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    Abenteurer Avatar von Piero
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Piero ist offline

    Hinterhof der Klippenschänke

    „Ramsch … Ramsch … Ramsch … oh, Damenunterwäsche!“
    Piero war durchaus mindermotiviert bei seiner gefühlt tagesfüllenden Aufgabe, den Inhalt der Karren auszusortieren, den die beiden Novizen freundlicherweise für ihn am Tor zurückgelassen hatten. Ihre Rollen als Weberin und deren Gehilfe hatten sie offenbar recht ernsthaft spielen wollen, wenn er sich die Ladung so betrachtete. Dutzende Stoffe – zu Pieros Erstaunen tatsächlich von guter bis sehr guter Qualität – fanden sich darauf, ebenso wie klassische Reiseausrüstung und offensichtlich auch Wechselkleidung. Die Novizenroben hatten die beiden offensichtlich direkt daheim gelassen, aber wenn er sich die von Rüdiger aus den Büschen vor der Stadt fischte, wäre Piero in der Hinsicht ohnehin bereits ausreichend bedient.
    Nachdem er mangels ihn aufhaltender Wachen kurzerhand einfach mit dem Wagen durch das Tor gerollt war und es irgendwie geschafft hatte, einer bizarren Meute von Eseln zu entkommen, die plötzlich den gesamten Platz eingenommen hatte, hatte er sich von einer freundlichen Dame auf die Klippenschänke direkt am Torplatz aufmerksam machen lassen, in der er sogleich ein Zimmer und einen vorübergehenden Standplatz für seinen Wagen im Hinterhof der Schänke gemietet hatte. Die Zeit und die Beschäftigung mit anderen Dingen hatten sein Feuer für die dumme, aber hinreißende Felia abkühlen lassen, die mit diesem stumpfsinnigen Schmierlappen und Rüdiger davongerauscht war. Sie musste irgendetwas mit ihm angestellt haben, das über gewöhnlichen Liebreiz – der bei ihr wahrlich nur in gewissen Aspekten ausgeprägt war – hinausging. Beherrschten die Novizen des Feuers etwa Liebeszauber, mit denen sie die Leute auf ihre Seite ziehen konnten? Deshalb brauchten sie vermutlich immer so viele Schafe in ihren Klöstern. An irgendetwas mussten sie ja üben.

    „Oh, sieh mal hier! Das hat Schmierfett-Kurt sicher noch nicht getragen“, murmelte er erfreut, als er am Boden der Ladefläche zunächst auf eine Reihe ansehnlicher Damenkleider und schließlich auf ebenfalls annehmbare Herrenkleidung stieß. „Mit seiner Plauze hätte er die Knöpfe schon längst alle abgerissen.“
    Es war ein Jammer, dass Felia sich mit so vehementer Kratzbürstigkeit gegen Pieros Unterstützungsversuche gewehrt hatte. Die Denke dieser argaanischen Novizen war ihm wirklich ein einziges Rätsel. Hatte man denen denn vergessen zu sagen, dass so eine Prüfung ein Wettbewerb mit nur einem Sieger war? Eine einmalige Chance im Leben, zu ansehen und Einfluss zu kommen? Schon Rüdiger hatte sich in der Hinsicht sagenhaft dämlich angestellt, aber Felia war da noch einmal eine Nummer für sich gewesen. Sollten sie doch alle bleiben, wo der Pfeffer wuchs! Aber woher sie die ansehnliche Kleidung bezogen hatten, hätte ihn schon wirklich interessiert. Gute Schneider waren ja so schwer zu finden, wenn man sich in diesen unzivilisierten Provinzen aufhielt!

    Pieros erster Eindruck von Stewark entsprach ungefähr dem Bild, das er sich aus den verfügbaren Informationen im Voraus gemacht hatte. Sicher, die verwinkelten Gassen und hohen Ziegelbauten boten etwas Besonderes fürs Auge, doch im Kern war Stewark eine kleine Provinzstadt, die aufgrund ihrer in den letzten Jahren so plötzlich gestiegenen Bedeutung im Aufwind war und gleichzeitig die typischen Wachstumsschmerzen erfuhr, die solche Umstände mit sich brachten. Die Torwächter waren wirklich ein dämlicher Haufen gewesen, die Ordnung schien schnell einmal verloren zu gehen und die Infrastruktur war nicht für die Betriebsamkeit einer größeren Stadt ausgelegt. Was die Sache hier ein wenig verkomplizierte, war der geringe Raum für Wachstum aufgrund der exponierten Lage auf dem Felsen. Ob die Staatsoberen wohl schon darüber nachgedacht hatten, ein Bauprogramm für eine Vorstadt auf der anderen Seite der Brücke zu starten, um die Kernstadt zu entlasten?
    Nun, er würde sich ganz in Ruhe umsehen und schauen, was ihm auffiel, sobald er den Inhalt dieses Karrens zu Gold gemacht hatte. Nun, da er erst einmal wusste, was er behalten wollte, was verkaufbar war und was aufgrund ihres abstoßenden Vorbesitzers lieber direkt verbrannt wurde, musste er nur noch herausfinden, wo man hier Dinge veräußern konnte. Er zog die Plane über den Karren und band sie wieder ordentlich fest. Vielleicht würde er ja im Schankraum an ein paar Informationen kommen. Wirte waren immer lohnenswerte Ansprechpartner, wenn man etwas in Erfahrung bringen wollte. Das war hier so wie an jedem anderen Ort auf der Welt.

  2. Beiträge anzeigen #262
    AI  Avatar von Isidor
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Isidor ist offline

    Torhaus, Torplatz

    „Entschuldige, dass ich wieder davon angefangen habe“, ließ Isidor das Thema Akademie endlich ruhen.
    Offenbar verstimmte es Johanna bloß über diese Institution zu sprechen und viel Ahnung von den Abläufen dort hatte sie nach eigener Aussage sowieso nicht. Meve hingegen war wohl mit dem Leiter der Akademie aneinandergeraten. Doch warum ließ sich ein so hochrangiger Mann dazu hinreißen jemanden zu verprügeln? Das war nicht gerade ein Argument für die Mitglieder dieser vermeintlich elitären Ausbildungsstätte. Wohl aber etwas, was lohnenswert war zu berücksichtigen, wenn er erneut auf Armond traf.

    Schlussendlich endete ihr Dialog jedoch mit dem Eintreffen am Torhaus, wo Aldrich und der bisher namenlose Stadtwächter soeben die Ablösung für Syrias, Meve und Mungu übernahmen. Ob sie erleichtert darüber waren? Bestimmt, wenn sich Isidor die lange Schlange anschaute, die sich mittlerweile weit über die Brücke hinaus erstreckte. Unglaublich, was für ein Andrang in dieser kleinen Stadt herrschte. Doch wenn die Leute hofften, heute noch ihre Ware anzubieten, dann war es verständlich, dass die allgemeine Laune sich dem Tiefpunkt näherte. Je länger sie dort draußen warteten, desto weniger Zeit hatten sie, Geld zu verdienen. Vermutlich warteten bei den meisten auch die Familien auf den Höfen und würden sich irgendwann fragen, wo die Liebsten blieben.

    „Hallo zusammen! Wie ich sehe ist eure Wachschicht endlich vorbei“, grüßte der Schmied grinsend die drei vom Torhaus und staunte erneut über die Masse des Torgaaners Mungu.
    Was hat man dem bitte ins Essen gepackt?, fragte er sich, ließ es jedoch unausgesprochen.
    Immerhin war er nicht der einzige Riese hier, wenn auch mit Abstand der muskulöseste, wenn man bedachte wie sich seine Kleidung über den Armen wölbte.
    „Sieht so aus, als hätten wir unser Soll erfüllt, oder?“ fragte er in die Runde, „Eine gute Tat und so.“
    Sollten die anderen nicht noch weitere Pläne haben oder sich gar der Suche nach den vermeintlichen Eindringlingen anschließen wollen, würde Isidor endlich dazukommen, die Schmiede dieses Alberichs aufzusuchen. Denn Lob und Dank ließ sich bekanntlich nur schwerlich essen.
    Geändert von Isidor (03.07.2024 um 19:23 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #263
    Neuling Avatar von Jasque
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    Jasque ist offline
    Ein melodisches Summen hallte durch die Ruine eines fast vergessenen, alten Lagerraumes. Diese Ruine ist schon seit einiger Zeit das Zuhause vieler grundverschiedener, jungen Menschen. Doch eines haben sie alle gemeinsam – sie waren alleine. Alleine aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aber das hatte keinen Stellenwert und keine Geschichte musste offenbart werden. Auch Jasque war einer dieser verlorenen Seelen dessen Füße sich irgendwann hierher verirrten. Doch konnte er es schon seit langer Zeit sein Zuhause nennen und er pflegte es auch wie ein Zuhause – zumindest versuchte er es. Ordnung bei einer Rasselbande zu halten, ist gar unmöglich. Der junge Mann liebte aber den heiteren Troubel, das Leben und die kindliche Leichtigkeit um sich herum. Manch genervter Bürger Stewarks würde seine geliebten Menschen „Gören“ oder "Bengel" nennen. Doch Jasque sah in jedem dieser jungen Menschen einen einzigartigen Charakter mit Geschichte.

