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[GM] Tod der Tiefe
Tod der Tiefe
[Bild: ork.jpg]
Während die Menschen die Dunkelheit fürchten, fürchten die Orks das, was nach ihr kommt. (Orkisches Sprichwort)
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Nach etwas mehr als einer Viertelstunde kam die Mine ins Sichtfeld der drei Orks. Sie hatten alle Ratschläge, doch etwas mehr Kämpfer mit zu nehmen missachtet und waren zu dritt losgezogen.
Alles schien immer noch ganz normal zu sein. Einige gedämpfte Laute kamen vom inneren der Mine. Hackenschläge, spliterndes Gestein und manchmal einige Menschenrufe.
"Werden sein einfach, alles abzuschlachten", meinte Gar'dal optimistisch und rieb sich die Hände.
"Ich nicht wissen. Wir sollten sein vorsichtig", antwortete Lok' NaRash und rief damit bei Gar'dal ein verdutztes Gesicht hervor, das sich aber schnell wieder in Spott umwandelte.
"Ja, schwache Orks müssen immer vorsichtig sein, oder?", meinte der Späher spöttelnd. In Loks Augen blitzte es gefährlich auf.
"Also? Wie machen wir es? Gehen rein und töten alles?", fragte Gar'dal ungeduldig.
"Vielleicht wir sollten erst schauen wie viele. Wir uns schleichen so nah wie möglich an den Eingang und spähen hinein. Wenn es haben Blechbüchsen, wir müssen mehr aufpassen. Verstanden?"
"Ja, genau, wäre auch mein Vorschlag gewesen", meinte Gar'dal auf Nug Na Shaks Vorschag, als der Späher kapiert hatte, dass Nugs Vorschlag besser war als sein eigener.
Die drei Orks hielten ihre Waffen in den Händen und schlichen so leise es ging auf den Eingang der Mine zu.
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Nug war das eigentlich egal, das sie nur zu dritt waren. Lok und er waren gute Kämpfer und dieser ehemalige Schamane würde sich auch zu wehren wissen. Vielleicht würde er sogar etwas über Magie erfahren, das meinte jedenfalls Nug, schließlich gab es in der Mine ja magisches Erz.
Im Stollen war es kühl und feucht und nur einige Fackeln spendeten ein spärliches Licht. Nug hasste die Gänge, die Menschenwesen machten, sie waren einfach zu niedrig für ihn. Außerdem schmerzte sein Rücken von dem dauernden gebückten Gehen.
Nug hatte ja bevor sie aufgebrochen waren, seine Ausrüstung etwas aufgestockt. Er hatte eines der Trollfelle für zwei Wurfbeile und Proviant getauscht. Dann hatte er noch eines der Schattenläuferfelle für einen Decke, die auch aus Fell war, getauscht.
Nach den ersten Schritten war von den Arbeitern, die hier im Stollen waren nicht viel zu hören, nur ab und an war ein leises hämmern zu hören.
"Die schon weit vorangekommen, fleißig sein, diese feigen Menschen."
Lok grunzte zustimmend und Gar'dal seufzte nur, scheinbar würde er sie lieber schnell erledigen. Der schmale Gang machte einen Knick und endete in einer Wegkreuzung. Nun waren deutlich mehr Arbeitsgeräusche zu hören, doch aus welchem Gang, der Schall, der von den Wänden widerhallte, lies das Geräusch überall herkommen...
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Der frühere Orkschamane musste immer wieder leicht lachen, wenn er den riesigen Rucksack von Nug Na Shak sah. In drei Stunden würden sie wieder hinter der Palisade sitzen, zwischen all diesen faulen Orkmemen und würden sich als mutige Orks feiern lassen. Warum in Beliars Namen brauchte man dafür eine Decke und so viel Proviant?
Gar'dal setzte lautlos einen Fuss vor den anderen. Die beiden anderen waren bei weitem nicht so leise. Gar'dal verkniff sich jedoch jeden Kommentar. Gleich um die Biegung mussten die Menschlein schuften.
Gar'dal legte seinen Finger vor seine fleischigen Lippen um den anderen zu sagen, auch ja kein falsches Geräusch zu machen. Mit Gesten versuchte er ihnen klar zu machen, dass sie warten sollten und das Gar'dal kurz die Lage erfassen wollte.
Endlich kapierten die Orks und warten ungeduldig.
Gar'dal schlich die letzten Schritte vorwärts, spähte um die Ecke und sah zwei schwache Schürfer, die mit einer Spitzhacke das Gestein bearbeiteten. Eigentlich hätte er nun warten sollen und die anderen beiden holen sollen, doch er konnte nicht mehr warten. Er musste töten.
Er zog seine beiden Chutarr hervor und wirbelte um die Ecke. Das erste Chutarr flog surrend durch die Luft und blieb im Rücken des einen Schürfers stecken. Gar'dal schleuderte sofort seine zweite Waffe und zu seinem Schock, verfehlte er den Mann.
"Verdammt", fluchte er. Der Schürfer hatte natürlich etwas mitbekommen, die Röchelnden Laute seines Kameraden oder wie das Chutarr neben ihm vorbei gesaust war und drehte sich erschrocken um.
Der Schrei war ihm im Hals stecken geblieben, so geschockt war der Mann gewesen. Gar'dal hatte seinen Dolch gezogen und lief auf den Schürfer zu. Dieser wollte weg rennen, wurde jedoch von einem Wurfbeil im Rücken getroffen.
"Guter Schuss Nug", meinte Gar'dal, traf jedoch gar keinen lobenden Tonfall. Er war verärgert, dass seine Waffe nicht getroffen hatte.
"Du sollen auf uns warten! Fast Menschling hätte andere gewarnt und wir hätten gegen alle auf einmal kämpfen müssen", schalt Nug den Späher.
