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Myrtana #27
Nahe Trelis, ein Kornspeicher der Orks an dem Barny zurückgeblieben ist
„Die Lösung findet man immer, wenn man gerade nicht danach sucht!“, flüsterte Barny. Dann stand er langsam auf und zog den Leinensack, unter dem er lag in die Höhe. Er hatte gerade daran gedacht, wie die Bauern wohl aus solchen Säcken Kleidungsstück herstellen konnten, als ihm die zündende Idee gekommen war. Er verkleidete sich einfach als Bauer und tat so, als ob er das Feuer eben gerade entdeckt hätte. Er zog seinen Dolch hervor und Schnitt in den Leinensack ein Loch für den Kopf und zwei für die Arme.
„So stellen die Bauern ganz sicher nicht ihre Kleidung her, aber es ist draußen schon längst dunkel, also wird man den Unterschied sicher nicht bemerken.“, überlegte sich der Wegelagerer, während er sich den weiten, nach Erde riechenden Umhang überstreifte. Es war schon ein witziger Anblick, der Wegelagerer Barny mitten in einem Kornspeicher der Orks und dann noch einen unförmigen Leinensack trug.
Kurz ließ er sich seinen Plan noch mal durch den Kopf gehen, dann zog er die beiden Steine hervor und schlug sie schnell zusammen. Der Funke fiel in das trockene Korn. Barny hielt kurz die Luft an. Dann sah man eine kleine Flamme in dem Korn aufflammen. Anstatt gleich aus dem Kornspeicher zu rennen und dann zu riskieren, dass die Wachen das Feuer noch löschen konnten, wartete er noch bis das Feuer zu einer stattlichen Größe herangewachsen war. Dann holte er noch einmal kurz Luft, bevor er die schwere Scheunentür aufriss und anfing so laut er konnte zu schreien:
„Feuer! Feuer! Die Scheune brennt!“
Er rannte wie ein verrückter über den ganzen Hof und schrie immer wieder. Die Wachen rannten direkt zur Scheune, ohne auch nur einen Augenblick anzunehmen, dass der laut schreiende Mann der Täter war. Als die ersten Bauern aus dem Wohnhaus kamen, fand Barny, dass es genug war und rannte schnell in den Wald.
Dort zog er sich den Leinensack aus und wartete ein bisschen bis er sah, dass das Feuer nicht mehr löschbar war. Man sah schon, dass Flammen aus dem Dach schlugen, also drehte sich Barny langsam um und schritt ohne einen weiteren Blick zur Flammenhölle davon. Er verspürte den Drang, noch einen letzten Blick zur brennenden Scheune zu werfen, doch er wollte genau so wie der Held aus eine Geschichte sein, die lange vor seiner Zeit spielte.
Er unterdrücke also den Reflex und schritt langsam durch die Wälder von Myrtana. Er erinnerte sich noch an die Richtung, in der die Nomaden verschwunden waren, also lenkte er seine Schritte in diese Richtung, um Wutras und den anderen Nomaden von seiner Heldentat zu berichten. Er selbst hatte es geschafft einen Kornspeicher zu vernichten, er selbst hatte seinen Anteil zum Krieg getan, er selbst war nur jemand, nicht nur ein Bettler, sondern ein Held, der die Orks im Krieg geschwächt hatte, er............
Barny.......
Geändert von Barny (05.08.2008 um 22:23 Uhr)
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nahe Trelis
Mit einer abartigen Genugtuung sah Irenir dem reinigendem Feuer zu. Wie es knisterte, knackte und die Häuser zum Einsturz brachte. Es war... herrlich. Eine Augenweide für den Wegelagerer, und ihn erfreute der Gedanke, dass dieser Bauernhof nichts mehr abgeben würde. Das hatte diesen verdammten Orks mächtig geschadet.
"Los, auf zum nächsten!", ordnete schließlich einer der höheren Nomaden der Truppe an. Irenir riss sich von diesem schrecklich schönen anblick los und folgte den anderen, die sich langsam vom Bauernhof entfernten. Immernoch glänzten seine Augen fanatisch, und es war, als würde das Feuer auch darin brennen. Ja, Irenir hatte Feuer gefangen, er war nicht mehr zu stoppen. Am liebsten wäre es ihm, wenn sie auf dem nächsten Bauernhof auf Orks treffen würden. Blut, er wollte Orkblut sehen! Er wollte allen beweisen, was er für ein Krieger war! Diese Welt schrie nach Frieden und Ausgleich - beides würde es erst geben, wenn diese abscheulichen Bestien vertrieben waren. Und Irenir würde sein bestes dafür tun. Er würde den Orks ihre gerechte Strafe geben. Er konnte und wollte ihnen nicht verzeihen, was sie mit den Nomaden in Lago gemacht hatten. Gleiches mit Gleichem! Ja, Ausgleich, das war es!
Irenirs Hände fuhren zu seinem Rücken, tasteten nach dem Bogen und nahmen ihn ab. Die Waffe in der linken haltend, griff er mit der rechten Hand nach seinem Köcher und zog einen Pfeil. Zwar war er kein Meisterschütze, aber Orks konnte er schon erlegen. Willenskraft, Mut und Disziplin. Damit konnte man alles vernichten, wenn man nur wollte. Und wenn er die Orks mit dem Bogen nicht erlegen konnte, baumelte immer noch ein Schwert an seiner Hüfte. Und damit würde er die siegen. Er schwor es sich, während schon der Bauernhof in Sicht kam. Hoffentlich waren Orks dort...
Geändert von Irenir (05.08.2008 um 22:24 Uhr)
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Pochende Schmerzen und in der Ferne hörte Seloron Stimmen, weit weg schienen sie zu sein, leise drangen sie nur an sein Ohr. Es roch feucht und modrig aber richtig einordnen konnte Sel es nicht. Irgendwie verschwammen seine Sinne, er schien wieder in das Nichts zu schweben.
Es drehte sich alles, ein Wirbel, bestehend aus Zeit und Raum war dabei ihn zu verschlingen, zumindest kam ihm das so vor. Schlecht wurde ihm und dann immer noch diese pochenden Schmerzen.
Sein Wille aber war stark, stark genug um gegen die erneute Bewusstlosigkeit anzukämpfen. Langsam schaffte er es seine Augen zu öffnen, klar sehen konnte der Söldner immer noch nicht, dafür konnte er eine Klinge an seinem hals spüren.
