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Zufrieden beobachtete das kleine Eichhörnchen, wie Ravnyir sich den Schlüssel von dem langen Stab angelte und gleich aufgeregt zu der Truhe griff. Jetzt hieß es, sich zu beeilen und die Aufmerksamkeit zu erregen. Ganz schön schwierig, wenn man klein, schwarz und pelzig war, und das auch noch bei der Dunkelheit. Es erreichte sein Ziel, indem es dem jungen Waldbruder mit dem langen Schweif am Bein streifte, während dieser gerade mit einem Klacken die Truhe hatte öffnen können. Darin würde er jetzt die verschiedensten Baumfrüchte finden: Eicheln, Zapfen, Eckern, Nüsse. Und wieder fand sich ein frisch beschriebenes Pergament darin, das Ravnyir rasch seinem alten Gefährten gab, der ihm vorlas. Es war wirklich Glück, dass er diesen Bekannten hatte. Wie hätte er sonst Feens Prüfungen anfangen, geschweige denn lösen können? Der alte Rümpfte die Nase und las so gut es ihm das Abendlicht ermöglichte.
"Bewahre, Bruder Ravnyir,
Da ihr dies lest, habt ihr die erste Prüfung bestanden, meinen Glückwunsch. Bedenkt, die Geschenke der Natur weise zu nutzen und zu ehren. Haltet sie euch stets griffbereit, denn man weiß nie, welche Zufälle die Natur bringt. Denn sie ist Hüter von Ordnung und Chaos. Nun seht euch den Truheninhalt genauer an. Kennt ihr diese Früchte? Es sind je zwei von fünf verschiedenen Bäume der hiesigen Fauna. Sie sind nicht nur beliebtes Futter bei den Waldtieren, wie diesem Eichhörnchen dort, was euch nun begleiten wird, sondern auch die Samen für das Keimen und Entwickeln der Bäume. Könnt ihr euch das vorstellen? Eine mächtige Eiche wie die in Silden entsteht in hunderten Jahren aus dieser kleinen Eichel? Und alles, was man braucht, ist der richtige Nährboden, ausreichend Wasser und genug Sonnenlicht. Jede Pflanze hat einzigartige Optimalbedingungen zum Gedeihen. Und die Erde bietet den grundlegenden Lebensraum zum Keimen der Samen. Nun liegt es an euch. Pflanzt je eine der Früchte in die Nähe eines passenden Mutterbaumes. Eine Frucht könnt ihr erst auf dem Gebirge im Nordosten pflanzen. Ich werde euch dort erwarten, sobald ihr alle anderen eingepflanzt habt.
Handelt weise, junger Bruder."
Das kleine Eichhörnchen krabbelte auf Ravnyirs Schulter und machte es sich schließlich dort bequem, um den perfekten Ausblick über die Erfüllung der Aufgabe zu haben.
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Ravnyir spielte ein wenig mit den Früchten in seinen Händen. Die Eichel gehörte sicherlich zu einer Eiche, der Zapfen zu einer Tanne. Dann hatte er noch eine Haselnuss und eine Buchecker in der Hand, also alles Bäume die er kannte.
„ Ok, suchen wir ein paar Bäume, weißt du ob hier irgendwo ein Haselnussbaum steht?“ „ Gerade gestern spielt ich unter einem schönen, recht großen Baum dieser Sorte, folge mir,“ antwortete ihm Mycon von Ardea und zusammen machten sie sich auf. Der Haselnussbaum stand ein wenig abseits des Flusses auf der Weide und war schon von weitem, wegen seiner, für diese Art ungewöhnlichen, Größe, zu erkennen.
„ Also pflanzen wir dich mal ein,“ sagte der Jäger zu der kleinen Haselnuss in seiner Hand und vergrub diese in der Nähe des großen Baumes. Das Eichhörnchen auf seiner Schulter schien daraufhin zufrieden zu nicken. „ So das wäre geschafft,“ sagte Ravnyir und stand auf, „ Hm, ich kenne eine schöne Eiche auf einer Waldlichtung nicht weit von hier, dort vergraben wir die Eichel. Im Wald findet sich sicher auch eine Tanne und eine Buche.“ So machten sie sich zusammen in den Wald auf und spielten dabei ein wenig auf ihren Panflöten, das kleine Eichhörnchen klopfte dazu mit seinen Füßchen im Takt…
Geändert von Ravnyir (28.05.2009 um 21:19 Uhr)
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Irgendwo
Samorin lief. Sein Atem ging gleichmäßig, genau wie seine Schritte. Jedenfalls so gleichmäßig wie dass bei dem unwegsamen Gelände in diesem Teil des Waldes Möglich war. Er achtete nicht darauf wie wweit,lange oder wohin er lief. Er lief einfach so wie er es seit Taviks training schon immer gemacht hatte.
Nach einiger Zeit begann der wald sich zu lichten und Samorin sah hinab in eine kleine Taalsenke. In der Mitte dieser Senke erblickte er ein Feuer. Er rutschte hinunter und ging zögernd auf den Lichtschein des Feuer zu. Am Feuer saß ein Mann, wahrscheinlich schon etwas Älter mit grauen Stränen. Neben ihm im Boden Steckte ein Großes Zweihandschwert und er trug zerschlissene Rabenschwarze Kleidung.
