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  1. Beiträge anzeigen #101
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online
    Ein bisschen schade war es schon, dass es Herbst war und die grünen Wälder ihr fruchtbares Kleid abgelegt hatten. Nur zu gerne hätte Aniron sich ein paar Kräuter gepflückt- natürlich nur mit Erlaubnis des Walvolkes- und mitgenommen. Zumindest hätte sie sich die Pflanzen gerne näher angeschaut. Ihre Gedanken schweiften zum Kräutergarten in Al Shedim, sie hoffte, dass es all den Pflanzen in der Hitze gut erging.
    Die Adeptin schüttelte den Kopf und sah yinne an, die ihr gegenüber stand. Maris wollte eigentlich so schnell wie möglich wieder nach Al Shedim zurück, es drängte den Nomaden trotz aller Konflikte bei seinen Gefährten zu sein. Und Marik, dem riesigen und gefräßigen Vieh.
    "Ich weiß es gar nicht so genau", sagte Aniron. "Ich würde schon noch gerne etwas bleiben, aber ich glaube, wir werden bald wieder nach Al Shedim zurückgehen. Ich kann aber nicht mit Sicherheit sagen, wann es losgeht."

    Ein Schwindelanfall packte sie und für einen Augenblick drehte sich um sie herum alles. Die Wehmutter griff nach yinnes Arm, um Halt zu finden. Für einen winzigen Moment wurde es schwarz um ihre Augen, doch ebenso schnell, wie der Anfall gekommen war, verschwand er auch wieder.
    Aniron schüttelte den Kopf. Was war nur mit ihrem Kreislauf los? Seit sie aufgestanden war, schien ihr Kopf aus einer wabbeligen Masse zu bestehen und jeder Schritt kam ihr seltsam leicht vor.
    "Können wir etwas zum See laufen?" fragte die junge Frau. Das kalte Wasser half ihr vielleicht, sich etwas zu erfrischen und ihren Körper wieder in Schwung zu bekommen.

  2. Beiträge anzeigen #102
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Die Idee hätte von mir sein können“, erwiederte die Dunkelhäutige, Aniron auf das Ufer zuführend, in dem sie ihren Arm unter den Arm der Freundin eingehakt hatte. Es half nicht nur der Schwindeligen, sondern auch der Tänzerin, die in diesem Moment einfach die Nähe der Freundin brauchte.
    „Geht's?“.
    Und dann schwieg die Frau des horizontalen Gewerbes in den eigenen Gedanken versunken, daß ihr Blick ins Leere ging und sie die Geräusche nicht mehr wahr nahm, die ihrer beide Schuhwerk auf dem Grund produzierte. Irgendwie schien es der Dunkelhäutigen besonders hell an diesem Tage, daß sie den Blick senkte und die Augenlider ein Stück weit mehr schloss. Das Licht war unangenehm, im Gegensatz zu der Briese, die von dem Gewässer aus zu kommen schien. Es roch Feucht und eine gewisse Feuchtigkeit lag auch in der Luft, daß der Frau ein kleiner Schauer über den Rücken lief, doch es war irgendwie befreiend für den gepeinigten Geist.
    Ehe yinne jedoch noch mehr in Gedanken versinken konnte, stieß sie wärend des Gehens ungewollt fest gegen die Schulter der Anderen.

    „Entschuldige“, kam es postwendend, daß sie die Freundin einmal fester packte.
    „Ich war in Gedanken“, sprach sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, welches jedoch gleich wieder erstarb.
    „Ich habe über Deine Worte nachgedacht...“, setzte sie erneut an, den Arm der Anderen nun los lassend, da sie das Wasser erreicht hatten.
    „Ich werde nicht zu Khaled gehen. Das wäre in der Tat zu gefährlich. Alleine“, die Dunkelhäutige machte eine Pause, den auf Aniron gerichteten Blick nun über die Wasserfläche gleiten lassend.
    „Es würde alte Wunden nur wieder aufreißen und ich könnte doch nicht verhindern, was passiert ist. Ich meine... selbst wenn mein Sohn noch lebt... wenn er mich vermissen würde... wenn er tatsächlich gewillt wäre, seine Mutter zu sehen...“, ein verächtliches Lachen verlies die Lippen der Tänzerin.
    „Mein Gott. Der ist doch nicht einmal alt genug, um so etwas überhaupt empfinden zu können.
    Wie ist das mit so einem Kind? Weiß es, wer seine Mutter ist? Kann es das noch wissen, wo es doch vor langer Zeit von Mutters Brust getrennt wurde?“, noch einmal kam ein verächtlicher Laut, gefolgt von einer grimmigen Miene.
    „Ist es mittlerweile nicht egal, ob mein Kind noch lebt, weil es für mich doch eh gestorben ist?!“.

  3. Beiträge anzeigen #103
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Höchst interessant, dieser Thing.
    Der Landstreicher war seit Beginn des größten Treffen des Waldvolks vor drei Tagen bei den großen Wasserfällen nördlich des Dorfes und hatte sich das ganze Geschehen aus sicherer Ferne angesehen.
    Das schönste dabei war aber, dass die Verpflegung frei war, Nigel konnte sich also den Bauch vollschlagen, ohne irgendwelche Keller aufzuräumen oder Böden zu schrubben.
    Doch auch die Debatten waren nicht uninteressant, im Allgemeinen wollte Nigel sehen, wie sehr die besprochenen Pläne in die Tat umgesetzt werden würden.
    Der Todesfall eines kleinen unbedeutenden Krieger am zweiten Tag hatte die ganze Stimmung gedämpft und Nigel merkte allmählich, wie Machtgier, Neid und Wahn dieses Volk zu vergiften drohte.
    Mit großer Vorfreude sah der Landstreicher der Wahl des Waldläuferführers entgegen, er rechnete fast mit Toten - wenn es die nicht schon gegeben hatte.
    Der Thing wurde von einem alten Druiden geleitet und dieser hatte auch alles gut unter Kontrolle, es war nicht zu übersehen, welche Autorität dieser Runak genoss.
    Doch um diese Versammlung herum spürte man die Hektik, die stets aufkam wenn große Menschenmassen an einem Ort aufeinander trafen.
    Nigel beobachtete alles ganz genau, dachte sich seinen Teil und hielt sich aus allen Dingen heraus.
    Der vierte Tag des Treffens wurde genutzt, um über Silden zu diskutieren.
    Nigel musste dem alten Druiden recht geben, als er sagte, dass die Arbeit der Waldläufer in Gefahr sei, wenn Silden weiterhin jeden Fremden so einfach aufnehmen würde und der zentrale Punkt der Waldläufer und der Druiden noch in diesem Dorf läge.
    Schließlich konnte Nigel dem ganzen zuhören und zusehen, was wäre, wenn er nun ein Spion, für wen auch immer war?!
    Gespannt hörte er der Debatte zu...

