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  1. Beiträge anzeigen #1

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    meditate ist offline

    Der Pyramidentempel #2

    Geändert von Renata (13.08.2005 um 10:29 Uhr)

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    smartest guy in the room Avatar von doooom
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    doooom ist offline
    Wieder einmal schwebte der Geist vor dem Gesicht des jungen Baals herum. »Hast du das jetzt verstanden oder muss ich dir das nochmal genauer erklären?«
    »Ja, glaub schon, das ich es kapiert habe. Wenn es in einem Traum Nacht ist, dann spricht das dafür, das jemand einsam ist oder das er schreckliche Erlebnisse in seiner Vergangenheit hatte..«
    »Genau. Die meisten Symbole in Träumen sind halt nicht eindeutig, aber das hab ich dir in den letzten Tagen ja schon mehrfach erklärt.« antwortete ihm der Traumgeist und hatte damit nicht gerade gelogen. Seit Stressis Abreise ins Kastell hatte Doooom fast jeden Tag den Gang mit den unzähligen Spinnen durchquert und sich vom Traumgeist in die Feinheiten des Traumdeutens einweisen lassen. Mittlerweile konnte er die meisten Symbole in Träumen deuten, auch wenn es oft nicht eindeutig war, was beispielsweise das Vorkommen einer bestimmten Person zu bedeuten hatte. Wenn jemand zum Beispiel von seinem eigenen Bruder träumt, dann kann dies bedeuten, das derjenige ihn liebt und vermisst. Oder aber der Träumer wünscht sich nichts sehnlicher, als das der eigene Bruder in das Reich Beliars eingeht, damit er ihn nie wieder sehen muss, weil er ihn abgrundtief hasst. Mit solchen Gegensätzen musste sich der Guru bei den Ausführungen seines leicht transparenten Lehrers mehrmals auseinandersetzen und hatte mittlerweile verstanden, das er die wahre Bedeutung solcher Symbole einzig und allein aus dem Zusammenhang des Traumes wirklich deuten konnte. Und darin fehlte ihm bisher einfach noch die Erfahrung, denn egal wieviel ihm der alte Traumgeist auch die Bedeutung wichtiger Hinweise in Träumen erklärte, ohne jemandem an dem er es testen konnte würde er es nie richtig lernen konnte. Vielleicht sollte ich mir einfach so jemanden suchen. Quasi als Testobjekt, dachte der Sumpfler und kratzte sich kurz an der linken Schläfe, wie er es in letzter Zeit immer häufiger tat, wenn er über etwas nachdachte. Sollte ich das wirklich machen? Normalerweise sollten diejenigen die ihre Träume gedeutet haben wollen doch zu mir kommen und ich mir nicht irgendwelche Versuchskaninchen holen. Doooom warf einen fragenden Blick in Richtung des Traumgeistes, welcher dies nur mit einem verwirrten Blick konterte, schließlich konnte das Wesen nur Träume deuten und nicht die Gedanken des Gurus lesen. »Was ist denn los? Hast du es doch nicht verstanden?« fragte ihn der uralte Geist.
    »Doch. Doch, ich hab nur etwas überlegt. Meine ganzen Kenntnisse nutzen mir doch überhaupt nichts, wenn ich sie nicht einmal bei jemandem anwende. Vielleicht sollte ich mir einfach jemanden suchen, dessen Träume ich deuten könnte. Als so eine Art Probe, ob ich das auch wirklich kann.«
    »Keine schlechte Idee. Dann such dir so jemanden und wir werden sehen, was du gelernt hast.«
    Langsam erhob sich der schmächtige Körper des Baals von dem Hocker, auf dem er die ganze Zeit gesessen hatte, während sich in seinem Kopf die Gedanken sammelten. Nur wo soll ich jemanden finde, dessen Träume ich deuten kann? Im Sumpf wohl nicht und die Stadt ist mir zu weit entfernt. Die Taverne auf halben weg in die Stadt, die dürfte wohl ideal sein. Der Entschluss des Baals stand fest und so verlies er mit schnellen Schritten den Gang mit dem Spinnen, die Pyramide und schließlich das Sumpflager in Richtung des Taverne dieses alten Meckerkopfs von einem Wirt.

  3. Beiträge anzeigen #3

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    meditate ist offline
    dieser thread wird von mir geschlossen, da im sumpf offenbar kein bedarf an einem extra-pyramiden-thread besteht. die sachen können auch im normalen supfthread gepostet werden.


    Nach einem Vorschlag von Medi und nach Abstimmung in der Bruderschaft des Schläfers wurde durch die Mehrheit der Mitglieder entschieden, diesen Thread wieder zu aktivieren.
    Was hiermit geschehen ist.
    -Renata-
    Geändert von Renata (25.06.2005 um 14:54 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #4
    Halbgott Avatar von Longbow
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    Longbow ist offline
    Während sie die Pyramide hochschlichen, dachte Long nur: „Scheiße, warum hab ich nicht meine Rüstung ausgezogen. So sieht mich doch ein blinder Söldner aus Drakia.“ Aber nun war das nicht mehr zu ändern. Er hatte sich diese Idee ausgedacht, nun musste er sie auch ausbaden. Er hatte ja zwei gleichsam Verrückte bei sich, von denen einer mindestens genauso hacke war wie er. Wie es um Tomarus stand, konnte Long nicht mehr einschätzen, aber er musste angetrunken genug sein, solch ein unsinniges Abenteuer mitzumachen.
    „Hey, pssst, Long. Nun komm her, hier ist der Eingang.“ flüsterte Tomarus ihm zu. Hatte Long etwa laut geredet, oder warum „psst“?
    Er schlich zum Eingang, wo bereits die anderen beiden hockten. Long war so frei und übernahm die Spitze. Vor ihnen lang ein schmaler Gang, an dessen Ende schon der Schatz in Sicht sein müsste. Zumindest glaubte Long das, denn eigentlich hatte er ja gar keine Ahnung von einem Schatz. Als er das in der Taverne sagte, war das nur so eine Idee von ihm. Er konnte doch nicht wissen, dass die anderen beiden gleich so drauf eingingen.
    Hinter Long hustete jemand.
    „Tsss, Selly! Hör auf zu husten. Wir müssen ruhig sein.“

