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    Ehrengarde
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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline
    Wahrscheinlich hatte sie sich mal wieder zu viele Sorgen gemacht, zumindest schaute der Mann sie mit einem Blick an, der nichts über ein negativ gebildetes Urteil, von seiner Seite aus, verriet.Sie nahm sich als Person immer viel kritischer da, als es am Ende bei ihrem Gegenüber ankam.

    Er hatte sich vorgestellt und ihr ein Glas Wein angeboten, sie wusste wenn sie diesen trank würde sie ihre Augen nicht mehr lange offen halten können, aber sie wollte es sich nicht mit der Verwaltung des Dorfes verscherzen und unhöflich sein. Immer noch vor dem Tisch stehend, nahm sie den Becher und nickte dem Grünäugigen dankend zu.
    Nachdem sie einen Schluck genommen hatte, stellte sich Suzuran, nervös den Becher umklammernd, vor.

    Ich bin erst seit ein paar Tagen hier in Silden und habe einen …

    Gähnend brachte die junge Frau mit vorgehaltener Hand ein murmelndes Schlafplatz hervor.

    … entschuldigt, in der Taverne erhalten. Mein Name ist Suzuran.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Sumpffee aus dem Wald
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    Myra ist offline
    Obwohl Ryu vor ihr saß, spürte sie immer noch die kalte Klinge auf ihrer Haut. Der Dolch wurde ihr gereicht und dennoch fühlte sie eben jenen auf ihrem Rücken. Vorsichtig nahm die Blonde sowohl Blume als auch Dolch entgegen, obwohl ihr gerade jetzt die Blume am liebsten war. Geschickt steckte sich die Schneiderin die Blume ins Haar. Dann wog sie den Dolch in ihrer Hand. Im Gegensatz zu ihrem großen Schwert, war dieses Ding klein, unscheinbar, aber dennoch spürte sie gerade mehr Angst vor diesem Dolch als vor einem großen Schwert. Zum ersten Mal hatte sie eine solche Erfahrung gemacht.
    "Ich nehme es dir nicht übel, schließlich gehörte es zum Teil deiner Lehre.", sagte die Adlige zuckersüß.
    Dann beugte sie sich etwas nach vorn und rammte den Dolch unweit der Genitalien ihres Lehrmeisters in den Boden. Lächelnd richtete sie sich wieder auf. Doch sie verriet über ihren Gesichtsausdruck mehr als sie sagte. Die Grünäugige guckte Ryu grimmig an, aber behielt dabei eine freundliche Miene.
    "Wenn du nichts dagegen hättest, würde ich nach dieser Erfahrung lieber ersteinmal schlafen gehen."
    Sie erhob sich und nahm ihr Schwert auf.
    "Ich danke dir vielmals für das Essen und natürlich auch für die Lektion."
    Ryu nickte kurz.
    "Wir werden uns hoffentlich bald wiedersehen, um das fortzuführen. Gute Nacht."
    Die Schönheit entschied sich dazu nicht viele Worte zu verlieren, denn immer noch saß ihr die Angst im Nacken. Obwohl sie sich mit jedem Schritt von dem Dolch entfernte, blieb das Gefühl des Stahls auf ihrer Haut. Wahrscheinlich konnte nur ein warmes Bad und ein ruhiger Schlaf diese Angst besiegen. Als ein weiterer Schauder sie überkam, beeilte sich die junge Adlige Nachhause zu kommen.

  3. Beiträge anzeigen #323
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Schließlich war sie verschwunden und nur noch der Dolch zwischen Ryus Beinen war übrig. Hatte er übertrieben? Nun, selbst wenn. Myra würde lernen müssen, auf Gefahren in ihrem Rücken vorbereitet zu sein. Früher oder später würde er ihr auch zeigen, wie sie diese Gefahren im Spiegelbild ihrer Kling frühzeitig erkennen und beseitigen konnte, aber bis dahin war es noch lange hin. Wieder musterte der Krieger den Dolch, ehe er ihn umfasste und aus der Erde zog und erneut begutachtete. "Hm, bestimmt hasst sie mich jetzt." sprach der Hüter schmunzelnd, wischte die Klinge sauber und steckte sie zurück in ihre Scheide. "Dann machen wir uns mal ans Aufräumen..." entfuhr es ihm schließlich seufzend, als er die Schüsseln und die Decke wegpackte und alles bereit zum Abtransport machte.

    "Ich frage mich immernoch, warum ich nun eigentlich an Stroh denken musste... Vielleicht sollte ich Meister Dorien mal fragen..."


    Doch zuerst würde Ryu sein Heil finden in Forme eines warmen, bequemen Bettes...

  4. Beiträge anzeigen #324
    Ritter
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    Never never land
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    Jarvo ist offline
    Grübelnd lag Jarvo im Bett. Die letzte Trainingseinheit war genau so verlaufen wie er es gewollt hatte – fast schon zu gut. Yared hatte alle seine Aufgaben gemeistert und sich nicht einmal darüber beklagt, die letzten Minuten intensives Krafttraining zu machen. Ein sonderbarer Gedanke schoss ihm durch den Kopf.
    Ist er wohl schon soweit? Ging es so dermaßen schnell oder habe ich nur jeglichen Sinn für Zeit in den letzten Wochen verloren?
    Unschlüssig schlug der Barde die Bettdecke zurück, schlüpfte wieder in seine Klamotten und machte sich auf den Weg zu Grünen Krähe, wo er Yared vor Adanos weiß wie vielen Stunden zurückgelassen hatte. Silden war still um die Uhrzeit, nur von der örtlichen Kneipe dröhnte noch Lärm, der allerdings mit dem von Vengards Kneipen längst nicht mithalten konnte.
    Ich bin gespannt was er dazu sagen wird. Ich hoffe ich übertölpele ihn damit jetzt nicht, wenn ich ihn überhaupt noch dort antreffen kann.
    Schon von weitem sah er die Silhouetten einiger trunkener Männer, die sich torkelnd auf den Weg nach Hause machten. Soweit der Barde es beurteilen konnte, war Yared nicht unter ihnen. Er öffnete die Tür und blickte sich um. Der Haufen, der gerade die Kneipe verlassen hatte, schien der Hauptanteil der Kunden gewesen zu sein, und ließ dementsprechend nur einzelne besetzte Tische und einen ausgelaugten Wirt zurück. Von Yared war keine Spur. Als Jarvo aus der Tür trat und sich dem torkelnden Haufen Richtung einem erholsamen Schlaf anschließen wollte, sah er ihn in einer dunklen Ecke auf der Veranda sitzen – in Begleitung von einer Frau. Ob dies wohl Yareds Freundin war? Nur am Rande hatte Jarvo mitgekommen, dass der stellvertretende Lagermeister mit einer Frau namens Nanami anbändelte, wobei er diese nicht kannte. Die mochte die beste Chance seien, sie kennenzulernen.
    „Na ihr zwei Turteltauben?“, drängte sich Jarvo in das Gespräch der beiden ein und erntete verwirrte Blicke.
    „Grade etwa nicht in Stimmung? Ich hoffe doch nicht, dass ihr Streit habt?“
    Geändert von Jarvo (04.08.2009 um 02:11 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #325
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Grüne Krähe