    Während er mit einem krümeligen, schwarzen Pulver herumwerkelte und völlig in seinen Gedanken verloren schien, summte er ein Lied aus seinen Kindheitstagen, dessen Text er längst vergessen hatte. So merkte er recht spät, dass sich im gedimmten Raum jemand hineingeschlichen hatte, aber gleich seine Aufmerksamkeit erhaschen konnte. Zwei vertraute, sandsteinfarbene Augen schaute ihn verschmitzt an, bevor etwas Plumpes durch die Luft genau auf ihn flog. Noch in seiner Verträumtheit konnte er das Ledersäckchen, wie er es schnell identifizieren konnte, gerade so fangen. Beim Aufprall in seine rauen Hände klimperte es melodisch. So wie dieses Geräusch bei der blonden, jungen Frau vor ihm die vollste Wonne auslöste, war es für ihn eher das genaue Gegenteil.

    »Du hast doch wohl ni-«
    , prustete er genervt heraus und wurde sofort unterbrochen. »Doch – habe ich. Du glaubst nicht, was draußen los ist. Das reinste Chaos.« Sie setzte sich nach diesen Worten und Jasque beobachtete seine Freundin genau. Dass sie stahl, konnte er ihr niemals austreiben. Zu sehr gehörte es zu ihr. Aber Diebstahl kann immer eine Konsequenz bedeuten und diese möchte er ihr eigentlich bewahren. Mit kurzen Blicken scannte er förmlich ihren ganzen Körper kurz ab, um sicherzugehen, dass sie keine Verletzungen oder dergleichen hat. Zum Glück schien es ihr aber gutzugehen. Während sie ihren Unterschenkel massierte, fuhr sie fort: »Und Chaos hilft mir bei meiner Arbeit.« Während sie mit ihrer Beinprothese in der Hand wedelte, wusste Jasque nicht, ob er Lachen oder die Augen rollen sollte. Diese Frau bringt ihn und sich selbst irgendwann in riesige Schwierigkeiten. Da war er sich sicher. Ellie ist eine seiner engsten Freunde und für sie, und für jeden anderen in diesem Versteck, würde Jasque vieles geben. Beide kannten sich schon eine ganze Weile und konnten sich aufeinander verlassen. Das Leben auf der Straße hat sie dazu gezwungen und die Lehre der Armut haben sie einander gebunden.

    »Sind Ansel und Kzara auch schon wieder da?«, fragte sie eher in den Raum hinein blickend, als ihn direkt anzusprechen. Während Jasque über diese Frage nachdachte, wischte er die schwarzen Krümmel beiseite und legte den Inhalt des Säckchens vor sich aus. Und wie erwartet hat Ellie mal wieder ein paar Bürger Stewarks um ein paar Goldmünzen ärmer gemacht. Er seufzte laut, fing an zu zählen und sprach fast beleidigt murmelnd: »Nein, bisher noch nicht. Aber so wie ich Kzara kenne, hattet ihr zwei dieselbe Idee.«
    »Ist Ellie wieder da?!«, hallte eine Jungenstimme aus einem Nebenraum und kaum waren die Worte gesprochen, war die Stille völlig zerstört und 4 Kinder kamen in den größeren Hauptraum gestürmt. Thorn, Eldric, Fendrel und Lyanna waren die jüngsten aus der Bande und wurden von allen die „Küken“ genannt. So wurde nicht nur Ellie um gefegt, sondern auch Jasque und einige der Münzen, die zuvor noch den Tisch dekorierten.
    Geändert von Jasque (04.07.2024 um 17:31 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #264
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Aniron straffte augenblicklich ihre Körperhaltung, als der Mann gesprochen hatte. Die Frau hatte noch freundlich mit Fianna gesprochen, doch der fremde Mann hatte den Ton auf eine sehr merkwürdige Art und Weise verschärft. Nun, man musste ihm zugutehalten, dass Kisha alles andere als gastfreundlich gewesen war und den Konflikt eigentlich erst hatte entstehen lassen.
    Und Kisha war es auch, die in diesem Augenblick nach vorne trat und die Faust hob, bereit, dem Fremden eine kaputte Nase zu bescheren. Dann hätte Aniron zwei Verletzte zu versorgen. Dass Kisha mit voller Wucht treffen würde, daran hatte die Wehmutter keinen Zweifel. Sie ließ Fiannas Hand los und hob beide Hände, das Prickeln der Magie schon im Anschlag.
    „KISHA!“, sagte sie scharf.
    Die Torgaanerin drehte sich zu ihr um: „Was? Er hats verdient, eh?!“
    „In Adanos‘ geweihtem Haus wird niemand geschlagen. Der Gott des Gleichgewichtes ist nicht durch diese Hallen gegangen und hat uns geholfen, die Stadt und unser aller Leben zu retten, nur damit wir hier miteinander streiten oder einander schlagen! Das ist nicht der Weg des Kreises des Wassers, Kisha!“
    Während sie sprach, ließ sie ihre Magie langsam fließen, durch den Raum hindurch, von Person zu Person.
    „Wir beruhigen uns jetzt alle, damit wir ein Verhalten zeigen können, das diesem Ort angemessen ist“, sagte sie und verstärkte noch einmal den Fluss der Magie. Ruhig und gleichmäßig ließ sie Adanos‘ Magie durch die Anwesenden hindurch fließen, bis sie merkte, dass der Widerstand, den sie gespürt hatte, geringer wurde. „Denn, so wie ich es verstanden habe, benötigt Ihr eigentlich Hilfe?“

    Dann wandte sie sich zu ihren Novizen um:
    „Adanos‘ oberstes Gebot ist das Gleichgewicht. Wir dürfen uns nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen lassen. Was nicht heißt, dass wir uns nicht verteidigen sollen oder für etwas einstehen dürfen. Aber Wut und Zorn bringen die Waagschalen zu stark ins Ungleichgweicht und sind keine guten Ratgeber, wenn es eher Besonnenheit benötigt. Und vielleicht auch etwas Zuwendung unseren Mitmenschen gegenüber.“
    Damit wandte sie sich zu der fremden Frau.
    „Bitte, nehmt Platz. Mein Name ist Aniron, ich bin Wehmutter, aber auch die Leiterin der Heilkammer in dieser Stadt. Ich sehe mir gerne Euren Fuß an.“
    Tatsächlich ließ die Jüngere sich nieder.
    „Darf ich?“ Aniron hob das verletzte Bein der Frau und legte es auf ihren Schoß. Sie wirkte eine kleine Lichtkugel, damit sie besser sehen konnte.
    Vorsichtig betastete sie den versehrten Knöchel und den dazu gehörigen Fuß, was die Verletzte mit scharfen Luftzügen und Wehklagen über sich ergehen ließ. Der Mann kniete sich sofort besorgt neben sie.
    „Es ist nichts gebrochen“, resümierte die Priesterin schließlich. „Aber die Bänder wurden unangenehm überdehnt. – Fianna, sei doch bitte so gut und geh zu Sinan in die Heilkammer. Dein Bruder soll dir genug Verband geben, damit ich den Fuß gut abstützen kann. Dann kommst du wieder hierher.“
    Fianna nickte und flitzte los. Aniron indessen ließ einen dünnen Wasserfilm auf ihrer Hand entstehen und legte die kühle Hand um das gepeinigte Gelenk, dann sah sie zu der Frau:
    „Ist das vielleicht etwas angenehmer?“

  5. Beiträge anzeigen #265
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Syrias ist offline
    Auch wenn der Hüne nur wenig Worte mit Syrias wechselte, so war doch etwas an der Stimme, was den einstigen Söldnerführer immer stärker an seine Zeit Zeit in Myrtana, insbesondere Faring, erinnerte. Götter, wie sehr war Syrias versucht, Mungu das Wort Morra sagen zu lassen. Dann, so glaubte er, konnte er sich sicher sein. Aber so war er noch nicht ganz überzeugt. Schließlich waren große Menschen überall zu finden, auch wenn Mundu da noch etwas mehr hervor stach mit seiner verhüllten Statur.
    "Ich bin Syrias, der junge Kerl heißt Isidor. Den hat Johanna angeschleppt," beantwortete er Mundus zweite Frage zuerst. "Anscheinend hat sie für sowas ein Talent." Währenddessen schaute sich Syrias um und sah die eben genannten Personen wieder zurück kommen. Hoffentlich hatten sie die Wachen dazu gebracht ihrer Aufgabe wieder nachzukommen. Er war einfach nicht zum schnöden Wächter geboren, sich stundenlang die Beine in den Bauch stehen konnten andere sicherlich besser.
    "Ich bin vor Jahren vom Festland hier rüber. Nachdem Rhobar da aufgeräumt hat, dachte ich es wäre vielleicht besser, weiter zu ziehen." Der Waffenschmied blickte nachdenklich drein. Er wusste zwar, dass einige frühere Söldner auch nach Argaan gekommen waren, doch wie diese von der Bevölkerung aufgenommen worden waren, dass hatte er nicht mitbekommen. Vielleicht sollte er etwas vorsichtiger sein. Aber einen dezenten Hinweis konnte er wohl doch fallen lassen.