Das konnte nur der Kerl sein, mit dem er gekämpft hatte, hatte der wohl auch überlebt. Sel wusste erst nicht wie er reagieren sollte, rührte sich nicht, blieb ganz still liegen und versuchte krampfhaft nachzudenken. Bei den Schmerzen war das gar nicht so einfach und er musste sich absolut zusammenreisen. Seloron musste einfach versuchen das Beste aus der beschissenen Situation zu machen und irgendwie schien es ihm so als würden sie sich am ehesten zusammen aus der Situation befreien können, nun musste er nur noch seinem gegenüber klar machen.
Hör mal Kumpel, ich habe keine Ahnung wer du bist oder wie du zum Krieg stehst aber es ist mir auch relativ egal. Du könntest mich jetzt auch mit Leichtigkeit töten aber überlege gut, bevor du vielleicht einen Fehler machst. Mir ist nicht ganz klar wo wir hier sind aber zusammen hätten wir mit Sicherheit größere Chancen wieder raus zukommen. Danach kannst du mir immer noch den Kopf abschlagen, wenn dir danach sein sollte.
Sel hatte keine Ahnung ob er richtig handeln würde und rechnete eigentlich schon die Klinge zu spüren. Er konnte aber eigentlich nur so vorgehen und war innerlich auch der Überzeugung recht zu haben, sicher mochte er nicht sterben aber wenn es schon sein musste wollte er nicht um sein leben betteln.
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Berge westlich von Vengard
Mit einem langen Stock stocherte Jennay in der Glut des Lagerfeuers herum, ganz als ob sie etwas suche, schien aber nicht fündig zu werden.
"Hier müssen sie doch irgendwo sein ... verdammt nochmal ... kann man hier denn rein gar nichts aus den Augen lassen?"
Einige leise Flüche folgten, während die Rothaarige ihre Beschäftigung mit missmutigem Gesicht fortsetzte und schliesslich etwas, das wie ein verkohlter Stein aussah, aus der Glut fischte.
"Na also, wer sagt's denn ...?!"
Der schwarze Stein entpuppte sich bei näherer Betrachtung als in der Glut gegrillte und somit sehr heisse Kartoffel, an der sich die Kleine zunächst die Finger verbrannte. Jedoch hatte sie nicht vor, sich ihr Abendessen von einem der anderen - mit Sicherheit genauso hungrigen - Rebellen streitig machen zu lassen, so dass sich die Kleine gleich ans Pellen machte, bevor der Geruch nach Essbaren noch andere ungebetene Gäste auf den Plan rief. Allein der Blick ihrer blonden Freundin konnte die Rothaarige erweichen und sie reichte wortlos die frisch gepellte Kartoffel weiter, um sich in der Glut erneut auf die Suche zu machen. Von der Handvoll Erdäpfel, die sie vor einer guten Stunde im Lagerfeuer versenkt hatte, musste doch noch etwas zu finden sein. Jurdace sah nicht so aus, als würde sie sich für eine heisse Knolle selbst die Finger schmutzig machen. Blieb also nur einer der anderen Rebellen, der Jennay möglicherweise beobachtet und dann die Gelegenheit ausgenutzt hatte, als die Kleine einen kleinen Streifzug durch das Lager unternommen hatte. Elende Kartoffeldiebe!
Zu guter letzt wurde Jennay erneut fündig, ließ dieses Mal aber die Kartoffel unter Argusaugen an dem Stock zunächst abkühlen, bevor sie die dampfende Knolle von ihrer Hülle befreite. Viel zu essen war das zwar nicht, aber zumindest würde es reichen, um nicht schon wieder mit knurrenden Magen schlafen gehen zu müssen.
Eigentlich hatte das Mädchen gehofft, dass ihre erbeuteten Vorräte zumindest ein paar Tage reichen würden. Doch dann war da dieser Fremde aufgetaucht, von dem Jennay immernoch nicht besonders viel wusste, ausser dass er Iwein hiess, scheinbar ein Freund des Kommandanten war, und seit Tagen nichts gegessen hatte, so dass er ohne es zu wissen, auf einen Schlag sämtliche Vorräte vertilgt hatte, die Jennay für Jurdace und sich für die nächsten Tage zurückgelegt hatte. Der Mann war daraufhin irgendwo im Lager verschwunden und zurückgeblieben war nur die Handvoll Kartoffeln, von der die Kleine gerade die letzte verbliebene aus der Glut gefischt hatte.
Jennay ließ einen Blick zu ihrer Freundin hinüber wandern. Satt und zufrieden sah auch sie heute nicht aus. Allein das Feuer schien sie etwas zu wärmen, auch wenn der Teil der Höhle, in dem sie es entfacht hatten, ansonsten recht kühl und zugig war. Aber zumindest blieb so der Feuerschein nach aussen hin verborgen, um die Position des Lagers nicht zu verraten.
Etwas Ablenkung war nötig, etwas das sie den ständigen Hunger vergessen ließ und die Orks, die womöglich irgendwo da draussen auf sie warteten.
Geändert von Jennay (05.08.2008 um 22:45 Uhr)
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"Mjam."
Mehr brachte die Blonde vorerst nicht heraus, während sie zufrieden leise schmatzend kaute, schluckte, wieder kaute, schluckte und dabei ein relativ zufriedenes Gesicht zog. Von Jennay durchgefüttert werden war immer wieder etwas tolles. Aber alles hatte sein Ende, so auch die Kartoffeln, und zurück blieben nur schwarze Schalen. Schalen, die leicht angebrannt und bröselig waren und nach Feuer rochen, also nichts besonderes eigentlich. Wäre da nicht Jurdace gewesen, die schon bald feststellte, dass sie abfärbten, die Schalen. Schwarze Finger waren die Folge, und weit und breit gab es kein Wasser zum Waschen, man war froh, wenn man etwas zu trinken hatte, da war für überflüssigen Schnickschnack kein Raum mehr übrig. Das aber hinderte die Blonde nicht daran, ihre Freundin nachdenklich anzustarren, schweigsam, ernst, doch mit jeder Minute, die verstrich, erhellte sich ihre Miene ein wenig, bis das vergnügte Grinsen nicht mehr zu übersehen war. Langsam näherte sie sich Jennay und kicherte leise vor sich hin. Jene, ahnend, dass sie gleich ein Opfer werden würde, versuchte sich in einem verzweifelten Akt beschäftigt tuend abzusetzen und im Feuer herumzustochern, als würde sich dort noch irgendetwas finden lassen, aber die gebürtige Assassine ließ sich davon nicht abschrecken. Bald schon saß sie auf Jennays Schoß, sorgte so dafür, dass dir Rothaarige nicht flüchten konnte, und strich ihr liebevoll und flächendeckend unschuldig lächelnd über das Gesicht, die Finger in voller Schwärze wurden bald schon wieder heller und Jurdace war zufrieden. Indes, Jennay sah mit diesem halbschwarzen Gesicht ein wenig unvollständig aus, so dass sich die Blonde erbarmte und sie mit den restlichen Schalen einrieb, bis das hübsche, helle Mädchen im Dunkeln genau so finster wie die Nacht selbst war. Jurdace legte den Kopf schief.
