Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 401
  1. #1
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.496
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen

    So so, du wolltest mich außer gefecht setzen...?! schoss es dem Blondschopf durch den Kopf und schaute den umher kullernden Pillen hinterher. Daria nutzte den kurzen Augenblick der Unaufmerksamkeit ihres gegenübers gnadenlos aus, holte ihre Carnifex heraus und hielt sie ihm ins Gesicht.
    "Mein ursprünglicher Plan mag vielleicht gescheitert sein, aber ich habe immer noch ein Ass im Ärmel." begann sie kühl, während sie mit der anderen Hand gekonnt ihr Kleid wieder zurecht rückte. Lag eben noch pure Leidenschaft und elektrizierende Spannung zwischen den beiden in der Luft, herrschte nun eisige Kälte. Stephen blickte in den Lauf der Carnifex und schloss gelassen seinen Reißverschluss der Jeans. Gleichzeitig spürte er, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Aber nicht wie gerade eben, wo er nur pure Lust verspürte und sein Körper dementsprechend reagierte, sondern das Killergen wurde aktiv.
    "Was würde denn deine beste Freundin davon halten, wenn du mich hier abknallst?" wollte er ruhig wissen und sah ihr direkt ins Gesicht. "Ha.... beste Freundin?" lachte sie höhnisch auf. "Sie ist nur Mittel zum Zweck... das liebe, brave Mädchen von nebenan.... unsere Chefin ist der Ansicht, dass sie ihren Auftrag nicht zu Ende bringt, deshalb bin ich hier." fuhr Daria fort.
    Interessant.... Der Blondschopf hob seine rechte Augenbraue, während sein Puls immer weiter nach schnellte und um sich herum die Zeit verlangsamen ließ. "Wie lautet der Auftrag?" hörte er sich selbst mit verzerrter Stimme fragen. "Lucia und ich sollen dich und Marco zu unserer Chefin bringen, sie hat noch etwas mit euch vor." antwortete sie erstaunlich offen, was sich für Stephen inzwischen völlig verzerrt und aus weiter Ferne anhörte. Dennoch verstand er jedes Wort und war überrascht darüber, wie ehrlich sie antwortete. Ob das zu ihrem Spiel gehörte oder sie dies unbeabsichtigt tat, konnte er nicht abschätzen, aber schlussendlich war es ihm auch egal. Für einen kurzen Augenblick sah Daria verdutzt auf und es schien so aus zu sehen, als wäre sie selbst davon überrascht, was sie da von sich gab. "Aber in welchem Zustand wir euch abliefern sollen, hat Svetlana Iwanowa nicht gesagt." fuhr sie schließlich fort und drückte Stephen ihre Carnifex an die Stirn. "Wenn du mich tötest, bin ich euch aber nicht mehr nützlich." entgegnete der Blondschopf ruhig und ließ unbemerkt seine linke Hand Richtung seines Rücken wandern, wo seine Pistole war. "Ich werde dich nicht töten." grinste sie mit verzerrter Stimme und funkte Jones und Hiller an.
    Hiller! Jones! FUCK.... fluchte der Blondschopf innerlich und überlegte nicht mehr lange. Er griff nach Daria´s Hand, in der sie ihre Pistole hatte und fixierte diese, während er gleichzeitig mit seiner linken nach seiner Pistole griff und diese ihr an die Kehle hielt. "Was hat Svetlana Iwanowa, bzw. ExoGeni vor?" hakte Stephen nach. Überrascht von Stephens Gegenwehr gab sich Daria für einen Bruchteil von Sekunden geschlagen und starrte ihn an. Doch dann hatte sie sich wieder im Griff und versuchte sich zu befreien. Stephen hielt sie fest. "Antworte." forderte er gereizt und drückte seine Pistole in ihren Hals. Sie antwortete nicht. Stattdessen trat sie mit ihrem Knie in sein Geschmächt, was ihn unter Schmerzen ein paar Schritte zurück weichen ließ und sie dadurch wieder frei war. Daria richtete die Carnifex auf ihn und feuerte. Stephen hörte den Schuss und sah die Kugel dank seines Killergens in Zeitlupe auf ihn zu fliegen. Spielend wich er dieser aus, während er im Augenwinkel Hiller auf sie zu rennen sah, richtete Stephen seine Pistole auf Daria´s Kopf und schaltete sie mit einem gezielten Kopfschuss aus. Daria sackte in Zeitlupe zusammen und blieb Blut überströmt liegen.
    "Daria.... NEIN!" hörte er Hiller verzerrt und wütend rufen. Hiller griff nach seiner Pistole und schoss blindlinks drauf los. Stephen wich aus und brachte sich mit einem Hechtsprung in einer Ecke in Sicherheit. Er rollte sich ab und stand kurz darauf wieder auf den Beinen. Blitzschnell kam Stephen wieder aus seiner Deckung hervor und setzte einen gezielten Kopfschuss, der Hiller die Lichter aus pustete.
    Noch immer durch das Killergen gepusht, scannte er die Gegend nach Jones ab....

    Währenddessen...

    Lucia lächelte verlegen über Marco´s Vorschlag und nickte schließlich zustimmend. "Ist auf jeden fall besser, als hier."
    Marco und Lucia verließen den Club über den Haupteingang und schlenderte durch die Straßen. Sie überlegte, wie sie das ganze anstellen sollte. Sie war nicht wie Daria, die sich einfach nahm was sie wollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Dennoch hatte sie einen Auftrag zu erledigen.
    Lucia kramte eine Pille aus ihrer Tasche und versteckte sie in ihrer Hand. In einem ruhigeren Gebiet blieb sie direkt vor Marco stehen und blickte ihn lächelnd an. Doch während sie so sein Gesicht scannte, verließ sie irgendwie der Mut auf ihn zu zugehen.
    Ich kann das nicht... schoss es der rothaarigen mit klopfendem Herzen durch den Kopf.


    Marco Lagos

    Er wurde nervöser. Mit jedem Schritt den er tat, er konnte es nicht verhehlen. Lucia hatte sich bisher immer als zurückhaltend, nahezu ängstlich gegeben. Doch wer wusste schon ob das nicht alles nur ein Akt war.
    Die Hand in der linken Tasche umgriff fest den Pfeil. Als sie aus dem Sichtfeld der Passanten um eine der Ecken gebogen waren wandte Marco sich um und sah zunächst wortlos zu Lucia. Wartete, auf irgendetwas, eine Regung, körperlich wie emotional. Doch nichts.
    Schließlich reagierte er. Instinktiv agierte sein Körper, ergriff den Moment, die Möglichkeit. Er packte sie mit einer Hand und drückte sie unsanft an die nächste Wand, mit der anderen Hand zog er den Pfeil und presste ihr die Spitze direkt an den Hals. "Genug gespielt!" zischte er leise, aber mehr als offensichtlich wütend. "Ich will Antworten von dir, hier und jetzt! Ansonsten garantiere ich für nichts! Und spiel mir jetzt ja nichts mehr vor!"

    Decius Vhan

    "Nein, ich habe Ihnen nichts zu sagen. Ich werde heute, in wenigen Minuten um genau zu sein, ein umfassendes Statement abgeben. Sehen Sie davon ab mich weiter zu belästigen, einige Leute haben im Gegensatz zu Ihnen auch ernsthafte Arbeit zu erledigen."
    Ohne auf den Protest der hysterischen Stimme am anderen Ende der Leitung weiter einzugehen beendete Decius die Übertragung.
    Der alte Turianer blickte auf die Uhr. Die menschliche Reporterin, deren Namen er schon wieder vergessen hatte, würde bald da sein.
    "Hören Sie, Denaya....." Decius wandte das Wort an seine Assistentin. Diese sah mit großen Augen zu ihm, da sie sofort etwas in seiner Stimme erkannte was dort sonst nie zu hören war: Besorgnis.
    "Sie sollten gehen, sich verdeckt halten. Es könnte sein dass man Sie bald jagt, ich kann es nicht sagen. Und Sie wissen, dass ich im Notfall alles abstreiten und sie verurteilen werden muss. Ich will nicht dass Sie in Schwierigkeiten geraten. Gehen sie zu Miss Zokhar's Versteck, halten Sie ein paar Tage den Kopf unten. Ich werde mich melden." "....."
    Sie sagte nach wie vor kein Wort. Doch ihre Augen sagten alles. Beruhigend legte Decius beide Hände auf ihre Schultern. "Gehen Sie. Keine Sorge, es kommt alles in Ordnung, ich verspreche es. Los!"
    Einige Momente zögerte sie noch, dann gehorchte sie, ließ ihn alleine im Raum zurück. Ein paar Male atmete der alte Turianer ein und aus, dann kehrte wieder die innere Ruhe und Gefasstheit zurück. Es war ja eigentlich alles in bester Ordnung......seine Leute, egal ob Denaya oder Petalin, welcher dort draußen immer noch auf der Jagd nach diesem Ungeziefer war, waren bereit für ihre Sache zu schweigen und sogar ins Gefängnis zu gehen. Niemand würde ihn verraten. Und sobald Stunde 0 endlich kam würden alle vorherigen Rückschläge sowieso egal sein.
    "Wozyos, sind Sie und ihr Vetter weiterhin bereit?" "Ja Sir, warten auf ihre Befehle. Uns wird kein zweiter Fehlschlag unterlaufen." antwortete Tiberian sofort über den Funk.
    "Raxh, wie ist die Lage?" "Ihr Sohn und ihr.....Enkel haben die Wohnung nach wie vor nicht verlassen. Halte weiterhin Wache, Sir."
    Seine restlichen Leute hatten Meldung gemacht. Ja, alles war noch in bester Ordnung. Er drehte den Kopf und ließ die Gelenke knacken. Und wie auf Kommando klingelte es plötzlich durch die Anlage. Er drückte auf den Türknopf und sprach durch die Verbindung. "Kommen Sie gleich rauf.....ich würde mich sehr freuen Ihnen alle ihre brennenden Fragen zu beantworten....."

    Beyo Vhan

    "Sieh dir das an!"
    Wütend zeigte Beyo auf die leuchtenden Headlines der DCF (Daily Citadel Facts).

    Verlorener Sohn! Mit wem ist Beyo Vhan hier unterwegs? Kommen noch weitere dunkle Geheimnisse des Vhan-Clans ans Licht?