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ritter Avatar von Selarius
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    Selarius ist offline
    "Jaja tut mir leid, aber dieses Sumpfkraut". Tomarus, Long und Selarius gingen noch einige Schritte weiter, und kamen dann in einen großen raum: "Das muss es sein, irgendwo hier muss es eine geheimtür geben"
    Long schubste Selarius und sagte ihm leiser zu reden, Selarius haute sich gegen einen Stein an, der sich wiederrum drehte und nach oben verschob, damit also ein weg frei gemachten worden war.
    Die drei gingen noch einige schritte weiter und siehe da, in dem Raum war nichts anderes als ein Traumfänger...jedoch für die Sumpfler nicht ohne Bedeutung. Anscheinend war es ein Werkzeug des Traumdeuters. Und die drei waren äußerst entteuscht darüber das sie kein Gold fanden, jedoch wollten sie auch nicht mit leeren Händen nach Hause marschierern also nahmen sie den Traumfänger gleich mit. "Man Selly sei leiser!" sagte Longbow, und fasste mit einem ernsten Blick Selarius an die Schulter. "Ok was nun?" sagte Selarius, der schon langsam leicht in Panik ausbrach. Longbow sagte das er es besser finden würde wenn wir mit dem Traumfänger nach Khorinis gingen würden, allerdings müsste all dieses leise geschehen. Selarius war jedoch sehr misstrauisch....

    Jedoch machten sich Tomarus, Longbow und Selarius in nächsten moment auf den weg nach Khorinis, sie verließen die Pyramide leise wieder, nahmen den gleichen Weg, den sie gekommen sind. Nun mussten sie nur noch zurück nach Khorinis. Und die drei machten sich auf den Weg während sie sich noch ab und zu anpöbelten.
    Geändert von Selarius (01.02.2005 um 19:38 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #6
    Abenteurer Avatar von Cor Achanjati
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    Cor Achanjati ist offline
    Ein Templer kam die Treppen der Pyramide hinauf und direkt auf Cor Achanjati zu. Einne junge Frau, die er schon lange ins Auge gefasst hatte folgte dem Templer und die Beiden blieben vor Cor stehen.
    ,,Cor Achanjati?" begann der Templer und mussterte den Hohen Baal von oben bis unten.
    ,,Ja ,der bin ich. In Farbe und Bund!" entgegnete der Baal lächelnd ,,Ihr seid Kaligulas, richtig?"
    ,,Erfasst, der bin ich und meine Begleiterin heißt Cath, wir bringen euch die von der Garde gestohlenen Traumfänger wieder."

    Cor Achanjati nahm voller Freude die beiden Traumfänger entgegen und blickte denn zu Cath
    ,,Ihr seid mir schon vor einiger Zeit aufgefallen und nach dieser selbstlosen Tat will ich euch anbieten eine Baal zu werden. Wollt ihr die Möglichkeit zur Erleuchtung und der Magie des Schläfers beim Schopfe packen oder euch lieber den Templern anschliessen wie euer Freund hier?

    Cath blickte den Baal mit großen augen an und nickte nach einer kurzen Bedenkzeit heftig.
    ,,Nundenn , so seid von nun an `Cath , niedere Baal´ und dientdem Schläfer gut. Hier in der Pyramiede sind nun eure Schlafgemächer und euch steht alles was ihr hier findet zur verfügung."
    Cath trat zurück und machte sich auf den Weg sich ein wenig in der Pyramide umzusehen und Kaligulas trat wieder hervor. ,,Ich würde ebenfalls gerne den Umgang mit der Magie des Schläfers erlernen... Ich bitte demütigt um erlaubnis bei euch lernen zu dürfen."
    Dieser untertänigen bitte konnte Cor Achanjati dem Templer nicht abschlagen. Er lächelte väterlich und gab dem Templer einen Beutel mit den Runen des ersten Magiekreises in die Hand.
    In diesem Beutel befinden sich die Runen für einen Lichtzauber, einen Windfaust Zauber und einen Schlaf Zauber. Versucht euch ein wenig mit den Runen auseinanderzusetzen und veilleicht schon den einen oder anderen Zauber zuwirken, nehmt aber Abstand von den Restlichen Menschen in eurer Umwelt, wenn ihr fehler macht, denn kann das fatale Folgen haben also Vorsicht mit der Magie. Sie ist mächtiger als ihr glaubt... und nun geht. Ich habe auch noch zu tun. Wenn ihr fragen haben solltet bin ich immer für euch da.

    Kalle

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    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    Die frischgebackene niedere Baal bat den hohen Baal, die beiden Traumfänger selbst in die Pyramide zurück bringen zu dürfen, hatte sie die beiden doch wohlbehalten bis zu den oberen Stufen der Pyramide bringen können. Ihre Wunsch wurde ihr gewährt. Zum allerersten Mal betrat sie die dem Schläfer geweihten Räume des mächtigen Baus. Sie durchquerte einen großen Raum, an dessen hinterem Ende eine erhöhte Ebene war, auf dem nur ein Lesepult und ein Stuhl stand. Kleine Treppen mit jeweils vier Stufen führten links und rechts zu dieser Ebene hinauf. Von dort führten türlose Durchgänge in weitere, kleinere Kammern.
    Die Kammer, in die die Traumfänger gehörten, war leicht zu finden. Die gleichen Federn, die an den Perlenschnüren der Traumfänger hingen, schmückten auch eine Art Gitter, das am oberen Ende einer Matratze direkt an der Wand angebracht war. Darüber war ein Regal mit halb herunter gebrannten Kerzen, noch weiter oben waren zwei Haken, die geradezu darauf zu warten schienen, dass daran die filigranen Gebilde gehängt wurden, die sie gerade über die halbe Insel getragen hatte.
    Sie musste sich ganz schön strecken, um diese beiden Haken erreichen zu können. Aber als die beiden Traumfänger dann wieder an ihren angestammten Plätzen hingen, sah es aus, als wäre es nie anders gewesen, als könnte es gar nicht anders sein. Cath war froh, dass diese beiden Artefakte, deren Diebstahl so viel ins Rollen gebracht hatte, wieder unversehrt in der Pyramide angekommen waren, fühlte sie sich doch mit ihnen nach dem Erlebten eng verbunden.
    Nun, wo sie schon einmal hier war, konnte sie sich gleich ein wenig umsehen. Die Kammern, die den Baal als Schlafstätte dienen sollten, waren nur spartanisch eingerichtet und sahen alle gleich aus. Wahrscheinlich sollte nichts die Konzentration derer stören, die sich hier zur Ruhe begaben.
    In Gedanken versunken ging sie zurück, dankte dem hohen Baal Cor Achanjati artig und eilte hinunter zu Kaligulas, der die vorhin erhaltenen Runen mit einer Mischung aus Skepsis und Faszination begutachtete und zu Khurad, der sich die vielen Stufen hatte sparen wollen und gleich unten auf sie gewartet hatte. Alina hatte sich inzwischen verabschiedet. Da warens nur noch drei.
    Geändert von Cath (08.02.2005 um 11:05 Uhr)