"Hm ..."
Spieltrieb hin oder her, so unnütz war das gar nicht, wenn man bedachte, dass man so auch kaum im Wald auszumachen sein würde. Kurzerhand drückte sie Jennay die restlichen Schalen in die Hand und legte die Finger der Rothaarigen schließlich in ihr eigenes Gesicht, die ungläubigen und irritierten Blicke ihrer Freundin ignorierend, die sich sicher im siebten Himmel wähnte, während Jurdace mit ihrer schwarzen Hand allerlei Spielchen trieb, bis sie am Ende nicht weniger schwart war, als Jennay. Ein leichtes Grinsen.
"Hübsch .."
Kicherte sie, und schon erhob sie sich und zog Jennay einfach hinter sich her in den nahen Wald. Sich ein wenig umsehen konnte ja kein Fehler sein und mit ihren Gesichtern würde sie niemand in der Dunkelheit ausmachen können. Der perfekte Plan also.
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Der gut besetzte Nomadentrupp zog weiter, zu den nächsten Feldern. In dieser Nacht mussten sie gewiss noch viel schaffen, die paar Felder würden wohl nicht reichen. Und morgen werden sie einen Plan fassen müssen, den Kornspeicher von Trelis niederzubrennen, weil auch wenn sie durch die Vernichtung der Felder Ernteausfälle verursachten, welche wohl noch nach der Belagerung Vengards für Hungersnöte sorgen würde, sofern auch wirklich viele von ihnen zerstören, und natürlich auch verhinderten, dass die Orks nach Zerstörung des Speichers das Getreide früh ernten konnten, um wenigstens genug Nahrung für die Belagerung zu haben, so war doch der Speicher das Hauptglied, dass es auszuschalten gab. Aber diese Nacht würde gewiss nur der Vernichtung der Felder gewidmet sein. Doch noch wussten sie nicht, dass die Orks schon hinter ihnen her waren, noch trotteten sie zwar nur, aber sobald sie das erste abgebrannte Feld sehen würden, würden sie wohl etwas Tempo machen…Eile war also geboten. Die Kunde, dass die Orks näher kamen, wurden ihnen auch sogleich von ihrem Späher, der sich stets im entfernten Rücken der Gruppe befand, mitgeteilt. Nun war Eile beim nächsten Hof geboten, sie durften definitiv nicht warten, bis alles abgebrannt war, Feuer legen, kurz überprüfen ob es sich schnell genug ausbreitet und weiterziehen, das war hier die Devise. Natürlich hatten sie zum nächsten Hof auch einen Späher geschickt, dieser berichtet von einer kleinen Anzahl Orks. Nicht viele, wohl 3 Späher und 2 Krieger, wohl eher ein paar Orks, wo das Imperium wohl nicht wusste, wo es sie im Krieg einsetzen sollte. Nun zum Glück war die Zahl der Nomaden nicht gerade klein, er hatte nicht genau gezählt, aber sie waren so bestimmt so gut 5-7 Dutzend oder vielleicht sogar mehr. Natürlich hielten nicht alle auf dem nahezu Kreisförmig gedachten Ring auf, auf dem die Höfe und Felder, auf Diesem waren vielleicht nur so 2 Dutzend oder weniger. Ein Großteil lief im Wald, um bei einem möglichen Angriff aus der Überraschung heraus argieren zu können. Wenn es genau nahm waren sie genug, um einfach so, unbedacht, durch die Höfe zu Walzen und alles zu zerstören, selbst der Orktrupp hinter ihnen könnte sie nicht besiegen, aber wenn sie das tun würden, hätten sie vermutlich Tote, das wollten alle nicht, die Nomaden waren eher wie eine Gemeinschaft, nicht wie die Orks, denen die Verluste egal waren, solange sie ihr Ziel erreichten.
Demnach planten sie den Angriff auch kurz, aber schnell. Unter dem Druck kam auch schnell ein Plan zu Stande. Einige Bogenschützen positionierten sich in gut 100 Meter Entfernung gegenüber des Hofes, darunter war auch Irenir, er war wohl versessen darauf. Natürlich konnten sie aus der Entfernung und bei Dunkelheit keinen Ork treffen, aber das war nicht der Plan. Es fanden kurz Absprachen mit dem im Wald vorliegendem Trupp ab, dann gingen Trupp aus gut zwei Dutzend Leuten auf dem Kreisring, weiter nach links, also Richtung Trelis und positionierten sich etwas versteckt gut 50 Meter des Bauernhofes. Die Bogenschützen waren somit südlich, der Waldtrupp westlich. Nun wurde die ganze Aktion gestartet. Der Plan war simpel und genial zu gleich: Die Bogenschützen, es waren so um die 10, begannen nun mit Brandpfeilen auf den Hof zu schießen. Die paar Orks die dort standen rannten sofort zur Schussrichtung, der Osttrupp rannte auch auf die Orks, um sie zu behindern. Auch wenn es Orks waren, waren sie von der Überzahl schon etwas eingeschüchtert. Dennoch schienen sie bereit, bis zum tot zu kämpfen. Während die Bogenschützen nun auch näher kamen, deren Brandpfeile die Felder schon ein Bisschen in Brand gesteckt haben, kamen auch die Leute des Westtrupp aus dem Wald. Malak selbst konnte nicht sehr viel tun, die Anderen kümmerten sich schon um alles, doch einmal konnte er schon verhindern, dass ein junger, abenteuerlicher und etwas übereifriger Nomade von einem der beiden Orkkrieger tödlich getroffen wird, er konnte diesen nämlich rechtzeitig mit einem Sandball blenden, sodass er „nur“ die Schulter des Nomaden traf. Nach einem kurzen Scharmützel waren die Orks tot, die Nomaden selber hatten drei Verletze, Einen etwas schwer mit einen verletzten Schulter, zwei nur eine kleine Schnittwunde, was eigentlich schon viel Verlust ist, wenn man bedenkt, dass sie gut 20mal so viele waren und eigentlich der Eine den Ork von hinten erstechen konnte, während der Andere den Ork blockt. Egal, sie mussten rasch handeln. Sie setzten alles in Brand, die Hütten, die Scheune, in der sogar noch etwas Getreide lagerte, welches wohl noch zum Speicher gebracht werden sollte. Einige besonnene Nomaden vertrieben das Vieh einfach nur in den Wald, manch etwas Brutalere, welchen es vielleicht auch nicht gelang, die Tiere zu vertreiben, schlachteten die Tiere. Jedem das Seine, dachte der Magier, auch, wenn er das traurig fand. Nachdem sie sich vergewisserten, dass sich das Feuer auch schön ausbreitet, zogen sie weiter…
Sie sollten wohl schnell handeln, die Orks dürften jetzt wohl den ersten abgebrannten Hof erreicht haben und sicherlich Verstärkung aus Trelis holen, auch, wenn da jetzt nicht sooo viele stationiert sind, wie vor Belagerungszeiten, könnte das die Arbeit erschweren. Es scheint wohl mehr als spannend, was bis morgen früh passiert sein wird…
Geändert von Malak (06.08.2008 um 00:46 Uhr)
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Was hatte die Blonde nur schon wieder vor? Nur widerwillig hatte sich Jennay von dem behaglichen Feuer wegzerren lassen. Aber andererseits war es vielleicht auch besser so, bevor sie noch im Lager jemand mit dem rußbeschmiertem Gesichtern sah und für völlig übergeschnappt hielt.