    Schon etwas aber noch lang nicht so perplex wie Suzuran schaute der Pionier den Barden an. Doch dann schwante ihm, auf welches falsche Pferd sein Lehrmeister und Skaikumpan wohl gerade aufgesprungen war.
    "Was genau Jarvo, glaubst du hier vor dir zusehen?"
    Jetzt war es an Jarvo sich zu wundern.
    "Dich und dein Freundin Nanami."
    Nun konnte sich der stellvertretende Lagermeister kaum mehr halten vor Lachen. Es schüttelte ihn von der Magengrube bis zum kleinen Zeh, während der Barde ob der seltsamen spastisch anmutenden Zuckungen, die er lauthals brüllend vor Lachen vollführte.
    Es dauerte eine Weile bis er sich wieder beruhigt hatte und die arme völlig überrumpelte Suzuran und seinen Freund aufklären konnte.
    "Jarvo, darf ich vorstellen Suzuran, sie ist neu in Silden. Suzuran, Jarvo, seines Zeichens Barde und Waldläufer, ein guter Freund von mir ..."
    '... und gerade wohl etwas schwer von Begriff.' fügte er in Gedanken an und grinste.
    "Ich ... Ich bitte vielmals um Verzeihung."
    Der Barde war augenscheinlich einigermaßen peinlich berührt über seinen Fehltritt. - Nicht wegen Yared, sondern wegen der jungen Frau.
    Suzuran schien immer noch verunsichert und auch der Wein schien ihrem Zustand nicht gerade zuträglich zu sein.
    "Es war nett eure Bekanntschaft gemacht zu haben. Gute Nacht."
    Und schnell wie ein scheues Reh war sie in die Taverne verschwunden.
    Yared trank den letzten Schluck des Weines aus und während er und Jarvo die Überreste seines Mahls hineintrugen - Die braunhaarige Frau war schon auf ihr Zimmer gegangen. - und Aidar übergaben, fragte Yared: "Warum bist du eigentlich nochmal hergekommen? Doch sicher nicht, um mir und Nanami, die gerade übrigens auf einer Reise nach Varant ist, beim Beisammensein zuzuschauen."
    Der Sappeur stellte den leeren Becher und die ebenso leere Flasche auf den Tresen.
    "Nein tatsächlich nicht. Ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass ich denke, dass du bereit bist für die erste Prüfung im Schildkampf. Wenn du willst, können wir sie morgen abhalten."
    Das waren gute Nachrichten für den stellvertretenden Lagermeister.
    Yared nickte erst dem Wirt zu und wünschte ihm eine gute Nacht, bevor er antwortete, während sie die Lokalität verließen und Aidar hinter ihnen abschloss.
    "Gut, wenn du meinst, ich bin bereit, werde ich es wohl sein.", bemerkte er leicht nachdenklich.
    "Dann bis Morgen"
    "Bis Morgen.", und beide gingen ihrer Wege.

  6. Beiträge anzeigen #326
    Kriegerin Avatar von Feen
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    wohin der Wind sie weht...
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    Feen ist offline
    Seit es im Hause Feen Nachwuchs gegeben hatte, gab es immer etwas zu tun. Das kleine Kalb, Feen hatte es auf den Namen Kleeblatt getauft, brachte schon über sechzig Kilogramm auf die Waage und erinnerte sie in seiner Lebenslust an ihr kleines, verstorbenes Ferkelchen Trüffel. Kleeblatt hatte viel mit seiner Mutter gemeinsam, beide waren sie rot-weiß gefleckt, beide tollten am liebsten auf der Weide nördlich von Silden umher und beide waren begabte Vielfraße. Der Name war der jungen Frau in den Sinn gekommen, da sich das Kalb einmal in einem weiten Kleefeld versteckt hatte und sich nur durch Feens Magie aufspüren ließ. Wenn es bald selbst feste Nahrung zu sich nahm, würde der Name ebenso passen, Melly liebt schließlich auch Kleeblätter.

    Ein Problem, dass es noch zu lösen gab, war die Stallgröße; für ein weiteres Tier war das Gehege einfach zu klein. Jetzt im Sommer und während Kleeblatt noch in der Wachstumsphase war würde das sicher kein Problem darstellen, aber wenn dann wieder der erbarmungslose Winter mit seinen Schneestürmen aus Nordmar über das Land fegte, musste unbedingt ein warmes, geborgenes Obdach für das bis dahin ausgewachsene Jungtier her. Und da hieß es besser gleich vorzusorgen, statt damit bis auf die letzte Sekunde zu warten. Feen hatte bei einem Schreiner Bretter bestellt und diese würde sie später am Tag abholen gehen. Blieb nur die Frage, wer ihr dabei half, den Stall zu erweitern. Gwydion? Wo treibte der sich nur wieder herum? Nein, darauf konnte sie nicht setzen, notfalls musste sie halt allein ran.

    Aber noch hatte sie Zeit, jemanden zu finden, der ihr beim Renovieren half. Und noch hatte sie ohnehin kaum eine freie Minute mit Kleeblatt und Melly. Die beiden Tiere waren ihr nun schon so sehr ans Herz gewachsen, sie wollte sich gar nicht mehr von ihnen trennen. Sie blieb täglich mehrere Stunden bei ihnen auf der Weide, damit sie sie nicht anbinden musste und dass die Kühe das genossen, drückten sie auf ihre ganz persönliche Art und Weise aus. Und was gab es denn schöneres für ein Kind der Natur als wenn es die Natur zufrieden stellte?

