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  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline

    Thorniara #01

    Cyrith bemerkte wie das Schiff anlegte und oben alle Hecktisch umher rannten. Sein Blick war jedoch Leer und er bemerkte keinerlei Reaktion von Oben. Plötzlich wurde die Luke geöffnet und das Licht der Sonne knallte nur so in den Raum für die Gefangenen. Der Körper neben sich regte sich nicht und sie deuteten eh auf nur Cyrith. „Werft den Spinner ab, der kleine ist keine Gefahr für uns“ rief ein Mann und zwei andere kamen herunter um Cyrith zu packen.

    Er spürte den schmerzvollen Griff von ihnen und wurde dann nach oben geschleppt. „Streift dem Kerl doch ein Hemd über was sollen den die Bürger denken“ beschwerte sich ein Matrose und Cyrith spürte wie ihm ein altes Hemd mit löchern und schmutzigen Flecken übergezogen wurde. „Hätten wir den Kerl nicht in Bakaresh lassen können? Immerhin ist der so Fertig der gibt eh keine Gefahr mehr ab“ knurrte wieder einer von den Männern. Er vernahm lachen und wurde dann ans Land gebracht. „Willkommen auf Argaan und auf Thorniara schönes Leben noch“ sie schubsten ihn und er spürte wie er auf den Harten Stein des Steges knallte.

    Er erhob sich und betrachtete die Stadt vor sich. Sie ähnelte wohl der Hafenstadt Khorinis, vor ihm waren ein paar einfach Holzhütten und hinter ihnen erstreckten sich ein paar Schönere Häuser. Zwar nicht die Hübschesten aber man konnte hier sicherlich gut leben. Hinter ihm war das Meer und die Schiffe wurden von zwei Leuchttürmen sicher in den Hafen gelotst. Hinter den Häusern der Bürgern erhob sich eine prächtige Burg, so groß und gewaltig das man darin sicherlich prima leben konnte.

    Der Wind pfiff ihm durchs Haar und er fing an die Stadt zu gehen um irgendwo eine Kneipe zu finden. Ein Bier würde ihm jetzt sicherlich gut tun. Er kramte in seinem Stiefel und zog die letzten 50 Münzen heraus die er noch hatte. Er blickte sich nochmals um und bemerkte das nun ein neues Leben beginnen würde. Die Assassinen waren nicht mehr, also musste er eine neue Gemeinschaft suchen.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Cyrith saß in einer Taverne und schaute sich genervt um.
    Es hatte sich wohl schon herumgesprochen das ein Fremder hier angekommen war und davor wahrscheinlich auch noch ein Gefangener war. Der Wirt hatte ihn sehr Prüfend angeschaut als er sein Bier bestellte und so ganz ohne Waffen fühlte er sich ziemlich nackt. Sein Schwert war weg, somit seine Seele, seine Wurfmesser waren weg, somit sein Verstand, seine Rüstung irgendwo in Bakaresh, somit seine Haut. Sein Herz war schutzlos ausgeliefert und jeder, der gerade Lust auf Mord hatte würde ihn abstechen können und seine Leiche einfach im Ozean verschwinden lassen.

    Zwei Männer traten an seinem Tisch, wohl in seinem Alter, jedoch voller Muskeln und ernstem Blick. „He wir hörten du kommst von einem Ort namens Bakarahscha“ knurrte der eine und blickte Cyrith an. „Bakaresh heißt es wohl eher und ja ich komme von dort“ knurrte der Dieb zur Antwort. „Sei nicht so vorlaut du schmutziger Narr, hier auf Argaan gibt es andere Gesetze“ rief der zweite Mann genervt und schlug mit der Faust auf den Tisch, das etwas von dem Bier in den Krug in das Gesicht von Cyrith spritzte. Keine Reaktion von Cyrith.

    Als Schatten wäre er jetzt aufgestanden und hätte sich verteidigt, dem Kerl gegen die nächste Wand geschleudert oder solche Dinge, aber jetzt hatte er keine Kraft mehr dafür. Früher war es der Ansporn gewesen ein Assassine zu werden und jedem zu Zeigen welchem Gott er Diente und wer sein Meister war. Nun war er nur noch ein zerfallener junger Mann dessen Träume vernichtet wurden wie eine Seifenblase im Badeschaum, die Hoch gepustet wurde und ohne Kraft wieder fiel.

    Die Kerle warfen ihm ein paar Goldstücke zu und spukten darauf. „Willkommen du Idiot“ lachten sie und zogen von dannen. Er blickte auf die Goldmünzen und wusste das er sie hier für ein weiteres Bier ausgeben würde. Es zog ihn hinaus, an die frische Luft. Die Dunkelheit war eingebrochen und umarmte Argaan wundervoll. Er blickte auf die Burg und sah die vielen Lichter aus den Fenstern. Wo wohl seine Freunde waren? Wo war Rethus und wo sein Waffenbruder Vryce? Waren sie auch schon auf Argaan oder schon unterwegs? Fragen über fragen und er hatte noch keinerlei Antworten auf der Zunge.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Das Einlaufen der Flotte

    Es wurde langsam dunkel, da zeichneten sich Lichter am Horizont ab. Der Grufti vermutete, dass es sich um Stadtlichter halten musste, Fackeln, die die Finsternis der Nacht verdrängten. Ein Leucht, so wie es schien, bildete dabei das größte Licht.
    „Argaan ist in Sicht!“ brüllte plötzlich ein Maat. „Und das sind die Lichter von Thorniara!“
    Das war also das Ziel der königlichen Flotte. Argaan musste so etwas wie eine Insel gewesen sein. Langsam ergab alles einen Sinn. In seinem Größenwahn, kurz nach der Niederlage der orkischen Besatzung, hatte sich Rhobar der Zweite auf einen Eroberungsfeldzug begeben. Nachdem Myrtana und Varant unter seiner Kontrolle sowie Nordmar durch seine Verbündeten in seinem Einfluss waren, musste nun auch alles andere jenseits des Festlandes in seiner Hand landen.
    Khorinis, die Insel der Verbrecher, wäre bloß Zeitverschwendung. Neben diesem Eiland lag dieses Argaan womöglich als nächstes auf der Strecke. Der Glatzkopf legte den Kopf schief. Argaan konnte nur weiter im Süden liegen. Es musste demnach eine der südlichen Inseln gewesen sein… Ja, nur das konnte es sein.

