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Die Tempel von Jharkendar #5
Jharkendar
Einst eine blühende Stadt, Hort des Wissens
und in ewiger Verbundenheit zum Gott Adanos,
sind Ruinen alles, was heute davon noch übrig ist.
Jedenfalls bis zu dem Moment, da abermals Diener
des Gleichgewichts hier eine neue Heimat fanden,
um diesen schicksalsträchtigen Mauern wieder
zu neuem Ruhm zu verhelfen.
~ Die Tempel ~
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mit vielen kurzen schritten sprintete balbero voran, federte vom untergrund ab flog auf eine säule zu, stiß sich auch von dieser mit kräftigen druck ab und flog direkt auf ihren gegner zu. die klinge glänzte in der sonne.
ein gleißender lichtstrahl durchdrang den den sonnendurchfluteten tag, glänzte und spiegelte sich auf mehreren gegenständen und trennte die strohpuppe in der mitte durch, wärend balbero halb hockend einige schritte hinter dieser zum stillstand kahm und ihre gewaltige klinge zurück in die scheide stieß.
seit dem vorfall mit den steinwächtern und den kampf gegen selbige hatte der hohe rat der wassermagier sie zur lehrmeisterin der akrobatik und des schleichens erkohren, auch wenn ihre qualitäten wohl auch weiterhin im kampf mit dem einhändigen schwert lagen, hatte sie das schleichen doch nur erlernt um ihre kampfkunst zu perfektionieren.
doch inzwischen hatte sie sich damit angefreundet und übte täglich um auch diese kunst der körperbeherschung bis zum meistergrad vollends ihr eigen nennen zu können.
was der umgang mit den waffen anging, so war sie über die zeit hin schon so perfektioniert, das nur noch eußerst geübte und langwierige kämpfer gegen sie bestehen konnten. fileicht war dies ein neuer antrieb, eine möglchkeit sich noch weiter zu verbessern und ihr ziel einer perfekten kampfmagierin nahe zu kommen ermöglichte.
das kämpfen war ihr schon seit jeher inne und auch die magie hatte sie bisher gut meistern können.
doch leider hatte sie ihren magielehrmeister seit dem kampf aus den augen verlohren, was sie doch recht wurmte.
aber es dürfte für sie nicht das problem sein, hatte sie schon einst einmal diese stufe gemeistert und muste sie nur noch einmal wiederholen und ihre bisherigen fähigkeiten und ihr wissen wieder etwas auffrischen.
das einzige was dies etwas erschweren konnte war der umstand, das inzwischen all ihre runen in ihrem noktariusring eingeschlossen waren und sie diese so über diesen stein, welcher im ring eingelassen war anrufen und eine verbindung im inneren, über eine distanz von einigen ebenen herstellen muste. einer ebene welche fern der hiesigen welt war. doch nachdem balbero es schon mehr als nur einmal geschafft hatte, würde sie es auch packen es weiterhin zu schaffen bis es für sie selbstverständlich war, ihre kräfte von anderen ebenen, anderen welten und anderen universen her zu mobilisieren und auf dieser, der ihrigen, wenn auch nicht angestammten welt einzusetzen.
so verließ die novizin das trainingsfeld und machte sich auf in ihr gemach. einer kleinen kammer ohne jehglichen schmuck und prunk, gänzlich anders als wie ihre früheren zimmer, als sie noch im kloster gelebt hatte.
dort wo sie erst ein riesiges zimmer mit balkon und später dann den gesamten glockenturm ihr eigen genannt hatte.
doch sie war genügsam geworden. brachte nicht mehr als essen und trinken, sowie ein bett und einige andere annehmlich keiten.
ihr leben bestand nur aus dem kampf für das gleichgewicht und für dieses brauchte sie weder schmuck noch gold.
eine einfache mahlzeit war viel mehr wert als alles gold dieser welt und so nippte sie an ihrem wein, aß ein stück brot und zog gelegentlich an ihrem sumpfkraut.
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Für unbestimmte Zeit hatte Xandros dabei geholfen den Schutt und die Spuren des Kampfes gegen die nun längst besiegten Steinwächter zu beseitigen, mehrere Male war die Sonne am Horizont unter- und wieder aufgegangen bis er der Meinung gewesen war genug für den Bund des Wassers geleistet zu haben.
Als er sich am heutigen Morgen von seinem bequemen Bett erhoben hatte, um ein klein wenig in der Nähe des Tempels spazieren zu gehen, stand plötzlich einer der Wassermagier vor ihm und sprach den jungen Mann mit einem freundlichen „Adanos zum Gruße“ an. Xandros hatte einen Augenblick benötigt um den Gruß zu erwidern, da er zuvor völlig geistesabwesend einfach nur einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte. Nun erkannte er auch dass der Magier, welcher ihm gegenüberstand, anscheinend noch mehr zu sagen hatte. Interessiert hatte Xandros ihn angesehen und geduldig abgewartet.
Danach hatte der Wassermagier seine Stimme erneut erhoben
„Ich wollte euch nur mitteilen das man beschlossen hat euch den Rang eines Novizen zu verleihen, da ihr in den vergangenen Tagen hart für unsere Gemeinschaft gearbeitet habt.“
Das hatte der junge Mann, welcher eigentlich noch nicht all zu lange ein Mitglied des Bundes war, wirklich nicht erwartet, auf jeden Fall nicht nach so kurzer Zeit.
Er hatte sich bei dem Magier für die freudige Nachricht bedankt und kurz darauf verabschiedet.
Mit einem Lächeln auf den Lippen hatte er seinen Spaziergang fortgesetzt. Doch trotz dieser guten Neuigkeit wusste der Novize dass er die Tempelanlage für eine Weile verlassen würde. Es wäre wohl angebracht gewesen langsam aber sicher ein paar Kontakte innerhalb des Bundes zu knüpfen, doch Xandros lebte nun schon eine geraume Zeitspanne hier und trotzdem kannte er die meisten Brüder und Schwestern nur vom Sehen.
Eine Vielzahl von Leuten die mit dem Wideraufbau beschäftigt gewesen waren hatten mehrere Stunden an seiner Seite verbracht, doch war er während der Arbeit nie in ein längeres
Gespräch vertieft gewesen welches es Wert war erwähnt zu werden, die meiste Zeit hatte er damit verbracht an Alistera zu denken.
Xandros vermisste seine beste Freundin wirklich sehr.
Was sie jetzt wohl gerade tat? War sie wohlauf? Wann würden sie sich wiedersehen?
Natürlich bekam er keine Antworten auf seine Fragen, trotzdem quälten sie ihn jeden Tag aufs neue.
Dazu kam eine wachsende Langeweile, wie er sie schon im Sumpflager kennen gelernt hatte, damals hatte er sich fest vorgenommen nach einer Tätigkeit zu suchen die ihm auf Dauer Freude bereiten würde und seinen Alltag abwechslungsreicher gestaltete, nicht wie vor Jahren in Khorinis. Da er eine solche jedoch noch nicht gefunden hatte war es an der Zeit weiterzusuchen, an anderen Orten.
Er nahm sich vor mal wieder im Lager der Piraten vorbeizuschauen, den Rest des heutigen Tages verbrachte er damit in Erinnerungen von jener Zeit im Piratenlager zu schwelgen.
Mit einem leichten Hungergefühl ging Xandros am Abend in die, allem Anschein nach, sehr gut besuchte Taverne, dort angekommen sah er sich in dem nach Bier und Tabak riechendem Schankraum um. Doch nirgends konnte er einen freien Tisch erspähen, selbst an der Theke war kein Platz mehr frei um es sich einigermaßen gemütlich zu machen.
Auf Grund dieser Tatsache beschloss er sich nur schnell mit etwas Proviant einzudecken, nachdem er die als Gegenleistung geforderten Goldstücke ausgehändigt hatte verlies er die stickige Taverne und atmete die frische Luft ein, welche in starkem Kontrast zu dem Qualm stand der im Inneren des Schankraumes vorherrschte.