"Na endlich," Sagte er ohne aufzusehen "Ich dachte schon ich würde dich nie mehr treffen." Samorin schreckte leicht zurück. "Er kennt mich?" dachte er.
Er stand ihm gegenüber auf der anderen Seite des Feuers. Er band sein Schwert samt Scheide vom Gürtel und legte es neben sich hin. Danach setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden.
"Wer bist du?" Fragte Samorin den Fremden.
"Wer ich bin ist unwichtig, ich finde dich wesentlich interessanter. immerhin hast du meine kiste Gefunden." Samorins Hand wanderte langsam über den Boden zu seinem Schwertgriff.
"Was willst du?" Fragte er misstrauisch. "Nur wissen wer du bist, ich habe kein interesse daran dich zu töten, also kanst du deine Hand vom Schwert nehmen. Ich habe diese Kiste auf ie Reise geschickt auf dass sie einen Würdigen besitzer findet." Antwortete der Fremde und sah immer noch nicht auf.
"Und ich bin ein würdiger Besitzer?"
"Offensichtlich schließlich hast du sie schon drei mal gefunden."
"Was ist drin beim ersten mal war sie eher leicht und beim letzten mal eher Schwer. Und woher weißt du dass ich die Kiste bereits Drei mal gefunden habe?"Fragte Samorin. " Für jeden ist immer etwas anderes darin, wenn du bereit bist wird sie sich von selbst öffnen."
Sie beide Starrten erneut in das Feuer bis Samorin einfiel dass der Fremde ihm noch nicht gesagt hatte woher er wusste dass er die Kiste bereits 3 mal gefunden hatte. "Woher weißt du dass ich die Kiste bereits 3 mal gefunden habe?" Hakte er nach. "Krähen oder auch Raben nenn sie wie du willst. Aber bevor meine Zeit abläuft und ich zurück muss sag mir wenigstens deinen Namen. So kann ich dich dass nächste mal besser zu einem Treffen führen."
"Zurück? Und wie führen?" Samorin war verwirrt.
"Deinen Namen!" drängte der Fremde Weiter.
"Samorin." Nachdem er den Namen ausgesprochen hatte. War der Fremde Aufgesprungen, hatte sich sein Schwert geschnappt, steckte es in sein Halfter und verwandelte sich in eine Krähe. Er sauste nah an Samorins kopf voraus gen Himmel.
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Das kleine Eichhörnchen bekam langsam Kopfschmerzen. Die Verwandlung schien ihm immer mehr an der geistigen Kraft zu zehren. Ravnyir merkte es sicher nicht, aber bewegen tat es sich schon lange nicht mehr. Es saß still und verkrampft auf seiner Schulter und krallte die kleinen Pfoten fest in den Stoff. Irgendwann musste es kurz ausreißen und Kraft tanken. Und wenn Feen dann wieder ihre menschliche Gestalt annahm, brauchte sie Kleider. Dem gutmütigen Geist des jungen Bruders Ravnyir alle Ehren, aber sie konnte nicht riskieren, seine Sinne so zu betören. Bis dahin war alles Natur, aber diese nudistische Grenze des Schames hatte sie noch nicht überschritten. Ob sie dies je tun würde? Viele männliche Teilnehmer wären sicher nicht abgeneigt...
"Jaja, das hier ist eine Eiche!", hörte das kleine Eichhörnchen den alten Mann sagen. Dann begann Ravnyir mit beiden Händen den Boden aufzugraben und schließlich die Eichel einzusetzen. Das Fell des kleinen Tieres sträubte sich bereits. Als er sich noch einmal beugte, sprang es schließlich ab und verschwand im tiefschwarzen Wald. Jemand rief Feen nach, doch so schnell wie in diesem Moment hatte sie sich lange nicht mehr bewegt.
"Ouh...", die Ohnmacht versuchte sie sogleich zu übermannen, da ihr Fell und Schweif ausfielen und sie in menschlicher Gestalt über den rauen Waldboden wankte. Sie musste sich an einem Stamm festhalten und nach Luft ringen. Ihr ganzer Körper war schweißgebadet und sie fror. Und sie war nackt. Das war mehr als unangenehm, denn dieser Wald machte eigentlich immer Geräusche, im schlimmsten Fall waren es die Patrouillen der Sildener Wächter. Sie versuchte, durch die Dunkelheit etwas zu erkennen, doch ihr Blick war noch verschwommen. Die Augen der Eichhörnchen waren viel besser an die Dunkelheit der Nacht angepasst. Einen Lichtzauber konnte sie nicht wirken, dazu war sie zu schwach. Es blieb ihr nichts übrig, als zu ihrem kleinen Versteck zu trotten, dort in der Nähe des Berges, wo sie auch ihre Robe und die Stabkeule liegen hatte. Diese Prüfung war nicht allein für Ravnyir. Hier wurde auch ihre mentale Kraft auf eine harte Probe gestellt.
Ein Rascheln. Sie zuckte zusammen. Etwas bewegte sich im Unterholz, etwas großes, mindestens so groß wie ein Hund. Und es rannte verdammt schnell. Glücklicherweise von ihr fort, unglücklicherweise genau in Richtung des Flusses, da, wo Ravnyir eben noch war.