  4. Beiträge anzeigen #104
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online
    Aniron hockte sich an das Ufer, so dass sie ihr Handgelenk ins Wasser tauchen könnte. Das eiskalte Nass belebte ihren Geist sofort.
    Sie sah yinne nicht an, aber versuchte dennoch eine Antwort auf ihre Fragen zu finden.
    "Ich denke, es ist richtig, dass du erst einmal nicht gehst. Aber ich bin leider selber keine Mutter und kann es dir nicht genau sagen, was mit deinem Sohn passiert."
    Ihre linke Had schmerzte, dass die Adeptin sie aus dem Wasser zurückzog und an ihren Kopf hielt.
    "Ich weiß, dass ein Kind seine Mutter am Geruch und an der Stimme erkennt, wenn es noch klein ist. Aber eben nur, wenn es regelmäßig bei ihr ist. Es wird sicherlich ein Band zwischen Mutter und Kind gesponnen, wenn das Kind geboren wird und nicht umsonst ist es bei der Mutter am sichersten."

    Langsam stand die junge Frau wieder auf.
    "Aber ich weiß es einfach nicht, ob dein Sohn dich erkennen würde. Nach so langer Zeit kann es sein, dass er sich nicht mehr an dich erinnert. Leider weiß keiner, wie genau das Gedächnis bei Neugeborenen und Kleinkindern funktioniert.
    Ich selber zum Beispiel wurde von meiner Ziehmutter aufgezogen, als sei ich ihr eigen Fleisch und Blut. Ich habe es nie fühlen können, dass wir gleiches oder verschiedenes Blut haben. Sie war eben meine Mutter, sie war eben da und hat sich gekümmert."
    Sie wusste, dass sie ihrer Freundin keinen Trost spenden konnte, aber sie wollte ehrlich sein. Yinne brauchte Antworten und diese wollte Aniron ihr geben, so gut, wie es zumindest in ihrer Macht stand. So nahm sie die Hand der Freundin:
    "Wenn dein Sohn noch lebt, dann befürchte ich, wird er sich nicht mehr an dich erinnern. Egal, wie alt er ist. Du selber wirst es sein, die das Band spürt, sollte er dir selbst als Fremder entgegentreten. Aber ich glaube nicht, dass er dich erkennt. Es tut mir Leid."
    Aniron schwieg. Der See lag ruhig vor ihnen. Hier und da blubste und gluckerte es, eine kühle Brise brachte die Wasseroberfläche zum Erzittern.
    Ob yinnes Sohn ganz und gar, trotz, dass er vielleicht noch am Leben war, für sie gestorben war, konnte und wollte Aniron nicht beantworten. Sie kannte Khaled nicht gut, wohl aber konnte sie sich vorstellen, dass es so war.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Kämpfer Avatar von Favril
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    Favril ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Der junge Bursche fühlte sich angegriffen, denn er war selbst einer, der nach Silden flüchtete und sich selbstverständlich dort niederließ.
    Aber andererseits hatte man es ihm nicht verboten, also durfte ihm keiner auch nur den Vorwurf machen. Ein Spion war er längst nicht und schließlich bemühte er sich, der Gesellschaft zu dienen...zumindest redete er sich das ein.

    Dem Thing war Favril sehr interessiert gefolgt. Der Junge war wahrlich überrascht, wie viel Menschen sich hier an den Wasserfällen getroffen haben und wie groß das Waldvolk eigentlich war.
    Es waren also keine Legenden und Sagen, die man ihm als kleiner Junge erzählt hatte. Es gab sie wirklich, die grünen Teufel und Favril sah sie vor sich.
    Als es am zweiten Tag darum ging, eine neue Siedlung an der Küste aufzubauen, war Favril feuer und flamme. Da konnte er mit anpacken, da konnte er mitgestalten, doch er traute sich nicht, seinen Mund aufzumachen.
    So saß er also ziemlich weit hinten, schaute nur zu und machte sich seine Gedanken.
    Ziemlich häufig hatte er den Krieger Dekker gesehen, jedoch verpasste Favril es immer, ihn anzusprechen. Außerdem sah sein Freund ziemlich angestrengt und genervt aus und Favril wollte nicht stören. So sah er seinem einstigen Lehrer immer nur hinterher.
    Yared war auch recht häufig zu sehen, doch diesen grüßte er nur von Weitem, da er nicht wusste, was er von dem Lagermeister wollen könnte. Und ihm nur seine wertvolle Zeit zu stehlen, war ihm nichts.
    Sonst erkannte er kein weiteres Gesicht, es waren alles Fremde oder er war der Fremde zwischen all den Brüdern und Schwestern des Waldvolks.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Hmm...“, kam der Laut einem leisen Seufzen gleich, ehe yinne einmal tief Luft holte und sich noch mehr Enttäuschung in ihr Anlitz legte.
    „Ich hab gewußt, ich habe geahnt, wie Deine Antwort lautet, aber ich habe eben auch irgendwo gehofft, daß Du mir etwas Anderes sagst“, nun senkte sich der Blick der Tänzerin, bis sie das Gesicht von der Wehmutter weg drehte. Sie sollte die Tränen nicht sehen, die sich da schon wieder aus ihren Augenlidern bohrten, doch die Augen selbst logen nicht. Sie färbten sich in einem schmierigem Rot, wurden trüb, wärend der gesammte Bereich um die Augen herum sich verdickte und anschwoll. So auch das abgemagerte Gesicht, das es für einen Moment noch einmal beleibtere Formen annahm.
    „Mich trifft Schuld, denn ich...“, die Stimme drohte zu brechen, daß yinne den Klos schwer hinunter schluckte, „... ich ging das Risiko ein, obwohl ich wußte, daß es ein Solches gibt. Nun muss ich wohl damit leben?“.

    Ohh... wie viele Worte hätte die Dunkelhäutige sich in diesem Moment gewünscht, aus dem Munde der Freundin zu hören. Beschwichtigende, beruhigende, Hoffnungs Bringende und Erlösende. Irgend etwas, was ihren Schmerz in diesem Moment hätte töten können, aber es gab wohl Keine, außer den erdachten Find Dich damit ab!.

    Und dann blickte die Tänzerin in das Gesicht der Freundin, um deren Hals sie einen Moment später ihre Arme schlang. Ihre Lippen bewegten sich an das Ohr Anirons, daß sie mir ihrer Wange regelrecht den erhöhten Pulsschlag der Freundin spüren konnte, der sich über beider Kinnladen übertrug.
    „Mach Dir keine Sorgen um mich. Unsere Wege werden sich trennen und sollten sich auch trennen, damit ich in der Lage sein kann, von der Vergangenheit los zu lassen. Mit Dir in meiner Nähe kann ich das nicht“, und dann löste yinne die Umarmung.
    „Du bist immerhin Teil dieser Vergangenheit, als ich den Sohn gebahr,... den ich jetzt vergessen soll... muß“.

    Die gehaltenen Hände der Freundin waren so kalt, daß es yinne schauderte und sie diese Hände mit den Ihren reibend umschloss, um ein wenig Wärme zu spenden und Wärme zu erhalten.