    "Woher bei allen Geister haben die dieses Bild?" "Weiß ich nicht. Ist das nicht egal?" erwiderte Dalan nahezu gelangweilt. "Egal? Dalan, ich glaube du verstehst nicht worum es hier geht. Unser Leben - " "Dein Leben Vater. Deine Verfehlungen sind es, die dir an jeder Ecke Ärger einbringen. Warum tust du auf einmal so überrascht ? Ist doch verdammt nochmal nichts neues."
    Beyo war zunächst vollkommen sprachlos. "Woher kommt das jetzt auf einmal? Dalan, ich habe dir von Anfang an gesagt, wenn du über irgendetwas das dich stört mit mir reden willst - " "Wir haben bereits viel geredet Vater, aber ich glaube du hast immer noch einige Dinge nicht richtig verstanden. Und ganz ehrlich warst du scheinbar auch nicht in jeder Hinsicht. Angefangen bei meinem Großvater."
    Jetzt verstand er worum es ging. Genau das hatte er von Anfang an befürchtet. "Dalan, egal was Vater dir erzählt hat, lass dich nicht davon beeinflussen! Er mag es nett verpacken, aber am Ende bleibt es immer noch Rassismus! Glaub mir, ich habe es ein ganzes Leben lang mitangehört! Wie kannst du dem ernsthaft Gehör schenken? Hast du mir nicht von deiner Freundin - " "Untersteh dich Peyton dort jetzt auch noch mit hineinzuziehen!" knurrte sein Sohn plötzlich mit völlig aggressiver Miene und trat auf einen Handbreit Abstand an ihn heran. "Anstatt bei allem um dich herum Schuld und Sühne zu sehen, solltest du vielleicht erstmal auf deine eigenen Fehler schauen!"
    Einige Momente starrten sie sich noch wortlos an. Dann drehte Dalan sich um, warf sich die Lederjacke über und stampfte wütend in Richtung Tür. "Warte, wo willst du denn hin?" "Lass dir nicht einfallen mir nachzulaufen! Ich brauche Luft, sonst passiert noch etwas....."
    Und schon war er verschwunden. Seufzend ließ Beyo sich in seinen Sessel zurücksinken und dachte nach. Vielleicht sollte auch er etwas an die Luft gehen.....


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    Ein Tropfen Erdbeermarmelade tropfte auf den Teller, als Vincent in das warme Croissant biss. Der Mann in Schwarz nahm keinerlei Notiz davon, seine Aufmerksamkeit war auf die Schlagzeilen des neuen Tages gerichtet. Während er eine Zeitung nach der nächsten überflog, lief auf dem Fernseher stumm einer der zahllosen News-Kanäle der Citadel. Auf dem unten durchlaufenden Banner tauchte ebenso wie in den schriftlichen Medien angenehm oft der Name Vhan auf. Passenderweise kommentierte der salarianische Nachrichtensprecher grade lautlos ein Bild des meterhohen orangenen Schriftzugs, der am Vorabend im Präsidium aufgetaucht war.
    ,,Wundervoll“, dachte Vincent und nahm noch einen Bissen von seinem Croissant. ,,Wenn dann heute noch das Bild von seiner Assistentin in den Zeitungen auftaucht würde es mich nicht wundern, wenn bald ein Mob mit Fackeln und Mistgabeln vor Vhans Haus aufmarschiert.“
    Selbst in Texas hatte es solange Vincent zurück denken konnte keinen Lynchmord mehr gegeben. Er konnte nicht leugnen, dass es ihm schmeicheln würde, wenn er der erste, den er miterleben würde auf seine Rechnung ginge, gerade auf der Citadel.

    Sein OmniTool leuchtete auf und zeigte einen eingehenden Anruf von Vas an. Vincent nahm ab.
    ,,Es gibt ein Problem.“

    *

    Mit einem nicht enden wollenden Stakkato klopften Nuras Finger auf den Küchentisch. Die Übersprungshandlung, von der sich ihr Körper Erleichterung versprach, löste nur noch mehr Anspannung in ihr aus, doch aufhören konnte sie auch nicht. Erneut aktualisierte sie den Gruppenchat. Keine neuen Nachrichten. Keine Meldung von Simon.
    Sie hatten es zur Routine gemacht, dass jeder von ihnen nach einer Aktion Bescheid gab, ob er sicher zu Hause angekommen war. Alle hatten sich bis spätestens drei Stunden nachdem sich der Rauch auf der Plaza verzogen hatte gemeldet. Außer Simon.
    Nura schaute auf die Uhr. Mehr als zwölf Stunden waren mittlerweile vergangen. Hoffnung und Angst hielten sich in ihr die Waage. Ihr fielen dutzende Gründe ein, warum Simon sich nicht gemeldet haben konnte. Keiner hielt einer ernsthaften Überprüfung statt.
    Bevor sie anfangen konnte sich auszumalen, was geschehen sein konnte, holte sie die Karte hervor, die van Zans Fahrer ihr gegeben hatte.

    *

    Mit einem Nicken schickte Vas einen Mann den Flur hinab, um vor dem Eingang zum Treppenhaus Schmiere zu stehen. Sein zweiter Begleiter blieb am Fahrstuhl zurück, aus dem sie grade gestiegen waren und blockierte die Tür mit seinem Fuß. Vas ging allein an mehreren identischen Apartmenttüren vorbei und blieb schließlich vor der gesuchten stehen.
    Wie erwartet war die Tür verschlossen. Der ehemalige Legionär schaute einmal in jede Richtung des Flurs, um sich zu versichern, dass niemand zu sehen war. Er zückte ein kleines Gerät aus der Innentasche seines Mantels und hielt es vor den Scanner neben der Tür. Ein Ladebalken tauchte auf dem Display des Apparates auf und füllte sich langsam. Im Flur herrschte angespannte Stille.
    Als der Balken voll war schaltete sich das Gerät selbstständig ab und die Tür glitt mit einem leisen Rauschen auf. Vas trat ein und schaute sich um. Keine Kampfspuren, kein Chaos, ein ungespülter Teller auf der Küchenzeile.
    Eine klare Sache.
    Vas aktivierte sein OmniTool.
    ,,Es gibt ein Problem.“

    *

    Mit zittriger Hand pickte Nura eine Tube der süßesten Proteinpampe aus dem Kühlschrank und ließ die Tür mit einem Dumpfen Knall zufallen. Sie brauchte etwas für die Seele. Seit sie van Zans Fahrer angerufen hatte, konnte sie nicht mehr damit aufhören sich vorzustellen, was Simon zugestoßen sein konnte. Oder wer. Es stand für sie außer Frage, dass jemand wie Vhan nicht vor Gewalt zurückschreckte. Das sogenannte Gesellschaftssystem forderte ja praktisch schon das Ausschalten von Gegnern, wenn man darin so weit aufsteigen wollte, wie Vhan es getan hatte. Doch nun mitzuerleben, wie ein Mitstreiter, ein Freund einfach verschwand… Nura drückte etwas zuckersüße Paste aus der Tube und versuchte krampfhaft auf andere Gedanken zu kommen.

    Sie schrie laut auf, als plötzlich das Licht in der Küche ausging. Der Geschirrspüler stellte mit einem Gluckern seine laufende Arbeit ein.
    Nura spürte, wie ihr Herz anfing zu rasen. Sie schaute sich in ihrer dämmrigen Wohnung um. Das einzige Licht fiel durch das Schlafzimmerfenster herein und verteilte sich durch den Flur diffus in allen Räumen.
    Ihr Körper fühlte sich nicht wie ihrer an, als sie aufstand und wie auf Schienen aus der Küche ging. Sie stand im Flur, kein Geräusch außer dem ihres pochenden Herzschlages war zu hören.
    Dann ein leises Klicken. Sie schaute zur Wohnungstür und sah noch, wie die kleine rote Kontrollleuchte am Türpanel von rot zu grün wechselte.
    Von verschlossen zu offen.
    Sie konnte es nicht sehen, aber sie wusste, dass jemand vor ihrer Tür stand. Und dass dieser jemand wusste, was mit Simon geschehen war.


    *

    Vincent drehte das angebissene Croissant zum zigsten Mal in der freien rechten Hand und überlegte. Er hatte Vhan unterschätzt. Er musste Zugang zu den Kameras auf der Plaza bekommen haben, anders konnte sich der Mann in Schwarz nicht erklären, wie er die Mitglieder von Kaels Gruppe hatte identifizieren können.
    ,,Was tun?“, überlegte er.
    Dieser Simon war entweder tot oder nicht weit davon entfernt, da war Vincent sich sicher. Die Frage war, ob es sich lohnen würde, Kael und den Rest ihrer Bande aus der Schusslinie zu bringen.
    ,,Ist es an der Zeit, sich zu zeigen?“
    Während er nachdachte statteten Vhans Handlanger vermutlich grade dem nächsten Aktivisten einen Hausbesuch ab. Die Tatsache, dass nicht die ganze Gruppe auf einen Schlag verschwunden war sagte Vincent, dass Vhan Senior die Sache mit möglichst wenig Aufsehen erledigt haben wollte. Nachvollziehbar, wenn gegenüber dem eigenen Wohnzimmer eine orange leuchtende Anklageschrift angebracht worden war.
    Kael und ihre Gruppe hatten ihren Zweck erfüllt. Vas jetzt Babysitter für die Überlebenden spielen zu lassen brachte nur die Gefahr mit sich, dass Vhan Lunte roch und merkte, mit wem er es wirklich zu tun hatte. Wenn er das, in Anbetracht der Tatsache, dass sich Martin Trumbo, die Presse und der politische Untergrund zufällig gleichzeitig gegen ihn verschworen zu haben schienen, nicht ohnehin schon getan hatte.
    ,,Rückzug“, ordnete er Vas an, der die ganze Zeit wortlos am anderen Ende der Leitung gewartet hatte.
    ,,Lasst alles so, wie ihr es vorgefunden habt. Ihr wart niemals dort.“
    ,,Verstanden“, bestätigte Vas und beendete das Gespräch.