Die Haare unter einer Kapuze verhüllt waren die beiden zierlichen Gestalten im Dunklen tatsächlich kaum noch zu erkennen, zumindest wenn man sich allein auf seine Augen verließ. Die Kleine beschlich ein ungutes Gefühl, während sie ihrer Freundin hinterher huschte. Gab es in dieser Gegend nicht auch Wölfe? Die würden sich von der geschickten Tarnung sicherlich nicht täuschen lassen. Und nun fiel Jennay auch wieder ein, warum sie es für gewöhnlich vermied, nachts allein in unbekannten Wäldern spazieren zu gehen, zumindest wenn man nicht als Wolfsfutter oder ähnliches enden wollte.
"Wo willst du eigentlich hin? Hier gibt es doch nichts ausser Steinen, Bäumen und ... ach lass uns einfach zurückgehen, ja?"
Jennay versuchte so leise wie möglich zu sprechen, so dass ihre Stimme fast im nächtlichen Rauschen der Bäume im Wind unterging, ebenso wie der der leicht ängstliche Unterton ihrer Worte. Von den umherstreuenden Wölfen abgesehen, konnte auch schon ein falscher Schritt hier in den Bergen den Tod bedeuten. Was dem Mädchen aber viel mehr Angst einjagte, waren die Orks und Orkspäher, die sich inzwischen überall in Myrtana herumtrieben. Zwei junge, unbewaffnete Frauen waren sicher eine leichte Beute, die sich niemand entgehen lassen würde, wenn ... er sie erstmal gefunden hatte, was dank der Tarnung zwar schwer, aber nicht unmöglich war.
Leise murrend folgte die eine dunkle Gestalt der anderen, während sie dem Stück Seife nachtrauerte, dass sie bei dem Überfall auf den Lebensmittelkonvoi zugunsten einiger Kartoffeln zurückgelassen hatte.
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Berge westlich von Vengard, Rebellenversteck
Als Iwein aufwachte, war es Nacht. Immer noch? Oder schon wieder …, fragte er sich, während er sich die Augen rieb. Ihm war schrecklich warm, also schlug er die Decke zur Seite, die sie ihm gegeben hatten. Dabei stellte er fest, dass er schweißgebadet war, und kaum hatte er sich aufgesetzt, spürte er den Schmerz in seinem Kopf von neuem pochen.
»Arrh …«
Das Fieber hatte kaum nachgelassen. Iwein überlegte kurz, ob es nicht am besten wäre, sich gleich wieder ins Gras zu legen und weiterzuschlafen.
Stattdessen stand er auf.
Die Schrecknisse, die der Tag bereithalten mochte, konnten nicht so schlimm sein wie die, die ihm im Schlaf erschienen waren. Die beiden jungen Frauen gestern mochten ihn noch so sehr auf andere Gedanken gebracht haben, im Schlaf hatte ihn das Grauen wieder eingeholt. Da war mit einem mal wieder alles gewesen.
Nicht nur Vengard, oder Wenda. Da war noch mehr. Der Bauernhof. Das Bild des brennenden Haupthauses hatte seit jener einen Nacht ständig in seinem Kopf herumgespukt, hatte sich darin fest gebrannt. In seinen Träumen war er von seinen Soldaten umgeben, von Jun, Grimbar, Odinson … Sie hielten Fackeln in der Hand. Dann hörte er sich selbst sagen: »Legt Feuer!«
Nein. Ich habe es nicht befohlen. Das ist eine Lüge!!
Iwein zermarterte sich den Kopf darüber, was dann geschehen war. Er konnte sich nur daran erinnern, wie er später in Ardea aufgewacht war, geweckt von den Kriegstrommeln der Orks. Wie hingegen der Angriff auf den Bauernhof geendet hatte, wusste er nicht.
Ich muss Ulrich fragen. Er war dabei. Oder Matthew, Nils, Odinson. Irgendjemand von denen musste doch hier sein. Suchend stolperte durch die Zeltreihen.
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"Sssscht."
Wie lange sie gelaufen waren, vermochte sie nicht zu sagen, aber nun lichtete sich der Wald und sie standen auf einem Felsen, genauer gesagt, auf einem Vorsprung. Unter ihnen ging es steil ab, keine drei Schritte hinter ihnen war der Wald und vor ihnen lag die weite, östliche Ebene Myrtanas. Von hier aus hatte man einen perfekte Aussicht. Sie sahen Vengard mit seinen Mauern und Türmen, und dahinter das Meer. Rings herum, an drei Seiten erkannte man Zelte, es mussten hunderte sein. Kleine Lichter tanzten dort umher, Orks, die sich bewegten, oder ihre Söldner. Die Front. Doch zwischen ihnen und den Grunhäuten lag genügend Raum, und selbst, wenn ein Späher von dort ihre Position im Auge haben mochte, erkennen würde er sie nicht können, denn die beiden Frauen waren schwarz wie die Nacht und nicht von den dunklen Bäumen hinter ihnen zu unterscheiden und selbst, wenn jemand näher war und sie erspähte, er musste erst einmal einen Weg hinauffinden. Vor Raubtieren fürchtete sich die Blonde nicht, instinktiv hielten jene Biester sich von den Kriegsschauplätzen fern und kamen höchstens, wenn alles vorüber war. Nein, die meisten Tiere waren beim Aufmarsch der Orks sicher geflüchtet und würden sich noch lange nicht wieder her wagen.
