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  1. Beiträge anzeigen #1
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Thorniara #03

    Tretet ein!
    Ihr befindet Euch in Thorniara, Hauptstadt der südlichen Inseln und Teil des myrtanischen Königreiches. Dem gesetzestreuen Wanderer bieten die Mauern und Häuser der Stadt Schutz und Obdach, doch seid gewarnt: Hier gelten die Gebote Innos’, deren Übertretung unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Wer aber die Regeln achtet und auf ehrliche Weise seinem Handwerk nachzugehen gedenkt, der wird hier die Unterstützung finden, die es ihm mit Innos’ Hilfe erlaubt, ein angesehener Bürger der Stadt zu werden.

    Die wichtigsten Gesetze lauten:
    • Das Tragen von Waffen innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Das Tragen von Waffen innerhalb des Tempelviertels ist nur den Angehörigen des Ordens des Feuers und des Ordens der Paladine gestattet.
    • Der Verkauf von Waren innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern oder Inhabern einer entsprechenden Lizenz gestattet.
    • Innerhalb der Stadtmauern dauerhaft Handel oder ein Handwerk zu betreiben ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Der Zutritt zur Zitadelle ist ohne Begleitung nur Angehörigen des Ordens der Paladine, Milizsoldaten, Novizen sowie Feuermagiern gestattet.
    • Der Zutritt zu den nicht öffentlichen Teilen der Bastion (insbesondere zum Gefängnis) ist ohne Begleitung nur Angehörigen der Stadtwache, des Ordens der Paladine sowie Feuermagiern gestattet.
    • Gewalttätige Auseinandersetzungen jedweder Art sind untersagt.
    • Jeglicher Diebstahl sowie unbefugtes Betreten fremder Häuser sind untersagt.
    • Besitz und Konsum von Sumpfkraut sowie Handel damit sind untersagt.

    Die Stadtwache achtet streng auf die Einhaltung dieser Regeln und wird jeden zur Rechenschaft ziehen, der sich ihnen zu widersetzen versucht. Hinweise auf mögliche Verbrechen können dabei helfen, die Ordnung Innos’ wiederherzustellen und sind daher gern gesehen. Hinweise, die zur Ergreifung gesuchter Verbrecher führen, die Auslieferung eines solchen oder der Beweis dafür, einen solchen getötet zu haben, werden entlohnt. Gesucht werden zur Zeit:

    • Alon (Beihilfe zum Mord)
    • Faren (Hochverrat, Mord)
    • Medin (Hochverrat)
    • Redsonja (Mord)
    • Rethus (Desertion, Beihilfe zur Flucht)
    • Sir Jarved de Maradras aus Gorthar (ein Deckname, der echte Name - Yared - ist der Obrigkeit nicht bekannt; Aufwieglung, Mord)

    Entsprechende Steckbriefe mit Personenbeschreibung hängen an jedem Stadttor und in jedem Hafen des Reiches.


    Karte von Thorniara

    Sir Ulrich
    Geändert von Die Stadtwache (16.02.2011 um 00:07 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline

    Thorniara #3

    Mit einem nachdenklichen Seufzer schlug Daryn das Buch und damit die letzte Seite zu. Er hatte es komplett durchgelesen, sich Wissen angeeignet, nur um jetzt noch weiter unentschlossen hier zu sitzen, nachzudenken. Grundsätzlich ging es um die Möglichkeit, die Macht eines Magiers in einen Fokus zu binden, einzuschließen und dort festzuhalten. Beispiele waren auch angebracht und eines passte auf ihn, wie die Faust aufs Auge: Zur Verhinderung gewalttätiger Akte durch Missbrauch der arkanen Kräfte. Ja, das würde ihn Hindern, die dunkle Seite zumindest schwächen, konnte er sie schon nicht besiegen. Durch seine Körperkraft war es Daryn nicht wirklich möglich, große Zerstörung anzurichten, denn die Tage, an denen er noch zusammen mit Matthew trainiert hatte, waren lange vorbei.

    Aber sollte ich mich wirklich dazu entschließen? Es war wieder ein innerer Konflikt, jedoch nicht zwischen Gut und Böse. Momentan ging es um den Verlust von Innos' Geschenk an ihn, um zu verhindern, unnötig zu schaden. Doch was war er ohne diese göttliche Kraft? Verteidigen konnte er sich nicht, denn mit seinem alten Langschwert konnte er auch nicht mehr umgehen, zu sehr hatte er sich auf diese Macht spezialisiert und verlassen. Im Orden bin ich sicher. Ja, dessen war er sich bewusst, denn er hatte den Priester Lopadas gehört und vertraute ihm. Ich denke, es ist besser, dieses Opfer zu bringen, als durch Egoismus dem Fluch menschliche Opfer zu Füßen zu legen. Ein Nicken, sein Blick wanderte wieder zum Buch und er schlug die letzte Seite noch einmal auf, las nach und fand den Verweis auf ein anderes Buch: Bündelung der Macht. Foki. Beizeiten wäre es wohl angebracht, auch dieser Lektüre habhaft zu werden, doch nicht heute. Jetzt wollte er schlafen, hoffen.

    Noch ein letzter Seufzer verließ seine Lippen, bevor er sich unter die Decke legte, seine Augenlieder langsam schloss und die beruhigende Dunkelheit sich an ihn schmiegte, wiegte und Daryn langsam in einen traumlosen Schlaf führte.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Flauschiges Bambi
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    Tyra ist offline