    Vincent schaute auf den leeren orangen Bildschirm seines OmniTools. Sein Blick ging durch das Gespinst aus Licht hindurch in die Leere der Suite. Dann steckte er sich den Rest des Croissants in den Mund und wählte eine andere Nummer.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [JUSTIFY]


    Das politische Sperrfeuer auf Decius Vhan ließ nicht nach. Während Ethan Caine und Isabela Rivera, zwei nützliche Idioten, Vhan mit ihren Enthüllungen über seine Beteiligung im Attentat bedrängten, nahmen andere weniger subtil vorgehende Kräfte Vhans schmutzige Wäsche zum Anlass, ihn öffentlich zu diskreditieren. Waren Caine und Co. noch an so etwas wie Berufsethos und Ideologie gebunden, ließen sich militante Aktivisten nicht von warmen Worten und Pressestellen einlullen. Sie prangerten Vhan an – und die Augen der Station waren auf ihn gerichtet. „Gut“, dachte Seeva. Das unfreiwillige Rampenlicht würde ihre Blendgranate sein.
    Sie hatte damit gerechnet, dass der Patriarch irgendwann reagieren würde. Nur nicht so schnell. Mit der Reaktionsgeschwindigkeit eines Salarianers entwickelte der Turianer einen Gegenschlag in Form von Vergeltung. „Jemand jagt die Aktivisten“, war die ansonsten unkommentierte Meldung, die Seevas Aufmerksamkeit beanspruchte. Decius Vhan hatte offenbar, ebenso wie Pater Lacan, Zugriff auf die Kameras der Citadel und die Störenfriede ausfindig gemacht. Ein VI-Abgleich verschiedenster Kameras zeigte, dass einer der politischen Aktivisten, die auch bei der Aktion vor Vhans Anwesen beteiligt gewesen war, Besuch von einem sehr großen Turianer bekam, der auf Seevas Beobachtungsliste stand. Weder der eine noch der andere tauchte wieder auf, irgendwann kam aber die Nachricht von Vincent van Zan. Der Mensch hatte das getan, was er am besten konnte – auf unbeschriebenen, entlegenen Pfaden Informationen gesammelt und verknüpft. Vhans Wut über die Gesamtheit des Bombardements seiner Person und Operation richtete sich gegen die greifbarsten und schwächsten Feinde. Bauernopfer, müsste man sie wohl nennen. Kleine Geister, die denken mit etwas aufgewirbeltem Staub politischen neuen Wind zu entfachten. Nun machte der ebenso grausame wie effektive Malonigrus Petalin Jagd wie ein instinktgetriebenes Raubtier. Decius hetzte seinen Kettenhund auf sie – und lieferte Seeva einen Zugriffspunkt. Eine Entführung war schwer zu rechtfertigen, eine Rettungsaktion nicht. Seeva erhob sich aus ihrem Schalensessel und spürte einen Impuls biotischer Energie durch ihren Körper zucken. Sie betätigte eine Taste an ihrem Omnitool. Drei Sekunden später sagte sie: „Holen Sie Ihre Ausrüstung. Wir haben zu tun.

    *

    Ein kurzer Pfiff lenkte Seevas Aufmerksamkeit auf sich. Der Wohnkomplex war recht gut beleuchtet und doch menschenleer – abgesehen von der Attentäterin Odessa, die nun aus einer Nische trat und sich der ankommenden Asari präsentierte. „Alles sauber. Hier ist niemand gewesen – noch nicht.“ Seeva nickte. Das hier war die Adresse, die van Zan ihr genannt hatte. Hier wohnte der Kopf der Aktivistenbewegung, eine Quarianerin namens Kael. Hinter Seeva erschien Tiberias Qatar, zusammen mit drei weiteren Leuten in den blau-weiß lackierten Rüstungen der Blue Suns. „Verstärkung ist eingetroffen, Commander“, krächzte Tiberias mit seiner unangenehmen Stimme. Seeva musterte die Neuankömmlinge. Dem Anschein nach waren sie alle drei Menschen, angeführt von einem großen Mann, der für die Verhältnisse menschlicher Krieger bereits recht betagt war. Trotz der ergrauten Haare und Falten im Gesicht strahlte der Anführer der Suns eine Unnachgiebigkeit aus, die Seeva mehr als willkommen war. „John“, sagte der großgewachsene Mensch lakonisch und reichte dem Spectre eine gepanzerte Hand. Seeva ergriff und schüttelte sie. „Nur John?“ „John William Coltrane, Lieutenant der Blue Suns. Tiberias hat mich vor kurzem wegen einer eventuellen Operation angesprochen.“ Er sah sich um. „Scheint schneller gekommen zu sein, als gedacht.“ „Das hier ist etwas anderes“, entgegnete Seeva. „Eine Gelegenheit, die ich nicht verstreichen lassen möchte.“ John zuckte die Achseln. „Wie dem auch sei, Tiberias sagt, dass Sie gut zahlen. Unsere Waffen gehören Ihnen.“ Seeva nickte, dann wandte sie sich zu Odessa. „Aufmachen.“ Die Attentäterin zückte ihren Türcodeüberbrücker und machte sich ans Werk.

    *

    Die Quarianerin war verständlicherweise panisch. Immerhin wurden sie und ihre Gruppe gejagt, sie hatte einen zwielichtigen Mann in Schwarz kontaktiert und gerade hatte eine Truppe bewaffneter ohne Ankündigung ihre Tür geöffnet. Seeva trat als erstes ein, die Waffen geholstert. Sie sah die junge Frau nicht, wusste aber, dass sie hier war. „Miss Kael“, rief sie laut. „Ich weiß, dass Sie hier sind und dass Sie mich hören können. Kommen Sie bitte hervor, es wird Ihnen nichts geschehen. Wir wissen, dass Sie Angst haben. Sie haben sich an einen gemeinsamen Freund gewandt, darum sind wir hier – zu Ihrem Schutz.“ Das entsprachen im Gröbsten der Wahrheit, wenn auch der Grund eigentlich ein anderer war. „Miss Kael, ich gehöre zur Exekutive der Citadel. Kommen Sie bitte hervor. Ich verspreche Ihnen, es wird Ihnen nichts passieren.“ Der Spectre spekulierte darauf, dass die Quarianerin ihr etwas Glauben schenkte und nicht trotz ihrer Untergrundbewegung die C-Sicherheit verständigte. Die Polizei würde hier sicherlich mit Sirenengeheul anrücken und jedwede Chance auf einen Hinterhalt zunichtemachen.

    Schließlich erschien die Quarianerin doch. Es gab auch keinen Ausweg. Sie kam aus dem mutmaßlichen Schlafzimmer, eine Predator-Pistole in den Händen. Sie zitterte dort wie Espenlaub; Seeva hätte fast mitleidig gelacht. Manche Wesen waren einfach zu schwach für den Kampf und sie waren es, die den Schutz von Leuten wie ihr brauchten. „Legen Sie die Waffe weg, ehe Sie noch jemanden oder sich selbst damit verletzen“, sagte der Spectre ruhig. Es war schwer jemandes Gefühle zu erraten, der sein Gesicht hinter einer Maske verbarg, dennoch konnte Seeva abschätzen, wie aufgewühlt die junge Quarianerin sein musste. Sie musste sich selbst fragen, in was sie dort hineingeraten war. Was hatte ihr Leben so sehr auf den Kopf gestellt. „Miss Kael, mein Name ist Seeva T’Saari. Ich bin ein Spectre und Sie sind hier in meine Mission geraten. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Bitte, setzten Sie sich.“ Seeva bot Kael ihren eigenen Stuhl an. „Ihre mutige Aktion vor dem Hause Vhan hat Sie in den Fokus von Kräften gerückt, mit denen ich mich zu beschäftigen gezwungen bin. Diese Kräfte werden in Form eines großen Turianers in Kürze auch hier erscheinen. Was ich von Ihnen brauche ist Ihre Kooperation und Ruhe: Bleiben Sie versteckt und kommen Sie nicht raus. Das ist für Sie am sichersten.“ Sie schaute zu Tiberas, der wiederum zu den Blue Suns blickte. „Zwei Teams, eins hier, eins draußen. Die Suns bleiben mit mir hier, Qatar und Odessa gehen in die Gänge. Bleiben Sie bis zum Zugriff in Deckung und ungesehen.“ Die beiden Teammitglieder nickten zum Zeichen, das sie verstanden hatte. Die Suns taten nämliches, Lieutenant Coltrane setzte sich seinen Vollvisierhelm auf und lud seine Vindicator durch. „Bereit, Commander.

    *

    Malonigrus Petalin war ein Sadist, ein Kämpfer, fleischgewordener Blutrausch. In einer anderen Zeit hätte er vermutlich die Streitmächte turianischer Adelshäuser angeführt oder Raubzüge auf den Kolonien begangen. Vielleicht hätte er Stoßtruppen gegen die Rachni geführt oder wäre in der kroganischen Rebellion zu einem gefürchteten General aufgestiegen. Jetzt war nur ein blutrünstiger Mörder, ein stumpfes Instrument, die brachiale Keule des Skalpell-schwingenden Decius Vhan. Er war beseelt von dem Hass auf andere Spezies und dem süßen Geschmack des Todes. Seeva wusste, dass das Töten köstlich war. In dem Auslöschen eines Lebens lag eine gewisse Feierlichkeit und der Hauch grenzenloser, göttlicher Macht. Es war die Frage, für was man diese Macht einsetzte. Seeva war der Meinung, dass das Töten einem Ziel dienen musste und nicht dem Selbstzweck. Das Wohl des großen Ganzen musste im Auge behalten werden, denn sonst verlor man sich in dem Mahlstrom aus Gewalt und Ektase, so wie sich Petalin verloren hatte. Sein Blutdurst würde sein Untergang werden. „Da ist er“, knackte es in Seeva Kom-Link. „Verstanden. Auf Position“, befahl der Spectre. Das Licht im Innern des Apartments wurde abgeschaltet, Stille kehrte ein. Zum zweiten Mal an diesem Tag verschaffte sich jemand unerlaubten Zutritt zu Kaels Wohnräumen. Die Tür glitt auf, die Dunkelheit wich aber nur geringfügig, denn das Licht des Flurs wurde durch die massige Gestalt des Turianers fast vollständig verdeckt. Er erinnert Seeva stark an die kroganischen Missgeburten, die Seeva bei ihrer Jagd nach Gavros vernichtet hatte. Eine Klinge blitzte im hellen Licht des Flurlichts auf, ein Lächeln scharf wie das Messer. „Huhu, Kael“, sagte der Turianer bösartig. „Du hast Besuch vom Sensenmann.“ Er schaltete das Licht ein – und blickte in drei Gewehrläufe und eine Schrotflinte. „Jetzt“, sagte Seeva, worauf Qatar und Odessa sich von hinten rechts und links den Gang herauf näherten, schwere Pistole und Gewehr auf den Hinterkopf des Riesen gerichtet. Diese unnatürlichen roten Augen fixierten Seeva. Der Spectre lächelte gewinnend, während Petalins Grinsen zerbröckelte. Selbst er musste wissen, dass seine Lage hoffnungslos war. Die Frage war: wählte er den Tod oder die Gefangenschaft. „Wissen Sie, was Ihr Problem ist, Petalin? Sie kommen mit einem Messer zu einer Schießerei.“ Der Turianer knurrte. „Fallen lassen. Wir müssen uns unterhalten…


