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Al Shedim #12
Offenheit und Herzlichkeit, Misstrauen und Abschottung – kein anderer Ort als Al Shedim vermag gleichzeitig derartige Kontraste zu vermitteln.
Erblickt man die vielen, dunklen, in den himmelragenden Säulen und Trümmer gedenkt es dem ein oder anderen Fremden gar nicht in den Sinn zu kommen, dass genau dort, weit im Süden Varants, jemand, gepeinigt von Innos’ allgegenwärtigem Zorn, zwischen Ruinen und Sand zu leben wagt.
Und dennoch herrscht dort kaum vorstellbare Geschäftigkeit in einem Meer von Zelten und Ruinen, der Zuflucht unzähliger, von Hass und Abneigung, vom Volk der Assassinen und Beliar selbst ausgestoßenen und zum Feinde erklärten, Nomaden und Wassermagier.
Neben dem massiven, zentralen, Adanos’ geweihten Tempelkomplex, einer atemberaubenden Arena, unzähligen Ständen von Handwerkern und Händlern und dem erfrischenden, immerwährenden Kanal bietet auch die ein wenig abseits gelegene, schattige und fruchtbare Oase jedem erschöpften Wanderer Erholung, Unterhaltung und Kommunikation inmitten einer faszinierenden Kultur traditionellen Nomadentums.
Lasst euch auf einem der weichen Teppiche, im Kühle spendenden Schatten der Taverne nieder, genießt die euch angebotene Wasserpfeife, das ein oder andere erfrischende Getränk und die Gespräche mit den braungebrannten, erfahrenen Geschichtenerzählern der Sandwüste Varants.
by Hârkon
1.[Bild: gln2.th.jpg] 2.[Bild: alshedimvogelperspektivce8.th.jpg] 3.[Bild: alshedimvogelperspektivef4.th.jpg]
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Auf diese neue Lektion hatte er schon spekuliert. Zwar noch nicht heute, aber irgendwann – denn diesen Schlag sah er bei seinen Lehrmeister schon damals als er ihn im Ritlomaten beobachtete. Auch kam er schon mal selbst drauf, doch fehlte die Zeit um es mal so nebenbei zu üben. Noch einmal überlegte Ornlu, blickte auf Jimney, dann auf seinen Kampfstab, dann auf Jail und setzte ein Grinsen auf.
„Ich würde sagen wir üben das nun erstmal alleine, danach üben wir gemeinsam.“ schlug Ornlu mit leicht verträumten Augen Jail vor. Diese lächelte kurz und nickte dem Vorschlag zu.
So stellte sich Ornlu ein Stück weg von Jail und Jimney, der gemütlich auf dem Ritlomaten saß.
Zunächst begann er wie Jimney sich mit normalen Schlägen aufzuwärmen und ein Gefühl für seine stumpfe Waffe zu entwickeln. Nach genug Schlägen und Lockerungsübungen begann Ornlu. Er stellte sich in Angriffsstellung hin und begann erst mal den Anfang vom Bewegungsablauf einzuarbeiten. Dabei holte er etwas zum Schlag aus und nahm den leichten Schwung mit in die Drehung. Dies übte der Druidenlehrling bis er einigermaßen mit Schwung und Drehbeginn zufrieden war. Als nächstes dachte sich dann Ornlu es einfach mal komplett zu versuchen. Er holte leicht aus und setzte zur Drehung an. Das Ergebnis lies sich jedoch nicht so toll sehen. Die Beinarbeit auf dem Sand war bedürftig und der ganze Schlag war mehr unkontrolliert. Ornlu befand sich einige Schritte vom eigentlichen Drehpunkt entfernt und kratzte sich verwirrt am Kopf.
„Versuch es weiter, irgendwann klappt es schon“ rief Jimney seinen Schüler zu.
„Irgendwann? Pah ich werde es gleich schaffen! Dann sieht das Jail und wird mir zurufen >Oh Ornlu! Du bist so talentiert, lass mich dich küssen<<, hahaha.“ grinste der Sildener in seiner schelmisch – jugendlichen Art und begann von neuem.
Vier Mal ähnelten sich die Versuche bis Ornlu mal begann zu überlegen. Diesmal zog er erstmal den Stab mittig ein und versuchte sich dabei so schnell wie möglich zu drehen, dabei lag das Hauptaugenmerk auf die Beinarbeit bei der Drehung. Es sah zwar irgendwie seltsam aus, aber Ornlu machte sich. Den linken Fuß rechts vom rechten Fuß setzen, mit dem rechten Fuß abdrücken und schneller um drehen als die eigene Achse selbst, um dann den Fuß wieder auf den Boden zu setzen und den linken Fuß nachzuholen.
Danach versuchte der Erwählte des Waldes erneut den ganzen Schlag. Mit guten Anfang, einer passablen Drehung und einen Ansatz von Wucht beendete er den Schlag. Was falsch lief rief ihm dann Jimney zu.
„Beachte die Fliehkräfte und lass deine Hände an ein Stabende rutschen.“
„Fliehkräfte? Aber ich muss doch gar nicht flüchten?“ meinte Ornlu skeptisch.
Jimney hielt sich grinsend eine hand an den Kopf und begann von neuem zu erkären.
„Wenn du dich drehst wirkt eine Kraft auf dich, die dich nach außen zieht. Darum tanzt du momentan mehr durch den Sand und findest dich nicht am Drehpunkt wieder. Geh etwas in Rücklage, dann wirst du sehen wie sehr dir diese Kraft nützt.“
„Na sag das doch gleich.“ antwortete Ornlu etwas beschämt, ehe er in sich hinein grübelte „Fliehkräfte – entweder man flüchtet mit aller Kraft oder kämpft mit aller Kraft! Aber fliehen? Diese Nomaden haben seltsame Ausdrücke – bis auf Jail.“
Nach genug grübeln übte er erst einmal diese ‚Fliehkraft’ besser zu nutzen. Mit beiden Händen am Stabende begann er sich zu drehen und wirkte der gefühlten kraft die ihm nach außen zog entgegen. In der Rückenlage und mit leicht angewinkelten Knien fing er an mehr und mehr Schwung aus einer einzelnen Drehung zu nehmen. Noch etwas schwummrig von den vielen Drehungen, war es dann wieder Zeit für den wuchtigen Drehschlag.
Mit genug Schwung am Anfang, einer guten, kontrollieren Drehung und viel mehr Wucht als je zuvor beendete Ornlu den Schlag. Jimney schien den Schlag für passabel zu halten, doch Ornlu fand es nicht so. Deswegen ging es auch weiter und Ornlu lernte diesen speziellen Schlag mehr und mehr zu handhaben, was noch fehlte war die Präzision.
