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Varant #13
Ruhe. Ruhe war es, die Medin überkam. Der General entspannte sich und schärfte seinen Verstand für das, was vor ihm lag: Die wahrscheinlich wahnwitzigste Kommandoaktion seiner Laufbahn. Trotz aller Entspannung konnte er das leichte Kribbeln, das bis in seiner Fingerspitzen reichte, nicht vollständig verbannen. Sein Körper spürte die Gefahr, in die er sich begeben würde, mit jeder Faser.
„Ab jetzt keiner mehr“, wies Medin die Wache am Eingang des Zeltes an. Der angesprochene Soldat nickte und trat nach draußen, während der Oberbefehlshaber diejenigen musterte, die gekommen waren. Rhassan und Sahel waren da, ebenso ein Großteil der mitgereisten Paladine sowie einige andere, überwiegend Soldaten, die sich freiwillig gemeldet hatten.
„Viele wissen bereits, welches Ziel wir verfolgen“, begann er die Besprechung. „Wir sind nach Varant gekommen, um einen der heiligen Feuerkelche zu bergen und nachdem wir seiner Spur von Mora Sul bis hierher zum Sitz des Thronräubers gefolgt sind, ist er zum Greifen nahe. Aktuell befindet er sich im Besitz eines gewissen Mahmud Al’Fatah, der das Wertstück vermutlich durch Diebstahl in Mora Sul an sich gebracht hat. Al’Fatah ist, wie wir inzwischen wissen, einer der Gelehrten am Hofe Zubens und ein Sammler wertvoller Gegenstände. Sein Domizil ist ein mehrstöckiges Gebäude im Westen des äußeren Ringes und von einer Mauer umgeben, die man in einer Nebengasse, wo sie an den Anbau eines kleineren Nachbarhauses anschließt, selbst gerüstet erklettern kann. Unser Plan sieht wie folgt aus: Nach Einbruch der Dunkelheit begibt sich eine kleine Gruppe in die Gasse und dringt unter meiner Führung in das Gebäude ein. Was uns drinnen erwartet wissen wir nicht, aber wir können davon ausgehen, dass Al’Fatah seine Wertgegenstände im Keller hortet. Andererseits ist es auch möglich, dass er den Feuerkelch woanders aufbewahrt, um ihn besser zur Schau stellen zu können. Kurz, die Sache ist höchst riskant. Al’Fatah ist vermutlich ein Schwarzmagier, aber viel wahrscheinlicher ist es, dass wir seinen Bediensteten über den Weg laufen. Aufgrund dieser Risiken werden nur Freiwillige mitgenommen. Falls sich niemand dem Risiko aussetzen will, gehe ich auch alleine“, fügte er noch hinzu.
„Das ist Wahnsinn!“, warf Rhassan ein. „Ihr liefert uns alle an Zubens Klinge.“
„Nein“, entgegnete Medin. „Ob wir Erfolg haben oder nicht, wir verlassen heute Nacht Ishtar. Ihr werdet zusammen mit Sahel dafür Sorge tragen, dass die Karawane aufbruchbereit ist.“
„Glaubt ihr denn, dass uns die Wachen einfach ziehen lassen?“
„Bei Dunkelheit können uns die Torwachen nicht sehen“, meinte Sahel.
„Sehr richtig“, pflichtete ihm Medin bei. „Die einzigen Assassinen, die der Karawane Sorgen bereiten können, ist die Wachmannschaft bei den Brunnen. Um die wird sich Bordan mit den zurückgebliebenen Soldaten nach Einbruch der Dunkelheit kümmern.“
Der Armbrustschütze neben Medin nickte.
„Wir werden sie überraschen“, erklärte er kurz. „Kein Ruf, kein Zeichen wird bis zum Tor kommen.“
„Und was, wenn jemand nachsehen kommt?“ Rhassan gab nicht auf.
„Wird kalt gemacht.“ Bordan zuckte mit den Schultern. Darauf konnte der Händler nicht mehr als ein Murren erwidern.
„Nun gut“, griff Medin wieder den Faden auf. „Wer sich für die Kommandoaktion in der Festung melden will, der tut das bitte jetzt. Alle anderen machen sich fertig.“
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Ishtar
Leises Geflüster und Gemurmel war im Zelt ausgebrochen, als die führenden Paladine den Plan zum Erlangen des Feuerkelches dargelegt hatten. Sofort, nachdem die Streiter Innos` zu Ende gesprochen und nach Freiwilligen verlangt hatten, waren ein paar Männer aus der Menge gerissen und hatten sich zu den beiden Gruppenführern gestellt, denen die waghalsigen Expeditionsmitglieder folgen würden.
Neraida hatte sich ganz hinten an der Zeltwand immer noch nicht gerührt. Bewusst hatte sich die junge Frau ganz nach hinten gestellt, um niemandem aufzufallen und keinen der Anwesenden zu stören. Ein jeder, der sich nun in dem Zelt befand, ob Mann, Frau, Magier oder Soldat war zu der Besprechung gekommen, ohne dass es ihnen hatte befohlen werden müssen und auch die junge Frau war freiwillig hierhergekommen, als sie davon erfahren hatte, dass die Paladine nach Leuten suchten, um so endlich das Ziel der Expedition zu erreichen und den Kelch zu erlangen.
Im Gegensatz zu den tapferen, jungen Männern, von denen sich immer mehr entweder General Medin, den Neraida von dem Führungswechsel in Reddock vom Sehen her kannte, oder aber dem Streiter Bordan anschlossen, war sie immer noch unentschlossen. Die ganze Sache war riskant und extremst gefährlich, was auch der Einheimische im Zelt angemerkt hatte und die junge Frau wusste, dass Stärke, Geschick und Tapferkeit gefordert war, von dem sie nicht viel besaß, doch trotzdem hatte sie sich in das Zelt begeben und den Ausführungen des Generals gelauscht, was sie nun bereute. Wenn sie nun einfach aus dem Zelt gehen und sich nicht melden würde, würde dies jeder in der Expedition erfahren. Neraida würde das Gespött der Truppe sein, wenn sie dies nicht ohnehin schon war. Aber was konnte sie schon ausrichten? Paladine und Feuermagier würden losziehen, um den Kelch aus den Fängen der Assassinen zu rauben, wofür war da eine einfache, unerfahrene Waffenmagd von Nutzen? Doch verziehen konnte sie sich nun nicht mehr. Viele Mitglieder des Paladin- und Feuermagierordens waren anwesend, auch ein hoher General Vengards und Neraida hatte von der obersten Magierin gehört, die ebenfalls in der Nähe sein sollte. Auch hatte sie sich schwer bei dem Ritter Ulrich darum bemüht, mitziehen zu dürfen. Wie konnte sie nach so voll Anstrengnung nun kneifen? Sie wollte doch eigentlich den tapferen Paladinen bei ihrem Dienst helfen und selbst tapfer sein...
Ohne, dass sie es gemerkt hatte, hatte sich Neraida tief in Gedanken versunken langsam durch die Reihen der Anwesenden nach vorne bewegt, sodass sie nun direkt bei den Männern stand, die sich bereits freiwillig gemeldet hatten...direkt vor General Medin. Als Neraida bemerkte, was sie getan hatte, weiteten sich vor Schreck ihre Augen und sie schluckte schnell einen Anflug von Nervosität hinunter, während sie sich mit gesenktem Blick zu den anderen stellte.
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Ishtar
Freiwillige waren also gesucht? Na das war doch was für Matthew, so würde er seine Ehre zumindest wieder ein wenig herstellen. Dann würde er sich zumindest nicht mehr ganz so schämen, könnte Ulrich mal wieder in die Augen sehen und müsste sich nicht die ganze Zeit vor seinem ehemaligen Meister verstecken.
Als erstes dachte der junge Anwärter an Zasamalel. Wäre es nicht eine Genugtuung ihn eines Tages vor den Füßen Ulrichs oder gar sich selbst liegen zu sehen, erledigt von der Magie die aus diesem Kelch strömte? Ja, das wäre genau das was seinem Leben wieder einiges an Sinn zurück geben würde. Zusammen mit einem anderen Kerl war er der erste der sich meldete. Wenn er bei der Aktion erfolg haben würde, dann würde er sich besser fühlen, könnte in den Spiegel sehen, die Rebellen ansehen ohne schlechtes Gewissen und sich auch mal Gedanken über eine Beförderung machen. Wen er sterben würde... na dann hatte er sowieso kaum etwas verloren.
Doch nachdem Matthew sich freiwillig gemeldet hatte kam ihm diese Aktion überhaupt nicht mehr freiwillig vor, im Gegenteil, nachdem er das Zelt verlies um sich stolz zu strecken kamen ihm erste Bedenken, irgendwie hatte er das komische Gefühl das etwas schief gehen würde. Das machte ihn so nervös das er die Peitschenknalle praktisch hören konnte. Ein wenig nervös zog er ernsthaft in Erwägung zurück zu gehen und sich austragen zu lassen. Doch das könnte er nicht tun, das wäre das letzte. Wenn er nun auch noch diese Schande auf sich laden müsste dann könnte er in die Wüste gehen und sich verbudeln. Und so wartete er da draußen. Es dauerte noch einige Minuten bis sich immer mehr aus dem Zelt schlichen, die einen nervös, die anderen und Schuldbewusst und die nächsten wütend.
Am Ende stand eine kleine aber ziemlich nervös aussehende Grußße vor dem General.