    Malonigrus Petalin

    Mit einer nebensächlichen Bewegung des Handgelenkes ließ der massige Turianer das Messer Drehungen vollführen. Die Türsteuerung leuchtete Grün auf und er trat ein. Mit einem Drücken auf den dazugehörigen Schalter verlöschte sofort das Licht im gesamten Appartment. Die Klinge des Messers ließ er nun mit einem für andere Spezies sicher unangenehmen Geräusch an der Metallwand entlang streifen. Nebenbei pfiff er nahezu unbekümmert eine klassische turianische Melodie, das inoffizielle Kompanielied welches er und die Jungs damals vor jedem Missionsbeginn gesungen hatten.
    "Huhu, Kael." rief er dann mit einem spielerischen Unterton in die Dunkelheit hinein, da er noch keine Bewegung vernahm. "Du hast Besuch vom Sensenmann."
    Mit einem Mal wurde der Raum wieder von Licht durchflutet. Er hielt sich die freie Hand vors Gesicht um nicht geblendet zu werden. Als seine Sicht wieder klar wurde, konnte er einen Moment der Überraschung und auch des leichten Entsetzens nicht verbergen.
    "Was bei allen - "
    Wissen Sie, was Ihr Problem ist, Petalin? Sie kommen mit einem Messer zu einer Schießerei.“ Der Turianer knurrte. „Fallen lassen. Wir müssen uns unterhalten…
    Die roten Augen des Turianers suchten wie Scanner seine Umgebung ab. 4 Gegner vor ihm. Ebenso hörte er die Schritte von 2 weiteren hinter sich. 1:6 unterlegen. Ein Grinsen kehrte auf das irre Gesicht zurück.
    "Alles was Sie sagen, kleine Asari-Schwester." Petalin hob beide Hände. Einer der 3 Menschen in Blue Suns Rüstung kam langsam auf ihn zu. Ein junger Kerl, wahrscheinlich keine 30, mit dunklem Haar und grünen Augen. "Geben Sie mir das Messer!"
    Er hob die Hand danach. "Hören Sie nicht, geb - " Gurgelnd und röchelnd keuchte der Mensch auf, hielt sich an den Hals, in welchem das Messer nun steckte. Im Bruchteil einer Sekunde riss der dunkle Turianer den Körper des Menschen am Griff des Messers zu sich heran, drehte sich halb und benutzte ihn als Schild um die Kugeln der 2 zuvor noch ungesehenen Individuen hinter sich damit abzufangen. Mit der anderen Hand griff er an das Gewehr, welches dem Sterbenden aus den Händen glitt, und schoss einhändig eine Salve direkt in das Gesicht der blonden Menschenfrau in blauer Rüstung. Doch bevor er den Waffenarm noch weiter schwenken konnte, traf ihn bereits die Salve aus dem Gewehr des grauhaarigen Menschen ins Handgelenk und mit einem Aufschrei ließ er die Waffe fallen. Er spürte weitere Einschläge im Wadenbereich, ging unfreiwillig auf die Knie, blickte hoch und sah den biotischen aufgeladenen Schlag der Asari gerade noch kommen, als er ihn mit voller Wucht ins Gesicht traf und der schwere Körper mit dem Rücken zuerst auf den Boden prallte.
    "Aaargh...."
    Schmerzerfüllt spuckte er dunkelblaues Blut aus, schaute in den Lauf der Schrotflinte und begann trotz der anhaltenden Schmerzen bereits wieder lauthals zu lachen. "Harh......ha...ha....ha.....also gut kleine Schwester, du gewinnst."
    Spöttisch hob er die Hände empor. "Unterhalten wir uns."

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    Der Elcor sah sein Gegenüber lange und eindringlich an, ohne nach Elcor Manier die Miene zu verziehen. Dann zuckte er mit den Schultern.
    "Patin, weisst du was mit dem Skycar war. Das mit den besudelten Sitzen?", erkundigte er sich erneut bei seinem Bruder.
    "Die hatte Manwi rausgeholt und die Bezüge verbrannt. Ich glaube er wollte die Sitze dann neu beziehen. Die vordere Karosserie war komplett zerbeult, den Antrieb hinten hat er schon rausgeholt. Wollte es in ein anderes Fahrzeug verbauen. Die Schwebdüse sind auf dem entsprechenden Haufen.", erklärte Patin mit einem Gähnen. Guthan drehte seinen Kopf wieder dem seltsamen Kunden zu.
    "<bedauernd> Sie hören es, leider war das Fahrzeug ein Totalschaden. Hätte ihnen auch keine Freude bereitet. <Fachmännisch> Der Großteil wurde bereits von uns verwertet, eine Zerstörung von funktionsfähigen Teilen wäre eine Verschwendung. Die Karosserie wird aber wohl in die Schrottpresse wandern.", informierte Guthan den Rotschopf vor sich. Er blickte mit müden Augen auf ihn herab.
    "<Entgegenkommend> Wenn sie unbedingt alle Teile verschrottet haben möchten, müssten sie uns den Verlust entlohnen.", fügte er an.
    "<Freundlich> Falls sie jedoch Interesse an einem Ersatz haben, Manwi modelt gerne an noch funktionsfähigen Skycars herum und macht diese wieder Startklar. Diese stehen im Hinterhof, falls er ihnen die mal zeigen soll.", schlug er Elcor vor.


    Niall O'Grady

    "Hm." Niall überlegte einige Momente. Dann schüttelte er innerlich den Kopf. Nein, so weit würde schon niemand gehen, sämtliche Skycars auf innere Teile zu prüfen. Die Karosserie war verschrottet. Das würde wohl genügen.
    "Ist schon gut so. Ja, ich würde sehr gerne einen möglichen Ersatz sehen, wenn Sie was geeignetes da haben."
    Er folgte dem Elcor in gleichem Tempo, was eine gefühlte Ewigkeit dauerte. "<Befehlend> Manwi! Komm doch mal rüber! Wir haben hier einen Kunden!"
    Kaum hatte er gerufen, kam hinter ihnen auch bereits ein offensichtlich sehr junger Salarianer mit einer mehr als schrägen Kopfbedeckung angelaufen. So etwas war wahrscheinlich auf seinem Heimatplaneten vor über 200 Jahren bereits nicht mehr angesagt gewesen.
    "Hallo Guthan! Hast du mich mal wieder einen Kunden mitgebracht? Tut mir Leid dass ich nicht noch schneller gekommen bin, der Uwhre war wieder fiese zu mich und hat alle seine Arbeit liegen lassen bevor er abgedüst ist! Der Sack...."
    Niall musste sich zusammenreißen nicht loszuprusten. In was für eine Freakshow war er hier bitte geraten? "<Genervt> Klärt eure Streitereien doch bitte nach der Arbeit. Bitte zeige unserem Kunden deine neu zusammengestellten Skycars."
    "Die stehen alle hier! Grade frisch abgeschliffen alles! Bei uns nur beste Qualität, richtig!"
    Der Elcor entfernte sich und Niall folgte dem munter weiter plapperndem Salarianer. Nach dem 10. Satz nahm er das Gesagte bereits nicht mehr richtig wahr. Stattdessen begann er sich die hübsch nebeneinander aufgereihten Skycars anzusehen.
    "Quatschköpfe hin oder her, aber Ahnung vom Handwerk ist hier offenbar vorhanden."
    Sichtlich beeindruckt blieb er vor einem Exemplar stehen. Ein Keeler, selbes Modell wie sein nun zerlegter Wagen. Doch von der Farbgebung her noch etwas unauffälliger und mit einem sichtlich größerem Laderaum.
    "Wie viel für den hier?"
    Forenperser ist offline

  2. #2
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Eine Antwort bekam sie nicht, ließ es aber auch kaum zu, sodass Leif ihr schließlich einfach wenig motiviert folgte. Ihm war wohl irgendwie klar gewesen, dass die Sache kein Spaziergang werden würde, sobald ihr Körper seine gewohnten Medikamente nicht bekam, doch diese soeben geführte Diskussion konnte nur der Anfang einer viel schlimmeren Phase sein, vor welcher der Arzt sich durchaus fürchtete.



    Ihr Kopf war voll von verschiedenen Anklagen, verschiedenen Optionen, Motivationen und Schuldzuweisungen und-...zugegeben...sie bekam sie ganz gut los, wenn sie lief. Längst noch nicht wirklich gut, aber es lenkte auch ihren generell wenig motivierten und zittrigen Körper ab. Flucht nach vorn, nannte man das wohl auch und fluchtartig wirkte es auch, wie sie über den Sand hetzte. Körner wirbelten auf. Sie sah zumindest ein Ziel vor sich, etwas, worauf sie hinarbeiten konnte, etwas, was sie wenigstens geringfügig anzutreiben wusste und ihr eine Motivation zu geben schien, die ihr die Tage gefehlt hatte. Sie nutzte es aus. Hetzte weiter über den Sandstrand, geriet jedoch an der selben Stelle wie gestern ins Straucheln. Die Lunge ließ einfach keine Luft mehr zu, sie hatte das Gefühl zu ersticken, musste langsamer werden, fast stehen bleiben, sich zwingen tief einzuatmen, aber es drang einfach nicht genug Sauerstoff in ihre Lungen.
    Ihr Atem zitterte. Sie keuchte. Aber war hartnäckig genug es wenigstens langsamen Schrittes weiter zu ziehen. Auch wenn ihr drohte, wieder schummrig zu werden. Wenigstens LIEF sie jetzt. Und blieb nicht weiter stehen, bis sie ans Ende dieses Kurses kam, wovon sie nicht wusste, ob Leif es als Ende definierte. Oder doch, ihrer großen Klappe wegen, einfach nur als Anfang.
    Luceija ist offline

