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    Lehrling Avatar von Rhobar III.
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    Rhobar III. ist offline
    Schweigend senkte Rhobar wieder den Blick und starrte auf den Reif in seiner Hand. Dieses kleine Ding sollte es ihm also ermöglichen, seine Feinde zu besiegen? So stark war es? Welche Feinde überhaupt? Stirnrunzelnd musste er sich wieder eine Weile konzentrieren, bis ihm einfiel, weswegen er hier war. Argaan war voller Rebellen, die sich gegen ihn stellten. Das war es. Doch schon im nächsten Moment schob er den Gedanken wieder beiseite und fuhr mit einem Finger den Reif entlang. Er konnte nicht sagen, was es war, aber offensichtlich stimmte es, dass dem Ding eine eigenartige Kraft innewohnte.
    Du willst ihn, flüsterte eine leise Stimme in seinem Kopf, eine Stimme, die sich nicht um Rebellen und Königreiche scherte. Sie wollte den Reif, weil … sie den Reif wollte. Unwillkürlich packte der König ihn wieder fester und rieb sich mit der freien Hand die Stirn.
    »Warum reinigst du ihn dann nicht?«, fragte er misstrauisch. »Wie lange hast du ihn schon? Und warum sehe ich ihn erst jetzt? Wenn er mir diese Kraft gibt, darfst du ihn mir nicht vorenthalten!«
    Kerdric

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    »Selbstverständlich!«, antwortete Françoise mit beschwichtigender Stimme. Es kam ihr bald so vor, als redete sie mit einem Kind. »Wir mussten sichergehen, dass es der richtige Stirnreif ist und dir auch wirklich die Kraft verleiht, die du brauchst. Schließlich möchte ich deine Zeit nicht verschwenden. Um ihn allerdings zu reinigen, muss ich nach Nordmar gehen. Nur dort kann ich es schaffen.« Dann fügte sie hinzu, als sei es ihr gerade erst eingefallen: »Weshalb begleitest du mich nicht? Dann kannst du ihn gleich verwenden, sobald er gereinigt ist, und musst ihn nicht einmal aus den Augen lassen.«

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    Lehrling Avatar von Rhobar III.
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    Rhobar III. ist offline
    »Nordmar!«, sagte der König laut und fixierte die oberste Feuermagierin mit seinem Blick. Nordmar lag fast am anderen Ende der Welt, und nur dort sollte das möglich sein? Er musste … er konnte … Was wurde aus dem hier? Argaan. Du bist auf Argaan.
    Irgendetwas musste er doch tun. Wieder versank Rhobar in verworrenen Gedanken, während er herauszufinden versuchte, was ihn überhaupt hier hielt. Sein Reich war doch noch viel größer, und doch konnte er sich nicht erinnern, wann er zuletzt die Insel verlassen hatte. Oder die Zitadelle. Seine Aufmerksamkeit glitt von diesen Gedanken ab und richtete sich wieder auf den Stirnreif. Kräftig rieb er mit dem Daumen an dem schwarzen Belag, der ihn zu bedecken schien, konnte ihn jedoch nicht entfernen. Er wollte wissen, was darunter war. Diese Beschichtung war … falsch.
    »Ich brauche seine Macht«, knurrte er, ohne darauf zu achten, dass immer noch die Magierin anwesend war. Er wusste nicht, was das für eine Macht war und was sie ermöglichte, aber die Kraft, mit der der Reif an seinem Geist zog, überzeugte ihn. Immer wieder schien sie kleine Löcher in den Schleier zu reißen, von dem er sich umgeben fühlte, kurz nur, aber sie waren da.
    »Ich werde nach Nordmar gehen«, sagte Rhobar schließlich stirnrunzelnd und blickte kurz auf. Ob er sie mitnehmen sollte? Sie könnte nützlich sein. Ja. »Ich glaube, dort muss der Reif hin … Du kommst mit. Bald. So bald wie möglich.«
    Kerdric

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    »Aber natürlich. Ich werde mich um alles nötige kümmern, damit wir schnell abreisen können.«, sagte die Priesterin und wägte ab, ob sie den Stirnreif in Rhobars Obhut lassen konnte oder ihn doch besser an sich nahm. Ihn beschädigen konnte der König wohl kaum. Vielmehr war die Frage, ob der Reif in seinem jetzigen Zustand Rhobar schädigte. So fixiert wie der Monarch im Augenblick auf ihn war, war es jedoch gefährlich ihn davon zu trennen. Am besten wäre es, keinen von beiden für längere Zeit aus den Augen zu lassen. Sie musste unbedingt mit Hagen sprechen.
    »Hoheit, ich lasse gleich das Schiff beladen. In der Zwischenzeit musst du auf den Reif aufpassen.« Sie kam sich wirklich vor, als spräche sie mit einem Kind. Rhobars Gedanken schweiften bereits wieder ab und seine Augen starrten auf den Stirnreif. Es stimmte nicht, dass sich nichts geändert hatte. Es war schlimmer geworden.
    Ohne von Rhobar beachtet zu werden, verließ die oberste Feuermagierin seine Gemächer und begab sich auf direktem Wege zu Hagen.

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    Ritter Avatar von Stylios
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    Eine unsanfte Bewegung riss ihn aus seinem Schlaf.
    Wie ein Ertrinkender nach Luft schnappend schlug Stylios die Augen auf und starrte mit wirrem Blick in ein fremdes Gesicht. Zu viele Sinneseindrücke strömten binnen weniger Herzschläge auf ihn ein. Wo war er? Was war mit ihm geschehen? Welcher Tag wurde heute geschrieben? Und wer bei Beliar und all seinen Dämonen war dieses Weibsstück, das erschrocken aufschrie und in diesem Augenblick stürmisch den Raum verließ?
    All diese Fragen stellte sich der Nordmann innerhalb kürzester Zeit nach seinem Erwachen. Und dann war es plötzlich so, als wäre ein Schalter umgelegt worden. Mit beinahe unerträglichen Schmerzen begrüßte sein Körper ihn und laut brüllend schmiss sich Stylios auf die Seite, was die Höllenqualen jedoch nur verstärkte. Seine Arme, die Beine, Rücken und Kopf. Jeder Flecken Haut an seinem Körper schien nur noch aus Schmerz und Pein zu bestehen.
    Das laute Getrampel auf dem Flur jenseits seiner Kammertür und die hektischen Stimmen drangen nicht bis zu Stylios` Sinnen vor. Er kämpfte mit einem unsichtbaren Feind auf seinem Bettlaken. Ebenfalls nahm er nicht einmal wahr, als eine nicht kleine Gruppe in die Kammer rannte und drei kräftige Paar Hände ihn packten und ihn versuchten, niederzudrücken. Wie in Rage schlug der Nordmann um sich.