Gemächlich setzte er sich in Bewegung, wollte er doch früh schlafen um für die lange Reise des morgigen Tages ausgeruht zu sein.
Kurz darauf lag er auch schon in seinem Bett, welches sich in dem kleinen Zimmer befand das er seit längerem bewohnte, doch machte er in dieser Nacht seltsamerweise kein Auge zu.
Zu viele Gedanken spukten ihm im Kopf herum und raubten ihm den, seiner Meinung nach, wohlverdienten Schlaf, eigentlich hatte er sich nur noch einmal den ungefähren Verlauf seiner Reise ausgemalt doch schweiften seine Gedanken immer wieder ab und verloren sich in den verschiedensten Überlegungen.
Unaufhaltsam begann die aufgehende Sonne die Dunkelheit der Nacht zu vertreiben und war nun schon zu einem Viertel am Horizont zu erkennen, noch immer war Xandros hellwach und so beschloss er sich aufzurichten um seine sieben Sachen zusammen zu suchen. Nacheinander verschwanden die verschiedensten Gegenstände wie ein Päckchen
voller Proviant, zwei Wasserschläuche oder der alte Schmiedehammer in einem geräumigen Lederrucksack.
Bereit seine Reise in das Lager der Piraten anzutreten stand der junge Novize nach einiger Zeit draußen vor der Tür, bald würden auch die anderen Bewohner der Tempelanlage erwachen und ihren täglichen Aufgaben nachgehen. Zügig verließ Xandros seine neue „Heimat“ und folgte einem der Pfade Richtung Nord-Westen.
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Der Hohe Wassermagier hatte bereits den ersten Stab fertig bearbeitet und begann gerad emit dem zweiten als sein Schüler wieder zu ihm kam. Er sagte Mick das er seine Rune nun beherrshcen würde und Mick nickte knapp. "Gut dann zeige mir was du gelernt hast."
Mick sah den Eifer in dem Gesicht und wartete weiterschnitzend auf die Darbietung des Adepten und blickte in den Himmel. Kaum eine Wolke war am Himmel und Mick spürte nur einen leichten Wind. Er würde die Kugel trotz des Lichts der Sonne sehen können, sollte sein Schüler die Rune wirklich beherrschen.
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Ritley wusste, dass es nun wirklich darauf ankam. Sein Lehrmeister, Mick, wartete schnitzend darauf, endlich eine Lichtkugel zu sehen. Am Himmel waren wirklich so gut wie keine Wolken zu sehen, doch die Sonne ging schon langsam hinter den großen Bergen unter. Sobald weniger Sonnenlicht auf die Temelanlagen strahlte, konnte man spürbar merken, wie es kälter wurde. Nun ja, es war eben noch nicht ganz Sommer, da war dies höchst normal. Außerdem war er nämlich zum Adepten des Wassers ernannt worden, so hatte es ihm zumindest Riordian verkündet, der Ritley schon in den halben Tempelanlagen gesucht hatte. Es war noch nicht ganz offiziell, doch wussten es ohnhin bereits die meisten hier in Jharkendar. Er war tatsächlich stolz darauf, denn es wurde respektiert, was er für die Gilde leisten wollte, dass er sich für sie einsetzten wollte, dass er vor allem stolz war, ein Mitglied davon zu sein. Der Glaube an Adanos', an das Gleichgewicht erst hatte ihn auf diesen Weg gebracht, der ihn nun so ausfüllte, ihn mit neuem Leben erweckte, ihn zufrieden machte. Er wollte einzig und allen Adanos', dem Gleichgewicht und seinen Untergebenen helfen, so gut er es vermochte.
Doch nun galt es sich, auf die Rune zu konzentrieren. Er runzelte leicht die Stirn, nahm sie aus seiner Manteltasche. In den letzten Tagen hatte er sie nicht von sich gegeben, bewahrte sie sogar beim Schlafen unter seinem Kopfkissen auf. Nun war es wieder soweit, die Magie zu verwenden. Der Adept des Wassers nahm sie in die Hand, entspannte sich vollständig und fing nun an, sich auf das leere Becken zu konzentrieren. Es füllte sich langsam mit Wasser, ein Zeichen der steigenden Konzentration. Nun befand er sich in einer tiefen, festen Konzentration und began nun, nach er Magie zu greifen. Es gelang ihm sogar auf Anhieb, er fühlte, wie sie ihn förmlich durchfloss. Jetzt begann auch seine Hand in einem sehr hellen Licht zu glühen und gleich darauf erschien auch schon die Lichtkugel schwebend über seiner Hand. Sie war unglaublich hell, sodass sie trotz des noch recht hellen Himmels sehr gut erkannt werden konnte. Sie hatte eine für ihn wirklich beachtliche Größe, hatte er doch den Eindruck, dass sie mit jedem Male etwas größer werden würde. Um seinem Lehrmeister zu demonstrieren, dass er sich mit dieser Rune verbunden hatte, dass er sie auch wirklich benutzen konnte, lies er die helle Lichtkugel einem um sich herum fliegen. Als sie wieder über seiner Hand stoppte, unterbrach er den Magiefluss. Dies sollte seiner Meinung nach eigentlich genügen. Spannungvoll erwartete er nun das Kommentar seines, ihn anblickenden Lehrmeisters...
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Immerhin war es ein Anfang. Gut, es war nicht perfekt, davon eigentlich sogar mehr als weit entfernt, aber es war zumindest ein Anfang.
Denn zum ersten Mal seit Wochen konnte man den Kräutergarten wieder als solchen erkennendenn auch wenn es noch jede Menge zu tun gab, sprießten da doch schon ein paar Pflänzchen auf dem "Acker" und viel dazu beigetragen hatte Angelina. Denn es war jener Rechen, den sie ihm geschenkt hatte, mit dem er die meiste Zeit gearbeitet hatte und das war allein Zeichen genug, dass sie wirklich verdient hatte, die Weihe zur Magierin zu erhalten. Selten hatte er einen Diener, oder in diesem Falle eine Dienerin, Adanos' erlebt, solche Persöhnlichkeiten gab es wahrlich nicht oft in der Welt.
Aber bis ihre Weihe stattfinden würde, gab es hier noch jede Menge zu tun, obwohl eigentlich nicht direkt hier, war das größte Problem noch immer, dass sich der Artenreichtum mehr als in Grenzen hielt. Hier wuchs immernoch nur das, was sich auf die Schnelle in der Umgebug auftreiben ließ und das war wahrlich nicht berauschend. Irgendwie fühlte er sich wie zurück in die Vergangenheit versetzt, wie er damals im Kloster der "Allianz" nächtelang durch die Wälder gestiefelt war, um jedes erdenkliche Kraut zusammen zu suchen. Rückblickend betrachtet eine recht deprimierende Betätigung, wenn man bedachte, wie erfolgreich seine Spritztouren damals waren. Trotzdem, da war noch etwas anderes, was seit seinem Dienst an den Göttern zu kurz gekommen war und daran musste sich jetzt wirklich einmal etwas ändern. Denn solange er sich auch mit dem Sammeln und Mischen von Tabak beschäftigt hatte, angebaut hatte Cyrionis noch nie welchen. Im Grunde hatte er seitdem noch nicht einmal eine einzige Mischung hergestellt, eigentlich eine Schande...
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Die SOnne ging langsam unter und Mick war schon recht zufrieden mit der Leistung seines Schülers. Mick sagte:"Das ist schon recht gut doch konzentrier dich noch etas mehr auf den Fluss der Magischen Ströme. Dann wirst du es irgendwann schaffen den Lichtzauber vielseitiger einzusetzen. Das erkölären ist diesesmal jedoch schwerer und da ich nicht will das du dein Training nur noch darauf konzentrierst werde ich es dir auch nicht zeigen...zumindest vorerst." Mick legte den fast fertigen Stab beiseite und stand auf. "Ich werde jetzt ebend nach Angelina gehen und meine Robe in Auftrag geben. Morgen sehen wir uns auf dem Trainingsplatz wieder. Und zwar beim Morgengrauen", sagte Mick mit nachdruck und fügte noch hinzu,"bete vorher zu Adanos.