  7. Beiträge anzeigen #327
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Schon früh an diesem Morgen hatte Jarvo seinen Schüler geweckt. Noch etwas verschlafen hatte Yared seine Ausrüstung zusammengesucht und war dem Barden gefolgt. Wie er ihm so hinterhertrottete, schien er erst relativ spät zu bemerken, dass ihr Zielort außerhalb von Silden lag.
    „Wo gehen wir hin?“, erkundigte er sich, wurde aber von seinem Lehrmeister weitesgehends ignoriert. Stumm legten die beiden den Weg zurück und durchwanderten den nördlichen Abschnitt des Sildener Waldes. Das Wetter schien für diesen Tag wie geschaffen zu sein, denn die Temperatur war angenehm und die Sonne lächelte sie von einem wolkenfreien Himmel an. Ein leises Lüftchen brachte die Bäume um sie herum zum Rauschen und die Vögel dazu, sich hoch oben in ihren Gefilden mit ausgebreiteten Flügeln treiben zu lassen.
    Eine große Lichtung offenbarte sich nach einer guten Stunde Wanderns vor ihnen. Ein umgestürzter Baumstumpf lag links neben ihnen, auf den Jarvo direkt zusteuerte. Die fast wie poliert wirkenden Stellen deuteten darauf hin, dass dort des öfteren Menschen – vornehmlich Waldläufer – ein paar ruhige Stunden verbrachten.
    „Leg deine übrige Ausrüstung ab und mache dich bereit. Willst du dich noch kurz aufwärmen bevor wir loslegen?“ Der Barde nahm seine Lederumhängetasche ab und legte sie auf die Erde. Den Hut behielt er auf.
    „Wie genau soll es heute ablaufen?“, fragte Yared und griff in die Schlaufen seines Schildes.
    „Wird eine handelsübliche Prüfung. Ich als dein Lehrmeister bin dein Gegner, weiß am besten was du können musst und kann einschätzen, ob du auch wirklich die Sachen beherrschst, die ich glaube. Oder hast du eine bessere Idee? Hätte ich meinen nordmarer Kumpel Grindir hier, wäre er dein Gegner, aber der tollt sich im Moment irgendwo beim Feuerclan herum, wenn ich mich nicht irre.“
    „Nun, so werde ich mein Bestes geben müssen. Wenigstens kann ich bei dir sicher sein, dass ich ohne schwere Blessuren davonkomme.“
    Der Barde schaute ihn zweifelnd an und zuckte mit den Schultern. „Bin mir nicht sicher, ob du heute davon ausgehen darfst. Es wird ernst, dass will ich dir nicht vorenthalten. Mach dich ein wenig warm, lass dich von dem herrlichen Ambiente berauschen und stellt dich auf in die Mitte der Lichtung, wenn du fertig bist.“
    Yared nickte, drehte sich um und führte einige Trockenübungen mit Schwert und Schild aus. Auf einmal schien er sehr konzentriert zu sein.
    Derweilen setzte Jarvo sich auf den Baumstumpf und kramte das Buch von Mertens hervor. Das erste Kapitel hatte er abgeschlossen und von der wilden Jugend des Vaters gelesen, in der dieser seine kernige Art und den Durchsetzungswillen erlernt hatte. Das zweite Kapitel versprach interessant zu werden, denn es wurden andeutungen gemacht, dass er auf den Willen seiner Mutter in die Dienste eines Handelsmannes treten sollte.
    Mit einem Grashalm im Mund machte sich Jarvo an die ersten Zeilen, bis ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase stieg. Er blickte sich um, sondierte alle Himmelsrichtungen, konnte jedoch nichts Außergewöhnliches finden. Er steckte das Buch weg und nahm stattdessen sein Schwert zur Hand. Ein penetranter, gammlicher Geruch, der immer stärker wurde, wehte ihm von Osten entgegen.
    „Yared. Komm her – sofort“, rief er und kniff seine Augen zusammen. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht.

  8. Beiträge anzeigen #328
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    In den nördlichen Wäldern von Silden

    Seid er mit dem Schild trainierte war das Falchion die Waffe der Wahl geworden, einfach weil im Schildkampf das Schwert fast nur noch ausschließlich offensiv genutzt wurde und der leichte Säbel ideal für Konterangriffe und schnelle Vorstöße aus dem Schutz des Schildes heraus war.
    Gerade übte er noch einmal den Stich aus der Hinterhand, mit vorhergehendem Block, als Jarvo sein Buch weglegte und seine Waffen zur Hand nahm.
    "Was ist los?"
    Fragend blickte der Sappeur den Barden an.
    "Riechst du nichts?"
    Yared hängte seinen Zinken in den Wind und sog etwas der Waldluft ihn seine Nasenhöhlen, um sie nach einer besonderen Geruchsnote zu analysieren.
    "Meinst du dieses leichte Aroma von verschimmeltem Moos und gammligen Socken? Ich würde in Anbetracht der Intensität auf eine große Horde Goblins wetten, wahrscheinlich ein grobes Dutzend."
    Jarvo nickte und wies dann mit der Hand auf das gegenüberliegende Ende der Lichtung, hinter dem der Wald auf erst leicht und dann steiler anstieg.
    "Das könnte gut sein und sie nähern sich von dort."
    "Bleiben wir und kämpfen oder machen wir uns vom Acker?"
    Jarvo grinste den Kriegsveteranen an.
    "Wir disponieren um und verwenden diesen - nun: Glücksfall - für deine Prüfung."
    "Wie du meinst.", erklärte Yared jovial.
    Entspannt setzte sich der Sappeur auf einen Baumstumpf und ließ die den kräftigen Wind durch seine Haare streichen, während er die Gegend beobachtete und das Terrain bemaß und darauf wartete, dass ein Schnattern und Quieken aus dem Dornengestrüpp zu Füßen der bewaldeten Anhöhe vor ihnen erklang, oder wenigstens ein Getrappel flinker Goblinfüße.
    Doch nichts dergleichen erfolgte.
    Nach einiger Zeit erhob sich der Sappeur.
    "Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Das können keine Goblins sein.", bemerkte Jarvo mehr zu sich selbst, denn zu Yared.
    Der Geruch hatte an Intensität zugenommen, aber das war auch schon das einzige Anzeichen für das Näherkommen des Feindes.
    Dann brach es über die beiden herein.
    Aus dem Unterholz am Rande der Anhöhe brachen drei mannshohe Gestalten aus dem Wald. Sie waren gekleidet wie Goblins, nämlich gar nicht, und hatte eine Haut mit ähnlich olivgrünem Teint. In ihren langfingrigen klauenartigen Händen hielten sie mit Eisendornen bewehrte Heulen und verrostete Streitkolben, schon sehr viel älteren Baujahrs.
    Gleichzeitig mit dem Erscheinen der drei Gestalten, fingen aus dem Gestrüpp etwas oberhalb auf halbem Wege zur Höhe der Kuppe an größere Kieselsteine auf die beiden Sildener herabzuregnen.
    Yared und Jarvo rissen blitzschnell die Schilde in die Höhe, um vor allem ihre Köpfe vor dem Steinhagel zu schützen, während sie sich darauf vorbereiteten den auf sie zukommenden Schraten, wie man diese Wesen landläufig bezeichnete entgegenzutreten.
    Es gab nicht viel Zeit für Überlegungen.
    "Jarvo, wir müssen erst die drei hier dezimieren, bevor einer von uns die Steinschleuderer ausschalten kann, während der andere den Rest in Schach hält."
    Der Barde bestätigte Yareds Plan mit einem leichten Nicken, dann warfen sie sich in den Kampf.
    Ständig bereit, den Schild in die Höhe zu reißen um eine weitere Salve aus dem Unterholz abzuwehren, teilten sie die drei Schrate untereinander auf. Möglichst eng standen sie Seite an Seite, um ihren Gegner möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
    Geändert von Yared (04.08.2009 um 17:27 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #329
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Verdammt, die Dinger sind ja richtig organisiert. Hoffentlich habe ich meinem Schützling damit nicht zuviel zugemutet. Aber eine Flucht scheint jetzt unmöglich. Nicht mit den beiden Schleudern im Nacken.
    Jarvo blickte nach vorne und sah die drei immer näher kommen. In weiten Bögen schwangen sie ihre Keulen und gaben teils dröhnende, teils kreischende Laute von sich, die die beiden Waldläufer verschrecken sollten.
    Keine Chance, dachte sich Jarvo und machte grimmig den ersten Satz nach vorne, um die Aufmerksamkeit von zwei der Schrate auf sich zu lenken. Drei wären auch für ihn zuviel. Mit einem hohen Block parierte er die erste Keule und wich dem zweiten Schlag durch einen Sprung nach hinten aus.
    „Versuch die Stellung zu halten. Halte diese Bestie zwischen dir und dem Schleuderer!“, brüllte er Yared zu. Er konnte ihm in diesem Moment nicht helfen, musste seine ganze Konzentration auf seine eigenen Gegner richten. Der eine hatte eine riesige Narbe über der Stirn und brüllte in diesem Moment mit weit aufgerissenem Maul. Erst jetzt nahm der Barde die unglaubliche Länge ihrer Arme wahr, was die Angriffskraft und Gefährlichkeit der Streitkeulen nochmals erhöhte.
    Die beiden schienen nun rasend und ließen ihre Schläge in Sekundenschnelle auf ihn herabhageln. Nur Blocken war möglich, kein Angriff. Er machte einen Satz nach links, um den Schrat mit der Schleuder, der sich auf ihn konzentriert hatte, genau hinter seine beiden Gegner zu bringen.
    Einen flüchtigen Moment wandte er seinen Kopf herum, um zu sehen, ob sie nicht vielleicht noch weitere böse Überraschungen von hinten erwarteten. Schrate waren Rudelmonster und griffen nie alleine an, auch wenn sie unbeholfenen Kämpfern weitaus überlegen waren.
    Hinter ihnen erstreckte sich die offene Lichtung, wo bestenfalls ein paar Grillen und Ameisen ihr Unwesen trieben. Keine Gefahr also für sie. Wieder erhob Jarvo seinen Schild und hörte die metallenen Plings, als die Nägel der Keulen auf den Stahl trafen.
    Verdammt, verdammt. Ich muss die Kontrolle zurückerlangen. Ok, was kann ich tun. Sie sind von Osten gekommen, also habe ich die Sonne im Rücken. Das könnte ein Vorteil sein. Aber ich kann sie nicht vernünftig angreifen, solange die Gefahr der Schleudern noch ist. Yared und ich müssen gemeinsam vorstürmen und die beiden eher erreichen, als dass sie uns treffen. Die einzige Möglichkeit. So flink scheinen die Bestien mit den Keulen nicht zu sein, nur stark und groß. Und hoffentlich können diese Mistviecher unsere Sprache nicht. Adanos steh mir bei –bitte!
    Noch einmal wehrte er einen Schlag ab, bis er einen kräftigen Stoß mit dem Schild nach vorne tat, um sich ein wenig Luft zu verschaffen.
    „Yared!“, schrie er und hoffte auf Antwort.

