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Da Yared nicht sofort antwort gab und stattdessen Manuele das Wort ergriffen hatte, wandte oder eher schwankte sich Scorp dem anderen Nordmarer zu.
"Der Yared da..." dabei klopfte er diesem unsanft auf die Schulter "Der hat mir auf seinem Schiffischiff gezeigt wie man auf dem grossen Wasser zeugs macht, sodass das Schiff nicht untergeht!" stammelte der Hüne erklährend und versuchte dabei möglichste Weise zu klingen.
"Dadas Drachenboot wird Feuerspeiend in Vengard einfahren und...und diese Röcke tragenden Mädchen über den Haufen fahren!" meinte der Hüne beschwipst "Unund ich werde vorne am Bugg steheen und laut lachen! hahaahaaha!" hmm scheinbar hatte er am schluss doch noch einen Schnaps bestellt, von Bier war er normalerweise nicht ganz so betrunken wie er es im Moment gerade war. Aber egal, es war schön.
"Trinkwa noch ne Runde?" meinte er zu den beiden während er sie herzlich mit je einem Arm an der Schulter packte und gegen den Tresen wandte.
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Er ging tatsächlich in Richtung des großen Waldes der bei den nördlichen Wasserfällen lag, doch schon lange bevor die beiden dort ankamen stoppte er und drehte sich um und deutete auf eine Bank, auf welche er sich setzt.
"Und bei soeinem alten Brummbären arbeitest du freiwillig?", er wusste nicht recht, ob er sie für diese Person bemutleiden, für ihre Entscheidung loben sollte oder ob er über die Witze lächeln sollte, die sie sich vielleicht zuweilen auf Lugdrubs Kosten hin machte.
"Tja also du fragst dich bestimmt, wofür ich den Spaten brauche. Ich brauche ich wirklich, aber das ist eigentlich eine Sache, die dich vielleicht etwas schockiert. Ich habe, als ich einige Monate direkt nach dem Ende des Krieges, hier ankam aus dem Dorf eine Kiste gestohlen und dort meine Kleidung und Rüstung verstaut und die Kiste vergraben."
Ihm fröstelte und er fuhr Cécilia mit der einen Hand, die er in der Tasche gehabt hatte über die Wange um zu fühlen, ob ihr sehr kalt war und um ihr eine Schneeflocke weg zu wischen, die sich dort ein Plätzchen gesucht hatte. "Das ist jetzt schon Jahre her und sagen wir einfach, dass ich erst jetzt richtig auf dem Festland angekommen bin. Ich will gucken, ob die Rüstug noch da ist. Wenn sie das noch ist und wenn ich es schaffe, will ich sie von einem Rüstungsschneiderer reparieren lassen. Naja wie auch immer, Du solltest es sowieso wissen, dass ich ein Dieb bin, aber immerhin bin ich ein ehrlicher Dieb... Meistens zumindest."
Er schaute Cécilia an und bedeutete, dass er weiter gehen wollte. Wohin, das wusste er noch nicht. "Das schockiert dich doch hoffentlich nicht?"
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Über diese Enthüllung musste sie erst nachdenken. Sie selbst hatte Gewissenskonflikte damit, sich als Diebin durchzuschlagen, aber sie hatte nie darüber nachgedacht, ob diese Konflikte auch dawären, wenn es um eine andere Person ging. Letztendlich war es Oparilames' Entscheidung, ob er es unmoralisch fand, Menschen zu bestehlen ...
"Ich habe damit keine Probleme", sagte Cécilia und lächelte scheu. "Mein Lieblingshandwerk ist es nicht, aber wenn es dein Beruf ist, so ist es deine Sache. Ich könnte mir nicht vorstellen, selbst Leute zu bestehlen."
Sie ging weiter, folgte ihm. Tatsächlich, so stellte sie fest, freute sie sich, dass er nicht nur diese Kleiderbesaß, die er am Leibe trug, sondern vielleicht noch eine (wenn auch unpassende) Rüstung. Der Wald war duster, Schnee rieselte von den Bäumen, durchnässt ihr Haar beim Schmelzen. Sie spürte noch immer, wo er ihr über die Wange gestrichen hatte, so sanft ...