    „Du solltest nicht länger hier draußen bleiben. Deine Hände sind schon ganz kalt und auch sonst siehst Du so aus, als ob Dich die Temperaturen in Mitleidenschaft ziehen.
    Geh lieber irgendwo ins Warme, bevor Du Dir noch eine Erkältung holst“, ein versuchtes Lächeln huschte über das Anlitz der Tänzerin, die die Hände der Anderen nun feste drückte.
    „Ich möchte den Moment jetzt nutzen, Dir leb wohl zu sagen. Ich werde meine Reise noch organisieren müssen und den Ort bald verlassen. Dein Mann ist mir zwar nicht ganz grün...“, grinste yinne nun, „... aber grüß ihn trotzdem von mir“.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online
    Aniron schluckte. Also doch ein erneuter Abschied. Und doch wieder auf unbestimmte Zeit. Sie schluckte. Wenn es ihr doch nur gelingen würde, yinne Glück zu geben. Oder zumindest Lebensfreude. Sie würde alles tun, damit die Freundin das hatte.
    Ein Klos in ihrem Hals schnürte ihr die Stimme ab und statt zu antworten umarmte sie die Freundin, vielleicht war es das letzte Mal. Sie atmete den vertrauten Duft und fühlte die Freundin, die ihr so wichtig war. Vielleicht gab es doch noch die Hoffnung, dass sie sich eines Tages wiedersehen und dass yinne letztendlich einen Weg finden würde, ihr Schicksal zu ertragen oder gar zu ändern. Vielleicht trafen sie einander wieder und yinne musste nicht mehr an ihren Sohn und ihre Vergangenheit denken. Aniron bezweifelte es, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Sie löste sich wieder von yinne und hielt ein letztes Mal ihre Hände:
    "Das mache ich. Ich wünsche dir alles Gute. Solltest du mich doch noch einmal sehen wollen, ich bin immer für dich da. Vielleicht lässt du dich doch nochmal blicken oder gibts mir eine Nachricht, wo du bist. Ich jedenfalls wäre froh, wenn ich wüsste, dass du noch am Leben bist."
    Aniron wischte sich mit eisigen Fingern eine Träne aus dem Augenwinkel.
    "Ich weiß, dass du keine andere Wahl hast, als das Geschehene hinter dir zu lassen. Und ich hoffe und bete wirklich zu Adanos, dass du deinen Frieden in dieser Welt findest. Aber ich werde dich sehr vermissen, ich hatte noch nie eine Freundin, die mir so wichtig war.
    Pass gut auf dich auf, mein Liebes."

    Mehr brachte sie nicht heraus. So zog sie es vor, sich langsam abzuwenden und zum nächsten Gasthaus zu gehen. Sie brauchte etwas Warmes und Zeit, um darüber nachzudenken, was geschehen ist und was geschehen wird.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nördliche Wasserfälle

    "Das Problem wird nur größer, wenn wir erst einmal losziehen. Viele Hütten werden frei stehen und wer wird sie besetzen? Flüchtlinge! Und ehe man sich versieht, bilden sich ganz andere Strukturen die das Dorfgefüge zerrütten.", sprach Ornlu an, als die bisherige Diskussion noch keine so richtige Richtung besaß, da viele Redner viele Brennpunkte nannten, jedoch diese alle mehr kleinerer Natur waren. Wen interessierte ob man eine Mauer bauen sollte? Niemand beabsichtigte eine Mauer zu bauen.
    "Sildens Gemeinschaft muss zeigen was sie wollen und was sie nicht wollen. Die Aufnahmebedingungen müssen verschärft werden und ich bin der Meinung, dass freie Hütten den Flüchtlingen nicht mehr zustehen und unsere Wächter da durchgreifen! Silden kann nicht immer der Ort bleiben wo sich Fuchs und Gans gute Nacht sagen. Ebenso sollten wir Gerüchte schaffen, die abschrecken.", warf der Druide dann in die Runde.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Es war schon einige Stunden her, dass das Thing an diesem Tage eröffnet worden war, während wieder die Menschen zusammen saßen und sich berieten, sich unterhielten und diskutierten. Nanami sah viele, sehr viele Menschen die sie kannte oder wohl kennen sollte, und tauschte Blicke mit Bekannten, Blicke, die nichts sagten, aber trotzdem auf eine Art und Weise angespannt und etwas ausgelaugt wirkten, so wie sie nur sein sollten, wenn man sich tagelang den Kopf über alle möglichen Probleme zerbrach.
    "Flüchtlingsströme.", meinte die Novizin nun an Adrastos gewandt, der ihr in den letzten Tagen kaum von der Seite gewichen war. "Wenn alles hier hin strömt, ist es doch kein Wunder, dass das Waldvolk als feste Organisation dasteht und folglich ein stabiles Ziel für Widersacher bildet. Wie sollen wir uns verstecken? Du siehst ja hier wie viele wir sind, und weißt es wohl schon länger. Hier sind Führungspersönlichkeiten, Fadenzieher, Leute, die ihre Sache durchziehen. So gut sie doch im Verborgenen arbeiten, so eine massive Organisation kann nicht versteckt werden."
    Sie blickte stirnrunzelnd zu Adrastos, ob er ihr überhaupt zuhörte, da sie sich nicht so sicher war wie brennend er sich für ihre Ideen interessierte. Kurz seufzte sie und fuhr dann fort.
    "Ist es nicht besser, wenn wir aus den Schatten steigen, die schon lange nicht mehr dunkel genug sind, um uns zu verbergen?"
    Ihre Worte waren schon fast leicht poetisch und sie hoffte, dass sie den Nachdruck hatten, die sie ihnen hatte verleihen wollen.
    "Wenn wir in den Augen der anderen als Waldvolk existieren, dann sollen wir das doch! ALs eine Gruppe eifriger Krieger in Silden, die ihre besten Tage hinter sich haben, als schrumplige Magier in Häusern statt Druiden, als gerüstetes, doch schwaches Sildener Völkchen! Wer wird sich da um die Macht scheren, die schon so lange außerhalb dieses Dorfes liegt? Wer wird sich um die Sippen scheren und Mitstreiter, wer wird an Verbündete denken, wenn wir als kompakte Einheit bekannt sind? Wahrt sich so nicht viel mehr unsere Geheimnistuerei, die doch unsere so angepriesene Stärke ist?"

  10. Beiträge anzeigen #110
    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Silden, in Selorons Hütte

    Krachend fiel der Holzstapel in sich zusammen. Massen an großen und kleinen Holzscheite prasselten auf den kleinen bärtigen Wandermönch, der sich über die neuen blauen Flecken gar nicht freute.
    Große Mengen Holzstaub stoben pilzförmig aufstrebend gen Dachfirst und quollen anschließend aus allen Löchern von Selorons Hütte wobei ein Großteil sich wieder als Niederschlag herabsenkte und einen dicken Belag auf dem Mobiliar des Waldläufers hinterließ.
    Hustend und Niesend von den Feinen Holzüberresten in der Luft, rührte sich der Hohepriester des Kultes des Feuers vom östlichen Archipel.

    "Innos, dass du auch immer so ungeschickt sein musst. Da lässt man dich einen Augenblick aus den Augen und schon bringst du den Holzstapel zum Einsturz. Was wird jetzt wohl der junge Seloron von Arvideon denken? Na? einen Tolpatsch wird er ihn nennen, einen senilen alten Esel, der mit Kröten spricht. Er muss verrückt sein, Arvidoen muss verrückt sein, sich mit dir abzugeben Kröte, Mückenfresser, Mistvieh, Warzenschwein, Eiterbeule an Arvideons glücklichem Leben ...", schimpfte er auf die Kröte ein, während er unter dem auf ihn deplatziert platzierten Scheiterhaufen hervorkroch.