    Thorniara #3

    Lopadas war mit seinem Schüler zufrieden, das war zweifellos klar gewesen, als er diesen entließ und sich auf den Weg machte, wohin auch immer.
    Eigentlich wollte Tyrael nun nach Silohtar suchen - er schien sich mit Leuten zu sammeln um die Schrate vor der Stadt heimzusuchen, auf Befehl irgendeines Kommandanten oder Offiziers, oder was auch immer. zumindest hatte er das so von Gesprächen mitgeschnappt. War er vielleicht schon aufgebrochen?
    Schließlich überlegte er es sich anders, er war müde und die ganze Sitzerei im Sessel der Bibliothek hatte seinem Rücken auch nicht gut getan, also tat er das sinnvollste und ging zu den Quartieren. Er würde am nächsten Tag nach diesem Silohtar suchen und mit ihm die alten Schrate vor den Stadtmauern besuchen, er konnte ja nicht jeden Tag im Tempelviertel verbringen, bis er ein lahmer und alter Mann sein würde.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    »Was bringt dir dieser Krieg, wenn nicht Not und Verderben?«, fragte der Schwarzhaarige leise und blinzelte gegen das Licht der unzähligen Kerzen und Lampen, die sie vor ihm aufgestellt hatten. »Was brigt euch euer Tun außer Blut und Leid? Ihr seid ein Paddel der Sklavengaleere König Rhobars III«. Atrulf sagte Nichts. Stand einfach stumm neben der Zelle des Verräters, so wie er schon seit Stunden – nein gefühlten Tagen – tat. Man hatte ihn gewarnt. Vor DraconiZ. Vor dem letzten verbliebenen Klingenmeister. Nein dem einzigen Klingenmeister den Bakaresh seit hunderten von Jahren gesehen hatte. »Aber ihr seid gutes Paddel. Aus dem richtigen Holz gefertigt um durch das Meer aus Blut zu fahren. Ohne einen einzigen Gedanken zu verschwenden durch was ihr fahrt. Das ist irrelevant nicht wahr?«. Der Assassine verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. Er wartete einige Moment, beobachtete den kahlen Boden vor ihm, fuhr mit den Fingern durch den Staub der sich hier und da in das alte Gemäuer verirrte. Er tat so als erwarte er eine Antwort, obgleich er wusste, dass er keine bekommen würde. Keine bekommen konnte. Der Codex des Ordens verbat es. Der Paladin Vistor hatte es verboten und so sollte es geschehen. Atrulf würde dem Nicht zuwider handeln, wenn es sich irgendwie vermeiden lies. Aber vielleicht lies es das ja nicht.

    »Ich kannte euren Bruder«. Einen Moment der Stille. Dann drehte sich der Gardist um, um ihm in die Augen zu schauen. Eine Mischung aus Angst und Argwohn machte sich in seinem Gesicht breit. Dann zuckte sein rechtes Auge. Volltreffer.

    »Hat um sein Leben gebettelt der Arme«. DraconiZ zuckte mit den Schultern. »Hatte keine wirklich große Kampferfahrung. War einem Kampf mit einem unserer Assassinen nicht gewachsen. Nun wenn ihr die Sauerei danach hättet sehen müssen, hätte es euch sicherlich das Herz gebrochen. « Wieder zuckte der Schwarzhaarige mit den Schultern. »Mir allerdings war es ein großes Vergnügen ihn Sterben zu sehen«. Der Assassine lachte noch immer, als Atrulf herumfuhr und hektisch nach dem Schlüssel zu seiner Zelle suchte. Scheinbar stand eine Tracht Prügel an.

    Gerade in dem Moment wo er den Zellenschlüssel gefunden hatte und hastig versuchte jenen in dem Schloss zu versenken hielt er inne und schaute in Richtung des Ausgangs. Schritte. Und diesmal schien es nicht Vistor zu sein.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „Du.“
    Es war ein einziges Wort, aber es drückte all die Abneigung, all den Hass aus, den der Neuankömmling gegenüber der Gestalt in der Zelle empfand.
    „Ich war überrascht von deiner Gefangennahme zu hören“, sprach ein sichtlich wütender Rod. Obwohl der Grund für seine Stimmung eher darin lag, dass er bis gerade eben noch gar nicht wusste, welch prominenter Gefangener das Gefängnis Thorniaras aus nächster Nähe sehen durfte.
    Den nächsten Schritt hatte er sich nicht lange überlegen müssen.
    Rod setzte sich auf den Stuhl, den er sich mitgebracht hatte und schaute den Verräter genau an. Das Gesicht des Assassinen verriet nicht, was er vom unangekündigten Besuch hielt.
    „Eigentlich hätte ich nicht erwartet, dass dich Eisen und Stein aufhalten kann, genauso wenig dass man dich überhaupt so einfach einsperren könnte“, fuhr der Paladin fort. „Und noch mehr wundert es mich, dass man dich nicht schon längst gehängt hat.“
    Er wartete einen Moment auf eine Reaktion des Gefangenen - nichts geschah. Rod seufzte.
    „Du kannst dir gar nicht vorstellen wie wütend ich auf mich selbst war, als ich endlich verstand. Ich wusste während all der Zeit nicht wer du warst und noch weniger was du alles verbrochen hast. Ansonsten hätte ich dich gleich vor Ort gerichtet. Aber wir können das ja noch nachholen.“
    Im Schein der Fackel schien der Anderthalber geradezu zu glühen, den er gerade gezogen hatte. Wie von der Flamme berührt, die auch der Ausgestoßene Rod empfangen hatte und so zum Paladin wurde.
    „Erkennst du das Schwert?“, fragte er, obwohl die Antwort eigentlich offensichtlich war. Immerhin hatte Draconiz es geschmiedet – damals, wo die anderen Paladine ihn noch Bruder nannten. Was machte das aus Rod? Einen Stiefbruder?
    Er trat einen Schritt vor und hielt die Spitze des Schwerts demonstrativ zwischen zwei der Gitterstäbe.
    „Wir können hier und jetzt den Spuk beenden, wenn du willst. Ich glaube nicht, dass dich jemand vermissen wird.“

  6. Beiträge anzeigen #6
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Nachdem Felix sich die Bezahlung für seine Granitziegel und seine Skulpturen beim Händler abholte, ging er ersteinmal in die nächste Kneipe, um sich ein wenig auf zu wärmen. Als er eintrat fielen ihm das geschäftige Treiben auf, jeder war irgendie beschäftigt. Felix schritt durch schwälle aus Zigarrenqualm.

    "Ein BIer bitte". Sprach er zum Barkeeper, und genehmigte sich darauf hin ein feines Hefeweizen, mit einer sprudelnden Schaumkrone. Die Kühlen Züge, pulsierten Felix's Kele hinab. Dann mietete er sich ein kleines Zimmer im dritten Stock und verstaute seine Sachen in einer Truhe.