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Hatte wohl nicht so grossen Sinn gemacht ihn zu Fragen, er war so besoffen dass er kaum noch richtig reden konnte. Aber Vielleicht hatte er einen Kameraden gefunden mit dem er das Schiff bemannen konnte. Manuele hatte sich nämlich schon seit einiger Zeit Gedanken darüber gemacht Drakk zu fragen ob er als Offizier auf dem Drachenschiff dienen durfte. Natürlich musste er dazu noch ziemlich viel lernen, das machte ihm aber nichts aus. Als kleiner Junge in Khorinis hatte er immer den grossen Seglern der Paladine nachgeschaut, in der Hoffnung selbst einmal auf so einem Schiff zu segeln. Die drei tranken noch mal eine Runde, diesmal von Scorp spendiert.
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"Beruf", Oparilames lachte. " das ist, was mir meine Ersatzmutter beigebracht hat um zu überleben."
Ersatzmutter, das klang so abwertend, so dreckig, dabei meinte er es garnicht so. "Aber andererseits wurde ich zu Aufrichtigkeit, Toleranz und anderen guten Dingen erzogen, man könnte mich einen gentleman Dieb nennen.".
Sie eilten weiter, denn es war kalt, aber auch musste er aufpassen, dass er nicht ausrutschte und mit der Fackel stürzte oder gar in den Spaten fiel, den seine Begleiterin trug.
Als sie am See bei den Wasserfällen ankamen fragte Oparilames, ob sie nicht zurückkehren wollte, der Weg war noch weit in den Wald hinein und wer konnte sagen, dass er keine falsche Richtung einschlug und in die Irre ginge?
Doch Cécilia wollte mitkommen und so ließ er sie mitgehen, das war ihre Sache und vielleicht wäre es ja garnicht so falsch, wenn er nicht alleine durch den Wald ging.
Ein gutes hatte der Wald ja: Es wehte dort kein eiskalter Wind, sondern höchstens hie und da ein Lüftchen. Trotzdem hatte man auf Unebenheiten im Boden und Wurzeln zu achten, doch die Fackel hielt und war eine große Hilfe.
Manchmal, wenn einer von beiden eine Pause brauchte, stieß Oparilames den Spaten, sogut er es konnte in den gefrohrenen Boden, was jedoch nur selten klappte. Er wollte Cécilia etwas zum Anlehnen anbieten, damit ihre Kleidung nicht allzu schmutzig wurde, doch nach einigen Malen gab er es auf und sie lehnten sich an einen Baum oder Rücken an Rücken.
Nachdem die beiden merkten, dass sie durchgefrohren waren beschloss Oparilames einfach ein Feuer zu entfachen. Das war leichter gesagt als getan, aber mit vereinten Kräften schafften sie es ein Feuer im Wald zu entfachen.
So saßen sie da und wärmten sich. "Es ist jetzt noch etwas halbsoviel Weg, wie wir ihn schon gegangen sind." sagte Oparilames nur und blickte sie fragend an.
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Es war kalt, ja, aber so wirklich störte Cécilia sich daran nicht.
"Ich komme trotzdem mit. Noch etwa halb so viel Weg, danach die gesamte Strecke an Weg -- das werde ich schon überleben", behauptete sie, doch Oparilames schaute sie skeptisch an. "Nun gut, falls du befürchtest, ich könnte zwischendurch erfrieren, oder du dein Versteck einfach nur geheim halten möchtest, kann ich genauso gut hier warten."
Während sie so darüber nachdachte, stellte sie fest, das dass wohl die beste Lösung wäre. So würden sie nicht beide auf dem Rückweg erfrieren, sondern konnten sich vorher noch am Feuer wärmen.
"Kommt du mit oder nicht?", fragte er schließlich.
"Ich bleibe", erwiderte Cécilia. "Dann kannst du dich vor dem Rückweg noch am Feuer wärmen."