"Aber dem nicht so sein. Alles ist gut. Okay?", versuchte Gar'dal Nug zu besänftigen.
Geändert von Gar'dal (14.01.2006 um 20:02 Uhr)
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Abermals hatte dieser Ex-Schamane Loks Meinung über ihn bestätigt, nur war sich der Krieger nicht mehr sicher, ob er das wirklich absichtlich tat. Er schien einfach nicht damit klar zu kommen, nicht mehr der zu sein, der er einst war. Zugegeben, er ließ sie das immer und immer wieder spüren, aber vielleicht würde sich Lok in seiner Lage genauso verhalten. Wie auch immer, Lok konnte an der tatsahce nichts ändern, dass er ihn einfach nicht leiden konnte...
Am liebsten hätte er im seine Axt in den Rücken gerammt, für diesen Alleingang den er unternommen hatte und egal was man ihm auch androhte, er wollte einfach nicht daraus lernen. Irgendwann würde dieser Besserwisser nochmal richtig in Schwierigkeiten bringen und zu dritt hier in einer Mine voller Menschlinge war nicht unbedingt der Ort, an dem das passieren sollte.
Ein Geräusch ließ die drei dann aber zusammenzucken. Genauergesagt waren es Rufe, unverständliches Gebrabbel, aber es klang danach, als würde es auf Anwort warten, die aber nicht kamen. Das Licht einer Fackel kam näher, darin konnte man den Umriss einer Person erkennen, die die Mine heraufgelaufen kam.
"Mistens, waren ja klar, dass Affens vermissen ihre Leuten. Was jetzt sollen machen?" grunzte Lok so leise er nur konnte.
"Ähm, ich meinen tun den töten, bevor noch kommen Kumpels von diesem da!" lautete die Antwort. Konnte wohl nur der Plan eines Orks sein...
Aber einzuwenden gabs dagegen nichts, weshalb es abermals ein Wurfbeil war, dass durch die Dunkelheit schwirrte und den Unglückseeligen mitten in die Brust traf. Ein Schrei hallte von den schroffen Felswänden wider, durchzog wohl die halbe Mine. Der Schrei des Menschlings, der den drei Eindringlingen mit seinem letztem Atemzug noch jede menge Ärger beschwerte. Denn nur kurz war wieder Stille eingekehrt, in der sich keiner der Orks gerührt hatte, bis schließlich Getrampel laut wurde, gefolgt vom geräusch, wie Schwerter aus ihren Scheiden gezogen wurden. Das wars dann wohl mit ihrer Tarnung...
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Es kam natürlich wie es kommen musste, schon das leiseste Kämpfgeräusch und der noch so kurze Todesschrei, alarmierte die Menschen.
Es war einfach verhext oder die Götter, dieser Innos, hatte da seine Finger in Spiel, man konnte nicht einmal ein oder zwei Menschlein leise töten. Jedes mal gab es einen Zwischenfall, der meist alle in hellen Aufruhr versetzte.
So auch bei Gar'dals Versuch, zwei dieser doch so zerbrechlichen Menschen ihm Überraschungsmoment zu töten. Auch Nugs Wurfaxt half nichts mehr, alle waren alarmiert. Was konnten sie tun ? Kämpfen?! Oder tiefer in den Berg, bis der Weg nicht mehr weiter führen würde?
Da sie nun mal Orks waren und da es sonst keinen anderen Weg gab, würden sie kämpfen.
Sie hörte schnelle Schritte in den Gängen und Waffen die gezogen wurden.
Die Drei Orks gingen den Gang zurück und kamen wieder an die Gabelung. Schon hier musste Nug feststellen, das er nicht mehr den Weg wusste, so hoffte er auf Lok und Gar'dal.
Jedenfalls folgte er den Beiden in den nächsten Gang, in dem auch die Schritte der Menschenwesen lauter zu hören waren. Es bestand kein Zweifel daran, das sie gleich aufeinander treffen würden.
Dieser Gang, wurde breiter, Nug wär froh gewesen wenn er auch höher geworden wäre. Doch diese Menschen dachte nur an sich.
Dann war es soweit, wie aus dem Nichts trat eine Gruppe verbissen drein blickender Menschen aus dem Dunkel der Gänge. Sofort löste sich die Anspannung der Drei in einem Kampfschrei auf und ein ungleicher Kampf für die Menschen entbrannte....doch in Nugs Innerem warnte ihn einen Stimme vor etwas....
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Schritte hallten gespenstisch durch die niedrigen Stollen. Rufe und aufgeregtes Geflüster schlich den Boden entlang. Die Fackeln, die alle paar Meter an der Wand angemacht waren, warfen ein gespenstisch flackerndes Licht, dass sich auf den geschärften Klingen der Orks spiegelte.
"Gleich kommen sie", murmelte Gar'dal und hielt seine beiden Waffen fest umklammert.
War da nicht gerade ein Schatten gewesen?
Dann sah der Orkspäher den ersten Menschling. Die Orks und Menschen standen sich gegenüber, zuerst musterten sich die Parteien gegenseitig nur und es still. Doch die Stille war nur von kurzer Dauer, denn dann brüllten die Orks los und stürzten sich auf ihre Gegner, die zwar zahlenmässig um zwei grösser, doch unerfahren im Kampf. Niemand schien erwartet zu haben, dass plötzlich Orks in der Mine standen.
"Wuarrr!", brüllte Gar'dal sich die Seele aus dem Leib und schleuderte seine erste Waffe. Sie traf einen der Menschen an der Schulter. Dieser schrie auf und wich zurück, war jedoch nicht tot.
Nug und Lok schwangen beide ihre Waffen und das wirklich meisterhaft. Gar'dal musste zugeben, dass er nicht so gut kämpfen konnte, doch er tat sein Bestes sein fehlendes Können zu verschleiern. Wer wollte schon vor zwei Krieger blossgestellt werden?
