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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Kastell des ZuX #57



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Tor zum Kastell
17.02.2006, 19:35
Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert' kunstvoll Stein,
ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint's zu sein.

Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
Und selbst der Sturm über die steingeschnitt'nen Ungeheuer,
Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.

Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.

Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.

Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.

Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.

Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,
gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.

Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,
ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.

Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes sinnlos Wahn.

Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastells
die winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,
zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.

In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen
sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel
und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,
das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.

Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
Verführte Beliars und seinen Zielen untertan,
weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.

Kayden
17.02.2006, 19:38
Lucya und Kayden hatten die vergangene Zeit zusammen verbracht und waren Glücklich darüber. Kayden hoffte ihrem Mann mal über den Weg zu laufen, dann könnte er ihm einiges zurück geben was er zweifelsohne verdient hatte.

Die hatten im Kastell eine schöne Zeit verbracht und würde sie auch noch sicher weiter verbringen aber nun musste sich Kayden um seine Schüler kümmer. Lucya und er beschlossen sich später wieder zu treffen, er würde sicher nicht sehr lange brauchen, versicherte der Lehrmeister. Sie wollte die Zeit nutzen um in der Bibliothek etwas zu lesen und Kayden machte sich auf den Weg zum Übungsraum, er fand dort allerdings nur Klaatsch vor und ließ ihn in ruhe weiter trainieren. Das schien ja doch noch was zu werden mit ihm dachte er sich und machte sich auf die Suche nach dem Sumpfler Cugar.

Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis er ihn entdeckte, naja mehr sein Hinterteil. SeinKopf klemmte zwischen einer Türe, anscheinend war er etwas zu neugierig geworden und das hatte einem der Dämonen nicht gepasst. A, liebsten würde er ihn dort lassen wo er jetzt war aber das brachte er auch wieder nicht fertig. Der Dämon schien im Labor zu sein und so fing er einfach mal an.

"Ich muß mich für diesen Nichtsnutz entschuldigen, er hatte sicher nichts böses im Sinn. Seine Neugierde hatte ihn wohl hergetrieben und so wie ich ihn kenne war ihm gar nicht klar was er tat. Cugar ist einer meiner Schüler und ich versichere, das er hier in diesen Hallen keinen Unfug mehr anstellen wird."

Es dauerte aber Cugar wurde frei gegeben und Kayden nahm ihn sofort am Arm und zog ihn mit sich.

"Du kannst es nicht lassen oder? Was wolltest du in dem Labor eigentlich? Ach, ich will es lieber gar nicht wissen. Einen Auftrag habe ich für dich. Du sollst ins Minental und mir dort die Waffe eines Elite Kriegers der Orks besorgen. Ich bin sicher, daß du dazu in der Lage bist wenn du mal keinen Blödsinn im Kopf hast, naja gut vielleicht gerade deswegen. Also, in ein paar Tagen findest du mich auf dem Hof wieder, ich hoffe dich dort mit der Waffe anzutreffen."

Kayden nickte ihm noch einmal zu und lief dann langsam zur Bibliothek um dort Lucya zu treffen. Als er diese betrat schaute er sich nachseiner Liebsten um.

Nafolux
17.02.2006, 22:26
Nun hatte er das Buch also komplett und schon schnell durchgelesen. Er verstand noch nicht alles, aber ich glaubte, es würde ihm bei Zeiten immer und immer mehr helfen, umsomehr er verstand. Die Dämonenbschwörer aus völlig anderer Sicht zu betrachten, war ziemlich aufschlussreich, nicht nur über die Feuermagier, sondern auch über die Dämonenbeschwörer. Er hatte soviel herausgefunden, was den Schwarzmagiern, so nichtmehr auffiel, sodass das Buch wertvoller war als so manch andere Schrift. Doch Nafolux las so oft von Dämonenbeschwörern. Er las so oft, wie sie mächtige Dämonen zum auslöschen von Städten geschickt haben sollten, doch der Priester war selbst noch garnicht in der Lage einen echten Dämon zu beschwören. Er war noch lange nicht am Ende seiner Ausbildung, doch er wollte endlich die letzten drei Sprüche noch lernen. Er wollte endlich sich auch dem letzten Rest der Macht Beliars bedienen um sich vielleicht noch darüber hinaus zu labben, doch dies könnte gefährlich werden und ohne das Wissen über die Dämonenkontrolle würde es schwer werden. Also musste er es lernen. Es kribbelte ihm fast schon unter den Fingernägeln endlich wieder etwas wirklich neues zu lernen, endlich wieder seine Macht spürbar zu vermehren. Doch er musste ersteinmal einen Lehrmeister aufsuchen. Natürlich würde er liebendgern den Hohepriester Don-Esteban aufsuchen, doch aufgrund einiger Zwischenfälle wollte Nafolux diesem ersteinmal für geraume Zeit aus dem Weg gehen. Er schien sehr verärgert als er mehr als einmal ungefragt und unerwünscht in einen Zauber einbezogenwurde... Nafolux schüttelte den Gedanken ab und durchforstete sein Wissen nach dem Namen eines weiteren Lehrmeisters. Es sollte noch einem geben. Er hatte schoneinmal mit ihm zutun gehabt, als er sich bei Sinistro hatte ausbilden lassen, doch wie war nochgleich der Name?

"OLIRIE"

Dröhnte es in dem Kopf des Priesters. Verärgert sah er zu einem Dämon vor ihm und wollte sich eben noch über diese unnötige Störung beschwören, als nafolux sich auchschon wieder unter Kontrolle bekam und lieber danach fragte, wo sich dieser Orilie aufhielt. Der Dämon meinte, dass er in der Bibliothek war und verschwand dann, mit ihm auch langsam die Kopfschmerzen, die egal wie oft man sie ertragen hatte, einfach nicht nachlassen wollten. Es war ein Schmerz an den man sich nicht gewöhnen konnte. Doch wenigstens brachten sie die gewünschten Informationen.
Schnellen Schrittes und mit entschlossener ernster Miene eielete der Priester zu der Bibliothek. Es war von seinem Labor aus nicht sehr weit, doch wie lang er bauchen würde, wusste er noch nicht. Er hoffte er würde bald ankommen, denn es war schon spät und der Priester hatte lang nichtmehr richtig geschlafen. Zusehr hatte ihn das Buch interessiert und der Dämon eben hatte nicht gerade zu seinem Wohlbefinden beigetragen.
Nach einiger Zeit kam er dann endlich in der Bibliothek an und sah sich um. Es gab tausend Regale und noch mehr Gänge, die er gehen konnte. Welchen sollte er nehmen? Wo würde er seinen Lehrmeister finden? Es war wohl egal, also ging der Priester einfach hinter das nächst beste Regel und folgte dem Gang, mal links mal rechts, so wie es ihm beliebte, bis er dann plötzlich an einer Gestalt vorbeikam, die über ein Buch gebeugt war. Nafolux erkannte das Gesicht wieder, auch wenn es von einer anscheinend langen Studie sehr mitgenommen aussah.
Der Ergraute wollte nciht wissen wie sein Gesicht mittlerweile aussah, es war ihm auch völlig egal, denn darauf kam es überhaupt nicht an. Es kam nur darauf an, wieviel Macht er hatte und diese hatte er zur Genüge auch wenn sie anfing ihn zu zerfressen. Er würde standhalten und wenn er mit seinem Geist seine körperliche Hülle zusammen halten müsste, weil sie der Zeit nachgeben wollte. Doch er hatte noch einiges an Zeit vor sich und mindetsens genausoviel zu lernen.
Der Hoheprietster hatte mittlerweile zu dem Mann aufgesehen, der nun vor ihm stand und guckte ihn in sein ausdrucksloses, eiskaltes Geischt, was kaum eine Regung zeigte, außer das aufmerksame Verfolgen aller Dinge, die der Hohepriester tat. Nach kurzer Zeit des Schweigens brach der müde Priester dieses und erklärte seinem Gegenüber:

"Ich habe gehört und gesehen, dass ihr die Diener Beliars in der Kunst der Magie lehrt und ich denke auch, das ihr selbst über das Wissen des letzten Kreises bescheid wisst. Ich bin gekommen, um um eine Ausbildung zu bitten. Ich würde mich gern der letzten Sprüche bemächtigen und fühle mich mehr als bereit. Fast schon seit langem überfällig und nun voller erwartung es endlich nachzuholen."

Oft dachte der Priester daran, was ihm Don-Esteban einst gesagt hatte. Er sollte respektvoll, aber nicht unterwürfig sein und der Mann hatte recht. Es gab keinen Grund, warum es anders sein sollte. So wurde der zielstrebige gefühlsllose Blick des Priester etwas gestärkt. Er musste sein ganzes Lebenlang betteln, doch nun war er darüber hinweggekommen. Allerdings war sein Leben früher sogut wie nichts wert gewesen ...

Lucya
17.02.2006, 23:33
Die letzten Tage hatte Lucya mit ihrem geliebten Kayden, dem Banditen verbringen können.
Im Moment fühlte sie sich wahrhaftig glücklich. Stundenlang konnten sie einfach nur dasitzen und sich an sehen. Lucya sang ihm Lieder vor und spielte für ihn auf der Flöte, und Kayden erzählte ihr Geschichten voller wundersamer Dinge und von seinen Abenteuern.
Am Abend saßen sie wieder unter der Esche, hielten sich bei den Händen und flüsterten sich liebevolle Worte zu.

Irgendwann trennten sie sich voneinander, da Kayden nach seinen Schülern sehen mußte. Er hatte diesen schrecklichen Cugar mitgebracht, der ihr damals auf dem Hof die Unterkunft vermiest hatte, indem er ständig dabei war, die Betten anzuzünden. Der konnte auch hier nur Ärger bedeuten. Hoffentlich stellte er nichts an.

Lucya nutzte diese Zeit, um sich in der Bibliothek wieder wichtiger Lektüre zu widmen. Sie las noch immer Bücher über Beliar und seine Magie. Zu diesem Thema gab es unzählige Werke, so daß man aufpassen mußte, daß man seinen Suchbegriff nicht zu allgemein wählte. In diesem Fall passierte es, daß die Regale sich gänzlich auf den Boden entleerten. Solche Vorfälle sollte es früher schon gegeben haben. Unvorsichtige Magieschüler überhäuften fast die ganze Bibliothek mit Büchern und die Dämonen hatten Tage gebraucht, um alles wieder herzurichten.
So erzählte man sich...

Neben sich hatte sie wieder ein Türmchen Bücher aufgerichtet und auf den Knien lag ein dicker Wälzer über Beschwörungen. Sie las ein wenig halbherzig mal hier mal da über Beschwörung von Untoten und Lichtkugeln. In mitten ihres Türmchen befand sich ein Buch, was ihre Aufmerksamkeit erregte und sie vom Eigentlichen ablenkte. Es zog sie irgendwie in ihren Bann.
Endlich hielt sie es nicht mehr aus und zog das Buch aus dem Stapel, der daraufhin bedrohlich schaukelte. Schnelle rettete sie die Situation und widmete sich dann diesem Büchlein, denn mehr war es nicht. Die Deckel waren alt und es roch sehr muffig. Als sie es aufschlug, konnte sie kleine Milben davon krabbeln sehen. Das Pergament war vergilbt und die Schrift darauf begann zu verblassen. Doch das war auch nicht weiter wichtig, denn die Worte waren in einer ihr unverständlichen Sprache geschrieben. Trotzdem blätterte sie durch das Büchlein und besah sich jede Seite, etwas an dem Werk zog sie magisch an.
Da war eine Zeichnung, ein Kreis mit einer seltsamen Runenschrift im Inneren. Hier im Kastell waren solche Zeichen durchaus nicht ungewöhnlich, doch dieses hier hatte Lucya schon einmal woanders gesehen. Doch wo? So sehr sie sich auch bemühte, es fiel ihr nicht ein.
Grübelnd saß sie über den Büchern und bemerkte nicht, daß vor Kayden vor ihr stand und sie schon eine geraume Zeit ansah.
„Wenn du angestrengt nachdenkst, dann bekommst du Fältchen auf der Stirn, das gefällt mir“,
erschrocken sah Lucya auf. „Oh, tut mir leid, ich war in etwas vertieft, einen Gedanken an ein Motiv, was ich schon einmal sah.“ Lucya sah ihm in sein ebenmäßig geschnittenes Gesicht und sah ein unergründliches Lächeln darin, „Ach, vergiß es, für heute hab ich genug gelesen.“
„Laß uns woanders hin gehen, mein Liebster.“

olirie
18.02.2006, 00:55
Im Grunde war dieses Buch ja recht interessant, das Problem war nur, dass die alternativen Anwendungsmöglichkeiten der Magie sich ausschließlich auf die Magie Innos konzentrierte und kein Wort über die Beliarische Magie vorhanden war. Somit war dieses Buch im Grunde eines unter vielen in der Bibliothek und recht unbrauchbar für einen Schwarzmagier. Da kam es olirie auch nicht wirklich ungelegen, dass Nafolux ihn auf eine meisternde Ausbildung in der Kunst der Beliarischen Magie ansprach.

"Deinen aufrichtigen Willen, eine weitere Stufe der Magie zu erlernen hast du mir ja schon bewiesen indem du den Mut aufgebracht hast, mich mitten in einem Buch zu unterbrechen. Aber vielleich bist du auch einfach ein Glückspilz, denn bei diesem Buch..", olirie musste kurz gähnen, "..tschuldigung, denn bei diesem Buch macht es mir nicht sonderlich viel aus, wenn ich mal zwischendrin unterbrochen werde. Also, da du ja inzwischen einen hohen Rang unter den Dienern Beliars erreichen konnstet, denke ich mal, dass ich dich ohne bedenken unterrichten kann. Geh schonmal zu deinem Studienplatz, ich hole mal eben ein paar Bücher."

Nicht sonderlich eilig aber dennoch recht schnell verschwand olirie zwischen den hohen Bücherregalen den Bibliothek. Er ging wiedermal zum Regal für Lehrbücher aller Art und entnahm vom Brett für die Magie Beliars vier Bücher über die Armee der Finsternis. Mit diesem Stapel ging er zum Studienplatz seines neuen Schülers und legte sie ab. "So, das sind erstmal nur die Bücher für den ersten Zauber. Hierbei handelt es sich um die Armee der Finsternis. Lese die Bücher aufmerksam durch und befolge vor allem alle Sicherheitsregeln. Aber das brauch ich dir vermutlich nicht mehr sagen, du müsstest inzwischen eigendlich genug über die Gefahren der Magie bescheid wissen. Ich gebe dir erstmal etwa eine Woche Zeit um die Bücher zu lesen und in einem der Übungsräume ein paar praktische Übungen zu vollziehen. Solltest du ausserhalb der Übungsräume üben wollen, sag mir bescheid und ich gebe die hierfür spezielle Übungsrunen. Wenn keine weiteren Fragen sind, kannst du ja direkt schon anfangen und ich kann mich mal etwas ausruhen." Mit einem leichten Gähnen verabschiedete olirie sich von seinem neuen Schüler und begab sich erstmal zu Bett.

Kayden
18.02.2006, 02:07
Das ließ er sich nicht zwei mal sagen und nahm Lucyas Hand. Zumindest er hatte Hunger und ging einfach mal davon aus, daß es seiner Liebsten auch so ginge. Lucya folgte ihm wortlos und als sie merkte wohin es ging zeigte sich ein Lächeln. Für Kayden war das ein gutes Zeichen, im Refektorium war nicht viel los und so hatten sie wenigstens etwas ihre Ruhe.
Sie genossen das Essen und liessen sich viel Zeit dabei, der Bandit genoß jede einzelne Minute die er in der Nähe von Lucya verbringen konnte. Im machte es nichts aus, daß sie verheiratet war aber er machte sich Sorgen um sie. Was wenn ihr Mann nochmal versuchen würde sie vielleicht zu töten, einmal hatte er es ja schon versucht. Hier im Kastell würde sie wenigstens sicher sein und er konnte nur hoffen, daß sie aufpassen würde wenn sie diese Hallen verlassen würde.

Sie beschlossen nach dem Essen noch etwas Zeit im Innenhof zu verbringen, Kayden kam das sehr recht, wollte er doch sehr gerne noch mit deiner Liebsten alleine sein.
Sie setzten sich wieder auf die Bank bei der Esche und Kayden nahm Lucya in den Arm. Lange blieben sie einfach so sitzen bis der Bandit anfing und Lucya beibrachte, daß er in einigen Stunden schon das Kastell verlassen würde. Lucya schien das schon gespührt zu haben und nickte erst mal nur. Kayden ging mal davon aus, daß sie einfach die Zweisamkeit nicht stören wollte und ihn auch verstand.Er gab ihr einen Kuß und nahm Lucya noch etwas fester in den Arm. Noch eine ganze weile blieben sie so sitzen und gingen dann schlafen.

Nafolux
18.02.2006, 16:53
Nafolux, der gestern noch die ganzen Bücher erhalten hatte, die er brauchen würde um sich über den Spruch der Armee der Finsternis zu informieren, ging nun nachdem er geschlafen und gefrühstückt hatte in die Bibliothek. Der Spruch war ihm nicht völlig unbekannt, denn er durfte ihn schoneinmal über eine Spruchrolle wirken, doch mit einer Rune war es etwas völlig anderes. Man musste die Magie selbst ordnen und leiten, man musste sie formen und führen. Doch genau dazu musste er sich darüber ersteinmal informieren. Er hatte beschlossen die ganzen Bücher in sein Labor zu bringen, denn dort hatte er seine Ruhe und könnte sich besser konzentrieren.
Als er dann anfing zu lesen, kamen ersteinmal viele Sachen, die er schon von der normalen Skelettbeschwörung wusste. Doch mindestens genausoviel war neu, da es nicht einfach nur eine mehrfache Skelettbeschwörung war, sondern das Beschwören eines Komplexes aus mehreren Kreaturen. Es veränderte den Spruch fast völlig. Es gab viele neue Faktoren zu beachten, wie die getrennte Beschwörungsposition der Skelette, das Befehligen mehrerer Kreaturen aufeinmal und natürlich auch die Stabilisation des Spruches. Aber eh der Priester dorthin kommen würde, würde es noch dauern. Nun beschäftigte er sich ersteinmal mit dem Aufbau der Skelette. Zumindest dies Unterschied sich sogut wie garnicht vom einfachen Spruch, doch es gab ein paar kleine Unterschiede zu beachten. Man konnte nun zum Beispiel mehrere verschiedene Waffen beschwören, was den Spruch natürlich ungleichweise schwerer machte und auch für ein größeres Potential an möglichen Fehlern sorgte. Man musste sich so also den Spruch zurechtlegen, wie man ihn haben wollte. Dann könnte man ihn sich auch genau vorstellen und umsetzen, doch dies barg auch einige Besonderheiten in sich. Bei dem Spruch würden wohl aufeinmal eine Menge Energie genommen werden, sodass man sie sehr gut regulieren musste. Man musste darauf achten, dass der Spruch nicht die Oberhand gewinnen würde, was wohl fatale und nicht auszudenkende Folgen hätte.
Der Priester packte das erste Buch weg. Er hatte sein wissen über den Aufbau solch einer Armee des Finsternis nun soweit komplett gemacht. Nun wollte er sich mit der vielfältigen Anwendung und Möglichkeiten bei und nach der Beschwörung genauer beschäftigen. Dies würde wohl auch seine Zeit brauchen und die erste Beschwörung stand noch lange nicht in Sicht. Umso mächtiger der Spruch wurde, umso fataler würde ein Fehler enden können, obwohl es weniger daran lang, als dass Nafolux keine Zeit mit Versuchen veschwenden wollte, die aufgrund mangelnden Wissens sowieso nicht funktionieren konnte.

Lucya
18.02.2006, 23:57
Kayden hatte sich von Lucya verabschiedet. Als sie heute morgen aufwachte, war er schon unterwegs. Eine ganze Weile nach dem Aufwachen blieb sie noch in den weichen, warmen Decken liegen und dachte an den Banditen. Irgendwie fühlte sie sich ein wenig leer, als ob etwas fehlte. Aber andererseits mußte es so sein, er hatte sein Leben und sie ihres. Sie würden sich wiedersehen, da war sie sich sicher.
Nachdem diese Erkenntnis in ihr gereift war, sprang sie aus dem Bett, benetzte sich mit etwas Wasser aus der Waschschüssel, deren Wasser trotz mehrerer Besucher im Gästequartier, frisch und sauber war.
Nachdem sie sich angekleidet hatte, warf sie einen Blick aus dem Fenster und sah in ein paar dicke Wolken, die noch nicht wussten, ob sie es regnen lassen sollten, oder sich lieber von der Sonne vertreiben lassen wollten.

Nach einem Frühstück hielt sie es nicht länger hier in den Mauern, sie beschloß einen kleinen Spaziergang zu machen.
Bis zum See hinunter lief Lucya, träumend von der Zukunft und von Kayden. Am Wasser angekommen, setzte sie sich auf einen Stein und sah auf die Eisfläche, die den See trotz frühlingshafter Temperaturen noch immer wie eine Haut überzog. Hier und da sahen ein paar dahin gewelkte Schilfrohre aus dem Eis und ein Vogel schrie. Eine angenehme Stille lag über dem See, und Lucya konnte den Frühling riechen, der irgendwann kommen wollte.
Über dem See thronte alt und schwarz das Kastell. Dort war sie zu hause, jedenfalls wäre sie es gern. War die Wahl richtig?
Nein, es gab gar keine Alternativen, irgendetwas, eine Macht hatte sie dahin gelots und sie hatte zu keiner Zeit daran gezweifelt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

Nachdem sie eine Weile dort auf dem Stein am Seeufer saß, fielen ihr plötzlich die ersten Regentropfen ins Gesicht. Das nahm sie als Zeichen für den Aufbruch und lief, so schnell es durch den Matsch möglich war, zurück ins Kastell.
Es war schon spät abends, als sie sich unter die Esche setzte und die Sterne betrachtete, die hin und wieder hinter den Wolken hervorblitzten.
Lucya nahm ihre Flöte aus der Tasche an ihrem Gürtel und schickte eine kleine Melodie hinauf zu den kleinen Lichtpunkten, versuchte sie tanzen zu lassen. Die Töne verflochten sich ineinander und legten sich wie ein Netz in die Zweige des uralten Baumes und ließen seine Blätter im Takt rascheln. Die Töne flochten eine weiteres Netz, was sich über den Brunnen vor dem Baum legte und ihn zum Plätschern brachte. Man hätte meinen können, das Gras wiege sich hin und her. Alles Lebendige im Hof schien zu tanzen und Lucya mit den ihm ganz eigenen Geräuschen zu begleiten.
So wurde aus der kleinen Melodie ein Orchesterstück, getragen vom Plätschern der Wellen und vom Rascheln der Blätter. Und oben zwischen den Wolken tanzten die Sterne.

Akasha
18.02.2006, 23:59
Das junge Mädchen kam aus dem Staunen nichtmehr heraus, alles was sie hier erblickte schien irgendwie... anders.
Es war kalt draußen und ein eisiger Wind pfiff durch all diese Pflanzen in diesem riesigen Garten, der sich vor Akasha auftat. Ringsherum waren Bänke überall verteilt, wo sich Menschen hinsetzten konnten um in Ruhe diese gegend zu genießen und sich alles etwas genauer anzusehen.
Auch Selara deutete auf eine Bank, die sich genau unter einem riesen großen Baum befand, den Akasha sich jedoch erstmal genauer angucken wollte bevor sie sich hinsetzte. Er schien von diesem Wetter unberührt und hatte grüne Blätter, wie im Sommer eigentlich nur üblich.
Auf die Frage hin, wieso dieser Baum grün war bekam sie nur gesagt, dass dies einfach nur die "Immergrüne Esche" sei und das ganze Jahr über so aussah. Hier gefiel es Akasha, diese Pflanzenvielfalt beeindruckte sie vollkommen und zog sie in ihren Bann. Mit offenem Mund betrachtete sie diesen riesigen Garten und fragte mehr oder weniger geistesabwesend
"Was muss ich machen um ihr Mitglied zu werden..?" ihre Frage jedoch schien leise genug gemurmelt worden zu sein, denn Selara war keine Reaktion anzusehen und so ging das junge Mädchen weg von diesem WUnderschönen Baum und setzte sich wieder neben Selara, die wie es schien auch die Umgebung genoss.
"Ich finde es wunderschön hier" sagte sie und man konnte die Begeisterung, die sie umgab schon fast anfassen. Ihre Augen funkelten vor Freude und ein breites Lächeln lag auf ihren Lippen.
Der Mond war teilweise von Wolken behangen und hier und dort waren ein paar Sterne auszumachen, die die Gegend um sie herum in eine schumriges, wunderschönes Licht tauchte und sie so unwirklich erschienen ließ, als würde Akasha in einem nie endenen Traum gefangen zu sein, aus dem sie garnicht ausbrechen wollte. Lange und genüsslich sog sie diese frische Luft ein und freute sich in diesem Moment einfach nur hier zu sein. Nur für diesen Moment.. war sie wunschlos glücklich und die Erde schien für sie aufgehört haben sich zu bewegen.. für diesen Augenblick.
Für Akasha stand es so gut wie fest. Wenn es nur irgend möglich war würde sie hier ihr weiteres Leben verbringen wollen...

Selara
19.02.2006, 01:07
Akasha und Selara waren inzwischen im Innenhof angekommen, die Waffenmagd glaubte eine Flöte zu hören und das erinnerte sie an Lucya. Kurz dachte sie über ihre Freundin nach, was sie so machen würde und vorallem ob es ihr auch gut ginge aber schon nach kurzer Zeit kümmerte sie sich wieder um Akasha. Sie schwärmte ihr vor wie sehr ihr es hier im Kastell gefiel und die Waffenmagd konnte das sogar nachvollziehen.

"Ich hab gleich gemerkt, daß es dir hier gefällt, ich konnte es an deinen Augen sehen. Sie glänzten förmlich als du dich hier umgeschaut hast. Wenn du hier leben willst musst du dich bestimmt für würdig erweisen. Wie kann ich dir auch nicht sagen aber sicher ist es kein Fehler wenn du viel liest, dich weiter bildest. Über Beliar, die Magie und vielleicht über das Kastell. Schaden kann es sicher nicht."

Selara wartete nun wie ihre junge Freundin reagieren würde, eine ganze Zeit lang war es ruhig und die Waffenmagd genoß es sich an diesem Ort entspannen zu können.

Akasha
19.02.2006, 01:21
Aus den Gedanken gerissen von den Worten ihrer Freundin Selara nickte Akasha nur kurz verwirrt und lächelte schließlich, als sie begriff was sie gesagt hatte. Sie musste sich also als würdig erweisen... aber wie?
Sicherlich würde Akasha viel lesen und studieren müssen um mit den anderen Menschen hier schritt zu halten, denn schien sie nicht gerade die älteste zu sein in diesen Gemäuern. "Ja, ich werde so viel lernen und lesen wie nötig ist um hier aufgenommen zu werden!" sagte Akasha und musste über die Entschlossenheit in ihrer eigenen Stimme grinsen.
Schließlich nahm sie ihre Geige hervor, die sie immer bei sich trug und setzte sie vorsichtig an ihren Hals an. Ihre FInger fuhren respektvoll über die Saiten und schließlich nahm sie ihr Streichwerkzeug zur Hand und fuhr mit ihm vorsichtig über die Saiten, wärend das junge Mädchen mit stielvollen Bewegungen ihrer Finger am anderen Ende der Geige, die sachte auf den Saiten lagen, einen wundervollen Klang hervorbrachte, der durch die Kälte der Nacht glitt und vom Wind hinfort getragen wurde.
Die Melodie war langsam und erschien einem im ersten Augenblick traurig, doch wenn man länger lauschte und die Augen schloss konnte man erkennen, dass es das genaue Gegenteil von Traurigkeit war.. Akasha spielte ein Lied der Zufriedenheit, der Zuversicht und der Hoffnung. Ihre Geige glänzte im hin und wieder auftauchenden Mondschein und ein zufriedenes Lächeln lag auf den Lippen des jungen Mädchens. Ihre Augen waren vor Entspannung geschlossen und sie wippte auf der Bank leicht hin und her zu ihrer eigenen Meldodie. Akasha war keine große Sängerin, obwohl man ihr schon gesagt hatte, das ihre Stimme gut klang und einen schönen Einklang in die Melodie ihrer Geige gab, zog sie es lieber vor ihre Stimme ruhen zu lassen und sich so vollkommen auf die Geige zu konzentrieren. Lieder auf einer Geige erscheinen meist endlos, wie es ihr vorkam und so wollte sie auch ausdrücken, dass dieser Garten für sie Zeitlos war.. und so wunderschön wie ein wärmender Sonnenstrahl, der durch eine Wolkendecke hindurchbricht und einen einzigen Fleck auf Erden für nur wenige Augenblicke erhellt...

Selara
19.02.2006, 01:55
Selara hattebestätigend genickt, sie war sich sicher, daß Akasha wusste was sie will und dann auch alles dafür geben würde. Sie musste kurz daran denken wie sie sich in der dunklen Gasse begegnet sind und wie sehr ihr da schon ihr Geigenspiel gefallen hatte. Sie lauschte der Melodie die Akasha spielte und entspannte sich einfach dabei, es war schön einfach mal abschalten zu können und alle Sorgen abfallen zu lassen. Sie wusste nicht mehr wie lange sie so sassen, nach einer Weile verstummte die Melodie und die Waffenmagd fing an zu reden.

"Ich glaube, ich habe dir die Bibliothek noch gar nicht gezeigt. Wenn du viel lesen möchtest solltest du sie schon kennen."

Selara lächelte die junge Akasha an und nahm ihre Hand, zusammen verliessen sie langsam den Innenhof aber nicht bevor ihre junge Freundin ihre Geige wieder eingewickelt hatte. Zur Bibliothek war es nicht weit, nur einige Schritte waren es bis zur Türe.
Als sie sie betreten hatten erklärte sie Akasha wie das hier lief.

"Hier läuft es ähnlich wie im Refektorium, wenn du an ein bestimmtest Thema denks fallen die Bücher aus den Regalen. Es ist besser das Thema genau zu wählen und es nicht zu allgemein zu halten."

Akasha
19.02.2006, 16:22
Und schonwieder war es eine wunderbare Zwickmühle, die man der leicht tollpatschigen Akasha gestellt hatte. Nun musste sie ja schonwieder aufpassen an was sie dachte um nicht die unzählig erscheinbaren Reihen an Bücherregalen mit herunterpurzelnden Büchern zu füllen.
Warhaftig schien diese Bibliothek der Schwarzmagier sehr groß zu sein. Und auf wundersame weise schien sie sich um einiges vergrößert zu haben, als man sie betreten hatte.
"Hier ist irgendwie alles magisch... finde ich toll!" sagte sie und grinste schelmisch. Langsam ging sie durch die Gänge an den Büchern vorbei um sich anzugucken, wie groß diese Bibliothek war. Die Bücher stapelten sich teilweise bis unter die hohe, gewölbte Decke dieser alten Gemäuer und auf normale Weise wäre man wohl nie an sie rangekommen. Doch waren sie ja wie Akasha erzählt hatte mit Magie belegt.
"Geigenlieder" dieses Buch hatte sie schon lange gesucht, da es in ihrer Stadt nicht zufinden war hoffte sie natürlich es vieleicht hier zu finden und so dachte sie sich dieses Wort und wartete ab. Irgendwo zwischen den Bücherregalen hörte man ein dumpfes Pochen, alsob jemand unvorsichtig gewesen war und ein Buch fallen gelassen hatte. Wenn es Akashas Gehör nicht getäuscht hatte war es ungefähr drei Bücherregale entfernt.
Voller Vorfreude schnappte sie sich Selaras Hand und zog sie mit sich bis sie zwischen zwei Regalen standen, wo ein einzelnes Buch am Boden lag, als wäre es einfach hinunter gefallen. Erfürchtig hob das junge Mädchen es auf und schlug die erste Seite auf, die ein Inhaltsverzeichniss über die verschiedensten Lieder umfasste. Manche von ihnen waren ihr wohlbekannt und andere las sie nun das erste mal. "Kann man diese Bücher auch ausleihen und mit aufs Zimmer nehmen?" fragte sie Selara und hoffte auf eine positive Antwort.

