstehe Euch sehr gut. Alles was in diesen Mauern passiert regt zu solchen Gedanken an. Ich bin mir sicher, wenn Ihr hier bleibt, dass Ihr auch ein guter Magier werden könnt. Immerhin wart Ihr ehrgeizig und mutig genug, diese Mauern zu betreten. Allen Gerüchten und der äußeren Erscheinung zum Trotz." Sie sah - immer noch lächelnd - zu der Baumkrone auf. "Diese Esche ist auch nicht an einem Tag aus dem Boden gewachsen, wie sie jetzt ist. Wir müssen an uns selbst wachsen. Und ich denke, Ihr habt schon einen Schritt dorthin gesetzt, der mir noch bevorsteht. Ihr habt Eure Gedanken an Rache bereits abgelegt. Damit seid Ihr gewachsen. Mir steht dieser Schritt noch bevor und er ist alles andere als einfach." Die junge Schwarzmagierin lächelte immer noch, denn sie versank bei dem Anblick, der sich ihr bot, nicht wieder in diese Gedanken. Es war unmöglich bei dieser Atmosphäre in dunkle Emotionen abzurutschen. "Ich weiß aus frühen Tagen auch nur, wie man richtig mit aufdringlichen Männern verfährt. So einer seid Ihr aber nicht. Deswegen bin ich selbst auch sehr unbeholfen. Aber auch an diesen vermutlich eher kleinen Dingen versuche ich zu wachsen. Und ich verurteile Euch nicht dafür, dass Ihr ein ähnliches Problem habt." Sie erinnerte sich daran, wie verlegen sie war, als er ihr den Arm angeboten hatte. Es war sehr ungewohnt, eine derartige Behandlung zu erfahren. Immer noch sah die junge Frau lächelnd hinauf in die Baumkrone.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Ein breites Grinsen erstreckte sich über die plötzlich entspannte Maske seines Gesichts. Es machte den Eindruck, als wäre Noxus bereit, in Beliars Reich einzugehen, so entspannt und glückselig wirkte er.

    »Er ist es! Verdammt, er ist es!«, flüsterte er hysterisch vor sich hin. Wer würde einem Verrückten denn zutrauen, dermaßen eine Show abzuziehen, nur um sich davon zu überzeugen, an den richtigen Mann geraten zu sein. An das richtige Mitglied. Auch wenn es ihn mauserte, dass Caitlyn nicht aufgetaucht war - Wie ihm von einem Dämonen berichtet wurde, hielt sie sich strikt an ihre Lehre, wohl die beste Entschuldigung, außer dem Tod selbst, die sie haben konnte. Dennoch, Joe war mit vollem Herzen bei der Sache die sich Beliar nannte. Er hatte es zwar sehr persönlich genommen, was Noxus für ein Zeichen seiner Vorsicht hielt, um sich durch eine so hitzige Aktion distanziert zu verhalten, dennoch hatte er sich offenbart, wie ein aufgeschlagenes Buch. Er war kein Söldner, kein typisches Vorurteil von Kerl, der für Gold mordete. Black war ein Schwarzmagier, mit Leib und Seele. Allerdings würde er wohl noch das kleine Missverständnis zwischen ihnen klären müssen. Ob er einfach einen Dämon schicken sollte? Vielleicht war es nicht weise ihre Dienste zu überstrapazieren.
    Vom Erfolg gerührt ließ er sich im Refektorium nieder um ausgiebig zu speisen, ärgerte sich dennoch über den Verlauf. Zwar hatte er erreicht, was er wollte, doch dass hieß das Black ihm eine solche chaotische und primitive Herangehensweise zutraute. Er würde sich wohl noch beweisen müssen. Vor allem, wie kamen sie auf die Idee, er würde sich die Mühe machen, sie persönlich einzuweisen und dann auch noch einzeln? Einige säuberliche Pergamente hätten sie sicherlich weit genug aufgeklärt, so dass sie mit dem nächsten Vorgehen spekulieren könnten, statt auf simplen Fragen hängen zu bleiben.

    Genährt schritt er abermals nachdenklich in die Bibliothek und setzte sich wieder an den Tisch, den er seit Wochen reserviert hatte. Ob man so etwas hier überhaupt konnte? Unwahrscheinlich. Ordnung schaffend, packte er die Utensilien beiseite und setzte mit einer feinen Feder eines unbekannten Vogels die Spitze leicht in die schwarze Tinte.