Der frühere Schamane versuchte Lok nach zu ahmen, was nur halbwegs gelang und verkeilte seine Axt gleich mit einem Schwert.
Gar'dal schlug zu so gut er konnte und machte dem Menschen alle Mühe, die Schläge abzuwehren. Schliesslich entwaffnete er den Menschling, der vor Angst bereits zitterte. Er war noch sehr jung, so gut kannte Gar'dal die Menschen. Vielleicht gerade mal neunzehn Winter alt. Für einen Ork war das natürlich schon längst ein Alter, wo man kämpfen konnte, doch für die Menschen, war es immer noch sehr jung.
Gar'dal grinste und schlug zu. Der tödliche Schlag verfehlte den Menschenjungen um Haaresbreite. Ein Tritt von Gar'dal beförderte den Menschen jedoch ins Land der Träume.
Lok und Nug hatten je ebenfalls einen Menschling ausgeschaltetn. Nun blieben noch zwei Menschenkämpfer, anscheinend die erfahrensten, die sich Rücken an Rücken stellten um den drei Orks die Stirn zu bieten.
Gar'dal hörte ein leises, fernes Poltern, als würden sich Gesteinsbrocken verschieben. Die Erde schien leicht zu beben.
"Ich magen keine solche Geräusche", bemerkte Gar'dal überflüssiger Weise, denn sowohl Nug und Lok als auch die beiden Menschlinge machten einen beunruhigten Gesichtsausdruck.
"Die Höhle stürzt ein! Die Orks waren zu schwer", meinte der eine Menschling zum anderen, doch die Orks verstanden die Sprache der Menschen natürlich nicht.
"Wir sollten gehen raus. Ich nicht wollen verschüttet werden", meinte Nug beunruhigt und Lok nickte mit zusammen gebissenen Zähnen.
Das Poltern wurde lauter und klang nun gar nicht mehr fern. Es schien eher vom Boden, als von den Wänden zu stammen.
"Angsthasen ihr seid! Erst töten Menschen!", schrie Gar'dal wütend, als sich die beiden Orkkrieger abwandten um aus der Mine zu flüchten. Gar'dal wurde ebenfalls immer unruhiger, doch wollte er das nicht zeigen. Er war schliesslich der grosse, starke Ork, der vor nichts Angst hatte.
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Es gab vieles, was man in einer Höhle unter der Erde nicht erleben wollte, doch erbebende Felsen und grollende Geräusche waren wohl das unangenehmste. Der Boden begann zu zittern, bekam Risse, die von ihrer Position weit in die Dunkelheit hinein vordrangen. Sand und Erde rieselte von der Decke. Die drei Orks liefen so schnell sie konnten, doch die Wolke aus Staub und Dreck wurde immer undurchsichtiger. Die Menschen waren längst verschwunden, konnten sie in dieser niedrigen Höhle doch sehr viel schneller laufen als sie selbst. Immer wieder gab der Boden etwas nach, von Mal zu Mal mehr und mit jedem weiteren Schritt, mit dem sie sich aus dem einsackenden Boden rauszogen, sanken sie mit dem nächsten tiefer ein.
Dann gab der fels endültig nach, Steine fielen in die Tiefe und die drei Orks gleich hinterher. Oben, Unten, das hatte keine Bedeutung mehr. Im freien Fall und eingehüllt von Staub und geröll, konnte man kaum etwas fühlen oder sehen, nur der ohrenbetäubende Lärm war überall um sie herum. Dem wurde abrupt ein Ende bereitet, als die Masse aus Stein, Staub und Orks in eiskalte Fluten stürzte. Das Wasser um sie herum vermischte sich mit dem Staub und Dreck, sodass es eine undurchdringliche Suppe wurde, in der man Mühe hatte, an die Oberfläche zu gelangen. Prustend durchbrach der Krieger die Oberfläche, wild mit den Armen rudernd. Wasser war echt nicht sein Ding, geschweige denn das Schwimmen. Wo waren überhaupt Nug nd Gar'dal? Der Staub senkte sich langsam aber immernoch war es stockdunkel hier unten, dass man nicht wirklich etwas sehen konnte. Lediglich plätscherndes Wasser konnte der Krieger überall um sich herum hören, was aber wohl auch von Steinen herrühren konnte, die immernoch nach unten stürzten.
"Nug, Gar'dal, noch am leben ihr seid?" grunzte er prustend in die Dunkelheit.
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Wasser...gab es etwas Schlimmeres als Wasser? Gar’dal fand, dass das nasse Element das schlimmste aller Elemente war. Feuer war da viel angenehmer, mit dem konnte man seine Feinde verbrennen und sich selber warm halten. Zum Glück trug der frühere Schamane keine eigentliche Rüstung, sondern nur einige Stofffetzen, die früher mal eine Schamanentracht dargestellt hatten. Vielleicht musste er sich mal etwas Neues besorgen, doch nun hatte er erstmal andere Probleme.
Loks Stimme hörte Gar’dal als erstes.
“Ich sein hier“, rief Gar’dal in die Dunkelheit hinein. Ein Grunzen kam zurück.
Gar’dal hielt sich mit schnelle Schwimmbewegungen über Wasser. Orks waren normalerweise miserable Schwimmer, doch in Notsituationen konnte man so einiges.
Schliesslich fand Gar’dal das Ufer. Lok’NaRash war ebenfalls schon dorthin gelangt, jedenfalls hörte er ein angestrengtes Keuchen.
“Du sein in Ordnung?“, fragte der Späher und hörte einen bejahenden Laut.