    " Schnell, schnell, haltet ihn fest, Männer!"
    " Sir Stylios, so bleibt doch ruhig, Sir!"
    " Reicht mir den Sud, rasch!"
    " Passt auf die Arme auf!"

    Es war ein heilloses Durcheinander und Stylios` Schädel schien einfach zerspringen zu wollen. Auf einmal jedoch umgriff jemand seinen Kopf und drückte ihm mit viel Kraft die Kiefer auseinander. Als nächstes wurde ihm eine heiße Flüssigkeit in den Rachen gegossen. Sie schmeckte bitter wie der Tod und augenblicklich wurden die Lippen und die Zunge des Ritters taub. Danach versackte langsam sein Kampfeswille, als nächstes verweigerten die Gliedmaßen ihren Gehorsam und schlaff wie ein Fisch fiel Stylios in seine Kissen zurück. Auch die Schmerzen verschwanden. Was war dies für ein Teufelswerk?!
    Ohne die Möglichkeit, seine Glieder zu bewegen, starrte der Clankrieger zur weiß getünchten Kammerdecke hinauf. Die Eindrücke, die er während seines Tobens aufgesogen hatte, fügten sich in dieser erzwungenen Denkpause zu einem lückenhaften Bild zusammen. Er befand sich in einem Krankenzimmer, so viel war klar und die Männer und Frauen, die in dieses Zimmer gestürmt waren, waren Waffenkneche und Novizen des Feuers. War er womöglich in Thorniara? Wenn dies stimmte: Wie war er dann in die Stadt gekommen? Seine letzten nebligen Erinnerungen hatten nichts mit Thorniara zu tun. Wenn Stylios angestrengt versuchte, Fetzen der letzten Tage in seinen Sinn zu bekommen, sah er vor seinem inneren Auge nur Nacht, Regen, Schlamm, Blut und Wald. Bei Innos, was war bloß mit ihm geschehen?

    " Sir, könnt Ihr mich hören?" Eine unbekannte Stimme erklang ganz in der Nähe seines rechten Ohres. Der Sprecher musste direkt neben ihm knien oder sitzen. Betäubt wie Stylios war, konnte er keine Antwort geben, also richtete er einfach nur seinen Blick auf den ergrauten Alten neben sich.
    " Vortrefflich, die Betäubung beneblt Eure Sinne nicht vollkommen. Ihr befindet Euch im Tempelbezirk von Thorniara, Sir. Genauer gesagt, im Krankenlager des Viertels. Ihr werdet viele Fragen haben und verwirrt sein. Dies ist nicht ungewöhnlich. Ihr liegt hier bereits seit über vier Wochen. Ihr hattet eine Vielzahl offener Wunden und eine Menge Blut verloren. Dazu waren mehrere Rippen gebrochen und einer Eurer Arme komplett zertrümmert. Auch war Euer Kopf arg in Mitleidenschaft gezogen. Um ehrlich zu sein hatten wir die Hoffnung bereits aufgegeben, weil ihr die ganze Zeit über nicht zu euch gekommen seid. Es ist wie ein Wunder. Wir hatten befürchtet, dass euer Geist bereits in die Schattenwelt übergegangen war, doch nun besteht wieder Hoffnung. Ein Meister der Heilung wird euren Körper, in dem nun sicherlich noch ein lebendiger Kern steckt, heilen können. Seid unbesorgt, Ser."

  6. Beiträge anzeigen #346
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Auf ihrem Weg zu Hagen gingen der Priesterin nun noch mehr Dinge als ohnehin schon durch den Kopf. Am liebsten hätte sie sich auf irgendeine Waldlichtung gesetzt, die frische Luft tief eingeatmet und all ihre Sorgen mit dem Wind davon fliegen lassen. Statt dessen eilte sie jetzt die Steinstufen in der Zitadelle hinauf und hinunter, ließ Paladine, Ritter, Kammerdiener und Dienstmägde stehen und erreichte schließlich die Tür zu Hagens Räumen.
    In diesem Augenblick wurde sich Françoise etwas bewusst. Ganz gleich was geschah, Hagen war stets verlässlich gewesen. Er schien gegen alles gefeit zu sein. Ganz gleich, ob sein König allmählich den Verstand verlor oder Priester ihre Vertrauenswürdigkeit einbüßten. Hagen war der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Diese Vorstellung beruhigte die Priesterin, obwohl sie mit dem Paladinlord längst nicht immer einer Meinung war. Vielleicht war es ja gerade diese unverwüstliche Sturheit des Streiters, die ihn niemals wanken ließ.
    Die Priesterin klopfte und trat ein.
    »Ich grüße dich, Hagen.«, sagte Françoise höflich und nahm auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch des Paladinlords Platz. »Du erinnerst dich an unser Gespräch, kurz nachdem der König hierher gekommen war. Ich glaube, inzwischen ist uns beiden klar, dass deine Vermutung von damals absolut richtig war.«
    Françoise hielt inne. Als sie mit Hagen zum ersten Mal dieses Gespräch geführt hatte, hatte sich der Paladinlord sehr unwohl dabei gefühlt. Er war Patriot und stand absolut loyal zum König, konnte dennoch die Veränderung in ihm nicht ignorieren. Und jetzt ließ sie sich nicht mehr ignorieren.
    »Von daher müssen wir nur noch darüber reden, was wir jetzt tun, um ihm zu helfen. Ich war gerade bei ihm und konnte ihn überreden, mit mir nach Nordmar zu gehen. Eines der Artefakte, die von uns hier im Gebirge gefunden wurden, könnte ihm helfen.«

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Yareds Dienstzimmer, Hafenkommandantur von Thorniara