Während der Blick des Generals sowohl abschätzend als auch teilweise stolz durch die Runde ging zitterten die Beine des jungen Rebellen ein wenig. Nun würde es bald los gehen. Ob die Verletzungen schwierigkeiten machen würden? Sicher nicht, schon seit langem taten sie nicht mehr allzu schlimm weh. Ja sicher schmerzten sie aber es war dsoch erträglich. " Das sind alle Freiwilligen." Murmelte ein Ritter zu Medin und sah die Truppe an. Medin nickte, suchte offenbar noch schnell nach den richtigen Worten und meinte dann: " Also, wir stehen kurz vor dem Aufbruch. Nun ist eure letzte Chance auszusteigen, wer dies zu tun wünscht soll sich nun melden."
Natürlich meldete sich keiner, jeder wäre wohl lieber in Zubens Palast eingebrochen als jetzt zu kneifen. Vorallem Matthew, aber anscheinend wollte Medin schnell weiter machen bevor der Stolz seiner Männer nachlies.
" Sehr schön, nun denn, ich mälchte euch nur noch sagen..." Matthew kam plötzlich ein schrecklicher Gedanke: Was wäre wenn sie vergeblich dem Kelch hinterher geeilt waren? Was wenn er gar nicht hier war, was wenn der Kelch verschollen war, so wie man es eigentlich glaubte? Wäre dann diese Expedition in das Ungewisse nicht völlig Hirnrissig?
" Und es macht mich stolz..." Und was war wenn dieser legendäre Kelch, nun gar nicht wirkte, was wenn es Unfug war was die Paladine lehrten? "Dann wäre Innos auch nicht real und von seiner Existenz weiß ich ja, ich hab es selbst gespührt das er da war!" Meinte Matthew trotzig in Gedanken.
" Wenn ihr also bereit seid..." " Ich werde mein bestes geben, den Kelch finden und Innos zeigen das ich kein völliger Versager bin! FÜR INNOS!"
Die letzten Worte sprach er lauter aus, es war eine Mischung aus normalem Sprechen und murmeln, doch jeder hörte es und erwiderte dann ebenfalls mit etwas gesenkter Stimme: " Für Innos!"
Der Generals sah kurz ein wenig verärgert darüber das Matthew ihm ins Wort gefallen war zu ihm herüber, konnte ihm seine Frechheit aber wohl verzeihen aufgrund der motivation und ging mit seinen Leuten in Richtung Stadttor.
Automatisch hielt Matthew ein wenig abstand damit es nicht so aussah als würde er am liebsten bei dem stärksten der Gruppe ausharren.
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Ishtar
Die Dunkelheit war längst über Ishtar hereingebrochen und das Kommando, dass sich aus Gründen der Unauffälligkeit aufgeteilt hatte, war in der besagten Gasse zusammen gekommen. Nachdenklich musterte Medin die Mauer. Rüber kommen war von dieser Seite aus nicht schwer. Wie es auf dem Rückweg aussah ließ sich von hier leider nicht sagen. Noch so eine Unsicherheit. Am besten blieb jemand aus dem Trupp hier, um den Rückzug zu sichern.
„Ihr beiden bleibt hier“, wandte sich Medin an den Matthew und einen weiteren Soldaten. Er wusste noch, was Matthew in Faring ausgefressen hatte und wollte den Hitzkopf nur ungern im Haus dabei haben. „Wenn wir in drei Stunden nicht zurück sind, macht ihr euch aus dem Staub und gebt der Karawane Bescheid. Alle anderen mir nach.“ Alle anderen waren in diesem Fall neben Medin noch zwei weitere Soldaten - der eine war Percy - sowie die Waffenmagd, die sich als letzte gemeldet hatte. Ihnen voran erstieg Medin das Flachdach des Nachbarhauses unter Zuhilfenahme einer Räuberleiter. Oben angekommen half er erst Percy und dann den anderen beiden nach oben. Danach wandten sie sich der Mauer zu. Lediglich ein schmaler Spalt trennte sie von dem Dach. Noch einmal versicherte sich der Oberbefehlshaber, dass keine Wachen in Sichtweite waren, bevor er Anlauf nahm und sprang. Einen Augenblick später hing er mit beiden Armen auf Schulterhöhe an der Mauer und spähte hinüber. Nichts. Nur ein kleiner Garten.
„Los!“, flüsterte er und zog sich gleichzeitig über die Mauer. Auf der anderen Seite ließ er sich so weit es ihm die Arme erlaubten hinunter und fiel das letzte Stück. Seine Knie schmerzten beim Aufprall, doch der befürchtete Krach blieb aus. Auch die anderen folgten mehr oder weniger leise. Kaum war auch die Waffenmagd wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen, machte Medin auch schon mit einem Schnippen auf sich aufmerksam, bevor er in Richtung Rückseite des Hauses zeigte, wo er einen Hintereingang vermutete… oder besser: erhoffte.
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Ishtar
Furchtsam presste sich Neraida mit dem Rücken an die Wand des großen Hauses und versuchte angestrengt ihren schnell gehenden, hechelnden Atem zu beruhigen. Es kam ihr so vor, als würde sie vor Aufregung und Nervosität schier erdrückt werden. Noch nie hatte sie so etwas gewagtes getan und noch nie war ihr die Gefahr so allgegenwärtig erschienen wie in diesem Moment. Jeden Augenblick konnte ein Nachtwächter an der Mauer entlang durch das Grundstück schlendern und sie entdecken, oder aber die beiden Männer, die draußen in der Gasse warteten, konnten entdeckt werden und so die ganze Mission auffliegen lassen. Neraidas Hand begann leicht zu zittern...
Als General Medin auf einmal von seiner versteckten Position aus weiterlief und die beiden anderen Männer ihm folgten, biss sich die Waffenmagd fest auf die Unterlippe und machte sich daran, den anderen schnell zu folgen. So leise wie möglich bewegte sich die kleine Gruppe dicht an der Wand des Anwesens entlang um das Haus herum. Die Nacht war klar und der Mond und die Sterne deutlich zu sehen, was Neraidas ungutes Gefühl nur noch verstärkte und sie noch nervöser machte. Reiß dich zusammen, Mädchen!
Ohne irgendeinen anderen Menschen zu erblicken blieb die Gruppe schließlich vor der Hintertür des Anwesens stehen. Kurz zeigte Medin auf das Schloss der Tür, als sich auch schon einer der beiden anderen Männer mit einem Dietrich davor kniete, während der andere wachsam den in Schatten gehüllten Garten im Blick behielt.
Als kurz darauf ein leises Klicken - das Neraida trotzdem zusammenzucken ließ - erklang, stieß Medin die Tür auf und betrat gefolgt von den anderen das ansehnliche Haus. Als sich alle vier in dem Raum hinter dem Eingang befanden und sich kein Nachtwächter und kein Diener gezeigt hatte, der vielleicht von dem Öffnen der Tür Wind bekommen hatte, drehte sich der General zu den drei restlichen um. Schnell zeigte er zuerst auf Neraida und dann auf einen der beiden Männer, den die junge Frau als den Paladin Percy erkannte und anschließend auf sich und den übrig gebliebenen Soldaten. Nach weiteren Zeichen war der Plan an die anderen weitergegeben und die Gruppe machte sich daran, getrennt das große Anwesen zu durchsuchen.
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Ishtar
Ruhig hing der Halbmond über Ishtar. Nur kleine Wolkenfetzen streifen seinen Schein und verschwanden irgendwann in der Dunkelheit. Und doch waren sie da. Genauso verhielten sich die zurückgebliebenen Soldaten, welche sich auf den Brunnen zu bewegten. Noch waren sie etwas davon entfernt. Ein zwei Zelt- und Ruinenreihen vielleicht. Doch man konnte schon den Schein der Fackeln und die leisen Stimmen der Wachen vernehmen. Hin und wieder kam ein verhaltenes Husten oder ein leises Lachen zu ihnen hinübergeweht.
Odinson ging hinter seinen Kumpanen unter der Führung des Armbrustschützens namens Bordan, immer in halber Hocke einen Fuß vor den anderen setzend. In einem Wald wäre diese Aktion etwas schwieriger gewesen. Da lagen versteckte Äste herum, die knacken konnten und Blätter konnten bei Berührung rascheln. Das war hier, inmitten von Sand und Staub kaum möglich. Das einzige was passieren konnte, das einer über eine Zeltleine stolperte. Der Nordmann hätte nicht gedacht, dass er auch mal Positives an der Wüste finden würde. Nun war er über den Boden dankbar, auch wenn er dauernd Körnchen in seinen Stiefeln hatte, so dämpften sie nun seine Schritte und die seiner Mitkämpfer.
Hin und wieder verharrten sie, immer dann wenn Bordan, der sehr gute Augen haben sollte, seine Faust ausstreckte. Dann blieben alle in ihrer Position, solange bis der Paladin das Zeichen des Weiterschleichens gab. Odinson hatte sich natürlich freiwillig gemeldet, einmal weil es sein Freund Ronsen auch getan hatte, der ihnen ja schon den Zugang zur Stadt gesichert hatte, wo der Gardist ihm nicht hatte helfen können und schon bereit war, ihn aus der Stadt zu holen wenn nötig. Doch da der Südländer ohne Umschweife wieder zurück kam entfiel zum Glück dieses Abenteuer, ach wenn er nun bei dem Trupp unter Medin war. Doch zum anderen hatte er es satt zu warten. Nur, diesen Kelch von einem gewieften Assasinenhändler zu stehlen, das war nichts für ihn. Seine Schleichkünste waren doch eher mager und er hätte hundertprozentig irgendwas umgeworfen oder wäre irgendwo dagegen gerannt. So dass er froh war, als Medin auch von der Brunnensäuberungsaktion gesprochen hatte. Also stand er mit als erster einen Schritt vor der Reihe angetretener Soldaten.