    Die Flotte erreichte als bald den über die Bucht hinaus ummauerten Hafen. Am Kai lagen bereits ein paar Schiffe vor Anker. Nur eines davon trug ebenfalls die Flagge des Königs. Es handelte sich um ein kleineres Schiff, das womöglich die Flotte ankündigen sollte oder so etwas. Wahrscheinlich befand sich Cyrith auch auf eben demselben Schiff. Dafür war Rethus hier. Genau das musste er herausfinden.
    „Bereit zum Anlegen!“

  4. Beiträge anzeigen #4
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    Kialar ist offline
    Eines stand fest. Fross war seekrank, der Adlatus erkannte dies sofort. Obwohl es der Nordmarer scheinbar nicht zugeben wollte, verrieten ihn die Blässe im Gesicht und der unruhige Schritt.
    „Hör zu, am besten gehen wir in die Mitte des Schiffs, da schwankt es am wenigsten.“, riet Kialar und zusammen mit seinem Kameraden versuchte er wankend den Mittelpunkt zu finden, was sich aber in der Theorie leichter anhörte, als es war.
    Geschrei ertönte von oben und mit einem Mal merkte er, dass ihr Transportmittel nun ruhiger segelte, dennoch aber große Aufregung unter der Mannschaft über ihnen zu herrschen schien. Ein Getrampel und das Knirschen der Planken über ihnen vermischten sich mit überraschenden Ausrufen und umher werfenden Kommandos. Was war da oben los?
    Bevor er selbst der Sache auf den Grund gehen konnte, war Fross schon los marschiert und im nächsten Augenblick standen sie auf der Takelage und sahen Land, das sich aus der Schwärze der Nacht erhob. Genauer genommen sahen sie nicht Land, sondern Stadt.
    Sie fuhren in eine Bucht ein, die von zwei Leuchttürmen begrenzt war und nun konnte man auch sehen, dass schon einige Schiffe am Hafen der großen Stadt angelegt hatten. Gemurmel und Geflüster erhob sich und überall vernahm man wie ein magisches Wort „Argaan“.
    „Wir sind da.“, erkannte der Nordmarer und übergab sich unspektakulär über der Reling.
    Kialar klopfte ihm sanft auf den Rücken.
    „Sobald wir an Land sind, ist die Übelkeit vorbei.“, baute er den Nordmarer auf, während ihr Schiff eines der freien Piers ansteuerte und immer langsam wurde. Mit kunstvollen Manövern und großer Souveränität lenkte es ein und so schnell wie das geschah, war der Augenblick schon gekommen. Mit weichen Knien – Kialar hatte sich von dem Schock des fast-über-Bord-gehens noch immer nicht ganz erholt – betrat er mit Fross wieder festen Boden unter einer ganzen Riege von anderen Rekruten, Magiern, Mannschaftsmitglieder und anderen Reisenden.
    Kialar wusste zwar nicht, wo hier war, aber er war trotzdem seltsam froh darüber, hier zu sein. Die in Nacht getauchte Stadt gefiel ihm auf Anhieb besser als Vengard, obwohl er nicht einmal vermuten konnte, was ihn hier erwarten würde und da war er nicht der einzige. Viele andere, darunter auch Fross standen am Hafen und blickten uneins und etwas verloren gen fremde Stadt, doch schon bald löste sich der Pulk an Leuten auf. Manche blieben beim Schiff und halfen beim Ausladen, während andere schon die ersten Schritte in die Stadt wagten. Am Ende standen der Varanter und Nordmarer immer noch da.
    Schließlich meinte Kialar „Tja, das ist wohl Argaan.“ und Fross wiederholte das Wort in seiner üblichen Art.

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    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Die Leuchttürme von Thorniara. Ernst ließ Lord Hagen seinen Blick vom einem zum anderen schweifen und richtete ihn dann wieder auf den Hafen, der vor ihnen lag. Ein wenig erinnerte er ihn an den Hafen von Khorinis, doch diese Stadt lag jetzt weit entfernt. Denn der König hatte ihn als Befehlshaber auf die südlichen Inseln geschickt, um im dort gelegenen Teil des Reiches nach dem Rechten zu sehen. Lange Zeit hatte Thorniara sich bedeckt gehalten – dass die Orks auch hierher kamen, hätte gerade noch gefehlt –, aber nun war die Zeit gekommen, die Besitzansprüche wieder zu bekräftigen.
    Langsam kam das Flaggschiff zum Stehen, Taue wurden ausgeworfen und festgemacht und zuletzt legte man Planken aus, um den Hafen betreten zu können. Hagen straffte sich und machte sich daran, das Schiff zu verlassen. So schnell wie möglich würde er einige Worte mit dem hiesigen Statthalter wechseln müssen – Lord Tronter war sein Name –, damit er informiert war über die Lage auf Argaan und auch damit seine Leute bald ein Dach über dem Kopf hatten. Am Kai erwartete den Lord ein Mann, der ebenfalls nach dem Befehlshaber dieser kleinen Flotte Ausschau zu halten schien und das Wappen des Königs auf seiner Kleidung trug.
    „Für Innos!“, grüßte Hagen und musterte sein Gegenüber kurz. „Seid Ihr der Statthalter Thorniaras?“
    „Ich grüße Euch“, erwiderte der Mann lächelnd und deutete eine Verbeugung an. „Nein, der bin ich nicht. Mein Name ist Drurhang und ich bin der Kommandant der Stadtwache hier. Darf ich fragen, mit wem ich spreche und was ich für Euch tun kann?“
    „Ich bin Lord Hagen, Paladin des Königs und oberster Befehlshaber dieser Flotte.“ Kurz schwieg er. Er kannte diesen Mann nicht. Es war wohl am besten, ihm vorerst nicht mehr zu erzählen als nötig, sondern das Wichtige mit Lord Tronter persönlich zu besprechen. „Im Moment solltet Ihr Euch darum kümmern, Unterkünfte und Verpflegung für meine Leute zu beschaffen. Ich werde Lord Tronter aufsuchen, denn mit ihm habe ich einiges zu bereden.“
    Drurhang nickte eifrig und erteilte den Männern an seiner Seite schnell einige Befehle, woraufhin diese in verschiedene Richtungen davoneilten. Dann wandte er sich rasch wieder Lord Hagen zu.
    „Und nun …“
    „Zu Lord Tronter“, bestimmte Hagen. „Geht voraus.“
    Thorwyn

