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  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Die Tempel von Jharkendar #1

    Jharkendar

    Einst eine blühende Stadt, Hort des Wissens
    und in ewiger Verbundenheit zum Gott Adanos,
    sind Ruinen alles, was heute davon noch übrig ist.
    Jedenfalls bis zu dem Moment, da abermals Diener
    des Gleichgewichts hier eine neue Heimat fanden,
    um diesen schicksalsträchtigen Mauern wieder
    zu neuem Ruhm zu verhelfen.

    ~ Die Tempel ~

  2. Beiträge anzeigen #2
    Krieger Avatar von Rat der Wüste
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    Rat der Wüste ist offline
    Sie hatten es geschafft, trotz all der Probleme die sich ihnen in den Weg stellen wollten. Doch nun betraten sie endlich die ersehnte Zuflucht, die ihnen von nun an eine neue Heimat sein sollte. Und die Chancen standen gut, dass sie ihnen dies ermöglichen würde, denn als sie sich langsam dem höchsten Punkt in diesem Tal näherten, wo der Hang zu beiden Seiten immer wieder durch Klippen unterbrochen wurde und auf dessen Kuppe die Tempel majestätisch in den Himmel ragten.

    Als die Magier, angeführt vom Templer Coolkill, der sich so tapfer für sie eingesetzt hatte, dem Pfad nach oben folgten, konnten sie die enorme Größe dieser Tempelanlage erst richtig realisieren. Es waren unzählige antike Bauwerke, die um einen zentralen Platz angeordnet waren, sodass es schwer vorstellbar war, wie viele Arbeiter nötig waren, um dies zu verwirklichen und dies damals, vor vielen Jahren, als der Rest der Menschheit noch in den Kinderschuhen steckte. Es war einfach ein Ehrfurcht gebietender Anblick und es zwang sich ganz automatisch die Frage auf, wie diese Menschen diese gewaltigen Steinbalken in diese Höhen befördern konnten. Vielleicht war es auch hier wieder die Kraft Adanos’ gewesen, die deren Verbündeter war, wie es jedenfalls der Legende nach lautete. Denn viel war über dieses alte Volk nicht bekannt, nur noch hauptsächlich Geschichten und Märchen aus längst vergangenen Tagen.

    Und nun sollte es also so sein, dass erneut Diener Adanos’ diese Stätten bewohnen sollten. Schon eigenartig, wie das Schicksal einem manchmal mitspielen konnte. Auf jeden Fall würden sie hier eine zeitlang sicher behütet sein, wenn nicht sogar bis zu dem Tage, an dem das ewige Meer die Welt verschlingen und alles Leben sein Ende finden würde.

    “Ihr wart tapfer meine Brüder und Schwestern und habt die Hoffnung nie aufgegeben. Nun ist es an der Zeit, alles wieder aufzubauen und uns hier eine neue Heimat zu errichten, von der wie die Lehren Adanos’ weiter verbreiten können und über das Gleichgewicht wachen. Doch nun ruht euch aus, es war bestimmt eine lange Nacht, für jeden von euch.“ bedankte sich der Priester bei all seinen Gefolgsleuten, die so stark an sie geglaubt hatten. Sie hatten wirklich eine Chance einen ganz neuen Anfang zu machen und es wäre doch gelacht, wenn sie das nach all den Strapazen nicht schaffen würden.

  3. Beiträge anzeigen #3
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Hin und wieder zurück.
    Was hatte sich Ryu eigentlich dabei gedacht, immer hin und her zu reisen. Er hatte es satt immer so viel herumzureisen. Der ganze Ärger fing ja im ZuX an. Aber das war jetzt unwichtig, da er mit den Magiern seinerseits zurück nach Jarkhendar gereist war. Er wollte beim Aufbauen der Hütten helfen, damit die Magier entlich Zeit hätten, dieses verdammte Ritual an ihm anzuwenden, um den Fluch der ihn nun schon so lange belastete zu brechen. Doch fürs erste war er nur müde von dem ganzen Gereise und legte sich erstmal aufs Ohr und begann zu träumen. Von Schlachten eines einstmals mächitgen Paladins, verlorener Liebe, Hass und Eifersucht, Verrat und Vielem mehr.......

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #4
    General Avatar von MrMilti
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    MrMilti ist offline
    Ausruhen? Das war ein guter Witz, den sich Riordian da gegönnt hatte. Denn bei dieser Reise durch die hohen Gebirge hatten seine Pflanzen deutlich leiden müssen, viele ließen bereits ihre Stiele hängen und warfen sogar bereits Blätter ab. Nein, warten konnte er keinesfalls noch länger, sie mussten jetzt sofort "festen Boden unter den Füßen" haben. Und während seine Gefährten sich bereits zurückzogen und in den verstreuten Ruinen verschwanden, ging er auf direktem Wege auf den Priester zu, um ihm sein Anliegen vorzutrgen.

    "Verzeiht Meister, doch ich habe noch ein Anliegen, dass keinen Aufschub mehr zulässt."
    "Nur zu, dann sprecht Novize."
    antwortete Riordian dem Kräuterkundigen.
    "Die Reise hat meinen Pflanzen schwer zugesetzt und ich fürchte dass sie selbst diese Nacht auf meinem Karren nicht überstehen würden. Sie müssen in fruchtbaren Boden gepflanzt werden und das so schnell wie möglich. Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir dazu einen kleinen Fleck Boden zur Verfügung stellen würdet." sprach er hastig, aber doch ein wenig verzweifelt. Schließlich hatte er Angst, all seine Erträge einzubüßen.
    "Natürlich soll deiner Bitte genüge getan werden. Gleich dort auf dieser Wiese, an der wir vorbei gekommen sind, wo auch ein kleiner Bach hindurchfließt, kannst du dir deinen neuen Kräutergarten aufbauen. Es bietet reichlich Platz und sollte alles bieten, was deine Pflanzen zum überleben brauchen."
    "Ich danke euch Meister, das bedeutet mir wirklich viel."
    "Das ist mir bewusst und dank ist dafür bestimmt nicht nötig."


    MrMilti bedankte sich dennoch noch wein weiteres mal, bevor er sich hastig umdrehte und zu seinem Karren zurück lief, wo sich die Leblosigkeit langsam immer weiter ausbreitete. Hoffentlich war es noch nicht zu spät und so wollte er sich sofort an die Arbeit machen, während alle anderen wohl langsam in Schlaf versanken.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #5
    General Avatar von MrMilti
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    MrMilti ist offline
    Es war bereits schon hellichter Tag, als MrMilti mit seiner Arbeit fertig war. Zugegeben, er hatte es wohl ein kleines bisschen übertrieben, denn anstatt einfach nur die Pflanzen in den Boden zu setzen, hatte er auch gleich noch die halbe Wiese umgegraben und einen Weg hindurch angelegt. Er spielte sogar mit dem Gedanken, kleine Kanläe vom Fluss durch sein Beet zu legen, was ihm das Bewässern ersparen würde, aber das war ihm dann doch etwas zu kompliziert.

    Abgesehen war er schon unheimlich müde, kein Wunder bei dieser nächtelangen Arbeit und nachdem er mit dem Ergebnis zufrieden war es wohl endlich an der Zeit, ein Nachtlager suchen zu gehen. Zumindest wenn sich noch irgendwoe ein Plätzchen finden sollte, wo noch niemand schlief.