Mit diesen Worten verschwand Mick in der Menschenmenge...
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Schlendernd ging Xarih durch den blühenden Garten. Es duftete wunderbar hier und umsoweiter man kam, umsomehr Düfte vermischten sich. Sogar die Bäume blühten und gaben den Novizen so sehr angenehmen Schatten. Obwohl Xarih nicht sehr viel arbeitete, nutzte sie wohl mit am meisten diesen angenehm kühleren Ort. Es war warm und das Wetter sehr schön. Manchmal verbrachte die Barbieren mehrere Stunden damit unter einem der Bäume zu träumen. Dann spielte sie auch manchmal mit ihrem Lichtzauber herum, den sie immer besser beherrschte. Sie konnte schon richtige Funkenspiele, die in einem schnellen Wirwar hin und her flogen. Es sah konfus aus, aber das war es keineswegs, denn Xarih steuerte sie alle und hielt sie in ihrer Bahn. Wenn sie wöllte, könnte sie wohl schon eine richtige Show abziehen und dafür ein wenig Beifall kassieren, doch war es ihr eigentlich viel zu anstrengend, soetwas zu organisieren, außerdem wollte sie nicht ständig begafft werden. Es kamen sicherlich nichtnur Gentlemaner, die sich benehmen konnten und alle anderen gingen der feinen Frau oft auf die Nerven. Zumindest die Magier verhielten sich fast alle, wie es sich für einen anständigen Mann gehörte, es war wohl auch ein kleiner Grund dafür, dass sie sich hier sosehr wohl fühlte. Natürlich wollte sie auch dem Gleichgewicht dienen und etwas von Magie lernen, deswegen ging sie auch manchmal in die Bibliothek, wenn sie nicht genau wusste, was sie einfacheres machen konnte.
Wiedereinmal schaute Xarih erschrocken und peinlich berüht auf. Sie war schon so lang nichtmehr in der Bibliothek, dass sie mal wieder gehen sollte, denn schließlich wollte sie sich nicht ewig auf dem Novizenleben ausruhen. Sie wollte einmal eine Magierin werden, die sich auf spiritueler Ebene von den anderen Abhob. Sie wollte etwas Besseres werden, als der ganze Abschaum, den sie schon getroffen hatte und zudem wollte sie Unabhängig werden, sowie eine Möglichkeit sich endlich einmal im Leben nützlich zu machen. Schließlich hatte sie bis jetzt noch nicht viel gemacht und ihr eigentlich größter Erfolg war das erlernen einfacher Magie. Es war auch garnicht so leicht, wie sie festgestellt hatte, doch nun beherrschte sie die grundlegenden Sprüche. Sie konnte sogar den Eispfeil besser, da sie mittlerweile gelernt hatte, das er als Angriffszauber und nichtnur als Kunstskluptur geeigenet war, doch hauptsächlich kombinierte sie den glitzenden und tanzenden Lichtzauber mit einem kunstvoll geformten Eiskristall und erfreute sich an dem Lichtschauspiel. Es war wohl ihre Art sich die Sprüche im Gedächnis zu behalten. Aber nun wollte sie auch mal wieder ein wenig studieren um ihr Gewissen und ihren Wissendurst, der wohl erst gefunden werden musste, zu besänftigen. Sicherlich würde sie sich schnell wieder reinlesen und hätte dann auch Spaß dran, aber dazu musste sie sich ersteinmal durchringen es zu machen.
Auf dem Weg zu Bibliothek, knurrte ihr Magen kaum hörbar. Also beschloss sie vorerst noch etwas zu essen, da man mit vollem Magen viel besser und angenehmer lesen konnte. Kurz vor der Bibliothek bog sie ab und setzte sich auf einem der freien Bänke die an einem der freien Tische stand. Da sie schon einiges heut gegessen hatte und nicht wirklich Hunger verspürte, wollte sie einen Salat haben, der nun zu dieser Zeit recht frisch und lecker sein sollte, da so einige Pflanzen blühten. Bei dem Gedanke ließ Xarih wieder ein Blick über das Tal schweifen. Sie hatte sich schon an die hässlichen Ruinen gewöhnt und sah in diesem Tal ihr Paradies. Sie wollte hier eigentlich überhaupt nicht weg, als sie plötzlich etwas an sich vorbeihuschen sah. Schnell guckte sie dem roten Etwas hinterher, doch sah sie nur das Hinterteil. Es war flauschig und winzig klein. Es sah schon von hinten sehr putzig aus, also sprang Xarih auf und rannte dem Viech wie eine Besenkte hinterher. Bald erkannte sie auch das Tier. Es war ein Eichhörnchen was sich irgendwie hierher verirrt hatte und nun auf ein Baum hetzte, wahrscheinlich weil es verschreckt war, da ihr eine riesiges Wesen hinterher rannte, doch Xarih wollte nichts bemerken und dachte, dass das Eichhörnchen sich gefährdete, da es doch herunterfallen konnte. Sie wollte es also retten und überlegte, wie sie es von dem Ast, der fast einer der Höchsten war, herunter bekam. Sie überlegte ein kleine Weile und kam zu dem Schluss, dass sie keine andere Wahl hatte. Sie beschwor schnell ein Licht und ließ es zu dem Eichhörnchen hinauffliegen, was sich erst etwas erschreckte, es aber dann schnell interessant fand. Das Eichhörnchen kam in der Faszination, was Xarih durch ein schönes Lichtspiel hervorrief, immer näher an es heran und langsam schwebte das Licht an die Kante des Astes. Doch anders als erwartet stürzte das Eichhörnchen nicht herunter und blieb einfach nur stehen, also reagierte die Barbierin und junge Frau schnell und zückte ihre Eispfeilrune. Schnell war eins solcher glänzenden, kalten und harten Geschosse geformt. Ein kleiner Eispfeil schoss in die Richtung des Eichhörnchen verfehlte es aber nur knapp. Wahrscheinlich weil Xarih den Ast treffen wollte, was sie auch tat. Der Ast brach und das Eichhörnchen fiel hinab. Doch bevor Xarih es wohlbehütet an ihrem Busen fangen konnte, schaffte es das scheue Tier sich zu fangen und weiter weg von der Novizin zu landen. Etwas verärgert nahm sich Xarih die dritte und letzte Rune, die sie besaß und wirkte schnell den Spruch. Urplötzlich wurden aus einer hübschen Frau gleich drei und es war zur Abwechslung für ein männliches Wesen einmal nicht der Alkoholkonsum, sondern tatsächlich Magie. Verunsichert und völlig erstaunt war das Tier recht schnell umkreist und sanfte Hände nahmen es hoch.
"Oh du zitterst ja! Aber nun ist doch alles gut. Ich hab dich doch gerettet. Komm ich schaffe dich nach Hause und lass dir ein warmes Bad ein. Dann kannst du mich vielleicht auch beim Lesen beobachten und ein wenig spielen. Ich kenn tolle Spiele, weißt du?"
Meinte die Novizin in einem beruhigenden, phseudomütterlichen Tonfall und trug das sich kaum wehrende und zu Tode erschrockene Eichhörnchen zum Tisch, wo die Novizin zuvor gegessen hatte. Das Eichhörnchen hörte nun auch auf zu zappeln und nahm ein wenig zögerlich von dem Salat. Anscheinend hatte es sich mit seinem Schicksal als Plüschtier abgefunden und genoss nun die Aufmerksamkeit und Führsorge, sowie die Nahrung.
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In drei Tagen würde ihre Weihe stattfinden und Angelina würde immer nervöser. Razor war auch irgendwie keine richtige Hilfe. Es war zwar wunderschön das er nach Jharkendar gekommen war, aber seine Zweifel standen ihm ins Gesicht geschrieben immer wenn sie ihn ansah. Natürlich neulich Abend wo sie ins Refektorium gegangen waren und ein paar Glas Wein getrunken hatten, folgte noch ein netter unbeschwerter Abend. Doch schon am nächsten Tag war alles wieder beim Alten.