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Sofort verließ Rethus das Deck mit seinen Männern. Jetzt galt es herauszufinden, wo Cyrith sich befand. Womöglich würde er gerade im Gefängnis versauern. Nichtsdestotrotz wollte der Glatzkopf ihre Ärsche absichern. Nicht dass ein Trip in die Verließe von Thorniara völlig unnötig war.
    Kurz schaute sich Rethus um. Er konnte bekannte Gesichter erspähen, viele bekannte Gesichter. Es tat ihm absolut nicht gut, hier zu verweilen.
    „Männer, kommt“, befahl er den anderen vier. „Wir werden gebraucht.“
    „Wo werdet ihr gebraucht?“ klinkte sich ein Maat ein. „Ihr werdet hier gebraucht. Ladet die Kisten vom Schiff.“
    „Passt auf, wie du mit mir redest. Ich bin einer der Offiziere vom Landfeldzug vom Festland“, schimpfte der Grufti. „Normalerweise brauche ich mich vor einem Maat wie dir nicht zu rechtfertigen, aber Paladin Ulrich befahl mir, die Besatzung des ersten Schiffes aufzusuchen, um den Stand der Dinge in der Stadt zu klären.“
    „Aber… aber natürlich“, stotterte der Kerl kleinlaut.

    Immer wieder überraschte Rethus seine eigene Redenskunst. Wenn man das Leben eines Diebes genoss, oder wie er sich selbst nannte: Freibeuter, lernte man anscheinend automatisch, wie man am besten mit den Leuten redete – auch wenn die eine oder andere Lüge nötig wurde. Aber dass er von Ulrich geschickt worden war, würde der Maat ohnehin nicht schnell genug herausfinden können. Bis dahin wollten sie die Stadt bereits verlassen haben.
    Sie bogen in eine Straße ein, die vom Kai weg führten. Dabei traf er auf einen Soldaten der Armee des Königs.
    „Du, ich habe eine Frage“, begann der Grufti. „Es wurde von mir verlangt, die Besatzung des allerersten Schiffes aufzusuchen, das hier in Thorniara angelegt hatte. Weißt du, wo die Männer sich gerade befinden?“
    „Wenn du den Kapitän oder die ranghohen Offiziere des Schiffes meinst, die sind auf dem Weg hierher“, entgegnete der Soldat frei heraus.
    „Ein einfaches Besatzungsmitglied würde ausreichen“, meinte Rethus. Schließlich wollte er weder einen Ritter noch den Kapitän aus dem Weg räumen müssen, um an Informationen zu gelangen. Dann wäre unter der Armee die Hölle los und Rethus würde auffliegen.
    „Ich gehöre zu einem dieser Soldaten. Neben mir gibt es noch fünf weitere, die die Begrüßung in Thorniara auf höfische Weiseunterstützen sollen. Wenn ich schon ausreiche, wie würde dann das Anliegen lauten?“
    „Es ist eine Frage, die das Frachtgut des Schiffes betrifft. Ich soll mich darüber informieren. Was ihr alles an Bord hattet.“ Der behelmte Glatzkopf kam dem Soldaten näher.
    Dieser schaute nach oben und spitzte den Mund. „Wenn ich mich recht entsinne, gab es ein paar Fässer mit Kartoffeln, ein paar Säcke Mehl…“
    „Nein, nein, nein“, widersprach der Grufti und wedelte mit den Händen. „Ich meine irgendwelche wichtigen Dinge, zum Beispiel Gefangene.“
    „Ja, wir hatten zwei Gefangene an Bord. Wir haben sie aber laufen lassen. Sie stellten für uns absolut keine Gefahr dar und würden nur mehr unnötige als nötige Gerichtsverfahren beanspruchen. Noch dazu sind sie jetzt noch nicht einmal bewaffnet oder gerüstet. Wenn es hoch kommt, haben sie einen Sack Gold noch bei sich.“
    „Wie haben sie ausgesehen?“ Langsam fuhr Rethus mit der rechten Hand an das Messer seines Ziehvaters Handor.
    „Der eine wirkte sehr herunter gekommen, braune Haare…“
    „Der andere?“ spulte der Glatzkopf gleich vor.
    „Schwarzhaarig, trug in Bakaresh noch eine Lederrüstung sowie ein gutes Schwert.“ Das musste Cyrith gewesen sein.
    „Genau den Kerl suche ich. Wo ist er hin?“
    „Nachdem wir ihn laufen ließen, begab er sich, soweit ich mich erinnere, in eine alte Spelunke.“
    „Welche genau?“
    „Gleich dort vorne an der Kreuzung.“ Der Soldat wies mit dem Arm nach Süden.
    „Danke für deine Auskunft.“ Rethus schaute sich schnell um. Seine Männer standen um den beiden herum, sodass sein Vorhaben außerhalb von unnötigen Blicken verblieb. Er packte den Soldaten und schnitt ihm die Kehle durch. Was er jetzt nicht brauchte, waren unnötige Zeugen. Dann nahm er den rechten Arm und legte ihn über seine Schulter. Seinen eigenen Linken legte er über die Schulter des Soldaten und bedeckte mit der Hand die Wunde.
    Sogleich warf der Glatzkopf einen befehlenden Blick zu Rubin. Dieser legte sich den anderen Arm über die Schulter, sodass der Soldat jetzt genau in der Mitte der beiden hing. So schliffen die beiden den Soldaten davon. Einige Bürger blieben kopfschüttelnd stehen. Manche lachten sogar.
    „Keine Sorge“, beruhigte Rethus die Leute. „Der Kerl hier hatte bei der Überfahrt etwas zu viel von dem Rum getrunken.“
    „Wo werfen wir ihn hin?“ flüsterte Rubin zu dem Glatzkopf hinüber.
    „Dort hinten ist ein Strohhaufen“, antwortete Rethus. „Da verstecken wir ihn.“

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Thorniara...nun waren sie hier. Grimbar hatte bereits bei seinem ersten Schritt auf den Kai etwas gespürt. Er wusste nicht was, doch es hatte was mit dieser Insel zu tun. Eine Gänsehaut hatte sich von seinem Fuß ausgebreitet, ein kurzes Schütteln hatte ihn erfasst, dann war es auch schon wieder vorbei gewesen. Er war etwas verwundert, aber er würde es erst mal nicht beachten, immerhin war er nicht oft weg vom Festland, vielleicht spielte ihm seine Psyche einen Streich.