  3. #3
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen


    Ihr Kopf war voll von verschiedenen Anklagen, verschiedenen Optionen, Motivationen und Schuldzuweisungen und-...zugegeben...sie bekam sie ganz gut los, wenn sie lief. Längst noch nicht wirklich gut, aber es lenkte auch ihren generell wenig motivierten und zittrigen Körper ab. Flucht nach vorn, nannte man das wohl auch und fluchtartig wirkte es auch, wie sie über den Sand hetzte. Körner wirbelten auf. Sie sah zumindest ein Ziel vor sich, etwas, worauf sie hinarbeiten konnte, etwas, was sie wenigstens geringfügig anzutreiben wusste und ihr eine Motivation zu geben schien, die ihr die Tage gefehlt hatte. Sie nutzte es aus. Hetzte weiter über den Sandstrand, geriet jedoch an der selben Stelle wie gestern ins Straucheln. Die Lunge ließ einfach keine Luft mehr zu, sie hatte das Gefühl zu ersticken, musste langsamer werden, fast stehen bleiben, sich zwingen tief einzuatmen, aber es drang einfach nicht genug Sauerstoff in ihre Lungen.
    Ihr Atem zitterte. Sie keuchte. Aber war hartnäckig genug es wenigstens langsamen Schrittes weiter zu ziehen. Auch wenn ihr drohte, wieder schummrig zu werden. Wenigstens LIEF sie jetzt. Und blieb nicht weiter stehen, bis sie ans Ende dieses Kurses kam, wovon sie nicht wusste, ob Leif es als Ende definierte. Oder doch, ihrer großen Klappe wegen, einfach nur als Anfang.


    In Wirklichkeit war er froh, dass sie so weit und ausdauernd gelaufen war, andererseits machte es den Schweden leicht unruhig, dass eine gewisse Wut allein sie so anzupeitschen wusste. "Lass uns zurücklaufen.", empfahl er, als er sie eingeholt hatte, was ihn dieses Mal durchaus herausgefordert hatte. "Das mit dem Schwimmen war vorgestern keine gute Idee und ich schätze, dass das heute kaum besser laufen wird.", erinnerte er an den Entzug, der ohne Zweifel einiges bei ihr auslöste. Körperliche Schwäche wäre da nicht auszuschließen.
    AeiaCarol ist offline

  4. #4
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    In Wirklichkeit war er froh, dass sie so weit und ausdauernd gelaufen war, andererseits machte es den Schweden leicht unruhig, dass eine gewisse Wut allein sie so anzupeitschen wusste. "Lass uns zurücklaufen.", empfahl er, als er sie eingeholt hatte, was ihn dieses Mal durchaus herausgefordert hatte. "Das mit dem Schwimmen war vorgestern keine gute Idee und ich schätze, dass das heute kaum besser laufen wird.", erinnerte er an den Entzug, der ohne Zweifel einiges bei ihr auslöste. Körperliche Schwäche wäre da nicht auszuschließen.


    Sie blieb stehen. Urplötzlich. Damit überholte Leif sie einige Meter, bis er es realisierte und dann ebenfalls abbremsen konnte und zu ihr zurück sah. Luci keuchte. Holte Luft. Wischte sich Schweiß von der Stirn obwohl der überall war, kaum aber in ihrem Gesicht. Langsam, so, als wolle sie erst abschätzen ob es das wert war, drehte sie sich auf der Stelle und stemmte die Hände schwer atmend in ihre Seiten. "Zurück also..", stellte sie eine Frage die keine war. Atmete wellenartig und schwer. Blickte den Strand entlang zurück, quasi die selbe Strecke, die sie auch hierhin genommen hatte. Und stöhnte dann dieses leise: "Oh man..". Bevor sie zurück lief. Kaum wirklich bereit es zu tun. Jedes einzelne Körperteil war schwer. Tat weh. Aber....man sah die blauen Flecke weniger stark. Und da fiel es dann, irgendwann, auf: Die Haut der Sizilianerin war eine deutliche Spur dunkler geworden und hatte den geisterhaft-hellen weiß-Ton verloren. Noch war der Unterschied moderat, aber wenn man sie sich genau besah merkte man schnell, dass da noch Potenzial nach oben war und ihre Haut die Sonne extrem gut annahm. Sie schon diese kleine Änderung deutlich...gesünder wirken ließ.
    Luceija ist offline

  5. #5
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    Sie blieb stehen. Urplötzlich. Damit überholte Leif sie einige Meter, bis er es realisierte und dann ebenfalls abbremsen konnte und zu ihr zurück sah. Luci keuchte. Holte Luft. Wischte sich Schweiß von der Stirn obwohl der überall war, kaum aber in ihrem Gesicht. Langsam, so, als wolle sie erst abschätzen ob es das wert war, drehte sie sich auf der Stelle und stemmte die Hände schwer atmend in ihre Seiten. "Zurück also..", stellte sie eine Frage die keine war. Atmete wellenartig und schwer. Blickte den Strand entlang zurück, quasi die selbe Strecke, die sie auch hierhin genommen hatte. Und stöhnte dann dieses leise: "Oh man..". Bevor sie zurück lief. Kaum wirklich bereit es zu tun. Jedes einzelne Körperteil war schwer. Tat weh. Aber....man sah die blauen Flecke weniger stark. Und da fiel es dann, irgendwann, auf: Die Haut der Sizilianerin war eine deutliche Spur dunkler geworden und hatte den geisterhaft-hellen weiß-Ton verloren. Noch war der Unterschied moderat, aber wenn man sie sich genau besah merkte man schnell, dass da noch Potenzial nach oben war und ihre Haut die Sonne extrem gut annahm. Sie schon diese kleine Änderung deutlich...gesünder wirken ließ.


    Die ersten Veränderungen waren dem Schweden in dieser Nacht aufgefallen, in der sie Essen gegangen waren. Luceija hatte weniger entrückt gewirkt, weniger aus einer anderen, sehr weit entfernten und verdrängenswerten Welt und viel eher normal. Gesund. Gut gelaunt und zeitweise sogar glücklich. Selbst jetzt war das noch so. Ihre Haut wirkte, als würde sie ihr wirklich passen und als brauche sie nichts sonst, als diese Bräune und lange, in Unordnung gebrachte Haare in einem Knoten an ihrem Oberkopf, wo die schwarzen Strähnen dank der Sonne rasch trockneten und insgesamt ein sehr schönes Bild für ihn abgaben. Sein Lächeln blieb ungesehen, so auch seine Absicht, mit welcher er hinter sie trat, seine Lippen sehr überraschend in ihren Nacken setzte und sie küsste, während er seine Hand verdammt fest ihren Hintern packen ließ. Wenig angebracht? Geradezu dreist. Leif wusste das und doch lachte er so düster, als er, bevor das Echo eintreffen konnte, wieder von ihr abließ und los lief. Einen schelmischen Blick über die Schulter werfend. "Du schaffst das, Müslischleuder.", feuerte er sie an. "Auch ohne Schmerzmittel für deine müden, alten Knochen."
    AeiaCarol ist offline

  6. #6
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Die ersten Veränderungen waren dem Schweden in dieser Nacht aufgefallen, in der sie Essen gegangen waren. Luceija hatte weniger entrückt gewirkt, weniger aus einer anderen, sehr weit entfernten und verdrängenswerten Welt und viel eher normal. Gesund. Gut gelaunt und zeitweise sogar glücklich. Selbst jetzt war das noch so. Ihre Haut wirkte, als würde sie ihr wirklich passen und als brauche sie nichts sonst, als diese Bräune und lange, in Unordnung gebrachte Haare in einem Knoten an ihrem Oberkopf, wo die schwarzen Strähnen dank der Sonne rasch trockneten und insgesamt ein sehr schönes Bild für ihn abgaben. Sein Lächeln blieb ungesehen, so auch seine Absicht, mit welcher er hinter sie trat, seine Lippen sehr überraschend in ihren Nacken setzte und sie küsste, während er seine Hand verdammt fest ihren Hintern packen ließ. Wenig angebracht? Geradezu dreist. Leif wusste das und doch lachte er so düster, als er, bevor das Echo eintreffen konnte, wieder von ihr abließ und los lief. Einen schelmischen Blick über die Schulter werfend. "Du schaffst das, Müslischleuder.", feuerte er sie an. "Auch ohne Schmerzmittel für deine müden, alten Knochen."


    "Hey!", prustete sie hervor, als sie seine Tat unweigerlich bemerkt, realisiert und verarbeitet hatte und ihm nach rief, als er schon vor sie getreten war um sich abzusetzen. "Schonmal was von Belästigung gehört?!", brachte sie an, was sie allerdings wenig ernst nahm, sondern breit grinsen ließ, nachdem die gespielte Anklage abgefallen war. Und nicht nur das, sondern auch diese sanfte Röte, die sich in ihr Gesicht gesetzt hatte, ebenso wie das alles einnehmende Kribbeln, dass von nichts anderem als diesem Kuss ausgegangen war und sie eben ein paar Sekunden in eine andere Welt zu versetzen drohten. Jetzt hingegen war sie glücklicherweise wieder gelöst und konnte ihm folgen, denn alles andere hätte sie zu sehr verraten. Also blieb ihr nicht viel als sich zusammen zu reißen und den Weg in Angriff zu nehmen, den sie eben erst mühevoll hinter sich gebracht hatte.
    Luceija ist offline

  7. #7
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    „Soll ich dich zur nächsten Polizeistation bringen oder mich direkt stellen?“, fragte er lachend und drehte sich während des Laufens um. Wurde zwangsläufig etwas langsamer und ließ einen ungewohnt starken Wind sein Haar in Unordnung bringen. Es war dennoch eine denkbar gute Blickrichtung, denn so sah er sie, beobachtete jeden ihrer erstaunlich ehrgeizigen Schritte und verschaffte ihr die Möglichkeit, nach und nach etwas aufzuholen.
    AeiaCarol ist offline

  8. #8
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    „Soll ich dich zur nächsten Polizeistation bringen oder mich direkt stellen?“, fragte er lachend und drehte sich während des Laufens um. Wurde zwangsläufig etwas langsamer und ließ einen ungewohnt starken Wind sein Haar in Unordnung bringen. Es war dennoch eine denkbar gute Blickrichtung, denn so sah er sie, beobachtete jeden ihrer erstaunlich ehrgeizigen Schritte und verschaffte ihr die Möglichkeit, nach und nach etwas aufzuholen.