  10. Beiträge anzeigen #330
    banned
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    Noriko Assant ist offline
    Wieder stand ein Duell Frau gegen Mann mit verbundenen Augen an. Wie üblich standen sie gegenüber, banden sich ein Tuch vor die Augen und begannen, sich zu umschleichen - oder zumindest die Stelle, von der sie meinten, der Gegner wäre dort. Für Fremde war dies zu Beginn recht amüsant gewesen, doch mittlerweile schien es tatsächlich so, als ob die beiden Schwertkämpfer wüssten, wo der andere gerade war. Zumindest herrschte diese Ansicht vor, bis wieder mal mit dem Schwert in eine Richtung geschlagen wurde, wo denn gar keiner war. Die Störgeräusche in der Umgebung waren nun mal eben da und als eigentlich sehender Mensch hatte man nun mal seine Probleme, wenn man ohne Augen unterwegs war.

    Dennoch klappte es schon ganz gut, hin und wieder gelang Noriko Assant ein Treffer, gelegentlich wehrte sie einen ab und ab und zu kassierte sie auch einen. Aber immerhin flog sie nicht ständig über ihre Füße, Wurzeln, Steine oder sonstige im Weg herumliegende Gegenstände oder Trunkenbolde und es kam ihr auch so vor, als hätten sich ihre Sinne etwas verbessert, ebenso auch ihr Gefühl mit ihrer Waffe. Vielleicht war es auch Einbildung, aber auf jeden Fall kam es ihr so vor.

    Doch nun musste sie erstmal einen Schlag abwehren, den sie durch die Luft surren hörte. Schnell hatte sie ihren Oberkörper entsprechend gedreht und ihr Schwert in die entsprechende Position gebracht. Laut klirrte es, als Stahl auf Strahl traf, aber nur kurz dauerte die Berührung, ehe die Klingen sich wieder trennten. Erneut begaben sich Meister un Lehrling in ihre Postionen und de blinde Tanz begann von vorn. Bis dann die Rothaarige einen Angriff wagte und ihrerseits ein Klirren der Schwerter erreichte. So ging es denn noch eine Weile hin und immer wieder bewahrheitete sich das Sprichwort, dass auch ein blinder Kämpfer mal einen Feind trifft.

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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline
    Am Vorabend war Suz müde und zugleich auch verwirrt in das Bett des Gästezimmers gefallen, nachdem sie sich schnell von den beiden Herren auf der Veranda verabschiedet hatte.
    Die anfängliche Einsamkeit nach der Abreise, schien wie weggeblasen, innerhalb kürzester Zeit hatte sie in Silden so viele Menschen kennen gelernt.
    Auch wenn es nur Bekannte waren, fühlte Suzuran sich nicht mehr so alleine und aus Bekannten konnten schließlich auch Freunde werden, spätestens wenn sie einen eigenen Wohnsitz hatte in den sie auch Gäste einladen konnte, um Freundschaften zu knüpfen.
    Bevor sie einschlief versuchte sie noch kurz ihre Gedanken zu ordnen, soweit das ihr beduseltes Hirn noch schaffte, so viele neue Namen spukten in ihrem Kopf herum.
    Das Gesicht des Waldläufers war ihr noch gut im Gedächtnis, ja Yngvar hatte sich in den Tagen der Wanderung gut um Suzuran gekümmert, er hatte sie im Wald aufgegabelt und begleitete die Reisende sicher nach Silden.
    Dann die junge Schneiderin Myra, mit der viel besseren Kondition und den merkwürdigen Flügeln am Rücken, auch mit diesem Gesicht und dem dazugehörigen Namen hatte sie keine Probleme.
    Ihre Gedanken hatten nur noch Zeit sich mit Myra zu beschäftigen, denn die junge Frau konnte die Augen nicht mehr offen halten und war eingeschlafen.

    Wegen leichten Kopfschmerzen am heutigen Morgen hatte der Neuling in Silden den Entschluss gefasst, den Lagermeister Yared erst am darauffolgenden Tag aufzusuchen, um genaueres über seine Arbeit zu erfahren. Sie hatte ihm, leicht angesäuselt und verschlafen, nur noch mit halbem Ohr zugehört und war sich nicht sicher, was er ihr alles erzählt hatte von dem sie jetzt nichts mehr wusste.
    An den Namen des anderen Mannes, der kurz bevor sie zu Bett gegangen war, zu ihnen stieß, konnte sie sich nicht mehr erinnern. Nur noch daran das er von einer Frau namens Nanami gesprochen hatte, von der Suzuran annahm, dass es wohl seine Frau sein musste.