Selara
19.02.2006, 17:39
Selara kam die Bibliothek auch jedesmal grösser vor, sie konnte es sich nicht erklären aber es war so. Wahrscheinlich spielte ihr ihre Fantasie einen Streich. Akasha schien auch beeindruckt und schaute sich alles ganz genau an. Einen Moment blieb sie stehen, Akasha schien an etwas zudenken und tatsächlich konnte die Waffenmagd hören wie ein Buch zu Boden fiel wenn sie es richtig gehört hatte.
Zusammen liefen sie in die Richtung von dem sie dachten, daß das Buch liegen musste und tatsächlich lag ein einzelnes Buch auf dem Boden.
Es schien ein Buch über Melodien für Geigen zu sein wenn es Selara richtig erkannte.

Sie blätterten etwas in dem Buch und dann wollte Akasha wissen ob man den auch ein Buch mal mit aufs Zimmer nehmen dürfe. Selara war sich natürlich nicht sicher, lebte sie schliesslich nicht hier aber solange es innerhalb der Kastelöl Mauern blieb würde da sicher niemand was dagegen sagen.

"Nun, ich bin mir jetzt wirklich nicht sicher aber ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand was sagt wenn du es nur mit auf das Zimmer nimmst. Es sollte aber natürlich innerhalb der Mauern des Kastells bleiben, die Dämonen werden da bestimmt drauf achten, kann ich mir zumindest vorstellen."

Akasha
19.02.2006, 18:05
Alsob man es ihr wegnehmen könnte umschloss das junge Mädchen das Buch und nahm es wie ein Baby in ihre Hand. Die Antwort von Selara, dass sie es mitnehmen könne in ihr Zimmer freute sie ungemein und sie grinste bis über beide Ohren. "Ich kann es kaum erwarten die Lieder die in diesem wunderbaren Buch stehen zu lernen und sie zu spielen.
Akasha nahm ihre Geige hervor und drückte sie genau wie das Buch zuvor an sich. "Das ist mein wertvollster Besitz.. ich habe sie damals von meiner Mutter bekommen bevor sie..." ihre Augen erschienen einem plötzlich so leer und sie schien durch ihre Freundin hindurch zu sehen an einen Ort, der schon lange nichtmehr so exisiterite, wie sie ihn gern gehabt hätte.. die so genannte heile Welt. Erschrocken merkte sie, dass Selara sie anblickte und Akasha zwang sich zu einem sehr fadenscheinlichen Lächeln, das jedoch noch mehr ihre Traurigkeit ausdrückte als sie zu verbarg. Tief in dem jungen Mädchen schlummerte eine unsägliche Traurigkeit, die hin und wieder an die Oberfläche trat. Ihre halbe Kindheit war sie Weise gewesen, was ihr nicht sehr geholfen hatte dies zu vergessen was geschehen war mit ihren Eltern. Doch war sie kein mensch, der sich an der Schulter anderer ausheulte.
So versuchte sie diese Traurigkeit und Hilflosigkeit hinunterzuschlucken und lächelte Selara an. "Lass uns in unser Zimmer zurückkehren.. wenigstens für Heute.. ich möchte ein paar Lieder ausprobieren.." sagte sie und führte sie an der Hand in Richtung ihres Gästezimmers.

Selara
19.02.2006, 19:23
Sie hatten die Bibliothek verlassen, Selara hatte schon seit einigen Minuten den Eindruck gehabt, das mit ihrer Freundin was nicht ganz stimmte aber jetzt gerade wurde das noch viel intensiver und sie machte sich etwas Sorgen um Akasha.
Diese ließ sich aber nichts anmerken, zumindest versuchte sie es aber die Waffenmagd merkte, daß was nicht stimmte. Wenn sie aber nicht darüber reden wollte konnte sie das auch akzeptieren und fragte nicht noch extra nach.

Akasha wollte in das Gästequartier und ein paar Lieder ausprobieren, Selara freute sich schon sehr darauf, hörte sie Akasha doch sehr gerne spielen. Gleich machten sie sich auch auf den Weg und als sie ankamen machten sie es sich auf einem Bett gemütlich.
Selara war schon sehr gespannt und freute sich auf das schöne Geigenspiel ihrer Freundin.

Nafolux
19.02.2006, 21:19
Es war sehr ermüdend diese ganzen Bücher durchzulesen, ohne Pause, die sich der Priester der dunkelen Mächte malwieder nicht gönnen wollte. Wenn er nicht den neuen Spruch studieren würde, dann würde er wohl an dem Gürtel weiterforschen, den er aus dem geheimen Grab das Feuermagiers geholt hatte, doch momentan hatte er wohl dafür keine Zeit. Außer er würde dies Lucya machen lassen. Sie konnte sich ja mit den ganzen Untoten rumplagen und sich daran unter Beweis stellen, ob sie es schafft herauszufinden, wieso der Gürtel all diese Kreaturen anlockt und anlocken konnte. Nafolux würde dieses Wissen gern auf einige andere Sachen übertragen, wo er es für sinnreich hielt. Es wäre sicherlich recht nützlich wenn sie auf diese Art und Weise von Beliar beschützt werden würden, doch nun hatte er ersteinmal über seinen Spruch zu lesen.
Er hatte schon einiges über ihn herausgefunden. Der Spruch war zwar noch nicht ganz sogut erforscht, doch dennoch recht eindeutig beschrieben. Er hatte nun schon erfahren, was genau man alles machen konnte. Eigentlich war alles möglich, da die Skelette sowohl nacheinander, als auch miteinander kämpfen konnten, doch wirklich mit einander aggieren könnten sie nicht. Sie könnten nur mühsam sich abstützen oder ähnliches. Dies müsste alles der Magier über die eigene Intelligenz der Skelette hinweg regeln und es würde sehr schwer sein, doch dies stand dort bloß so. Vielleicht war es nicht so schwer wie es beschrieben war, was Nafolux allerdings bezweifelte. Allerdings musste er auch zugeben, dass ein Spruch bei jedem Magier völlig anders funktionierte. Es gab zwar gewisse gleiche Grundzüge und Gefahren, aber jeder Magier hatte eine andere Art die Magie in sich zu leiten. Kein Buch der Welt konnte ihm also beibringen den Spruch zu wirken, aber es konnte ihn auf das Unbekannte vorbereiten. Falls sowas wirklich möglich sein sollte.
Etwas grübelnd schlug Nafolux das eben durchgelesene Buch zu und dachte noch ein wenig weiter darüber nach, bis er zu dem nächsten griff. Es handelte von den Gefahren bei diesen Spruch. Was schon alles schief gegangen war und schief gehen könnte, doch der Priester hörte seine Magen knurren. Er musste wohl seinem weltlichen Hälfte eine Pause gönnen und mit ein wenig Schlaf den Lesefluss für den nächsten Tag vebressern, auch wenn er sich brennend dafür interessierte mehr über diesen Spruch zu erfahren.
Ohne aufzuhören über diesen Spruch nachzudenken, folgte der Priester den verschlungenen Wegen des Kastells zum Refektorium. Vielleicht würde es auch seine Kopfschmerzen etwas lindern, wenn er seinem Körper wieder neue Kraft geben würde.

Lucya
20.02.2006, 21:20
Der Frühling hatte wohl in letzter Zeit vor, dem Winter ein vorschnelles Ende zu bereiten. Wärmere Temperaturen ließen den Schnee schmelzen und die Vögel Balzlieder singen. Überall breitete sich Matsch aus, aus den Gebirgen tröpfelten immer größer werdende Rinnsale zu Tal.
Doch ob der Frühling die Oberhand behalten würde, wer weiß?

Das dachte sich auch Lucya, als aus dem Fenster sah und die Gesänge der Vögel in den Bäumen unterhalb des Kastells vernahm. Es war zwar wärmer, aber doch lag alles nach der schönen weißen Pracht nun in einem tristen Grau da. Dieser Anblick stimmte die junge Frau nicht unbedingt froh. In den letzten Tagen hatte sich in ihr eine Lustlosigkeit breitgemacht gepaart mit etwas Trübsinn, was Lucya ständig gedankenverloren in die Ferne starren ließ.
Sie lümmelte auf dem Fenstersims und schaute den Tropfen zu, die der Regen langsam am Fester herunter kullern ließ. Fasziniert betrachtete sie die schimmernden Perlen, in den sich das Licht widerspiegelte. Beim näheren Betrachten sah sie ihr eigenes Gesicht darin. Wie aufregend...

Sie brauchte eine Aufgabe, schon lange hatte sie nichts Sinnvolles mehr zu tun gehabt. Vielleicht sollte sie einfach mal dem Magier Nafolux einen Besuch abstatten. Der extrovertierte Mann hatte immer irgendwas zu tun für sie, wenn es auch oft nur simple Aufräumarbeiten oder das Testen von ältlichen Spruchrollen waren. Diesmal sollte es aber mehr sein, als Sortieren und Botengänge, sie wollte eine richtige Aufgabe.

Lucya beschloß also ihn aufzusuchen. Als sie an der Tür zu seinem Labor ankam, vergaß sie mal wieder das Anklopfen, riß die Tür auf und sah sich mit einem äußerst mißbilligendem Blick konfrontiert.
„Guten Tag, verehrter Nafolux, hättet ihr irgendwas zu tun für mich, aber etwas, was... sagen wir...mich ein wenig fordert, vielleicht was Aufregendes?“
Ob des zukünftigen Abenteuers, fingen ihre Augen an zu funkeln und ihre Wangen glühten in einem sanften Rot. Gespannt sah sie den Grauhaarigen an und wartete auf eine zufriedenstellende Antwort.

Akasha
20.02.2006, 22:43
Mit großer Freunde und sich immer weiter öffnenden Augen durchblätterte des junge Mädchen die schon leicht vergilbten Seiten und fragte sich insgeheim, welches Lied sie wohl als erstes Spielen wollte. Viele von ihnen erschienen ihr so schwierig, dass sie wohl erst lernen musste sie wiedergeben zu können, doch andere entsprachen genau ihrem Standart und sie freute sich schon ihrer Geige die süßen Klänge dieser zum teil schon längst vergessenen Lieder entlocken zu können.
Es dauerte ein paar Minuten wärend Akasha im Schneidersitz auf ihrem Bett saß und ihre Stirn leichte Falten warf, da sie ihre Augenbrauen so weit hochgezogen hatte. Wie lange hatte sie dieses Buch gesucht und nun hatte sie es gefunden...
Langsam ließ sie ihrer Geige zarte Töne entgleiten die in ihrem Gästezimmer aus massivem Stein wiederhallten. Und wärend Akasha spielte erinnerte sie sich an das was ihr Vater damals immer gesungen hatte. Er sagte es wäre ein Lied, das er damals öfters gesungen hatte wenn er alleine war..
Und so ließ sich das junge Mädchen ohne das sie es merkte darauf ein dieses Lied nicht nur zu spielen, denn nun war auch ihre zärtliche, hohe Stimme ein Teil des Liedes...


Wenn die Nacht für uns gemacht
Dunkle Schleier schickt
Wenn keine Liebe schlafend liegt
Der Zeiger weiterrückt
Wenn Leidenschaft mich besiegt
Das Feuer entfacht
Wird mein Herz
Von dir getrieben

Ich komm zu dir wenn alles schläft
Ich komm zu dir nur in der Nacht
Ich warte dass die Sonne untergeht
Und beug mich zitternd deiner Macht

Still die Gier, die Gier in mir
Halt mich fest
Still die Gier, die Gier in mir
Erhöre mich
Es leuchten die Sterne
Am weiten Himmelszelt
Für dich und mich
Bis die Nacht zerfällt

Wenn der Atem lusterfüllt
Die Lippen brennen
Wenn dies Licht uns erhellt
Wirst du erkennen
Das Herzensglut Ketten sprengt
Die Qual verfällt
Wir verglühen
Es wird Zeit

Ich komm zu dir wenn alles schläft ...

Still die Gier, die Gier in mir ...

Still die Gier, die Gier in mir ...


Ihre Lippen bebten und Tränen glitten ihre glatten Wangen hinab und tropften auf ihr schwarzes Gewand. Nie hatte sie es verkraftet, dass ihre Eltern sie verlassen hatten. Entfürt von Fremden.. und inzwischen warscheinlich schon lange tot, einen grausamen Tod gestorben. Und Akasha, damals noch sehr jung wurde herumgereicht und landete schließlich in einem Weisenhaus aus dem sie ausbrach um hierher zu kommen. Doch nie hatte ihr jemand Tröst gespendet.. immer wurde ihr nur erzählt, dass sie selbst schuld war.. und das ihre Eltern noch leben würden, wenn sie nicht dieses Picknik gemacht hätten.
Akashas Geige glitt von ihrem Hals und landete sachte auf dem Bett. Ein leises Schluchzen war zu vernehmen, als sie schließlich blindlinks vom Bett sprang und aus diesem inzwischen beengendem Gästezimmer floh. Hinaus.. hinaus wollte sie. Die Gänge durch die sie rannte erschienen ihr alle gleich. Dunkel und kalt. Die Treppe die sie nun hinuntersprang bemerkte sie nicht einmal. Sie kam erst wieder zur Besinnung, als sie vor der großen, immergrünen Esche stand. So alt.. und doch strahlte sie diese zuversicht aus.. Akasha ließ sich vor ihr auf die Knie fallen und fing wieder an zu schluchzend. Sie wollte dies alles vergessen. Ihre Kindheit.. sie wollte nichts mehr von ihr wissen!

Selara
21.02.2006, 00:11
Akasha hatte es sich auf dem Bett gemütlich gemacht und in dem Buch gestöbert, Selara wusste nicht genau ob sie etwas suchte oder es einfach durchschaute.
Es war aber auch nicht wichtig, ihrer jungen Freundin schien es zu gefallen und darauf kam es an. Die Waffenmagd wusste nicht wieviel Zeit vergangen war aber auf einmal fing Akasha an zu spielen, mit ihrer Geige spielte sie eine Melodie die sie selber nicht kannte.
Dazu fing sie diesmal an zu singen, das kannte sie noch nicht von Akasha. Das Lied schien etwas besonderes zu sein, auf einmal glitt die Geige aufs Bett und Akasha weinte. Selara wusste sich in dem Moment nicht wirklich zu helfen und bevor sie was machen konnte rannte ihre junge Freundin auch schon aus dem Quartier.

Selara war einen Moment lang geschockt und wusste nicht was sie tun sollte. Es dauerte bis sie die Situation realisierte und ihrer Freundin schnell hinterher rannte aber sie war schon nicht mehr zu sehen. Sie schaute zuerst in die Bibliothek und als sie dort nicht war ahnte sie schon was und lief auf direktem Weg zum Innenhof.
Tasächlich saß das junge Mädchen auf der Bank bei der Esche und weinte. Mit grossen Schritten aber so ruhig wie möglich lief sie zu ihr und setzte sich neben Akasha. Selara nahm sie einfach in den Arm und sagte aber nichts, sie wollte nicht noch mehr Unruhe rein bringen.

Akasha
21.02.2006, 00:41
Ein leises Schluchzen war zu vernehmen und das Gesicht des jungen Mädchens war in ihren Händen vergraben. So verbarg sie diese doch so unnötigen Tränen, die schon lange hätten vergossen werden sollen. Feste klammerte sich Akasha an ihre Freundin Selara. Das Schluchzen brach ab und es herrschte wenige Sekunden lang eine bedrückende Stille, bis die zittrige und brüchige Stimme des jungen Mädchens die Dunkelheit durchbrach. "Es ist nun acht Jahre her seit meine Eltern spurlos verschwunden sind.. ich vermute sie wurden entführt." fing sie an und weitere Tränen der Trauer liefen ihre eiskalten Wangen hinab.
"Herrumgereicht wurde ich.. jahrelang, misshandelt von Fremden.. und ehemaligen Freunden bis man mich schließlich in ein Waisenhaus gesteckt hat wo es fast noch schlimmer war... dort herrschte Hoffnungslosigkeit. Es war dort schmierig, kalt und die Menschen dort waren böse... ich floh kurze Zeit später um diesem Elend zu entgehen.. seitdem ist meine Heimat die Straße und mein Freund die Musik und meine Geige..."
wieder fing sie an zu schluchzen.. sie wollte alles herauslassen was noch in ihr aufgestaut war. Ihre Tränen wollte sie vergießen ein letztes mal.
Es erschien ihr wie eine Ewigkeit, bis sie sich schließlich aus der tröstenden Umarmung löste und ihre Freundin mit verquollenen, roten, jedoch erleichteten Augen ansah. "Danke..." sagte sie nurnoch und ein leichtes Lächeln war auf ihren Lippen zu erkennen.

Smoker
21.02.2006, 09:01
Die Stiefel des Tabakstängel rauchenden Mannes drückten sie tief in die feuchte Erde des Hangs, denn er gerade hinaufstieg.
Sein treuer Gefährte, ein Hund Namens Spike folgte ihm mit wenigen Metern Abstand.
Nun endlich hatte Smoker sein Ziel erreicht. Er war wieder zu Hause. Lange hatte er die Hallen des kastells nicht mehr gesehen, lange nicht mehr die Robe des Lehrlings auf seiner Haut gespürt.
Wie sehr vermisste er das Gefühl von der Magie Beliars umgeben zu sein.
Doch seine Reise hatte nun ein Ende gefunden. Seine Aufgabe war erfüllt.
Vor drei Monaten, er war erst seit ein paar Wochen Mitglied des Zirkels, sprach er mit einem der hohen Magier. Da Smoker diese Insel nicht kannte, und auch von ihren Politischen Stand nicht viel wusste, beauftragte ihn der Magier, eine Art Pilgerfahrt zu machen.
Der Lehrling der Finsterniss, sollte die verschiedenen Höffe und Orte auf Khorinis erforschen. Nach Höhlen und Tempel suchen, und sich über die Geschichte der Insel Informieren.
Mit einfacher bauernkleidung zog Smoker dann los, besuchte alle Orte, forschte in der Bibliothek von Khorinis. Unterhielt sich Abends mit verschiedenen Bauern, Paladine und auch Söldnern.
Viel Wissen hatte er sich angeeignet. Und er war dem magier dankbar, den nun würde er sich besser auf dieser Insel auskennen. Aufgaben seiner Meister könnte er nun schneller und sorgfältiger ausführen.
Er streichelte das glänzende Fell von Spike.

"Na mein Junge, freust du dich schon darauf vor dem Kamin zu liegen?"

Mit einem herzhaften Wuff, antwortete ihm der grosse Hund.

Die beiden marschierten die letzten Meter zum Tor.

"Ich grüsse euch, Wächter des Tores.
Ich bin Smoker , ein bescheidener Lehrling des Kastells, und bitte um Einlass"

Das eine Skelett schien zu schlafen,aber das zweite drehte seinen Kopf zu ihm und antwortete:

" Ich grüsse dich Kastelllehrling, Willkommen daheim, lange warst du fort."

"In der Tat...in der Tat..."

Smoker betrat das Kastell marschierte durch die Halle direkt in sein Quartier.
Nachdem er die dreckige Bauernkleidung abgelegt hatte, wusch und rasierte er sich.
Danach kleidete er sich in seine lang ersehnte Robe ein.

"Ahhh, es ist um so viel Angenehmer als diese enge ,unbequeme Kleidung der Bauern."

Er kraulte Spike hinter dessen rechtem Ohr und sagte:

"Komm , wir wollen uns erst einmal Stärken, mal schauen was die Dämonen leckeres für uns zubereiten."

Spike sprang an Smoker hoch, und leckte ihm das Gesicht.

Smoker verzog dieses zur einer Grimasse, und verliess mit seinem Gefährten sein Quartier.
Später musste er unbedingt die Bibliothek aufsuchen, es gab noch so viele Bücher die er Studieren musste............

Selara
21.02.2006, 10:06
Selara hatte Akasha genau zugehört, wusste aber nicht so recht wie sie reagieren sollte, sie hatte irgendwie das Gefühl, daß es dem Mdchen einfach mal gut tat darüber überhaupt reden zu können, bisher hatte sie mehr mitgemacht als die Waffenmagd überhaupt hätte erahnen können und das schon in so jungen Jahren.
Auf einmal lächelte Akasha etwas und bedankte sich bei Selara, die Waffenmagd war gerührt, anscheinend hatte sie wirklich helfen können.

Sie lächelte zurück und nickte mit dem Kopf. Beide waren erschöpft gewesen und es war wohl besser wenn sie schlafen gingen, auf die Nachfrage der Waffenmagd nickte Akashs müde und so liefen sie wieder zu dem Gästequartier. Diesmal allerdings in aller Ruhe und dort angekommen wickelte Akasha erst ihre Geigen wieder ein und dann legten sie sich in. Selara war sehr müde und war auch schnell eingeschlafen, allerdings wurde es eine sehr unruhige Nacht, sie wurde immerwieder wach und welste sich ständig hin und her.

Es musste schon fst Mittag sein als Selara aufwachte und nach Akasha sah, sie schlief friedlich und so machte die Waffenmagd auch nochmal die Augen zu und versuchte etwas Ruhe zu finden.

Smoker
21.02.2006, 13:17
An dem grossen Eichentisch , mit der halb heruntergebrannten roten Wachskerze. Sass der Zuxlehrling mit seinem Hund und ass.
Spike schlang sein Fresschen nur so herunter, während Smoker genüsslich an seinem Wein nippte.
Welch Ruhe... dachte er sich. Endlich daheim.
Das Essen war wie er es gewohnt war köstlich.
Der mit Rosmarin und Frühlingszwiebeln gefüllte Moleratbraten, war mit einer feinen Pilzbuttersauce napiert worden. Dazu reichte man ihm eine Schüssel knackigen Salat , und eine Schale mit frischen Birnen und Mandarinen.
Der Wein den er trank , kamm aus dem Kellergewölbe des kastells, und nur die Dämonen wussten wer ihn anbaute und produzierte.
Kamm er womöglich aus einer anderen Dimension?
Smoker stellte sich einen Dämonen in Gärtnerkleidung vor der Weintrauben erntete, und diese dann von einem Schattenläufer zermatschen liess.....

" Unsinn" sagte der Lehrling zu sich selbst.

Seine Gedanken formten sich erneut , und nun sah er wie Dämonen kleine Innosler aus ihren Betten im Kloster entführten, sie in die Kellergewölbe des Kastells brachten, und ihnen dort die Köpfe abschlugen.
Das Blut dass dabei hervorquoll, füllten sie mit verschiedenen Weinen in Fässern, und schmeckten das ganze mit den Seelen ihrer Opfer ab.

" Ha ha ha, welch Ironie....... naja genug mit dem Schwachsinnigen Gedanken verlieren. Komm Spike, wir müssen in die Bibliothek. Zeit sich wieder der Arbeit zu widmen."

Ohne einen Laut von sich zu geben folgte der Hund seinem Herrn.
Zusammen liefen sie locker schlendernd, durch die finsteren Korridore ihres Daheims.
Als sie endlich den Raum auffanden, in dem das Wissen über die Magie und etlichen anderen Themen gebunkert wurde, schmunzelte der Lehrling.

"Hach Spike, wärst du ein Mensch, dann würdest du mehr an diesem Raum finden als nur die Wärme dieses Kamins.
Sein Gefährte schaute seinen Herrn mit grossen Kulleraugen an, lief anschliessend zweimal hinter seinem Schwanz her, und machte es sich danach vor den Flammen des Kamins bequem.
Smoker kicherte, und bewegte sich langsam zwischen den hohen Bücherregalen hin und her.
Seine Augen huschten von Einband zu Einband.

- Tränke der dunklen Pestilenz-
- Ritualmorde des Beliar-
- Zombies: Wie erwecken und wie vernichten?-
- Die Geschichte der Paladine-
- Der Weg des Feuers, und Addanos Beitrag-

"Jaja, Wissen...... Ob Wichtig oder nicht, es bleibt Wissen.
Doch woran mag ich mich setzen? Mit welchen der tausenden von Büchern die sich hier sammeln fang ich an?"

Als ob die Bibliothek ihn gehört hatte, schob sich in einen der hintersten Reihen der Regale ein Buch hervor.
Smoker betrachtete es aus der Ferne interessiert.

" Ein warlich magischer Ort" murmelte er, während er nach dem Buch griff. Die goldenen Buchstabern auf dem Einband bildeten den Titel:

-Magisches Grundverständnis-

Smoker zuckte mit den Achseln, und dachte sich, das jeder mal klein anfangen musste.
Sorgfältig trug er das Buch wie einen Säugling zu einem der Sessel. Er setzte sich und begann zu lesen.

Spike beobachtete seinen Herrn. Er sah wie er von Regal zu Regal schlich, mit sich selber sprach und sich dann mit einem Buch zurückzog.
Spike mochte seinen Herrn, jedoch verstand er nicht warum dieser nicht lieber mit ihm, vor dem Kamin lag und sich der Wärme des Feuers hingab, anstatt auf diesen Dingern zu sitzen und zu lesen. Menschen..........

Nafolux
21.02.2006, 15:33
Unangenehm wurde Nafolux aus seiner Arbeit gerissen und obwohl er darüber nicht gerade Glücklich war, kam ihn Lucya gerade recht. Der Gürtel wollte ihm keine Ruhe lassen. Er war zwar in einer Antimagischen Truhe im Antimagieraum aufbewahrt, doch Nafolux musste einfach herausinfinden, was mit ihm los war. Er hatte sowieso schon überlegt diese Aufgabe Lucya anzuhängen, doch sie brauchte sicherlich noch Hilfe, worum sie sich wohl auch allein kümmern musste, den Nafolux hatte noch nichteinmal dafür Zeit.

"Du willst eine richtige Aufgabe!? Vielleicht etwas was mit Magie zutun hat!?" Nafolux hätte lachen können, wenn er es nicht verlernt hätte, aber wenigstens ein belustigtes Funkeln in den Augen war zu sehen. "Du kannst doch nochnichteinmal richtig mit Spruchrollen umgehen, geschweige den die Magie erforschen ... doch ich will dir eine Chance geben dich zu beweisen. Wenn du dies schaffst, wird sich der Eintritt hier im Kastell vielleicht vereinfachen, den es würde deine Qualitäten, falls du welche hast, unterstreichen. Bist du bereit dafür?" Der Priester konnte ein eifriges Nicken nicht übersehen, dann fuhr er fast ohne Unterbrechung fort.

"Also dann. Im Antimagischen Raum ist ein Gürtel. Er zieht Untote an wie so manche Sachen Fliegen. Ich möchte wissen, was dem Gürtel die Kraft gibt, wie ich sie nutzen kann und ob der Vorrat an Untoten wirklich undendlich ist. Dies könntest du wohl nur beantworten, wenn du die Ursache der Magie in dem Gürtel verstehst, aber egal... Du wirst Hilfe brauchen, oder du gehst schon beim kleinsten Untoten in Beliars Reich ein. Das will hier keiner, also besorg dir ein paar Andere. Vielleicht erbarmen sich dann die Dämonen euch zu retten. Auf eine Menschenseele kommt es ihnen wohlkaum an. Und eine direkte Konfrontation werdet ihr auch nicht provozieren wollen. Nundenn. Versuch dein Glück und berichte mir, wenn du etwas herausgefunden hast!"

Smoker
21.02.2006, 15:44
Seite um Seite . Wort für Wort.
Magie die alles umspielte, die Komplexität der Sterne.
Astrale Ebenen, die zwischen den parallelen unserer neuzeitlichen Manastrukturen verweilen.

Bei Beliar, dieses Buch war wirklich höchst interessant.
Smoker saugte das Wissen das er aus den Seiten lass , förmlich aus.
Die Stunden die vergingen bemerkte er überhaupt nicht, sein treuer Gefährte hingegen schon.
Gelangweilt marschierte Spike zwischen den Bücherregalen hin und her.
Ab und zu jaulte er leicht auf, gähnte oder Rülpste.
Doch sein Herrchen schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit.
Spike vermisste ein wenig die Tage in denen sie zusammen durch die Täler von Khorinis gewandert waren. Dort schenkte ihm sein Herr um einiges mehr an Aufmerksamkeit.
Langsam tappselte der Hund aus der Bibliothek, hinter sich hörte er noch wie Smoker umblätterte und weitermurmelte.
Auch Spike mochte das Kastell, er wusste zwar nicht wieso, aber seine Verbundenheit zu seinem Herrn, verband ihn auch mit diesem Gebäude und deren Bewohner.
Diese grossen gehörnten Viecher ignorierten ihn und waren daher auch keine Gefahr.
Schnüffelnd bog Spike in einen der Korridore.
Jede Tür an der er vorbei lief war verschlossen, doch bei einer blieb er stehen.
Er hörte ein Schaben auf der anderen Seite des Holzes, jedoch konnte er keine Witterung aufnehmen.
Der Hund legte seine Ohren nach hinten und liess seine Zähne aufblitzen, als sich die Türe einen Spalt öffnete.

„Knurrrrrrrrrrrrr“

Spike war zum Angriff bereit, was immer hinter dieser Türe lauerte, er würde es zerfleischen.

„Jaaaauuuuuuuuuuuuuuul“

Smoker schrak auf.

„Spike?“

Doch sein Hund lag nicht mehr vor dem warmen Kaminfeuer.
Langsam legte er sein Buch zur Seite und blickte durch die Bibliothek. Doch von Spike war keine Spur zu finden.
Smoker runzelte die Stirn. Womöglich hatte sich sein Gefährte auf den Weg in die Küche gemacht, und wurde von einem der Hausdämonen verschreckt.
Sachte liess er das Buch in eine der Innentaschen seiner Robe gleiten, er konnte es sich ja nicht erlauben das ein anderer Lehrling , seine Nase darin steckte bevor er es fertig studiert hatte.
Als er die Küche erreicht hatte rief er ein paar mal nach Spike.
Doch eine Antwort blieb aus.

„ Hunde..... warum können sie nicht einfach mal ein paar Stunden ruhig herumliegen und ihre meister Bücher lesen lassen.“

Der Kastellehrling drehte sich um und suchte in den Korridoren nach seinem Hund.
Nach über einer Stunde fand er dann dessen Stachelhalsband vor einer geschlossenen Türe.
Smoker zog eine Grimasse, konnte dieser Hund etwa schon Türen öffnen und schliessen?
Achselzuckend öffnete er die Türe.
Eine alte steinerne Treppe führte nach unten.
Was Spike da wohl zu suchen hatte?
Locker schnappte er sich eine der Fackeln von der Wand und lief nach unten.
Auf dem Weg liess er sich noch einmal die letzten Zeilen des Buches durch den Kopf gehen.

„Der Fluss der Magie umspielt unseren Körper, Meister der Magie können ihn Bündeln und ihn für sich nutzen, jedoch muss die Gunst des Gottes von dem die Magie stammt, dem zaubernden gesichert sein.“

Beinahe übersah Smoker eine Stufe die zerbrochen war, und währe gestolpert, doch er überhüpfte sie schmunzelnd.
Als er das Ende der Treppe erreichte, betrat er eine Art Gang.
Jedoch war dieser nicht gerade oder in eine Kurve Gebaut, nein sie schien schlängelnd gebaut worden zu sein.
Wieder zuckte Smoker mit den Achseln, anscheinend hatte der Erbauer zu viel von dem Sumpfkraut geraucht, das die Schläferanbeter im Tempeltal dauernd rauchten.
Ein breites Grinsen zierte Smokers blasses Gesicht.
Er strich sich sein langes schwarzes Haar aus dem Gesicht und lief weiter.
Der Gang endete bei einer Wand.
Smoker betrachtete die Wand mit dem licht der Fackel, dabei bemerkte er das der Boden weicher wirkte.
Er blickte nach unten und sah eine hölzerne Falltüre.

„Okay, entweder ist dieser Hund von plötzlicher menschlicher Intelligenz gesegnet, oder er wurde, entführt oder so etwas. Hmmm.... eigentlich hätte ich wirklich besseres zu tun, Spike....“

Mit einem kräftigen Ruck hob Smoker die Türe auf, und fand eine Leiter vor.
Nun wusste er mit absoluter Sicherheit, das Spike diesen Weg nicht alleine gegangen war, den eine solche Leiter konnte nicht einmal ein intelligenter Hund herunterklettern.
Doch ein Kastelllehrling konnte es, und tat es auch.
Binnen Minuten erreichte er den Boden.
Er befand sich in einem grossen Raum aus Gestein und schwarzem Marmor.
Spike fand er ängstlich zusammengekauert neben der Leiter vor.

„ Nanana, was hast du den mein Junge?“

Ein grelles leuchten aus der Mitte beantwortete seine Frage.
Smoker riss seine Augen weit auf, so etwas hatte er noch nie gesehen.......