So war es also. Er stand auf und ging weiter, verfolgte weiter den Weg zu seiner Kiste. Cécilia hingegen langweilte sich mehr, schürte ab und an das Feuer und horchte auf den Wald. Von der Arbeit des Tages, so stellte sie fest, war sie erschöpft und müde. Das Feuer war warm und verlockend, doch sie riss sich zusammen. Da war noch der Rückweg und es war kein kurzer Weg.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, fünf Eulenschreien und einem Kaninchen, das durch die Büsche gehoppelt war, kam er endlich zurück, verfroren, aber anscheinend erfolgreich.
"War alles noch da?", fragte Cécilia, als er an das Feuer niedersank.
"Ja, aber der Zustand ... der Rüstungsschneider wird gute Arbeit leisten müssen", entgegnete Oparilames und wärmte sich.
Nach einer Weile löschten sie das Feuer und zogen zum Schuppen zurück. Der Weg kam ihr sehr lang vor ... Als sie den Schuppen erreichten, taumelte Cécilia, so steifgefroren waren ihre Beine, so müde war sie mittlerweile. Sie nahm den Spaten und die Fackel entgegen, um den Spaten an die Schuppenwand zu lehnen und mit der Fackel den Ofen zu entfachen. Oparilames war sichtbar besorgt, er stützte sie, brachte sie zu ihrem Lager.
"Das wäre nicht nötig gewesen", murmelte sie müde.
"Und ob es das war", erwiderte Oparilames.
Wo er blieb, was er tat, konnte Cécilia nicht weiterverfolgen, denn der Schlaf übermannte sie einfach.
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Grüne Krähe
Bevor sie kurze Zeit später die Grüne Krähe verließen mussten der Kapitän und Manuele den Hünen, der sich wie eine aufgescheuchte kopflose Gans bei hohem Seegang aufführte, nur dass er anstatt zu gackern und zu krähen, vor sich hin lallte und schnatterte wie ein kampflustiger Goblin, noch die Treppen hinauf zu dessen Zimmer stützen.
Zum Glück hatte der Hüne in seinem Suff nicht daran gedacht Uglatz Fettwampes Tochter öffentlich einen Heiratsantrag zu machen, aber es hatte wirklich nicht viel gefehlt, bevor der Alkohol ihn überwältigt hatte. Der Kerl musste wahre Unmengen von Aidars Bier in sich hinein geschüttet haben.
Nachdem sie ihn mit vereinten Kräften wie einen nassen Sack auf sein Bett gehievt hatten, hatte Scorpion heftig zu schnarchen angefangen.
Es war geradezu eine Erholung nach den mit Biergestank erfüllten Schankraumdämpfen die kalte Nachtluft in den Lungen zu spüren -zumindest bis die Kälte anfing die Lungenflügel schmerzen zu lassen.
"Nun denn, Manuele, eine geruhsame Nacht.", verabschiedete er sich von dem sympathischen jungen Mann und meinte mit einem Nicken hinauf zum Obergeschoss des Wirtshauses, "Ich werde morgen nochmal nach ihm sehen und dafür sorgen, dass sein Kopf in einen Bottich mit eiskaltem Wasser gesteckt wird. Wenn du bezüglich deiner Jägersuche noch irgendwelche Probleme haben solltest, frag in der Wassermühle nach mir oder Ijan."
Der Kaptiän grinste in seinen Bart als er daran dachte wie es dem armen Manuele wohl in den Fängen Mandys ergehen mochte, dann aber zog er seinen langen Seemantel enger, rückte den Dreispitz zurecht und verschwand immer noch Pfeife rauchend in einer Gasse, die zum Kai hinunter führte, während sich Manuele auf den Weg zu seinem Nachtquartier machte.
Einsam stapfte der Lagermeister zu seinem schiffbaren Zuhause und machte sich Gedanken, wo der Kontaktmann wohl abgeblieben war, den er eigentlich hatte Treffen sollen, als ihn eine Stimme von hinten aus den Schatten zwischen den Häusern ansprach.
"Guten Abend. Man sagte mir, ich solle Euch heute Nacht aufsuchen, Käpt'n Yared."