    Also überquerte er den Hof, zu beiden Seiten die eindrucksvollen Tempel, die im Tageslicht noch viel atemberaubender aussahen. Es mussten unheimlich alte Bauwerke sein und dennoch waren sie fast vollständig erhalten. Keine Frage, teilweise waren die kleineren Bauen etwas mitgenommen, doch der Großteil stand eisern da wie ein Fels in der Brandung. Doch diese waren auch kaum zum übernachten gedacht und so folgte er dem Pfad weiter, den Hang auf der Ostseite hinab, wo viele kleinere Ruinen an die Klippen gebaut waren. Doch in wieviele der Hütten er auch hineinsah, überall lagen schon seine Ordensbrüder, dicht an dicht. Es dauerte eine ganze Weile, bis er endlich in der letzten Hütte ein freies Plätzchen fand und sich endlich hinlegen konnte. Irgendwie wear er gespannt, wie er auf einfachem Steinboden schlafen würde.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Krieger Avatar von Corinna
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    Corinna ist offline
    Irgendwie hatte dieser Ort etwas romantisches an sich. Das lag vielleicht daran, dass sie schon ganz früh, noch vor Sonnenaufgang erwacht war und auf den höchsten Tempel geklettert war. Dort hatte sie nur gesessen, hatte dem Singspiel des Windes gelauscht, bis schließlich die glühend gold leuchtende Scheibe der Sonne über dem glitzernden Ozean aufgetaucht war, der weit weg in der Ferne in schönstem Farbenspiel geglitzert hatte. Es war einfach ein wunderschöner Anblick, so hoch über die dichtbewachsenen Baumkronen zu blicken, die dieses Tal in dem wohl saftigsten grün bedeckten, dass sie jemals gesehen hatte. Als sie so auf einer erhöhten Plattform saß und ihre Beine herab baumeln ließ, war das Leben so einfach, fernab von allen Problemen und Umständen, die es sonst so hektisch machten. Es kam ihr wirklich so vor, als würde man in eine andere Welt eintauchen.

    Sie versank förmlich in ihren Gedanken, oder vielmehr in ihrer Gedankenlosigkeit,bis aber doch etwas sie wieder aufweckte. Es war ein Geräusch, was den zarten Klang des Windes übertönte. Es war bedeutend eigenartiger und unnatürlicher, auch wenn es irgendwie bekannt vorkam. Sie öffnete ihre Augenlider, die sie für einen Moment geschlossen hatte und sah sich in dieser luftigen Höhe um, bis sie unmittelbar unter ihr etwas durch die Büsche stapfen sah. Erst hielt sie es für ein Schaf, doch die Wassermagier hatten doch gar keine mitgebracht? Es war auch viel zu klein dafür und das Fell war viel zu weiss dafür.

    Es war wieder unter einem Busch oder einem ähnlichen Grünzeug verschwunden und so entschied sie sich doch, herabzusteigen und sich das aus der Nähe anzusehen. Stufe um Stufe, Absatz um Absatz stieg sie von dem Tempel herab, bis der Boden schon ganz nah war. Da konnte sie auch wieder dieses seltsame geräusch hören. Es war auch kein Blöken, wie es Schafe sonst so taten, sondern es hatte vielmehr etwas glucksendes an sich.

    Die Büsche vor ihr raschelten und ließen ihre Äste erzittern. Irgendetwas ging da drinnen um, bis dieses "etwas" plötzlich seinen Hals samt Kopf durch das Blätterwerk streckte und im nächsten Moment wqieder verschwunden war. Sie hatte es immer noch nicht erkennen können, dafür hatte es sich zu kurz gezeigt, aber auf jedenfall sah es nicht gefährlich aus, mehr niedlich und die Geräusche die es von sich gab, unterstrichen dies nur. So leise sie nur irgendwie konnte näherte sie sich leisen schrittes dem Busch, ganz vorsichtig um dieses Wesen nicht zu verscheuchen, zumindest so lange, bis unverhofft ein lautes Knacken unter Corinnas Füßen zu hören war.

    Augenblicklich war dieses Wuschelige Wesen in Bewegung getreten und stürmte wild gackernd davon. Jetzt konnte sie es auch erstmals genaus sehen. Es war ein Vogel, der wie wild mit den Flügeln ruderte, aber nicht vom Boden zu kommen schien. Corinna stolperte ihm durchs Gebüsch nach, so gut sie konnte, bis sie schließlich auf ihn zusprang, um ihn zu fassen zu bekommen. Doch flink war dieses Tierchen zweifellos, schlug es doch einen Haken, sodass die barbierin ohne etwas in den Händen zu Boden stürzte. Urplötzlich klang das Geglukse dieses Vögelchens auch mehr nach einem Gelächter, oder bildete sie sich das ein?

    "Na warte, ich krieg' dich schon noch!" rief sie ihm noch nach, als sie sich wieder aufrappelte.

  7. Beiträge anzeigen #7
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    Mephistopheles ist offline
    Mehr als ein "Woahhh", hatte Mephistohpeles nicht herausgebracht, als er das hier alles gesehen hatte. Alles konnte man es nicht nennen, da sie heir alle ja gerade erst einmal angekommen waren, doch dieser ausblick war so wundervoll. Wenn man zurückblickte, sah man das Tal wie es sich erstreckte und immer wieder hohe steile Felswände aufragten. Nicht zum glauben, dachte sich der Novize immer wieder das er ganz vergaß aufzupassen wo er hintrat. Fast schon wäre er gestolpert, doch er hatte sich grad noch fangen können und stützte sich mit seinen Händen in der Wiese ab.
    Endlich oben auf dem Platou angekommen, ruhten sie sich erst einmal auf. Einige setzten sich auf passende Felsstücke der Ruinen und andere ließen sich einfach nur ins Gras fallen. Nur Milti hatte noch ein Problem zu bewältigen. Seinen Pflanzen und Heilkräutern hat der lange Marsch nicht wirklich gut getan und sie ließen alle ihre Köpfe hängen und fingen an zu welken. Also packte Milti seine Sachen, fragte Riordian nach einem geeigneten Platz und verschwand sofort um das Leben seiner Pflanzen zu sichern.
    Eigentlich wäre Mephi gerne mitgegangen und hätte seinem Freund geholfen, doch vieles was er hier sah, fasste ihn einfach in einen speziellen Bann. Es zog regelrecht an ihm und er konte gar nicht anders, als sich alles anzuschaun.
    Viele taten es ihm gleich und schländerten einfach nur umher und guckten und glotzten alles ab, was man nur bestaunen konnte. Anfangs war es auch richtig aufregend, da dieses Mystische hier in der Luft und der ganzen Atmosphäre so eigenartig war, doch dies legte sich mit der Zeit und nach inetwa einer Halben Stunde war es ganz verschwunden und nur noch Wohlbehagen, machte sich in seinem Brustkorb breit.
    Also ging Mephi die Treppen zum ehemaligen Tempel hoch, welcher nun recht zerfallen aussah, und setzte sich ganz an den Rand einer Kante. So, dass er recht weit sehen hätte können, doch nun war es schon dunkel und nur ein paar Glühwürmchen und einige umherstreunende Adepten und Novizen waren auszumachen.
    "Wie wird's wohl hier sein?...is ja auch ne ganz ne andere Gegend hier...so viele Schluchten...der Wald ist ein anderer. Eigentlich ist alles anders, wenn ich's mir recht überlege. Ach was...was soll da zu überlegen sein...Hirngespinst.
    Hmm, aber? Wie wird sich's hier leben, was ist mit der Zukunft...
    Aber nun schluss von den Faseleien und mehr konkretes."
    Lange noch dachte Mephi nach. Ganz besonders befasste er sich mit seinem Schüler und was er mit ihm machen sollte, doch dass würde er morgen mit ihm besprechen...

    Hell war es als Mephistoheles die Augen aufgeschlagen hatte. Sie Sonne scheinte ihm mitten ins Gesicht. Jetzt erst erkannte er den Ernst der Lage. Fast ganz außen an der Kante nach unten war er gelegen. Richtig glück hatte er gehabt, doch darauf wollte er es nicht beruhen lassen. Sein erstes Gebet in der neuen Heimat war fällig, welches er auch sofort tun wollte, um seinem Gott zu danken.