Und nun hier. Sie hatten sich auf Sichtweite herangewagt. Odinson zählte noch einmal alle durch. Sie waren acht Mann. Alle in ihre weiten, dunklen und unscheinbaren Gewänder gehüllt. Jeder mit der Hand am Schwertknauf oder Bogenholz. Auch der Nordmann hatte seinen Bogen mitgenommen, der bis dahin unberührt in seinen Sachen gelegen hatte. Doch nun hatte er diesen und einen geliehenen Köcher mit geliehenen Pfeilen auf dem Rücken. Auf die Fernkämpfer kam es an, die Wachen die irgendwie Alarmschlagen konnten, das hieß jene an etwaigen Glocken oder Hörnern, auszuschalten.
Wieder gab Bordan das Zeichen zum Stillstand und winkte die Männer zu sich heran. Sie gingen alle in die Knie und bildeten einen Halbkreis um ihn.
„Also Männer, passt auf. Ich habe sechs Wachen gezählt, sie schienen von irgendwas abgelenkt zu sein, das kommt wie gerufen. Wir müssen aber damit rechnen das irgendwo einer oder mehrere schlafen oder pissen oder sonst was.“ Odinson musste grinsen, aber wurde schnell wieder ernst, als der Paladin fort fuhr. „Das heißt, dass wir drei Fernkämpfer maximal die Hälfte ausschalten können, bevor sie uns bemerken. Und vielleicht noch ein zwei, die überrascht sind. Aber nur wenn wir Glück haben. Um das zu erreichen, sollten wir uns verteilen, damit sie nicht gleich eine Angriffsrichtung ausmachen können.“
Er schnappte sich einen kleinen Stock und malte damit eine kleine Karte mit Brunnen und umgebenden Gebäuden in den Sand vor ihnen.
„Ich werde hier in die Mitte gehen. Wie ist euer Name?“ Er zeigt mit dem Stock auf den Gardisten.
„Odinson, Sir!“ antwortete der Angesprochene.
„Gut, also Odinson, welche Hand benutzt ihr?“
„Links, Sir“
„Gut dann geht ihr rechts! Somit werdet ihr nach links, an dieser Hausecke bleiben.“ Sagte er zu dem dritten. Ein etwas untersetzter Mann, den Odinson noch nicht wirklich kannte. Das mochte aber auch an der fehlenden Rüstung und Lichtern liegen.
„Wir werden auf mein Zeichen zugleich die uns und der kleinen Glocke am Brunnenrand nächsten stehenden Wachen ausschalten. Am besten mit einem Schuss in den Kopf oder Hals.“ Sie nickten.
„Die anderen“, er wandte sich mit seinem Blick den übrig bleibenden Fünf zu, „die Anderen werden sich so gut es geht hinter den Ruinen verstecken, angriffsbereit, mit gezogener Klinge. Nachdem die ersten drei Assasinen gefallen sind, startet ihr sofort den Angriff, ohne Gebrüll oder sonst etwas. Wer Wurfmesser oder so was hat, benutzt sie. Wir müssen das hier sauber, schnell und vor allem leise vonstatten bringen. Alles klar?“ Alle nickten. „Dann los, in Position!“
Leise huschten acht Schatten auseinander. Odinson spürte wie seine Hände feucht wurden. Es war eine Weile her, seit dem er seinen Bogen benutzt hatte. Und gegen einen Menschen hatte er ihn vor langer Zeit in Khorinis benutzt, gegen Orks. Die ein größeres und breiteres Ziel geboten hatten. Nun hieß es auf Schemen zu schießen und dann auch noch den Hals zu treffen. Langsam ging er zu seinem Platz. Ein halbmannshoher Säulenrest war die einzige Deckung die er hatte. Doch die Dunkelheit gab ihm Schutz, zumal die Männer im Lichtkegel noch weniger sehen würden. Er hatte perfekte Sicht auf den Brunnen. In der Tat sechs Männer. Alle in ebenso weiten Kleidern gekleidet wie sie, doch in tiefem rot, dass jetzt wie Schwarz aussah. Ihre Glatzen glänzten im Fackelschein. Und hin und wieder auch Silber des Mondes. Sie schauten alle in eine richtung. Was war das, da bewegte sich doch etwas! Eine Frau erkannte er mit Schrecken. Das machte es kompliziert. Sie konnte iene Sklavin oder eine Assasine sein. Oder...Odinson machte große Augen. Das war doch diese Yasmin. Eine Ablenkung! Er hoffte, das ihm seine Augen keinen Streich spielten.
Langsam zog der Nordmann mit leicht zitternder Hand einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne. Seine Gedanken flogen zu seinem Unterricht zurück und zu dem Wettbewerb mit dem Meisterschützen. Damals hing nicht so viel wie heute davon ab, dass er gut traf. Doch die Aufregung war größer gewesen. Er amtete tief ein, versuchte sich zur Ruhe zu bringen und schaffte es. Seine Hände wurden wieder normal und nach dem er sie an seinem gewand abgestreift hatte blieben sie trocken. Dann legte er den Pfeil auf die Sehne. Ein kurzer Blick nach links. Bordan hockte als grauer Schemen und um ihn herum bewegten siech die Schatten der anderen. Sekunde auf Sekund verstrich. Dann plötzlich gab er den Laut einer Eule von sich und Odinson zielte auf dem ihm und dem Glöckchen am Brunnen nächststehenden Mann. Einer in seiner Größe, mit dickem Schädel und schwerer Lanze auf ihr gestützt. Der Pfeil zischte los. Mit ihm ein Bolzen und ein weiterer Pfeil. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen. Doch dann hörte er endlich das willkommene Geräusch von Holz und Eisen, welches in Menschenfleisch fuhr. Dumpfes Poltern gefolgt von ersticktem Röcheln waren die nächsten Geräusche, die er vernahm. Doch er hatte keine Zeit. Er zog sein Schwert und rannte los. Seine Kameraden waren schon am Brunnen. Zwei hatten sich sofort der Glocke bemächtigt und Bordan hieb gerade einen Assasinen mit einem Rufhorn nieder. Ein weiterer ging mit einem Wurfmesser im Herzen zu Boden ein andere mit aufgeschlitzter Kehle. Odinson überflog das Schlachtfeld. Fünf Leichen. FÜNF!?
„Bringt ihn zu Fall schnell!“ hörte er den Paladin knurren. Er zerrte seinen Bogen von der Schulter zielte und schoss. Sein Pfeil schwirrte durch die Nacht. Wieder dieses Geräusch. Ein Aufschrei, er klang dumpf, als der Mann zu Boden ging. Er kroch jedoch weiter. Das hörten sie an dem Schaben von Körperteilen auf Sand. Nun hasteten zwei Männer zu ihm hin und erledigten ihn und schleiften den toten Körper, bedeckt von warmem Blut zurück zum Brunnen. Odinson lies sich auf einer Kiste nieder und schnaufte, seine Hände zitterten wieder. Das Adrenalin ging nur langsam aus seinem Blut. Alles war gut gelaufen. Die anderen legten die Leichen auf einen Haufen und nahmen ihnen die Waffen ab.
„Ein blutiger Preis, meine Freunde, für einen Kelch.“ Brummte Bordan. Auch von ihm war sichtlich die Anspannung abgefallen. Yasmin hatte nun auch eine Waffe in der Hand. Der Paladin nickte ihr lächelnd zu.
„Jetzt können wir nur hoffen, dass die anderen genauso viel Glück haben und dass wir alle erwischt haben. Sucht noch einmal in der Umgebung nach Spuren oder welchen die schlafen oder sonst was machen. Ich will keinen lebenden Assasinen in der Nähe dieses Brunnens haben. Immer zwei Mann. Odinson und ich bleiben hier. Los geht’s!“ Wieder entfleuchten Schatten in die Dunkelheit.
Geändert von Odinson (19.06.2008 um 00:34 Uhr)
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Ishtar
Während sich die Waffenmagd, Neraida war ihr Name, und Percy zur Kellertreppe aufmachten, suchte Medin auch eine Treppe. Allerdings sollte diese ihn nach oben, in das erste Geschoss des Hauses führen. Im Erdgeschoss bewahrte ein Mann wie Al’Fatah sicher keine Wertgegenstände auf, wohingegen sich Hauswachen oft im Erdgeschoss aufhielten.
Die Treppe war schnell gefunden und Jory, auch an seinen Namen hatte sich Medin inzwischen erinnert, presste sich an die entsprechende Tür.
„Offen“, deutete er dem General mit Handzeichen. Medin nickte und Jory zog an der Tür. Langsam glitt sie auf und verursachte, zu aller Erleichterung, kein Knarren. Hinter ihr führten Stufen nach oben. Medin schlüpfte durch die Tür und ging voran. Oben angekommen erwartete ihn eine weitere, ebenfalls unverschlossene Tür. Diesmal war es an ihm. Behutsam schob er das Brett auf und – Innos sei Dank – auch hier schien alles gut geölt. Hinter der Tür befand sich ein großer Raum, der im Dunkel der Nacht nur schwer einzuschätzen war. Ein Empfangszimmer? Auf jeden Fall bot er viel Platz, soweit das anhand der Konturen zu erkennen war. Hier war der Kelch mit Sicherheit nicht. Mit der Hand nach vorne deutend setzte sich Medin wieder in Bewegung, Jory dicht hinter ihm.