Reto
21.02.2006, 18:18
Verzweiflung. Hunger. Durst. Diese drei Dinge nahmen den Hauptteil in Reto ein. Da hatte er sich mal wieder in eine auswegslose Situation gebracht, obwohl er bei sich keine Schuld zu erkennen vermochte.
Die Treppe, die er entdeckt hatte, hatte ihn wirklich ein Stockwerk tiefer in die zweite Etage geführt, doch da ging das Umherirren von neuem los. Da sich manchmal auch hinter Türen Treppen befanden war er durch eine gegangen und hatte sich in einem quadratischen Raum wieder gefunden. Eigentlich wollte er ihn mangels einer Treppe sofort wieder verlassen, doch war die Tür hinter ihm verschwunden. Einfach weg. Er hatte gegen die Wand, die statt der Tür dort war getreten, gehämmert und sogar mit dem Kopf geschlagen (was sich als schlechte wie schmerzhafte Variante herausstellte). Nach zwei Stunden war er zusammen gesackt und kauerte seit dem an der Wand aus kaltem Stein.
Nun saß er da und bedauerte sich selbst. Doch nun fiel ihm auf einmal auf, dass die anderen drei Seiten des Raumes jeweils eine Tür besaßen. Waren die eben noch nicht hier gewesen oder hatte er sie einfach nur übersehen? Sehr seltsam. Vorsichtig nährte sich der Gelehrte der linken Tür. Noch einmal würde er sicher nicht den Fehler machen, voreilig und überstürzt durch eine unbekannte Tür in diesem verwunschenen Kastell zu gehen. Erstmal horchen konnte nicht schaden. Falsch, denn kaum hatte er das Ohr an das Holz gelegt, hallte sein Schrei in den vier Wänden wieder. Eilig fuhr er mit seiner Hand an das betroffene Ohr. Alles noch da, aber was war da eben passiert? Hatte ihn wirklich die Tür gebissen, gezwickt oder geschnitten. Mit erschrockener Miene starrte er das Holz an. Nein, diese Tür war durchgefallen. Sie würde er sich nicht passieren. Nun war die mittlere Tür an der Reihe. Fehler werden gemacht und aus Fehlern hat man zu lernen, weshalb er nun auch die Türen vorsichtiger erkunden wollte. Zaghaft nährten sich die Fingerspitzen dem Brett. Endlich berührten sie es. Die Reaktion der Tür folgte sofort, nämlich ... nichts. Gar nichts. Prima, denn so gehörte sich das für eine Tür. Nun konnte der Ohrentest folgen? Wieder legte sich die Ohrmuschel daran. Tatsächlich, er konnte was hören. *tick* *tick* *tick* *tick*.... Was war denn das? Ein ticken? Ob das so gut war, war zu bezweifeln. Normalerweise hätte die Neugier in Reto triumphiert, um der Sache nach zu gehen, aber der jetzige Zustand fegte diese Anwandlung hinweg. Entmutigt schlurfte er zur letzten Tür auf der rechten Seite. Nach dem der Fingerspitzentest ohne besondere Vorkommnisse abgeschlossen war, legte er wieder das Ohr an das Holz. Du meine Güte, was war das? Er setzte ab und legte erneut das Ohr an die Tür. Er hatte sich nicht getäuscht. Das massive Holz vibrierte in regelmäßigen Intervallen und ein brummen oder schnaufen war zu hören, welches den Intervallen angepasst war. Nein, was immer hinter dieser Tür schlummerte, sollte auch hinter dieser Tür bleiben.
Ziemlich verwundert begab sich der Gelehrte wieder zur Ausgangswand. Welch Ironie, denn ein wirklicher Ausgang war sie nicht im wörtlichen Sinne. Verzweifelt kratzte er mit den Fingernägeln über die glatte Mauer und machte eine vielleicht rettende Entdeckung. Eine Spalte. Ja, ein winziger gerader Riss, durch den ein frischer Luftzug kam. Ob es die Luft war oder nicht, auf alle Fälle wurden die Gedanken im Hirn des Wissenschaftlers wieder klarer und ein hoffnungsvoller Gedanke keimte. Eilig kramte er die Pergamentblätter aus der Tasche und holte dazu seine Feder und das Tintenfässchen heraus. Mit vor Hunger und Durst zittrigen Händen kritzelte er eine Hilfenachricht auf ein abgerissenes Blatt Pergament und schob die Nachricht durch den Riss. Hoffentlich fand das bei Zeiten jemand. Die Dämonen schienen es ja auch nicht nötig zu haben, einer armen Seele zu helfen.

Rhonin
21.02.2006, 19:44
Der weiße Mond war an diesem Abend bereits aufgegangen und hing nun silbrig weiß vor einem klaren, sterngesprenkelten Himmel. In seinem schimmernden Licht erhoben sich die Gipfel der anscheinend endlos langen Gebirgskette von Khorinis. Bei Tag zauberte die Sonne Magenta- und Rost-Töne auf die schroffen Granitspitzen, doch im Mondlicht erhoben sie sich nur als dunkle, grimmige Schatten. im Südwesten erstreckten sich langläufige Wälder mit ihren schweren Baldachinen aus Eichen- und Satinholz bis zur Stadt Khorinis und dem weit entfernten Meer. Im Osten breitete sich der trostlose Sumpf aus, ein Land der Marschen und niedrigen Hügel mit lauernden Gefahren aber erfolgreichen Siedlungen.
Ein Schatten huschte am bleichen Antlitz des Mondes vorbei, ein Schatten von der Größe eines Raben. Er hielt auf den höchsten Gipfel der Gebirgskette zu.
Auf dem abgeflachten Gipfel des höchsten Berges erhob sich ein altes Gemäuer mit einem Turm, der wie ein riesiger, mahnender Finger aus dunklem Stein emporragte. Eine von Menschenhand geschaffene Eruption, die stolz in den Himmel schoss und höher und höher kletterte als die sie umstehenden Erhebungen. Der Turm leuchtete bleich im Mondlicht. Den Turm konnte man nur betreten, wenn man auch das Gebäude betrat, dass dem Turm angehörte.
Ein riesiges Eingangstor ,dass selbst die größten Männer viermal überragte, stand majestätisch vor jedem Besucher und war aus jenen unbekannten schwarzen Material gefertigt, woraus auch der Rests des alten Gebäudes bestand. Zwei Skelette waren irgendwann mal an die Torflügel gehauen worden, die nun jeden Besucher und Bewohner dieses Gemäuers beim vorbei kommen belästigten. Selbst im Tod gaben Menschen nicht Ruhe.
Einst hatte dieses Gebäude sich im Minental befunden, doch immer noch ist es das Domizil der wenigen, rätselhaften Dämonenbeschwörer von Khorinis.
Einst hatte dieser Ort gelebt, vor einigen Äonen. Jetzt erweckte er nur noch den Anschein von verlassenheit und vergessenheit.
Ein Schweigen lag über dem Gebäude, und doch waren Bewegungen in ihm zu erkennen. In der Umarmung der Nacht huschten stille Gestalten von Fenster zu Fenster. Phantome tanzten auf Balkonen und Brüstungen des Turmes. Mehr als Geister waren sie Dämonen, Treibgut und Diener des dunklen Gottes, die durch die Höllentore in diese Dimension gekommen waren.

Im zweiten Stockwerk des Turmes brannte aus einem der Fenster schwaches Kerzenlicht. Gut geschulte Augen konnten erkennen, wie ein Schatten an der Wand die ganze zeit hin und her ging.
Bei dem Schatten handelte es sich um eine der sehr wenigen Personen, dessen Haar von der Farbe lodernden Feuers war.

Die Zeit ist gekommen.... geh, geh.... erschaffe dies, was wir begehren... und zerschmettere die anderen.... Sie wollten deine Macht... Man hat dich hintergangen... du kannst nur uns vertrauen..., zischten die Stimmen in seinem Kopf.
Ja, die Zeit war reif. Es war Zeit Rache zu nehmen. Rache an dem verwerflichen Gott und an seinen schwachen weltlichen Vertretern. Sie waren für seine körperliche Verrottung verantwortlich gewesen und dafür würden sie jetzt bezahlen. Wäre er nicht zufällig über die Kräuter gestoßen und die Anleitung für den heilenden Tee, hätten die Ketzer ihr Ziel erreicht. Doch wieder war er dem Tod mithilfe seines Könnens und seines Gottes entrungen.
Beliar musste wahrhaftig mit ihm sein. Er würde ihnen kein schnelles Ende schenken. Nein, sie sollten Leiden so wie er. Doch alleine konnte er dies nicht bewerkstelligen. Er brauchte hilfe. Und die würde er bekommen, wofür gab es schließlich den Haufen der sich Söldner nannte? Für Gold taten sie alles....

Mit wehender Priesterrobe rauschte der mittlerweile genesende Rhonin aus seinem Zimmer nach einer unbekannten Periodenlänge des Schlafens.
In dem Rausch seiner Rache und der benebelnden Stimmen im Kopf verlief er sich prompt. Und so erklangen plötzlich Flüche die lautstark von den Wänden widerhallten.
SCHEIßE!!! Wo zur Hölle bin ich jetzt? Wurde das Kastell umgebaut oder was? Schon wieder falsch! ...grml... Stumm weiter in sich hineinfluchend irrte er nun mehrere Stunden durch die verschiedensten Gänge des Kastells.
Irgendwann hatte er das Maß voll und lehnte sich einfach gegen eine Wand um eine kurze Pause zu machen. Dann ertönte plötzlich passables "rumms" in dem Gang wo Rhonin sich zur Zeit befand. Er schaute sich um und fand sich mit seinem Hintern auf dem Boden wieder. Es bildete sich ein riesiges imaginäres Fragezeichen über seinem Kopf.
Ähm, war hier nicht noch eben eine Wand? fragte sich der Priester selber.
Doch nun erstreckte sich vor ihm ein Gang, an dessem Ende er eine schlichte Holztür entdeckte. Neugierig wie er immer schon war, öffnete er diese und konnte sich vor lachen kaum halten. Er hatte eine Besenkammer gefunden!
Verstaubte Regale standen in dem verhaltensmäßig kleinem Raum mit kuriosem Inhalt. Rhonin ging die Regale einzeln ab. Verstaubte Reagenzbecher waren hier verstaut, die alle ordentlich gestapelt und verschlossen worden waren. Einzelnd nahm er hin und wieder eine Glas heraus, pustete den Staub davon und las die kleinen Schildchen die sich auf den Bechern befanden.
Kurze Sätze wie "Gegen Kakerlaken" und "Vorsicht schmerzhaft" standen drauf. Vorsichtig stellte er die Becher zurück ins Regal. Plötzlich erregte eine Ecke seine Aufmerksamkeit. Ungefähr zwei Dutzend verstaubter und mit Spinnennetzen überzogene Blecheimer standen dort. Die meisten verbeult. Doch ganz hinten an der Wand hinter den Eimern war noch was. Es hatte die grobe Form von einem Kampfstab. Bei näherer Betrachtung entpuppte es sich als Besenstiel. Mit einigen akrobatischen Verrenkungen schaffte er es schließlich den Besenstiel in Händen zu halten.

hm, komisches Ding, ging es dem Rotschopf durch den Kopf, hat ne ziemlich seltsame Form (http://www.gameoutfitter.com/images/images_5217/Medieval_LOTR_SarumanStaff.jpg) dieser Besenstiel. Scheint auch kaputt zu sein, fehlt ja die Hälfte von. Den wird schon niemand vermissen.

Den Besenstiel weiter in der Hand haltend verließ er den Putzraum und begab sich in die Eingangshalle des Kastells.
Dort rief er einen Dämon zu sich und beauftragte ihn damit, seiner Schülerin Elfaire bescheid zu geben, dass er sich zum Hofe des Großbauern aufgemacht hatte.
Den Besenstiel als Wanderstock missbrauchend passierte er das riesige Eingangstor des Kastells und verschwand in der Nacht.

Serena
21.02.2006, 21:44
Tage waren vergangen, ruhige stille Tage, an denen die Hohe Schwarzmagier nicht aufhören konnte, sich umzublicken. Denn immer noch nicht hatten ihre Taten Konsequenzen gezeigt, eigentlich sehr untypisch für das kastell, bestrafte es Schandtaten doch normalerweise auf dem Fuße. Vielleicht war dieses Ausbleiben aber auch nur noch eine viel schlimmere Folter, hatte sich Serena seit jenem Tag, an dem diese beiden Fanatiker das Kastell verlassen hatten, keine Sekunde mehr sicher gefühlt. Warum wurde sie nicht einfach verstümmelt oder gemartert, damit die Sache endlich ein Ende hätte, aber nichts dergleichen.

Wieder war sie bei der großen steinernen Statue angekommen, die genau genommen eigentlich ja gar keine Statue war. Trotzdem, nachdem sich der steinerne Vabun genauso wenig rührte wie immer, kam er ihr einfach nur mehr als Statue vor, egal was für ein mächtiger Magier er früher einmal gewesen war. Doch genau da lag auch das Problem. Eigentlich hätte sie schon eher erwartet, dass der Steinerne persöhnlich von seinem Sockel herunter gestiegen wäre, um sie zu würgen, doch diese erschütternde Ereignislosigkeit brachte sie schon fast um den Verstand!

NaShir
21.02.2006, 22:08
Im Schutze der finstren Nacht kam NaShir endlich vor dem Kastell an, sehr einladend sah es ja nicht gerade aus, die beiden mageren Gerippe zeugten wohl von der Gastfreundlichkeit der Schwarzmagier. Für einen Rückzug war es jetzt aber zu spät, er brauchte wenigstens Unterkunft und wer weiß auf einmal entpuppten sich die bösen Diener Beliars als sensible Personen. Aber das würde sich schließlich noch zeigen, schnaufend ging er auf das Tor zu und suchte was zum klopfen, doch gerade als er seine Hand ausstreckte öffnete sich die Pforte mit einem für die Größe doch recht leisen Knarren. Der ehemalige Sumpfler kam aus dem Staunen nicht mehr raus und betrat mit offnem Munde die Eingangshalle. Dieser Ort war wahrlich interessant, allein diese mystische Ausstrahlung sorgte dafür dass ihm die Kinnlade runter klappte. Gut, 2 gekreuzigte Gerippe und eine sich selbst offene Tür waren nicht gerade sehr normal, aber auch irgendwie lustig.

"Hallo?"

Eigenartig, entweder die Schwarzkutten gingen früh ins Bett oder sie mochten einfach nur keine Gäste. Es schien zumindest niemand im Kastell zu sein, na ja außer dieser komischen Statue mit der Schale. Wozu die wohl gut war, zumindest war sie nicht gerade hübsch, aber über Geschmack lies sich ja bekanntlich streiten. Mit hallenden Schritten schaute sich der Abtrünnige erst einmal das dunkle Gemäuer an, natürlich nur in Begleitung seines Katers der sich hier irgendwie wohl zu fühlen schien. Was NaShir von sich auch von einem gewissen Standpunkt aus sagen konnte, dieser Ort war jedenfalls interessant und geheimnisvoll. Außerdem irgendwie passend zu seiner manisch depressiven Stimmung.

Schnell wendete sich seine Meinung über die müden und nicht gerade Gastfreundlichen Schwarzmagier, denn eine hübsche junge Dame wie diese, die er wohl übersehen hatte, hielt sich bestimmt nicht ohne Grund um diese Uhrzeit in den dunklen Gängen des Kastells auf. Geschwind trat er näher an die junge Frau, oder wollte es zumindest sein eleganter Auftritt wurde von einem Sturz verhindert. Das war natürlich klar, ihm war nichts seit seiner Ankunft hier passiert da musste er aus reiner Gewöhnung schon hinfallen. Immerhin rappelte er sich schnell wieder auf und warf seine weiße Haarpracht auf die Robe, eine Strähne pustete er einfach hinter sein Ohr

“Seid gegrüßt, ich bin Ba…. Ich bin NaShir, ihr seht mir aus wie eine Ansässige dieses Kastells. Dürfte ich um Quartier für die Nacht und die nächsten Tage bitten?“
„Miauw“
„Ach und das ist mein Kater Gató“

Beinahe hätte er sich versprochen, er war ja kein niederer Baal mehr, zumindest nicht offiziell und er fühlte sich auch nicht so. Die Robe trug er nur noch weil er nicht unbedingt Nackt vor den Schwarzmagiern auftauchen wollte, dann wäre der Auftritt von eben sicherlich noch peinlicher geworden. Aber er bekam einmal einen weisen Rat, in allen Situation Würde bewahren und sich die Scham nicht anmerken lassen, gerade für einen Tollpatsch wie ihn recht hilfreich. Wer Pech magisch anzog musste ein hohes Selbstvertrauen oder aber gute Freunde haben die darüber hinweg sahen. Aber solang sein pelziger Gefährte bei ihm war, nun mittlerweile war er dabei das Kastell wohl auf eigene Faust zu erkunden. Sollte er aber ruhig, ihm würde schon nichts passieren, viel mehr machte er sich Sorgen um die Bewohner dieses düsteren Ortes…

Serena
21.02.2006, 22:50
Völlig versunken in Gedanken (oder Furcht und Zweifeln), schien sich nun aber doch etwas zu ereignen, ob es sich als die erwartete Kasteiung handelte, blieb noch abzuwarten.

"Schön euch kennenzulernen Baichbinnashir. Einen seltsamen Namen habt ihr da, aber bei Anhängern dieses Aberglaubens sollte mich wohl nichts wundern, nehme ich mal an. Was führt euch und euren Kater so mitten in der Nacht in das Kastell? Nicht unbedingt der gastfreundlichste Ort, besonders für jene, die nicht dem Zirkel angehören. Aber wenn ihr ein Quartier für die nacht sucht, so gibt es immer freie Betten in den Massenunterkünften, im Westflügel, gleich hier im Erdgeschoß. Und wenn ich euch etwas raten kann, dann dass ihr euch von den anderen Stockwerken lieber fern haltet, man kann nie wissen, wie die Dämonen oder aber auch das kastell selbst darauf reagiert, wenn sich jemand an Orte vorwagt, an denen er nichts zu suchen hat."

Seltsam, dieser hier wurde bei weitem nicht so blass wie es die anderen bei diesen Worten für gewöhnlich wurden. Vielleicht war er auch nicht das erste Mal hier und lauschte nur aus purer Höflichkeit ihren Worten, vielleicht steckte aber doch auch mehr dahinter. Selbst dem Kater schien die doch recht düstere Eingangshalle nichts auszumachen, doch auch der miaute gelassen vor sich hin. Bei Anhängern dieser Sekte konnte man sich ein solches Verhalten ja vielleicht noch erklären, aber bei dem Kater?

Akasha
21.02.2006, 22:55
Langsam öffnete sich eins, dann das andere Auge, die in das dunkle Zimmer sahen. Eine Augenbraue wurde hochgezogen und schwand schließlich kurze Zeit später wieder an seinen normalen Platz. Hatte sie etwa den ganzen Tag geschlafen? Langsam richtete sich Akasha auf und blickte um sich. Nur ein paar wenige Kerzen brannten auf einem kleinen Nachttischchen zwischen den Betten der beiden Mädchen. Ansonsten war das Zimmer dunkel und nichts rührte sich. Die flackernden Lichter der Kerzen warfen ein wunderschönes Schauspiel an die kalten Wänder des Zimmers, was das junge Mädchen kurze Zeit in ihren Bann zog. Es schien wie vergessen was sie gestern noch so betrübt hatte und ein befriedigendes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich von den Kerzen abwandte und sich wieder auf den Rücken in ihrem Bett drehte und auf den Himmel ihres Bettes blickte, der aus rotem Stoff zu bestehen schien. Es dauerte weitere fünf Minuten bis sie sich schließlich dazu mühte aufzustehen und sich zu dem Wasschüssel zu begeben, wo sie kurzerhand ihr Gesicht hineintauchte um wach zu werden.
Kurze Zeit später trocknete sie ihr Gesicht wieder ab und fühlte sich gleich viel erfrischter. Selara lag immernoch im Bett und schlief, jedoch hatte das junge Mädchen das Gefühl, dass sie auf sie Acht gegeben hatte.
Akasha schlich sich so leise wie sie konnte aus ihrem Zimmer heraus. Die beiden Schlafmützen hatten den ganzen Tag noch nichts gegessen und das junge Mädchen jedenfalls hatte einen riesen Hunger.
Wage erinnerte sie sich an den Weg zum Refektorium, wo das essen so lustig erschien, wenn man nur dran dachte. Sie setzte sich scheinheimig an einen der freien Tische und dachte an einen Korb mit leckeren Brötchen und Marmelade. Es erschien wie sie es sich gedachte hatte auf dem Tisch vor ihr.
Langsam blickte sie sich im Refektorium um. Es schien leer. Dann kurz und schlüssig packte sie sich die Sachen, alsob sie etwas böses tun würde und lief so schnell sie konnte zurück in den leeren Eingangsbereich, wo nur diese erschreckende Statue stand, die immer Gold verlange wenn man EInlass wollte. Schließlich tapste sie die Treppe hinauf, es musste lustig aussehen, ein junges Mädchen in Nachthemdchen, das quer durch die Eingangshalle tapste. Schließlich erreichte sie das Gästezimmer ausser Atem und schloss die Tür hinter sich.
"Selara ich hab frühstück!" fiebste das junge Mädchen immernoch außer Atem und doch glücklich und setzte sich wieder auf ihr Bett.

Lucya
21.02.2006, 23:30
Nun, das war doch mal was. Nafolux hatte eine Aufgabe für sie, nicht irgendwas abwischen, ordnen oder umsortieren, nein etwas Magisches. Etwas Gefährliches. Von Untoten und einem Gürtel war die Rede, einem magischen Gürtel. Ihre Aufgabe war es nun, herauszufinden, woher der Gürtel seine Magie bezog.
Lucya mußte nur noch ein paar gutgläubige, abenteuerlustige Seelen finden, die ihr dabei helfen würden. Spontan dachte sie an Exorbita...Gutgläubig vielleicht, aber abenteuerlustig eher weniger. Die Ärmste fürchtete sich manchmal schon vor ihrem eigenen Schatten. Na gut, sie selbst hatte auch damals beim Angriff von ein paar Feldräubern wie am Spieß geschrien, aber diese Sache hier hatte mit Magie zu tun, mit Wesen, die mehr tot als lebendig waren, eigentlich weder noch.

Lucya wußte zwar überhaupt nicht, wie sie die Hintergründe des Gürtels ausfindig machen sollte, es trieb ihr außerdem eine Gänsehaut über den Körper und es kam ihr mal wieder so vor, als hätte Nafolux sich zum zweiten mal einer lästigen Arbeit entledigt, aber sie wollte diese Sache unbedingt klären. Es wäre eine Chance, im Zirkel aufgenommen zu werden. Außerdem zweifelte dieser verbiesterte Magier an ihren Qualitäten. Die Lösung dieser Aufgabe würde beweisen, daß sie welche hatte.

Nickend hatte sie die Aufgabe angenommen und beim Gedanken, dabei in Beliars Reich einzugehen, diese Kopfbewegung schon fast wieder bereut. Aber letztendlich siegten der Ehrgeiz und die Neugier über Furcht und Feigheit.

Nun mußte noch jemand gefunden werden, der ihr dabei half. Doch die einzige Person, die ihr einfiel, war Exorbita, die blasse junge Frau.
Lucya machte sich auch sofort auf die Suche nach ihr, nachdem sie den vagen Instruktionen des Magiers Nafolux lange genug gelauscht hatte.
In der Bibliothek werde ich sie wohl finden, dachte Lucya bei sich, schließlich findet man mich ja auch hier am häufigsten. In der Nähe von Büchern fühlten sich doch mehr Menschen wohl, als sie je angenommen hatte.

In der Bibliothek herrschte Stille, nun...beinahe. Wenn man leise verharrte, konnte man ein sanftes Wispern wie von vielen Stimmen vernehmen, einem Hauch gleich, der aber doch nur eine akustische Täuschung sein konnte.
Kein Mensch war um diese Zeit hier, außer einer kleinen Person, die mit der Zunge im Mundwinkel eifrig ein altes, modrig riechendes Buch studierte.
„Exorbita, schön dich zu treffen.“
Die Angesprochene erschrak so, daß sie hochfuhr. „Lucya, hast du mich erschreckt. Was gibt es?“

NaShir
21.02.2006, 23:34
Nase rümpfend musterte NaShir die junge Frau, hübsch war sie ja für eine Schwarzmagierin, eigentlich hatte er sich die weiblichen Bewohner dieses Ortes, etwas ... älter und hässlich vorgestellt. Aber gut man sollte sich nie ein Urteil über Menschen bilden ohne das man etwas über sie weiß, eine wichtige Lektion die er im Kloster lernte, diese verblendeten Sturköpfe hatten nur Innos im Kopf und kannten den Schläfer nicht an. Mittlerweile Verübeltete er ihnen das auch nicht mehr, sein Gott war ein Betrüger, Mörder und Feigling. Er hatte nichts für den ehemaligen Sumpfler getan, im Gegenteil er ließ es sogar noch zu das seine Schergen seinen Vater und seinen besten Freund ermordeten. Nie würde er das verzeihen können und seine alten Freunde werden ihm nicht verzeihen können, sie haben bestimmt bereits die Briefe geöffnet und schnappten sich nun Fackeln und Mistgabeln um ihn zur Rede zu stellen, wäre jedenfalls einmal sehr amüsant seine alten Brüder so zu sehen.

"Dämonen? Wenn ihr mit denen zusammen lebt müssen sie ja irgendwie niedlich sein, ich wollte schon immer mal einer Höllenkreatur den Bauch kraulen, vielleicht zucken sie ja auch mit der Pfote oder was auch immer sie über Körperteile statt Beinen haben. Was mich in das Kastell verschlägt? Nun unschwer zu erkennen bin ich ein ehemaliger Baal aus dem Sumpflager und heiße nur NaShir, ihr habt meinen Namen falsch verstanden. Durch gewisse Umstände habe ich meine alte Heimat verlassen um irgendwo einen Neuanfang zu starten. Vorerst wollte ich hier bei euch bleiben sofern es mir gestattet ist zu bleiben und wer weiß was noch kommt oder wie ich mich hier fühle, womöglich würde ich gern dem Zirkel beitreten. Aber so frei wie ich nun bin lasse ich das Schicksal und die Götter für mich meinen Weg bestimmen, ich bin ziellos und habe keinerlei Verpflichtungen mehr. Aber ich weiß euer Angebot sehr zu schätzen und werde mich während meines Aufenthalts den Regeln dieses Gemäuers unterwerfen. Doch hätte ich eine kleine Bitte, ich kenne mich hier nicht aus und verlaufen möchte ich mich nicht, würdet ihr wohl ein wenig das Kastell zeigen?"

Ein Nicken Seitens der jungen Dame genügte ihm als Antwort, ihm aber gar nicht passte war das sein Kater am Bein der Statue herumtrieb und dabei schnurrte, dieses komische Ding würde Gató sicherlich nicht streicheln wer weiß, vielleicht waren hier noch ein paar Katzen die sein pelziger Gefährte roch. Mit seiner Hand signalisierte er der Namenlosen, zumindest wollte sie ihm ihren nicht mitteilen, sie solle warten. Manieren schienen dem ein oder anderen der Schwarzkutten doch schwer zu fallen normalerweise hatte man sich vorzustellen und nicht direkt mit irgendeiner Erklärung weiter machen.

Grimmig blickte er den schnurrend Fellball an und ging vor ihm auf die Knie, mit großen Kulleraugen blickte ihn das Tier an, dennoch blieb der Abtrünnige hart und zog ihn von dieser Statue weg, einen Klaps auf den Hinterkopf erhöhte vielleicht sogar noch sein Denkvermögen. Hätte Mal den Vorteil das sich der Kater auch nur von lebenden Menschen kraulen ließe und nicht am Bein eines aus Stein gemeißelt Mannes. Kopfschüttelt blickte er die holde Meid an und trug Gató unter dem Arm durch die Vorhalle, das er so lustlos herum hing war normal, wenn er schon nicht laufen musste dann bewegte er sich kein Stück mehr, es gab nur eines das er mehr mochte als hübsche Katzen und das war schlafen.

"Also öhm wenn ihr möchtet können wir losgehen, außer es bereitet euch Umstände dann zeigt mir nur wo diese Massenunterkünfte sind damit ich mir ein Bett nehmen kann. Meine Reise hatte sehr an meinen Kräften gezehrt aber um durch dieses dunkle Gemäuer zu gehen ist es nie zu sät. Außerdem würde ich gerne noch einen der süßen Dämonen sehen, auf Bilder in meinen Lektüre sahen die immer so putzig aus"

Die letzten Worte sprach er mit einem ironischen Grinsen aus, er wollte zwar schon Dämonen sehen die ihn nicht gleich zu ihrem Meister befördern wollten, aber bestimmt keinen kuscheln, kraulen oder sonstiges. Die Unbekannte Fremde schien das nicht besonders lustig zu finden, gut er war auch irgendwo deprimiert aber trotzdem riss er noch Witze, aber es lag wohl an der Düsterheit des Kastells was sie so gemacht hatte. Wobei ihm dieses unheimliche Feeling gefiel, hier könnte man es sicherlich ein paar Tage, Wochen oder gar Jahre aushalten, aber wie lange er bleiben würde, das hing einzig und allein von den Göttern und dem Schicksal ab......

Selara
21.02.2006, 23:52
Langsam öffnete Selara ihre Augen, es brauchte eine kurze Zeit bis sie einigermassen klar war und begriff was sie sah. Vor ihr saß Akasha auf dem Bett und hatte Brötchen und Marmelade neben sich auf dem selbigen Bett stehen. Die Waffenmagd richtete sich etwas auf und streckte sich erst mal bevor sich sich die Augen rieb. Danach machte sie es Akasha gleichund nahm sich eines der Brötchen, sie brach es in zwei Hälften und tunkte eine davon in die Marmelade um dann davon abzubeissen. Keine der beiden Mädels sagte etwas, lediglichein Lächeln konnte man erkennen, sie genossen einfach das Essen.

Selara überlegte wann sie Akasha sagen sollte, daß sie das Kastell verlassen würde, sie konnte nicht einschätzen wie sie reagieren würde aber ihrschien es ja wieder besser zu gehen und sie war ja auch nicht aus der Welt, sie konnten sichimmerwieder sehen, eigentlich so oft sie wollten. Nur musste die Waffenmagd mal wieder zurück nach Khorinis, schliesslich war sie immernoch Angehörige der Stadtwache.
Jetzt wollte sie aber die Stimmung nicht verderben und sagte noch nichts zu ihrer jungen Freundinsondern nahm sich das nächste Brötchen.

"Das war eine sehr gute Idee von die, genau das was ich gebraucht habe. Die scheint es wieder besser zu gehen, das freut mich."

Akasha
22.02.2006, 00:05
Lächelnd biss das junge Mädchen noch ein Stück von ihrem Marmeladenbrötchen ab und kaute freudig darauf herum.
"Ja, mir geht es besser.. ich habe das was ich dir erzählt habe so lange mit mir herum getragen. Es hatte sich aufgestaut... und ich habe es dann bei dem Lied nichtmehr zurückhalten können. Doch nun wo es raus ist fühle ich mich sehr viel besser ja..." nun grinste sie sogar und sprang von ihrem Bett um Selara zu umarmen.
"Du bist wie eine große Schwester für mich" flüsterte sie.
Dann löste sie sich wieder aus der Umarmung und setzte sich neben Selara auf ihr Bett.
"Du musst bald wieder zurück in die Stadt, habe ich recht?"
ihre Stimme war nun ernst, jedoch lang sie nicht traurig oder verletzt. Sie wusste, dass sie nicht ewig bei ihr bleiben konnte. Doch war sie sich gewiss, dass sie sich noch oft sehen würden.
"Das ist in Ordnung.. ich muss auch andere Leute kennenlernen stimmts? Aber du wirst immer meine Große Schwester sein, die ich nie hatte.. du hast mir geholfen mich hier zurecht zu finden." ein freundliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Akasha wusste was sie ihr alles verdankte und das würde sie ihr nie vergessen.
Nun jedoch wartete sie auf eine Antwort von Selara.. vieleicht hatten ihre Gedanken sie auch wirr geführt?

Selara
22.02.2006, 00:29
Selara freute sich, daß es Akasha wieder besser ging aber ihr stockte kurz der Atem als sie fragte ob sie wieder zurück in die Stadt müsse. Als sie ihr dann aber weiter zuhörte entspannte sie sich wieder. Akasha schien es zu verstehen und es machte sie Glücklich, daß sie als grosse Schwester angesehen wurde.

"Ja, ich sollte wieder zurück in die Stadt, ich werde dich aber so oft besuchen wie es geht."