"Dann wollen wir mal ..."
Meinte die schwarze Blonde und streckte den Finger aus. Leise murmelte sie vor sich hin. Zweifelsfrei, sie versuchte, die tanzenden Lichter zu zählen. Vielleicht würde es den Kommandanten ja interessieren, wieviele Orks es noch gab, immerhin tobte die Schlacht schon einige Tage und wer wusste schon, mit wievielen der Kreaturen sie es zu tun bekommen würden, wenn sie denn tatsächlich direkt gegen sie vorgingen? Sie zählte mit einer Engelsgeduld, die Zeit verstrich und am Ende ergab sich eine hohe Anzahl. Doch noch so viele. Wahrscheinlich mehr, denn nicht jeder trug eine Fackel.
Es würde nicht leicht werden. Es waren mehr, als sie zu denken gewagt hatte. Sie hatte noch nie so viele Orks auf einem Haufen gesehen. Ohne Zweifel, die Grünfelle meinten es ernst. Jurdace nickte Jennay nur knapp zu, wandte sich ab und beide Frauen verschwanden wieder im Wald. Bald schon erreichten sie das Lager, den Weg hatten sie sich gründlich eingeprägt. Jetzt war sogar der Blonden der Ernst der Lage klar. Wo auch immer diese Anzahl an Orks auf Menschen traf, die nicht für sie arbeiteten, würden sie kein Erbarmen kennen. Es war vermutlich alles, was die Kriegsherren aufbringen konnten. Eine Entscheidungsschlacht.
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Lehrling
Einige Minuten dauerte der beschwerliche Aufstieg, doch sie waren frohen Mutes – inzwischen auch nicht zuletzt wegen der Aussicht auf ein Bett. Die Fahrt war für sie alle anstrengend gewesen, doch Marius wusste sie zu motivieren, auch die letzten Meter noch ohne Murren zurückzulegen.
„Ardea habe ich eigentlich als ein sehr gemütliches kleines Dorf in Erinnerung ..“
Er hatte den Satz kaum zu Ende gebracht, als hinter einem Felsvorsprung die Siedlung erschien – und Marius Lügen strafte. Auch wenn die Sonne inzwischen untergegangen war und kaum noch Licht auf Myrtana fiel, dass der größte Teil Ardeas mehr einer Ruine glich, das konnte man auch so erkennen. Die Palisade, die das Dorf umgab, war an vielen Stellen umgerissen worden, manche Hütten waren kaum mehr mehr als ein Bretterhaufen. Sie alle konnten sich vorstellen, was das zu bedeuten hatte, und Maria sprach es aus.
„Oh mein Gott. Es sieht aus als wären die Orks schneller gewesen als wir ..“
Auch Jotun konnte kaum glauben, was er dort sah. Marius hatte ganz offenbar recht gehabt – die Situation auf dem Festland ist noch viel schlimmer, als sie es in Gorthar bisher erfahren haben.
Dennoch war er es, der als erster die Fassung wiedererlangte. Vor dem Tor herumzustehen und den Kopf zu schütteln hatte nun einmal keinen Sinn.
„Nun“, setzte er an, „trotz allem hat es keinen Sinn, vor dem Tor herumzustehen und den Kopf zu schütteln. Lasst uns lieber schauen, ob wir hier nicht doch noch einige Menschen finden.“
Die anderen nickten und folgten Jotun auf den Platz, der sich hinter dem Tor erstreckte. Viel weiter mussten sie nicht gehen. Auch wenn sie genau danach gesucht hatten, jagte ihnen die Stimme, die vermutlich einem älteren Mann gehörte, einen gehörigen Schrecken ein.
„Heda! Wer seid ihr?“
Sie wandten sich um und stellten zu ihrer Erleichterung fest, dass in der Gasse zu ihrer Rechten in einigen Hütten Licht brannte. Der Mann stand vor dem Gebäude, das anscheinend einmal die Schmiede des Dorfes dargestellt hatte, und aus dem Haus kamen gerade zwei weitere, etwas jüngere Männer, die sich neben den alten stellten und neugierig in Richtung der Neuankömmlinge blickte. Jotun fiel ein Stein von Herzen. Sie befanden sich also nicht in einer Geistersiedlung, deren Bewohner allesamt von den Orks verschleppt worden waren.
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Berge westlich von Vengard
„In Ordnung, ich habe genug gehört“ meinte Ulrich am Ende seiner Befragung und zu dem Schluß kam, das er Andy vertrauen konnte. Wie sich in dem Gespräch herausstellte, den Eindruck hatte der Kommandant gleich, kannte er Andy. Das war zwar schon eine ganze Weile her, doch gemeinsam schafften sie es die Erinnerungen auffrischen. Im Minental kämpften sie Seite an Seite, gegen eine dunkle Brut, Ronsen hatte sie entdeckt und den Auftrag bekommen, sie zu vernichten. Lang, lang ist’s her..., Ronsen, ob der Kamerad und Freund noch am Leben war?, Ulrich hoffte dies inständig. Der Kommandant versuchte bei der Sache zu bleiben, dies war trotz aller Sorge um den Ordensbruder, wichtiger. Andy sprach von einem Trupp des Wüstenvolkes, der die Königstreuen in ihrer schweren Stunde unterstützen wollte. Er sei inzwischen in Myrtana und würde versuchen im Hinterland den Orks zu schaden. Eine gute Nachricht, die Verbündeten hielten also ihr Wort, die Rebellen waren nicht mehr allein, das gab dem Kommandanten wieder mehr Zuversicht, dass das Unmögliche gelingen könne.
„Freut mich, das du uns helfen willst“ unterbrach Ulrich, die zwischenzeitliche Stille, „solange du hier im Lager bist, solltest du dich verhalten wie ein Rebell, das heißt dich in die Gemeinschaft einfügen. Kein Streit, keine Provokationen, du weißt was ich meine..., halte dich daran, Unruhe im Lager können wir nicht gebrauchen und ich werde das auch nicht dulden. Nun geh, such dir irgendwo einen Schlafplatz, wir sehen uns später“.
