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Bakaresh #12
Solltest du es tatsächlich wagen und die Wüste jenseits von Ben Sala bereisen, so wirst du früher oder später auf eine weitere Siedlung stoßen. Ihr Name: Bakaresh. Ganz im Osten von Varant gelegen, ist sie gleichzeitig Hauptsitz der Assassinen der Wüste und Standort des heiligen Beliartempels, der sich alles überragend inmitten der Stadt erhebt. Betreten werden kann Bakaresh, außer über den Seeweg, nur über einen Pfad, der durch das angrenzende Gebirge hindurch direkt in das örtliche Händlerviertel führt. Dort wirst du an den zahlreichen Ständen alles bekommen, was dein suchendes Herz begehrt, Sohn des schweren Geldbeutels. Wasser, Artefakte, Waffen und Rüstungen sind nur ein Bruchteil des Angebots, welches dir die wohlhabenden Händler machen werden. Sobald du dich mit dem nötigsten eingedeckt hast und weiter durch die großzügig angelegte Stadt streifst, wird dir die herrschaftliche Arena von Bakaresh auffallen, in der sich die besten Gladiatoren der Wüste miteinander messen. Unweit der Arena befindet sich der in den Berg gefasste Eingang zum Beliartempel, dem größten und prunkvollsten ganz Myrthanas.
Umgeben ist die Stadt von weitläufigen Ruinenfeldern, die für den achtlosen Wanderer tödliche Gefahren bergen können. Du solltest nicht dorthin gehen, wenn dir nicht klar ist, dass dies dein trostloses und vor allem trockenes Grab sein könnte. Außerdem musst du dich vor den räuberischen Nomadenstämmen in Acht nehmen, die in den Höhlen rund um Bakaresh lauern und nicht minder gefährlich sind als die Sandcrawler oder Schakalrudel.
Nun, Sohn der großen Reise, dies ist Bakaresh. Verhalte dich respektvoll an dieser heiligen Städte und man wird dir freundlich gesonnen sein. (Solltest du diesen Ratschlag nicht beherzigen, wird deine Seele schneller in Beliars Reich eingehen als der Wüstenwind ein Sandkorn in die Wüstenzelte weht.)
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Wie lange lag der Hohepriester nun hier im Dreck vor diesem heruntergekommenen Etablissement?
Er hatte keine Ahnung. Doch davon abgesehen, dass er keine Ahnung hatte, spürte er den Sand zwischen seinen Zähnen, fühlte den harten Boden, der seinen Körper gebremst und ihm als Schlafstätte gedient hatte und Sinistro schüttelte sich und spuckte zunächst das eine oder andere Sandkorn auf den staubigen Boden.
Vorsichtig presste er seine Hände in den Wüstensand, stemmte sich ein wenig nach oben, kam auf die Knie und verharrte dort, tief schnaufend und heftig Luft holend. Die Luft hier… sie roch nach Meer, roch nach Leben, roch nach Erbrochenem und auch ein wenig nach Wein und fester Nahrung.
Der Grünäugige blickte an sich herab. Im Dunkeln des Sternenlichts und durch die kleine Sichel, die der Mond über ihm darstellte, erkannte er nicht viel, doch die leuchtende Fackel am Eingang der Goldmünze zeigte ihm, dass er gestern oder vorgestern oder wann auch immer seine Robe besudelt hatte. Oder war es ein Betrunkener, der sich über ihn erbrochen hatte?
Sinistro hatte es auf die Beine geschafft, torkelte und wackelte vorwärts, ergriff den Knauf der Eingangstüre und blieb stehen. Er blickte sich um, schaute nach rechts, dann wand er seinen Blick nach links… sollte er wirklich diesen Schuppen betreten?
Geändert von Sinistro (17.02.2010 um 21:26 Uhr)
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Verdammte Tat... verdammtes Weibsstück. Ist es das wirklich wert?... Ist es richtig?
yinnesell fuhr sich durch das ungeordnete Haar und vergrub sich mit ihren Händen dort. Sie krallten sich dort regelrecht fest und entwickelten ein Eigenleben, daß die Frau einen ziehenden Schmerz empfand. Doch er war nicht nur dort am Ansatz ihrer Haare, sondern auch in der Kehle, die irgendwie zuzuschwellen schien und sie spürte wie der Druck sich in ihrem Brustkorb breit machte und ihr das Atmen erschwerte. Die Augen begannen zu brennen und sich rötlich zu färben.