<Ich muss unbedingt noch Cyrionis bescheid geben und ihn einladen.>
dachte Angelina und verließ ihre Hütte. Der Hohe Wassermagier harkte liebevoll die Erde zwischen den Pflänzchen, die inzwischen schon wieder neu gewachsen waren.
"Adanos zum Gruße! Das sieht ja schon wieder gut aus." bewunderte die Adeptin den Kräutergarten.
"Aber warum ich dich eigentlich aufgesucht habe ist ein anderer Grund. Ich wollte dich fragen ob du meine Weihe leiten möchtest? Sie findet in drei Tagen statt. Ich weiß das ist etwas kurzfristig, aber ich würde mich freuen."
Noch ehe er antworten konnte kam auch Mick bei den Beiden vorbei.
"Was habe ich gerade gehört? Du wirst zur Magierin geweiht? Dürfte ich vielleicht die Weihe leiten? Eigentlich wollte ich dich gerade fragen ob du mir eine Robe nähen könntest.." Fragte Mick
Angelina war baff. Erst war sie unsicher gewesen das überhaupt jemand helfen würde und jetzt gleich zwei angesehene Magier des Bundes. Obwohl der eine hatte ja noch nicht geantwortet.
"Mick, das kommt jetzt etwas überraschend. Ich habe gerade Cyrionis darum gefragt. Aber wenn es ginge und ihr wäret damit einverstanden, dann könnt auch gern ihr beide meine Weihe leiten…"
Angelina schaute gespannt von einem Wassermagier zum anderen und wartete auf ihre Antworten.
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Ritley hatte seinen Lehrmeister noch kurz angesehen, ehe er sich dann auf den Weg in die Unterkünfte der niederen Ränge machte. Nun fühlte er wieder etwas Stolz in sich aufkommen, da sein Lehrmeister Mick offensichtlich recht zufrieden war, mit den Fortschritten, die der junge Adept des Wassers gemacht hatte. Der Runenzauber war ihm gelungen, als es darauf ankam. Er spürte wieder, wie ihn die Magie durchfloss, wie er eins mit der Rune wurde. Außerdem wollte er den Ratschlag des Hohen Wassermagiers befolgen und sich beim nächsten Mal noch stärker auf die Magie konzentrieren, damit er die Lichtkugel vielseitiger einsetzten konnte. Was immer dies auch zu bedeuten hatte...
Jetzt war er hier in seiner Unterkunft angekommen, setzte sich auf sein Bett. In der Tasche seiner Robe war noch immer der Runenstein, den er jetzt nur noch ganz selten beiseite legte. Er ließ sich rückwärts auf das Bett fallen, richtete seinen Blick auf die Decke. In den Ecken waren Spinnenweben zu sehen, doch diese störten ihn nicht. In seiner Heimat war dies ein Zeichen, dass es Leben im Hause gab. Er ließ seine Gedanken in seine Heimat schweifen, in die Hafenstadt Khorinis, eigentlich über die gesamte, ihm bekannte Insel. Er versuchte, sich alles so genau wie möglich vorzustellen. Das hatte ihm schon als kleiner Junge immer Spaß gemacht. Fantasie war wichtiger im Leben, als so manches Wissen, dessen war er sich im Klaren. Er dachte über das Wetter, über den Bund des Wassers, seine Lehre, Alistera und das Sumpflager und noch vieles andere nach. Doch er wollte seine Konzentration nicht völlig zunichte machen, denn sie war immerhin noch etwas vorhanden. Deshalb beschloss er, gleich nocheinmal die Lichtkugel herbeizuzaubern. Ein letztes Mal nur für den heutigen Tag. Da es nun ohnehin schon langsam dunkel wurde, konnte er auch genausogut noch etwas vor die Tempelanlagen gehen, um dort seinen Zaubern zu versuchen.
Langsam ging die Sonne immer weiter hinter die Berge, wollte sich ausruhen, wieder Energie für den nächsten Tag sammeln. Ihr statt folgte nun der Mond, der ebenfalls etwas Licht gab. Es war angenehm mild, man merkte eben, dass der Sommer im Anzug war. Die letzten Vögel zwitscherten noch etwas herum, ehe sie sich in ihre Nester zurückzogen. Auf dem Kräutergarten Jharkendars wurde nun nichts mehr gearbeitet, die meisten Novizen und Initianden waren schon innerhalb der Tempelanlagen. Auf der Schafsweide waren wie gewöhnlich nur die Schafe anzutreffen. Sie ließen einige Laute von sich, doch interessierte es die wolligen Tiere nicht weiter, als Ritley an ihnen vorbeischritt.
Nach kurzer Zeit war er nun etwas außerhalb, sodass er sich sicher sein konnte, von niemandem gestört zu werden. Jetzt war es wieder an der Zeit, die Runenmagie wirken zu lassen. Der Diener Adanos' versuchte, die Anweisung seines Lehrmeisters ganz genau zu befolgen. Er musste sich einfach noch mehr auf die Magie der Rune konzentrieren, sich ihr völlig hingeben. Wäre es möglich gewesen, so hätte er seine ohnhin schon geschlossenen Augen noch weiter zusammengekniffen, denn als die Kugel über der Hand schwebend auftauchte, war sie von solcher Intensität und Stärke, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Sie war wirklich äußerst groß, soweit er das überhaupt beurteilen konnte... Nun wollte er sie allerdings nicht nur einfach eine Runde um sich herum drehen lassen, sondern etwas neues ausprobieren. Nun schickte er sie ein Stückchen in den vor ihm liegenden Wald. Jedes kleinste Stückchen Erde wurde von diesem hellen Licht erleuchtet, man konnte den Boden, die Baumrine, alles, nun fast besser betrachten als bei Tage. Sie verharrte nun an dem Punkt, den er für sie vorgesehen hatte. Dann rief er sie wieder zu sich zurück. Die Lichtkugel schwebte langsam auf ihn zu, verharrte wieder über seiner ausgestreckten Hand.
Jetzt aber bekam er doch zu spüren, welchen großen Kraftaufwand diese Aktion gebraucht hatte. Er war ungeübt mit dem Umgang der Magie, bzw. der Magiereserven und so konnte es wohl recht schnell passieren, dass seine Kraft dann doch nachließ. Alles in Allem aber war dies ein sehr guter Tag für ihn gewesen. Nun machte er sich wieder auf den Weg in die Tempelanlagen, denn was er jetzt brauchte, war erstmal ein ordentlicher Krug Bier und vor allem etwas deftiges, um seinen Magen zu füllen.
Jetzt, an diesem neuen Morgen stand der frisch ausgeschlafene Adept des Wasser auf, um sich zu waschen. Er tauchte seine Hände in das eiskalte Wasser ein und spritze es sich dann ins Gesicht. Das war das beste, womit man morgens schnell und effektiv wach werden konnte. Heute galt es früher aufzustehen als normal, denn immerhin hatte ihm sein Lehrmeister gestern noch ausdrücklich gesagt, dass er ihn gleich am frühen Morgen auf dem Übungsplatz sehen wollte. Ritley wollte ihn natürlich nicht enttäuschen, geschweigedenn verärgern und so tat er besser, wie ihm geheißen. Nachdem er am letzten Abend aus der Taverne gekommen war, ging er noch schnell in den Tempel um sich einem Gebete an den Gott des Gleichgewichts, Adanos, zu widmen. Es war eine feste Angewohnheit Ritleys, dass er jeden Abend vorm Schlafen noch betete, so auch nach dem Aufstehen und natürlich unter dem Tag noch einige Male. Er erbittete die Unterstützung Adanos' für den kommenden Tag und dem damit verbundenen Training, dass er zu machen hatte. Mick hatte es ihm außerdem noch aufgetragen...