Jimneys Tipp mit Armkraft den Weg des Stabes präziser zu kontrollieren und letztlich wie bei normalen Schlägen sich bei der Drehung zu bewegen, wirkte dabei jedoch Wunder. Nach und nach bekam es der Sildener hin den Schwung effektiv zu nutzen. Dies sah man auch vor allem am sich stark biegenden Kampfstab, der eine wahrlich zerschmetternde Wucht andeutete und mit entsprechender Wirkung bei Ornlus letzten Schlag auf Sandboden donnerte. Würde man damit jemanden erwischen, dann wären Knochenbrüche und üble Platzwunden vorprogrammiert.
Sich den Schweiß abwischend näherte sich der Jäger nun Jail.
„Und? Wollen wir jetzt gemeinsam üben?“
Geändert von Ornlu (24.09.2007 um 21:56 Uhr)
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Dieser Bengar war ganz gut für einen Grundlagenkenner, so viel stand fest, doch der eher langsamere und kraftvolle Stil des Myrtaners war noch nicht ganz ausgereift. Vermutlich versuchte er, den viel schnelleren Stil seines Lehrmeisters zu imitieren, doch rein von den körperlichen Voraussetzungen her war das nicht wirklich angebracht.
Mit nachdenklicher Miene wischte Maris einige der Tonteller trocken, die sich um diese Tageszeit immer besonders hoch im Küchenbereich stapelten, und überließ den weiteren Betrieb Rebekka, die nun nach der Welle der Essenden die Trinker des Wüstenvolkes übernahm. Er selbst wollte seinem momentanen Schützling derweil einen kleinen Besuch abstatten.
In Vorfreude auf das alberne Gesicht seines verschlafenen und überraschten Schülers überquerte er den Tempelvorplatz und tauchte ein in die Reihen der Zelte, wo sich auf Bengars Lager befand. Langsamen, vorsichtigen Schrittes näherte er sich dem Zelt des Sildeners, schob die schützende Plane beiseite und tauchte in die Behausung ein. Wie erwartet vernahm der Koch ein friedliches, gleichmäßiges Atmen, das auf den Schlaf der Gerechten hindeutete, den sich Bengar nach der heutigen Übung sicherlich auch verdient hatte.
Jedoch war es ein Fehler, zu glauben, dass man in seliger Ruhe seinen Schlaf verbringen konnte, wenn man sich gerade einer Lehre bei Maris unterzog.
Bengars Schlaf schien wirklich tief zu sein, denn obwohl sein Lehrmeister nun wirklich kein großes Talent im Schleichen war, behielt er seinen gleichmäßigen Atem bei und schlummerte weiter vor sich hin. Arglistig lächelnd zog der Blondschopf einen kleinen, grobmaschigen Sack hervor, gerade groß genug, um ihn über etwaige Köpfe zu stülpen, und beugte sich zu Bengar herab. Mit einer Hand versuchte er, unter den Kopf seines Schülers zu fahren, um diesen anzuheben, während er den Sack mit der anderen langsam in Position brachte. Mit einer Atemunterbrechung bedeutete der Schüler seinem Lehrmeister, dass sein Schlaf doch nicht so tief wie angenommen war, und wandte sich – die Augen immer noch geschlossen – ab.
Hmm, dann eben auf die andere Art…
Mit ruppigem Griff packte Maris seinen Schüler im Gesicht, zerrte den Kopf des Myrtaners nach oben und stülpte auf sehr unangenehme Art und Weise den Sack über den Kopf des verdutzten Mannes. Bengar schlug wild um sich und mit einem harten Treffer auf den Kiefer musste Maris feststellen, dass sein Gegenüber ein ganzes Stück stärker zu sein schien, als er selbst es war.
Mit einem kleinen Satz sprang der Lehrmeister zurück und schaute seinem Schüler grinsend dabei zu, wie dieser sich ruckartig den Sack vom Kopf riss und einen Fluch ausstieß.
Mal sehen, wie er sich jetzt anstellt…
Mit einem klangvollen metallischen Geräusch zog Maris die Klinge aus der Scheide und machte sich die Tatsache zunutze, dass Bengar in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, wer sein Angreifer war. Ihm blieb keine Zeit und so zog auch er sein Schwert, das direkt neben seiner Schlafstelle gelegen hatte. Schweigend schnellte Maris nach vorn, um den ersten Hieb zu setzen – mit einem lauten Klirren wehrte der Myrtaner diesen ab und ging nun seinerseits in den Angriff über.
Sehr gut, den Wechsel hat er halbwegs drauf
Mit einer kurzen Abfolge schneller Hiebe versuchte sich der Sildener seinen Gegner vom Leib zu halten, doch seine Angriffe endeten im Nichts.
Das genügte Maris. Mit einer schnellen Handbewegung wandte er sein Schwert um, sodass die Klinge am Unterarm entlang führte und diesen verlängerte und schützte, wehrte so einen weiteren Angriff seines Schülers ab und griff zeitgleich mit der linken Hand nach der Schwerthand des Myrtaners. Unfähig, den kommenden Angriff abzuwehren, musste dieser einen harten Schlag auf seine Hand hinnehmen, auf der der Hieb mit dem Schwertgriff des Nomaden wohl schmerzhafte Spuren hinterließ.
Vor Schmerz ließ der Sildener sein Schwert fallen und stand seinem Angreifer nun schutzlos gegenüber. Erst jetzt gab sich der Lehrmeister durch seine Stimme zu erkennen.
„Nicht schlecht, nicht schlecht. Du hast auch in dieser Ernstsituation einen kühlen Kopf bewiesen und nicht einfach blind gekämpft. Ich wollte nur sehen, ob du die bisherigen Lektionen auch verinnerlicht hast. Jetzt kannst du weiter schlafen.“
Grinsend ob des wahrscheinlich verdutzten Gesichtes seines Schülers steckte Maris seine Klinge in die Scheide zurück, wandte sich um und verließ das Zelt. Bengar hatte den kleinen Test bestanden.
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Mit einem Leuchten in ihren Augen, hatte die dunkelhäutige Frau den schnellen und kräftigen Schlag beobachtet, den Jimney seinen Schülern da vorführte. Auf die Aufforderung des Lehrmeisters, es nun selber mal zu versuchen, hatte sie genickt und lies ein weiteres Kopfnicken erfolgen, als Ornlu vorschlug, die Übung jeder erstmal für sich zu versuchen. Eine sehr gute Idee, wie Jail in Gedanken befand, konnte man mit so einem Schlag einen gehörigen Schaden anrichten, wenn man nicht geübt war. Jedoch verschwand Jails Lächeln einen Moment später, als ihr bewußt wurde, das es hier weniger darauf ankam, diesen Schlag zu wirken, sondern ihn abzuwehren. Die muskulöse Frau schluckte und machte sich bereit.