Ein warmes Lächeln machte sich bei Selara breit.

"Es ist ganz sicher kein Fehler wenn du auch andere kennen lernst. Mit etwas Glück kann ich dir eine Freundin vorstellen die auch hier im Kastell sein müsste, mich wundert es, daß wir ihr nicht schon längst begegnet."

Selara nahm die junge Akasha jetzt einfach in den Arm, vielleicht brauchte sie es jetzt selber, einerseits weil sie Glücklich war und andererseits kämpfte sie mit den Tränen, nicht aber weil sie unglücklich oder traurig war sondern vor Rührung.

"Den Tag können wir noch zusammen verbringen, die Zeit habe ich sicher noch."

Smoker
22.02.2006, 13:08
In dem dunklen Raum , in dem sich der Kastelllehrling mit seinem Hund befand, stand ein Wesen, dessen Herkunft, Abstammung oder sonstetwas, im Hirn Smokers nicht identiviziert werden konnte.
Während Spike sich vorsichtig und absulut mutig hinter den Beinen seines Herrn versteckte, zeigte dieser , sich vollkommen unbeindruckt.
Er wischte sich den Staub von seiner Robe und Blickte dem Wesen in eines der dreissig Augen. Danach legte er sich die Worte zurecht und sprach:

"Mein Name ist Smoker, ich bin ein Lehrling der Priester beliars, und der Gottheit selbst.
Im Namen des Kastells , und Beliars versteht sich, möchte ich gerne deinen Namen Wissen"

"Rüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüllps"

Das grässliche riesen Maul dass den gesamten Magen des Wesens umschloss, öffnete sich und gab die tausenden von Messerscharfen Zähne preis.

"Ähm, nunja ...... Rülps, ich grüsse euch, ich nehme an dass ihr zur Gattung der Dämonen gehört?"

Das Wesen kratzte sich mit seinen viel zu kurzen Armen an den Noppel ähnlichen Ohren, dabei quoll grüner Morast ähnlicher, stinkender Schleim aus.

"Hmmm, höchst interessant, versucht du so m it mir zu Kommunizieren?
Bei Beliar vielleicht habe ich eine neue Spezies endeckt!"

Ein klägliches Wimmern hinter Smoker verriet ihm, dass dies Spike nicht beeindruckte.

"Nun, verehrter Dämon Rülps, im Namen der Menschheit , nein besser im Namen des Kastells, begrüsse ich sie, und möchte sie herzlichst Willkommen heissen."

Das Wesen blickte mit allen Augen in verschiedene Richtungen. Dann machte es eine merkwürdige Geste, es Zeichnete mit einem der kleinen Finger eine Art Kreis in die Luft.
Der Lehrling beobachtete jede Regung gespannt.
Plötzlich jedoch drehte sich das Wesen um und wabberte durch eine Plötzlich erschienene Tür.
Smoker blickte ihm verdutzt nach.
Achselzuckend marschierte er dem Wesen nach.

"Komm Spike, wir müssen es dazu bringen uns zu folgen, dann kann ich es meinen Meistern zeigen."

Der Hund blickte sein Herrchen an, alls wollte er sagen:

"Was in Beliars Namen ist in dich gefahren, du komplett verwirrte gestalt eines Menschen?"
Doch treu wie er war, trottete er mit vier Schritt abstand hinter seinen Herrn her.

Das Wesen jedoch beachtete seine Verfolger überhaupt nicht, es wabberte vor sich hin, bog mal links und mal rechts ab.
Smoker liess es aber nicht aus den Augen, mit einem wahnsinnigen Funkeln liess er es nicht aus seinem Blickfeld weichen.
Schlussendlich erreichten sie einen Raum.
Er war etwas kleiner als der vorherrige. In der Mitte war ein alter Tisch mit zwei Bänken. Die Wände waren mit Schimmel bedeckt, und überall lag alter Müll herum
Das Wesen setzte sich auf die eine Tischseite und begann sich an dem Müll zu erfreuen. Genüsslich ass es altes Schimmliges Brot , Käfer, stinkende Socken und anderes Gewürm.

Begutsam setzte sich der Kastellehrling auf die andere Seite des Tisches.
Nach wenigen Minuten fasste er seinen Mut und sprach erneut:

"Nun...Rülps. Könnt ihr mir von eurer Herkunft erzählen?"

""Schmatz, Grunz, Sabber, Würg"

" Eure Worte scheinen für meinen Verstand zu Komplex zu sein, doch ihr scheint meine simple Sprache zu verstehen....
Hmmm, nun ich versuche euch folgen zu können werter Herr Rülps.
Höchst warscheinlich stammt ihr aus einer Fusionsdimension, womöglich einer mit einer parablen Manastruktur wie der unseren, ansonnsten könnte ich mir nicht erklären......."

"Wääääärgh, gruuuunz sabber, würg!"

"Hmm?"

"Röcheeel, wüüüüürg, sabber , sabber."

"Wollt ihr mir eventuell folgen Herr Rülps? Ich könnte euch wahre Meister der Magie vorstellen, sie könnten eure Komplexe Sprache womöglich auch verstehen."

Das Wesen beachtete den mensch mit gelangweilter Miene.
Schliesslich beugte es sich etwas nach vorne und sein Mund öffnete sich.
Smoker ignorierte dessen unglaublich ekelhaften Mundgeruch und erwartete gespannt die Antwort.

"Grunz, sabber, röchel....

Hör mal zu Kastellmensch, mein Name ist Nergrha , und ich bin einer von den sogenannten Hausdämonen, allerdings lebe ich für mich alleine in diesen wirren Gängen. Ich bin das Ding, das euren Müll frisst, klar? Alles sammelt sich hier unten und ich esse es. Und mal unter uns, ihr neugierigen Lehrlinge geht m ir langsam auf den geist. Stän dig verlauft ihr euch in Gängen in denen ihr nichts zu suchen habt. Endeckt Wesen die ihr nicht kennt, und haltet sie dann für was besonderes. Doch ich kann dir eins sagen. Die Herren dieses Hauses, wissen über jeden Bewohner Bescheid, es gibt nichts, womit du ihr interesse Wecken könntest, klar?
Allso mach dass du wieder nach oben kommst und lass mich in Zukunft zufrieden, kauf deinem Köter eine Leine und alles wird gut."

Smokers Gesicht errötete sich. Er war mehr als Zornig. Ein Müllfressendes Wesen hatte ihn zum Narren gehalten. Seine wertvolle Zeit geraubt....
Er währe höchst warscheinlich sogar schon mit seinem Buch fertig.
Sofort richtete er sich auf, blickte noch kurz böse zu Spike und machte sich auf den weg nach oben.
Als er den Raum verliess hörte er noch die letzten Worte der Kreatur durch den Gang hallen.

"Und sag den Küchendämonen das Früchte auf den Kompost gehören!!!!"

Als er endlich wieder die Bibliothek erreichte, warf er sich in den Sessel und krammte das Buch aus seiner Robe. Endlich konnte er sich wieder seinen Studien widmen.

Dann ertönnte ein Knurren aus dem Magen seines gefährten, er schien Hunger zu haben.
Smoker blickte ihn böse an, und Spike blickte beschämt zu Boden.
Wieder widmete sich Smoker seinem Buch, und wieder ertönte ein knurren. Doch diesesmal stammte es aus seinem eigenen Magen.
Der Lehrling verdrehte die Augen. Seine Wut erlosch, und er musste kichern.
Belustigt sagte er zu Spike:

"Schon ein komisches Haus nicht wahr? Komm lass uns speisen gehen."

Freudig umrundete der Hund sein Herrchen, und zusammen begaben sie sich zum Abendessen.

Exorbita
22.02.2006, 13:15
Exorbita hatte sich in die Bibliothek zurückgezogen gehabt und offensichtlich vollkommen die Zeit vergessen.
Als sie angesprochen wurde erschreckte sie sich, erst als Exorbita Lucya erkannte zeigte sich bei ihr ein Lächeln und nachdem sie wissen wollte was sie denn zu ihr führte fing Lucya an zu erzählen und setzte sich Zeitgleich zu ihr.

Exorbita hörte ganz genau zu, es klang wirklich sehr interessant. Sie hatte zwar nicht so ganz genau verstanden was sie mit dem Gürtel machen sollten aber das würde sich schon geben und vielleicht half ihr das die Magie besser zu verstehen.
Sie überlegte noch kurz und sagte dann aber auch ohne zu zögern Lucya zu, sie würde sehr gerne mitmachen, es konnte ja eigentlich auch nur gut für sie sein. Sie lächelte und meinte, daß sie noch was zu Essen vertragen könnte, Lucya nickte und zusammen gingen sie ins Refektorium um sich noch etwas zu stärken. Einen Eintopf und einen Tee nahmen beide zu sich.
Sie liessen sich Zeit beim essen und unterhielten sich etwas dabei, als sie fertig waren blieben sie noch eine Weile sitzen und hatten sich dann aber entschieden schlafen zu gehen. Exorbita war inzwischen sehr müde geworden, das lesen war auf die Dauer doch recht anstrengend und sie freute sich auf einige Stunden Schlaf.
Als sie erwachte musste es schon weit nach Mittag sein, sie schloss aber auch ihre Augen gleich wieder und drehte sich zum weiter schlafen auf die andere Seite. Sie hatte nur im Kopf, dass sie ausgeruht sein musste wenn es los ging.

Reto
22.02.2006, 13:27
Ungeduldig lief Reto in dem quadratischen Raum auf und ab. Wäre er doch bloß im Erdgeschoss geblieben. Aber nein, als er einmal falsch abgebogen war, hatte er sich von der Neugier verführen lassen und war die Treppen nach oben gegangen. Das hatte er eben jetzt davon. Er war bei lebendigem Leib ohne Vorräte eingesperrt. Was verschwanden die Türen hier auch, wenn man sie einmal durchschritten hatte. Eine Sauerei war das hier! Ja, richtig, er würde sich bei dem Kastellbesitzer beschweren gehen. Ach verdammt, Beliar selbst hatte ja angeblich dieses Kastell seinen Jüngern geschenkt. Na und, wenn sein Leben zu Ende sein würde, was vielleicht gar nicht mehr so lange dauern würde, dann würde er sich schon einen Weg in die Unterwelt suchen und dem Fatzke mal gehörig die Meinung geigen, dass er solche miese Gebäude baut! Einen Architekturpreis hätte er für den Klotz sowieso nicht bekommen!
Was war das nur? Die Wut ging mit dem Gelehrten durch, die blanke Wut über das eigene Ungeschick. Wie verzweifelt musste er sein, dass das mit ihm geschah; ihm, dem rational denkenden Wissenschaftler, der stets nach irdischen Lösungen suchte. Er hatte ja schon eine Hilfebotschaft abgesetzt. Pah, am Ende hatte sie einer dieser bösen Dämonen in die Latrine geworfen! Von den Gesellen hielt Reto sowieso nicht viel. Fakt war, wenn er nicht sterben wollte, dann musste er selbst einen Weg hier raus finden, denn dass rechtzeitig Hilfe kommen würde, wurde von Minute zu Minute unwahrscheinlicher. Wieder glitt der Blick zu den drei Türen. Erst die linke, dann die mittlere und dann die rechte. Die linke Tür kam als Fluchtweg nicht in Frage, denn sie biss jeden, der sich ihr nährte. Hässlich war sie obendrein. Die rechte Tür war massiv, mit starken Eisenbeschlägen. Dennoch wollte auch diese Tür nicht von Reto geöffnet werden, denn was immer dahinter zurück gehalten wurde war vermutlich groß, hungrig und böse. Also blieb nur die mittlere Tür, hinter der irgendetwas tickte. Langsam schritt der ausgehungerte auf das Brett zu. Wieder führte er erst den Berührungs- und dann den Lauschtest durch. Wieder dieses Ticken. Konnte ja nicht so gefährlich sein, also gehen wir der Sache doch mal auf den Grund. Zitternd drückte er die Klinke runter. Abgeschlossen war sie nicht. Hoffentlich war das so, weil dahinter nichts Gefährliches war und nicht, weil es eine Falle war. Mit einem knarren zog er die dünne Tür auf. Für einen Moment konnte er nichts erkennen. Doch langsam gewöhnten sich die Augen an die Dunkelheit. Mist, bloß eine kleine Kammer. Doch was war das? Eine Kiste stand in der Mitte. Eine quaderförmige Kiste. Von Neugier gepackt eilte er zurück in den anderen Raum und nahm eine Fackel von der Wand. Ihm fiel nicht auf, dass es seltsam war, dass überall in diesem Kastell Fackeln brannten; sogar in solchen scheinbar selten benutzten Kammern. Endlich kniete er vor der Kiste. Als seine Schritte verstummt waren, hörte er es wieder. *tick* *tack* *tick* *tack* *tick* *tack* *tick* *tack* *tick* *tack* ... Was bei dem dunklen Gott war das bloß? Was mochte nur in der Kiste sein? Hoffentlich auch was essbares und etwas zu trinken. Ausgehungert kroch er einmal um die Kiste. Auf der Rückseite (was allerdings von der Tür aus zu betrachten war, da es anscheinend die Vorderseite war) stand tatsächlich etwas in großen, roten, verblassten Lettern. Die Fackel als Lesehilfe heranziehend überflog der Gelehrte die Schrift. Bloß ein Wort? Doch was bedeutete es? Reto hatte wahrlich viel in seinem Leben gesehen und wusste mehr als die meisten anderen Menschen seiner Altersklasse, aber darauf konnte er sich keinen Reim machen. Laut las er das Wort vor. "Zei-tb-o-mbe?!" Vielleicht hatte da ja mehr gestanden, denn an einigen stellen waren noch rote Farbrückstände zu sehen. Egal, was diese Zei-tb-o-mbe auch immer sein mochte, er wollte jetzt wissen, was da drin war. Gierig machte er sich an dem Vorhängeschloss zu schaffen. Zerren, rütteln, kratzen, treten, beißen, alles half nicht. Das verrostete Schloss quietschte nur unnatürlich laut, gab aber nicht den Inhalt der Kiste frei. So ein Mist. Nicht mal einen losen Mauerstein wie in jedem vernünftigen alten Gemäuer gab es hier, um die Kiste aufzubrechen. Wer immer wollte, dass diese Zei-tb-o-mbe weiter tickte, er hatte sein Ziel wohl bald erreicht.
Entmutigt schlurfte der Gelehrte zurück in den quadratischen Raum. An diesem wohl dunkelsten Ort auf Khorinis war nichts, wie es sein sollte. Wütend schlug er mit der Faut gegen die Steinwand.

Akasha
22.02.2006, 14:12
Es hatte wie jeden Tag etwas länger gedauert, bis sich die beiden Schlafmützen Akasha und Selara aus ihren Betten bewegt hatten und so war der ganze Morgen schonwieder wie verträumt. Doch war es schließlich auch schwer aus dem Bett zu kommen, wenn man so schön träumte wie Akasha in letzter Zeit! Eigentlich wollte sie sich ja einen Wecker stellen, doch kam zu diesem von anfang an zum Scheitern verurteiltem Projekt nichts, da erschwerend hinzu kam, dass dieser noch nicht erfunden war, was ihr natürlich ziemlich zu schaffen machte.
Doch nun saß sie grinsend vor einem Teller mit einem leckeren Rührei mit Toast und einem schönen Becher mit frisch gepresstem Orangensaft, den sie gerade genüsslich an ihre Lippen führte um an ihm zu nippen.
Nachdem sie den Becher wieder auf den Tisch gestellt hatte nahm sie sich die Gabel zur Hand und aß das leckerste Rührei, das sie je gegessen hatte.
Ihr gegenüber saß Selara, die sie nun eigentlich nurnoch als große Schwester ansah, was diese wohl auch zu akzeptieren schien. Langsam leerte sich der Teller des jungen Mädchens und auch der Prangensaft wurde immer weniger, bis man schließlich nurnoch den Boden des leeren Bechers erblicken konnte. Natürlich hätte sie sich neuen Orangensaft wünschen können, wenn sie es gewollt hätte, doch war sie proppensatt und rieb sich ihren nun nichtmehr murrenden Bauch mit einem glücklichen Gesichtsausdruck.
"Lass uns nochmal zur immergrünen Esche gehen Selara, bitte.." sagte sie schließlich. DIeser Ort gefiel ihr am besten und sie war gern in diesem Garten wo eine so große Vielfalt an Gewächsen herrschte, dass sie dort am liebsten den ganzen Tag verbringen wollte. Vorallem die immergrüne Esche faszinierte sie.. und natürlich die Tatsache, dass es in diesem Innenhof schon warm war. So verließen die beiden Mädchen allsbald das Refektorium und gingen gradewegs in den Innenhof, wo zu dieser Zeit nur hier und dort ein paar Dämonen am Werk war, die die Pflanzen hegten und pflegten.
Gerne wollte Akasha ihnen Fragen stellen, doch hatte man sie vor den Dämonen gewarnt, deren Stimmen doch sehr Kopfschmerzbereitend sein sollen, da sie nur über Gedankensprache mit einem kommunizierten.
So unterließ sie es eines dieser hässlichen Viecher anzusprechen und blieb lieber an der Seite von Selara, bis sie schließlich wieder den großen, grünen Baum erreicht hatten und sich auf der Bank vor ihr hingesetzt hatten.
Mit verträumten Blick wickelte sie ihre Geige aus und fing an ein fremdartiges Lied zu spielen, dessen Töne jedoch mit den Pflanzen zu harmonieren schienen, da komischerweise kein Hall von den Kastellwänden wiederkam, als würden die Pflanzen die süßen Klänge des Streichinstrumentes in sich aufsaugen und sich im Wind zur Musik bewegen.


Ich schneide nun das Haar nicht mehr
horch wie mir Blätter treiben
der Wald pflanzt Hölzer in mein Herz
ich streck die Arme himmelwärts
um immer hier zu bleiben

die Nägel senken sich hinein
ins Reich der Mutter Erde
schon krümmt und bricht sich mir die Haut
hab Sand und Steine viel verdaut
daß ich so müde werde

ein Baum, mit Käfern im Gesicht
mit Moos in meinem Haar
die Haut so hart wie Stein

durch meine Finger geht der Wind
wars gestern, war es heute
den Winter lang werd ich nicht wach
ein Specht klopft an das Schädeldach
und hofft auf fette Beute

mein Haupt wird grün, der Sommer kommt
mit Tautropfen und Regen
ein Zittern geht durch meinen Stamm
ich hör sie schon, sie kommen an
die Männer mit den Sägen

ein Baum, mit Käfern im Gesicht
mit Moos in meinem Haar
die Haut so hart wie Stein


Lieblich klang die Stimme des jungen Mädchens, das wieder verträumt in ihr Geigenspiel eingestiegen war durch diesen erblühten Garten und auch wie beim Saitenklang der Geige kam von ihrer Stimme kein Hall wieder, der erkennen lassen könnte, dass sie sich zwischen Gemäuer befanden. Der Hall wurdevon den Pflanzen verschlungen wie es schien. Mit geschlossenen Augen saß Akasha da und genoss nun die Umgebung, die sie mit jedem Atemzug in sich aufzunehmen schien. Von Selara kam kein Wort, was zur Vermutung führte, dass sie es Akasha gleich tat. Dieser Moment würde wohl unsterblich werden.. unsterblich in Akashas Gedanken...

Smoker
22.02.2006, 15:49
Nachdem sich der Lehrling und sein Gefäherte satt gegessen hatten. Sassen sie noch eine Weile an ihrem Tisch herum und beobachteten dass Treiben im Raum.
Smoker zündete sich seinen ersten Tabakstängel an diesem Tag an.
Seine gedanken schweiften an längst vergangene Tage. Was war wohl aus seinem menschlichen Gefährten Cid geworden?
Ob er den Sprung zu den Söldnern wohl geschafft hatte?
Smoker fluchte innerlich. Er hätte eine Art Bündnis mit dem ständig fluchenden Handwerker eingehen sollen.
Hatte er sich doch als eine positive bekanntschaft herausgestellt. Wann immer etwas besorgt, oder geliefert werden musste, wann immer Smoker einen lockvogel oder einen Starken Arm benötigte, Cid war sein Mann.
Natürlich nicht so ohne weiteres, der Kastelllehrling musste den Handwerker desöfteren mit ein paar Münzen motivieren auf Kommando zu gehorchen.
Doch sollange der Preis stimmte, machte der Mann mit den dreckig blonden Haaren was ihm Smoker sagte.
Jaja, mit ihm zusammen verprügelten sie den Bauern auf dem Hoffe Onars, der den Hund, denn der Kastelllehrling nun liebevoll Spike nannte , misshandelt hatte.
Wenn er sich recht erinnerte hasste Cid Spike irgendwie.....
Freundlich tätschelte Smoker den Kopf seines Hundes, dieser blickte kurz auf, und nagte danach sorglos weiter an seinem Knochen.

Das Licht der Kerze reflektierte im Weinglas Smokers.
Er nahm den letzten Schluck und zog sich anschliessend wieder in die Bibliothek zurück.
Sein Hund folgte ihm .
Nun sass er wieder in dem breiten alten Sessel, der sich trotz Stundenlanger Benutzung immer alls angenehm erwies.
Spike machte es sich wieder vor dem Feuer am Kamin bequem.
Der lehrling krammte erneut das Buch aus seiner Robe.
Sorgsam blätterte er auf die Seite um, in der er zuletzt gelesen hatte.

„Mit der Macht der Runen ist es dem Magier möglich, die Ströme der Magie zu bündeln , und sie dem Befehl der Rune zu unterwerfen.
Dieser Befehl wird von mächtigen Runenmachern in die Rune verschlossen.
Jedoch ist nicht jede Fraktion der Magie auf Runen angewiesen.
Druiden haben die Gabe und Macht, Runenlos mächtige Sprüche zu wirken. Doch die vielfalt ihrer Magie ist stark begrenzt, und erreicht bei weitem nicht die Komplexität der Magie der drei Götter.“

Das Mrumeln des Kastellehrlings ging im laufe des Abends im knacken des Feuers im kamin unter........

Selara
22.02.2006, 16:33
Nachdem die genüsslich etwas gegessen hatten und dazu auch was getrunken waren sie in den Innenhof gegangen. Recht schnell setzten sie sich auf die Bank an der immergrünen Esche und Akasha fing an Geige zu spielen, es gefiel Selara wie immer sehr gut und wieder musste sie an ihre erste Begegnung in Khorinis denken. Sie sang auch wieder dazu, die Waffenmagd genoss die Zeit die sie noch hier verbringen würde und vorallem die Zeit die sie noch mit Akasha verbringen konnte. Sehr lange würde es nicht mehr sein, dessen war sie sich sicher, noch an diesem Abend irgendwann würde sie aufbrechen. Vielleicht ja sogar Lucya nochmal wiedersehen können.

Selara liess einfach ihre Gedanken kreisen und versuchte sich zu entspannen, sie genoß es einfach nur hier zu sitzen und mit Akasha zusammenzusein.
Sie fühlte förmlich das Leben um sich herum und es war ein gutes Gefühl.

NaShir
22.02.2006, 16:38
Gähnend blickte NaShir in dem vor ihm liegendes Raum, zu erst ohne zu wissen wo er war, aber bei dem düsteren Erscheinungsbild wurde ihm dann aber klar das er gestern ja im Kastell ankam. Die ganzen Aufregung und der wenige schlaf durch die Reise ins Minental schien ihn ziemlich müde gemacht zu haben, es war sonst nicht seine Art so lange im Bett zu bleiben. Leider hatte er dafür den Rundgang durch das Kastell abbrechen müssen, aber das wichtigste wusste er ja jetzt, wo die Massenunterkünfte waren und wo das Refektorium war und beim Rest konnte er ja einfach einen Dämon fragen oder noch einmal Serena aufsuchen. Ohnehin wollte er das tun, bisher hatte er sonst noch keine andere lebende Person hier angetroffen und ein wenig wollte er schon über das Leben im Zirkel wissen. Seine Interesse könnte sich womöglich schnell mehren, also warum nicht einfach einmal etwas mehr Wissen sammeln.

So verschlafen er auch war, Hunger hatte er dennoch das konnten die Laute seines Magens nicht verfälschen. Nur schwerfällig erhob er sich von seinem Schlafplatz und legte die zersausten Haare wieder zurück, nach dem aufwachen würde wohl selbst ein Dämon in Angst vor ihm wegfliegen. Wo er doch schon bei dem Thema verschwinden war, wo war eigentlich sein Kater? Wohl doch nicht wieder bei dieser eigenartigen Statue, na ja roch sie eben bald nach Kater und wenn er nicht da war dann würde er schon zu seinem Herrchen zurück finden, Gató schien dieses düstere Gemäuer ohnehin zu gefallen, dann sollte er es auch auf eigene Faust erkunden, wer weiß wo er her kam, damals lief er ihm ja zu. Vielleicht ist es ja eine arme Seele die hier im Kastell zu aufmüpfig gewesen ist und kein Platz mehr am Tor zum aufhängen war.

Ein netter Gedanke, auch wenn es wieder mit Vorurteilen aus Büchern verknüpft war. Wobei ihn Lektüre daran erinnerte das es hieß es gäbe hier so eine riesige magische Bibliothek, vielleicht einmal nach dem essen den Raum aufsuchen und ein wenig schmökern. War ja ohnehin kaum einer hier der ihm etwas über das Kastell erzählen konnte, außer eben Serena aber nur Schicksal oder Glück konnten sie wohl wieder zusammenführen. Schön wäre es ja gewesen wenn der ehemalige Sumpfler gewusst hätte wo seine nette Begleiterin von gestern ihr Quartier bezog. Aber zu viel Höflichkeit konnte er ja nicht von ihr verlangen, wenigstens hatte sie ihm noch ihren Namen genannt, das machte sie wohl schon zu Gastfreundlich.

Beim laufen durch die düsteren Gänge war ihm dann doch nicht mehr so klar wo der Speisesaal war, den Weg hatte er wohl vergessen in seinem Halbschlaf wo nur noch sein Körper anwesend war und sein Geist schon im Bett lag. Irgendwo musste er ja sein konnte nicht so schwer sein den zu finden, im Notfall ging er von der Eingangshalle aus dahin, nur wo bei allen Mächten war die nun wieder. Einfach mal einen der Wege nehmen, einer würde schon richtig sein und notfalls lief er denselben wieder zurück und nahm den anderen, solang er nicht das Erdgeschoss verlies sollte ihm ja angeblich nichts passieren, also einfach keine Treppen nehmen und nicht versuchen Türen zu umgehen die verschlossen sind. Oder aber er versuchte mal den Dämon zu fragen der da gerade vorbei flog, er konnte sich zwar nicht vorstellen das diese Dinger sprachen aber gut.

"Seid gegrüßt öh Dämon, wäret ihr so freundlich und würdet mir sagen wo das Refektorium ist oder wenigsten wo sich eure Meisterin Serena aufhält"

Sprechen tat dieses Ding nicht aber eigenartigerweise hörte er eine Stimme, leider mit Kopfschmerzen verbunden, na wunderbar muss ja toll sein sich mit Kreaturen Beliar zu unterhalten und sich zu fühlen als wenn eine myrthanische Tänzergruppe in seinem Kopf eine Flotte Sohle aufs Packet legte. Sollte ihm eine Lehre sein, das Ding sah zwar putzig aus irgendwie gerade zu zum knuddeln aber die Stimme oder womit dieses Etwas auch sprach war einfach nur schmerzhaft.

"Okay, lass das nicht sprechen, hör bitte auf. Kannst du mir den Weg ZEIGEN, außer ihr habt etwas vor"

Emotionslos und ohne Worte flog der Dämon weiter, hoffentlich in den Speisesaal, ein Gläschen Wein hemmte vielleicht die Kopfschmerzen. Ein besseres Mittel um seine Sorgen zu vergessen als einen guten Tropfen gab es nicht, ob die hier überhaupt so was wie den alkoholischen Nektar der Trauben führten? Wäre auch arm wenn sie es nicht täten, auch eher unmöglich wenn schon der fette Aidar Klosterwein hatte dann sollten die ZuXler den mindestens haben. Wer schon Kreaturen Beliars als Diener hatte, der sollte auch ein paar erlesene Speisen haben, es hieß ja auch immer die Gute Küche des Kastells, na ja den Gerüchten konnte er nun mal selbst auf den Grund gehen und sie testen......

Akasha
22.02.2006, 16:56
Akasha öffnete langsam die Augen und betrachtete nun wieder die Pflanzenvielfalt auf dem Innenhof des Kastells. Wenn sie nun an den SUmpf zurück dachte musste sie die Nase rümpfen. Vieleicht war es mal für ein paar Stunden ein interessanter Ausflugort, doch leben wollte sie dort nicht. Hier fand sie es viel interessanter. Langsam lehnte sie ihren Kopf auf die Schulter ihrer großen Schwester Selara und seufzte.
"Ich komme dich so oft besuchen wie ich nur kann, versprochen.. große Schwester" sie kicherte kurz und lächelte schließlich.
"Ich möchte dir für das Danken was du für mich getan hast.... ohne dich wäre ich warscheinlich schon längst irgendwo in einer Straßenecke am betteln oder irgendwo in der Wildniss von einem Snapper gefressen..."
Wenige Minuten später erhob sie sich und grinste. "Komm, wie wollen uns noch ein wenig weiter umsehen. Ich glaube ich habe noch lange nicht alles gesehen. Sie nahm die Hand von Selara fest in ihre und zog sie von der doch sehr gemütlichen Bank hoch und sie verschwanden kurze Zeit später wieder in den unendlichen Gemäuern des Kastells, auf der Suche nach Räumen, die sie noch nicht kannten. An sich sah für das junge Mädchen alles gleich aus, doch als sie eine der vielen unzähligen Türen in diesem Labyrint aus Gängen aufstieß kam ihr der Duft von Lavendel und Rosen entgegen und ein vielsagender Wasserdampf.
"Uiii guck mal eine Badestube!" sagte sie ehrfürchtig und betrachtete den Raum, den sie grade betreten hatten mit großen Augen.

Serena
22.02.2006, 17:26
Nichteinmal das schmackhafte Essen vermochte ihre Stimmung zu bessern. Irgendwie rechnete sie mit jedem Bissen damit, davon einen Erstickungsanfall zu bekommen und sich am Boden zu Tode zu krümmen, doch der Salat war auch heute wieder herrlich frisch, die Früchte süß und saftig, wirklich ihr Herz erwärmen konnte es dennoch nicht. Sie hatte eine schändliche Tat begangen, noch dazu an hochrangigen Schwarmagiern (selbst wenn sie ihr Leben schon längst beendet hatten), es war vollkommen unmöglich, dass nichts und niemand sie dafür büßen lassen würde! Ihre Theorie versteifte sich langsam, dass dieses Fehlen jeglicher Kasteiung, die Strafe ansich war...

Während sie noch in ihrem Essen mehr herum stocherte, als es zu sich zu nehmen, wurde ihr Blick aber plötzlich abgelenkt. Seltsam, sie hatte doch garnicht nach einer Serviette verlangt, trotzdem schwebte eine solche praktisch direkt vor ihrem Gesicht herab, blieb fast genau auf ihrem Schoß liegen. Aber daran war noch etwas seltsam, denn es war kein edles Geflecht, so wie man es sonst gewohnt war, dieser (man mochte fast sagen) "Fetzen", war furchtbar zerknittert, mit ausgefransten Seiten und von der Farbe Weiss wirklich mehr als weit entfernt. War das ihre Bestrafung? Schäbige Servietten? Nagut, damit konnte sie wirklich leben...

Doch als sie sich das gute Stück näher betrachtete, erkannte sie Schriftzeichen darauf, sehr stark verblasst, von zittriger Hand geschrieben und nicht wirklich einfach zu lesen. "Oh klasse, das ist es jetzt!" dachte sie sich nur, die gröbsten Qualen erwartend, doch auch das war nicht so. Mit jedem Wort, dass sie las, wurde mehr als klar, dass da jemand Probleme hatte und zwar keinesfalls sie. Das klang wie ein Hilferuf, nur warum tauchte der plötzlich einfach so hier auf und warum ausgerechnet hier bei ihr? Das Kastell hatte wohl wirklich seinen eigenen "Kopf"...

Sehr informativ war dieser Zettel wirklich nicht gewesen, sagte kaum mehr aus, als das ein Mann in einem Stockwerk festsaß. "Tja, wohl Pech gehabt. Eher unwahrscheinlich, dass du noch am Leben bist..." dachte sie sich nur dazu, als sie ein stechender Schmerz im genick durchfuhr. "Au! was denn?" beklagte sie sich. "Was geht mich dass den an?". Erneut wurde ihre fehlende Motivation mit einem kleinen Stich belohnt. "Schon gut, schon gut, dann soll ich also diesen armen Tölpel suchen gehen, seh ich das richtig?"

