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  1. Beiträge anzeigen #281
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Die Sonne stand tief und die kreisenden Geier hoch am Himmel. Voll der Erwartung eines königlichen Festmahls, das die kleine Gruppe bei Weitem nicht abgab. In einfacher Wüstenkluft gekleidete Männer, die kein Gramm Fett zuviel besaßen. Ganz anders als die Männer, die am Treffpunkt warteten.
    Die Dächer Mora Suls schienen wie einst nach dem Himmel zu greifen. Der Nomade erinnerte sich an den heroischen Anblick, doch heute wirkte es, als sei das blutige Meer aus dem Berg empor gestiegen und verschlang alles, was sich auf ihm befand.

    "Heute werde ich sterben", sprach der Nomade, den man auf einer Trage über den sandigen Grund zog.
    Balgur blickte hinunter in die trüben Augen, deren weiß sich gelblich rot gefärbt hatte.
    Und Balgur spürte, das es kein natürlicher Tod war, von dem Bardasch sprach.
    "Das reicht! Wir warten Hier".

  2. Beiträge anzeigen #282
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline

    Al Shedim – Vergebene Mühe

    "Komm schon, Kuron! Wir brauchen eure Hilfe jetzt dringender als zuvor!"
    Wütend schlug Thamar auf den Tisch und starrte mit einem lodernden Feuer in den Augen auf den alten Narren, der sich in seinen Ausreden wand.
    "Maris war zu stolz, euch um Hilfe zu bitten, aber die Sache wird böse ausgehen, wenn ihr uns nicht zur Hilfe kommt."
    Dem alten Mann - dem Herrn über die Bücher von Al Shedim - war nicht wohl bei der Angelegenheit, die ihn vor ein zu großes Dilemma stellte, als dass er diese Entscheidung treffen wollte. In seiner seltsam kauzigen Art versuchte er, diese Tatsache mit gekünsteltem Zorn zu überspielen.
    "Was macht ihr jungen Leute nur immer für einen Unsinn! Und wir müssen es dann wieder ausbaden, was? Warum sollen wir den Tempel und alles, wofür wir hier arbeiten, in Gefahr bringen, nur weil ihr wieder ein wenig Krieg spielen und euch gefangen nehmen lassen müsst? Was ist das überhaupt für eine dumme Idee gewesen, sich gefangen nehmen zu lassen? So ein Unsinn kann auch nur einem jungen Spatzenhirn wie dem eures Anführers entspringen, oder?"
    Die Besorgnis im Gesicht des Alten ließ sich dennoch nicht überspielen.

    "Nachdem alle in Sicherheit sind, kannst du mit ihm von mir aus gern so hart ins Gericht gehen, wie du willst, aber sie gehen ein zu großes Risiko ein, indem sie Shakyor aus dem Gefängnis herauszuholen versuchen. Ohne eure Hilfe wird das sicher ein übles Ende nehmen!"
    Leiser, sodass die mit dem gutmütigen Novizen Fyr spielende Runa es am anderen Ende des Raumes nicht hören konnte, fügte sie hinzu: "Willst du, dass ihrem Vater etwas zustößt?"
    Der Bibliothekar gab seinen maskenhaften Zorn nun auf und stellte unverhohlen seine Besorgnis zur Schau.
    "Hör zu, Kind, ich kann mit Riordian darüber sprechen, was zu tun ist, doch wir können nicht viel entscheiden. Warus ist über das Meer nach Setarrif aufgebrochen und Vatras kommt erst in einigen Tagen von seinen Streifzügen mit Hurits Sippe zurück. Du musst auch die Gefahr sehen, wenn wir uns wegen eures dummen Handelns offen gegen die Myrtaner stellen. Das könnte das Ende von Al Shedim bedeuten!"
    Zornig und voller Unrast sprang Thamar von ihrem Stuhl auf und schritt seufzend hin und her.
    "Verdammt nochmal, das gibt es doch nicht! Ihr mit eurer verfluchten Vorsicht! Ringt euch doch einmal dazu durch, für eure Leute einzustehen!"
    "Rede nicht mit solchem Undank, Mädchen! Wir haben eine größere Bürde auf unseren Schultern als eure Kämpfe gegen die Myrtaner! Und wo hat euch eure Unvorsicht letztlich hin gebracht, hmm?"
    Leider hatte er da Recht. Thamar hoffte nur inbrünstig, dass der wahnsinnige Plan ihres Sippenführers funktionierte oder die sturen alten Böcke im Tempel doch noch ein Einsehen hätten.

    Maris

  3. Beiträge anzeigen #283
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    "Es ist überflüssig dem Gefangenen die Augenbinden nicht abzunehmen. Er sieht eh Nichts".
    "Es ist unangebracht mir zu raten, was ich tun oder lassen soll. Zudem ist er ein Gast in meinem Haus. Genau wie Ihr. Verscherzt es Euch nicht mit meiner Gastfreundschaft".

    Bardasch glaubte die Stimme bereits vernommen zu haben. In einer Zeit, die Ihm mehr in Erinnerung geblieben war, als vieles Andere, aber die Sinne spielten so oft verrückt und vielleicht täuschte ihn auch hier wieder das aufkommende Gefühl.
    Eines war aber kein Trugbild und die Tatsache nicht viel zu sehen echt.

    "Warum sieht er Nichts?... Habe ich Euch nicht vorgeschrieben, in welchem Zustand ich diesen Gast zu sehen wünsche?... Ich zahle Euch viel Gold und erwarte mehr dafür, als solch eine erbärmliche Gestalt".
    "Es sind die Folgen der Folter in des Feindes Hand, nicht die Unsriger".
    "Wir werden sehen. Bis dahin bleibt Ihr unsere Gäste. Meidet die dunklen Straßen, denn sie bringen Euch nur in eine schlimme Lage".
    "Das klingt nicht nach einem gut gemeinten Rat".
    "Und doch Ist es Einer. Ich habe die Ausgangssperre nicht verhängt".

    Bardasch nahm die Berührung, die ihm auf die Beine half wahr, aber er war kaum in der Lage, sich ausschließlich aus eigenen Stücken zu bewegen.
    Seine Nase roch ein Gemisch aus altem Schweiß und Alkohol. Und irgendwie auch den Duft von Rosenwasser. Wer hier lebte und handelte war bedacht darauf, einen falschen Schein zu waren und vermutlich nicht mehr wert, als die schlecht gekleideten•Speichellecker eines ebenso einflussarmen Möchtegerns.
    "Ihr kommt erstmal näher an das Feuer. Ihr braucht Ruhe. Eure Augen brauchen Licht. Eure trockenen Lippen einen guten Tropfen. Ich staune... Wie lange kann ein Säufer ohne sein Lebenselixier überleben?...".
    Bei allen Göttern, diese Stimme sollte doch verflucht nochmal ein passendes Bild liefern, doch dem war nicht so. Die Frage blieb bis zum Lüften des Geheimnisses und der Nomade weiterhin seiner Freiheit beraubt.

  4. Beiträge anzeigen #284
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    "Seht her... wie viele Finger habe ich?... Wie viele... Finger... habe ich?... Was seht Ihr?...",.drängte die fremdländische Schönheit, nach dem Kinn des Nomaden packend. Ohne die Augenbinde hätte sich erkennen lassen, wer der Mann mit der Stimme war, doch die Filzlaus an der Wand lehnend war es wohl nicht.
    Die Augen durch den Raum gelenkt ließ sich der Ort vielleicht bestimmen, doch die fremdländische Hand forderte den Blick und Der fremdländische Mund forderte Antworten.

    Der Zustand des Nomaden war bedenklich, aber nicht unheilbar. Nach Meinung der Medizinkundigen war es nur eine Frage der Zeit, bis die Halluzinationen wieder schwanden und die Sinne wieder funktionierten.
    "An Eurem vorzeitigem Ableben wird sich jedoch nichts ändern. Euer Lebenswandel hat bereits tiefe Spuren hinterlassen und Ihr scheint mir auch nicht von der Sorte Mensch zu sein, denen viel am Leben Liegt".
    "Sagt Euch das der mindere Verstand einer Frau?".
    "Eine spitze Zunge habt Ihr auch noch. Ein Schnitt und Ihr wäred dieses Makel los, aber Eure Zunge wird wohl noch gebraucht".
    "Um Euch den Lustschweiß von den Schenkeln zu lecken?".
    "Ihr leckt Euer eigenes Blut vom Boden, wenn Ihr Eure Zunge nicht hütet".
    Bardasch gefiel das Weib und er dankte ihren Worten mit einem heiseren Lachen.
    "Er gehört Euch. Ich bin fertig", meinte die fremdlänische und verschwand. Mit ihr auch die Filzlaus und das Licht, welches bis dahin noch die Zelle erleuchtete.