    Nachdem er durch die Gänge Geschländert und die Knarrenden Treppenstufen hinabgestien war, bewegte er sich wieder richtung Ausgang. Kaum auf der Straße, viel ihm auch schon ein kleiner Übungsplatz auf, welchen er sich genauer ansah. Er traf einen Militsoldaten, der ihm einige Hiebe mit einem Schwert beibringen konnte. Zur Verfügung standen Lediglich Strohpuppen, die auf Holzpfählen Festgebunden waren. Doch spaß machte es ihm allemal, an der erfrischenden Abendluft, im Schein der Flackernden Laternen, die die Burgmauern erhellten, zu trainieren.
    Geändert von Felix (03.02.2011 um 21:09 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #7
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Diese Stadt wollte ihm immer noch nicht gefallen, vielleicht war Ulrich einfach schon zu alt um sich an die neue Heimat zu gewöhnen. Vielleicht lag es auch daran, das er lange Zeit bei den Rebellen verbracht hatte, die Mauern und vielen Menschen einfach nicht mehr gewöhnt war. Zumindest fühlte er sich hier wohler als in Vengard, was wohl eher daran lag, das der Kommandant dieses mal nicht von der alten Heimat vertrieben wurde. Hierher war er auf Befehl des Königs gekommen, wozu auch immer, die Gründe waren Ulrich nicht ganz klar. Von seiner Majestät war nichts zu sehen und auch nichts mehr zu hören. Viel wurde gemunkelt, was daran wahr war, vermochte der Kommandant nicht zu beurteilen.

    Fest stand, das es hier für die meisten Paladine keine klaren Aufgaben gab, so vertrieb auch Ulrich seine Zeit mehr, als sinnige Dinge zu tun. Einerseits gut, nach den ganzen Strapazen hatte der Körper wahrlich Ruhe verdient. Anderseits hatte er so viel Gelegenheit sich über alles mögliche Gedanken zu machen, was sich nicht immer positiv auswirkte. Es gab viele Geschehnisse in der Vergangenheit, an die der Kommandant nicht denken wollte. Aber vielleicht war es auch gut die Dinge mal zu verarbeiten, schaden konnte es nicht.

    Mit der ausgeliehenen Karre bepackt mit allem möglichen Krempel machte Ulrich sich auf den Weg zum Westtor, dort hatte er sich mit Fross verabredet. Wie vermutet war der Hüne schon vor ihm eingetroffen, wenigstens musste Ulrich hier nicht weitere Zeit vertrödeln. „Lass uns vor die Tür gehen“ war die lockere Begrüßung, gemeinsam schritten die beiden Männer durch das Stadttor. Hier draußen gab es viele kleine Felsen, einen Wassergraben, die kleine Brücke, also beste Übungsmöglichkeiten für das heutige Programm.

    „Wie man balancieren lernt, weißt du ja schon, heute ist verletzungsfreie fallen angesagt. Der Trick an der Sache ist, den Körper ganz entspannt zu lassen, wir fangen einfach mal an. Stell dich dort auf das Geländer, balanciere ein wenig darauf, dann spring runter und roll dich sanft ab..., mach es ein paar mal, dann sehen wir weiter“.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #8
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross hatte die Nacht fernab der Bastion bei den Kindern verbracht. Das war eine gute Idee gewesen, denn ein Lump schlich sich nachts bei ihnen ein und versuchte abermals, den Jungen zu stehlen – offenbar hatten sie gemerkt, dass Fross nicht der wahre Lieferant gewesen war. Doch das ließ der Hüne nicht zu. Mit einem gekonnten Schwung mit seinem Schwert hieß er dem anderen, die Beine in die Hand zu nehmen und nicht wieder zu kommen, es sei denn, er wollte sich mit ihm anlegen, und nicht mit den Kindern.

    Kuma war von dieser Vorstellung nur mäßig beeindruckt. Eigentlich hatte er sich immer für den Beschützer gehalten und die Mädchen hatten ihn angehimmelt, und nun kam dieser rothaarige Erwachsene daher und machte ihm alles zunichte. Fross spürte die Animosität, ging aber nicht darauf ein; der Junge würde sich damit arrangieren müssen. Das hier war ihm eine Nummer zu groß, da musste er Fross dran lassen, dessen Einmischung auf der anderen Seite sicherlich nicht unbemerkt geblieben war. Er musste ihnen wie ein Dorn im Auge stechen, um die Kinder zu schützen. Eine andere Wahl hatte er nicht. Und er musste sein Training mit Ulrich fortführen.

    Also machte er sich trotz seiner Bedenken zum Westtor auf, um dort auf den Söldner zu warten. Lange ließ der ihn nicht die Beine in den Bauch stehen, und mit allerlei Gerümpel, das dem Hünen orkisch vorkam, schlenderten sie durch das Tor, an den dicken, sicheren Mauern Thorniaras vorbei und machten bei dem Wassergraben halt. Aufmerksam lauschte er den Instruktionen seines Lehrmeisters und bedachte das Geländer mit einem kritischen Blick; das war viel dünner als die Kaimauer, darauf zu balancieren würde sich als schwieriger erweisen. Trotzdem kam er der Aufforderung nach, kletterte auf das Geländer und balancierte mit wedelnden Armen und immer verändernder Körperausrichtung darauf herum. Dann kam der Sprung ins kalte Wasser, wie man so schon sagt; er ließ sich zur Seite fallen und rollte sich ab. Dabei schoss ihm nicht nur das Blut schlagartig in den Kopf, er stieß mit dem Boden auch auf den kieseligen Boden. Den Kopf zwischen den hochgezogenen Beinen hielt er sich den Hinterkopf und versuchte mit Schmerzen klarzukommen, die er nicht einmal dann erklären könnte, wenn sein Leben davon abhing.

    Ulrich war wenig begeistert von der Vorstellung und verlangte, dass Fross einen weiteren Versuch wartete. Der atmete einmal tief durch, balancierte abermals – und er klopfte sich allein dafür schon anerkennend und in Gedanken auf die Schulter, denn vor ein paar Tagen wäre er dazu nicht in der Lage gewesen – auf dem dünnen Geländer und wiederholte die Rolle, wenig elegant, wie er das Gefühl hatte, diesmal aber schmerzfreier. Erwartungsvoll blickte er zu seinem Lehrmeister auf.