Was sollte das jetzt? Sie war doch keine Pfadfinderin, dass sie jetzt eine gute tat tun musste, damit alles wieder in Ordnung war. Folter wäre verständlich, Tod war auch naheliegend, aber das hier? Zumindest war es eine Aussicht, mal wieder normal leben zu können und wer konnte schon wissen, getötet oder gefoltert konnte sie danach immer noch werden...

NaShir
22.02.2006, 19:45
Es war kaum zu glauben wie schnell so ein Dämon doch sein kann, entweder er hatte es wirklich eilig oder er wollte NaShir gar nicht den Weg zeigen sondern wollte ihn einfach nur abhängen. Es war zumindest ein amüsanter Anblick wie die Kreatur von dem rennenden Exsumpfler mit offenen und winkenden Armen verfolgt wurde, hätte er sich selbst so gesehen würde er wohl denken das er eine heimliche Liebe zu diesem Dämonen verfolgte. Wobei hübsch war das Ding nun wirklich nicht das man das glauben konnte, nur eine Mutter konnte so ein Gesicht lieben. Obwohl es nix daran änderte das die schuppigen Pausbäckchen dazu einluden einmal rein zukneifen, nur wusste er nicht wie sein „Freund“ darauf reagieren würde, durften sie überhaupt Gästen etwas tun? Eine Frage wäre es alle Male wert, wenn er einen lieben fand würde er diesen erstmal knuddeln.

“Sag mal zeigst du mir den Weg oder führst du mich in Irre?“

Diese Frage bereute er wenige Minuten später als der Dämon wieder einmal begann in seinem Schädel zu sprechen und das mit üblen Kopfschmerzen belohnt wurde. Warum forderte er dieses Ding auch immer wieder zum sprechen auf? Wer weiß ob die Kreatur nicht einfach gelogen hatte, Beliar war nicht umsonst auch der Gott der Lügen und Intrigen. Eine der wenigen Fakten die er Mal so aufgeschnappt hatte, sein fanatischer Schläferglaube hatte alles andere blockiert, eigentlich genau das was er immer den Bewohnern des Klosters vorgeworfen hatte. Eigenartig das ihm das gerade in diesen düsteren Gemäuern klar wurde, anscheinend regte ihn das Kastell wirklich zum nachdenken an.

Jedoch dachte er etwas zu viel, um genau zu sein war zu sehr in Gedanken versunken und sein Fremdenführer war verschwunden. So ein doofes Ding, kann nicht mal warte, na wenigstens wusste er schon Mal einige Dinge mehr über Dämonen. Aber der Gang kam ihm bekannt vor, genau das musste er sein wo das Refektorium lag, eine Tür weiter bestätigte sich dann seine Vermutung. Endlich hatte er den Speisesaal gefunden, dann war der Dämon doch nicht so inkompetent wie er gedacht hatte, nun gut auch Kreaturen der Hölle sollte man nicht mit Vorurteilen bewerten. War also einfach nur seine eigene Schuld dass er vollkommen in sich gezogen einfach nicht bemerkte dass sein kleiner Wegweiser nur einen Eingang weiter abgebogen war.

Doch viel erfreulicher als diese Erkenntnis war das Gesicht von Serena die ihm entgegen kam, sie schien zwar nicht wirklich gute Laune zu haben, aber das sie nicht gerade gastfreundlich war wusste er ja schon, trotzdem war sie irgendwie sympathisch. Außerdem waren Frauen immer etwas launisch, also kein Grund ihr etwas übel zu nehmen. Jedenfalls begrüßte er sie mit einer Verneigung und ging unaufgefordert ein paar Schritte mit ihr, erstmal wechselten sie kein Wort, aber NaShir war einfach einmal wieder zu neugierig und wollte wissen was sie vorhatte.

„Verzeiht meine Frage aber wo geht ihr hin? Wenn ich euch helfen kann sagt es“

Diese Aussage gab er eigentlich nur ab weil ihm mehr als langweilig war und er etwas zu tun suchte, die ganze Zeit nur den richtigen Weg suchen und Dämonen hinterher rennen konnte er später immer noch. Ihm fehlten seine festen Aufgabenbereiche, um sich nur faul den Magen voll zu schlagen war er viel zu qualifizier und gebildet. Außerdem wäre es eine ideale Möglichkeit das Kastell genauer kennen zu lernen. Nickend gab ihm Serena einen zerknitterten Zettel, verwirrt hob sich die linke Augenbraue des Abtrünnigen als er die Zeilen las. Trotz dieser zittrigen Linien kam ihm diese Schrift bekannt vor, da war doch einmal wer den er kannte, einen Schreiber. Aber der in dem düsteren Gemäuer? Gut wäre soweit logisch das er gerne einmal die berüchtigte Bibliothek sehen wollte um vielleicht das ein oder andere Stück zu kopieren.

Auf jedenfall hieß es in dem Schriftstück das irgendjemand hier im Kastell fest saß, auch das konnte man sich nur erdenken da teilweise Wörter sehr misslungen geschrieben wurden, der das geschrieben hatte musste wirklich in Schwierigkeiten hocken das er so eigenartig schrieb. NaShir gab mit einer Kopfbewegung bekannt dass er ihr einfach mal suchen half, auch wenn er nicht wusste wo, er kannte sich ja selbst nicht in den düsteren Gemäuern aus, aber was tat man nicht für eine schöne Dame um ihr zu helfen. Außerdem verflog so die Langeweile, das Problem war das sein Magen immer noch so leer war, damit lies sich schlechter suchen, aber vielleicht würde die hübsche Schwarzmagierin mit ihm zum Dank zu Abend essen. Zwar nur ein Phantasie aber man wird ja schließlich noch träumen dürfen…....

Selara
22.02.2006, 20:56
Die zwei Mädels sahen sich an und eh sie sich versahen hatten sie sich auch schon ausgezogen, der Dämon verunsicherte sie etwas aber sie waren auch schnell in den Badezubern verschwunden, sie waren schon mit heissem Wasser gewfüllt worden. Die zwei Mädchen hatten Zuber nebeneinander und machten nebenher so ihre Schwerze. Der Dämo kam nach einiger Zeit und füllte nochmal heisses Wasser nach, jetzt wurden beide Stiller und entspannten sich nur noch.
Eine ganze Weile lagen sie da und liessen sich einfach gehen aber nach einer Weile machte Selara den Anfang und stieg aus dem Zuber und Akasha machte es ihr gleich. Schnell trockneten sie sich ab und zogen auch ihre Kleider wieder an.

Sie bürsteten sich gegenseitig ihr Haar durch und bei beiden gab es da so einiges zu bürsten und deshalb dauerte es auch eine halbe Ewigkeit.
Danach liefen sie in Richtung der Eingangshalle.

Nafolux
22.02.2006, 21:24
Müde und etwas erschöpft schlug Nafolux das letzte Buch zu, was er lesen sollte. Er hatte es zwar nurnoch überfliegen können, doch dies war egal. Besser als wäre er erst in ein paar Monaten fertig, denn nun wollte er sich endlich an der praktischen Ausführung versuchen. Wie er es sich denken konnte, würde er wohl eh mehrere tage brauchen, um den Spruch in all seinen Formen zu beherrschen und ihn auch wirklich verinnerlich zu haben. Also machte sich Nafolux daran aufzustehen und sein Labor zu verlassen.
Eilig folgte Nafolux den sonst so verwirrenden Gängen und kam so bald im Trainingsraum an. Hier konnte er den Spruch ohne Rune wirken, was schon eine praktische Sache war. Doch der Priester wollte sich nicht die Zeit gönnen nun darüber nachzudenken und dachte ersteinmal an alles, was er gelesen hatte, dann stellte er sich in die Mitte des Raumes. Wieso wusste er nicht.
Seine magische Kraft sammelnd hob er die Hände und bald schon kamen die ersten purpurroten Rauschschwaden zur Erscheinung. Der Priester spürte, wie er die Skelette in diese Welt zu bekommen versuchte, doch es wollte noch nicht gelingen. Es war eigentlich wie jede andere Beschwörung auch, doch dann dennoch wieder völlig anders. Er konnte einfach die Schwelle nicht überschreiten, also strengte er sich ein wenig mehr an und mit eingem an Gewalt zwang er die Armee der Finsternis in diese Welt, wo sie allerdings am selben Ort erschien. Alle drei Skelette am selben Ort ineinander verhakt. Sie waren zudem ziemlich verkümmert und klein. Nichts im Vergleich zu dem einzelnen Skelett, was Nafolux beschworen konnte, doch es war auch erst der erste Versuch gewesen.
Schnell sammelte sich Nafolux nocheinmal und rief sich alles in das Gedächnis, was er eben falsch gemacht hatte. Er musste es nun einfach nur ein weng besser machen, dann würde es schon recht passabel sein für den ersten Tag. Also fing er nocheinmal an sich zu konzentrieren und die Magie nach seinem Willen zu formen. So kam bald wieder der Nebel und nun konzentrierte sich Nafolux auf möglichst alle Aspekte des Spruches. Er versuchte sich auch alle drei Skelette Gleichzeitig vorzustellen, um das Ergebnis zu verbessern und nach einem kleinen Kampf hatte er es endlich geschafft eine Krüppelarmee aus Skeletten zu beschwören. Verärgert betrachtete er das Werk. Es waren einige Skelette, die nicht sehr kampftauglich aussahen, aber zumindest hatten sie ein paar Knüppel in der Hand. Die Waffen konnte er also schon beschwören, doch am Rest und der Qualität musste er wohl noch arbeiten.
Müde verließ er den Übungsraum, obwohl er lieber weiter geübt hatte, doch so hatte es keinen Sinn. Er müsste sich wohl Morgen den Tag Zeit nehmen. Er hatte heut zu spät angefangen, doch zumindest wusste er, dass er noch viel Arbeit vort sich hatte.

Lucya
22.02.2006, 22:16
Heute Nacht hatte Lucya Exorbita in der Bibliothek getroffen und ihr von Nafolux’ Auftrag mit dem magischen Gürtel erzählt. Die junge Frau schien recht interessiert an der Sache, auch wenn sie die Aufgabe noch nicht so ganz verstanden hatte. Lucya selbst war sich noch nicht im Klaren darüber, wie sie etwas über die Kraft, die den Gürtel speiste, herausfinden sollten. Noch weniger wusste sie, wie man mit Untoten fertig wird, sollten die einem ans Leben wollen. Und davon ging sie aus, ein fröhliches Zusammentreffen würde das sicher nicht werden.

Genau wie Exorbita hatte sich Lucya irgendwann ins Bett verkrochen, um ausgeruht ans Werk zu gehen. Lange lag sie wach und dachte über die bevorstehende Aufgabe nach. Während die Dunkelheit über die Wände des Gästequartiers kroch und seltsame Geräusche, die man nur des Nachts vernehmen kann, an ihr Ohr drangen, machte sich langsam eine Verzweiflung in ihr breit. Sie hatte keine Ahnung, was sie erwartete und wie es wohl ausgehen würde. Während draußen der Morgen dämmerte schlief sie ein und wurde von dunklen Träumen geplagt, in denen sie Zombies mit einem Gürtel erwürgen wollten.
Spät am Nachmittag stand sie irgendwann auf und traf Exorbita im Refektorium an. Lucya hatte nicht allzu viel Hunger, dachte sie doch mit Schrecken an die Aufgabe des unseligen Nafolux.

Tapfer sagte sie aber zu Exorbita, „Na, dann werden wir uns morgen diesen kleinen Gürtel näher betrachten“, und schnell fügte sie an, „Du hast doch keine Angst, oder?“
Die jüngere Frau schüttelte hastig den Kopf, um zu zeigen, dass sie ebenso mutig an diese Sache ging, wie Lucya.

Schweigend liefen sie durch die Gänge des Kastells bis in die Eingangshalle. Lucya dachte angestrengt nach und bemerkte nicht, wie sie auf eine andere Person auflief.
„Entschuldigt bitte…ich war in Gedanken….Selara? Was für eine Freude dich hier zu sehen. Ich habe dir soviel zu erzählen…Von Kayden und von meinem Ehemann und …ach“. Sie umarmte die Freundin herzlich und hieß sie willkommen.

Selara
22.02.2006, 23:11
Selara glaubte ihren Augen nicht zu trauen, da kam ihnen doch tatsächlich Lucya mit einem jungen Mädchen entgegen. Die Waffenmagd hatte das zuerst gar nicht wirklich wahr genommen aber dann umarmten sich die freundinen und Lucya fing gleich an zu erzählen und Selara hörte ihr auch gefesselt zu. Nur einen Moment lang schaute sie sich nach Akasha um, sah sie aber nicht. Erst als hinter ihr jemand an ihr zupfte musste sich lächeln, das konnte nur ihre kleine Schwester sein. Einladend hielt sie ihre hand nach hinten wärend sie natürlich Lucya weiter zuhörte. Siehatte wirklich viel erlebt in der Zwischenzeit aber es freute sie, daß ihre freundin und Kayden endlich zueinander gefunden hatten.
Sie spührte wie Akasha ihre Hand endlich nahm und sich an ihre Seite gesellte, Selara nahm sie in den Arm um ihr das gefühl von Sicherheit zu geben. Das Mädchan bei Lucya schien nur unwesentlich älter zu sein als Akasha aber sie hielt sich auch etwas zurück.

Als Lucya das wichtigste erzählt hatte stellte sie ihre junge Begleiderin vor, sie hies Exorbita und Selara stellte Akasha vor. Zusammen gesellten sie sich in den Innenhof um einige Zeit zusammen plaudern zu können und vielleicht gewöhnten sich ja Exorbita und Akasha auch noch aneinander.

Akasha
22.02.2006, 23:31
Neugierig, jedoch mit Vorsicht musterte das junge Mädchen die beiden für sie fremden Personen. Die eine, die Selara umarmte schien eine Freundin von ihr zu sein, doch das hieß für Akasha noch lange nicht, dass sie sie auch mochte und so hielt sie sich weiterhin zurück. Doch die zweite Person, die etwas im Hintergrund gestanden hatte erweckte Akashas aufmerksamkeit. Sie schien nicht viel älter als sie zu sein und auch nicht sonderlich wort-freudig. Jedoch blieb das junge Mädchen weiterhin an der Seite ihrer großen Schwester und sehr guten Freundin Selara und sagte kein Wort.
Nach wenigen Minuten der Begrüßung machten sie sich auf den Weg in den Innenhof des Kastells. Akashas Lieblingsort und das sah man ihr auch direkt an, da sich ihre vorerst angespannte Mine lockerte und ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen erschien.
Langsam sonderte sie sich etwas von der kleinen Gruppe ab und schlenderte an den vielen Pflanzen vorbei, die man jedoch im Mondschein nichtmehr so gut erkennen konnte wie am Tage bei Sonnenschein, doch war es auch schön zu betrachten wie sich die vielen, verschiedenen Blümchen zuückgezogen hatten. Die Blüten hatten sich teilweise geschlossen und die Blumen schienen fast als würden sie schlafen. Akasha umklammerte ihre Geige. Wie gerne würde sie nun ein kleines Lied spielen und doch traute sie sich nicht. Vieleicht gefiel den beiden Fremden die Musik nicht?
Sie hatte es schon oft erlebt, dass Menschen die das Besäufniss dem Geigenspiel vorzogen und sie mit Buhrufen entweder aus einer wärmenden Taverne oder von einer gemütlichen Ecke auf der Straße gejagt hatten. So sah ihre Vergangenheit aus, die sie nun vergaß zu verdrängen. Doch waren es immer wieder kleine Erinnerungsfetzen die ihr kurze Zeit zu schaffen machten...
Langsam löste sie sich aus ihrer Starre und begab sich zu den anderen, die inzwischen auf der Bank platz genommen hatten. Still mit herabgesenkten Blick und einem schüchternen Lächeln setzte sie sich neben Selara und wartete ab, was noch so passieren würde.

Exorbita
23.02.2006, 00:23
Exorbita hatte sich die ganze Zeit etwas zurückgehalten, sie hatte keine Angst aber sie wollte auch nicht stören und zurückhaltend war sie sowieso Fremden gegenüber.
Nachdem sie sicheine Weile untehalten haben stellten sie sich auch vor.
Die in der Uniform wie sie die Sadtwachen in Khorinis trugen hies Selara und die Kleine, die in etwas so alt war wie sie selber hies Akasha. Sie schien schüchtern zu sein und sah ihr selner auch recht ähnlich. Angefangen bei den Haaren bis hin zu dem schwarzen Umhang. Lucya und diese Selara unterhielten sich noch etwas und zusammen liefen sie dann langsam zum Innenhof. Lucya und Selara setzten sich hin und unterhielten sich weiter und Akasha spatzierte etwas im Innenhof rum, so setzte sich Exorrbita erst mal neben Lucya die sie sehr mochte und schätzte.

Erst als sie Akasha wieder näher kommen sah streckte sie etwas den hals und schaute was sie so machte, denn die Geige die sie dabei hatte interessierte das junge Mädchen. Es war nicht so offensichtlich weil sie eingewickelt war aber die Konturen waren erkennbar. Als sie sich etwas Abseits hinsetzte überlegte Exorbita kurz und lief zu Akasha um sich neben sie zu setzen.

"Kannst du damit auch umgehen?"

Fragte sie frech, weil sie sich nicht vorstellen konnte das man in diesem Alter schon so ein Instrument spielen konnte.

Akasha
23.02.2006, 00:38
In Gedanken versunken und mit einem verträumten Gesichtsausdruck saß sie neben Selara und musste gerade an dieses wunderbare Buch denken, das immernoch in ihrem und Selaras Gästezimmer lag und quasi danach schrie wieder aufgeschlagen und studiert zu werden. So schreckte das junge Mädchen natürlich zusammen, als sie plötzlich von dem ihr fremden Mädchen angesprochen wurde, das sich inzwischen neben sie gesetzt hatte.
Sie wurde ihr als Exorbite vorgestellt. Nun betrachete Akasha sie genauer. Sie sah fast wie sie selbst aus. Sie hatte lange schwarze Haare und hatte einen leicht bleichen Gesichtston. Sie trug genau wie Akasha einen schwarzen Umhang und darunter eine leichte Lederrüstung.
Akasha hatte eine Augenbraue hochgezogen und sah Exorbita abschätzend an, bis sie schließlich schüchtern antwortete "ja, ein bisschen..." dann lächelte sie und blickte zu Boden.
Es dauerte ein paar Sekunden bis sie schließlich ein zweites mal die Stimme erhob und Exorbita, die sie immernoch anblickte fragte: "Kannst du auch etwas spielen?" ein unsicheres Lächeln lag auf ihren Lippen und sie wartete nun auf eine Antwort ihres fremden Zwillings.

Exorbita
23.02.2006, 01:10
Beide Mädchen schienen unsicher zu sein, Exorbita war es auch nicht geohnt von sich aus auf andere zuzugehen, das vermied sie nach Möglichkeit.
Hier aber konnte sie sich fast nicht dagegen erwehren, sah ihr Akasha doch so ähnlich.
Mit ihrer Geigeschien sie also umgehen zu können, eigentlich würde sie sie ja sehr gerne mal spielen hören denn sie liebte schöne Melodien, vielleicht ergab sich mal die Möglichkeit aber eben erschien ihr der Zeitpunk recht ungeeignet.

Als sie aber gefragt würde ob sie selbst was spielen konnte wurde Exorbita etwas verlegen, hatte sie nie gelernt ein Instrument zu spielen und sie zögerte etwas bevor sie eine Antwort gab aber nach einer Weile konnte sie sich überwinden.

"Nein, ich spiele leider nichts, habe es niegelernt weil mir die Gelegenheit gefehlt hat."

Etwas verschämt musste Exorbita lachen, weil sie sonst auch nicht wusste was sie sagen sollte.

Smoker
23.02.2006, 12:24
Als sich die Augen des Kastellehrlings öffneten, war es bereits Nachmittag.
Die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen durch die Fenster der Bibliothek und kitzelte damit die Nase Smokers.
Er hatte bis früh in den Morgen gelesen, und war anschliessend im Sessel eingeschlafen.
Nun stand er auf und liess erst einmal seine Gelenke üble Knackgeräusche von sich geben.
Spike schien schon etwas länger wach zu sein, da er mit wedeltem Schwanz vor seinem Herrchen Stellung genommen hatte.
Smoker streichelte ihn ausgiebig und verstaute anschliessend das Buch im Regal.
Sorgfältig überblickte er seine Robe. War sie womöglich etwas dreckig oder stark verknittert?
Nein, sie war düster und elegant wie eh und jeh.
Mit einem breiten lächeln machten sie sich auf den Weg ins Refektorium.
Ein Schmackhafter Duft von Rührei und Kaffee machte sich im Korridor breit.
Die Nasenflügel Smokers zitterten leicht und er klatschte in die Hände.

"Hach, Spike. Wenn ich daran denke was ich alles kulinarisches verpasst habe, alls ich mich noch von Menschen bekochen liess."

Der Hund fiebte leicht und beschleunigte sein Tempo.

Als sie ihren gewohnten Stammplatz in der hinteren rechten Ecke des raumes bezogen hatten, erschien auch schon ein köstliches Mittagessen.
Es erschien wie Mittagessen und Frühstück zugleich, und Smoker erfreute sich an frischen Früchten, gebratenem Speck, Bohnensalat und Griesspudding.
Spike frass aus seiner Silberschüssel feinstes Moleratgulasch.

Nach dem Mahl , und einem angnehemen Tabakstängel, wusch und rasierte sich Smoker.
Sein langes schwarzes haar, band er straf zu einem Zopf zusammen.
Sein heutiger Plan für den Nachmittag bestand daraus, Khorinis Händler zu besuchen.
Der Kastellehrling hatte die Bauernkleidung satt, mit der er seine Identität als Beliarangehöriger verbergen musste.
Er wollte sich einen breiten Ledermantel mit Kapuze besorgen, der seine Robe verdecken würde.
So konnte er dieses modische und Ehrfürchtige Gewand auch ausserhalb des kastells tragen ohne misstrauische Blicke ernten zu müssen.
Doch heute musste er sich mit der Bauerskleidung zufrieden geben und die Robe zusammengefaltet in einen Schrank räumen.
Als er eingekleidet war, marschierte er mit Spike die Treppe hinunter.
Rein aus Höfflichkeit und Respekt grüsste er den steinernen Vabun.
Danach verliess er das Kastell......

Serena
23.02.2006, 12:27
Eigentlich sollte man dieses Sprichwort umformulieren.
Denn eine Nadel im Heuhaufen zu suchen, war nicht halb so schwierig, wie einen Tölpel im Kastell zu finden. Der erste Stock war schnell durchsucht, da hielt sich das Chaos noch in Grenzen, aber in den oberen Stockwerken wusste man bald nicht mehr, wohin man sich wenden sollte. Kaum war man wieder um eine Ecke gebogen, sah der Gang dahinter schon wieder anders aus, so als hatte das Kastell selbst gewaltigen Spaß daran, seine Insaßen wie durch einen Irrgarten durch die Gegend zu lotsen. Vielleicht hätte man einen Faden hinter sich her ziehen können, aber vermutlich wäre es auch nicht was besonderes, wenn die dann plötzlich in einer Mauer enden würde.

"Achja, ich sollte dich vielleicht warnen, nicht alleine loszustolpern. Kann schon seltsam genug hier oben sein, aber wenn ein Aussenseiter hier ungezwungen rumspaziert, kann man nie wissen, was ihm zustößt, so wie bei dem den wir hier suchen. Das bringt mich zur nächsten Frage: Wieso suchst du nach ihm, oder bist du einfach nur an netter Gesellschaft interessiert?" sprach sie zu diesem Ungläubigen, während ihre Blicke weiterhin durch die dunklen Gänge schweiften, sie aber ab und zu ihren Begleiter beobachtete.

NaShir
23.02.2006, 12:56
Auch nachdem sie den ersten Stock durchkämmt haben sah bei Serena nicht ein Lächeln, wäre einmal eine nette Lebensaufgabe eine Schwarzmagierin fröhlich zu machen. Immerhin war gewiss dass der oder die sich hier verlaufen hatte, im Bereits durchsuchten Bereich nicht war. Vielleicht lebte der Verfasser des Briefes auch nicht und suchen war einfach nur nutzlos, immerhin hier öffneten sich Türen von selbst und vor dem Tor hingen Skelette, außerdem traute er den Dämonen auch nicht so ganz. Hinter dieser putzigen Fassade steckte bestimmt ein böser Kern, logisch wäre es, sie kamen immerhin aus Beliars Reich und hießen nicht um sonst Dämonen. Aber gut waren womöglich wieder einmal alles Vorurteile, er sollte nicht immer so negativ über die Bewohner des Kastells denken, wer weiß wie sich sein Schicksal erfüllte und entwickelte.

“Nun ja, die Schrift auf dem Zettel erinnerte mich an einen Schreiber den ich damals im Sumpflager getroffen hatte, ist natürlich alles nur eine Vermutung, aber mehr noch folge ich euch weil mich nicht nur das Kastell sondern auch eure Anwesenheit fasziniert. Aber euer Begriff Außenseiter war doch recht hart, sprecht ihr damit etwa auf meinen Glauben an? Beziehungsweise meinen alten, denn trotz das ich die Robe eines niederen Baals trage bin ich kein Mitglied der Bruderschaft mehr, aber das kann ich euch noch ein anderes Mal erzählen vielleicht heute Abend bei einem gemeinsamen Mahl?“

Die letzten Worte murmelte er fast nur noch schüchtern vor sich hin, er konnte es nicht abstreiten er hatte lange nichts mehr mit Frauen zu tun, weil er dem Schläfer seine ewige Treue und Liebe schwor, aber das war ja nun mehr Vergangenheit. Verlegen schaute er auf seine Füße und hustete sich ins Fäustchen, so dass es durch die finsteren Gänge hallte. Die düstere Stimmung untermalte die Geräusche nur noch, irgendwie gefiel ihm das Kastell es barg so viele Geheimnisse die es zu lösen galt, er dachte schon das der Sumpf eine mystische Ausstrahlung hatte, aber hier in dem Gemäuer war es herrlicher……

Akasha
23.02.2006, 13:03
Das junge Mädchen musterte wieder ihren augenscheinlichen Zwilling und grinste schließlich.. Sie sah ihr so ähnlich.. sie konnte doch garnicht böse sein, wie es Akasha erst von jeder Person dachte die ihr begegnete.
So verlohr sie nach kurzer Zeit auch ihre Scheu und legte ihren Arm um Exorbita. "Noch ist es ja nicht zu spät, du bist doch auch noch jung.. "
So packte sie ihre Geige vorsichtig aus und setzte sie knapp unter ihren Kinn an den Hals an und nahm ihr Streichwerkzeug in die Hand. Langsam ließ sie es nun über die Saiten gleiten und entlockte ihr somit einen hohen aber lieblich klingenden Ton. Und langsam ließ sie aus diesem anfänglich einzelenen Ton mehrere aufeinander folgende werden, als sie ihr Streichwerkzeug schneller hin und her bewegte und die Saiten ihrer Geige damit zum vibrieren brachte. Akasha hatte ihre Augen geschlossen und fürte ihre Geige nur durch das ertasten der Saiten mit ihren Fingern der anderen Hand, die am anderen Ende der Gaige über die Saiten fuhr um ihr eine Stimme zu geben. Die Zeit schien zu verfliegen und Akasha bekam nicht mit wie die Sonne ans Firmament stieg und langsam von Wolken bedackt wurde die ihr die wärmende Kraft nehmen.. doch trotz allem war es in diesem wunderschönen Garten mollig warm und die Musik, so fühlte es jedenfalls Akasha, gab ein bisschen Wärme an die Pflanzen ab, die sich wieder zum Musikspiel bewegten. Es war ein wunderschöner Moment.

Exorbita
23.02.2006, 17:00
Exorbita schaute nicht schlecht als Akasha einen Arm um sie legte aber sie empfand es eigentlich als sehr angenehm. Vielleicht lag es daran, daß Akasha in ihrem Alter war, das hielt sie zumindest für sehr wahrscheinlich.
Langsam nahm sie ihre Geige hoch und fing an zu spielen.

Exorbita liebte schöne Melodien, sie entspannte sich und schloss einfach die Augen und hörte zu. Für einen kurzen Augeblick vermochte das Mädchen ihre Vergangenheit anders zu sehen, sie vermochte quasie damit abzuschliessen.
Sollte es für immer sein oder nur für einen Augenblick in ihren Gedanken, sie wusste es nicht aber würde es wohl bald wissen wenn Akasha mit spielen aufhörte.
Sie war jetzt gerade in der Lage einfach frei zusein, an gar nichts zu denken, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Akasha
23.02.2006, 17:33
Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis Akasha schließlich die Stimme ihrer Geige verklingen ließ und sie auf ihren Schoß sinken ließ. Exorbita schien sehr entspannt, was das junge Mädchen an ihrem Gesichtsausdruck erkennen zu glauben schien. Langsam ging die Sonne unter und der Tag fing an sich dem Ende zu neigen. Selara hatte ihr gesagt, dass sie sich von ihr am Ende des Tages verabschieden, was die Laune von Akasha leicht trübte. Ihre erst und einzige Freundin auf dieser Insel wollte wieder zurück in die Stadt gehen und das junge Mädchen würde hier bleiben..
Sie blickte wieder hinüber zu Exorbita und überlegte kurz. "Sag mal... willst du auch in diese Gilde hier?" fragte sie sie und lächelte kurz.
Wärend sie auf die Antwort von Exorbita wartete ließ sie ihren Blick über den wunderschönen Garten schweifen und fuhr mit ihrer Hand über die langen Blätter einer schönen Blume mit einer blauen Blüte. Vieleicht brauchte das Kastell ja irgendwann mal die Hände einer weiblichen Person die sie hegte und pflegte und sie konnte den Dämonen etwas Arbeit abnehmen...

Exorbita
23.02.2006, 18:51
Exorbita war immernoch in ihren Gedanken versunken und bekam erst gar nicht mit, daß die schöne Melodie verstummte. Erst als sie gefragt wurde ob sie denn auch dieser Gemeinschaft hier anschliessen möchte bemerkte sie es endlich.
Sie musste kichern, vielleicht war es eine gewisse Verlegenheit oder aber auch weil sie vor noch gar nicht so langer Zeit keine Antwort auf diese Frage hätte geben können.

"Weisst du Akasha, ich halte mich nun schon eine ganze Weile hier im Kastell auf. Auf die Frage hätte ich dir vor kurzem noch keine rechte Antwort geben können denn ich hatte mich hier anfangs noch recht unwohl gefühl und erst im laufe der Zeit habe ich mich an diese Umgebung und an die Magie etwas geöhnt. Nicht zuletzt wegen den Bewohnern mit denen ich mich unterhalten habe, durch sie wurde mir irgendwie bewusst, daß es ganz egal ist was mich oder weshalb ich hier her geführ wurde sondern es ist nur wichtig, daß ich hier bin und was ich daraus mache. So habe ich angefangen viel zu lesen und habe mich mit der Zeit recht gut eingelebt, hier in diesen Hallen. Also kann ich heute mit ruhigem Gewissen mit ja antworten"

Exorbita grinste und war stolz auf sich, sie hatte eine ganz schöne Leistung erbracht aber es würde sicher weiter gehen wenn sie an den Güel dachte.

"Aber sag mal. Was machst du hier? Ich meine, ich habe dich vorher noch nicht wirklich hier gesehen. Wie kannst du nach so kurzer Zeit schon sicher sein hier leben zu wollen?

Lucya
23.02.2006, 19:13
Lucya konnte es kaum fassen, endlich ihre Freundin wieder zu sehen. Auch wenn die letzte Zeit bisweilen doch aufregend und voller neuer Eindrücke war, so hatte sie Selara doch sehr vermisst. Ihre fehlte jemand, mit dem sie ihre Sorgen und Freuden teilen konnte. Es gab soviel zu berichten.

Erst nach ihrer stürmischen Begrüßung nahm sie gewahr, dass hinter Selara noch jemand stand. Es war ein junges Mädchen etwa in Exorbitas Alter, wirkte aber noch sehr viel jünger. Sie wirkte völlig eingeschüchtert und sah ängstlich hinter hinter ihrer Freundin hervor.
Lucya lächelte sie freundlich an, um ihr die Furcht zu nehmen. Schwach wurde das Lächeln erwidert.