'Oje...', was sollte sie nur tun? Konnte sie ihn noch warnen? Nein, dafür war sie zu schwach. Mit letzter Kraft konnte sie sich noch auf einen Baum hinaufkämpfen. Da war sie selbst immerhin sicher. Nun, es war eine Prüfung, da musste der junge Bursche sich auch selbst etwas einfallen lassen. Nur geriet sie nun etwas aus den Fugen. Hoffentlich fiel ihm etwas ein, einem Tipp hatte sie ihm ja gegeben...
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„ He, wo willst du den hin?“, rief Ravnyir dem Eichhörnchen nach, das schnell im Wald verschwand. Dann stand er auf und sagte zu Mycon, „ Siehst du irgendwo in der Nähe eine Buche?“ „ Jaja, da finden wir schon… He hinter dir pass auf!“
Der Jäger blickte hinter sich, wo ein grauer Wolf sprungbereit dastand und die Zähne fletschte. Immer diese Wölfe, dachte er sich und lief los, Richtung Eiche. „ Schnell, komm mit,“ rief er dem alten Flöter zu. Bald hatte er die Eiche erreicht und kletterte hastig den furchigen Stamm hinauf. Auf halber Höhe blickte Ravnyir hinter sich und erkannte mit Schrecken, das der Wolf sich schon an Mycons Hose festgebissen hatte. „ Befrei dich… Lauf!“, schrie er nochmals und kletterte auf den erstbesten Ast den er fand.
Der alte Flöter krallte seine Finger in den Boden und stemmte sich, so gut es ging, auf. Die Hose hielt dem ganzen Druck irgendwann nichtmehr nach und riss. Schneller als Ravnyir es für möglich gehalten hätte, lief Mycon daraufhin los… Und stürzte schließlich, bei der Eiche angekommen, über eine Wurzel. „ Verdammt, weiter, steh auf.“ Der Jäger wäre am liebsten runtergesprungen und hätte sich dem Wolf gestellt, doch was konnte er so einem Tier schon antun?
Das Ungetüm hatte den alten Mycon mittlerweile eingeholt und schien sich auf ein Festmahl bereit zu machen. „ Nein, nein, nein, verdammt nochmal, mach was, komm du Baum, hilf mir!“, rief Ravnyir der Eiche zu. Er wollte nicht mit ansehen wie sein Freund vor seinen Augen starb.
„ Bit…“ Wie er so wütend auf die Äste hämmerte, krachte es plötzlich laut und er schien kurze Zeit zu fliegen… Und landete schließlich schmerzhaft auf dem Waldboden.
Als Ravnyirs Gedanken wieder halbwegs geordnet waren, blickte er sich um.
Er lag inmitten eines Gewirres aus Ästen und Blättern, Mycon stand vor ihm und reichte ihm die Hand.
„ Ähm, der Baum hat mich gerettet, oder so in der Art,“ sagte er und half dem Jäger auf. „ Der Wolf?...“ „… Liegt irgendwo unter dem Holz hier und wird sich bald befreit haben also… Lauf!“
Ravnyir fackelte nicht lang, sah ob die restlichen Samen noch in seiner Hosentasche waren und lief sogleich los. Der alte Flöter folgte ihm und als sie den Wald erreicht hatten sagte dieser, „ Hier ist eine Buche, vergrab schnell die verdammte Ecker.“
Der Jäger befolgte den Befehl, grub sich ein kleines Loch, gab behutsam die Frucht hinein und schloss es dann schnell. Er trat noch zweimal darauf, damit die Erde fest war und dann liefen sie weiter.
„ Der Brief sagte eine Frucht muss ihm Gebirge im Nordosten gepflanzt werden. Machen wir uns gleich dorthin auf,“ sagte Ravnyir und lief dahin, wo er glaubte das Nordosten sei…
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Es schien als wäre Taviks Körper eine einzige Manifestierung der Schmerzen, die feste Form aller Pein, aller Qual. Die kalte Höhlenwand im Rücken verschaffte nur wenig Linderung, denn das Brennen in seinen Füßen hatte sich nur noch mehr verschlimmert. Hätte er seine Klinge dabei gehabt - bei Adanos! - er wäre versucht gewesen, sich die eigenen Gliedmaßen abzutrennen.
Und doch kam nicht ein Laut über seine Lippen, kein einziger Ton verließ seinen Mund. Er war still, schweigsam. Ebenso wie der Rest der Truppe.
Aber war es bei ihm ein starker Wille, oder mehr die Angst davor, hier zugrunde zu gehen? Hier zu sterben?
Angst, wurde es ihm dann klar, es ist die Angst! Die Angst vor dem Tod, die Angst vor dem, was nach dem Ableben kommt. Eine natürliche Angst, eine vollkommen normale Angst.
Aber eben eine Angst, und Ängste gestand sich Tavik relativ ungern ein.
Er schaffte es irgendwie, sich auf zittrige Beine zu stellen, musste jedoch weiterhin an der Wand lehnen, wenn er nicht wieder zu Boden fallen wollte. Mit tränenden Augen schaute er zu Jarvo, Adrastos, Dekker und Irenir, die dort standen, saßen oder lagen. Keiner von ihnen sah besser aus als er, alle hatten sie das Gleiche durchgemacht. Der Nordmann bis die Zähne zusammen, schritt zu Adrastos hin und klopfte ihm auf die Schulter, zeigte ein knappes, schwächliches Lächeln.