    "Sir?"
    Yared starrte auf die Karte der Westküste Argaans.
    Orks. Da draußen trieben sich Orks herum - eine ganze Galeere voller Grünhäute lauerte da draußen und obgleich der Kapitän kein Orkhasser war, so beunruhigte es ihn doch. Eigentlich sollte Cruz da draußen für Ordnung sorgen, aber hier am Südöstlichen Zipfel des Myrtanischen Reiches war man offensichtlich von allen guten Geistern verlassen.
    Manchmal schien es Yared, als würde ein Fluch auf ihnen allen lasten, auf der Garnison, auf der Stadt, auf der gesamten Insel, ja einfach auf dieser ganzen vermaledeiten Mission.
    Am liebsten hätte er sich sofort ein Schiff gekrallt und das Schlachtschiff aus dem hohen Norden aufgespürt und aufgebracht. Er hätte ein bisschen Erfolgt und auch das Prisengeld gut gebrauchen können - vor allem aber weniger Risiko, weniger Unsicherheit in seinem Leben.
    Stattdessen saß er nun hier. Gestern in der Freitagsmesse hatte er fast die ganze Zeit - anstatt auf den Zelebranten und die Rituale zu achten, still und leise aber nicht minder inständig Innos angefehlt ihm endlich einen Ausweg aufzuzeigen. Yared wollte endlich wieder Ordnung in seinem Leben, wer, wenn nicht Innos, war da als Adressat am besten geeignet?
    "Sir?"
    Der Kommandant der Marinepioniere legte die Seekarte beiseite und wandte sich dem jungen Laufburschen zu, der vom einen Bein aufs andere herumhibbelte, als hätte er starken harndrang.
    "Was gibt es, Junge?"
    "Sie möchte euch sehen. Heute Nacht an der vereinbarten Stelle."
    Yared wusste wirklich nicht, warum sie das für ihn tat. Er hoffte nur inständig, dass er hier keinen Handel mit einer Frau einging, die ihm Gefühle entgegenbrachte, die er nicht erwidern konnte. Er wollte - im Fall der Fälle durfte - sie nicht kränken oder gar gegen sich aufbringen, sonst würde einer von ihnen beiden draufgehen. Und selbst, wenn das nicht der Kapitän sein mochte, so wollte er das doch um jeden Preis vermeiden.
    "Danke."
    Er drückte dem Jungen einen Silbergulden in die Hand, um sich sein schweigen zu erhalten.
    Heute Nacht also würde er endlich etwas mehr Licht in die Geschehnisse der letzten Wochen bringen können.
    Er hatte sich wahrlich lang genug in Selbstmitleid gesuhlt.
    Yared schloss die Karten weg. Dann nahm er Mantel und Zweispitz vom Haken. Draußen wehte eine steife Brise - die Unbilden des heraufziehenden Winters in Nordargaan.
    Auf den Kaianlagen empfing ihn trotz der fortgeschrittenen Nachmittagsstunde noch reges Treiben. Die Victoria, das Flaggschiff des Königs wurde zum Ablegen bereit gemacht, nachdem sie nun seit fast zwei Jahren den Ehrenplatz am Pier besetzt gehalten hatte - stets zur Seiner Majestät Verfügung.
    Würde der König Thorniara verlassen und endlich nach Vengard zurückkehren? Nun zu verdenken war es ihm nicht.
    Der Kapitän rückte seinen Hut etwas tiefer in die Stirn, als er die Stege und die daran vertäuten im abgeschwächten Wellengang des Hafenbeckens mehr oder weniger unmerklich schaukelnden Schiffen hinter sich ließ und an den Kontoren, Lagerhäuser und abgehalfterten Spelunken entlangeilte.
    Geändert von Yared (03.11.2012 um 17:29 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #348
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    „Ein Artefakt, Priesterin? Ihm helfen?“ Nachdenklich betrachtete Hagen die oberste Feuermagierin eingehend. Sie wäre nicht zu ihm gekommen, wenn sie nicht an den Erfolg dieses Unterfangens glaubte. Und dennoch erschien es dem Paladinlord unglaubwürdig, dass es eine so einfache Möglichkeit geben sollte, den König aus seinem unsichtbaren Gefängnis zu befreien. Er hatte Stunden damit verbracht, Rhobar die einfachsten Dinge beizubringen, ihm verständlich zu machen, weshalb er seine Unterschrift unter ein Dokument setzen sollte, und sich geduldig darum bemüht, ihn über die Fortschritte und Rückschläge an all ihren Fronten auf dem Laufenden zu halten, in dem Wissen, dass er das meiste davon kurze Zeit später bereits wieder vergessen haben würde. Hagen wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der König endlich wieder zu Sinnen kam, vor das Volk treten und mit seinen Streitern in die Schlacht ziehen konnte. Er wünschte sich, dass dieses Versteckspiel ein Ende nahm und wieder Normalität einkehren konnte. Doch alles tief in ihm drinnen sagte ihm nach fast zwei Jahren geduldigen Ausharrens an der Seite einer kindlich anmutenden Seele, dass dieser Wunsch nicht mehr in Erfüllung gehen konnte.
    Seufzend massierte er sich die Schläfen und nickte schließlich. „Wir sollten nichts unversucht lassen, das derart aussichtsreich erscheint, dass es euch dazu treibt, den König zu überreden, bevor ihr mit mir darüber sprecht.“ Schwach zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Lippen ab, ohne dass er wirklich der Ansicht war, übergangen worden zu sein. Françoise wusste sehr gut, was sie tat und war sich auch im Klaren darüber, wann sie wen worüber informierte. „Der Winter steht bevor und Nordmar ist bereits im Herbst kein angenehmer Ort. Ich werde dafür Sorge tragen, dass die Victoria umgehend in See stechen kann. Ihr bekommt so viele Männer und Ausrüstung, wie es nötig ist. Ich denke, es ist äußerst angemessen für einen König, dass er auch zu dieser Jahreszeit und in Kriegszeiten einen … Jagdausflug in sicheren, heimischen Gefilden durchführen möchte.“

    Lobedan

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    Ritter
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    Tavik ist offline

    Kerker der Bastion

    »Ihr habt Besuch, Gefangener«
    »Wieder einer der Feuermagier, die mir erzählen, was mich alles im Totenreich erwartet?«
    »Nein, sondern Yared. Der Kapitän.«
    »Der wird mir wohl auch nur etwas von der Hölle erzählen ...«, seufzte Tavik und erhob sich von der Bettstatt, dem trockenen Stroh, das jedoch stank wie die Pest. Der Hüne fuhr sich mit der verbrannten Hand übers Kinn, spürte die dichten Stoppeln, die stachen und pikten. Vor der Haft hatte er sich - getreu eines Soldaten - den Bart rasiert, hier im Kerker jedoch hatte man ihn nur ausgelacht, als er nach einem Messer zum Rasieren gefragt hatte. Seitdem hatte er sich wieder etwas Bart stehen lassen.
    »Die hoffentlich auch nicht mehr lange auf die wartet, Bastard«, knurrte der Kerkersoldat und rief den Gast herbei. Da trat er vor die Gitter, Yared, ein echter Soldat, wie er im Buche stand. Gekleidet in die Tracht eines Soldaten. Und er sah ihn an wie ein Vorgesetzter seinen ungehorsamen Untergebenen.
    »Urteile nicht mit Blicken, alter Freund«, knurrte Tavik und spuckte aus, »Ich habe Menschen, die ich weniger leiden konnte, für solche Blicke schon die Nase gebrochen. Hast dir ganz schön Zeit gelassen, was du nicht als Vorwurf sehen solltest. Ich habe mich selbst in die Scheiße geritten, bis zum Halse. Das brauchst du mir also nicht sagen.«
    Das Leinenhemd, welches der Gefangene trug, war dreckig und fleckig, rissig und es stank ekelerregend. Tavik seufzte und lächelte seinen Freund leicht an.
    »Hast du einen Plan? Meiner war, die Oberste Feuermagierin anzuschreiben, so von ehemaligem Novize zu Kirchenmutter. Aber die Idee ist bescheuert. Würde sie mich begnadigen, hätten die Behörden es mit hunderten Gefangenen zu tun, die auch an die Güte und Gnade Innos' appellieren und auf mich verweisen werden.« Finster blickte der Hüne nun dahin. »Andere Pläne hatte ich nicht. Schau mich nicht so an, du kennst mich. Ich bin ein Mann der Tat, nicht der tagelangen Planung. Weißt du noch, die Kopfgeldaktion in Ardea? Wäre nie dazu gekommen, hätte ich vorher wirklich nachgedacht ...«
    Der Krieger wandte sich ab, blickte auf die vom Schimmel und Moos bedeckte, feuchte Steinwand des Kerkers. »Zum Teufel, hol dein beschissenes Richtschwert und tu, was getan werden muss. Mir fehlt die Geduld für den langsamen Tod ... hier drinnen ...«