Später saßen sie im Innenhof unter der Esche und Lucya konnte ihrer Freundin endlich berichten, was seit ihrem Weggang alles passiert war. Sie erzählte von dem Magier Nafolux, für den sie arbeitete, von Bardasch, ihrem Wiederaufgetauchtem Ehemann und dessen Versuch, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Und schließlich erzählte sie von Kayden, dass er da war und sich zwischen ihnen nun eine zarte Romanze entwickelt hatte.
Selara war dabei, als sie ihn kennen lernte und ihn mitten in der Nacht auf dem Hof stehen ließ.

„Dein Ehemann hat dich tatsächlich gefunden?“, fragte sie schließlich mit einem leichten Anflug von Entsetzen. „Das tut mir leid, was wirst du nun tun?“
„Mich von ihm scheiden lassen, was sonst…und ihm ansonsten aus dem Weg gehen.“ , sagte Lucya mit einem Schulterzucken.
„Was ist in deinem Leben seit deinem Weggang passiert?“, fragte nun Lucya voller Neugier.
Selara berichtete nun ihrerseits von den Ereignissen der letzten Wochen.
Dann saßen die Frauen einfach nur da und lauschten dem Geigenspiel der jungen Akasha. Unter anderen Umständen würde Lucya wohl mit ihrer Flöte einstimmen, doch im Moment wollte sie die Zeit mit Selara nutzen. Immerhin war dies ihre beste Freundin, eigentlich die Einzige und sie hatte sie sehr vermisst. Aber wieder mal musste Selara gehen, sie gehörte einfach nicht hierher.
Irgendwann würden sie mal wieder zusammen Khorinis durchstreifen, das wusste Lucya jetzt schon. Die Zeit würde kommen.

Davin
23.02.2006, 20:08
Davin war nun im Kastell. Er guckte sich erst um und fand dieses Kastell ziemlich unheimlich. Aber das brauchte ihn nicht zu kümmern, denn er brauchte nur dieses Buch. Also suchte er die Bibliothek auf. Er brauchte nicht lange bis er es gefunden hat. er ging rein und sah riesige Regale voll gestopft mit Büchern. " Hmmm, wo ist dieses Buch. Wie heißt es noch mal? Achja Index der Pflanzen von Khorinis." sagte Davin zu sich. Der junge Mann suchte vergeblich das Buch. Auf einmal hörte er Stimmen im seinem Kopf. " Was sucht ihr?" Davin dachte sich ziemlich erschrocken:" Was?" stotterte er " Was bist du?" "Ich bin ein Dämon. Was sucht ihr?" Davin dachte sich:" Dämon?!? Was? Eigenartig dieser ZuX." Doch dann kam er zur Frage zurück:" Ich suche das Buch: Index der Pflanzen aus Khorinis." Plötzlich kam eine Buch ihn entgegen. " Da ist es ja" sagte Davin und grinste.
" Jetzt musst du die Zeilen aus diesem Buch in das andere übertragen. Hast du denn ein leeres Buch?" " Ja das hab ich." antwortete Davin. Der Dämon ging mit Davin, der ziemlich heftige Kopfschmerzen hat, wo anders hin. Sie brauchten nicht lange bis sie an einem Tisch anhielten. Da stand so eine merkwürdige Maschine. Der Dämon sprach ihn wieder etwas in den Kopf zu:" Leg jetzt das Buch auf dem Tisch und das andere Buch auch." Davin tat was er sagte. Er legte das Buch auf den Tisch und das andere auch. Plötzlich passierte etwas. Es fingen 2 Federn an zu schreiben. Die eine schrieb ins Buch und die andere schien etwas das Original Buch zu lesen. Kurz darauf nahm Davin das voll beschriebene Buch an sich und versuchte aus der Bibliothek zu gehen. Doch der Dämon hielt ihn auf:" Du gehst schon? Na dann auf wieder sehen."
Davin ging schweigend aus der Bibliothek. Ihn guckten manche an doch das, beunruhigte ihn nicht. Er ist ziemlich schnell wieder aus dem Kastell " Entkommen". Davin dachte:" Zum Glück da hinten ist Grimward."

Nafolux
23.02.2006, 21:24
Schon bald nachdem der Priester aufgestanden war, ging er in den Übungsraum. Er musste nun massiv an sich arbeiten, um bald den Spruch zu seiner Zufriedenheit zu wirken. Die misslungenen Versuche gestern waren sehr niederschmetternd, wenn sie das Ergebnis der letzten Tage sein sollte. Schließlich hatte er sich fast ausschließlich mit dem Spruch beschäftigt.
Im Übungsraum angekommen bereitete er sich nocheinmal für den Spruch vor, den er nun wirken wollte. Er hatte schon gestern einige Fehler begangen, die nun ausgeglichen werden sollten. Er wusste wenigstens, was er falsch gemacht hatte und konnte sich vorher damit auseinander setzten. Er wusste nun auch, dass er irgendetwas am Energieablauf ändern sollte, wenn die Skelette nur so schwach waren und zudem sollte er auch mehr auf die Position auchten. Nicht auszudenken was pasieren würde, wenn das Skelett plötzlich im Magier selbst erscheinen würde. Solche magischen Unfälle waren bestimmt schoneinmal passiert und es wäre eigentlich recht interessant zu wissen, wie sie gelöst wurden, doch nun wollte der Priester ersteinmal einen neuen Versuch starten.
Mit geschlossenen Augen konzentrierte sich Nafolux auf die Armee der Finsternis, die er nun in diese Welt bringen wollte. Es wurde wieder anstrengend und statts sparsam zu sein gab der Priester dem Zauber die nötige Energie. natürlich kontrollierte er sich auch ein wenig selbst, aber es hörte frühgenug auf, sodass er nicht eingreifen musste. So kam auch eine recht ordentliche Armee der Finsternis heraus, doch diese hatte irgendwie einige Defekte. Einem Skelett fehlte der Arm, dem anderen das Bein. Es war komisch, dass es so noch durch die gegen hüpfte, doch Nafolux sah sich in keinster Weise belustigt, Eher etwas verärgert über sein Missgeschick, bei diesem doch recht komplizierten Zauber.
Also probierte er es noch einige Male, bis er es schaffte eine komplette, nicht verstümmelte Armee hinbekam. Sie war bewaffnet, wenn auch noch nicht wirklich perfekt, aber es würde den Zweck erfüllen. Demnächst musste er lernen, sie zu komandieren. Als er es versuchte, mit der eben beschworenen Armee ein Manöver zu machen, verlor er fast die Kontrolle und sie machten auch nicht das gewollte. Es würde wohl auch dabei etwas schwerer werden, als sonst. Doch damit musste er sich wohl morgen befassen. Die Zeit war zusehr fortgeschritten und seine magische Energie erschöpft.
Also ging er in das Refektorium und bestellte sich dort etwas zuessen. Wieder achtete er darauf, dass es nicht zu schwer im Magen liegen würde und zur Verdauung trank er einen leichten, süßlichen Wein, wie es ihn nur im Kastell gab.

Selara
23.02.2006, 22:38
Selara ließ sich den Restnoch in aller Ruhe erzählen und sie hörtn dabei Akashas Geigenspiel zu. Bei Lucya lief ja Zwischenzeitlich alles sehr gut und das freute die Waffenmagd, sie genoss es die Zeit noch mit ihrer Freundin zu verbringen. So langsam wurde es aber Zeit wenn sie in der Nacht noch in Khorinis ankommen wollte. Mit einer etwas niedergeschlagenen Stimme bat Selara Lucya sich doch Akasha anzunehmen und diese nickte lächelnd. Die Waffenmagd drehte sich zu Akasha. und tippte ihr leicht auf die Schulter.

"Schwesterchen, es wird Zeit für mich. Ich muss aufbrechen, Lucya ist eine gute Freundin ihr kannst du vertrauen."

Die Zwei umarmten sich, der Abschied fiel sichtlich schwer auch wenn beide es schon vorher gewusst hatten.

"Wirsehen uns bald wieder, du wirst sehen wie schnell die Zeit vorbei geht."

Schweren Herzens trennte sie sich schliesslich von Akasha und umarmte Lucya.

"Achte bitte auf Akasha, wir sehen uns bald wieder. Ich bin zwar nicht so gerne hier aber um eine liebe Freundin zu sehen würde ich so ziemlich alles auf mich nehmen."

Mit einem Lächeln drehte sie sichum auch den Blick nochmal zu Akasha richtend und lief Richtung Tor, das sie auch bald erreichte und das Kastell auf diesem Wege verließ.

Serena
24.02.2006, 00:19
Also vielleicht noch so ein Sektenspinner aus dem Sumpf, nun das würde zumindest erklären, wie dieser Tropf auf die Idee gekommen war, sich ausgerechnet im Kastell näher umsehen zu wollen. Aber was sollte diese letzte Bemerkung NaShirs bedeuten, die er so unauffällig gemurmelt hatte? Wollte er sich etwa an sie heran machen, oder war er nur über die Maße töricht? Gut, gehörte bestimmt etwas Mut dazu, gleich bei seiner Ankunft eine Hohe Schwarzmagierin anzugraben, aber der sollte sich lieber mal im Zaum halten, immerhin hatte er sie bisher von ihrer freundlichen Seite kennen gelernt. Aber zumindest musste sie nicht alleine hier herumstapfen, so waren die Chancen immerhin besser, dass er einige ungemütliche Erfahrungen erleben würde und nicht sie...

"Wenn du sagst, du kennst diesen Knilch vielleicht, hast du irgendeine Ahnung, wo wir ihn suchen sollen? Das Kastell ist groß und für gewöhnlich behält es, was es sich einmal geschnappt hat, unerwünschte Besucher machen da keine Ausnahme. So wie ich das sehe, wird er inzwischen ziemlich verzweifelt sein und irgendwie nach unten zu kommen versuchen, was aber sehr viel einfacher klingt, als es tatsächlich ist. Trotzdem, wenn ich daran denke, wie subtil mir seine Anwesenheit übermittelt wurde, sollen wir wohl zumindest eine kleine Chance haben, ihn zu finden. Verschwindend klein, wie ich mal vermute."

Verdammt, egal was sie diesem kerl auch erzählte, er schien das total wegzustecken. Normalerweise machte es ihr einen Heiden Spaß, unbezwungenen Gästen das Fürchten zu lehren, aber der hier war ein harter Brocken (oder ein sehr guter Schauspieler). Wieder gingen sie an einer Abzweigung von Gängen vorbei, wie sie in letzter zeit öfters gekommen und gegangen waren. Da ein Weg genausogut war wie der andere, blieben sie ihrer Richtung einfach mal treu und wollten schon weiter geradeaus gehen, als plötzlich unerwartet eine Fackel in dem abzweigenden Gang aufflammte. Sollte das jetzt ein Hinweis sein, ein Wegweiser? Egal, was auch immer, zumindest versuchte man ihnen etwas zu sagen.

"Gut, vielleicht gehen wir doch da lang, irgendetwas einzuwenden?"

NaShir
24.02.2006, 01:07
Deprimiert schnaufte NaShir herum, Serena hatte nicht einmal auf sein Angebot geantwortet oder überhaupt irgendeine Andeutung gemacht, sie war schwer zu knacken, lag aber wohl daran das sein Charme einfach nur eingerostet war, früher war er ein echter Casanova jetzt hatte er ja Zeit wieder etwas zu üben. Was aber überaus putzig war, sie versuchte ihm Angst ein zujagen wie es schien, aber das letzte wovor er sich richtig gefürchtet hatte war sein untoter Vermieter der versucht hat ihn zu töten. Bei den Zombies letztens in der Höhle war das was anderes da ging er nur zurück weil er Carras den Spaß gönnen wollte, das arme Kerlchen hatte kaum einen Gegner abbekommen, das war zu wenig Blut um ihn glücklich zu machen.

“Ich würde euch überall hinfolgen, wenn nötig bis in den Tod“

Der Spruch musste sie dazu gebracht haben später Mal mit ihm was im Refektorium essen zu gehen, was im Übrigen auch allein eine gute Idee war denn sein Magen spielte bereits verrückt und knurrte rum. Was würde er jetzt nicht für eine leckere Scavengerbrust in khorinischer Weinsauce, mit ein wenig Gemüse und einem guten Glas Wein, ach das was er am meistern vermisste waren Aidars Kochkünste, wobei er nur einmal bei ihm etwas Leckeres bekam, ansonsten immer so eine Pampe wie Fleischwanzenragout, vermutlich schmeckte das Essen immer nach der Stimmung des Wirtes, verständlich wer den Baalführer umsonst durchfüttern musste war oft mies gelaunt.

Aber mitten in Gedanken versunken flammte die nächste Fackel auf, das Kastell wurde ihm immer attraktiver, welche ein Service sich selbst öffnende Türen, Fackeln die aufleuchten um ihnen etwas zu zeigen und Dämonen die man knuddeln möchte wenn sie nicht gerade diese Kopfschmerzen verursachten, der Gedanke zu bleiben brannte sich ihm immer mehr in den Schädel, auch wenn die hübsche Schwarzmagierin Grund genug gewesen wäre in dem düsteren Gemäuer zu bleiben. Wobei sie bisher die einzigste war die er hier vor fand und die noch lebte und nicht gerade aus Beliars Reich kam, eigentlich hatte er sich mehr von den Schwarzkutten erwartet als eine Frau aber gut, wer weiß wo der Rest war.

“Hilfe!“

Irgendwo ertönte gerade eine wimmernde kaum zu hörende Stimme, gefolgt von einem leisen klopfen. Die Aussprache kam ihm vertraut vor, sie erinnerte ihn genau wie die Schrift an den Schreiber den er im Sumpflager kennen gelernt hatte, dieser Reto oder wie auch immer der Kerl hieß. Damals hatte er versucht dem Bürger die Lehren des Schläfers in den Kopf zu prägen, was ihm zum Glück nicht gelungen war, eine Gottheit wie die der Bruderschaft durfte es nicht geben, er hatte NaShirs Treue und Liebe ausgenutzt und ihm Menschen genommen die ihm sehr am Herzen lagen.

Wo er gerade daran dachte spürte er den Stein in seinem Lederbeutel, als er diesen rausholte und betrachtete hatte er die Farbe schon wieder gewechselt, jetzt war er rot, wie konnte das sein der Abtrünnige hätte schwören können das dieses Stück Geröll beim Abschied vom Sumpf blau gewesen war. Ob es die Farbe wohl wirklich änderte und wenn warum? All diese Frage die noch offen waren vielleicht konnte ihm Serena nach dieser Suche weiterhelfen und ihm sagen was es mit seinem Stein auf sicht hatte oder aber sie zeigte ihm die Bibliothek und er schaut selbst einmal nach wozu er diente.

NaShir horchte in die Dunkelheit herein in der Hoffnung noch einmal etwas vernehmen zu können, von wo kam diese Stimme nur? Plötzlich entfachte wieder eine Fackel um die Ecke, wollten sie ihn nur in die Irre leiten? Unmöglich das Kastell würde nicht gegen seine Angehörigen vorgehen warum sollte es also Schwarzmagierin und ihrem Begleiter den falschen Weg zeigen, das war vollkommen widersprüchlich. Außerdem zeugten die erneuten Rufe davon dass sie ganz nahe waren bei dem Hilfesuchenden, hatte sich der Kerl vielleicht hier nur verlaufen oder wurde er absichtlich festgehalten? Egal das würde sich wohl bald rausstellen was da los war………….

Reto
24.02.2006, 11:54
Geschwächt saß der Gelehrte an die Steinwand gelehnt. Noch einmal wollte er um Hilfe rufen, doch nur ein kratziges Röcheln entfuhr seinem vom Durst ausgedörrten Hals. Hatte irgendjemand seine Nachricht erhalten? Selbst wenn, suchte überhaupt jemand nach ihm? Noch nicht lange war er in diesem Kastell, aber das Bild, was er sich von dem Gebäude gemacht hatte, war so kontrastreich wie das Feuer eines Innosmagiers in den Eiswüsten Nordmars. Dieses Heim der Schwarzmagier war faszinierend, natürlich nicht zuletzt durch seine Bibliothek. Auch war es geheimnisvoll, was auf einen Forscher wie ihn eine besondere Anziehung ausübte. Doch es war, wie er nun erfahren hatte auch mordsgefährlich. Die Dämonen schienen die Wächter dieser Behausung zu sein, doch waren sie wohl im Augenblick nicht im Entferntesten so gefährlich wie das Schloss selbst. Es schien einen eigenen Willen haben, den es wohl auch manchmal gegen die Menschen richtete. Das machte es auch wieder so mysteriös.
So saß er das, hin und her gerissen zwischen Faszination, Wissensdurst nach mehr und mittlerweile auch Furcht vor dem Willen dieses Kastells. Wer sich einmal in seine Mauern begab, der war ihm ausgeliefert; auf Leben und Verderben. Seit Reto auf der Insel angekommen war und zwangsweise ein völlig neues Leben begonnen hatte, fern ab von Luxus, war er seiner Neugier und dem Forscherdrang treu geblieben, auch wenn es nicht immer leicht war. Er hatte sich nicht unterkriegen lassen und vor wenigen Tagen glaubte er noch, dass er mit der Entdeckung dieser sagenhaften Bibliothek belohnt worden war. Doch nun, als er in diesen engen vier Wänden gefangen war, fragte er sich, ob er sein Drängen nach mehr Wissen und dem lösen alter wie neuer Fragen nicht irgendwann mit dem Leben bezahlen würde. Opfer war er nicht gewohnt, obwohl die Wissenschaft solche verlangte. Doch war das Opfer sein eigenes Leben? War es das, was die Mächte, die diese Welt zusammenhielten, von ihm forderten. Wollten das die Götter von ihm als Strafe für sein Zweifeln an ihrem Einfluss? Nie hatte er an ihrer Existenz gezweifelt, aber er zweifelte schon seit Jahren an ihrer Macht. Deshalb war er auch schließlich nach dem Streit mit seinem Vater von zu Hause abgereist und hatte auf eigene Faust die Welt erkundet. Deswegen hatte er erst Schiffbruch erlitten und deshalb war er nun hier auf Khorinis in einem Dunklen Kastell in einem Steingefängnis. War es das, was die Götter als Buße forderten? Die Zweifel an seinem kompromisslosen Wissensdrang nagten immer stärker in ihm. Diese Einsamkeit hier tat ihr übriges. Er konnte nichts anderes als nachdenken und die Gedanken zerfraßen ihn. Sie verzehrten ihn. Er bemerkte es und konnte nichts dagegen tun. War das sein Schicksal?

Nein! Er war sein Schicksal! Er selbst! Hier würde er nicht sterben; nein er würde überleben. Dieses Kastell würde ihn nicht töten. Es konnte ihm die Freiheit rauben, aber nicht seinen Lebenswillen und seine Neugier. Diese beiden Dinge hatten ihn doch bis jetzt am Leben gehalten und würden es auch weiterhin. Mit neuer Kraft zog er sich an der Mauer hoch und legte den Mund an den Riss. Seine Lunge schöpfte neuen Sauerstoff aus der Umgebung. Doch was seinem Kehlkopf nun entfuhr, war kein Hilfeschrei. Nein, ein Lebensschrei aus tiefster Seele würde die Gänge durchdringen. "Ich bin hiiieer." Lange hallte das Echo nach.

Akasha
24.02.2006, 14:55
Mit traurigem Gesichtsausdruck blickte das junge Mädchen ihrer großen Schwester hinterher. Irgendwie hatte sie doch gehofft, dass dieser Moment nie kommen würde... doch musste sie auf der anderen Seite ja auch mal lernen auf eigenen Beinen zu stehen wie die letzten paar Jahre...
Doch war es so schön für sie gewesen wieder jemanden zu haben, der siche in bisschen um sie kümmert. Mit abschätzenden Augen betrachtete Akasha nun diese Lucya, die nun wieder neben Akasha und Exorbita auf der Bank vor der immergrünen Esche saß. Selara hatte gesagt dass sie ganz lieb sei und Akasha keine Angst vor ihr haben brauchte... trotzdem war das junge Mädchen noch nicht ganz aufgetaut und so wandte sie sich mit skeptischen Blick wieder der ihr ach so ähnlich sehenden Exorbita zu die immernoch ziemlich nachdenklich aussah. "Ja. ich bin erst mit Selara vor ein paar Tagen hier angekommen.. vieleicht hast du mich deswegen noch nicht gesehen. Aber vieleicht lernen wir uns ja noch besser kennen.." sagte Akasha und lächelte freundlich.
"Ich bin mir ziemlich sicher hier bleiben zu wollen.. dieser Garten hier..." sie ließ ihre Hand weitschweifend umherfahren ".. er hat mich verzaubert.. und auch die ganze Magie an diesem Ort... es ist wunderschön" sagte sie und ein verträumtes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Als sie dies bemerkte wurde sie leicht rosa und sah wieder zu Boden.
"Bist du auch in einem der Gästezimmer untergebracht?" fragte sie schüchtern. Da sie nun in ihrem Zimmer alleine war hoffte sie darauf, dass sie nicht die einzige mit diesem Schicksal war.

Schmok
24.02.2006, 15:50
„Was soll das heißen, hier gibt’s kein Käse-Fondue? Was’n das für’n Saftladen hier, hä!?“, grollte Schmok dem fliegenden Muffin-Männchen entgegen. Selbiges verzog seine Miene zu einem grollenden Pfannkuchen, während der Zuckerguss auf seinem Kopf Risse bekam. Zwar nicht sehr Furcht einflößend, aber immerhin. „Und was bis du überhaupt für ne Flitzpiepe? Wo is der Küchendämon, der sonst hier ausgeteilt hat?“
Der Küchendämon ist verhindert! Ich bin der Kuchendämon und ersetze ihn solange! antwortete der Ersatzmann nicht ganz so freundlich wie sonst und telepathisch in Schmoks Kopf. Die quietschende Stimme des kleinen dicken Wesens hatte ein enormes Echo in seinem Kopf; warum das so war, das tut hier nicht zur Sache. Nur soviel: in großen leeren Räumen schallt es ja schließlich auch. Stattdessen keifte Schmok nun zurück: „Und warum gibt’s bei dir nur Kuchen und Süßzeug? Ich will Käse-Fondue mit blutigen Scavenger-Brocken zum rein manschen!“
Der schwebende Eierkuchen mit Gesicht schüttelte selbiges. Kuchen, sonst kann ich nichts! „Ist das nicht furchtbar ungesund für die Kastellbewohner, wenn die nur Kuchen bekommen? Fettleibigkeit, Arterienverengung, Herzinfarkt und so?“
Von solch Flüchen habe ich noch nicht gehört. Welche grausiger Hexenmeister hat die erfunden?
Schmok antwortete nicht, stattdessen lenkte er das Thema wieder in eine Richtung, die nicht ganz so freundlich wirkte: „Krieg ich nu mein Käse-Fondue, oder wen muss ich umbringen?“ Jetzt schien er dem Kuchendämon langsam auf seine Windbeutel zu gehen, denn wieder zog sich der pausbäckige Pfannkuchen auf seinen Schultern zusammen und zuckersüße Marmelade quoll hervor. Bei mir gibt’s kein Käse-Fondue! Der Küchendämon ist erst nachher wieder da! „Wann nachher?“, wollte der Kastellbesucher wissen.
Das kleine Puddingbärchen drehte sich um und zeigte auf eine alte Uhr an der Wand. Wenn der große Zeiger auf der zwölf steht und der kleine auf der Brezel… ehm… acht, mein ich.
„Nääää!“, protestierte Schmok, „Das is mir zu spät! Ich will JETZT mein Käse-Fondue, verdammich!“. Und damit schlug Schmok auf die Theke, die die Küche von Refektorium trennte. Unglücklicherweise traf er dabei halb eine Schale Milchreis, die einer der Gäste, nicht ganz aufgegessen hatte. Selbige flog nun in mehreren Saltos in die Luft und spritzte den kleine Hefe-Hobbit voll.
Mittlerweile begann der Pfannkuchen, der seinen Kopf darstellte, anzubrennen, wurde schwarz und roch komisch. Der Zuckerguss floss unter der lächerlichen Kochmütze hervor und tropfte auf den Puddingbauch. Entweder du bestellst jetzt was aus meinem Metier oder du verschwindest schleunigst, wenn dir deine Gesundheit lieb ist…
„So was von jemandem zu hören, der einem nur Puddingplätzchen, Sahnetorten und Schokoladensoße backt, is ja wohl mal lächerlich!“, konterte Schmok in seiner bekannt liebenswürdigen Art. Das fliegende Zuckerkuchen-Gebilde sagte dazu nichts, stattdessen griff es sich einen Schneebesen und verschränkte demonstrativ die Arme. Der ehemalige Pirat ging auf das Spiel ein und stichelte weiter: „Und weißt du was? Ich will jetzt auch gar kein Käse-Fondue mehr!“
Kurz sah es so aus, als ob der Kuchendämon endlich erleichtert aufatmete, als Puderzucker von seinem aufblähenden Puddingbauch rieselte, doch dann fuhr Schmok fort: „Aus einer Küche, die aussieht wie ne mexikanische Wander-Würfelbutze, will ich eh nix essen!“

Einen mentalen Aufschrei später hatte Schmok plötzliche eine Riesenladung Pudding im Gesicht hängen. Erschrocken sprang er zurück und hechtete anschließend hinter eine Bank des Refektoriums.
Was war jetzt? War er zu weit gegangen? Würde der Kuchendämon jetzt seine fiese Seite rauskramen und Schmok jämmerlich foltern? Er malte sich aus, wie ein fliegender verbrannter Krusten-Kuchen messerscharfe Plätzchen nach ihm warf und ihn mit Backpulver-Explosionen durch das Kastell bombte. Danach würde er ihn auf einen Stuhl fesseln und solange füttern, bis er platzte.
Naja, hat schon irgendwo seinen Reiz, dachte Schmok…

Einige Augenblicke später fiel Schmok auf, dass bedächtige Stille herrschte. Keine messerscharfen Plätzchen brachen durch das morsche Holz der Bank, und keine Zuckerschrot-Ladungen schossen süße Löcher in die Luft. Also steckte er seinen Kopf wieder hervor und sah… nichts. Der Kuchendämon war verschwunden!
„Na toll!“, gelangweilt stand Schmok hoch und ging zurück zur Theke. Er lehnte sich hinüber und lugte in die Küche. Niemand da. „Hm!“, rümpfte Schmok seine Nase und nahm sich einen Pfannkuchen, der auf der Theke lag. „Was für ein miserabler Service. Können die froh sein, dass die ein Monopol haben!“, grollte er und schnippte diese lächerliche Verzierung in Form einer Kochmütze vom Pfannkuchen, biss hinein und verließ die Fresskapelle. „Dummer Canape-Scheiß… und angebrannt isser auch noch!“

Inorel
24.02.2006, 17:33
Sichtlich erschöpft standen Inorel und Garov am Fuße des Berges. Hoch oben, auf der weitestgehend kahlen Felskuppe war bereits der Turm des Kastells auszumachen. Sie waren am Ziel. Das heißt, sie waren fast am Ziel, denn noch stand ihnen ein langer und beschwerlicher Aufstieg bevor. Zwar gab es einen schmalen, unbefestigten Pfad, der sich durch den felsigen Grund bis zum Gipfel hinauf wand, der war jedoch von allerlei Gestrüpp verdeckt, was den Aufstieg noch zusätzlich erschwerte. Dennoch - einen anderen Weg gab es nicht, wenn sie also ins Kastell wollten, mussten sie zwangsläufig diesen Weg benutzen.
Zögerlich machte Inorel ein paar Schritte nach vorne, Garov folgte ihm. Dabei hielt er die Arme immer weit von sich gestreckt, um das Gleichgewicht zu bewahren und um sich an irgendetwas festzuhalten, sollte er einmal den halt verlieren. Mühsam arbeiteten sich die beiden Wanderer nach oben, erst konnte Inorel den Turm immer höher vor sich aufragen sehen, dann erblickte er bereits das oberste der drei Stockwerke und schließlich sahen sie das Kastell in voller größe vor sich.
Das große Tor, welches ins Innere des imposanten Gebäudes führte, war fast komplett aus Holz, hier und da mit kunstvollen Schnitzereien versehen. Wer auch immer dieses Tor angefertigt hatte, er musste ein wahrer Meister seines Faches gewesen sein. Erst jetzt fielen dem Gardisten die an die Torflügel genagelten Skelette auf. Es schien ihm, als würde sich einer der toten Körper sogar bewegen. Wäre da nicht der Ausdruck im Gesicht seines Begleiters gewesen, der verriet, dass Garov das gleiche gesehen hatte, Inorel hätte es vermutlich für eine Täuschung gehalten, verursacht durch den Mühsamen Aufstieg.

In Momenten wie diesen hätte es ihn nicht gewundert, wenn die Toten auch noch angefangen hätten zu sprechen, doch das geschah nicht. Einmal mehr begegneten sich Garovs und Inorels Blicke, dann wandte sich der Waffenknecht wieder zum Tor und klopfte an. Er war sich nicht sicher, ob das an einem so von Magie umwobenen Ort wirklich nötig war, doch er tat es einfach aus Gewohnheit.
Und siehe da, von einem leisen Knarren begleitet schwang das Tor auf und gewährte ihnen Einlass in die Hallen der Magier Beliars. Im Eingangsbereich des Kastells war niemand zu sehen, stattdessen spürte Inorel ein paar mal einen kalten Lufthauch dicht neben sich und es war ihm fast so, als wäre jemand an ihm vorbei gegangen, doch jedes Mal, wenn er sich suchend umsah, war niemand zu sehen.

Einzig und allein ein steinerner Magier stand dort in der Mitte des Raumes. In seinen Händen ruhte ein Teller, offensichtlich dafür geschaffen, eine Gabe in ihm abzulegen. Inorel war im ersten Moment etwas ratlos, was er nun tun sollte - er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er hier ablegen sollte; Gold erschien ihm nicht als die richtige Gegenleistung für eine Unterkunft im Kastell.
Da der Waffenknecht aber nichts weiter dabei hatte, was ihm angemessen erschien, entschied er sich letztendlich doch dazu, einige Goldmünzen in den Teller zu legen.
Ihre 'Reise' durch das Kastell konnte nun also fortgesetzt werden...

Serena
24.02.2006, 19:02
"Hast du das gehört?" wisperte die magierin ihrem Begleiter zu. Beide waren stehen geblieben, schwiegen und versuchten irgendetwas zu ören, abgesehen vom Prasseln der Fackeln. Erst hatte sie gedacht, es wäre das Pfeifen des Windes, doch hier regte sich kein Lüfchen. Da! Da war es schon wieder. Wie ein Schrei aus dem Jenseits, der sich durch die Gänge zog.

"Das kam von da. Los, vielleicht ist er das ja."

Sie hatte schon schmunzeln müssen, denn dieser Schrei hatte etwas panisches, entsetztes an sich, vermutlich wurde er bereits zerstückelt oder gefoltert. Selber schuld, das war ihm wenigstens eine Lehre. Sie konnte noch immernicht nachvollziehen, was jemanden dazu veranlasste, einfach so mirnichts dirnichts durch das Kastell zu wandern. War dessen Aussehen nicht abschreckend genug? Sah doch nicht aus, wie ein Vergnügungspark und die Begrüßungs am Tor war doch auch nicht sonderlich ermunternd. Nagut, zeitweise konnten die beiden Skelette schon recht amüsant machen, aber auf eine derbe, markabere Art und Weise.

"Da, ich denke das muss es sein..." sprach der frühere Baal zu ihr. Sehr scharfsinnig, wenn man bedachte, dass die Tür sie plötzlich anzukläffen begann!
"Lass das, geh auf!" fauchte sie den Kläffer an, der sie darauf nur anknurrte. "Grrrr!!" - "Ich warne dich, ich muss doch nicht erst sauer werden, oder?" fauchte sie zurück, während sie schonmal die Rune der Schattenflamme zog. Dann war nur noch ein Winseln zu hören, nein eigentlich sogar zwei. Zum einen das der Tür, die jetzt langsam aufschwang und zum anderen das des Mannes, der dahinter auf dem Boden kauerte.