“Wir nun müssen Nug suchen. Hoffentlich er leben“, meinte Gar’dal und war überrascht über seine eigenen Worte. Vor einigen Wochen wäre er noch so froh gewesen, wenn Nug und Lok tot gewesen wären, sie waren nur Konkurrenten auf seinem Weg zum grössten Ork. Solange sie mächtiger und stärker waren, waren sie eine Gefahr. Unterdessen jedoch dachte er nicht mehr ganz so erbarmungslos. Schliesslich war Nug der, der am meisten Proviant und Decken dabei hatte. Ohne ihn würden sie bald sterben.
Schliesslich hörte er etwas prusten in der Dunkelheit.
“Nug? Du sein das?“, fragte Gar’dal in die Dunkelheit. Neben sich spürte er die Anwesenheit von Lok.
“Wir müssen ihn aus Wasser ziehen. Komm helfen“, rief Gar’dal Lok zu und tastete sich am Wasserufer vorwärts, hinein ins kalte Nass. Was man nicht alles tat um an Proviant und Decken zu kommen.
Schliesslich erfasste die knochige Hand von Gar’dal etwas Haariges, Weiches. Den Kopf von Nug.
“Aua. Du nehmen Hand aus meinem Ohr“, rief der Orkkrieger und schüttelte Gar’dals Hand von seinem Kopf.
“Dann ich eben nicht helfen“, meinte der Orkspäher beleidigt und trotzig.
Nug schaffte es aber auch so, auch wenn es ihn einiges an Anstrengung gekostet hatte, sich mit der schweren Rüstung über Wasser zu halten. Die drei Orks standen nun am Seeufer und beratschlagten, wie sie weiter machen wollten.
“Wie viel Proviant wir haben und wie kommen wir zu Licht?“, fragte Lok die beiden Anderen.
“Ich haben Licht vielleicht. Als ich sein grosser Schamane, ich konnten viele Magie. Ich noch haben zwei alte Schriftrollen, die mit Magie bestückt. Sie zaubern Licht vom grossen Schöpfer her um Dunkelheit zu durchbrechen. Aber ich nicht wissen, wie lange das halten werden“, erklärte Gar’dal und kramte aus seiner Tasche zwei orkische Pergamentrollen hervor.
“Awablung“, murmelte er, im selben Moment zerbröselte die Schriftrolle und ein Licht erschien über Gar’dals Kopf. Es war kein reines Licht, wie man es von den menschlichen Magiern kannte. Etwas Dunkles und Böses spiegelte sich in dem Licht.
“Dann wir hoffen, das es halten lange“, meinte er und betrachtete seine beiden Orkkumpanen. Sie waren zwar ziemlich durchnässt, wie er selber, doch sahen sie sonst gesund aus.
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Alles lief wie im Zeitraffer an ihm vorbei.
Erst hatte der Fels geknackt und gebebt, dann hatte sie den Grund unter den dicken Füßen verloren und waren gefallen. Dann prallten sie auf etwas weiches kaltes, Wasser; war Nugs erster panischer Gedanke.
Wie aus einem ureigenen Instinkt fing er an, mit den starken Armen zu rudern.
Völlig im unwissenden, was nun passieren würde holte Nug Luft, doch anstatt Luft strömte Wasser in seinen Lungen. Nun wurde er noch panischer und strampelte und ruderte wie wild und er schaffte es wirklich, nicht weiter unterzugehen. Durch Zufall bekam er den Riemen zu fassen, der um seine Ausrüstung geschlungen war. Er zog daran und kam langsam unter ständigen Strampeln nach oben.
Irgendwann bekam er etwas Grund unter die Füße und kam so besser voran, doch das ständige Wasser schlucken ließ ihn mehr als einmal Husten. Erst da bekam er mit, das er Gar'dal und Lok nach ihm riefen. Überglücklich wollte er aus dem Wasser steigen,als ihn einen starker Arm am Kopf packte.
"Aua, du nehmen Hand aus meinem Ohr!" , Nug sagte dies in einem gereizten Tonfall, der aber eher auf das eklig kalte Wasser zurück zuführte war. "Dank Freunde!", sagte er dann, in einem schon freundlicheren Ton, wobei er sich in der dunklen Höhle umsah.
In Gar'dal schien mehr zu stecken, als er vor gab.
Er schaffte es jedenfalls aus einen Stück Pergament etwas vorzulesen und auf einmal begann ein Licht über ihm zu schimmern. Der Krieger war begeistert und nun konnte man wenigstens etwas von der Höhle erkennen.
Es roch nach abgestandener moderiger Luft und es war immer noch feucht und kühl.
Die Orks gingen langsam los, sie mussten einen Weg hier raus finden, denn es war mehr wie unheimlich hier und einen leises Heulen verstärkte das Empfinden noch mehr...
Also hatte Nugs innere Stimme recht gehabt, nun waren sie hier unten und waren gefangen an diesem unwirtlichen Ort.
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Dieses Licht faszinierte Lok. Obwohl es diese merkwürdige Höhle hell erleuchtete, strahlte es doch einen Eindruck von Dunkelheit aus. Vielleicht hatte er Gar'dal falsch eingeschätzt, schien er doch wirklich einmal ein mächtiger Schamane gewesen zu sein, zumindest früher einmal. Außerdem schien er langsam auch etwas umgänglicher zu werden, hatte er ihn doch nie so zuvorkommend erlebt. Für einen Ork zumindest war er schon fast beispielhaft...
Aber so kehrten sie diesem unterirdischen See erstmal den Rücken und begaben sich auf den Weg. Wie tief sie gefallen waren vermochte der Krieger nicht zu sagen, auf jeden Fall würde der Weg nach oben sehr viel länger werden und wer konnte schon sagen, was sich ihnen hier unten entgegenstellen würde. Immerhin war es sehr unwahrscheinlich, dass ein dermaßen großes Höhlensystem völlig unbewohnt war. Schade und dabei hätte es so eine schöne Menschenjagd werden können.