    "Weiß ja nicht, was du von dem Penner hälst, aber mir hat er ziemlich die Tour vermasselt. Hatte ne gut laufende Schmiede in Faring." Syrias spuckte aus. Wie gern hätte er noch einmal den Weg auf sich genommen und Faring besucht. Seine Schmiede stand vermutlich nicht mehr, aber vielleicht hatte noch niemand seinen geheimen Vorrat an Münzen dort gefunden. Den hätte er jetzt gut gebrauchen können. Mit einer ordentlichen Summe wäre er nicht mehr von Taron abhängig.
    Da traten auch schon zwei Stadtwächter an sie heran und erklärten ihren unfreiwilligen Wachdienst für beendet. "Endlich..." seufzte Syrias, musterte die beiden noch abschätzig und drehte sich dann in Richtung Tor.
    Kurz darauf waren Johanna und Isidor auch schon an das Trio heran getreten und der junge Rüstungsschmied sie begrüßte.
    "Ja, wurd auch Zeit." Murrte Syrias gespielt verdrossen. "Vom herum stehen bekomm ich Hunger. Und im Gegensatz zu den beiden da," der Söldner wies mit dem Daumen auf die beiden Wachen, "werd ich nicht dafür bezahlt."

  6. Beiträge anzeigen #266
    Provinzheldin Avatar von Johanna
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    Johanna ist offline

    Torplatz, vor der Klippenschänke

    Liebreizend und gut gelaunt wie immer – Syrias hatte schon seinen ganz eigenen Charme, den man erst zu schätzen lernen musste. Immerhin wusste man bei ihm immer, woran man war. Und das war manchmal mehr wert als Freundlichkeit.
    „Was haltet ihr dann davon, wenn wir uns alle eine kleine Stärkung in der Klippenschänke gönnen?“, fragte sie in die hochgewachsene Runde. „Ich geb euch Einen aus – für die gute Tat.“
    Aus den oberen Stockwerken erklang zustimmendes Gemurmel, nur Rudra gab keinen Laut von sich. Die ausbleibenden Widerworte ihres Freundes als Zustimmung nehmend, führte Johanna ihre Riesen über den Torplatz in Richtung eines der freien Tische. Dabei passierten sie zwei arme Schweine, die gerade damit beschäftigt waren, die Eselkacke vom Pflaster zu kratzen. Sie wusste, dass es Leute gab, die mit dieser Arbeit ihr Gold verdienten – wenngleich sie nicht so recht wusste, was man mit dem gesammelten Dung überhaupt anfangen konnte. Allein, tauschen wollte sie nicht mit den armen Tropfen.

    „Na? Hast du die Zeit mit Meve und Syrias und den ganzen Wagenlenkern gut überstanden?“, fragte sie Rudra mit gesenkter Stimme, während sie den Platz durchmaßen. Der schaute ein, zweimal zu Syrias hinüber und grunzte dann bejahend (mit der Zeit hatte sie gelernt, seine wortlosen Äußerungen auseinanderzuhalten). Als sie den Tisch erreichten, setzte er sich nicht wie die anderen nieder, sondern blieb an Johannas Seite stehen.
    „Ich muss meinen Wagen wegschaffen“, sagte er knapp. „Jetzt weiß ich, wo ihr sitzt. Ich komme dann zu euch.“
    Stimmt, da war ja etwas. Johanna war nicht entgangen, dass Rudra sich ähnlich zurückhaltend verhalten hatte wie damals, als er zum ersten Mal auf Meve getroffen war – ja, beinahe noch verschlossener als sonst schon! Ob da noch mehr dahinter steckte als nur der Handwagen, den er holen musste?
    Johanna setzte sich am Tisch gegenüber von Syrias nieder und knallte ein paar Münzen aus ihrem Beutel auf das Holz. „Hier, bedient euch“, sagte sie lächelnd, machte selbst aber noch keine Anstalten, sich zu erheben und in den Schankraum zu gehen. Sollten die anderen gehen, sie würde erst einmal den Platz besetzen.
    „Worüber habt ihr eigentlich so geredet, während wir weg waren?“, fragte sie ganz unverbindlich. Vielleicht ließ sich das Rätsel ja auch ohne Rudra lüften.

  7. Beiträge anzeigen #267
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Syrias ist offline
    Gegen eine Stärkung hatte Syrias nichts einzuwenden, ganz besonders dann nicht, wenn jemand anderes dafür aufkam. Also machte sich die Truppe auf um die Klippenschänke zu betreten. Dabei glitten Syrias Blicke immer wieder nachdenklich zu Mundu herüber, der weiterhin recht schweigsam blieb.
    Syrias glaubte mittlerweile nicht mehr, dass der Hüne nur Maulfaul war. Er verbarg etwas, so viel stand fest. Doch der Söldner würde sicherlich nichts unüberlegtes machen. Die massige Gestalt des Verhüllten zeigte von Kraft. Und sollte Syrias recht behalten mit seinem Verdacht, dann wäre es zu hundert prozentiger Sicherheit eine blöde Idee. Wenn Mundu wirklich ein Ork war, dann würde er bestimmt nicht gut auf eine plötzliche Enthüllung reagieren. Und Syrias hielt sich zwar für fähig genug um gegen einen Ork anzutreten, aber nicht unter diesen Voraussetzungen. Ohne Rüstung gegen einen Ork? Ganz sicher nicht.

    In der Schänke angekommen, setzte sich Syrias mit den anderen an einen der Tische, während Johanna noch ein paar Worte mit ihrem großen Freund wechselte. Danach setzte sie sich die junge Frau selbst dazu und holte ein paar Münzen hervor, mit denen sie sich verköstigen sollten. Syrias wollte schon danach greifen und sich ein Bier holen, als Johanna ihn neugierig fragte, worüber sie sich am Tor unterhalten hatten.
    Syrias war nicht ganz sicher, ob es wirklich nur Neugierde war. Steckte da vielleicht doch mehr dahinter? Hatte sie Sorge, dass jemand ihrem großen Freund möglicherweise die falschen Fragen stellte? Das konnte sich der Waffenschmied nicht so ganz vorstellen, schließlich hatte Mundu ja kaum mehr Worte von sich gegeben als Syrias Finger an beiden Händen hatte.
    "Ach, über dies und das." gab Syrias betont gleichgültig von sich. "Ich war neugierig. Dein großer Freund hat mich an früher erinnert, an so ein paar Gestalten, für die ich mal gearbeitet hab. Ist aber nicht der gesprächigste, oder?"

  8. Beiträge anzeigen #268
    Provinzheldin Avatar von Johanna
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    Johanna ist offline

    Torplatz, Klippenschänke

    Johanna verzog die Lippen zu einem fast schon spöttischen Grinsen.
    "Du bist neugierig auf jemanden? Das ist mal was Neues!"
    Sonst machte Syrias stets den Eindruck, dass ihm jegliche Interaktion mit anderen Menschen eine Last war und er eigentlich am liebsten seine Ruhe hatte. Vermutlich kam er deshalb so gut mit Taron aus - die beiden wechselten vermutlich kaum ein Wort im Laufe eines gewöhnlichen Tages. Rudra hätte ganz wunderbar dazu gepasst, dann würden sie sich zu dritt anschweigen können.
    "Ja, er redet nicht viel und schaut lieber ernst und nachdenklich drein. Er ist jahrelang vollkommen allein durch die Wildnis gezogen, so wenig braucht er andere Leute. Aber deshalb frag ich auch. Normalerweise schaut er immer nachdenklich in die Ferne und nicht auf andere Leute. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass ihn irgendetwas beschäftigt hat, was du gesagt hast. Und da er den Mund ja nicht aufmacht, frag ich eben dich."

    Sie zuckte die Schultern und lehnte sich zurück. Isidor und Meve waren in der Zwischenzeit hineingegangen, um sich zu versorgen, sodass sie frei und offen sprechen konnten.
    "Was waren denn das für Kerle, für die du gearbeitet hast? Gestalten klingt ja nicht gerade danach, als ob du Spaß mit ihnen hattest. Mungu ist jedenfalls nicht der Typ, der Andere für sich arbeiten lässt. Ich glaub, er mag seine Unabhängigkeit sehr und würde sich nicht gut damit fühlen, anderen seine Probleme aufzuzwängen."
    Die Unabhängigkeit, die er ihr zuliebe in gewissem Maße aufgegeben hatte. Sie fühlte sich immer noch schlecht deswegen. Hoffentlich half es ihm, dass er sich nun in ihrer gemeinsamen Hütte zurückziehen und vom Trubel der Stadt fernhalten konnte. Hauptsache, diese aufdringliche Agathe ließ ihn in Ruhe. Vermutlich sollte Johanna einmal mit ihr reden. Ja, das würde sie tun, sobald sie bei Syrias ausgelernt hatte. Wann auch immer das sein mochte.