Der Sappeur fuhr herum und wurde eines mittelgroßen etwas untersetzten Kerls gewahr, der augenscheinlich sehr heruntergekommen war und nach gekochtem Kohl stank. Sein langes zotteliges Haar unter schied sich im zustand kaum von dem Mantel, der wohl ursprünglich, vor seiner Behandlung durch einen ziemlich schmutzigen und ungesunden Alltag, wohl aus hellbraunem Leder gewesen sein mochte.
Der Lagermeister brauchte nicht lange um sich wieder zu fangen.
"Dich schickt ...?"
"Mein Herr ist bekannt unter vielen Namen. Euch dürfte er als der Krüppel von Trelis bekannt sein. Er sendet Euch übrigens dies.", die finstere Gestalt streckte ihm einen prall gefüllten Lederbeutel entgegen, "Er meinte, Ihr hättet es gerne wieder und einen schönen Gruß von Grok'buzs soll ich ebenfalls entrichten."
Yared öffnete das Säckchen und besah sich sinnierend die Dukaten, die er vor nicht allzu langer Zeit in Trelis als Tribut entrichtet hatte.
"Gut, den Wahrheitsgehalt deiner Worte hast du nun bewiesen. Aber solltest du mich nicht in der Taverne aufsuchen?"
"Zu viele Menschen, zu viele Ohren. Die Freunde des Geheimnisses sind Einsamkeit und Schatten."
"Wovon sollst du mir berichten?"
"Das wurde mir nicht mitgeteilt. Ich soll Euch nur diesen Brief aushändigen.", sagte der im Schatten verborgene, dessen Gesicht nicht zu erkennen war, und zog ein versiegeltes Pergament aus seiner Manteltasche, bevor er, "Gehabt euch wohl.", meinte und wieder in einer Seitengasse verschwand.
Der Kapitän der Maera setzte seine Weg fort, er würde das Dokument nachher lesen in seiner Kajüte.
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In Silden
„Mist...“ er hatte verschlafen, das Bier hatte ihn in seinen verwirrten Träumen eingesperrt. Jetzt war es schon fast Mittag, er sollte doch die Jäger am frühen Morgen aufsuchen. Zu spät, aber vielleicht hatte er ja Glück und einer der Waldläufer war in Silden, für Einkäufe oder so, geblieben.
Die Nacht hatte Manuele in der Grünen Krähe verbracht, in einem schön gemütlichem Bett. Er zog seine Arbeitskleider an, darüber den Schwarzen Mantel, schallte den Waffengurt um und verliess das Zimmer.
Der Schankraum war fast leer, von Scorp keine Spur, der war sehr wahrscheinlich noch in den Federn. „Egal. Hatte eh keine Lust mit einem versoffenen, herumzulaufen,“ dachte sich Manuele und trat in die Sonne. Das Wetter hatte sich ziemlich gebessert, die Sonne strahlte, es sah aus als ob ganz Silden glitzerte. Schnellen Schrittes ging er nun zur Mühle, auch wenn er sich keine grossen Hoffnungen mehr machte.
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Neuer Tag und nichts hatte sich geändert. Arschkalt, über den gefrorenen See pfiff ein kalter Wind und ab und an kam die Sonne raus. Dazu wie immer diese Pflichten und noch mal Pflichten. Ornlu sehnte sich nach einer Zeit, wo er mal Ruhe hätte, es warm wäre und alles mal so wäre wie er es sich wünscht. Doch bis dahin konnte er grün werden und sich Ornuk der Ork nennen.
Er wartete schon seit ein paar Momenten hier an der Wassermühle und ein paar Botengänger hatten sich schon hier und da gesammelt. Das erkannte man am übertriebenen Gepäck der Leute.
Wie konnten die denken, dass man mit so viel Kram an sich Bote sein konnte?