Bald schon stand der junge Adept in seiner Robe auf dem Übungsplatz, betrachtete die Sonne, die in vollem Glanze gerade hinter den Bergen hervorkam. Ein wirklich wunderschöner Anblick, wie er auf einem Gemälde hätte sein können.
Jetzt galt es nur noch, auf Mick zu warten. Dieser müsste aller Wahrscheinlichkeit auch bald erscheinen...
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Die Zeit des Wähnens, Trauens und Misstrauens war für Saturas vorbei. Tinquilius hatte ihn schriflich benachrichtigt bezüglich des Ausbildungsabschlusses, und er konnte ihn nicht länger warten lassen. Seine Person musste er für eine Weile in den Hintergrund rücken, ebenso eine andere, die ihm sehr viel bedeutete, und noch weitere, und ein kaum zu bändigendes Interesse an allem, was damit zu tun hatte oder zumindest er damit assoziierte.
Musste. Wenn es etwas gab, was er jetzt brauchte, dann war es Ablenkung. Die intensive Beschäftigung mit Magie, wenn sie auch nicht direkt ihn selbst betraf, kam gerade recht. Auf zum Minental also, via Kloster, was den zuweilen fanatischen Wassermagier alles andere als begeisterte. Aber er musste Tinquilius Recht geben, es war sicherlich einer der günstigsten Treffpunkte. Die Innosstätte. Die Heimat Parlans.
Ohne einen weiteren Gedanken an das ebenso aufschlussreiche wie mysteriöse Gespräch in der antiken Sprache mit Riordian zu verschwenden – obwohl einige Gedanken ihn geradezu beharkten…als wären sie ferngesteuert – huschte er durch sein Zimmer und sammelte alle möglichen, aber natürlich keine überflüssigen Gegenstände ein, die ihm die doch längere Reise ermöglichen bzw. komfortabler machen sollten. Zuletzt, wie immer, kam der Ausgleicher an seine Seite, und der Dolch in die Halterung am Unterarm.
Gerade wollte er sich zur Tür wenden, als ihm etwas Seltsames widerfuhr. Ein Holzstab fing seinen wachsamen Blick. Verwundert – weshalb ausgerechnet jetzt, aber auch: warum bei Adanos ERST jetzt? – schritt er auf die Ecke zu, wo der Stab unscheinbar am verstauben war. Es war sein alter Kampfstab, der von Crowner zusätzlich mit Erz verstärkt worden war. Als er ihn griff, so fest wie sein Schwert, erinnerte er sich sofort an das Herumwirbeln, das gnadenlose, schwungvolle Prügeln, und Bilder der heimeligen Höhle des Neuen Lagers flimmerten an seinem inneren Auge vorbei, von alten Bekannten, die wahrscheinlich tot waren, Gesichter, Lagerfeuer, und ein kleiner Raum mit einem Pentagramm am Boden – er liess das Kampfgerät fallen, als hätte es unter Strom gestanden. Derartige Erinnerungen sollten ihn noch bald genug einholen, und er war nicht erpicht darauf. Als „Viertwaffe“ wäre das Ding so oder so nicht in Frage gekommen, nein, die Techniken waren nirgends mehr anzutreffen in den Weiten seines Gedächtnisses, und einen Gehstock brauchte er nun wahrhaftig nicht.
Tür geschlossen, Kapuze hochgeschnellt, Gesicht verhüllt, rasch umgesehen, und ohne Benachrichtigung des Rates, wie Sat es sonst zu pflegen gehalten hatte, wanderte er davon, Süden als Ziel.
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Der Ringmagier hatte sich lange mit razor in der Taverne unterhalten und war zu den Schluss gekommen, auf dem Kastell die Bibliothek nach Hinweisen auf die Legion von Akatosch zu durch forschen. Und machte sich nach eine kurzen aber herzliche Verabschiedung auf den Weg
Kurz überlegte razor wo Angelina wohl sein könnte? Die letzten Tage drehte sich alles um die Weihe, was die Magier für ein Theater wegen einer Beförderung veranstalteten...
Aber gut es half Nichts, da musste er durch. Und da Angelinas, etwas vorwurfsvolle Blicke, ob seiner mangelnden Begeisterung, langsam seine Stimmung drückten, war es Zeit etwas zu unternehmen.
Klar er hätte ja einfach fragen können was den los ist, aber da käme wohl dieses berühmte „Nichts“ zur Antwort möglicher Weise aber sogar schon das noch berühmtere „Das solltest du wissen wenn du mich wirklich liebst“ Da aber beides einen völlig ratlosen Krieger hinterlassen würde, half nur noch eine ausgefeilte Geste der Einsicht in die alles überstrahlende Bedeutung der anstehenden Zeremonie.
Seine Geliebte hatte er bald gefunden, bei ihr waren Mister Milti der nun nicht mehr so hieß und ein weiter Magier, scheinbar auch recht hoch im Rang.
Beide Männer grüßte razor freundlich, lächelte Angelina zu trat hinter sie nahm sie zärtlich um die Mitte und flüsterte.
„ Sag denkst Du ist meine Rüstung für die Zeremonie angebracht, oder soll ich schnell einen Banditen losschicken, mir Kaufmannskleider zu besorgen“Razor versuchte sich vorzustellen, wie er in der in feinen Tuch, unbewaffnet am Ende noch , neben Angelina brettsteif zum Tempel schritt. Leicht sträubten sich die Haare in seine Nacken.
Aber selbst das würde er schaffen, ohne sie zu blamieren, wenn es denn sein müsste
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Ein blauer Faden schlängelte sich langsam um die Hand der jungen Melaine. Zart spielte er mit den Fingern und ließ sie auf und ab wippen, wie als würde die Frau selbst damit auf den Tisch trommeln.
Langsam schlängelten sie sich weiter, bis sie den gesamten Körper umfangen hielten. Schwäre umschloss den Rest der Welt, nichts war sonst zu sehen, außer dem blau leuchtenden Faden und ihr eigener Körper.
Sie wollte schreien, weil langsam das warme Gefühl, welcher noch vor einem Augenblick ihr Herz berührt hatte, nun plötzlich in eisige Kälte umschwenkte und ihr Leben zu erdrücken schien. Doch aus ihrem Mund drang kein einzige laut, während ihre Augen sich immer mehr weiteten und aus den Höhlen heraus zu quellen schienen.
Dann plötzlich ein Schrei in weiter Ferne der langsam immer näher kam und im nächsten Moment…
…fuhr ihr Oberkörper im Bett hoch und der Schrei drang aus ihrer Kehle. Panisch sprang sie aus dem Bett und zog ihr Kleid wieder über, schnallte schnell die Tasche mit den Salben um ihre Hüfte und versteckte das Amulett wieder unter dem beige Stoff des Kleides.
Weg, dachte sie einen Moment und ergriff den Schlüssel im Türschloss, drehte diesen schnell um und verließ den Raum. Schnell schloss sie auf der anderen Seite wieder zu und verstaute den Schlüssel sorgfältig in der kleinen Ledertasche am Gürtel.
Melaine ging die Treppen herunter, versucht dabei nicht zu hasten und nicht überstürzt zu wirken, doch dann rannte sie aus dem Haus, den Pfad an den anderen Häusern vorbei entlang und auf den Vorplatz des großen Tempels. Am Pentagramm blieb sie einen Moment stehen, ehe sie weiter ging und dem Weg folgte, der sie auch hierhin gebracht hatte.