  10. Beiträge anzeigen #350
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Dass der Winter fast vor der Tür stand und gerade in Nordmar unerbittlich war, hatte Françoise noch gar nicht bedacht. Sie bevorzugte es, Schneetreiben durch eine Fensterscheibe zu beobachten. So schön es aussah, so kalt war es auch. Aber natürlich ließ sich daran nichts ändern. Sie mussten nach Nordmar, daran führte kein Weg vorbei.
    »Ein Jagdausflug hört sich nach einer guten Idee an. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, Hagen.« Françoise lächelte und freute sich wirklich darüber, dass es immer noch Dinge gab, die anstandslos klappten. »Innos wird uns helfen, diese Krise zu meistern!«
    Die Priesterin erhob sich von ihrem Platz, verabschiedete sich und wandte sich zum Gehen. Als sich die Tür hinter ihr schloss, fühlte sie die Veränderung in sich. Auf dem Weg zu Hagen hatten sie noch Zweifel geplagt. Jetzt wusste sie, dass sie Erfolg haben würden.

  11. Beiträge anzeigen #351
    General Avatar von Yared
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    Kerker, Bastion von Thorniara

    Er hatte sich nun lange genug davor gedrückt mit Tavik zu reden. Als erstes war Yared sauer gewesen, dann enttäuscht und anschließend zu viel mit sich selbst beschäftigt. Ein feiner Freund war er.
    Der Kapitän presste fast betreten den Mund zusammen, als er an die Gitterstäbe herantrat.
    Wie ein störrischer Eber saß Tavik hier in seinem Drecksloch und dass er wieder einmal seine aggressive trotzige Seite zeigen musste, machte nur um so deutlicher, dass sein Freund sich sehr wohl dessen bewusst war, dass er sich selbst in die Scheiße geritten hatte.
    Aber anderes hätte Yared auch nicht erwartet.
    Mit einer knappen Handbewegung bedeutete er dem Wärter, sie alleine zu lassen.
    Erst nachdem eine schwere Eichentür die vom Gang und neugierigen Ohren trennte, begann der Schiffbauer dem Eingekerkerten zu antworten.
    "Tavik, ich habe mein ganzes Leben lang vermieden, meine Freunde umzubringen, auch wenn sie mir mehr als einmal mit gebrochenen Gliedern drohten, und ich werde jetzt nicht wegen dir damit anfangen."
    Seine Stimme wechselte von abgeklärt zu aggressiv.
    "Verdammt noch mal Tavik, du hattest die Chance dich erst zu beweisen, um dann als strahlender Held um Vergebung zu bitten, aber stattdessen hast du dich selbst ausgeliefert ohne darüber nachzudenken, wie du hier hinterher wieder mit heiler Haut rauskommst. Glaubst du, ich belohne solch unglaublich dämliches Verhalten auch noch damit, dass ich es dir einfach mache und dir erlaube, dich aus jeglicher Verantwortung für dich oder sonst jemanden zu stehlen? Dass ich für sowas meine Prinzipien breche und Schuld auf mich lade? Ich habe genug davon meine Moral zu opfern nur, weil hier jemand in Selbstmitleid versinkt. Das Schwert ist der einfachste Weg hier raus und den hast du, bei Beliar, nicht verdient! So einfach mache ich es weder mir, noch dir!"
    Er holte tief Luft und fuhr eindringlich fort. Während er daran ging seine Pfeife zu stopfen, vielleicht half das Sumpfkraut etwas gegen den bestialischen Gestank und beruhigte seine Nerven.
    "Ich habe noch nicht aufgegeben und ich erinnere mich noch sehr gut an jemanden, der mir damals ordentlich den Kopf gewaschen hat, als ich mich gerade daran machen wollte, nach Benjens Tod so einfach vor mich hinzuvegetieren und mein Leben wegzuwerfen. So lange nur die wage Möglichkeit besteht, wird mein Richtschwert nicht die letzte Erinnerung sein, die sich tief in dein Gehirn gräbt."
    Yared entzündete das Kraut an den züngelnden Spitzen der rußenden Flamme einer neben der Tür angebrachten Fackel und sog die Luft durch den Pfeifekopf bis der Tabak ausreichend glimmte.
    "Du solltest den Brief schreiben. Schaden wird es dir nicht und du beweist zumindest guten Willen. Vielleicht geschehen ja auch in unserer Zeit noch Zeichen und Wunder. Bei all dem Chaos in der Stadt und in der Garnison wird es noch etwas dauern, bevor sie daran denken werden, dir den Prozess zu machen und diese Zeit werden wir nutzen. Wir werden jede Gelegenheit nutzen, deinen Namen auf Vordermann zu bringen."
    Er nahm einen kräftigen Zug und blies anschließend tiefgrüne Schwaden in den Kerkerraum.
    "Wenn dich dann am Ende doch noch das Richtschwert trifft, muss ich mir wenigstens keine Vorhaltungen machen.", meinte Yared dann grinsend.