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    albtraumgeist ist offline
    „Verdammt“ sagte die runde Wolke. „Seit wann ist hier denn ne Wand?“
    Dann verformte sie sich ein bisschen, zog das, was ein Kopf hätte sein können scheinbar zwischen den imaginären Schultern in den Wolkenleib hinein – nur, um ihn unmittelbar darauf am anderen Ende wieder wachsen zu lassen. „Und seit wann steht diese Truhe hier und nicht mehr da drüben?“.
    Wieder verschwand die Kugel, die an einen Kopf erinnerte und erschien irgendwie seitlich an der Wolke.
    „Waaaah!!“
    „Was ist los?“ kam es von einer zweiten Wolke. Diese war etwas weniger rund, hatte eine mehr längliche Form.
    „Was macht DEIN Traumfänger an meinem Haken?“ fragte die runde Wolke.
    „Wird wohl das Mädchen falsch aufgehängt haben….“
    „Ich-will-so-fort zurück an meinem Platz!“ die runde Wolke plusterte sich noch ein bisschen mehr auf. Wären Füße an ihrem runden Leib gewesen, hätte ihr jetzt ein trotziges Aufstampfen gut zu Gesicht gestanden.

  9. Beiträge anzeigen #9
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    traumgeist ist offline
    „Och nö. Ich finds grad schön so, wie es jetzt ist. Ich wollte immer schon mal an diesem Haken hier hängen. Hab ich auch mal was von der Morgensonne, In der Sonne zu schlafen, bringt bestimmt süße Träume.“
    Die längliche Wolke linste eine kleine Weile verträumt durch den Lichtschacht in der dicken Pyramidenwand, drehte sich dann aber der Matratze unterhalb der Traumfänger zu. „Schläft sie noch?“
    Die runde Wolke, die immer noch schmollte, schien in sich hinein zu horchen.
    „Ich spüre Nichts“ meinte sie dann schnippisch. „Wenn sie träumt, träumt ist sie in Deinem Universum. Dann werde ich hier wohl nicht gebraucht.“ Aus der runden Wolke löste sich ein dünner rauchiger Faden, der sich um den einen der Traumfänger wand. Immer und immer wieder flocht er sich durch das Netz aus Schnüren und Perlen und Federn, so lange, bis die Wolke wie ein Wollknäuel aufgewickelt und in dem Traumfänger versponnen war.
    Die längliche Wolke seufzte, als ihr Gegenpart sich verzogen hatte, wandte sich dann dem Kokon auf der Matratze zu.
    Der Kokon hatte die Form eines Menschleins, das mit angezogenen Beinen auf der Seite lag. Silbern glänzende Spinnenseide hüllte das Menschlein ganz ein, wie eine Muschel, nicht ein Finger, kein Zeh, nicht einmal ein Haarbüschel ragte aus dem Kokon. Die Seide schien für die längliche Wolke keine Hindernis zu sein, Ihr mehr ovaler Kopf drang einfach durch den Kokon in dessen Inneres, als sie nach der Schläferin darin sehen wollte.
    „So ist es gut“ gurrte sie leise. „Träume weiter, was ich Dir senden werde, träume das Wissen um die Träume und die Traumfänger“. Die längliche Wolke zog ihren Kopf aus dem Kokon zurück, lehnte sich zurück wie in einem imaginären Lehnstuhl, schlug die imaginären Beine übereinander, stützte die ebensolchen Ellbogen auf den unsichtbaren Armlehnen ab und legte die wolkigen Fingerspitzen aneinander. Dann erinnerte sie sich an Träume, die viele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alt waren, vielleicht sogar Äonen schon alt.
    Geändert von traumgeist (17.02.2005 um 00:52 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #10
    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    Nach dem Bad war Cath, in ein Badetuch gewickelt, barfüßig durch die Ruheräume der Baal gewandert. Zwar sagte sie sich, dass sie kein besonderes Ziel habe, trotzdem zog es sie magisch in den Raum, in dem die beiden Traumfänger hingen. Nichts hatte sich hier verändert, seit sie die beiden wieder an die Haken gehängt hatte, hier schien im Moment niemand sein müdes Haupt zu betten. Die Matratze war weich und lud zum Ausruhen ein, außerdem konnte man von dort nach oben in Richtung der Traumfänger sehen, beobachten, wie sich die Federn nur ganz wenig bewegten, vom Atem der liegenden Cath in Bewegung gebracht.
    So still und friedlich war es in der Pyramide, dass die Baal bald eingeschlafen war und sich im Schlaf auf die Seite gerollt hatte.
    Als hätten sie nur auf diesen Moment gewartet, kroch eine Legion von Spinnen durch Ritzen im Mauerwerk in die Kammer, in der Cath gerade schlief. So einig, als wären sie alle von einem Geist beseelt, krabbelten sie auf die Matratze zu, kletterten auf die Liegefläche und reihten sich dicht an dicht, bildeten eine schwarze Kontur um die Schläferin herum. Wie auf einen stummen Befehl wanderten sie plötzlich alle in Richtung Mitte, auf die Schläferin hinauf. Dabei zogen sie silbrig glänzende hauchdünne Fäden hinter sich hier, so fein, dass der leiseste Windhauch sie zu zerreißen drohte.
    Immer zwei Spinnen trafen sich in der Mitte, auf Beinen, Armen und Leib von Cath, verwoben ihre Fäden miteinander und wanderten dann auf ihrem eigenen Spinnfaden zurück, einen neuen Faden mitziehend.
    Hin und her ging diese Spinnweberei, bis ein dichtes Netz über die Schläferin geworfen schien. Nun wanderten die Spinnen quer zur ursprünglichen Richtung, jedes Mal, wenn sie auf einen Faden trafen, verklebten die diesen mit dem, den sie gerade neu produziert hatten. Nach und nach schloss sich die kostbare Decke über der schlafenden Baal, leicht wie Luft, wärmend wie Seide und kostbarer als ihr Gewicht in Gold.
    Von all dem merkte Cath nichts.
    Sie glitt immer tiefer in ihrem Schlaf, glitt hinab in ihre Erinnerungen, jüngere und ältere, bewusste und unbewusste, die sich vermischten und als Traum zu ihr zurück kamen. Dann mischte sich ein fremdes Element in ihren Traum, etwas, was nicht aus ihren Erinnerungen entspringen konnte.