  9. Beiträge anzeigen #269
    AI  Avatar von Isidor
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    Isidor ist offline

    Torplatz, Klippenschenke

    „Wir holen dann mal die erste Runde“, hatte Isidor verkündigt, einige der Goldmünzen eingesammelt, die Johanna auf dem Tisch verteilt hatte und war aufgestanden.
    Es schien so, als wäre zwischen Mungu, der sich sogleich rar gemacht hatte, um seinen Karren wohl aus dem Weg zu schaffen – hoffentlich wollte er ihn nicht in die Stadt ziehen, wer wusste schon, wie lange das dauern konnte – und Syrias eine gewisse Spannung gewesen. Schon seltsam, da weder der eine noch der andere sonderlich gesprächig wirkten.
    Meve gesellte sich zu Isidor, bot an beim Tragen zu helfen, was der junge Schmied dankend annahm. Der Schankraum war mäßig gefüllt. Der Myrtaner schaute zu den Gästen, erinnerte sich daran, wie Armond ihn in der Marktschenke zu sich gerufen hatte. Hier würde ihm doch sicher nicht dasselbe passieren, oder? Zudem erwartete er nicht, irgendwen zu kennen, der hier eingekehrt war. Sie wollten an den Tresen herantreten, als…

    „Piero?“, fragte Isidor erstaunt den Wortkünstler, der sich lässig gegen die Theke gelehnt mit dem Wirt unterhielt, der soeben seinen Namen verraten hatte.
    „Ingor heiß ich und diese Schenke ist seit Jahren mein ganzer Stolz.“
    „Meve? Könntest du schonmal das Bier zu den anderen bringen? Ich will mir noch ein Zimmer für die Nacht mieten und ein paar Worte mit Piero hier wechseln, wenn ich schon auf ihn treffe“, bat Isidor seine Begleiterin.
    Ein Blick auf den Krug vor Piero verriet dem jungen Mann, dass er bald Nachschub bräuchte.
    „Herr Wirt, Ingor war es? Bitte ein Bier für mich und eins für meinen Freund hier. Und wenn Ihr habt, dann hätte ich gern ein Zimmer für einige Nächte.“
    Wenige Augenblicke später standen zwei volle Krüge Stewarker Bräu vor ihnen und ein eiserner Schlüssel wanderte in die Tasche des Hünen, der sich nun seinerseits an die Theke lehnte.
    „Wie bist du dem Tumult am Tor entkommen?“, fragte er und prostete seinem Bekannten zu.

  10. Beiträge anzeigen #270
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Syrias ist offline
    "Lach du nur, bin halt nicht so einfach gestrickt, wie man vielleicht glaubt." Mit einem müden Winken tat Syrias ihre Aussage ab und grinste trocken. Sollte sie doch denken, dass er von der simplen Sorte war. Er hatte einfach nur wenig Interesse an anderen Dingen als dem Schmieden, dem Kämpfen und Gold. Andere folgten Idealen oder hatten Ziele, die sie erreichen wollten. Syrias dagegen wollte nur eines: Das Leben in vollen Zügen genießen. Dafür brauchte er nun einmal Gold. Und da seine Fähigkeiten einfach nicht für zwielichtigeren Talente reichten, musste er sich anders behelfen. Ganz abgesehen davon, dass ein Mann seiner Statur sicherlich nicht so einfach anderen Leuten die Beutel leeren könnte.

    "Die Wildnis, hm?" Das konnte erneut alles mögliche bedeuten. War Mundu vielleicht Jäger oder Wildhüter? Aber das waren meist eher senige, schlanke Kerle. Mundu wirkte eher, als würde er in seiner Freizeit mit Bären ringen. Aber viele Orks wiederum galten als gute Jäger, gerade die auf Argaan heimischen. Die jedoch hielten sich meist eher von den menschlichen Siedlungen fern, beziehungsweise die Menschen sich von ihnen. Schließlich galten die argaanischen Orks als Wilde, bei weitem nicht so "zivilisiert" wie die Festlandorks. Wenn man denn von Zivilisation sprechen wollte.
    "Das würd zumindest seine Maulfaulheit erklären. Und was die Gestalten angeht..." Syrias zuckte mit den Schultern.
    "Ich sags mal so, sie waren sicherlich nicht die freundlichsten Herren, aber sie haben gut bezahlt. Besser auf jeden Fall als der frühere Rhobar und seine Schleimbolzen von Paladinen. Und damals war halt Krieg. Wenn man überleben wollte, dann musste man sich für eine Seite entscheiden. Ich dachte halt, dass ich in Faring auf der sicheren Seite wäre." Der frühere Söldner verzog das Gesicht, als er sich an die Eroberung der "Hauptstadt" der orkischen Besatzung dachte. Damals waren viele gefallen. Zu viele.
    "Tja. Wie sich gezeigt hat, hab ich aufs falsche Pferd gesetzt."

  11. Beiträge anzeigen #271
    Kämpfer Avatar von Felia
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Felia ist offline
    Felia hatte immer gedacht, dass das betrunkene Pack in der Hafenkneipe als Bodensatz der zivilisierten Stadtbevölkerung eine wandelnde Verschwendung von Atemluft war. Diese Frau aber, mit ihrer unmelodisch und gänzlich unschön klingenden Sprache, ihrem ungestümen, rüpelhaften und schlichtweg unhöflichen Auftreten, ihrer ungezügelten Aggressivität und ihrer lauten und unangenehmen Stimme, mit der sie wild um sich schwang, als führte sie eine viel zu große Waffe, ließ jedem betrunkenen, lüstern dreinschauenden, wild fluchenden und alkoholinduziert lallenden Hafenasozialen im Wettstreit um die unangenehmste Begegnung mühelos hinter sich. Sie war eine durch und durch unangenehme Person. Eine, die ohne jegliches Zutun der beiden Feuernovizinnen an die Decke ging, als hätten sie gerade Kishas Vater und Mutter Beliar höchstselbst geopfert. Und dabei war Felia zum ersten Mal am heutigen Tage nichts als ehrlich gewesen und war den Wassermagierinnen mit höchstem Respekt entgegengetreten. Wieso bei Innos diese fremde Frau Anstoß daran nahm, dass die kleine Schneiderin höflich gegenüber fremden Personen war, einen freundlichen und gutgemeinten Spaß mit dem in der Tat durchaus niedlichen Mädchen machte oder sich tatsächlich am Fuß verletzt hatte, konnte sie beim besten Willen nicht verstehen. Aber Felia war froh, dass Curt sie auf seine ganz eigene Weise mühelos in die Schranken wies und sie schließlich sogar von ihrer offensichtlichen Vorgesetzten einen Rüffel erhielt.

    Es war diese Frau, Aniron, an die Felia sich schließlich wandte.
    »Habt Dank!«, sagte sie ehrlich und betrachtete, wie die Wassermagierin scheinbar mühelos das kühlende Nass mit ihren Fingern zu kontrollieren und über den verletzten Fuß gleiten ließ. Es war ein faszinierender Zauber, denn sie hatte nicht nur volle Kontrolle über das Wasser an sich, sondern hatte es aus dem Nichts entstehen lassen können. »Es fühlt sich schon etwas besser an - die Kühle hilft!«, sprach sie und beobachtete weiter gebannt, wie die Heilerin ihre Arbeit verrichtete.
    Das kleine Mädchen, Fianna war ihr Name gewesen wenn Felia sich recht erinnerte, kam bereits nach kurzer Zeit angeflitzt. Verlegten blickte sie einmal zu der Verletzten, die den Blick auffing und mit einem freundlichen Lächeln und einem kurzen Zwinkern erwiderte, ehe sie mit einem kleinen Lächeln die Verbände überreichte und neugierig stehen blieb, während die erfahrene Heilerin die verletzte Stelle verband. Der leichte Druck auf die verletzte Stelle war anfangs noch etwas unangenehm, nach wenigen Augenblicken aber, spürte Felia, wie der fest angesetzte Verband den verletzten Fuß stützte und damit ihrem Schmerz etwas Linderung verschaffte.