Zusammenhalt, das brauchten sie, denn er war das einzige, was sie hatten. Alleine konnte man so eine Prüfung einfach nicht bestehen. Nein, nur mit dem Wissen, dass man Freunde an seiner Seite hat, konnte man solch eine Aufgabe bewältigen.
Tavik setzte einen Blick auf, der so viel sagte wie: »Wir schaffen das!«, gefolgt von einem weiteren, schwächlichen Lächeln in die Runde.
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Da war er wieder, eben war Elonhil in Silden angekommen. Der Wächter wusste schon gar nicht mehr wie lange er eigentlich weg gewesen war, es kam ihm jedenfalls wie eine Ewigkeit vor.
Es war ein schöner Tag, nicht eine Wolke konnte er am Himmel sehen. Froh war Elonhil wieder zurück zu sein, Es war ja mal ganz schön zu reisen, etwas Abwechslung, mal etwas anders sehen aber das war auch nur für eine gewisse Zeit schön und Elonhil wollte sich auch nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er wieder in der Wüste leben musste. Sein Körper, ja sein ganzer Organismus hatte sich inzwischen an ein Leben in Myrtana gewöhnt, das hatte er die letzten Wochen auch schmerzlich zu spüren bekommen.
Wie dem auch sei, er war wieder in Silden und würde wohl auch eine ganze Weile bleiben. Der Wächter hatte Hunger, wollte mal wieder etwas Richtiges in den Magen bekommen. So hatte er sich, bevor er noch nach seiner Hütte schaute, auf den Weg in die Taverne gemacht.
Die war recht voll aber er hatte Glück und konnte noch einen freien Platz ergattern.
Ein Snappersteak, darauf hatte Elonhil jetzt Lust und ein Kelch Met. Ja, das würde er sich mal wieder gönnen. Wenn er jedenfalls mal Gelegenheit bekommen würde seine Bestellung aufzugeben. Er hatte aber Zeit, wollte es jetzt auch nicht übereilen, sondern blieb ruhig und wartete, bis er an der Reihe sein würde.
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"Verdammtes Mistvieh! Ich reiß dir den Darm raus und erwürg' dich damit!" schrie eine recht vertraute Stimme durch das sonst so stille Dorf, gefolgt von lauten Polter- und Klopfgeräuschen. Wütend rannte Ryu Hayabusa, der hiesige Waffenschmied mit erhobener Holzkeule in der anderen und mit einem alten Eimer in der anderen einer Katze hinterher. Das Mistvieh hatte sich tatsächlich an seinen Fischen vergangen, während er beim Angeln eingeschlafen war! Diesen Frevel würde er nicht ungestraft lassen! Bei seiner Ehre! Er würde das Mistvieh schon kriegen! Die Keule in seiner Hand würde dafür definitiv sorgen. Und sowieso: Der junge Hayabusa war ein Krieger! Wie würde sich einer wie er von einer Katze unterkriegen lassen? Nun... Eigentlich... Passierte genau das gerade... Ryu hatte mit dem Biest ganz gut mitgehalten, bis es schließlich sein Herrchen, die irre Katzenlady wiedergefunden hatte und postwendend unter derem Rock verschwand.
Das war dann auch für den gestandensten Krieger zuviel... Niemand auf dieser Welt würde dieser alten Schabbracke je unter den Rock fassen, nur um eine Katze zu erlegen! Doch zu spät... Sie hatte ihn im Blickfeld, begann laut herumzufluchen und packte auch schon eine der anderen Katzen, die bei ihr waren, holte aus und warf sie mit einer, für alte Damen unscheinbar starken Wucht nach dem Schmied. Dieser machte ohne zu zögern Kehrt und rannte, was das Zeug hielt. Immer wieder schlugen in seiner Nähe die gefährlichen Katzen auf dem Boden auf. Fauchend... Miauend... Quarkend? Da hatte sich wohl ein Frosch dazwischengedrängelt... Wie auch immer, Ryu musste sein Heil in der Flucht suchen, als er am Marktplatz ankam. Er schaute sich um. Links keine Möglichkeit... Rechts keine Möglichkeit... Aber da! Nanami Rin, das Mädchen, dem er damals ein wenig von Silden gezeigt hatte!
"Nanamiiiii! Versteck mich!" rief der Templer, als er mit Keule und Eimer in Händen auf das Mädchen zurannte...
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"Ich hab dich so oft verraten,
belogen und missbraucht.
Ging nie auf deinen Wegen,
habe dich noch nie gebraucht.
Bin keiner deiner Jünger,
wollte niemals deinen Segen:
Hör auf für mich zu denken,
lass mich in Freiheit leben!"
Föhlich singend schlenderte Nanami durch Sildens Straßen, nicht auf der Suche nach etwas Bestimmten, weder nach einem Ort noch nach einem Menschen.