    Die Ebene, auf der sie stand, war zeitlos, vor einem Augenblick erst entstanden und doch älter als das Universum selbst. Hüfthohes Gras wurde von einem angenehmen Wind, nicht zu warm, nicht zu kalt, zu Wellen geformt und sanft gewiegt. Ein Mann kam auf Cath zu, der ihr bekannt vorkam und von dem sie trotzdem sicher war, ihn nie zuvor gesehen zu haben. Er wirkte so alt wie die ganze Ebene, so als würde er ohne sie und die Ebene nicht ohne ihn sein können. In die Haut seines Gesichtes hatten Zeit und Alter tiefe Schluchten und Falten gegraben, und doch verlieh ihm seine Hautfarbe und die Art, wie er sich bewegte, die Ausstrahlung eines jungen oder zumindest alterslosen Mannes. Zwei Schritt vor ihr hielt er an, sein langes schwarzes Haar, das glänzte wie schwarzer Jettstein und in das Federn geflochten waren, wehte die gleichen Wellen wie das Gras unter seinen Füßen, vom gleichen Wind bewegt.
    Seine Hand hatte sich um etwas Kleines zur Faust geschlossen. Diese Faust hielt er Cath nun auffordernd hin, den Handrücken nach oben. So, dass er nur die Finger zu öffnen brauchte, um das heraus fallen zu lassen, was er hinter den Fingern verborgen hielt.
    „Nimm es“ forderte er das Mädchen auf.
    „Was ist das?“ fragte Cath, streckte aber schon die Hand aus um das aufzufangen, was aus der sich öffnenden Hand fallen würde.
    „Nimm es einfach“
    Ein kleiner Kiesel fiel in Cath ausgestreckte Hand. Tausende und abertausende von Jahren lang hatte Wasser ihn bewegt, alle Kanten abgeschliffen und einen fast perfekt runden Stein aus dem gemacht, was zu Beginn einmal ein scharfkantiger Granit gewesen sein mochte. „Es hat Ewigkeiten gebraucht, bis flüssige Lava abkühlte und zu Stein wurde, bis dieser Stein sich zu gewaltigen Gebirgen auftürmte und bis sich aus diesem Gebirge ein Stückchen Fels löste. Bis dieses Stücken Fels in ein Rinnsal gespült wurde, das Rinnsal es in einen Bach und der Bach es in einen Fluss trug. Bis der Fluss es walkend und schleifend weit weit mit sich mitnahm und es in dieser Form bis zum Großen Meer brachte.“ Er nahm Cath Hand zwischen seine Hände, bog sanft ihre Finger so, dass sie sich um den kleinen Stein schlossen. „Das ist das Symbol für die Ewigkeit, Sinnbild für die Spanne an Zeit, die die Traumgeister und die Helfer der Traumgeister dafür dankbar sein werden, dass Du und Deine Freunde ihre Traumfänger aus den Händen der Ungläubigen zurück geholt hast.“
    Cath sah sich um „Wo sind die Anderen? Warum bin ich dann alleine hier?“ fragte sie.
    „Weil den anderen ein anderer Weg bestimmt ist“ antwortete der Schwarzhaarige.
    Geändert von Cath (16.02.2005 um 11:05 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #11
    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    Der Schwarzhaarige bückte sich, brach einen der langen Grashalme kurz über dem Boden. Dann maß er ein Stück davon mit den Augen ab, etwas weniger lang als eine Elle, und formte dieses Stück zu einem Kreis. Den überhängenden Rest des biegsamen Halmes, immerhin länger als Cath ausgestreckter Arm, wand er immer um diesen Kreis, immer außen herum und dann durch die Mitte, bis so ein wunderschön gleichmäßiger Ring entstanden war. „Dies ist das Symbol der Endlosigkeit, denn ein Ring hat weder Anfang noch Ende. Es steht für den Zyklus des Werdens und des Vergehens, für alles, was sich wiederholt und so ohne Anfang und ohne Ende ist.
    Dein Leben, Cath, wird in nicht allzu ferner Zukunft unter dem Einfluss des Ringes stehen, im Zeichen des Endes und Neuanfangs“
    Den Ring legte er auf einem flachen Fels gleich neben ihnen ab, von dem Cath hätte schwören können, dass er vor einem Moment noch nicht da gewesen sei.
    „Leg den Stein zu dem Ring“ wurde sie von dem so vertrauten Fremden aufgefordert.
    Cath tat wie ihr geheißen.
    Dann griff er nach einem Grasstängel, in dessen Samenstand sich eine kleine Feder verfangen hatte. Vorsichtig befreite er das Federchen. „Ein Sinnbild für Freiheit. Die Freiheit, hinzugehen, wohin Du willst, weder von der Schwerkraft am Boden gehalten noch durch Wasser von anderen Ländern getrennt.“ Die Feder wanderte zu dem Ring und dem Kieselstein.
    Die Hand des Mannes fasste in den roten Sand unter ihren Füßen, nahm eine Handvoll davon, drehte die Handfläche nach oben und spreizte weit die Finger. Die lockeren Kristalle rannen ihm zwischen den Fingern hindurch, zurück blieb eine Nussschale, leer. Er legte sie zu dem Stein und dem Ring. „Eine leere Hülle. Eines von vielen Symbolen, die für den Tod stehen.“