    »Ich danke euch.«, sagte sie aufrichtig und bewegte den verletzten Fuß ein bisschen. »Es geht schon viel besser - vielen Dank!«, wiederholte sie. »Und verzeiht, wenn wir mit unserem Kommen gegen irgendwelche Regeln verstoßen haben sollten - wir sind neu in der Stadt und kennen uns leider nicht aus.« Felia war gänzlich bewusst, dass sie sich nicht falsch verhalten hatten und die Worte Anirons eben waren deutlich genug gewesen, um zu verstehen, dass sie hier nicht unbefugt eingedrungen, sondern auch als Reisende willkommen waren. Aber sie konnte das unverschämte Verhalten dieser ungestümen Frau nicht einfach stehen lassen. Also verstreute sie süßes, süßes Gift.
    Die Heilerin schüttelte kurz den Kopf.
    »In Adanos' geweihtem Haus ist jeder willkommen, der sich zu benehmen weiß.«, wiederholte die Heilerin die Worte, die sie bereits gesprochen hatte und blickte insbesondere während der letzten Hälfte ihres Satzes über ihre Schulter zu der unfreundlichen Frau. Es waren eine Erinnerung und eine Ermahnung gleichermaßen. Felia war zufrieden.

    »Eine eindrucksvolle Halle, die ihr dem Gott des Gleichgewichts gebaut habt.«, sagte die schönste aller Novizinnen neidlos und aufrichtig und blickte zu der Wand aus Wasser, die einen Blick ins dahinterliegende Meer ermöglichte. Manch einer hätte es vielleicht als Fenster bezeichnet. Felia holte gerade Luft, um eine Frage dazu zu stellen, als Curt ihr zuvor kam.

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    Es war das erste Mal, dass Johanna eine Spur Verletzlichkeit an Syrias entdeckte. Das erste Mal, dass er ein wenig mehr durch seine harte Schale hindurch schimmern ließ. Er hatte im Krieg eine Seite wählen müssen und sich für die falsche Entschieden. Gegen den König von Myrtana und die Paladine.
    Johanna kannte sich mit der Geschichte des Festlandes und den dortigen Städten nicht gut aus. Eigentlich wusste sie nur das darüber, was Rudra ihr aus seiner eigenen Vergangenheit erzählt hatte. Der Name Faring war dabei öfter gefallen. Es war die Stadt gewesen, in der Rudra stationiert gewesen war, als er in den Krieg geschickt wurde. Doch hieß das nun, dass Syrias auf der Seite der Orks gekämpft hatte? Hatten Menschen auf der Seite der Orks gegen das Myrtanische Reich gekämpft? Darüber hatte Johanna mit ihrem Freund nie gesprochen. Doch vielleicht war das auch nur logisch – immerhin hatte Rudra die Menschensprache erst auf Argaan gelernt, so weit sie wusste.
    „Immerhin bist du rausgekommen“, sagte sie zu ihm, und ihr Ton war mild dabei. „Und jetzt kannst du nach vorn blicken und etwas Neues für dich aufbauen. Hast du viel verloren – im Krieg, meine ich?“

    Sie dachte auch darüber nach, was Syrias über Rudra gesagt hatte.
    „Ich glaube, Mungu war auch vor seiner Zeit in der Wildnis nie sehr gesprächig. Er studiert lieber irgendwelche Bewegungsmuster von wilden Molerat-Gruppen oder schaut sich Gesteinsformationen an, um das beste Material für sein nächstes Bildhauer-Projekt zu finden. Er braucht nicht wirklich andere Leute, um zu sein.“
    Johanna verzog schmerzlich das Gesicht. „Ich hab auch mehrere Jahre außerhalb der Städte verbracht. Bin aus Thorniara abgehauen und hab lange Zeit im Bluttal verbracht. Dort haben wir uns auch kennengelernt. Trotzdem rede ich doch ein, zwei Worte mehr als der alte, brummige Klotz.“
    Sie lächelte, auch wenn das Lächeln ihre Augen nicht erreichen wollte. Zu ihrer Flucht und ihrer Zeit im Bluttal hatte natürlich noch viel mehr gehört. Schmerzhafte Erinnerungen, die sich leider nicht ganz weglächeln ließen. Doch zum Glück waren sie Vergangenheit.

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    Klippenschänke

    „Meraviglioso! Ein neues Bier!“
    Isidors Gesicht lachte, doch sein Innerstes weinte. Als ob der erste Humpen dieses stilloses Proletariergetränks nicht schon gereicht hätte! Dabei hatte er den nur bestellt, weil er genau wusste, dass Kneiper es nicht mochten, Informationen zu teilen, wenn nicht auch ein wenig Alkohol über den Tresen ging. Das Schlimmste an der Sache war, dass er nach diesem Bier vermutlich noch ein eigenes bestellen müsste, um den Wirt erneut in ein zwangloses Gespräch zu verwickeln, nachdem ihm so in die Parade gefahren wurde. Doch er nahm es sportlich – Nase zu, sich einen guten Wein vorstellen und ab dafür.
    „Isidor, mein Freund! Die Welt ist ein Dorf, nicht wahr? Besten Dank für den Nachschub, mein Bester! Wäre doch nicht auszudenken gewesen, wenn ich trocken gelaufen wäre, was?“
    Er mühte sich, das Lächeln zu halten, verzichtete jedoch zunächst auf einen Schluck.

    „Wie ich entkommen bin? Nun, ich bin einfach durch das Tor getreten. Mit dem Tumult hatte ich nicht viel am Hut – der ging auf das Konto dieses brutalen Verrückten Curt, mit dem wir in Thorniara gemeinsam der Hygiene gefrönt haben. Kannst du dir vorstellen, dass es dieser stronzo doch tatsächlich fertig gebracht hat, eine der Torwachen mit einem Feuerzauber anzugreifen, nachdem er mich schon in Thorniara so heimtückisch attackiert hat? Dieser Mann hat wirklich Probleme, sag ich dir. Es sagt viel über den hiesigen Orden aus, wenn er solche Leute zur Prüfung des Feuers zulässt.“
    Mit Freuden hob er die Stimme dabei immer weiter an, damit auch die Umstehenden und ganz besonders der Wirt Gelegenheit hatten, das Gespräch aufzuschnappen. Vielleicht konnte er sich das extra Bier so doch noch sparen, wenn Ingor nur genug Interesse an der Geschichte gewann.
    „Er ist gemeinsam mit seiner Gefährtin in die Stadt gestürmt, und nachdem er einen der Wächter angegriffen hat, sind ihm alle Wachen nach. Oh, und Ringo – oder wie auch immer der blasse Bücherwurm hieß – war auch noch mit dabei.“
    Er wurde noch etwas lauter. „Sie wollten wohl zum hiesigen Tempel, um ihre Aufgabe zu lösen. Zumindest hatte Novize Ratatouille das vor.“
    Piero schüttelte empört den Kopf. „Man kann nur hoffen, dass die Stadtwache diese Gemeingefährlichen auftreibt und hinter Gitter bringt. Aber diese Felia – die ist genauso durchtrieben und gefährlich, wie sie hinreißend ist. Ein aufregendes Weibsbild.“
    Er winkte ab. Schließlich kannte Isidor diese sengend heiße Feuerblume überhaupt nicht. Und es war wohl auch besser so – vermutlich hätte der Junge sich gnadenlos an ihr verbrannt in seiner jugendlichen Gutgläubigkeit.

    „Was treibt dich so um, Isidor? Du warst ja ziemlich schnell hier, dafür, dass dein Freund so kurze Beine hatte. Und dann hab ich dich vorhin schon mit einem Mädchen an deiner Seite an der Klippenschänke zum Tor schlendern sehen – du lässt ja nichts anbrennen, was?“
    Und viel länger als der Gnom mit dem Goldtopf war die auch nicht gewesen. Na, wenigstens hatte ihre Frisur etwas besser abgeschnitten. Aber ganz offensichtlich hatte Isidor etwas übrig für Abgebrochene.

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    Konnte man jeden aufgrund von ein, zwei oder drei vorherigen Begegnungen bereits gut einschätzen? Manche würden sagen ja, insbesondere wenn sie sich guter Menschenkenntnis brüsteten. Isidor hingegen, der sich durchaus zutraute zu erahnen, was sein Gegenüber ernst meinte oder doch nur gelogen war, hatte bei Piero so seine Schwierigkeiten. Er nahm das ausgegebene Bier mit einem Lächeln entgegen, doch sein Blick schien eine andere Sprache zu sprechen. Allerdings wollte sich der junge Schmied nicht davon die Laune verderben lassen – das konnte er bei Weitem gut genug selbst – und lächelte deswegen breit, gab der Wiedersehensfreude Vorrang, denn immerhin konnte er die Leute, denen er auf Argaan bisher begegnet war, gerade mal an zwei Händen abzählen.
    „Ein Dorf, ja. Insbesondere wenn die Insel, auf der man sich befindet, aus kaum mehr als Gebirge und zwei kleinen Städten besteht, nicht wahr?“, fragte er, wohlwissend, dass sie beide vom Festland hergekommen waren.

