
Zitat von
Zafiron
12v Blei-Säure 7.2 Ah Batterie im auto am Zigarettenanzünder laden?
Vorsicht, einfach so ist das gefährlich!
Mit Glück brennt im ersten Moment die Sicherung durch. Mit Pech hält sie, sodass ein stets zu großer Ladestrom deine kleine Batterie überhitzt, sodass sie heftig am Gasen ist und platzt! Die austretende Säure kann zu schweren Verätzungen führen, auch dein Auto wird danach von innen versaut sein und noch jahrelang weiterkorrodieren, also von innen her durchgammeln. Während der Fahrt wäre die Unfallgefahr maximal.
Und wenn du das zuerst mit einer vollen Batterie probierst, kann es sein, dass dir erst nichts auffällt. Später, wenn du dich in Sicherheit wähnst, kommt dann das Desaster!
Zuufälligerweise habe ich einen nagelneuen 12v 7.2 Ah Akku hier "herumliegen". Mein Ladegerät lädt allerdings erst ab 20 Ah!
Wahrscheinlich lädt es auch schwächere Akkus, also deinen. Allerdings hast du dann den Ärger mit einer überhitzten und evtl. überkochenden und vllt. platzenden Batterie. Dass die Schwefelsäure gefährlich ist, muss dir wohl niemand sagen. Ein Laden mit zu großem Strom beschädigt deine Batterie grundsätzlich. Der Hersteller will sich also absichern, dass niemand auf dumme Gedanken kommt. Meistens wird das aber technisch nicht verhindert, also besser nicht ausprobieren! Man muss nämlich wissen, dass technisch gesehen, ein kleiner Akku kaum von einem schwächelnden großen zu unterscheiden ist.
Weil ich die Batterie ohnehin "Mobil" einsetzen möchte, wäre es also am besten, sie direkt im Auto zu laden...
Am Auto vielleicht, aber nicht im Auto. Wenn die Batterie im Innenraum überladen wird, kann das ernsthafte Folgen für die Gesundheit der Insassen haben, z. B. wenn die Batterei überkocht oder platzt. Außerdem kommt es beim Laden zu mehr oder minder starker Gasung, wobei auch Schwefelsäuredämpfe austreten, was sehr ungesund sein kann. Übrigens kann davon noch nach Tagen Kleidung löchrig werden, was ich selbst schon beobachten durfte, als ich beim Laden einer Autobatterie ein Kleidungsstück in der Nähe liegen hatte. Erst sah man nichts, nach Tagen waren Löcher drin, konnte ich also wegwerfen. Auch dem Innenraum eines PKWs schadet das sehr. Denn der Korrosionsschutz ist innen weitaus schlechter als außen oder im Motorraum. Nicht grundlos sieht man bei alten Autos meistens etwas Korrosion im Umfeld der Anlasserbatterie, obwohl man dort oft gut vorgesorgt hat. Außerdem können Teile der Bordelektronik beschädigt werden.
Dafür gibt es ja den Zigarettenanzünder!
Nein, dafür gibt es ihn nicht.
Jetzt stellt sich für mich allerdings die Frage, ob man die Batterie dort einfach anschließen kann, oder ob nicht doch ein Laderegler vonnöten ist.
Leider ist einer vonnöten, gut, dass du gefragt hast!
Rein theoretisch wäre es ohne Extra-Laderegler möglich, wenn beides Blei-Säure-Akkus nach exakt der selben Technologie wären, sodass die Spannungsverläufe beim Laden und Entladen und vor allem die Ladeschlussspannung dicht genug beieinander liegen (dann müssten aber beide ebenfalls exakt den gleichen Lade- und Alterungszustand sowie die gleiche Temperatur haben, was praktisch nie der Fall ist).
Richtig übel kann es werden, wenn du die benutzte, also teilweise bis ganz entladene Batterie anschließt, dann könne einge zig Ampere an Ladestrom fließen, weshalb sie ganz sicher heiß wird und die Gefahr eines Platzens groß ist. -> Verätzungsgefahr!
Denn: ist eine Diode im Auto verbaut, damit sich die Batterie nicht wieder entlädt?
Nein, es ist keine verbaut.
Und die Zigarettenanzünderbuchse ist entgegen landläufiger Meinung auch nur für Zigarettenanzünder gedacht, auch wenn sie sich für einige Arten an Verbrauchern zweckentfremden lässt. Das fängt schon mit solchen Sachen an, dass die Kontaktgabe mit Steckern gar nicht zuverlässig ist. Ob der Mittelstift Kontakt hat, ist so ein Lotteriespiel. Bei unempfindlichen Verbrauchern oder solchen, die eine eigene Batteriepufferung haben, mag das gut gehen.
und: wie sieht es mit der Spannug aus. Wird sie möglicherweise an diesem Anschluss "konstant" auf 12V gehalten?
Wie denn? Da ist doch kein Schaltnetzteil dahinter. Also entspricht die Spannung der Spannung des Bordnetzes, was bei der ganz überwiegenden Zahl aller KFZ (nicht LKWs) der Spannung der Anlasserbatterie entspricht. Und die kann alles bis grob 14 V (beim Laden) haben, wobei durchaus dynamische Spitzen möglich sind, die weit darüber hinaus gehen können, insbesondere bei einer schwächelnden Anlasserbatterie.
Denn dann wäre das ja ein bisschen blöd, wenn man eine Batterie laden möchte^^
Es ist allgemein Schwierig, eine 12-VBatterie an einer 12-V-Versorgung zu laden. Allerdings ist es schon möglich, wenn man den Ladestrom begrenzt und sich damit begnügt, dass die Batterie nur sehr langsam richtig voll wird. Ansonsten müsste man aus den 12 V eine höhere Spannung erzeugen, was nur mit einigem Aufwand möglich ist, was in aller Regel mit einem Schaltregler gemacht wird.
Ich schäde, ich benötige ein ladegerät. Sollte dem so sein, wäre ich allerdings froh, wenn es eines wäre, das auch direkt mit 12v dc arbeitet, damit ich nicht erst auf 220V wandeln muss und wieder zurück auf 13-14.
Und es müsste eine speziell auf deinen Akku zugeschnittene Ladeautomatik eingebaut sein, die ein Überladen deines Akkus verhindert. Auch der Generator eines Autos hat einen Laderegler drin, sonst würde deine Autobatterie überkochen und wahrscheinlich auch platzen! Aber diese Konstruktion nutzt die spezielle Arbeitsweise eines Generators aus, sodass der Laderegler selbst gar nicht den großen Ladestrom verarbeiten muss. Es wird einfach die Erregerwicklung bei Überschreiten von ca. 14V abgeschaltet. Diese benötigt aber nur einen winzigen Bruchteil des Generatorstomes, um so etwas wie einen rotierenden Dauermagnet abzubilden. Zu dessen Versorgung sind die Schleifkohlen, die zusammen mit dem Spannungsregler an deinem Generator (Lichtmaschine) sitzen.
Übrigens haben manche Ladegaräte gar keine Abschaltung, oder diese ist defekt, weshalb man immer den Ladevorgang überwachen sollte, zumindest wenn die Qualität nicht über alle Zweifel erhaben ist.