Das Lied, das sie sang, hatte sie in ihrer Kindheit oft gehört, als sie mit einer Gruppe Spielleuten durchs Land gezogen war. Sie kannte Text und Melodie auswendig, seit sie es zum ersten Mal gehört hatte. Sie liebte das Lied. Und vor allem, der Text sprach sie besonders jetzt, in ihrer neugewonnenen "Freiheit" von ihrem Vater sehr an.
Fast trotzig dachte sie an ihren Vater, und dass er vielleicht immer noch als Gaukler umherzog. Armer Kerl... dachte sie im Stillen und überlegte im selben Moment, warum er eigentlich so arm dran wäre. Schön war es ja immer gewesen.
"Wir folgen keinem Meister,
beugen uns vor keinem Recht,
wir pfeifen auf die Pfaffen,
wir sind keines Herren... RYU?!"
Ihr Gesang endete mit einem erschreckten Aufschrei, als Ryu Hayabusa brüllend mit einem Eimer und einem Knüppel in den Händen auf sie zurannte.
"Versteck mich!" schrie er und rannte sie beinahe über den Haufen.
"Ich... wie... was...", stotterte sie hilflos, als sie aber auch schon das Problem zu Gesicht bekam. Da flog eine Katze! Und noch eine! Es war eine unglaubliche Schau, die sich da abspielte. Für einen Moment war Nanami wie eingefroren, als sie einfach fasziniert den zu Boden fallenden Katzen nachsah. Aber als Ryu wieder einen quietschenden Schrei von sich gab, entschied sie sich, ihm wirklich zu helfen.
"Na dann, los gehts!", meinte sie und rannte, ihn am Ärmel hinter sich herziehend, den Katzen ausweichend weiter die Straße entlang. Zwar war dies kein Versteck, und Ryu hätte das wohl auch selber geschafft, aber er sah schon irgendwie glücklich aus, als sie in eine Seitenstraße einbogen und die Katzen hinter sich ließen.
Ich glaube, ich werde diese Sildener nie verstehen..., dachte sie schmunzelnd.
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Nach Luft ringend nickte der Hayabusa dem Mädchen dankbar zu. "Phew... Danke, Nanami... Ich glaube, die hätte mich bis nach Nordmar gejagt... Aber sag mal... Hab ich dich gerade bei was gestört?"
Doch ehe sie antworten konnte, streckte Ryu seinen Kopf aus der Seitenstraße, um zu sehen, ob die Luft rein war. Ein Blick links. Ein Blick rechts. Keine Katzen... Keine alten Frauen... Nur was sollten diese hellen, nach Katze stinkenden Flocken da auf der Straße? Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken und sich seiner Retterin in strahlender... Nun... In... In sauberer Kleidung erkenntlich zu zeigen.
"Also... Hiermit hast du deine erste Begegnung mit der irren Katzen-Lady gemacht... Sie ist eine von vielen, wunderbaren oder eher seltsamen Personen in unserem schönen Dorf. Aber sag mal, hast du was Bestimmtes am Markt gesucht? Ich helfe dir gerne zu suchen, schließlich hast du mir ja geholfen." sprach er lächelnd und reichte ihr die Hand...
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Höhle der ausgestorbenen Rattensippe
Das Buch, welches Yared gerade studierte, handelte, wie der gleichnamige Titel schon verhieß, von Kampftaktiken für Waldläuferverbände. Einig Angriffstaktiken waren natürlich schon lange überholt, aber dafür, dass das Buch bestimmt schon an die 40 Jahre auf dem Buckel hatte, war doch vieles dabei, was sich durchaus auch heute noch effektiv einsetzten ließ, wie zum Beispiel die Beschreibungen für mehrere Fallen und Vorrichtungen zum Aufhalten eines gegnerischen Verbandes, manche davon sogar recht simpel zu realisieren und hochwirksam. Sogar eine Beschreibung der berühmt berüchtigten ‚Grünen Hölle’ fand sich in dem alten Werk.
Den ganzen Morgen hindurch hatten er und Benjen trainiert, bis sie beide vollkommen durchgeschwitzt waren. Daher waren sie nach draußen gegangen und hatten sich eine Abkühlung im Wasser des Flusses, der das Tal durchfloss, gegönnt. Danach hatte sich der Letzte der Rattensippe einmal mehr hinter eine der vielen Türen des Wohnsaales verkrochen und der Experte für Schanzarbeiten hatte sich wieder in die alten Folianten und Pergamente vertieft.
... daher ist stets zu berücksichtigen, auf welchem Terrain Sie sich bewegen.
Anhang: Abschnitt F
Widmung
Dieses Buch widme ich meiner Omi, die immer so tolle Pfannkuchen für mich gebacken hat.
Danke Omi für alles, dein Mausebärchen.
Anhang: Abschnitt G
Haftungsausschluss
§1 Die Techniken, Taktiken und Strategien in diesem Buch sind auf Idealfälle ausgelegt und sollen nur als Beispiele und Hilfen für die Entwicklung eigener, den Gegebenheiten angepasster, Anwendungen dienen.
§2 Verwendung der beschriebenen Techniken erfolgt auf eigene Gefahr, der Herausgeber übernimmt keine etwaigen Entschädigungskosten an Hinterbliebene.
§3 Eltern haften für ihre Kinder.
§4 Der Gegner ist nicht an das hier beschriebene Verhalten gebunden.