    "Ja, hau rein.", keuchte sie und ließ sich sogar zu einem Augenrollen hinreißen, dass nur von einem Grinsen durchbrochen wurde. Zeit hatte sie dafür kaum eine, denn dieses Joggen forderte absolut ihren Tribut. Sie keuchte nach kurzer Zeit nur noch mehr als zuvor. Konnte nicht mehr und schaffte gerade so den halben Rückweg. Weswegen sie stehenblieb. Atemlos war und neue Luft einfach nicht hinterher zu kommen schien, als sie sagte "Ich schaffs nich' zurück." Und es auch so meinte. Schließlich kniete sie sich in den Sand. "Wie-...wie weit...dio..wie weit ist es heim?" Als hätte er Gnade mit ihr.
    Luceija ist offline

  9. #9
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Irgendwann merkte er, dass sie nicht nachkam und ein Blick zurück verriet dem Schweden wieso. Die keuchende Gestalt Luceijas saß im Sand, unlängst zur Seite gekippt, die Arme abgestützt. „Hätte ich es bloß besser gewusst, Müslischleuder.“, ärgerte er sie ganz offen und ging zu ihr zurück. „Es gibt nur zwei Wege: Du ziehst es durch und läufst zurück oder ich werf dich über die Schulter und trage dich nach Hause.“
    AeiaCarol ist offline

  10. #10
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Irgendwann merkte er, dass sie nicht nachkam und ein Blick zurück verriet dem Schweden wieso. Die keuchende Gestalt Luceijas saß im Sand, unlängst zur Seite gekippt, die Arme abgestützt. „Hätte ich es bloß besser gewusst, Müslischleuder.“, ärgerte er sie ganz offen und ging zu ihr zurück. „Es gibt nur zwei Wege: Du ziehst es durch und läufst zurück oder ich werf dich über die Schulter und trage dich nach Hause.“


    Sie sandte ein Lachen an ihn, dass erschlagen wirkte. "Das hättest du wohl gern.", gab sie an. Und zog es erstaunlicherweise wirklich durch. Der Ansatz war zumindest da. Sie rannte so weit sie konnte, versuchte es ausgeglichen zu belassen, trotzdem konnte sie irgendwann, früher als beim Hinweg, einfach nicht mehr weiter. Lief normal zurück, aber ihr wurde wieder schwindelig, womit klar wurde, dass sie Auszeit und Ruhe mehr als gut gebrauchen konnte. Als das Haus langsam erkennbar wurde und im Grunde "nahe" war, schlich sie nur noch. Sehr, sehr langsam.

    Zwanzig Minuten später kam sie zu Hause an, wo Leif schon längst angekommen war. Absolut erledigt.
    Luceija ist offline

  11. #11
    Ritter Avatar von Tjordas
    Registriert seit
    May 2012
    Beiträge
    1.126
    Akina Watabe


    Julian war zwar mit den beiden Wachleuten und Akina in den Raum gekommen, hatte sich aber mental für einen Moment abgesondert, als er feststellte, dass die eigentliche Arbeit des Transports wohl nicht auf ihn fallen würde, jetzt da die Allianz auf eine offizielle Überführung bestand. Als Akina ihn direkt ansprach, war er gerade von einem Terminal neben dem Bett abgelenkt, das den aktuellen Gesundheitszustand der Patientin zusammenfasste. Erst als sein Name fiel, reagierte er mit einer gewissen Überraschung und einem kurzen "Hm?", und drehte sich dabei zu Akina, die wiederum die Patientin ansah. Erst jetzt schien er im Nachhinein zu verstehen, was wohl von ihm verlangt wurde.
    "Achso, ja. Natürlich. Die Behandlung", räusperte er sich und stützte sich mit beiden Händen neben Akina auf die Bettstange am Fußende.
    "Wir haben bei Ihrem letzten Bluttest eine noch ungeklärte Anomalität festgestellt. Sie wurden sicher schon aufgeklärt, dass Ihr Kollege hier vor ein paar Tagen ordentlich rumgeballert hat. Bei ihm hat man nachträglich die gleiche Anomalität nachgewiesen. Nicht, dass ich jetzt implizieren würde, dass Sie nach jemandem aussehen, der hier jemandem etwas antun wollte. Aber wir müssen da natürlich den Statuten der Allianz folgen. Nur Formalitäten, Sie wissen ja. Aber keine Sorge, ich habe schon ein paar erfolgversprechende Therapieansätze - nur müssen wir die eben in räumlichem Abstand zu den anderen Patienten durchführen, um sicherzustellen, dass Sie sich nicht unkontrolliert verhalten."
    Yenny hörte sich die Ausführungen des Arztes an, der sie noch Sekunden zuvor kaum eines Blickes gewürdigt hatte, nun aber versuchte durch höfliches Lächeln, weiche Worte und besänftigende Gesten zu beruhigen. Skeptisch schob sie die Brauen zusammen, schluckte regelmäßig ihre Nervosität und Angst herunter, bevor sie dann plötzlich zornig reagierte.
    "Mit anderen Worten bin ich jetzt nicht nur in einem unterbesetzten Militärkrankenhaus und bekomme keine kompetente Hilfe, sondern werde jetzt auch noch irgendwo weggesperrt, weil man Cholesterin oder meine weißen Blutkörperchen nicht stimmen, oder was?"
    Julian behielt sein Lächeln, ging nun aber um das Bett herum und setzte sich am Fußende auf die Bettkante, wagte sogar, eine Hand in tröstender Pose auf Yennys eingeschienten Handrücken zu legen, die deshalb nur irritiert zwischen ihrer gefühlslosen Hand und seinen Augen hin und her sah.
    "Oh, es ist viel mehr als das, Miss. Nur dass ich sage, dass ich einen vielversprechenden Ansatz habe, heißt das nicht, dass man Ihren Zustand nicht ernstnehmen sollte. Es geht nicht nur um ein paar seltsame Blutwerte. Ich vermute, dass sich unbehandelt innerhalb weniger Tage ihr Hirn metaphorisch gesprochen auf links stülpen wird und Sie sich über auch nur eine Stunde bewusster Gedanken am Tag freuen könnten. Ich lasse Ihnen natürlich die Wahl, hier in diesem Zimmer zu bleiben, wo man Sie, wenn Sie auch nur einen ungeplanten Schritt aus der Tür machen aus Misstrauen erschießen wird. In einer gesicherten Umgebung kann ich Sie allerdings viel besser vor Ihrem eigenen mentalen Verfall schützen, ohne dass ein nervöser Soldat an Ihnen versucht die getöteten der letzten Woche zu rächen."
    Noch immer sachte lächelnd tätschelte Julian ihr nochmals den Handrücken und stand auf, als er sich von der etwas verstört wirkenden aber nun ruhigen Vandernot entfernte.
    "Einverstanden", flüsterte Yenny nach einigen Sekunden Bedenkzeit
    "Ausgezeichnet", resümierte der Doktor dann fröhlich und nahm das in die Wand eingelassene Datapad heraus, das er zuvor durchgelesen hatte und begann, einige kleinere transportable Geräte aus dem Behandlungszimmer in einen Aluminiumkoffer zusammenzupacken, deren Notwendigkeit er wohl der Liste entnahm. Die beiden Wachmänner sahen hingegen reglos zu Akina und warteten offenbar darauf, dass auch sie ihre offizielle Bestätigung der Hergangs gab, sodass man Vandernot herausrollen konnte.
    Tjordas ist offline

  12. #12
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Sie sandte ein Lachen an ihn, dass erschlagen wirkte. "Das hättest du wohl gern.", gab sie an. Und zog es erstaunlicherweise wirklich durch. Der Ansatz war zumindest da. Sie rannte so weit sie konnte, versuchte es ausgeglichen zu belassen, trotzdem konnte sie irgendwann, früher als beim Hinweg, einfach nicht mehr weiter. Lief normal zurück, aber ihr wurde wieder schwindelig, womit klar wurde, dass sie Auszeit und Ruhe mehr als gut gebrauchen konnte. Als das Haus langsam erkennbar wurde und im Grunde "nahe" war, schlich sie nur noch. Sehr, sehr langsam.

    Zwanzig Minuten später kam sie zu Hause an, wo Leif schon längst angekommen war. Absolut erledigt.


    "Hast du noch zwei weitere Runden gedreht?", frotzelte der Schwede, kaum dass er das Geräusch ihrer Schritte vernahm. Er stand, heute schon zum zweiten Mal, in der Küche und kochte Kaffee. Seine Frage ließ er sich dabei nicht beantworten. "Schätze du willst auch einen...?", hakte er nach und strecke den Kopf aus der Tür. Sein Blick war wenig begeistert, aber da sie ohnehin tat was sie wollte, schien es ihm wenigstens für den Moment sinnvoller, keinen neuen Streit vom Zaun zu brechen.
    AeiaCarol ist offline

  13. #13
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Hast du noch zwei weitere Runden gedreht?", frotzelte der Schwede, kaum dass er das Geräusch ihrer Schritte vernahm. Er stand, heute schon zum zweiten Mal, in der Küche und kochte Kaffee. Seine Frage ließ er sich dabei nicht beantworten. "Schätze du willst auch einen...?", hakte er nach und strecke den Kopf aus der Tür. Sein Blick war wenig begeistert, aber da sie ohnehin tat was sie wollte, schien es ihm wenigstens für den Moment sinnvoller, keinen neuen Streit vom Zaun zu brechen.