    „Noch einmal“, feuerte der ihn an. Und Fross tat, wie ihm geheißen. Beim dritten Mal musste er wieder Schmerzen in Kauf nehmen. So richtig kommen wollte ihm die Technik nicht. Es war nicht so, dass er sie nicht verstand, eher so, dass sein Körper nicht wollte, wie Fross ihm befahl. Er machte nicht das, was von ihm erwartet wurde. Er war zu klobig und groß. Aber wenn er sich den Söldner besah, der war ja auch nicht viel kleiner und trotzdem bewegte er sich elegant wie eine Katze. Es brauchte nur Übung. Und Fross wollte die Zähigkeit beweisen, diese Übung zu erarbeiten.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Wie nicht anders zu erwarten stellte, sich Fross bei dieser Übung nicht allzu geschickt an, kein Wunder, wann übte man schon freiwillig fallen? Während Ulrich zu dem Karren rüber schritt um die mitgebrachten Wolldecken abzuladen, sollte der Hüne ein paar Dehnungsübungen machen. „Du bist zu steif, du spannst deine Muskeln während du fällst. Das ist nicht nur völlig falsch, das ist äußerst gefährlich. Dein Körper ist weicher als der Boden, er muß nachgeben, sich anpassen..., verstehst du?“

    Der Kommandant legte den Haufen Decken auf dem Boden ab und verteilte sie anschließend so, das ein kleines gepolstertes Feld entstand, auf dem man einigermaßen weich landen konnte. Ulrich schwang sich elegant auf das Geländer, dann beugte er sich vor, bis er das Gleichgewicht verlor. Während des Falls winkelte er die Arme an und drehte sich seitwärts, sodaß er mit der gesamten Länge des Körpers aufkam. Er rollte mehrmals um die eigene Achse, um die Energie des Aufpralles abzulenken.

    „So sollte das aussehen“ bemerkte Ulrich, während er sich den Schmutz von der Kleidung klopfte. „Nicht verkrampfen, nicht die Luft anhalten..., vor allem nicht denken. Versuch es noch mal, aber dieses mal ohne Balancieren, mach es so wie ich es gezeigt habe, es wichtig, das du das Prinzip verstanden hast, bevor wir die Schwierigkeit erhöhen.“

  10. Beiträge anzeigen #10
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Da sein Schüler sich heute noch nicht beim ihm gemeldet hatte, widmete sich der Priester den eigenen Studien. Der Adlatus war sicherlich dabei seine geistigen Fähigkeiten weiter zu verbessern, jedenfalls hoffte dies Lopadas. Für irgendwelche Gedanken an seinen Schüler blieb allerdings nicht viel Raum, denn der Schriftgelehrte hatte nun endlich ein Buch gefunden, was ihm im Thema thorniarische Lehre wesentlich weiterbrachte. Keine Abhandlung über die Magie, wie die anderen Bücher, die er zuvor gelesen hatte, sondern ein reines Notizbuch. Ob es jemand hier vergessen hatte oder ob es aus sich heraus schon einen so hohen Wert einnahm, dass es in der Bibliothek stand, konnte der Priester nur mutmaßen. Die darin enthaltenen Notizen waren mehr als Gold wert. In dieser Schrift wollte der Forscher kein abgerundetes und am Ende hochgelobtes Werk verfassen, sondern einfach nur Forschungsergebnisse festhalten. Die Notizen enthielten Beschwörungsformeln, Experimentprotokolle, auftretende Probleme und Thesen. Alles keine fertig gesetzten, normativen Regeln, sondern reine verschriftlichte Forschungsarbeit. Aus solchen Quellen konnte der Schriftgelehrte am meisten Wissen greifen, da er so in die Denkweise der hier lebenden Magier eintauchen konnte. Für einen Außenstehenden war es oftmals schwierig die Gedankenstruktur nachzuvollziehen, doch mit diesem Buch sollte es ihm gelingen.
    Abgesehen von den didaktischen Erkenntnisse, die darin, wie auch in vielen anderen Werken, enthalten waren, fand er Notizen zu der Imitationstheorie, von der er nur in Randnotizen wusste und Experimente zu neuen Zaubern. Diese interessierten Lopadas besonders, denn sie bedeuteten neue magische Herausforderungen. So schien es den thorniarischen Magiern gelungen zu sein Erde zu verflüssigen, Gefängnisse aus Blitzen zu beschwören oder mit einem magisch verstärkten Wort Einfluss auf die Psyche des anderen zunehmen. Der Schriftgelehrte wusste um die Stärke dieser Zauber schon vom ersten Augenblick an. Es war schon so etwas wie seine Pflicht diese zu erlernen, um seine Schüler, aber auch andere vor den Risiken warnen zu können. Als Schriftgelehrter musste er über die magischen Begebenheiten nicht nur perfekt informiert sein, sondern musste alle Möglichkeiten seiner Magieschule auch beherrschen. Es war ein Ideal, welches der Priester des Feuers anstrebte, doch war es keinesfalls unerreichbar.
    Der Verfasser dieser Notizen beschrieb die unfassbare Menge an magischer Energie, die für das Erhitzen und Verflüssigen der Erde benötigt worden. Lopadas wusste von den Magiern Adanos', dass diese mit Erde umgehen konnten, doch dieser Zauber erlaubte es auch seiner Magieschule die Erde nach seinem Wunsch zu formen, wobei diese dabei immer erhitzt und flüssig sein musste. Eine wahre Herausforderung für den Geist eines Magiers. Eine Art Dauerbelastung. Das Gestein musste geschmolzen werden, um dann im geschmolzenen Zustand neu geformt werden zu können, dabei muss es aber auch weiterhin erhitzt bleiben. Dies war eine gedankliche Meisterleistung und sicherlich nicht ohne weiteres zu erlernen. Der Schriftgelehrte lehnte sich in den Sessel zurück und spielte mögliche Beschwörungsformen in seinem Kopf durch.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #11
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross hatte es vollkommen falsch gemacht. Seine Stürze hatten absolut nichts mit dem gemein, was der Meister ihm gerade gezeigt hatte. Kein von vorne abrollen, seitwärts abrollen, mit der gesamten Körperlänge und angewinkelten Armen, um Verletzungen zu vermeiden. Jetzt hatte er verstanden.