  5. Beiträge anzeigen #285
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Mora Sul - Löwen im Käfig

    Shakyor.
    Es war ein seltsames Wiedersehen zwischen zwei alten Gefährten, als Maris zu dem obersten Nomaden in die Zelle geführt wurde, der ihn aus tiefen, dunklen Augen ansah, die genauso viele Geheimnisse und genauso viel verborgenes Wissen bewahren mochten, wie es seine eigenen taten. Es war ein Moment tiefsten Misstrauens - doch weniger dem Freund gegenüber, als vielmehr der absurden Situation, in der sie sich befanden. Irgendjemand schien etwas herausgefunden zu haben, einen anderen Grund konnte es dafür nicht geben. In dem Falle jedoch würden sie genau darauf achten müssen, was sie sagten.
    "Maris."
    "Salam, Bruder. Ich hörte, du hast es recht einsam hier."
    "Und da hast du entschieden, vorbeizuschauen und mir Gesellschaft zu leisten", entgegnete Shakyor spöttelnd. "Herzerweichend."
    "Dass ich hier bin, ist wohl eher dem Zufall zuzuschreiben."
    Wenn man es genauer betrachtete, war tatsächlich nicht geplant, dass er auf diese Weise hier landete. Dass er an diesem Treffen nicht völlig unschuldig war, verschwieg er dabei allerdings lieber.
    "Wenn du dich genau erinnerst, wirst du feststellen, dass es keine Zufälle gibt, mein Freund", raunte der oberste Nomade, während er seltsame Verrenkungen mit seinen Fingern anstellte.

    Maris stutze. Warum hatte er den letzten Satz nur so seltsam betont?
    Shakyor nickte ihm ermutigend zu, als wollte er ihn im Stillen auf etwas stoßen, doch der Hüter des Löwensteins verstand nicht sofort. Erst, als ihm bewusst wurde, dass er die seltsame Handbewegung kannte, die Shakyor während des Sprechens vollführt hatte, wurde es ihm bewusst: die weitergehenden Erinnerungen der Hüter der Wüste!
    Mit der Prüfung, die ihn zum Hüter der Wüste gemacht und ihn tief in sein Unterbewusstsein hinab geführt hatte, war die Barriere seiner Erinnerungen zu denen durchstoßen worden, die die gefährliche Marter ebenfalls überstanden hatten. All die verschütteten Erinnerungen der unzähligen Generationen von Hütern bis in die Tage des Alten Volkes... sie waren nun irgendwo in seinem Kopf. Erst der Löwe hatte mit seiner Macht dafür gesorgt, dass die unkontrollierte Einflussnahme der schieren Masse an Erinnerungen sein Denken in den Wahnsinn abdriften ließ, sodass Maris erst seit diesem Moment möglich war, die ersten Pfade vorsichtig zu begehen und die Erinnerungen einiger weniger Vorgänger zu nutzen. Doch der Anblick des unauffälligen Handzeichens hatte eine Erinnerung in seinem Inneren geweckt - und zwar ausgerechnet die eines jüngeren Shakyor, der mit Hoffnungen und Träumen ausgestattet die geheime Sprache der Wüstensöhne von einem Mentor aus einer vergangenen Generation, dem einstigen obersten Nomaden Abu Shaddrah, erlernt hatte. Nach und nach stürzten die Mauern zu dieser Erinnerung ein und Maris verstand. Er verstand nicht nur Shakyors Hinweis, die geheime Sprache aus den Erinnerungen hervorzuholen, sondern auch die Bedeutung der Zeichen.

    "Wie ist es dir hier in der Heimat ergangen?", fragte Shakyor leichtmütig, doch seine Hände zeigten die wirkliche Botschaft: Hast du einen Plan, wie wir hier herauskommen?
    "Ach, es ist wundervoll, die Sonne auf der Haut zu spüren. Aber meine Frauen machen mir Probleme."
    Wenn die Musik ertönt, werden meine Sippenbrüder eindringen und wir mit magischer Hilfe ausbrechen. Ich habe Freunde aus dem Waldvolk an meiner Seite.
    "So? Was haben sie denn für ein Problem?"
    Aber wie kommen wir hier heraus?
    "Suzuran, meine Lieblingsfrau, erwartet ein Kind von mir, aber ihr ehemaliger Gemahl will sie zurück und meine Zweitfrau Cécilia akzeptiert ihre Rolle nicht."
    Wir treffen zusammen, stoßen aufs Dach vor und seilen uns an der Außenwand ab. Das bringt uns vor die Stadtmauer. Danach türmen wir so schnell wie möglich nach Al Shedim.
    Shakyor grinste. Ob es damit zu tun hatte, dass er Suzuran kannte, oder dass ihm die Verrücktheit des Plans gefiel, konnte Maris jedoch nicht sagen.
    "Wann kommt Suzuran denn nieder? Und ist das Kind deines, oder das von diesem anderen Mann?"
    Wie kommen wir an den Wachen hier drinnen vorbei? Ich bin zu schwach zum Kämpfen!
    Shakyor hatte Recht. Die Monate der Gefangenschaft hatten ihn gewaltig in Mitleidenschaft gezogen, wenngleich er seine Schwäche gut zu verbergen verstand.
    "Ich weiß es nicht, mein Freund. Aber die Prügelei mit diesem Kerl hat mich überhaupt erst hierhin gebracht! Wenigstens sitzt er genauso ein. Und da irgendjemand bemerkt zu haben scheint, dass wir uns kennen, muss ich wenigstens nicht mehr zusammen mit ihm in einer Zelle sitzen."
    Ich bringe uns so weit wie möglich und dann müssen wir auf unsere Freunde vertrauen. So weit konnten wir leider nicht in das Gefängnis hinein spähen.

    Die beiden setzten sich nieder auf die harte Pritsche, die Shakyor seine Bettstatt nannte. Die beiden hatten sich viel zu erzählen - wenngleich ihre Worte nur leerer Schein waren. So lange man sie nur belauschte - und das taten die Myrtaner mit Sicherheit! - würden sie sich gefahrlos unterhalten können, und selbst wenn man sie sah, erschienen die Zeichen für Uneingeweihte oftmals wie beiläufige Gesten eines verschrobenen Volkes von Sonderlingen.

  6. Beiträge anzeigen #286
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    "So sieht man sich wieder. Ich hoffe, Du warst mit Deiner Unterbringung zufrieden".
    "Ich hoffe, Du erwartest jetzt nicht, das ich Dich Vater nenne".
    "Wieso solltest Du Das? Es sind keine Ordensbrüder, in derem Dienst ich stehe, auch keine Missionare. Dein Vater bin ich nicht und es gibt auch keinen Sohn, der Dich indirekt zu meinem Kind machen könnte".
    "Nur eine häßliche Tochter, die ich ganz sicher nicht schwängern werde".
    "Mir scheint, Du fantasierst", sprach der Fingerlose, der einen Moment inne hielt, ehe er sich, den Hocker krallend, an den Tisch des Nomaden setzte. Die Filzlaus trat ebenfalls mit hinkendem Schritt an den Tisch heran und platzierte dort eine brennende Kerze.
    Beide Männer konnten einander nun erkennen, doch an dem Gesichtsausdruck des Ergrauten änderte sich nichts.
    Vielleicht auch, weil er es mied seinem Gastgeber ins Gesicht zu sehen.
    "Sag,... was kann ich tun, um Deiner Genesung beizutragen?... Würde Dir ein guter Tropfen helfen?".
    "Wenn ich genug davon bekäme, vielleicht. Für den Moment. Dann könnte ich mir Deine Tochter Schön saufen", raunte Bardasch und seine Hände formten sich Zu Fäusten.
    Nachdenklich schwieg der Fingerlose für einen Moment, ehe er fort fuhr:"Eine wohl scheinbar schlimme Geschichte. Willst Du sie mir erzählen? Welche Dummheit hast Du angestellt?... So weit ich mich erinnere, warst Du manns genug, Dir Deine Weiber selbst wählen zu können".
    Eine Frage, die den Nomaden nachdenklich stimmte, denn er hatte keine Antwort darauf.
    "Nicht?... Nichts?... Keine Idee?...". Der Fingerlose wartete. Dann erhob er sich.
    "Unser Verhältnis war vielleicht nicht Das Beste, aber so etwas wünsche ich selbst Dir nicht. Schade drum. Auf der richtigen Seite stehend hätte aus Dir etwas werden Können".