    "Du dachtest wohl: Der Holzstapel wird den kleinen Gnom bestimmt hinwegraffen. Erschlagen wolltest du Arvideon, aber du hast nicht mit dem Meister des Überlebens gerechnet. Immerhin hat er über sieben Jahr an Lebenserfahrung mehr als du, warziggrüner Schnodder. Da musst du früher aufstehen.", ereiferte er sich. Dann erhob er sich und klopfte sich den Staub aus der Robe.

    Die Kröte saß schon seit Stunden still auf einer Kommode und glubschte mit ihren ausdruckslosen Augen in die Gegend, in ihrer stoischen Ruhe einem Fels in der Brandung des hitzigen Ansturms des kleinen alten Mannes gleichend, unheimlich ruhig und überzeugen von ihrer Unschuld, wenn sie denn überhaupt Schuld und Unschuld auseinander halten konnte.

    Arvideon war indes dazu übergegangen den Haufen wieder aufzubauen und hatte davon abgesehen zu versuchen Innos Seele mit seinen wütenden Blicken zu erdolchen und nebenher getrocknete Pflaumen zu schnurpsen, die er sich auf dem Markt besorgt hatte und die wahrlich modalische Laute bei der Fahrt in die Freiheit erzeugten.

  11. Beiträge anzeigen #111
    Ritter Avatar von melford
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    melford ist offline

    nördliche Wasserfälle

    „Was? Auf alten Pfaden wandeln?“ entfuhr es Melford, als er die Worte des Druiden vernahm.
    Soll Silden entvölkert werden? Dachte er erschrocken und schaute gebannt nach vorne zu den Druiden und Kriegern. Hört sich ja fast so an, als ob es zwei Waldvölker gibt. Die Druiden und Waldläufer und dann die einfachen Bauern, Handwerker und was sonst noch in Silden lebt. Was soll denn nur aus den einfachen Leuten werden, wenn alle Krieger im Wald umher streifen? Wer soll sie schützen? Silden wäre bei einem Angriff doch gleich verloren!
    „Früher zog das gesamte Waldvolk durch das Land.“ Sprach Hannah leise an Melfords Seite. „Erst später haben sich einige in Silden niedergelassen und jetzt ist dieses Dorf fast schon zu einem Klotz am Bein geworden.“
    „Aber es ist auch ebenso tief mit dem Waldvolk verwurzelt. Wenn man vom Waldvolk spricht, meinen die meistens eigentlich die Einwohner Sildens.“ Warf der Kämpfer ein und fing an nachzudenken, wie man an die Sache am besten ran gehen könnte.
    Wenn die Druiden und Krieger sich wirklich wieder mehr dem Wald zuwenden und wie Früher umherziehen wollen, dann…

  12. Beiträge anzeigen #112
    Kämpfer Avatar von Favril
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    Favril ist offline
    Favril war überrascht, als er hören musste, wie einige zu den armen Seelen, die nichts mehr habend nach Silden kommen, standen. Sie waren hier nicht erwünscht, zumindest von einigen, die eine nicht unerhebliche Zahl ausmachten.
    Als einer der Druiden sprach, konnte der Junge nur abschätzend den Kopf schütteln. Sagen und Märchen erfinden, um die Leute von Silden abzuschrecken, das war lachhaft. Es schien als sah man die Flüchtlinge, wie sie genannt wurden, als mindere Kreaturen, denen man den Respekt absprach.
    Andererseits konnte Favril die Angst derjenigen auch verstehen, die vielen Massen waren für das Gesamte eine Gefahr. Doch nichts desto trotz verbot sich Favril, auch nur so von den armen Schweinen zu denken und solche Wege zu gehen.
    Aufgrund fehlenden Mutes sagte der junge Bursche, selbst ein Flüchtling, der in Silden ein neues Heim gefunden hat - zumindest dachte er so - nichts und ging zu einem der Stände mit Freibier.
    Er hatte Durst und wollte seine Wut und Enttäuschung mit ein wenig Alkohol betäuben.
    Gerade als er den Krug überreicht bekam, lief Dekker an ihm vorbei. Er wirkte zwar noch immer etwas gehetzt, doch diesmal traute sich Favril.
    » Hey, Dekker. Schön dich mal wieder zu sehen. Ich hab dich schon einige Male hier gesehen, du sahst aber immer in Eile aus, so dass ich nicht stören wollte. Stör ich?! «

  13. Beiträge anzeigen #113
    Ritter Avatar von Dekker
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    'Ach was, Kleiner.', sagte Dekker und lächelte, ob der willkommenen Abwechslung zu den Debatten des Things, 'Man fühlt sich hier fast mehr als Politiker, als als Mensch... Wenn man diese Reden hört, jeder hat seine Meinung zu jeder Sache... Wir sollten die Männer entscheiden lassen, die Ahnung davon haben... Die erfahrenen Druiden, den Lagermeister, die Gelehrten und die kampferprobten Waldläufer...
    Aber genug eben jener Politik... Favril, wie ist es dir ergangen? Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen...'
    , doch noch ehe der junge Waldläufer antworten konnte, erhob sich Jodas im vorderen Bereich der Versammlung und bat um das Schweigen der Waldläufer, um als ehemaliger Hauptmann seine Meinung kund zu tun.
    'Waldvolk Sildens, hör mich an! Ihr habt alle ganz Recht, wir sind inzwischen zu viele. Lange genug haben die Orks und die Innosler über unsere Gemeinschaft gelacht, aber ihre Meinung ändert sich. Wir werden zu stark und zwar nicht in dem Sinne stark, wie wir es seit Jahren sind, sondern zahlenmäßig zu stark...
    Orks rechnen nicht, dass ein erfahrener Waldläufer im Wald mehrere Orks aufwiegt, aber zehn Bauern einem Ork zum Opfer fallen können... Stattdessen sehen sie in Silden ein dort mit über fünfhundert Bewohnern! Und damit über fünfhundert potentiellen Kämpfern! Und genau deshalb werden sie irgendwann kommen und Silden knechten wollen!'
    , Getuschel wurde unter den Waldläufern breit, Zustimmungsrufe kamen auf, aber einige Schläge von Runaks Stab auf den Boden, brachten das Volk wieder zum Schweigen.
    'Nun, Waldvolk Sildens, hört auch meine Vorschläge!
    Silden darf nicht mehr so viele Waldläufer über einen längeren Zeitraum beherbergen! Die, die wollen können bei ihren Familien bleiben und bilden eine Art Reserve. Zum Schutze werden die Wächter in Silden bleiben, sowie ihre Ausbilder und Befehlshaber, um im Kampffalle die Truppen zu koordinieren!
    Natürlich werden immer wieder Patrouillen auch nach Silden zurückkehren, sie werden dann im Sippenkriegerhaus beherbergt und dort mit Ausrüstung versorgt, diese Versorgung sähe ich gern in deinen Händen, Yared.
    Silden MUSS nach außen wieder unscheinbarer wirken, wie das Fischerdorf, das es vor einem Jahr noch war! Nicht wie ein Milizlager, dass es zurzeit ist!
    Der Schutz der Bevölkerung wird darunter nicht leiden! Die Waldläufer bleiben auch in den näheren Wäldern stationiert. Die Fremden werden genauso mit Argwohn beachtet, wie jetzt, aber wir werden weniger zu sehen sein... Uns seltener zeigen!'
    , mit diesen Worten endete die Rede Jodas' und Dekker stimmte in die Unterstützungsrufe für den Exhauptmann ein, ehe er sich wieder Favril zuwandte...
    'Du wolltest mir erzählen, was du erlebt hast...'