Ornlus Tun nahm die dunkelhäutige Frau nicht mehr richtig wahr, versuchte sie sich krampfhaft auf die Schläge zu konzentrieren. Angriffspositon.... wechselnde Schläge, mal von unten angesetzt, mal von oben und dann in einer Waagerechten... den Stab nach oben geführt und wieder nach unten gerissen... und wieder von vorne – Wechselnde Schläge... dann in die Waagerechte, das Jail für den Bruchteil einer Sekunde meinte, das dies genau der richtige Zeitpunkt wäre, um Schwung zu nehmen, wie sie aus Jimneys Mund irgendwie aufgeschnappt hatte, doch war der Punkt verpasst und Jail immer noch dabei, waagerechte Schläge auf den imaginären Gegner auszuteilen. „Jetzt“, rief die Adeptin sich selber zu, doch wollte diese Hürde einfach nicht überwunden werden, das sie sich wieder in wechselnden Schlägen von unten und oben wieder fand. Die dunkelhäutige Frau wußte scheinbar nicht, wie sie in diesen Bewegungsablauf finden sollte.
„Ich bin noch nicht so weit!“, brüllte die immer noch schlagende Frau dem Sildener entgegen, der diesen Schlag scheinbar schon raus hatte. Sie selbst, taperte immer noch vor und zurück und wieder vor, dabei Schläge austeilend, die Ihr den Schweiß aus sämtlichen Poren trieb. Wieso fand sie den Ansatz nicht?
Gerade war sie dabei, einen schnellen Schlag von rechts erfolgen zu lassen, als sie inmitten dieses Schlages den Stab zurück zog und die Wucht in eine Drehung umwandelte, doch blieb der Stab, wo er war, die Hände nahe an ihren Körper gefüht, das sie irritiert und ohne diesen Prachthieb zu vollführen stehen blieb. „Gleich“, murmelte sie dem Sildener entgegen und begann von vorne.
Links... rechts... links... und noch einmal... und nocheinmal... und jetzt mußte es doch langsam klappen. Ihr Schlag erfolgte gerade von rechts, als sie erneut den Stab etwas zurück zog, in der Drehung aber die Arme wieder streckte und ihre rechte Hand sich irgendwie zusammen mit der anderen Hand am linken Stabende wieder fand. In der Tat – diesmal schien es zu funktionieren – zumindest insofern, das Jail sich drehte und der Stab tatsächlich mit Schwung vor ihr her flog, das sie eine kleine Bewegung ihrer Hände auf dem Holz wahrnahm... es rutschte, jedoch nicht weit, da die Dunkelhäutige fester zupackte und damit verhinderte, das ihr der Stab entglitt. Gekonnt stoppen konnte sie den Seitwertshieb aber nicht und drehte sich noch ein Stückchen weiter, bis sie in einem Taumeln schließlich zum Stillstand kam. Es wabberte in ihrem Kopf, doch langsam hörte das Schiff, auf welchen sie sich scheinbar befand, auf zu schaukeln.
„Naja – perfekt ist es nicht – eher weniger, bis... naja..................... egal. Lass uns nicht noch länger warten“, druckste Jail herum und wartete darauf, das Jimney dieses Vorhaben unterbrach.
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Lehrling
"Meinen Glückwunsch." Grüßte Neaera höflich, das Paar hatte sie nicht bemerkt, und fuhr ein wenig erschreckt herum, jedoch lächelten sie beide ihr sofort, nachdem sie sie erblickt hatten, zu. Sie machte noch schnell einen Knicks, bevor sie der weißhaarigen Schwertmeisterin, die sich bereits wieder entfernte, hinterherlief. "Wollen wir vielleicht etwas Essen?" Bot Azmaria an. Die Kleinere nickte fröhlich, und folgte ihr, da sie selbst sich noch immer nicht auskannte. Schnell war die Taverne erreicht, um diese Zeit war nicht sonderlich viel los, ihre Freundin beanspruchte einen der Tische für sich, bot ihr einen Platz an, während sie selbst zielsicher zum Tresen schlenderte. "Ist das Liebe?" Neaera ging das ganze viel zu schnell, als wäre Azmaria nur an ihren Äußerlichkeiten interessiert. Sie hätte über ihre verrückten Ideen gelacht, wenn die Weißhaarige sich ihr gegenüber gesetzt hätte. Als ob ausgerechnet ihr Körper begehrenswert wäre, oder Azmaria es nötig hätte, überhaupt auf Äußerlichkeiten eines anderen Menschen zu achten. Dennoch war sie unsicher, ständig berührte Azmaria sie, zwar lag dieselbe Zärtlichkeit und Liebenswürdigkeit, die die junge Frau immer begleitete, in den Berührungen, trotzdem waren sie ihr unangenehm. Auch kam sie nicht wie sich selbst vor, wenn sie das Lager mit ihr teilte. Alles kam ihr so... ungewohnt und anders vor. Die kleine Frau hatte zwar keineswegs vor, ihre Freundin zu verletzen oder zu vergraulen, legdiglich ein wenig bremsen, bevor etwas passierte, was die Grauäugige überhaupt nicht wollte.
"Möchtest du nichts essen?" Fragte Azmaria, die ihr scheinbar schon eine ganze Zeit lang gegenüber gesessen hatte, ohne ihre Mahlzeit auch nur anzurühren. "Oh. Tut mir Leid, ich war in Gedanken." Murmelte sie rasch, während ihr bewusst wurde, wie hungrig sie eigentlich war. Sofort machte sie sich über ihren Teller her. "Was auch immer das ist - ich könnte es mein Leben lang essen!" Lobte sie die hervorragende Küche, was Azmaria mit einem glücklichen Kichern kommentierte. "Warum muss so etwas mir passieren?" Fragte sie sich selbst. "Was meinst du?" Neaera hätte sich selbst geschlagen, hatte sie doch tatsächlich ihre Gedanken schon wieder laut ausgesprochen. "Nichts. Schon in Ordnung." Das Zittern in ihrer Stimme war der scharfsinnigen Weißhaarigen mit Sicherheit nicht entgangen, die kleine Frau mit dem graubraunem Haar hätte sich geohrfeigt, verprügelt und in den Keller gesperrt. "Was ist nur mit dir los?" Diesmal achtete sie besonders darauf, dass sie nicht herausplauderte, was ihr durch den Kopf fuhr. "Bedrückt dich etwas?" Neara senkte bedrückt den Kopf, blickte zur Seite, um den Anblick ihrer göttlich schönen, aber gefährlichen, smaragdgrünen Augen nicht standhalten zu müssen. "Das alles geht mir etwas zu schnell, ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich dich wirklich liebe, während wir uns bereits ein Lager teilen, und du mich immerzu streichelst. Es ist nicht so, dass ich es nicht genießen würde, ich habe einfach Angst, Angst, einen Fehler zu machen. Ich brauche mehr Zeit, um... um mir sicher zu sein, dass..." Sie brach ab, und stellte fest, dass sie inzwischen stand. "Es tut mir leid, dass ich dir den Abend ruiniert habe." Brachte die Frau, deren silbergraue Augen sich mit Tränen füllten, gerade noch zwischen einigen Schluchtzern hervor, bevor sie sich so ruhig, wie möglich umdrehte und die Taverne verließ. Sofort, nachdem sie die Taverne verlassen hatte, stürmte sie ziellos in eine Richtung, in der Hoffnung, dass Azmaria ihre Spur verlieren würde, sie sollte sie weder so sehen, noch wollte sie, dass sie sie in die Arme nahm, und ihr sagte, dass es in Ordnung sei. Nach einiger Zeit kam sie in dem noch recht gut erhaltenem Grundriss eines Hauses, dessen Mauern größer waren als sie selbst, zum stehen, und gab sich endlich die verdiente Ohrfeige. Es schmerzte kein bisschen, der innere Schmerz machte sie wie taub, erneut schlug sie zu, diesmal fester, so fest wie sie konnte, dieses Mal spürte sie es nur zu deutlich. Weinend sank sie an der Wand hinter ihr zusammen, das Gesicht auf die Knie gestützt, die Arme um die Beine geschlungen. Sie rechnete fest damit, dass die Weißhaarige bereits über ihr stand, jedoch traute sie sich nicht, den Blick zu heben, um nachzusehen. "Azmaria, wenn du hier steht, bitte geh, ich würde gerne alleine sein." Flüsterte sie, so leise, dass sie selbst es kaum verstand, zu mehr war sie nicht fähig.