§5 Auch Haftung für größere Schäden der Gegenpartei bei erfolgreicher Anwendung der Inhalte diese Buches ist ausgeschlossen.
§6 Bei unerwünschten Nebenwirkungen fragen sie den ...
Anhang: Abschnitt H
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hat ihnen dieses Buch gefallen?
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Yared klappte das Buch zu. Den Rest ersparte er sich lieber. Das Buch war ja schon sehr interessant gewesen, aber in Anbetracht des Anhangs zweifelte der Sappeur mittlerweile an der geistigen Integrität des Schreiberlings. Aber: Jedem das seine.
Nichtsdestotrotz hätte Benjen schon längst wieder da sein müssen. Der ehemalige Soldat erhob sich von dem abgewrackten Stuhl und verließ durch die Tür, welche auch der Alte vorhin genommen hatte. Kaum war er in den Gang getreten, stand er in einer von einer einzelnen in einem Metallhalter an der Wand steckenden Fackel erhellten Dunkelheit und ein Geruch nach trockenem Pferdemist stieg ihm in die Nase.
Er nahm die flackernde Fackel von der Tunnelwand und folgte dem Geruch in die Finsternis, die er Schritt für Schritt erhellte.
Geändert von Yared (30.05.2009 um 17:33 Uhr)
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"Ihr Sildener seid doch alle irr...", antwortete Nanami kopfschüttelnd.
"Raucht diese Lady auch euer Sumpfkraut? Meine Theorie ist ja, dass das alles von diesem seltsamen Kraut kommt."
Immer auf Ausschau nach fliegenden Katzen schlenderten sie zurück zum Markt.
"Du kennst doch diesen Samorin...", sprach Nanami weiter, "Der ist ja auch etwas... Benebelt. Er hat mir von magischen Kisten erzählt. Und Büschen, die ihm eins auswischen wollen."
Ryu schaute sie schief von der Seite an.
"Also, wolltest du nun was Bestimmtes vom Markt?", fragte er.
Nanami überlegte. Tatsächlich hatte sie gar nicht wirklich geplant gehabt, auf den Markt zu gehen, sie war einfach drauflos marschiert, hatte gesungen und sich des Lebens gefreut. Bis Ryu eben angelaufen kam...
"Eigentlich nicht. Ich habe... naja, ich habe nichts gesucht."
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Ryu dachte ein paar Momente nach. Vielleicht hatte sie wirklich zuviel von dem Zeug geraucht? Es wäre wohl eine Erklärung für ihren Dachschaden. "Ich kenne Samorin... Er ist mir selbst ein wenig suspekt... Hat mir zwei Kisten Kraut für ein Schwert überlassen... Gut, ich brauche das Zeug für bestimmte Schmiedevorgänge, aber das lassen wir mal außen vor... Aber, dass er von Büschen... Moment... Ach... Büsche, jaja, klar, versteh' schon!" sprach er lachend und dachte dabei unwillkürlich an Ornlus kleines Buschballett, dass er mal vorgeführt hatte.
Eine Weile liefen die beiden über den Markt. Schauten sich hier ein paar Dinge an und da. Doch Ryu musste bald schon wieder los. Er war heute dran, durch den Wald zu patroulieren und diese Pflicht wollte er nicht vernachlässigen.
"Hör mal, Nanami. Ich mag dich, schließlich hast du mir den Hintern gerettet. Also lass uns doch die nächsten Tage mal ein wenig durch die Wälder laufen. Ich zeige dir dort ein paar schöne Fläckchen. Aber jetzt muss ich erstmal weg, tut mir leid. Erwache!" verabschiedete sich der junge Schwertmeister dann nach einer Weile und machte sich auf den Weg zu seiner Hütte...
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"Erwache?", fragte Nanami, "ich... naja... was..?"
"Ein ander Mal!", rief ihr Ryu zu, der sich schon einige Schritte von ihr entfernt hatte.
"Machs gut...!", sagte Nanami noch.
Fröstelnd verfolgte Nanami ihren Weg zurück in die Krähe.
Dort angekommen verkroch sie sich nach einem kurzen, billigen Abendessen in ihr Zimmer und holte, wie so oft schon, ihre Fidel heraus.
Das Üben zeigte seine Wirkung, Nanami war stolz darauf, das "Nordlied" endlich zu beherrschen. Es hatte sie schon einige Fetzen Fingernägel und Haut gekostet, aber es hatte sich gelohnt.
Sie stimmte das Stück ein weiteres Mal an. Diesmal sollte es perfekt sein. So, wie ihr Vater es gespielt hatte. So, wie sie es in Erinnerung hatte.
Ihr Finger huschten flink über den Hals, der Bogen strich über die Saiten und sie sang beinahe in Trance den Text dazu. Man konnte es nicht wirklich einen Text nennen. Es war mehr Lautmalerei, Verzierung der Töne als Sprache.
Als Nanami an diesem Tag die Fidel beiseite legte, war sie wirklich zufrieden mit sich.
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Höhle der ausgestorbenen Rattensippe
Der Fachmann für Explosivstoffe näherte sich dem Ende des Tunnels, an dem er im Licht der Fackel einer Türe gewahr wurde, die einen Spalt offen stand. Durch eben jenen Spalt drang etwas Licht und Wärme aus dem Raum dahinter hervor.