Und der Drang stieg, sich nicht nur aus der Schusslinie des Magus zu bringen, sondern auch – und vor allen Dingen – der Freundin zu folgen.
Auf einmal – schlagartig – waren die Zweifel groß und ebenso die Angst davor, gerade eben einen lieben Menschen verloren zu haben und für den Moment keimte Hoffung auf, doch noch einen anderen Weg zu finden, der sie gemeinsam glücklich sein ließ.
Anders und mit Abstrichen, aber dennoch ein gemeinsames Glück, dem yinne nun hinterher rannte.
„Mädchen...“.
„Hoppla...“.
„Was denn so eilig?“.
„Hier bin ich“.
„yinne?...“.
Keine der Worte die an die Ohren der Tänzerin drangen, konnten diese aufhalten und nicht einmal ein Gilbert, dem der Gedultsfaden reißen könnte, wäre dazu im Stande yinne daran zu hindern, nun einfach ohne ein Wort der Erklärunung das Bordell zu verlassen, denn die Frau hatte das schmerzliche Gefühl, bereits wertvolle Sekunden verstreichen lassen zu lassen.
Gehetzt schob sie sich an dem eintreten wollenden Mann vorbei, um mit den Augen unruhig nach der Frau zu schauen, die sie vertrieb, doch die Dunkelheit schien die Freundin verschluckt zu haben, das yinnesell sich draußen orientierungslos im Kreise drehte. Ihre Beine waren es nun, die ein Eigenleben entwickelten und yinnesell ebenfalls in die Finsternis führten und dort galt es zu verharren, bis die Freundin gefunden war oder die Gedanken sich ordneten.
Immer noch blieb die Frage zurück, ob es es wert war, eine liebende Freundschaft so zu strapazieren, wenn am Ende nicht einmal die Chance auf einen guten Ausgang bestand.
Die Frage nach der Möglichkeit, einfach weniger zu erwarten und mit wenig zu leben...
... und darin aber irgendwann ganz viel zu finden.
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Als Xerxo gestern aus der Taverne gegangen war hatte er ein wenig Angst vor dem Mann mit dem schönen Schwert. Deswegen überlegte er vielleicht doch einen anderen Lehrer für den Umgang mit dem Schwert zu lernen. Aber Xerxo dachte das er jetzt einen Lehrer gefunden hatte und den dann auch behalten sollte.
Xerxo war spät dran und deswegen rannte er zum Lokal wo er sich aufhielt. Er schaffte es noch gerade so zu dem Lehrer.
“Guten Morgen, Herr …” sagte Xerxo und ihm fiel auf das er noch gar nicht weiß wie er heißt. “Guten Morgen, mein unerfahrener Schüler. Ach und übrigens mein Name ist Tarnum.” erklärte der Lehrer der gerade seinen Schüler seinem Namen gesagt hat. “Entschuldigung, Meister Tarnum. Wann können wir mit dem Training beginnen?” fragte Xerxo und ging zu den Tresen und bestellte, für sich und Tarnum, etwas zu trinken.
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„Was hast du da angestellt?“, fragte Ceron sich leise, nachdem auch die zweite Frau aus dem Zimmer gestürmt war. Durch die Kombination der beiden Frauen, hatte etwas in dem Raum eine kritische Masse erreicht, welche zu einer heftigen Explosion geführt hatte. Was der Heiler vielleicht in stundenlangen Gesprächen nur ansatzweise hätte aufdecken konnte, wurde in einigen weniger Sätzen freigesprengt. Erfreut einerseits, andererseits jedoch besorgt griff er erneut nach dem Stuhlbein, welches ihm als Gehhilfe diente und humpelte aus dem Zimmer. Auf die Ballustrade gestützt sah er gerade noch wie yinnesell beim Hinausrennen einen verdammt bekannt aussehenden Mann anrempelte. „Sinistro“, murmelte Ceron leise während sein Blick über den alten Freund wanderte. Er hatte definitiv auch schon bessere Zeiten gesehen. Ob er noch immer nicht ins Kastell zurückgekehrt war?