    Quelle.



    Mit einem letzten Schwenk ließ er die fließenden Bewegungen stoppen, die in Anmut einen solchen akkuraten Brief erzeugt hatte, fertigte mittels Magie zwei weitere Versionen an, die an Caitlyn und Black adressiert waren - Zweite enthielt zudem die Botschaft, dass der Test, bei dem es sich bei dem Ordens-Treff gehandelt hatte, bestanden ward sowie natürlich der Tatsache an sich - Und bat einen Dämon die Pergamente dort abzuliefern, wo sie hingehörten. Den Willen Beliars predigend, machte sich die niederträchtige und zugleich edle Kreatur an die Arbeit. Die letzte Kopie behielt er für sich, es würde sich noch herausstellen, wie er die restlichen Anhänger Beliars mit dieser Thematik in Kontakt bringen wollte. Vorerst wollte er nichts überstürzen, selbst, wenn es gerne so wirkte.

    Es war ihm lieber, dass es langsam hin-durchsickerte, statt sie wie Flyer zu verteilen. So etwas wurde anderen für gewöhnlich nur angetraut. Die erste Voraussetzung. Ob sie sich Ringe als Erkennungszeichen fertigen sollten? Sein Blick fiel auf ein eben solches Schmuckstück, simpel, teilweise gar verkratzt und geschabt, dass er am rechten Ringfinger trug. Komplett schwarz. Simpel. Brillant. Sowie Schwarzmagier.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Joe dachte über die Worte seiner Schülerin nach während er die Truhe schloss die sich normalerweise in seinem Zimmer befand. In dem Beutel den er aus ihr genommen hatte, befanden sich getrocknete Sumpfkrautblüten. Mit einem fast lautlosen Puffen verschwand die Truhe wieder und die beiden standen in dem grossen aber leeren Raum. Während der ehemalige Assassine stehend eine Blüte aus dem Beutel kramte um sie in der freien Handfläche zu zerbröseln machte er sich daran, die Fragen Olivias zu beantworten:

    „Viele der Fragen die du stellst, sind auch bei mir noch offen. Ich hatte erwartet eben solche Details im heutigen Gespräch zu erfahren. Warum starb der Blutorden aus? Welche Aspekte des Ordens sind es die Noxus wieder aufleben lassen will? Doch stattdessen hörte ich nur Wahn, Gier und Hass aus ihm sprechen. „
    Joe hatte die Blüte vollkommen zerkleinert und machte sich nun daran, sie mit Tabak zu vermischen.

    „Ich hatte mich in Rage geredet, etwas die Fassung verloren. Doch ihr könnt mir glauben verehrte Schülerin, ich habe mir meinen Teil dabei gedacht. Noxus ist ausserordentlich talentiert was das Wirken der dunklen Magie anbelangt. Er ist ein grosser Denker, und ein Erschaffer wenn ihr es so sehen wollt. Doch es mangelt ihm an Erfahrung. Er ist noch sehr jung, wenn man seinen Werdegang im Zirkel beachtet. Es fehlt ihm die Reife und die Macht die er erlangen könnte, blendet ihn. Es war meines Erachtens wichtig ihn auf die Boden der Tatsachen zu holen. Ihm einen Spiegel vor Augen zu halten damit er aus dieser Trance des Wahns erwacht und den Fokus für seine Ziele richtig auslegen kann. „

    Gekonnt begann er einhändig mit etwas Papier einen Rollfilter zu drehen.