  12. Beiträge anzeigen #352
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Paladine ist offline
    Kaum hatte die Priesterin ihn verlassen, ging Hagen gedanklich durch, was er nun alles zu tun hatte. Oberstes Gebot war nach wir vor eine gehörige Portion Geheimhaltung, denn selbst wenn es offiziell nur ein Jagdausflug werden würde und der König sich praktisch nie dem Volk zeigte, so konnten sie es sich nicht leisten, den Feind darüber in Kenntnis zu setzen, dass Rhobar die Stadt verlassen würde. Die daraus möglicherweise resultierende Propaganda gegen ihn und ihre gemeinsame Sache könnte angesichts der zurückliegenden Rückschläge an der Silberseeburg und im Bluttal dazu führen, dass die Bevölkerung Thorniaras unruhig wurde oder gar gegen die Paladine aufbegehrte. Sie mussten die Lage unter allen Umständen im Griff behalten und durften sich in der Abwesenheit des Königs keine weiteren Rückschläge leisten. Er würde zusätzliche Patrouillen ins Umland entsenden müssen, um feindliche Aktivitäten, die sich direkt gegen die Stadt richteten, schon frühzeitig aufdecken und verhindern zu können. Die jüngsten Gerüchte über Unruhen um Stewark waren dahingehend alles andere als nützlich. War Ethorns Macht tatsächlich so groß, dass er nun auch noch den Westen Argaans erobern konnte? Das durfte sich unter keinen Umständen bewahrheiten!
    Umgehend instruierte Hagen die entsprechenden Kommandanten. Die Mannschaft der Victoria sollte sich bereit machen, Proviant und Ausrüstung sollte aufgenommen werden, wobei man sich in deren Menge zurückhalten sollte, um kein Aufsehen zu erregen. Das Festland war in sicherer Hand und jetzt im Herbst waren die Lager noch voll genug, um die anstehende Expedition einzudecken. Die königliche Leibgarde würde er selbst zusammenstellen, zudem sollten Flarke und Mansk die Stadtwache dazu antreiben, Augen und Ohren offen zu halten, um zu verhindern, dass die Gerüchte aus dem Westen für Unruhen in der Stadt sorgten.

    Lobedan

  13. Beiträge anzeigen #353
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    Tavik ist offline

    Kerker der Bastion

    »Meinen Namen auf Vordermann bringen? Den Brief doch schreiben? Mein Freund, du vernebelst dir dein Hirn wohl mit dem Kraut, das du da paffst. Seit wann ist es Brauch, dass die Ameise den Stiefel um Gnade bittet? Der Stiefel geht darnieder, egal ob das Insekt dort kriecht oder nicht. Der Stiefel geht seinen Gang. Und so verhält es sich auch mit mir und der Obersten. Und deshalb werde ich keinen Brief schreiben.«
    Den Blick heftete der Hüne immer noch an die Wand, während er mit sich selbst rang. Einerseits hatte Yared Recht. In den Wirren, die wohl gerade herrschten, wäre es sicherlich möglich, eine Möglichkeit zu finden, ihn zu begnadigen. Ob nun durch irgendeine Art Wiedergutmachung oder einfach Gnade ... einen Weg würde es geben. Andererseits ... würde er sich damit dem Willen anderer Leute ausliefern. Und das war etwas, was er zutiefst verabscheute. Er war Tavik, Krieger und Soldat. Ein Mann, der sein Leben ungern in die Hände anderer legte. Vor allem, wenn er wusste, dass die Chance bestand, dass dieses Leben nicht mehr lange dauern könnte.
    »Gibt es keinen anderen Weg? Zum Teufel, keine selbstmörderische Mission, irgendeine Art Prüfung, die ich mit dem Schwert bestreiten kann? Du kennst mich, ich bin zwar ein Taktiker, aber wenn der Weg offen ist, gehe den der Klinge lieber. Denn dafür habe ich Talent, da besteht die Sicherheit, dass es ein Ende zu meinen Gunsten nimmt. Auf das Schwert kann ich ganz einfach vertrauen ... anderen Leuten meist weniger ...«
    Unschlüssig scharrte der Krieger mit den Füßen im schimmligen Stroh, das den Boden bedeckte.
    »Also? Was soll ich machen? Soll ich Tavik der Bußfertige sein oder Tavik der Krieger, als den ich mich doch eigentlich sehe ...«

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    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Kerker, Bastion von Thorniara

    Dieser Tavik ...
    Manchmal fragte sich Yared, ob der Kerl auch noch für was anderes gut war, außer als Verursacher von grauen Haaren.
    Natürlich wusste er es besser. Der Kapitän wusste, um die Qualitäten seines langjährigen Weggefährten, aber manchmal wog das den Starrsinn des Mannes und seinen Hang zur Verunglimpfung einfach nicht auf.
    Yared verdrehte leicht die Augen.
    "In Anbetracht dessen, dass du gerade in deiner eigenen Jauche sitzt und vom nächsten Schwert durch massiven Fels und Gitterstäbe getrennt bist, wirst du fort an Tavik den Bußfertigen geben, während ich mich darum bemühe, die Leute davon zu überzeugen, dass du es auch tatsächlich ernst meinst."
    Er nahm noch einen Zug aus der Pfeife.
    "Ich verstehe durchaus, dass auf deiner Prioritätsliste deine Vorlieben ganz oben stehen, und wenn mir eine etwaige Chance über den Weg läuft, werde ich sie dir nach Kräften ermöglichen. Aber so lange hier kein Wunder geschieht, will ich, dass du dich darin übst ein bisschen tiefer im Staub zu kriechen."
    Der Kapitän stand auf und klopfte den zu Asche gewordenen Rest des Krautes an der Wand aus dem Pfeifenkopf. Nachdem die graugrünen Staubschwaden sich auf dem Boden gelegt hatten, drehte er sich nochmals zu dem Nordmarer um.
    "Du als Krieger solltest wissen, dass der eigene Stolz unser größter Feind sein kann."
    Draußen war die Sonne bereits untergegangen. Er musste sich langsam auf den Weg machen, wollte er seine nächtliche Verabredung noch einhalten.
    "Ich werde im übrigen dafür sorgen, dass man deinen Saustall hier unten mal ausmistet. Ist ja eine Zumutung für jeden gestandenen Offizier."
    Wieder grinste er.