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Silelen stand zwischen den sandigen ,Ruinen und rang nach Atem.
Diese Taktik den Anderen zu ermüden klang in der Theorie zwar prima, erforderte allerdings einiges an Übung.
Es war vor allem eine defensive Taktik, die sich auch auf die Art der Abwehr massiv auswirkte. Immer ein wenig in Bewegung bleiben, sodass man schnell einen Schritt in jede beliebige Richtung machen konnte.
Warum hart blocken und die ganze Wucht abbekommen, wenn man den Gegnerischen Angriff auch einfach zur Seite ablenken konnte?
Warum beim Ausweichen einen Meter zur Seite springen, wenn 5 Zentimeter genügen?
Warum einen Angriff mühsam aufhalten, wenn man einfach nen Schritt zur Seite machen kann?
Wie gesagt: in der Theorie höhrt es sich prima an, doch versucht, das mal im Ernstfall umzusetzen!
Silelen befand sich gerade in so einem Ernstfall, sie durfte unter den wachsamen Augen von Lobedan gegen einen jungen Schakal kämpfen.
Das Tier war zwar nicht besonders stark, und seine Zähne und Klauen drangen kaum durch Silelens Ledertunika, aber das Tier war schnell.
Schon wieder sprang es völlig plötzlich auf Silelen zu, die Mühe hatte, rechtzeitig auszuweichen.
Gerade noch im rechtem Augenblick zog sie mit dem hinterem Fuß einen Halbkreis durch den Sand, und brachte ihren Oberkörper damit um wenige Zentimeter zur Seite.
Das reichte aus, um den Angriff des Schakals ins Leere gehen zu lassen, doch es war verdammt knapp gewesen.
Das Tier landete knurrend auf allen vieren, drehte sich um, und umkreiste Silelen lauernd.
Beide Kontrahenten waren erschöpft, Silelen von der langen Zeit des Ausweichens, und der Schakal schien endlich endlich auch an seine Grenzen zu stoßen, nachdem es einige Zeit so ausgesehen hatte, als hätte er unendliche Reserven.
Wieder war es der Schakal der angriff, wieder sprang er auf Silelen zu, doch diesmal sah sie den Angriff rechtzeitig kommen, und konnte ausweichen. Jetzt jedoch lies sie ihren Arm vorschnellen, und traf den Wüstenhund beim Vorbeispringen an der Seite.
Keine Ahnung, wem von beidem das mehr weh getan hatte, jedenfalls schmertzte Silelen nach dieser Aktion die Hand, und sie hatte herzlich wenig bei dem Tier bewirkt.
Doch langsam musste Silelen es zuende bringen, und so ergriff auch sie mal die Initiative.
Wärend der Schakal noch landete, hob sie das Knie hoch, und versetzte dem Wüstenhund einen kräftigen Tritt, der das Tier unten am Bauch traf und herrumwirbelte.
Wieder richtete ihr Angriff herzlich wenig aus, und Silelen erkannte schmerzlich, das das kämpfen wohl doch nicht so ihre Welt war. Aber trotzdem, es war eine Herrausforderung, der sie sich stellen musste, sie würde das jetzt zuende bringen, was sie begonnen hatte.
Wieder griff das Wolfsähnliche Geschöpf an, und Silelen wich mit einem kleinen Schritt zur Seite aus. So langsam machte sich der nun schon lange andauernde Kampf bemerkbar, da Silelens Bewegungen immer langsamer wurden.
Silelen begriff dies auch, und versuchte, es schnell zu beenden, indem sie erneut zutrat, schläge brachten nichts, dafür war der Schakal einfach zu flink.
Zu ihrem Glück erwischte Silelen den Schakal erneut, und zwar an fast derselben Stelle, wie schon zuvor. Diesmal machte es dem Schakal etwas aus, was gut daran zu erkennen war, das er aufjaulte, und den Schwanz einkniff. Das Tier hatte hier nichts zu gewinnen, aber sein leben zu verlieren, und so zog der Schakal daraus die Konsequenz, und haute mit eingtekniffenem Schwanz ab.
Silelen blickte dem entschwindendem Tier hinterher, zu erschöpft um die Verfolgung aufzunehmen, und irgendwie auch froh, niemanden, nicht mal einen Schakal töten zu müssen. Denn das Leben war etwas kostbares, und war es erstmal einem genommen, so konnte es ihm keiner zurückgeben, ganz egal ob es nun einen Schakal, eine Ratte, oder einen selbst traf.
Ob das Lobedan, der gerade hinter einem Felsen, von wo aus er sie beobachtet hatte, hervorkam jedoch genauso sah, war etwas fraglich.
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Nearea war einfach weggelaufen, auch Azmaria war ihr ohne etwas zu sagen einfach hinter ihr her gelaufen. Sie lief lange und tief in die Ruinen, irgendwann blieb sie einfach stehen und schlug sich. Azmaria wollte erst zu ihr gehen dch ließ sie dann doch dort sitzen, sie wollte sie nicht noch mehr verletzen.
Doch sie hörte Nearea`s leise Stimme, sie sagte das Azmaria gehen sollte. Und das tat sie, nun kam tiefe Trauer in Azmaria auf doch mehr als eine einzige Träne vergoss sie nicht. Sie ging direkt zu ihrem Zelt, und ging zu dem kleinen Tisch.