    Der Körper unter dem Kokon aus Spinnenseide bewegte sich ein wenig, als würde ihm seine Lage oder sein Traum unbequem. „Psssssst“ flüsterte der Traumgeist. „Träum ruhig weiter. Dir wird nichts geschehen“.
    Cath, die nun schon fast zwei Tage in ihrem Kokon schlief, träumte sich zurück auf die Ebene aus rotem Sand und hohen Grashalmen.

    Ein paar Sekunden lang sahen beide auf die vier kleinen Gegenstände. „Du siehst, dass in vielen Dingen eine große Symbolkraft liegt, auch wenn sie nur klein sind. Diese vier hier haben einen direkten Bezug zu Dir. Aber wir brauchen noch Hilfe, um die Kraft der Dinge nutzen zu können.“
    Cath hörte ihm zu, ohne die Augen von den Symbolen ihres Lebens zu wenden. Besonders nicht von der leeren Nussschale, das einzige Sinnbild, zu dem der Schwarzhaarige nichts weiter gesagt hatte.
    Hunderte schwarzer Spinnen hatten sich auf dem Fels eingefunden, spannen ein filigranes Netz in den Ring und woben die Nussschale in dessen Mitte mit ein. Danach verzwirbelten sie ihre Seide zu einer feinen Schnur, deren eines Ende am Ring befestigt war und an deren anderem Ende der Kiesel baumelte und sich die kleine Feder drehte.
    Die Baal hatte längst erkannt, was da vor ihren Augen entstand. Weniger kunstvoll als die Traumfänger, die sie aus Khorinis zurück geholt hatten, war es doch ein Traumfänger. Trotz oder gerade wegen seiner Schlichtheit schien eine große Stärke von ihm auszugehen.

    Der Schwarzhaarige begann wieder zu sprechen. „Nur wer träumt, erlangt Weisheit. Träume sind wichtig. Sie tragen Botschaften in sich für den, der es versteht, hinzuhören und die Botschaft zu deuten. Durch Träume kündigen sich Ereignisse an, gute wie schlechte, genau, wie gute oder schlechte Geister durch sie sprechen können.
    Diese Traumfänger werden über dem Schlafplatz aufgehängt, um die bösen Träume und Gedanken herauszufiltern, die dann am nächsten Morgen verschwunden sind. Die guten Träume jedoch finden ihren Weg durch das Netz und gleiten über das Pendel nach unten.
    Einst war es eine alte Spinnenfrau, die aus Weidenzweigen den ersten ewigen Kreis und aus ihren Spinnfäden das erste Netz des Lebens anfertigte.
    Seither dienen die Traumfänger den Traumdeutern, dienen die Traumdeuter den Spinnen, welche die Traumfänger weben.
    Die Spinnen haben Dich ausgewählt Cath, die nächste Traumdeuterin in der Gemeinschaft des Schläfers zu sein.
    Keine leichte Aufgabe. Du wirst viel lernen müssen.
    Aber Du wirst Deine Sache gut machen, das habe ich schon in Deinen und meinen Träumen gesehen."
    Geändert von Cath (16.02.2005 um 22:10 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #12
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    traumgeist ist offline
    Der Traumgeist strich sich in Gedanken durch die längst vergangenen schwarzen Haare, glaubte noch die hinein geflochtenen Federn und Perlen zu spüren.
    Die Schläferin tauchte langsam aus ihrem tiefen Schlaf wieder auf. Es würde aber noch eine Weile dauern, bis sie ganz aufgewacht war und er ihr die Spinnen in den geheimen Kammern unter der Pyramide zeigen würde.
    Für den Moment war er zufrieden.
    Genüsslich streckte er sich auf seinem imaginären Lehnstuhl und zog sich dann in seinen Traumfänger über der schlafenden Cath zurück, um, wie es der Albtraumgeist es schon seit zwei Tagen tat, die Zeit bis zum Aufwachen der neuen Traumdeuterin zu verschlafen.
    Abhängen nannten es Manche. Keine schlechte Wortwahl, wenn man in einem Traumfänger wohnte.

  13. Beiträge anzeigen #13
    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    Die Baal war gespannt auf denjenigen, den der Novize angemeldet hatte. Er wolle zur Traumdeuterin, hatte er zu berichten gewusst, und dass er ganz in Schwarz gewandet wäre, wie die Dämonenbeschwörer aus dem Kastell. Cath war mehr als neugierig, wer da jetzt durch die Tür treten würde. Ceron und Sinistro kannte sie ja schon, aber die beiden hätten sicher ihren Namen genannt.
    Tatsächlich war ihr dieser Besucher fremd, auch wenn seine Kleidung vertraut war.
    Es schien ihr, als würde er ein Ziel verfolgen, das ihm am Herzen läge, gleichzeitig wirkte aber auch, als wäre ihm nicht ganz wohl dabei. Ein wenig befangen sah er sich in der eher leeren Kammer um.
    "Ihr kamt, um die Traumdeuterin der Bruderschaft aufzusuchen? Nun, ihr habt sie gefunden. Ihr habt übrigens Glück: ich bin gerade erst von einer Reise zurück und habe den Staub einer anderen Welt noch an den Kleider. Aber ich will Euch nicht mit meinen Geschichten langweilen.
    Was führt euch her, bei was erhofft Ihr Euch Hilfe durch einen Traumdeuter?"