  7. Beiträge anzeigen #287
    Kämpfer Avatar von Abtrünnige Nomaden
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    Abtrünnige Nomaden ist offline
    "Nun zu Euch. Unser Geschäft ist erfüllt. Ihr dürft gehen. Die Prozedur kennt Ihr ja. Man wird Euch mit Eurem Gold helfen".
    Ein Wink später waren die Gäste abgeführt und der Fingerlose alleine zurück geblieben mit seinen unschönen Gedanken, die ihn beschäftigten.

    Er hatte seine Brüder verraten und mancher Toter ging auf seine Kosten, doch trotz alledem war er einst so etwas wie ein Vater für den Nomaden. Er liebte seinen Wüstensohn, gab ihm einen Platz in den Reihen Der Abtrünnigen. Er vertraute dem Mann, der seiner Meinung nach trotz des Bundes auf der Seite des Feindes stand. Weil der Ergraute die Beweggründe und die daraus resultierenden Handlungen als berechtigt ansah. Bardasch achtete die Abtrünnigen und einte damit die Völker.
    Und heute lehnte er den Fingerlosen in der Vaterrolle ab.
    Da war nicht nur Zorn, den er für sich behalten musste, sondern auch ein Maß an Enttäuschung, welches an seinem Innersten fraß.

    "Schickt den Boten los. Die Ware ist bereit".

    Bardasch

  8. Beiträge anzeigen #288
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Mora Sul - Stadt der Diebe, der Verräter und deren Vorväter

    Das Stadthaus des Tufail stand am Rande des einsamen Tafelbergs der die Feste Mora Sul auf ihrem Rücken beherbergte. Über ihr und den vielen Türmen der Stadt erhob sich hell der volle Mond und tauchte das Anwesen des Emirs von Braga, das halb im Schatten der Mauern und Werke an der Westkante lag, in ein fahles Zwielicht.
    Der kleine Wandermönch war hier um die Abwesenheit des varantischen Adligen schamlos und nach allen Regeln der Kunst auszunutzen, wie es für die Assassinen große Tradition war. Zeigte man schwäche, so war es eines jeden Mannes Verpflichtung diese auszunutzen. Es war ... reine Höflichkeit. Wie sonst sollte man den anderen auf sein Fehlverhalten oder seine offenen Flanke hinweisen, ohne ihm den entsprechenden Respekt zu erweisen. Es ging nur indem man ihm einen Dolch in die Flanke steckte. So hatten einst einer der Lehrsätze des großen und weisen Zuben gelautet.
    Nicht, dass Arvideon oder Tufail, in dessen Haushalt er nun im Begriff war einzubrechen, Anhänger Zubens gewesen wären. Ganz und gar nicht. Aber die beiden dort unten im Esszimmer des Hauses waren es mit Sicherheit gewesen - zumindest wenn man von dem ausging, was der Adanosdiener und großartigste aller Herumtreiber bislang aus den Gesprächsfetzen heraushören konnte.
    Eigentlich hatte er sich gedacht, dass dies nur ein netter amüsanter Abend auf kosten des reichen Wasserhändlers und wohl größten Profiteurs der myrtanischen Besatzung im nordwestlichen Varant werden sollte, nachdem er in Braga Informationen erhalten hatte, was es hier zu holen gab und dass das Haus in Abwesenheit seines Herrn recht ungeschützt sei. Er hatte diese Informationen aus zuverlässiger Quelle, aus erster Hand sozusagen, empfangen.
    Aber das war jetzt nicht weiter wichtig. Während er sich an den flachen Sims drückte, um sich im hellen Mondschein nicht weithin sichtbar vom eben erst erklommenen Flachdach abzuheben, vernahm er unerhörtes durch die verzierten Holzläden des schmuckvollen Fensters varantinischer Bauart.
    "Kafa, Fasim und Sizhed trommeln die Männer zusammen.", berichtete ein Varanter mit recht tiefer Stimme. Sie sprachen alle Myrtanäisch, die meisten mit leichtem Akzent.
    "Und was wird das Zeichen sein?" Die Frage kam von einem Myrtaner, denn er sprach vollkommen Akzentfrei.
    "Wenn sich der Chor der Mazamir über die Dächer Mora Suls erhebt, werden unsere Brüder zu den Waffen greifen und bereitstehen, die Plage der Feueranbeter in ihren Betten zu erdolchen. Chaos wird die Straßen beherrschen und wir werden ihr Joch abwerfen und die elenden Usurpatoren in die Wüste jagen, wo sie selbst unter der unbarmherzigen Scheibe ihres Herrn zugrunde gehen und verrotten sollen.", sagte eine etwas höhere gebrochener Stimme, wahrscheinlich die eines älteren Varanters.
    "Und was ist mit dem Nomadenpack?", fragte der erste Varanter.
    "Sie wollten, dass wir für sie die Stadt ablenken, sie, die uns einst an die elenden Nordländer und ihren Feuergott verraten haben. Sie werden nicht wissen, wie ihnen geschieht und dafür büßen. Spätestens, wenn die Myrtaner erfahren, dass sie uns angestiftet haben, werden sie in die Wüste ziehen und die Vagabunden jagen und dahinschlachten, wie sie es seit Beginn der Besatzung mit unseren Brüdern tun, die sich nicht beugen wollten und schon seit jeher im Gebirge in Höhlen schlafen und nur hervorkommen um die Karawanen der Rotröcke zu überfallen.", mischte sich ein dritter Varanter ein, der einen leicht quäkenden Singsang, erfüllt von tiefem kalten Hass von sich gab.
    "Wir wollen also einen Keil zwischen die Verräter und die Besatzer treiben?", meinte der erste Varanter mit der tieferen Stimme.
    "Sollen die Nomaden an ihrem eigenen Verrat ersticken!", zischte der dritte.
    Dann sprach der Myrtaner, der sich bislang eher im Hintergrund gehalten hatte: "Schön und gut, dann habt Ihr einen Sündenbock, aber kommen wir jetzt zur Bezahlung. Wann gedenkt Ihr, ehrenwerte Herren, die Nattern auszuzahlen? Immerhin habt Ihr uns eine ganze Menge Gold versprochen. Ich hoffe Ihr gedenkt Euer Versprechen auch einzuhalten. Andernfalls ... Ihr wisst, mein Herr kann Euch ganz schnell festnehmen lassen."
    "Wagt es nur und wir werden dich und dienen Herrn mit ins Reich Beliars nehmen.", zischte der aggressive dritte abermals.
    "Angesichts Eures ungeheuerlichen Verrats, wird man Euch die Köpfe abgeschlagen haben, bevor Ihr unsre Duldung Eures Treibens offenbaren könnt.", meinte der relativ jugendlich klingende Myrtaner beinah amüsiert.
    "Du räudiger Sohn einer ..." Die Stimme des dritten Varanters explodierte förmlich.
    "Narek!" Es war eine leise, aber außergewöhnlich eindrückliche Ermahnung durch den zweiten Varanter.
    "Aber Khabir ...", der dritte Verschwörer Namens Narek verstummte augenblicklich. Für kurze Zeit herrschte eine eisige Stille. Arvideon vermochte nur zu erahnen, wie sich Narek unter dem verachtenden Blick seines Herrn wand.
    Dann fuhr die zweite Stimme, die offenbar diesem Khabir gehören musste, an den Myrtaner gewandt fort: "Efendi, verzeiht meinem jungen Freund hier. Er vergisst gerne im Feuereifer seine Manieren. Der erste Teil Eures Lohnes steht in einem Lagerhaus Rashids, des Bruders des Herrn dieses gastlichen Hauses, bereits bereit. Einer der Diener wird euch dorthin führen. Den anderen Teil müsst ihr euch selbst holen, sobald der Statthalter unseren Messern zum Opfer gefallen ist.. Wir überlassen Eurem Herrn, die komplette Soldlieferung, die vor zwei Tagen im Palast eingetroffen ist. Ihr seht, wir bieten Euch mehr als dreimal so viel wie die elenden Myrtaner, und doppelt so viel, wie mit Eurem Herrn vereinbart." Ein großer Schmeichler war dieser Khabir, seine Worte klebriger als der süße Honig, den die Nordvaranter den wilden Bienenvölkern in den Dornwäldern um Bakaresh für ihren Honigwein, den Tej, abtrotzten.
    Aber wie sagten die myrtanischen Landstreicher so schön? Keine Sore war so einträglich wie ein Geheimnis, denn Geheimnisse konnte man mehrmals verkaufen.
    Nicht, dass Arvideon vorhatte, seinem Kunden Geld aus der Tasche zu leiern. Der Kunde, den er für diese Ware im Sinn hatte, war ein zu guter Freund. Unter wahren Freunden forderte man kein Geld. Wahre Freunde beschenkten einander mit Gastfreundschaft und Hilfe in der Not.