‚Die Frauen werden das schon entgräten‘, dachte er sich und war ganz froh darüber, einen Grund gefunden zu haben, sich nicht auch noch in das emotional geladene Gespräch zwischen den beiden reinstürzen zu müssen. Er würde ihnen etwas Zeit geben und wenn sie dann wieder herkamen, würde er sich zu Wort melden. „Sinistro!“, rief er, dieses Mal lauter.
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Zum ersten Mal herrschte wirklich Rummel im Bordell. Im Schankraum herrschte derart viel Hektik, dass Gilbert sogar die herauseilenden Frauen nur am Rande bemerkte. Er beglückwünschte einige Herren zur Wahl der Hure, wobei er jedem einzelnen versicherte, die absolut beste Wahl getroffen zu haben. Gerade wollte er dem Mann am letzten Tisch raten, sich eines der Mädchen zu schnappen, ehe sie alle vergriffen waren, als er erkannte, dass es sich dabei gar nicht um einen Mann handelte. „Vicious“, stellte er ernüchtert fest. „Was führt dich hierher? Hast du einen Wandel deiner Interessen erfahren? Noch führen wir keine Männer, doch wenn du einen solchen Wunsch äussern solltest…“
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»Kein Bedarf.«, winkte die Kopfgeldjägerin gleich ab und setzte sich gerade hin. »Du schuldest mir einen Gefallen. Etwa fünftausend Goldstücke ist er wert.«
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„Haha“, spottete Gilbert. „Ich wusste gar nicht, dass deine Liebesdienste so hoch im Kurs sind. Ach ne, das ist ja erst die Anzahlung, nicht wahr? Was soll’s sein?“ Hatte DraconiZ seinen Lakai geschickt, um ihn für den kleinen Diebstahl in der Kasbah büssen zu lassen? ‚DraconiZ täte besser daran, sich nicht mit mir anzulegen.‘ Er hatte ja miterlebt, was dem letzten zugestossen war, der ihm auf den Schlips getreten war.
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Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren gehabt, beinahe wäre er wieder auf den Boden gestürzt, beinahe hätte er auch die Stimme Cerons nicht erkannt, beinahe wieder den Sturz in die Dunkelheit erleben müssen. Doch der bekannte Hohepriester, sein ehemaliger Heillehrmeister war wie ein Anker, der den Grünäugigen in dieser Welt hielt.
„C…Ceron“, stammelte Sinistro, als er ein wenig weiter vorwärts schwankte, sich auf einer Stuhllehne abstützte und den bekannten Magier betrachtete.
„Hat Beliar… die Welt… verändert? Sind wir… tot? Oder ist es nur ein inneres Sterben, mein inneres Sterben?“ stammelte der Schwarzmagier, sich an den Stuhl haltend, um das Gleichgewicht nicht sofort wieder zu verlieren.
Sinistro blickte sich um und erkannte, dass Ceron und er nicht alleine waren, ein paar Männer, mehr Frauen, die spärlich bekleidet um die anwesenden Gäste scharwenzelten, sich ihnen anbiederten…
Was hatte Ceron nur in solch einer Absteige verloren? Und wollte er es seinem ehemaligen Schüler mitteilen?
„Was suchst du hier? Und wo bin ich hier?“
Fragen über Fragen, doch die letzten Beiden hatte der Heruntergekommene nur in seinem Kopf geformt und nicht laut gestellt.
