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  1. Beiträge anzeigen #1
    Abenteurer Avatar von Jäger Nordmars
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    Jäger Nordmars ist offline

    nordmar Hammerclan #14

    Männer und Frauen, in diesen Hütten,
    Orkjäger werden sie genannt.
    Es sind ihre Regeln, die hier gelten,
    Blut vergossen für dieses Land.

    Drum Fremder sei auf der Hut
    besuchst du diesen rauen Ort.
    Hier findest du Ehre, Stärke und Mut,
    Krieger, warum willst du wieder fort?

    Für Lee!

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    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Die wieder kehrenden Nordmänner brachten nicht nur wieder etwas Laben in den Clan sondern auch Getreide, sodass die Küche der Taverne nicht mehr ganz so leer stand, wie in der letzten Zeit.
    Drageny saß wie sie es seit geraumer Zeit zu tun pflegte auf ihrem Hocker in einer Ecke der Taverne und beobachtete das muntere Treiben im Schankraum.
    Die Türe öffnete sich und zog den Blick der Orktöterin wie magisch an. Normalerweise trat jemand unbekanntes oder jemand unwichtiges ein, sodass sie ihren Blick sofort von dem Eintretenden löste und ihn auf das gemeine Volk legte.
    Doch diesmal war es anders. Eine Frau trat ein. Es war nicht irgendeine Frau. Drageny kannte sie.
    Vor einiger Zeit waren sie zusammen in Myrtana und fingen mit Wenda und einigen anderen Reitern Wildpferde ein.
    Sie hatten sich lange Zeit nicht mehr gesehen. Succa und Drageny. Komischer Weise erinnerte sich Drageny immer viel besser an die Namen der Frauen als an die der Männer.
    Drageny sprang auf und lief auf sie zu. „Hallo Succa! Lang nicht mehr gesehen. Was macht das Reiten?“

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Nachdem gestern erst wieder viele Nordmarer in den Clan zurückgekehrt waren, war die Taverne wieder eindeutig voller wie vorher. Interessanterweise war allerdings auch der Speiseplan der Taverne zeitgleich ebenso eindeutig besser geworden. Scheinbar lag der Wegelagerer mit seiner Vermutung richtig, dass die Krieger von einem Raubzug zurückgekehrt waren. Hoffentlich hatten sie genug Beute gemacht, dass es wieder genügend Nahrung gab.

    Die Nordmarer waren auch zeitgleich wieder etwas entspannter geworden, so dass Xorag sich wieder länger in der Taverne aufhielt, ohne sich sorgen machen zu müssen als ein Fremder, der den wütenden Clanlern die Nahrung wegfraß aufzufallen. Dort hatte er dann auch von einem Schreiner gehört, der hier im Clan ansässig war. Colodis war sein Name und nach dem was Xorag gehört hatte, beherrschte er wohl sein Handwerk. Da er noch immer einen ordentlichen Schaft für seine Speerspitze benötigte, bevor er die Waffe einsetzen konnte, hatte er sich dazu entschlossen dem Schreiner einen Besuch abzustatten, damit dieser sich um die Vollendung der Waffe kümmerte.

    Schnellen Schrittes ging der Fremde auf die Hütte, die ihm in der Taverne beschrieben wurde, zu. Er hoffte, dass der Mann da war, ansonsten würde er wohl wiederkommen müssen. Er schlug einige male kräftig gegen die Tür des Hauses und wartete, ob sich innen etwas regte und die Tür geöffnet wurde.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Der Plünderzug war vorbei, zum Glück. Fürs erste waren die Speisekammern des Clans wieder etwas gefüllt. Nicht so dass man sich zurücklehnen konnte, keineswegs. In nicht allzu ferner Zukunft mussten sie das sicher nocheinmal durchziehen. Auch wenn Colodis da skeptisch war, die Ereignisse nahe des Hofes beschäftigten ihn immer noch. Sogar Albträume hatten ihn bereits heimgesucht, die Zwietracht zwischen ihm und seinem besten Freund beanspruchte ihn doch mehr als erwartet. Der Streit hatte tiefe Furchen hinterlassen...
    Eben in diesem Moment sass der Nordmann in seiner Hütte. Er genoss die Ruhe in seiner Heimat, im Moment lag es im weit entfernt zu kämpfen.
    Gedankenverloren drehte er einen Hammer in den Händen hin und her. Länger war es her seit er seine letzte Arbeit abgeschlossen hatte. Wohl noch die Renovierung für Versos. Die einfache Handwerkerkunst war immer schon beruhigend für ihn gewesen.
    In diesem Moment donnerte eine Faust mehrmals gegen seine Tür. Das Klopfzeichen bevor jemand vor hatte einzutreten. Eigentlich war der Tischler gar nicht in Stimmung für Gesellschaft. Kehrtum tat es vielleicht gut um auf andere Gedanken zu kommen. Langsam erhob er sich von seinem Stuhl in der Ecke und schlurfte zur Tür.
    Mit einem Ruck öffnete er und ihm gegenüber stand ein Mann von etwa der selben Grösse wie er selber. Etwas schmaler gebaut, aber dennoch muskulös. Ein Glatze bedeckte beinahe den ganzen Kopf nur am hinteren Ende wucherte ein Zopf vor sich hin. Der wesentlichste Unterschied war wohl die Hautfarbe, ein dunkles Braun zierte den ganzen Körper während er geradezu bleich erschien.
    "Xorag mein Name", stellte sich der Fremde vor.
    "Colodis, Tischler der Clans", fiel er ihm sogleich ins Wort.
    "Gut, dann bin ich hier doch richtig. Ich komme um dem Tischler einen Auftrag aufzugeben."
    Kurz kramte Xorag in seinen Taschen, während der Nordmann ihn beobachtete. Sogleich zog er eine Speerspitze hervor und Colodis ahnte was seine Aufgabe sein würde.
    "Ein Schaft?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
    "Genau, wär es möglich einen Speer daraus anzufertigen?"
    Der Handwerker nickte kurz: "Ein paar Tage werde ich dafür benötigen."
    "Sehr gut", meinte sein Kunde.
    "Wollen wir die Einzelheiten in der Taverne bei einem Schluck besprechen?"

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Sorgfältig verstaute der Wüstenbewohner die Klinge des Speers wieder in seinen Taschen, brauchen würden sie sie ja erst wieder in der Taverne. Dabei warf er einen kurzen Blick in das Haus des Tischlers. Scheinbar war die Werkstatt schon eine Weile nicht mehr genutzt worden, war der Mann denn auch bei dem Plünderzug dabei gewesen? Verwunderlich wäre es jedenfalls nicht. Die Größe und Kraft die der Mann der dem Wegelagerer nun gegenüberstand war für solch eine Aktion durchaus imposant genug.
    "Da komme ich zwar gerade erst her, aber warum denn nicht. Ein guter Schluck wird mich nicht umbringen." Damit machten die beiden sich auf den Weg zur Taverne der Clans, auch wenn Xorag etwas verwirrt war, was es an einem Speerschaft so spektakuläres zu besprechen gibt.