Dort nahm sie sich ein Blatt Papier die Feder und tauchte sie in die Tinte, dann begann sie zu schreiben. "Es tut mir leid das ich dir das angetan hab, ich habe bis jetzt nur leid über andere Menschen gebracht. Mein Leben ist nicht viel wert, da ich nur Leid bringe werde ich gehen. Seh dieses Zelt als dein neues Heim an, den von nun an ist es nicht länger mein Heim genauso wenig wie Al Shedim, ich werde gehen. Lebe wohl".
Eine letzte Träne viel noch auf das Papier, die Tinte verschwamm an dieser Stelle. Doch es war egal, Azmaria faltete den Brief und legte ihn auf den Tisch so das Nearea ihn finden würde. Dann drehte sie sich um und verließ das Zelt, sie lief in die Taverne und kaufte dort viel Brot und Fleisch auch Kaktusschnaps ließ sie sich in ihre Flasche füllen.
Sie wollte die Taverne schon wieder verlassen doch da kam ihr ein Gedanke, sie sah sich um und ging zu zwei ihr bekannten kriegern. "Meine freunde ich habe eine bitte, in meinem Zelt lebt eine junge Frau. Geht bitte und bewacht das Zelt in der Nacht und beschützt sie, es ist mein letzter Wunsch den ich an euch tapfere Krieger habe".
Kurz schienen die beiden zu überlegen, dann begann der eine zu sprechen. "Es wird uns eine Ehre sein doch was geschieht mit euch?", "ich habe keine Ahnung ich werde Al Shedim verlassen es geht nicht anders lebt wohl meine freunde". Dies waren ihre letzten Worte in Al Shedim, dann lief sie aus der Taverne.
Ein letztes mal machte sie halt um an dem Kanal ihren Wasserschlauch zu füllen, dann hielt sie nichts mehr. Sie drehte sich um und rannte tief in die Wüste in Richtung Myrtana.
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"Rum! Wein! Wasser! Irgendetwas Flüssiges!"
Die Wirtin war gerade dabei die Goldstücke in ihrer Kasse zu zählen und sie portionsweise in kleine Lederbeutel zu füllen. Plötzlich hörte sie die raue Stimme eines Mannes und die klang so als wäre sie ziemlich nahe an ihrem Ohr. Mit einem Ruck schaute sie nach oben und ihre schwarze Lockenmähne wehte durch die Luft, die eben noch ihr Gesicht verdeckt hatte. Der Mann hatte ausgetrocknete und aufgesprungene Lippen und sein kurzes Haar stand strubbelig in alle Richtungen ab. Eine Mischung aus Sand und Schweiß war Ursache für diese Frisur. Er hatte sicher einen langen Fußmarsch hinter sich, nach seinen Klamotten zu urteilen einen sehr langen. Anne stellte ihm einen Becher hin und füllte ihn mit frischem Wasser aus einem Tonkrug, den sie daneben abstellte.
"Hier bitte! Du solltest es langsam trinken."
Natürlich hörte er nicht. Anne wunderte es gar nicht. Typisch Männer. Er schüttete den ersten Becher mit Wasser herunter und goss sich schnell einen Zweiten ein. Dann kam was kommen musste, er verschluckte sich, hustete und spuckte einen Teil wieder aus.
"Hab ichs nich gesagt? Bitte keine Schweinerei hier auf dem Tresen."
Der Mann sah sie entsetzt an und wischte sich den Mund mit seinem dreckigen Jackenärmel ab. Rebekka war gerade aus der Küche gekommen und brachte das Essen für einige Gäste. Anschließend musste sie auf Annes Anweisung mit einem Lappen den Tresen putzen. Danach verschwand Rebekka wieder, denn eigentlich sollte sie frische Kräuter und Gewürze für den Koch holen.
"So nun zu dir.
Ich bin übrigens Anne und das ist meine Taverne hier. Tja, wer hätte das gedacht...
Über meine Gäste weiß ich immer gern Bescheid und deshalb würde ich auch gern erfahren wer du bist, wo du herkommst und was du in Al Shedim verloren hast."
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Heute würde ihr Schüler zum ersten mal auf das Pferd steigen Xarih war schon sehr gespannt wie er sich dabei anstellen würde. Als die Magierin am Stall ankam war Faren noch nicht da und so entschied sie sich mal Abadi zu satteln, sie war damit noch nicht fertig als dann ihr Schüler auch erschien und es ihr gleich tat. Als er dann auch soweit war führten sie die Pferde ins Freie und Xarih stieg dann auch gleich auf Abadi.
"So, heute wirst du zum ersten mal auf dein Pferd steigen, du hast ja gesehen wie ich es gemacht habe. Nun versuche es einfach mal aber stelle es dir nicht zu einfach vor."
Xarih wartete nun wie sich Faren anstellen und ob sein Pferd dabei ruhig bleiben würde. Mit etwas Glück würden sie heute noch die ersten Reitversuche unternehmen können.
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Faren stellte einen Fuß in den Steigbügel, dann versuchte er seinen massigen Körper in den Sattel zu hieven. Drohte aber bereits nach wenigen Sekunden auf den Boden zu krachen, da Raku scheute und sich unruhig mit den Hufen scharrte. Indem er mit tiefer ruhiger Stimme auf ihn einredete, beruhigte der Hüne denn Hengst jedoch wieder. Dann versuchte er es erneut, und saß kurz darauf im Sattel auch wenn das ganze bestimmt nicht sehr elegant gewirkt hatte. Als er sich einigermaßen sicher fühlte, beugte sich der Meisterdieb leicht nach vorn um dem Hengst nochmals beruhigend zu zu reden. Ganze fünf Minuten vergingen, bis Raku endlich wieder ruhig atmete und er seine abgeknickten Ohren wieder aufstellte.
Vorsicht stieg Faren wieder ab, um sich dann erneut in den Sattel zu schwingen. Was dieses mal wesentlich selbstsicherer wenn auch noch etwas ungeschmeidig wirkte, da er nun wusste wie er sein Gewicht verlagern musste. Dann sah er gespannt zu seiner Lehrmeisterin hinüber, sich fragend was seine nächste Aufgabe sein würde.
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"Guten Tag, ich komme als Ablösung" Adrastos blickte auf und sah in das Gesicht eines jungen Mannes der ihm ebenfalls ins Gesicht sah. "Ablösung?" fragte der Dieb verduzt. "Ja, Ablösung. Hat dir Jerar nicht davon erzählt?" - "Jerar? Nein ich habe ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Naja, seit ein paar Wochen." - "Okay, dann erzähle ich dir es jetzt. Jerar ist zurück in Al Shedim und wollte dich ablösen lassen." Adrastos blickte ihn an "Wieso sollte ich dir glauben?" - "Wieso solltest du mir nicht glauben? Was sollte ich dir tun wollen?" Der Dieb nickte. Das klang logisch und er hatte dem nichts entgegenzusetzen. "Und du weißt, was du zu tun hast?" - "Aber sicher, Jerar hat mir alles erzählt."