    „Darum habe ich auch gesagt, dass er wieder zu mir kommen kann sobald er sein Denken überdacht hat. Ich will ihn fördern verstehst du, aber nicht solange sein handeln von Grössenwahn geleitet wird. So wird er den Blutorden nicht wieder erwecken und zur Grösse führen sondern lediglich einen alten Ehrbaren Namen nutzen um sein eigenes kleines Ding zu drehen. Wenn ich Noxus richtig eingeschätzt habe, und ich denke über sehr gute Menschenkenntnisse zu verfügen, wird ihn meine Aussagen erst kränken, dann zur Wut auf mich anstacheln aber zum Schluss zum Überdenken derselben bewegen. Wenn sich dann sein Blick auf die Tatsachen geklärt hat, wird er mich erneut aufsuchen. Der Hass wird vielleicht bleiben, vielleicht muss ich auch immer damit rechnen irgendwann von ihm erdolcht zu werden, doch wenn damit das grosse Ganze, Namentlich der Dienst im Namen Beliars gewährleistet ist , bin ich bereit dieses Opfer zu geben.“
    Der Stängel war inzwischen fein säuberlich gedreht und wurde vom Erbauer angezündet. Genüsslich nahm Joe einen tiefen Zug.

    „Und nein, ihr tretet mir nicht zu Nahe Olivia, immerhin bat ich euch um euer ehrliches Wort. Was das Ablehnen meines Erbes anbelangt. Nun, ihr kennt weder mich, meine Vergangenheit noch meine Familie, ich lehne nichts ab. Ich bin lediglich nicht so Naiv mein Ziel aus den Augen zu verlieren mein Kind. „

    Ein weiterer Zug füllte seine Lungen, seine Augen wurden etwas glasig, seine Stimme ruhiger.

    „Wenn ihr ehrliches Interesse am Aufbau oder einer einfachen Mitgliedschaft des Ordens habt, sehe ich keinen Grund warum ihr eurem Wunsch nicht nachgeben solltet. Ihr seid ein freier Mensch in al eurem Handeln. So wie ihr euch für diesen Kurzhaarschnitt entschieden habt. So wie ihr euch entschieden habt in welchen Dienst ihr euch stellt, so wie ihr euch entschieden habt euer altes Leben abzuleben.“

    Joe machte eine kleine Drehung um sich selbst, den Stängel dabei spielerisch im Mundwinkel hängend. Er nickte kurz und klatschte mit den Händen zweimal. Man konnte eine kurze elektrische Ladung , ein feines Knistern verspüren. Dann entfeuchte sämtliches Licht und der Raum dunkelte in absolute Schwärze ab. Einen Sekundenbruchteil später wurde es wieder hell und Joe und Olivia standen auf dem Friedhof aus Joes Kindheit der auch schon für Nicoleis Lehre hinhalten musste.
    Am schwarzen Nachthimmel thronte ein grosses bauchiger Mond und dutzende Sterne besprenkelten das Schwarz um ihm etwas Trostlosigkeit zu nehmen.
    Joe setzte sich auf einen alten ausgebleichten mit Moos bewachsenen Grabstein.
    „Das hier ist einer der Magieräume des Kastells, generell im Erdgeschoss aufzufinden, diesen hier fand ich vor ein paar Tagen eher zufällig. Da er abgelegen ist, dachte ich er würde uns ganz dienlichs ein.“

    Wieder zog er am Stängel, nicht im Geringsten daran denkend seiner Schülerin einen Zug abzugeben, immerhin würde sie ihre Konzentration noch brauchen!

    „ Wir werden heute damit beginnen, Untote Kreaturen zu beschwören, oder besser wir versuchen dir die Grundlagen beizubringen. Die Magieräume bieten sich deshalb an, weil sie sich den Wünschen des Nutzers unterordnen und so im steten Wandel sind. Auch ist hier die Magie nach deren Meisterschaft wir streben in schier unersättlichen Mengen vorzufinden.“

    Joe hob seine linke freie Hand und begann sie langsam aus dem Handgelenk kreiselnd zu bewegen. Ein violetter Schimmer, erst fein dann immer klarer zu sehen, wandte sich in etwa drei Fingerbreitem Abstand um Joes Hand. Warum der Schimmer bei Joe violett war wusste dieser noch nicht, er glaubte aber daran, dass die Farbe etwas mit der Aura der Seele zu tun hatte. Joe streckte die Hand aus und der Magiestrom floss über die Handfläche durch die Luft um schliesslich eines Wasserfalls gleich ins Erdreich abzusickern.