    Unterwegs betrachtete Xorag sich sein Gegenüber noch einmal etwas genauer. Mit seiner Größe und den Kraft, den flammend-roten Haaren und hellen Haut wirkte der Tischler schon fast wie ein Nordmarer aus dem Bilderbuch. Während er Colodis so betrachtete viel Xorag erst einmal auf, wie Fremd er hier wirklich erschien. Er trug zwar auch Lederrüstung und ein Fell, jedoch stach er mit seiner dunklen haut und Haarfarbe hier heraus, wie ein schwarzes unter lauter weißen Schafen. Für einen außenstehenden Beobachter musste es wohl auch so ähnlich aussehen, da das auftreten der beiden etwa gleich großen Männer, wohl einen ordentlichen Kontrast erstellte, so dass die beiden Extreme nur noch unterstrichen wurden.

    Als die beiden ungleichen Männer die Taverne erreichten, aus der bereits das übliche mal mehr, mal weniger laute Gemurmel zu den beiden hervordrang. Der Wegelagerer ließ seinem Gegenüber den Vortritt, der sich in der Taverne sogleich nach einem geeigneten Tisch umsah.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Colodis betrat gefolgt von seinem Kunden die Taverne. Beinahe schon ehrfürchtig blieb er kurz nach dem Eintreten stehen. Er sog einen tiefen Atemzug der stinkigen und widerwärtigen Luft ein. Erfüllt von Schweiss, Alkohol und endlich wieder Essen. Ein anderer hätte bestimmt seine letzten Mahlzeiten wieder in die Ecke geworfen. Der Nordmann freilich war diesen Gestank bereits gewohnt. Der massige Tischler bahnte sich mühelos seinen Weg durch die Menge von Nordmännern.
    Bis zu einem Tisch etwas abseits des meisten Trubels. Er hatte eigentlich keine Lust auf dieses Gedrängel, das war etwas für die Schürfer welche sich masslos und täglich besaufen mussten. Dennoch würde er diese Umgebung nicht missen wollen, es war einfach einzigartig hier. Auch wenn sicherlich nicht jeder so empfinden konnte.
    Sein Begleiter zurückgelassen machte er sich abermals auf den Weg durch die halbe Kneipe. An den Thresen bestellte er zwei Humpen Met und knallte ein paar Goldmünzen hin.
    Nun folgte der knifflige Teil, man musste die Errungenschaft heil erneut durch den Haufen balancieren.
    Erst am Tisch konnte der Ahnenkrieger sich voller Hingabe seinem Getränk widmen. Ein tiefen Schluck später wandte er den Blick wieder seinem Gegenüber zu. Selbstverständlich waren sie nicht nur hier um die Einzelheiten zu besprechen, vielmehr war es ein Vorwand die Kneipe zu besuchen und eine gute Unterhaltung führen zu können. Viel musste er auch nicht mehr wissen, allerhöchstens die Länge und die Dicke des Schaftes. Aber im Laufe des Gesprächs würde er diese Details auch noch herausfinden.
    Für erste durchbrach der Tischler die "Stille" anders: "Als erzähl mal Xorag, wie hat es dich denn in diese Gegend verschlagen. Ganz offensichtlich kommst du doch nicht von hier, oder?"

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag erhob seinen Humpen und prostete seinem Gegenüber dankbar zu, schließlich hatte dieser den Humpen bezahlt. Vermutlich war das auch der einzige Grund warum der Wegelagerer dem Tischler auf seine doch sehr neugierige Frage antwortete. Auf den ersten Blick hätte er den kräftigen Nordmarer nicht für so neugierig gehalten.

    "Nein, ich bin nicht aus Nordmar, das ist richtig, und ich verstehe noch immer nicht, welcher Wahnsinn mich dazu gebracht hatte, hierher zu kommen. Ursprünglich stamme ich aus Varant, und bin dann über einige Umwege in Khorinis gelandet. Tja, dort habe ich dann für den Söldner Lee gearbeitet und bin auch noch in Khorinis geblieben, als dieser gegangen war. Wenn du wüstest, wie einfach man den ganzen Glücksrittern dort das Geld aus der Tasche ziehen kann." Xorag betrachtete dabei aufmerksam seinen gegenüber, noch würde er verschweigen, WIE man den Kerlen das Geld am besten aus der Tasche zieht.
    "Aber nachdem der Winter in Khorinis für meinen Geschmack dieses Jahr viel zu kalt war, habe ich mich dazu entschlossen, nach Varant zurückzukehren. Als ich dann hörte, hier in Nordmar würden sich noch einige Lees herumtreiben, bin ich hierher gekommen. Aber bisher hatte ich kein Glück. Wobei mir euer Anführer irgendwie bekannt vor kam". Damit spielte der Wegelagerer auf den Mann an, der gestern die Nordmarer in den Clan geführt hatte und welchen er deswegen als Boss identifiziert hatte.

    "Naja, wenn ich damit weiterhin so viel Pech habe, gehe ich nach Varant zurück, hier in Nordmar ist es mir zu kalt, auch wenn es langsam wärmer zu werden scheint. Aber zuerst muss ich warten, bis der Speer fertig ist."
    Damit kramte er kurz in seinem Bündel herum und zog die Klinge heraus, welche er schon einmal auf den Tisch lag. Früher oder später würde der Tischler schon noch auf das Thema zu sprechen kommen. Jetzt war der dunkelhäutgie Fremde erst einmal gespannt, was denn sein Gegenüber zu sagen hatte.

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    Drachentöterin Avatar von Succa
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    Succa ist offline
    Es war schon lange her, dass Succa im Clan gewesen war. Die letzten Monate hatte sie ihre Zeit mir Lark in der Wildnis verbracht. Es hatte deutliche Spuren an ihr hinterlassen.
    Succas Haare waren struppig und filzig. Das Schwarz ihrer Haare wirkte stumpf und in ihren Augen sah man die Erschöpfung der vergangenen Zeit.

    Sie hatte gemordet. Durch Wut und Hast. Es war unvermeidbar gewesen, doch die letzten Woche hatte sie genug Zeit gehabt darüber nachzudenken. Mittlerweile hatte sie den Schluss gefasst, dass es wohl einfach nicht rückgänig zu machen war und seit dem machte sie sich keine Gedanken mehr darüber.
    Die Taverne war nun für Sie der Rückzugsort. Einen Tee oder ein Glas Wein wäre nun das beste gewesen.

    Als sie die Tür öffnete sah sie gleich das strahlende Gesicht von einer Bekannten. Es war wie ein Licht und Succa musste sogleich ein wenig lächeln. Ein wenig konnte sie die Vergangenheit nun vergessen.