„Hast du Hurley gesehen? Ich muss… ihn… muss ihn sehen!“
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„Eine seltsame Frage, doch ich will sie dir beantworten, wirrer Freund. Ich unterrichte wieder und begleite eine vielversprechende Schülerin auf ihrem Rundgang durch das örtliche Bordell. Dieser Teil meiner eigenen Ausbildung wurde stets etwas vernachlässigt. Nun kann ich es zusammen mit ihr nachholen. Du befindest dich also inmitten von Huren, Freiern und Heilern. Ein frohes Erwachen? Hurley habe ich vor einigen Tagen im Kastell angetroffen. Naja, eigentlich eher ausserhalb des Kastells.“ Cerons Erinnerungen an den Hurley mit den eingefallenen Backen waren noch sehr lebendig. „Er hat wohl vor dem Kastell kampiert und dabei seine grösste Liebe verlassen. Für seine Umstände schien er geradezu ausgemergelt. Nun geht es ihm jedoch wieder gut. Weshalb fragst du? Weshalb sorgst du dich um ihn, wo du dich doch in erster Linie um dich selbst sorgen solltest? Deine Liebe für andere in Ehren, aber du siehst scheusslich aus, Sinistro!“
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»Nichts weiter als ein paar Informationen. Einige Namen, um genau zu sein.«, entgegnete Vicious trocken. »Ich bin auf der Suche nach drei Männern. Während Zubens Assassinen hier noch das Kommando hatten, halfen die drei ihnen. Sie gaben ihnen Zugang zur Waffenkammer. Und der... warte, ja, Kriegerakademie, so hieß es. Jedenfalls dachte ich mir, dass du bestimmt einiges in der Zeit mitbekommen hast. Und sag mir nicht, dass du nichts darüber weißt. Das nehm ich dir nicht ab. Wer sind die Kerle und wo finde ich sie?«
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„Ich…“, wie heruntergekommen war der Grünäugige eigentlich? Er blickte an sich herunter, sah seine Robe, verschlissen, Risse darin, sah die getrockneten Überreste, die er selber aus seinem Magen ergossen hatte, wenn er sich recht entsann.
„Ich…“, begann er seine Rede erneut, nur um wieder zu stoppen und den Kopf zu schütteln.
„Hurley… braucht mich. Braucht meine Führung, meine Hilfe. Dazu bin ich erkoren. So, wie du die Heilkunst weitergibst, hat Beliar mir die Aufgabe zukommen lassen, seine Magie zu erklären und sie weiterzugeben. Und Hurley soll sie lernen, sollte das schon zu lange, als dass ich warten könnte.“
Der Lehrmeister nahm auf dem Stuhl, an dem er sich soeben noch festgehalten hatte, Platz, seine Ellenbogen stützten sich auf der Tischplatte ab und sein Kopf wurde von seinen Händen gehalten.
„Ein Bordell also… ich denke, hier werde ich Hurley nicht finden, hier werde ich… was werde ich hier? Dir beistehen? Nein, ich denke nicht, ich wäre keine Hilfe, nicht einmal… nicht einmal selber groß in der Lage, die Dinge zu lernen, die du selber noch erlernen willst. Aber wer ist deine Schülerin? Lange ist es her, dass ich eine Schwarzmagierin getroffen habe, sie scheinen… ja, sie scheinen eine aussterbende… nein, eine grausame Spezies zu sein.“
Sinistros Nackenhaare stellten sich auf und er schauerte, als er an die beiden Gespielinnen Zubens dachte, an die Schwarzmagierinnen, die ohne Skrupel töteten und die Menschen quälten, alles im Namen Zubens, und damit im Namen Beliars. Nein, es war nicht Beliars Wille, es konnte nicht Beliars Wille sein, schließlich war er am Leben und die beiden Schwestern waren, soweit er wes beurteilen konnte, mausetot.
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„Drei? Ich weiss von vieren, doch einer davon zählt wohl nicht. Ich fürchte einer eben jener hat sich dagegen entschieden, dich, meine Teuerste, mausetot zu machen und hat dich stattdessen bewusstlos auf den Leichenhaufen geworfen. Mit meiner Hilfe wusste Zuben, wie die Kasbah am leichtesten zu nehmen war. Wie… der Schaden auch auf Bakaresher Seite dabei minimiert wurde. Einen weiteren Überläufer habe ich bereits beim Sturm auf die Kasbah getötet. Er war sehr überrascht, mich wieder zu sehen. Ein weiterer dürfte sich bereits wieder in Mora Sul befinden, wo er Gonzales Palast bewacht und der letzte… Nun, soll ich ehrlich sein?“ Er wusste wohin Tombo geflohen war. Es lohnte kaum, ihm nachzujagen, hatte er doch bereits bei der ersten Gelegenheit seine Sachen gepackt. „Er hat ein Schiff mit dem Ziel der fernen Lande Gorthars bestiegen. Eher wird er in Beliars Reich eingehen, als dass er nach Varant zurückkehrt. Betrachte ihn als abgehakt.“
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Vicious legte ihren Kopf schief. So einfach sollte es sein? Anfangs hatte sie ja gehofft, dass zumindest einmal alles nach Plan verlief. War das jetzt der Fall? Eigentlich nicht, denn sie hatte keinen der drei erledigen können. Auch wenn es sich so anhörte, als hätte es sich von allein erledigt.