  12. Beiträge anzeigen #332
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    In den nördlichen Wäldern von Silden

    "Was?", presste Yared zischen seinen Zähnen hervor, während er den Schild zu Seite hob um einem heftigen Schlag des Schrates vor ihm entgegenzukommen und sich dadurch mehr Platz zum zurückweichen zu erkaufen. Die Biester hatten eine für Yareds Geschmack viel zu große Reichweite aufgrund ihrer überlangen schlaksigen Arme. Man kam kaum in Körperreichweite um einen gezielten Schlag auf die neuralgischen Punkte setzten zu können.
    "Wir müssen gemeinsam blitzschnell vorpreschen, wenn wir wenigstens einen von ihnen wirklich erwischen wollen."
    Jarvo musste eine Pause einlegen, um einen Angriff abzuwehren.
    "Ich werde jetzt bis drei zählen, dann führen wir einen synchronen Offensiven Block aus und drängen sie in die ..."
    "Achtung, Steine!", unterbrach Yared die Ausführungen des Barden. Eilig tat dieser es dem Sappeur nach und hob seinen Schild, um dann fortzufahren.
    "... Defensive. Sobald das passiert ist - sofort hinterher und zustechen, was das Zeug hält. Danach mindestens einen am Boden liegen."
    Eisen schlug gegen Holz, Klinge gegen Keule.
    "Gut. Fangen wir an."
    "Eins, Zwei, Drei ...", schrie der Barde gegen den Kampflärm an.
    In diesem Augenblick schlugen beide mit ihren Schilden eine Bresche in den Angriff der Schrate, drängten die Waffen beiseite und stießen mit ihren Klingen zu.
    Yared erwischte den Schrat ganz rechts außen mit dem Falchion heftig am Bein, sodass Blut daraus hervorquoll und das olivgrüne Ungetüm in die Knie ging, dabei ließ er aber seine Deckung außer Acht und bemerkte deshalb fast zu spät den auf ihn von links zu rasenden Streitkolben.
    Gerade noch konnte er den Schlag mit dem Schild abfangen, schaffte es aber nicht mehr dem Hieb durch zurückweichen die Kraft zu nehmen.
    Dröhnend krachte der eiserne Kolben auf den Schild und ein dumpfer Schmerz fuhr Yared durch den Arm. Die Luft wurde aus der Lunge des Deserteurs und ehemaligen Unteroffiziers gepresst.
    Die Hand war nicht gebrochen, wusste er, aber sie tat höllisch weh und er musste sich anstrengen den Schild nicht fallen zulassen.
    Der Sappeur war vorerst ausgeschaltet. Bevor der zweite Schrat jedoch nachlegen konnte, war Jarvo über dem grünen Kerl und schlitzte ihm den Bauch auf, Gedärme und Blut entleerten sich auf den Boden der Lichtung und verstärkten den penetranten Geruch der Schrate um eine weitere unsympathische Duftnote.
    Yared rappelte sich auf, gerade bevor sich ein weiterer Schwall Steine auf ihn und den Barden ergoss. Um von den Steinen nicht getroffen zu werden, zogen sich der übrige Schrat und der, den der Pionier am Fuß verletzt hatte, vorübergehend zurück.
    Dann endete der Steinhagel. Yared verständigte sich kurz über einen fragenden Blick mit Jarvo, der bedächtig nickte.
    Dass entfernte sich der Sappeur seitlich von der Lichtung, während der Barde die beiden Keulenschwinger durch einen Angriff ablenkte.
    Im Schutze seines Schildes pirschte sich der ehemalige Soldat an das Buschwerk heran, hinter dem er die Stein schleudernden Komplizen der mittlerweile nur noch zwei Schrate vermutete. Natürlich hatten sie seine Anwesenheit längst bemerkt, doch waren ihre Steine an seinem Schild wirkungslos abgeprallt. Von Baum zu Baum, von Deckung zu Deckung arbeite er sich an die feindliche Stellung heran, wie er es damals bei der Armee Rhobars des II. gelernt hatte, bis er sie schließlich erreicht hatte.
    Da saßen sie, zwei Schrate, der eine nur mit seinen Händen Steine werfend, der andere mit einer Schleuder offensichtlich aus menschlicher Kopfhaut bewaffnet, an Nahkampfwaffen fehlte es den beiden wohl ganz, wie Yared auf einen Blick feststellte.
    So schnell wie möglich nutzte der Kriegshandwerker das bisschen an Überraschungseffekt, was er hatte, als er in das Sichtfeld der beiden spurtete, um sich auf den ihm am Nächsten Stehenden zu werfen und ihn mit dem Schild niederzudrücken, während er ihm mit dem Falchion die Kehle durchschnitt.
    Mit dem zweiten, vom plötzlichen Tod seines gefallenen Kameraden überraschten, verfuhr er ähnlich. Allerdings gelang es ihm erst nach einigem Herumgerangel auf dem zum Glück weichen Waldboden, wobei er sich mehrere kleiner Blessuren und Schrammen einhandelte, das olivgrüne Ungetüm in einem ebenso glücklichen Moment mit dem Schwert den Brustkorb zu verletzten und dabei die Lunge anzureißen. Blut spuckend schied auch der andere Steinewerfer dahin.
    Ohne sich weiter um die beiden toten Gestalten zu kümmern, nahm Yared seine Waffen wieder auf und machte sich durch das abschüssige Unterholz auf den Rückweg zur Lichtung, von der immer noch das Klingen von aufeinander schlagendem Metall zu hören war.
    Den Rückweg legte er wesentlich schneller zurück, da er sich das Hakenschlagen und Deckungssuchen sparen konnte und als er durch die letzten Bäume trat, bekam er gerade noch mit, wie der vorhin von ihm am Bein verletzte Schrat von einem harten Schwertstreich Jarvos getroffen röchelnd zu Boden sank.
    Schnell kehrte er an die Seite des Barden zurück, um diesen noch bei der Erledigung des letzten olivgrünen Ärgernisses zu unterstützen.
    "Die beiden im Wald sind erledigt.", informierte er den Schildkampfmeister knapp von seinem Erfolg.
    Geändert von Yared (04.08.2009 um 23:49 Uhr)