    "Hi Drageny. Ist ja schon ewig her, dass wir uns gesehen haben"
    , grinste die Schwarzhaarige und setzte sich an einen kleinen Tisch und verscheuchte sogleich die Schürfer. Sie wollte alleine mit Drageny sein. Die Blonde wusste genau was Succa trank und stellte ihr zugleich heißes Wasser auf den Tisch und eine Kräutermischung.

    "Das Reiten ... Tja, mittlerweile glaub ich ja, dass ich Hornhaut an meinem Hintern hab, so oft sitze ich im Sattel. Seit Monaten bin ich mit einem Freund durch die Gegend gestreift" Sie erwähnte den Vorfall im Wald lieber nicht. Noch fuhr es ihr eiskalt den Rücken runter, wenn sie nur daran dachte. "Und bei dir? Alles klar in deiner Taverne?" Drageny nickte still und rieb sich ihre Hand auf der Hose ab. Anscheinend war ein wenig Wasser aus dem Krug geschwappt. "Nun, lange ists her, dass wir uns gesehen haben. Ich kann mich nur noch an eine Menge Pferde erinnern und an den Spass den wir hatten. Würd ich gerne nochmal machen..." Succa schwelgte in der Erinnung und musste sofort grinsen. "Das waren noch Zeiten und danach hatte ich eine Menge Spass Griffin den berittenen Kampf beizubringen" Succa musste lachen. Es war eine Gaudi gewesen.

    Succa trank aus dem kleinem Krug und schmeckte sogleich den würzigen Geschmack von Kräutern.
    "Und was hast du so vor?" , fragte Succa die Blonde.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Xorag hatte ihm gerade eine Kurzversion seiner Herkunftsgeschichte erzählt. Wenn auch ohne Zweifel etwas widerwillig. Wenn seine Menschenkenntnis ihn in diesem Fall nicht völlig auf den falschen Weg leitete, war der ursprüngliche Varanter keineswegs jemand der leichtfertig vertraute und gern aus dem Nähkästchen plauderte. Was ihm druchaus nicht zu verübeln war, in solchen Zeiten konnte man auf keinen Fall jedem dahergelaufenen Barbaren vertrauen.
    Der Tischler war sich nicht mal mehr sicher warum er überhaupt ein dermassen neugierige Frage gestellte hatte. Das war doch bei aller Freundlichkeit nicht seine Art. Allerdings war sich der Nordmann im Moment gar nicht sicher, was er überhaupt darstellte. Welchen Weg er an dieser Kreuzung einschlagen würde, wohin es ihn in Zukunft trieb.
    Sehnte sich der Schürferboss derart nach etwas normaler Unterhaltung, dass er solche Pfade beschritt?
    Statt einer Antwort überdachte er die nächsten Worte und vergrub seinen Blick fürs erste wieder in seinem Humpen. Obgleich dies wahrscheinlich auch nicht viel anständiges hervorzubringen vermochte. Dennoch eine kurze Unterbrechung an dieser Stelle schien durchaus angebracht.
    Als er sich wieder einigermassen unter Kontrolle hatte, hob er seinen Blick an und suchte der seines Gesprächpartners.
    "Nunja, um mal zum Thema zurück zukommen... Ich müsste eigentlich noch die Länge und die Dicke deines Schaftes wissen, ebenso allfällige Verzierungen im Holz, oder andere Besonderheiten."
    Xorag wollte schon Luft holen als, der Tischler nochmal die Hand hob und weitersprach. "Wenn du dann im Gegenzug zu meiner neugierigen Frage etwas von mir wissen willst..." und mit einem Schulterzucken beendete er den Satz," ...nur zu."

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag grinste leicht ob des merkwürdigen Verhaltens des Tischlers. Er kannte den Mann noch nicht sehr lange, aber bei dem Verhalten, dass er hier an den Tag legte, schien es ihm schon fast auf die Stirn geschrieben, dass irgendetwas nicht in Ordnung war oder ihn beschäftigte. Wenn er seinen gegenüber besser kennen würde, würde er vermutlich auch leicht herausfinden können, was es war. Man begann normalerweise kein Gespräch mit einer derart neugierigen Frage, nur um kurz darauf ohne sichtbaren Grund grübelnd über seinem Methumpen zu verschwinden. Das Colodis versuchte die Sache noch zu retten, indem er auf den Speerschaft zu sprechen kam - ein Gebiet auf dem er sich aus kannte und vermutlich wohler fühlte - machte es auch nicht gerade besser, zumal er sich dann auch noch praktisch für seinen beinahe stürmischen Gesprächsbeginn entschuldigte. Naja, dem Wegelagerer war es egal, er hatte seine Worte bewusst so gewählt, dass der für ihn Fremde keine all zu genauen - vor allem die, die die meisten nicht zu wissen brauchten, Details erfuhr.

    "Gut, dann erst einmal zum Speerschaft. Holz war noch nie mein Spezialgebiet, deswegen wirst du dich um genaueres kümmern müssen. Der Schaft sollte etwas größer sein wie ich und sowohl den Anforderungen eines Nahkampfs als auch eines gut gezielten Wurfs genügen. Also sollte er nicht all zu schwer werden, flexibel sein, dabei aber auch nicht zu zerbrechlich. Keine Ahnung, ob das machbar ist, zur Not werde ich wohl Abstriche machen müssen."
    Der Tischler hörte bei der Beschreibung genau zu und Xorag merkte, dass er sich nun in einem Gebiet befand, in dem er sich auskannte und wohl fühlte.

    "Ansonsten könntest du mir mal etwas über den Clan oder Nordmar erzählen. Ich kenne mich hier nicht sonderlich aus und hatte bisher noch keine Möglichkeit viel in Erfahrung zu bringen. Diese Nahrungsknappheit nagt sehr offensichtlich an der Moral und Freundlichkeit. Und wer bist du denn in diesem Gefüge? Bist du nur der Tischler, oder steckt da noch mehr dahinter?" Dabei spielte der Varanter auf das Auftreten des Mannes an. Xorag hatte in seinem Leben schon genügend Krieger und solche die es gerne sein würden gesehen, dass er genau sagen konnte, dass Colodis ersteres sein muss. Und so wie er sich ohne Murren beim eintritt in die Taverne Platz geschaffen hatte, war er vermutlich auch nicht nur als guter Tischler in Nordmar bekannt. Der Wegelagerer hoffte jetzt nur noch, dass er es sich durch diese direkte Art, mit der es seinem gegenüber nur gleich tat, nicht direkt bei dem Fremden verscherzte, aber sicherlich würde sich das wenn Nötig mit dem ein oder anderen Humpen wieder gut machen lassen.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Abenteurer Avatar von Tegron
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    Tegron ist offline
    Die Taverne war wieder voll seit die Krieger wieder zum Clan zurückgekehrt waren und seitdem gab es auch wieder was zu beißen. Er saß mit ein paar anderen Schürfern an einem Tisch und sie hatten auch schon ziemlich viel getrunken. Dennoch nahm Tegron das Geschehen in der Taverne wahr. Plötzlich bemerkte er einen dunkelhäutigen Mann in der Ecke der Kneipe. Er musste aus Varant kommen jedoch fragte sich Tegron was ein Südländer in den kalten Gefilden des Nordens suchte. Tegron war es egal. Tegron trank den letzten Rest Met aus seinem Humpen, stand auf, verabschiedete sich von den anderen Schürfern und verlies die Taverne. Ihm fiel ein, dass er noch seine Schürferklamotten brauchte und er machte sich auf den Schürferboss zu suchen.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Colodis hatte die Informationen aufgenommen und sein Hirn war gerade dabei diese zu verarbeiten, während er sich dazu die richtigen Worte zurechtlegte um nicht einen zusammengematschten, unverständlichen Scheiss von sich zu geben. "Wenn du den Speer werfen werfen willst haben wir da sowieso nicht allzuviel Spielraum, der muss relativ ausbalanciert sein. Stabil versteht sich schon von selber, da werde ich schon ein gutes Holz finden, das lass meine Sorge sein. Da du aber auch keine Ogerhände hast und durchschnittlich muskulös bist werden wir ein Mittelmass finden, es aber trotzdem an der Spitze anpassen müssen."
    Da legte eine er eine Pause ein und liess sowohl ihn als auch Xorag das gehörte verarbeiten bevor er weitersprach.