    Adanos
    Oh Adanos!
    Im Namen des Gleichgewichtes, deiner Ideologie,
    bitte ich dich, den immer neutralen Gott,
    mir die Kräfte zu verleihen,
    die ich brauche, um deiner Ideologie folgen zu können.
    Hilf mir, nicht rein für das Gute oder das Böse zu stehen,
    hilf mir sowohl den gerechtigkeitsliebenden Dienern Innos,
    als auch den immer dunklen Dienern Beliars,
    zu helfen, die Konflikte zu lösen.
    Denn dein ist dieses Reich hier, nicht das Ihre
    und du wirst deine Macht hier erhalten,
    wenn auch mit Hilfe des Wasserrs oder nicht.
    Ich danke dir,
    Oh Adanos!

    Richtig erfrischt und voller Tatendrang stand er auf, wischte sich den Staub von den Knien und machte sich auf die Suche nach Torka. Er musste ein ernstes Gespräch mit ihm führen. Also suchte er ihn in einen der Hütten auf und stieg sofort ins Gespräch ein, da es ihm auch etwas unangenehm war.
    "Torka. Ich muss mit dir reden."
    "Joah. Was'n los? Gibts was bestimmtes, oder schaust du einfach mal wieder vorbei?"
    "Ersteres. Lass es mich auf den Punkt bringen und nicht groß drum herum reden."
    Torka wollte etwas einwerfen, doch Mephistopheles ließ sich nciht unterbrechen.
    "Also mein Schüler. Du lerntest schnell und hast die Runen auch im Griff, das sehe ich. Doch habe ich dich nie damit kämpfen sehen. Folgendermaßen, kann ich dich damit auch nicht damit in die Welt hinausschicken, da es auch andere Ziele außer scheiben und Felsblöcke gibt, die sich bewegen, und auch selbst zuschlagen...sozusagen aktiv mit dir kämpfen und das meistens mehr, als die lieb ist, glaub mir.
    Sei mir nicht böse, aber ich habe die letzten beiden Tage gewartet, auf eine Antwort von dir. Etwas Eigeninitiative hätte gereicht und du könntest nun deine Prüfung machen, aber es sollte anscheind nicht so kommen.
    Fakt ist, das du dich nicht mehr, als meinen Schüler bezeichnen kannst, doch kannst du jederzeit kommen und dann machen wir uns einen Termin für die Prüfung aus.
    Nichts für Ungut, aber ich habe weitere Schüler, die sich auch weiterbilden wollen..."

    So, nun wartete er auf eine Reaktion Torkas und hoffte, das er es nicht persönlich nahm, da er ja auch nicht tat.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Krieger Avatar von Corinna
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    Corinna ist offline
    Wievbiele Stunden hatte es nur gedauert? Seit dem frühen nachmittag war sie diesem lästigen Federvieh hinterhergehechtet, bis sie von oben bis unten mit Dreck bedeckt war. Ach herrje, ihr Kleid sah einfach schrecklich aus. Aber egal, endlich hatte sie dieses hakenschlagende Tierchen gefangen und hielt es behutsam an beiden Beinen fest. Komisch, obwohl die eher kurz und dünn waren, hatte er doch ein unheimliches Tempo drauf gehabt. Aber darauf war man in diesem Tal wohl auch angewiesen, ging es hier doch wirklich sehr viel gefährlicher zu. Bei all den Raubtieren, die schon gegenseitig aufeinander losgingen, musste man schon aufpassen, nicht als kleiner Imbiss zu enden.

    Doch antun wollte sie diesem verängstigten Vögelchen bestimmt nichts, es hatte nur etwas, nachdem sie schon die ganze letzte Woche gesucht hatte. Nämlich Federn. Viele benötigte sie ja nicht, nur gerademal soviele sie zum experimentieren brauchte. Denn abgesehen von den Spitzen war die Befiederung das Einzige, das sie bei ihren eigenen Pfeilen noch nicht fertig gebracht hatte. Und solange die Pfeile nicht geradeaus flogen, war an die Spitze gar nicht zu denken.

    "Tut mir leid, mein Vögelchen, aber ich fürchte ich muss dir wehtun. Wird auch nicht lange dauern." versuchte sie das Tierchen, oder vielleicht auch nur ihr Gewissen zu beruhigen.

    Doch auch wenn es nur ein unschuldiges Wesen war, so war wohl der Lauf der Dinge und so nahm sie ihren Dolch hervor, atmete noch einmal zittrig ein und aus und begann dann nach und nach einzelne Federn herauszutrennen. Das Vögelchen schrie und kreischte, bis Corinna die Tränen in Strömen das Gesicht herunter liefen. Was war nur aus ihr geworden? Irgndwann war sie so zittrig, dass sie ihre Hände kaum noch still halten konnte und so ließ sie es los, worauf es herzerreissend versuchte, wieder aufzukommen. Es war ein furchtbarer Anblick, wie es um sein leben ringte und bestimmt würde es in diesem Wald keine einzige nacht überstehen. Nein so konnte es nicht enden, es durfte nicht. Weit war es noch nicht gekommen und so holte sie es dieses Mal schnell ein und nahm es auf den Arm, diesmal so zärtlich und behutsam sie nur konnte und ging zurück in Richtung der Tempel. Sie würde sich um ihn (oder sie) kümmern, bis er wieder stark genug war, um alleine zurecht zu kommen. Wenigstens das war sie ihm schuldig, wenn das ihre Grausamkeit auch keinesfalls entschuldigen würde.

  9. Beiträge anzeigen #9
    General Avatar von Dark_Cycle
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    Dark_Cycle ist offline
    Mit wachendem Blick stand Dark Cycle neben einer der zahlreichen Säulen auf dem Hauptplatz und verfolgte akribisch die Verlagerung seiner Besitztümer. Ständig war von ihm ein "Pass auf! " oder "Nicht so ruppig, einige Dinge in den Kisten sind fragil! " zu hören. Der Magier wollte auch gar nicht daran denken, nur für ein paar Sekunden Pause zu machen, um sich von den Strapazen der letzten Tage erholen zu können. Zuerst waren sie einem Schattenläufer begegnet, der sich anscheinend in seiner vertrauten Umgebung bedroht gefühlt hatte, sie waren dem Angriff wilder Harpyien nur knapp entkommen und hatten die Launen der Natur ertragen müssen, nur um letztendlich vor Ruinen zu stehen, welche dringender Sanierungen bedurften. So viele Orte hatte er in seinem Leben schon gesehen, so viel Zeit hatte er gehabt, um Impressionen der verschiedensten Art sammeln zu können, nur um schließlich hier zu stehen; vor Ruinen, die so unerkundet waren, dass selbst in der Bücherei des Kastells jegliche Sucherei nutzlos wäre. Nun ja, seine Abenteuerlust hatte der Barde nicht verloren, aber lebensmüde war er definitiv nicht. Dazu kam noch, dass Adanos ihm die Macht eines Priesters entsagt hatte und er nun dastand, gepeinigt, im Angesicht aller anderen Magier. Einst war in der Lage gewesen, den schrecklichsten Kreaturen Einhalt zu gebieten, doch jetzt war er nur noch ein müdes Abbild seiner selbst. Schlaff wirkte sein Gang, fahl sein Gesicht. Immer wieder machte der Meister der Heilung sich Vorwürfe, versuchte sich klar zu machen, was er falsch gemacht hatte in seiner Vergangenheit - Genugtuung verschaffte es jedenfalls nicht. Vielleicht waren es Signale die Adanos ihm gab, Signale, die ihm klar machen wollten, dass er noch lange nicht am Ziel angekommen war, dass er noch viele Kämpfe zu kämpfen und viele Schlachten zu schlagen hatte. Adanos wäre überhaupt nicht in der Lage den Alchimisten zu belügen, denn viel zu oft schon hatte dieser ihm seine Treue geschworen, hatte allen Gefahren widerstanden, hatte alle möglichen Grenzen überquert, nur um Adanos zu zeigen, dass er sich auf seinen Schützling verlassen könnte; sowohl in guten als in schlechten Zeiten.