Garov Waldmann
24.02.2006, 19:38
Halb verängstigt, halb fasziniert lief Garov die dunkeln Gänge des Kastells entlang. Alle Steine hatten eine ungewöhnlich dunkle Farbe. Die wenigen Fackeln, die an den Wänden hingen, boten nur wenig Licht, sodass man die Decke nicht sehen konnte. Garov befürchtete, das jeden Moment irgendeine scheußliche Kreatur runter sprang und die beiden Reisenden in Stücke zerriss. Garov und Ironel befanden sich nun in einer Art Eingangshalle. Dort stand eine Bank, die Beiden waren lange gereist und brauchten eine Pause. Garov nahm seinen Wasserbeitel heraus und trank gierig daraus. Er wollte Ironel gerade auch etwas anbieten, der holte aber gerade sein Eigenes Wasser raus.

Nach ihrer kleinen Pause setzten sie ihren Weg fort, sie folgten wieder einem kleinen Gang. Schließlich kamen sie in einem Kirchenartigen Saal an. Erstaunt schaute sich Garov, den riesigen Raum an. Die Fenster ähnelten in gewisser Weise, denen der Kirchen Innos, nur das die Bilder auf den Fenstern in dieser Kirche, brutale und dämonische Szenen darstellten. Auf einem Bild sah man wie ein Dämonisches Wesen, eine leicht bekleidete Frau verspeist. Die beiden verließen den Kirchen ähnlichen Raum dann aber, weil sie durch das äußerst laute Tönen der Orgel etwas die Köpfe schmerzten.

Wieder betraten sie die dunkeln Gänge. Garov schaute auf einen Wandteppich, die Szenen waren nicht weniger bösartig, wie die in der Kirche. Auf einmal drehte sich Garov erschrocken um. „Habt ihr das auch gesehen? Irgendetwas ist doch an uns vorbei gerannt.“ Seine Hand wandert wieder an den Griff seines Knüppels.
Ironel schaute sich verwundert um. „Nein, also ich glaube es zumindest nicht. Wir sollten aber trotzdem vorsichtiger sein.“
Schließlich kamen sie am Eingang der Bibliothek des Kastells an.

Exorbita
24.02.2006, 21:24
Akasha hatte gemeint daß sie erst wenige Tage im Kastell war, sie waren wohl immer aneinander vorbei gelaufen, vielleicht war das nur ein unglücklicher Zufall gewesen wer weiß das schon so geau, jedenfalls hatten sie nun alle gefunden gehabt aber die Freundin von Lucya hatte die Hallen des Kastells schon wieder verlassen müssen.

"Ja, wir schlafen auch in dem Gästequartier, ist schon merkwürdig, daß wir uns nicht schon vorher begegnet sind. Muss ja wirklich ein ganz dummer Zufall gewesen sein aber auch sowas soll es ja geben. Lucya und ichhaben einen Auftrag übernommen von einem Priester, glaube ich war es. Wir sollen etwas über einen magischen Gürtel herausfinden, jedenfalls hatte ich das so verstanden, sicher bin ich mir aber nicht mehr. Ich habe keine Eerfahrung mit solchen Dingen, weisst du."

Etwas verlegen schaute Exorbita um weil sie nicht wusste was sie sagen sollte.

Inorel
25.02.2006, 11:42
Die Biblothek besaß warhaft gigantische Ausmaße. Wenn man sie betrat, meinte man, sie nähme das ganze Erdgeschoss des Kastells ein. In den Meterhohen Regalen waren hunderte, wenn nicht gar tausende Bücher zu den verschiedensten Themen abgestellt. Auch musste man sich nicht die Arbeit machen, jedes gewünschte Buch einzeln herauszusuchen, nein, die gewünschten Schriftstücke 'flogen' aus den Regalen heraus und landeten sanft auf dem Boden, wenn man nur ein Stichwort aussprach. Schließlich verließen die beiden Männer wieder die Bibliothek und das Erdgeschoss bestand wieder aus den bekannten Räumen wie der Eingangshalle und den Laboren der Magier.
Nach einiger Zeit, in der sie durch die düsteren Gänge des Kastells gelaufen waren, hatten sie einen Innenhof erreicht, der von den drei Flügeln des Gebäudes umschlossen war. Inmitten des Hofes, in dem seltsamerweise ein mediterranes Klima herrschte, befand sich eine Esche, deren Blätter auch zu dieser Jahreszeit noch in sattem grün erstrahlten, gleich daneben war ein Brunnen. Für einen Moment schien es dem Waffenknecht, als würde er von seltsam aussehenden Wesen bevölkert, bei genauerem Hinsehen konnte er nichts mehr entdecken. Naja, an diesem Ort konnte einen fast nichts mehr verwundern. Langsam schritten die beiden Männer um den Hof herum. An der dem Eingang zum Inneren des Kastells gegenüberliegenden Seite befand sich nichts als eine Steile Felswand, die einige Meter in die Tiefe führte, ehe man tief unten in der Ebene eines See erblicken konnte.
Nachdem er und Garov die Aussicht einige Zeit genossen hatten, wandten sie sich ab und tauchten wieder ins innere des mächtigen Gebäudes ein. Der Gang, dem sie nun folgten, führte sie in eine Art Massenunterkunft, in der sie ihren müden Körpern ein paar Stunden ruhe geben konnten.

Das war gestern gewesen. Heute saßen die beiden gut gelaunt im Refektorium, mit dem es sich ähnlich verhielt, wie mit der Bibliothek: Es war außer ihnen niemand anwesend, doch man musste nur seine Wünsche äußern und die Speisen erschienen auf wundersame Weise vor einem auf dem Tisch. Nach dem ausgiebigen Frühstück, welches sie sich mit ihrer Gabe am Eingang erkauft hatten, waren sie bereit, den Heimweg anzutreten. Mit einem leisen Knarren schwangen die Torflügel, die heute im Gegensatz zu gestern mit Metallbändern beschlagen waren, zur Seite und ließen Garov und Inorel passieren.
Die frische Luft eines wunderschönen Wintermorgens strömte in die Lungen des Waffenknechten, der sich genau wie sein Begleiter auf den schwierigen Abstieg und die darauf folgende Heimreise vorbereitete...

Reto
25.02.2006, 12:57
Stille. Kälte. Reto lag zusammengekauert auf dem Boden. Das Kastell hatte seine Lebensgeister geschwächt, sie wollten sich schlafen legen. Schlafen. Bloß die Augen schließen und alles vergessen. Alles Sorgen hinter sich lassen und dem Leiden ein Ende bereiten. Es wäre so einfach gewesen. Doch es hieß auch alle Antworten vor sich lassen, sie nie zu erreichen. Alles, was er erreicht hatte umsonst? Alles, was er erfahren hatte nichtig? Alles, woran er glaubte widerlegt? Die Augenlieder des Gelehrten wurden immer schwerer. Wenn es denn sein musste...
Fast waren sie zugefallen, als er hoch schrak. Was war das? Ein Kläffen. Schnell wanderte sein Blick zu der Tür, die ihn gebissen hatte. Sie war ruhig. Gab es hier noch mehr Türen, die als Möchtegernhunde fungierten? Da war es wieder, diesmal ein Knurren. Schnell drehte er sich um. Es kam von der Wand hinter ihm. Vielleicht war die Tür, die hier verschwunden war von außen noch sichtbar. Als er sie damals passiert hatte, hatte sie zwar nicht gekläfft, aber Hinterlist hatte sie bewiesen, als er bemerkte, dass sie nur in eine Richtung funktionierte. Jetzt war das Knurren verstummt. Eine Frauenstimme war da draußen. Zweimal musste er hinhören, um es zu glauben. Die erste menschliche Stimme seit langem. Verflogen waren Müdigkeit und Resignation. Hoffnung erfüllte ihn. Die Stimme schien mit der Tür zu sprechen. Das war gelinde ausgedrückt, denn dem Tonfall entsprechend machte sie die Tür gerade ziemlich runter. Hoffentlich würde die Tür einen schönen Minderwertigkeitskomplex bekommen und sich merken, nicht noch mal arme Kastellbesucher einfach so in eine Falle zu locken.
Voller Energie durch den Adrenalinschub stand er vor der Steinwand, die nach außen wohl die Gestalt einer Hundetür haben musste. Er achtete gar nicht mehr auf das Geschehen draußen. Nur noch diese vermaledeite Tür oder von ihm aus Wand war in seinem Kopf. Die Gefangenschaft in diesem Raum hatte ihn wahrlich verändert, denn noch nie hatte er tätliche Wutausbrüche gehabt. Doch nun wollte er nur noch einen kräftigen Tritt in den Hintern dieses Kläffers geben. Er holte mit aller Kraft aus und trat kräftig ins... nichts. Die Wand war verschwunden und der lag lächerlicherweise der Länge nach auf dem Steinboden. Wo eben noch die Wand gewesen war, befand sich nun Licht. Gleißend helles Licht. Geblendet hielt er die Hand vor Augen. Er konnte nur noch verschwommen die Silhouetten zweier Personen ausmachen. Es dauerte eine Weile, bis sich die Augen an das hereinflutende Licht gewöhnten. Doch mit der Zeit wurde das Bild schärfer und formte sich zu den Identitäten zweier Personen. Der einen gehörte wohl die vorher vernommene Stimme, denn es war eine dunkelhaarige Frau. Meine Güte, gab es in diesem Kastell bloß dunkelhaarige Frauen? Nein, denn das andere daneben war zweifelsohne ein Mann. Er hätte es nicht beschwören können, tat dies aber innerlich, da er ihm schon einmal begegnet war. Das war doch Nashir, der hohe Novize aus dem Sumpf. Oder war er mittlerweile kein Novize mehr. Nein, er trug eine Baalrobe. Was machte er dann aber im Kastell?
Das Adrenalin ließ nach. Endlich richtete sich der Gelehrte auf und blickte in die Gesichter seiner augenscheinlichen Retter. Hatten sie seine Nachricht erhalten oder war es Zufall. Hunger und Durst außer Acht lassend, fiel ihm nur ein Wort ein. "Danke." Er strich sich durch das zerzauste Haar, bevor er endlich aus dem Gefängnis heraus in de Gang trat.

Serena
25.02.2006, 17:24
"Pah, jämmerlich. So viel Aufregung wegen diesem Tropf da?" ging der Hohen Schwarzmagierin durch den Kopf während sie nur vo rder Tür stand, NaShir allerings gleich auf ihn zuging und ihm wieder auf die Beine half. Was sollte an diesem da so besonders sein, dass sie nach ihm hatte suchen sollen? Das ergab irgendwie keinen Sinn, trotzdem gefunden hatten sie ihn wenigstens, also konnte sie endlich wieder zurück gehen. Sogar ihr war hier nicht wohl zu Mute, aber was einen Unwissenden dazu gebracht hatte, hierher zu kommen, entzog sich ihrem Verstand. Übermäßiger Erkundungsdrang? Gier nach wertvollen Schätzen? oder war es doch einfach der Wunsch, seinem Leben ein Ende zu setzen? Das hätte er jedenfalls auch einfacher haben können, er hätte nur einen x-beliebigen Bewohner des Kastells fragen müssen, da hätte ihm bestimmt ein jeder ausgeholfen...

"Na dann, können wir hier verschwinden?" fragte die Frau die beiden Männer, die sich wieder aufgerichtet hatten. NaShir sah sie nur an, so als ob er nicht fassen könnte, dass jemand so gar keine Gefühle des Mitgefühls zeigte, nickte ihr aber dann doch zu. Er hatte den Arm dieses mannes um seine Schulter gelegt, um ihn damit zu stützen und so schlurften sie los. Der Rückweg würde ja hoffentlich unkompliziert ablaufen, jetzt da das kastell sie hierher geführt hatte, würde es sich doch nicht noch irgendwelche Fiesheiten ausdenken, oder doch? Immerhin wartete Serena immernoch auf die Bestrafung für ihren Frevel an den Ahnen...

NaShir
25.02.2006, 19:32
Es war eigenartig, NaShir hatte richtig gelegen der Verschollene war der Schreiber Reto der ihn damals im Sumpf besucht und für ein Buch geschrieben hatte. Seine Schrift und Stimme war so markant das er der Exsumpfler ihn allein dadurch erkannt hatte. Wenigstens hatten sie ihn gefunden, aber was dachte er sich als er damals ins Lager kam hielt er ihn für etwas vernünftiger, als dass er hier allein durch das Kastell lief, ihn musste doch wer über die Gefahren aufgeklärt haben. Was hatte er überhaupt hier zu suchen? Verlaufen hatte er sich bestimmt nicht, man merkt doch wenn man eine Treppe hochgeht.

„Ich wusste doch das du es bist, aber was mich mehr interessiert, was machst du hier oben und warum bist du hier? Hatte dir keiner gesagt dass es für Besucher außerhalb des Erdgeschosses zu gefährlich ist? Verlaufen hättest du dich wohl nicht können, ich denke man merkt wenn man über eine Treppe in eine nächste Etage gelangt. Was bist du doch für ein törichter Narr, du hättest sterben können, aber deine Neugier schein wohl wichtiger zu sein. Bedanke dich bei Serena, ohne sie würdest du immer noch in diesem Raum hocken und verrotten, was vermutlich besser gewesen wäre“

Voller Verständnislosigkeit und Wut schnaufte er seinem Bekannten entgegen, dieser schien sichtlich eingeschüchtert. Wie kann man nur so unvorsichtig sein und auf eigene Faust durch das dunkle Gemäuer laufen, die beiden armen Gerippe am Tor zeigten doch das es hier kein flauschiger Kindergarten war. Wobei es genau das war was NaShir am Kastell faszinierte, selbst die Tür fand er irgendwie niedlich, sie hatte die Züge eines Hundes, selbst der unterwürfige Laut nach der Drohung von Serena erinnerte an die kläffenden Vierbeiner. Wobei selbst der Abtrünnige Angst bekommen hätte wenn die Schwarzmagierin ihm die Worte gesagt und die Rune gezogen hätte.

Auf dem Rückweg sprach keiner der Drei etwas, von Serena war er das Schweigen gewohnt, aber wie hieß es doch stille Wasser sind tief, außerdem barg sie Geheimnisse mit sich, etwas das NaShir liebte. Zum Abendessen würde er sie sicherlich noch bringen, egal wie aber wenn es das letzte war was er tat (was bei ihr durchaus gut sein konnte), mit der Schwarzmagierin würde er im Refektorium was essen. Natürlich auch erst wenn er das mit Reto geklärt hatte, der junge Bürger war zwar ein Narr, aber er erinnerte ihn an sich selbst früher und irgendwie war er auch wie ein Sohn für ihn. Wobei der Exsumpfler wohl nicht viel älter war als dieser Schreiber, der dringend etwas Speis und Trank brauchte.

Was für ihn aber erst einmal wichtig war das ihm das Kastell immer mehr gefiel, über den Zirkel wusste er noch immer kaum etwas, aber wer weiß ob da nicht das Interesse kommen würde. Nur wenn Serena nicht viel mit ihm sprach und sonst kein anderer der Schwarzkutten da war konnte er auch nicht mehr erfahren. Also konnte man das am besten doch mit einem Abendessen verbinden, er hätte sie nicht gleich so offensichtlich anmachen sollen, wenn er es so umschrieben hätte, wäre vielleicht auch eine Antwort statt einem Schweigen von ihr gekommen. Nun gut, jetzt hatte er ja noch mehr als genug Zeit um nachzudenken und Entscheidungen zu fällen.

„Serena jetzt wo wir ihn gefunden haben, hättet ihr vielleicht etwas Zeit für mich? Ein Abendessen wo ihr mir etwas über den Zirkel erzählen könnt, oder was mich mehr interessieren, über das Kastell"

Lächelnd und ein wenig errötet blickte er rüber zu der Schwarzmagierin, hoffentlich kam es nicht wieder so rüber das er etwas von ihr wollte, es war eigentlich eh nur eine Umschreibung für sein eigentliches Vorhaben, aber das musste sie ja nicht wissen. Verlegen wischte er mit seinem Fuß auf dem Boden herum und hoffte erwartungsvoll auf eine Antwort von Serena. Reto bekam davon nichts mit, der war mehr mit seinem knurrenden Magen beschäftigt als dem Exsumpfler bei dem Versuch Casanova zu spielen zu zuhören.....

Reto
25.02.2006, 20:50
Endlich frei. Es tat gut, frische Luft zu atmen. Weniger gut tat es, sich die Standpauken anzutun. Von Nashir war mündlich ausgesprochen, die verständnislosen Blicke von der Schwarzmagierin taten ihr übriges. Aus dem Mund des Sumpflers kamen Fragen und Vorwürfe, warum und wie er sich verlaufen konnte. Die Antwort war ihm selbst bewusst. Neugier. Doch antworten tat er erst, als sie im Erdgeschoss waren. "Es war einfach Neugier. Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, nach oben zu gehen, wenn gleich man mich auch nicht gewarnt hatte." Einen Moment musste er an die kurze Einführung von Zeraphin denken. "Aber dieser Ort ist faszinierend. Wie gefährlich diese Faszination sein kann, weis ich jetzt, aber du hättest wohl dasselbe getan. Bist du nicht auch eine Art Gelehrter? Warum bist du hier, wenn dich nicht dieser Ort faszinierend und du mehr über ihn erfahren willst? Genau so ging und geht es mir." Trotz seiner Erschöpfung konnte er wieder klar denken. Der Kopf war wohl der stärkste Teil seines Körpers und jetzt, da er wusste, dass er schon bald aus dem magischen Refektorium seine Kräfte stärken würde, funktionierte er wieder ausgezeichnet. Ja und seine Sinne bekamen auch gleich etwas Amüsantes zu begutachten, diesmal von Seiten Nashirs. Der arme Kerl schien Gefallen an der Schwarzmagierin gefunden zu haben. Zweifellos versuchte er sich ihr anzunähren, ohne dabei auf Reto zu achten. Vielleicht dachte er ja, dass dieser nichts mitbekam. Ein Wissenschaftler lebt davon zu beobachten, wenn er nicht gerade Bücher studierte. Im Augenblick suchte er noch nach der richtigen Bezeichnung für das Vorgehen des Sumpflers. Charme eines Trolls? Nein, das wäre nun wirklich zu hart gewesen. Er beließ es bei seiner Beobachtung der doch recht plumpen Annährungsversuche. Wäre er eine Frau gewesen, würde er nicht darauf stehen, aber das war ja jedem seine Sache. Wer weis, vielleicht versteckte sich unter der harten Schale der Magierin wirklich ein weicher Kern. Ihm war es egal, er wollte jetzt nur noch das Refektorium erreichen.

Lucya
25.02.2006, 23:14
Selara war gegangen und Lucya blieb mal wieder allein im Kastell zurück. Schon seit Wochen war sie hier. Seit dem ihre Freundin sie herbrachte, hatte sie das alte Gemäuer nicht mehr verlassen. Sicher würde sich eine Zeit finden, in der sie sich ihr noch unbekannte Gegenden auf dieser Insel ansehen würde.
Aber dafür wäre noch genug Zeit, morgen musste sie sich endlich mal um den magischen Gürtel kümmern, den Nafolux angeschleppt hatte. Untote würde er anziehen, wie Motten das Licht. Dieser Gürtel befand sich wegen seiner Unberechenbarkeit im antimagischen Raum. Das war eine Räumlichkeit, die sämtliche Magie unterband. Also konnte der Gürtel dort keinen Schaden anrichten. Ergo kamen keine Untoten, solange der Gürtel dort drin war.

Angestrengt grübelte Lucya über das magische Accessoire nach. Morgen nun musste sie endlich mal mit den Untersuchungen beginnen. Exorbita sollte mitkommen, aber so sehr sie überall nachsah, sie konnte die junge blasse Frau nicht finden. Wo konnte sie nur sein? Vielleicht hatte sie Angst bekommen und es vorgezogen nicht gefunden zu werden. Wie auch immer, dann musste sie eben allein gehen. Irgendjemand anders ließ sich bestimmt finden. Die kleine Akasha vielleicht, so konnte sie gleich die ersten Erfahrungen mit dunkler Magie machen.

Lucya fröstelte bei dem Gedanken, die Bekanntschaft von stinkenden und hinkenden Zombies machen zu müssen.
Auf dem Weg zum Innenhof, wo sie das junge Mädchen vermutete, stellte sie sich vor, wie so eine Horde Untoter mit vorgestreckten Armen auf sie zuhinkte und dabei grunzende Geräusche machte. Hastig sah sie hinter sich und bescheunigte ihren Schritt.

Fast rennend kam Lucya im Innenhof an, und wie sie vermutet hatte, saß da unter der Esche die junge Akasha und spielte gedankenverloren eine sanfte Melodie auf ihrer Geige. Dieses Stück war Lucya bekannt und schnell setzte sie sich neben das junge Mädchen, holte ihre Flöte aus der Tasche und stimmte mit klaren, hellen Tönen in das Violinenspiel ein.
Akasha neben ihr setzte für zwei Töne aus, um erschrocken zu Lucya zu sehen, fand aber die Töne sofort wieder, und gemeinsam woben sie ein Geflecht aus Klängen, was sich über den Hof wie eine Decke legte. Die Esche raschelte mit ihren Blättern und der Brunnen plätscherte dazu im Takt. Alles schien in Bewegung zu sein, sogar ein leichter Wind schien sich dem Reigen angeschlossen zu haben.
Nachdem der letzte Ton verklungen war und sich das Lüftchen wieder gelegt hatte, sahen sich die Beiden lächelnd an und Lucya legte ihre Hand auf Akashas Arm und sagte, „Du musst nicht allein sein, gemeinsam ist es einfacher.“

Akasha
25.02.2006, 23:27
Gedankenverlohren, jedoch mit Neugierde in ihrem Blick musterte das junge Mädchen die Freundin von Selara, ihrer großen Schwester. Sie hatte gesagt, dass man ihr vertrauen konnte und Akasha glaube was Selara sagte, so lächelte sie freundlich.
"Da hast du wohl recht..." sagte sie obwohl ihre Stimme immernoch Unschlüssigkeit aufwies. Exorbita hatte sich schon vor längerer Zeit von Akasha verabschiedet und war verschwunden, so war das junge Mädchen wieder alleine gewesen und hatte ihre Zeit damit verbracht im Innenhof zu sitzen und mit ihrer Geige verschiedene Lieder zu spielen.
Es war beruhigend nichts anderes als die zarten Töne ihrer Geige zu hören und wenn sie endete und zum nächsten Lied überging nur dein leichten Wind zu hören, der durch das Geäst der immergrünen Esche pfiff.
Doch schließlich war Lucya zu ihr gestoßen und hatte mit einer Flöte angefangen klare und schöne Töne hinzufließen zu lassen und die Musik verwandelte sich in einen musikalischen Bach aus wunderschönen Klängen, der durch die verschiedenen Pflanzen floss und ihnen Nahrung gab, die sie nicht vom Kastellboden bekommen konnten.
Nachdem sie gemeinsam das letzte Lied zusammen geendet hatten sahen sie sich gegenseitig lächelnd an und Akasha wartete darauf, dass Lucya ihr sagte, was sie um diese späte Uhrzeit zu dem jungen Mädchen und ihrer Geige geführt hatte. "Konntest du auch nicht schlafen?" fragte sie sie und wartete auf eine Antwort von Lucya.

Lucya
26.02.2006, 00:06
Nachdem die schöne Weise verklungen war und kein Geräusch zurückblieb, als das Rauschen der Blätter und das Geplätscher von Wasser, fragte Akasha, was Lucya um diese Zeit in den Hof trieb.
„Nein, schlafen kann ich nicht, ich habe einen Auftrag von einem Schwarzmagier bekommen, der mich nicht so recht zur Ruhe kommen lässt.“
Und sie erzählte dem jungen Mädchen die Sache mit dem Gürtel, der im antimagischen Raum liegt, da er Horden von Untoten anlocken würde. Akasha wurde ein wenig blass um die Nase, als Lucya bildhaft zu schildern anfing, wie Zombies wohl aussehen und was sie mit einem anstellen konnten. Sie sprang sogar von der Bank und machte der sowieso schon verängstigten jungen Frau vor, wie sich Zombies bewegen. Zumindest glaubte sie, dass es so wäre, gesehen hatte sie noch keinen. Sie hoffte auch nach wie vor, dass es so bliebe.
„Jedenfalls soll ich mit jemandem herausfinden, woher die Kraft stammt, die den Gürtel zu dem macht, was er ist. …und ich dachte, dieser jemand könntest du sein.“
Mit einem aufforderndem Lächeln sah Lucya Akasha ins entsetzte Gesicht. „Was hältst du davon? Da könntest du gleich rausfinden, was dich hier so alles erwarten kann. Ich selbst bin auch noch immer bei den ersten Erfahrungen. Du glaubst gar nicht, was einem hier für seltsame Dinge widerfahren können.“
Nachdenklich sah sie zu Boden und dachte an das Geplänkel mit diesem aufgeblasenem Dämon, der Theater machte, nur wegen ein paar Kräutern. Mit süßen Worten schließlich hatte sie ihn besänftigen können.

Völlig in Gedanken versunken merkte Lucya gar nicht sofort, wie Akasha unruhig von der Bank aufgesprungen war, und anfing aufgeregt hin und her zu laufen.
„Schon gut, beruhige dich, der Gürtel ist in sicherer Verwahrung. Wir gehen einfach mal hin und sehen uns das Ding an, dann werden wir weiter sehen. Es wird schon nicht so schlimm sein, vertrau mir….“
Gern hätte sie gesagt, dass sie selber Angst vor davor hatte, da sie sich nicht vorstellen konnte, was sie erwartete, aber ein Blick in Akashas Augen riet ihr, es bleiben zu lassen.
"Du wirst sehen, deine Furcht wird unbegründet bleiben....vorerst." Bei diesen Worten setzte Lucya krampfhaft ein mutiges Lächlen auf und hoffte, der jungen Frau würde es nicht auffallen.

Akasha
26.02.2006, 00:19
Langsam setzte sich das junge Mädchen wieder auf die Bank neben Lucya und sah ihr dabei abschätzend in die Augen und schien sie mit ihrem nachdenklichen Blick fürmlich zu durchboren.
"Jeder Mensch hat Angst vor irgendetwas... ich sehe, dass dich der Gedanke an Untote Monster genauso verängstigt wie mich... aber zusammen können wir sicherlich mehr machen als du alleine. Ich bin gern dabei." sagte sie lächelnd und packte ihre Geige wieder zurück in die kleine Decke in der sie sie rumtrug. Die Decke sollte die Geige vor kleineren Stürzen schützen und auch vor Schlägen, wenn sie irgendwo gegenstoßen sollte und bis jetzt war dies auch nicht passiert, da das junge Mädchen ihre Geige hütete wie ihren Augapfel. Doch konnte man sehen, dass ihre Hände leicht zitterten und ihr Blick unruhig war. Ihre Augen huschten von einer Seite zur anderen, alsob man sie beobachten würde. Doch wusste sie das dies nur Paranoia eines kleinen verängstigten Mädchens waren und sie versuchte diese wieder zu verdrängen. Hier beobachtete sie keiner, ausser vieleicht Mutter Natur die Wacht über ihre Pflanzenvielfalt hielt und zusah wie sie gedien, am Tage blühten und bei Nacht ruhten...
Akasha bemerkte wie sie sich almählig wieder beruhigte und sie wieder mit ruhigem Auge über die schlafenden Blümchen wanderte, die ihre Köfchen geschlossen hatten und auf die ersten Sonnenstrahlen warteten, worauf sie sich öffneten und in neuem Glanz erstrahlen, wärend in den frühen Morgenstunden noch kleine Tautropfen auf ihnen zu sehen waren. Bis heute fragte sich das junge Mädchen woher der Tau kam und wieso er da war... doch konnte diese Frage bis jetzt noch nicht beantwortet werden.
Mit einem leichten, kaum merkbaren Kopfschütteln stieß sie diese momentan nicht wichtigen Gedanken ab und blickte nun wieder Lucya an.
"Wann gehts los?" fragte sie und grinste wie ein kleines, abenteuersüchtiges Mädchen nur grinsen konnte, dass nicht wusste was alles vorfallen konnte wenn sie bei ihrer Mission fehler machten...

Lucya
26.02.2006, 01:53
„Laß uns gleich gehen, da haben wir es bald hinter uns…“. Und etwas leiser fügte Lucya hinzu, „Du hast also gemerkt, dass mir dabei auch nicht ganz wohl ist, hmm…dabei wollte ich dir ein Gefühl der Sicherheit geben. Hat wohl nicht funktioniert, aber du hast recht, gemeinsam können wir mehr ausrichten.“
Dabei konnte sie schon wieder lächeln und drückte die Hand der jungen Frau. „Nun laß uns diesen antimagischen Raum suchen“.
Die angenehme Gemütlichkeit des Innenhofs hinter sich lassend, liefen die beiden durchs Kastell. Der rote Teppich dämpfte ihre Schritt, und bis auf das Knistern der Fackeln, war es still in dem uralten Gemäuer. Lucya fand diese Stille irgendwie trügerisch und lief plötzlich schneller, so dass Akasha Mühe hatte, mitzukommen.
Sie gingen vorbei an der Badestube und den Krankenzimmern, immer geleitet von der goldenen Bordüre an den Wänden, die sich durch alles Gänge hier in dieser Ebene des Kastells zogen.
Plötzlich war das Ende des Ganges erreicht und die beiden Frauen standen vor einer einfachen, glatten schwarzen Tür ohne ersichtliche Möglichkeit zum Öffnen. „Was jetzt?“, sagte Lucya grübelnd. Akasha stand leicht zitternd da und zog die Schultern hoch, „Ich weiß auch nicht, der Mechanismus ist bestimmt magisch.“. „Gute Idee, das wäre ja auch logisch an diesem Ort „, stimmte Lucya zu. Zögernd legte sie ihre Hand auf die kühle Oberfläche. Erschrocken zog sie ihre Hand augenblicklich zurück. Dort, wo die Hand auf die Tür traf, wurden feine Linien sichtbar, die alle zu irgendeinem Punkt zu führen schienen. „Aha, so ist das…“, und legte die Handfläche an eine andere Stelle der Tür. Irgendwann war sie im Zentrum der Linien, die sich in Kreisen sammelten. Irgendwas bewog sie auf einen dieser Kreise zu drücken und die Tür schob sich nach innen auf. Beide atmeten sehr hörbar auf, als sie ins Innere des Raumes blickten.
Lucya klopfte das Herz bis zum Hals, und sie spürte eine schmale Hand, die sich schweißnaß und eiskalt in ihre schob. Dankbar nahm sie Akashas Hand und fühlte sich dadurch genauso ermutigt, wie Akasha selbst.
Langsam traten sie beide in den Raum ein und sahen voller Erstaunen, dass die Wände aus stachelbesetzten Platten bestanden. Ebenso die Fußböden. Ein schmaler Pfad in Form eines Pentagramms führte um einen kleinen Tisch herum, auf dem etwas lag.
Das war er also, der magische Gürtel, der Untote anziehen sollte. Eigenartigerweise sah er ganz friedlich aus. Er schien aus einem Material zu sein, was metallisch zu sein schien, aber doch wieder nicht. Es reflektierte das Licht nicht und schien doch alle Helligkeit in seiner Nähe, die von Kerzenhaltern um den Tisch herum kam, aufzusaugen.
Lucya streckte vorsichtig die Hand aus, um das Utensil zu berühren. Also ihre Fingerkuppe am Gürtel anstieß, spürte sie plötzlich eine Grabeskälte, die nach ihrem Herzen griff und sich ihres ganzen Körpers bemächtigen wollte. Sie wollte ihre Hand zurückziehen, doch es ging nicht, irgendwas zog sie an. Ihr wurde immer kälter. Akasha schien zu merken, was mit Lucya geschah und schlug ihr die Hand schnell von dem Gürtel weg und zog die erstarrte Lucya schnell in Richtung Tür. Der Eingang verschloß sich sofort wieder, nachdem sie durch waren.
Draußen atmeten sie durch und Lucya taute wieder auf. „Was war das…das war furchtbar, wie Totsein, nur anders, alles schien in mir zu sterben.“, und mit einem Blick zu Akasha fügte sie hinzu, „Danke, dass du mich dort weggeholt hast.“.
So schnell wie nur möglich, ohne lächerlich zu wirken, liefen die beiden in Richtung Bibliothek Lucya wollte sofort einiges lesen über magische Gürtel und Untote. Dieses merkwürdige, unangenehme Erlebnis, was sie eben hatte, hatte sie davon überzeugt, dass das Schmuckstück voller Magie steckte. Nun galt es rauszufinden, woher diese magische Kraft kam, und wieso sie Untote anzog.
Lucya verabschiedete sich von der zitternden Akasha und verabredete sich mit ihr für den übernächsten Tag. Da würde ihr Abenteuer fortgesetzt werden. Bis dahin allerdings hatte Lucya viel zu lesen.

