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    Neuling Avatar von Abtrünnige Magier
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    Abtrünnige Magier ist offline

    [GM] Tosende Fluten

    ~Prolog~

    Ein Magier mit einer schon ergrauten und zerschlissenen Robe, die nur mehr den Hauch von Blau aufwies, stand auf einem entfernten Hügel im Sumpflager und betrachtete das hege Treiben, das dort von statten ging. Es fing an zu nieseln und er zog sich die Kapuze über.
    „Der Schläfer steht wohl zu ihnen…“, war eine zynische Stimme hinter ihm zu hören. Er nickte nur und meinte „Sie haben es wirklich irgendwie geschafft, das Wasser abfließen zu lassen.“
    „Verdammte Ungläubige!“, meinte eine andere tiefe Stimme wütend neben ihm. Erneut nickte er nur.
    „Ich sage wir müssen angreifen, jetzt wo sie noch verwundbar sind!“, sagte der Magier mit der roten Robe hitzig.
    „Zeit, Trakar. Die Stunde unseres Sieges wird nahen, doch nun heißt es, sich zurück zu ziehen und zu warten….“
    „Warten?!“, schrie Trakar erbost auf „…aber jetzt wo sich die Würmer im Schlamm wälzen ist die beste Zeit, sie zu zertreten!“ Durch die Kapuze durch konnte man das gerötet Gesicht und die Ader sehen, die sich auf der Stirn deutlich abzeichnete.
    „Widersprichst du mir, Trakar?“, fragte derjenige, der sich selbst zum Anführer ernannt hatte mit zusammen gebissenen Zähnen. Seine Stimme war ruhig, doch das hieß nichts, gar nichts…Jeder im Lager wusste, wie launisch und unberechenbar derjenige war, der sich mehr selbst, als von den anderen, zum Anführer erkoren hatte. Trakar knurrte nur. Die Spannung in der Luft war zu spüren. Der Fehlschlag des Angriffs auf das Sumpflager lastete auf der ganzen Gruppe der Magier, jeder war auf das äußerste angespannt und wartete schon auf den Zusammenbruch der Gemeinschaft.
    „….aber was machen wir jetzt?“, erwiderte der Magier, der sich zuvor zynisch über den Schläfer geäußert hatte.
    „Ich sagte, wir ziehen uns zurück und warten.“, meinte der Anführer gereizt.
    Stille. Nur das leichte Nieseln des Regens war zu vernehmen. Weiters starrte der Magier, der auf den Hügel stand, auf das Sumpflager. „Ähm…warten, aber auf was?“, traute sich der Magier hinter ihm nach zu haken, während er nachdenklich auf den Boden starrte und sein Kinn rieb.
    Schweigen antwortete nur. Erst nach geraumer Zeit erwiderte der Anführer „Wir warten auf den richtigen Augenblick…“ Wieder eine Antwort, die nicht wirklich etwas aussagte, doch dieses Mal wagte es keiner der beiden anderen Magier etwas zu erwidern. Wieder kehrte schweigen ein, bis der Anführer der Magier meinte „Wir müssen uns nun zurückziehen. Ich bin mir sicher, dass bald eine Gruppe dieser Frevler auftauchen wird, um uns zu suchen.“
    Trakar starrte ihn wütend an „Wir wollen uns doch nicht verkriechen vor diesen….“
    „NEIN!“ Diesmal war die Stimmung des Obermagiers deutlich herauszuhören „Wir werden Vorbereitungen kehren und wenn sie kommen, dann wirst du…nein, dann werden wir alle den ersten Schlag gegenüber diesen Ungläubigen ausführen. Danach wird unser Triumphzug gegen dieses gottlose Lager und Volk beginnen…aber nun müssen wir uns erst einmal zurückziehen. Schließlich sind wir nicht um sonst so weit gereist. Zurück zu den Höhlen!“ Es war kein Vorschlag, sondern ein Befehl und die anderen befolgten ihn. Keiner wusste, wer genau der Anführer war, wie er hieß, noch woher er kam, er war einfach aufgetaucht und hatte den Befehl über die Gruppe genommen. Jeder der sich gegen ihn gestellt hatte, wurde getötet. Selbst wenn er ein Tyrann war und ihn die abtrünnigen Adanos- und Innos-Magier stürzen könnten, so machten sie es nicht. Sie wussten um seine guten Taktiken und seine Führerqualitäten. Außerdem verfolgte er dieselben Ziele…dennoch, keiner wusste so recht. Einer nach dem anderen waren sie dem Wahn verfallen, die Ungläubigen ausrotten zu wollen….doch er war eine Stufe wahnsinniger und das wussten sie.
    Trotzdem, alle wollten nur eines: Die Ungläubigen töten, die den Schläfer als ihren Gott priesen. „…und wir werden in ihrem Blut baden!“, murmelte der Magier mit der blauen zerschlissenen Gruppe, während er starr auf den Boden blickte.

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    Baumkuschler Avatar von Pherox
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    Pherox ist offline

    Im Sumpflager

    Die Aufräumarbeiten waren fast abgeschlossen. Der große Haufen des Treibguts war auf dem Tempelvorplatz aufgetürmt worden und sollte am Ende ein Feuer zu Ehren des schläfers werden, als dank dafür dass das Lager diese verheerende flut überlebt hatte. Doch Pherox machte sich immer noch wegen einer Sache gedanken und deswegen war er auch gerade auf dem weg seinen führer Carras aufzusuchen. Ihm ging immer noch diese vision in seinem kopf herum und er wollte sie auch nciht einfach unbeachtet lassen. Carras war derjenige, der darüber urteilen könnte und wüsste, was zu tun wäre. Er fand den Templerführer auf dem Vorplatz der pyramide, er war gerade in ein gespräch mit einem anderen templer vertieft.
    "Carras, entschuldige die störung, aber ich müsste dringend mit dir sprechen, wenn du zeit hast."
    "Na klar, Pherox. Miro, entschuldige uns bitte."

    Der andere Templer nickte Carras und ihm kurz zu und verschwand dann.
    "Also, Templer, was kann ich für dich tun?"
    Pherox erzählte ihm von der vision, wie er über dem wasser schwebte, dann über die berge flog und letztendlich die lichtung mit der höhle entdeckte. Auch von der bösen Aura, die er dort verspürte berichtete er ihm und dass er sich sicher war, eine vision des schläfers erhalten zu haben, die einen hinweis auf die ursache der flut gab.
    "Und davon erzählst du mir erst jetzt?"
    antwortete der Hühne etwas verärgert.
    "Es tut mir leid, doch zunächst waren andere sachen wichtiger. wir mussten ja zuerst mal das wasser los werden, bevor wir weitere schritte hätten unternehmen können."
    "Ja, entschuldige, du hast recht. Hm, das klingt tatsächlich nach einer vision des schläfers. wir müssen ihr auf jeden fall nachgehen. doch zunächst soll das ganze lager davon erfahren und dann werden wir entscheiden wie wir vorgehen.
    Hey, du, komm her!"

    Er rief einen novizen herbei, der sich etwas eingeschüchtert zu den beiden Templern begab.
    "Nimm dir ein paar andere brüder und novizen und ruf das gesamte lager zusammen, alle sollen sich hier versammeln. Es gibt etwas wichtiges zu besprechen!"
    Der Novize stammelte ein "Ja, Meister" heraus und rannte schleunigst davon. Er griff sich die drei nächstbesten Brüder und gab den auftrag weiter. Sofort machten diese sich an die arbeit und brüllten den befehl durch das lager.
    Ein paar minuten später kamen auch schon die ersten neugierig auf den platz. Pherox und Carras hatten sich auf eine kleine erhöhung gestellt und warteten.

    Nach einer viertel stunde war so gut wie das gesamte lager versammelt. Einige Novizen verteilten Fackeln, da es bereits dämmerte. Von der Erhöhung aus bot sich Pherox ein atemberaubender Blick. Es sah aus wie ein fackelmeer, das friedlich und ruhig vor sich hin schlummerte. Carras schien das nicht zu beeindrucken und plötzlich erhob er seine gewaltige stimme, die alles ander übertönte und auch bis in die letzte reihe zu hören war.
    "Liebe brüder und schwestern! Novizen und Novizinnen! Baale, Templer und Templerinnen! Wir haben die flut besiegt, der schläfer hat uns, seine kinder, beschützt, dafür müssen wir ihm danken! Doch dieser junge Templer hier, Pherox ist sein name, hat ein göttliches geschenk von ihm erhalten, der Schläfer hat ihm eine vision geschenkt!"
    gemurmel trat auf, die menge wurde unruhig.
    "Ruhe!
    Lasst mich euch berichten, was der schläfer seinem Kind gezeigt hat...."