  14. Beiträge anzeigen #114
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Versammlungsplatz bei den nördlichen Wasserfällen

    "Mit dem allem nötigen Respekt, Meister Jodas. Was sollen wir dann mit den leer werdenden Hütten machen? Soviel Nachwuchs haben wir nicht! Und, Meister Ornlu, wie wollte Ihr Gerüchte schaffen, wenn wir den Handel brauchen und die Händler sich nicht einfach so abschrecken lassen, da sie ja ständig hierher kommen und die Realität sehen, die eure Täuschungsversuchen Lügen straft?", rief der alte Graham, der auf seinen Stock gestützt auf einer der Bänke in den Hinteren Reihen saß, aber mit seinem Lauten eindringlichen Organ alle dazu brachte sich zu ihm um zudrehen.
    "Macht sich darüber eigentlich irgendjemand mal Gedanken? Und was glaubt ihr wieso wir das Problem haben? Weil Waldläufer sich auf ihrem warmen gepolsterten Arsch in der Idylle von Silden ausruhen wollen."

    Ein junger Waldläufer, mit einem dieser noblen Sippenkriegerstammbäumen, der sich sonst was einbildete sprang auf.
    "Hey Alter, was wagst du uns hier als faule Stubenhocker zu beleidigen! Ich zeig dir gleichmal was so ein Krieger alles drauf hat ... "

    "Reiß dich am Riemen, Trikonos, wir sind hier nicht im Sandkasten und Graham, bitte keine Verunglimpfungen der Ehre anderer.", kam die Maß regelnde Stimme Jodas, von der Seite der Sippenführer.

    "Du hast gut reden Jodas. Ist doch war, es gibt haufenweise Waldläufer die hier keine Aufgabe erfüllen und sich einfach nur durchfüttern lassen. Ja, ich weiß´ihr reißt euch da draußen für uns den Arsch auf. Das mag ja stimmen, aber die die sich den Arsch aufreißen sitzen nicht in Silden und wärmen sich ihr Gesäß, mit Verlaub.", erwiderte der alte Graham wütend, "Ihr wollt uns doch nur im Stich lassen uns den Orks ausliefern. Ich bin dafür den Sippen keine Unterstützung mehr zukommen zu lassen, wenn sie uns verlassen und ihre Leute nicht zum Arbeiten bringen. Mitesser haben wir durch die Flüchtlingsströme schon genug."

    Das wollte Trikonos nicht auf sich sitzen lassen.
    "Du spuckst große Töne, alter Mann. Ihr und Unterstützung. Pah wie unterstützt ihr uns denn? Na? Mit Nahrung? Jagen und Karawanenüberfälle geben genug Nahrung. Mit Waffen? Es gibt keinen Waffenschmied in Silden, der nicht zu uns Waldläufern gehört."

    "Du weißt doch gar nicht was hier über uns Sildener herab beschworen wird. Wenn ein Ork auf dich zu gerannt kommt trittst du ihm mit Schwert und Bogen in den Allerwertesten. Aber ein Sildener, der nicht kämpfen kann, was macht der? Ihr liefert uns dem Zustand vor der Befreiung von den Orks aus.", ereiferte sich der Alte erregt und fuchtelte mit dem Stock in der Luft, "Unsere Frauen werden geschändet werden ..."

    "Das werden sie doch jetzt schon."
    , ein breites schweinisches, gar gehässiges Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des jungen Waldläufers aus, der sich zu dieser Beleidigung hatte verleiten lassen.

    "Dich werd' ich lehren, Bürschchen!", schrie der zunächst Fassungslose Graham, "Seht ihr Sildener? Das ist der undankbare Lohn der Waldläufer!"

    Nun schrien alle durcheinander. Der Tumult unter den Anwesenden trieb neue Spitzen. Ein paar junge Raufbolde wollten gerade auf den alten Graham losgehen, als sich Runak einschaltete.

    "Ruhe!!!"

    Sofort waren alle ruhig und die streitenden Parteien lösten sich wieder mit finsteren Blicken. Mit dem Druiden wollte es keiner Aufnehmen.

    Yared
    Geändert von Das Waldvolk (10.11.2009 um 19:18 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #115
    Kämpfer Avatar von Favril
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    Favril ist offline
    Der große Tumult hatte sich urplötzlich gelegt, als der alte Druide, der den Thing leitete, etwas lautstärker um Ruhe bat und sie auch sofort bekam.
    Favril und Dekker drehten sich wieder zueinander um, da sie sich erschrocken umdrehten, als das große Gebrüll begann.

    » Nun, was hab ich schon großartig gemacht, als wir uns nicht mehr gesehen hatten?! Ich wohn nicht mehr in der Taverne, hab mir meine eigene Hütte am östlichen Ufer des Sees gebaut - auch wenn ich als 'Flüchtling' niemanden gefragt habe. Beschwert hat sich aber auch keiner. Naja, ansonsten hab ich mich leider zu lange im Müßiggang geübt. Doch anfangs war ich oft und lange in den umliegenden Wäldern unterwegs und habe viel Spannendes gesehen. Naja, irgendwann verlor ich halt das Interesse daran. Doch vor kurzem hab ich mich wieder mal auf den Weg gemacht und hab meine alte Heimat wieder besucht, war aufregend. Nunja, da hab ich Florian, einen Jäger getroffen und hab eine Woche bei ihm gelebt und mich für's Jagen interessiert. «

    Plötzlich stoppte er. Es war alles so schnell aus ihm herausgesprudelt, er konnte es nicht unterbrechen. Es tat so gut, einfach mal mit jemandem drüber zu reden. Doch kaum hatte er seinen Monolog beendet, schämte er sich. Dekker hatte sicherlich andere Dinge zu erledigen, als sich Favrils Sorgen anzuhören... Was hatte sich der Junge nur dabei gedacht?!