    "Das wesentlich, oder besser gesagt offensichtliche von Nordmar kennst du sicher bereits. Hier ist es hautpsächlich gefährlich und schweinekalt." Dieser Ausspruch fand Zustimmung in Xorags Gesicht. Wie Colodis es sich gedacht hatte, die meisten empfanden so. Jeder Neuankömmling kämpfte erstmal mit diesen Bedingungen.
    "Aber die Zeit verstreicht und man gewöhnt sich dran, viele jedenfalls. Die anderen hauen wieder ab oder sterben." Er erwähnte diese Tatsache unbewusst beiläufig, dieser wichtige Faktor stand einfach an der Tagesordnung. "Ein entscheidender Punkt hier oben ist sicherlich das Überleben, wenn man nicht weiss wie... ist man verloren und hat gar nicht die Chance es zu was zu bringen.

    Nur wenige Nordmänner erkennen die unfassbare Schönheit in der monotonen und bizarren Landschaft. Es gibt durchaus einige Dinge für die es sich lohnt Nordmar aufzusuchen und zu erkunden. Ich wage zu bezweifeln, dass du jemals zu diesem kleinen Teil gehören wirst. So wie ich dich reden gehört habe und deinem Gesichtsausdruck zu urteilen. Versteh mich nicht falsch, ich will dir nichts unterstellen. Ich kann mich irren, auch ich hätte anfangs nicht gedacht Teil dieser Minderheit zu werden."

    Colodis Augen leuchteten wohl aus seinem tätowierten Gesicht, beinahe hätte er sich in den Weiten der Eislandschaft verloren.
    Kurz räusperte er sich: "Soviel dazu."
    Er achtete für einmal nicht darauf ob es Xorag wirklich interessierte oder er gebannt seinen Worten lauschte. Er schätzte ihn so ein, dass er sich schon wehren konnte wenns ihm nicht passte.
    "Der Hammerclan ist sozusagen die erste Anlaufstation. Hier findest du die meisten Leute, meist auch ein Grossteil der Fremden. Es ist der nahegelegenste Clan und wohl auch der interessanteste. Die Erzschmelzer und ihre Erzwaffen dürften im ganzen Land bekannt sein. In der Mine steht ebenso der Schmelzofen, wahrscheinlich hast du den noch nicht zu Gesicht bekommen."
    Auf eine kurze Kontrollpause um zu überprüfen ob Xorag den Drang hatte schnell wegzulaufen, was offensichtlich noch nicht der Fall war, folgte eine weitere Runde.
    "Was mich angeht, ich bin erstmal Tischler und Schürferboss des Hammerclans. Und ebenso wie die meisten hier ein stolzer Krieger der seine Heimat verteidigt."
    Geändert von Colodis (01.03.2010 um 22:08 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #13
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag lauschte seinem Gegenüber und als dieser seine Ausführungen über den Speerschaft beendet hatte, griff Xorag zu der Spitze, die bereits seit einiger Zeit auf dem Tisch lag. Dann legte er, ohne Colodis bei seiner Erzählung zu stören, die Spitze zu ihm herüber, er würde sie schließlich bei der Arbeit brauchen, nicht Xorag.

    "So wie du vorhin behandelt wurdest, als du den Tisch gesucht hast, scheinst du mir mehr wie nur 'ein Krieger' zu sein. Aber du hast zumindest insofern recht, das ich es bevorzugen würde nicht all zu lange hier zu bleiben. Ich würde es bevorzugen jetzt in Varant zu sein." Er konnte Colodis bei seiner schwärmerischen Erzählung durchaus verstehen, auch wenn er bis jetzt gedacht hatte, dass der Tischler schon immer in Nordmar gewohnt hatte, aber scheinbar war dem nicht so. Seit der Wegelagerer vor einigen Wochen in Bakaresh gelandet war, hatte er erst gemerkt, wie er seine Heimat vermisst hatte, seit er damals von dort verschleppt worden war. Er freute sich bereits jetzt, wieder im Schatten einer wohl platzierten Markise die Wärme des genießen und in Ruhe etwas zu trinken oder zu essen. Die meisten Fremden die nach Varant kamen, und auch einige Bewohner, hatten unter der Hitze ebenso sehr zu Leiden, wie der Wegelagerer unter der Kälte Nordmars. Außerdem fühlte er etwas, dass ihm sagte, dass er einfach zurück in die Wüste musste, ein Gefühl, dass ihn dorthin zu locken schien. Aber jetzt war er erst einmal hier in Nordmar und würde wohl noch etwas bleiben.

    "Nein, den Schmelzofen kenne ich nicht, aber solange ihr keine Minecrawler in euren Schächten habt, bin ich auch nicht sonderlich scharf darauf, in einer Mine herumzukrabbeln. Dafür scheint ihr mich genügend Leute zu haben." Dann zeigte er auf die Speerspitze, die er Colodis herübergelegt hatte. "Die Spitze ist sogar von einem von euren Schmeiden angefertigt, Silmacil heißt er. Aber eine Erzwaffe wollte er einem Fremden nicht anvertrauen. Naja, kann ich gut nachvollziehen, wer weiß wo das Teil sonst landet."