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    Ehrengarde Avatar von Khurad
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    Khurad ist offline
    Khurad hatte gerade versucht, denjenigen zur Hand zu gehen, die Hilfe benötigten und hatte sich währenddessen Gedanken darüber gemacht, wie er das nun mit seiner eigenen Hütte machen sollte, als plötzlich ein Novize herbeigelaufen kam und hastig von einem Treff am Tempelvorplatz gesprochen hatte. Danach war er wieder verschwunden, bevor er meinte, dass alle dringend kommen sollten. So hatte sich auch der Templer, nicht als einziger verwundert zu eben dem Platz aufgemacht.
    Obwohl im Sumpflager schon die Dunkelheit der Nacht herrschen sollte, so ging doch von der Mitte des Sumpflagers eine Lichtquelle aus, wahrscheinlich von genau der Stelle, wo sich alle Novizen, Brüder, Templer und Baalim versammelt hatten, so schätze er es zumindest. Die Nacht war nicht besonders kalt, aber auch nicht besonders warm. Khurad passte es so eigentlich genau, aber ihm war es auch recht egal, er konzentrierte sich weiterhin auf den Weg. Die Aufbauarbeiten im Sumpflager hatten schon begonnen und das war schon teilweise zu sehen, als er weiter zu dem Tempelvorplatz voranschritt. Arbeitsstätten standen menschenleer da und Bretter lagen momentan noch unbenutzt herum. Der Templer hoffte wirklich, dass die Reparaturarbeiten bald so richtig aufgenommen werden konnten und dann bald wieder das Lager aufgebaut werden würde.
    Khurad stutze, ob der Masse, die sich da am Vorplatz versammelt hatte. Lange Zeit war keine so große Menge am Platz gewesen, das glaubte er zumindest. Auf einem erhöhten Steinpodest standen zwei Templer. Es handelte sich um Carras und Pherox, die er beide recht gut kannte. Daneben waren noch andere Templer und Baalim. Carras meinte gerade „…euch berichten, was der Schläfer seinem Kind gezeigt hat...."
    Khurad war dem Anschein nach zu spät gekommen und wusste deshalb nicht so recht, was da vor sich ging. Dann begann auf einmal Pherox zu sprechen. Es ging um einen Traum, eine Vision, die er nach der Überschwemmung gehabt hatte. Es war eindeutig eine Botschaft des Schläfers, dies wurde nicht nur einmal von Carras und von den Baalim daneben betont. Als Pherox schließlich zu Ende erzählt hatte, herrschte Schweigen unter dem Großteil der Masse.
    Konnte dies wirklich einen Zusammenhang mit der Überschwemmung zu tun haben?
    Der Templer war nicht der einzige der rätselte, doch es war eine Vision vom Schläfer und ein Zeichen zugleich. Was auch immer diese Wassermassen ausgelöst hatte, sie würden es bestimmt dort herausfinden, wo diese Vision hinführte. Schon bald bewegte sich der Templer zu Pherox und Carras. Mit den Worten „Der Schläfer sei mit Euch!“, wurde er auch sogleich von ihnen begrüßt. Er erwiderte den Gruß und dann meinte Carras „Wir müssen etwas tun, das ist sicher. Wir müssen so schnell wir möglich eine Gruppe zusammenstellen, die sich auf die Suche nach diesem Ort macht.“ Pherox und Khurad nickten daraufhin, auch den beiden war klar, dass so etwas geschehen mussten. Es war aber auch sehr wichtig, dass die „richtigen“ Personen ausgewählt wurden, die sich auch teilweise untereinander kannten, damit Vertrauen und gegenseitiges helfen leichter und schneller fiel. Bald war schon entschieden, dass nur Sumpf-Anhänger der höheren Ränge dafür geeignet waren, da diese ihre Zugehörigkeit und Treue zum Sumpflager und zum Schläfer schon genügend gezeigt hatten.
    „Nun, wir haben eine Entscheidung getroffen!“, sprach Carras laut und deutlich, damit es jeder auf dem Platz hören konnte „Wir werden eine Expedition zusammenstellen, die sich auf den Weg zu diesem Ort macht, wo immer dieser auch sein mag. Nur diejenigen, die ihre Treue gegenüber dem Schläfer gezeigt haben, können dabei sein. Die Hohen Novizen sind leider zuständig dafür, die Novizen und Brüder zu beaufsichtigen, deswegen kommen nur Templer und Baalim für diese Expedition in Frage. Viele können wir nicht entbehren, denn das Sumpflager ist nun sehr ungeschützt und geschwächt und wir können nicht wissen, ob es irgendwelche Ungläubigen auf das Sumpflager abgesehen haben. Also, mögen diejenigen bleiben, die sich für diese Aufgabe auserwählt und bereit sehen. Den Rest bitte ich, Ruhe zu bewahren, die Aufräumarbeiten wieder aufzunehmen und auf uns zu vertrauen. Der Schläfer möge mit euch sein.“ Langsam und gemächlich nahmen die meisten Sumpfanhänger diese Nachricht auf und nach großem Gerede löste sich langsam die Menge auf und nur mehr Baalim und Templer waren zu sehen. Khurad kannte einige Gesichter, darunter auch Nero, der sich gleich als erster für die Expedition meldete.
    Er war gespannt, wenn er unter denjenigen, die bei der Expedition sein würden, noch kennen würde.
    Geändert von Khurad (09.06.2005 um 22:40 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    War es Zufall oder Absicht? Oder war es eine Fügung des Schläfers, der sie in dieser Menschenmenge sich hatten finden lassen? Blank und frisch geputzt sah er aus, mit vom kalten Wasser rosig angehauchter Haut. Die Haare waren noch nass, als er ihr mit einem spitzbübischen Grinsen wieder unter die Augen trat. Die Baal machte einen Schritt auf Dragonsword zu, steckte die Nase vor und schnüffelte demonstrativ. „Viiieeel besser….“ beschied sie ihm kurz, dann wandten beide wieder ihre Aufmerksamkeit dem Redner zu, ein Templer, der wieder einmal Cath` noch unveröffentlichter Theorie des enormen Höhenwachstums bei männlichen Sumpfbrüdern im Allgemeinen und Templern im Besonderen neue Nahrung gab.
    Mit jedem Wort des hohen Templers wurde klarer, dass die Bruderschaft des Schläfers nicht zusammen gerufen wurde, um den Sieg über die Fluten zu feiern – wie Cath anfangs geglaubt hatte. Auch das letzte angeregte Gemurmel unter den Zuhörern war längst verstummt. Erst, als der Templer zum Ende seiner Schilderung kam, als er erzählte, dass in der vom Schläfer gesandten Vision eine Bedrohung durch Magie zu erkennen war, ging wieder ein Raunen durch die Menge.
    Magie.
    Magie war den meisten nicht geheuer, selbst bei den Höherrangigen, denen der Gebrauch von Magie anstand, waren nicht viele, die sie beherrschten. Der Baalführer und Cath sahen sich ungläubig an.
    Und gerade, als verkündet wurde, dass es eine Expedition zusammen zu stellen galt, dass Baal und Templer gegen diese Bedrohung angehen würden um die Gefahr abzuwenden, fiel Cath auf, dass Dragonswords Sturz über die Dammkante doch nicht ganz so glimpflich verlaufen war. Jetzt. wo die schlammige Schmutzschicht vom Körper des Baalführers abgewaschen war, konnte man die Menge an Verletzungen, Schnitten, Abschürfungen und blau unterlaufenen Prellungen gut sehen. Auch war ihr, als würde er humpeln, als er sich in Richtung des Redners in Bewegung setzte.
    „Halt, halt, halt….“ hielt sie ihn auf „…Du willst SO doch nicht etwa mitgehen?“ Dabei wies sie auf das Bein, dass er etwas nachgezogen hatte und die Verletzungen an seinem Schwertarm. „Nix da, DU bleibst hier, lässt dich verarzten und passt auf das Pyramidental auf. ICH werde an Deiner Stelle für die Baal gehen….“. Sprachs, drückte den sprachlosen Dragonsword noch einmal kurz aber herzlich, drehte sich um und verschwand schnell, um ihm keine Gelegenheit des Widerspruchs zu geben.
    Auf den Stufen der Pyramide traf sie Khurad, ihren Gefährten bei der Wiederbeschaffung der Traumfänger, wieder. Alle anderen waren ihr fremd. Doch schnell hatte man sich vorgestellt: der Redner: Carras; der Templer, der die Vision hatte: Pherox. Dann einer der obersten der Templer, ein Hüter des Glaubens, der sich als Scatty vorstellte. Ein weiterer niederer Baal, wie sich herausstellte: Nero Leto. Dazu Khurad und Cath.
    „Nur sechs? Glaubt ihr, dass wir zu sechst gegen diese Gefahr ankommen können?“
    Geändert von Cath (10.06.2005 um 11:36 Uhr)