    Er nahm einen großen Schluck von dem übermäßig hopfigen Bier und spürte erst jetzt, wie viel Durst er eigentlich gehabt hatte. Den ganzen Nachmittag durch die Stadt zu rennen hatte ihn wohl seine Grundbedürfnisse vergessen lassen. Dennoch wollte er vorsichtig sein, da er nur zu gut wusste, wie schnell er sich dem Alkohol hingab. Zum Glück hatte er bereits einen Ort, an dem er schlafen konnte.
    „Ach nein, die beiden Novizen sind auch hier in Stewark? Was treibt die beiden bitte hier her, wo man sie mit Sicherheit als Eindringlinge sehen wird? Und dann greift Curt auch noch einen der Stadtwächter an? Das wäre in Vengard undenkbar gewesen!“
    Wäre es tatsächlich, denn dort folgten sie alle Innos wie die Schafe dem Hirten. Als Piero dann jedoch den Namen einer Frau erwähnte, hätte Isidor beinahe seinen Krug fallen lassen.

    „Hast du gerade Felia gesagt?“, fragte er ungläubig, „Klein, hohe Wangenknochen, süßer Hintern?“
    Die Reaktion Pieros ließ keinen Zweifel offen und der Hüne fluchte wüst, ehe er den Kopf schüttelte und wider der vorherigen Reaktion grinsen musste.
    „Da hat sie mir aber schön etwas vorgespielt“, gluckste er, als er darüber nachdachte, wie sie ihn dazu brachte, diesen Gabriel nach seinem Ziel zu fragen.
    Kein Wunder, dass sie an ihrem guten Freund Gabriel so interessiert war, wenn sie auch Teil der Prüfung des Feuers war und nur die Konkurrenz hatte aushorchen wollen. Da kam er, der große, gutgläubige Dummkopf, ihr wohl genau richtig. Es ärgerte ihn, doch die Bewunderung für ihre Findigkeit überwog in diesem Moment.

    „Tja, nachdem ich mich etliche Male auf dem Weg hierher verlaufen habe, hat mich der freundliche Wandermönch hierhergeführt, wohl kurz, bevor du eingetroffen bist. Vermutlich haben seine Ortskenntnisse dabei geholfen, euch in eurem Karren noch einmal zu überholen. Und jetzt…suche ich nach Arbeit“, brachte er Piero auf den Stand der Dinge.
    Wieso? Weil er keinen Grund sah zu verbergen, was bisher geschehen war. Bot man offene Türen zum Eintreten an, gab es nichts, was man zu befürchten hatte, solange man den Keller verschlossen hielt.
    „Das Mädchen“, brachte er mit einem Unterton an, der seinen Gesprächspartner zur Vorsicht bringen sollte, „ist eine junge Frau und äußerst freundlich. Sie hat mir geholfen mich zurecht zu finden.“
    Er ließ keinen Zweifel offen, dass es nicht mehr als das war und hoffte für den Redekünstler, dass er sich zurückhalten würde.
    „Allerdings frage ich mich doch, was dich hierhertreibt.“

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    Schwertmeister Avatar von Curt
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    Tempel

    Curt rümpfte die Nase. Das machte er geradezu instinktiv, wann immer er ein Duell der Worte gewonnen hatte. Die Reaktion der Wilden – Kisha – drohte unverschämt barbarisch auszufallen. Mit kleinen Rotzlöffeln hatte es der Lehrer schon oft aufnehmen müssen, diese hier trat jedoch im Körper einer Erwachsenen auf, schien allerdings noch den Verstand eines sturen Kleinkinds zu besitzen. Und direkt tat ihm die kleine Fianna leid, denn er wollte die beiden nun wirklich nicht in einen Topf werfen. Fianna war eindeutig wohlgeratener.
    Er konnte bereits die natürliche Trotzreaktion eines schwachen Verstandes erahnen. Sein Kopf neigte sich reflexartig zur Seite, da hielt Kisha mitten in der Bewegung inne. Ihre Herrin hatte die Hündin mit einem einzigen Befehl zur Ruhe gebracht und auch in Curts Kopf breitete sich ein unerklärliches Taubheitsgefühl aus. Er hatte gar nicht mehr das Bedürfnis, diesem Flohteppich eine Eselsmütze aufzusetzen. Es war alles gesagt. Er hatte nur die Wahrheit gesprochen und alle Anwesenden schienen dies zu verstehen. Das wirkte fast schon wie Zauberei.

    Natürlich, weil es Zauberei war!

    Diese Heilerin hatte es faustdick hinter den Ohren. Völlig beiläufig hatte sie jeden von ihnen mit ihrer Magie benetzt. Eine kleine, kaum spürbare Menge, als wässere sie empfindliche Pflanzen, doch es genügte. Die Schultern der Anwesenden fielen entspannt herab, die feinen Sorgenfalten verblassten. Und Curt kam eine grauenvolle Ahnung. Was, wenn das der Trick war, den diese teuflischen Wassermagier anwandten, um die naiven Soldaten auf ihre Seite zu ziehen? Eine lähmende Täuschung der Sinne. Es fehlte nicht viel und sie würden willenlose Sklaven sein, Zombies womöglich. Zu welchen Untiefen die Anhänger des Gleichgewichts nur gefahren sind! Innos‘ würde seine Kinder niemals so manipulieren.

    Doch diese Aniron … sie half Felia, wog sie in Sicherheit. Und seine Liebste wirkte ehrlich erleichtert. Wer weiß, vielleicht bildete sich Curt das alles auch nur ein. Ein gesundes Misstrauen musste er wahren. Es durfte nur nicht in Paranoia ausarten. Vielleicht, wenn er einen kühlen Kopf bewahrte …
    „Dieser Vorhang aus Wasser“, sprach er und trat ein wenig näher an das magische Fenster heran. „Das muss pure Magie sein. Was ist sein Zweck? Warum liegt der Tempel hier, so tief unter der Erde?“
    Weil sie sich den Lurkern und Grottenolmen so näher fühlten?
    Er staunte nicht schlecht, als plötzlich ein Fisch an dem magischen Fenster vorbeischwamm. Das Tier schaute selten dämlich aus der Wäsche. Aber seine Schuppen funkelten an seinem stromlinienförmigen Körper. Schuppen, die wie die Fragmente eines Kettenhemdes anmuteten.

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    Mamka  Avatar von Aniron
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    Im Tempel

    Aniron stand auf und trat zu dem bärtigen Fremden heran, der an dem großen fensterartigen Gebilde stand.
    „Faszinierend, nicht? Hier sind wir den Elementen unseres Gottes so nah wie möglich: Dem fließenden Wasser und dem festen Gestein. Immer wieder, wenn ich hier runter komme, überkommt mich die Demut und ich kann nicht anders als Staunen …“, sagte sie und lächelte leicht, während sie hinaus in die Tiefen des Meeres blickte. Sie schwieg einen Augenblick, dann drehte sie sich wieder zu den beiden Fremden um.
    „Nun, natürlich ist es Magie. Und es dient dem Zweck, dass der Felsen nicht einstürzt und damit die Stadt in die Fluten reißt. Die Höhlen waren dem Einsturz nahe, als der Oberste Wassermagier Tinquilius, unser Erzdekan Hyperius und ich hier hinunterkamen. Während Hyperius sich dem Formen des Gesteins widmete, sorgten Tinquilius und ich dafür, dass die Wassermassen nicht eindringen konnten, das war eine kraftmagische Anstrengung gigantischem Ausmaßes. Zum Glück kamen uns in richtigen Moment all die anderen Wassermagier zu Hilfe. Mit einem Fokusstein konnten wir eine dauerhafte Art magische Barriere errichten und die Höhle stabilisieren. Das Loch hier ließen wir dabei, wie es war.“

    Anirons Blick wanderte wieder zum Meer hinaus.
    „In dem Moment, als wir alle mit vereinten Kräften gearbeitet und es geschafft hatten, den Fels vor dem Einsturz zu bewahren und damit auch die Stadt samt allen ihrer Bewohner vor einem grauenhaften Schicksal bewahren konnten, als wir die Elemente Adanos‘ gebändigt hatten, kam Adanos selbst in unsere Mitte.“
    Immer wieder, wenn sie von diesem Augenblick erzählte, überkam sie eine Gänsehaut, wie auch in diesem Moment. Sie würde dies ihren Lebtag nicht vergessen.