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    Mit Genugtuung ließ der Barde seine Klinge durch den Bauch des schon verwundeten Schrates fahren und riss seinen Kopf herum und fixierte den letzten Keulenkrieger. Wie er alleine dastand wirkte er unruhig und gehetzt. Gerade als Yared aus dem Wald angerannt kam und Jarvo mitteilte, dass die Steinwerfer Geschichte waren, versuchte der letzte Schrat über die freie Lichtung zu fliehen.
    Instinktiv ließ Jarvo den schweren Stahlschild fallen um weniger Ballast zu tragen und stürmte mit erhobener Klinge hinterher. So lang die Arme des Ungetüms auch sein mochten, so kurz schienen seinen Beine, denn das Rennen gestaltete sich unbeholfen und langsam. Nach kurzer Zeit hatte der Barde den Schrat eingeholt und von hinten mit einem Streich an der Schulter verletzt. Er stellte sich vor ihn, hielt ihn mit dem Schwert auf Distanz und wartete auf Yared, der hinterhergespurtet kam.
    Der Schrat hatte nun die Keule fallen gelassen und versuchte seinerseits, die beiden Angreifer mit fuchtelnden Armen von sich zu halten.
    „Wir stehen kurz vor unserem Triumph“, rief Jarvo über den Kopf des Ungetüms und Yared lachte.
    „Wir haben die Kontrolle zurückgewonnen, richtig?“
    „Absolut… Beenden wir es.“
    Auf ein Nicken hin stießen die beiden mit ihren Klingen zu und nahmen ein weiteres tierenes Leben. Die körperliche Ähnlichkeit dieser Monster mit dem Menschen stand in keiner Korrelation mit ihrem Verhalten, ihrem Denken und ihrer Lebensweise.

    Jarvo und Yared saßen auf dem Baumstumpf, die Schilde an das Holz gelehnt und den Glimmstängel im Mund. Der Sappeur hatte sich überreden lassen, die Pfeife für einen Moment ruhen zu lassen und sich der üblichen Methode zu bedienen. Mit einem Seufzer stieß er den Rauch aus und verlor seinen Blick in dem Feuer, welches die Überreste des Kampfes vernichtete.
    „Wie geht es deiner Hand?“, erkundigte sich Jarvo. Er selbst hatte keine nennenswerten Verletzungen davongetragen, wenn man von der Wunde an seinem rechten Schienbein absah, welche von einem fliegenden Stein verursacht worden war.
    „Wohl nicht gebrochen, aber tut höllisch weh.“

    Der Barde setzte seinen Hut zurecht. „Hast dich gut gehalten, dass muss ich schon sagen. Auch ein wenig stolz kann ich behaupten, dass mir die Ausbildung gelungen ist. Den Holzschild beherrscht du nun, obwohl es immer noch einiges zu lernen gibt. Und für deinen ersten realen Kampf mit dem Schild hast du dich mehr als gut gehalten… Wahrscheinlich wird mir deine Nanami den Kopf abreißen, wenn sie erfährt, dass ich dich hierher geschleift habe. Bei der Gelegenheit kannst du sie mir ja mal vorstellen.“
    Ein Grinsen reichte als Antwort.
    Und als die Glut ihrer Sumpfkrautstängel erloschen war und sie sich auf dem Weg Richtung Heimat befanden, wärmten sich die ersten Rehe und Hirsche an der Hitze des sterbenden Feuers.
    Geändert von Jarvo (05.08.2009 um 00:09 Uhr)

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Wälder um Silden herum

    "Faszinierend..." murmelte der Hüter, während er mit der Handfläche über ein paar Kräuter strich. Es kam ihm regelrecht vor, als konnte er die Gefühle der Pflanzen erahnen. Hier schien es der Natur gut zu gehen, so nah bei Silden. So nah bei ihren Beschützern. Doch wie war es in den westlichen Wäldern? Er atmete tief durch und schnupperte ein wenig dem Wind entgegen. Ja, ein paar Scavanger rasteten nicht unweit von hier. Der Hüter würde sich ihnen leise nähern. Mit ein paar Handgriffen kletterte er auf den nächst gelegenen Baum der sich zum Erklimmen eignete und balancierte auf einem von dessen Ästen in die entsprechende Position um auf den nächsten zu gelangen, bis er schließlich nicht unweit der Wildvögel Platz nahm und sich diese von oben herab betrachtete. Er selbst war ein wenig nervös. Wie würden sie reagieren, wenn sie seine Nähe bemerkten? Würden sie ihn versuchen anzugreifen oder würden sie flüchten? Acht Stück waren es... Eine beachtliche Zahl und nicht zu unterschätzen. Und dennoch... Ryu musste es einfach versuchen.

    Er verharrte eine Weile und genoss den kühlen Nachtwind, der durch die Wipfel wehte und ihm eine leichte, wenn auch angenehme Gänsehaut bescherte. Eine seltsame Mischung, bestehend aus einem Schnurren, aber auch einem Knurren entwich ihm, während er diese kleine Erholsamkeit der Natur genoss und mit seinen bernsteinfarbenen Augen dem Tanz der sich wiegenden Bäume genoss und begeistert zusah. Es war jedes mal wieder aufs Neue ein Schauspiel, dass es wert war mit anzusehen. Die ruhigen Wälder... So friedlich und doch voller Leben. Auch zu dieser späten Stunde. Doch nun siegte dann doch seine Neugier. Mit einem mal ließ er sich vom Baum fallen und landete gekonnt auf seinen Füßen, wie er es immer gelernt und geübt hatte. Wie auf Kommando schaute dann einer der Scavanger hoch, woraufhin er den Behemoth entdeckte und sofort aufsprang und sein Rudel weckte, welches schon nach einem kurzen Moment im Begriff war den Ort zu verlassen.

    Ryu war klar, dass er nun der Jäger war. Er war das Raubtier, dass seine Beute überrascht hatte und doch... Nun, doch ließ er das Rudel ziehen, auch wenn er gerne zumindest ein Exemplar erlegt und verspeist hätte. Doch er war ein ehrenvoller Jäger, der seine Beute nicht im Schlaf überraschte. Zumindest nicht die Beute, die die Natur ihm zur Jagd stellte.

    "Geht nur. Heute seid ihr noch frei, denn es war nur ein Test. Aber seid euch sicher, dass ihr beim nächsten mal nicht das Glück haben werdet, verschont zu werden... Ich danke euch..." murmelte der Hüter leise, ehe er seinen Weg fortsetzte...
    Geändert von Ryu Hayabusa (05.08.2009 um 00:52 Uhr)