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Etwas gestärkt durch Hoffnug stapften die drei Orks durch die Höhlen und Stollen. Der unterirdische See war schnell nicht mehr zu sehen oder zu hören, dafür eine Reihe von anderen, seltsamen und unheimlichen Geräuschen. Ein Schaben, ein Kratzten, ein Plätschern und noch andere Laute hallten leise und beinahe nicht wahrnehmbar durch die Stollen.
Es war seltsam. Anscheinend schien noch keine Wesen hier gewesen zu sein und doch waren die Stollen seltsam aus dem Stein gehauen. Das war nicht Wasser gewesen, das sich durch den Stein gebohrt hatte, das war ein Werk eines einigermasen intelligenten Wesens. Gar'dal vermutete, dass dieses Wesen etwa so gross wie ein Ork war, denn Nug, der grösste der drei Orks konnte ebenfalls noch aufrecht gehen.
"Interessant", murmelte Gar'dal einige Male und untersuchte die Steinwände.
"Das sein Magie, die hier graben", meinte er dann besserwisserisch zu den beiden anderen Krieger.
"Wer sollen hier graben? Das sein nicht logisch", meinte Lok, widersprach jedoch nicht direkt.
Stundenlang stapften die drei Orks durch dieses Steingewölbe, ohne ein Anzeichen auf irgend ein Leben zu finden. Nicht einmal Käfer oder andere Ungetier schienen hier zu hausen. Dann hörten alle drei ein laute Geräusche. Ein Keuchen und Stöhnen.
"Hm?", grunzte Gar'dal.
Der Weg machte eine scharfe Biegung vor ihnen. Gleich um die Biegung musste die Ursache des Geräusches sein.
"Vorsichtig", mahnte einer der Krieger, als sich alle drei leise und wachsam um die Biegung wagten.
Gar'dal stockte der Atem. Auch ein Ork erschrak von solchen Wesen. Das schummrige, dunkle Licht zeigte ein Menschenähnliches Gebilde, oder das was von ihm übrig geblieben war.
Knochen und Fleisch. Ein untoter Mensch, ein Zombie.
Gar'dal kannte solche Wesen von alten Schamanentexten und Geschichten, doch hatte er noch nie ein solches Wesen gesehen. Nur eine Berührung konnte ein schwaches Wesen so schmerzen, dass es ohnmächtig wurde. So stark war die dunkle Magie in ihm.
Ihre Kraft war unmenschlich, auch wenn sie schwach aussah. Ihre einzige Schwäche schien die Intelligenz zu sein. Hirnlose Krieger.
Geändert von Gar'dal (16.01.2006 um 17:43 Uhr)
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Das hatte Nug sich gedacht.
"Das seien schon wieder diese komischen Menschen!" , sagte Nug zu Gar'dal und Lok, "Lok und ich schon paar Mal gegen solche gekämpft."
Das schien den ehemaligen Schamanen nicht gerade zu beruhigen. Nur blieb es nicht bei dem einen Zombie, nachdem sie das arme Geschöpf erlöst hatten, war der ganze Gang vor ihnen mit Stöhnen und Schlurfen erfüllt.
Lok grunzte verächtlich als das Gurgeln immer näher schlurfte.
"Gehen Licht auch heller, wir nicht erkennen können wie viele kommen?"
Was die drei tapferen Ork nicht wissen konnten, war das vor ihnen so etwas wie ein Friedhof oder Schlachtfeld lag, leider hatte sich niemand die Mühe gemacht und diese armen Seelen zu beerdigen, nein nun fristeten sie ein Leben in ewiger Verdammnis.
Doch wie viele es waren bekamen sie schnell heraus, schon kamen die ersten aus dem Dunkel. Nur was war das, dass waren keine normalen Untoten, nein das waren ehemalige Paladine mit verdammt stabilen Rüstungen. Einige hatte sogar noch ihr Schwert dabei, doch das wurde eher kraftlos hinter sich hergezogen. Die drei waren bereit, Gar'dal behielt diesmal seine Schwerter in den Pranken, Loks Axt blitzte trotz des fahlen Licht auf und Nugs Kriegshammer sehnte sich nach etwas, das zertrümmert werden musste. Unweigerlich kam das Grauen näher und mit ihm die eisige Kälte des Todes.
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Wie ein eisiger Wind, der durch Mark und Bein drang, kam die Kälte ihnen entgegen.
Gar'dal versuchte verzweifelt, irgendwie das Licht über seinem Kopf etwas heller zu machen, doch er war kein Schamane mehr. Er konnte die magische Energie nicht mehr lenken, die der Schöpfer einmal erschaffen hatte und so blieb das Licht so hell, wie vorher.
"Ich hassen tote Gebeine", fluchte Gar'dal grimmig und krallte seine knochigen Finger um seine Axt. Die andere Axt liess er in seinem Gürtel. Er wollte sie nicht werfen, denn die Gefahr war gross, dass er die Waffe nie mehr sehen würde.
"Ihr seien bereit?", fragte Nug und versuchte möglichst ruhig und furchtlos zu klingen. Doch einen aufgeregten Unterton hatte er nicht vermeiden können.
“Wir sie abschlachten“, meinte Gar’dal und stürzte nach vorne. Einige der Untoten stutzten einen Moment, als wollten sie sehen wer es wagte, sich gegen sie zu erheben, doch dann holten sie mit ihren leblosen Pranken aus um Gar’dal zu treffen. Gekonnt wich er einer fleischigen Hand aus, säbelte eine ab und stiess seine Axt mitten in den offen liegenden Brustkorb einer Leiche. Ein lauter Gurgeln ertönte, doch die Leiche schien die Klinge in seiner Brust nicht gross zu stören. Gar’dal bekam es mit der Angst zu tun. Er fürchtete keine Gegner, die man besiegen konnte, doch diese hier waren bereits tot, wie wollte man sie den töten?