    Der Hüne kletterte auf das Geländer, neigte seinen Körper nach vorn, bis er endgültig das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte, und in dem Moment winkelte er die Arme schnell an, um sie vor eventuellen Verletzungen und weiteren Schmerzen zu schützen. Das klappte auch ganz gut und ehe Fross sich versah, machte er ein paar Drehungen und blieb unversehrt auf dem Rücken liegen. Wenn alles so funktionierte, wie es sollte, machte es sogar richtig Spaß, fand der Hüne und versuchte, sein Hauptproblem zu lokalisieren: sich klein machen, das konnte er überhaupt nicht. Jetzt, wo es darum ging, sich ruhig lang zu machen, nur eben etwas kompakter, konnte er ganz gut mithalten.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #12
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    "Bin ich hier wirklich richtig?"
    "Wo wolltest du denn hin?"
    "Ich suche irgendeinen Offiziellen, soetwas wie den Sekretär der Stadt."
    "Dann versuch es mal da hinten, da hat der Sekretär der Stadthalters sein Zimmer. Vieleicht ist er ja noch da, zu dieser späten Stunde."
    Hoffentlich!
    Gath marschierte also weiterhin durch lange Gänge der Verwaltung der Stadt - ein fürchterliches Labyrint aus Wegen, Zimmern und Zuständigkeiten - in denen er schon eine ganze Weile nach irgendjemandem suchte, der ihn zu einem Bürger machen konnte, damit das Wiederkommen nach Thorniara leichter werden würde. Wiederkommen, weil sowohl auf ihn selbst, als auch auf San arbeit wartete und sie waren jetzt doch schon eine ganze Weile weg.
    Hier?
    Überlegte sich Gath, als er vor einer Tür angekommen war, von der er zumindest dachte, es wäre die, auf die ihm dieser andere Typ da gedeutet hatte. Unsicher klopfte er.
    Nichts geschah.
    Der junge Bootsbauer klopfte ein bischen lauter.
    "Jaaaaaa?" eine langgezogener, durch das Holz etwas dumpfer Laut kam aus dem Zimmer, der ihn wahrscheinlich zum Eintreten auffordern sollte, aber nicht besonders einladend klang.
    Gath öffnete die Tür und gelangte so in etwas, was eindeutig ein Büro darstelle, ungefähr so, wie er sich das immer vorgestellt hatte, bei königlichen Behörden, erheblich schicker und unpraktischer als in der Werft, erheblich dunkler - und dank des Bürokraten darin auch erheblich ungemüdlicher.
    "Was willst DU zu dieser Nachtzeit noch hier?" fragte ihn ein etwas älterer Herr hinter einem verdammt großem Schreibtisch mit einer Stimme, als hätte er drei Tage lang nur herumgeschriehen.
    "Ich habe über etliche Ecken erfahren, dass man hier Bürger dieser Stadt werden kann." trug er vorsichtig sein Anliegen vor.
    "Was soll ich machen?"
    "Mir eine Bürgerurkunde ausstellen?" Gath war sich nicht ganz sicher, was dieser Typ, der ihm irgendwie unsympatisch war, von ihm wollte.
    "Du meinst eine Urkunde zum Reichsbürger. Dann müsstest du folgende Bedingungen erfüllen, was ich doch mal aufgrund deiner Jugend stark bezweifle: Bist du hier gebohren?"
    "Nein."
    "Wo dann?"
    "Khorinis."
    "Kannst du das nachweisen?"
    "Nein."
    "Dann ist mir das egal, das könntest du auch erfunden haben."
    Warum zur Hölle sollte ich erfinden, wo ich herkomme? Aber diese Frage behielt Gath für sich und schaute den Sekretär nur auffordernd an.
    "Wohnst du hier?"
    "Noch nicht."
    "Eh egal."
    Es wurde immer absurder. Anscheinend hatte der Typ vor ihm heute einen verdammt schlechten Tag gehabt und wollte ihn jetzt möglichst schnell und möglichst ohne Arbeit aus seinem Büro wieder raus haben, damit er gehen konnte.
    "Hast du einen Beruf?"
    "Ich bin Bootsbauer."
    Da guckte der Sekretär wirklich etwas blöd, denn er hatte Gath anscheinend nicht zugetraut, dass dieser wirklich etwas gelernt hatte.
    "Kannst du das nachweisen?"
    Allmählich gingen ihm diese Frage wirklich extrem auf die Nerven, aber in diesem Falle konnte er triumphierend die Urkunde vorweisen, die Fartyg ihm am Ende seiner Lehre in Vengard ausgestellt hatte.
    Nachdem der Bürokrat sie geschlagene fünf Minuten genauestens untersucht hatte, um auch ja sicher zu gehen, dass sie echt war, gab er sie Gath zurück, allerdings ohne irgendwelche Anstallten zu unternehmen.
    "Das berechtigt mich Bürger zu sein." stellte er daraufhin in einem noch erstaunlich ruhigen wenn auch bestimmten Tonfall klar.
    "Ja."
    "Dann bitte ich Euch darum, mir diese auszustellen. Dazu seid Ihr doch wohl berechtigt, oder?"
    "Ja."
    Ein Schweigen entstand, in das Gath schließlich hineinplatzte:
    "Stellt mir bitte eine solche Urkunde aus!" forderte er gerade noch so höflich.
    "Gut, du kannst sie demnächst abhohlen."
    "Was heißt das?"
    "Demnächst."
    "Wann genau?"
    Der Typ ging ihm verdammt auf die Nerven. Kann der nicht einfach so eine blöde Urkunde unterschreiben?
    Aber es blieb still.
    "Hmpf, was muss ich Euch zahlen, damit das halbwegs schnell vonstatten geht?"
    Plötzlich kam sogar Leben in den Beamten!
    "100 Goldstück."
    "Das ist verdammt viel Geld."
    "Dann 50 Goldstücke, aber das dauert etwas länger."
    "Wie lange?"
    "Bis morgen."
    "Wann morgen?"
    "Mittag? Dann wenn ich fertig bin."
    "Gut, Ihr bekommt 50 Goldstücke. Wenn ich die Urkunde in Händen halte."
    "Ok, aber du bekommst dein Papier nur, wenn du wirklich Geld hast."
    "In Ordnung."
    "Wie war dein Name nochmal?"
    "Gath."
    "Gath... Gut, Gath, du kannst gehen. Morgen sehe ich dich wieder, hoffentlich mit Gold in der Tasche."
    Der junge Bootsbauer drehte sich um und ging ohne ein Wort der Veranschiedung nach draußen. Diese verdammten, korrupten Beamtensäcke! In Vengard wäre so jemand nie in der Stadtverwaltung geladet! Das war ja fast wie zur Zeit in Khorinis!