Andy war noch nicht lange weg, der Kommandant hatte die Augen für einen Moment geschlossen, da wollte schon der nächste was von ihm. „Stör ich“ fragte eine Stimme, Ulrich öffnete die Augen wieder, „nein komm rein..., was liegt an?“. Es war ein Bote, der aus dem Gebirge Nördlich von Vengard kam und die Nachricht überbrachte, das Redsonja und ihr Begleiter ein passendes Versteck gefunden hätten. „Ist das wirklich wahr“ fragte der Kommandant ungläubig, „ja, ich habe es ja mit eigenen Augen gesehen“. Der Kommandant war verblüfft und erfreut zugleich. Er hatte zwar ein gutes Gefühl, als Redsonja ihre Hilfe anbot, das sie tatsächlich Wort hielt, das wagte er nur zu hoffen. „Ein guter Tag“ brummte Ulrich zufrieden, „du findest den Weg zurück?, ist er sicher?“ Der Bote räusperte sich, um seine Empörung kundzutun, „ja, sonst wäre ich ja nicht hier“, kam es fast trotzig“. „Schon gut, war ja nicht so gemeint...und weiter“. „Sicher ist relativ, in der Dunkelheit hat man gute Chancen nicht entdeckt zu werden, mehr kann ich nicht versprechen“ sprach der Bote im Klartext. „Das reicht, mehr kann man in diesen Zeiten wohl nicht erwarten..., ruh dich aus und halte dich zur Verfügung“.
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Lehrling
Ardea
Da keiner der anderen den Mund zu öffnen schien, fasste sich wiederum Jotun ein Herz und trat ein paar Schritte vor.
„Habt keine Angst“, fing er an, und kam sich sofort ziemlich blöde vor wegen dieser Floskel – als wären sie die großen Helden, die gekommen sind, die armen Bürger zu retten – wobei, eigentlich war das ja schon gewissermaßen ihre Intention .. nun gut, weiter im Text - „wir kommen aus Gorthar, und wir sind hierher gesegelt, um die Truppen des Königs zu unterstützen.“
„Tss, na da hättet ihr ein paar Tage früher hier aufkreuzen sollen“, meinte der Mann, und Jotun war erleichtert, nicht allzu viel Verbitterung aus dem Tonfall herauszuhören, „die waren gerade vor 'ner Woche hier und haben alles mitgenommen, was sie greifen konnten. Aber uns haben sie nicht gekriegt. Wir lassen uns hier nicht ohne so mir nichts dir nichts vertreiben!“
Bei diesen Worten kehrte ein großer Teil der Hoffnung, die ihnen beim Anblick der Ruinen abhanden gekommen war, zur Gruppe zurück. Der Widerstand der Menschen war also noch lang nicht gebrochen.
„Sagt, gibt es hier einen Platz, an dem wir die Nacht verbringen können?“, meldete sich nun Maria zu Wort und trat neben Jotun.
„Natürlich, natürlich, kein Problem .. viel, das ihr uns klauen könntet, haben wir ja nicht mehr. Am besten geht ihr in das große Haus da vorn, da sollten oben noch genug Betten rumstehen. Die braucht niemand.“
„Habt vielen Dank!“, gab Maria freudig zurück.
„Keine Ursache, junges Fräulein, keine Ursache. Schlaft schön!“
Die Männer zogen sich ohne weitere Worte wieder in ihre Hütte zurück und die fünf Neuankömmlinge standen wieder allein auf dem Platz. Sie entschieden sich, dem Vorschlag zügig zu folgen – und das Gespräch mit den Dorfbewohnern auf den morgigen Tag zu verschieben. Jetzt waren sie einfach zu geschafft von der Reise.
Sie stiegen die Treppe des Hauses hinauf und fanden im Obergeschoss, neben allerlei Bücherregalen, Truhen und Säcken, acht sehr bequem aussehende Betten vor. Hierher war anscheinend kein Ork gekommen. Sie suchten sich jeder eine der Schlafstätten aus und ließen sich sogleich erschöpft darauf fallen. Jotun blieb noch etwa zehn Minuten länger wach als die anderen, rief sich noch einmal den Tagesverlauf zurück ins Gedächtnis – dann holte auch ihn schnell der Schlaf ein.
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So langsam hieß es, weiterzuziehen, auch wenn sie am Abend erst spät nach Einbruch der Dunkelheit eine Stelle gefunden hatten, von der sie der Meinung waren, dass sie sicher genug zum Übernachten war. Denn die Gefahr war alles andere als gering, sie griffen nun schließlich aktiv in diesen Krieg ein, auch wenn von dem hier draußen in den Wäldern und auf den Feldern bisher kaum etwas zu spüren gewesen war. Einzig die vollen Kornspeicher der Höfe, die emsig arbeitenden Sklaven der Orks auf den Feldern und die wachsameren Aufseher der Söldner zeugten davon, dass das Hinterland auf etwas andere Weise am Krieg teilnahm. Sie versorgten ihre Leute an der Front. Und genau an diesem Punkt setzten sie an. Wenn die Versorgung nach und nach zusammenbrach, konnten die Orks noch so zahlenmäßig überlegen sein, sie würden nicht sehr lange überleben können.
Zusätzlich zu den relativ großen Erfolgen, die sie gestern auf diese Weise erzielen konnten, hielten sich so bisher auch ihre Verluste gering. Sein Leben hatte zu Wutras' Freude noch niemand lassen müssen, die wenigen Verletzten konnten glücklicherweise schnell von zwei unverletzten Leuten direkt nach Nemora gebracht werden, sodass er sich um sie keine Sorgen machte.
Und so kam es, dass sie heute hoffentlich mit ähnlichen Erfolgen wie am Vortag rechnen konnten. Höfe sollten brennen, auch wenn dies möglicherweise nicht in Adanos' Willen war. Aber in der Hinsicht war sein Glauben schwach, denn es ging hier indirekt auch um ihre Existenz. Sie mochten zwar ohne des Königs Hilfe überleben können, aber wenn die Orkscharen erst einmal nach Varant kamen, dann hatten sie selbst in den sichersten Verstecken keine Ruhe mehr. Und so weit wollte er es definitiv nicht kommen lassen, genau deshalb war der Hohe Nomade auch mit in diesen Kampf gezogen.
Aber bevor sie nun endgültig losmarschierten, hatte er erst noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Während seiner Runde durchs Lager kam er an einer Gruppe Nomaden vorbei, die sich gut gelaunt unterhielten. Mit interessiertem Blick trat er hinzu, lauschte einen Moment den Gesprächen, ehe sämtliche Aufmerksamkeit zu ihm gerichtet wurde und die Worte verstummten.
"Barny?", fragte er mit etwas gekünstelter Neugier.
Einer der Männer nickte.
"Komm mal bitte kurz mit.", sprach Wutras und ging ohne auf eine Reaktion zu warten einige Schritte von den anderen weg.
Kurz darauf tauchte Barny vor ihm auf und wirkte offenbar verwirrt.