Auch die Stimme des alten Benjen war zu hören.
„Ja mein Mädchen, so ist es gut.“
Neugierig öffnete Yared die Türe und betrat ... einen Stall. Jetzt war auch geklärt warum es hier nach Pferdemist roch. Der Alte stand in einer der größeren Boxen, der einzigen in der frisches Stroh lag, und streichelte ein Maultier. Natürlich hatte Benjen ihn längst bemerkt.
„Yared, willkommen in den Stallungen der Rattensippe. Darf ich vorstellen? Alana, meine treue Begleiterin auf allen Wegen.“
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See
Samorin war es langsam leid immer wieder neue Fragen, aber keine Antworten zu bekommen. Zuerst war dort diese Kiste, die ihm nur unglück brachte. Danach Hatte er jemand getroffen der ihm offensichtlich all dies erklären konnte, doch bevor Samorin ihn sämtliche fragen hatte stellen können hatte der sich in eine Krähe verwandelt und davongeflogen.
Diesen Umständen entsprechend war er auch gelaunt. Zwar war diese Frustration im laufe des Tages abgeflaut, doch trotzdem war er nicht gerade in der Stimmung seines Lebens. Also versuchte er das so zu kompensieren, wie er das immer tat: mit Sumpfkraut und siehe da nach einem Stängel war Samorin schon wieder egal was es mit alledem auf sich hatte.
Mit einem Stängel und einem kleinen Vorrat, für den Fall das ein später Kunde vorbeikam, saß er nun zufrieden am See und schaute hinüber auf dei andere Seite.
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Samorin hatte es endlich geschafft die Kiste aus seinen Gedanken zu vertreiben und machte sich so gut gelaunt auf nach Silden.
In silden angekommen war schönes Wetter und die Leute in Kauflaune.
nach ein paar stunden, bald würde der Schwarzer weiser aus sein, machte er Pause. Er schlendete durch ie Straßen Silens und kam schleißlich zum See, wo auch schon ein paar Leute in der Sonne lagen. Mit dem Gedanken später hier bestimmt auch ein paar gute geschäfte machen zu können. ging er langsam um den See um seine Lieblingstelle aufzususchen. Auf halbem Weg jedoch wurde er auf ein merkwürdiges Geräusch aufmerksam. Er kannte es, jedoch wusste er nicht woher. Er folgte dem Geräusch, bis er schließlich einen kleinen versteckten Ausläufer des Sees fand. Dort sah er einen Mann welcher wohl gerade mit dem Schwert übte, womit wohl auch dass Geräusch zu erklären war.
An einem Baum in seiner Nähe sah er einen schild lehnen.
Samorin lehnte sich an einen Baum und sah en SChwertkäpfer zu. Seine Bewegungen waren eindeutig fließender und auch etwas präzieser als seine.
Er schien so vertieft darin zu sein dass er nicht einem bemerkte dass Samorin ihm gegenüber lehnte.
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Gequält lächelte er, als Tavik ihm auf die Schulter klopfte. Auch der Nordmann hatte die Qualen gelitten, genau die selben, wie all die anderen in der Runde. Sie würden es gemeinsam durchstehen, sie konnten nicht aufgeben. Nicht jetzt, nicht, nachdem sie für die Schweigenden und für ihr eigenes Wohlergehen über ein Meer aus Splittern und Salz gewatet sind. Was würde sie nun erwarten? Noch mehr Schmerz, noch mehr Leiden? Würden sie es dieses mal auch wieder alle schaffen? Es würde schwer werden. Nicht nur, dass er sich die Seele aus dem Leib brüllen wollte, nein, er hatte selbst Angst zu laut zu atmen, zu keuchen und die anderen zu fragen, wie es ihnen ergangen war. Er wusste es, wusste dass jeder von ihnen kaum noch laufen konnte vor Schmerz, dass sich die Splitter tief in den Fuß gerissen hatten, doch er wollte es aus ihren Ohren hören. Er wollte die Schweigenden fragen, was dieser Irrsinn sollte, doch er wagte es nicht. Die Schweigenden beobachteten sie, dessen war er sich sicher. Sie würden ohne Zweifel bemerken, wenn sie sprachen, vielleicht waren die Höhlen auch so beschaffen, dass jedwedes gesprochene Wort klar wie es aus dem Mund kam überall hörbar war. Sicher hatte die ausgestoßene Sippe ihr System, wozu also ein Riskio eingehen?
Stattdessen drückte der Wanderer sich mit den unversehrten Händen vom Boden ab und spürte sofort wieder den stechenden Schmerz in seiner Fußsohle, spürte wie geronnenes Blut am Boden haften blieb und der Lebenssaft wieder begann hervorzuquellen.
Sie sollten den Weg weitergehen, es half nichts, hier zu bleiben. Sie würden früher oder später wohl verbluten, verdursten oder verhungern. Es half alles nichts, sie mussten weiter. Mit einem Wink brachte er auch die anderen dazu aufzustehen. Sie alle zuckten zusammen, als sie ihr Gewicht auf die Beine und Füße verlagerten, doch sie blieben tapfer ruhig. ‚Wie kann ein menschlicher Körper das nur aushalten?“ fragte er sich insgeheim, in einem klaren Moment zwischen den Schmerzen.