    Jetzt sah sich der Innosdiener in der Stadt um. Es war spät, doch man hatte den Neuankömmlingen Unterkünfte bereitgestellt, denen des Ordens natürlich im Tempelviertel, das nicht ganz so schön war, wie das in Vengard, wie der Novize befand, doch er würde es bei Tageslicht noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
    Jetzt saß er erstmal in einer Taverne. Vor sich einen großen Humpen Argaanisches Bier, einen Teller einheimischen Rindereintopf und einen gesprächigen Thekenwirt vor sich.

    "Das ist gut...das ist echt gut. Also ich weiß nicht ob das überall so schmeckt wie bei dir, aber wenn ja, dann könnte es mir hier echt gefallen.", sprach Grimbar und nahm einen großen Zug aus dem Bierhumpen.

    "Tja, diese Qualität findest du natürlich nur bei mir. Hier wird noch alles mit Liebe gemacht, aber unter uns, auch wenn ich das natürlich nicht laut sagen kann, einen gescheiten Rindereintopf, solltest du in jedem Gasthaus in dieser Stadt finden, ansonsten ist es kein Gasthaus. Zumindest hat das mein Ohm immer gesagt. Noch ein Bier?", erkundigte sich der spülende Wirt und deutete auf den bereits leergetrunkenen Humpen.

    "Mit Vergnügen. Ich dachte mir, ich sehe mir erstmal an, wie man als gestandener Stadtbürger seine Mahlzeit hier zu sich nimmt bevor ich mich an das Essen im Refektorium wage. Wenn es nur halb so gut ist wie hier, dann wäre das ein Traum!", lobte Grimbar.