    „Hier in diesem Tempel weilte er unter uns und weihte diese heiligen Hallen. Wir beschlossen, dass diese Höhle hier für jedermann zugänglich sein sollte. Ob als Ort der Ruhe und des Krafttankens oder des Meditierens und des Lernens oder einfach, um ins Meer zu schauen, jeder, der will, kann hierher kommen. Entweder im stillen Gebet oder im Gespräch mit uns als Dienern des Gleichgewichts.“
    Inzwischen blickte sie wieder zu den beiden Fremden. Sie war sie nicht sicher, in welchen Verhältnis genau die beiden zueinander standen, doch die Sorge des Mannes um die Frau war echt und rührig.
    „Auch Menschen, die vielleicht dem hitzigen Bruder unseres Gottes dienen, sind hier willkommen, um ihren Horizont zu erweitern.“
    Sie bemaß die beiden mit einem funkelden Blick.
    Geändert von Aniron (09.07.2024 um 00:26 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    "Verloren? Kommt drauf an, wie mans betrachtet." Syrias blickte gedanken verloren in die Ferne. "Meine Schmiede zum Beispiel. Ich war schon auf dem Festland Waffenschmied. Hab es immer genossen, wenn ich am Amboss stand und allerlei Dinge anfertigen durfte. Klar, überwiegend Schwerter, Äxte und so. Aber manchmal kamen auch Leute und wollten was besonderes. Einmal hab ich ner Frau kleine Krallen für ihre Handschuhe angefertigt. Das war vielleicht ne Fummelarbeit."
    Der frühere Söldner blickte sehnsüchtig in Richtung Tresen. Götter, wo blieben die beiden denn mit dem Bier? Wenn es hier schon richtig nostalgisch werden sollte, dann konnte Syrias definitiv einen Krug gebrauchen. Vielleicht auch zwei. Aber höchstens drei, mehr nicht. Doch Meve schien noch auf den Wirt zu warten, während Isidor sich mit einem Fremden unterhielt.

    "Hab mich sogar mal selbst an ner eigenen Waffe versucht. Hab zwei Axtköpfe geschmiedet, die schwarz wie die Nacht waren und innen so ein Loch hatten. Und dann konnt ich so ner Truppe Waldläufern ein ziemlich hartes Holz abluchsen, das war fast wie Eisen. Daraus hab ich dann ne zweiköpfige Axt gemacht, so ne Mischung aus Axt und Kampfstab. Ist aber leider aufm Festland geblieben." Er wusste sowie nicht mehr, welcher Fieberwahn ihn damals geritten hatte um dieses besondere Exemplar herzustellen. Außerdem war der Umgang damit ziemlich schwierig gewesen.
    "Ansonsten hab ich nicht wirklich viel verloren..." zögerte Syrias. Das ihm damals der Boden unter den Füßen weggerissen wurde und er jahrelang den Halt in seinem Leben verlor, das war nichts, was er an diesem Abend mit Johanna bereden wollte. Vielleicht irgendwann einmal.
    Außerdem konnte man erkennen, dass auch die junge Frau ihr Päckchen zu tragen hatte. Auch wenn ihr Mund lächelte, ihre Augen wirkten trüb und wie in düsteren Erinnerungen gefangen.
    "Thorniara ist auch ein Drecksloch mit all den Paladinen, Feuermagiern und Arschkriechern dieses Irren. Kann verstehen, dass du da abgehauen bist. Die meisten der Penner sind kein netter Menschenschlag." Syrias verzog angewidert das Gesicht.
    "Aber gleich ins Bluttal? So ein junges Ding wie du? Muss man Mundu wohl hoch anrechnen, dass er sich deiner angenommen hat."

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    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Tempel des Adanos – Beim einsamen sich Wegstehlen zwischen den Sichtweisen

    Als Arvideon am Zugang zum Tempel – einer in den Boden eingelassenen breiten Wendeltreppe, auf der westlichen Klippenpromenade – angelangt war, war ihm eine aufgeregte Menge entgegen geströmt. Die vermeintliche Nachricht vom Überfall des Stadttores durch Feuermagier hetzte die erregten Gemüter in die Innenstadt. Nicht einmal die kontemplative Ruhe eines Adanostempels schien die Mehrzahl der frommen und schaulustigen Gläubigen davon abzuhalten, entweder in die Sicherheit ihres Zuhauses oder zum Gaffen in die Oststadt zu eilen.
    Der kleinwüchsige Wandermönch hatte sich nicht beirren lassen. Der Aufruhr am Stadttor war nicht seine Angelegenheit und eine Gefahr durch Feuermagier bestand definitiv nicht.
    Arvideon hatte die Menge an sich vorbeiziehen lassen. Dann war er die Treppe hinabgestiegen, sich bereits auf die Ruhe, die dort unten nun herrschen durfte, freuend.

    Der Götterdiener hatte beeindruckt gegenüber der Wand aus bläulich leuchtendem und silbern glitzerndem Wasser gestanden, nachdem er zwei Umrundungen später aus der Umarmung des Felsens auf die wie frei in der steinernen Halle schwebend wirkenden letzten Windungen der Wendeltreppe getreten war.
    Vor ihm öffnete sich das breite, auf der einen Seite von steinernen Arkaden, auf der anderen von der bis zur Decke aufragenden See selbst begrenzte Tempelschiff. Vom Altarraum auf der Nordseite ragte ein flaches Wasserbecken bis etwa zur Hälfte des Saalbaus durch den halben Raum, der von einem wuchtigen Tonnengewölbe überspannt wurde.
    Der Altarraum selbst bestand aus einem länglichen Podest am Kopfende des Wasserbeckens, auf welchem eine Wasserschale stand. Am gegenüberliegenden Ende erhob sich, umgeben von steinernen Bankreihen, eine schroff aufragende Felsfreistellung aus dem im Übrigen völlig glatten Boden. Von ihr schienen magische Resonanzen auszugehen, die den Großteil der Halle durchströmten. Der einstige Hohepriester des Feuers konnte die unsichtbaren Fäden und Ströme göttlicher Kraft noch immer spüren, auch wenn es ihm verwehrt war, sie zu berühren und zu gestalten. Jenseits des solitären Fels waren weitere rechteckig angeordnet steinerne Bänke und dahinter eine unbehauene Felswand zu erkennen.

    Arvideon hatte sich vom Treppenabsatz zunächst auf diese Seite des Raumes bewegt. Vor der Felsnadel hatte in der ersten Bankreihe eine Frau in den besten Jahren – die zu diesem Zeitpunkt scheinbar einzige Person in dem weitläufigen Saal – Platz genommen. Sie hatte dagesessen, ihm den gebeugten Rücken zugewandt, das Gesicht auf die Hände gestützt und war scheinbar im Gebet vertieft. Doch dem Vater der falschen Bescheidenheit war nicht entgangen, dass sie hin und wieder mit ihrem scharfen Blick den Saal durchmaß. Offenbar fiel ihr in diesem Augenblick die Aufgabe zu, das Heiligtum zu hüten.
    Der vorgebliche Novize hatte sie nicht stören wollen und war auf leisen Sohlen unter den Arkaden entlang geglitten, wobei er einer weiteren Person in einer braunen Robe gewahr geworden war, die sich in die Schatten unter dem Säulengang herumdrückte. Arvideon hatte sich vor dem sich bedeckt haltenden Tempelbesucher, so gut es ging, verborgen gehalten. Der hatte ihm aber keine Aufmerksamkeit geschenkt, sondern schien ganz darauf konzentriert, in die Wasserwand hinauszuspähen und dem überwachenden Blicken der Frau bei der Felsnadel zu entgehen.
    So war der Vater der falschen Bescheidenheit unbehelligt bis an die teils mit kräftig grünem Moos bewachsene Felswand gelangt. Jetzt erst hatte er auch das sanfte Glucksen zahlreicher breiter und schmaler Rinnsale aus Wasser vernommen, die sie hinabglitten und bei den Beleuchtungsverhältnissen für das ungeschulte Auge kaum sichtbaren Einkerbungen im Boden versickerten. Die magisch ausgeschlossene See, die wie ein riesiges Buntglasfenster, den ganzen Tempelsaal durchzog und in das Grün und Blau des Meeresleuchtens tauchte, war beeindruckend. Aber diese naturbelassene Wand war der einzige Platz im Raum, der nicht die unnatürliche Kälte, unnahbare Glätte und gleichförmig gespülte Ebenheit aufwies, die den Saalbau und seine Ausstrahlung im Übrigen bestimmte. Es war zwischen sterilen unpersönlichen Wassern und ebenso schroff abweisendem Fels der einzige Ort, der lebendig wirkte. Auch die See wirkte lebendig, doch die Barriere, die sie vor der unterirdischen Halle hielt, schafften nicht nur eine sichtbare Distanz, so zum Greifen nah das Meer hier unten auch tatsächlich und ganz wortwörtlich war.
    Arvideon konnte nicht bestimmen, woher das Gefühl kam, doch dies fühlte sich für ihn nicht wie eine Stätte des lebendigen Glaubens an, vielmehr wie abweisende Abwesenheit in einem königlichen Audienzsaal, in dem man allein und unerwünscht war.

    Der kleine Wandermönch hatte sich mit einem aufmunternden Nicken von dem freundlichen Moos und den es umspielenden Rinnsalen verabschiedet. Er wollte versuchen, in den alkovenartigen Maḥārīb auf der saalabgewandten Seite der Arkaden Ruhe und Stille zu finden, zu beten und Kontakt mit Adanos aufzunehmen.
    Auf dem Weg durch die Arkaden zur anderen Seite des im Stil eines hälftigen Abseitensaals errichteten Tempelschiffs war er an einer Vertiefung mit einer in den Boden eingelassenen Steinplatte vorbeigekommen. Den darin eingravierten Kreis aus Beschwörungssymbolen erkannte er als magisches Neutralitätssiegel – einer mächtigen Fähigkeit, die unter den Wassermagiern bereits seit Jahrhunderten weitergegeben, aber viel zu wenig wertgeschätzt wurde.