    Doch viel zu schnell verging die Zeit, die sich bot, um dem Gott des Gleichgewichtes Tribut zu zollen. Viel zu schnell vergingen die Momente, um sich klaren Gewissens zu sein, dass man nur einem Gott wirklich treu sein konnte. Schon seit langem war seine Entscheidung unwiderruflich nur Adanos zu dienen und diesen zu preisen, auch wenn die Macht anderer Gottheiten ebenso verlockend war.
    Sich weiterhin darüber Gedanken machend, richtete der Großmeister seinen Blick nun wieder vollständig auf seinen Besitz, um nicht miterleben zu müssen, dass schon in der ersten Zeit hier in den Ruinen etwas "Tollpatschiges" geschah. Er war sehr dankbar für den Dienst, dem die anderen Magier ihm erwiesen hatten, denn ohne sein Hab und Gut wäre er hier hilflos. Man sollte sich einmal die strahlenden Gesichter anschauen, die entstehen würden, wenn eine Kiste voller Gold hinfallen und aufbrechen würde. Nun ja, er war kein Materialist, weshalb er um das Gold kaum trauern könnte. Viel eher machte er sich Sorgen darüber, was die anderen Magier bei solch einem Vorfall denken würden. Sie würden sich bestimmt fragen, woher ein normaler Magier so viel Gold hat. Sofort entstünden Gerüchte darüber, dass er ein geiziger, undankbarer Mensch sei, der sich für etwas Besseres hielt.

    Dark Cycle bewegte sich langsam auf Saturas zu, den er während des Umzuges begleitet hatte. Er war einer der Magielehrmeister des Bundes und besaß einen äußerst sympathischen Charakter. Dark Cycle konnte sich noch daran erinnern, wie gerne er bei Saturas die ersten drei Stufen der Magier erlernt hatte. Der Priester war seiner Ansicht nach ein sehr guter Lehrmeister, denn bei ihm wuchs as der Praxis die Theorie und nicht umgekehrt. Solche Menschen brauchte das Land. Menschen die keine Angst hat etwas zu verändern, sondern es einfach taten; ohne jegliche Rücksicht. Und diesen Menschen glückte auch meistens ihr Vorhaben, denn Experimentierfreudigkeit zahlte sich am Ende immer aus.
    Als Dark Cycle nun endlich vor dem Priester stand, wusste er nicht so recht, wie er eine geeignete Konversation beginnen könnte und räusperte sich deshalb nur, was auch prompt bemerkt wurde. Sofort wurde er von seinem Gegenüber mit einem freundlichen "Hallo" begrüßt.

    "Mir wurden von Nemo ein paar Steintafeln überreicht, die ich jedoch nicht entziffern kann. Es kommt mir so vor als wären diese Tafeln schon Jahrhunderte alt, denn keines meiner Bücher gibt Auskunft über diese merkwürdige Schrift. Ich vermute, dass sie auf eines der uralten Völker zurückzuführen ist, was jedoch nur eine These meinerseits ist. Hättest du vielleicht eine Ahnung, wie man diese Tafeln besser verstehen könnte, Saturas? "
    Dark Cycle beobachtete aufmerksam wie sich Mimik und Gestik seines Gegenübers veränderte, während er auf eine Antwort wartete. Auf einmal beendete ein "Nun, ich glaube es ist so..." sein Warten. "So weit ich weiß, gab es nur eine Kultur, die so alt ist, dass sich eine eigene Sprache besaß und diese auf Steintafeln bannte. Aber da wäre dann wieder Frage nach dem "wer" berechtigt. Ich schätze, wie müssen einfach abwarten, dann werden wir schon eine adäquate Antwort auf diese Frage erhalten."
    Langsam wurde der Wassermagier der Unwissenheit überdrüssig. Hier irgendwo in diesen Ruinen musste es doch Aufzeichnungen, über eine alte Schrift geben, die solche Merkmale aufwies. Doch erst einmal mussten wichtigere Angelegenheiten erledigt werden, weil es wieder den Anschein erweckte, als ob jemand kurz davor wäre eine seiner Kisten fallen zu lassen.

    So verabschiedete Dark Cycle sich nach diesem kurzen "Wortwechsel" wieder von Saturas und nahm wieder seinen alten Platz ein von dem er alles beobachten und dirigieren konnte. Von ganzem Herzen hoffte er, dass sich hier bald etwas verändern würde, denn in ihrem jetzigen Zustand sagten dem Diener Adanos' die Ruinen nicht sehr zu. Zum Glück schien die Sonne. So warm waren die Strahlen, die sein Haupt trafen; er fühlte sich sofort viel wohler. So wohl, dass er weiterhin seiner Beschäftigung nachgehen konnte. Dem Schikanieren anderer ohne daraus Konsequenzen ziehen zu müssen...

  10. Beiträge anzeigen #10
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu war schon den ganzen Tag in einer Ecke gesessen. Sein innerer Konflikt war mittlerweile so unerträglich geworden, dass er nicht mehr garantieren konnte etwas unüberlegtes zu tun, wenn ihn jemand ansprach. Einerseits hasste er sich und doch hatte er für seine Existenz Verständniss. Er war so innerlich zerstritten, dass er nicht mal den Magier bemerkte, der neben ihm stand.

    "Sag, was plagt dich, junger Schmied?" hörte Ryu als er merkte, wie eine Hand leicht auf seine Schulter glitt.
    "Geht... geht weg! Es ist zu unser Aller besten...... Vor Allem ihr Magier scheint ja zu beschäftigt zu sein, mir zu helfen." antwortete er mit zittriger Stimme. "So, ich bin zwar auch beschäftigt, aber damit herauszufinden, was du hast. Denn wenn ich es nicht weiß, kann ich dir keine Heilung gewähren." erklärte der Wassermagier. Ryu spürte plötzlich wie er sich beruhigte. Er spürte diese unweigerliche Ruhe, die er lange nicht mehr gespürt hatte. Das letzte mal, als er so ruhig war, war in dem Moment, als er Hitomi das erste mal auf dem Transportschiff das in Khorinis vor Anker lag.

    "Nun.... gut" begann Ryu und erzählte seine ganze Geschichte, von seiner Geburt an, bis jetzt. Er fühlte, dass er diesem Magier vertrauen konnte. Und nur ihm, wenn man Hitomi mal wegließe, die ja eh schon alles wusste.
    "Sehr interessant...." sprach der Magier nun sehr aufmerksam. "Wie unhöflich von mir, mein Name ist Dark_Cycle."
    "Meinen Namen kenn ihr ja bereits." entgegnete Ryu ruhig.
    "Nun, ich werde dir helfen." Ryu strahlte vor Freude........

  11. Beiträge anzeigen #11
    General Avatar von Dark_Cycle
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    Dark_Cycle ist offline
    Voller Wonne hatte der Magier die Worte seines Gegenübers vernommen. So lange war es schon her gewesen, seitdem ihm jemand etwas Privates erzählt hatte, was wirklich von Bedeutung war. Nicht diese typischen Begrüßungsformalitäten, welche nur den Namen und vielleicht noch die Herkunft beinhalteten. Dark Cycle war der Überzeugung, dass es einen Versuch wert wäre, diesen Menschen zu heilen, schließlich hatte er geschworen jedem Hilfe anzubieten, der Hilfe benötigte. Mit einem freundlichen Lächeln half er Ryu auf und bat diesen sich keine Sorgen um sein weiteres Wohlergehen zu machen, da er seine Lehre als Heiler sowohl im Lavaturm, als auch im Kastell bestritten habe, was bekanntlicherweise den Geist und die Fertigkeiten enorm stärke. Dark Cycle führte seinen Patienten in einen Raum voller Matratzen, auf denen die Magie ihre letzten Nächte verbracht hatten. Da der Mittag schon längst angebrochen war, befanden sich nahezu alle draußen, um weiterhin die Ruinen zu erkunden. Es dauerte eine Weile, bis der Diener Adanos' eine geeignete Matratze gefunden hatte, die komfortabel genug schien, um einen Patienten von einem Fluch zu befreien.