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    Ritter Avatar von Scatty
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    Scatty ist offline
    Auch Scatty war dem Aufruf gefolgt. Und das, was er auf dem Tempelplatz zu hören bekam, brachte sein Blut zum Kochen. Himbeer und der Fund seiner Kiste, die wie durch ein Wunder, vielleicht auch durch die darauf gewirkte Magie, unbeschädigt war und mittlerweile unter Obhut seiner Allzwecknovizen(c) stand, wurden in die hintersten Ecken seines ansonsten von Wahnsinn und Verrücktheit durchzogenen Geistes gedrängt, an ihre Stelle trat nur der Wunsch nach Rache. Während Scatty weiterhin dem jungen Templer zuhörte, ballte er unkontrolliert seine Fäuste, und eine Zornesfalte durchbrach seine Stirn. Beim Schläfer...wer auch immer das getan hatte, sie würden für ihre Tat bezahlen, und wenn Scatty dabei sein Leben lassen würde. Einige gute Männer und Frauen hatten mit dem Leben bezahlt, Existenzen verloren, waren geistig vernichtend zerschlagen worden. So eine Entweihung der Heiligtümer des Schläfers würde er nicht dulden, solange er noch einen Funken Leben in sich trug.

    Er schlug die Kapuze seines Umhangs zurück,und gab den Blick auf seinen frischgeschorenen Kopf und die Tätowierung, die sich vom Haaransatz auf der rechten Gesichtshälfte bis hinunter zu seinem wohlgestutztem Kinnbart zog, frei. Die letzten Worte von Carras waren verklungen, und die Masse der Sumpfler löste sich langsam auf. Nun kam Bewegung in den Hüter, er schob sich durch die zurückdrängenden Massen an Sumpfbewohnern, die wohl wieder an die Wiedererrichtung der verlorenen Gebäude gehen würden, und trat auf die Stufen der Pyramide. "Der Schläfer sei mit euch. Und seid euch sicher: meine Klinge steht für diesen Auftrag zur Verfügung." Alle stellten sich kurz vor, und auch Scatty erzählte der Truppe, die sich auf die Suche nach den Urhebern der Flut machen sollte, von sich. Nur Carras, seinem alten Kumpan, klopfte er auf die Schulter und ein Nicken ging in seine Richtung. Sie hatten schliesslich schon einiges miteinander erlebt. Die junge Baalin, die sich als Cath vorgestellt hatte, äusserte gleich eine wichtige Frage, die sich Scatty auch schon gestellt hatte. Er wollte nicht pessimistisch sein, oder die Fähigkeiten auch nur eines einzelnen dieser Truppe in Frage stellen, aber...vier Templer, zwei davon noch einigermassen frisch in ihrer Berufung, und nur zwei Vertreter der Baal-Kaste? Fragwürdig, ob das unter normalen Umständen zu schaffen war. Vor allem, weil sie keine Informationen über ihre Widersacher hatten, nur vage Andeutungen einer Lichtung und einer Höhle...

    "Nun, um ehrlich mit euch zu sein: es wird schwierig. Und es wird wohl auch äusserst gefährlich. Aber ich bin mehr als bereit, alles zu geben, und wenn es sein muss, mein Leben, wenn es dem Zweck dient. Wir dürfen ausserdem nicht nur an das Offensichtliche denken. List und Tücke können vielerlei Vorteile der Gegenseite ausgleichen, meint ihr nicht? Und denkt daran, der Schläfer wacht über uns. Er hat uns den Weg gezeigt, der Flut zu entgehen, und das Wasser abfliessen zu lassen. Er wird uns ebenso einen Weg aufzeigen, diese Bedrohung unschädlich zu machen. Vertrauen, das brauchen wir jetzt." Scatty hoffte, dass diese "Rede" einigermassen gewirkt hatte. Nur von sich selbst konnte er sagen, dass seine Worte todernst gemeint waren.
    Geändert von Scatty (09.06.2005 um 23:56 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Der Templerführer nickte.
    "Eins ist jedenfalls klar: Diese Wassermassen waren nicht natürlich, dann wäre das Wasser gemächlich angestiegen.
    Wir können also mit Magie rechnen - und logisch gedacht laüft das auf die Adanos Magier heraus. Doch möchte ich nicht behaupten das sie dies wirklich waren, wir hatten zwar immer ein wenig Ärger wegen unserer verschiedenen Glaubensrichtungen aber waren uns im Grunde nicht böse gesinnt..."
    Carras legte eine kurze Pause ein, schmiss seine langen Haare zur Seite.
    Genau wie alle anderen hier fragte er sich ob das mit so wenigen Leuten gutgehen würde.
    Scatty zum Beispiel würde er zwar sein Leben anvertrauen, und einige Andere hier waren alles andere als von Unerfahrenheit erfüllt - aber dennoch war das alles zweifelhaft.
    Doch der Schläfer würde sie behüten.
    "Packt das was ihr benötigt und was von eurem Hab und Gut übrig geblieben ist zusammen, dort hinten haben einige Novizen einige praktische Utensilien zusammengeraümt. Seile, Pfeile, Bolzen, ein paar Messer und Dolche und.."
    Er seufzte.
    "...Wasserflaschen."
    Carras musste sich ein Prusten anhand dieser Ironie verkneifen und auch einige andere in der Runde grinsten.
    "Ich will rasch aufbrechen, eilt euch. Denn wir gehen auf die Jagd...!" brüllte er und riss die Dunkelseele aus seiner Klinge heraus woraufhin die sauber gearbeitete und sogar für Carras große Klinge ihre Kraft mit Funkeln in der Sonne wiederspiegelte.

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    Ehrengarde Avatar von Khurad
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    Khurad ist offline

    Aufbruch der Expedition

    Carras entpuppte sich schnell als Führer und so bestimmte er noch in derselben und gestrigen Nacht, dass sie aufbrechen würden, um den Ort zu suchen, wo jene Lichtung war, die in Pherox’ Vision vorgekommen war. Nun bestand die Gruppe aus Scatty, Pherox, Cath, Carras, Nero und Khurad: Zu sechst waren sie. Die Aufgabe würde nicht leicht werden und sie wussten nicht, mit wem sie es zu tun haben würden, falls es wirklich so weit kam, wie es Carras vorausgesagt hatte und eine Verschwörung dahinter steckte, statt einer natürlichen Katastrophe. Aber auch Khurad sah ein, dass das Argument, dass das Wasser ohne „Hilfe“ natürlich nicht so schnell hätte steigen können, mehr als einleuchtend war und darauf hinweisen sollte, dass eben etwas anderes als ein natürlicher Ursprung hinter der Überschwemmung steckte. Aber es nutzte nichts, diese Frage immer wieder durchzukauen, die Antwort würden sie schon finden, wenn sie das Zeichen des Schläfers richtig entschlüsseln würden. Nun, zuerst müssten sie aber einmal den Ort finden und dies stellte sich als gar nichts so einfach heraus. Eines war zumindest klar, sie mussten einmal zuerst zum Damm und dem Fluss dahinter folgen. In den Ebenen dort hinten, die noch teilweise in den Bereich des Sumpflagers fielen, würden sie schon auf das stoßen, was sie finden wollten oder mussten.
    Die Gruppe hatte sich gerade nun auf dem Tempelvorplatz getroffen, um die wirklich letzten Vorbereitungen zu treffen. Jeder hatte so viel Wasser und Ration wie es sich vom Gepäck her ausging, mitgebracht. Des Weiteren war jeder bis auf die Zähne bewaffnet, nunja, so zumindest schien es. Außerdem schien wirklich jeder auf einen Kampf vorbereitet zu sein. Scatty hielt es, dem Anschein nach, schon gar nicht mehr aus, diejenigen zu töten, die sich der Überschwemmung schuldig gemacht hatten, sofern dies überhaupt wirklich so war, aber jeder war sich inzwischen schon recht sicher, dass es nicht anders sein konnte. Der Hüter des Glaubens kam Khurad ein wenig eigenartig vor, ein wenig eigen, vielleicht sogar verrückt, er wusste es nicht, er kannte ihn schließlich erst seit gestern. Dennoch, da waren diese Augenblicke, in denen er so eigenartig in die Ferne blickte. Der Templer würde auf jeden Fall ein Auge auf diesen haben.
    „Nun, wir haben das Letzte besprochen und sind vorbereitet. Lasst uns aufbrechen!“
    …und so begann die Expedition. Khurad hoffte wirklich, dass sie den Sinn der Vision entdecken würden und hoffte, dass es nicht unbedingt zum Kämpfen oder gar zum Töten kommen musste. Noch immer lastete dieses Gefühl auf ihn und er wusste nicht, wie er damit umgehen solle. Just in diesem Moment schwor er sich, dass sich etwas in seinem Leben ändern müsste, wenn er zurück von der Expedition kommen würde, irgendetwas musste sich einfach ändern….er war nicht zufrieden mit diesem ewigen Töten. „Es muss sich etwas ändern…“, murmelte er immer wieder vor sich hin und fiel dann in ein tiefes Schweigen, während er als Letzter der Gruppe folgte war und keinem der Gespräche der anderen lauschte.