Gar’dal wirbelte zurück. Nug und Lok hatten ebenfalls einen Angriff gestartet und eingesehen, dass mit normalen Waffen nichts zu machen war. Zum Glück waren die Zombies sehr langsam. Die drei Orks gingen langsam den Stollen zurück, während sie überlegten, was nun zu tun war.
“Ich haben in Orkschriften gelesen, dass manche Untoten nur mit Holzspitz zu töten sind. Vielleicht das auch sein solche Untote“, erklärte Gar’dal und versuchte sich an alles zu erinnern, was er je über Untote Wesen gelesen hatte. Untote waren nicht von alleine auferstanden, da musste alte und sehr dunkle Magie dahinter stecken.
“Woher wir bekommen Holz? Hier unten nur geben Staub, Stein, Wasser und Tod“, meinte Lok und Gar’dal musste ihm Recht geben. Nirgends hatte er bisher Holz gefunden. Nur in der Mine der Menschen. Vielleicht würde es beim Wasser etwas Holz geben, dass von oben herab gestürzt war, doch war es ein Fussmarsch von einigen Stunden, zurück zum Wasser.
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Nug hieb mit dem Kriegshammer auf eines dieser bedauernswerten Geschöpfe, das durch die Wucht des Schlages von den verfaulten Füßen gerissen wurde und ungefähr drei Schritte davon geworfen wurde. Der nächste der Zombies stürze über seinen Kameraden, weil er wohl nicht ausweichen konnte. Nun krabbelten die Beiden über den Boden und behinderten sich gegenseitig beim Aufstehen.
Nug musste bei diesen grotesken Anblick vergnügt grunzen, und bekam auch gleich darauf die Quittung für seinen Unachtsamkeit. Eines dieser verwesenden Geschöpfe, hatte sich von der Seite her genähert und schlug zu. Nug durch fuhr ein grässlicher Schmerz, die Wunde brannte wie Feuer. Voll Wut fand der Kriegshammer sein Ziel. Er traf seitlich den Kopf des Zombies, der durch einen Helm geschützt war, die Wucht des Hammers hatte den Helm aber witzig verformt, doch hinderte diese Kreatur nicht im geringsten daran Nug wieder anzugreifen.
“Woher wir bekommen Holz? Hier unten nur geben Staub, Stein, Wasser und Tod“, hörte Nug Lok rufen. Ja das war einen gute Frage, wenn es wirklich so war das man diese Kreaturen nur mit einen spitzen Holzpfahl töten konnte, dann mussten sie welches suchen. Nur Nug und wahrscheinlich auch nicht Lok und Gar'dal würden den Weg zurückgehen, nein sie mussten hier suchen, Ihre einzige Möglichkeit war es sich durch dieses Mauer aus Untoten hindurchzukämpfen, um auf der anderen Seite Holz zu finden.
Der nun folgende Kampf war ein Beispiel dafür, wie willensstark Orks sein konnten. Sie waren durch nichts aufzuhalten, denn sie waren nun so ihm Kampf vertieft, das alles um sie herum nicht mehr wichtig schien. Hätten sie gegen Menschen gekämpft wäre der Boden von Blut durchtränkt gewesen, doch so, gegen diese Zombies war kein Ende in Sicht. Man konnte sie nicht Töten, bis dahin jedenfalls. Dann grunzte Lok neben ihm, er hatte etwas entdeckt, mühsam bewegte sich die kleine Gruppe in diese Richtung.
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Ein Ork gibt niemals auf. Sein Kampfgeist kann nicht gebrochen werden. Eine Kampfmoral gibt es nicht, denn dieser Moral würde gar nicht schlecht sein, im Gegensatz zu den Menschen. Ein Ork gibt niemals auf, egal wie aussichtslos die Situation auch ist. Das war einer der wichtigsten Regeln der Orks. Die Regel war Gesetz und selbstverständlich. Ein Ork der aufgibt, ist kein Ork, sondern vielmehr ein Sklave der anderen Orks.
Nug Na Shak, Lok'NaRash und Gar'dal metzelten sich durch untoten Körper. Körperteile wurden abgetrennt, doch liebten auch diese weiter. Es war grässlich anzusehen. Die eiskalte Luft war angereichert durch den Geruch von Verwesung und Tod.
Das Licht über Gar'dals Kopf liess alles in einem seltsamen Licht erscheinen. Beinahe, als wäre alles nur ein Traum. Farben waren blass und schummrig, als gäbe es hier unten nur Grautöne.
"Da vorne etwas sein!", grunzte Lok und deutete mit seiner Axt in den Stollen hinein. Dort schien sich eine grosse Höhle zu befinden. Weisser Nebel hing in der Luft.
"Nebel hier unten? Da etwas sein ganz faul", meinte Gar'dal unsicher und sputete sich etwas, um mit den anderen beiden aufzuschliessen, die schon beim Eingang der Höhle angelangt waren.
Die Nebel waren kalt. Fast als wäre es gefrorene Luft. Sie waren geruchlos, liessen aber beinahe das Blut in den Adern gefrieren.
"Das wohl machen Tote lebendig...ihr dürfen Nebel nicht berühren, ich denken das sein schlimm", meinte Gar'dal und wenn man sich achtete, hörte man aus seiner Stimme auch etwas Furcht heraus.
Etwas, das er nicht kannte hasste er. Unbekanntes musste man fürchten, denn Unbekanntes war nicht zu unterschätzten.
Schliesslich erkannten die drei Orks, was das für eine Höhle war. Ein unterirdischer Friedhof. Die Erde war weich und feucht, viele der Gräber waren aufgehoben und leer. Die früheren Bewohner der Gräber, waren wohl gerade daran, die drei Orks zu verfolgen und sie zu töten. Weder Holzsärge, anderes Holz war zu sehen.