"Ich muss zugeben, dass ich mich anfangs nicht sehr wohl mit dem Gedanken gefühlt habe, dich allein auf dem Hof zurückzulassen, während dort die Orks aufmarschierten. Aber wie sich nun im Nachhinein herausgestellt hat, war das genau die richtige Entscheidung, denn du hast damit eine für uns dienliche und für die Gesamtsituation wichtige Tat begangen. Solche Eigeninitiative trifft man nicht sehr oft, um so glücklicher bin ich, dich in unseren Reihen zu finden. Allerdings muss es doch fast eine Beleidigung für dich sein, so etwas im Rang eines Wegelagerers tun zu müssen. Ich will weitere solcher Aktionen sehen dürfen, deswegen ernenne ich dich hiermit zum Wüstenräuber. Möge dieser Rang das repräsentieren, was du im Moment für uns wert bist!"
Gespannt erwartete Wutras eine Reaktion.
Lobedan
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Die ganze Nacht hatte Miracoli nur da gesessen und den Fremden im Auge behalten. Dieser versuchte die halbe wieder das Loch aus dem sie gekommen waren hoch zuklettern. Allerdings ohne Erfolg. Immer noch hielt der Pirscher sein Schwert fest in der Hand, der Typ sollte ja nicht denken er hätte schon gewonnen. Die Nacht über hatte Miracoli viel Zeit zum nachdenken. Er würde dem Kerl wohl eine Chance geben. Schließlich war es fragwürdig ob sie hier überhaupt wieder raus kommen.
Also steckte er sein Schwert wieder in die eigens dafür angebrachte Halterung am Rücken.
"Also. Ich weiß du magst mich bestimmt auch so wenig wie ich dich. Aber ich arbeite mit dir zusammen.", meinte der Pirscher und fügte noch hinzu,"Und nein ich werde dich nicht töten. Noch nicht."
Minuten des Schweigens vergingen. Minuten die so lang waren wie Stunden.
Nichts regte sich. Doch dann ein kurzes Knurren, allerdings wurde es nur mit einem Windhauch mitgetragen. Es hörte sich so unwirklich an. Sekunden darauf folgte ein eisiger und heftiger Luftzug, der die Fackel, die schon fast ausgegangen war, ganz aus blies. Na toll. Wieso muss es immer eigentlich so schlimm kommen?,fragte sich Miracooli in Gedanken.
"Hey! Ich würde mal sagen wir stellen uns erstmal vor. Ich mein, nicht das wir dumm sterben.", meinte der Pirscher,"Ich bin Miracoli, Pirscher der Waldbruderschaft. Und du bist warscheinlich einer von den Rebellen oder den Orks richtig? Wie ist den dein Name?"
Wenn wir schon hier unten erst einmal fest sitzen dann soll er mir gefälligst auch seinen Namen sagen., knurrte der Jäger in Gedanken.
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Sel gab seine Bemühungen erst einmal auf, es hatte wohl kein Wert es weiter zu versuchen. Phobia saß oben aber die konnte ihm sicher nicht helfen und ließ er sich die Worte von diesem Miracoli durch den Kopf gehen.
Er selber hatte ja den Anfang gemacht, das nun war eigentlich nur die logische Entwicklung.
Nun gut, mein Name ist Seloron, einst war ich hoher Novize der Sumpfbruderschaft, habe mich dann aber in den Dienst der Orks gestellt und um das gleich richtig zu stellen. Ich werde mich dafür nicht rechtfertigen, ob es nun richtig oder falsch war, für mich war es bisher der richtige Weg, den ich eingeschlagen habe. Ich schulde dem König gar nichts, ihm werde ich sicher niemals treue schwören.
Ich denke aber auch, dass das momentan keine Rolle spielen sollte.
Wenn ich mich nicht sehr irre sieht das sehr nach einem Belüftungs- oder Versorgungsschacht einer Mine aus. Sicher ist dir klar, was da alles auf uns warten kann. Minecrawler dürften unter Umständen noch das kleinste Übel sein. Ich schlage vor, dass wir erst einmal versuchen in den besitz von Fackeln zu kommen, sicher sollte das aber kein großes Problem sein, schwieriger wird es dann schon wieder aus der Mine ans Tageslicht zu kommen. Sie scheint sehr alt zu sein, vielleicht schon teilweise eingestürzt. Unsere Chancen sind größer wenn wir es zusammen versuchen, wie ich denke ich schon mal erwähnt habe. Wie es weiter geht wenn wir es mal geschafft haben können wir dann immer noch sehen.
Seine Augen hatten sich wieder beruhigt und auch wenn die Fackel von Miracoli nicht mehr brannte kam zumindest in den Schacht genug Tageslicht um gut sehen zu können. Sicher aber war der Rest der Mine zumindest großenteils dunkel, also würden sie ohne Fackeln nicht weit kommen. Nun aber wartete der Söldner erst einmal auf die Reaktion des Pirschers. Sen Speer lehnte an der wand, Sel sah davon ab es in der Hand zu halten, damit wollte er zeigen, dass er es auch so meinte wie er es gesagt hatte.
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Erstmal müssten sie Licht besorgen, da hatte Seloron schon recht. Aber wie? Die Fackel war schon fast abgebrannt, und außerdem würde ein erneuter Luftstoß sie so wieso wieder aus pusten.
Es musste doch noch mehr Möglichkeiten geben Licht zumachen. Sicher wäre Miracoli ein Alchemist würde er einfach ein paar Pülverchen und Flüssigkeiten zusammen mischen, die dann leuchteten. Aber er war nun einmal kein Alchemist und Seloron warscheinlich auch nicht.
Miracoli konnte seinen Mitgefangen verstehen, warum er den Orks beigetretten war. Rhobar war schwach geworden. Vielleicht war er mal ein großer Herrscher. Aber jetzt saß auf dem Thron nur noch ein Schatten, der am liebsten mit seinem Paladinen in den Keller ging. Aber die Druiden wussten wie man das Land zuführen hatte. Aber auch sie würden das Land unter den drei Parteien auf Teilen. Rhobar würde drei Städte kriegen die Orks, bekämen auch drei. Die restlichen Städte würden an das Waldvolk gehen. So hat jeder einen Teil und niemand konnte meckern. Aber nun hatte Miracoli erst einmal andere Sorgen.
Sein Blick viel zu den Pilzen. Vielleicht gaben sie genug Licht um zumindest nicht auf den Mund zufallen.
"Mh, Was hälst du davon wenn wir gleich die Richtung nehmen in die der Luftzug ging und auf deinen Speer ein paar von diesen Pilzen da aufspießen.", fragte Miracoli und bewegte sich zu den Pilzen.