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    Ritter Avatar von Lina Suavis
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    Es war ein schöner Tag. Lina fühlte sich erhitzt und ihre Wangen mussten schon einen leichten Rotton haben, denn auch sie wirkten ungewöhnlich warm. Sie war heute den ganzen Tag draußen gewesen, zuerst in Silden, dann am See. Schließlich hatte es sie in den Wald verschlagen. Dort war es kühler und geschützter. Nur ab und an lugte die Sonne durch das dichte Blattwerk und es säuselte ihr sogar ein leichtes Lüftchen zwischen den Bäumen entgegen, das angenehm kühl ihre Haut streifte. Viel konnte heute davon berührt werden, denn Lina trug ihr kurzes grünes Sommerkleid, das - so hatte es wenigstens ihr Spiegelbild im See verraten - perfekt zu ihren Augen passen musste. Sie funkelten im Sonnenlicht geradezu. Das Kleid hatte sie einst von den Nymphen im Druidenhain erhalten, die sie hinterhältig verführen wollten. Trotzdem fand es die Priesterin hübsch. Es hatte einen sanft fallenden Rock, der bis knapp über die Knie reichte, und schmiegte von der Hüfte aufwärts glatt, aber nicht zu eng an ihren Bauch, seine Träger waren dünn und ließen Schultern, Arme und Teile von Rücken und Brust frei. - Lina war ja so froh gewesen, dass sie noch hineingepasste. Irgendwie hatte sie sich in der letzten Zeit dicker gefühlt. Umso erfreuter war sie darüber, dass das offenbar nicht stimmte; und ebenso darüber, dass sie nicht ihre schwere, dunkelviolette Robe tragen musste, in der sie jetzt wohl unmenschlich - und für eine junge Frau überhaupt völlig unangemessen - schwitzen würde. Daran mochte sie gar nicht denken: Schweiß im Übermaß auf ihr! Und wo der überall hinfließen konnte! Es schüttelte Lina regelrecht bei dem Gedanken.
    Ihren Stab hatte die junge Magierin natürlich auch nicht vergessen. Er begleitete sie fast an jeden Ort, sie fühlte sich wohl mit ihm. Das Ritual damals hatte ihn an sie gebunden, mit der Kraft der Natur. Und das fühlte sich wirklich gut an. - Lina fühlte sich regelrecht unvollständig, wenn der Stab nicht in ihrer Nähe war.
    Ein Rascheln ließ sie aufmerken. Sie hielt an. Aus einem der Gebüsche musste das Geräusch gekommen sein. Vorsichtig und wie auf samtenen Füßen begab sich Lina in die Richtung, beugte sich mit großen Augen langsam hinunter und versuchte etwas zwischen den Blättern zu erkennen. Plötzlich hopste in kleinen Sprüngen ein kleines, rotfelliges Tierchen heraus, das aussah wie eine nette Rette auf zwei Beinen. Da freute sich Lina und ging in die Hocke, um es zu streicheln. Doch sowie sie ihre Hand nach dem Wesen ausstreckte, so biss es ihr in selbige Hinein und verschwand zwischen ihren Beinen davon. Ein schriller Schrei ging durch den Wald, Lina hatte sofort zurückgezuckt. Nun beobachtete sie ihr Weh traurig. Was hatte sie dem Tier denn getan?
    Da raschelte es schon wieder.

  16. Beiträge anzeigen #336
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Ein lauer Abend war es heute. Während die Sonne die Dächer des Waldes erneut mit ihrem warmen Schein segnete, fielen auch einige Strahlen zwischen ihnen hindurch und tauchten den "Untergrund" in ein wohliges Lichterspiel, wie man es sonst in kaum einer anderen Region bestaunen durfte. Und zwischen diesem Schauspiel traten wie immer die Darsteller des tierischen, natürlichen Reiches auch. Aber auch spezielle Gäste führten ihre Rolle nach eigenem Ermessen aus. So war neben dem ersten Gast und Freund der Natur, dem Hüter noch eine Fremde in den Wäldern unterwegs.

    Er hatte sie schon eine ganze Weile beobachtet, wie sie, scheinbar recht unbesorgt durch die Wälder gestreift und sich mir nichts dir nichts sicher vorzukommen schien. Wusste sie, welche Gefahren sich in einem Wald so einfach entwickeln konnten? Mit verschränkten Armen stand der Hüter, dessen Handwerk das der Klinge war auf einem dicken Ast und schaute von oben herab. Sie war hübsch, keine Frage. Doch auch Schönheit konnte in dieser Welt täuschen. Zumal an ihr etwas haftete, dem der Hüter schon seidjeher in keinster Weise traute. Dieser Geruch. "Mh... Beliar..." murmelte er, bevor er vom Ast sprang und langsam aus dem Gebüsch heraus an sie herantrat. Seltsamerweise erschrak sie nicht halb so sehr wie in dem Moment, als das kleine rotfellige Wesen sie gebissen hatte.

    "Ein schöner Abend, um einen Waldspaziergang zu unternehmen, nicht?" sagte er kühl und verneigte sich leicht. "Verzeiht, aber ich habe euch schon eine ganze Weile beobachtet... Ihr wirkt... Verloren..." Ruhig lagen die bernsteinfarbenen Augen des Behemoths auf der Fremden. Sie war jung... Nun... Vielleicht in seinem Alter. Doch die sonst so grausame Welt schien ihr wenig zugesetzt zu haben. Das, was er an Haut erkennen konnte war soweit er es sehen konnte mehr als unversehrt und wirkte äußerst gepflegt. Doch dieser Geruch...

  17. Beiträge anzeigen #337
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    Der vorherige Schreck saß noch in ihren Knochen, daher konnte Lina sich nicht noch einmal erschrecken, als plötzlich dieser Mann aus dem Gebüsch trat. Dennoch war sie schnell aus der Hocke erhoben und einen halben Schritt zurückgewichen. Die rechte Hand auf der Brust, musterte sie den Neuankömmling schweigend. Er schien hierher zu gehören. Kommt sicher aus Silden, überlegte sie und lächelte erst einmal vorsichtig.
    „Ja, schon schön.“, meinte sie verwundert, auch wegen des eigenartigen Tonfalls, der sie für einen Moment einen nachdenklichen Gesichtsausdruck annehmen ließ. „Beobachtet ihr häufig einsame junge Frauen, ohne euch selbst zu erkennen zu geben?“, fragte sie spitz und musterte seine auf ihr ruhenden Augen. Etwas freundliches lag darin verborgen, aber es kam nicht heraus. Sein Gebaren wirkte eher abweisend, denn der jungen Magierin zugeneigt. „Und dann stellt ihr euch nicht einmal vor.“, kritisierte Lina abschließend. Es muss ja furchtbar warm in dieser Rüstung sein. Sly trug auch oft derartiges. Lina würde es nie verstehen. Wieso musste man im schönsten und wärmsten Sommer seinen Körper in eine solchen Panzer einzwängen. Sie sah an ihm herunter und schließlich über den Boden zu sich. Auch schwer vorzustellen, wie man mit engen, warmen Schuhen rumlaufen konnte. Da war sie doch lieber barfüßig unterwegs. - Auch wenn es gerne mal unter den Füßen zwickte, daran gewöhnte sich eine Lina ganz schnell. Sie reckte ihr Nase sanft in die Luft, um seinen Geruch wahrzunehmen; es war nicht so schlimm, wie gedacht.
    „Ihr seid aus Silden?“

  18. Beiträge anzeigen #338
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Ryu Hayabusa ist offline
    Für jemanden, der nicht hier her gehörte schien sie ja doch recht fordernd zu sein. Aber warum stierte sie so auf seine Rüstung? Immerhin war das gute Stück eine Sache, auf die Ryu in gewisser Weise sehr stolz war. Schließlich war es sein Kampfpanzer, den er im Kampf gegen den Behemoth selbst erhielt. Das Wesen, an dessen Stelle er nun getreten und ein Hüter geworden war. Einen Moment lang atmete der Krieger tief durch, ehe er seine Gedanken wieder ihr wandte.