    "Du hast Glück! Zufällig arbeitet ein Verwandter vierten Grades mütterlicher seits und dritten Grades väterlicher seits dort und das Rezept...", der dicke Mann beugte sich über die Theke zu dem Novizen und dämpfte seine Stimmte. "...ist ein Familiengeheimnis.", beendete er den Satz und zwinkerte. Grimbar grinste und widmete sich wieder dem Eintopf. Es war ein guter Start in seinen Aufenthalt auf Argaan.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Seufzend ließ Noros den Blick über die Umrisse der dunklen Stadt schweifen. Er stand an der Reling des Schiffes, stützte sich mit den Ellenbogen am glatten Holz auf und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Überall um ihn herum standen Soldaten der myrtanischen Armee und betrachteten ebenfalls das Ziel der Überfahrt: Thorniara.
    Sich von dem Anblick der im Schatten liegenden Häuser losreißend löste sich Noros von der Reling und schob sich an den Reihen der Soldaten vorbei in Richtung des Steges, der vom Deck des Schiffes auf den Kai des Hafens führte. Während Gruppen von Soldaten und Matrosen damit beschäftigt waren, die Ladung des Kahns und der anderen im Hafen angekommenen Schiffe zu löschen, ihr eigenes Gepäck zu verstauen, oder aber sich an freien Flecken zu sammeln und Befehle von Rittern und Paladinen entgegen zu nehmen, machte sich Noros auf den Weg in die Stadt. Die Überfahrt war beendet und er war weder Soldat, noch Novize. Das bedeutete, dass für ihn nun keine Unterkunft bereit stand, er nicht einfach den Strömen von Menschen, auf die ein warmes Bett und ein Dach über dem Kopf wartete, folgen konnte. Er war wieder auf sich allein gestellt und würde schauen müssen, wo er heute Nacht noch Obdach fand.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Neuling Avatar von Ulrik Reliquiae
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    Ulrik Reliquiae ist offline
    Mit einem getrübtem Blick, schaute Ulrik auf die dunkle Stadt herunter.
    Es war Nacht und er hatte vor Aufregung, nicht eine Stunde Schlaf, doch müde war er nicht. Diese Stadt sah trüb aus, genau wie der Blick des jungen Mannes, der nach Abenteuer suchte.
    Mit etwas Glück, würde die Stadt im Sonnenlicht ja viel mehr hermachen, als in einem verblassten Grauton.
    "Wo sind die grünen Felder, wo die Scavanger und Wölfe..?" - dachte der braunhaarige Mann und schweifte seinen Blick enttäuscht ab. Dies war nicht ganz, das was er erwartete.
    Weite Wiesen und Wälder, Täler und Buchten, stattdessen Felsen und Steine.
    Als erstes sollte er sich um eine Unterkunft sorgen, denn es war regelrecht ein großer Ansturm auf die Stadt, er war nicht gerade zu einer ruhigen Zeit angesegelt, trotz so später Stunde.
    - Mal schauen ob er sich mit seinem Verhandlungsgeschick und seinem Charisma nicht doch eine Unterkunft besorgen könnte, sei es nur für diese eine Nacht.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    An der Seite von Lord Hagen hatte Françoise die Victoria nach der Ankunft der Flotte verlassen. Das darauf folgende Gespräch am Pier zwischen Hagen und dem Kommandanten Drurhang hatte die Priesterin nur beiläufig verfolgt, denn letzterer erschien keine besonders interessanter Zeitgenosse zu sein. Die Tatsache, dass Thorniara mit seinen Fachwerkhäusern der Stadt Khorinis nicht unähnlich war, interessierte Françoise schon eher. Ganz offensichtlich war der myrtanische Baustil mit den Entdeckern vergangener Tage bis hierher vorgedrungen.
    Und obwohl ihre eigene Heimat ebenfalls im südliche Meer lag, hatte Françoise zuvor noch kein einziges Mal einen Fuß auf Argaan oder eine der Nachbarinseln gesetzt. Was nicht bedeutete, dass man in ihrer Heimat nichts von den Inseln wusste. Ganz im Gegenteil, wurden sie nicht selten Ziel spöttischer Bemerkungen. Beispielsweise hieß es, dass die Bewohner der südlichen Inseln allesamt nicht schwimmen könnten. Einige gingen sogar soweit zu behaupten, dass die Leute von den Inseln augenblicklich sterben würden, sobald ihnen das Wasser auch nur bis zum Halse stünde, und sie in ihrem Todeskampf noch einmal katapultartig aus den Fluten geschossen kämen, in ihrem vergeblichen Versuch dem Schicksal zu entrinnen. Inwiefern diese Dinge tatsächlich der Wahrheit entsprachen, wusste Françoise nicht und es sei deshalb einfach dahingestellt. Vermutlich hatte sie noch genug Gelegenheit, ihnen auf den Grund zu gehen.
    Zuvor warf die oberste Feuermagierin jedoch einen Blick auf den Stadtbezirk, der dem Orden unterstand oder zumindest unterstehen sollte. Zu so später Stunde ließ sich kein richtiges Urteil darüber fällen. Nur zwei Dinge fielen Françoise deshalb bei ihrem ersten Gang durch den Bezirk auf. Zum einen schien er um ein ganzes Stück kleiner zu sein, als sein Gegenstück in der Hauptstadt - was nicht weiter verwunderte. Zum anderen entsprach die Bauart des Tempels auf der Klippen nicht dem Stil, den man auf dem Festland verwendete. Auch wenn dieser Rundbau auf den ersten Blick recht groß anmutete, ging Françoise davon aus, dass er ohne all die weitläufigen Seitenflügel der myrtanischen Tempel kleiner als eben diese war. Aber nichts anderes hätte sie erwarten sollen. Schließlich lagen die Wurzeln der myrtanischen Kultur auf dem Festland und hier befanden sie sich weit davon entfernt. Wahrscheinlich hatte der Baumeister aus ganz naheliegenden Gründe die Bauweise gewählt, die er nun mal gewählt hatte: so ein Rundbau füllte nämlich das Plateau auf dem er stand sehr gut aus. Und diese recht pragmatische Sichtweise passte wiederum eindeutig zu den Myrtanern.
    Nach dem Ende ihres Rundgangs, hatte sich die Priesterin zurück zum Schiff begeben. Zwar hatte man den Neuankömmlingen halbwegs ordentliche Quartiere bereitet, doch die Ruhe und das sanfte Schaukeln an Bord der Victoria hatten etwas für sich, das so ein notdürftiges Nachtlager nicht bieten konnte. Am nächsten Morgen wiederholte Françoise schließlich ihren Rundgang durch den Tempelbezirk. Bei Tageslicht machte er ein etwas anderen Eindruck. Weder die Größe des Bezirks an sich noch die Bauweise des Tempels hatten sich geändert. Es waren die kleinen Details, die der obersten Feuermagierin auffielen. Besonders der Tempel schien sich in keinem sonderlich gepflegten Zustand zu befinden. Sein Gemäuer war fleckig und mit viel Efeu überwuchert, als hätte man ihm über die letzten Jahre nur wenig Beachtung geschenkt. Parlan würde bei diesem Anblick vermutlich wahnsinnig werden. Françoise war gespannt, welche Erklärung der hier verantwortliche Feuermagier für das Ganze hatte.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    "Wie heißt diese Stadt hier nochmal? Thoaria?"
    "Thorniara!"
    "Ich lern's nie..."
    "Solltest du aber. Hier werden wir eine Weile bleiben."
    Hannes, Keri und Flarke standen am Hafen der Stadt und waren etwas planlos. Sie waren hier, doch was jetzt? Sie hatten keine Befehle, was sie machen sollten, keine wirkliche Aufgabe... Und keinen Plan, wie die Stadt eigentlich aussah.
    Das veranlasste Flarke schließlich dazu, zu Abwechslung mal die Initiative zu ergriefen, nachdem die anderen Beiden ihn eigentlich seit sie sich in Vengard wieder gefunden hatten, immer nur mitgezogen hatten: "Wir sollten uns einfach mal die Stadt anschauen." Er vermied bewusst deren Namen. Eigentich hatte er keine so große Probleme mit seinem Gedächtniss, aber 'Thorniara' wollte da auf Biegen und Brechen nicht rein...
    "Eigentlich keine so schlechte Idee..."
    Gath

  12. Beiträge anzeigen #12
    Flauschiges Bambi
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    Tyra ist offline
    Mit dem Gepäck auf dem Rücken verließ Tyrael das Schiff, auf dem er zu den südlichen Inseln gesegelt war und sah sich um. Die Stadt fand er nicht besonders schön und die Tempelgebäude, die er sehen konnte, waren in keinem guten Zustand. Diese Stadt brauchte dringend einen Tapetenwechsel, der hoffentlich bald zustande kommen würde. Schließlich war die neue Regierung angekommen und das würde sicherlich einen Umschwung bedeuten.

    Seine erste Handlung in dieser Stadt bestand darin sich vernünftige Kleidung zu kaufen. Trotz des roten Umhangs trug er immer noch seine alte und schmuddelige Kleidung, die bald auseinander fiel. Bei einem ansatzweise vertrauenerweckenden Händler erstand er neue ordentliche Kleidung und ließ seinen Umhang auf den neusten Stand bringen.
    Dies kostete Tyrael fast all seine Ersparnisse, die er mühsam in Vengard und Varant erstanden hatte. Aber nun fühlte Tyrael sich sauber und ordentlich, was auch seine Laune nach oben trieb.
    Von den wenigen Goldmünzen, die er noch hatte, erstand er außerdem neuen Stoff für seine Schneiderarbeit, wo er inzwischen einiges an Erfahrung gewonnen hatte. Er würde sich bald irgendwo eine ruhige Stelle suchen und seine Erfahrung, die er gesammelt hatte, in ein Projekt stecken. Was auch immer er herstellen würde, er würde er es verkaufen wollen.