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    Ritter Avatar von Scatty
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    Scatty ist offline
    Auch Scatty hatte im Moment nicht viel Lust auf Konversation. Das Gepäck störte ihn. Natürlich war es notwendig, Rationen und derartige Kleinigkeiten mitzunehmen, da keiner wusste, wie viel Zeit für diese Expedition aufgebracht werden musste. Dennoch fühlte er sich sozusagen in seinem "Hauptberuf" eingeschränkt. Wie sollte er seine Fähigkeiten zur Körperbeherrschung mit grossem Marschgepäck zum Einsatz bringen? Er wollte es gar nicht wissen, hoffte nur, dass er das Gepäck schnell genug von den Schultern werfen konnte, wenn es darauf ankam.

    Eigentlich waren es nur belanglose Gedanken, die den Hüter beschäftigten, dennoch musste er sich an irgendetwas klammern, um für die bevorstehende Konfrontation konzentriert zu sein. Während er an seinem Traumruf zog, pochte die Stimme Himbeers in seinem Hinterkopf. Leise und dumpf, aber dennoch vorhanden. Noch musste er sich fokussieren, und er versuchte gleichzeitig mit dem Ausblasen des Rauchs seinen Kopf von jeglichen Gedanken zu reinigen, die ihn seine Kontrolle im wichtigen Moment verlieren lassen könnte. Niemand merkte ihm den Kampf an, den er gegen sich selbst ausfocht, da er seine Kapuze tief in sein Gesicht gezogen hatte. Nur Rauchschwaden quollen aus der Dunkelheit des Mantels, während Scatty monoton in der Mitte der Gruppe schritt, eine Hand locker auf dem Heft seiner Feuersbrunst, die andere an seinem Krautstängel. Ruhig bleiben war die Devise. So konnte er auch im Moment kein Gespräch brauchen, auch wenn er den anderen so vielleicht verschroben erschien. Er würde ihnen im richtigen Moment beiseite stehen, auch wenn er jetzt noch zu kämpfen hatte. Und Scatty konnte nur hoffen, dass das seine Kameraden auch spürten.

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    Baumkuschler Avatar von Pherox
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    Pherox ist offline
    Der Trupp wanderte aus dem Lager in Richtung Damm. Sie nahmen den Weg den das Wasser genommen hatte, da man dort, abgesehen von dem schlamm recht gut laufen konnte. und auch vor weiteren wellen bräuchten sie sich nicht in acht zu nehmen, davon gingen sie alle aus. der schlamm war ihnen ebenfalls egal, oder zumindest war er es für Pherox. In ihm ging anderes vor...
    Er lief hier mit einer gruppe aus 6 hochrangigen Sumpflern, darunter dem Templerführer und einem echten Hüter des Glaubens, von denen es nicht viele gab und die man auch selten zu gesicht bekam. Solch einer truppe hatte der junge templer noch nie angehört und das erfüllte ihn mit einem gewissen stolz, auch wenn er wusste dass sie bei dieser mission vielleicht alle ihr leben lassen könnten, wer wusste das schon... Derjenige, der solche wassermassen bewegen konnte, musste wahrhaft mächtig sein...
    So schritten sie den hang hinauf, jeder in seine eigene gedanken versunken, das konnte man spüren. vor allem der hüter des glaubens, Scatty, erschien ihm seltsam. mit der kapuze tief im gesicht schritt er bedächtig inmitten der gruppe.
    Sie liefen durch die mächtige schneise, die das wasser gezogen hatte. alles war verwüstet, baumstämme, felsbrocken, aber auch teile, die einmal zum damm gehört haben mussten, lagen ihnen im weg.
    Plötzlich rutschte der junge templer auf dem schlammigen untergrund aus und fiel aufs gesicht. schlamm überzog sein gesicht und er ließ einen kurzen schrei aus. er landete auf dem bauch, drehte sich aber sofort und wollte aufstehen, doch auf dem glitschigen schlamm rutschte er sofort nach unten. die anderen versuchten ihn noch festzuhalten, doch zu spät, er war bereits außer reichweite.
    Panik kroch in Pherox hoch, als er immer schneller wurde und einen riesigen brocken gestein in seiner bahn sah. Doch im letzten moment registrierte er einen ast, der zwischen zwei felsbrocken steckte und griff reflexartig danach. Glück gehabt, dachte er sich als er ruckartig anhielt. Er richtete sich zitternd auf und blickte nach oben. die anderen waren ihm anscheinend ein paar meter hinterhergelaufen. standen nun jedoch. er winkte und rief ihnen zu, dass alles in ordnung sei. Er war ungefähr 30 meter gerutscht und nun über und über mit schlamm bedeckt. Egal, es hätte auch schlimmer ausgehen können. Er machte sich wieder auf den weg nach oben, während die anderen warteten...

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    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    Gerade als Cath für sich gedacht hatte, wie blöd es doch in diesem Schlamm zu laufen wäre – entweder man sank richtig tief ein und es kostete eine Heidenanstrengung, den eingesunkenen Fuß wieder aus dem Modder heraus zu ziehen (tunlichst, ohne den Stiefel dabei im Matsch zurück zulassen) oder aber der Schlamm war so lehmig, dass er unter einem dünnen Wasserfilm rutschiger war als Eis – da hörte sie etwas weiter vorn in der Reihe der hintereinander laufenden Gefährten einen Schrei, dann schlidderte auch schon einer den Hang hinab.
    Huuuiiii, das sah aus, als könnte es Spaß machen, wäre es weniger unfreiwillig gewesen. Der Schlidderer war jedenfalls nicht begeistert, als er - am Ende seiner Rutschbahn angekommen – den ganzen Hang wieder hoch kraxeln durfte. Dabei hatte er doch Glück gehabt, dass er nicht noch weiter gerutscht war und im Wasser landete, das jetzt wieder auf sein Normalniveau gefallen war. Immer wieder glitt er beim Klettern auf dem rutschigen Untergrund ab und verlor jedes Mal wieder einige der gerade bergauf bewältigten Meter. Der Kletterer war so mit Matsch und Dreck beschmiert, dass die Traumdeuterin ihn nicht erkannte. Erst, als sie die Übriggebliebenen abzählte, wusste sie, dass es der Templer Pherox war, der da unten gegen den Lehm kämpfte.
    Vernünftigerweise hatte niemand der anderen versucht, Pherox zu helfen, indem er sich ebenfalls den Hang hinunter wagte, das wäre nur in einer weiteren Rutschpartie geendet. So blieb ihnen nur, dem Templer bei seinen einsamen Anstrengungen zuzusehen und ihn bei seinem Tun nach Kräften anzufeuern. Für ein paar Minuten lang vergaßen sie so den eigentlich Grund ihres Marsches und ungeachtet der vielleicht vor ihnen liegenden Gefahren wurde viel gelacht, gealbert und freundschaftlich gespottet.
    Irgendwann hatte Pherox es dann geschafft und den Kamm des Hanges wieder erreicht, ein paar kräftige Sumpflerhände packten ihn dort am Kragen, zogen ihn den letzten halben Meter hinauf und stellten ihn wieder auf die Beine. Zuletzt schnippten sie ihm noch ein imaginäres Staubkorn von seinem vollkommen mit Schlamm bedeckten und durchnässten Gewand. Dann ging es endlich weiter.
    Sie folgten dem Wasser ein gutes Stück oberhalb des Pfades, den sie vor der Überschwemmung gegangen wären. Jetzt war dieser Pfad jedoch unbegehbar geworden. Inzwischen stieg das Gelände auch leicht an, sie näherte sich dem Gebirge an, in dessen Herzen der Fluss entsprang, der den Stausee beim Sumpflager speiste. Nicht mehr weit vor ihnen öffnete sich eine Klamm, eine Rinne, die der Fluss in unzähligen Jahrtausenden in den Fels gegraben hatte und aus dem sich das Wasser über einen kleinen Wasserfall in das kurze Flussbett stürzte, das dann im Stausee endete.
    Dafür, dass Wasser eigentlich eine weiche Substanz war, machte es beim Fallen einen ganz schönen Krawall. Irgendeiner schrie gegen den Lärm an „…da müssen wir durch oder drüber weg…“. Cath hoffte, dass es „…drüber weg…“ werden würde. Denn bei dem Gedanken, sich in dieser engen Klamm am wütend tosenden Wasser vorbei zu quälen, wurde ihr ein bisschen blümerant zu mute.