  14. Beiträge anzeigen #14
    Schwertmeister Avatar von Fargas Ferrigan
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    ............Kastell.des.ZuX Rang:...........Schwarzmagier Waffe:..................Kampfstab Rüstung:..........Dunkle.Robe Skills..(4/5): Beruf:......Barde.&.Schnitzer Stabkampf:..............gelernt Magie.Beliars:..........Stufe.1
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    Fargas Ferrigan ist offline
    "Es ist mir eine Ehre, Traumdeuterin." Er verbeugte sich vor der Dame, die doch tatsächlich behauptete, eine andere Welt gesehen zu haben. Es wäre sicher interessant gewesen, diesen Erzählungen zu lauschen, aber letztlich war er wegen etwas anderem gekommen. "Mein Name ist Fargas Ferrigan, hoher Schwarzmagier des Zirkels um Xardas. Und wie sollte es anders sein - ich suche Euch wegen eines Traumes auf, der mich schon einige Zeit plagt, sich aber in letzter Zeit...weiterentwickelt hat." Da einen Augenblick Ruhe herrschte, die ihn irgendwie bedrückte, begann er einfach mal, von besagtem Traum zu erzählen:

    "Nun, ich finde mich jedes Mal in einer fremden Gegend, die mir aber dennoch irgendwie vertraut vorkommt. Nur irgendetwas ist daran anders. Es tut mir leid, doch besser kann ich es nicht beschreiben. Dann...dann sind dort Blitze, die den ganzen Himmel erfüllen und die Erde bersten lassen. Dieses Land wird zerstört und ich kann icht anders als tatenlos dabei zusehen - jedes Mal aufs Neue. Dann stürze ich plötzlich in die Tiefe, in schier unendliche Dunkelheit und -" Fargas unterbrach seine Ausführungen, da die Traumdeuterin ihm mit erhobenem Arm Ruhe gebot.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    "Wartet, wartet, nicht so schnell. Ihr braucht mir nicht alles zu erzählen. Denn wisst Ihr, ich will Euren Traum mit Euch zusammen träumen, das macht die Empfindungen direkter. In Euren Erzählungen werdet Ihr selbst, ohne dass Ihr es merkt, filtern, sortieren und bewerten, werdet das eine als wichtig hervorheben, etwas anderes, weil es in Euren Augen nur eine Lappalie ist, ganz weg lassen. Aber ich möchte alles sehen...."
    Schon die ersten Bildern, von denen er erzählte, machten ihr ein wenig Sorge, würden diese Zerstörung vielleicht überdeckt werden von der Schlacht, deren Zeuge sie gerade erst geworden war? Doch Fargas hatte nicht von einem Kampf gesprochen, nur von einer Katastrophe, von der Zerstörung eines Landes.
    "Ihr versteht, was ich meine? Ihr werdet einschlafen müssen..."

    Waren Menschen nicht an den Rauch des Sumpfkrautes gewohnt, holte es sich manchmal ziemlich schnell von den Füßen. Der, der sich als Fargas vorgestellt hatte, war nach zwei tiefen Zügen schon in der Waagerechten gelandet, schlummerte einen leichten Schlaf, nicht zu tief, gerade tief genug, dass die Träume schnell und klar ins Unterbewusstsein des Schläfers fanden.
    Bei diesem ihr gänzlich Fremden hatte sie sich die Unterstützung beider Geister gewünscht, noch fehlte ihr die Erfahrung, im Vorneherein einschätzen zu können, ob sie es eher mit einem Alb- oder mehr mit einem normalen Traum zu tun haben würde.
    Sie hatte sich schon - wie schon bei Aragorn - seitlich in Schulterhöhe neben den Träumer gehockt und seine Hand gegriffen. Über der jenseitigen Längsseite der Matratze hatten die beiden kleinen Wolken, in denen sich die Traumgeister manifestierten, Stellung bezogen: der rundliche Albtraumgeist auf einer unsichtbaren Ottomane, die länglich-dünne Traumgeist in einem imaginären Lehnstuhl.
    Der Albtraumgeist streckte sich noch einmal genüsslich, beschwerte sich, dass er viel zu lange nicht an die frische Luft gekommen sei, da empfing die Traumdeuterin bereits die ersten Bilder von Fargas´ Traum…

    Noch war alles in Dunkel gehüllt. Dann erhob sich plötzlich ein dröhnendes Geräusch, unerträglich laut und hallend, als säße man im Inneren einer Glocke, aus dem Geräusch wurde eine quälende Stimme

    Du sollst mein Gast sein.
    Von jetzt an und immerdar.

    Fast hätte Cath bei dieser Stimme Fargas´ Hand losgelassen, doch es reichte, die Augen aufzureißen, um die Stimme aus dem Kopf zu verdrängen. Die Traumdeuterin sah, dass beide Traumgeister mit verzerrtem Gesicht die Zeigefinger in die Ohren gesteckt hatten. Der Anblick half ihr irgendwie. Geteiltes Leid ist halbes Leid, dachte sie noch amüsiert, ehe sie die Augen wieder schloss.

    als wäre er von der Stimme geweckt worden, kam mit deren Verhallen plötzlich ein heulender Sturm auf….
    Geändert von Cath (14.03.2005 um 02:24 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16
    Schwertmeister Avatar von Fargas Ferrigan
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    Fargas Ferrigan ist offline
    Fargas sah sich hektisch in der Dunkelheit um. Finstere Schatten tanzten um ihn herum und legten ihm ihre quälenden Stimmen ins Ohr, die in tausendfachem Widerhall ihre heulenden Klagen hervorbrachten. Doch über allem lag noch immer die Stimme des Dunklen...

    Freue dich, bald wirst du einer der ihren sein,
    bald wirst auch du dein Klagelied singen.