  9. Beiträge anzeigen #289
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Mora Sul - hehres Nachtlager eines hehren, aber auch wieder nicht ganz so hehren Heeres

    Da standen sie in Reih und Glied, die Zelte der Söldnertruppen auf dem Sand, der noch vor wenigen Jahren durchtränkt war von den Körpersäften der Sklaven. Hier hatten sie gegessen, geschlafen, gelebt - sofern man das Leben zu Hunderten auf engstem Raum in riesigen schmiedeeisernen Käfigen Leben nennen konnte -, bevor man sie weiterverkauft hatte. Hier hatte ihr Urin den Boden getränkt, hatten sie Blut und Wasser geschwitzt und Tränen und Rotz geweint, während Familien auseinander gerissen wurden, man sie zum gehorsam prügelte und peitschte oder sie elendig im Dreck verrecken ließ.
    Nun lagerten die Söldner hier, zwischen den vereinzelten Ruinen und übrig gebliebenen Resten einer der zweiten äußeren Ringmauern, die die Stadt vor vielen Jahrzehnten zuletzt vor anstürmenden Myrtanern unter Führung Lees, des großen, mittlerweile gestürzten Generals und Helden geschützt hatte - eine der letzten Zufluchten Lukkors. Sie hatten Lee nicht standhalten können, aber sie hatten seinem Widersacher genug Zeit geschenkt, abermals zu entkommen, obgleich sie die endgültige Niederlage des vielleicht größten varantischen Feldherren aller Zeiten nur aufgeschoben hatten. Um so tragischer war, dass aus dem einst so gefeierten Jäger des Wüstenfuchses nun selbst ein Gejagter geworden war, der schon seit über einem Jahrzehnt rast- und letztendlich heimatlos mit seinen verbliebenen Gefolgsleuten über die Kontinente zog. Der General hatte länger überlebt, als Lukkor, allerdings auch nie einen Krieg in eigenem Namen geführt. Stets waren es andere, denen er sich angedient hatte. Erst Rhobar I., dann seinem Sohn, den Wassermagiern von Khorinis, dann den Clans des hohen Nordens, die nun schon seit Jahren wieder dem Banner der Myrtanerkönige folgten, und nun Ethorn dem Aufrührer. Die Pfade der Historie schienen reichhaltig durchzogen von der Ironie des Schicksals, so wusste Arvideon, das nicht mehr ganz so jugendliche Schlitzohr.
    Der Wandermönch war auf dem Weg zum Zelt des junge Yared, den er einst als Erbe des Waldläufers Benjen, eines guten Bekannten aus den guten alten Tagen Mora Suls, in Silden getroffen hatte. Da es äußerst diffizil war, dieser Tage als Anhänger des Wassergottes in ein Myrtanischen Heerlager in Varant Einlass zu finden, hatte sich Arvideon kurzerhand an den Wachen vorbeigeschlichen. Er war zwar mitnichten ein Feind, aber Vorurteile bestimmten das Denken und seit dem Attentat auf den Stadthalter zudem eine nächtliche Ausgangssperre, und die Nacht dauerte an, auch wenn schon einige Vögel ihren früh morgendlichen Gesang angestimmt hatten.
    Er hatte sich gleich hierher aufgemacht, sobald es ihm möglich gewesen war Tufails Anwesen am anderen Ende der Stadt zu verlassen. Hauptsächlich über die Dächer hatte sich der kleinwüchsige Wandermönch durch Mora Sul gestohlen, dort oben war man der Freiheit des Himmels näher und brachte leicht genug Abstand zwischen sich und die in den Gassen patrouillierenden Stadtwächter.
    Nun kroch er zwischen den Zelten der myrtanischen Streitkräfte hindurch, bis er endlich zu dem Zelt gelangte, das dem Kommandanten der Marineinfanteristen gehören sollte. Es war im Gegensatz zu vielen der einfachen Mannschaftszelte hoch genug, dass man darin stehen konnte, und auch wenn keine Standarte den Zelteingang schmückte, denn Fahnen zu führen war bei der Marineinfanterie unüblich, wie ihm Yared einmal in Thorniara erklärt hatte, waren die beiden Trabanten in Waffenröcken der Marine davor ein sicheres Indiz dafür, wem dieses Zelt gehörte.
    Arvideon legte erst sein Ohr an die Plane. Von drinnen vernahm er ein leises, beinahe liebliches Schnarchen, eigentlich etwas zu fein für Yareds Riechorgan, aber wer sonst sollte dort drinnen um diese Nachtzeit nächtigen. Also machte sich der Adanosdiener kleiner, als er sonst so schon war, und schob sich sachte unter der Zeltplane hindurch in das dunkle Innere. Drinnen kroch er auf leisen Pfoten dem Schnarchen nach auf das Feldbett zu, immer eine Hand in die Dunkelheit vor sich gestreckt, um nicht gegen einen der Tische oder Stühle zu stoßen, die das Zelt beherbergte. Sein goldfarbenen Augen waren hier leider recht nutzlos, was ihn aber keinesfalls aufhielt, schließlich war er der großartige Arvideon, Genie von großem Wahn und noch mehr Sinn.
    Endlich war er an der Bettstatt angelangt, allerdings musste er nun feststellen, dass dort auf keinen Fall Yared liegen konnte. Sein überaus geschultes Näschen hatte längst zielsicher den Fliederduft eingefangen.
    Arvideon musste vermeiden, dass gleich die Wachen in das Zelt stürmten. Sanft legte er seine kleine Hand auf den Mund der dort liegenden Person, denn er wollte sie nicht verletzten, nur am Schreien hindern. Augenblicklich spürte er, wie eine Dolchspitze geradezu leicht wie das Streicheln eines Windhauchs gegen seinen kurzen Hals drückte.
    Sie war gut, aber das hatte sie ja auch bei Harun Marakiel Arvideon Demar von Thermaron, dem unangefochtenen Meister dieses Faches erlernt.
    "Ich grüße dich, Donnathélia, Kind vom Schicksal gebeutelt. Oh ungestüme Blume der wilden Lande, Adanos halte seine segnenden Hände über dich. Arvideon ist hier mit Nachricht von überragender Wichtigkeit."
    Er nahm seine Hand vorsichtig zurück und auch der Dolch verschwand. Zum Glück kannte ihn Donna von gemeinsamen Abenteuern in Gorthar.
    "Wo finde ich den Sohn der Meere, oh wehrhafte Amazone?", fragte Arvideon.
    "Yared? Wahrscheinlich ist er noch auf dem Empfang. Aber eigentlich wollt er im Anschluss noch ins Gefängnis.", kam die Antwort zurück, "Wieso? Was gibt es denn?"
    Geändert von Arvideon (14.07.2014 um 02:46 Uhr)

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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Die Sirenen gingen... Ein lautes Schreien ertönte aus den Häusern und Menschen flüchteten aus ihnen mit verzerrten, irren Gesichtern. Überall auf den Straßen herrschte nicht zu bändigender Tumult, der nichts Gutes verheißen konnte.
    Betrunkene warfen bei ihrer Flucht Teller und Krüge vom Tisch, wärend eine Ecke weiter ein Pinkelnder begleitet von lautem Johlen Muster auf die Wand sprühte. Der arme Kerl musste furchtbare Schmerzen erleiden, was den Nomaden zwang, an seinen eigenen Harndrang zu denken. Mit Schweißperlen auf der Stirn schwor er, regelmäßige Vorsorge zu betreiben und dem Alkohol abzuschwören... Bis zu dem Moment, in dem seine Hand nach einem herrenlosen Krug griff.
    Wenn er unter ging und mit ihm Die ganze Welt, wollte er es mit einem letzten Tropfen tun...