    Danach betrachtete der Varanter noch einmal die auffälligen Tätowierungen im Gesicht des Tischlers. Vor vielen Jahren konnte er einmal selbst Tätowierungen stechen, und irgendwie erschienen Colodis' einfach...anders zu sein, als alles was er je gemacht oder gesehen hatte. "Diese Tätowierungen, stehen die dafür, dass du der Schürferboss bist? Oder ein Verdienst in der Schlacht?" Dabei fuhr Xorag langsam in seinem eigenen Gesicht ein imaginäres Tattoo nach.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Das war eine interessante und zugleich schwierige Frage. Bisher hatte niemand die Courage ihn wirklich darauf anzusprechen und dann auch noch so direkt. Der Varanter hatte Mut, so harmlos konnte Colodis nicht aussehen. Vielleicht, und das war die logische Erklärung, ahnte dieser auch nicht im entferntesten was es mit dem Tattoo aufsich hatte.
    Der Ahnenkrieger wählte seine Worte mit bedacht und sprach sie langsam aus. Es war schliesslich nicht nur seine eigene Gefühlsinstabilität um welche er besorgt war. Etwas unberechenbareres und gefährlicheres als seine eigenen Empfindungen konnte jederzeit überhand gewinnen. Dennoch entschied er sich die Unterhaltung so weiterzuführen. "Weder noch...", sagte der Nordmann relativ tonlos und in einer brummigen Stimmlage.
    Dieses Zeichen als Verdienst zu bezeichnen war genauso zutreffend wie absurd. Gegenteile welche sich geschickt umspielten und eine hauchdünne Grenzlinie bildeten.
    Er beobachtete die Bewegungen seines Gegenübers, langsam zeichnete dieser Umrisse einer Tätowierungen im eigenen Gesicht nach. Eine bewusst provozierende Geste?
    Fragen schossen dem Tischler durch den Kopf. Wollte er die Grenzen des Gesprächs ertasten? Sollte er sie ihm zeigen?
    "Nein", donnerte er dem Ahnen entgegen als Colodis bemerkte was dieser wieder versuchte.
    Dazu gab es keinen Anlass, sicher war es keine absichtlich gewollte Situation. Neugierig war er selber auch gewesen ohne die möglichen Konsequenzen zu beachten.
    Nach einer deutlichen Pause, fasste der Nordmann sich wieder und formulierte einen klaren Satz.
    "Sagen wir mal so... es ist kompliziert. Und auch nicht ungefährlich."
    Der Ahnenkrieger rundete es mit einem gespielten Lächeln ab und liess ihn so am anderen Tischende sitzen. Er wartete welche Wirkung seine Aussage auf Xorag hatte. Gefangen zwischen der Faszination der Wendung des Gesprächs und der Hoffnung sein Gegenüber würde es stehen lassen. Allerdings war der Schürferboss einer Herausforderung nicht gänzlich abgeneigt.
    Geändert von Colodis (01.03.2010 um 23:24 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #15
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    Xorag ist offline
    Scheinbar - oder eher ziemlich offensichtlich - hatte der Wegelagerer gerade eine Grenze überschritten, ohne es zu merken. Er hatte sich wohl etwas im Gesprächsfluss verloren. Hastig nahm er die Hand herunter, wahrscheinlich würde Colodis es als nicht sonderlich freundlich empfinden, wenn er so weitermachen würde. Aber wie konnte eine Tätowierung gefährlich sein? Oder war es etwa eine Art von Drohung gewesen, die der Tischler dort aussprach? Wirkte er nicht auch irgendwie angespannt, in einer Art Erwartung, was kommen würde?
    "Ich verstehe zwar nicht ganz, was du damit meinst, aber du wirst deine Gründe haben. Ich war nur neugierig, da ich selber früher auch Tätowierungen gestochen hatte und deine wirken irgendwie...anders. Aber egal, warte mal kurz." Diese Worte sprach er aus, während er weiterhin die seltsamen Tätowierungen auf dem Gesicht des Schürferbosses ansah, irgendwie ließen sie ihn nicht mehr los.

    Damit erhob der Wegelagerer sich vom Tisch und begann sich durch die Menge zu drücken. Er wollte nur kurz einen neuen met holen, und damit verhindern, dass er weiterhin die Tätowierungen anstartre. Was hatte Colodis ihm sagen wollen? Nach einigem hin und hergedrücke - der unbekannte Varanter hatte sichtbar mehr Probleme damit, als der eindeutig anerkannte Krieger Colodis - erreichte er dann den Tresen und bestellte noch zwei Humpen Met, die er mit einigen Goldmünzen bezahlte. Der Rückweg ging etwas besser, einerseits weil die anderen Nordmarer sahen, dass er beladen war, andererseits weil sie ihn jetzt sahen, da er auf sie zu kam. So konnten zumindest einige ihn mit dem TSchürferboss assoziieren, da sie ihn schon seit geraumer Weile dort mit ihm zusammen sitzen sahen.

    Wieder am Tisch angekommen, stellte er die beiden Humpen ab, einen zu Colodis, einen vor sich selbst. Da der Wegelagerer gerade Schwierigkeiten hatte, den Faden wieder nach dieser missglückten Frage aufzunehmen, nahm er erst einmal einen Schluck Met und starrte dann etwas in die Taverne hinein. Der Gedanke, dass die Tätowierung gefährlich sein sollte, oder auch nur wie, ging ihm irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Während er so seinen Gedanken über die seltsamen Gesichtsmarkierungen freien Lauf ließ, nahm der Wegelagerer immer öfters einen Schluck aus seinem Humpen, während Colodis seltsam ruhig war, vielleicht auch in sich gekehrt. Oder wartete er viel eher darauf, dass er einen Grund bekommen würde, dem Fremden zu zeigen, wie gefährlich solche Fragen sein konnten? War es im Endeffekt doch eine Drohung? Wartete der Nordmann nur wie ein Raubtier darauf, dass sein Opfer einen Fehler begang? Und eben so fühlte sich Xorag plötzlich auch - eigentlich hatte er keinen Grund dazu, der Schürferboss schien ihm doch bisher wohlwollend gewesen zu sein. Er fühlte sich Buchstäblich wie das Tier in der Falle, und wieder kroch dieser Drang in ihm auf, sich auf seinen Feind - war Colodis das denn? - zu stürzen, und ihn nieder zumachen. Es wäre nicht die erste Kneipenschlägerei und Colodis vermutlich nicht der erste, der überrascht wäre, zu was der Wegelagerer fähig war. Zumal er auch noch das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte. Ganz langsam, beinahe unbewusst spannten sich seine Muskeln, er hoffte sein Gegenüber würde es nicht wahrnehmen. Oder war es nicht genau das, was er wollte? Einen Grund zu kämpfen, ohne diesen Kampf begonnen zu haben? Schließlich musste er als gänzlich Fremder hier in Nordmar vorsichtig sein. Beinahe provozierend nahm er wieder einen Schluck des Nordmarmets, dabei wandte er sich bewusst von der Menge, die er bisher in seinen Gedanken angestarrt hatte ab und blickte über den Becherrand zu Colodis herüber. Was wollte er ihm damit sagen? Eigentlich war es egal, der Wegelagerer spürte wie der Blutrausch immer weiter in ihm Aufstieg, in all den Jahren war er ihm während seinen Kämpfen ein treuer Bekannter und Verbündeter geworden, doch war er eben so unberechenbar und auch unkontrollierbar. Und in dieser Kontrolllosigkeit geschah genau das, was ein Fremder vermeiden sollte. Er setzte den Humpen auf den Tisch ab, nicht unnötig hart, aber dennoch heftig genug um einen klaren, lauten Ton zu erzeugen, und schaute jetzt wieder zu Colodis, diesmal direkt auf die Markierungen. Er fuhr sie langsam mit den Augen nach, er war sich sicher, dass der Tischler das bemerken musste. Während dessen spannten sich seine Muskeln noch weiter, bis er schon kurz davor war, einfach loszuprügeln.
    "Was soll das heißen? Es mag sein, dass deine Tätowierungen kompliziert zu stechen scheinen und derjenige, der sie gemacht hat, wusste was er tut. Aber gefährlich? Bist du damit gebrandmarkt worden? Oder willst du mir etwa drohen? Was soll das, bist du auf Streit aus, Nordmann? " Die Worte drangen schon fast wie alleine aus seinem Mund, sie hatten einen hörbaren eiskalten Unterton, der deutlich belegte, dass er sie sehr ernst meinte. Unbewusst rutschte Xorags rechte Hand zum Griff seines Dolchs, obwohl wenn er es bevorzugen würde, es bei einer Schlägerei zu belassen...beinahe gewaltsam zwang der Varanter sich, seine Hand von der Waffe zu nehmen. Komisch, obwohl der Mann der ihm gegenüber saß kräftiger war wie er, eine Art Heimatbonus hatte und vermutlich Kampferfahrener hatte er keine Angst davor, zu verlieren. Er würde schon dafür sorgen, dass der Fremde ihn für voll nahm.