    „Beim Beschwören von Skelettwesen gibt es drei Arten deren wir uns bedienen können.
    Man kann sich an den Knochen bedienen die bereits vorhanden sind und mithilfe der Magie und dem Wissen über die Anatomie wie bei einem Puzzle Teilchen um Teilchen zusammenfügen und das unbelebte beleben. Dies ist im Vergleich relativ einfach und braucht deutlich weniger Kraft als die anderen beiden Methoden. Ihr könntet aber auch selbst die Knochen erschaffen indem ihr sie aus purer Magischer Energie schmiedet, danach zusammensetzt und belebt. Deutlich komplexer wenn ihr mich fragt und der Kraftaufwand den ihr betreiben müsst ist um ein vielfaches höher als bei der ersten Methode. Darauf würde ich nur zugreifen, wenn ihr keine anderen Möglichkeiten habt. Bedenkt aber, dass in den vielen Erdschichten die unter einem liegen meist mit dem richtigen Gespür dutzende Knochen verstorbener Wesen findet.
    Und die letzte und gefährlichste Art, ist das beschwören der Kreaturen aus Beliars Reich selbst. Wir sind dazu veranlagt die Sphäre zu durchbrechen, ins ein Reich zugreifen um uns zu nehmen was wir brauchen, doch lasst euch von diesem verlockenden Angebot nicht blenden. Etwas aus dem Reiche Beliars zu nehmen bleibt meist nicht ohne Folgen, sich selbst den Kräften dieser Sphäre auszuliefern ist ein stetes Spiel mit dem eigenen Leben. Was wenn anstelle der Blutfliege nach der ihr verlangt , plötzlich ein eigenwilliger Dämon diesen Schlupfwinkel nutzt? Ihr würdet als Gefäss dienend ausbrennen während eine neue Gefahr die Weltgeschichte durchrüttelt.“

    Joe schmunzelte verwegen und ballte seine Faust zusammen. Sofort spannte sich der feine Magiefluss der ins Erdreich gesickert war zusammen. Joe zog etwas an der Energie und sein Gesicht verspannte sich anhand der Konzentration die er aufbringen musste. Dann urplötzlich begann der Erdboden eines Grabes von unten nach oben aufzubröckeln. Kleine Klumpen wurden nach oben geworfen ganz so als ob sich etwas nach draussen schaufeln wollte.

    „Als erstes Olivia, gilt es für euch, hier zu meditieren. Ich möchte dass ihr die Energien die hier zugegen sind erspürt und ihn eurem Geist selektiert. Danach möchte ich, dass ihr damit beginnt, die Energie die euch so belebend vorkommt, mithilfe eures Geistes zu kontrollieren und zu lenken. Habt ihr dies erstmal geschafft, ist es euch möglich damit zu hantieren wie ich es gerade mache.“

    Aus dem Boden erhob sich etwas, erst langsam dann immer schneller hievte sich ein Hundeskelett nach oben. Genauer gesagt handelte es sich dabei um einen Hund ohne Hinterbeine der eher kläglich versuchte mithilfe der vorhandenen Vorderbeine sein Grab zu verlassen.

    „Die Magieströme zu kontrollieren, mit ihnen zu verschmelzen und sie als Verlängerung des eigenen Geistes zu sehen ist die wohl schwerste Grundprüfung Olivia Rabenweil. Doch habt ihr dies erstmals geschafft, und mit euren Vorkenntnissen bin ich mir sicher ist es nur eine Frage der Zeit bis ihr es schafft, werdet ihr damit das Erdreich hier durchstöbern können. Ihr werdet Knochen ertasten, sie umfassen, schmecken und fühlen können. Seit ihr soweit, zeige ich euch, wie ihr sie zusammensetzt und belebt!“

    Joe ballte noch immer die Faust, ganz so als ob er darin die Leine halten würde, die den Hund unter seiner Kontrolle liess. Der Hund selbst kroch mühselig zu seinem Herrn hinüber der ihn dann auch gleich als Fussstütze missbrauchte damit er auf seinem Grabstein bequemer sass.
    Doch ehe Joe sich auf die Arbeit seiner Schülerin fokussieren konnte, wurde er von einem Dämon aufgesucht der ihm eine Schriftrolle übergab.
    Neugierig öffnete Black diese und begann die folgenden Worte mit Spannung zu lesen.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Provinzheld Avatar von Caitlyn
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    Caitlyn ist offline
    "Soso.." murmelte die Schwarzmagierin und leise zu lachen. Sie erhielt nun also zwei Pergamente, welche sich auf das Geschehen in der Bibliothek bezogen. Dies bestätigte sie in ihrem Gedanken, dass eine strikte Fortsetzung der Lehre doch sinnvoller gewesen war, als das Erscheinen bei dem Treffen. Schließlich hatte sie auch so alle benötigten Informationen bekommen. Zumindest hatte sie nicht das Gefühl, es fehle etwas.