Auf der anderen Seite des Raumes befanden sich mehrere Türen. Eine führte sicher zu den Gemächern Al’Fatahs und Medin war sich nicht sicher, ob er dort hin wollte oder nicht. Einerseits konnte sich der Kelch dort befinden, andererseits war dort aber auch die Gefahr am größten entdeckt zu werden. Vorsichtig nährte er sich der ersten Tür. Sie war abgeschlossen. Schnell nickte er Jory zu, der zu Dolch und Dietrich griff. Ein paar Minuten später war die Tür offen. Hinter ihr lag jedoch kein Gemach, sondern lediglich ein leerer Gang. Ihm folgten sie in unbekannte Finsternis, doch alles was sie fanden, war eine Abstellkammer mit ein paar alten Kisten. Schon wollten sie wieder umkehren, als Jory inne hielt und die Faust hob. Medin gefror ebenfalls in seiner Bewegung. Da war es, Schritte! Schnell klopfte er Jory auf die Schulter und deutete dann neben die Tür. Der Soldat nickte und presste sich neben der Tür der Abstellkammer an die Wand, während es Medin ihm hinter der Tür gleich tat. Gespannt warteten sie und hörten, wie die Schritte immer näher kamen. Schließlich fiel ein Lichtschein durch die halb geöffnete Tür der Abstellkammer nach innen. Kurz darauf setzte der Unbekannte seinen Fuß in den Raum.
Für den Ahnungslosen ging alles viel zu schnell. Jory’s Arme schnellten aus der Dunkelheit hervor und zogen ihn herein, während Medins Arm von hinten den Hals umfasste und einen Schrei erstickte. Zusammen pressten sie den Unbekannten zu Boden, während die Lichtquelle zu Boden fiel. Mit einem hohen, kaum hörbaren Kling fuhr Medins Dolch aus der Scheide und presste sich auf die Kehle des auf dem Rücken danieder liegenden.
„Versucht nicht einmal einen Laut von euch zu geben“, zischte er, bevor er die Hand vom Mund nahm und das Schnappen nach Luft zu hören war. Jory hatte inzwischen die kleine Laterne herbei geholt und leuchtete auf den Eindringling. Was er sah, überraschte Medin. Unter ihm lag eine junge Frau, wohl kaum älter als zwanzig. Ihre Brust bebte unter den schnellen Atemstößen und ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Wahrscheinlich hatte sie nur nachsehen wollen, wer die Tür nicht abgeschlossen hatte.
„Wo ist der Kelch?“, flüsterte Medin, erntete aber nichts weiter als furchtsame Blicke.
„Euer Meister hat vor kurzem einen Kelch bekommen. Wo ist er?“, fragte er weiter und verstärkte mit der Klinge den Druck ein wenig. Würde er dieser Frau wirklich die Kehle aufschlitzen, wenn sie jetzt zu schreien begann? Er wusste es nicht. Er wollte es nicht wissen.
„Ar-beits-zim-mer“, japste die Frau schließlich so leise, dass Medin sie kaum verstehen konnte.
„Wo?“, fragte er mit noch mehr Nachdruck.
„Die nächs-te Tür“, presste die vor Schreck heisere Stimme hervor. Medin nickte und schon war Jory mit Strick und Tuch zur Stelle. Einen Augenblick später war die Frau geknebelt und gefesselt hinter ein paar Kisten verstaut. Es würde einige Zeit dauern, bis sie gefunden werden würde. Bevor die beiden Soldaten den Lagerraum verließen löschten sie noch die Laterne.
Draußen verschwendeten sie keine Zeit den Gang zurückzueilen. Im Empfangszimmer war die Luft nach wie vor rein und so machte sich Jory an der nächsten Tür zu schaffen. Als das Brett aufschwang erschrak Medin. Licht blendete ihn. Nach einer Schrecksekunde aber sah er, dass es sich bloß um eine vergessene Kerze auf dem Schreibtisch handelte. Medin betrat den Raum, während Jory draußen blieb. Das Zimmer war sicher Al’Fatahs Arbeitszimmer, schloss Medin von den vielen Büchern und Gerätschaften. Augen hatte er aber nur für eines: den Feuerkelch. Und da stand er, auf dem Schreibtisch, im Kerzenschein schimmernd und umgeben von Dokumenten, die mit Symbolen ähnlichen denen auf dem Goldkelch beschrieben waren. Das Herz des Südländers machte einen Sprung, als er den Kelch berührte. Kein Zweifel, das war er! Wäre es nicht so dunkel gewesen, dann hätte Jory das zufriedene Grinsen gesehen, als er wieder aus dem Raum kam.
„Zur Treppe“, deutete er mit der Hand.
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Diese Nacht noch würden sie wieder abrücken und Ishtar verlassen. Selara wusste nichts Genaues aber man wusste wohl inzwischen wo sich der Kelch befand und man wollte ihn sich holen und die Wachen bei den Brunnen sollten wohl ausgeschaltet werden.
Jeden Moment konnte es schon losgehen, die Karawane war soweit bereit und Selara freute sich eigentlich auch diesen verdammten Ort endlich wieder zu verlassen. Erst hatte sie sich überlegt ob sie vielleicht helfen konnte aber sie hätte wohl nur gestört.
Bisher war es ihr noch nicht gelungen einen Blitz zu erzeugen, so wie sie es vorhatte aber viel fehlte nicht mehr. Momentan aber musste ihre eigene Ausbildung etwas zurückstecken, wenn sie unterwegs waren, hätte sie auch wieder Gelegenheit, sich darum zu kümmern aber jetzt war ganz klar anderes wichtiger.
Es war schon spät in der Nacht, die junge Magierin rechnete jeden Moment mit dem Aufbruch und hielt sich so wie die Anderen auch bereit. Mit einer Auseinandersetzung rechnete sie eigentlich nicht aber auch darauf hatte sie sich innerlich vorbereitet, man wusste nie ob auch alles genau so klappte wie es geplant war. Eine Kleinigkeit nur, musste anders laufen und der ganze Plan war nichts mehr wert.
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Yasmin D'Ahara war für das Ablenkungsmanöver zuständig. Sie sollte ihre stärkste Waffe einsetzten, sodass das 'Killerkommando' und Bando in Ruhe würde arbeiten können. Von daher hatte sich die Schwarzhaarige zu den Assassinen am Brunnen begeben und ihnen zugerufen:
»He, hallo, ihr da, soll ich für euch tanzen?«
»Aber klar doch, immer!«
»Bist du wahnsinnig, was, wenn Zuben davon erfährt?«
»Ach, wie soll er davon erfahren?«
»Du weißt doch, was man sich von ihm erzählt, er ist allwissend.«
»Blödsinn, dass sind doch Ammenmärchen, wollt ihr euch echt wegen so einen Gerede von dem Spaß abhalten?«
»Also, was ist nun, soll ich nun für euch tanzen oder nicht?«,
fragte die Blauäugige mit ihrer schönsten und erotischsten Engelsstimme und als dann ein allgemeines »Ja, tanz für uns, du schöne Sklavin« kam, begann sie ihre Darbietung. Sie setzte alles ein, was sie hatte, betonte ihre beiden 'Vorzüge' auf ihrer Vorderseite, aber uahc ihr knackiges Hinterteil blieb nicht ungenutzt. So tanzte sie auch mal den, mal den anderen an oder setzte sich gar auf ihren Schoss, wobei sie jedoch tunlichst drauf achtet, dass sie sich ihren Umarmungen entwand, ehe sie sie küssen konnten, denn so tief gesunken war sie nun auch wieder nicht.
So schaffte sie es, dass alle Anwesenden ihr und nicht den bedrohlichen Schatten ihre Aufmerksamkeit schenkten, die sich da ihnen näherten. Die Dunkelhäutige würzte gerade ihre Darbietung mit ein paar akrobatischen Nummern, die sie bei Matthew gelernt hatte, als der Angriff auch schon losging. Schnell waren die ersten durch Pfeile und Bolzen gefällt und auch die anderen waren nur wenige später in das Reich ihrer Gottes eingegangen. Yasmin hatte sich rechtzeitig in SIcherheit vor diesem Gemetzel gebracht, da sie, im Gegensatz zu den nun Toten, die Herannahenden Soldaten gesehen hatte. Aber in dem Zelt, hinter dem sie in Deckung gegangen war, rührte sich plötzlich etwas und fragende Laute kamen heraus, ebenso ein Assassine, der dann auch sogleich die Leichen seiner Kamerade sah. Der Novizin blieb nicht viel Zeit, denn wenn er sie entdecken würde, wäre sie schneller tot, als ihr lie wäre und so ergriff sie ihren Dolch und rammte ihn so tief sie nur konnte in die Schulter des Mannes. Dieser schrie vor Schmerz auf und wollte sich umdrehen, um den Urheber der Attacke auszumachen, doch die Ehemalige nomadin hatte ihre Waffe schon wider aus dem Fleisch des Varanter gezogen und führte nun einen Schnitt über dessen Hals aus, sodass die dortigen Schlagadern verletzt und der Tod des Mannes besiegelt wurden. Als sie dann wieder in den Schein der Fackeln hevortrat, sah sie den Paladin, der die ganze Aktion geleitet und ihre klene Tötungsaktion geshen hatte, und dieser nickte ihr lächelnd zu, ahnscheind hatte er nicht damit gerechnet, dass die juneg Frau auch selber skrupellos genug war, um jemanden das Lebenslicht auszublasen.