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    Voodoo Child  Avatar von Nero Leto
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    Nero Leto ist offline
    Schäumend donnerte der Fluss an den Felsen vorbei, suchte den Weg bis zum Damm und sickerte schwach im Boden ein. Nur wenige dieser Wasserwellen blieb erhalten und blubberten umher bis auch sie vom Substrat aus feuchten Gras in die Erde eingesaugt werden.
    Langsam zeigte sich die grelle Sonne hinter den Klippen indem sie ihre hellen Strahlen in die Welt aussandte und fröhlich den Tag preiste. Vögel feierten das Licht, Eulen zogen sich zurück und leise vernehmbares Getuschel drang vom Plateau bis zu den Wanderern her.
    Nero war das elende Wandern satt, würde er wissen, er müsse sich über Klippen und scharfe Kanten der Felsen plagen wäre er am besten im Sumpf geblieben und sich gemütlich einer Speise widmen.

    Noch spät am Abend hatten die Gefährten ihr Nachtlager aufgeschlagen, der niedere Baal hat allerdings im Lärme des Flusses kein Auge zugedrückt und nur erhoffen können wann sie wieder aufbrechen würden.
    Ein unangenehmer Geruch von vermodertem Fleisch stieg dem Lehrmeister in die Nase. Flüchtig aufschnaubend kroch der niedere Baal aus seinem Unterschlupf und beobachtete den Rest der Truppe schon den nächsten Plan aushecken.
    "Der Schläfer möge euch behüten, oder so.", murmelte der niedere Baal gähnend und presste die Augen zusammen als er versuchte dem Licht zu widerstehen.

    Wir zwängen uns am Fluss vorbei, es ist höchste Vorsicht geboten..."
    Als Nero diese Worte aufschnappte und seinem Blick den engen Pfad an Klippe und Fluss wandte wurde ihm mulmig zumute.
    Schluckend knackste er mit den Fingern und hielt sich die Hand über die glühend heiße Stirn.
    "Das kann ja was werden.", fluchte er und ließ sich auf den Boden nieder.
    Es machte ihm wirklich zu schaffen, Schlaf wäre von Nöten gewesen, doch dieser wurde ihm nicht geboten.
    "Packt noch mal jeder seine Sachen und es wird losmarschiert.", befahl Carras und klatschte in die Hände sodass jeder seine Geschwindigkeit beschleunigte und nicht mal mehr als wenige Minuten brauchten um bereit zu sein.
    "Ab durch die Mitte.", plauderte Nero und folgte den Schritten von Khurad.

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    Ehrengarde Avatar von Khurad
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    Khurad ist offline
    Schon früh hatte sich die Expedition wieder auf den Weg gemacht. Sie hatten zuerst den Damm überwunden und folgten nun den engen und gefährlichen Flussufer – Wegen, immer weiter entlang des strömenden Wassers. Eigentlich war es weniger Ufer, das sie beschritten, sondern eher ein winziger Pfad über scharfe, kantige Klippen, nahe gefährlichen Abhängen in die Tiefe und purem Geröll. Zu beiden Seiten des Flusses ragten riesige Felswände in die Höhe und so wanderten sie vorsichtig, immer das Fließen des Wassers vernehmend über den gefährlichen Pfad. Es wurde nicht viel geredet, jeder konzentrierte sich auf seinen Weg und Khurad hang wieder einmal seinen Gedanken nach. Er zerbrach sich den Kopf schon, seit sie gestern die Expedition begonnen hatten und hatte nur wenige Sätze für die anderen übrig. Irgendwie kam aber, obwohl er ständig grübelte, nichts Gescheites heraus. Einerseits beschäftigte er sich mit der Überschwemmung, andererseits aber auch mit seiner eigenen Unzufriedenheit, wobei er noch immer nicht sagen konnte, ob es überhaupt so war, dass er wirklich unzufrieden war. Plötzlich zu sehr in seinen Gedanken vertieft, rutschte er an Kieseln am Boden aus und stürze zu Boden. Khurad keuchte, als sich ein spitzer dunkler Fels in seinen linken Oberarm bohrte. Durch den harten Aufprall durchdrang er das Lederwams, dass der Templer unter seiner Rüstung trug.
    Er stöhnte, als er sich aufrichtete und Blut aus der Fleischwunde am Arm drang. Inzwischen war Nero stehen geblieben und hielt ihm einen sauberen Stofffetzen hin, den Khurad dankend annahm. Brennender Schmerz ging durch den Oberarm, als er sich die Wunde auswischte. Sogleich nahm er etwas Wasser, das er auf den inzwischen vom Blut rot gefärbten Stofffetzen träufelte und nochmals mit zusammengebissenen Zähnen die Wunde auswischte. „Geht es?“, fragte der Baal nach und Khurad nickte ein wenig.
    Die anderen waren nicht stehen geblieben und so standen Nero und Khurad alleine da. Sie beeilten sich sogleich wieder, nachzukommen. Auf einmal war Geschrei, menschlichen Ursprungs und ein schreckliches Gekreische, deutlich nicht von einem Menschen, von weiter vorne zu hören. Der Baal und der Templer versuchten so schnell, wie möglich nach vorne zu kommen und waren völlig auf die schwierigen Pfad-Passagen konzentriert. Weiterhin waren Rufe zu hören, die von den Wänden der Schlucht, in der sie sich befanden, wieder zurückgeworfen wurden. Dann konnten die beiden endlich sehen, was vor sich ging. Die Gruppe der Sumpfler wurde von einigen Harpyien belästigt, die versuchten mit ihren Krallen größtmöglichen Schaden an den vermutlichen Eindringlingen in ihr Reich, zu verursachen. Pherox, Cath und Carras waren jeweils mit einem der Viecher beschäftigt, während Scatty, der Sumpfhüter, gegen zwei der Harpyien kämpfte. Khurad bemerkte jedoch, dass noch mehr dieser Biester nahten und stürmte Seite an Seite mit Nero nach vor. Der Pfad war zum Glück hier ein wenig breiter und ebener, so dass wenigstens jeder ein wenig Platz für den Kampf hatte. Dennoch, als zusätzlich der Baal und der Templer noch kamen wurde es sehr eng und auf jeden Fall musste jeder auf jedem seiner Schritte achten. Aus dem Lauf heraus hatte der Templer schon Nyrdokil gezogen. Er unterdrückte den Schmerz an seinem linken Oberarm und kämpfte nur mit Einsatz der rechten Hand, während er den linken Arm mit der Wunde am Oberarm versuchte, so wenig zu bewegen, was ihm nicht unbedingt gelang.
    Gleich teilte er einen großen Hieb gegenüber einem dieser flatternden Tiere aus, das kreischend zurückwich und eine Art hämisches Lachen von sich gab. So zumindest klang es für Khurad, der sich jedoch von der vermutlichen Provokation nicht ablenken ließ und auf der Stelle blieb. Inzwischen war jeder in einen Kampf vertieft und Scatty hatte sich auch schon der einen Harpyie erledigt und kämpfte auch nur gegen eines der Biester. Der Templer dachte sich, dass dieser Kampf unter guten Bedingungen auf ebener Fläche in ein paar Minuten zu Ende gewesen wäre, doch hier musste jeder darauf achten, dem Abgrund nicht zu nahe zu kommen oder nirgends am Boden zu stolpern. Des Weiteren befanden sie sich in einem für Harpyien typischen Gefilde, so dass der Vorteil deutlich bei ihnen lag, obwohl sie keine besonders starken Gegner waren.
    Khurad wagte einen Schlag von seitlich unten nach oben und hoffte, während der Kampf mit dem kreischenden Biest ausbrach, dass weder er noch ein anderer dem ungewohnten und für einen Kampf unpraktischen Terrain zum Opfer fallen würde…