    Mit einem deutlich leichteren Geldbeutel schritt er zu den Soldaten. Mit etwas Glück würden sie ihn direkt zu einem Ort führen, wo er bleiben könnte.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #13
    Lehrling Avatar von Verington
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    Verington ist offline
    In der späteren Nacht erreichte auch Verington Thorniara und verließ das Schiff mit leichtem Gepäck. Er hatte nicht mehr mit genommen, als ein paar Goldmünzen und seine Werkzeuge wie auch ein bisschen Material zum schreinern. Ein neuer Anfang und viele Möglichkeiten sollte diese Insel bieten und er betete, dass dies auch so sein würde.
    Als er den ersten Fuß auf den Boden festeren Boden gesetzt hatte, blickte er sich zunächst um, musterte die Häuser, die Menschen, die schaukelnden Schiffe und das Meer. Er war sich noch nicht so sicher, wo er unterkommen könnte und setzte sich zunächst auf eine der Bänke am Steg und betrachtete still das Meer, wärend er sich erste Pläne schmiedete. Die meisten Leute schienen ihn gänzlich zu ignorieren, er war auch nichts besonderes, nur wenige würdigten ihm eines Blickes, aber zu einem Gespräch kam es nicht und so setzte er das Warten fort.

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    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Seufzend setzte sich Grimbar auf einen Steinbrocken am Wegrand. Nachdenklich blickte er nochmal auf das vor ihm liegende Tempelviertel und hinauf zum Tempel. Sein Blick glitt ebenso über den Weg und den kleinen Platz, an dessen Rand er nun saß und schüttelte den Kopf. Ein weiteres Seufzen brachte es über seine Lippen. Es war wirklich anders hier.

    Soeben hatte er seinen kompletten Rundgang durch das Viertel beendet und nun musste er seine Eindrücke verarbeiten. Er war sich noch nicht sicher wie er das alles finden sollte, doch eines stand für ihn fest. Die Fachwerkhäuser, mit dem bröckelnden Putz, der abgeplatzten Farbe, den manchmal quietschenden Türangeln, die Wege mit all ihren Kieselsteinen, dem Dreck und Blättern, die darüber wehten und auch der Tempel mit den efeubewachsenen Mauern, den ungekehrten Treppen und den teilweise leerstehenden Räumen. All das wirkte auf Grimbar irgendwie...alt.
    Als hätte er eine Reise zu dem Kloster auf Khorinis gemacht und dort einen alten Mann getroffen, der notdürftig versuchte das Kloster in Stand zu halten. Der Innosdiener müsste wohl keine drei Schritte gehen um etwas zu finden, was in Ordnung gebracht werden musste und wahrscheinlich keine zehn Schritte um einen Innosdiener zu finden, der gerade ein Päuschen einlegte.

    Doch er war nicht angewidert oder böse darüber, dass alles hinter her schleifte. Denn auch wenn er über manche Nachlässigkeit den Kopf schüttelte, so fand er im Gespräch mit einem hiesigen Novizen sich selbst wieder. Man tat was getan werden musste, man ließ liegen, was liegen bleiben konnte. Und solange Daranis, so scheinbar einer der verantwortlichen Magier, nichts sagte, konnte man in Ruhe sich selbst suchen.

    Grimbar war verblüfft, hatte er doch gedacht er würde sich vielleicht darüber empören wenn die Diener Innos' sich so der Tugenden ihres Gottes entzogen, doch wer war er darüber zu richten? Erwischte er sich nicht selbst dabei, wenn er in einer Wiese lag und den Wind, der ihm ins Gesicht wehte genoss, obwohl irgendein Magier mit Sicherheit eine Aufgabe für ihn hätte? War er nicht selbst glücklich dabei, wenn er sich einfach nur im Tempelgarten zurücklehnen konnte, um der Ruhe und der Entspannung zu fröhnen? Fühlte er sich nicht selbst am Nächsten zu seinem Gott, wenn er meditierend sein Sumpfkraut qualmte und einfach nur da saß? Eigentlich spiegelte das Tempelviertel von Thorniara so wie es jetzt war Grimbars Innerstes wieder. Es war nicht im besten Zustand und man war nicht die Reinkarnation von Ordnung und Pflichtbewusstsein, doch war man immer noch ein Tempel Innos' und ein Hort des Glaubens.

    Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Novizen ab und sein Blick glitt verträumt in die Ferne. Er musste diesen Ort genießen, solange es ihn in dieser Form gab. Er wusste, das würde nicht mehr lange sein, denn die Delegation des Ordens aus Vengard würde einiges ändern. Man würde das Viertel wieder aufmöbeln.

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross hatte den Männern stundenlang beim Training zugesehen und sich dabei nur eine Frage gestellt: Kann ich das auch? Der Tatendrang und das schier unendliche Talent seines Bruders hatte ihn stets eingeschränkt, ihn auf den Gedanken gebracht, dass es nicht seine Aufgabe war, den Kampf zu suchen, dass er sich woanders umsehen musste. Der junge Ike schien seinen Geist nur noch mehr zu beeinflussen als üblich, und trotzdem fühlte er sich von ihm befreit. Der Nordmann hatte ein Schwert aufgenommen und er hatte es geführt, mit dem steten Gedanken, dass er statt zu heilen nach besten Kräften verletzen würde. Dabei war er längst nicht so geschickt wie die vielen Kämpfer, die sich in Bakaresh getummelt hatten, aber er hatte seinen Wert bewiesen, er hatte Potential bewiesen, dasselbe Potential, das er damals in seinem Bruder gesehen hatte.
    Was war damals nur mit ihm los gewesen?
    Fross schlenderte durch die Straßen der Stadt Thorniara, ohne die neue Umegbung in sich aufzunehmen. Vengard und die Wüste waren ihm so fremd gewesen, noch ein Ort, an dem er sich nicht Zuhause fühlte, würde dem keinen Abbruch tun. Was ihm beschäftigte, war das, was er gesehen hatte, als er auf dem Schlachtfeld stand. Er hatte sich selbst neu erlebt und die Überfahrt hatte nicht gereicht, ihm sich selbst wieder näher zu bringen. Irgendwas war anders. Alles war so egal gewesen, so unwichtig im Angesicht der Schande, die er auf sich geladen hatte. Und zu welchem Preis? Er wollte leben, er wollte lernen, er wollte besser werden; und dabei dachte er nur an sein Schwert und wie sein Bruder es geführt hatte. So und nicht anders wollte er es auch führen können.
    „Ich muss jemanden finden, der mir etwas beibringen kann“, sagte er zu sich selbst.
    „Es gibt sicher Leute, die dir beibringen können, keine Selbstgespräche zu führen“, sagte ein alter Mann, der neben ihm herschlenderte. „Das ist unheimlich.“
    Fross schnaubte. Er hatte nur unterstrichen, was er gedacht hatte. Er wollte es nicht wieder vergessen wie er so viele Dinge vergaß, die ihm im Eifer des Augenblicks durch den Kopf schossen. Er hatte sich ein besseres Schwert aus der Waffenkammer besorgt, aber bei seinen Fähigkeiten würde ihm das nicht viel nützen. Der große Mann seufzte.
    Er nahm eines der Tücher, schrieb hastig einen Abschiedsgruß darauf („Kialar, muss gehen, lass dich nicht umbringen, Fross.“) und eilte ins Tempelviertel, wo er sich den Weg zum Haus der Novizen weisen ließ. Zuerst dachte er daran, zu klopfen, doch man hatte ihm Strafe versprochen, sollte er sich noch einmal lautstark irgendwo im Tempelbereich breitmachen, also nahm er das kleine Messer, mit dem er Kialars Tätowierung gestochen hatte, und heftete das beschriebene Stück Stoff an die Holztür. Das sollte er wohl finden.
    Noch eine Nacht in der Bastion, im Morgengrauen dann würde er aufbrechen.