    "Nicht wenn ich dafür von nem Hochhaus springen muss.", retournierte sie die Frage des Schweden laut genug, dass er es hören würde. Sie hatte genug geschwitzt. Sehr sicher sogar, wie sich schnell überprüfen ließ. Normalerweise hatte sie sich beim Zurückschwimmen genug erfrischt und dann den Rest des Tages nach sizilianischem Meer gerochen, heute fiel das weg und ihr wenig spannender Tagespunkt damit auch. Sie gedachte es nachzuholen. Nach diesem Kaffee. Oder vorher? Nein. Eher nachher. "Ich werd' nachher noch ins Wasser.", stellte sie klar, obwohl sie sich gegen jegliche Macht in dieser rein freundschaftlichen Beziehung entschieden hatte. Damit hakte sie auch nach ob es okay war, formulierte es aber natürlich nicht auf diese Weise.
    Luceija ist offline

  14. #14
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Nicht wenn ich dafür von nem Hochhaus springen muss.", retournierte sie die Frage des Schweden laut genug, dass er es hören würde. Sie hatte genug geschwitzt. Sehr sicher sogar, wie sich schnell überprüfen ließ. Normalerweise hatte sie sich beim Zurückschwimmen genug erfrischt und dann den Rest des Tages nach sizilianischem Meer gerochen, heute fiel das weg und ihr wenig spannender Tagespunkt damit auch. Sie gedachte es nachzuholen. Nach diesem Kaffee. Oder vorher? Nein. Eher nachher. "Ich werd' nachher noch ins Wasser.", stellte sie klar, obwohl sie sich gegen jegliche Macht in dieser rein freundschaftlichen Beziehung entschieden hatte. Damit hakte sie auch nach ob es okay war, formulierte es aber natürlich nicht auf diese Weise.


    "Tja, weißt du, jetzt wo du es sagst...", brachte er lachend an und bereitete der Sizilianerin eine Tasse vor, die er ihr eigentlich hatte ins Labor bringen wollen, doch stattdessen fing Luceija ihn auf dem Flur schon ab, nahm ihm die Tasse aus der Hand und verschwand mit einer abwinkenden Geste der Hand, nach ihrem ersten Schluck. Wie jeden Tag schien sie damit deutlich machen zu wollen, dass sein Kaffee schlicht viel zu lasch für sie war. Er nahm es schulterzuckend hin und sah ihr nur noch für wenige, aber sehr eindeutige Sekunden nach.
    AeiaCarol ist offline

  15. #15
    Drachentöter Avatar von numberten
    Registriert seit
    Nov 2014
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.614
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen
    Akina Watabe


    Julian war zwar mit den beiden Wachleuten und Akina in den Raum gekommen, hatte sich aber mental für einen Moment abgesondert, als er feststellte, dass die eigentliche Arbeit des Transports wohl nicht auf ihn fallen würde, jetzt da die Allianz auf eine offizielle Überführung bestand. Als Akina ihn direkt ansprach, war er gerade von einem Terminal neben dem Bett abgelenkt, das den aktuellen Gesundheitszustand der Patientin zusammenfasste. Erst als sein Name fiel, reagierte er mit einer gewissen Überraschung und einem kurzen "Hm?", und drehte sich dabei zu Akina, die wiederum die Patientin ansah. Erst jetzt schien er im Nachhinein zu verstehen, was wohl von ihm verlangt wurde.
    "Achso, ja. Natürlich. Die Behandlung", räusperte er sich und stützte sich mit beiden Händen neben Akina auf die Bettstange am Fußende.
    "Wir haben bei Ihrem letzten Bluttest eine noch ungeklärte Anomalität festgestellt. Sie wurden sicher schon aufgeklärt, dass Ihr Kollege hier vor ein paar Tagen ordentlich rumgeballert hat. Bei ihm hat man nachträglich die gleiche Anomalität nachgewiesen. Nicht, dass ich jetzt implizieren würde, dass Sie nach jemandem aussehen, der hier jemandem etwas antun wollte. Aber wir müssen da natürlich den Statuten der Allianz folgen. Nur Formalitäten, Sie wissen ja. Aber keine Sorge, ich habe schon ein paar erfolgversprechende Therapieansätze - nur müssen wir die eben in räumlichem Abstand zu den anderen Patienten durchführen, um sicherzustellen, dass Sie sich nicht unkontrolliert verhalten."
    Yenny hörte sich die Ausführungen des Arztes an, der sie noch Sekunden zuvor kaum eines Blickes gewürdigt hatte, nun aber versuchte durch höfliches Lächeln, weiche Worte und besänftigende Gesten zu beruhigen. Skeptisch schob sie die Brauen zusammen, schluckte regelmäßig ihre Nervosität und Angst herunter, bevor sie dann plötzlich zornig reagierte.
    "Mit anderen Worten bin ich jetzt nicht nur in einem unterbesetzten Militärkrankenhaus und bekomme keine kompetente Hilfe, sondern werde jetzt auch noch irgendwo weggesperrt, weil man Cholesterin oder meine weißen Blutkörperchen nicht stimmen, oder was?"
    Julian behielt sein Lächeln, ging nun aber um das Bett herum und setzte sich am Fußende auf die Bettkante, wagte sogar, eine Hand in tröstender Pose auf Yennys eingeschienten Handrücken zu legen, die deshalb nur irritiert zwischen ihrer gefühlslosen Hand und seinen Augen hin und her sah.
    "Oh, es ist viel mehr als das, Miss. Nur dass ich sage, dass ich einen vielversprechenden Ansatz habe, heißt das nicht, dass man Ihren Zustand nicht ernstnehmen sollte. Es geht nicht nur um ein paar seltsame Blutwerte. Ich vermute, dass sich unbehandelt innerhalb weniger Tage ihr Hirn metaphorisch gesprochen auf links stülpen wird und Sie sich über auch nur eine Stunde bewusster Gedanken am Tag freuen könnten. Ich lasse Ihnen natürlich die Wahl, hier in diesem Zimmer zu bleiben, wo man Sie, wenn Sie auch nur einen ungeplanten Schritt aus der Tür machen aus Misstrauen erschießen wird. In einer gesicherten Umgebung kann ich Sie allerdings viel besser vor Ihrem eigenen mentalen Verfall schützen, ohne dass ein nervöser Soldat an Ihnen versucht die getöteten der letzten Woche zu rächen."
    Noch immer sachte lächelnd tätschelte Julian ihr nochmals den Handrücken und stand auf, als er sich von der etwas verstört wirkenden aber nun ruhigen Vandernot entfernte.
    "Einverstanden", flüsterte Yenny nach einigen Sekunden Bedenkzeit
    "Ausgezeichnet", resümierte der Doktor dann fröhlich und nahm das in die Wand eingelassene Datapad heraus, das er zuvor durchgelesen hatte und begann, einige kleinere transportable Geräte aus dem Behandlungszimmer in einen Aluminiumkoffer zusammenzupacken, deren Notwendigkeit er wohl der Liste entnahm. Die beiden Wachmänner sahen hingegen reglos zu Akina und warteten offenbar darauf, dass auch sie ihre offizielle Bestätigung der Hergangs gab, sodass man Vandernot herausrollen konnte.


    Mit einer überzeugenden Brandrede, die das Schicksal der Mechanikerin durch Wahnsinn oder Tod in düsteren Farben malte, überzeugte Ward diese sich der Umquartierung zu fügen. Angst war eine mächtige Triebfeder. Auch wenn die Japanerin den Teil des Vortrags, welcher das Sicherheitspersonal indirekt als schießwütige Hitzköpfe darstellte, nicht unbedingt viel abgewinnen konnte.
    Dennoch verzog die Schwarzhaarige keine Miene, sonder verwies nach Yennis Einverständis stumm auf den Rollstuhl.
    Mit der Hilfe der Pflegerin bugsierte sich die Mechanikerin auf das Hilfsgerät und war somit transportfähig. Akina gab den beiden Männern das Zeichen mit der Überführung beginnen zu können.
    Die Pflegerin schob den Rollstuhl voran, neben welchem Akina und Ward liefen. Die beiden Wachsoldaten, liefen knapp hinter dem Rollstuhl, was ihnen die beste Möglichkeit zum Eingreifen ermöglichen würde. Trotz unheimlicher Naniten im Körper war die Militärpolizistin jedoch überzeugt davon notfalls alleine mit ihr fertig zu werden. Insbesondere wenn man ihren aktuellen Zustand betrachtete. Doch so war das Protokoll und die vergangenen Ereignisse auf der Station hatten gezeigt das ein wenig Übervorsicht nicht schadete.

    Die Gruppe erreichte schließlich den Fahrstuhl, es ging abwärts. Für den Zeitraum der Überführüng waren sämtliche Freizeiteinrichtungen im Untergeschoß gesperrt worden. Aus Sicherheitsgründen, aber auch damit Vandernot nicht wie ein Zirkusfreak angestarrt wurde. Vermutlich war es nicht unbedingt vertrauenserweckend das man momentan den Schildern mit der Beschriftung "Shooting Range" folgte, aber Vandernot schien diesem Umstand keine besonders große Aufmerksamkeit zu widmen, sondern schien vielmehr gedanklich mit sich selbst beschäftigt.
    Vor der neuen Unterkunft (ehemals Schießanlage), zückte Akina ihre ID-Card, eine grüne Lampe leuchtete auf. Die Tür glitt auf und gab das neue Zimmer frei.
    numberten ist offline

  16. #16
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    "Tja, weißt du, jetzt wo du es sagst...", brachte er lachend an und bereitete der Sizilianerin eine Tasse vor, die er ihr eigentlich hatte ins Labor bringen wollen, doch stattdessen fing Luceija ihn auf dem Flur schon ab, nahm ihm die Tasse aus der Hand und verschwand mit einer abwinkenden Geste der Hand, nach ihrem ersten Schluck. Wie jeden Tag schien sie damit deutlich machen zu wollen, dass sein Kaffee schlicht viel zu lasch für sie war. Er nahm es schulterzuckend hin und sah ihr nur noch für wenige, aber sehr eindeutige Sekunden nach.


    Der Kaffee in ihren Händen war warm. Sie legte die Finger gern um das aufgewärmte Porzellan der Tasse, ganz gleich wie hoch die Temperaturen um sie herum waren. Luceija genoss es. Sie war deutlich anders aufgewachsen als der Skandinavier, das merkte man nicht erst hier. Die Art, WIE er den Kaffee zubereitete trieb jedem echten Sizilianer die Haare zu Berge und mit diesem kurzen Blick in Richtung Küche verstand sie auch wieso: Er FILTERTE Kaffee. Anstatt die Espressomaschine zu benutzen wie Vigilio, sie selbst, wie eben jeder Italiener, generell, wie es Südländer taten. Zumindest der Großteil von ihnen.