"Da vorne sein kleines Steinhaus! Dort vielleicht haben Holz", meinte Gar'dal und rannte zu dem Gebilde, dass er gemeint hatte. Es war eine Gruft, jedoch nicht eine übliche. Sie war grösser und wohl nicht für Menschen gedacht. Orkschriftzeichen zierten den Torbogen. Eine alte, morsche Holztür schloss die Gruft ab.
"Eintreten?", fragte Nug und Gar'dal zögerte. Vielleicht war in der Gruft etwas noch schlimmeres, das man nicht wecken sollte, aber es war die einzige Möglichkeit an Holz zu kommen.
So nickte Gar'dal und Nug zerschmetterte die Holztür mit einem Tritt in Einzelteile. Grosse Holzspäne, in der Form eines Dolches lösten sich und die drei Orks sammelten sie ein. Jetzt würde sich heraus stellen, ob die Geschichte mit dem Holzpflock auf wirklich stimmte.
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Alle Instinkte von Nug waren bis auf das Äußerste gespannt. Zu einem, wegen der nicht enden wollenden Flut von den Zombies, auch wegen diesem Nebel, von dem einen Kälte ausging, die einem alles entzog.
Seine Gedanken rasten umher und erzeugten wirre Bilder.
Nur gut das Orks auch ohne denken kämpfen konnte, so sauste der Kriegshammer unaufhörlich auf die Untoten nieder. Nur das keiner von diesen Unholden sterben wollte. Immer wieder standen sie auf und griffen sie weiter an. Einige von ihnen waren schon arg gezeichnet, denn Gar'dals und Loks Äxte waren unbarmherzig und scharf.
Doch an welch einen seltsamen Ort waren sie hier nur gelandet?
Wenigstens, hatten sie Holz gefunden und waren nun dabei sich spitze Dolche zurecht zu brechen. Nug hatte die Tür der Gruft eingetreten und hatten sich gleich wieder an die Arbeit gemacht die Zombies auf Distanz zu halten. Lok und Gar'dal kümmerten sich mit ihren scharfen Waffen um die Holzspitzen.
Gar'dal drückte im eines der spitzen Hölzer in die Pranke.
"Du zu stechen musst, da wo Herz in Brust ist."
Der Krieger sah den ehemaligen Schamanen fragend an, woher sollte er denn wissen wo das komische Ding sein sollte. Zum Glück bekam er die Frage, die er gerade Stellen wollte, beantwortet. Lok trieb schon einen hölzernen Dolch durch den rostigen Bruspanzer einer dieser stöhnenden Kreaturen. Ein Schrei, von einer Abscheulichkeit, die Nug nicht beschreiben konnte, erfüllte die Höhle. Lok zog das spitze Holzstück wieder heraus und aus der vermeintlichen Wunde kam Nebel der eine giftgrüne Farbe hatte. Fast so wie der Nebel den sie davor entdeckt hatten.
Leider hatten sie erst einen Untoten besiegt, doch es gab noch viele Gegner die noch ihre Aufmerksam benötigten....
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Bah.
Menschen.
Die stanken schon genug, wenn sie noch am Leben waren, aber tot brachten sie wohl selbst den zähesten Ork zum würgen. Als der Krieger den etwas provisorischen Spieß aus dem Unterleib der Leiche riss, trat erneut der giftgrüne Nebel heraus, der sich hier unten ausbreitete. Doch das war bei weitem nicht alles, drangen doch nach die halben Innerein des Leichnams an die "frische" Luft.
"Bah, das seien voll widerlich..." maulte der sonst so harte Krieger bei diesem Anblick. Irgendwie war im so, als hätte er die beiden anderen Orks leise kichern hören, auch wenn man eigentlich nicht definieren konnte, wie sich das bei einem Ork anhörte.
Wie auch immer, diese abartig stinkenden Hampelmänner waren auch nicht untätig gewesen, zwar nicht kreativ, aber zumindest nicht untätig. Inzwischen hatten sich nämlich schon fast ganze Heerscharen draussen versammelt, die mehr oder weniger wankend auf sie zugeschlurft kamen. Jetzt hatten die meisten von ihnen lange Schwerter in ihren vermodernden Händen, manche Einhänder, manche sogar Zweihänder, doch waren sie alle gerüsted in schwere dicke Rüstungen, was es nicht unbedingt einfacher machte, den Pfloch in ihr Herz zu rammen.
"Machen platt diese Viecherns!" grunzten sie noch, während Lok versuchte, den spärlichen Inhalt seines Magens, der sich langsam wirklich bemerkbar machte, bei sich zu bahalten, war der Gestank schon überwältigend geworden. Aber so stürzten sich die drei Kumpanen in den Krieg, bewaffnet mit diesen jämmerlichen Holzspießchen, gegen schwer bewaffnete blutdürstende Menschlingsleichen mit Schwertern und Stahlrüstungen...
Irgendwie unfair...
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Der Anblick, wie diese wandelnden Toten starben, war wirklich nicht sehr appetitlich, doch da mussten die drei Orks nun durch.
Gar’dal versuchte mit seiner Axt die Untoten aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihnen dann den Holzspitz in die Brust zu rammen. Gar keine so leichte Angelegenheit, während man gleichzeitig auch noch darauf achten muss, dass einem keine dieser seltsamen Nebelschleier erwischt.
Einer der Untoten fiel zu Boden, Gar’dal stürzte sich auf ihn und rammte ihm den Holzdolch ins Herz. Wieder wurde die Luft erfüllt von diesem grässlichen Schrei. Hoffentlich musste dieser Mensch ganz stark leiden, er hätte es verdient, dachte Gar’dal und rappelte sich rasch wieder auf.