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    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Für einen kurzen Moment beobachtete Drageny Succa dabei, wie sie an ihrem Tee schürfte. Ein wenig heißer Dampf stieg auf, während das Heißgetränk den Krug verließ.
    „Nun ja. Was habe ich vor?“ fragte sich die die Wirtin laut. Schon seit eine geraumen Ewigkeit saß sie Tag für Tag auf ihrem kleinen Hocker in der Ecke der Taverne und beobachtete das mal muntere mal gemächliche Treiben. Zwar war sie wach und durchaus ansprechbar, doch eine gewisse Lethargie hatte sich über sie gelegt und hüllte ihr Leben in ein graues Tuch.
    Während Drageny Tag ein Tag aus auf ihrem Hocker saß, vergnügte sich ihre Zukunft in der Wüste. Es wurde Zeit, sie zurück zu holen.
    „Wenn ich ehrlich bin, habe ich meinen Glauben an die Zukunft verloren. Die Beben und dann die Hungersnot. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das überleben werde.“
    Sie lächelte breit und sah Succa in die Augen. Sie schien schon lange keine richtige Behausung mehr betreten zu haben. Ihr Haar war fusselig und wild.
    „Ich würde gerne mal wieder reiten. Nicht so hier und da mal ein wenig. Sondern wieder den ganzen Tag. Viel vom Land sehen. Schauen, was ich noch so kann und vor allem neue Dinge lernen. Schauen, wozu Unia in der Lage ist. Und, schauen, wozu ich in der Lagen bin.“
    Sehnsüchtig seufzte Drageny. Viel zu lange hatte sie einfach da gesessen und den Tag beobachtet, wie der vorbeizog.
    „Weißt du was? Du kannst doch während des Reitens kämpfen, oder?“ Succa nickte stumm. „Kannst du mir das beibringen?“

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    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Colodis sass nun einem angriffslustigeren Mann gegenüber. Die Freundlichkeit und Neugierde hatte sich in Streitlust verwandelt. Zumindest schätzte er den nunmehr fremderen von diesem Tischende so ein.

    "Was soll das heißen? Es mag sein, dass deine Tätowierungen kompliziert zu stechen scheinen und derjenige, der sie gemacht hat, wusste was er tut. Aber gefährlich? Bist du damit gebrandmarkt worden? Oder willst du mir etwa drohen? Was soll das, bist du auf Streit aus, Nordmann? "

    Das waren die Worte welche der Nordman ruhiger den je in seinem Kopf hin un herwälzte. Jetzt hatte er seinen Spass an der Auseinandersetzung gefunden. Bewusst provozierend lehnte er sich im Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein eiskaltes Lächeln umspielte seine Lippen, während er zugleich seinen angrifflustigen Freund mit einem berechnenden Blick musterte. Ob viel Theater dahinter steckte oder nicht, die ernste Stimme bewies ganz offensichtlich die Echtheit der Situation.
    "Derjenige der sich gemacht hat wusste sicher was er tat", zitierte er die Antwort. "Auch wenn ER in diesem Fall ganz bestimmt eine SIE war", korrigierte der Tischler bewusst seinen eigenen Satz.
    "Was die Bedeutung des Wortes "kompliziert" in meiner knappen Antwort angeht" und jetzt wurde er zunehmdend ernster um es dem Fremden nocheinmal eindrücklich klar zu machen.
    "Ich habe weniger das Motiv als die Situation selber gemeint.
    Selbst wenn du es vielleicht verstehen könntest... Ich bezweifle, dass du mir auch nur im entferntesten glauben würdest."
    Colodis liess auch hier wieder eine Pause für potentielle Gefühlsregungen oder Ausraster.
    Die Verbindung zu seinem Ahnen puliserte wie ein Strom. So klar und hell wie der Vollmond, gleichzeitig so rasant und reissend wie ein Fluss. Zunehmend strömten Gefühle und überdeckten die eigenen Reaktion oder Handlungen. In diesem Fall pokerte der uralte Krieger auf Gelassenheit und Provokation. Ganz offensichtlich in der Hoffnung, der Mangel an Erfahrung und Einschätzungsvermögen verhalf zum entscheidenden Fehler seines Gegenübers. Der Schürferboss war in diesem Moment sicher froh über die Unterstützung. Einerseits deklarierte sich dies durchaus als Gewinn, er hätte sich wahrscheinlich schneller aufgeregt. Andererseits stellte dies potentiel gefährliche Momente in Aussicht. Ob der Nordmann bei diesem offenenen Ausstausch rechzeitig reagieren konnte war fraglich. War es bereits insofern zuspät, dass diese ernüchternden Gedanken schon von seinem Gehirn isoliert wurden?
    "Gefährlich war nur eine Warnung, wiederum geht die Gefahr nicht von der Tätowierung selber aus.
    Ob das eine Drohung ist?
    Nunja, das hängt von deiner Betrachtungsweise ab.
    Und das letzte würde ich dir schlichtweg nicht anraten", beendete Colodis seine kleine, provokative Erläuterung.