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Mephistopheles kam wie immer aus dem Teleport, versuchte wie immer die ersten Anflüge der üblichen Übelkeit zu unterdrücken und schritt wie immer die ersten Stufen vom Pentagramm herunter, welche ohnehin so flach waren, dass man den Fuß nicht wirklich nach unten bewegen musste um herabzusteigen. Wie immer stand er da und blickte über die gesamten Tempelanlagen, erschuf eine große Lichtkugel und sah sich mit kontrollierendem Blicke um, ob hier auch alles in Ordnung wäre, war er dies von sich gar nicht gewohnt gewesen. Woher es kam wusste er sich selbst nicht zu beantworten, wesswegen er wie immer beschloss das Grübeln einfach sein zu lassen und weiterzugehen, bis zum hohen Tempel, wie immer den Typen dort zu Grüßen, der nur an einer Säule lehnte und aufpasste, dass auf jenem neutralen Platz alles mit rechten Dingen zuging. Mephi grüßte ihn freundlich, nahm wie immer gleich mehrere Stufen auf einmal und stellte einen brutalen stechenden Schmerz in seinem Bein fest, aber diesmal wusste er sogar wo dieser herrührte. Nur einmal verzog er kurz das Gesicht, hastete weiter und schloss sofort die Türe hinter seinem Zimmer, als er bei diesem angekommen war. Wie verrückt lief er auf sein Bett zu, warf sich die Robe über den Kopf und setzte sich hin. Erst wollte er es nicht einmal sehen, aber der Schmerz war größer und forderte ihn regelrecht auf hinzugucken und sich bewusst zu werden, was ihm soeben widerfahren war. Dem Gesichtsausdruck zu urteilen, kurz vor dem losschreien, bückte er sich und packte das Messer mit festem Griff, zog die Hand, aber wieder zurück um ein letztes mal darüber nachzudenken. Wie er in diese Situation gekommen war, das wüssten vermutlich nur ein Haufen Untoter, Skelette und ein anführer, welcher anschiend die Kontrolle über eine kleine Armee dieser besaß. Wieder beugte er sich vor, hielt einige Sekunden Inne, sah für einen Bruchteil eines Augenblicks bettend nach oben, packte ruckartig zu und zog die Klinge aus der Wade. Etwas zitternd, aber noch immer kräftig genug, ließ er das Dolchartige Messer fallen und schritt langsam zu seinem Kasten hinüber, öffnete ihn mit Bedacht und wühlte die Lädchen durch, als hätte er alle Zeit der Welt. Wer suchet der Findet, dachte er sich, griff nach einem kleinen Fläschchen und begab sich zu dem ihm an nähesten stehenden Sessel. Drei viertel der roten enthaltenen Flüssigkeit trank er mit zwei großen Schlücken, wischte sich die Mundwinkel ab und tröpfelte den kühlen, seltsam riechenden Saft in seine linke Hand. So benetzte er die oberflächliche Wunde, dankte Adanos nochmals für seine Nachsicht und rieb das Wunderzeug so lange ein, bis es fast zur Gänze verschwunden war und von der Haut aufgesaugt wurde. Zufrieden zusehend, wie die Wunde kleiner wurde, stand auf und griff sich seine Robe. Wass diese schon alles mitgemacht hatte würde Mephi gern in einigen Jahren noch einmal sehen. Wie zerfetzt sie sein würde und wie abgenutzt, aber ihm wäre es egal, solange er seine Runen, seine Pfeife und seinen Kopf darin unterbrachte! Erst grinste er nur während dem rausgehen, aber am Tempelplatz angekommen lachte er lauthals darauf los und stellte sich bildlich vor, wie albern er aussehen würde, wenn es soweit war. Ein paar Typen links von ihm glotzen schon doof rüber und munkelten rum, aber als er provokant seine Pfeife hervorholte, sie professionell stopfte, zum Mund fürte und mit einem kleinen feinen Lichtzauber entzündete, war es den Kerlen zu viel und sie gingen erbost ihres Weges. Wie so ein Magier, ein Vorbild für die Novizen und Adepten nur rauchen konnte war Frevlerei! Wieder lachte der Adanosdiener, wünschte den soeben verschwundenen viel Glück auf ihren Wegen und wandte sich der Taverne zu. Essen durfte bei so einem Wiederkehren nicht fehlen, auch wenn er nicht recht Lust darauf hatte und lieber auf einem Buch eingeschlafen wäre, aber wo käme er denn hin, wenn er seine Gewohnheiten vernachlässigte?
Grinsend betrat er die Stube, graste alle Gesichter, die ihm bekannt vorkamen ab, griff sich einen Teller und holte sich geschwind das heitige Menü. Wie immer gab's was mit Brot, Butter, Tee und einem Seltsamen Zeug, dass die Tomate nannten. Mephi zuckte nur die Schultern, schlängelte sich voll neuer Energien durch die Bankreihen und ließ sich ohne zu Fragen direkt gegenüber von Lektis nieder. Wieder einmal Zeit den Alltag hinter sich zu lassen! Der Mann sah mit seinem Bart irgendwie seltsam aus und der Magus wusste es auch nicht zu definieren, geschweige denn näher zu beschreiben warum dies so war, aber es war eine Tatsache. Jenes grimmig ernst und zugleich erfreute Gesicht würde ihm ewig in Erinnerung bleiben und er würde niemanden, da war er sich sicher, jemanden finden, der so ausah, wie dieser Kauz. Mit einem Schlag wurde Mephistopheles ganz ernst, sah dem Mann uns gesicht und wartete, bis dieser runtergeschluckt hatte und grüßte ihn dann förmlich. "Wisst ihr...nein...du weist nicht, was mir soeben passiert ist und ich denke du willst es auch nicht so genau wissen oder erleben wie ich es vor einigen Stunden getan habe, desswegen fasse ich mich kurz. In den Katakomben des Klosters herrscht reges Treiben und ich wurde von einer kleinen Armee von Skelettkämpfern verfolgt und musste flüchten, da ich dies für die Richtige Entscheidung hielt, kann ich noch nichts mit meinen Zaubern ausrichten, mich würdig verteidigen, oder solche Gegner in die Flucht schlagen oder Vernichten. Eine dürftige Schilderung, dessen bin ich mir bewusst und entschuldige mich auch gleich desswegen, aber...", Mephi suchte einige Sekunden nach den passenden Worten, aber sie blieben aus, "...ich bin zu dem Schluss gekommen dich darum zu bitten. Es würde mich freuen, bei euch, Meister... bei dir, Schüler zu sein."
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Während sich die Adeptin mit den beiden Wassermagiern unterhielt, kam der Banditenführer auch hinzu. Mit einem, wie sollte sie sagen, nicht so kritischen Gesichtsausdruck wie die letzten Tage.
Mick war gerade dabei, nachdem er und Cyrionis ihr beide betätigt hatten ihre Weihe zu leiten, Angelina ganz ausführlich zu beschreiben wie seine neue Robe auszusehen hatte. Doch er unterbrach seinen Ausführungen als Razor hinzukam.
Anscheinend hatte der Hohe Söldner etwas auf dem Herzen und Angelina musste schmunzeln als er es ihr ins Ohr flüsterte.
< Manchmal ist er doch süß! > dachte sie, als er ihr Vorschlug sich in Bürgerklamotten zu stecken und seine Rüstung abzulegen. Ein Beweis dafür dass er sich doch Gedanken machte im Hohen Tempel nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen. Sie wusste wie nackt er sich vorkam ohne seine schützende Rüstung. Er war eben ein Kämpfer durch und durch, aber ein herzensguter, wenn man die Gelegenheit bekam hinter diese Rüstung zu schauen. Das hatte Angelina bei Adanos schon oft tun dürfen.
Damit er nicht zu lange auf ihre Meinung warten musste, sprach sie relativ leise damit die beiden Magier, die sich über die noch nicht wieder vorhandenen Kräuter im Garten unterhielten, es nicht verstehen konnten.
"Ich weiß dein Opfer zu schätzen, das du mir anbietest. Doch ich denke der Wille reicht vollends aus um mir zu beweisen, dass dir meine Weihe nicht gleichgültig ist. Ich glaube es wird sich niemand daran stören wenn du morgen dort in Rüstung erscheinst… Schließlich wollen wir ja nicht heiraten, sondern ich werde Magierin.", fügte sie noch hinzu und lächelte ihn glücklich an, dass er es doch noch geschafft hatte über seinen Schatten zu springen. Jetzt wurden ihr ihre Worte erst bewusst. Morgen war schon die Weihe…
"Bei Adanos ich hab noch so viel zu tun. Mick das mit deiner Robe besprechen wir nach meiner Weihe. Wir sehen uns morgen im Hohen Tempel. Bis dann!", rief sie auch noch Cyrionis zu. Der schmunzelte und dachte sicherlich an seine Weihe und wie aufgeregt er da gewesen war. Angelina hatte es damals miterlebt und jetzt ging es ihr genau so.