  16. Beiträge anzeigen #116
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nördliche Wasserfälle

    "Graham, Graham! So hört mir doch zu.", sprach Faun der aufgesprungen war.
    "Silden in Stich lassen wird niemand. Die Wurzeln des Waldvolkes sind in diesen Wäldern und solang es einen Waldvölkler gibt, wird er sie ehren und beschützen. Nicht alle werden Silden verlassen. Meister Jodas sagte es schon und wir müssen alle erkennen, dass Silden wie es momentan ist, bald überbevölkert ist. - Ja, recht hört ihr. Die Ernten sind noch gut, aber je mehr wir werden, umso mehr Fisch nehmen wir dem See, umso mehr Wild jagen wir und umso mehr Felder bestellen wir. Irgendwann jedoch werden wir es zu spüren bekommen, wenn wir mehr nehmen, als Sildens Umfeld verträgt.", sprach der alte Druide und trat weiter vor.
    "Wir Druiden werden auch in Silden verweilen. Nicht mehr alle, aber genug. Haben wir und die Waldläufer euch in den bisher fast drei Jahren enttäuscht? Nein. Und so soll es in Zukunft auch nicht werden.", fügte er an, ehe Ornlu dazu trat.
    "Und denkt ihr, dass ihr mit uns allen die hier zum kämpfenden Waldvolk gehören Silden halten könntet? Nicht einmal mit einer Mauer. Denkt nach. Die Orks selbst konnten Silden damals nicht halten und wir könnten es auch nicht. Die Waldläufer sind keine Krieger die in Formationen aufmarschieren und Feldschlachten führen und wir Druiden haben große Mächte, aber seht selbst - Meint ihr dieses Dutzend kann eine Orkarmee stoppen? Wir alle, Waldläufer und Druiden könnten sie nur in den Wäldern bremsen, während ihr in die Wälder flüchtet und wir euch nachkommen würden. Und was hätten die Orks davon, wenn Silden leer ist, wenn sie anmarschieren? Silden können wir nicht halten, aber wir können es immer wieder zurück erobern, denn die Wälder sind unser Kampfplatz auf denen wir jeden Feind zermürben wie der Mühlstein das Korn.", sprach der jüngere Druide energisch.

    "Die Wächter die Meister Jodas ausbildet, würden auch ihre wachsamen Augen haben und wie Meister Ornlu sagte, euch bliebe so oder so nur die Evakuierung in die Wälder. Danach würden die Waldläufer Myrtanas in die Wälder zurückkehren und mit euch Sildenern Silden zurück erobern. So war es nicht anders, als wir einst Unterstützung von den Menschen aus den Sümpfen Khorinis bekamen und Silden befreiten. Heute sind wir sogar stärker.", erläuterte Faun dann, ehe sich gar Arakos erhob.

    "Sildener ich weiß genau was es heißt, seine Heimat zu verlieren, doch müsst ihr erkennen, dass weder 50, noch 300 Waldläufer Silden halten können. Es ist weiser diese große Schar an Kriegern da einzusetzen, wo der Blick des Feindes nicht mehr auf ein erstarkendes Silden geht. Meine Heimat war wie Silden und ihr wisst, was daraus wurde. Das Leben besteht aus Freuden und Leiden, aus Hoffnung und Angst, denn es ist Adanos, der uns dadurch zu wahren Menschen macht. Ängste haben alle, fragt gar einen Hüter oder Druiden wie es ist in der Wildnis in absoluter Dunkelheit zu verweilen oder gar sich zu bewegen. Mit den Gedanken bei Weib, Sohn und Freunden in Silden oder sonst wo, aber sie machen es und wandern auf ihren Pfaden - auch für Silden und nicht nur das reine Waldvolk. - Und Trikonos! Dein Vater war ein guter Mann, du solltest beginnen auch einer zu werden und nicht die Waldläufer falsch darzustellen!", sprach Arakos und hatte das Gehör aller. Trikonos senkte wütend und eingeschüchtert sein Haupt und setzte sich.

    "Wenigstens mal einer, der diesen Rotzlöffel sagt was Sache ist!", rief Graham und blickte zu den Stehenden.
    "Und was gibt uns die Sicherheit, dass ihr uns helft? Was gibt uns Sicherheit, dass Silden nicht vor die Hunde geht, ohne den momentanen Schutz und mit all denen die sich in Silden breit machen werden, wenn uns ein Haufen Burschen beschützt die mehr wirken, als würden sie noch gestillt werden?!", tönte Graham und Runak wollte wieder zur Mäßigung aufrufen, doch bevor dies geschah, war es wieder Ornlu der auf sich aufmerksam machte.

    "Ihr selbst, alter Mann! Nicht du, sondern dein Nächster der jünger ist als du. Habt ihr solch Angst eure eigene Stärke zu erkennen, dass ihr wie Waschweiber heult, weil wir euch auf anderen Art zu beschützen gesuchen? - Kämpfen kann man lernen! Man kann lernen, wie man durch die Wälder kommt und wie man in ihnen flüchten kann. Man kann alles, wenn man sich nicht so abhängig macht, wie ihr uns über die gemeinen Sildener glauben lassen wollt! Eure Sicherheit sind die Wächter und auch die Sicherheit der Waldläufer Myrtanas sind sie. Denn sie beschützen ihre Familien und Freunde in Silden. Das ist unser starkes Band und unsere Sicherheit, denn wir brauchen beides. Als Schutz Sildens und als nächste Generation von Waldläufern. Ohne euch und ohne das Vertrauen in Silden eine Zuflucht und Heimat für die seinigen zu haben, können alle umherziehenden Waldvölkler nicht losziehen. Wir vertrauen euch, so wie ihr uns vertrauen müsst, dass wir da sind, wenn ihr uns braucht.", sprach Ornlu und hoffte die Zweifler mit allen die gesprochen hatten überzeugt zu haben.
    Geändert von Ornlu (10.11.2009 um 20:33 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #117
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker kannte das irgendwoher, einmal mehr erinnerte ihn der junge Kerl ihm gegenüber an sich selbst und seinen Werdegang im Waldvolk. Auch er hatte einen Durchhänger nach den ersten Monaten gehabt... Hatte getrunken und geraucht, war dick geworden... Ehe er sich irgendwann aus seiner Lethargie gerissen hatte... Und eben dasselbe Potential, das er selbst hatte, sah er auch in Favril, der ihm jetzt hier von demselben Phänomen der Lethargie berichtete, wie es Dekker erfahren hatte.
    'Hmm, ja, Favril, diesen Müßiggang kenne ich auch, nur zu gut. Und glaub mir, du musst ihn bezwingen, so wie du einen Gegner bezwingen musst, im Kampf.
    Denn dieser Konflikt wird für dich viel wichtiger als die meisten Gegner, die du jetzt bereits bezwungen hast... Und er wird schwieriger, als die Kämpfe, die du auch noch auskämpfen wirst.
    Ich biete dir etwas an, Favril, weil ich dich sehr mag, ich sehe einen kleinen Dekker in dir... Ich will, dass du mir folgst, als Freund und Kampfgefährte, als Waffenbruder. Mein Angebot ist, dass ich dir das zeige, was ich weiß, über den Wald und die Verhaltensweise eines Waldläufers.
    Spätestens beim nächsten Thing wirst du hoffentlich dort vorne stehen, wenn die Wächter ernannt werden. Ich bitte dich, dieses Angebot anzunehmen und mir zur Seite zu stehen.'