  13. Beiträge anzeigen #13
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    „Das sah schon ganz gut aus“ kommentierte Ulrich knapp, er war in der Tat erstaunt, das Fross das gesehene so gut in die Tat umsetzen zu können. Scheinbar war der Hüne ein aufmerksamer Beobachter, hatte wohl mehr Nordmann in seinem Blut, als der Kommandant zunächst annahm. Wenn das so weiterginge, dann würde sich dieser Kerl am Ende wirklich besser bewegen können. Doch noch war nicht die Zeit über Lorbeeren nachzudenken, es lag noch eine weiter Weg vor ihnen, sie hatten gerade erst den Anfange gemacht.

    Ulrich schaute sich um, von Hüfthöhe in den Abgrund stürzen war sicherlich noch keine Herausforderung, der nächste Sprung sollte schon etwas gewagter sein. Ein kantiger Felsbrocken in der Nähe war genau das richtige, mit ausgestrecktem Arm konnte man die kleine Plattform berühren. Bei dieser Höhe sollte man schon nach Möglichkeit alles richtig machen, sonst würden auch die Decken nicht mehr viel helfen.

    Mit zwei großen Sätzen war der Kommandant auf der Spitze des Felsens, „pass genau auf“. Ulrich positionierte seine Füße am Rand der kleinen Plattform, sodaß die Spitzen der Stiefel etwas über ragten. Dann breitete er seine Arme aus, beugte der Oberkörper soweit vor, das er ins straucheln geraten würde, wenn er nicht anderes im Sinn hätte. In diesem Augenblick stieß er sich kräftig mit den Füßen ab, setzte so zu einem Hechtsprung an, machte sich kurz klein um eine Drehung zu erzwingen, andere nannten es Salto. Ulrich landete mit den Beinen voran auf dem Boden, rollte sich dann zur Seite weg.

    „Mach erst die andere Übung zwei, drei mal, damit du ein Gefühl für die Höhe bekommst, danach kannst du es mal mit dem Salto versuchen. Wichtig ist, das du nach dem Abstoßen die Beine anwinkelst. Wenn du spürst das der Schwung nicht reicht, dann winkele schnell die Arme an und roll dich seitwärts ab. Versuche nichts zu erzwingen, sonst hast du dir schneller etwas gebrochen als dir lieb ist.“

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross starrte den Felsen unheilschwanger an. Der Felsen starrte zurück. Mit seinem Stein. Hrm. Der Hüne kletterte hinauf und wiederholte die Übung, die er eben von dem Zaun aus gemacht hatte: nach vorne kippen, dabei drehen und seitlich abrollen. Er konnte kaum glauben, wie einfach ihm das von der Hand ging. Nach einigen Malen entschied Ulrich, dass es an der Zeit war, einen Salto zu versuchen. Wenigstens zu versuchen. Und er sollte sich nichts draus machen, wenn es nicht klappte. Es sei noch kein Meister vom Himmel gefallen. Nun, irgendjemand würde vom Himmel fallen, und das war in diesem Fall der rothaarige Hüne.

    Zu seiner eigenen Sicherheit band er sich die Haare zu einem festen Zopf auf den Rücken und stand auf dem Felsen wie ein Bursche, der sich nicht traute, seinen ersten Schluck Bier zu trinken. Er hatte tatsächlich Bedenken, was den Salto anging, nachdem das Abrollen ihn mit allerlei Schmerzen im Nacken hinterlassen hatte. Dann tat er, was Ulrich ihm geraten hatte: er schaltete seinen Kopf aus und versuchte einfach zu wiederholen, was der Söldner ihm gezeigt hatte. Er hechtete nach vorn, schaffte es aber nicht zu einer Rolle, eher eine Halbrolle mit ausgestreckten Beinen, und er landete, wie so oft in letzter Zeit, mit dem Hintern auf dem Boden.

    „Das soll es erstmal gewesen sein“, sagte Ulrich schließlich. „Treffen wir uns morgen wieder am Westtor.“ Und mit diesen Worten sammelte er seine Habe ein und ging. Ob er wusste, dass Fross noch weiterüben würde? Ob er sich im Klaren darüber war, dass er es solange wiederholen würde, bis er sich entweder das Genick brach oder mehrmals hintereinander schaffte?

    Fross kletterte auf den Felsen. Er atmete einmal tief durch und ignorierte den Schmerz in seinem Hinterteil bestmöglich. Dann sprang er – und machte dieselbe Rolle wie eben. Wie er so dort unten saß und sich schließlich auf den Rücken warf, um den bewölkten Himmel zu beobachten, fragte er sich, was ihm so große Probleme bereitete. Als war er zu steif, um sich komplett zusammenzurollen. Irgendwie wollte sein Körper bei einem Salto nicht mitspielen. Da konnte er es versuchen, so oft er wollte.

    Am Ende ging er zurück zu den Dehnübungen. Er dachte sich ein paar neue aus, dehnte sich zum Beispiel mit ausgestreckten Armen nach hinten, dann machte er auch mal eine Brücke nach vorn und nach hinten und als er fertig und verschwitzt war, fühlte sich sein Körper weich an und er versuchte es nochmal. Und diesmal, diesmal schaffte er den Salto.

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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    »Das ist der Dank?«, fragte DraconiZ ruhig und sah zu wie Atrulf dem aufgebrachten Rodeon Platz machte. Sein Zorn war nicht verflogen, sein Gemüt war nicht besänftigt und doch wusste er wem er Platz zu machen hatte. »Der Dank für meine Mühen? Ich bin enttäuscht Rodeon. Wie könnt ihr meine Gefühle so verletzen?« Seine Stimme blieb ruhig. Ganz so wie ein ruhiger See der im Abendlicht schimmert. Nur eine einzige Schwingung – Hohn – durchsetzte den See. Dann schlich sich ein Grinsen auf seine Züge. Langsam. Fast heimlich. Und doch unaufhaltsam.