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In den Wäldern nahe Trelis
Barny konnte es noch gar nicht glauben, dass er jetzt zum Wüstenräuber befördert worden war. Während Wutras auf seine Reaktion wartete, blieb Barny erst mal der Mund offen stehen. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefasst hatte und sich bei Wutras bedankte:
„Es ist für mich eine große Ehre in den Rang des Wüstenräubers erhoben zu werden und mich nun Wüstenräuber nennen darf. Als ich als Wasserträger bei dem Wüstenvolk Adanos anfing, war dies mein erstes Ziel, ich wollte jemand werden, der etwas bedeutete. Als ich noch Wasserträger war, hatte ich immer dieses Ziel vor Augen, das Ziel mich aus der grauen Masse hervorzuheben und für meine Ziele zu kämpfen.
Danke!“
Wutras nickte kurz und bedeutete ihm, dass er mit seiner Antwort zufrieden war und sich der Wüstenräuber umdrehte und langsam zu seiner Feuerstelle zurückging.
„Wüstenräuber, Wüstenräuber“, ließ er sich immer wieder durch den Kopf gehen, während er in Gedanken versunken in die Flammen starrte.
Heute gab es aber noch viel zu tun und so rief Wutras alle auf, ihre Sachen zusammenzupacken und sich zum Abmarsch fertig zu machen. Der Jäger brauchte dazu nicht lange, er trat nur das Feuer aus und deckte es mit Erde zu, dass man nicht an der Hitze des Feuers schließen konnte, wie lange sich schon weg waren und machte sich auf den Weg den anderen Nomaden zu folgen.
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Lehrling
Wald zwischen Trelis und Geldern
Vanithas schlenderte durch den Wald und lauschte den Vogelgesängen. Die Ruhe und Sanftmütigkeit des Waldes brachte Vanithas stark zum Nachdenken.
"Wie friedlich es doch hier in diesen Wald ist, wenn man bedenkt das in den Rest des Reiches der Krieg tobt"
Er sah von der Ferne ein Wegweiser an einer Kreuzung stehen. Da er seit ein paar Hundert Metern nicht mehr wusste wo er hin ging, kam ihn dieser Wegweiser nur recht. Auf den hölzeren Wegweises stand, wenn auch recht schwierig zu lesen: Südlich ging es nach Trelis, nördlich führte einen der Weg nach Geldern.
"Da bin ich ja richtig. Zumindest weg von Geldern. Trelis...soweit ich mich erinnern kann ist das eine ehemalige Burg der Paladine. Was es wohl dort heute gibt?" Fragte er sich innerlich.
Sein Weg führte ihn wohl jetzt nach Trelis. Er nickte und schlenderte weiter durch den Wald. Seine Gedanken kreisten noch immer umher. Wusste er doch immernoch nicht, wo er denn wirklich hinwollte. Nur glücklich sein und nicht mehr umherziehen, dass war sein Ziel.
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Es war bereits Mittag geworden, doch aller Erwartungen entgegen war die junge Diebin schon seit einiger Zeit auf den Beinen. Sie hätte zwar wieder bis Mittags schlafen wollen, doch wusste sie, dass sie sich im Kriegsgebiet befand und es ihren sicheren Tod bedeuten würde, wenn sie auch nur einen Augenblick unaufmerksam wäre. Und im Schlaf ist man bekanntermaßen nicht sehr aufmerksam. Nachdem sie morgens also aufgestanden war, und sich ein paar Beeren zum Essen pflückte, machte sie sich auf den Weg Richtung Norden. Jedenfalls dachte sie, dass es Norden sei, sie hatte ja keinen Kompass, und ohne so etwas war es unmöglich für sie die Himmelsrichtungen zu bestimmen, hatte sie sich nie wirklich für solch' Dinge interessiert.
Schon bald erreichte sie eine Straße, doch war sie sich nicht sicher, ob sie der Straßen folgen , oder lieber etwas abseits gehen sollte. Sie wusste ja nicht, wie schlimm die Lage in Myrtana momentan sei. Ob die Orks jeden Mensch brutal abschlachten würden, den sie zu Gesicht bekommen, ihn versklaven und foltern würden, könnte ja sein, dass er ein Bote sei und wichtige Informationen besaß, oder ob sie ihn laufen ließen, da er nicht wirklich nach Krieger aussah, da er keinerlei Waffen und Rüstung trug, doch letzteres hielt sie eher für Wunschdenken als für die Realität.
So langsam erkannte sie ihre Umgebung, sie war schonmal hier; vor garnicht allzulanger Zeit, als sie eine Gefangene der Orks war. Sie musste in der Nähe von Kap Dun, dem Fischerdorf, sein, da war sie sich sicher. Doch was hieß das schon? War sie deswegen etwa in Sicherheit? Steigerten sich ihre Chancen auf Überleben? Im Gegenteil, sie wusste, dass Kap Dun in der Hand der Orks war, und dass diese nicht gut auf Menschen zu sprechen sind, war ja klar.
"Ardea..." dachte sie, "Ardea wurde doch von den Rebellen übernommen, vielleicht finde ich dort Zuflucht." Mit neuer Hoffnung setzte sie ihre Reise fort, in dem Irrglauben, dass sie in Ardea sicher wäre. Doch das Gegenteil sollte sich bald herausstellen.
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Bisher hatten sie Glück gehabt, es gab kaum Verwundete und gefallen war noch keiner seiner Kameraden.
Die Taktik, die sie eingeschlagen hatten war sicher die Richtige, im direkten Kampf wären sie wohl unterlegen, so aber würden sie die orks von ihrem Nachschub abschneiden, das würde sie sicher sehr empfindlich treffen.
Auch wenn der Wüstenräuber nun schon eine ganze Weile in Al Shedim lebte kannte er sich noch recht gut in der Gegend von myrtana aus und wusste in etwa was noch vor ihnen lag um den orks wirklich einen Schlag zu verpassen. Der Anfang war getan aber genau da mussten sie jetzt weiter machen.
Es war ein schöner Sommertag und auf den ersten Blick erinnerte wirklich nichts an den krieg, man musste schon wissen auf was man achten musste. So zum Beispiel auf die Sklaven, die, die Feldarbeit verrichteten und dabei von Söldnern der Orks beaufsichtigt wurden.
Es war wirklich mal Zeit, dass die Orks in ihre Schranken gewiesen wurden, seit Kayden auf dem Festland ankam hatte sich kaum etwas geändert, er kannte es also gar nicht anders. Umso entschlossener war der Wüstenräuber ihnen Schaden zuzufügen wo es nur ging.
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