    Mit seinem rechten Zeigefinger deutete der Magie auf die auf dem Boden liegende Matratze und wies Ryu an sich auf diese zu legen. Dieser tat, wie es ihm befohlen worden war und legte sich recht langsam auf die mit Stroh gefüllte Matratze. Dark Cycle hatte Zeit, denn so wie es schien, würde sich in den nächsten hier nichts Gravierendes mehr verändern. Schon Jahrhunderte hatten die etlichen Säule in den Ruinen gestanden und niemand hatte sich um sich auch nur eine Sekunde gekümmert, wieso sollte es gerade jetzt geschehen. Eine höchst konzentrierter Dark Cycle riet seinem Patienten nicht zu plötzlichen Seitschlägen auszuholen während der Heilung, denn selbst ein anerkannter Heiler war in der Lage eine Krankheit ungewollt zu verschlimmern. Mit einem Griff in eine seiner Robentasche holte der Barde ein kleines Töpfchen hervor, welches eine Lotion beinhaltete, die zur Heilung von Geisteskrankheiten, zumindest für Männer, dringend von Nöten war - Harpyienlotion.

    Ohne einen Anschein von Anspannung öffnete Dark Cycle das Töpfchen und rieb seine Hände mit dem Inhalt des selbigen ein. Daraufhin ließ er sich, hinter dem zu Behandelnden positioniert, auf die Knie fallen. Nun führte er ganz langsam seine Hände an die Ryus Schläfen; die rechte Hand an die linke Schläfe und die linke Hand an die rechte Schläfe. Mit einem leisen "Stillhalten..." begann der Diener Adanos' den Heilungsprozess. Auf einmal leuchteten Dark Cycles Hände auf; es war die Zeit die Augen zu schließen. Sofort strömte ungeheure Wärme durch seinen ganzen Körper. Vereinzelt hörte er die Schreie, welche von seinem Patienten kommen mussten, denn innerhalb dessen Kopfes schien es so dunkel, so trostlos. Die Umgebung des Magiers weckte den Anschein, als ob er in einer Welt ohne Licht sei. Immer wieder fragte er sich, weshalb er dieser Heilung zugestimmt hatte. Jetzt würde er eigentlich auf dem Hauptplatz stehen und die momentane Lage überblicken, aber nein, die Gefahr sich in fremden Hirngespinsten zu verirren, sprach ihn mehr an.

    Doch dort vorne, wenn es überhaupt noch vorne war, denn unter diesen Konditionen wäre nicht einmal mehr ein Kompass in der Lage, die Richtung anzuzeigen, war ein schwacher Lichtschimmer, der die Aufmerksamkeit Dark Cycles erweckte. Langsamen Schrittes bewegte der Großmeister sich fort, unwissend was ihn erwartete. Hier stand ihm lediglich sein Können zur Verfügung, denn mehr als mit seinen Heilkünsten die Verursacher des Fluches auszumerzen, blieb ihm nicht übrig. Je näher der ehemalige Lehrmeister dem Lichtschimmer kam, desto mehr verflüchtigte die Wärme sich wieder, die ihn noch vor ein paar Sekunden umgeben hatte. Aber von einem Gefühl würde er sich nicht aufhalten lassen; er hatte ein Versprechen gegeben und dieses musste er auch halten. Plötzlich wurde der Lichtschimmer stärker. Nein, er wurde nicht stärker, er verwandelte sich nur, zu einer Art Flamme. Merkwürdigerweise war diese Flamme zu einer Hälfte rot und zur anderen Hälfte schwarz. Wieso bestand die Flamme bloß aus diesen Farben? Das Einzige was ihm in Bezug darauf einfiel, war nur, dass jeder Gott eine Farbe verkörperte, die wiederum in Verbindung mit einem Element stand. Demnach bekriegten sich hier Innos und Beliar. Und wenn man noch den plötzlichen Temperaturwechsel miteinbezog, musste dieser Fluch eine Art Unstimmigkeit, eine Spaltung der Persönlichkeit hervorrufen. Dark Cycle musste scharf nachdenken, bis ihm ganz unbehofft eine alte Heilerweisheit einfiel: "Bekriegen sich der Gemüter zwei, rufe mit Adanos Macht das Gleichgewicht herbei. "

    Das war es also. Adanos' Macht war der Schlüssel zu diesem Fluch. Ein letztes Mal konzentrierte der Magie sich, den Blick auf die Flamme gerichtet, welche anfing, immer größer zu werden. Doch Dark Cycle hatte keine Lust mehr sich die Launen dieses Fluches gefallen zu lassen. Ein letztes Mal noch, bevor die Lotion an seinen Händen vollkommen ausgetrocknet war, konzentrierte er sich und nutzte sein ganzes Potenzial aus. Das bläuliche Licht an seinen Händen schien nun Impulse in Ryus Gedankenwelt zu schicken, um den Fluch zu brechen. Und es geschah. Geradewegs durch die Mitte der Flamme schossen blaue Lichtblitze, die prompt dafür sorgten, dass sich die selbige blau färbte. Es war vollbracht, er konnte nun die Verbindung aufgeben, schließlich war es hier ziemlich kalt und Dark Cycle verspürte nicht den Drang, der erste Heiler sein zu wollen, der sich in den Gedanken eines anderen Menschen einen Schnupfen holte. So zog der Wassermagier seine Hände von den Schläfen Ryus zurück und verlor daraufhin jegliches Gefühl von Kälte. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, welches allein durch seine Zufriedenheit entstanden war, richtete Dark Cycle sich wieder auf und sprach: "Ich würde dir raten, dass du für die nächste Zeit erst einmal liegen bleibst, denn ich bin in letzter Zeit sehr aus der Übung gekommen. Ach ja, wir haben noch nicht über den Preis gesprochen. " Der Meister der Heilung griff kurz in die Tasche und holte ein Beutelchen mit Gold hervor, welches er auf Ryus Matratze schmiss. "Es ist natürlich selbstverständlich, dass diese Heilung umsonst ist, denn allein die Heiler besitzen das Privileg anderen Menschen das Leben zu retten. Das Gold, das zwischen deinen Beinen liegt, ist eine kleine Starthilfe für dich, damit du dich hier besser zu Recht findest. Ich schätze, dass zweitausend Goldstücke ausreichend müssten. " Dark Cycle würdigte Ryu noch eines Blickes und Schritt dann zum Ausgang. Im Glauben, dass er eine gute Tat vollbracht hatte.

  12. Beiträge anzeigen #12
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu wachte aus einem Wirrwarr von Träumen, Fantastereien und Illusionen auf. Er öffnete langsam die Augen und dachte an die letzten Worte Dark_Cycles:

    "Es ist natürlich selbstverständlich, dass diese Heilung umsonst ist, denn allein die Heiler besitzen das Privileg anderen Menschen das Leben zu retten. Das Gold, das zwischen deinen Beinen liegt, ist eine kleine Starthilfe für dich, damit du dich hier besser zu Recht findest. Ich schätze, dass zweitausend Goldstücke ausreichend müssten. "

    Nun riss er die Augen auf und raffte sich auf, blieb jedoch immernoch auf der matratze sitzen.