Sofort stürmten, oder besser gesagt schlurften, einige Leichen auf ihn zu. Gegen alle drei konnte er es nicht aufnehmen, zumal einer von ihnen gefährlich schnell einen Zweihänder schwang. Anscheinend war der Mensch auch in seinem angenehmeren Leben ein guter Kämpfer gewesen.
Gar’dal stolperte rückwärts und rutschte gleich auf irgendetwas glitschigen Unappetitlichem aus, das wohl einmal einer Leiche gehört hatte. Er fiel hin, landete aber nicht auf dem Boden, sondern in einem ausgehobenen Grab. Natürlich gleich auf irgendeinen Stein, der ihm ordentliche Schmerzen im Rücken bereitete.
Oben schauten nun die drei Leichen auf ihn herab. Ihr kalter Atem schien Gar’dal förmlich auf seiner Haut zu spüren.
“Gehen weg ihr verdammten Menschen! Weg!“, rief Gar’dal und fuchtelte mit den Armen. Die Leiche mit dem Zweihänder schwang das Schwert und Gar'dal musste darauf achten, nicht getroffen zu werden. Er presste sich flach an die eine Erdmauer, doch das war ein Fehler. Er spürte eiskalte, feuchte Hände um seinen Hals. Einer der anderen Untoten hatte ihn ergriffen und drohte ihn zu erwürgen. Die Kälte breitete sich langsam von seinem Hals hinab durch seine Brust aus.
“Nicht sein gut“, röchelte Gar’dal und da drückte der Untote noch mehr zu. Gar’dal bekam Atemnot.
“Hilf…Hilf!“, versuchte er zu krächzen, doch der Laut war so leise, das er ihn selber beinahe nicht hörte.
Schliesslich, als er drohte bewusstlos zu werden, lockerte sich der Griff und der Untote polterte neben ihn ins Grab. Gar’dal fasste mit seinen Händen um seinen Hals und atmete schnell die eiskalte, nach Verwesung riechende Luft ein.
Dann spürte er, wie sich der Untote noch regte. Gar’dal warf einen Blick nach oben, wer ihm gerade das Leben gerettet hatte und sah Nug, der sich schon mit dem nächsten Untoten befasste.
Gar’dal nahm seinen Holzspitz und rammte dem Untoten, der neben ihm im Grab lag, den Spitz in die Brust. Wieder das Kreischen.
Der Späher kletterte mühselig aus dem Grab. Oben bemerkte er, dass die Kälte um seinen Hals anhielt und schmerzen tat es ebenfalls stark. Er machte sich jedoch nicht allzu viele Gedanken und stürzte sich wieder ins Gemetzel. Zum Glück schienen viele der Menschen das Schwert nicht wirklich zu beherschen und langsam waren sie auch. Jedenfalls dezimierten die drei Orks die Anzahl der Zombies doch ziemlich rasch. Gar’dal freute sich, als er ihren Erfolg sah und wollte sich gleich auf die letzten Zombies stürzen, als es stock finster wurde. Das Licht über seinem Kopf war erloschen. Nichts war mehr zu sehen, nur die seltsamen Nebel schienen von selber ganz schwach zu leuchten. Doch man erkannte weder Freund noch Feind.
“Moment! Ich suchen andere Schriftrolle!“, schrie Gar’dal in die Dunkelheit. Dann hörte er gleich hinter sich ein Keuchen.
“Arrrg!“, entfuhr ihm ein Schrei, doch er konnte einem Schwertschlag gerade noch ausweichen, trotz der Finsternis. Anscheinend konnten die Zombies bestens in der Dunkelheit sehen.
Geändert von Gar'dal (19.01.2006 um 22:08 Uhr)
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Die Untoten waren überall und Nug wusste gar nicht so recht, welchen er zuerst erlösen sollte. Aber das durcheinander war einfach nur gruselig. Einmal hatte er Gar'dal geholfen, dieser war nämlich in arger Bedrängnis als er von einem Zombie gewürgt wurde.
Der Kampf ging weiter doch irgendwann würden auch die drei Orks am Ende ihre Kräfte sein. Aber etwas war noch geschehen, ganz unmerklich und schleichend, denn mittlerweile war der grünliche Nebel immer mehr geworden, so als würde er von dem Lebenden angezogen. Nun ging er den Orks schon bis zur Hüfte und da sich langsam die Reihen der Zombies lichteten wurde das auch den Kämpfern bewusst.
"Der Nebel nicht gut, mir kalt und kaum atmen kann."
Nug sah Gar'dal erschrocken an, hatte er also doch recht, obwohl er sich auch schon so etwas geahnt hatte, seit sie mit dem Nebel Kontakt hatten.
"Wir hier weg müssen! Schnell!"
Aber wohin sollten sie, der grünliche Dunst war überall und er würde sie wahrscheinlich solang verfolgen, bis sie selbst Zombies waren.
Scheinbar gab es nur einen Weg und zwar in die Gruft. Also mussten sie es versuchen.
Nach einige Untoten, es waren vorerst die letzten, erreichten sie die, von Nug, zerborstene Tür und gingen hinein. Die Orks sahen an sich herab und die Schwaden war verschwunden, er war ihnen nicht gefolgt. Der Nebel war zwar noch da aber vor der Gruft. Der Türrahmen war wie ein unsichtbares Hindernis und der Nebel konnte es nicht durchbrechen.
Sie sahen sich um, auch hier war die Kälte zu spüren, die sie langsam aber sicher ergriff. Ohne groß zu überlegen begannen sie den Raum zu durchsuchen.
Überall standen steinerne Särge, so als wären hier nur mächtige Krieger beerdigt, doch nirgends waren Schriftzeichen oder gar Bilder zu sehen, seltsam.
In dem hinteren Teil der Gruft war ein Altar und eine versteckte Steintreppen nach unten....
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