»Jetzt können wir nur hoffen, dass die anderen genauso viel Glück haben und dass wir alle erwischt haben. Sucht noch einmal in der Umgebung nach Spuren oder welchen die schlafen oder sonst was machen. Ich will keinen lebenden Assasinen in der Nähe dieses Brunnens haben. Immer zwei Mann. Odinson und ich bleiben hier. Los geht’s!«,
kam der Befehl des Anführers und die anderen Streiter schwärmten aus, um eventuelle Überlebende zu suchen und zu eleminieren. Doch der D'Ahara war das egal, sie hatte ihre Schuldigkeit getan und die restliche Dreckarbeit konnte sie den Ungeziefern überlassen, denn jetzt noch zu versagen, würden sogar diese nicht schaffen. Jetzt bräcuhten die anderen nur noch heil und mit dem Feuerkelch aus der Stadt kommen, und alles wäre in Butter, doch ob dies der Fall sein würde, wusste nur Innos. Doch der Vengarderin erschien das Ganze etwas zu leicht und wer konnte schon wissen, mit was sie der Gitt der Gerechtigkeit noch prüfen würde.
Geändert von Yasmin D'Ahara (19.06.2008 um 00:58 Uhr)
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Ishtar
Vorsichtig, so, wie sie es viele Monate zuvor mühselig erlernt hatte, setzte Neraida in leicht gebückter Haltung einen Schritt vor den anderen und versuchte ihre Füße auf dem sicherlich teurem Teppich abzufedern, von dessen Schönheit nun in der Dunkelheit des Hauses nichts zu sehen war. Nur ab und an wurden die Flure und Räume des Anwesens von kleinen Öllampen erhellt, die nur noch spärlich Licht spendeten und wie in diesem Augenblick den Gang, den Percy gefolgt von Neraida entlangschlich, in gespenstiche Schatten hüllte.
Vermutlich für die einfache Waffenmagd unbezahlbar teure und während der Nacht schwarz aussehende Samtvorhänge hingen an den Wänden und immer wieder musste sich Neraida vorsichtig an Hindenissen in Form von Skulpturen, Vasen und Möbeln vorbeibewegen, die sie in der Dunkelheit oft fast zu spät erst bemerkte. Es war ganz offensichtlich, dass es dem Besitzer des Hauses an nichts fehlte und er in einer verschwenderischen Pracht lebte, die im krassen Gegensatz zu dem stand, was die junge Frau in dem Hafenviertel Vengards kannte.
Ihr Herz wollte einfach nicht mit dem wilden Pochen aufhören und Neraida spürte kalten Schweiß auf ihrer Stirn, der ihr wie Eiswasser an den Schläfen hinabfloss. Die Angst entdeckt zu werden und so die ganze Expedition ins Verderben zu stürzen und so den für die Paladine anscheinend so wichtigen Feuerkelch für immer zu verlieren, nagte heftigst an Neraida. Ihr kam es so vor, als ob in jeder dunklen Ecke und hinter jedem Vorhang ein niederträchtiger und skrupelloser Assassine lauern könnte. Fast wäre Neraida das Herz aus dem Körper gesprungen, als sie plötzlich mit dem Kopf gegen etwas massives gestoßen war. Erschrocken blickte sie hoch in das Gesicht des Paladins Percy, der ihr mit dem Zeigefinger vor dem Mund zu verstehen gab, sich ruhig zu verhalten. Mit einem Blick an dem Streiter vorbei erkannte die Waffenmagd, dass sie am Ende des Ganges angekommen war und nun vor einer massiven Steinmauer stand. Je zur linken und je zur rechten Seite von ihnen standen zwei Türen offen, sodass die beiden Expeditionsmitglieder sich nun entscheiden mussten, welchen Weg sie nehmen würden. Die eine, linke Tür schien auf einen weiteren Flur zu führen, der von einem Licht erhellt wurde, sodass ein orangener Schein auf dem mit Teppichen ausgelegten Boden lag und die andere Tür führte in totale Finsternis. Kurz blickten sich Percy und Neraida an, als plötzlich ein leises, fast unmerkliches Geräusch beide auschrecken ließ. Überrascht blickten sich die beiden um, als Neraida einen Schatten auf dem lichtbeschienen Boden hinter der linken Tür erkannte. Völlig erschreckt und mit vor Angst bebenden Körper tickte Neraida den Paladin an und deutete schnell auf den Schatten. Percy reagierte sofort und nickte zur anderen Tür hin, die jedoch in völlige Dunkelheit führte. Ohne weiter zu überlegen durchschritten sie den Rahmen und Neraida wäre fast gestürzt und hätte vor Schreck aufgeschrien, als sie mit dem Fuß absackte und später als erwartet erst festen Boden unter den Füßen hatte. Eine Treppe! Vorsichtig liefen die beiden Stufe um Stufe hinab, um dem potentiellen Nachtwächter zu entgehen.
Nicht lange und das Dunkel wurde wieder von dem Licht einer Kerze erhellt und Neraida erkannte, dass dieser Bereich des Anwesens nicht mehr von teuren Teppichen und Vorhängen geschmückt war. Nackter Stein und ungeschmückte Wände waren nun die Dekoration und das Interesse des Paladins schien geweckt zu sein, der sich nun wieder schnell vorraus die Treppe hinunter machte. Der Raum, den sie nun betraten, hatte eine niedere Decke, die Percy fast mit seinem Kopf berührte und musste so etwas wie eine Vorratskammer sein. Große Kisten und Regale standen an den Wänden, doch nach einer kurzen Zeit des Durchsuchens stellten die beiden Eindringlinge fest, dass unter dem Zeug nichts wertvolleres als ein paar alter Teller war. Neraida wollte ihrem Begleiter gerade bedeuten, wieder zurück nach oben zu gehen, als dieser íhr jedoch bedeutete, für einen Augenblick aufzupassen und ruhig zu bleiben. Angespannt versuchte die junge Frau, etwas wahrzunehmen und dachte schon daran, dass der Paladin sich etwas einbildete, als sie plötzlich gedämpftes Rascheln hörte...Rascheln wie von...
Zielstrebig durchschritt Percy den Raum und hielt schließlich vor der Wand, die der Treppe direkt gegenüber lag und nur von einem leeren Regal verdeckt wurde. Vorsichtig, jedoch nicht ohne ein leises Schaben zu verursachen, schob er das Regal zur Seite und begann damit, die nun freil iegende Wand mit den Fingern zu untersuchen. Neugierig trat Neraida ebenfalls näher an die Mauer heran, als sie plötzlich bemerkte, wie die Fingerkuppe des Paladins ein Stück des Steins eindrückte und kurz darauf ein Klicken zu hören war. Mit einem siegessicheren Grinsen drückte Percy nun gegen die Wand und drückte ein Stück davon wie eine Tür auf.
Sofort betraten die beiden den verborgenen Raum und staunten nicht schlecht über das, was sie vorfanden. Anstatt eines üppig ausgestatteten Raumes, der nur so vor Schätzen überquoll und die ganze Pracht und den ganzen Reichtum des Hausbesitzers zeigte, hatten Percy und Neraida eine kleine, uneingerichtete Kammer entdeckt, die von dreckigem Stroh bedeckt war. Nur ein Möbelstück war dort aufgestellt, eine Kiste, die an der einen Seite der Kammer stand, während auf der anderen, gute zwei Schritte entfernt, ein fast nackter, bemitleidenswerter Kerl saß, der mit einem schweren, eisernen Halsring an die Wand gekettet war und nun verwundert zu ihnen aufsah.
" Meister? Ich ... ich nichts...nichts getan...nicht schlagen..." wimmerte der Mann nur und vergrub den Kopf in den Händen. Sein Haar war verflizt und verwildert, die Haut bleich und von Blutergüssen nur so überzogen. Neraida tauschte einen Blick mit dem Paladin neben ihr, als dieser dann vor in die Kammer trat und sich zu dem Erbarmungswürdigen kniete.
" Weißt du, wo der Feuerkelch ist? Kannst du uns das sagen?"
" Kelch? Ihr...wollt den Kelch vom Mei...vom Meister! Ihr wollt den Kelch des Meisters!" flüsterte der Mann und hob seinen Kopf wieder. " Kelch vom Meister, Kelch vom Meister..."
" Weißt du, wo er ist?" wiederholte Percy seine Frage ganz ruhig und verständlich, doch Neraida konnte spüren, wie die Geduld des Paladins zu neige ging.
" Ja..ich bin der Wächter...der Hüter...der Wächter des Kelches...des Schatzes vom Meister...ich sein guter Diener und wache über den Kelch..." stammelte die Gestallt und fing an mit dem Kopf seltsam auf und ab zu wippen, während er die Kiste vor ihm anstarrte.
" Das reicht mir." sprach Percy und seufzte kurz, als er sich gerade erheben wollte, um sich der Truhe zuzuwenden, als plötzlich der Arm des Mannes hervorschoss und die Schulter des Paladins umschloss.
" Ihr seid keine Diener des Meisters....ihr...ihr..seid Diebe...Diebe wollen stehlen den Kelch des Meisters...Diebe wollen stehlen..." Die Stimme der Gestallt war immer lauter geworden und gerade holte der Mann tief Luft, als Percy blitzschnell mit einer Hand den Kopf des Kerls packte und gegen die harte Steinwand schlug. Bewegungslos sackte er gänzlich zusammen. Ohne noch weiter Zeit zu verschwenden machte sich der Paladin nun daran, die Truhe zu untersuchen und öffnete schließlich nach einiger Zeit das Schloss mit einem Dietrich. Woher der Streiter Innos` das Wissen für so etwas hatte, wollte Neraida lieber nicht nachfragen. Als Percy schließlich einen mit Runen und Schriftzeichen überzogenen Kelch aus der Truhe holte, japste die junge Waffenmagd vor Freude unwillkürlich auf. Sie hatten den Feuerkelch gefunden, dies musste er sein! Bald schon würden sie mit diesem Schatz zurückkommen und vor versammelter Manschaft für ihren Fund vor der gesammelten Manschaft aus Paladinen und Magiern gelobt werden!