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    Flauschiges Bambi
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    Tyra ist offline
    Er hatte in seinem Streifzug durch die Stadt alles mögliche erlebt. Das seltsamste war ein Novize, der nachdenklich immer wieder in die Richtung des Tempelviertels guckte und danach aus irgendeinem Grund zu lächeln anfing, obwohl er keinen Grund dazu finden konnte. Das Tempelviertel war alt und beschädigt, nichts schönes war dort.
    Tyrael zuckte mit der Schulter und ging die Gasse weiter. Auf seinem Weg fand er einen alten und unfreundlichen Schneider, der alleine auf seinem Schemel vor seinem Landen saß und arbeitete Er schien ziemlich unfreundlich gegenüber den Fremden aus Myrtana zu sein und verjagte regelmäßig Leute, die bei ihm etwas kaufen wollten.
    Er war froh, dass er sich kurz vorher ordentliche und saubere Kleidung gekauft hatte. Er würde sicherlich einen viel besseren Eindruck auf den Mann machen, der offensichtlich sein Handwerk verstand.
    Er begann den Mann anzusprechen und wurde direkt mit einer unfreundlichen Antwort abgespielt. Erst als der Mann das Interesse an dem Schneider-Handwerk von Tyrael bemerkte, wurde er freundlich. Sogar extrem freundlich, was ihm leichtes Unbehagen einbrachte. Der Schneider stellte sich als Baltier vor und bot Tyrael an, ihm mehr über das Handwerk zu erzählen, was er praktizierte. Erfreut, dass es so gut geklappt hatte, stimmte Tyrael zu. "Was soll schon schlimmes passieren, vielleicht lerne ich sogar etwas" dachte er im Stillen und setze sich.

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    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Gierig durchwühlte der Dieb seine Beute, die er mehr mit Glück als mit können an sich gerissen hatte. Fast hätte der Bestohlene ihn erwischt und Cyrith konnte sich gerade noch irgendwie Raus reden. Nun zählte er mürrisch sein neues Gold. Zu seinem Pech waren es nur 25 Goldstück und die würden für gerade mal zwei Bier reichen.

    Er hatte gehört das ein neues Innosschiff angekommen war und nun versteckte er sich hinter dem Wirtshaus. Ein paar Kisten gaben dem Stinkenden Schutz vor dem Feind und fluchend beugte er sich manchmal aus der Dunkelheit um zu sehen wer da in die Taverne reinkam.

    Ab und zu waren sogar ein paar Bürger ängstlich aus seiner Sichtweite verschwunden weil sie einen Verrückten hinter den Kisten erwartet hatten und eine Wache hatte ihn schon angesprochen und er hatte der Wache erzählt das er nur Geschlafen und vor sich hin geredet hatte.

    Oft fragte er sich was mit seinen Freunden passiert war, ob alle überhaupt irgendwo Schutz gefunden hatten und nun in Sicherheit waren. „Muss finden ...“ murmelte er und stürzte aus seinem Versteck. Verrückt geworden war er in der kurzen Zeit. Oder war es nur Einbildung das verrückt war? Er stürmte in die Taverne und und knallte erst einmal auf den Boden, die Tavernen Gäste brachen aus ihm Gelächter und er krabbelte auf allen Vieren zu dem Wirt.

    „WO IST ER?“ schrie er dem Wirt ins Gesicht und dieser verzog angewidert das Gesicht. „Keine Ahnung wen du Meinst du verrückter“ Cyrith flog wieder auf den Boden und als er zur Tür schaute, die sich langsam öffnete sprangen ihm beinahe die Augen aus dem Gesicht.

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    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline

    Irgendwo an einem dunklen Fleck in Thorniara

    Es begann mit einem Kribbeln in den Zehenspitzen, das sich langsam seine Waden hoch wand, sich in einen dumpfen Schmerz im linken Knie verwandelte und immer weiter unaufhaltsam auf seine Leiste zukribbelte, wo es den Schlafenden zu einem leisen Stöhnen brachte. Noch nicht genug, es entfaltete sich in seiner Magengegend zu einer waren Symphonie verschiedenster Übelkeitsempfindungen, begonnen mit einem leichten Schmerz in der Gegend seiner Leber über ein gefährliches Blubbern des Magens hin zu einem Brechreiz, wie er lange nicht gefühlt worden war. Das Kribbeln, inzwischen längst kein sanften Ziehen mehr, stieg langsam und sauer die Speiseröhre hinauf, nur um den gebeutelten zu einem Husten zu bringen, dem er nur mühsam eine Eruption innerster Gefühle abringen konnte. Den Klimax, den Höhepunkt dieser tiefen Empfindung, fand die Welle im Kopf, wo sie einer meterhohen Flutwelle gleich an einer dünnen Glaswand zu zerspringen schien. Das Kribbeln war nun wieder da und lief sich in Richtung der Fingerspitzen langsam aus. Die Lunge stieß langsam die angesammelte Luft aus, die als Stöhnen an den stellenweise aufgeplatzten Lippen entwich. Langsam, ganz allmählich, öffnete sich eines der Augenlieder, aufgehalten durch vorübergehende Muskelsteife und einer nicht zu verachtenden Menge erhärtetem gelben Körpersekrets. Die Pupillen zogen sich, soweit dies möglich war, noch enger zusammen. Es dauerte einige Zeit, bis sich auch das andere Auge öffnete, und wiederrum etwas länger, bis die ersten Gliemaßen anfingen schwächlich zu zucken. Eine nicht abzuschätzende Zeit später war er dem Körper gelungen, sich aufzurichten und sich lautstark in eine ecke des Raums zu übergeben. Als er sich schließlich durch die langen, verfilzten Haare fuhr und sich den erheblich gewachsenen Bart kraulte wurde ihm gewahr, dass er auch über einen Geist verfügte und es eine angemessene Situation war, diesen einzuschalten.
    „Woah“, krächzte er. „Was 'ne Nacht!“

    ....
    Geändert von Silohtar (03.01.2011 um 20:43 Uhr) Grund: Irgendwo an einem dunklen Fleck in Thorniara

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    Kialar ist offline
    Nach dem schockierenden Erlebnis am Vormittag, hatte Kialar Zuflucht im Tempelviertel gesucht, während Fross sich der Bastion zuwandte.
    Thorniara war im Nachhinein doch anders, als der Adlatus erwartet hatte. Es wirkte älter, simpler und trotzdem robuster als Vengard. Die Natur zeigte deutliche Spuren im sonst so kargen Stadtbau, das er bisher kennen gelernt hatte. Immer wieder hatte man den Bäumen freien Wuchs gestattet und kleine Gärten angelegt und besonders im Tempelviertel schien man dies auch zu nutzen, wenn auch nicht so eine strenge Arbeitsordnung herrschte, wie im sogenannten Kloster Myrtanas in Vengard. Die Häuser waren ein wenig grau, der Garten wohl einfach nach der Ernte so belassen worden und den Schlingenpflanzen wurde nirgends Einhalt geboten. Das fiel den Adlatus natürlich nur so ins Auge, weil er doch des Öfteren zur Gartenarbeit auf dem Festland eingeteilt worden war, aber auch ansonsten kam es ihm ganz so vor, als würden die Dinge hier anders geregelt.
    Noch immer stellte er sich die Frage, was am Vormittag passiert war, nicht nur wegen dieser seltsamen Person, die ihnen regelrecht aufgelauert hatte, oder der Vision sondern auch der Magie wegen. Das Magiegefüge fühlte sich hier anders an. Nicht unbedingt stärker, er fühlte sich einerseits zu neuen Sprüchen beflügelt als auch auf anderen Gebieten eingeschränkt. Diesen Angriffszauber, diese fliegende Feuer…so was hätte er vorher nicht zusammen bekommen, doch jetzt staunte er nur so über das Potential dieses Feuerpfeils. So hatte er den ganzen Nachmittag sich selbst und der Erkundung der Stadt gewidmet, bis er eher zufällig auf die Nachricht von Fross gestoßen war, die mithilfe eines seiner Barbierutensilien in der Tür des Novizenhauses gesteckt hatte.
    "Kialar, muss gehen, lass dich nicht umbringen, Fross."
    Nachdem er endlich den Sinn verstanden hatte, war er überrascht, wie überrascht er eigentlich war. Irgendwie hätte er schon erwartet, dass sich die beiden erst einmal einige Tage in Thorniara herumschlagen würden, aber das der Nordmarer nun einfach so ging?
    Wohin denn überhaupt?
    Was wollte Fross?
    Wie lange würde er weg sein?

    Wie immer hatte sein Kamerad ihn in allen möglichen Belangen im Dunkeln gelassen. Schließlich dachte er jedoch an all die Male, wo der Nordmarer ebenfalls verschwunden war und dann plötzlich wieder aufgetaucht war. Kialar seufzte. Man musste sich wohl einfach an diese Eigenheiten von Fross gewöhnen und doch ärgerte er sich.
    Als er endlich zum Schluss gekommen war, dass er die Entscheidung seines Freundes akzeptieren musste, hatte sich der Schleier der Nacht schon längst über die Stadt gelegt und Eiseskälte mitgebracht. Der Adlatus hatte im Novizenhaus rasch ein Zimmer zugeteilt bekommen, welches er mit drei anderen Magielehrlingen vom Festland teilte und während er in seinem neuen Bett lag und über die neue Situation nachdachte, übermannte ihn der Schlaf.

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    Lehrling Avatar von Verington
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    Verington ist offline
    Mehr und mehr hielt es Verington für eine falsche Idee weiterhin draußen herum zu lungern, vor allem ein wie ein Irrer losgerannter Typ machte ihn unruhig und so suchte er sich eine Kneipe oder etwas dergleichen und durchstriff dabei die Straßen.
    Nicht weit in der Stadt fand er schon, was er suchte und trat hinein in den Schankraum, setzte sich auf den nächst besten Platz und musterte die anderen Gäste.
    Dieser Typ ist ja auch hier und er kommt mir langsam noch unheimlicher vor
    Dachte er sich, wärend er den auf dem Boden gewesenen Mann musterte, aber dann konzentrierte er sich auf den Wirt. Von dem bisschen Geld, das er noch hatte, kaufte er sich einen Krug Bier und trank diesen nur langsam.
    Also so wie diese Stadt aussieht, wird hier sicherlich ein Schreiner gebraucht, hier lässt sich bestimmt gut Geld verdienen.
    Dachte er sich grinsend und lehnte sich in seinen Stuhl zurück.
    Ich muss mir aber bald ein bisschen Material besorgen, das, was ich mitgebracht habe, reicht nicht lange.
    Dachte er zuende und entspannte sich noch einige Stunden.

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