Nachdem sie das geklärt hatte ging Adrastos mit seinem tierischen Gefährten in die Ruinenstadt. Der Dieb wusste genau, was er nun machen würde: Er würde nach Khorinis gehen, und dort am Grab seines Vaters an Adanos und Innos für ihn Beten, um ihn die letzte Ehre, die er ihm noch schuldete, zu erweisen. Doch davor hatte er noch einiges zu tun. Er musste sich Proviant besorgen und sich nach dem nächsten Hafen umschauen. Außerdem wollte er noch Corwyn lebewohl sagen. Das alles wollte er am liebsten innerhalb kürztester Zeit hinter sich bringen, damit er sich weiter in Al Shedim einleben konnte. Aber dafür blieb ihm danach bestimmt ohnenhin genug Zeit.
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Keine Schweinerei hier auf dem Tresen. Diese Frau hatte Nerven... Er war nur knapp dem Hitzetod entkommen und hatte es gerade noch geschafft, sich halb verdurstet in die Taverne zu schleppen. Und dann durfte er sich solche Sprüche anhören. Weiber. Er nahm einen letzten großen Zug, bis der Becher sowie der Krug leer waren und schaute hoch. Beinahe hätte er sich wieder verschluckt und das Wasser über die Theke verteilt, doch er konnte sich gerade noch beherrschen. Vor ihm stand eine junge Frau. Nein, eine bildhübsche junge Frau mit schwarzen, gelockten Haaren. Kurz verlor sich Khalef in ihren dunklen Augen bis er schließlich bemerkte was er eigentlich tat. Er hustete kurz, sowohl wegen der Siatuation als auch wegen den Nachwirkungen des Wassers, an welchem er sich verschluckt hatte. Dann versuchte er, sich nichts weizer anmerken zu lassen und hoffte, dass die Eigentümerin der Taverne nichts gemerkt hatte. Dann begann er zu sprechen.
"Mein Name ist Khalef, einfach nur Khalef. Wo ich herkomme... Das weiß ich selber nicht so recht. Früher war meine Heimat wohl Myrtana, bis... nicht so wichtig."
Khalef brach ab, er musste aufpassen was er sagte. Aus Erfahrung wusste er, dass Wände Augen und Ohren hatten, außerdem war so gut wie jedem Tavernenbesitzer zum reden zumute, wenn erstmal ein paar Goldmünzen auf der Theke klimperten.
"Irgendwann habe ich mich dann einem Wandervolk angeschlossen, dass durch die Wüste zog und in jeder größeren Stadt Halt machte um Geld zu machen, je nach Art und Weise der jeweiligen Leute."
Dass das "Wandervolk" in Wirklichkeit Sklaventreiber waren, die Khalef in jeder der angesprochenen größeren Wüstenstädte in einer Arena haben kämpfen lassen, das musste die Frau vor ihm nicht wissen.
Geändert von Khalef (25.09.2007 um 17:06 Uhr)
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Kayden hatte viel Zeit damit verbracht seine Ausrüstung zu überprüfen, der Wüstenräuber hatte keine Lust auf Überraschungen in der Wüste oder später in Myrtana. Sein Schwert hatte er nachgeschliffen und eine neue Sehne hatte der ehemalige Waldläufer auf seinen Langbogen gezogen. Da sein Wasserschlauch auch voll war hatte sich Kayden kurz nach dem Mittag auf den Weg zur Taverne gemacht um sich zu stärken bevor es losging. Er hatte sich für ein Snappersteak entschieden und dazu reichlich Wasser getrunken.
Kayden vertraute darauf, dass Leyla sich auch sorgsam vorbereitete und so machte er sich dann frisch gestärkt auf den Weg zum Trainingsplatz.
Wie er erwartet hatte wartete seine Schülerin bereits auf ihn und wie es aussah war Leyla auch schon reisefertig. Für Kayden war es etwas komisch in seine alte Heimat zurückzukehren aber andererseits freute er sich auch darauf.
Nachdem er seine Schülerin kurz begrüßt hatte ging es auch schon los, die reise würde ihrer Ausbildung sicher gut tun, da war sich Kayden sicher. Der Wüstenräuber band sich sein Tuch noch kunstvoll um den Kopf, so, dass gerade noch die Augen frei waren. Der Schesch schützte ihn nicht nur vor der Sonne sondern auch vor dem Wüstensand.
So verließen sie Al Shedim in nördlicher Richtung, ihr Ziel war Myrtana und so unterschiedlich die Gegenden auch waren, so unterschiedlich waren die Gefahren auf die sie sich einstellen mussten.
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"Die wohl bekannteste Blankwaffe ist das Schwert - eben dieses lässt sich von einem Schmied grob in vier Teile unterteilen. Hörst du Ryu?", begann der großgewachsene, blonde Huf- und Waffenschmied Hârkon zu erklären. Sorgsam, ob der vermeintlichen geistigen Abwesenheit seines braunhaarigen Schülers, scheinbar verärgert, warf er einen Blick über seine Schulter, suchte die Augen seines Gegenübers, welches angesichts des hellen Scheins der Esse, zu leuchten vermochten.
"Nur weil du ein Messer einigermaßen brauchbar schmieden kannst, heißt das noch lange nicht, dass du hier nicht mehr zuhören musst - ich weiß, dass es anstrengend ist, aber so kurz vor dem Ende, gibst du mir nicht auf, verstanden?", erhob der Schmied seine Stimme, um seinen Unmut über die Moral seines Schülers deutlich zu machen, ihm frech, neckend über die Haare zu streichen und den Kopf ein Stück nach unten zu drücken. Der überraschte Ryu versuchte schnell sein Potenzial an Engagement und Konzentration wiederzuerlangen und sich auf das zu fixieren, was ihm sein Lehrmeister, tatsächlich nahe des Endes, zu vermitteln gedachte.
"Vier Teile: Der Knauf, das Heft, die Parierstange und schließlich die Klinge. Ferner besteht die Fassung einer derartigen Waffe aus dem Scheidenmundblech und der eigentlichen Schwertscheide. Eben diese einzelnen Komponenten sollen die einzelnen Schritte zur vollkommenen Fertigung der Waffe darstellen - du wirst jedes einzelne Stück für sich fertigen und am Ende dann miteinander vereinen. Vorerst wird es dir vielleicht schwer fallen, Spuren dieser Vereinigung zu verbergen, gar zu verhindern, aber Erfahrung wird deine Dynamik ausprägen. Keine Angst. Alles klar soweit?", dozierte der Huf- und Waffenschmied weiter, während er bei Nennung des etwaigen Bestandteils des Schwertes mit dem rissigen, von Ruß- und Metallpartikeln beschmutzten Finger, zum entsprechenden Ort fuhr. Als Ryu schließlich ein selbstsicheres Nicken von sich gab und auf Weiterführung drängte, setzte der Schmied schließlich seine Rede fort.