Razor hatte Mühe ihr zu folgen, als sie wie ein kleines Mädchen, das vor irgendetwas flüchtete in Richtung ihrer Hütte lief.
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Mick nickte Cyrionis und Angelina zu als er zu der kleinen Gruppe stiess. Sie unterhielten sich kurz über die anstehende Weihe und Mick sollte nun zum zweiten Mal eine Weihe leiten. Er würde sich mit Cyrionis absprechen müssen wer welchen Teil macht doch sollte dies bis zum Ende des Tages warten. Mick sagte zu Cyrionis, als angelina mit diesem Razorwhisper von den Lee's verschwand:"Wir sehen uns jheute abend nocheinmal ich muss ebend zu meinem Schüler am Trainingsplatz. Er soll heute vielleicht die nächste Rune erhalten. Er lernt sehr schnell und ich denke er wird bald ein grosser Magier sein, groß und vielleicht sogar weise. Das wird die Zeit zeigen." Mick lächelte und lies den Gärtner alleine auf dem Feld stehen.
Wieder schien die Sonne, aber es kündigten langsam Regenwolken an, die dem Garten von Cyrionis bestimmt gut taten und auch dem Rest des Landes. Der Wind wehte heute etwas stärker und man spürte das sich die Luft langsam mit Feuchtigkeit füllte.
Der Hohe Magier ging über die Tempelanlagen zum Trainingsplatz. Auf dem Weg dorthin erschienen bereits nach kurzer Zeit zwei Abbilder des Hohen Magiers und liefen durch die Menge. Die menge teilte sich und Mick sprach während er lief ein Gebet zu Adanos. Die beiden Abbilder teilten sich und verschwanden in der Menge. Mick erreichte nun den Trainingsplatz und erblickte Ritley. Der Hohe Magier ging auf den Novizen zu und zwei weitere Micks gingen ebenfalls von anderen Seiten auf den Diener Adanos zu.
"Hallo Ritley entshculdige meine Verspätung. Ich werde morgen aber bei der Weihe von Angelina teilnehmen und habe mich daher verspätet. Aber nun gut wenn du mich mit deinem Lichtzauber findest erhälst du den nächten Zauber von mir. Aber sei dir bewusst das dies nicht einfach wird", sagte Mick und stellte sich In einer Reihe vor Ritley auf.
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Ritley betrachtete die drei Männer, besser gesagt die Spiegelbilder seines Lehrmeister Micks, die nun vor ihm standen. Einer war sein wirklicher Lehrmeister, die beiden anderen waren nur Illusionen. Sie ähnelten sich äußerlich bis auf das kleinste Detail, redeten gleich, verhielten und bewegten sich exakt so wie der echte Mick. So also konnte der junge Adept des Wassers nicht entscheiden oder merken, wer nun der echte von den dreien war. Mick hatte ihm außerdem die Aufgabe gegeben, ihn mit der Lichtkugel zu finden. Den echten Mick, keines seiner Spiegelbilder. Es war dem Diener Adanos' noch nicht vollkommen klar, wie er das letztendlich anstellen sollte, doch eine wage Vermutung hatte er schon.
"Gut Mick. Ich werde es versuchen. Eine knifflige Aufgabe, die ihr euch da einfallen gelassen habt, doch ich will sehen, wie ich es hinbekomme. Macht euch nun bitte bereit.", sprach Ritley noch schnell, ehe er sich zu konzentrieren began. In Gedanken betete er noch an Adanos', bat ihm um seine Hilfe, diese Aufgabe zu meistern. Die Rune des Lichts in der Hand haltend, fing er nun wieder an, sich in seine gewohnte Konzentration zu begeben. Er musste sich dieses mal stärker als jemals zuvor konzentrieren, ansonsten würd der Versuch, Mick mit Hilfe der Lichtkugel unter seinen beiden Spiegelbildern zu finden, wohl schief gehen. Und das war etwas, was der Adept des Wassers auf keinen Fall wollte.
Langsam lief das Becken vor seinem inneren Auge wieder mit Wasser voll, bis zum Rande. Doch heute war das nicht genug. Ritley ließ sich in die Konzentration fallen, ließ das Becken überlaufen. Jetzt war er auf dem Höhepunkt dieser schwierigen, mentalen Angelegenheit angelangt. Jetzt nahm er die Magie der Rune in sich auf, verband sich mit ihr. Die beiden waren nun eins. Es erschien auch schon eine Lichtkugel von beachtlicher Intensität in ihrer Helligkeit, aber auch von einer Größe, die er noch nie gesehen hatte. Es war, als würde hier das Licht des Lebens auftauchen, dass Licht, welches das Dunkle und Böse vertreiben und letztendlich siegen würde. Langsam ließ er es nun einmal um sich selber herumschweben, um sich der Kontrolle sicher zu sein. Es landete wieder über seiner Hand. Was jetzt kam, wusste der Adept vorher nicht. Er hatte es sich lediglich gedacht, vielleicht auch gehofft. Er began nun, die Magie des Lichtes auf die drei Personen zu richten. Was er jetzt spürte, war nicht nur noch die Magie seiner Rune, die der Lichtkugel, nein, durch seine Lichtkugel bekam er auch Energien von den drei Personen entgegengesandt. Zwei der drei Gestalten fühlten sich gleich an, irgendwie unwirklich, so als würden sie gar nicht existieren. Die dritte Gestalt aber hatte eine andere Energie. An dieser war etwas menschliches, etwas lebendes. Dies musste der wirkliche Mick sein, anders konnte sich Ritley diesen Sachverhalt nun wirklich nicht mehr erklären. Würde er sich allerdings täuschen, so wäre sein Lehrmeister sicherlich nicht gerade begeistert gewesen. Dies war auch der Grund, warum er die Kugel noch einmal zu allen drei Gestalten entsandte, sie um sie herumschwirren ließ. Erst jetzt konnte er sich ganz sicher mit seiner Theorie sein.
Jetzt wagte er es auch, die Lichtkugel wieder verschwinden zu lassen, indem er die Magie losließ. Auch überraschend war es allerdings, dass er dieses Mal nicht diese Erschöpfung nach einer solchen Anstrengung fühlte, nein, es ging ihm ausgezeichnet. Möglicherweiße hatten sich sein Körper und Geist ja an diese völlig neue Anstrengung schon etwas gewöhnt. So hoffte er es zumindest. Jetzt drehte er sich zu der Gestalt um, die er für Mick hielt. Langsam bewegte sich Ritley auf seinen Lehrmeister zu. Als er vor ihm stand, Auge in Auge, kniff Ritley seinem Lehrmeister Mick kurz in den Arm. Dieser verzog nun sein Gesicht etwas, ließ zwar keinen Laut von sich, aber doch gab es eine Reaktion. Ein Zeichen also, dass es kein Spiegelbild Micks war. Nun tauchte ein Lächeln auf den Lippen eben dieses auf, die Spiegelbilder, also falschen Micks verschwanden wieder. Nun richtete er seinen Blick auf Ritley, mit etwas Erstaunen im Gesicht, wenn Ritley den Gesichtsausdruck richtig deutete. Er war nun wirklich sehr gespannt, was sein Lehrmeister ihm zu sagen hatte......