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Einsam wanderte die Erzmagierin am Ende der Karawane. Nur Rubel war an ihrer Seite und die nächsten Leute erst in einigen Metern Entfernung vor ihnen. Dies aber auch aus gutem Grund, denn in entgegengesetzter Richtung herrschte ein wahres Chaos. Unmengen von Sand wurden hinter der Priesterin in die Höhe gerissen und bildeten eine für das Auge undurchdringliche Wand. Es bedurfte einiger Konzentration der Zauberin, um diesen Sandsturm zu kontrollieren, welcher sich wie eine schützende Sichel hinter die Gruppe legte und allen Verfolgern die Aussicht auf Erfolg nehmen sollte. Ohne die Priesterin zu sehen, würde niemand auf die Idee kommen, für dieses verheerende Naturphänomen einen magischen Ursprung zu suchen. Aber es waren auch nur Teile davon tatsächlich magischer Natur. In der Wüste einen Sandsturm zu finden, war nicht sonderlich schwierig, da immer irgendwie einer herumtobte. Dabei musste es sich aber nicht um derartige Ausmaße handeln, wie sie der Sturm hinter ihnen besaß. Das hatte sich Françoise jedoch zu nutze gemacht und hatte nach einem solchen Unwetter in der Nähe Ishtars gesucht, während sich der Rest der Karawane damit beschäftigt hatte, entweder alles zum Aufbruch bereit zu machen oder in der Stadt nach den Kelchen zu suchen. Schnell war sie fündig geworden und hatte eine kleine Windhose, die allein durch die Wüste jagte, unter ihren Befehl gebracht. Als dann endlich die Paladine und ihre Gefährten aus Ishtar kamen, verlor niemand Zeit mit Jubelfeiern. Die abmarschfertige Karawane setzte sich unverzüglich in Bewegung, fort von den hohen Mauern der Stadt. Unterdessen brachte Françoise ihren kleinen Wirbelsturm zwischen sich und die Stadt. Ein wenig hier und da geändert und bald schon verlor die Windhose ihr typisches Aussehen und entwickelte sich zu einem ausgewachsenen Sandsturm. Und es schien dem Unwetter zu gefallen, denn hin und wieder spürte die Priesterin, wie sich der Sturm ihrem Willen entziehen und unkontrolliert in seiner jetzigen Größe seines Weges ziehen wollte. Der Wettkampf zwischen ihrer Konzentration und der immensen Gewalt des Naturphänomens gefiel der Zauberin aber. Es forderte sie und ihre Fähigkeiten, ließ sie sich wieder lebendig fühlen nach dem grausigen Vorfall in den Katakomben.
»Nicht unbedingt das, was man von edlen Rittern erwartet.«, sprach Rubel und Françoise wusste sofort, auf was er anspielte. Es hatte sie bereits nachdenklich gemacht, als sie sich von Faris und Abdul am Tag zuvor verabschiedet hatte, um nicht in aller letzter Minute aus der Stadt stürmen zu müssen. Zu dem Zeitpunkt war ihr aber nur klar gewesen, dass sie nicht um einen Diebstahl der Kelche herumkämen. Es war natürlich auch nicht vollkommen Innosgefällig, aber vielleicht heiligte der Zweck in diesem Fall die Mittel. Und angesichts des Reichtums des ehemaligen Besitzers, schien der Diebstahl auch nur ein kleineres Übel zu sein. Jedoch war die Hoffnung der Zauberin bald zunichte gemacht, dass das das einzige Übel bleiben würde. Um der Sicherheit Willen kalkulierte man den Tod einiger Wächter ein. Mehr als das; es war fixer Bestandteil des Plans sie zu ermorden.
»Du hast leider Recht. Ich kann nur hoffen, dass die Kelche als Ausgleich in Zukunft mehr Leben schützen.«
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Der Feuermagier hatte sich einige Meter hinter die Karawane fallen lassen, um der oberen Feuermagierin und ihrem Freund gesellschaft zu leisten.
Es gefiel ihm gar nicht, dass sie jetzt wie Gejagte durch die Wüste hetzten, wo der Magier so schon Probleme mit der Hitze und dem Sand hatte.
Um seine Glaubensschwester etwas Ruhe zu gönnen, übernahm der hohe Feuermagier mit einem Wink den Sandsturm, der ihnen als Sichtschutz diente. Es war keine leichte Übung solche Luftmassen zu kontrollieren, die sich selbst in alle Richtungen verstreuen wollten, da die Luft an sich eine ziemlich widerspenstige Form war. Doch reichte seine geistige Energie aus, diese zu kontrollieren jedenfalls solang bis Ed sich wieder etwas erholt hatte, denn lang konnte der Barbier nicht den Sandsturm aufrecht erhalten, bei diesen Temperaturen war es sehr schwer für ihn seine Gedanken in die richtigen Bahnen fließen zu lassen. Vorallem weil die Magie ihm das Leben wieder schwer machen wollte und hin und wieder einen Teil des Sturm zu seinen Füßen schickte, um ihm das Laufen zu erschweren.
Lopadas jedoch wusste langsam wie gehässig und hinterhältig manche magischen Formen waren, wenn sie nicht kontrolliert werden wollten, weswegen er neben dem Wirken des Sturmes auch noch ein Auge auf Annomalien in der Umgebung hatte.
"Hättet Ihr die Güte mir kurz den Sturm abzunehmen?", fragte der Barbier die oberste Feuermagierin, die kurz nickte und die Kontrolle übernahm.
Er jedoch drehte sich zur Seite und setzte einer sich bildenen Windhose seinen Willen auf, da diese sich auf die Karawane zu bewegte. Das Problem an diesem Wind, war nicht die größe, sondern die Magie, welche darin steckte, denn bei diesem aufgewirbelten Sand handelte es sich um eine magische Annomalie, die meinte etwas die Magier zu ärgern. Doch mit einem kräftigen Schwung und jeder Menge Überzeugungskraft fügte Lopadas die Windhose dem großen Sturm an und dieser schien sich sehr darüber zu freuen, denn die Annomalie hatte keine Chance sich loszureißen.
Aus seinem Wasserschlauch nahm der Barbier einengroßen Schluck Wasser, denn in der Wüste Magie zu wirken, war nun wirklich nicht sein Spezialgebiet und es strengte ihn sehr stark an.
Von Ed und Rubel bekam er nur ein Lächeln geschenkt, als er wieder fast nur durch das Unterbewusstsein gesteuert der Karawane hinterher stapfte.
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Der Kelch war ihrer, auch wenn man auf Mittel hatte greifen müssen, die radikalerer Art waren. Jun befürwortete dies und selbst wnen sie nun gejagt wurden, so wäre es ein Sieg der Streiter Innos, wenn es zumindest einer von ihnen nach Vengard schaffen würde. Das die Mission gefährlich werden würde, war jedem der teilnahm klar - jeder der dachte sie würden hier Urlaub machen der irrte sich gewaltig.
Jun selbst ärgerte sich das er nicht direkt an den Aktionen teilnahm, doch hatte er Grund genug um im Lager zu bleiben. Er hatte irgendwas gegessen was seinem Körper nicht gut bekam. Er war froh das er heute laufen konnte und sein Magen nicht streikte. Es wäre schlimm gewesen, hätte man ihm dort lassen müssen. Doch Jun blieb hartnäckig und biss sich durch die große Hitze durch. Genug Wasser hatte er und die Mahlzeit vom Morgen blieb im Magen. Würden sich potentielle Verfolger noch etwas Zeit lassen, dann würde er ihnen auch entgegen treten können. Er brauchte nur etwas Zeit, nur etwas Zeit.
Ab und an fragte ein anderer Gardist nach dem Befinden des Qel-Dromâs. Jun konnte diesen doch stets entwarnen. Er war da schon über dem Berg und als Barbier wusste er welche Kräuter und Mahlzeiten dem Körper halfen stark zu bleiben. Etwas Ruhe wäre aber trotzdem nicht verkehrt, wie der Soldat befand. Sein Blick schweifte nach vorne zu den Anführern und der restlichen Karawane. An sich riskierte hier jeder weiterhin Kopf und Kragen.
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Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen? Diese Frage schwirrte in dem mit schwarzen Haaren bepflanzten Köpfchen umher, als sich der Adlat, der sich für gewöhnlich Callindor schimpfte, an der hintersten Ecke der Karawane eingeordnet hatte und sich mit einem Fuss vor dem anderen dem Ziel des Trupps näherte. Die letzten Tage, es mussten inzwischen fast 2 Wochen gewesen sein, schleppte Callindor seine Blessuren mit sich herum, lag mit unter Nächte lang wach und fand auch tagsüber keine Ruhe, sollte die Expedeition gestoppt haben und ihm einen Moment des Verschnaufens geben, doch auch dann fühlte er sich nicht gerade gut, schlecht traf es wohl eher, besser noch erbärmlich.
Doch diese Zeit lag lange hinter ihnen, inzwischen waren sie wieder auf dem Rückweg durch die Wüsten Varants, mit Zwischenstopps in Mora Sul und Ishtar, doch letztendlich befand sich wohl der so sehnlich erwünschte Kelch in den Händen der Obersten, die diese Aufgabe übernommen hatten. Der Schwarzhaarige war seinen Aufgaben nicht nachgekommen, viel mehr war er durch die *Behandlung* dieses Paladins, der sich als Sir Ulrich vorgestellt hatte, doch sichtlich in Mitleidenschaft gezogen worden.