  15. Beiträge anzeigen #355
    Ritter
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    Tavik ist offline

    Kerker der Bastion

    Der größten Feind des Kriegers war sein Stolz. Wahre Worte, die der Kapitän da sprach. Mehr als einmal war der Hüne fast durch seinen Stolz gescheitert. Stolz und Übermut hatten ihn in der Höhle der Schweigenden fast den Kopf und das Leben gekostet, Stolz und Uneinsichtigkeit zwei Mal die Klingen mit Jun kreuzen lassen, zum Teufel, ihn sogar hinab in die Wüste von Varant geschickt, wo er die Wahl hatte zwischen Wüstenvolk und dem unsicheren Leben als Söldner, welches er dann schlussendlich doch für zwei Jahre gelebt hatte. Keine Frage, es war wohl vor allem der Stolz, der Tavik in Bredouillen diesen Ausmaßes manövriert hatte.
    »Weißt du, alter Hund«, murrte Tavik und wandte sich endlich wieder seinem Waffenbruder zu, »Manchmal wäre es mir eine Freude, dir eins aufs Maul zu geben, einfach dafür, dass die Dinge, die da heraus kommen, ein solch unübersichtliches Körnchen Wahrheit enthalten, dass man sich daran schon den Fuß stößt.«
    Aber so war er halt, der Kapitän, der mit dem Hünen oftmals das Schicksal geteilt hatte. Den Wald, die Ferne, fast schon eine Art Verbannung, eine Odyssee zu dem, was ihnen als Ziel vorkam, nur um dann zusammen in der Armee zu landen, der sie schon zu Zeiten angehört hatten, als man die Schwerter noch in Höhlen geschärft hatte, um orkische Besatzer aus Burgen zu vertreiben. Und nur deswegen vertraute der Krieger dem Mann.
    »Gut, setzen wir einen Brief für Ihre Exzellenz auf. Tavik der Bußfertige, der sich im Staub zu ihren Füßen windet, um wieder etwas von Innos' lieblichen Sonnenschein sehen zu dürfen.«, seufzte er schlussendlich und grinste seinen Kameraden an, »Aber wenn das klappt, hast du etwas bei mir gut. Mach mich zu einem deiner höheren Leute, gib mir einen Posten, auf dem ich mich beweisen kann und muss. Hau diesen Deppen namens Kolters raus, und ich helfe dir, deine Meute auf Vordermann zu bringen. Damit der Glanz der alten Tage wieder aufgefrischt wird und den unorganisierten, arroganten Haufen in dieser Hafenstadt blendet.«

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    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Er war glücklich darüber endlich wieder in Thorniara zu sein. Noch hatte er es nicht geschafft wieder in den Viertelalltag einzusteigen. Zwar lagen vor ihm auf dem Tisch ein Haufen Papiere, die bearbeitet werden wollten, aber konnte sich der Schriftgelehrte bisher noch nicht dazu aufraffen. Ihm gingen einfach zu viele andere Dinge durch den Kopf, als dass er sich auf etwas so Alltägliches konzentrieren könnte. Die Reaktion der obersten Feuermagierin geisterte immer noch durch seinen Geist. Er konnte sich auf nichts anderes fokusieren. Die Gedanken schwirrten um alle möglichen Konsequenzen, die sein Verhalten in den letzten Jahren nun haben könnte. Vielleicht wurde bereits im nächsten Moment von einer Grupe Soldaten abgeholt und zu seiner Hinrichtung gebracht. Eventuell war es aber auch nicht so. Die Ungewissenheit nagte an ihm und dennoch versuchte er immer wieder seine Gedanken zu ordnen, was ihm allerdings immer nur für kurze Zeit gelang.
    Seufzend stützte er seinen Kopf auf die Hände. Er hielt die Augen geschlossen und wollte von der Arbeit vor ihm gar nichts wissen. Im Gegensatz zu dem, was ihn gerade quälte, waren die Probleme auf den Papieren nur Kleinigkeiten. Er war nicht einmal dazu gekommen, sich eine neue Robe zu besorgen. Immernoch saß er in den einfachen Leinenhemden, die ihm in Setariff gegeben worden, in seinem Arbeitszimmer. Er konnte von Glück reden, dass zumindest die Brüder und Schwestern im Tempelviertel ihn wiedererkannt haben. Die Menschen auf der Straße waren ihm nicht mit dem Respekt begegnet wie sie es sonst immer taten. Aber all das störte ihn nicht. Viel zu viele andere Dingen gegen ihn sekündlich durch den Kopf.
    Langsam lehnte er sich zurück und griff nach einem Becher Tee. Es war schwer sich zu entspannen, aber mit dem richtigen Tee hatte er vielleicht die Möglichkeit seinen Geist doch zu beruhigen. Kurz tippte er an dem warmen Getränk. Er ließ die Wärme durch seinen Körper fließen, in der Hoffnung, dass es die Sorgen ebenfalls zum fließen brachte und wegspülte. Der Schriftgelehrte versuchte etwas, was er sonst nie tat. Er versuchte an nichts zu denken. Nie wäre er auf die Idee gekommen seinen Kopf einmal frei von Gedanken haben zu wollen, aber jetzt kam es ihm vor als wäre es das einzige, was ihm helfen könnte. Erneut seufzend nahm er einen weiteren Schluck aus dem Becher und hoffte, dass die oberste Feuermagierin ihm den Vertrauensbruch verzeihen konnte.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline

    vor ein paar Stunden

    Klopfen an einer Tür.
    Nicht wirklich ungewöhnlich für einen Hauptmann, sollte man eigentlich meinen, doch in dieser Situation war es höchst ungewöhnlich, denn er befand sich nicht in der Position hinter der schweren Tür, auf einen bequemen Stuhl gebettet, den Besuch 'herein' zu bitten, sondern war derjenige, der vor der Tür stand. Vor der Tür seines Vorgesetzten.
    Allerdings erscholl kein mehr oder minder freundlicher Ruf, der zum Einlass aufforderte, sondern urplötzlich und ohne Vorwarnung öffnete sich die Tür und heraus streckte sich der Kopf irgendeines Ordensbruders, der wohl als Hagens Sekretär eingestellt wurde.
    „Tritt ein, Hauptmann Flarke.“, wurde er aufgefordert und sogleich wurde die Tür zur Gänze geöffnet, sodass er sich in den Raum begeben konnte. Und kaum war er drin, war die Tür hinter ihm auch schon wieder zu und er befand sich im Vorzimmer zu Lord Hagens Büro. Der Stadtkommandant benötigte dies, denn zu ihm kam wirklich jeder Depp mit irgendeinem vollkommen nichtigen Anliegen – und gerade in Zeiten wie jetzt, da sich der König entfernte – und haufenweise Leute mitnahm, die Flarke jetzt natürlich fehlten... - war hier alle Hände voll zu tun.
    Doch er war nicht herbeordert worden, um im Vorzimmer zu warten, denn der Ordensbruder schritt um ihn herum und öffnete dann auch die zweite Tür, die in das eigentliche Arbeitszimmer des Paladins führte.
    Und dort saß er dann auch, hinter seinem Schreibtisch, wie Flarke ihn kannte.
    „Innos zum Gruß, Sir.“, erhob der Hauptmann seine Stimme und wartete dann, sich einmal an die Protokolle haltend hinter Tür, die sich mittlerweile hinter ihm geschlossen hatte.
    „Innos zum Gruß, Hauptmann Flarke.“, grüßte der Paladin zurück und bot ihm während dessen mit einer Geste den Stuhl an, der sich vor dem aufgeräumten Tisch befand.
    „Wie du weißt, haben wir hier in Thorniara einiges an Verstärkung erhalten.“, eröffnete der Paladin ziemlich direkt das Gespräch. Der Hauptmann beschränkte sich einfach ein Nicken, schließlich war das eigentlich redundant. Selbstverständlich wusste er davon, was wäre er für ein Hauptmann, wenn er nicht einmal das mitbekommen hätte?
    „Und so viele Soldaten mehr ziehen für gewöhnlich Änderungen in der Kommandostruktur nach sich. Einige von diesen sind schon erfolgt. Wir haben die Kompanien neu eingeteilt und zugeteilt und vieles mehr. Nur eine wesentliche Sache ist noch nicht vollzogen worden: Ich habe den Oberbefehl über die Stadtwache noch nicht mit allen Konsequenzen und Formalia vergeben – denn ich wollte sicherstellen, dass dieser in guten Händen ist.“
    Entweder bin ich befördert oder degradiert., schoss es Flarke unweigerlich durch den Kopf, denn so vage, wie der Stadtkommandant das beschrieb, konnte er es nicht wirklich feststellen. Sein Gefühl sagte ihm, dass er seinen Job hier auf der Insel gut machte, aber das musste nicht bedeuten, dass Hagen zu dem selben Schluss kam. Immerhin waren in seiner Amtszeit auch schon etliche Schlachten, die er mit kommandiert hatte, verloren gegangen.
    Gespannt blickte der Hauptmann zu seinem Gegenüber, der ihn gründlich musterte – und von Lord Hagen wollte man nicht unbedingt gemustert werden, das war kein Vergnügen. Aber Flarke weigerte sich, die Nachfrage zu stellen, die die Wahrscheinlichste wäre – wie sich sein Vorgesetzter entschieden haben mochte – und blickte seinerseits schweigend über den Schreibtisch, wobei er – einigermaßen erfolgreich – dem Blick des Paladins standhielt.
    „Ich habe festgestellt, dass er es ist und möchte ihn auch belassen wo er ist.“, wurde er schließlich nach einer höchstwahrscheinlich objektiv gesehen relativ kurzen, subjektiv aber äußerst langen Zeitspanne erlöst.
    „Und das heißt für dich konkret, dass du sowohl deinen Posten als Hauptmann einer Kompanie behalten wirst, aber auch, dass du den Oberbefehl erhalten wirst, über alle Kompanien, was dich hiermit zu einem Obristen der königlichen Armee macht.
    Du kannst dich glücklich schätzen, nur wenige haben diesen Rang inne und sind keine Mitglieder des Ordens.“
    Die Erleichterung musste dem Hauptmann – vor der amtlichen Beförderung würde er das bleiben - wohl durchaus anzusehen sein, denn Hagen gestattete sich ein Grinsen, bevor er wie gewohnt ernst fortfuhr: „Das birgt selbstverständlich zum einen weiterhin die Pflicht, sich voll und ganz um die Belange der Stadtwache zu kümmern – so, wie du dies zu Zeit vorbildlich umsetzt – aber auch, um neue Stellvertreter zu bestimmten, denn es wird weiterhin Leute brauchen, die dich in deinen Tätigkeiten unterstützen, die dich vertreten und auf die du dich – und damit auch ich mich – vollständig verlassen kannst.
    Das Recht, die von dir auserwählten Kandidaten in ihre Posten zu setzten, liegt einzig und allein bei dir. Ich erbitte nur um eine Information.“
    „Die Ihr selbstverständlich erhalten werdet.“, entgegnete Flarke.
    Er, ein Oberst? Trotz seiner Haltung zu Innos und König?
    Er würde eine Weile brauchen, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen.
    „Und ich erwarte von dir besondere Anstrengungen angesichts einer Verkleinerung meiner Truppen, hervorgerufen durch den Jagdausflug unserer Majestät. Es darf in seiner Abwesenheit nicht das kleinste Zeichen der Schwäche von Thorniara ausgehen und dafür sind alle nötigen Vorkehrungen zu treffen.“
    Flarke verkniff es sich, zu salutieren – das war etwas, was er schon immer gehasst hatte, auch wenn er es früher pflichtschuldend getan hatte. Hier in diesem Rahmen musste er nicht so weit gehen.
    „Ich werde alles Menschenmögliche unternehmen.“, versicherte er dem Paladin.
    „Davon gehe ich aus.“, antwortete Hagen kurz und knapp, was den Druck auf Flarke nicht gerade verminderte.
    „Du wirst mit rechtzeitiger vorheriger Information von meiner Seite einen großen Appell ins Leben rufen, auf dem ich dir die Urkunde feierlich überreichen werde. Stelle ich darauf ein, im gleichen Atemzug die vakanten Posten zu besetzten.“
    „Wird gemacht.“
    Was wiederum hieß, dass er sich eigentlich sofort darum kümmern musste...
    „Das war alles, du kannst gehen.“, entließ in Lord Hagen schließlich, woraufhin sich der frisch beförderte beherrschen musste, nicht allzu erleichtert das Arbeitszimmer zu verlassen. Anscheinend lief hinter den Kulissen noch weit mehr, als er ahnte, denn so angespannt hatte er Hagen selten erlebt...

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    Provinzheld Avatar von Vielor
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    Vielor ist offline
    Was würde das blos werden? Eigentlich hätte Vielor in wenigen Minuten zu seinem zweiten Wachgang an diesem Abend aufbrechen sollen. Doch stattdessen wurde ihm mitgeteilt, dass er sich unverzüglich in Mansks Büro melden sollte, die Streife würde jemand anderes übernehmen. Wohl war Vielor bei dem Gedanken, jetzt noch so dringend in das Büro des Oberst gerufen zu werden nicht, doch Befehl war nun einmal Befehl.
    Mit leicht mulmigen Gefühl klopfte der Fischer an die Bürotür und trat nach einem „Herein“ durch selbige (selbstverständlich nicht ohne sie vorher zu öffnen).
    „Ahh ja, der Fischer“, begrüßte Mansk Vielor.
    „Guten Abend Herr Oberst, Ihr habt nach mir geschickt?“
    „Ja genau, du hattest bei deiner Rekrutierung angegeben Fischer zu sein, ist das korrekt?“
    „Ja, das ist korrekt.“
    Was hatte denn nun der Beruf mit seinem Dienst bei der Stadtwache zu tun?
    „Hast du schon einmal auf einem Schiff angeheuert?“
    Vielor verstand nicht ganz, worauf der Oberst hinaus wollte und antwortete:
    „Ja, deshalb bin ich ja hier, ich habe Schiffbruch erlitten.“
    „Stimmt, da steht es ja auch, sehr gut.“