Waren wohl Königstreue oder so ein Mist. Dabei wären die wohl am ehesten zu entbehren. Der Botengang hatte zum einen seinen offiziellen Sinn. Zum anderen aber auch einen Inoffiziellen. Was machten die Lager. War Torn mit Oberon am paktieren? Was dachten Porgan und Arakos? Bestand die Gefahr, dass Arkantos oder Oberon die Boten abfangen würden? Oder Varek? Dann war es allemal gut, dass kein zu wichtiger Waldvölkler dabei wäre. Eine Geisel war das Unnötigste was es gab.
Mit müden Nicken grüßte er die schon gesammelten und wollte warten bis noch ein paar dazu kommen würden. Anfangen konnte er aber schon mal.
"Hey du. Wie heißt du und was bist du hier in Silden?", fragte er und musterte den Typen. Für den Botengang und für das Waldvolk wirkte der Typ weniger passend. Vielleicht konnte er aber überzeugen. Ornlu hörte es sich an, während andere wieder dazu kamen.
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Lustlos schlenderte die junge Frau durch die Straßen Sildens. An ihren Fingern strahlten ungewohnt prächtig zwei Ringe, die die junge Frau in ihrem Häuschen zwischen dem anderen Kram von Sanguine gefunden hatte. Eine gewisse Anziehung besaßen diese zwei Gegenstände. Ungewöhnlich schön und irgendwie passend an ihren Händen stellten sie etwas Schönes zwischen dem ekligen, braun gewordenen Matsch in den Straßen, dar.
Mit mürrischem fast zickigem Wesen an diesem Tag, gingen ihr die Temperatur und das trübe Wetter allgemein sehr auf die Nerven. Die Sonne fehlte, der Duft von Blumen und wo war Ornlu?
Immer wieder fiel ihr Blick auf die Schmuckstücke, sodass sie nicht einmal die kleine Menschenansammlung bemerkt hätte, wenn von dort nicht so ein unheimliches Geschnatter ausgegangen wäre.
Aufmerksam beobachtete sie einen Moment die Situation, bevor sie sich näherte, um zu Sehen was dort los war.
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"Hmm. Bei Aidar ausgeholfen und für einen Meister Dru für die Druiden oder so, gearbeitet.", fragte Ornlu nach und dachte sich seinen Teil. Der Typ bejahte und wirkte langsam unsicher, je länger Ornlu diesem in die Augen starrte. Der Typ ahnte wohl gar nicht wer Ornlu war und hielt ihn für einen gemeinen Waldläufer.
"Was sagst du dazu, dass es keine - wie sagtest du - ...Druiden gibt? Und einen Dru kenne ich nicht. Du Parn?", fragte Ornlu und bekam die Antwort die er wollte, bevor die Blicke sich nun wieder auf den Typen wandten. Dessen Blick resignierte, er atmete schwerer.
"Mit Lügen kommst du bei uns nicht weiter. Verlass besser Silden, bevor man noch hinterfragt wieso du gelogen hast.", warnte der Druide und sah wie der Rest zu, wie der Kerl davonrannte.
"Vielleicht ein Königstreuer oder Rebell, die wollen alles über uns wissen. - Ich warne jeden der sich für den Botengang meldet. Ihr geht mit diesem Weg auch etwas ein, was euch an das Waldvolk bindet. Verrat wird aber auch bei uns mit dem Tode bestraft und bisher bekamen wir jeden - bis auf Varek. Wer sich also nicht sicher ist und lieber nur Sildener bleibt...der geht jetzt.", warnte Ornlu noch einmal alle. Danach sollte Parn die Leute ausfragen und Ornlu hörte zu.
Doch als da ein zu vertrautes Gesicht erschien, musste er dann doch das ausfragen übernehmen.
"Wo kommst du her?! Und was hast du in Silden bisher gemacht? Sag es mir oder... - Und woher die Ringe. Du bist verheiratet...?", fragte der Druide erst freudig und gespielt überdominant, bevor er dann doch etwas überrascht war. Woher sollte er auch wissen was Ringe sonst so bedeuteten, er hatte noch nie einen gehabt oder verschenkt.
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"Was machst du hier, Ornlu? Gehts dir wieder gut?", fragte sie den Druiden und überging seine Spielchen, die ihr wie heute sowieso alles, ebenso auf die Nerven gingen.