    Dem Pulk hinkend folgend besah er sich voller Verwunderung einen Händler, der mit inbrust Güter von seinem Karren auf die Straße schleuderte. Er rief den Kerl, der hätte etwas zur Klärung der Situation beitragen können, doch dieser Wahnsinnige begann wie auch die Meute einen Schlachtruf einzustimmen. MööP... Immer und immer wieder... MööP!

    Eines war klar. Hier schrie man, möpte wohl dem Möpen wegen und fand ein Heer aus Trötgeräten, die Varanter und Myrtaner einte. In Volksmusikmanier musizierte das geeinte Volk und hinterließ dabei ein Lied, welches nicht schön war, aber dafür sehr laut.
    Was dem Gehör vielleicht schadete, reinigte Die Stadt, denn die Ratten zogen sich in ihre Löcher zurück und entschwanden dort aus den Klauen hungriger Mäuler. Schade für die Katzen.

    Der bis dahin unkontrolliert laufende Nomade zuckte, hielt inne und duckte sich so gut es ging an eine nahe Hauswand.
    Überall ertönte der laute Knall diverser Explosionen. Helles Licht entflammte den Himmel der Wüste und regnete danieder auf Die herrliche Stadt. Schwaden von Rauch tauchte die Dächer in ein diffuses Licht und kündete von dem herrein brechenden Untergang.

    Das wars, war der Nomade sich sicher, dessen Kehle einen heiseren Laut entließ.
    Dies war das Ende jeder Schlacht, bei der nur noch einer übrig blieb.

    Noch ein letztes Mal kostenfrei saufen und die Weiber verfluchen, bevor auch Ihm Die Lichter ausgingen.

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    General Avatar von Bardasch
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    "Willst Du mich verarschen? Den kannst Du behalten!".
    "Geschäft ist Geschäft...".
    "Das kannst Du Dir sonst Wo hin stecken. Was soll ich mit dem Kerl?... Der gehört weg gesperrt".
    "Ach das... Der Knall im Kopf rührt von dem Gift her. die Symtome verschwinden".
    "Sagt Wer?".
    "Sagt Rashid. Zumindest ist sie gelehrt in der Kunde der... Frauenkunde,... der frauliche Körper und dessen Geschlechtsteile... und der Rest. Macht doch keinen Unterschied".
    "Na,... der hier hat nen Schwanz. Ne Gurke oder ne Knolle. Hab sein Teil nie gesehen. Aber wenn man vom Rest des Körpers ausgeht, kann da nicht mehr hängen, als ne gammelige Möhre".
    Die Männer blickten sich an, wärend Bardasch teilnahmslos gegen die Wand starrte.
    "Du warst blöd genug Dir einen Haufen Scheiße andrehen zu lassen. Dein Problem. Mach was Du willst, aber ich bin raus".
    "Nein.. warte!... HALT!... Wolgar... hinterher... Halt den Mistkerl auf!".

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    General Avatar von Bardasch
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    "Wie steht's um ihn?".
    "Körperlich erholt er sich... Ruhiger ist er auch. Redet nicht viel. Er starrt ins Leere und manchmal grinst Er".
    "Ja, manchmal bin ich mir nicht sicher, ob Er uns nicht an der Nase herum führt".
    Die Augen ruhten auf dem Nomaden. Gewillt wohl eine verräterische Bewegung aufzunehmen. Und ihre Hirne schienen sich noch länger fragen zu müssen, ob sie einem Trick Unterlagen.
    Aus dem Hintergrund ertönten schwere Schritte und endeten an dem morschen Stuhl, auf dem Bardasch saß.
    Da sah der Nomade auf, geradewegs in das Anlitz Khaleds. Und er blickte und blickte, blickte und blickte. Bardasch sah die ernsthaften Gesichtszüge, die das Anlitz Kahleds noch hagerer erscheinen ließen und er lächelte, als würde ihm gefallen, was er sah.
    Auch die Mimik des Abtrünnigen hellte sich auf, denn allem Anschein nach erkannte der Krüppel seinen nie gewesenen Bruder.
    Und sie blickten, blickten und blickten, schienen in den Augen des jeweiligen Anderen zu lesen.
    "Bring mir noch ein Bier, mein Freund. Und dann erzähl mir, was unser Mädchen macht",sprach Bardasch.
    Es war wohl weniger das Lächeln, als mehr die Frage, die Khaled dazu bewog, diesen Mist noch weiter über sich ergehen zu lassen.

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    General Avatar von Bardasch
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    "Du meinst die Mutter meines Sohnes?", brummte Khaled leise. "Lasst uns einen Augenblick alleine".
    Nickend und dennoch zögerlich verließen der Fingerlose und das Weib den Raum.

    Wie auch Khaled vernahm Bardasch den modrigen Geruch in der von Feuchtigkeit geschwängerten Raum.
    "Was tun wir Hier".
    "Reden", antwortete Khaled grimmig.
    "Wo sind Wir?", schien Bardasch sich das erste Mal zu fragen.
    "Schon viel zu lange an einem Ort, der stinkt. Und ich rede nicht vom Geruch. Krüppel", brummte Khaled. Und Bardasch blickte auf das künstliche Bein, dort hin, wo die Magie der Prothese fehlerhaft wirkte.
    "Wir sollten Hurley aufsuchen. Er sollte sich um mein Bein kümmern".
    "Je eher Du mit dem Theater aufhörst, umso eher verlassen wir diesen Ort!".
    "In Al Shedim treten die besten Gaukler ihrer Zunft Auf".
    "Jetzt nicht mehr. Al Shedim ist nichts weiter als ein Drecksloch. War das Dein Ziel Deiner Reise?".
    "Ich will nach Khorinis".
    "Und was machst Du dann Hier?".
    Der Ergraute blickte sich um und schien verwirrt.
    "Ist das nicht Khorinis?".

    Nein. Das war es nicht und wie es schien, war der Ergraute weiter von der Normalität entfernt, als gut für ihn war.

    "Setarrif ist Dir aber doch ein Begriff, oder?".
    Eine Frage, die den Nomaden beschäftigte.
    Und er antwortete:" Noch ein Weib, das Du geschwängert hast?".
    "Eine Stadt, Idiot!... Serarrif ist eine Stadt!", sprach der reine Zorn aus Khaled. Und Doch schien sich etwas in dem Abtrünnigen der Berge zu regen. Etwas, was ihn milder und geduldiger stimmte.
    Gerade so viel, saß er den Ergrauten nicht schlug.

  14. Beiträge anzeigen #294
    Veteran Avatar von Viraya
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    Im Anwesen der von Trelisberg

    Plötzlich löste sich ein Stein. Sie fühlte es unter ihren Händen bröckeln, sah jedoch nichts. Brauchte sie auch nicht. Einzelne Sandkörner rieselten bereits die Wendeltreppe hinunter. Sie versinnbildlichten ihr, was andere Ohren vielleicht vernehmen konnten, wenn sie es nicht schaffte grössere Brocken am fallen zu hindern oder gar selber irgendwo in die Dunkelheit zu stürzen. Dennoch blieb Viraya ruhig. Es hatte einen Vorteil seine eigene "Familie" ermordet zu haben. Wenn auch unabsichtlich, so konnte sie sich tatsächlich nicht viel Schlimmeres vorstellen. Zumal dieses Haus kaum mehr bewacht schien. Dennoch sie wollte auch von Medin und Redsonja nicht bereits entdeckt werden. Sie versuchte also vorsichtig den Stein aus dem Gemäuer zu lösten, während sie seitlich tastete, ob noch mehr Gestein mitkam. Kurz darauf fiel ein Kiesel. Sie hielt inne und lauschte. Es war nicht zu hören, ausser der dumpfe Aufprall. Sie wartete noch länger. Nichts.
    Dann weiter.
    Entschied sie und löste den Stein ganz hinaus, um in Augenblicke später auf eine der Treppenstufen zu legen. Dann kletterte sie weiter. Langsam und vorsichtig, denn sie musste die versteckte Tür schon bald erreicht haben.

  15. Beiträge anzeigen #295
    General Avatar von Yared
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    Anwesen des Sufeten, Mora Sul, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Immerhin, es gab keinen Zeremonienmeister, der sich gezwungen sah, die Gäste voller Inbrunst, lautstark und namentlich am Vermeiden von Aufmerksamkeit beim Eintreten zu hindern.
    Der Empfang im Hause des Sufeten von Mora Sul machte seinem provisorisch staatstragenden Charakter alle Ehre. Sowohl das Vestibül als auch das säulengesäumte großzügige Atrium waren kunstvoll mit seidenen Tüchern und Vorhängen, Palmzweigen und sorgfältig drapierten Sitzkissen. Öllampen erhellten die Szenerie, in deren Mitte sich der Karpfenteich mit den Zierfischen des Herrn des Hauses befand. Darum herum hatten sich zahlreiche Gäste eingefunden. Einige tanzten zur Musik, andere hatten sich in Grüppchen zusammengefunden und frönten der Konversation, wieder andere stürzten sich auf das Buffet und einige wenige, einsame Gestalten tummelten sich um ein kleines Zedernholzbüdchen, der Ort im Raum, der wohl in Funktion und Ausgestaltung am Ehesten dem Tresen einer mittelländischen Taverne entsprach.
    Eine kleine Gruppe von fünf Musikern - drei mit flötenähnlichen hölzernen Blasinstrumenten, ein Trommler und ein Spießlautenspieler - sowie eine nicht zu übersehende geradezu als beträchtlich zu bezeichnende Schar von jungen Tänzerinnen stellten offenbar das Unterhaltungsprogramm für all diejenigen dar, die sich nicht mit anderen Gästen unterhalten mochte. Sie spielten und sangen eine alte südländische Volksweise. Es war ein lebhaftes Lied, eine Moritat über zwei varantische Händler, die die Zeche prellten - albern, aber die Stimmung hebend. Yared vermutete ja stark, das ein berühmter Spottvers über das Zahlverhalten eines Emirs und eines Scheichs, der ihm bei diesen Zeilen in Erinnerung kam, auf dieses Lied zurückgehen mochte.
    Der Kapitän wandte sich zunächst ebenfalls der Bar zu. Die ganze Einladung war irgendwie seltsam. Recht schmucklos war sie ergangen, ohne Vorspiel oder persönliche Kontakte scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht. Immerhin schien er nicht der einzige höherrangige Offizier der Krone in diesem Traum einer südländischen Abenteuergeschichte zu sein.
    Unter den Leuten am den Quellen der alkoholhaltigen Getränke, war auch Knut, einer der wenigen anderen Hauptleute, die sich zumindest hin und wieder mit Yared seit dessen Ankunft in Mora Sul unterhalten hatten. Dennoch, hatte auch dieser dem Kapitän bislang nicht viel gesagt, allerdings war Knut, ein ehemaliger Rebellenanführer, der Myrtana recht früh den Rücken gekehrt hatte, um in Varant für gutes Geld gegen Zuben zu kämpfen, eher zugeknöpft gewesen. Gerede war einfach nicht seine Art. Vielleicht ergab sich jedoch nun die Chance, ein Bisschen mehr über die Hintergründe der Fassade der Abschottung in Erfahrung zu bringen. Yared hatte endlich genug und plante den verbalen Frontalangriff.
    Auf dem Weg zum Tresen kam er am reichhaltigen Buffet vorbei, einer langen reihe von Tische, bedeckt mit schmal portionierten, handlichen Fressalien.
    Die Anzahl kleiner Köstlichkeiten auf den silbernen und goldenen Platten, Schalen und Schüsseln schien den Dünen der Sandwüste gleich - unendlich, hoch aufgetürmt und unüberschaubar. Das reichte von kleinen Küchlein mit roten säuerlichen Beeren, über Kekse mit Mohnfüllung und panierter und in Fett ausgebackener Ente, die man in etwa Fingerdicke Scheiben geschnitten und mit Sojasoße anbot, bis hin zu gekochten Wachteleiern, gefüllten jungen Dohlen und Erdbeeren mit Schlagsahne. Vieles davon hätte Yared nie zusammen gegessen, so beispielsweise die in Essig eingelegten Fischeier, die man mit Kirschen und Weichkäse garniert hatte. Auffällig war die fast ausschließliche Beschränkung des Fleischangebots auf Geflügel, obgleich dieses - so der Anschein - in gefühlt nahezu jeder denkbaren Gattung und Zubereitungsform gereicht wurde. Yared konnte sich das höchstens so erklären, dass die Käfighaltung und Fütterung mit importiertem Getreide im Gegensatz zur Weidewirtschaft auch hier in der Wüste möglich war. Außerdem kam die natürliche Abneigung der varantischen Völker gegen das in der Hitze so leicht verderbliche Schweinefleisch hinzu.
    An der Bar angekommen lehnte Yared zunächst das Angebot eines varantischen Kaktusschnapses ab. Die Informationen, die ihm vor seiner Abreise in Bakaresh mitgeteilt worden waren, und die Umstände, die überhaupt erst zu selbiger Geführt hatten, waren mehr als nur bedenklich zu nennen und der Eindruck der vergangen Tage in der Stadt selbst hatten ihn nur darin bestärkt: Das hier war Feindgebiet und während man auf Feindgebiet vordrang, hatte man gefälligst einen kühlen Kopf zu bewahren - trotz der heißen Wüstensonne - und vor allem keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Gerade bei den hier selbst nachts herrschenden Temperaturen - die engen Gassen und dicht stehenden Lehmbauten speicherten die Mittagshitze bis lange in den Morgen - stieg einem hochprozentiges nur allzu leicht zu Kopfe.
    Dann platzierte er sich gekonnt neben den Söldnerhauptmann und seinen Adjutanten, die offenbar der Meinung waren, dass die möglicherweise besseren Überlebenschancen und höhere Reaktionsschnelligkeit im Falle eines unerwarteten Ereignisses, welches das eigene Leben kosten konnte, den Verzicht auf einen heftigen Umtrunk nicht rechtfertigte und dem Kaktusschnaps in söldnerüblichen Mengen zusprachen.
    Vielleicht war Yared ja übervorsichtig - aber besser Vorsicht, als später das Nachsehen.
    "Willkommen Yared, wie gefällt Euch die Feier?", eröffnete der Hauptmann das Gespräch, noch bevor der Kapitän vorpreschen konnte.
    "Wenn ich mich hier so umsehe, scheint für alles gesorgt.", antwortete er.
    "Aye, Wein, Weib und Gesang.", klinkte sich Knuts Leutnant in das Gespräch ein.
    "Kapitän, darf ich Euch, meinen Stellvertreter Redge vorstellen?" Man merkte Knut an, dass er aus einer nordmyrtanischen Landadelsfamilie stammte, die viel auf Höflichkeit und gute Umgangsformen gab - etwas anderes unterschied den Landadel ja auch kaum von den Großbauern.
    Der Sappeur nickte dem Leutinger zackig zu und sie tauschten ein knappes Grinsen aus, obgleich, es bei Redge wesentlich weniger knapp ausfiel, als bei Yared. Dann wandte sich Yared wieder an den Hauptmann. er hatte ein dringendes Anliegen. Denn es waren nicht nur die Eigentümlichkeit der fehlenden Organisation, sondern auch der bislang ausgebliebene Kontaktaufnahme durch seinen Kontaktmann in Mora Sul, Dantero. Der Kapitän wusste ja nicht einmal, wie der Spion aussah, als dessen inoffizielle Verstärkung er hierher gesandt worden war.
    "Knut, entschuldigt bitte, wenn ich Euch zu Nahe trete, aber hin und wieder bin ich ein Mann klarer Worte.", Yared war es leid, den uninformierten Hampelmann zu geben, "Seit meiner Ankunft besteht mein einziger Kontakt zum Stab des Statthalters in meinen fast täglichen Konsultationen mit dem Garnisonsquartiermeister. Nicht, dass ich mit Illjan ein Problem hätte, wir sind alte Bekannte. Er hat für mich als Zahlmeister gearbeitet, als ich eine Kompanie Seesoldaten auf Argaan befehligte. Aber die einzigen Informationen, die ich von ihm bezüglich der aktuellen Lage erhalten kann, betreffen die unverschämt hohen Preise für Importgetreide und die Überfälle auf die Nachschubkarawanen. Seit ich hier bin, wurde nicht ein einziges Mal eine Stabssitzung aller Kompanie- und Regimentskommandanten abgehalten und es gab auch kein Treffen mit dem Statthalter oder einem seiner Stellvertreter, geschweige denn die Aufforderung oder das Angebot dazu. Genauso wenig jedoch gab es überhaupt eine Reaktion auf derartige Anfragen bis heute, bis auf diesen Empfang. Wärt Ihr vielleicht so freundlich und würdet mich aufklären? Ist das hier so üblich?" Der Kapitän war extra weder mit der Stimme hochgegangen, noch lauter geworden. Zunächst einmal war der Söldnerhauptmann neben ihm wohl kaum für das Verhalten des Statthalters verantwortlich zu machen. Außerdem musste niemand um sie herum von seiner gedämpften Laune und vor allem der Antwort, die er von Knut erhoffte, erfahren.
    Der erfahrene Söldnerführer seufzte. "Wenn ich bedeutendes mehr wüsste, würde ich es Euch sagen, Yared. Aber dem ist leider nicht so. Seit dem Attentat dringt kaum noch etwas aus dem Palast. Nur einige wenige Berater des Statthalters haben noch Zugang zu ihm. Vielleicht trefft man ja hier nachher auch auf einige von ihnen. Redge kann Euch ja den entsprechenden Herren vorstellen, sobald sie hier auftauchen."
    Yared nickte zufrieden. Mehr hätte er nicht erwarten können. "Danke, dass Ihr mir Euren Leutnant für eine Weile ausleiht."
    "Aye, Käpt'n, ich kann Euch, ja jetzt schon mal einen Überblick über die anwesende Prominenz geben. Was haltet Ihr davon, Sir?", fragte der Leutnant breit grinsend.
    "Geht voran, Leutnant, ich folge in Eurem Kielwasser.", stimmte Yared zu und verabschiedete sich von Knut und dem Tresen, "Bis später, Hauptmann."