    Ohne ein weiteres Wort der Erklärung nahm der Oberst ein frisches Blatt Papier, legte es vor sich hin und begann mit gesenktem Kopf Buchstaben nieder zu kritzeln. So recht verstand Vielor noch immer nicht, was diese Vorladung bezwecken sollte. Waren Lücken in den Akten aufgetreten?
    Nach einer gefühlten Ewigkeit steckte Mansk den Federkiel zurück ins Fässchen, pustete kurz die restliche Tinte trocken und faltete danach das Schriftstück. Mit einer Kerze träufelte er einige Tropfen Siegelwachs auf die Überlappungsstelle der Ecken und ließ anschließend einen seiner Stempel auf die heiße Flüssigkeit knallen.

    „Hier nimm“, sagte der Oberst und hielt Vielor den versiegelten Brief entgegen. „Packe deine Sachen zusammen und melde dich morgen beim Kapitän der Viktoria. Dieser Brief besiegelt deine Überstellung in seine Crew. Achte darauf, ihn unversehrt zu übergeben. Und nun geh, ich habe zu tun.“
    „Jawohl!“, antwortete Vielor und verließ das Büro des Oberst. Ein wenig ungewöhnlich erschien ihm diese Überstellung schon. Es wurde kein Grund genannt, er wurde nicht gefragt und vor allem fand sie unheimlich kurzfristig statt. Doch wie hieß es so schön: Befehl ist Befehl. Und Vielor hatte keinen Grund, den Befehl in Frage zu stellen, sondern konnte sich stattdessen darüber freuen endlich wieder auf See zu dürfen.

  19. Beiträge anzeigen #359
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Es war eine klare Nacht, kühl, regnerisch und feucht. Die abstehenden Pflastersteine der Straße waren Nass und schimmerten deshalb deutlich im Hellen Licht der Sterne. Im selben Moment hallten Stiefelschritte über den Weg. Eines Nachts auf den Straßen von Thorniara wanderte nämlich der pfiffige Schneider Felix entlang des Handwerks und Händlerviertels. Zerzaust von der harten Woche und demotiviert war er auf der Suche nach Arbeit. Einige Leute in feinen Westen und edlen Hemden agierten, trotz der Uhrzeit, noch immer auf den Plätzen.


    „Mh, Goldmünzen“ dachte er, und witterte dabei den hauch von Glückseehligkeit der ihn erwartete sobald er sich bei jemandem revangiert hatte. Fester Sold wäre für seine Situation sicherlich besser als ständig unter Existenzangst zu stehen.
    Er hielt einen Moment inne und dachte über sein Gepäck und sein Geld nach. Darauf hin schnappte er sich sein Geldbeutelchen um zu sehen, was sich noch darin verbarg. „Spinnenweben“ seufzte er.
    In just jenen Moment nahm er eine Disskussion zwischen zwei Händlern war. Was konnte dass nur bedeuten? Promt trieb ihn seine Neugier zu jenen fein ausgeschmückten Marktstand, von dem die Disskussion auszugehen schien. Die Händler und Ansässigen Bürger dieser Stadt schienen allgemein sehr Kreativ im Umgang mit Holz und Stoff zu sein. Denn ihre Unterstände aus Holzpfählen und Stoffbedachungen die an ihren Häusern gestützt wurden, schienen Teils sehr Ausgefallen zu sein. So erblickte Felix zum Beispiel Stickereien von Tieren oder Handwerksgegenständen sowie Decken und Stoffe mit farbenprächtigen Mustern. Ein wahrer Augenschmaus! Nun wandte sich der selbst ernannte Schneider allerdings wieder den beiden Männern im Schein der Fackeln zu, die nun deutlich verärgerter zu sein schienen.
    Geändert von Felix (04.11.2012 um 09:13 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #360
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Es war nicht leicht gewesen, den König an Bord der Victoria zu bringen. Der Weg von der Zitadelle bis zum Hafen führte durch viele Straßen und Gassen. Das Problem dabei war, dass der Monarch in seinem jetzigen Zustand keinesfalls von den einfachen Bürgern gesehen werden durfte. Es hätte der Moral einen herben Schlag versetzt und die Position des Königreiches gefährdet. Das war die Gefahr, wenn sich die Macht eines Reiches auf einen einzigen Mann konzentrierte.
    Rhobar ungesehen zum Schiff zu bringen, stellte auch deshalb eine Herausforderung dar, weil der König nur sehr widerwillig Ratschläge annahm. Ihm zu sagen, er müsse bei Nacht und Nebel zum Schiff schleichen, konnte Françoise von vornherein vergessen. Er war immer noch der König und so musste sie ihn auch behandeln.
    Glücklicherweise wurde es inzwischen wesentlich früher dunkel. Durch eine ausgeklügelte Planung war es der Priesterin am Vortag gelungen eine Passage von der Zitadelle bis zum Hafen zu organisieren. Loyale Soldaten hatten dafür gesorgt, dass sich niemand auf diesem Weg befand oder auch nur in die Nähe gelangte. Gleichzeitig hatten sich Françoise und ein Kader treu ergebener Ritter gemeinsam mit dem König auf den Weg gemacht. Es hatte seine Zeit gedauert, bis sie endlich am Hafen angelangt waren, doch es war geglückt.
    Jetzt stand die Priesterin auf dem Oberdeck der Victoria und beobachtete, wie allmählich die letzten Vorräte an Bord gebracht wurden. Um die Illusion aufrecht zu erhalten, dass der König zu einem Jagdausflug aufbrach, bedurfte es selbstverständlich allerhand. Auch was Helfer anbelangte. Köche, Mägde, Kammerdiener, Vorkoster und so weiter und so fort. Selbst Schneider und Tischler. Für den Fall der Fälle. Natürlich durfte es auch auf Seiten der Geistlichkeit nicht fehlen. Jeffrey, Leonard und Mary begleiteten die oberste Feuermagierin.
    Der Kapitän hatte Françoise versichert, dass sie in den späten Abendstunden lossegeln konnten. Für sie bedeutete das, es war noch ein bisschen Zeit. Sie ließ Jeffrey zu sich kommen.
    »Du hast mich rufen lassen?«, sagte der Feuermagier und verneigte sich vor der Priesterin.
    »Ich möchte, dass du Lopadas suchst und ihn auf das Schiff beorderst.«
    »Selbstverständlich, wie du wünschst!«

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