    "Also..." begann er und schaute sich einmal kurz um. "Im Prinzip ist es unwichtig, wer ich bin. Sieh mich als Hüter... Aber wenn du willst, kannst du mich Ryu nennen." sprach er, ohne dabei wirklich zu merken, wie er seine Sinne mehr und mehr auf sie richtete. Dieser Geruch. Wenn er sich nicht täuschte, dann saß sie vor kurzem auf einem alten Baumstamm. Der Geruch von alter Krischrinde war unverkennbar, wie auch der kleine Käfer, den er beobachtete, wie er ihren Hals hinaufkrabbelte. Langsam schritt er auf sie zu. "Shhh..." flüsterte der etwas tierisch anmutende Hüter, während er den Finger langsam in ihre Richtung hob. "Vertrau mir..."

    Ryu selbst wusste, dass seine innere Verbindung zu der Natur gerade sehr freigesetzt wurde. Sogar von ihm selbst. Aber er wollte ihr zeigen, was er war. Schließlich konnte man sich unter einem Hüter viel vorstellen. Doch wenn man einen Mann vor sich hatte mit den Augen eines Tieres, dessen leichte Armbehaarung sich an manchen Stellen schwarz färbte und somit eine Art Streifenmuster gab, war es doch ersichtlicher, dass diese Person mit der Natur näher in Verbindung stand, als ein normaler Mensch. Mit einer leichten Bewegung dann stupste Ryu den kleinen Käfer an, damit dieser auf seinen Finger krabbelte, ehe er wieder von der Fremden zurückschritt.

    "Ich sagte doch: Kein Grund zur Sorge." sprach er plötzlich ein wenig freundlicher, als der Käfer sich erhob und eine Runde um den Kopf des Hüters flog, ehe er verschwand. "Zu eurer Frage... Ja, komme aus Silden. Und ja, ich beobachte auch junge Frauen, wenn sie sich innerhalb der Waldgebiete bewegen. Genauso, wie ich Männer und Orks beobachte. Macht euch da nichts drauß... Es ist nichts persönliches. Aber sagt, was führ euch so einfach in diese Wälder?"

  19. Beiträge anzeigen #339
    Ritter Avatar von Lina Suavis
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    Lina Suavis ist offline
    Fiep?, dachte Lina. Sie quietschte ein wenig, als der Mann immer näher gekommen war und zog skeptisch eine Augenbraue hoch, während sie mit dem Kopf seinem Finger folgt, der gleich darauf den Käfer einsammelte. Ihr Herzschlag ging dabei höher, sie in eine innere Abwehrhaltung. Erst, als er wieder etwas weiter weg war, fasste sie sich wieder. Die Gänsehaut auf ihrem Körper verschwand. Etwas schien komisch an diesem Mann, das gefiel der Priesterin weniger, als sie zugeben wollte und würde.
    Da rief auch schon ihre Höflichkeit:
    „Äh, ja - Freut mich, Hüter Ryu.“ Lina hielt ihm den Handrücken hin. „Ich heiße Lina. Euch ist hiermit verziehen.“
    Ihre Augen folgten der hitzigen Flugbahn des kleinen Käfers. Auch der Mann sah ihm augenscheinlich nach. Linas Gesicht weichte auf, so wie sie die Strenge im Blick dieses Kriegers beobachten konnte; sie war sehr faszinierend. Auch die Farbe seiner Augen. Sie wirkte fast wie der Wald selbst, einnehmend, warm und natürlich. Lina fühlte einen angenehmen Impuls durch ihren Körper gleiten.
    „Ihr vergleicht mich also mit diesen fiesen Orks.“, stellte Lina einige Momente später ernüchternd fest. Ihre Augen hingen skeptisch an Ryus. „Was machen Hüter denn sonst so?“
    Geändert von Lina Suavis (05.08.2009 um 21:23 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #340
    Ehrengarde
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    Suzuran ist offline
    Heute war es soweit die junge Frau hatte vor den Lagermeister, der sich ihr auf der Veranda der „Grünen Krähe“ als Yared vorgestellt hatte, aufzusuchen, er hatte etwas von Verwaltung gesagt und vielleicht konnte sie von ihm erfahren, wie sie an eine eigene Bleibe gelangen konnte.
    Suzuran hatte sich kurz bevor sie die Taverne verließ, bei Aidar dem Wirt erkundigt, wo sie den Lagermeister finden konnte, denn das hatte er ihr bei dem kurzen gemeinsamen Gespräch nicht verraten. Den Ort der großen Wassermühle mit dem sumpfigen Umland und den merkwürdigen Pflanzen die dort wuchsen, kannte die Neue, dort war sie bei ihrer Ankunft in Silden vorbei gekommen.

    Auf der Veranda der Taverne schaute sie kurz umher, um sich zu orientieren, mit schnellen Schritten folgte sie dann den staubigen Pfaden zur Mühle bis sie direkt vor dem mächtigen Wasserrad stand, das sie bisher nur aus der Ferne gesehen hatte und das von dort aus nicht so beeindruckend ausgesehen hatte wie jetzt.

    Ihre Aufregung hatte sich während des kurzen Ganges immer mehr gesteigert.
    Sie fragte sich, was der bärtige Lagermeister ihr wohl zu erzählen hatte, vielleicht würde er gar keine Zeit für einen Neuling haben, der kam, um ihn mit Fragen zu durchlöchern und nur mit seiner Unwissenheit glänzen konnte.
    Die Gedanken an ihre erste Begegnung und an das Gespräch an denen Suzuran, halb schlafend und etwas von Apfelwein besäuselt, teilgenommen hatte, verdrängte sie schnell, bevor sie mit geballter Faust an die Tür der Mühle klopfte, um möglichst Selbstbewusst zu wirken.

    Eine freundliches „Herein“ drang durch die noch geschlossene Tür, sie drückte die Türklinke und öffnete langsam die Tür. Die Braunhaarige streckte anfänglich nur den Kopf durch den Spalt zwischen Rahmen und Tür, um zu schauen, was sie dahinter erwarten würde, bevor sie mit dem ganzen Körper nachrückte und den dahinterliegenden Raum betrat.
    Dort saß die beschäftigt aussehende Gestalt des bärtigen Lagermeisters, der sich gerade wieder den Papieren vor sich, gewidmet hatte, da die Anklopfende wohl doch länger zum Eintreten gebraucht hatte, als er annahm.

    „Guten Abend, ich hoffe ich störe nicht.“
    sagte der Besucher und lächelte ihr Gegenüber gespannt an. „Erinnert ihr euch an mich? Suzuran, die von der Taverne…“, sie verzog kurz ihren Mund zu einem Strich, wollte sie doch eigentlich kein Wort über den peinlichen Auftritt verlieren.

    „Ich bin gekommen, um mehr über die Verwaltung Sildens zu erfahren und hatte mir erhofft, von euch zu erfahren, ob die Möglichkeit besteht sich hier in Silden niederzulassen und wie ich das Anstellen kann.“
    Fragend schaute sie den Lagermeister an, der inzwischen alles aus der Hand gelegt hatte und ihr zuhörte.

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