»Und die Namen? Ob ich hinter den letzten beiden hinterher jage, werde ich mir selbst überlegen. Aber zumindest die Namen will ich wissen.«
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„Als ob es ein Problem wäre, die Palastwache in Mora Sul zu ermittelt, welche einst in den Diensten des Emirs gestanden hatte. Carlo ist sein Name. Und Tombo heisst jener, der gen Gorthar getürmt ist. Mein Name ist Candaal, nur zum Protokoll.“
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»War doch nicht so schwer. Ob ich deinen Namen auch verrate, überlege ich mir später. Immerhin scheinst du ja manchmal ganz brauchbare Informationen auf Lager zu haben. So jemanden kann man immer mal wieder gut gebrauchen. Na ja, ich verschwinde jetzt. Viel Spaß noch, wobei auch immer.«, sagte die Kopfgeldjägerin und stand vom Tisch auf. Mit einem verschmitzten Lächeln sah sie noch mal zu Candaal hinüber und verließ schließlich das Bordell. Mora Sul und Gotha. Oder Gorthar? Mit r? Vermutlich letzteres, auch wenn Vicious es nicht wirklich kannte. DraconiZ wüsste vielleicht mehr darüber und ihn würde es bestimmt auch interessieren.
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Aniron schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein, was yinnesell auf der einen Seite besorgte, sie aber auch erzürnte, denn die Tänzerin hatte besseres zu tun, als sich hier draußen den Wolf zu laufen oder sich die Beine in den Arsch zu stehen.
Ein paar Mal, so nahm sie sich vor, würde sie ihren Blick noch schweifen lassen und die Stimme das eine oder andere Mal erheben, doch dann würde sie zurück kehren in das Bordell und Ceron von ihrem Verschwinden berichten. Vielleicht würden sie dann sogar Menschen ausschicken, um die Freundin zu suchen, oder sich gar selbst auf den Weg machen, um sie zu finden, wobei das in Cerons Fall möglicherweise etwas schwierig war. Der Gute war nicht gerade gut zu fuß...
Nun übertreib mal nicht. Sie wird schon wieder auftauchen. Es wird schon nichts passiert sein, versuchte yinne den sorgenvollen Gedanken beiseite zu schieben und gleichzeitig schürte sie damit wieder ihre Wut.
Mann!... Komm Du mir nur zwischen die Finger!.
Wieso musste Aniron auch auftauchen und ihr deutlich machen, das es nie aufhören würde?
Womöglich hatte die Freundin sich auch verzogen, um yinnesells Wunsch nicht nachkommen zu müssen. Allerdings bezweifelte die Dunkelhäutige aber auch stark, daß eine Wehmutter über solche Fähigkeiten verfügte. Ceron aber vielleicht schon... und bei dem war nun yinnesell in Gedanken, wärend sie sich dazu entschloss, den Rückweg in das Bordell anzutreten.
Von verschiedenen Gerüchen geschwängerte Luft schlug der Tänzerin entgegen, als Diese den Schankraum betrat, aber es schlug ihr auch noch etwas anderes entgegen... die Frage der Dirne vor ihr, wo sie denn gewesen sei... und der Anblick des Gefäßes, welches yinne der Anderen aus der Hand nahm. Es war Bubbelwasser in ihm und genau das, was die Tänzerin nun brauchte.
Mut machen, um sich den Männern zu stellen – insbesondere Ceron, der ihrem Wunsch nach Gedankentilgung nachkommen sollte. Der Entschluss stand fest. Jetzt ja!
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"Das Meister kannste dir sparen. Ich bin ja nicht dein Herr..., wir sind ab heute sone Art Partner. Wir vertrauen aufeinander und zählen auf uns. Nur dass du alles tun musst, was ich dir sage. Sehe mich als Freund, als Freund dessen Befehle du befolgst, weil du denkst, dass dies das Beste für dich sein würde. Verstanden?"
Xerxo nickte ungläubig und schien ein wenig verlegen.