"Der Knauf dient dazu, zusätzlichen Halt an der Waffe zu finden - besonders hier werden sich Grate und andere Unreinheiten bei der Arbeit einschleichen. Das Heft besitzt ein Griffholz, um Feuchtigkeit vorzubeugen und ein weicheres Gefühl für die Waffe zu erlangen. Auch der Heftwickel, welchen ich bevorzugt mit Leder anfertige, soll der Hand ein besonderes Gefühl vermitteln. Zur Parierstange muss ich wohl nicht viel erzählen, was? Sie dient schlicht und ergreifend dazu, feindliche Blankwaffen von deinem Schwertarm abzuhalten, dir es zu ermöglichen einen effektiven Block auszuführen und ein Gegengewicht zur schweren Klinge zu bilden, indem sie die eigene Masse mit der des Heftes und des Knaufes kombiniert. Nun Ryu wie nennt man diese Einlassung in der Klinge?"
"Blutrinne, Meister. Sie dient dazu das Blut des Gegners schneller von der Klinge zu führen ...", antwortete der Schüler in eifrigem, ebenfalls selbstsicheren Ton, während der Schmied bereits begann den Kopf vehement zu schütteln, sich auf die Lippen zu beißen.
"Der ewige Irrtum eines Kriegers - wir Schmiede gaben ihr den Namen Hohlkehle. Ohne sie wäre dein Schwert wohl einer unglaublichen Instabilität ausgesetzt und du würdest dich schwer dabei tun, damit zu kämpfen. Es ist absolut wichtig, dass du auf deinen Kunden eine individuelle Waffe anfertigst. Beachte stets die Kraft und Größe deines Kunden und lass' diese Erfahrungen in die gewünschte Waffe mit einfließen. Denn erst dann wird eine Klinge zu einem wahren Freund des Menschen. Nun gut ... lass' uns ans Schmieden gehen. Zuerst zeige ich dir wie du eine Komponente schmiedest und du schmiedest sie mir nach, ja? - Tapferkeit, Ehrlichkeit und Solidarität, mein Schüler ..."
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Flirtet er mit mir? fragte sich Anne und schmunzelte vor sich hin. Sie war kein Kind von Traurigkeit, das ging auch gar nicht anders als Wirtin. Da musste man ein dickes Fell haben und vor allen Dingen nicht auf Schmeicheleien mancher Gäste herein fallen. Ihr Herz schlug jedoch nur für einen Mann und das war Tobi. Trotzdem gefiel es ihr natürlich wenn sie merkte, dass ein anderer sie attraktiv fand. Vielleicht hatte sie sich auch getäuscht. Eigentlich schade, denn unter der Kruste aus Sand und Dreck verbarg sich ein gutaussehender Mann schätzte die Wirtin.
"Hm besonders redselig bist du ja nicht gerade. Aber gut. Dein Name reicht mir fürs Erste."
Anne blickte sich um. Es saßen nur wenige Gäste in der Taverne und was das Wichtigste war sie hatten alle was zu Trinken vor sich stehen.
"Wo du jetzt hier bist, hast du vor zu bleiben? Wundere dich bitte nicht das ich dich so ausfrage. Fremde Gesichter bekomme ich nur selten zu sehen und wir müssen immer auf der Hut sein vor Spitzeln der Assassinen."
Annes betrachtete seine muskulösen Oberarme und auch sonst war er ein kräftiger Kerl. Dumm war er auch nicht. Es wäre vielleicht gar nicht schlecht wenn er sich überreden ließe sich dem Wüstenvolk anzuschließen. Mal sehen wie es sich das Gespräch weiter entwickelte.
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Orks, immer mehr Orks,
Sie haben Feuer,
Mutter, Vater, Bruder, Ich selbst...
Alle werden verschleppt,
Khorinis, die schöne Stadt Khorinis
Von Orks überrant,
Khorinis, Sklaverei, Vengard, Varant, AL SHEDIM!
Narf Zort... Sklaventreiber,
Abschuften...
AAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!
Mit einem lauten schreien und schweisüberströmten Gesicht wachte der Gaukler auf, er hatte schlecht geträumt. Er stand auf und sah, dass er auf einem Weg lag, Viele Arbeiter standen um ihn herum und schleppten Wassereimer um Wassereimer zu Narf Zorts Bruder, bei welchem er schon seitdem er hier in Al Shedim angekommen war. Ein muskulöser Mann kam auf ihn zu und sties ihn hoch. Es tat zwar nicht sonderlich weh, doch trotzdem konnte er es nicht mehr abwarten in seinem Zelt in sein Bett zu fallen. Kaum war er aus der Sklaverei geflohen, schon war er wieder drinn... Wie konnte mir dies nur passieren? Und wieso mir?!
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Gemächlichen Schrittes betrat Sur-Taka die Lagerhalle und blickte sich um. Nachdem seine Augen eine Weile lang ziellos umhergeirrt waren, fassten sie schließlich einen festen Punkt dem Eingang direkt gegenüber und er schritt in diese Richtung weiter. An einem Haufen mit Mehlsäcken angekommen umschlang er einen der Säcke mit beiden Armen und hob ihn sich auf die Schultern. Danach ging der Nomade zurück zum Tor und warf den Sack in eine zuvor bereitgestellte Karre. Ein zweiter Sack folgte. Dann ein dritter, ein vierter und schließlich ein fünfter. Nun ergriff er die zwei Haltestangen vorne am Wagen und setzte sich in Bewegung.
Zuerst passierte Taka nur leerstehende Ruinen und vereinzelt weitere Lagerhallen, dann kamen einige Stehplätze für Kamele und schließlich erreichte er ein Wohnviertel mit vielen kleinen Zelten und Hütten. Nach einem Handwerker-Viertel überquerte der Wegelagerer den Kanal und gelangte einige Straßen weiter auf einen Marktplatz, wo ihn ein Lebensmittelhändler schon sehnsüchtig erwartete. Für zehn Goldstücke übergab der ‚Lieferant’ dem Mann dann auch sein Mehl.
Anschließend fragte Sur-Taka bei den anderen Händlern nach Arbeit und fand auch welche. Wenige Minuten später durfte er dann allerlei Obst, Gemüse und andere Lebensmittel von den Lagerplätzen hier herüberschaffen. Damit würde er zwar noch einiges zu tun haben, aber dafür stimmte die Bezahlung für die Arbeit hoffentlich auch.
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„Tapp, tapp, tapp, tapp“ ging als Lakos zum unzähligsten Male die Ruinentreppen auf und ab sprang. Lobedan hatte ihn mit den Worten „Geh Ruinentreppen laufen, ist nur gut für dich“ hierher geschickt, damit er – wie er sagte – die Ruinentreppen sprang. Lakos kam aber nicht über die Überzeugung hinweg, dass dieses Training allein dazu diente, sich an dem Stein zu rächen, mit dem Lakos gestern abend seinen Lehrer getroffen hatte. Wenn dem so war... dann hatte sich das zumindest gelohnt, denn es war sein sehr befriedigender Wurf gewesen, wie Lakos feststellen durfte. Nur die Folgen waren etwas anstregenend.