    Mit diesem Heißgetränk und einer Menge Ruhe im ausgelaugten Körper der jungen Frau, nahm sie sich die Ruhezeit heraus, die sie Leif gegenüber bereits angekündigt hatte. Noch bevor er das Wohnzimmer belegte, war sie aus der breiten Terrassentür hinaus getreten, hatte die Terrasse überquert und dabei ihren Kaffee auf dem Tisch außerhalb abgesetzt. Dort konnte er einen Moment warten während sie schwamm, kalt würde er hier kaum werden. Hinter ihr schloss sie die Türe halb, trennte sich dezent ab von Leif. Ja. Genoss die, wenn auch nur kurze, Zeit für sich, als sie sich dem Haus abwandte und sich ins kühle Nass begab.
    Luceija ist offline

  17. #17
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen

    "Sure."
    Donal half Zora in den Wagen und setzte sich dann selbst auf die Hinterbank. Er hoffte wirklich dass alles mit ihr in Ordnung war, sie benahm sich schon seit einigen Tagen sehr seltsam. Aber wahrscheinlich machte er sich zu viele Sorgen.
    Während das Skycar sich erhob wühlte er sich weiter durch aktuelle News-Feeds. Nahezu sekündlich kamen neue Meldungen rein, die ihn bloß weiter verwirrten. Gerade war von einem Attentat auf irgendeinen Politiker die Rede.
    Nach einer Weile gab er es seufzend auf und schaltete das Omni-Tool aus. Es war wohl wirklich besser das zu erledigen, wozu sie hergekommen waren und dann möglichst schnell wieder von diesem Blechhaufen zu verschwinden. Er persönlich hatte die Citadel nie gemocht. Zu viele Leute auf zu wenig Platz. Gerade momentan, wo ihn wieder diese Kopfschmerzen plagten, war dieses Gefühl der Enge überhaupt nicht gut für ihn.
    Er musste kurz auflachen, als Gil Zora auf ihre Mutter ansprach. Innerlich stellte er sich seinen Freund in silberner Rüstung vor, wie er alleine in den Kampf zog um den Schwiegerdrachen zu bezwingen.
    "Wo kommen wir überhaupt unter?"
    Wie er hörte hatten in den letzten Monaten viele neue Hotels in den Bezirken aufgemacht. Das Präsidium schien seinen Fokus mehr und mehr auf Diplomaten und anderen Offizielle zu verlegen.



    Das Dreiergespann kam in einem Hotel in der Nähe unter. Sie hatten keine besonders lange Überfahrt dorthin, vielleicht wäre ihr genereller Aufenthalt kaum sonderlich lange gewesen, aber Vigilio wollte sich absichern und hatte provisorisch zwei Zimmer gebucht: ein Einzel- und ein Doppelzimmer. Über Geld sprach man nicht, auch nicht bei den Ascaiaths wenn es nicht bitter nötig war, und deshalb war es eine Selbstverständlichkeit, dass Donal kein Zimmer von seinem ohnehin schon fürstlichen Lohn bezahlen musste. Reisekostenpauschale würden es manche nennen.
    Schnell war der Raum bezogen, die Koffer ließ er sich von einem Pagen auspacken und einräumen, sodass es wenigstens den Eindruck einer Heimat in der Ferne machte und noch während diese Arbeiten durchgeführt wurden, hatten sie sich schon weiter begeben. Waren eingestiegen und weiter gefahren, zu seiner Schwiegermutter und Zoras Mutter. Knapp vor deren Haustür stiegen sie aus. Zwar half er der Blondine, aber dieses Kreuz trug sie ganz alleine. Nicht weil er es ihr nicht abgenommen hätte, viel mehr, weil diese Frau ihn nicht ausstehen konnte und es seine Zeit, sich mit ihr zu streiten, einfach nicht wert war.
    Luceija ist offline

  18. #18
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Der Kaffee in ihren Händen war warm. Sie legte die Finger gern um das aufgewärmte Porzellan der Tasse, ganz gleich wie hoch die Temperaturen um sie herum waren. Luceija genoss es. Sie war deutlich anders aufgewachsen als der Skandinavier, das merkte man nicht erst hier. Die Art, WIE er den Kaffee zubereitete trieb jedem echten Sizilianer die Haare zu Berge und mit diesem kurzen Blick in Richtung Küche verstand sie auch wieso: Er FILTERTE Kaffee. Anstatt die Espressomaschine zu benutzen wie Vigilio, sie selbst, wie eben jeder Italiener, generell, wie es Südländer taten. Zumindest der Großteil von ihnen.

    Mit diesem Heißgetränk und einer Menge Ruhe im ausgelaugten Körper der jungen Frau, nahm sie sich die Ruhezeit heraus, die sie Leif gegenüber bereits angekündigt hatte. Noch bevor er das Wohnzimmer belegte, war sie aus der breiten Terrassentür hinaus getreten, hatte die Terrasse überquert und dabei ihren Kaffee auf dem Tisch außerhalb abgesetzt. Dort konnte er einen Moment warten während sie schwamm, kalt würde er hier kaum werden. Hinter ihr schloss sie die Türe halb, trennte sich dezent ab von Leif. Ja. Genoss die, wenn auch nur kurze, Zeit für sich, als sie sich dem Haus abwandte und sich ins kühle Nass begab.


    Er hatte wohl zu lange zu in sich gekehrt auf diesem Sofa verbracht, als dass er sie bemerkt hatte. War zwischenzeitlich aufgestanden, hatte 'plötzlich angefallene' Hausarbeiten in beinahe panischer Eile erledigt und wollte sich zur Abwechslung schließlich auf die Terrasse begeben, was er auch tat, aber-...er war längst nicht mehr allein. Warf einen doch sehr erschrockenen und überraschten Blick auf die Schwarzhaarige, die augenscheinlich noch immer von ihrem Kaffee zehrte. Seine Reaktion wollte er rasch verbergen. Sah von ihr ab und geradewegs auf das Wasser. "Wie war's?", wirkte die Frage doch recht beiläufig.
    AeiaCarol ist offline

  19. #19
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Er hatte wohl zu lange zu in sich gekehrt auf diesem Sofa verbracht, als dass er sie bemerkt hatte. War zwischenzeitlich aufgestanden, hatte 'plötzlich angefallene' Hausarbeiten in beinahe panischer Eile erledigt und wollte sich zur Abwechslung schließlich auf die Terrasse begeben, was er auch tat, aber-...er war längst nicht mehr allein. Warf einen doch sehr erschrockenen und überraschten Blick auf die Schwarzhaarige, die augenscheinlich noch immer von ihrem Kaffee zehrte. Seine Reaktion wollte er rasch verbergen. Sah von ihr ab und geradewegs auf das Wasser. "Wie war's?", wirkte die Frage doch recht beiläufig.


    Luceija trank schon lange keinen Kaffee mehr, auch, wenn sie kontinuierlich an der Tasse genippt hatte. Sie war leer. Schon seit vielen, langen Minuten. Sie hatte den Schweden beobachtet, beobachtet, wie er sich unbeobachtet gefühlt hatte und schmunzelte nun dieses sehr zarte Lächeln, dass man als seliges Lächeln verstehen konnte, in die Kaffeetasse, bevor sie es fallen ließ. Ein neutraler Ausdruck begegnete dem Schweden, sie simulierte einen erneuten Schluck Kaffee und schließlich sagte sie, absolut entspannt: "Gut. Gut...gut." Sie ließ die Worte erstmal so stehen, warf einen kurzen Blick zu dem Skandinavier und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Hätte er auch nur etwas länger auf Luceija geachtet, dann wäre ihm sicherlich aufgefallen, dass ihr langes Haar bereits ein gutes Stück getrocknet war. Wenn sie wirklich erst kürzlich aus dem Wasser gekommen sein sollte, passte die Aussage zeitlich nicht ganz. Aber zumindest erstmal sagte er nichts. Ihr war es recht. "Das Meer ist schön kühl.", sagte sie trocken und bewertete eines ihrer liebsten Elemente Siziliens relativ ausdruckslos. "Solltest du mal versuchen. Baden ist ziemlich entspannend." Dann bemerkte sie den Putzlappen, den er noch in seiner Hand hielt. Sah genau dort hin. "..machst du sauber?", spielte sie mit ihm und ihrem Wissen, lehnte sich gemütlich in ihrem Stuhl zurück und setzte die Tasse zu einem weiteren Fake-Schluck an.
    Luceija ist offline

  20. #20
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Luceija trank schon lange keinen Kaffee mehr, auch, wenn sie kontinuierlich an der Tasse genippt hatte. Sie war leer. Schon seit vielen, langen Minuten. Sie hatte den Schweden beobachtet, beobachtet, wie er sich unbeobachtet gefühlt hatte und schmunzelte nun dieses sehr zarte Lächeln, dass man als seliges Lächeln verstehen konnte, in die Kaffeetasse, bevor sie es fallen ließ. Ein neutraler Ausdruck begegnete dem Schweden, sie simulierte einen erneuten Schluck Kaffee und schließlich sagte sie, absolut entspannt: "Gut. Gut...gut." Sie ließ die Worte erstmal so stehen, warf einen kurzen Blick zu dem Skandinavier und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Hätte er auch nur etwas länger auf Luceija geachtet, dann wäre ihm sicherlich aufgefallen, dass ihr langes Haar bereits ein gutes Stück getrocknet war. Wenn sie wirklich erst kürzlich aus dem Wasser gekommen sein sollte, passte die Aussage zeitlich nicht ganz. Aber zumindest erstmal sagte er nichts. Ihr war es recht. "Das Meer ist schön kühl.", sagte sie trocken und bewertete eines ihrer liebsten Elemente Siziliens relativ ausdruckslos. "Solltest du mal versuchen. Baden ist ziemlich entspannend." Dann bemerkte sie den Putzlappen, den er noch in seiner Hand hielt. Sah genau dort hin. "..machst du sauber?", spielte sie mit ihm und ihrem Wissen, lehnte sich gemütlich in ihrem Stuhl zurück und setzte die Tasse zu einem weiteren Fake-Schluck an.


    Etwas ertappt sah der Schwede mit gehobener Braue zu seiner Gegenüber. Dann kam dieses falsche, etwas dreiste Grinsen, welches sich auf seine Lippen legte. "Naja-...", bemerkte er schulterzuckend und schwang den Stoff in seiner Hand hin und her, als wolle er damit zum Angriff übergehen. "Einer muss es ja machen, schätze ich?", frotzelte und hatte keine Ahnung, dass sie die Bemerkung wohl durchaus als die Lüge verstand die sie war, nicht aber als ein Verweis darauf, wie fleißig er vermeintlich gewesen war, während sie schwimmen gewesen war.
    AeiaCarol ist offline

Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •