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"Eine Frage des Glaubens." Die Mama lachte kurz dreckig auf, dann wurde sie wieder ernst. "Junge, lass dir Eier wachsen, zieh die Mädchensachen aus, wisch dir die Tränen aus den Augen und fang an normal zu reden. Wir sind hier nicht bei Jungfrau, männlich, 13 sucht... und falls du tatsächlich je 'ne Braut gehabt haben solltest, würde ich mir an deiner Stelle Gedanken machen warum sie wohl nicht von selbst zu dir zurück kam."
Was war das für ein selten stumpfsinniger Vollidiot, der da seinen Luxusarsch aus der Hafenstadt schwang um sich im Sumpf über die Pickel am selbigen zu beklagen. Sollte er zu Beliar gehen. Wenn der hier tatsächlich aber eine junge Frau suchte, dann war Vorsicht geboten. Vielleicht war eins der Mädchen aus dem Bordell in Thorniara geflohen und suchte in Schwarzwasser Zuflucht und dieser Schnösel hier, wollte das verloren gegangene Gut wieder einfangen.
Bei dieser Idee wurde ihr Interesse wach und die Mama setzte sich zu dem Objekt ihrer Anwiderung um mit Blicken nach dem Gold zu suchen, von dem der Fremde gesprochen hatte.
"Hälfte vorher, Hälfte nachher... anderenfalls wirst du von niemandem hier etwas erfahren. Gerüchte verbreiten sich hier schnell." Sie lächelte falsch und gewinnend.
Andrahir
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Für einen kurzen Augenblick war es wohl Mitleid, welches der Herr ihn fühlen ließ. Ein Hauch von Trauer um die verlorenen Seelen, die seinen Weg nicht hatten finden können. Zu schwach um seinem Pfad zu folgen, zu verdorben um sein Licht in der Finsternis ihrer Herzen zu erblicken. Ihre Schritte versanken im dunklen Morast dieses Sumpfes. Sie würden ertrinken an ihrer eigenen Fäulnis und niemand würde sie mehr aus dem gierigen Moor der Sünden herauszerren können. Mitgefühl, das hieß ihn Innos, für diese gefallenen Menschen. Doch nur für einen Atemzug. Die Milde und die Güte des Feuergottes waren Geschenke, die so kostbar waren, dass er sie nicht an sie verschwenden würde können. Sie würden sie erst begreifen können, wenn sie die Härte seiner Strafe empfunden hatten. Ein vernichtendes Urteil und Milde durch Vergebung.
Dieser Anflug von Mitleid war es, der ihn davon abhielt der Hexe den Schädel einzuschlagen und ihr Blut auf dem Boden des verwahrlosten Gasthauses zu verteilen. Mitleid und ein Sinn für Vernunft und der Drang zu überleben, und sei es nur um sie zu finden.
So wie sie dort vor ihm stand und Worte sprach, für die er sie in jeder anderen Situation umgebracht hätte, verkörperte sie alles, was er über das Verrätervolk der Wälder dachte. Ihre Unterstellung, die seine Zweifel so leicht hätte nähren können, die ihn so leicht hätte quälen können und es womöglich auch tat, denn egal was er tun würde, die Fragen und die Ungewissheit würden nicht verharren. Würde diese Frau jemals einen Fuß aus diesem Loch setzen... er würde persönlich den Scheiterhaufen entzünden.
Warum war sie nicht zurückgekehrt wenn sie hier war? Es gab nur eine Antwort, und die bedeutete wohl, dass seine Geliebte noch immer in den Händen dieser Verbrecher war. Unmerklich schluckte er die Magensäure hinunter, die in ihm hochkam, als er daran dachte was mit ihr geschehen sein mochte.
Den Blick nicht von den schwarzen Augen der Waldhexe abwendend tastete er nach einem Münzbeutel. Er musste Acht geben... gab er ihr zu viel und konnte sie ihm nicht sagen was er wollte, so würde er einen beachtlichen Teil seines Reisegeldes in den Wind schießen und an einem solchen Ort konnte dies wohl ein besonders großes Problem ergeben. Doch bevor man es ihm unbemerkt stahl, was wohl oder übel geschehen würde, gab er es lieber mit einem Hauch von Hoffnung auf die Erfüllung eines Sinnes hin aus.
"Ich suche eine Bürgerin Thorniaras. Sie war in der Silberseeburg als diese angegriffen wurde. Einige eurer Schützen nahmen sie mit sich. Ich bin hier um um sie zu verhandeln und zu erfahren, ob sie lebt. Sie ist ein ruhiges, friedliches Mädchen... langes rotes Haar...bleiche Haut..." Seine Stimme verlor sich, so überlegt er seine Worte auch gewählt hatte, seinen flehenden, hoffenden Blick mochte nicht einmal er zu verbergen.
Geändert von Hiroga (20.12.2012 um 00:50 Uhr)
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Auf den Stegen, Südlich von Schwarzwasser
Dichter Nebel durchzog den Bruchwald von Tooshoo. Irgendwo in der Dunkelheit kreischten Sumpfkäuze auf der Jagd nach den grünfelligen Sumpfratten und anderem kleineren Getier.
Yared, die Armbrust geschultert, schritt festen Schrittes über die Stege und kleinen Erdhügel entlang der Fackeln, die den Weg zwischen der Sumpfkrautplantage und der Ortschaft am Fuße des Reisenbaumes säumten.
Es war sehr spät geworden. Myra hatte einfach nicht locker gelassen, bis Yared das vorgegebene Muster ohne einen einzigen Fehlschuss auf die runde Holzscheibe gebracht hatte, während diese unter dem beim Hinundherschwanken um die eigene Achse wirbelte.
Die Schneiderin hatte offenbar ein Faible für Seilzugspiele. Vor der Schiebe hatte der Kapitän so lustige Aufgaben bewältigen dürfen, wie einer Art zweidimensionalen Marionette die Fingerkuppen abzuschießen. Es schüttelte den Schiffsbauer immer noch vor Ekel, wenn er sich vorstellte, wie so etwas bei einem echten Menschen gemacht wurde.
Wie konnte eine Frau sich solche Anwendungsmöglichkeiten ausdenken und gleichzeitig so große Ressentiments gegen das Töten von Tieren haben, dass sie ihren Schülern lieber zappelnde Holzpuppen vorsetzte, als ein paar Blutfliegen oder Riesenratten jagen zu lassen?
Buuuuah! Er musste diesen Gedanken ganz schnell wieder verdrängen ...
Auch wenn die Grünhaarige ihre Aufgaben immer so formulierte, als gäbe es nur einen Versuch und alles wäre ein Test, so hatten sie doch gut eine Woche allein darauf verwendet, das Schießen auf die Marionette und die wirbelnde Scheibe zu perfektionieren.
Yared hatte schon vor einiger Zeit aufgehört, den mechanischen Ladevorgang seiner Armbrust in vollem Bewusstsein jeden Handgriffs durchzuführen. Erfahrung und Gewohnheit übernahmen mittlerweile die Koordination seiner Glieder. Doch mittlerweile war er auch dazu übergegangen, geradezu intuitiv zu zielen, sodass er sich vollkommen auf seine Ziel zu konzentrieren vermochte.
Als er den letzten und letztendlich auch erfolgreichen Versuch gemacht hatte, die waldvölkische Rune für Silberzwiebel, das in der rituellen alchemischen Küche des Waldvolks wohl vor allem wegen seines Geschmacks neben Hummer bedeutendste Ingredienz, in das flatterhafte Holz zu spicken, schien das rasende Bild vor seinen Augen gleichsam von einem inneren Abbild überlagert zu sein, das ihm genau anzeigte, wo er die Bolzen würde platzieren müssen. Der Rest war Beobachtung, Vorahnung der Flugbahn und ein Gefühl für den Richtigen Augenblick gewesen, dass er sich nicht erklären konnte, dem er aber geradezu bedingungslos zu vertrauen gelernt hatte, nachdem es vor einigen Tagen auf einmal während seiner Übungen aus den tiefen seiner vernarbten Seele aufgestiegen war.
Yared hatte sich merklich gesteigert. Wenn schon die Verhandlungen nichts bringen würden, wonach es momentan stark aussah, konnte er zumindest sagen, dass er die Zeit nicht vertrödelt, sondern so gut wie bestmöglich genutzt hatte.
Für ihn war das alles jetzt schon ein großer Erfolg.
Der Schwarzmarkt lag verlassen da. Niemand erwartete Yared als er die Tür zu der Hütte aufschloss, die früher einmal der Rattensippe als Kontor und nun ihm als Quartier während seines Aufenthalts diente.
Vielleicht hatte es ja Tavik noch geschafft, rechtzeitig nach Thorniara zurückzukehren, um an dem Spektakel vor Stewark teilzunehmen. Eine deftige Schlacht mit Orks, das wäre sicher das Richtige für den Nordmann gewesen, der Taten - sofern möglich - schon immer dem Reden vorgezogen hatte. Bei all der Warterei auf eine Reaktion des Waldläuferführers, hatte er viel zu viel Müßiggang, Zeit, die er wahrscheinlich mit unterschwelligen Selbstvorwürfen und Zweifel an den Taten der letzten Jahre und Monde ausfüllte, wie auch immer dieses aussahen, und noch war nicht abzusehen, wann Jarvo die Anwort des Waldvolkes kund tun würde. Es konnte sich offensichtlich nur noch um Wochen handeln. Deshalb hatte Yared ihn auch zurückgeschickt, gemeinsam mit einem Schreiben an Lord Hagen, das den Status der Verhandlungen dokumentierte und seinen Freund ausreichend rehabilitieren sollte, dass man ihm zumindest den einfachen Dienst in der Truppe zubilligen sollte.
Aber wenn Yared ehrlich war, dann setzte die Warterei nicht nur Tavik zu, sondern auch ihm selbst, obgleich er die Armbrustweiterbildung bei Myra als willkommenes Alternativprogramm hatte.
Langsam musste er sich selbst fragen, ob Jarvo ihn einfach nur hinhielt. Vielleicht war es Zeit in die nördlich gelegene Hafenstadt zurückzukehren und dem Statthalter Bericht zu erstatten.
Geändert von Yared (20.12.2012 um 23:49 Uhr)
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"Weißt du, es ist fast so, als würde der Sumpf persönlich die Stege zerfressen. Also, mit Absicht, mein ich.", Kjarl ignorierte den auffordernden Blick seines 'Arbeitskollegen' Matt und trieb mit wuchtigen Schlägen den nächsten Nagel durch die neue Planke. Den ganzen Morgen schon, waren sie mit dem Ausbessern der Stege beschäftigt und fast durchgängig hatte Matt ihm ein Gespräch aufdrängen wollen. Doch der Blondschopf war nicht in der Stimmung für sinnloses Geplapper, schließlich hatte er schlecht geschlafen und der düstere Vormittag besserte seine Laune auch nicht unbedingt auf.
"Also normalerweise halten solche Bretter ja viel länger!", setzte Matt wieder an. "Hast du den Tisch im Wächterhaus gesehen? Der ist ja schließlich auch aus Holz und der steht da auch schon ziemlich lange und geht nicht kaputt. Aber diese blöden Bretter hier auf den Stegen werden ständig morsch und müssen ausgetauscht werden. Das ist doch nicht normal, verstehst du?"
Kjarl nickte nur müde und griff zum nächsten Nagel. Früher hatte er immer gedacht, dass Rhobs Geplapper das Nervigste überhaupt wäre, doch hier schien er offenbar ein Gegenbeispiel gefunden zu haben, so dass er seine frühere Annahme revidieren musste.
"Der Sumpf holt sich die Bretter, glaub ich. Der will die Stege hier nicht haben. Vielleicht will der auch uns hier nicht haben. Hast du da schon mal drüber nachgedacht? Denk mal über die Konsequenzen nach. Leben in einem feindlichen Sumpf, dass kann doch nicht ..."
Matt wurde von einem wütenden Aufschrei unterbrochen, als Kjarl sich versehentlich auf den Finger geschlagen hatte. Verärgert blickte er Schwätzer an und rieb sich den schmerzvoll pulsierenden Finger.
"Jaja, der Sumpf wird uns alle töten. Schlimme Sache.", brummte er schließlich giftig. "Hier ist der Hammer, du bist dran!"
Die beiden tauschten die Plätze und Matt wagte erstmal keinen neuen Gesprächsversuch mehr.
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Ein neuer Tag der sich auch schon wieder dem Ende näherte. Schwarzwasser schien auch heute nicht anders als sonst. Es wurde geraucht, gebrüllt, geschlichen, geflirtet, gebaut, gesungen, gelacht, geklaut und auch geglaubt. Wenn dann war dies wohl heute mal anders, auch wenn sowas alle paar Wochen hier vorkam.
Da hatten sich zwei Männer was ausgedacht und verkündeten den Weltuntergang. Sie hatten sogar einen Beweis bei sich. Eine besoffene Frau namens Maya die angeblich Visionen hatte, wenn sie trank und jammerte, dass ihr Kalender voll wäre.
Alt und jung, Mann wie Frau lauschten ihren Prophezeiungen natürlich und wie so oft gab es immer ein paar die es auch glaubten.
"Wie können wir gerettet werden!?", schrie ein hysterischer, alter Mann und weinte, während er die Füsse der betrunkenen Maya küsste.
"Gib uns dein Gold, alter Mann! Alles! Nur dann erkenne die Götter, dass du bereit bist alles zu geben, um zu leben! Ja, Gold! Befreit euch von dieser Last und öffnet euch für das Wahre, für die Liebe!", predigte der jüngere der Weltungergangspropheten.
"Ich will lieben! Oh, Herr! Ich will lieben!", schrie eine Frau mittleren Alters. Der ältere Weltungergangsprophet kniete vor sie ab, küsste sie und hob die Arme.
"Und du wirst geliebt! Gleich in der Hütte wo alle die uns folgen werden den Weltuntergang überleben werden!", prophezeite er.
"Und was ist mit mir?", schrie eien jüngere Frau. Der ältere Prophet ließ von der Frau mittleren Alters ab und nahm nun die Jüngere in den Arm, begrabtschte sie ohne das man es als das was es letztlich war wahrnahm und forderte alle Frauen auf ihrem Beispiel zu folgen. Dann kam wieder der ins Spiel, der all die goldene Last der zu Rettenden, abnehmen wollte.
"Folgt uns und in unserem Heim, werden die Flammen des Innos und der Odem des Beliar euch kein Leid antun! Nein! Adanos wird uns sehen und uns ein fliegendes Schiff senden. Jahaa! Ein fliegendes Schiff wie es einst bei Silden vom Himmel herab fiel und Götter unter uns kamen! Damals hat er der sich Frost nannte mich Erleuchtet und mir gesagt, dass er uns holen wird, wenn das Ende naht! Kommt mit uns und reist fort von hier weg! Fort zu den Sternen!", versprach der Prophet und es wurde tumultartiger, weil sich dann doch ein paar mehr dem Schauspiel ergaben und gleichzeitig Wächter kamen, die, gerufen von ein paar genervten Schwarzwasserbewohnern, Hand an den zwei Vögeln anlegen wollten.
"Sehet! Die Götter senden ihre Todesboten um uns daran zu hindern die Sterne zu bereisen! Sehet! Er hat den bösen Blick!", klagte der ältere Prophet an.
"Unsinn! Mein Sohn der Lod, der hat doch nicht dne bösen Blick! Der ist so blöd, dass er sich nicht mal merkt welcher Gott böse und gut ist! Aber als Wächter hat ers drauf! Hol dir de Scharlatan, Lod!", meinte eine alte Vettel und machte Luftschläge in Richtung des Propheten
"Nein, doch nicht der da! Der da! Schwarz wie die Nacht! Haltet ihn auf!", forderte der ältere Prophet mit glockenheller Stimme. Doch da war es schon zu spät. Es gab mal so richtig aufs Maul nach Befehl von Mertens, Boss Ryu und Boss Jarvo die das Spektakel vom Baum aus sahen. Onyx war natürlich dabei und würgte gleich den älteren Propheten, während paar Wächter wenig Mühen hatten die Schafsköpfe von Jüngern in die Flucht zu schlagen.
"Kleine miese, Scharaltan! Du hören auf!", knurrte Onyx und würgte den Mann bis er aufhörte mit unheimlich hoher Stimme zu schreien. Der Jüngere Prophet indes ergriff schon die Flucht gen Orkwald und wurde verfolgt, da er da noch Gold mitnahm, dass ihm nicht zustand.
Um den älteren Propheten kümmerte sich dann der Rest von Schwarzwasser. Unter bösartigen Flüchen und Verwünschungen benötigte es nicht noch mehr Gewalt.
"Die kommen sicher wieder, wenn die was dummes knallen wollen oder kein Gold mehr haben.", meinte Gundas zu Onyx der sich dann die Maya ansah und fast von ihr angekotzt wurde.
"Bwuhhhh, bringen wir die Schnalle mal in die Heikkammer. Die hat doch an roten Fröschen geleckt oder Gobboscheiß sich reingezogen.", meinte der Jäger.
"Du bringen. Ich zu Sumpfkrautplantage gehen. Da Aufgabe.", meinte der Hüne und ging seines Weges, während die schnellsten Marktschreier nun am Markt schon die Sachen der Propheten vertickten.
"Er hat das Licht gesehen! Er hat die Wahrheit erfahren, nur weit vor unserer Zeit! Das war sein Fehler! Kauft die Robe des Propheten und erfahrt was das Licht bedeutete! Wieso da Stroh dran ist! Und erfahrt wann die Welt untergeht! - Nur jetzt und einmalig! 300 Silberstücke!"
Geändert von Onyx (20.12.2012 um 18:18 Uhr)
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"Bewahren! Du ja nicht mehr schmutzig. Du dich gewaschen, heh? Onyx haben gut. Sein dunkel genug, da nicht alle merken, wenn schmutzig.", sprach der Hüne bierernst und wollte eigentlich scherzen. Aber die Rothaarige schien nicht ganz zu raffen oder so.
"Onyx nicht böse auf dich waren. Du werden in Zukunft verstehen, das dies notwendig waren. Heute werden nicht so Schmerz werden. Heute aber anstrengend. Heute du dich bewegen.", erklärte der Onyx und wies Freyja den Weg zur Zielscheibe am Rand des Schießstandes.
"Du sehen da Mauerstück. Du sehen da Schusspunkt, du sehen hier Kisten. Onyx dir zeigen jetzt Jägerschuss und dann was vor haben. Passen auf!", erklärte der Dunkelhäutige. Dann spannte er einen Pfeil an seinem Bogen auf und ging in die Hocke. Er machte einen Schritt vor und drehte den Bogen in die Horizontale. Da lag der Pfeil auf dem Bogen auf und wurde dann nur noch bis an den Körper heran gezogen. Onyx visierte das Ziel an und feuerte auf die kurze Distanz ab.
"Heißen Jägerschuss, weil Jäger machen oft so. Sie pirschen an sich an Beute, sein in Hocke und müssen sichere Schuss machen. So du schießen sicher, können aber nicht spannen Bogen ganz aus. Brauchen aber nicht, wenn gut treffen auf kurze Distanz. Verstehen? Onyx hoffen. - Jetzt schauen zu.", forderte er auf und kramte drei Pfeile nun hervor. Dann begann er und schoss an auch für Freyja bekannter Position und Stelle auf die Zielscheibe. Er bewegte sich dann eilig in Richtung Mauerreste und kletterte auf sie so, dass er von erhöhter, Gleichgewichtsgefühl fordernder Position den Pfeil aus dem Stand abschießen musste. Allein die versetzte Position zum Ziel, machte es schon komplizierter dank des Winkels. Als dies getan war, pirschte er zu den Kisten und vollführte hinter ihnen hockend eine Jägerschuss aus fast schon zu spitzen Winkel.
"Du gesehen, dann jetzt hören Aufgabe an. Du schießen an jede Stelle ab zwei Pfeil. Das so schnell du können. Dann wenn Pfeil zwei sein geschossen du dich bewegen schnell zu nächste Position. Da schießen Pfeile wieder schnell. Du das machen bis du treffen neun von 12. Sein nicht einfach, aber du Rote Snapperin. Du das können machen. Beginnen und fragen, wenn wollen Pause oder haben Fragen.", meinte der Onyx und sah sich um. Nicht das ein Prophet wieder auftauchte.
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Seltsames Weib, dachte Leyla, aber irgendetwas an ihrem Verhalten und der Tiefsinnigkeit ihrer Worte ließ sie darauf schließen, dass sie aus fester Überzeugung handelte und sich nicht verstellt hatte und eine große Schau abzog. Da war etwas in ihren Augen, das gefährlich und unnormal wirkte. Die Ovates würde vermutlich nicht umhin kommen, sich morgen in Ruhe mit ihr zu unterhalten, um dieses Verhalten zu ergründen. Für heute hatte sie ihr zur Sicherheit ein sehr starkes Beruhigungsmittel gegeben, sodass sie nun fest schlief und die Nacht über auch nicht aufwachen sollte. Womöglich genügte diese Ruhephase, um sie wieder zurück zu holen. Wo auch immer sich ihr Geist derzeit befand.
Nachdenklich verließ sie das Bett der Frau und trat an den Tisch zu Kjarl, der ihr seit vielen Tagen regelmäßig Gesellschaft leistete und hin und wieder zur Hand ging. Schier unermüdlich hatte er sich mit ihrer miserablen Handschaft herumgequält, wirkte nun aber ziemlich zufrieden, fast so, als hätte er sein Werk beendet.
Unsicher darüber, ob sie das wahrhaben wollte, setzte Leyla sich ihm gegenüber und schaute neugierig und erwartungsvoll auf das zugeklappte Buch, das vor ihm lag. „Du siehst glücklich aus“, meinte sie nach einiger wortloser Zeit und blickte auf, bis sich ihre Blicke trafen.
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Sie sah's schon kommen. In zwei Minuten hatte sie diese Innosfratze an ihrem Jäckchen zu hängen und musste seine Tränen trocknen. Soweit kam das noch. Schneller als es ihr so mancher zugetraut hätte nahm sie die Vorrauszahlung und lies sie verschwinden. Dummerweise gehörte diese Info die der Fremde da verlangte sehr wohl zum Wissensgebiet der Wirtin. Wer sollte auch sonst helfen können, wenn nicht sie? Das Problem war nur, dass sie dieses Wissen nicht teilen wollte - nicht mit ihm. Sollte es wirklich sein, dass die kleine die wohl so ziemlich die einzige war, die zumindest halbwegs was auf die Reihe bekam in diesem Laden ursprünglich mal zu sonem weichgespülten Bubi gehörte? Wenn ja, dann hatte man ihr mit dem Gedächtnisverlust wahrlich einen Gefallen getan. Nein, sie würde Freiya, die sich so langsam an die Freiheit hier zu gewöhnen schien nicht einfach wieder Innos'lern überlassen.
"Hör mal zu Jungchen, ich weiß nicht ob das bei euch durchgedrungen ist, aber nachdem eure Leute bei der Silberseeburg in die Fallen gerannt sind, wie Fliegen zur Scheiße fliegen sind sie allesamt wieder freigelassen worden. Die Schützen haben keinen mitgenommen der's nicht wollte und ob da eine rothaarige dabei... was weiß ich? Vielleicht hat sie sich ja auch die Haare abrasiert, sich nen Bart angeklebt und gemerkt, dass sie eigentlich schon immer viel lieber ein Mann sein wollte, was sie hier nun ausleben kann. Vielleicht ist sie auch den Spinnern vorhin anheim gefallen, die den Weltuntergang predigten und die Mädels in ihr Zelt lockten. Wenn du verhandeln willst, dann frag die, sonst wirst du mit niemandem hier verhandeln können oder müssen. Hier herrscht Freiheit, aber da du ja offensichtlich sogar deinen Verstand einsperrst und nicht an's Tageslicht kommen lässt, wirst du davon wohl wenig verstehn Jungchen."
Andrahir
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"Glücklich?", Kjarl strich sich mit der Hand durch den wachsenden Bart und zupfte geistesabwesend an seinem Kinn herum. War er glücklich? Und wenn ja, warum? Vielleicht war es die Ruhe der Heilkammer, die ihn irgendwie glücklich stimmte. Immerhin war der Tag zuvor alles andere als ruhig gewesen! Die Arbeiten an den Stegen mit der Plaudertasche Matt und dann diese ganzen Weltuntergangspropheten, die plötzlich alle aus dem Nichts zu kommen schienen. Angeblich sollte auch einer mit seinen Anhänger irgendwo am Sumpfrand auf die Bäume gestiegen sein und dort auf die Ankunft von Wesen aus einer anderen Welt warten.
Kjarl waren all diese Theorien mehr als suspekt und er hatte das Aufeinandertreffen mit diesen selbsternannten großen Sehern nach Möglichkeit vermieden und sich deswegen in die Heilkammer zurückgezogen. Hier hatte er nochmal durch das fertiggeschriebene Buch geblättert und war mit seinem Werk zufrieden.
Zufrieden, das traf es wohl eher als glücklich. Das Buch war fertig, Thorwyn hatte ihm die Handhabung des Bogens gezeigt und er war als Wächter aufgenommen worden.
"Vielleicht glücklich, sicherlich aber zufrieden.", antwortete Kjarl deswegen auf Leylas Frage. "Ich fühl mich hier in Schwarzwasser und so langsam fasse ich auch Fuß. Und das Buch ist auch fertig."
Er reichte ihr sein Werk und fügte noch eine kurze Erläuterung an: "Ich habs nach Bereichen geordnet. Zuerst so allgemeine Sachen, dann Salben und so und am Ende dann die Tränke. Außerdem sind nach jedem Kapitel noch ein paar Seiten frei, falls noch neue Rezepte dazu kommen."
Er machte eine Pause, damit die junge Frau einen Blick auf das Buch werfen konnte: "Was hälst du eigentlich von dem ganzen Weltuntergangskram?", meinte er noch beiläufig.
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Zufrieden, glücklich, das ging alles schwimmend ineinander über, da gab es für sie keine klaren Grenzen und sie war eigentlich auch nicht der Typ Mensch, der einen Gesichtsausdruck vollkommen eindeutig einschätzen konnte. Die Tendenz in Richtung positiv oder negativ war schon genug und dass es bei Kjarl auf ersteres zuging, war offensichtlich. Sie ging aber nicht weiter auf diese unnötige Uneinigkeit ein, das wäre müßig gewesen.
„Sieht sehr schön aus“, meinte Leyla sehr schnell, blätterte dann aber auch noch ein wenig darin herum. Sie hatte ihm schon während seiner Arbeit immer wieder mal über die Schulter geschaut und die ganze Art und Weise, wie er das Werk anlegte, für sehr gut befunden. Sie war absolut zufrieden mit der Arbeit und strahlte dementsprechend glücklich. „Gefällt mir wirklich sehr gut.“
Auf seine weitere Frage hin verschob sie die ihrige, ob er irgendeines der Rezepte als so besonders befunden hatte, dass er gern ein Exemplar dieses Trankes haben wollte. Das war das mindeste, das sie ihm nun noch als Belohnung zukommen lassen konnte. Und eigentlich hatte sie ihn ja auch schon einmal darauf angesprochen. Ob er das vergessen hatte?
„Wenig halte ich davon, aber dennoch sollten wir diese Leute ernst nehmen. Die Frau, die sie vorhin hier hergebracht haben, hat etwas Seltsames in ihrem Blick. So, als hätte etwas von ihr Besitz ergriffen. Ich werde mich morgen mit ihr befassen müssen, heute ist mir der Aufruhr zu groß. Oder Osmo macht es, ich glaube, der ist sogar der bessere dafür. Lässt du dich etwa davon beeindrucken?“
Leyla zögerte kurz, schaute verlegen zum Bett der Frau, die nach wie vor regungslos in ihrem vermutlich auch traumlosen Schlaf lag. Das Mittel, das sie ihr verabreicht hatte, nutzte sie nur sehr selten, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gab. In zu hoher Dosis löste es angeblich einen Schlaf aus, der niemals endete. Sie hatte selbstverständlich nie ausprobiert, ob dies der Wahrheit entsprach.
„Hast du dich eigentlich schon entschieden, ob du irgendetwas hieraus haben möchtest?“, fragte sie schließlich, um sich selbst abzulenken. Sie hatte eigentlich wenig Lust, sich von diesen wirren Gedanken verrückt machen zu lassen.
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Auf eine unangenehme Art und Weise hatte die entstellte Frau recht. Es war nicht sein Verstand gewesen, der ihn in dieses dreckige Loch getrieben hatte. Die Vernunft hätte ihm klar gemacht, dass es sinnlos war mit solchem Abschaum zu verhandeln und wohl wäre ihm seine Hoffnung darauf hier etwas herauszufinden als töricht empfunden und es gar nicht erst versucht. Doch ein ums andere Mal hatte ihn das Leben und sein Vertrauen auf Innos' Weg gelehrt Dinge einfach zu tun, sie einfach auszuprobieren, egal wie unwahrscheinlich ein Erfolg war. Wenn man nicht handelte, versagte man ebenso wie wenn man falsch handelte und hatte dabei nicht einmal die Chance richtig zu liegen.
Ihre Worte hatten nun endgültig seinen Eindruck gefestigt. Abseits ihres geistigen Rückstandes schien sie sich auch noch zuzudröhnen. Frauen die Männer sein wollten, angeklebte Bärte, alles um einer falschen Freiheit Willen... die erbärmlichen Ausflüchte eines von Schnaps, Sumpfkraut und Lügen zerfressenen Hirnes. Deswegen fühlten sich dieser Abfall wohl hier so wohl. Hier waren alle gleich. Unter dem Irrtum frei zu sein leidend, sahen sie doch nicht, wie gefangen sie selbst waren. Gefangen in ihrer falschen Tugend, ihren falschen Idealen. Ob man kommen und gehen konnte wie man wollte zählte nicht zur Freiheit. Sie waren gefangen in einem Konstrukt aus Lügen und Betrügereien, sie waren alles nur nicht frei. Sklaven ihrer eigenen Torheit.
Setze einen Fuß aus diesem Wald und du wirst wissen, was es bedeutet eingesperrt zu sein. Ihr seid längst gefangen. In eurem Geist und auf dieser Insel. Nach und nach, mit jedem verstreichenden Tag, wird sich die Macht der Streiter Innos' auf dieser Insel ausbreiten und euren Sumpf umkreisen. Und dann... werden wir immer näher kommen... und wir werden Feuer mitbringen. Und euer Trugbild der Freiheit und der Weisheit wird einem Haufen Asche weichen, der euch offenbart, was eure Freiheit wert ist.
Es war zu früh. Zu früh um die Worte, die er dachte, herauszulassen. Aufsparen würde er sie sich, für jemanden der zumindest genug Verstand besaß um sie zu begreifen. Dieses Miststück würde sich ihre besoffenen, verdreckten, ranzigen Penner, die sich in den Nischen dieses Rattennestes tummelten auf ihn hetzen und dafür war ihm seine Kleidung definitiv zu schade. Es stand zu viel auf dem Spiel und diese Frau war zu wenig wert.
"Du scheinst dich gut auszukennen mit dem Überfall auf die Burg, wenn du so genau weißt, welche eurer Leute sie mit sich genommen haben.", kommentierte er mit künstlicher Gelassenheit ihre Worte. Vermutlich war es nur ein Trupp Schützen gewesen, der den Hinterhalt gelegt hatte und dass ein hellhöriges Miststück an solche Informationen gelangte war bei diesem unorganisierten Haufen wohl kein Wunder, doch vielleicht konnte er ihr so das Gefühl geben sie habe eine wichtige Auskunft gegeben, die er nicht schon unlängst wusste. War es jedoch mehr als dieser eine Trupp gewesen, so hatte sie in der Tat etwas Preis gegeben. Und wenn er irgendeinen zugedröhnten Idioten frage würde er vielleicht die entscheidende Auskunft bekommen.
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Kjarl warf einen schnellen Blick auf die Frau, von der Leyla gesprochen hatte. Etwas sollte von ihr Besitz ergriffen haben? Unheimlich. Mit sowas wollte sich der Blondschopf lieber nicht beschäftigen. Ob das auch auf andere überspringen konnte? Andererseits tat ihm die Frau auch leid. Aber sie war ja in guten Händen.
"Ob ich mich sowas beeindrucken lasse? Hmm, eigentlich nicht, aber irgendwie beunruhigend ist das schon, oder? Aber andererseits könnte man wohl auch nichts dagegen machen, wenn das Ende der Welt wirklich bevorstünde."
Kjarl zuckte mit den Schultern und fuhr mit der Hand gedankenverloren über den ledernen Buchrücken. Vor seinem inneren Auge tauchten verschiedene Rezepte wieder auf und so machte er sich an die Beantwortung von Leylas Frage:
"Und welcher Trank mich interessieren würde, nun ja, da gab es verschiedene.", begann er langsam. "Was mich ziemlich beeindruckt hat sind diese Sprinttränke und sie erscheinen mir auch sehr nützlich, grad wenn man, so wie ich, nicht mit vielen Gegnern mithalten kann. Und Heiltränke sind natürlich auch nie verkehrt."
Er machte eine kurze Pause und wägte die verschiedenen Möglichkeiten nochmal gegeneinander ab. Dann nickte er kurz, als müsse er seinen Entschluss bestätigen. "Ich glaub, ich entscheid mich für so einen Ausdauertrank. Der erscheint mir momentan am Nützlichsten."
Geändert von Kjarl (20.12.2012 um 21:47 Uhr)
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Nickend erhob sich und schmunzelte heimlich über die Wahl. Sie hätte eher auf die Idee dieses Trankes kommen sollen und wahrscheinlich waren viele andere vor ihr das auch. Nun, seit sie ihn so weit verbessert hatte, dass er zufriedenstellend wirkte, hatte sie ihn schon vergleichsweise häufig verkauft oder weitergegeben.
„Stimmt, wir könnten es wohl nicht verhindern, solange nicht klar ist, was dieses Ende der Welt herbeigeführen soll. Wenn doch, dann … vielleicht. Wer weiß, wozu die geheimen Mächte fähig sind und welches Wissen die Weisen mit sich herumtragen.“ Leyla angelte sich ein leeres Tonfläschchen aus dem Regal und ging zu den Vorräten hinüber, um es zu füllen. „Aber derzeit ist es irgendwie nur wirres Gerede und es kommt ziemlich kurzfristig, findest du nicht? Bei einem echten Weltuntergang würde ich erwarten, dass man die Leute schon sehr viel früher verrückt macht. Nein, nein! Entweder ist das hier eine große Schau oder etwas hat diese Leute … erfasst. In beiden Fällen könnten wir hinterher wohl behaupten, den Weltuntergang verhindert zu haben. Wäre doch auch etwas, oder?“
Grinsend kam sie mit dem gefüllten und verkorkten Fläschchen zurück und stellte es auf den Tisch. „So. Ein Trank gegen ein Buch. Vielen Dank, Kjarl. Ich hoffe, das war nicht das letzte Mal, dass sich unsere Wege kreuzen. Du hast einen tiefen Einblick in meine Fähigkeiten erhalten, ich hoffe, du weißt dieses Wissen für dich zu behalten und vielleicht sogar zu nutzen.“
Lächelnd setzte sie sich wieder. Garantiert würde sie auf ihn zurückkommen. Spätestens, wenn sich der Stapel mit Manuskripten wieder so hoch angehäuft hatte, dass sie den Überblick verlor. Eventuell auch schon eher. Das hing sicherlich von ihnen beiden ein wenig ab.
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Jetzt hatte er ihren Stolz gekränkt. SIE war hier die Mama Hooqua, sie war die, die man fragte was im Ort so geschah, die die man fragte wenn man etwas suchte, oder gar Arbeit haben wollte - was zugegeben eher seltener vorkam - und er? Er tat so, als sei das nicht normal, dass sie Bescheid wusste. Pfah... und jetzt erwartete der auch noch, dass sie auf den ältesten Trick aller Zeiten reinfiel und ihm berichtete was sie wusste - einfach so - nur um zu beweisen, dass sie's konnte - was ja auch der Wahrheit entsprach. Aber so leicht war das nicht. Außerdem hatte sie so langsam sowieso die Nase voll von dem feinen Männlein mit dem purpurnen Mäntlein, dass ihr im Walde so allein und einsam war.
"Sieht wohl ganz so aus." sprach sie daher trotzig und stand dann auf um wieder Kunden zu bedienen die nach Alkohol verlangten und ihr sonstwas für Geschichten erzählen wollten.
"Hör ma' Schnegge. Hast' scho 'hört wasch d' Onyx scho wieda jetriebn hat?" der alte Bierbauchfranzl mal wieder. Stammgast... konnte meistens zahlen und so wurde er bedient und auch so getan als würde man ihm zuhören, während der Innosschnulli da immernoch auf seinem Platz nicht weit entfernt saß.
"Ik sagsch disch. Ihm sein' Kraft is disch joar bekannt, ne? Da hatta eb'n doch mal die Prophets jehaun und nu stell disch ma vor, dem hat kein Blitz jeschlagen haben tun."
"Na das ist ja n Ding... dabei hat der doch gesagt, dass ihm keiner was an haben kann." Sie tat so, als hätte sie die Information tatsächlich überrascht.
"Joer aba's komm ja noch digga tun. Du isch hab 'hört dem hats 'uf den Rotlocke abjesehn... wie hat ihr nuchma jeheiß'n mh? F...rieda oda sou?"
Der Kellnerin stockte der Atem und etwas zu schnell antwortete sie wohl. "Ja... genau Frieda."
Andrahir
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Wie würde die Welt eigentlich ihr Ende finden? Und was würde danach kommen? Kjarl hatte nie darüber nachgedacht und auch jetzt würde er sich wohl nur böse Kopfschmerzen einhandeln, wenn er es ernsthaft versuchen sollte. Wie war sie eigentlich entstanden und gab es von Anfang an Menschen? Wo kam der Mond her und warum leuchtete er nur nachts und war manchmal blass und manchmal nicht? Man hätte solche Fragen endlos weiterspinnen können.
Kjarl schüttelte diese Gedanken ab und nahm das kleine Fläschchen entgegen. Wie einen kleinen Schatz nahm er es in die Hand und betrachtete es mit gespannten Blick, bevor er es wieder auf dem Tisch abstellte.
"Ich muss mich ebenfalls bedanken.", sagte Kjarl schließlich und nickte Leyla freundlich zu. "Du bist wahrhaftig nicht knausrig gewesen. Und ich werd deine Geheimnisse natürlich nicht dem nächstbesten Taugenichts aufdrängen. Zumal ich auch kaum noch etwas von den Rezepten im Kopf habe. Das waren so viele, da würde nur ein großer Mischmasch bei rauskommen."
Was wohl passierte, wenn man ohne Sinn und Verstand einfach 'draufloskochte'? Würde wahrscheinlich ein hochwirksames Abführmittel bei rauskommen, aber Kjarl hatte nicht vor das erst auszuprobieren.
"Und ich denke doch, dass wir uns hin und wieder über den Weg laufen werden. So groß ist Schwarzwasser ja nicht und ich werd bestimmt hin und wieder hier in der Heilkammer vorbeischauen. Vielleicht bring ich ja auch mal wieder ein bisschen Obst mit.", Kjarl schmunzelte freundlich.
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Für einen Augenblick schien sich der Atem vor seinem Mund zu kristallisieren und wie ein feiner Nebelschleier vor ihm im Raum zu stehen.
Betrunkene sprachen viel. Zu viel. Und selten, ganz selten, sagten sie etwas Sinnvolles. Er war sich unsicher, ob er aufspringen und der Wirtin für ihre dreisten Lügen mit seinem Rabenschnabel den Schädel zertrümmern sollte oder dem undefinierbaren Gefühl nachgeben sollte, das ihn blitzartig ergriff.
Wenn er zurückblickte auf die letzten Monate, auf die Wochen und ihre Ereignisse... jedes gesprochene Wort, jede Tat, jede Empfindung, alles war unter einer Geschichte geschehen. Ein Ereignisse spannte sich über jeden Tag, über jede Stunde. Alles was er getan hatte und was er nicht getan hatte, alles hing irgendwo mit ihr zusammen und mit ihrem Verschwinden. Jedes Gefühl, die Angst, die Sorge, die Zweifel, die sterbende Hoffnung, die Verzweiflung, die Trauer, die Wut, die Enttäuschung, der Hass... Er fühlte sich als sei er tausend Meilen gewandert und durch jeden Sturm dieser Welt geritten. Sie war tot gewesen und wiederauferstanden, erneut gestorben, hatte gelebt und verschwand. Und auch er war gestorben und wiedergekehrt, jeden Tag aufs Neue. Allem zum Trotze hatte er gehofft und sich selbst mit der Ungewissheit gequält. Jeden Schritt den er gemacht hatte, jeder Gedanke den er gedacht hatte, all das sollte nun zu dem betrunkenen Gerede irgendeines Säufers führen, der vermutlich nicht einmal wusste, was er gerade gesagt hatte. Sein Leben war in Einzelteile zersprungen und die lose Zunge eines Trinkers gab die verlorenen Teile preis und den Weg alles wieder zusammenzufügen, zu dem hellen Leuchten, dass es einst war. Für ihn.
Er erhob sich ohne es beschlossen zu haben und rückte den Stuhl zur Seite. Seine Augenlider gingen nieder und der Raum um ihn herum schien die Zeit nur zähflüssig durch sich fließen zu lassen. Seine Füße bewegten sich selbstständig auf den leuchtend hellen Holzplanken. Der Schmutz auf der Haut der Wirtin und in ihrem Kopf kämpfte gegen die Helligkeit der Umgebung. Sein Glaube verwirklichte sich in seinem Blickfeld.
"Auch wenn du es dir wünscht bin ich nicht taub. Sag mir was ich wissen will. Mein Wort halte ich.", sprach er ohne fassen zu können wie ruhig und kontrolliert er die Worte hervorbrachte. Innos bewahrte ihn vor dem Zorn. Es war nicht die Zeit Lügen zu strafen. Obgleich sie es verdiente... sie war doch nur ein Werkzeug in dieser Welt und würde nun ihm zu seinem Zwecke dienen, als Preis für ihren Betrug.
Seine Hand tastete abwesend nach seinem verbleibenden Münzbeutel, den er anfangs angepriesen hatte. Sie konnte nicht wissen, was ihre Worte bedeuteten. Genau so wenig wie der Trinker. Und sie konnten beide nicht wissen was es bedeuten würde seine Bitte abzulehnen.
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Die Mama verzog missmutig das Gesicht. Warum hatte der Franz gerade jetzt hereinkommen müssen? Dafür würde sie ihn nachher um ein paar Goldmünzen bescheißen - Strafe musste sein. Außerdem würde er das gar nicht merken - war ja nicht das erste mal.
Noch einmal besah sie sich den Milchbubi von oben bis unten. Wenn sie das einschätzen konnte war der nicht nur irgend ne Stadtwache. Ne, wahrscheinlich war der der Sohnemann vom besten Freund des Neffen eines Cousins des entfernt verwandten Schwagers vom Großvater des Bruders von der Hure des Gardehauptmannes im Orden und hatte es deshalb schon zu einer etwas höheren Position gebracht. Sein Gesicht gefiel ihr noch immer nicht. Es schien so leer ohne die geringste Lust.
"Pass auf..." Die Wirtin lehnte sich auf den Tresen zu dem Fremden hinüber. "Ob's dir passt oder nicht - das Dorf hier ist meins und die Jungs hier nehmen dich auseinander, wenn ich einen Ton sage. Und das werde ich, wenn du ihr irgendwas antust oder sie versuchst gegen ihren Willen mitzunehmen - klar soweit?"
Sie lehnte sich wieder zurück und nahm einen Teller um ihn abzutrocknen. Der Kerl würde es sowieso herausfinden und sie konnte daran wenigstens noch was verdienen. Mehr Gründe brauchte sie nicht um jetzt doch mal nachzugeben. Die Umstände waren eben unglücklich.
"Du solltest nicht allzuviel Hoffnung investieren, dass sie dich erkennt. Sie hat ihr Gedächtnis verloren und lernt gerade das Bogen schießen bei Onyx - ein feiner Kerl übrigens. Von dem könntest du dir ne Scheibe abschneiden, allerdings solltest du dir lieber nichts von seinem Essen abschneiden, sonst wird er zum Oger." Sie vergaß beim Reden glatt allen Ärger und wurde wieder die tratschige Wirtin.
"Wo die genau sind ist schwer zu sagen. Vielleicht Bogenschießstand. Vielleicht auf der Plantage... das ist alles was ich sagen kann."
Andrahir
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Jeremy und Kheto marschierten die Krautfelder auf und ab. Von links nach rechts. Dabei achteten sie auf alles! Sie kontrollierten jeden der sie passierte, jeden Strauch oder Busch, begutachteten jeden Steg, und so gut wie jeden Baum der Diebe beherbergen könnte. Einige Krautpflücker fühlten sich dadurch gestört, andere waren leicht beleidigt weil man sie kontrollierte und dadurch sein Misstrauen ihnen gegenüber offenlegte. Die meisten jedoch sprachen Anerkennung aus. Sie alle wollten die Übeltäter Dingsfest machen damit rasch wieder Ruhe und Ordnung einkehren konnte.
Eulenauge hatte Smoker beim Patrouille laufen einiges über die Gegebenheiten des Sumpfes und seine Bewohner erzählt. Vieles durfte er jedoch nur Oberflächlich mitteilen, da es sich um Wissen handelte, das nur festen und loyalen Einheimischen Toshoos mitgeteilt wurde.
Der Baum und alles was sich da oben so abspielte würde wohl viel damit zu tun haben.
Kheto nahm Jeremy nicht übel, dass er ihm nicht alles erzählen konnte. Dafür achtete er die Gepflogenheiten der Einheimischen hier zu sehr.
Er erzählte ihm aber auch von einem Mann Namens Idun. Dieser musste laut Jeremys Beschreibung ein wahrlich geschickter Krieger sein. Jeremy meinte , dass im Fall der Fälle , Kheto nach Idun suchen sollte um diesen über den Sachverhalt aufzuklären. Immerhin schien es Idun gewesen zu sein, der die ganze Sache mit den Patrouillen ins laufen gebracht hatte.
Es war bestimmt schon gegen späteren Nachmittag als Smoker und Eulenauge einen schmalen Weg am südlichen teil der Plantagen passierten und dabei einige Männer am Waldrand erblickten.
„Hey Jeremy, was sind dass da für Menschen?“
„Keine Ahnung Frischling… vielleicht Wanderer, vielleicht Jäger, vielleicht aber auch unsere Diebe. Verhalte dich ruhig und blicke nicht direkt zu Ihnen hin. Wir dürfen uns nichts anmerken lassen. Los marschieren wir diesen Pfad hier weiter und beobachten sie aus dem Augenwinkel.“
Kheto nickte und versuchte möglichst unauffällig zu agieren.
Zusammen marschierten sie den Pfad weiter entlang und Jeremy tat hin und wieder so als ob er Kheto einen Baum zeigen wollte, oder er bückte sich und tat so als ob er ihm etwas über das Kraut erklärte. Dabei näherten sie sich der Gruppe im Wald etwas, waren aber noch immer einige hundert Schritte entfernt.
Mittlerweile konnten sie aber ausmachen, dass es sich um mindesten fünf Männer handelte. Zwei davon zogen einen grösseren Handkarren dessen Ladegut mit Leinentüchern verdeckt war. Die Männer bewegten sich von ihnen und Schwarzwasser weg gen Wald.
„Verdammt!....
Jetzt müssen wir rasch reagieren Frischling. Sieht so aus als ob die Schweine ihr Werk bereits getan hätten und auf dem Rückweg sind. Holen wir Verstärkung oder gehen wir ihnen nach?“
„Wie du willst Eulenauge, ich bin dicht hinter dir!“
„Alles klar Frischling…dann würde ich sagen, lass uns der Sache auf den Grund gehen!“
Jeremy beschleunigte seinen Schritt und deutete zu Kheto, dass er Schritt halten musste.
Er wählte einen kleinen Trampelpfad der von vielen Bäumen und Sträuchern bewachsen war und so viel Deckung bot.
Binnen weniger Minuten hatten sie die Gruppe soweit eingeholt, dass sie im Schutz des Waldes den Worten der Männer lauschen konnten.
„Aye, los ihr Taugenichts! Tieht den Scheis Karren etwas schneller, so schwer ist das Kraut auch wieder nicht!“
„Aber George, wir haben die Scheisse doch auch alles aufgeladen und festgemacht, wir sind Müde Mann!“
„Halt die Fresse Rudolf oder ich haue dir auf die Nase bis die rot leuchtet!“
„Hey George, lass doch mal Rudolf in Ruhe. Seit er dir die Kleine aus der Taverne abgeluchst hat pisst du ich n bei jeder Gelegenheit an!“
„ Und wer hat dich gefragt Jason? Ausserdem hat er sie mir nicht abgeluchst! Ich war nur kurz hinter der Scheune pissen, da hat der läufige Hund die Schlampe gepackt und ins Zimmer gezerrt um sie zu vergewaltigen!“
„Als ob du sie nicht vergewaltigt hättest! Bei deiner Fresse wär sie doch niemals freiwillig von dir beritten worden!“
„Was du nicht sagst! Aber weißt du, ich sage vorher Überraschung, denn dann ist es keine Vergewaltigung mehr!Harr harr harr!!!! “
Kheto drehte es bei dieser Unterhaltung gewaltig den Magen um und er erkannte anhand Jeremys wütenden Gesichtes, dass es ihm gleich ging.
Doch der Wächter dachte nicht wie Kheto an einen Angriff, nein er zog Smoker sogar sanft zurück und entfernte sich mit ihm von der Gruppe.