    "W-w-was ist passiert?"

    Erst jetzt erinnerte sich an etwas, ein Ritual um seinen Fluch zu brechen. Es hatte geklappt, er fühlte sich besser als je zuvor. Seine Gedanken waren klar, er wusste nun genau was er wollte und das war es diesem noblen Magier dafür zu danken, dass er ihm sein wahres Leben gezeigt hatte. Es war nun an der Zeit aufzubrechen, noch heute abend. Ryu stand auf, zog sich sein mittlerweile "ärmelloses" Hemd an und warf den total verdreckten Kapuzenmantel über. Sein Schwert, mit dem er immernoch nichts gelernt hatte, hängte er an seinen Gürtel, das Buschmesser ums Bein geschnallt wollte er den Raum verlassen als ihm plötzlich etwas einfiel. Der Beutel, den der Magier zurückließ, er war für ihn gewesen. Doch wieso sollte ausgerechnet ihm ein Magier 2000 Goldstücke schenekn. Er überlegte nicht lange und steckte den Beutel in seinen Beutel. Bevor er Jarkhendar verließ, suchte er noch überall nach dieser großzügigen Seele, die ihn so selbstlos seines Leidens befreit hatte um ihm zu danken. Man konnte es gar nicht genug erwähnen wie dankbar Ryu ihm war und doch..... war er nirgendwo aufzufinden. Das einzige was er tun konnte war einen Zettel auf seiner Behandlungsmatratze zu hinterlassen, in dem seine Dankeswünsche standen. Und das war das Mindeste was er tun konnte. So tat er das auch und verließ diese wundersamen Ruinen auf dem Weg zu seinem neuen Zuhause wie er hoffte: Onars Hof..........

  13. Beiträge anzeigen #13
    Schwertmeister Avatar von Juan el Malhablado
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    Juan el Malhablado ist offline
    Juan war sehr zufrieden mit ihrer neuen Heimat, es war eine recht hübsche Gegend hier, und auch nicht so verschlossen wie das Kloster. Ein Problem gab es aber: Diese Ruinen waren seit hunderten, ja vielleicht sogar tausenden Jahren nicht mehr bewohnt worden, und so sahen sie auch aus. Dicke Dreckschichten hatten sich auf Boden und Wänden der Gebäude abgelagert, einige Gemäuer waren nicht mehr ganz intakt, und die Betten die es hier Gab waren sicherlich alles andere als gemütlich, wenn man mal von der zerblichkeit dieser Antiken Möbel absah.

    Doch diese hübsche Gegend rechtfertigte alle diese Makel, die sich finden liessen. Im Kloster gab es keinen Bach der nebenan vorbei floss, und auch keine natürlich wachsende Schafsweide, von dem vielen Gewächs mal abgesehen. Juan hatte sich ordentlich Zeit genommen um alles unter die Lube zu nehmen, was es hier so gab. Sogar von der Küche war er positiv überrascht: Nicht nur ein Steinofen war dort aufzufinden, sondern auch ein richtiger Grill. Im Kloster hatte Juan sich mit einem einfachen Herd un einem kleinen Ofen zufrieden geben müssen. Ja sogar ein paar alte Töpfe, Pfannen und sonstiges Geschirr war hier zu finden. Vieles davon sogar noch in Brauchbarem Zustand.

    Juan machte sich sofort dran, aktiv zu helfen indem er seine sachen in der Küche abstellte und sich ein paar Beuteile für einen Besen zusammen. "Mal schauen... hier hätten wir einen dicken Ast... etwas stroh... und ein Stück Schnur sollte sich doch auch auftreiben lassen..." sagte er zu sich selber, währen er die nützlichen Dinge von Abfall trennte.
    Wenig später hatte er einen Wunderbaren Besen, mit dem er sofort anfangen konnte die Küche zu säubern. Es schien unendlich viel Dreck dort zu sein, Juan kam es vor als fege er schon seit Stunden, und trotzdem kam ihm alles immernoch so dreckig vor wie zu Beginn seiner Putzerei!

    Es war bereits Dunkel als Juan den Eindruck hatte, die Küche habe einen hygienischen Anblick, und man könne dort drin kochen, was er inzwischen mal sollte. Er hatte Glück ein Fass zu finden, in das er wasser aus dem Bach hineinfüllen konnte. So konnte er Teller und Pfannen wenigstens ein wenig waschen, während er schonmal den Ofen warm werden liess. Doch was sollte er kochen? Zu essen gab es hier nichts, ausser vielleicht ein paar wild wachsenden Beeren und früchten. Aber das würde sicher nicht für alle reichen. Es galt zu hoffen, das jemand heute noch auf die Jagt ging, oder besser noch, von der Jagt zurück kam...

  14. #14
    Cyco
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    Die beiden Reisegefährten betraten die Stadt. Man konnte nicht sagen, dass es dort chaotisch zuging. Ehrlich gesagt fand Cyco gar keine passenden Ausdruck, Chaos war noch untertrieben...
    Überall liefen Menschen durcheinander, einige von ihnen schinen Novizen zu sein, aber auch Magier waren zu sehen.
    "Was hältst du davon?"
    "Naja, wenn die hier wohnen wollen, haben die noch ne Menge vor sich. Die meisten Hütten fallen vermutlich bald völlig zusammen, so wie es aussieht. Naja, mal gucken, ob wir was finden...."
    Cyco war sich nicht sicher, ob Kire etwas zu trinken meinte oder jemanden, an den sie sich wenden konnten. Er zuckte die Schultern. Egal, er würde auf jeden Fall fragen, ob er etwas zu tun bekäme.

    Der Tagelöhner trat auf einen der Magier zu.
    "Verzeiht, darf ich euch kurz stören? Ich bin gekommen, um zu helfen."

  15. Beiträge anzeigen #15
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Riordian stand auf der Anhöhe über dem Hof und konnte nur die Stirn runzeln. Die Novizen und Adepten liefen wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend und das Chaos, dass sie bei ihrer Ankunft hier vorgefunden hatten, hatte sich auch in keinem Stück verändert. Überall lag Geröll und große Steine herum, während ein Großteil der Gebäude von wilden Pflanzen zugewuchert wurden. Unnötig zu erwähnen, dass die Bauwerke selbst auch nah am Verfall lagen. Dächer waren praktisch nicht existent, teilweise waren selbst Mauern umgestürzt, sodass man sich wirklich Gedanken darüber machen musste, ob man freiwillig darin schlafen wollte.

    Doch just in diesem Moment, sprach ihn jemand an, um genau zu sein zwei Männer, die wohl eindeutig von außerhalb kamen. Der Magier war sich nicht ganz sicher, ob es sich dabei um bauern oder doch um Söldner handelte, denn auch wenn sie beide ein Schwert trugen, gaben ihre Rüstungen keinen Rückschluss auf ihre Herkunft. Und ein Schwert trug ja wohl jeder in diesen rauhen Zeiten mit sich herum.

    "Nun, Hilfe ist uns jederzeit willkommen, meine Söhne. Ich bin Riordian, Priester Adanos und wer seid ihr? Und was sind denn eure Fachgebiete, in denen ihr uns zur Hand gehen könntet?" fragte der Magier die beiden Unbekannten.