Menschen kamen und gingen und informierten sich am schwarzen Brett über die neusten Geschehnisse und ließen sich wohl von Ornlu mehr aber von Parn aufklären.
"Was gibts Neues und wo hast du gesteckt?", sprach sie weiter in fast vorwurfsvollem Ton.
Eigentlich war es ja nur die letzten Tage, die eine innere Unruhe in ihr ausgelöst hatten und sich auf ihre Stimmung niederschlugen. Sie drängte sich an Ornlu vorbei, um selbst nachzulesen, da er wohl nicht ganz Verstand, dass sie heute nicht so spaßig aufgelegt war.
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Eisiger Wind wehte dem Sumpfopa ins Gesicht, als er versuchte sich aufzurichten. <Scheiß Kälte!>, dachte er.
Der Dieb der seit Jahren nichts mehr richtig gestohlen hatte, war in der Nacht nicht im Bootshaus geblieben sondern gegangen, wie es sich für einen braven Freund einer jungen Frau gehörte, der wusste, dass ein alter Mann im selben Haus wohnte, wie die junge Frau. Außerdem, das hatte er sich gesagt, hätte er ihr sowieso keinen Gefallen getan, wenn er da geblieben wäre, da sie einfach Schlaf brauchte und ziemlich müde gewesen war. So war er also wieder in die Nacht verschwunden und hatte sich einen Platz für die Nacht gesucht.
Seine erste Wahl war natürlich die grüne Krähe gewesen, doch irgendwann hatte man ihn hinausgeworfen da er einfach nur da gesessen hatte, nichts bestellt und auch kein Zimmer gemietet hatte. <Wie denn auch?>, hatte er mit einem Anflug von Sardonismus gedacht.
Die letzendliche Wahl fiel auf eine eingestürzte, zum Teil steinerne Wand eines Hauses, die in einer Senke lag und so gut vor dem Wind schützte. Er hatte sich mit seiner aus der selben Nacht zurückerlangten Robe zugedeckt und dort geruht. Er wusste nicht, ob er tatsächlich geschlafen hatte, er konnte sich nur an die Kälte erinnern, an die Kälte die ihn auch jetzt noch umgab, ihn sogar durchströmt hatte.
Er hatte versucht wach zu bleiben, hatte seine Finger und Hände in seiner Kleidung so oft wie möglich bewegt, damit sie ihm nicht erfrohren. Irgendwann hatte er kaum noch Kraft dazu gehabt, einzig einige tröstliche Gedanken konnten die Kälte bekämpfen.
Er versuchte sich wie gesagt aufzusetzten, es war schon lange Tag, doch irgendwie hatte er es nicht geschafft sich zu erheben oder hatte er nur nicht bemerkt, dass der Tag die Nacht verdrängt hatte?
Er war durchgefrohren und seine Finger fühlten sich an, alsob sich in den Gelenken Eiskristalle gebildet hätten. Ein Gefühl wie Sand zwischen den Zähnen, das war es, womit man es vergleichen konnte.
Mühsam schaffte er es sich langsam "aufzurichten" und robtte dann also, auf den Knien und sich mit den Händen abstoßend vondannen.
Sein Ziel war die Taverne, wo er sich ersteinmal aufwärmen wollte, eher er wieder in die Kälte ging um sich über diese Botensache zu informieren.
Die Wärme der Krähe war erstmal ein kleiner Schock für ihn und er stand erstmal, die dreckige alte Rüstung über die Schultern gelegt, eine Zeit lang direkt am Eingang. Nur langsam näherte er sich dann dem Inneren der Taverne und ging erst ganz zuletzt zu einer Wärmequelle.
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Na die hatte wohl heute nicht wirklich das Sonnenscheinlächeln drauf. Was wohl los war. Es erinnerte an Jail wenn, sie irgendwie anders roch und über schmerzen klagte - dann war die auch zickig wie sonst was und im Bett mehr machen wollte sie mal gar nicht. Kopfschmerzen und sowas.