Langsam gingen sie weiter, festen Stein an den Seiten und unter ihnen, auch der Himmel wurde von Felsen bedeckt, als sie sich von den Splittern und dem Salz entfernten. Der Weg war nicht lang, kaum dass sie in den Gang geschritten und eine Kurve passiert hatten, sahen sie einen dumpfen, rötlichen Schimmer. Hitze schlug ihnen entgegen, raubte ihnen fast den Atem. Rot glühende Kohlen lagen am Boden, bedeckten ihn vollkommen bis zum anderen Ende der kleinen Kaverne. 'Sie wollen unsere Wunden ausbrennen' wurde Adrastos nach einiger Zeit klar. Es wurde oft so gemacht, doch meistens mit einem glühenden Stahl, der an die Wunde gehalten wurde. Es waren oft mehrere Männer vonnöten, dass der Patient überhaupt stillhielt, wie also sollten sie unbeschadet über das brennend heiße Meer vor ihnen kommen? Wie die Männer aus fernen Landen, die lachend über glühende Kohlen schritten? Nein, das waren Ammenmärchen, wie natürlich jeder wusste.
Doch sie mussten es schaffen, ein Zurück gab es nicht.
Zögernd hob er den Fuß und senkte ihn auf die glühenden Kohlestückchen. Im Vergleich mit den Schmerz der Scherben war es nichts, doch er war trotzdem stark, peinigend. Schweiß tropfte ihn von der Stirn und vom ganzen Körper, seine Füße rebellierten, er wollte zurück, doch es ging nicht. Er wagte nicht, sich umzudrehen oder auch nur nach hinten zu blicken. Stattdessen versuchte er, möglichst schnell auf die andere Seite zu gelangen. Nur kurz hielt er seine Füße auf den Kohlen, doch es reichte, um sie zu verbrennen. Er roch verbrannte Hornhaut, doch er wusste, dass es wirklich half, um die Wunden zu verschließen. Nichtsdestotrotz war er glücklich, als er endlich das letzte Mal seine inzwischen schwarzen Füße auf die Kohlen fallen ließ und wieder Stein spürte. Kein Laut war über seine Lippen gekommen, kein Ächzen, kein Stöhnen, kein Schrei. Und auch Irenir, der kurz nach ihm auf die Kohlen trat hielt sich tapfer und die Lippen verschlossen.
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Elonhil hatte sich einen ruhigen Platz am See gesucht gehabt und dort etwas trainiert. Dabei konnte er sich einfach entspannen, seine Seele baumeln lassen. Der schöne Tag hatte ja gerade zu dazu eingeladen. Sehr konzentriert war der Wächter, ging voll und ganz in seinem Training auf um sicher herum bekam er so gut wie gar nichts mit. Erst als Elonhil sein Schild in das Training einbeziehen wollte, bemerkte er einen Burschen, der ihn an einen Baum gelehnt beobachtete. Der Kerl war kaum jünger als er selber und, da r eine kleine Pause schon brauchen könnte sprach er ihn einfach an.
Wie es nicht anders sein sollte kam das Gespräch schon recht schnell auf das Thema Schwertkampf. Samorin, wie sein Gesprächspartner hieß beherrschte die Grundfertigkeiten, wollte aber gerne mehr lernen.
Elonhil hatte kurz überlegen müssen aber da er nichts anderes zu tun hatte bot er ihm an, ihn weiter auszubilden. Das Gespräch verlief sehr zwanglos und da es noch eine ganze Weile hell sein würde, hielt es der Wächter für eine gute Idee doch gleich in das Training einzusteigen.
Sie hatten zwar den gleichen Lehrmeister gehabt, trotzdem wollte sich Elonhil erst einmal einen Überblick über die Fähigkeiten seines neuen Schülers verschaffen.
Also gut, ich bilde dich gerne weiter aus und wir beginnen auch gleich damit. Bevor wir aber mit dem eigentlichen Training beginnen möchte ich zuerst mal sehen was du kannst. Ich möchte einfach sehen wo ich ansetzen kann und muss, das ist alles.
Elonhil ging in Position, zog sein Schwert aus der Scheide und wartete bis sein neuer Schüler auch so weit war. Dann griff er ihn einfach mal an.
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Samorin riss sein Schwert hoch und konnte geradeso noch Elonhils Schlag abblocken und schon ging ieser zum nächsten angriff über. Er lief seine Klinge seitlich auf Samorin zusausen. Samorin wich aus und kassierte promt einen Tritt Elonhils, gegen sein Bein. Samorin schaffte es geraeso noch aufzustehen und auszuweichen. Jetzt ging er mal zum Angriff über und lies sein Schwert von links an Elonhil herangleiten, welcher seinen angriff mit dem Anschein der Leichtigkeit Parierte.
Samorin kassierte immer wieder Tritte, whärend er vieleicht ein zwei mal etwas Erfolg hatte. Elonhil war ein Schwertmeister wie Tavik aber auf eine etwas andere Weise.
Wäre es ein richtiger Kampf gewesen, wäre er schon öfter gestorben als eine Here Scavenger diein eine Wolfshöhle laufen.
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