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    Baumkuschler Avatar von Pherox
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    Pherox ist offline
    Plötzlich waren sie da gewesen, die harpyien. Ohne vorwarnung hatten sie von herab angegriffen, die erste war auf Scatty losgegangen. Doch dieser hatte das tier im letzten mment bemerkt und einen satz zur seite gemacht, so weit das möglich war. Das hatte die anderen auf den plan gebracht und sofort hatten sie sich kampfbereit gemacht. Pherox überlegte kurz, o er seinen bogen ziehen sollte, doch das vergaß er schnell wieder, da die biester viel zu wendig waren und hier außerdem eh kein platz zum schießen war... Die gefahr, einen seiner gefährten zu treffen, war viel zu groß. Also musste er wieder mit dem schwert kämpfen, was ihm immer noch nicht sonderlich behagte. Die ausbildung mit Carras war zwar fast abgeschlossen, aber ohne das Bestehen einer prüfung war ihm nicht wohl dabei... Doch alles grübeln half nichts, er musste kämpfen.
    Er blickte nach oben und sah auch schon eines der viecher auf sich zu rasen. Parieren konnte er einen solch heftigen angriff der krallen nicht, dessen war er sich bewusst. also machte er im letzten moment eine ausweichbewegung zur seite und sah, wie die harpyie fast auf dem boden aufprallte. diese chance nutzte der templer und verpasste ihr einen hieb in die seite, der jedoch nicht tief genug in das fleisch ging. mit einem unmenschlichen schrei sprang das tier auf und erhob sich schnell wieder in die luft, um außer reichweite zu gelangen. Pherox hatte glück gehabt, das nächste mal würde der angreifer nicht so ungestüm sein. Der nächste Angriff, diesmal langsamer und gezielter. Doch diesmal schaffte es Pherox auch, die attacke zu parieren und einen gegenangriff zu starten, dem die harpyie allerdings geschickt auswich. Das würde sicher noch ein anstrengender kampf werden...

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    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    „Ich…...hasse……diese……Viecher…..“ jedes Wort wurde von einem Hieb oder Stich begleitet und in jeden Hieb legte sie ihren ganzen Zorn auf dieses geflügelte Wesen. Weil die Harpyie sich fliegend aus der Reichweite ihres Schwertarms hielt und immer nur zu blitzschnellen kurzen Attacken vorstieß, blieb Cath nichts anders übrig, als die krallenbewehrte Füße dieses nervtötend kreischenden Dings zu bearbeiten. Das tat sie aber sehr gründlich: das Krallenpaar, an dem noch das Büschel Haare hing, das die Harpyie kurz vorher der Baal ausgerissen hatte, fiel gerade zu Boden, die verbleibenden Krallen an diesem Fuß waren mindestens gebrochen und würden niemanden mehr verletzen. Die Harpyie schrie mehr aus Zorn als aus Schmerz, trotzdem hatte sie der Verlust ihrer Krallen aus dem Konzept gebracht, so dass sie Cath´ Hand, die nach dem gesunden Bein der Kreatur griff, nicht bemerkt hatte. So am Hochfliegen gehindert, konnte das Biest einem gegen seine Flanke gerichteten Hieb der Traumdeuterin nicht schnell genug ausweichen. Tödlich getroffen fiel es zu Boden.
    „1:0 für den Schläfer…“
    Leider griffen Harpyien meist im Rudel an, mindestens das Schlagen von zwei… nein drei Flügelpaaren hörte Cath um und über sich. Schnell duckte sie sich auf die Knie, um sich so ein oder zwei Sekunden Zeit für einen kurzen Überblick zu verschaffen. Der Templer mit Namen Carras machte seinem Gegenüber gerade den Garaus, Pherox schlug sich wacker gegen einen Zweiten. Nero Leto und Scatty setzten sich gegen einen Dritten zur Wehr und ein paar Schritte abseits erwehrte sich Khurad sogar einer vierten Harpyie, dabei wirkten seine Bewegungen jedoch seltsam ungelenk, so dass Cath unter den Kämpfen der anderen hindurch tauchte und Khurad zur Seite sprang. Für einen kurzen Moment war sie wie blind, als dieses Vieh ihr mit den schwarzen Federn ihrer Flügelspitze durchs Gesicht fuhr. Doch das Gefühl trieb sie schnell mit einem Kopfschütteln. Dann setzte sie die gleiche Taktik ein, die bereits der ersten Harpyie den Garaus gemacht hatte und zielte mit ihren Schlägen vorzugsweise auf die Krallen der Kreatur. Diese hier war flinker, wich ihr geschickter aus. Aber wenigstens hatte sie etwas von der Aufmerksamkeit der Harpyie auf sich und damit von Khurad abgelenkt. Er war größer als sie und hatte so vielleicht eher eine Chance, einen gezielten Schlag zu landen.

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    Ritter Avatar von Scatty
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    Scatty ist offline
    Er hatte es doch geahnt. Der erste Kampf war da, wenn auch nur gegen ein paar Harpyien (er konnte sich noch an die Entdeckung der Harpyienkolonie erinnern, das war vielleicht was gewesen. Vor so langer Zeit...). Scatty wusste, wie er mit den Biestern umzugehen hatte, dennoch störte ihn jetzt sein Marschrucksack. Wo sollte er ihn denn jetzt hinwerfen? In die Klamm hinunter? Dann hätte er ihn nicht mitnehmen müssen. Einfach runter vom Rücken? Nein, dann würden seine Gefährten wohl oder übel darüber stolpern in dieser beklemmenden Enge. Beim Schläfer nocheins, er hasste es, keine Kontrolle über seine Situation zu haben!

    Nero, der niedere Baal, ficht mit ihm zusammen gegen eine weitere Harpyie, und lenkte ihre Aufmerksamkeit mit gezielten Schlägen auf sich. Der Hüter musste sich selbst eingestehen, dass er leicht überrascht war. Baale, die Schwerter schwangen? In den Augen von Scatty nicht gerade häufig. Die Sumpfler verliessen sich ja normalerweise eher auf die Templer, wenn es darum ging, Feinde und radikale Ungläubige über die Klinge springen zu lassen, und erwarteten von den Baalen eher Beistand auf der spirituellen, geistigen Ebene. Tja, Stereotype waren eben im echten Leben so gut wie nicht existent. Und in diesem Fall war das gut so.