    »Könntet ihr vorher das Licht um mich herum löschen Rodeon? Ich meine bevor ihr meine eigene Waffe – die ihr übrigens als Dank von mir erhieltet – gegen mich richtet? Ich...«´. Der Klingenmeister schaute in das Gesicht seines Gegenübers und versuchte dann eine wegwerfende Handbewegung zu machen, die aber durch die Ketten an seinen Handgelenken eingeschränkt wurde und damit mehr an das Aufbäumen eines eingesperrten Tieres erinnerte als an irgendetwas Anderes. DraconiZ seufzte. »Okay genug mit den Spielchen. Ihr seid nicht der Typ der auf so Etwas eingeht. Euer Fanatismus macht es ziemlich schwierig mit euch zu feilschen.«. Er lehnte sich zurück und versuchte sich auf die Dunkelheit um ihn herum zu konzentrieren. Zwecklos. Das Licht machte jeden Versuch unmöglich. »Warum geht ihr nicht den Henker holen Rodeon? Ihr könnt es ohnehin nicht tun. So wenig wie Ulrich es konnte«. Das Gesicht des Assassinen wurde ausdruckslos. „Komm näher Rodeon. Komm nur her. Dann zeige ich dir wie wehrlos ich bin“. Fast versuchte er mit seinen Gedanken das Fleisch des Paladins zu schneiden. Wenn das nur möglich wäre. Wenn das nur möglich wäre.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Waldläufer Avatar von Gedyon
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    Gedyon ist offline
    »Deine Waffen«
    Der Nordmann schreckte auf, hatte eigentlich erwartet, dass es mit dem Eintritt in Thorniara wie in jeder Stadt war. Einige Ausflüchte hier, ein paar springende Münzen da … aber es half nichts. Die Ausflüchte ignorierten sie, die Münzen nahmen sie ohne Dank an … und verlangten allen ernstes seine Waffen.
    »Hörst du nicht recht, Lump? Gib’ die Waffen rüber, sonst setzt’s was.«, knurrte der Torwächter, ein breitschultriger Mann in der Rüstung der Thorniarischen Stadtgardisten. Die Hand hatte der Kerl schon am Schwertgriff, wohl um Eindruck zu schinden. Mehr Eindruck machten aber die beiden Gesellen, die bei der kleinen Wachstube hockten und ihre Armbrüste säuberten. Leise fluchend übergab der Nordmann dem Wächter das Schwert.
    »Und die Hacke?«
    »Wollt ihr mich verarschen? Das ist eine Spitzhacke, keine Axt. Sagt ihr ’nem Jäger auch, dass er sein Jagdmesser hier lassen soll und dem Barbier, dass das Skalpell am Tor bleibt?«, fragte der Schwertkämpfer ungläubig. Das wirkte auf die Wächter. Nachdem sie sich kurz unterhalten hatten, nickten sie ihm zu, ein Zeichen dafür, dass er passieren durfte, gleichwohl sie ihm immer noch böse und misstrauische Blicke zuwarfen. Der Grund war verständlich, kam er doch aus Richtung Setarrif. Und zwischen den beiden Städten lag zwar keine Erzfeindschaft (zumindest noch nicht …), dennoch war die gegenseitige Behandlung eher ruppig, kalt und grob. Auf die Frage, wie er sein Schwert wieder bekommen würde, wenn er zum anderen Tor die Stadt verließe, winkte einer der Männer, die ihre Armbrüste säuberten, lässig ab.
    »Wofür gibt’s Laufburschen im Dienste der Bastion? Die machen das. Du jedenfalls nicht. Erwischt man dich in der Stadt mit der Waffe, nehmen wir dich hopp. Ehernes Gesetz dieser Stadt. Nur Bürgern unseres Reiches ist es gestattet, bewaffnet durch die Stadt zu flanieren. Fremde haben ihr … Werkzeug abzugeben.«, erklärte der Gardist mit einem Grinsen. Gedyon lächelte nur trocken.
    »Ja, lasst mich raten, ihr wollt damit die Kriminalitätsrate verringern, nicht wahr? Viel Spaß dabei, und auch viel Erfolg.«
    Damit marschierte der Nordmann los. Ihn würde es ins Händlerviertel treiben. Es galt sich mit allerlei Kram einzudecken, den man zum Überleben auf dieser Insel brauchte.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    "NAtoll" sprach Felix als er sich gerade versehentlich mit den Fekalien der halben Stadt bespritzt hatte. Dann übergab er sich. Aber eisern hielt er dennoch durch und machte weiter. Die Miliz meinte sie hätte einen guten Auftrag für ihn, dann würde er sich bewiesen haben. Felix war neimand der aufgab und war sogar sehr peniebel. Er schrubbte und rieb, holte frisches wasser, und Putze weiter die versiffte Latrine neben der Kaserne.
    Je sauberer es wurde, desto mehr vielen ihm die eigentlich schöne Raumstruktur auf. Die Sonne Flimmerte durch die Ri´tzen der Hölzernen Dielen. Die Hölzernen Toiletten und das Wasserbecken waren zwar schon Moosbedeckt, aber nachdem Felix mit seiner Handbürste damit fertig war, kamen kleine Reiter zum Vorschein. Jemand hatte die Holzmaserungen, kunstvoll verzieren lassen. "Nicht schlecht" bemerkte Felix. Er roch nicht gerade Blumig, dennoch, Duschen durfte er sich sicherlich später noch.


    "Meine Fresse" stöhnte der Milizoffizier, "Felix nicht schlecht das sieht echt gut aus!".
    Seine Augen blickten von der Decke bis zum Boden und waren recht zufrieden, er war ja nur ein Mann, aber selbst ein altes Waschweib, wäre mit der Sauberkeit zufrieden gewesen. Felix legte den LAppen auf den Eimer und ging erst einmal Duschen, das Wasser musste er selbst beschaffen, im Brunnen vor der KAserne, konnte er sich bedienen. Er erhitze das frische Quellwasser und durfte einen der Badezuber der Milizsoldaten im Waschraum benutzen. Als der Milizsoldat ihm auch noch erklärt hatte wo die Toiletten waren, und wo Felix Handtücher finden konnte, schloss er die Tür und ließ ihn mit sich alleine.