    Die heulenden Stimmen erhoben sich erneut zu einem ohrenbetäubenden Singsang, der jedoch sein jähes Ende fand, als all die Klagegeister der Schatten sich in einem Wirbel vereinigten und auf ihn niederfuhren. Kurze Zeit herrschte Stille, dann hallten Schritte durch die Dunkelheit. Fargas sah, wie der Dunkle erneut auf ihn zukam. Doch wider Erwarten hielt er kurz vor Fargas inne und ergriff dann ein schwarzes Amulett, das um den Hals des Schwarzmagiers hing und einen sonderbaren Stein in sich barg, der alles Licht und alle Farben der Welt in sich zu tragen schien. Doch in den Händen des Dunklen trübte sich sogleich das Licht, die Farben verblassten.

    Ich danke dir, mein treuer Diener.
    Nun soll sich dein Schicksal erfüllen - tot


    Er entriss Fargas das Amulett und alles um ihn herum wurde dunkel.

  17. Beiträge anzeigen #17
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    Cath ist offline
    Als es dunkel wurde, schien der Traum zu ende zu sein, die Stimme war fort und auch das Heulen hatte aufgehört. Langsam tauchte auch Cath wieder auf. Ein paar Herzschlage brauchte sie, um sich in der Kammer des Traumdeuters weider zu orientieren. Obwohl sich auf den ersten Blick nichts geändert hatte, kam es der Baal so vor, als sei die Temperatur im Raum um einiges gesunken, ihr war kalt, drum schlang sie die Arme wärmend um den Oberkörper. Fargas indessen schlief ruhig, als wäre nichts gewesen.

    Der Albtraumgeist griff gerade mit der Rechten in eine Art Tüte, die er in der linken Hand hielt. Er holte eine Handvoll einer weißen, etwa kirschgroßen und sehr unregelmässig geformten Substanz hervor, warf sich die Kügelchen einzeln in den Mund. Eine zur Hamsterbacke aufgeplusterte Wange hinderte ihn am sprechen - oder hätte es zumindest sollen. So bereitete ihm das Reden sichtlich Mühe.

    "Sieht für mich nach einem Fluch aus. Oder nach so etwas wie einem "Erweichungszauber". Was meinst Du, Kollege?" wandte sie sich an den Traumgeist, hielt ihm dabei die Tüte mit den weißen Klümpchen hin.

  18. Beiträge anzeigen #18
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    traumgeist ist offline
    Der Traumgeist fasste in die ihm hingehaltene Tüte, holte zierlich einige der Bröckchen mit den Fingerspitzen heraus, was ihn nicht daran hinderte, betätigtend zu nicken.

    "Ja, das war auch mein erster Gedanke. Bei Besessenheit, sei es durch einen Dämonen oder einen Geist, zeigt sich der Geist oder Dämon nicht, weil man den Traum durch seine Augen sieht, ebensowenig, wie man sich selbst beim durchs-Leben-gehen von außen beobachtet."

    Die weißen Bröckchen verschwanden in seinem Mund, wärend er langsam kaute, guckte er sich an einer Feder am Kopfgitter über der Matratze fest, er schien in Gedanken versunken.

    "Hier aber" fing er plötzlich wieder an zu dozieren "sahen wir dem Traumverursacher ins Gesicht, nicht aus seinen Augen heraus. Schließen wir also Besessenheit aus. Ich würde Dir also Recht geben, Kollege".

    Cath hatte staunend zugehört. "Und was meintet ihr jetzt mit einem 'Erweichungszauber'?"

    "Das ist ein Zauber, der den Bezauberten mürbe machen soll. Ihn erweichen eben, erweichen und damit empfänglich für Einflussnahme von außen, wahrscheinlich durch den Traumwirker, der diese Träume sendet. Dauert der Einfluß an, wird der Bezauberte willenlos und zur Marionette des Traumwirkers. Eine Art Untoter ohne eigene Gedanken. Es soll sogar Zauberer gegeben haben, die solche Erweichungszauber gegen Bezahlung als Dienstleistung angeboten haben, um ihren Kunden die Möglichkeit der Einflußnahme auf jemand anderen zu ermöglichen."

    Cath rollte mit den Augen. "Nette Zauberer. Und wie helfen wir Fargas jetzt?"

    "Er muss in die Offensive, dem Traumwirker entgegen gehen und sich ihm stellen. So bleiben die Strippen, an die man ihn versucht aufzuhängen und damit zur Marionette zu machen, immer locker. Erst wenn es dem Zauberer gelingt, die Schnüre zu spannen, wird Fargas an diesen Schnüren hängen und willenlos von ihnen gesteuert werden.

    Also sag ihm, dass er nicht mehr viel Zeit zu verlieren hat. Er muss diesem Traumwirker unbedingt zuvor kommen."

    Von der Traummatratze kamen die typischen Laute eines Aufwachenden, der sich nach einem erholsamen Schlaf genüßlich streckt.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Schwertmeister Avatar von Fargas Ferrigan
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    Fargas Ferrigan ist offline
    Also die Schlafmittel der Sekte waren mehr als effektiv - auch wenn ihm noch etwas schwummerig im Kopf war. Zumindest aufsetzen wollte er sich, um den Erzählungen der Traumdeuterin zu lauschen. Er selbst hatte nur recht vernebelte Erinnerungen an das, was er gerade geträumt hatte. Aber vielleicht war das auch ganz gut so. Das was ihm die Traumdeuterin dort gerade von Traum- und Albtraumgeist erzählte, klang auf jeden Fall nicht so, als wäre es erstrebenswert gewesen, sich an den Traum zu erinnern.

    Letzten Endes erzählte sie ihm noch davon, dass er gegen den Wirker dieses Traumes ankämpfen müsse. Das dumme war nur, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wer das denn war. Vielleicht hatte es der "Herr" von Horaxeuds ja irgendwie geschafft, ihm eine ähnliche Bürde aufzuerlegen, wie dem Glasmacher selbst. Aber hätte ihm das nicht in irgendeiner Weise auffallen müssen? Trotzdem fiel ihm auf Anhieb keine plausiblere Erklärung ein.