    Als die Magierin nun die beiden Pergamente überflog und darin eine kleine Geschichtslektion bekam, sowie eine Art Manifest der Ziele, die Noxus dem Blutorden abgesteckt hatte, vorfand, verzog sich ihre Miene zu einer zweifelnden Grimasse. Zwar hatte sie etwas mehr Fanatismus erwartet, wie er ihn auch bei den Dienern Innos' und Adanos' anprangerte, doch auch so war ihr der Inhalt etwas schleierhaft. Noch immer strotzte er vor Größenwahn, wollte wohl eine Untergrund-Herrschaft über die Insel, Furcht und Schrecken verbreiten und ließ den Mitgliedern schlussendlich doch alle Freiheiten, löste ihrer Ansicht nach die Bindung, die eine solche Gemeinschaft erst möglich machte, wieder auf.

    Kopfschüttelnd legte sie die Pergamente, die ein Dämon ihr - glücklicherweise wortkarg - überbracht hatte, zur Seite und machte sich auf den Weg, Esteban aufzusuchen. Herr der Knochen hieß das Tagesziel. Und dieses wollte sie weder unzureichend noch nachlässig oder mit Glück erreichen. Als Caitlyn ihr Gemach verlassen hatte, führte ihre Ahnung, wie auch der eingelassene goldene Streifen an der Kastellwand sie in Richtung der Treppe. Es ging zügig, weshalb sie ihre nächsten Schritte schon bald einem Ziel zuordnen konnte: Dem Innenhof. Und tatsächlich. Draußen - es war wohl temperiert - sah sie ihren Lehrmeister auf der Bank am Brunnen sitzen. Eigentlich eigenartig, welche Anziehungskraft dieser Fleck in dem auch sonst so magischen Kastell auf die meisten Bewohner hatte.
    "Guten Abend! Kann es nach unserem Exkurs an den Strand und in die Geisterwelt heute wie versprochen weitergehen?"
    Geändert von Caitlyn (19.03.2013 um 19:02 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #19
    Waldläufer Avatar von Varesz
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    Varesz ist offline
    Selbst Dämonen schienen nicht ganz frei von Experimentierlust, jedenfalls brannten die Feuer in der Schmiede heißer als sonst. Beide Handwerker, ob nun Dämon oder Mensch, waren hochkonzentriert, keine von beiden hatte bisher mit dieser Art von Erz zu tun gehabt. Aber immerhin konnte Varesz hier von seinem alten Lehrmeister noch einige grundlegende Dinge lernen, die er sich zwar auch selbst in mühsamer Kleinstarbeit in der Bibliothek zusammengesucht hatte, doch nichts ging bei einem Handwerk über praktische Erfahrung. Konkret ging es darum kleiner Mengen Erz für spezielle Dinge zu verarbeiten und dazu musste man überhaupt erst einmal wissen wie man aus den Gesteinsbrocken die begehrte Ressource gewinnen konnte. Der zweite Schritt war dann das Eisen weiter zu verarbeiten und dieser Prozess sah nun bei jeder Eisenart anders aus, je nach dessen Eigenschaften. Eine sehr einfache Art wäre es das fertige Schwert zu nehmen und es lediglich mit einer zweiten Schicht zu überziehen. Hier würde ein Versuch zeigen müssen ob, das Schwert dann noch zu gebrauchen war. Würde die zweite Schicht eine stabile Verbindung mit der Waffe eingehen oder würde bei intensivem Gebrauch das Schwert sich wieder in seine Einzelkomponenten zerlegen.