  18. Beiträge anzeigen #118
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Gebannt folgte der Seher die Reden, die geschwungen wurden, von alten Druiden, aber auch von den jüngeren, von unbekannten Mitgliedern dieser Gemeinschaft. Doch er neigte interessiert den Kopf und lauschte Nanamis Worten. Die junge Dame schien nicht ganz unrecht zu haben...
    „aber es ist leichter viele einzelne zu verstecken, als eine große Gemeinschaft. Stell dir vor, du versteckst Blätter auf einer Wiese. Du kannst entweder einen Laubhaufen zusammenkehren – so wie die große Gemeinschaft – oder du kannst sie gleichmäßig verteilen, dass sie sich in den Gräsern verstecken und du mühsam jedes einzelne auflesen musst, um das ganze Ausmaß zu sehen.“
    Er ignorierte das Geschehen des Things, zog sich die fleckigen Novizenrobe, die er noch immer trug enger um die Schultern und versuchte die aufkommende Kälte zu ignorieren. Er brauchte einen Mantel.
    „Wie sind wir wohl stärker? Als ein Verband, den man als ganzes vernichten kann, oder im Hinterhalt? Wir sind bei weitem nicht genug, um Silden für den Falle eines Angriffes zu verteidigen. Wir würden überrannt werden. Ein paar Tage würden die Waldläufer und Druiden eine Horde beschäftigen können, aber wenn der Wall erst mal gebrochen wird, dann gibt es kein Halten mehr.“
    Der Seher seufzte. „Silden auf Dauer zu halten ist ein Ding der Unmöglichkeit, wir wurden nur verschont, weil es im Osten größere Gegner gibt, denke ich. Darüber sind sich diese Zausel sicher im klaren. Aber was ist mit den kleinen Leuten, den Handwerkern und einfachen Bürgern? Wir sind angehende Druiden, unser Schicksal wäre wohl von den Entscheidungen des Zirkels abhängig, aber was ist mit den anderen?“ Der Seher kratzte sie am Kinn. „Wir können sie nicht schutzlos zurücklassen. Krieger zurücklassen? Ich weiß nicht, was der richtige Weg ist, wir sind die, die immer im Kreuzfeuer der anderen stehen und uns bisher nur gut aus der Schusslinie werfen konnten.“
    Der Seher beendete seine kurze Rede als Runak, der Druide lauthals Ruhe verlangte. Den scheinbaren Tumult hatte er nicht mitbekommen.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Lehrling Avatar von Slim van Klaaven
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    Slim van Klaaven ist offline

    Nördliche Wasserfälle

    Da war er also der selbsternannte Kapitän. Slim hatte geschlagene neun Stunden gebraucht, um den Lagermeister auszumachen. Früh am Morgen war er aus Silden aufgebrochen, in Richtung der nördlichen Wasserfälle.
    Bereits am gestrigen Tag hatte sich der Ganove über die Situation beim Thing informiert. Aidar war für ein kleines Handgeld jedes Mal in der Lage Slim das zu verraten, was er zu wissen brauchte.
    So hatte er ihn vor ein paar Wochen über das Schiff aufgeklärt, dass da plötzlich am Steg Sildens ankerte und dessen Flaggen so wundervoll im Wind flatterten.
    So trist die Welt für Slim in diesen Zeiten war, so schön schien ihm die Möglichkeit auf dem Schiff anzuheuern eine willkommene Gelegenheit und Ablenkung. Die Zeit hier in Silden ging hier einfach zu langsam vorbei, er verdiente sein Geld mit kleinen Gaunereien oder Betrügereien. Er lebte von der Hand in den Mund... Nur selten, wenn einer der Händler auf seine Tricks reinfiel, sprang mal eine Flasche Wein für den ehemaligen Offizier heraus.
    Jetzt sah er in den Segeln der Karavelle eine ganz neue Perspektive, die sich seltsam farbig von seinem grauen Alltag abhob.
    Frauen, ferne Länder und ein Tapetenwechsel zogen in seinen Zukunftsgedanken vorüber, aber vor allem war da die Möglichkeit endlich das dicke Gold zu machen, von dem er träumte. Schmuggel.
    Mit was konnte man so viel Geld verdienen, wie mit Nordmarer Schnaps, den man in Varant vertickte, oder mit Lagoer Sumpfkraut, das man in Vengard unters Volk brachte.
    Jetzt galt es nur noch Teil der Mannschaft zu werden, als was war im Grunde egal.
    Er hatte sich von Aidar alles erzählen lassen, was der Wirt wusste, über das Schiff, über den Lagermeister, dessen Freunde, die bisherige Crew...
    Lange hatte der Betrüger über der Geschichte gebrütet, die er Yared, so hieß der Typ nämlich, auftischen wollte, um sein Vertrauen zu erlangen, ehe er sich schließlich zum Ort des Things aufgemacht hatte, um den Kerl abzupassen.

    Die Verhandlungen interessierten ihn nicht, was kümmerte es ihn, ob Silden Ork- oder Menschenbesetzt war? Was störten ihn die Patrouillen in den Wäldern, wenn sie mit ein paar Schlücken aus dem mit Wein gefüllten Trinkschlauch des Gauners zu bestechen waren?
    Für ihn zählte einzig der Lagermeister, der hin und wieder die Versammlung verließ, um sich um organisatorische Dinge, wie die Verpflegung oder den Bierausschank zu kümmern.
    Gerade kehrte er von einem der Zelte zurück... Weiß Beliar, was er da machte, als ihn plötzlich die Gestalt aus den Schatten heraus ansprach.
    "Bewahre, Yared, so heißt Ihr doch, oder?", setzte der in einen schäbigen Umhang gekleidete Slim an, während er eine kleine Verbeugung andeutete, "Erlaubt, dass ich mich vorstelle? Mein Name ist Slim van Klaaven.", nach tagelangem Grübeln war er tatsächlich zu dem Entschluss gekommen, dass es am sinnvollsten war, dem Lagermeister die ganze Wahrheit zu erzählen, um sich nicht später in Widersprüche zu verhaken, "Ihr wundert Euch mit Sicherheit, warum ich Euch anspreche, aber der Grund ist ein ganz einfacher, ich will Euch meine Dienste anbieten, an Bord Eures Schiffes. In welcher Position Ihr mich haben wollt, entscheidet Ihr, wenn ich Euch davor jedoch von meinen Qualitäten erzählen darf?", er nahm einen tiefen Zug auf seiner Pfeiffe, das Kraut war exzellent, es kratzte nicht zu sehr am Gaumen und füllte dennoch den Hals bis zum Rande mit seiner würzigen Note, " Bitte sprecht nicht, urteilt nicht über mich nach meinem Aussehen, mein Leben war, weiß Adanos, nicht immer fair zu mir, und es kommt auf den Menschen an und nicht auf die Fetzen in die er sich hüllt."

  20. Beiträge anzeigen #120
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Das konnte sich doch niemand anhören! Alte Greise diskutierten mit irgendwelchen Jungspunden auf Höhenflug über das Schicksal des Dorfes, welches keiner der beiden alleine bestimmen konnte! Ryu stand eher am Rande des Things, die Arme verschränkt und sich die einzelnen Diskussionen durch den Kopf gehen lassend. Er hatte die Schnauze voll davon, sich die ganze Zeit diese eeeewigen Debatten anzuhören darüber, ob es nun sinnvoll wäre, Silden zu den großen Teilen zu verlassen und von außen hin zu verteidigen oder nicht. Die Entscheidung lag doch zum großen Teil sowieso schon auf der Hand.