    So konnte der Hüter nämlich, so gut es eben auf diesem beschränkten Raum ging, unter dem nächsten Hieb der Harpyienkrallen, der aufgrund Neros Traktierung äusserst ungezielt war, hindurchtauchen, und sich im Aufrichten bereits wieder in den Körper des fliegenden Monsters hineindrehen. Ein Blitzen, das Geräusch von Metall auf Knochen, ein Schrei, und der Harpyie klaffte eine haarfeine, aber tiefe und stark blutende Wunde in der Seite. Scatty vollendete die Drehung, wobei er den Opalmond wieder in einer geschmeidigen Bewegung unter seinem Mantel verschwinden liess, und zog am Ende seiner Kür die Feuersbrunst beidhändig von unten nach oben. Ein ersticktes Gurgeln entfuhr dem Mund der Harpyie, als der linke Flügel vom Rumpf getrennt wurde, und zusammen mit der nun flugunfähigen Harpyie die Klamm hinabstürzte. Schnell waren die Laute verstummt, und das heftige Kreischen der übrigen Tiere erfüllte die Luft. Zwei waren noch übrig. Selbst Scatty musste sich nun kurz fassen, um sein Gleichgewicht wiederzuerlangen. Es war wirklich eine Qual, hier einen Kampf auszutragen. Nero und er blickten sich an und nickten nur. Pherox war allein gegen eine Harpyie, ihm konnte man am ehesten helfen. Khurad und Cath schienen mit ihrer Kontrahentin gut zurechtzukommen. Nero sprang den beiden noch zur Hilfe, um der Harpyie den Todesstoss zu versetzen, während Pherox und Carras gerade ihren Beitrag zur Zahl der toten fliegenden Weibsbilder leisteten. Die Sumpfler hatten also schon gewonnen. Wenn die Harpyien nicht ihr ganzes Rudel mitgebracht hatten, und sich im nächsten Moment vier weitere Viecher aus den Schatten der Schlucht aufschwingen würden. Der Kampflärm liess das nicht genau erkennen. Scatty hoffte auf erstere Möglichkeit..
    Geändert von Scatty (11.06.2005 um 19:51 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16
    Voodoo Child  Avatar von Nero Leto
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    Nero Leto ist offline
    "Boah, langsam hab' ich genug von Frauen.", fluchte der von toten Weibsbildern umgebene Nero und versuchte verzweifelt, vom Ekel berührt, eine von diesen in den donnernden Fluss zu schupsen.
    Es war nicht einfach gewesen, diese menschenartigen Kreaturen, wenn man sie so nennen durften, hatten Vorteile indem sie Fliegen konnten.
    Die dolchlangen Fingernägel, welche so scharf wie Messerklingen waren, hatten sich schon öfters gegen das Runenschwert des Baals gekrallt und dem einige Scherben verpasst.
    Noch nicht die Kratzer waren das Problem welches Nero beunruhigte, nein, kohlschwarze Wolken zogen über die Klippen und bedeckten lückenfrei den Himmel. Kalt war es ebenfalls geworden, und kaum denkt man darüber, rieselten die ersten Tropfen auf die Köpfe der Gefährten. Minuten waren verstrichen und schon verwandelten sich die Tröpfchen in riesige Wassermassen. Erde löste sich und rann in den Fluss sodass dieser aus einer braunen Masse bestand.
    "Beim Schläfer, auch dass noch. Meint ihr, dies ist der Beginn einer weiteren Flutwelle?", erklärte der niedere Baal mit einem leicht stotternden Tonfall.
    Kies rutschte über die Steinplatten und bald hatten sich die kleinen Steine mehere Meter entfernt zu einem Berg gehäuft.
    "Erstmal eine Pause.", erwiderte Khurad und bekam von allen die Zustimmung.
    Nervös knabberte der Geistliche an deinen Fingernägeln.
    Wärenddessen er an das gemütliche Lager dachte, vielen ihn einige Tropfen in den Blick sodass ihm die Idee kam er könne reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen.
    Gesagt getan beäugte er sich übel einen Stein, welcher von jeglichen Reibereien so glatte wie Glas war, und versuchte mit seinem Händen eine Schale zu bilden um so Wasser zu schöpfen und das kühle Nass in den Rachen zu schütten.
    "Werden wir heuten noch von diesem Ort wegkommen?", fragte Nero in die blassen Gesichter seiner Begleiter.
    Jeder schien Hunger zu erleiden, doch jeder wusste man müsse es sparen um genug für die Reise zu haben.
    Schultern zuckend beantwortete Scatty, der Hüter welcher zusammen an Neros Seite gegen die fliegenden Bestien kämpfte, die Frage und lehnte sich zurück.
    Entschlossen sich ein Stück vom Laiben Brot abzureißen, spazierte der niedere Baal wieder zurück an seinen Platz, ließ sich neben sein Reisegepäck nieder und kramte darin herum bis er schlussendlich einen bescheidenen Teil der Nahrung fand und es gierig verschlag.
    "Weiter geht’s!"

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    Ehrengarde Avatar von Khurad
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    Khurad ist offline
    Der Kampf war vorüber und zum Glück war auch niemanden bis auf ein paar kleinen Wunden, wirklich verletzt worden. Khurad spürte eher die Wunde am Oberarm noch immer, die er sich vor dem Kampf zugezogen hatte, als er auf einen spitzen Stein gefallen war. Blut rann nach dem Kampf aus hier heraus und ein ständiges Pochen begleitete ihn jetzt noch immer. Während der Pause hatte er sie noch einmal ausgewaschen und sich einen reinen Stofffetzen durch ein Lederband um die Wunde und den Oberarm gebunden. Die anderen schienen auch glimpflich davon gekommen zu sein. Der Templer musste wirklich zugeben, dass die Gruppe einen hervorragenden Kampf bestanden hatte, obwohl es mehr oder minder ein Überraschungsangriff war.
    Nachdem sie gerastet hatten schritten sie nach den Worten Carras’ „Weiter geht’s!“ wieder voran. Es war wirklich kein ideales Wetter für eine Wanderung und hier oben auf dem gefährlichen Pfad war es umso schlechter. Die Gefahr auszurutschen oder sich in dem recht dichten Nebel zu verirren oder einen falschen Tritt zu machen, war drastisch angestiegen und so litt auch Geschwindigkeit des Vorankommens sehr stark darunter. Ihr Glück war nur, dass sie sich ständig an dem Fluss orientieren konnten, schließlich folgten sie ihm ja. Wieder einmal hatten sie, scheinbar automatisch, ihre übliche Reihenfolge eingenommen und Khurad ging wieder als letzter Mann.
    Des Templers Haare hingen ihm ins Gesicht und klebten teilweise am Gesicht. Es war ihm aber eigentlich egal, er wanderte weiter, so wie sie es nun schon seit geraumer Zeit machten. Carras wollte keine Pause machen, so schleppte sich die Gruppe voran in dem trüben, regnerischen Wetter, immer über das gleiche kalte, triste Terrain und über Felsen, Steine und Klippen. Als Khurad so dahinging wurde ihm plötzlich bewusst, dass er keinen der anderen mehr sah. Man konnte gerade einmal ein paar Meter sehen, der Rest war von dichtem Nebel verschluckt. Khurad wagte seine Stimme seit langer Zeit einmal zu heben und meinte einfach „Nero?“
    Nichts antwortete ihm und etwas angst machte sich in ihm breit. Weiter folgte er dem Weg, er hoffte wirklich nicht, dass dem Rest der Gruppe etwas passiert war. Plötzlich sah er beim Weitergehen schemenhafte Gestalten stehen sah. Er befürchtet alles Mögliche, doch als er näher kam, erkannte er, dass es die Gruppe war, mit der nun schon seit einiger Zeit in diesem Gebiet reiste. Carras hob zum Reden an „…schon sagte, ich bin der Meinung, wir sollten etwas Halt machen und warten, bis dieser undurchdringliche Nebel etwas nachgelassen hat. Es ist zu gefährlich und wohlmöglich verlieren wir uns dann auch noch und das wäre fat…“
    Pherox erblickte Khurad als erster und meinte nur „Wir wollten dich schon suchen gehen, bin froh dass es nicht so weit kommen musste.“, woraufhin er ihn mit freundlichem Blicke bedachte. Der Templer nickte nur und lächelte etwas. Danach besprachen sie noch einmal, was sie machen würden und Carras war weiterhin für eine kurze Rast.
    Im Endeffekt erhob niemand Einwand, denn es war mehr als klar: Es war einfach zu gefährlich, um in diesen Gefilden zu wandern.
    Khurad setzte sich seufzend auf einen glatten Stein und starrte ins Leere. Nun hieß es einmal etwas warten.