    So saß Arvideon in einer der Gebetsnischen im Schneidersitz und meditierte, als ein abgehetztes Pärchen, ein bärtiger Schnösel und seine grazil humpelnde Begleiterin die Wendeltreppe hinabflüchteten. Der weise Gnom erkannte sofort ihre Stimmen vom Affentheater am Torhaus wieder, doch er rührte sich nicht, versuchte sich nicht ablenken zu lassen von seinen Versuchen, Adanos zu erreichen, um die Antworten auf die für ihn existenziellen Fragen zu erhalten, die ihn umtrieben.
    Doch es blieb still. Die Adanos, dessen Stimme der Wanderer durch die Dekaden damals in Varant zwischen den Ruinen des nördlichen Schreins der Erde vernommen hatte, antwortete ihm nicht.
    Tiefe Traurigkeit und Verlassenheit erfüllte Arvideon.

    Kurze Zeit später traf dann eine Adanospriesterin mit ihren Scholaren ein. Arvideon spürte, dass er hier nicht mehr finden würde, was er suchte.
    Der kleinwüchsige Wandermönch erhob sich leise aus der Gebetsnische und ging hinter den Arkaden das flache Wasserbecken entlang zum Podest im Chorraum.
    In einer schnelle, von seinem Körper vor aller Augen verdeckt ausgeführten Bewegung holte er seinen leeren Wasserschlauch hervor, tauchte ihn ein und ließ heiliges Wasser hineinströmen. Nachdem er so lange abgewartet hatte, wie ihm in seiner andächtigen Bedächtigkeit abzunehmen war, zog er ihn aus dem magiedurchdrungenen Wasser, übergab ihn in die andere Hand und führte die ins Becken getauchte an sein Haupt, wo er für mögliche auf seinen Rücken gerichtete Augen erahnbar die das Segenszeichen der drei Wellenlinien des Adanos mit dem an seinen Fingerspitzen haftenden geweihten Wasser auf seine hohe Stirn zeichnete und den Segen Adanos‘ erbat, wie es unter den Gläubigen üblich war. Währenddessen verschwand der gefüllte Wasserschlauch wieder mit seiner Linken in seinen blauen Novizengewändern.
    Arvideon verneigte sich noch einmal tief vor der adanosgeweihten Schale. Dann wandte er sich um und ging gemessenen Schrittes durch die Arkaden zurück zur Treppe und erklomm sie. Den anderen Anwesenden entrichtete er am Treppenabsatz mit einer Verbeugung einen stillen Gruß, so sie ihn denn überhaupt wahrgenommen hatten. Dann verließ er den Tempel des Adanos zu Stewark.
    Dieser Ort hatte ihm alles gegeben, was er ihm zu geben imstande war.

    Als er das obere Ende er Wendeltreppe erreichte und in den Abend hinaus trat, geriet der Himmel in seinen Blick. Der Wind hatte aufgefrischt und eine bedrohlich dunkle und dichte Wolkendecke hing schwer über den Türmen der Stadt. Vergangen war der strahlende Sonnenschein. Nun dräute ihnen ein Wolkenbruch.
    Geändert von Arvideon (17.07.2024 um 15:02 Uhr)

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    So ein Zufall – Isidor kannte Felia ebenfalls? Seinen Worten nach zu urteilen hatte er sich von ihr in irgendeiner Form hinter’s Licht führen lassen. Das war wenig verwunderlich. Um zu bemerken, dass der Junge einfach manipulierbar war, musste man kein Genie sein. Nur ein wenig durchtrieben – und das war die Feuerblume ohne Frage.
    „Über ihr Hinterteil kann und will ich mir als Ehrenmann kein Urteil erlauben, aber ich denke, wir sprechen von der gleichen Person. Hast du dich von ihr umgarnen lassen?“
    Sie entsprach auf jedem Fall seinem Beuteschema, was die Körperlänge betraf.

    „Ich weiß, ich weiß, mein Lieber. ‚Mädchen‘ meinte in diesem Fall auch eher etwas wie ‚Ich habe endlich ein Mädchen gefunden, das ich heiraten will‘. Freut mich jedenfalls, dass du schon so nette Kontakte geknüpft hast.“

    Piero nahm seinen Bierhumpen und setzte ihn an die Lippen, doch die Menge an Bier, die es tatsächlich bis zu seinem Gaumen schaffte, war verschwindend gering. Ein höfliches Nippen – für mehr reichte es gerade nicht.
    „Was mich hierher treibt, fragst du?“, hob er wieder an, als er den Krug beiseite stellte. „Ich wurde eingeladen, hierher zu kommen.“
    Das entsprach sogar vollauf der Wahrheit. Nichts anderes hatte Lares getan, als er ihm den Brief übermittelt hatte, und aus keinem anderen Grund hatte sich Piero auf den Weg auf dieses von allen Göttern verlassene Eiland gemacht. Freiwillig hätte ihn die Reise sicher nicht hierher geführt.
    „Allerdings ist mein Gastgeber derzeit leider aushäusig, also begnüge ich mich damit, hier in der Schänke zu nächtigen und die Waren feilzubieten, die ich kürzlich erworben habe.“
    Sein Blick huschte durch den Türsturz nach draußen.
    „Fängt es gerade an zu tröpfeln? Du solltest deine Freunde hereinholen, so lange hier drinnen noch gute Plätze zu finden sind, Isidor. Und ich muss dringend die Waren von meinem Karren löschen. Wenn du mich also kurz entschuldigst.“

    Piero eilte mit betriebsamem Frohmut zum Hinterausgang der Schänke und machte sich daran, so viele Stoffe als möglich zusammenzuraffen. Drei Gänge brauchte er, um die ganzen Kleider und Stoffbahnen auf sein Zimmer zu bringen. Als er endlich den Boden der Ladefläche erreichte, hatte sich der Niesel bereits in einen unangenehmen Leichtregen gewandelt.
    Noch einmal huschte Piero hinauf und suchte dann etwas heraus, das ihm bei der Herumräumerei ins Auge gefallen war. Dass Felia und Isidors Mädchen ungefähr die gleiche Statur hatten, traf sich ganz vorzüglich. So konnte er dem Jungen einen kleinen Gefallen tun. Ein wenig geschicktes Verpacken, dann war das Geschenk fertig geschnürt. So eilte er wieder in den Schankraum hinab, um seinen Dienst als Flügelmann zu tun.

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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Johanna ist offline

    Torplatz, Klippenschänke

    Sie alle trugen ihre Narben, auch wenn viele davon nicht auf den ersten Blick offenbar wurden. Syrias spielte herunter, was der verlorene Krieg für ihn bedeutet haben mochte. Doch seine bedauernden Worte zuvor ließen Johanna vermuten, dass es da Dinge gab, über die er nicht so leichthin sprechen würde. Sie selbst tat es ja nicht anders. Man zeigte sich anderen gegenüber einfach nicht gern verletzlich, und erst recht nicht gebrochen, selbst wenn man es sein mochte. Seine Schwächen zu offenbaren, erforderte viel Vertrauen.
    „Er hat mir das Leben gerettet“, sagte sie. „Und er hat es wieder lebenswert gemacht. Vor ihm hatte ich den Glauben an Andere verloren, und ich kannte nichts, worauf ich zu-, sondern nur wovor ich weglaufen wollte. Das hat mir einer der Feuermagier angetan.“
    Eine Spur von Schmerz huschte über ihre Züge, doch schließlich klarte ihr Blick wieder auf.
    „Aber sie sind nicht alle so. Die oberste Feuermagierin zum Beispiel ist eine gerechte und kluge Frau.“
    Leider hatten ihre Charakterzüge nicht auf die anderen Magier abgefärbt.

    Johanna stockte, als ein einzelner Tropfen auf ihre Nasenspitze fiel. Ihr Blick ging hinauf zum Himmel. Erstaunt betrachtete sie die hochaufragende Dunkelheit der Wolkenwand, deren Nahen sie während ihres Gespräches gar nicht bemerkt hatte.
    „Ich glaube, wir sollten reingehen“, sagte sie. Just in diesem Moment trat Isidor zu ihnen hinaus. Meve blockierte währenddessen unschwer durch die offene Tür hindurch erkennbar den besten Tisch mit einem prall gefüllten Satz Bierkrüge, bevor ihnen jemand anders zuvorkommen konnte.
    „Wir kommen schon“, rief sie Isidor lächelnd zu. „Mungu wird sich schon denken können, wo wir sind.“
    Wenn er denn überhaupt zu ihnen zurückkehren wollte. Ganz so sicher war sie sich da nicht.
    „Was habt ihr denn so lang getrieben da drinnen? War die Schlange so lang?“

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