    MrMilti

  16. Beiträge anzeigen #16
    General Avatar von Lektis
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    Lektis ist offline
    Zumindest schienen die Bauten ziemlich solid zu sein. Trotz der breiten Lücke die man gemeinhin als Tür bezeichnen würde und durch die nun der Nachtwind pfiff und der Sprünge in der Wand würden die flachen Bauten, die inzwischen von den Neuankömmlingen in Beschlag genommen worden waren, wohl noch ein paar hundert jahre stehen bleiben. Lektis hatte sich, zumindest vorrübergehend dort einquatiert wo sie bereits zuvor gelagert hatten. Die Matte war immer noch dort und, auf genau dieser saß Lektis gerade und begutachtete seine Habseligkeiten. Obwohl kaum über persönlichen Besitz verfügte hatte dieser trotzdem einen größeren Platz auf dem karren beansprucht. Zum einen lag das an der alten Orkaxt die er aus dem Minental mitgenommen hatte und zum anderen an den Schriftrollen die zuvor unten in der Akademie gelagert hatten und nun in einem unauffälligen Stoffsack steckten. Zwar konnte er das magische Siegel der Pergamente immer noch nicht brechen, aber irgendwann würde er ihnen ihr Geheimniss entlocken können. Den Sack mit den Schriftrollen öffnete er erst gar nicht. es waren magische Gegenstände und er war hier immerhin ständig in der Nähe von Magiern. Wenn er zu auffällig mit den Schriftstücken sein würde, dann würde einer der Geweihten vielleicht auf die Idee kommen sie doch besser selbst zu untersuchen. Aber wer würde schon in einem Sack kramen desses Inhalt offensichtlich Wäsche war? Auch die Orkaxt blieb wie sie war in der Ecke stehen. Irgendwann würde er sie aufhängen, zumindest wenn er ein Zimmer bekam dessen Wände man mit einem Nagel bearbeiten könnte ohne befürchten zu müssen das sie zusammenstürzte.

    Laute Schritte und das Rascheln einer langen Robe ließen Lektis aufhorchen. Entweder ein Novize oder ein Magier kam auf sein Quartier zu. Er warf noch einen letzten Blick auf den vermeintlichen Wäsche sack und stand dann auf. In der Türöffnung erschien wie er erwartet hatte zuerst ein Bein in einer blauen Robe und dann der Rest von Myxir. Der hohe Wassermagier wirkte ernst, gleichzeitig schien aber auch so etwas wie stolz durch seine würdevolle Fassade hindurchzuschimmern. "Lektis, ich überbringe dir eien Botschft vom hohen Rat der Wassermagier. Er dankt dir für alle deine Bemühungen in den letzten Monaten, sowohl für die Verdienste im Kampf um das Kloster, als auch für deine Unterstützung bei der Suche nach der neuen Heimat des Bundes. Der Rat Adanos hat beschlossen, dass du für diese Verdienste und deine Tätigkeit im Dienste Adanos als Novize und Lehrmeister in den Rang eines Wassermagiers erhoben werden sollst." Nun, das kam überraschend. Seine Probleme über gewisse Schriftstücke schienen gerade dabei sein sich in Wohlgefallen aufzulösen. "Gleichzeitig trete ich auch mit einer Frage an dich heran. Wie du wahrscheinlich weißt sind die Anlagen zwar in erstaunlich gutem Zustand wenn man ihr Alter bedenkt, trotzdem schon sehr baufällig. Zuerst beschlossen wir, dass wir mit der Weihe warten sollten bis der Tempel des Wassers fertig aufgebaut ist. Dann haben wir aber auch darüber gesprochen die Weihe früher abzuhalten, und zwar auf dem zentralen Platz. Am Ende haben wir beschlossen, dass du den Zeitpunkt deiner Weihe selbst bestimmen sollst." "Ja." Lektis nickte langsam. "Auf dem zentralen Platz. In der Abenddämmerung, in der Zeit während weder Tag noch Nacht herrscht. Das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit."

  17. #17
    Cyco
    Gast
     
    Der Wassermagier wandte sich zu ihnen um.
    "Nun, Hilfe ist uns jederzeit willkommen, meine Söhne. Ich bin Riordian, Priester Adanos und wer seid ihr? Und was sind denn eure Fachgebiete, in denen ihr uns zur Hand gehen könntet?"
    "Mein Name ist Kire. Ich bin Tischler."
    "Und ich werde Cyco genannt. Ich habe bei der Reparatur des Klosters als zweiter Bauleiter geholfen. Ansonsten kann ich aber auch gut mit anpacken."
    Riordian nickte.
    "Leider sind noch nicht viele Leute hergekommen. Nun ja. Es wäre gut, wenn ihr zunächst einmal dafür sorgen würdet, dass unser Holzvorrat erhöht wird. Wir benötigen Tische, Stühle, Betten und ähnliches. Da ist ein Tischler gut. Aber es dunkelt bereits. Es ist besser, wenn ihr heute noch hierbleibt, nachts ist der Wald gefährlich..."
    "Gut, dann werden wir uns erstmal ne Hütte suchen."

    Die beiden Lees gingen auf eine der Hütten zu, betraten sie. Sie war vollkommen leer. Nur der harte Steinboden. Darauf wollte Cyco nun wirklich nicht schlafen. Gefahr hin oder her, er lief zum Waldrand, kletterte auf einen der Bäume, ließ sich in den Ästen nieder. wie schon so oft nächtigte er auf einem Baum, in Sicherheit.

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    Drachentöter Avatar von kire
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    kire ist offline
    Das waren also die Tempel von Jharkendar. Eine Pracht hätte sich wohl vor den Augen des Schürfers eröffnet, wenn da nicht anstelle der starken und verzierten Mauern, zerüttelte Tempelreste und gefallene Ruinen ihren Platz gefunden hätten. Wenigstens hatte dieser Ort den Anschein, als würde die Hilfe des Tischlers wirklich gebraucht werden. Zwar wurde seine Hilfe auch auf dem Hof, in den Schächten der Mine, gebraucht, doch war das nichts nach Kires Vorstellung. Ohnehin war es nun wohl zu spät, seiner Heimat nachzutrauern. In nächster Zeit könnte er sich nicht mehr auf dem Hof blicken lassen. Er war eine Schande für den Hof und dass hatte ihm auch sein ehemaliger Lehrer zur Genüge verdeutlicht.
    "...Du und dein Verhalten sind inakzeptabel, du bist eine Schande für die ganze Gemeinschaft..."
    Kire erinnerte sich genau an den Wortlaut des Banditen, den er zum Abschluss seiner Ausbildung vermittelt bekommen hatte. Langsam aber sicher redete er sich ein, dass anscheinend doch etwas dran war an diesen Worten, auch wenn sie von einem faulen Kerl stammen, der fast sein gesamtes Leben in der Taverne verbrachte.

    Bei dem Anblick des harten Steinbodens in einer der Hütten verging dem Schürfer jeglicher Wunsch nach Schlaf. Selbst wenn man ihm ein weiches Bett und daneben einen Teller Weintrauben hingestellt hätte, wäre er momentan nicht in der Verfassung ruhig zu schlafen. Alles was er konnte, war sich von den Strapazen des Tages zu erholen und sich über den weiteren Verlauf seiner Reise klar zu werden. In Anwesenheit Cycos hatte er versucht sich nichts anmerken zu lassen, nichts seiner Ehre wollte er einbüßen. Seinen Stolz bewahren. Doch jetzt als er alleine war und die Einsamkeit und die Dunkelheit auf ihn hereinbrachen, fühlte er wie die Verzweiflung in ihm hinaufstieg. Er hätte niemals so weit gehen dürfen, doch nun war es zu spät. Alles was er noch tun konnte war Zeit verstreichen lassen. Denn diese heilte bekanntlich alle Wunden, dafür schien sein Jhakendar-Aufenthalt perfekt geeignet.

    Gelangweilt betrachtete Kire die riesigen Ruinen die sich vor ihm erstreckten. Bei dem kleinsten Erdrutsch würden vermutlich sämtliche Häuserfassungen in sich zusammen fallen. Doch das war nicht die Aufgabe des Tischlers. Seine Aufgabe würde es sein, einige Betten, Stühle und sonstige Möbel zu bauen. Des weiteren ist er bereits beauftragt worden Holzvorräte zu beschaffen. Bäume zu fällen war wohl eine der leichteren Aufgaben, gerade jetzt da Kire nun endlich sowohl den Umgang mit dem Schwert, als auch mit dem Bogen beherrschte. Gegen Gefahren würde er gewappnet sein.