"Wir werden heute erstmal die Grundlagen des Schwertkampfes lernen." Tarnum und sein Schüler setzten sich an einen freien Tisch. Kurz darauf holte der Schwertmeister ein mittelgroßes Holzbrett hervor und legte es provokant auf den Tisch.
"Das ist deine Trainingsoberfläche und Das hier", Tarnum zückte seinen Dolch,"ist dein Trainingswerkzeug. Ich würde gerne mal sehen, wie dein Name geschrieben wird..., Xerxo. Er ist mir ein wenig zu kompliziert und wenn ich ihn einmal gelesen habe, kann ich ihn mir leichter merken."
Sofort begann der Lehrling mit dem reinschnitzen der Buchstaben in das Stück Holz. Doch dies tat er nicht nach den Erwartungen Tarnum's. Nur kleine, leichte Striche formten den Namen des Schülers. Es war Erklärungsbedarf gefragt.
"So kann ich es nicht lesen. Ich möchte, dass du deinen Namen wahrhaft "rein" schnitzt. Es sollen große, ausgefüllte Buchstaben sein. Keine Striche...
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„Die Schwarzmagierinnen werden immer etwas verspielter, ja“, murmelte Ceron. „Deshalb bin ich bereits vor einiger Zeit auf Wassermagierinnen umgestiegen. Konstanter Wert, weisst du“, scherzte er, erkannte dann, dass der Scherz schlecht platziert war und fand in der wieder eintretenden Person seine Rettung. Er tippte Sinistro auf die Schulter und deutete auf die eintretende Hure, welche sich gerade einen guten Schluck aus einem schlanken Gefäss gönnte. „Das ist die Patientin. Die angehende Heilerin, Aniron, fehlt jedoch noch. Ich denke, ich werde mir die Patientin jetzt mal vornehmen. Geh ins Kastell, wenn du Hurley suchst. Dort hab ich ihn vor einiger Zeit in seinem Bett aufgepäppelt. Bestimmt hängt er irgendwo zwischen Bett und Refektorium.“ Mit einem Grinsen verabschiedete Ceron sich von Sinistro und winkte dann der Hure zu. „Können wir…“, rief er über die Köpfe und deutete nach oben. Die Hure nickte und ging voraus.
Seufzend wünschte Ceron sich für einen Moment, der Raum wäre nicht voll mit zahlenden Gästen und er könnte mit einem Dämonen hochschweben, ohne alle in Panik zu versetzen. Dann zuckte er mit den Schultern, richtete sich auf und begann den schweren Aufstieg bis zum Zimmer von yinnesell. Als er eintrat, zog er die Türe hinter sich zu. Er legte den Stock beiseite und liess einen in der Ecke stehenden Stuhl herbeischweben. „Interessant“, meinte er, als er die Hände auf die Armlehnen legte und dabei spürte, dass die Lehnen durchaus Ähnlichkeit mit seinen Operationstischen hatten. „Meine Operationstische haben auch so Vorrichtungen, wo man Leute fixieren kann. Wenn man sie nicht sedieren kann, müssen manchmal physische Banden hin.“ Lächelnd blickte er hoch zu yinnesell, welche wieder auf dem Bett platzgenommen hatte. Er rückte sich im Stuhl zurecht, faltete seine Hände ineinander und musterte für einen Moment ihre Gesichtsausdrücke. Nach einer Weile, löste er die Hände voneinander, lehnte sich etwas vor und sprach: „Es gibt Wunden, welche die Zeit nicht heilt.“ In einem ruhigen Ton fuhr er fort. „Es gibt auch Verletzungen, welche ich nicht heilen kann“, er deutete auf sein lahmes Bein. Wortlos rückte er auf dem Stuhl nach vorne, zog sein Beinkleid auf der Seite runter und zeigte yinnesell sein krankes Bein. Um den Muskelschwund zu bemerken, bedurfte es keiner besonderen anatomischen Kenntnisse. Unter Ächzen zog er das Kleid wieder hoch und richtete sich wieder im Stuhl auf. Er wollte gerade wieder zum Sprechen ansetzen, als es an der Türe klopfte und kurz darauf Aniron wieder eintrat. Er nickte ihr zu und wandte sich dann wieder an yinnesell: „Es gibt jedoch auch etwas dazwischen. Ich sage nicht, dass die Zeit deine Wunden von alleine heilen kann. Ich behaupte auch nicht, dass ich es tun könnte. Ich will jedoch die Vermutung anstellen, dass du dies erreichen kannst, wenn du daran arbeitest. Vielleicht kann ich dir dabei helfen, doch es wird mehr benötigen als ein schlichtes Handauflegen. Sieh…“, erklärte Ceron während er auf die Patientin zurutschte. Er öffnete seine Hand und bat sie, ihre in seine zu legen. Er zog eine Goldmünze aus seinem Beutel und hielt sie ihr vor die Nase. „Was denkst du, wenn ich dir diese Münze zeige?“