    Immerwieder hatte der Hayabusa das Tuscheln und Geflüster der Waldbewohner vernommen, welches der Wind zu seinen Ohren hin getragen hatte. Ebenso wurde er überwältigt von den verschiedensten Gerüchen, die die gemischten Gefühle an diesem Ort aufwarfen. Viele Sildener schienen abzuwägen, dass diese "Dezentralisierung" scheinbar eine recht weise und gute Idee schien, doch schien die Angst vor Veränderung ihnen den Mund zu verkleben. Die Angst, vielleicht zu scheitern. Unsicherheit, aber auch der Wille dem Versuch eine Chance zu geben. All das schien unter den Sildenern verbreiteter zu sein, als die typische Streitsuch in einer Dorfschlägerei.

    Das Rauschen der Wasserfälle... Das Gemurmel untereinander, wie auch die lauten Stimmen der Vorsprecher und die Debatten zwischen jung und alt. Gerüche von frischem Gras, Vieh, Weiden und Tavernenduft... Vielerlei Dinge, die den verschiedensten Arbeitern und Berufen Sildens entsprangen trafen hier aufeinander und, für einen dessen Sinne derart ausgeprägt waren wie die Ryus war es einfach zuviel. Er versuchte tief durchzuatmen. Seine Augen öffneten sich und in der Dunkelheit des Abends stachen sie direkt in dieser seltsamen, tierischen Weise hervor. Er hatte es endlich satt, sich dieses Gebrabbel anzuhören.

    "Ryu! Wo willst du hin!?" zischte Ayane, welche sich neben ihm niedergelassen und ebenso den Diskussionen beigewohnt hatte.
    "Ich werde jetzt mal mitreden..." brummte der Templer nur und schritt, vor der Menschenmenge entlang in Richtung Jodas, Ornlu und zu all den anderen, wo er sich, so gut er konnte aufbaute.

    Selbst Jodas schien etwas erstaunt über das Auftreten des Templers, da dieser sich bisher in den meißten Dingen der Sildener zurückgehalten hatte.
    "Haya... Busa..." vernahm der Hüter des Waldes nur vom Hauptmann, ehe er grimmig durch die Menge schaute.

    "So, ihr Sildener habt also nichts Besseres zu tun, als untereinander zu streiten, ja? Irgendwie verliere ich nun schon seid diese Debatte anfing den Blick auf das MITEINANDER unter euch! Ja! Das MITEINANDER! Wo ist es hin? Die einen jammern, alleine gelassen zu werden, während die anderen sich aufspielen müssen! Ist das richtig? Ich sag es euch: NEIN! IST ES NICHT!"

    Der Krieger schritt vor der Menge auf und ab. Es kam ihm vor, als würde er jedem einzelnen nach und nach in die Augen schauen. All diese Gesichter. Voller Hoffnung. Voller Angst. Aber auch getränkt mit winzigen Anzeichen des Mutes und der Zuversichtlichkeit. Natürlich nicht alle. Andere waren verzerrt von der Angst, oder der Gebrechlichkeit. Doch auch sie konnten ihren Teil dazu leisten, etwas zum Guten zu verändern! Und, wie kaum zu erwarten, stand auch schon der erste auf und riss seine große Klappe auf.

    "Was weiß denn schon einer, der mit einem Trupp glatzköpfiger Irrer hier auftauchte von uns SILDENERN!? Glaubst du, nur weil du in einer Rüstung herumrennst und dein Schwert schwingst, würdest du auch nur annähernd wie wir sein!?"

    Es war derselbe Jüngling, welcher zuvor schon zurechtgewiesen wurde. Natürlich, es wurde kein Hehl darum gemacht, dass den Templern misstraut wurde, als sie in Silden ihre Stellung bezogen. In diesen Zeiten zwar zurecht, doch der Kaste selbst - zu Unrecht! Genaustens fixierte er den jungen Kerl. Ryu knurrte leise und brummig vor sich hin, ehe er ihm Konter gab.

    "Hol du dir erstmal Informationen, ehe du über andere urteilst! ICH war es, der sich wochenlang durch die Wälder schlug, um mich dem zu stellen, was die Natur für mich bereit hielt! ICH war bereit, alles zu opfern, um den Geist des Waldes verstehen zu lernen. Um die Sildener verstehen zu lernen! ICH war es, der den Behemoth zur Strecke brachte!"


    Ein betretenes Schweigen trat ein. Scheinbar hatte dieses Geständnis dann doch ein wenig für Eindruck gesorgt, zumal Ryu bisher niemandem, außer ein paar seiner nahestehendesten Vertrauten davon berichtet hatte. Selbst der, dessen Klappe zuvor so groß wie die eines Waranes war, schien nun ruhig zu sein, doch Ryu winkte nur energisch ab.

    "Ich sehe es! In so vielen Gesichtern! Die Angst... Angst vor Veränderung! Aber auch die Hoffnung in eine bessere Zukunft! Warum hegt ihr diese Angst? Wenn sich nichts ändert, werden wir eines Tages überrannt! ICH für meinen Teil will nicht noch ein weiteres Zuhause verlieren! Eines voll mit solch vielfältigen und wunderbaren Menschen! Diese Angst, die ihr in euch tragt - die Angst vor Veränderung wird eines Tages die Angst vor den Orks sein. Vor ihren Trommeln, die während der Nacht erklingen und von ihren Schreien, die den Tod ihrer Feinde einläuten! Bewohner Sildens: Ich WEIß, dass in euch allen der Kampfgeist steckt, Silden "alleine" zu lassen und euch zu seinem Schutz in die Wildniss zu begeben! Überwindet eure Angst! Denkt an eure Familien, Frauen, Kinder und Ehemänner! Denkt an das, was euer Leben zu dem macht, was es ist: Einem wertvollen Bestandteil. Gegeben von der Natur! Gegeben, für den Frieden zu kämpfen, den Silden so bewahrte bisher!"

    Mit jedem Satz sprach der Hayabusa energischer und mehr für seine Ansicht einstehend. Ja. So scharf sein Schwert auch war, seine Worte waren es mindestens ebenso. Und, wie seine Sinne bewiesen hatten, hatte er sich nicht getäuscht: Wenn auch nicht ganz mit gewünschtem Erfolg, so ging doch ein ermutigtes Raunen und Gemurmel durch die Menge, welche ziemlich überrascht zu Ryu aufsah. Ebenjener blickte tief durchatmend durch die Menge. In ihm herrschte ein ziemlicher Aufruhr... Ihm war klar, dass die Zukunft Sildens ohne das kriegerische Waldvolk nun wohl beschlossene Sache war

    Doch, ehe es zu weiteren Worten kam, schritt Runak dazwischen.

    "Nun gut, Sildener... Ich denke, die erhitzten Gemüter sollten sich für heute abkühlen... Daher sollten wir die weiteren Entscheidungen auf morgen vertagen und Sildens Zukunft entgültig beschliessen. Bewahret!"

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