Etwas abseits flüsterte er ihm rasch zu:
„Ok Kheto, jetzt kommt es drauf an. Die Kerle da sind gefährlich und bewaffnet, keine einfachen Hühnerdiebe sondern echte Banditen! Du bist kröftig und es fehlt dir nicht an Mut, aber die Sache ist zu gross für dich und ich mag dich viel zu sehr, als dass ich dich hier einfach opfern möchte. Los geh zurück zu den anderen und suche nach Idun! Berichte ihm von dem hier und sage ihm, er solle meiner Spur folgen! Er wird wissen was zu tun ist!“
„Ich verstehe, natürlich Eulenauge, du kannst dich auf mich verlassen. Aber was wird aus dir?“
„Ich folge den Banditen und lege die Spur für euch. Die lassen wir nicht entkommen, und sollten wir sie Dingsfest machen, tja dann mein Freund, wird dich Tooshoo mit offenen Armen in seiner grossen Familie aufnehmen. Doch nun los, nimm die Beine in die Hand!“
Kheto nickte ernst und machte sich in gebückter Haltung auf den Rückweg. Kaum hatte er den Waldrand erreicht, richtete er sich auf und spurtete gen Schwarzwasser auf der suche nach Idun um ihm alles zu berichten!
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„Die Flut kommt!“, schrie der Mann Thorwyn ins Gesicht und packte den Jäger eindringlich am Kragen, das Gesicht zu einer seltsamen Grimasse verzerrt, die gleichzeitig Furcht und Ekstase auszudrücken schien. „Die Flut!“
Instinktiv stolperte Thorwyn zurück, woraufhin der Kerl ihn losließ und sich stattdessen in die Sumpflilie stürzte, aus der der Jäger gerade gekommen war. Was bei …?, dachte er verwirrt und starrte dem bärtigen Mann hinterher, der, die Arme dramatisch erhoben, eine Ansprache zu beginnen schien.
„Wahrlich, ich sage euch: Die Flut Adanos’ kommt wieder über das Land und ertränken wird sie Mensch und Tier! Für Stunden habe ich das Meer beobachtet und Zwiesprache mit den Göttern gehalten! Stundenlang zog sich das Meer zurück, um jetzt wiederzukehren! Ich habe es gesehen! Das Meer steigt! Nicht mehr lange kann es dauern, bis es auch diesen Ort verschlingt! Nur wer mit mir kommt …“
Redet der da von Ebbe und Flut?, dachte Thorwyn, der den Kerl immer noch verdutzt anstarrte, bevor er sich von dem Anblick losreißen konnte und in Richtung der Heilkammer stapfte. Das war nicht der erste seltsame Schreihals, den er hier gesehen hatte. Ob das vom Sumpfkraut kam? Egal. Nicht mein Problem, solange er nur redet. Dennoch konnte der Jäger nur verwundert den Kopf schütteln und wiederholte das gleich noch mal, als er die Heilkammer betrat. Eine Patientin dort hatte wohl ähnliches Zeug geredet und schlief nun. Hoffentlich war sie wieder bei Verstand, wenn sie aufwachte. Wo kommen diese Spinner nur alle her?
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"Ihr bleibt hier, rührt euch nicht und wartet auf Yared verstanden?", raunte die Grünhaarige in Richtung ein paar Bäume, die sich gerade im sumpfigen Untergrund nasse Füßen holten, "Ihr werdet auch reich belohnt.", fügte sie hinzu und zwinkerte den wackelnden Gesellen einmal kurz zu.
Daraufhin machte sie sich auf den Weg zurück nach Schwarzwasser, dort wollte sie etwas besorgen, bevor ihr Schüler wieder zum Training kam. Leichtfüßig hüpfte sie von einem grasbewachsenen Hügelchen zum nächsten. Quer durch den Sumpf zu waten wäre kürzer gewesen, hätte aber auch mehr Zeit in Anspruch genommen. Abgesehen davon hatte sie das Kleid erst gewaschen gehabt und wollte es nicht schon wieder dreckig machen, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass Kleidung im Sumpf nun mal auch dreckig werden konnte.
Nach wenigen Augenblicken bereits war Myra bei dem Handwerker angekommen, den sie gestern für die Ausführung des Trainings consultiert hatte.
"Guten Morgen, werter Mitbürger.", grüßte sie gewohnt freundlich den schon etwas in die Jahre gekommenen Mann, der gerade den Schaft für einen Pfeil schnitzte, "Hast du dein Werk vollbracht?"
"Ja, schau sie dir an. Sie sind dort drüber in der Kiste. Damit habe ich meinen Teil der Absprache erfüllt, nun bist du am Zug.", antwortete der Handwerker mit rauer Stimme.
"Jaja.", antwortete die Schneiderin und holte einen der extra angefertigten Bolzen aus der Kiste, um diesen näher zu betrachten, "Schicke deine Frau und deine Tochter in den nächsten Tagen einfach mal bei mir vorbei, damit ich Maß nehmen kann. Alles andere lass nur meine Sorge sein.", fügte sie hinzu, während sie das Geschoss näher unter die Lupe nahm.
Nachdem sie die Ware kurz überprüft hatte, riss die junge Schönheit die kleine Kiste in die Höhe, bedankte sich beim Meister und verließ die Werkstatt. Mit der Kiste auf den Armen fiel es wesentlich schwerer über die Hügelchen zurück in den Sumpf zu springen. Vorallem war es anstregender. Vielleicht war es an der Zeit, dass Myra etwas für ihre Kondition tat. Vielleicht aber auch nicht.
"Schaut sie euch an.", sagte die Grünhaarige zu den Bäumen und ließ die Kiste auf dem morastigen Untergrund nieder, "Leichte Bolzen, mit einer abgerundeten Spitze aus Holz. Ihr braucht euch keine Sorgen um die Übung machen. Der Meister hat unterschiedliches Holz für den Schaft und die Spitze verwendet. Das an der Spitze ist wesentlich härter und auch schwerer. Die Bolzen fliegen also fast wie normale Geschosse, richten aber weniger Schaden an - hoffe ich."
Mit einem Grinsen auf den Lippen holte sie einen der Bolzen aus der Kiste und legte diesen in ihre Armbrust. Dann zielte sie kurz spielerisch und schoss auf einen der Bäume. Ein leises Stöhnen kam aus dem Inneren der Rinde. Schnurstracks lief die Schneiderin zum Ziel und öffnete eine Klappe an der Seite.
"Tat das etwa weh?", fragte sie überrascht, wenn auch nur vorgetäuscht.
"Etwas. Es war wohl mehr der Schreck als echter Schmerz.", antwortete der Mann im Inneren des Baumes.
"Das wollte ich hören.", sagte sie grinsend und schloss die Klappe wieder.
So stellte sie sich erneut vor den Bäumen auf. Musterte diese und nickte zu frieden.
"Wenn Yared kommt, verteilt ihr euch in dem abgesteckten Gebiet. Ich hatte es euch ja bereits gezeigt. Wenn es los geht, bewegt euch so ungleichmäßig wie möglich. Versteckt euch zwischen den anderen Bäumen, rennt hin und her, wie ihr wollt. Macht es Yared aber keineswegs leicht. Ich vertraue auf euch. Enttäuscht mich nicht."
Berechtigungen
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