Ornlu schnupperte leicht in etwas Abstand und versuchte zu deuten ob sowas auch bei Suzuran los war. Oder waren es die Ringe? Ornlu kannte die Geschichten über Ringe die einen wahnsinnig machten, die Besitz über einen übernahmen und dunkler Natur waren.
Es war vielleicht möglich und Ornlu wäre nicht Ornlu, würde er der Sache nicht nachgehen. Parn sollte weiter machen. Ornlu stellte sich neben sie und beäugte die Ringe.
Sie indes las da am Anschlag. Er wusste gar nicht, dass sie es konnte. Verriet das nicht mehr über sie? Kam sie doch aus gut bürgerlichen Verhältnissen?
"Wie du siehst geht es mir gut und ich gehe ein paar Pflichten nach. Noch fehlt es mir etwas, aber es wird besser. Bald hab ich wieder meine gesamten Kräfte... - Ich musste die letzten Tage in die Wälder. Ruhe und Rat finden. Ich sah deine Hütte...wo schläfst du jetzt? Und willst du da mit, wenn du es denn gerade wirklich...lesen kannst? - Und wie geht es dir...", fragte der Sildener und blickte wieder auf die Ringe auf ihren Händen. Waren sie böse? Seine Hand ging langsam in Richtung einer Hand von Suzuran. Die Neugier obsiegte wohl der Vorsicht.
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Der Barbier nahm den scharfen Schnaps und goss ihn seinem "Patienten" in den Rachen. "Nicht schlucken, sondern spülen und spucken." Der Bauer verzog das Gesicht, denn der Alkohol brannte natürlich ganz schön an der Stelle, wo sich einst ein Backenzahn befunden hatte. Der Barbier hielt die Ursache des Unheils noch in der Zange. Der Zahn wies mehr Löcher auf als Käse und wirkte mit seinem Dunkelbraun nicht gerade appettitlich.
"So, schön auspucken jetzt." Mit einem ordentlichen plätschern landete der Inhalt des Mundes auf dem Boden. Der Schnaps hatte sich durch das Blut in ein kräftiges Rot gefärbt. Kelephor griff nach einem sauberen Stück Tuch, schmierte eine Salbe drauf und zwängte dies dem Mann in den Mund. "Das lässt du jetzt darauf, bis der Schmerz aufhört, klar? Und ich empfehle dir in den nächsten Tagen auf das Bier zu verzichten. Trink Wasser und spül dir den Mund nach jeder Mahlzeit ordentlich damit aus."
Der Barbier lies die Zange in eine Schale fallen und goß Alkohol darüber, um sie zu reinigen. "Oh und noch was: Red nicht so viel und nimm nicht soviel feste Nahrung zu dir, ja? Könnte sonst passieren, dass sich das entzündet." Der Bauer brummte nur, stand auf und legte eine Münze auf den Tisch. Dann verschwand er wieder.
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"Das is aber auch schwer zu Entziffern", dachte sich die Braunhaarige und tat weiter so, als würde sie alles lesen können. Irgendwie hatten die Buchstaben vor ihren Augen fast ein Eigenleben. Schnörkelig wie eine Schlange sahen sie aus, als würden sie sich bewegen. Schwer für eine ungeübte Leserin, wie es Suzuran war.
Hätte der Schreiber dieser Nachricht, nicht den wichtigsten Teil mit etwas anders wirkenden Buchstaben versehen, hätte sie wohl nicht herausgefunden, was das markante an diesem Text darstellte.
Dort stand etwas von Potenkan... Potenkan? Wollte sie dorthin mit? Zu diesem Ort oder was es war?
"Natürlich möchte ich da mit, is ja alles klar verständlich, was dort steht..:", fügte sie nach kurzem Schweigen hinzu und wusste eigentlich nicht, wohin sie denn eigentlich mit wollte, aber etwas schlimmes konnte es doch nicht sein?
Erst jetzt bemerkte sie die aufmerksamen Augen des Druiden, der ihr auffällig auf die Hände starrte, wo die Ringe, die schmalen Finger schmückten.