Sofort spürte er die starken Emotionen, welche diese Frau mit Gold verband. Um Gold war sie betrogen worden, Gold war ein Laster. Man spürte, dass Gold ihr zur Zeit keine grosse Freude bereitete. Flink liess er Wellen voller Glück und Zuversicht in seine Patientin übergehen. Sofort liess er ihre Hand los und blickte ihr in die Augen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. „Ein gutes Gefühl, ja?“, fragte er. Dann hielt er die andere Hand wieder hoch und zeigte ihr abermals die Münze. „Aber nicht für lange.“
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Amüsiert schaute Gilbert Vicious hinterher. Obwohl sie ihm sosehr misstrauten, dass sie ihm nichtmal seinen Namen glaubten, verliessen sie sich doch wieder auf seine Informationen. Ob Vicious ernsthaft dachte, dass er die Konsequenzen einer Lüge fürchtete? Er fürchtete nichts und niemanden, bis auf sich selbst. Mit dieser Einstellung trottete er zur Türe, wo er sogleich Zeuge eines kleinen Spektakels wurde. Der Kerl, welcher yinnesell abgewiesen und schliesslich in hohem Bogen aus dem Bordell geflogen war, kam, mit einem Dolch im Rücken wieder angekrochen. Vielleicht sollte noch klargestellt werden, dass der Dolch nicht in seinem Rücken steckte, sondern lediglich drohend rangedrückt wurde. Gilbert bedeutete dem Türsteher mit einem Handwink, dass er die Angelegenheit gleich selbst in die Hand nehmen würde. „Was bringt ihr mir hier? Einen Küchenburschen?“ – „Hat Gold auf scheinem Schimmer. Scholl gehen und allesch runterbrinnngen“, schnaubte der kleingewachsene Glatzkopf, welcher den ungebetenen Gast mit dem Dolch bedrohte. „Ich hab keinen Schimmer wovon ihr redet, kleiner Mann“, entgegnete Gilbert und brach kurz darauf in lautes Lachen über seinen eigenen Witz aus. Als er sich wieder gefangen hatte, fand er sich schon mit dem rostigen Dolch des Winzlings konfrontiert. „Ihr… scheint euer Opfer aus den Augen verloren zu haben“, murmelte Gilbert und deutete auf den jungen Mann, welcher sich bereits aus dem Staub machen wollte. „Faschen wir ihn gemeinscham“, schlug Gilbert vor und hechtete sogleich nach dem jungen Herrn.
„Gute Arbeit, meiiiin Herr. Jetscht auf schein Schimmer!“ – „Wohl eher nicht. Du vertreibst mir ja alle Kunden“ – „Wie kannscht du esch wagen mir schu schagen… Isch bin…“ Er zog abermals seinen Dolch. Der Spass war vorbei, ehe er richtig begonnen hatte. Ein Hieb in die Magengrube liess den Zwergen nach vorne kippen und der wohl platzierte Tritt auf seine Brust tat sein übriges. Gilbert rieb sich die Hände und packte dann den Flüchtigen am Kragen, um ihn auf die Beine zu ziehen. „Immer wenn du kommst, bringst du Ärger. Ich mag dich. Ohne dich könnt’s mir hier noch langweilig werden. Schonmal Datteln entsteint? Nein? Dann wirst du’s in dieser Nacht lernen.“ Er zog den jungen Mann mit sicherem Griff um die Goldmünze herum zum Hintereingang, wo er ihn dem Koch vorstellte, welcher seit einigen Tagen jeweils Abend für den Bordellbetrieb kochte. „Ein Dattelfreund“, meinte Gilbert und deutete auf den Rabauken.
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