    Felix ließ sich sein warmes Wasser ein, zog sich aus, schnappte sich eine Bürste und genoss den Nachmittag wie schon lange nicht mehr.
    Geändert von Felix (04.02.2011 um 14:47 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #18
    Kriegerin Avatar von Exorbita
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    Exorbita ist offline
    Nachdem sie sich nach ihrem Dienst gestärkt und etwas ausgeruht hatte, hatte sich Exorbita wieder auf dem Schießplatz eingefunden. Die letzten tage hatte die Edelmagd jede freie Minute geübt und kaum geschlafen gehabt, auch wenn es sehr anstrengend gewesen war, hatte sie aber herausgefunden, wie sie die Armbrust anlegen musste. Letztendlich gar nicht so schwer, wenn man erst einmal wusste wie es ging.

    Nachdem dann die Sehne gespannt und der Bolzen eingelegt war hatte die Edelmagd auch die ersten Schüsse auf ein Ziel abgegeben. Das war gleich nach hinten losgegangen. Nicht einmal annähernd hatte sie das Ziel getroffen und auch wenn Exorbita vorgewarnt worden war hatte sie der Rückstoß doch noch überrascht gehabt.
    An diesem hatte sich die junge Frau inzwischen gewöhnt, zumindest so weit, dass sie dadurch nicht mehr ihr Gleichgewicht verlor.
    Das Ziel aber hatte sie immer noch nicht getroffen, meist flog der Bolzen über das Ziel hinweg. Mit der Zeit war sie aber in der Lage gewesen sich heranzutasten und so war die Kriegerin auch überzeugt früher oder später erfolgreich zu sein.

    Auch wenn Exorbita zeitweise etwas demotiviert war wurde das Training nicht langweilig, Exorbita war ehrgeizig, ihr lag viel an der Ausbildung, wusste sie doch, dass es letztendlich ihr zugute kam. Sie hatte sich für die Ausbildung entschieden und zog diese auch durch, mit allen Konsequenzen.
    Geändert von Exorbita (06.02.2011 um 15:37 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #19
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „Du bist ganz schon vorlaut für einen, der in Ketten liegt“, antwortete Rod und steckte sein Schwert zurück in die Scheide.
    „Ich töte keinen Wehrlosen. Nicht einmal einen, der es so verdient hat wie du.“
    Rod überlegte einen Moment. Ein Teil von ihm wollte immer noch die Tat vollbringen. Dann hätte er zumindest Ruhe gehabt. Ein für alle Mal.
    „Bereue deine Untaten“, sagte Rod schließlich und wandte sich von dem Gefangenen ab. „Bereue sie solange du noch kannst. Und denk an mich, wenn dich der Henker holen kommt.“
    Er wartete nicht auf eine Antwort sondern verließ sofort den Zellentrakt.
    Auf was hatte er eigentlich gehofft? Reue? Betteln nach Freiheit? Er hätte wissen müssen, dass von DraconiZ nur Hohn und Spott zu erwarten war.
    Spätestens der Henker würde auch ihm Ehrfurcht lehren. So viel stand für Rod fest.

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    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    Wo hatte der Sack nochmal sein Zimmer?
    Gath irrte schon wieder durch die Räume der Verwaltung Thorniaras, allerdings diesmal mit einem Geldbeutel bestückt, um sich seine Urkunde, die ihn zum Bürger des Reiches König Rhobars ernennen würde, abzuhohlen und dem Sekretär des Stadthalters auch gleich noch das erforderliche Schmiergeld zu zahlen.
    Da hinten?
    Er war mittlerweile am Ende eines Ganges angekommen, und stand vor einer Tür, die ihm irgendwie noch bekannt vorkam.
    Ein Versuch ist es wert.
    Aber diesmal klopfte er nicht an, sondern öffnete die schwere Tür ganz einfach, um einzutreten. Der Anblick, der sich ihm daraufhin bot, war genau der gleiche wie gestern abend, nur es war ein wenig heller in dem Raum - man konnte erkennen wie überheblich er eingerichtet war - auch wenn er dadurch nicht freundlicher wirkte.
    Also schritt er abermals auf den Sekretär zu:
    "Ich bin gekommen, um meine Bürgerurkunde abzuhohlen."
    "Ohne vorher anzuklopfen?" krächzte der Alte vor ihm recht säuerlich - also ungefähr so, wie Gath allgemein auf die Stadtverwaltung reagierte.
    "Ihr wollt Geld, ich will meine Urkunde, und das reicht doch, oder?"
    Eine kurze Pause entstand.
    "Das kostet dich 10 Goldstücke mehr."
    "Das sehe ich überhaupt nicht ein."
    "Dann fünf, sonst behalte ich dieses Papier hier für mich."
    Verdammter Sack!, aber Gath erkannte, dass er verlohren hatte. Er wollte die Urkunde haben, nicht der Sekretär sie loswerden.
    Ohne ein Wort nahm er die Münzen aus seiner Tasche und begann abzuzählen, woraufhin der alte Mann vor ihm begann, große Augen zu machen.
    "Das sind 55." sagte er schließlich und legte die Hand darauf. "Jetzt gebt mir meine Urkunde."
    Ein hoch amtliches Papier wurde über den Tisch gereicht, eine Hand ging von dem Goldhaufen hoch und das "Geschäft" war besiegelt. Gath war Bürger des Reiches Myrtana, der Sekretär des Statthalters einige Goldstücke reicher.
    "Einen schönen Tag noch." sagte der junge Bootsbauer und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Er hatte jetzt einen solchen Zettel, aber noch brachte ihm dieser herzlich wenig. Vielleicht bessert sich das hier auch noch mal..., dachte er, während er das Gebäude verließ und zurück in richtung Hafenkneipe lief. Dort würde er seine Sachen packen - San war damit schon fertig - und dann würden sie Thorniara wieder verlassen, um wieder nach Setarrif zurückzukehren.
    Aber Gath war sich sicher - so sehr ihn diese ganze Sache mit dem Bürokraten auch geärgert hatte - dass er diese Hafenstadt nicht zum letzten Mal gesehen hatte.

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