    Soweit es ging und soweit die Gemäuer vorhanden waren, hatte Kire sich über diesen ort erkundigt. Nun hatte er einen ungefähren Überblick auf das, was auf die Arbeiter in den nächsten tagen zukommen würde. Definitiv viel Arbeit wie er seufzend feststellen musste.
    Schlafen wollte er jedoch immer noch nicht. Ihn beschlich ein merkwürdiges Gefühl, der Müdigkeit zu erliegen, aber dennoch nicht schlafen zu wollen, geschweige denn es zu können.

    Kire trotzte der vermeintlichen Gefahr des Waldes und lief einige Schritte einfach ziellos in ihm umher. Er wusste nicht wo er lang ging, doch glaubte er auch nicht sich verlaufen zu können. Der Trubel am nächsten Morgen würde ihm schon den richtigen Weg weisen. Nun jedoch wieß ihm ein bezauberndes Flötenspiel den Weg, dem Kire mit jedem Schritt zu folgen versuchte. Die Melodie wurde lauter und erklang gleichzeitig immer weicher in seinen Ohren.
    Die Töne ließen ihn für einen kurzen Moment die Sorgen des Tages vergessen. Nur das Knacken der Äste unter seinen Füßen störte das beinahe perfekte Flötenspiel, dass ganz in seiner Nähe erklang und nach gewissen Zeitabständen einen gewissen Rythmus beibehielt.
    Der Jünger Lees machte es sich an der Wurzel eines gewaltigen Baumes gemütlich und ließ den Zauber der Musik auf sich wirken. In Gedanken an seine frühere Zeit erinnerte Kire sich an ein schönes Lied, dass ihm in alten Kindertagen einst beigebracht wurde. Wie es der Zufall so wollte schien es perfekt auf die Melodie zugeschnitten zu sein...

    Des Waldes Zuflucht und Geborgenheit
    stehts erklingt zu jeder Zeit.
    All das Grün dort weit und breit
    macht des Kriegers Herz bereit.

    Ein Ort an dem die Tiere ringen,
    wild und rau durch Äste springen,
    der Wind lässt dort sein Lied erklingen
    und auch Vögel froh den Tag besingen.

    Knistert und knackt laut das Geäst,
    dem feinde keine Ruhe lässt.
    Doch des Waldes Freundes Nest,
    kann ihm bieten ein wahres Fest.

    Wahrlich grün und braun verziert,
    der Wald nie seine Pracht verliert.
    Der Mensch jedoch nur kaum sinniert,
    die Natur einst mal die Welt regiert.

    ...Seine Stimme war wirklich nicht die schönste, so wie sie die, in sich ausgeglichene, Flöte verstörte. Doch Kire war für sich allein und würde es in diesem Moment am liebsten für immer bleiben. Leise weiter vor sich hersummend, schlief der Schürfer langsam und friedlich ein, bis auch irgendwann der letzte Klang des Instruments entgültig verstummte.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Krieger Avatar von Corinna
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    Corinna ist offline
    Die Dinge schienen von einem Tag zum Anderen immer besser zu laufen. Dem armen Vögelchen schien es langsam besser zu gehen, sogar ein paar Federn schienen bereits auf wunderbare Weise nachzuwachsen und es hatte auch lange nicht mehr soviel Angst vor Corinna, wie noch am ersten Tag. Im Gegenteil, sie schienen langsam ganz gut miteinander auzukommen, auch wenn es ihre Federn-Rupf-Aktion bestimmt noch nicht vergessen hatte.

    Doch noch in anderer Hinsicht machte sie Fortschritte. Denn nachdem sie so schätzungsweise tausende Holzschafte geschnitzt hatte, war sie nun bei ihrem ersten Versuch, 'ihre' Federn daran zu befestigen. Und auch dabei nahm sie sich wieder einen der Pfeile als Vorlage, die sie von diesem süßen Wassermagier bekommen hatte und auch wenn es hier wieder sehr einfach aussah, würde es dies bestimmt nicht werden. Denn der Schaft war in Längsrichtung gedrittelt, sodass die Federn direkt eingearbeitet werden konnten und der Schaft am Ende wieder mit einem Leinenfaden zusammengebunden wurde.

    Das Spalten war bestimmt am schwirigsten, durfte der Schaft schließlich nicht brechen und musste dennoch weit genug geöffnet werden, um die Federn hineinzubekommen. Also ging sie ganz behutsam mit ihrem Dolch daran und fuhr mit der spitzen Klinge vom Ende her in das Holz. Stück für Stück, ganz langsam schnitt sie immer weiter hinein, wobei das Holz bereits abscheulich zu Knirschen begann, dass es einem die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Und schließlich lernte der Pfeil doch fliegen und zwar als sie ihn in hohem Bogen den Hügel herab warf, nachdem der Schaft unter lautem Knacken gebrochen war.

    "Dämliches Holz, Mistding verdammtes..." murmelte sie ihm noch hinterher, bis es schließlich raschelnd in den Büschen verschwand. Aber dennoch behilet sie die Ruhe, oder versuchte es zumindest und griff sich einfach den nächsten Schaft. Warum konnten keine Bäume wachsen, in denen schon Federn drin waren?

  20. #20
    Cyco
    Gast
     
    Cyco öffnete die Augen. Er hatte zwar nicht wirklich geschlafen, war aber trotzdem vollkommen ausgeruht. Dies führte er auf die Stille der Natur zurück. Er kletterte auf die unteren Äste, sprang leichtfüßig auf den Boden.
    Ein Stück entfernt, an einen Baumstamm gelehnt und tief schlafend lag Kire. Allem Anschein nach hatte auch er die Natur dem Steinboden vorgezogen. Doch nicht nur er lag dort. Neben ihm lag, zusammengerollt, ein junger Wolf. Cyco lächelte, das erste Mal seit Wochen. Dnn lief er langsam auf die beiden schlafenden Gesellen zu.
    Der Wolf erwachte, hob den Kopf. Cyco hätte eigentlich erwartet, dass das Tier knurren und ihn angreifen würde, doch es tat nichts dergleichen. Es lag nur da und sah ihn an. Und dann erkannte Cyco, warum das Tier sich nicht bewegte. Seine Hinterläufe waren blutverkrustet, das Fell war zerrissen. Der Tagelöhner sah dem Tier in die Augen, erkannte stummes Leid. Der Wolf hatte sich nur an die Menschen, seine Todfeinde, herangewagt, weil es vollkommen hilflos war.

    Der Tgelöhner murmelte einige beruhigende Worte vor sich hin, suchte die Umgebung ab. Bald fand er, was er gesucht hatte. Einige Heilkräuter wuchsen am Waldrand, nicht weit von ihm entfernt. Er legte sie auf die Wunden des Jungtieres, hob es vom Boden auf. Der Wolf ließ es geschehen.
    "He, Kire!"
    "Was zum .... "
    "Wach auf, sonst verpennst du noch den ganzen Tag!"
    "Ist ja gut, ich ... WAS, BEI BELIAR, TUT DIESER WOLF HIER?!"
    Mit einem Satz war der Schürfer auf den Beinen.
    "Er ist verletzt. Ich habe mich um seine Wunden gekümmert."
    "Großartig. Tagelöhner rettet Wolf. Woher willst du wissen, dass dir das Vieh nicht gleich an die Kehle springt?"
    "Es mag Unmenschen geben, aber es gibt keine Untiere. Ich weiß es einfach."
    Kire starrte ihn mit unverhohlener Fassungslosigkeit an.

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