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Lehrling
"Ruhe... Was für ein seltener Moment das doch ist, seit dem ich wieder unter anderen Menschen weile.", murmelte Abel, während dem er langsam eine Haarsträhne um seinen Finger wikelte. "Wann habe ich das letzte mal meine Haare geschnitten? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Vieles habe ich vergessen, in der Zeit, draussen in der Wildnis und doch habe ich das Gefühl mehr zu wissen als vorher. Das einzige was ich noch weiss steht in meinem Buch. Ja, mein Buch.", flüsterte er und strich langsam über den Einband, so als ob er das Buch liebkosen wollte. Er hatte es zwar die ganze Zeit bei sich gehabt, doch es war ihm nie aufgefallen. Erst seit dem er wieder hier unter den Wassermagiern lebt, hat er sich dafür interessiert und schrieb weiter. So vieles hatte er doch vergessen, doch zu lesen und schreiben nicht.
"Ist das nicht seltsam?", fragte Abel sich leise und sah sich, wie schon so oft in den letzten Tagen, die von ihm beschriebenen Seiten an. "Ja, es ist wirklich seltsam.", dachte Abel und klappte das Buch wieder zu. Müde machte sich Abel auf den Weg zu seinem Schlatplatz und kaum hatte er sich auf seinem Bett niedergelassen, fielen ihm auch schon die Augen zu.
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Am gestrigen Tag hatte es Ritley doch wirklich geschafft seinen Lichtzauber so einzusetzen das er Mick finden konnte. Mick überreichte ihm die Spiegelbildrune und sagte im warnenden Tonfall:"Bei dieser Rune musst du besonders aufpassen, nicht nur das diese RUne besonders schwer ist...nein in dieser Rune wohnt oft ein Runengeist. Zwar is dieser noch recht schwach da die Rune selber erst mit der Zeit stärker wird, aber dennoch ist er gefährlich und wenn du nicht aufpasst kannst du bereits bei diesem Geist sterben. Viel Glück ich muss mich auf die Weihe morgen vorbereiten." Mit diesen Worten ist er gestern zu Cronos für die Zeremonienrobe und anschlissend ins Bett gegangen.
Als er nun an einem herrlichen Sonnentag aufstand zog er sich rasch an und ging in den Hohen Tempel wo die Weihe von Angelina stattfinden sollte. Mick rief zweimal vergeblich den Namen seines verstorbenen Wolfes und als ihm klar wurde das er nicht kommen würde, ging er mit einem traurigen Gesicht in Richtung des Tempels. Er lief leicht humpelnt an einem Stab gestüzt, weil sein Bein an dem die Steinwächter vor einigen Wochen bei dem Unwetter schwer beschädigt wurde. Noch immer waren die Schnittwunden nicht ganz ausgeheilt und es würde bestimmt noch langeZeit dauern. och nun war, wie der Hohe magus fand, nicht die Zeit für Trauer oder Schmerz sondern die Zeit für Glück und Frohsinn, immerhin wurde eine neue Magierin geweiht und zwar im Namen Adanos.
Mick erreichte den Hohen Tempel und sah bereits das er gut geschmückt war. Der Diener Adanos trat in die Halle der Weihe und war fast überwältigt von der Pracht dieses Raumes. Überall standen Bankreihen und an der Decke hingen wie so oft festliche Behänge. Beim Altar standen bereits ein Sockel mit dem wichtigen Buch und ein Krug mit geweihten Wasser. Diese Weihe muss einfach funktionieren. Immerhin war es eine wahrhaft ehrenwehrte Person die heute geweiht werden sollte. Ich hoffe das beste für sie, dass Adanos sie in die Reihen der Magier willkommen heißt und sie als seine Dienerin annimmt, so überlegte der Hohe Magus und ging auf das Buch zu. In Gedanken suchte er bereits das passende Gebet und im Buch suchte er die Seite der Weihe wo stand was der Hohe Magus und die neue Magierin sagen mussten. Und natürlich musste er auch noch abwarten was Cyrionis tun wollte, wo steckte dieser Überhaupt er war doch sonst immer so pünktlich bei solchen Anlässen...
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Irgendwie hatte Fames es noch geschafft, ihre kärglichen Überreste von dem, was sie einst aus den Tempeln an Wein mitgenommen hatten, noch zu einem vernünftigen Preis an die beiden abgerissenen Landstreicher zu verkaufen. Dabei schien es keine Rolle zu spielen, dass die beiden den Wein wahrscheinlich ohnehin nicht zu schätzen wussten. Vielmehr machten sie den Eindruck, als wären sie Getränken mit stärkerem alkoholischem Inhalt zugetan. Nun waren sie wieder zurück. „Home Sweet Home“, seufzte Lysander, als die beiden Männer die ersten Gebäude der Tempelanlagen passiert hatten. Fames grunzte eine Erwiderung, oder holte einfach nur tief Luft. Das konnte man manchmal bei ihm nicht so genau auseinander halten, Atmen und Sprechen. Das war in dem Alter, in dem sich der Adept befand, auch schon normal und Lysander hatte sich dran gewöhnt.
Doch irgendetwas war anders als sonst. Reges Treiben herrschte an diesem sonst so ruhigen und beschaulichen Ort. Manche sagten, dass sich hier Fuchs und Hase des Öfteren auch Gute Nacht sagten. Doch heute wären sie nicht zu Wort gekommen. Novizen flitzten von A nach B, schleppten Kisten, Stühle, Tische. Allerhand merkwürdiges Volk trieb sich hier rum. Menschen, die Lysander in seinem Leben noch nie gesehen hatte und, wenn er sich die Leute so anschaute, dann auch eigentlich nicht sehen wollte.
„Was ist denn hier los?“, fragte er einen Initianden, der gerade damit beschäftig war, die Anlagen von Unrat zu säubern und missmutig auf den ungewaschenen Fames blickte. „Heute ist eine Weihe“, so die knappe Antwort. „Was fürn Ding“, äußerte Lysander seine Überraschung. Fames begann zu erklären: „Ein Adept wird zum Magier geweiht. Das gibt es hier öfter und jedes Mal wird ein riesiges Fass aufgemacht….“
„Ah, ein Weinfass?“, Lysander und Fames blickten sich an. Fames schien zu verstehen, denn dieses Leuchten in seinen Augen bedeutete entweder, dass er betrunken war, was aus Gründen mangelnder Flüssigkeit nicht sein konnte, oder, dass er ein Geschäft witterte. Schnell, wie ein junges Reh, mit wesentlich weniger Eleganz rannte der Adept zu seinem Weinkeller, Lysander hatte Mühe, Schritt zu halten. Verwunderlich: Hatte er doch während ihrer Reise ständig auf Fames warten müssen.
Der Adept war nun vollauf beschäftigt, füllte Wein in Flaschen und reichte sie einem seiner Assistenten. Lysander musterte die Flaschen. „Wir könnten mehr Gold verlangen, wenn wir den Magiern weiß machen, dass dieser Wein ein eigens für Weihen gekelterter Weih-Wein ist. Das wäre natürlich nur eine Marketingstrategie und keine Lüge im eigentlichen Sinne.“ Fames Augen weiteten sich und er nickte: „Guter Einfall“, dann füllte er weiter. Lysander schrieb auf diverse Etiketten klangvolle Namen wie „Adanos´ Wein zur heiligen Weihe“. Das hatte verschiedene Vorteile. Hätte er „heiliger Wein“ geschrieben, hätte man sich beschweren können, denn der gegorene Traubensaft war nicht gesegnet oder von Adanos persönlich auf Erden gesandt. Aber es war nun mal ein Wein zur heiligen Weihe. Da schwang sowohl die Bedeutung der Zeremonie mit, wie auch die des Weines, der sich somit im Glanz der Heiligkeit sonnen konnte.
Während Fames Assistenten nun auch mit dem Etikettieren der Flaschen beschäftigt waren, schleppte Lysander bereits einen Tisch nach draußen. Dann noch einen. So baute er eine improvisierte Theke, wo man den Wein verkaufen konnte. Die ersten Flaschen und Kelche wurden bereits gebracht. Fames hatte einen hochroten Kopf, als er wieder ans Tageslicht trat und der Geruch, der Lysander entgegen schlug, verriet dem Initianden, dass das „heilige“ Gesöff bereits den ersten Abnehmer gefunden hatte.
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