Schwitzend und keuchend setzte er sich auf einer der Treppen und legte eine kleine Verschnaufpause ein. Lobedan war gerade zum Glück nirgendswo zu sehen, so dass Lakos seine gepeinigten Beine ungestraft ausruhen konnte. Er schnaufte tief durch und versuchte, seinen Atem zu beruhigen und sein Herz zu einem langsameren Takt zu bringen. Wie lange rannte er hier schon rum? Zwei Stunden? Drei? Man verlor so leicht das Zeitgefühl, wenn man nichts anderes tat als Treppen steigen. Wie einen Schweißtropfen wischte er mit grimmiger, ausgelaugter Miene den Gedanken beiseite und legte sich so gut hin wie möglich. Er holte tief Luft und stieß sie dann mit einem tiefen Seufzer wieder aus. Immerhin zeigte die Ausbildung bei Lobedan ihre Früchte: Lakos' Kondition, Schnelligkeit und Reflexe hatten sich gesteigert und dafür war er auch durchaus dankbar. Er spürte seinen Körper viel bewusster, lebte noch enger mit ihm zusammen und kontrollierte ihn besser. Besser, als er es je für möglich gehalten hatte. Und das schon nach so kurzer Zeit... Lobedan beherrschte sein Geschäft, das musste man ihm lassen.
„Hey! Bist du schon wieder am Faulenzen?“ Wenn man vom Teufel sprach. Lobedan war hinter ihm aufgetaucht und verdeckte Lakos die Sicht in den Himmel. „Wer hat dir gesagt, dass du dich ausruhen darfst?!“, fragte er scharf.
Lakos richtete sich auf und drehte sich zu seinem Lehrmeister um. „Mein Körper. Der mags nicht so, wenn man ihn tausende Stufen auf und ab schickt.“ Eine neckische Antwort, sicher, und bei anderen Lehrmeistern wäre das sicher auch eine recht gefährliche Antwort gewesen, doch bei Lobedan konnte er sich das erlauben. Hoffte Lakos zumindest.
„Nun denn, wenn dein armer Körper nicht mehr laufen will... dann wird er eben fliegen.“
„Fliegen?“, fragte Lakos ungläubig und lauschte den Worten seines Lehrmeisters.
„Ja, genau. Fliegen. Da drüben -“ Er zeigte mit dem Zeigefinger in eine Richtung. „stehen ein paar Häuser rum, die nur ganz wenig auseinander stehen. Ich will, dass du zwischen ihren Dächern hin und her springst!“
„Was? Zwischen... also...“
„Angst?“, fragte Lobedan mit hochgezogenen Augenbrauen und betonte jeden Buchstaben des Wortes ganz besonders. Lakos klappte den Mund zu und sah seinem Lehrer einen Moment lang herausfordernd in die Augen.
„Natürlich nicht.“, sagte er.
Die Häuser standen nicht sehr weit auseinander, so dass Lakos seine Chancen in einem Stück drüber zu kommen recht hoch ein. Aber wie er schon oft erfahren hatte, war das Glück eine Hure. Und Lakos' leere Taschen sprachen nicht unbedingt dafür, dass es sich auf seine Seite schlug. Aber er hatte sich sowieso dran gewöhnt und neben seinem Körper wurde auch sein Geist und sein Mut gestärkt.
Lobedan und Lakos waren auf einem der Dächer der nicht mehr ganz so kompletten Häuser - einigen fehlte eine Wand, manche eine ganze Hälfte, doch zum Glück fanden die beiden zwei nebeneinanderstehen, die jeweils noch ein Dach besaßen - angekommen und standen da nun, während Lakos nervös von einem Dach zum anderen schaute, während Lobedan die untergehende Sonne genoss.
„Ist sie nicht schön?“, fragte er mit einem leichten Seufzer.
„Ja, ganz toll.“, antwortete Lakos gereizt. „Ich soll springen, nicht wahr?“ Lobedan nickte. „Wie oft?“
„Sooft du willst.“, erwiderte Lobedan.
Geändert von Lakos (25.09.2007 um 20:03 Uhr)
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"Also wird das ein Verhör." sagte Khalef und grinste etwas schief. "Aber um die Frage zu beantworten: Ich hab' nichts besseres vor."
Er merkte, dass mehr Sarkasmus in den drei Sätzen mitklang als er eigentlich wollte. Wo sollte er jetzt schon hin? Immerhin ging bereits wieder die Sonne unter und Khalef hatte keinen Bedarf daran, nach Einbruch der Dunkelheit alleine im Schwarz der Nacht durch die Wilndis zu wandern. Er kannte die Gefahren, die außerhaln von geschützten Mauern lauerten. Schakale, Warane, Sandcrawler, Wüstenräuber, nein danke, sowas musste nicht sein. Außerdem war er doch gerade erst hier angekommen. Nun wollte er erstmal ein Stückchen Zivilisation genießen. Khalef griff mit beiden Händen in seinen Nacken und mit einer ruckartigen Bewegung ließ er sein Genick laut knacken, woraufhin ein entspannter Seufzer des Kriegers ertönte. Dann wandte er sich wieder an Anne.
"Spaß beiseite, ich würde gerne für ein paar Tage bleiben, wenn es nichts ausmacht und ich darf. Ich brauchte nur einen sicheren und etwas ruhigeren Platz unter freiem Himmel, natürlich nur wenn es geht. Im Grunde schlafe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr in Hütten, Zelten und Betten. Wäre das in Ordnung?"
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"Natürlich war das ein Verhör!" schmunzelte Anne vor sich hin. Das er nichts besseres vor hatte war schon mal nicht schlecht. Alles weitere würde sich finden. Ein Nachtlager unter freiem Himmel suchte er? Na das er sich da mal nicht selbst ein Grab aus Sand schaufelte...
"Natürlich darfst du. Außer Orks, Assassinen und Schwarzmagier ist uns jeder willkommen. Es gibt, wenn du von hier aus zum Kanal gehst ein paar Zelte. Da ist sicher was frei. Die Sandstürme in der Nacht sind nicht zu unterschätzen, aber wenn du unbedingt möchtest. Du kannst die jede freie Ruinenmauer nehmen. Da hat sicher niemand was dagegen."
Anne sah ihn etwas skeptisch an, aber würde sich natürlich nicht einmischen. Eigentlich war es ihr auch egal ob er morgen mit oder ohne Sandschicht aufwachte. Sie würde himmlisch in ihrem Bett schlafen. Naja vielleicht auch nicht, denn wenn sie ehrlich war schlief sie nicht mehr so gut seit sie Strohwitwe war. Tobi hatte Al Shedim verlassen um diesen Akila aufzuspüren.
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