    "Fargas, besitzt Ihr ein schwarzes Amulett?" fragte die Traumdeuterin noch, als der Schwarzmagier sich gerade zum Gehen wenden wollte.
    "Nein, ich besitze nur einen bronzenen Anhänger, den -" Doch als er sich über die Brust fuhr, um das Gesagte zu bestätigen, fühlte er dort tatsächlich einen anderen Gegenstand. Und als er diesen unter seiner Robe hervorholte, zeigte sich ein schwarzes Amulett. Nur hatte er keinerlei Erinnerung daran, es jemals gefunden, geschweige denn angelegt zu haben.
    "Das ist es!" bestätigte die Traumdeuterin. "Aber der Stein...der Stein fehlt. Sehr merkwürdig."

    Was für ein Stein denn schon wieder? Aber das konnte sie ihm auch nicht sagen und schien selbst nicht ganz schlau daraus geworden zu sein. Musste er sich wohl damit abfinden. Fargas bedankte und verabschiedete sich bei der Traumdeuterin und machte sich sogleich wieder auf den Rückweg zum Kastell.
    Flüche, Zauberer, Steine und Amulette...alles äußerst merkwürdig...

  20. Beiträge anzeigen #20
    Schwertmeister Avatar von Cath
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    Cath ist offline
    Die Katakomben unter der Pyramide boten bei der plötzlich eingetretenen sommerlichen Hitze eine angenehme Kühle. Die Traumdeuterin hatte den Wunsch, wieder einmal nach den Spinnen zu sehen, mit deren Hilfe die (für jeden Träumer individuellen) Traumfänger gefertigt wurden. Hier unten war es nicht nur trotz der Fackel, die Cath mitgebracht hatte, wunderbar kühl sondern auch fast andächtig still. Diese Ruhe wurde nur hin und wieder von einem leichten Kratzen unterbrochen, wenn feste Spinnenbeine über den Stein krochen. Dicht an dicht saßen die schwarzen, langbeinigen Geschöpfe, so dicht, dass sie auf den ersten Blick nur als große schwarze Flächen an der Wand und nicht als hunderte und tausende Kreaturen zu erkennen waren.
    Die Decke des Gewölbes hing voll von Rohlingen, Traumfänger, denen nur noch die Traumsymbole fehlten, die jeden einzelnen zu einem ganz persönlichen Artefakt machten, ein jeder auf den Träumer abgestimmt, der ihn fortan dann über seinem zum Schlaf gebetteten Haupt hängen haben würde.
    Doch zur Zeit wollte scheinbar niemand diese segensreichen Traumhelfer, die die guten von den bösen Träumen trennten und nur die guten Träume an den Träumer weiter leiteten. So blieben die Rohlinge ungenutzt und die sonst eifrigen Spinnen verharrten fast regungslos auf ihren Ruheplätzen.
    Gerade wollte sich die niedere Baal mit einem Schulterzucken umwenden und die Gewölbe der Spinnen verlassen, als Bewegung in die schwarzen Flecken kam. In der aus Spinnenleibern gebildeten Schwärze begann es zu wuseln, die Flecken sahen aus, als würden sie sich im Ganzen bewegen. Nachdem es in der Fläche erst nur so etwas wie gebrodelt hatte, zog sich die Masse fast fluchtartig Richtung Gewölbedecke zurück und verschwand schnell in Ritzen und Spalten, so, als würde Wasser durch ein Rost fließen.
    Staunend sah Cath dem Gewimmel noch ein paar Herzschläge lang hinterher, obwohl schon nichts mehr zu sehen war.
    Plötzlich empfand sie eine drohende Gefahr, so stark, dass sich ihre Haare im Genick aufstellten. Dann hörte sie auch wieder die Stimme, die sie gestern erst auf dem Steg vor der Pyramide gefoppt hatte. Doch dieses Mal war kein Scherz darin. Dieses Mal war sie drängend: „Raus. Raus aus der Pyramide, schnell….“ Ohne lange zu überlegen drehte sich die Traumdeuterin um und rannte in Richtung Treppe. Sie nahm kaum war, dass ihr Füße beim Laufen patschend in Wasserpfützen traten. Dann, endlich, die Treppe, nachdem sie ein paar Stufen hinauf war und schon das Tageslicht am oberen Ende der Treppe sehen konnte, warf sie die störende Fackel über die Schulter zurück. Sie erlosch sofort mit einem Zischen, als sie in dem kleinen See landete, der sich rasend schnell am Grund der Katakomben gebildet hatte. Aber auch das nahm Cath nicht wahr.
    Ihre Gedanken galten den beiden großen und prächtigen Traumfängern, die Symbole und Domizile der beiden Traumgeister. Als sie die Tempelebene erreichte, herrschte dort gespenstische Stille, dort war niemand mehr. Nachdem sie die beiden Traumfänger fast von ihren Haken gerissen und zum Ausgang gestürzt war, riss es sie dort förmlich zurück.
    Vor ihr breitete sich eine weite Wasserfläche aus, vom goldenen Licht der untergehenden Sonne trügerisch beleuchtet. Gemächlich gluckernd teilte sich die Flut vor der ausladenden Treppe der Pyramide und umfloss das mächtige Tempelgebäude ohne Eile. Allerdings war von der Treppe nicht mehr allzu viel zu sehen und schon beim fassungslosen Starren auf diese Wassermassen konnte Cath erkennen, dass das Wasser weiter stieg, dass in den wenigen Augenblicken, die sie hier stand und an ihrem Verstand zweifelte, eine weitere Stufe unter der trüben Wasseroberfläche verschwunden war.
    Erst, als auch die Hälfte der nächsten Stufe langsam aber deutlich versank, wurde Cath klar, dass sie abgeschnitten war. Wie um sich zu überzeugen, umrundete sie die Pyramide auf der einmal umlaufenden Plateau. Das ganze Tal war geflutet, von den meisten Stegen war schon nichts mehr zu sehen. In ein paar Baumwipfel bewegte sich mehr, als normal war und auf einigen der höher gelegenen Ebenen konnte sie Bewegung vor den Hütten erkennen. Aber sowohl von den Bäumen als auch von den höheren Stegen war sie abgeschnitten. Blieb nur zu hoffen, dass das Wasser nicht weiter steigen würde.

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