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    Baumkuschler Avatar von Pherox
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    Pherox ist offline
    Die gruppe saß dicht gedrängt auf einem vorsprung über dem fluss, da es mitlerweile auch noch verdammt kalt war.
    "So'ne scheiße..."
    brummte Pherox vor sich hin, dem das alles gewaltig auf den keks ging. Sie waren wahrscheinlich noch nicht einmal in der nähe der lichtung und schon total kaputt und ausgepowert, und das nur durch das wetter und ein paar fliegende frauen... außerdem stand es um die moral offensichtlich auch nicht grade zum besten. Wieder einmal hingen sie alle ihren gedanken nach, Pherox war wahrscheinlich nicht der einzige, der solch düsteren gedankeen nachging. Fast schon apathisch knabberte er an einem stück brot oder trank einen schluck aus seiner flasche.
    Er wusste nicht wie lange sie dort saßen, zeit war hier oben eh unwichtig. das einzige was zählte war tag und nacht und der gedanke, dass sie eigentlich keine zeit zu verlierenen hatten... wer wusste schon, ob, oder besser: wann ein neuer angriff erfolgen würde. ein angriff.... nur von wem? diese frage quälte den templer am meisten. Dann stand Carras auf und der rest der gruppe wusste auch ohne ein einziges wort, was sache war. alle packten sie wieder ihre sachen, dann marschierten sie weiter. immer weiter durch den nebel, dich gedrängt, damit sie sich nciht noch einmal verloren... Pherox hatte beim plötzlichen verschwinden von Khurad einen ganz schönen schrecken bekommen. So liefen sie, einen monotonen schritt vor den anderen setztend und auf besserung wartend, vor allem auf besserung des wetters, denn viel schlimmer konnte es nicht mehr werden, dachte sich der templer, als auch noch ein eisiger wind in der schlucht aufkam...

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    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    Ganz tief hatte sie den Kopf zwischen die Schultern gezogen und in die übergeworfene Decke gemummelt. Niemand der Gefährten sollte hören, wie sehr ihr die Zähne vor Kälte klapperten. Niemand sollte sie für ein Weichei halten, war sie doch ohnehin nur das kleinste und schwächte Glied in der Kette derer, die aufgebrochen waren, das verwüstete Sumpflager zu rächen und vor weiterem Schaden zu bewahren.
    Vom Regen bis auf den letzten Faden durchnässt, blies nun der eisige Wind das letzte bisschen Körperwärme aus der nassen Kleidung. Ihre vor Kälte steifen Finger, die sich in die Decke gekrallt hatten, fühlten sich an, als würden sie sich nie mehr bewegen lassen oder wenn, dann bei der ersten Bewegung gleich abfallen. Cath flehte im Stillen den Schläfer an, die Gruppe vor weiteren Angriffen – seien es nun Harpyien oder Schlimmeres – zu schützen. Im Augenblick hätte sie nicht mal gewusst, wie sie ihr Schwert ziehen und halten geschweige denn führen sollte.
    Mechanisch hatte sie seit dem Kampf einen Fuß vor den anderen gesetzt, war dem dunklen Fleck im Nebel vor ihr, von dem sie wusste, dass es der Rücken ihres Vordermannes war, einfach gefolgt. Ihre Beine schienen ein Eigenleben entwickelt zu haben und liefen einfach weiter, ohne dass die Baal das bewusst beeinflusst hatte.
    Fast noch am erschreckendsten war, dass sie sich gerade erst am Anfang ihrer Expedition befanden. Niemand konnte sagen, was sie noch erwarten würde.
    Die Rast nach dem Kampf war zu kurz gewesen, um sich wirklich ausruhen zu können. Dass alle anderen ebenfalls schweigend. stumm und stoisch weiter durch die Nebel marschiert waren, bewies Cath, dass es ihr nicht alleine so ging. Alle waren erschöpft und durchnässt und konnten eine Mütze voll Schlaf an einem wärmenden Lagerfeuer gebrauchen.
    Darum war sie todfroh, als Carras verkündete, man solle bis zum Abziehen des Nebels eine Pause einlegen. Cath konnte es kaum erwarten, dass das Lagerfeuer brannte, ein bisschen Brennholz war schnell zusammen gesucht und aufgeschichtet, am Ende etwas leidlich trockenes Reisig dazwischen gesteckt. Jetzt hieß es nur noch, mit einem Funken und ein wenig Heu aus der Zunderbüchse dieses bisschen Reisig erst zum Glimmen und dann zum Brennen zu bringen. Gebannt folgte Cath den Bemühungen von Nero Leto und atmete erleichtert auf, als dieser sich tief über das Feuerholz beugte und das erste zaghafte Glühen mit vorsichtigem Pusten zum Brennen lockte.
    Mit ein bisschen Glück würden sie lange genug hier bleiben, um ein paar Stunden zu schlafen und die Kleidung wieder halbwegs trocken zu bekommen. Während die ersten trockenen Zweige Feuer fingen und Cath die steifen Finger in Richtung des bisschen Wärme streckte, die schon von dem kleinen Feuerchen ausging, warf sie einen Blick auf Khurad, der ihr gegenüber im Rund um das Feuer hockte. Er hielt sich den verbundenen linken Arm. Zu früh auf ihrer Reise und zu wertvoll der Kämpfer, um so gehandicapt zu sein. Mit ein bisschen Mühe gelang es ihr, das Zähneklappern kurz zu unterdrücken, gerade lange genug, um in die Runde zu fragen „….ist kein Barbier oder Heiler unter uns…?“

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    Ehrengarde Avatar von Dragonsword
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    Dragonsword ist offline
    Kalt, nass, matschig,… Nebel, Frost, Schlamm. Sechs Wörter sollten genügen um Dragonswords Zustand zu beschreiben. In Gedanken fügte er sie zu Sätzen zusammen.
    Ihm war kalt, durch seine nasse und matschige Kleidung, die nicht genug Schutz vor Frost und Schlamm bat. Na ja,… das Wort Nebel hatte er jetzt vergessen. Noch mal,…
    Dragonsword dachte schon wieder an ziemlich seltsame Dinge. Aber ihm war eben langweilig. Er versuchte der Expedition nachzugehen, was sich als verdammt schwierig herausstellte.

    Jeder Schritt war eine Qual. Der Frost fraß sich langsam durch das warme Fleisch und der Nebel versperrte die Sicht. Der Baalführer hätte gleich mitgehen sollen. Dann währe er nicht so alleine gewesen. Aber nein,… er musste sich ja noch um „andere“ Dinge kümmern. Tja,… nun stand er eben alleine im Nebel, fest entschlossen die anderen doch noch einzuholen.

    Mit jedem Schritt denn Dragonsword machte überkamen ihn mehr und mehr Zweifel. Er hätte einfach im Sumpf bleiben sollen. Aber er konnte doch die anderen nicht alleine Kämpfen lassen, besonders nicht Cath.
    „Oho! Was ist denn das?“
    Dragonsword griff zu seinen Füßen um das unbekannte Objekt auf das er gerade getreten war näher unter die Lupe zu nehmen. Es war ein Flügel. Ein Flügel? Was beim Schläfer macht ein Flügel hier? Dragonsword ging dem Flügel nach und entdeckte einen dazugehörigen Körper. Angewidert ließ er das „Teil“ einfach fallen.
    Eine tote Harpyie. Igit.
    Der Baalführer wurde nachdenklich. Er war auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Zumindest konnte er sich keine andere Erklärung für eine tote Harpyie mit Stichwunden geben.

    Toll,… der Weg war richtig, doch die Sicht null. Dragonsword würde wahrscheinlich direkt am Lager der anderen vorbeilaufen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Vielleicht einfach rast machen? Oder laut Rufen?
    Die Gedanken von Dragonsword wurden abrupt unterbrochen als er in der Ferne eine ganz leichte Lichtkugel sah. Das mussten sie sein!
    So schnell man eben durch denn Schlamm gehen konnte, ging Dragonsword auf das Lagerfeuer, oder was auch immer, zu.
    Ein paar Schritte weiter und er konnte bereits Stimmen und die Frage:
    „….ist kein Barbier oder Heiler unter uns…?“, hören.

    „Erwa,…“ Bonk!
    Der Auftritt war wohl ziemlich in die Hose gegangen. Der Baalführer schien über irgendetwas Lebendiges gestolpert zu sein. Außerdem glotzen ihn einige Leute ziemlich verwundert an.
    Pherox und Khurad machten große Augen. Nero und Carras sahen aus als hätten sie gerade einen Geist gesehen. Dann war da noch ein Templer. Sollte Dragonsword denn kennen? Und überhaupt wo war,…
    „Aua!“
    Okay,… das Lebende Objekt von vorher hatte nun auch seine Identität preisgegeben. Also noch mal:
    „Erwachet! Entschuldigt die Verspätung.“

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