"Meiner Hütte geht es nicht gut... ich weiß nicht... und dann war dort, diese, dieses... und der Schmuck", stotterte sie ein wenig.
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"Ehmmmm...jaaaa...sehr schwer und so zu entziffern...", meinte der Jäger und setzte sich. In seinen Gedanken kreiste gerade nur sie irgendwie.
"Ist ein Botengang und nicht ungefährlich...aber...hmm. Wir reden noch drüber. Jetzt nicht. Dabei bist du aber, wenn du es willst. Zu den nördlichen Wasserfällen komme ich noch mit, danach werde ich Varek jagen müssen...", erzählte der Druide, während sie immer noch da stand, nun gar die Arme verschränkte und selbst überlegte.
"Du kannst meine Unterkunft nutzen. In den Kavernen...nur ist da eine Art Chaos...mit dem du leben musst. Aber es ist warm und...ich bin auch da. Wenn es dich nicht so stört?", meinte der Jäger und blickte sie an, als würde er hoffen sie sagt zu.
"Was war aber in deiner Hütte? Und der Schmuck? Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Es klang so...beängstigt.", fragte Ornlu und erhob sich. Er trat vor sie, als ob er es genau wissen wolle und beugte etwas skeptisch die Ringe. Waren das böse Ringe?
Geändert von Ornlu (20.01.2010 um 17:12 Uhr)
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Er schlenderte durch die schönen Straßen von Silden und genoss die Atemberaubende Landschaft als er einen Fremden unabsichtlich hineinrannte.
"Oh tut mir Leid, gehts dir gut?"
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Mächtig gelangweilt trottete der junge Hüter durch Silden. Die Hände tief in seine Taschen vergraben und mit wehendem Mantel betrachtete er die sildener Männer und Frauen bei ihrem regen Treiben. Er beobachtete, wie sie durcheinanderwuselten, umherliefen und irgendwie ihrem täglichen Trott nachgingen. Mit dem Ende des Winters und der beginnenden Erwärmung erwärmte sich auch die Stimmung in Silden ein wenig. Die Menschen waren wieder viel herzlicher, viel offener und viel liebevoller im Umgang miteinander. Nicht, dass sie es vorher nicht auch gewesen waren, aber auf eine seltsame Art und Weise kam es dem Hüter immer so vor, als herrschte in Silden eine Art... Winterdepression vor. Alles wirkte künstlicher. Udn das gefiel dem Krieger nicht.
Unverhofft riss ein dumpfes Geräusch und ein leises Fluchen ihn aus seinen Gedanken, bevor er sich verwirrt umsah. Erst wenige Augenblicke später bemerkte der Braunhaarige, dass er selbst die Geräuschquelle war. Er selbst und ein Fremder, der ihn angerempelt hatte. »..geht es dir gut?«, fragte der Fremdling und richtete sich kurz seine Kleidung. »Ich.. Ich.. es war.. entschuldigung.«, stammelte er vor sich hin.
Es war schon merkwürdig. Soetwas passierte. Und dennoch schien es den meisten Menschen unangenehm zu sein. »Kein Problem. Ist ja noch alles heil... glaube ich.«, erwiderte der Braunhaarige mit einem Lächeln. »Schönes Wetter heute, oder?«, fragte er scherzhaft und richtete sich seine Kleidung.
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"Ja schönes Wetter" brachte Nagor verängstigt raus. Der Fremde lächelte "Wie wärs mit einem Bier" "Ein Stängel Sumpfkraut wär mir lieber aber Bier ist auch nicht schlecht." Die beiden gingen also richtung Taverne. Dort angekommen setzten sie sich hin und plauderten entspannt. Nach einem kühlen Schluck fragte Nagor "Wie heist du eigendlich?" "Ich, ich heiße Griffin und du?" "Ich heiße Nagor Kev" Nagor hatte noch immer etwas Angst aber er wurde etwas offener und dachte sich das könnte noch ein angenehmer Abend werden...
Geändert von Nagor Kev (20.01.2010 um 20:13 Uhr)
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