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    Ehrengarde Avatar von Hombre
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    Hombre ist offline
    „Ich geh’ mit,“ brummte der massige Nordmann und warf ein paar weitere Münzen in die Runde, die anderen Männer verfolgten den Flug der Goldstücke mit begierigen Augen. Inzwischen hatte sich ein recht ansehnlicher Berg aus Gold, Silber und Kupfer in der Mitte des Rundtisches gebildet. Nachdem er nun auch er den Einsatz hinzugegeben hatte fuhr sich Fravek mit der fleischigen Hand über das kahle Haupt. Schweißperlen rannen ihm über das Gesicht. Was für Karten er wohl hatte, fragte sich der Drachenjäger und beobachtete neugierig den fetten Orktöter. „Is’ was?“ knurrte dieser, wobei sich die Essensreste in seinem Walrossbart hin und her bewegten, ein wahrlich kolossales Zusammenspiel von Haaren, Fleischresten und Brotkrümeln. „Nichts, es ist nichts,“ antwortete er grinsend und warf zwei Goldmünzen auf den Haufen. „Bin dabei.“ Auch Hombre begann langsam zu schwitzen, die Feuer brannten heute heiß in der Taverne und endlich füllte wieder ein behaglicher Essensduft die warme Luft in der Kaschemme. Plötzlich wurde er eines Geräusches neben sich gewahr, etwas brummendes, murmelndes. Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte er den Kopf in Richtung Bodd, dem Mann neben ihm. Der dunkelhaarige Schürfer hatte wohl verlernt zu sprechen, sein Kopf schien ebenfalls gleich auf seine Brust zu sinken. Wenigstens hier hatte die Strategie des Drachenjägers Erfolg gehabt, nämlich jene uralte, von Generation zu Generation weitergebene Taktik, seinen Kontrahenten so lange Alkohol auszugeben bis sie vom Stuhl kippten. Noch war es nicht so weit, aber bald. „Hier, trink was, das weckt die Lebensgeister in dir.“ Mit diesen Worten schob er ihm noch einen Becher Met hin, den dieser in einem Zug hinunterkippte. Sein Blick wurde schon glasig und er rülpste, wobei man das Gefühl hatte, er würde sich gleich über den gesamten Tisch übergeben. Dennoch schaffte er es noch, zwei Goldmünzen von seinem Haufen auf den Großen zu befördern. Schließlich kamen sie wieder zu dem vierten Mann im Spiel: Corran. Dieser gewiefte Jäger erschwerte das Spiel ungemein, denn im Gegensatz zum fetten Fravek und dem besoffenen Bodd war dieser aufmerksam und verfolgte jeden Spielzug des Drachenjägers. Erst ließ er sich einen Moment, um die Situation in ihrer Gesamtheit zu erfassen, dann warf er erst zwei Goldmünzen auf den Haufen, dann drei Silberlinge. „Ich erhöhe,“ setzte er dem Offensichtlichen noch hinzu. Wieder begann Fravek, sich am Bart zu kratzen. Er bluffte. Es konnte nichts anderes bedeuten, dachte sich der Drachenjäger. Es musste einfach so sein! Wahrscheinlich hatte er hundsmiserable Karten, traute sich jedoch nicht, auszusteigen. Besser für den Drachenjäger, denn so konnte er als reicher Mann in seine Hütte heimkehren. Um das zu erreichen, musste er nur noch Corran irgendwie ausschalten. Verdeckt legte er die Karten auf den Tisch und zündete sich einen Tabakstängel an. Zur miefigen Tavernenluft kam nun auch noch miefiger Rauch, perfekt, so liebte er es. Den Stängel locker im Mundwinkel nahm er die Karten wieder auf, den Blick auf Fravek gerichtet. „Und, wird das heut noch was?“
    „Hetz mich nicht,“ knurrte dieser und kratzte sich am Kopf. Er hatte keinen blassen Schimmer was er tat, dennoch warf er unentschlossen drei Silberlinge in den Topf. Ohne lange zu Zögern ging Hombre mit. Bodd war inzwischen eingeschlafen, den Kopf an die Wand gelehnt, der Mund weit genug offen um eine Faust darin verschwinden zu lassen. Naja, sternhagelvoll eben, wie man so schön sagte. Ohne lange nachzufragen nahm sich der Drachenjäger die Freiheit, für den Schürfer den Einsatz zu machen. Corran war wieder dran. „Also Männer, ich will sehen.“
    „Jetzt schon?“
    „Ja, jetzt...“
    Der Jäger deckte seine erste Karte auf, darauf war ein König abgebildet. Dann die zweite, ein weiterer König. Er ließ sich einen höchstdramatischen Moment Zeit, dann kam die dritte, ebenfalls ein König. Drei Könige, nicht schlecht, das hatte nicht einmal die Garde zu bieten. Schließlich legte er noch eine Karte mit einer hübsch gezeichneten Vier hinzu. Das waren drei gleiche Karten, normalerweise nicht schlecht.
    „Nun du,“ sprach Corran und nickte Fravek zu.
    Als erstes deckte dieser eine Drei auf, dann eine Dame, noch eine Dame und eine Ziege.
    „Eine Ziege?“ fragte Corran. Verwirrt blickte Hombre die unbekannte Karte an. Was hatte eine Ziegenkarte hier verloren?
    „Woher werde ich die wohl haben, die war im Deck!“
    „Das kann nicht sein, in dem Deck gibt es keine Ziegen. Überhaupt, in gar keinem Kartendeck gibt es Ziegen!“
    „Lassen wir es halt als Dame gelten, kommt seiner Frau doch ziemlich nahe,“ gluckste der Drachenjäger und auch Corran musste lachen. Fravek hingegen lief hochrot an und schien gleich mit der Axt auf ihn loszugehen. „Eine Ziege,“ murmelte der grinsende Drachenjäger und schüttelte den Kopf. Gut, dass keiner der anderen beim Austeilen der Karten bemerkt hatte, wie gerade er die Karte in das Deck des Orktöters geschmuggelt hatte. Nun war er an der Reihe. Als erstes legte er eine schnörkelige Acht, darauf folgte die Neun, hinzu kam die Zehn und schließlich das Bild eines Junkers. „Eine Straße,“ kommentierte er das ganze nicht ganz unzufrieden und machte sich daran, den kleinen Berg aus Edelmetall in seine Richtung zu befördern. „Moment mal,“ brummte Corran und packte seinen Arm. Mit der anderen Hand zog er den Ärmel hoch, doch da war nichts. „Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich betrüge, oder etwa doch?“ Er tat als wäre er entsetzt, doch das Grinsen ließ sich nicht vermeiden. „Nehmt’s mir nicht übel, Jungs, vielleicht habt ihr ja das nächste Mal Glück!“ Zufrieden schob er die Münzen in eine Sack, stand auf und verabschiedete sich von den Männern, von denen Corran ziemlich sauer aussah und Fravek noch immer über seiner Ziegenkarte grübelte. Bodd war schon lange im Reich der Träume.