Doch sollte er seine Fehler und Unfähigkeiten wirklich diesem hochdekorierten Mitglied der Gilde anlasten? Zu gern hätte er es wohl getan, doch seine Erziehung ließ diese Wahl wohl nicht zu, zumindest rang er sich schließlich dazu durch, nicht bei anderen die Schuld für sein Versagen zu suchen. Eigentlich war alles ganz einfach herzuleiten, die Beweisgrundlage war schnell gefunden, Callindor selbst hatte sich mit dem Paladin angelegt, zu Beginn sicherlich aus heroischen Motiven, die Rechte von Flora und Fauna zu schützen, doch dabei hatte er sich gehörig im Ton vergriffen, einen, wenn auch nicht direkt, Vorgesetzten angeschnautzt und dafür nicht einmal die Strafe erhalten, viel mehr trieb er es noch auf die Spitze und machte ihm gegenüber unanständige Annäherungsversuche, wenn auch anfangs noch aus Spass, wurde daraus schnell etwas unkontrollierbar Verdorbenes, für dessen Entstehung auch dder Schwarzhaarige hatte bitter büßen müssen.
Doch all das lag lange hinter ihm, seine Verletzungen waren am abheilen, wenn auch die Hitze, die unbarmherzige Sonne, und das spärliche Nahrungsmittelangebot dafür sicherlich abträglich waren. Die blauen Flecken waren inzwischen in ein seichtes gelb übergegangen, die Schrammen in seinem Gesicht würden ihm wohl noch länger begleiten, Callindor hatte sie noch nicht genau erfühlen können, doch würden sie einigermßen symmetrisch angeordnet sein, hätte ihm Sir Ulrich ein nettes Tattoo verpasst, und das auch noch kostenlos, doch umsonst war es sicher nicht, es würde den mit Bandagen umwickelten Wüstenläufer förderan daran erinnern, seine Zunge im Zaum zu halten, zuerst zu denken und dann zu sprechen, wenn es angebracht sein würde. In dieser Hinsicht müsste er sich wieder seinen Lehren seiner Eltern annähern, vielleicht hatte er in den letzten Wochen und Monaten doch ein wenig zu leichfüssig in den Tag hinein gelebt.
Eigentlich war es dem Adlaten ganz recht, so unauffällig bei dieser Mission gewesen zu sein, viel hatte er nicht lernen oder beisteuern können, doch würde er niemandem außer sich selbst dafür die Schuld geben, zu dieser Einsicht war er während dieser beschwerlichen Reise gelangt, er selbst, und nur er persönlich konnten für sein Wohl oder Unwohl verantwortlich sein, alles andere würde er andere erlauben lassen zu tun, doch auch daran wäre er dann direkt beteiligt.
Aryn hatte sich in den Rucksack zurück gezogen, die Hitze tat ihm auch nicht gut, die Stimmung war allgemein bei beiden im Keller, auch wenn der Erfolg der Mission eigentlich für Aufheiterung hätte dienlich sein müssen. Ein wenig in Gedanken strich sich Callindor durch seine, von Schweiß und Kiesel getränkten Haarpracht, folgte seinen schwach hautfarbenen Wangen und zog erneut die Linien der Dolchverletzung nach, die ihm in dem Zweikampf an Bord der Esmeralda zugefügt wurden. Vom Abtasten her waren sie wirklich recht gleichmäßig verteilt worden, vielleicht sollte er seinem Kontrahenten nachträglich danken, es hätte auch schlimmer ausgehen können.
Doch die Schuld wollte er ihm nicht geben, seine eigene Arroganz und Überheblichkeit hatte ihm dieses Mal eingebracht, daran gab es nichts zu rütteln. Callindor seufzte kurz auf, einige der Mitläufer reagierten darauf nur mit einem ebenso lauten Stöhnen, diese Wetterbedingungen waren wirklich für niemanden angenehm gewesen.
Immer wieder entglitt der Adlat ein wenig der Realität und gab sich diversen Tagträumen hin, sofern der beschwerliche Marsch es zuließ. Es waren verschiedene Szenarien von Erelbnissen aus seiner jüngsten Vergangenheit, auch wenn der junge Bursche gar nicht daran denken wollte. So sehr er sich auch darum bemühte, immer wieder kam ihm der Blonde in den Sinn, eben jener blonde Bursche, der im Rang eines Feuermagiers stand, sein Name war Morlon, ja Morlon, der Feuermagier mit den blonden Haaren, dem betörenden Augenaufschlag und einem athletischen Körperbau, obwohl diese Robe wirklich viel Raum für Spekulationen ließ. Eine zarte Haut und roséfarbene Lippen, die Callindor damals, als er ihn unabsichtlich geküsst hatte, wirklich den Verstand raubten. Sein Lehrmeister mocht ees vielleicht nicht glauben, doch seit ihrem ersten Treeffen hatte sich Callindor in diesem Burschen vernarrt. Ein kurzes Grinsen huschte über das Gesicht des Geschwächten, als er an das Gespäch mit dem Paladin dachte, dieser schien davon sicherlich nicht angetan, eher noch peinlich berührt zu sein, anders war sein unsicheres Verhalten nicht zu erklären, doch wen wunderte es, Callindor hatte sich möglicherweise im Ton vergriffen, doch auf dem Schiff quälten ihn eben diese Ignoranz seines Freundes und Ausbilders in arkanen Angelegenheiten, und auch jetzt, nach mehr als einer Woche, hatte sich der Blonde noch nicht bei ihm gemeldet, offenbar war er der Gesellschaft des Adlaten überdrüssig geworden oder streubte sich vor einer endgültigen Konfrontation, inzwischen musste er sdoch zu einer erschöpfenden Erkenntnis gekommen sein, inwieweit ihr Verhältnis nun getrübt oder beschädigt war, viel länger wollte der Schwarzhaarige nicht auf eine Reaktion warten, bei der nächstbesten Gelegenheit würde er Morlon stellen und ihm die entscheidenen Fragen stellen.
Doch für seinen momentanen Zustand wollte er seinen Freund nicht verantwortlich machen, seine Schmerzen hatte er sich durch sein frevlerisches Verhalten selbst zuzuschreiben, so war es und so würde es immer sein. Sein müssen - bis in alle Zeit.
Doch je länger Callindor diese Gedankengänge durchspielte, desto eindeutiger wurde das Bild und desto klarer war der Schuldige ausgemacht. Nicht Callindor war der Schuildige, nein, Morlon war für sein jetziges Auftreten vernatwortlich und stahl sich nun aus der Verantwortung, ein schöner Magier war das.
Morlon blieb ihm so lange eine Antwort schuldig, in dessen Konsequenz sich der Adlat ablenken wollte und mit dem Paladin Sir Ulrich aneinander geriet, der ihn windelweich prügelte und dessen Folgen noch immer zu spüren waren, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und mental. Morlon allein wollte, konnte oder durfte sich nicht zu Callindors Fragen äußern, was den Adlaten, je länger er darüber sinnierte, wirklich in Rage brachte, welche wohl bei den zur Zeit herrschenden Umständen eher lasch ausfiel, ihm fehlte schlicht die Energie, sich darüber immens aufzuregen.
Es konnte wirklich nicht schlimmer werden, und Morlon trug gehörig zu seinem Befinden bei, daran gab es kein Zweifel. Callindor hatte es zwar nicht gewollt, doch dem Feuermagier konnte man es wirklich anlasten, es würde auch das letzte Mal sein, er redete sich erneut ins Gewissen, diese Art der Schuldsuche zu unterlassen, doch die Wüste war weit und die Anzahl der Kieselsteinchen ebenso greoss und annahbar, sodass er zu dieser Einsicht wohl nicht so schnell kommen würde ...
Doch eins blieb unumstösslich, Callindor würde Morlon bei der nächsten passenden Gelegenheit zur Rede stellen und endlich eine erschöpfende Antwort einfordern.
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Selara war schon seit Sonnenaufgang wach, ihr reichte wenig Schlaf und fühlte sich richtig gut. Radhil saß auf ihrer Schulter und sie gab ihm etwas rohes Fleisch, das sie noch hatte.
Ihr Schüler hatte sich wirklich gut gemacht, er war soweit und sie würde ihn am kommenden Tg prüfen, heute sollte er noch mal selbstständig etwas trainieren oder sich auch nur erholen. Das lag ganz bei ihm und sie würde sich da auch raus halten.
Selara hatte nun etwas Zeit für sich gehabt und an ihrem Zauber gearbeitet, das war wohl der richtige Ausdruck dafür.
Die junge Magierin hatte da wirklich ihre Probleme gehabt und hatte sie eigentlich noch. So ganz lief es nicht wie sie sich das vorgestellt hatte, ganz im Gegenteil.
Jedes mal wenn sie dachte es zu schaffen, versagte sie wieder kurz vor dem Ziel. Noch wusste die Magierin nicht was genau sie falsch machte aber sie wusste, dass nicht mehr viel fehlte, wie so oft eben.
Überzeugt war Selara aber, dass sie es schaffen würde, es würde vielleicht noch etwas dauern aber die Magierin gab ganz sicher nicht auf und hatte das Ziel, einen Blitz zu schleudern schon vor Augen.
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Shibuhya war überglücklich. Sie hatten es tatsächlich geschafft, der Feuerkelch war geborgen. Als Shib davon hörte, war er ganz und gar aus dem Häuschen. Er war im Lager gewesen und hatte seine Wasservorräte überprüft, als er es dann endlich erfuhr. Und so hatte er sich ein Bier genehmigt, das er so gut es ging vor ser Sonne geschützt hatte. Die Streiter Innos hatten einen weiteren Sieg davongetragen, im wahrten Sinne des Wortes.