    Die zweite Variante, und bei dieser befanden sich gerade bei Schmiede, war es sich einen gewöhnlichen Stahlrohling zu nehmen, ihn einzuschmelzen und mit der Schmelze des speziellen Erzes zusammen zu kochen. Doch so ein Prozess war höchst empfindlich und bedurfte zu Beginn einiges an Glück, dass sich mit der Zeit in Erfahrung wandeln würde. Die richtige Temperatur musste gefunden werden, um alle jene unerwünschten Fremdstoffe herauszukochen, zu heiß durfte es jedoch auch nicht werden, sonst würde sie vielleicht einige wichtige Inhaltsstoffe vernichten. Varesz hatte jedoch genügend Erz mitgebracht um verschiedene Mischungen herzustellen. Das Ergebnis ihrer Arbeit würden drei Rohlinge sein, die er dann zu Waffen schmieden würde. Auf die Schmiedeeigenschaften war er bereits jetzt gespannt, auch das würde Neuland für ihn sein. Doch noch waren sie noch nicht so weit und sowohl Mensch als auch Dämon mussten sich in Geduld üben. Wer von beiden damit wohl besser umgehen konnte…

  20. Beiträge anzeigen #20
    Ritter Avatar von Xarith
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    Xarith ist offline
    Niemand konnte darauf hoffen sein Leben mit Leichtigkeit zu durchschreiten. Es gab immer wieder diese überraschenden Momente in denen man sich wie ein König fühlte. An einem pompös hergehrichtenden Tisch schmeckte der Braten einfach besser. Die Weiber einem zu Füßen lagen, dabei sich halbnackt auf dem Fußboden rekelten. Seinem Worten ohne auch nur die Stimme zu erheben folge geleistet wurde. Doch diese Wünsche blieben den meisten Menschen verwehrt. Viele mussten jeden Tag um ihr Leben kämpfen, sei es auch nur um eine warme Mahlzeit auf den Tisch zu bringen.
    Das Leben leckte auf so unterschiedliche Art und Weise die Geschicke des Einzelnen. Um vom festgelegten Weg abzukommen brauchte es Mut und Willenskraft. Doch schon auf dem vom Schicksal gewählten Weg stolperte der Wanderer über Steine. Der Pfand abseits dieser Linier konnte in der Tat über felsige Berge führen.

    Für den Schwarzhaarigen gab es einfach keinen leichten Weg. Das Schicksal meinte es immer nicht gut mit ihm. Das lag auch daran das seinen wahren Wünschen nie nach kam. Die Meinung anderer trat manchmal zu sehr in den Vordergrund. Dem Menschen um ihm herum gefallen, so sein wie sie ihn haben wollten machten ihn beinahe kaputt. Schon von Beginn an als die Denkmaschine in seinem Schädel ihre Arbeit aufgenommen hatte ließ der Schwarzhaarige sich von äußeren Umständen sehr leicht beeinflussen.

    Doch nun ausgebrochen von der fest in den Boden getrampelten Linie, einmal seinem Gedanken gefolgt stand er nun vor der Wahl auf ewig den Pfad der Natur einzuschlagen oder im Kastell ganz seinen Wünschen entsprechend das Wissen aus Büchern in seinen Schädel zu stopfen. Dieser Ort bot ihm die Möglichkeit die Dinge die er nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Hinter diesen Maueren wartete ein Mensch dessen Bestimmung ähnlich der Seinen war. Ein Mensch dessen Fäden des Schicksals eng mit denen Xariths verschlungen waren.

    „Wisst ihr das unsere Schicksale sich fast gleichen. Ihr habt das ich einen wichtigen Schritt gemacht habe. Aber ich habe euch auch nichts voraus, in Wirklichkeit liegen wir gleich auf. Ich habe das eine besiegt und ihr das andere gemeistert.“

    Der Schwarzhaarige wollte die Dinge nicht unbedingt beim Namen nennen. Er merkte das es ihr schwer viel darüber zu reden. Azshera wusste nur zu gut was seine Worte bedeuteten. Es wäre einfach nicht richtig gewesen diesen schönen Augenblick zu zerstören. Einfach genießen am besten ohne Worte.

    „Problem würde ich es nicht nennen, es fehlt an den guten Erfahrungen jemanden auf die richtige Art und Weise gegenüberzutreten. Vielleicht können wir gemeinsam lernen. Und mal ehrlich, ihr seid eine sehr hübsche Frau. Da ist es nicht verwunderlich das die Männerwelt sich an eure Fersen geheftet hat.“

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