    Doch er kehrte ihnen den Rücken zu, bahnte sich seinen Weg aus der Taverne. Dabei fielen ihm zwei Frauen ins Auge, von denen ihm eine ziemlich bekannt vor kam, doch das konnte sie nicht sein. Er hatte sie hübscher in Erinnerung, nicht mit verfilzten Haaren und so dreckig. Nein, das konnte sie nicht sein. Schließlich trat er in die kühle Nachtluft hinaus, tat ein, zwei wohltuende Atemzüge und zog dann drei Karten aus seinem Stiefel und warf sie in den Schnee. So bald würde er sie nicht mehr brauchen. Mit einem zufriedenen Grinsen machte er sich auf den Weg zu seiner Hütte ...

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Der Wegelagerer wurde aus seinem Gegenüber irgendwie nicht schlau. Gerade noch erschien es ihm, als ob der Tischler zuerst die Kontrolle verlieren würde, doch jetzt lehnte er sich allen ernstes gelassen zurück um seine Dominanz und Stärke zu demonstrieren, eine eindeutig provokante Haltung in einer solchen Situation. Und auch die Worte, die der Nordmann sprach, galten eben diesem Zweck, zumindest flüsterte ihm dies sein ansteigender Blutrausch zu.

    "Selbst wenn du es vielleicht verstehen könntest..." "Gefährlich war nur eine Warnung..." "...das letzte würde ich dir schlichtweg nicht anraten." hallte es im Kopf des fremden Varanters wieder. Hielt Colodis ihn für blöd? War er von seiner eigenen Stärke so überzeugt? Vermutlich würde auch er zu den Leuten gehören, die ob ihrer Situation als bekannter und anerkannter Mann alle die ihnen begegneten grundsätzlich niedriger einschätzten.

    "...das letzte würde ich dir schlichtweg nicht anraten." donnerte es in Xorags Schädel.

    Ja, das musste es sein. Der Tischler verhielt sich bewusst hochnäsig, einerseits, weil er es war, andererseits weil er seinen Gegner - inzwischen dachte der Wegelagerer von seinem gegenüber so - einschüchtern und verunsichern wollte.

    "Gefährlich war nur eine Warnung..." dröhnte es.

    Doch scheinbar hatte der Mann vergessen seine Umgebung mit einzubeziehen, was der Varanter als Wegelagerer gewohnt war. Es würde ihm ein leichtes sein, seinen gegenüber zu überraschen: Den Tisch umwerfen, dabei die Sperrspitze fassen - warum nur, hatte er sie so weit weggelegt - und den Nordmann damit attackieren. Es würde so einfach sein, der Tischler war auf solch einen Angriff gar nicht vorbereitet. Vermutlich würde er nicht einmal vermuten, dass der Fremde mit solch schmutzigen Tricks spielen würde. Aber noch nicht, wenn er jetzt Angriff würde er den Vorteil nicht vollkommen ausnutzen können, erst würde er den Nordmann etwas aus der Reserve locken müssen, dass er noch unvorsichtiger wird. Langsam beruhigte er sich ein wenig, obwohl etwas in ihm lauthals noch einem Kampf schrie, danach Blut zu vergießen, das Adrenalin in seine Adern zu pumpen. Unwillkürlich spannten sich wieder die Muskeln des Varanters. Lange würde er das so nicht mehr aushalten können.

    Bewusst langsam grinste der Wegelagerer, kalt, beinahe bösartig. Sein Gegenüber musste es einfach merken.
    "Also willst du mir wirklich drohen? "Gefährlich war nur eine Warnung..." " äffte er den Schreiner nach. "Du solltest deine Feinde nicht so leicht unterschätzen, Nordmann. " Xorag musste vorsichtig sein, seine Idee nicht Preis zu geben, gerade so verschluckte er noch einen Satz der sein böses Spiel hätte verraten können.
    "Du glaubst also ich würde es nicht verstehen. Bist du verhext? Von so einer Schwarzmagierin aus Varant verflucht, auf alle Ewigkeit herumzuirren und niemals Frieden zu finden?" Damit versuchte er bewusst den Tischler zu provozieren, indem er die -scheinbar wichtigen - Tätowierungen in den Dreck zog. Gebannt und voller Streitlust beobachtete er, wie der Schürferboss reagieren würde.

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    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Weitere Provokationen des Varanters folgten. Ob sich die Pläne nun lichteten, die Absichten klarer wurden. Nach reichlicher Überlegung kam er zu dem Schluss, dass dieser wahrscheinlich wirklich Streit suchte. Wozu auch immer, das Begriff Colodis dennoch nicht. Derweilen spulte er den Verlauf des Gesprächs nocheinmal ab. Auf eine ungeschickte Formulierung und kleine Überschreitung der Gesprächsgrenze folgte ein Vorsichtiger Hinweis seinerseits dieses Thema ruhen zu lassen. Xorag hatte weitergemacht und es als eine Provokation hingenommen. Und auf der Suche nach weiteren Reaktionen und Streitgründen nochmehr ernüchternde aber leicht aggressivere Antworten geerntet.
    Die berechnende Art seines Gegenübers eine Schlägerei oder dergleichen herauszufordern war beinahe durchsichtig klar.

    "Du glaubst also ich würde es nicht verstehen. Bist du verhext? Von so einer Schwarzmagierin aus Varant verflucht, auf alle Ewigkeit herumzuirren und niemals Frieden zu finden?"

    Die letzten Worte würden eine entscheidende Wendung in dieser Situation hervorrufen...
    Ein schallendes Gelächter donnerte zum anderen Tischende. Der tumultartige Lärm schluckte das Lachen geradewegs. Kaum einer musterte sie, ganz anders als beim Beginn eines Kampfes.
    Das war wohl der entscheidende Unterschied. Jetzt konnte sich der Schürferboss nicht mehr halten, der Stuhl ächzte bedrohlich unter den schüttelnden Bewegungen des massigen Tischlers. Er konnte nicht anders, sein Bauch bebte und Tränen schossen ihm in die Augen. Verschwommen konnte er einen verdutzen Gesprächspartner vernehmen, sicherlich hätte er diesen Moment genutzt um loszulegen wäre er nicht völlig überrascht worden.
    Einie Augenblicke später hatte er sich soweit gefasst, dass er sich wieder beherrschen konnte. "Darf ich mal zusammenfassen?", fragte der Nordmann. Ein erneuter Lachanfall bahnte sich bereits in seiner Kehle an. "Ich bin einfach neugierig und schwanke in meiner Einschätzung. Hast du jetzt versucht mich zu provozieren oder glaubst du das allen Ernstes?"
    Was bisher noch offen im Raum stand war nun ausgesprochen.
    Bevor der Fremde irgendwie reagieren konnte setzte Colodis nach:
    "Egal was es auch sein mag, aber du hast mir grade bewiesen das du es nicht nur nicht verstehst, sondern leider absolut keine Ahnung hast."
    Wie das Letzte auf seinen Gesprächspartner wirkte konnte er nicht einordnen. Denn er hatte keine Ahnung ob das Gelächter die Situation entschärft hatte, oder Gegenteiliges. Da der Ahnenkrieger letzteres ahnte, war er wieder konzentriert und gespannt auf die Reaktion.

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