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    „D-da! Da war es schon wieder! Da vorn, an der Ecke! Ich schwör's! Bei Beliar, ich schwöre, es war da und hat mich angeschaut mit diesen Raubtieraugen!“, rief der verfluchte Wachmann und deutete wahrscheinlich irgendwohin.
    „Reiß dich zusammen, Hilal!“, fluchte der andere Wächter. „Da ist nichts! Du glaubst doch nicht den Worten dieser falschen Schlange, oder?“
    „I-ich hab's gesehen! Es war da, Rami, es war da und es lauert auf mich!“, ließ sich Hilal nicht beirren, klang immer ängstlicher.
    Cé saß in ihrer Zelle und lächelte in sich hinein. Sie hatte geduldig gewartet, bis der Verfolgungswahn, dem Hilal unterlag, ihn nicht mehr einfach nur nervös machte ... jetzt brach es offen aus, es nagte an ihm, zerrte an ihm. Und Rami verstand nicht, was da lossein sollte. Dieser zeitliche Abstand hatte ihr die Möglichkeit gegeben, sich vorzubereiten auf das Gespräch, das sie nun mit dem armen Rami führen wollte. Es sollte nichts Plumpes sein, also nichts wie „Hey, dein Kumpel bildet sich gerade ein, von einem Luchs verfolgt zu werden“, immerhin verfolgte sie einen Plan und darauf basierend blöde Scherze zu machen, half nicht. Noch eine Weile. Eine kleine Weile, bis Rami merkt, dass Hilal wirkte Probleme hatte ...

    „Es kommt! Es kommt!“
    Der laute Schrei weckte Cé aus ihrem Dämmerschlaf.
    „Hilal, beruhige dich, DA IST NICHTS!“, brüllte ein ebenfalls etwas verzweifelt klingender Rami.
    Das war der Zeitpunkt. Sie stand auf und ging an die Tür. Sie hatte Glück, Rami stand sogar knapp vor ihrer Zelle im Gang, während Hilal vor Angst nicht mehr zu wissen schien, was er tun sollte.
    „He! He, Rami! Pschhhhht! Hier!“, versuchte die Druidin seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
    „Was willst du elende Hure?!“, zischte Rami wütend.
    „Ich kann dir helfen. Was hältst du von einem Handel? Ich sorge dafür, dass Hilal seinen Verstand nicht verliert und mache den Fluch rückgängig ... nachdem du uns aus dieser Zelle gelassen hast. Na? Wie wäre das? Es kann nicht mehr lang dauern, bis der Wahnsinn ihn übermannt und er komplett unberechenbar wird. Er ist dein Kumpel, oder nicht? Wie wäre es, wenn er dich im Wahn angreift, kannst du das mit dir ausmachen?“, redete die Druidin ihm ein. „Er könnte auch im Wahn sich selbst töten, seinen Kopf gegen eine Mauer schlagen oder sich in sein Schwert stürzen ... es wäre so einfach für dich, es zu verhindern. Lass uns beide hier raus, und ich hebe den Fluch auf, der ihn zu diesem sabbernden, elenden Irren macht und stelle seine Manneskraft wieder her. Entscheide dich. Jetzt! Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit!“
    Sie säuselte die Worte, verband Drängen mit Drohen. Da kam ihr glatt eine Idee und sie weckte die Magie in sich, leitete sie aus sich hinaus und berührte Rami. Er bekam langsam Angst um seinen Freund, so schien es ihr. Gut, gut. Sie packte das Gefühl, das ihn gerade zu Verschlingen drohte und stärkte es, ließ es ihn übermannen, ehe sie sich wieder zurückzog. Schweiß stand Rami auf dem Gesicht, er schaute panisch zwischen der Hexe und dem Irren hin und her.
    „Und ... und du wirst ihn wirklich heilen?“, fragte er drängend.
    „Aber ja“, säuselte die Druidin. „Ich stehe zu meinem Wort ... aber das kann ich nur, wenn er dem Wahn nicht komplett anheim fällt.“
    „Also gut!“, rief Rami, rannte aus dem Kerkertrakt und kam kurz darauf mit etwas Klimperndem wieder.
    Der Schlüssel drehte sich im Schloss, die Tür schwang auf.
    „Und jetzt halte dein Versprechen, Hexe!“, zischte er.
    Die Druidinnen verließen die Zelle, Cé blieb kurz im Gang stehen. Was jetzt gefragt war, war keine Magie, es war Schau. Reine Schau. Wie praktisch, dass sie sich darauf verstand. Sie kreierte eine sehr dunkle Lichtkugel und ließ sie langsam hinter Rami vom Boden hochschweben, als söge sie den Fluch aus ihm heraus. Ein zweites Licht folgte in Form eines Speeres in ihrer Hand, die Druidin tat so, als würde sie den Lichtspeer werfen und ließ ihn durch die dunkle Kugel schweben, die in Funken zersprang. Beide Lichter verschwanden.
    „Der Fluch ist gelöst“, proklamierte Cécilia. „Er wird nur eine Weile brauchen, ehe er sich erholt. Das ist nur der Schock.“
    Sie zwinkerte Rami zu und verließ den Gang, ehe sie sich eine Stelle suchte, wo es sich gut auf Bartimäus und Melford warten ließ.
    Geändert von Cécilia (18.07.2014 um 18:44 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #297
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Na toll, ganz wunderbar! Nicht nur, dass sie im Gefängnis saßen, was an sich zwar natürlich schlecht, aber zumindest geplant war, nein, jetzt hatten sie auch noch Maris aus ihrer Zelle hinaus gebracht und die Gruppe somit noch weiter aufgetrennt. An vermutlich vier verschiedenen Stellen befanden sich jetzt alle die sie hier raus holen wollten. Wenn das mal nur gut gehen würde...
    Für den Moment mussten Melford und er es aber erst einmal schaffen aus ihrer Zelle raus zu kommen (oder von den anderen befreit zu werden), denn davor konnten sie rein gar nichts ausrichten.