Der Sand der Wüste schien heute umso heißer, die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel und das Wasser machte Anstalten in den Schläuchen zu verdampfen. Beliar schien es der Karawane durch dies schwer machen zu wollen, doch den Kelch im Besitz habend konnte nichtmal eine Horde Orks ihren Willen mehr trüben. Shib ging federnden Schrittes neben einem Kamel her und beobachtete die Karawane. Kein Tier kreuzte den Marschschritt der Männer und Frauen.
Shib war froh das sie nun endlich zurückkehren würden, er vermisste sein weiches Bett, die Falken und seine Freunde. Außerdem verlangte es ihm nach einem kühlen Bier und frischem Brot. Die Rationen waren zwar reichlich, aber karg gewesen und so schaute er einem reichlich gedeckten Tisch entgegen.
Shib war langweilig und so ging er ein Stück weit von der Karawane weg und begann ein Lied zu singen.
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Schon seit Stunden trottete Lopadas wortlos neben Ed und ihrem Freund her. Wäre diese Hitze nicht, dann würde er wahrscheinlich die oberste Feuermagierin über seine Studien aufklären, doch in diesem Zustand war es schon ein Wunder, dass er sich überhaupt noch an etwas derartiges erinnern konnte.
Seine Wasservorräte gingen langsam zur Neige, nur der Gedanken daran, dass in der Karawane noch genug Wasser vorhanden war, ließ ihn weiterlaufen. Er war froh, dass sie nun daran waren die Wüste zu verlassen. Am Anfang hatte gedacht, dass er sich mit der Zeit an das Klima gewöhnen würde, aber diese Hitze brachte ihn eher um, als dass er sich mit ihr versöhnen konnte. Dieser Teil des Festlandes war nichts für ihn, obwohl es hier viel Land gab, in dem man vor Orks usw. sicher war, da kaum einer auf die Idee kam abseits der bekannten Routen zu laufen. Die Wüste war so schon tödlich genug. Dennoch konnte sich der Barbier nicht dazu überwinden einen Gedanken daran zu verschwenden wiedereinmal nach Varant zurückzukehren.
Um irgendwie klar Denken zu können, versuchte der hohe Feuermagier ein Gespräch zu beginnen, damit er nicht vollständig von der Hitze erdrückt werden würde.
"Sind die Paladine sich sicher, dass es der richtige Kelch ist, den sie gestohlen haben?", fragte Lopadas die oberste Feuermagierin, welche nur kurz nickte.
"Aber ich hätte es nie für möglich gehalten, dass die Paladine in ein Haus einbrechen oder die Wachen am Brunnen niederstrecken, um den Kelch zu bekommen. Dieser Kelch ist sehr wertvoll und es ist wichtig diesen zu besitzen, das gebe ich zu, aber solche Mittel hätte ich nie erwartet. Es wirkte doch etwas unüberlegt oder was meint Ihr?"
Er schaute Ed an und hoffte, dass diese antwortete und ihm aus seiner Trance holte.
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Einige Kilometer südlich des Passes
Berann ließ den Blick seiner weißen Augen über die goldene Ebene der sandigen Wüste Varants schweifen, bis zum Horizont sah er nichts anderes außer Sand. Er war überall, sammelte sich als Dünen und Hügeln wie Wellen bei stürmischer See - Doch war dieses Meer nicht aus Wasser. Am Horizont verschwand die Wüste und ging in einen hellblauen, wolkenlosen Himmel über, wo Innos Fluch von weit oben mit seinen förmlich glühenden Fangarmen nach diesem Ort tastete und so alle was da war verdorren ließ, und alles was werden könnte vernichtete. Ja, der heiße Wüstensand, der wie Wasser alle Kleidungsstücke zu durchdringen schien, war bei Weitem nicht das Schlimmste an diesem Land. Die Sonne war wie ein feuriges Raubtier, vor dem man nicht entkommen konnte. Sie war überall, entzog einem jegliche Kraft bis aus jeder kleinsten Bewegung eine ungeheure Anstrengung wurde.
Der Nordmann setzte einen Fuß vor den anderen. Es gab hier in der Nähe keine Oase, nur ein paar Kakteen erinnerten den Dunklen daran, dass es hier überhaupt Leben gab. Seine Wasservorräte sollten nicht mehr all zu lange halten, doch wenn er durchhielt sollte er bis zum frühen Abend die kleine Stadt Braga erreichen. Sie war das erste seiner Ziele, von da aus würde er die Suche nach Ethrendas beginnen. Berann fluchte. Er hätte schon viel weiter kommen können, er hätte sicherlich schon Bakaresh erreicht, wenn er nicht krank geworden wäre. Es war südlich von Geldern geschehen, als er eines morgens erwachte (Er hatte in einer kleinen höhle übernachtet), hatte er starkes Fieber, welches beinahe eine ganze Woche lang nicht von ihm weichen sollte - Die Konsequenz dafür, dass er nach einer durchzechten Nacht im See von Silden gelandet war und die ganze Zeit mit nassen Kleidern herumgelaufen war. So hatte er Stunde um Stunde in dieser vermoderten, feuchten Höhle gelegen, geschlafen und ab und zu etwas essbares gesucht. Erst als er sich dann wieder halbwegs erholt hatte, war er weiter nach Trelis gezogen. Dort hatte er sich dann mit Proviant für die Reise nach Braga eingedeckt.
Berann sah einen Geier über ihm Kreisen und lächelte. Irgendetwas faszinierte ihn an diesen Wesen, höchstwarscheinlich genau das makabere Verhalten, wie er es hier beobachten konnte. Der Dunkle schüttelte seinen Kopf und setzte seinen Weg durch die Wüste fort, wanderte zielstrebig nach Südosten. Seine rabenschwarzen Haare hatte er stramm zu einem Zopf zusammengebunden, sein Gepäck, ebenso seinen Umhang und seine Stiefel trug er auf dem Rücken und er begann zu merken, dass all diese Dinge zu schwer wurden. Er musste sich ausruhen, nur eine kurze Pause. Aber wo? Er sah sich um, sein Blick wanderte den Horizont entlang und blieb an einem kleinem schwarzem Fleck am Horizont hängen, Nahe der Berge in westlicher Richtung. Waren es Palmen? Oder gar Zelte? Der Dunkle riss sich zusammen und schritt durch den Sand auf diesen kleinen schwarzen Fleck in einem Meer aus Sand zu.
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»Du erwartest von mir, dass ich unsere Verbündeten bewerte. Eine moralische Bewertung über sie aufstelle. Natürlich sind weder der Diebstahl noch die Morde innosgefällige Taten. Im Gegenteil widerspricht es der Ordnung. Diese Bürde bringt unser Glaube allerdings mit sich. Ich vermute, dass der Streit zwischen Innos und Beliar nicht so bald beendet sein wird. Das bedeutet zwangsläufig, dass es immer wieder derartige Verluste geben wird. Kurzfristig gesehen, ist es eigentlich unverzeihlich. Aber gleichermaßen unvermeidlich.
Ich hoffe darauf, dass die Opfer, die gebracht wurden, auf lange Sicht nicht umsonst waren. Dass am Ende durch die Macht der Kelche mehr Leben gerettet werden können, als vormals für sie zerstört wurden. Den Konflikt können wir nicht verhindern, aber zumindest versuchen, ihn zu einem möglichst guten Ende zu bringen. Ein Ende von Sklaverei, dafür Sicherheit und Wohlstand für jeden. Ich glaube, dass diese Ziele nicht verkehrt sind. Leider sind sie ohne Opfer nicht zu erreichen. Ich tue allerdings mein bestes, um sie zumindest minimal zu halten.«
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"In einem Krieg wie diesen, in dem schon viele Menschen gefallen sind, könnte man meinen, dass es auf die paar Menschen auch nicht ankommt und vorallem dann nicht, wenn sie Diener Beliars waren.
Ich hoffe wirklich, dass die Kelche die Macht besitzen, welche ihnen nachgesagt wird, denn sonst wäre dieses Opfer unnötig gewesen.
Natürlich möchte ich niemanden Unmenschlichkeit vorwerfen, denn schließlich standen diese Wächter unserer Mission im Weg und diese ist mit dem Fund von diesem Kelch noch nicht beendet, denn schließlich ist unsere obere Mission die Menschen aus der Sklaverei zu holen und wieder Frieden in Myrthana einkehren zu lassen.
So sehr ich mir diesen Frieden wünsche, schmerzt trotzdem der Gedanke daran, dass für einen Kelch viele Menschen geopfert wurden.
Wahrscheinlich sehe ich die Sache zu verbissen. Mit Vernunft und Menschlichkeit kann ich in einem Krieg keinen Fuß fassen. Wenn ich jedes Mal mir Gedanken darüber machen würde, warum schon wieder Menschen oder Orks getötet wurden, dann würde ich wahrscheinlich schneller wahnsinnig werden, als mir lieb wäre.
Es fällt wirklich schwer in einem Krieg klare Gedanken zu fassen, denn schließlich versucht jeder nur zu überleben, außer die Leitenden des Krieges sie versuchen ihren Kopf durchzusetzen.
Wie oft habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie man solche Kriege unblutig zu Ende bringen könnte, doch immer wieder muss ich mir eingestehen, dass soetwas nicht möglich ist. Man kann sich nicht einfach mit dem Feind an einem Tisch setzen und reden. Es siegt immer der, der die meisten Opfer bringen kann."
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