    Doch es gab einen Hoffnungsschimmer! Zwar war seine Beobachtungsgabe durch die Zellentür sehr eingeschränkt, doch schien es als würde bei den beiden Wachen die immer wieder vor ihrer Zelle patrouillierten irgendetwas nicht zu stimmen.
    "Ah! Da war grad was, komm her!" oder "Was war das!" hörte man den einen mit panischer Stimme manchmal rufen, wohingegen von dem anderen völlig gegensätzliche Kommentare kamen.
    "Da ist nichts!"
    "Was ist los mit dir?"
    "Mach dir nicht in die Hose, Sohn der Feigheit!"
    Doch nicht einmal die Beleidigungen konnten jenen aus seiner Furcht reißen und auch wenn Barti ebenso wenig wie der Kollege der Wache verstand was in ihn gefahren war, so konnte er doch zumindest vermuten, dass sich etwas Druidisches dahinter verbarg.
    Doch dann ging das Spektakel erst so richtig los. Der Verrückte, der auf den Namen Halil zu hören schien, drehte endgültig durch und der Neugierige glaubte zwischen seinen Schreien auch Worte der anderen Wache zu hören, die sich demnach in einem normalen Gespräch befinden musste. Doch mit wem? Verstärkung? Oder eine der Druidinnen?
    Ein paar Momente dauerte es noch, dann ereignete sich merkwürdige Lichtphänomene, die ohne Zweifel auf eine der beiden zurück führen mussten und Barti sah seinen Moment gekommen auf Halil einzureden. Blieb nur zu hoffen, dass es einen kleinen Bereich seines Verstandes gab, der noch zu erreichen gab.
    "Halil, komm her. Schnell! Hast du das gesehen? Die Dämonen kommen! Diese Hexe hat sie auf dich gehetzt! Du musst mich hier raus lassen, ich kann sie aufhalten, ich war ja sogar schon dabei, als ihr mich hier rein gesteckt habt."
    "Da! Es kommt!", schrie dieser nur und auch wenn Barti befürchtete nicht zu ihm durchdringen zu können, versuchte er seine Geschichte beizubehalten.
    "Ich weiß, aber hier drinnen ist es sicher! Mach die Tür auf, bringe dich in Sicherheit und ich kümmer mich um den Rest! Vertrau mir!"

    Panisch blickte sich Halil um und der Waldläufer wollte seine Bemühungen schon für aussichtslos erklären, als er plötzlich wirklich die Tür aufschloss und hinein stürmte als würde sein Leben davon abhängen. Für seinen gestörten Kopf, tat es das wahrscheinlich auch, doch Melford und er hatten damit erreicht was sie wollten. Ersterer hatte in der Zwischenzeit sogar einen Schritt voraus gedacht und einen Fetzen Stoff als Knebel und Fesseln vorbereitet, mit dem er den Verwirrten außer Gefecht setzten ehe sie die Zelle verließen und die Tür von außen ins Schloss fallen ließen.
    Kaum hatten sie die Zelle verlassen, kamen ihnen auch schon die Urheber des Chaos entgegen.
    "Was ist mit Rami?", fragte Bartimäus nur und verzichtete auf Begrüßungen oder andere Höflichkeiten die jetzt wirklich fehl am Platz waren.
    "Er darf nicht Alarm schlagen! Halil ist ausgeschaltet", klärte er sie in aller Kürze auf, auch wenn er annahm, dass sie aufgrund des Zaubers ohnehin sichergestellt hatte, dass Halil nichts tun würde.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    „Ooooh“, murmelte Cé vor sich hin. „Das hatte ich vergessen. Ups. Dabei hat Rami doch so brav mitgearbeitet.“
    Sie kratzte sich kurz am Hinterkopf, guckte einen Moment in den Flur und schüttelte leicht den Kopf.
    „Ich kümmer mich drum. Man muss ihn ja nur niederschlagen und in eine Zelle verfrachten, oder? Wenn sich hier irgendwer anders von Geschrei zum Herkommen animiert fühlt, wär ja schon längst wer hergekommen, als Hilal durchgedreht ist.“
    Einen Moment lang überlegte sie, musterte ihre Mitstreiter. Suzuran und Melford standen an den Kreuzungen und schauten, ob jemand kam. Cé würde sich verbergen können, die anderen womöglich nicht. Aber es würde immerhin eine geben, die übrig war und den Rest wieder raushauen konnte. Nicht, dass sie sich das wünschte. Gerade jetzt fehlte eigentlich jemand vom Schlag Keala. Klein, leise, bis an die Zähne bewaffnet und dreist genug, ein Gefängnis mal eben so zu übernehmen. Und wo trieb sich besagte Ziehschwester herum? Vor Thorniara und guckte, ob die Innosler sich auch ja die Hintern abwischten. Womöglich hätte Cé sie aber eh nicht mitgenommen. So oder so, eine bescheuerte Lage.
    „Also gut, hat jemand Seil oder sowas? Ich will hier nicht alles durchsuchen, es gibt bestimmt noch mehr Wachmänner und unvorbereitet sollte man sowas nicht machen. Wenn wir etwas zum Knebeln haben, würd ich sagen, gehen zwei zu Rami zurück, überrumpeln ihn, knebeln ihn und stecken ihn in eine Zelle! Andere Vorschläge?“, erklärte die Druidin dem Kriminellenrat von Mora Sul.

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Cécilia hatte natürlich recht, noch etwas zum Fesseln wäre nicht schlecht, doch noch während er überlegte was sie dafür verwenden könnten, kam ihm die passende Idee.
    "Wenn wir ein Seil dabei gehabt hätten, hätten sie uns das wohl in der Gefangenschaft abgenommen", erinnerte der Waldläufer die Druidin.
    "Könnt ihr nicht irgendwas um ihn wachsen lassen oder so?", spielte er dann auf die Kräfte der Frauen an, erklärte dann aber auch seine Idee.
    "Oder wir schlagen ihn erst mal nieder und knebeln ihn dann mit Fetzen seiner eigenen Kleidung. Dann müssen wir nicht unsere zerreißen."
    Das kam ihm auf die Schnelle das Einfachste vor.
    "Also los!?"
    Eine stumme Zustimmung von Seiten Cécilias verriet, dass sie beide sich um Rami kümmern würden, während die anderen beiden weiterhin Wache standen.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Liste wurde immer länger. Hier gab es gar keine nordmarischen Gardinen, der Zimmerservice war mies und einem wurde fast alles abgenommen. Kein Seil, keine Waffen, ... alles Wichtige hatten sie in weiser Voraussicht gar nicht erst mitgenommen, als sie zur Prügelei angesetzt hatten. In einem sicheren Versteck ruhten die Heilmittel, der Druidenstein, die Schale und die Schärpe. Wie gern hätte sie jetzt ihren Kampfstab zurück! Aber da mussten sie jetzt so durch. Zunächst musste Rami ruhiggestellt werden. Aber womit, womit? Eine Waffe hatten sie ja nicht ... aber Rami war bewaffnet.

    Sie hatte einige Zeit damit verbracht, mithilfe der Flöte, die Porgan ihr gegeben hatte, in die Vergangenheit zu schauen. Es war informativ gewesen, nicht nur die Geschichte der Flöte, sondern auch die Geschichte von Sidion, dem obersten Waldläufer von Beria bis zum Angriff der Orks vor vielen Jahren. Sie hatte vieles gesehen, hatte ihn mit einem Jagdkommando und im Kampf gegen Orks gesehen, zusammen mit anderen Waldläufern. Außerdem hatte sie sich mit den Jägern und Waldläuferin in den verschiedenen Lagern unterhalten während ihrer Wanderung. Es gab im Waldvolk eine Art Zeichensprache, die in prekären Momenten bei der Jagd oder beim Spähen verwendet wurde, wenn man Sichtkontakt hatte, aber nicht zu sprechen wagte. Hoffentlich erschrak Bartimäus nicht, wenn sie ihr Wissen demonstrierte. Mit der Anwendung von Magie in seiner Nähe lernte er umzugehen ... aber eine Druidin, die dafür bekannt war, keine Jägerin zu sein, die Waldläuferzeichen verwendete? Man würde es sehen.

    Sie tippte dem Waldläufer vorsichtig auf die Schulter, und als er zu ihr sah, machte sie das Zeichen für Warten. Dann beeilte sie sich, zog die Magie zusammen und ließ direkt vor Ramis Gesicht eine gleißend helle Lichtkugel entstehen.
    „Was in Beliars ...?! Meine Augen! Meine Augen!“, rief der gequälte Mann.
    Ein weiteres Zeichen für Bartimäus (Angriff) und sie rannten zum Wachmann. Jeder stellte sich auf eine Seite von Rami und Cé versuchte, ihm die Schlüssel abzunehmen, die er ja eben noch gehabt hatte. Wo hatte er sie? Bald würde er wieder sehen können und sie wollte ihn am liebsten noch davor in der Zelle ruhiggestellt haben.
    Geändert von Cécilia (18.07.2014 um 22:43 Uhr)

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