Nafolux
26.02.2006, 20:10
Einige Tage hatte der Priester unermüdlich gearbeitet an sich und dem Spruch. Er hatte lang probieren müssen, bis er die optimale Art gefunden hatte, wie er eine Armee der Finsternis beschwören konnte. Nafolux konnte mit der Zeit fast alle Fehler ausschalten, die er finden konnte. Er gab den Skeletten ordentliche Waffen und sie hatten auchschon eine ordentliche Größe, mit der sich etwas anfangen ließ. Die Bewegungen waren flüssig und koordiniert, anders als es anfangs war, doch eine kleine Sache störte Nafolux noch etwas. Die Skelette konnten keinen Seitwärtsschritt nach links machen. Warum gerade nach links?! Der Priester zerbrach sich schon die ganze Zeit seinen Kopf darüber und beschwor nun nocheinmal eine Armee der Finsternis. Sie war nicht besonders, aber schon recht beachtlich. Im Geiste formte der Schriftgelehrte dann seinen Willen. Er zwang ihn den Skeletten auf, zumindest sollte es so sein, doch nichts wollte geschehen. Total verzweifelt überlegte der Priester und versuchte es noch ein paar mal. Manchmal brachte er die Skelette dazu völlig syncron das linke Bein zu heben, doch einen Schritt taten sie dennoch nicht.
Nafolux verlor so langsam seine Geduld. Die Armee der Finsternis stürzte wieder in sich ein, sodass es der Dämonenbeschwörer erneut versuchen konnte. Voller Wut pumpte er eine Menge Energie in den Spruch, sodass der rote Nebel, der entstand stark verwirbelt wurde und von ihm wegtrieb. Man konnte die Magie im Raum fast fühlen, oder gar anfassen. Manche würden sagen, sie könnten sie riechen, doch tatsächlich war es nur die zornige und willenstarke Aura, die den Priester, der im Übungsraum stand nun umgab. Schon bald erschienen die Skelette, groß und kräftig, jeder mit einem Kriegshammer bestückt und sie alle bekamen den Befehl, noch etwas ruhiger, einen Seitwärtsschritt nach links zu machen. Als keine sofortige Reaktion kam bündelte Nafolux nocheinmal seine Energie und legte seine ganze Ungeduld in seinen letzten Versuch. Mit einer lautlosen verzerrten Grimasse ließ er seine magische Kraft auf die Skelette einprasseln und tatsächlich zögernd machten sie einen Linksschritt.
Etwas erleichtert atmete der Priester aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wieder völlig unter Kontrolle seiner Selbst und seinen Zorn in Griff bekommend, befahl Nafolux erneut einen Linksschritt und er kam augenblicklich. Der Priester wusste nicht woran es hatte liegen können, doch nun hatte er es endlich geschafft. Erschöpft setzte er sich auf einen Stuhl und schloss die Augen.
Unbewusst strich er sich das Haar aus dem Gesicht und ließ den Kopf nach hinten sacken. Nafolux ließ seinen ganzen Körper eine kurze Zeit völlig locker und stand dann plötzlich wieder auf, um mit einem wachen Blick sich seinen Weg zum Refektorium zu bahnen.

Shiravuel
28.02.2006, 06:21
So wie die Gruppe damals die Nacht durchwandert hatte, um zu der Lichtung zu kommen, so hatte sie dies auch jetzt wieder getan, um zurück ins Kastell zu gelangen und im Morgengrauen war es endlich soweit. Die erschöpften Magier, die durch die Hölle selbst gegangen waren, um den untoten Magus Obscurus zu bannen, war zurück. Und alle lebten. Neun Menschen und ein Hund waren damals losgezogen, neun Menschen und ein Hund kamen zurück.

Selbst die Skelette am Tor schwiegen diesmal, sei es, weil sie noch zu müde waren, sei es, weil sie den ramponierten Zustand und die grenzenlose Erschöpfung der Heimkehrer bemerkten. In der Eingangshalle trennte sich die Gruppe, weil ein jeder nur noch den Wunsch nach einem Bett hatte.

Dragonlady wandte sich noch einmal an KARHaBs: "Ihr seid begabt und habt Großes vollbracht. Dass wir noch leben, verdanken wir Euch ebenso wie die Tatsache, dass dieses untote Ungeheuer die Welt nicht mehr unsicher machen kann", sagte sie anerkennend.
Dann wandte sie sich mit kurzem Blick zu Ardescion, musterte ihn, streichelte gedankenverloren Athol. Dann schweifte ihr Blick zu Farin, welcher ebenfalls Ardescion zu mustern schien. Letzterer wirkte im Augenblick völlig normal und lediglich genauso erschöpft wie alle anderen. Doch vermutlich würde dies nicht so bleiben.

"Ardescion, Farin", sprach sie daher laut: "Vielleicht sollten wir uns mal in den näcshten Tagen im Innenhof unter der Esche treffen".
Dann nickte sie dem Rest der Gruppe freundlich zu und wartete keinelei Antwort ab, da sie befürchtete, dass Ardescion ablehnen würde. Rasch stieg sie die Treppen hoch, durchquerte den Gang und trat in ihr Zimmer. Aufseufzend schloss sie die Tür hinter sich. Daheim! Endlich zuhause. Etwas, von dem sie nicht geglaubt hatte, dass sie es wiedersehen würde. Sie legte ihren gelben Kapuzenumhang ab, hing ihre Robe daneben und fiel wie ein Stein ins Bett. Um im nächsten Augenblick tief und traumlos zu schlafen.

Farin
28.02.2006, 20:23
Farin konnte es kaum glauben. Er lebte noch. Jedenfalls so halbwegs. Er sah zwar schwer mitgenommen aus, aber er lebte. Und er sah auch nur halb so schlecht aus, wie er sich fühlte.
Ja irgendwann in den nächsten Tagen sollten sich die drei sicherlich mal treffen. Aber jetzt gab es erst einmal zwei Sachen, die allerhöchste Priorität hatten. Und da kam sogar etwas vor dem Schlafen. Eigentlich unglaublich.
Farin wusste gar nicht, wie lange es schon her war, dass er hier das letzte mal an einem Tisch gesessen hatte. In seinem Kopf stellte er sich die leckersten Kreationen zusammen, die ihm einfallen wollten.
Sein Magen lechzte einfach nach irgendetwas. Diese Früchte konnten einen ja auch nicht ewig satt machen. So einem schön knusprigen Moleratbraten traute er da schon einiges mehr zu. Und einer Scavengerkeule oder einem Schattenläufersteak ebenso.
Der Tisch vor ihm ächzte unter der Last Speisen, die der Priester gedachte in sich hinein zu schlingen.
Allerdings musste er schnell feststellen, dass er sich deutlichst überschätzt hatte. Der Hunger schien vorhin irgendwie größer gewesen zu sein ...
Kaum hatte er das gedacht verschwanden auch schon alle Sachen von seinem Tisch. Das diese Dämonen immer die Gedanken lesen mussten ...
Der Priester erhob sich schließlich langsam, und machte sich auf dem Weg zu seinem Zimmer. Lange schon war er diesen Weg nicht mehr gegangen. Und genau so lange hatte er nicht mehr in seinem Bett gelegen. Irgendwie fiel ihm jetzt zum ersten Mal auf, wie bequem es doch war ...

Lucya
28.02.2006, 23:37
Wieder hatte der sich Winter das Land zurückgeholt. Alles lag unter einer dünnen Schneedecke und es war kalt. Die Wasserkaskaden, die unterhalb des Kastells ihren Quell hatten und den See mit frischem klarem Wasser speisten, waren zu Eis erstarrt. So hing ein Blauschimmernder, dicker Eisvorhang bis in den See hinein und bildete auf seiner Oberfläche ein kleines Gebirge.
Hin und wieder rieselte es leise aus grauen Wattewolken und ein scharfer Wind strich um die Mauern des Kastells.

In der Bibliothek saß Lucya über Bergen von Büchern. Sie brauchte einfach mehr Informationen über magische Gürtel. Angefangen von Büchern über den Gürtel schlechthin, bis hin zu Werken, wie „Magische Gürtel für alle Gelegenheiten“ , „Magie und Kleidung“, bis hin zu „Gürtel oder Hosenträger?“, fand Lucya nichts, was im Moment von Bedeutung gewesen wäre.
Da war viel zu lesen über Gürtel, die einem zusätzliche Kraft verliehen, oder eine geschickter erscheinen ließen, Gürtel, die Schutz boten, vor äußeren Einflüssen, aber nichts über einen Solchen, der beim Anlegen die Aufmerksamkeit von Untoten auf sich zog. Es gab ganze Kapitel, die über nichts anderes handelten, als den perfekten Sitz des Gürtels, die passende Größe und ihre Pflege. Sehr interessant, aber völlig unbrauchbar. Mehrere Male war sie über ihrer Lektüre schon eingenickt, was ja auch bei diesen Inhalten kein Wunder war. Es wurde langsam ärgerlich, dass sie keinen Schritt weitergekommen war, das Gürtelchen lag immer noch dort wo es war und war genauso geheimnisumwittert, wie vorher.
Irgendwo musste doch was über das Accessoire zu finden sein. Es war schließlich da und irgendjemand musste doch mal was darüber geschrieben haben. Derjenige, der ihn geschaffen hatte vielleicht, oder einer, der unter seiner Wirkung leiden musste.
Lucya war aufgestanden und ging ein paar Schritte hin und her. Die Hände in den Rücken gestemmt dehnte sie sich ächzend nach hinten. Mitten in der Dehnübung hielt sie inne. In einem Regal ganz hinten hatte sie ein Buch entdeckt, das aus dem Regal gerutscht war, ohne hinunter zu fallen. Komisch, dachte sich Lucya und ging, um es sich näher zu betrachten. Das Werk hatte den Titel „Copula magica“, und war ein schlichtes Buch zwischen ledernen Deckeln. Innen stand unter dem Titel der Zusatz, „Abwandlungen vom Herkömmlichen“
Lucya war in dem Moment klar, dass sie fündig geworden war. Sie rückte sich ihren Sessel zurecht und schlug mit erwartungsvoller Mine das Buch auf.

Serena
01.03.2006, 14:38
Sollte es das jetzt gewesen sein? Diesem Reto ging es wieder besser, eigentlich hatte ihm ja auch nicht gefehlt, wenn man mal davon absah, dass er vermutlich die Vorräte des Refektoriums auf eine harte Probe stellen würde. Immerhin war schon bis auf die Knochen abgemagert, als NaShir und sie ihn gefunden hatten, aber was war an dem so besonders? Vorallem so besonders, dass sie ihm als Wiedergutmachung helfen sollte? Wirklich beeindruckend sah er nicht aus, aber das traf in der Vergangenheit ebenso auf sie zu und was war bis zum heutigen Tag aus ihr geworden? Auf jedenfall würde sie weiter ein Auge auf diesen unscheinbaren Tölpel haben, doch für den Moment war ihr anderer männlicher Begleiter doch wesentlich naheliegender.

"Also du bestehst auf ein Abendessen mit mir? Ich nehme nicht an, dass ich dir das ausreden kann, also gut, meinetwegen. Ich werde heute wie jede Nacht im Refektorium essen, ob du auftauchst oder nicht, bleibt dir überlassen."

Natürlich war die Hohe Schwarzmagierin nicht vollend blind geworden, es war mehr als klar, dass er mehr als 'nur' ein Abendessen wollte. Ihr Liebster und Verlobter war immernoch nicht wieder aufgetaucht, schon seit zwei Wochen hatte sie keine Nachricht mehr von ihm erhalten, so wie es während ihrer Liebschaft immer wieder einmal vorgefallen war. Meistens hatte er sich auch mit Erzählungen bedeckt gehalten, wo er während dieser Zeit gewesen war, also warum sollte sie sich selbst nicht auch einmal ein wenig Spaß gönnen? Könnte ja vielleicht richtig amüsant sein, ein wenig mit diesem Sumpfler zu spielen...

KARhaBs
01.03.2006, 14:57
Es war später Nachmittag, als die Wolkendecke über dem Kastell aufriss und die Sonne ihre hellen und durchaus wärmenden Strahlen auf die Mauerzinnen warf. Die wechselnde Witterung hatte am Morgen noch Schnee gebracht, doch ebenso wie dieses Ereignis, hatte KARhaBs auch das Tauwetter verschlafen. Nun aber, als die hellen Sonnenstrahlen die Tropfen auf den Scheiben des Gemachs funkeln ließen und kleine Muster an die Wände zeichneten, erwachte der junge Magier aus langem Schlaf. Nur noch wenige Schweißperlen waren auf seiner Stirn zu sehen, die wahrlich überflutet schien, als er nächtlich die Reise in das unterirdische Schloss erneut erlebte.
Nun aber hatte er sich von allen bösen Träumen erholt und schlug die Augen auf. Es war ein seltsames Gefühl in einem weichen Bett zu erwachen und das helle Tageslicht zu sehen. Nirgends die Spur von Knochenstaub und auch der Geruch von verwesendem Fleisch oder abgestandener Luft war nicht wahrzunehmen. Alles deutete darauf hin, dass KARhaBs tatsächlich in seiner Kammer im Kastell war und der untote Magier für immer gebannt...
Während der Barde dies dachte entstieg er dem Nachtlager und betrat den zweiten Raum seines Gemachs, in dem sein Schreibtisch stand, mit seinem hochlehnigen Stuhl. Nicht minder fein und edel verziert als diese beiden Möbelstücke waren die zwei Ohrensessel, die unmittelbar vor dem nun kalten Kamin befindlich waren. Mit rotem, weichem Stoff waren jene bespannt und man konnte seine Arme, wenn man in einem der Sessel saß, auf dem fein geschnitzten Holzlehnen ablegen. Oft hatte der Blondgelockte hier gesessen und beim Blick in die knisternden Flammen manchen Sonnenuntergang verträumt. Er dachte kurz an den Herrn Valnyas aus dem oberen Viertel, seinen einstigen Herren und Protektor, dessen Günstling er war. Er sollte bald wieder in die Stadt gehen und ihn besuchen, vielleicht war ja Delgada noch in Khorinis! Bei all den freundlichen Gedanken und dem Sonnenschein, der noch immer beharrlich sein Gemach flutete, erklomm sein Gemütszustand einen Hochpunkt; Es tat wahrlich gut wieder zu Hause zu sein, umgeben von Gewohntem und Wohltuendem. Endlich konnte er sich wieder den Luxus gönnen an alte Zeiten zu denken, gar kreativ zu werden. Fast schon hätte er ein morgendliches - ein relativ gesehen morgendliches - Liedchen angestimmt, doch dann stieg sein Blick auf zu dem, was da über dem Kamin hing. Ein zehneckiger Ring vom Durchmesser eines Mannskopfes. Abgenutzt und grau sah er aus und wollte gar nicht recht in das Sonnendurchflutete Zimmer passen. KARhaBs schickte sich an, das Dekagon herunter zuholen, doch es ließ sich keinen Zentimeter bewegen. Da fiel es ihm wieder ein, wie konnte er es nur über Nacht schon vergessen?

Er hatte müde und erschöpft und geistig sonderbar abwesend von einem Dämon Mörtel und Hacke verlangt, alles noch in der Nacht, als er von der Reise zur Lichtung im Wald mit den acht Gefährten zurückgekehrt war.
Nie war er ein Handwerker gewesen, doch der Geflügelte gehorchte und brachte ihm das Material. KARhaBs hatte daraufhin, noch immer in seine zerschlissene Robe gekleidet, den Dämon angewiesen den Raum zu verlassen und, nach dem jener getan hatte, wie ihm geheißen wurde, mit der Hacke ein Loch über den Kamin in die Wand geschlagen. Grade so groß, dass ein ebenfalls Mannskopf großer Würfel hineinpasste. Der Alea, in den die Seele des Magus Obscurus gebannt wurde, hatte er in die Vertiefung gesetzt und das Loch mit dem Mörtel verschlossen. Nach geraumer Zeit hatte er das Dekagon an der Wand befestigt, ebenfalls mit dem flüssigen Stein, wie er die Masse nannte...

Nun beließ er es dabei, dass das Zehneck den Kamin "schmücken" würde und sah stattdessen zum Schreibtisch. Er war komplett Staubfrei und eine seidig fließende Robe hing über den Lehnstuhl. Diese jetzt anzuziehen hatte wenig Sinn, seit er mit den Acht aufgebrochen war, hatte seine Haut kein Wasser gesehen, ein Umstand, den er, trotz der Tatsache, dass er nicht wusste, wie lange er fort war, nicht auf sich beruhen lassen konnte. Er klemmte sich die Robe in die Armbeuge und huschte auf barem Fuße aus dem Gemach. Wie sonst auch würde niemand den leicht bekleideten Barden in den Gängen bemerken, denn außer den Dämonen war ja so gut wie niemals jemand zu sehen. Er würde unbemerkt in die Badestube gelangen ...

Akasha
01.03.2006, 16:39
Der Tag war nun schon fast wieder vorbei und doch hatte das junge Mädchen noch keinen Fuß vor die Zimmertüre gesetzt. Sie hatte die ganze Nacht lang bis in die frühen Morgenstunden in ihrem Buch "Geigenspiele" gelesen und hatte neue Lieder ausgespielt, die in ihrem kleinen Gästezimmer wiederhallten, bis ihre lieblichen Klänge, von der Geige erzeugt verhallt waren und kurze Zeit stille herrschte bis sie das nächste Lied anfing zu spielen.
Seit Selara gegangen war, war auch auf mysteriöse Weise das zweite Bett verschwunden und ein kleiner Schreibtisch war anstattdessen aufgetaucht und die freie Wand wurde nun von einem bunten Wandteppich bedeckt, der dem Raum etwas farbe verlieh. Es war die immergrüne Esche in feinster Arbeit eingestickt und eine untergehende Sonne war hinter ihr zu erkennen.
Immerwieder ließ das junge Mädchen ihre Geige vom Hals gleiten und legte sie aufs Bett, auf dem sie im Schneidersitz saß und bekam eine nachdenkliche Miene. Sie hatte nur wenige Stunden geschlafen und doch war sie hellwach und voller Tatendrang.
Immerwieder kam ihr dieser verfluchte Gürtel in den Sinn. Er hatte ein für Akasha fast schon magisch anziehendes Aussehen. Das junge Mädchen fand ihn hübsch und sie hatte immerwieder diesen einen Gedanken, in dem sie sich selbst in diesem Gürtel sah, der ihr auchnoch ausgezeichnet stand...
Langsam glitt die Geige nun zum dritten mal auf ihr Bett und dort blieb sie nun auch liegen, da Akasha von Bett heruntergehopst war und in ihre Schuhe schlüpfte. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie wollte unbedingt nochmal den Gürtel sehen und zu den antimagischen Räumen zurückgehen.
Ungefähr wusste sie nich wo es ist und so sprang sie vor Aufregung förmlich die Stufen der großen Treppe hinunter und ging die Gänge entlang, die sie zu dieser seltsamen Tür führen, die die gesammte Magie fern hielten.
Das junge Mädchen konnte sich noch wage erinnern wie Lucya sie geöffnet hatte. Mit einem vorfreudigen glänzen in ihren blau-grünen Augen als sie die Hand auf die Tür legte und sie die kleinen Punkte berührte die sich auf ihr abzeichneten. Leise fuhr sie zur Seite in die Wand und ihr offenbarte sich wieder dieser seltame Raum, dessen Wände und der Boden mit metallenen Stacheln besetzt war. Nur der kleine schmale Pfad in der Mitte war zu sehen und führte sie in die Mitte, wo auf dem kleinen hölzernen Tisch, der ziemlich fehl am Platz wirkte der metallisch glänzende, wunderschöne Gürtel zu sehen war. Wie ein kleines Kind, das angst hatte bei etwas ertappt zu werden sah sie sich um, als würde sie auf Nummer sicher gehen, dass niemand sie beobachtete. Dann wandte sie sich wieder dem Gürtel zu und nahm ihn vorsichtig in die Hand. Langsam fuhr sie mit ihren Fingern über das seltsame Material, dass eine Art magische Kälte ausstrahlte.
Es war wie im Traum und sie nahm es eigentlich kaum wahr, als sie sich den Gürtel umlegte und die Schnalle mit einem leisen Klicken in die Rasterung einschnappte. Er war ihr etwas zu groß, doch war es plötzlich wie von magischer Hand, als sich der Gürtel straff um ihre Hüfte spannte und Akasha aufschrie, als sie eine eisige Kälte auf ihrer Haut spürte, die sich allmählig anfing auszubreiten. Ihre Haut fing an einen gräulichen, eine Farbe wie bei einem toten anzunehmen, was das junge Mädchen diesmal einen langgezogenen spitzen Schrei ausstießen ließ. Mit aller Kraft rüttelte sie an dem Verschluss des Gürtels, doch ließ er sich nicht öffnen. Und als sie versuchte ihn so von ihrem Körper zu streifen spannte er sich noch fester um sie herum. Er schien sich zu wehren wieder von ihr los zu kommen.
In heller Aufregung gemisch mit Angst verließ sie fluchtartig den antimagischen Raum, der sich wieder hinte rihr schloss. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Gedanken daran verschwendet, dass sie sich damit in größte Gefahr begab. Ängstlich rannte sie so schnell sie konnte in Richtung ihres Zimmer. Ihre Haut war inzwischen grau wie die eines toten und sie versuchte sich vollkommen unter ihren Vorhang zu verbergen, damit sie niemand sehen konnte. Völlig außer Atem hastete sie die Treppe hinauf und betrat ihr Zimmer. Akasha schlug die Tür hinter sich zu und stand verlohren in der Mitte ihres Zimmers. Sie Atmete hastig ein uns aus und war völlig außer Puste. Mit zitternder Hand berührte sie ihren Unterarm und die gräuliche Haut. Sie fühlte sich kalt und tot an. Doch den größten Schreck bekam sie als sie sich vor einen großen Spiegel in ihrem Zimmer stellte. Akasha blickte auf eine Person ihrer größte mit langen, schneeweißen Haaren. Die Haut war grau wie die eines Toten und ihn Gesicht wurde von zwei blutroten Augen dominiert die in den Spiegel starrten. Vorsichtig tastete das junge Mädchen nach ihren einstmals schwarzen, wunderschönen Haaren und ließ die weißen Haare durch ihre Hand gleiten. Sie schloss die Augen und hofte inständig das dies nur ein böser, gemeiner Traum sei aus dem sie jeden Moment erwachen würde. Doch war dem so nicht.
Als sie ihre Augen wieder öffnete starrten sie immernoch diese kalten, blutroten Augen an und die weißen Haare hingen über ihre Schultern hinab bis zu diesem Gürtel, der ihr das alles eingebrockt hatte.
Vor Wut rüttelte sie wieder erfolgslos an ihm und versuchte den Verschluss zu öffnen. Doch der Gürtel saß fest. Er war so straff an ihren Körper gespannt, dass sie eigentlich Schmerzen haben musste, doch spürte sie nichts der gleichen. Alles an ihr.. war wie tot.
Eine Träne bahnte sich nun einen Weg von ihrem hässlichen Auge über ihre graue, hässliche Haut und verschwand in Richtung des Kastellbodens auf dem sie stand. Verzweifelt dachte Akasha nach. Lucya sagte sie würde in der Bibliothek versuchen mehr über den Gürtel in Erfahrung zu bringen.. doch wie sollte das tollpatschige Mädchen ihr das erklären? Das sie wieder in diesen Raum gegangen war und auchnoch so doof war den Gürtel anzulegen.
Nach kurzen hin und her überlegen verließ sie sturmartig ihr Zimmer und rannte in Richtung der Bibliothek die im Erdgeschoss war.
Zum dritten mal nun hastete sie die Treppe in den Hauptsaal hinab und betrat die Bibliothek wo sie sich hastig umsah. Es dauerte nicht lange und sie sah Lucya an einem der Tische und war in ein Buch vertieft.
Akasha rannte zu ihr und blieb wieder völlig außer Atem neben ihr stehen und fing an ohne zusammenhang zu reden. VIel verstand man nicht, da sie dauernd nach Luft rang und sich nur langsam beruhgte. Man hörte nur die Worte " Leichtsinn...tollpatischig... Gürtel.. angezogen... nichtmehr abkriegen" und vor lauter Aufregung klappte sie schließlich neben Lucya in der Bibliothek auf dem Boden für kurze Zeit zusammen. Dies alles war zu viel aufeinmal für sie gewesen...

Shiravuel
01.03.2006, 17:16
Dragonlady war endlich wieder aufgewacht und fühlte sich auch ausreichend erholt. Im ersten Moment kam ihr der Gedanke, dass alles nur ein böser Traum gewesen sei, doch dann erinnerte sie sich so deutlich und realistisch, dass sie wusste, es musste alles wirklich so passiert sein. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Diesmal hatte sie wirklich nur mit knapper Not und dank KARhaBs überlebt.
Doch dann streifte sie schnell die finsteren Gedanken ab und wandte sich den praktischen Dingen des Lebens zu und die schrieen geradezu überdeutlich nach einem Bad. Sie hatte das Gefühl, der gesamte Staub, welcher in jenem letzten Raum gewesen war, haftete an ihr und bildete buchstäblich eine Schutzschicht, wenngleich man die eher als Schmutzschicht bezeichnen konnte. Rasch warf sie ihre Robe über und nahm zugleich eine saubere aus dem Schrank. Dann verließ sie ihren Raum und begab sich eilends in Richtung Bad.

Kaum hatte sie dieses betreten, schlugen Nebel- und Dunstschwaden ihr entgegen. Sie waren zwar heiß und wohltuend, doch sah man kaum die Hand vor Augen. Dennoch bemerkte sie einen menschlichen Umriss, der mitten im heißen Wasser auszumachen war. Na toll, da war ihr doch tatsächlich jemand zuvorgekommen mit der Badeidee. Hoffentlich war dieser Jemand bald fertig.

Wenngleich sie auch nichts als Umrisse sah, so hatte sie doch das deutliche Gefühl, dass der Badende ein Mann war. Rasch drehte sie sich um und starrte angestrengt die Wand an, an welcher es zwar nichts zu sehen gab, die aber immerhin einen Blickpunkt bot.

"Wer seid Ihr?", fragte sie in den Raum hintersich und fügte dann ungeduldig hinzu: "Ich hoffe, Ihr braucht nicht mehr allzu lange. Nach einem ziemlich langen Aufenthalt in einem reichlich dreckigen Labyrinth und dem verstaubtesten Zimmer aller Zeiten würde ich gerne mal wieder einigermaßen sauber werden. Bedeutet. ich benötige das Bad", beendete sie ihren Satz und hoffte nur, dass sie nicht irgendeinen Hohepriester hier zu verscheuchen suchte.

KARhaBs
01.03.2006, 17:45
Die heißen Dampfschwaden hatten sich schon kurze Zeit nachdem der Barde das Bad betreten hatte in die Lüfte erhoben. Man konnte wirklich im Lichte der kleinen schmalen Fenster die Nebenschwaden erkennen, wie Staub, der im Sonnenlicht tanzt. KARhaBs hatte sich mit einem heißen Tuch auf der Stirn in die hinterste Ecke des riesigen Zubers begeben, in der man allerhöchstens seine Umrisse erkennen konnte.

Die Hitze war wohltuend und schon längst hatte sich der Staub und das Knochenmehr von seiner Haut gelöst und war auf seltsame Weise in den Tiefen des steinernen Zubers verschwunden. Auch hierbei schien Magie im Spiele zu sein, die für ständig reines Wasser sorgte.

Der junge Magier träumte vor sich hin und schließlich kam ihm die Heimreise in den Sinn, der sich eine Nebelschwade aus dem Badehaus aufgelegt zu haben schien. Doch nun sah er das Bild ganz deutlich, wie sich Ethea, die wohl schönste der Schwarzmagierinnen, am Ende des Zuges durch die khorinischen Wälder von ihm verabschiedete. Ihre zarten Lippen, die selbst nach all den Strapazen wie gemalt anmuteten, hatten die Worte geformt:
"Bis bald und warte nicht auf mich." Alle Förmlichkeit war gebrochen, die artikulierte Nähe nie größer gewesen, doch war es ein Abschied auf unbestimmte Zeit. Weshalb musste sie gerade jetzt aus seinem Leben treten?
Wollte Beliar gar, falls sein Einfluss soweit reichte, dass der Barde neue Pfade beschritt und den Fokus der Gesellschaft nicht nur auf die Kastellschönheit legte?
Doch selbst die schnellen Gedanken des jungen Magiers waren nicht flink genug, um die selbstgestellte Frage zu beantworten, denn soeben öffnete sich die Tür zum Badehaus. Im Dunst konnte KARhaBs nur die Umrisse der Gestalt erkennen, doch sogleich schien sich die Gestalt zur Wand zu drehen, als geniere sie sich unbegründeter Weise. Was bitte konnte man hier in all dem Dampf erkennen, wenn es nicht gar sehenswert war? Kaum war er wieder in sicheren Gefilden kehrte seine kecke und nicht minder charmante Seite zurück. Auch, nachdem der Barde die Person anhand ihrer Stimme als Dragonlady identifizierte, konnte er sich eine freche Bemerkung nicht verkneifen:

"ich grüße euch Dragonlady, Feuergeweihte. Wenn euch der Zuber zu klein erscheint, um uns beide zu beherbergen, obschon er doch Platz für alle Zirkelmitglieder zur gleichen Zeit bieten kann, so werde ich gern dem jenen entsteigen. Anbei, wie geht es euch? Ich habe wohl zwei Tage lang geschlafen, nachdem wir zurückkehrten..."

Shiravuel
01.03.2006, 17:56
Aha. Er war es also. KARhaBs. Dragonlady erkannte den blonden Magier sofort wieder. Wie sollte sie auch nicht, hatte sie doch mit ihm Gefahren der übelsten Art überstanden. Sie konnte verstehen, dass er ebenso dringend einBad benötigte, aber wie war das mit dem Zuber, der den ganzen Zirkel beherben könnte? Vielleicht den ganzen Zirkel aber mit einer Ausnahme. Sie würde nicht zu ihm ins Bad hüpfen, soviel war sicher.

"Ich habe wohl ebenso lange geschlafen wir Ihr", erwiderte sie und fügte hinzu: "Und ich kann sehr gut verstehen, dass Ihr auch ein Bad nehmen wolltet oder sogar musstet. Aber wie groß auch immer der Zuber sein mag, ich werde sicher nicht zu Euch ins Bad hüpfen. Da würde ich eher noch mit Athol baden!" Dann ging ihr auf, wie mißverständlich der Satz sein konnte und - rot werdend - was aber der blnde Magier im Dunst hoffentlich nicht sehen konnte, meinte sie: "Na ja, ich meine, ein Hund im Wasser ist unverfänglich, aber eine ein Magier und eine Frau, ähem Magierin..." Sie verhaspelte sih immer mehr. Himmel und Hölle, in was für eine Situation hatte er sie da gebracht. "Jedenfalls will ich nicht", sagte sie deshalb ganz einfach energisch. Bloß keine weiteren Erklärungen mehr, die würden es vermutlich keinesfalls besser machen.

"Feuergeweihte" hatte er sie genannt. Ja, das war sie jetzt wohl zu allem anderen auch noch. Doch was bedeutete dies für die Zukunft?
Nachdenklich und noch immer die Wand anstarrend, die von ihren Blicken sicher bald Löcher bekäme, fragte sie: "Was, meint Ihr, werden diese Prüfungen für Auswirkungen auf unser künftiges Leben haben? Wenn sie denn Auswirkungen haben sollten". Denns icher war sie sich über letzteres keinesfalls.

Sinistro
01.03.2006, 19:27
Ruhe, Abgeschiedenheit und sein inneres Selbst- all diese Dinge wollte der hohe Schwarzmagier finden, doch so langsam breitete sich die Gewissheit aus, dass all dies weder moeglich noch sinnvoll waere. Wieso nur konnte sich der Gruenaeugige nicht daran erinnern, warum er sich hier ins Refektorium begeben hatte- und wieso nahm er an, dass sich ausgerechnet heute irgendwas an seiner Situation aendern sollte? Nie zuvor hatte Sinistro so viele Tage abgeschieden verbracht- zumindest nicht, ohne fuer sich selber wichtige Dinge zu erkennen und zu erforschen. Doch die letzten Wochen schienen sich zu ziehen, zu ziehen wie ein Stoff namens Kaugummi, der noch nicht erforscht wurde und von dem auch der Daemonenbeschwoerer noch nie gehoert hatte und auch nie hoeren wuerde. Komischerweise kamen dem jungen Mann nun Buchstaben in den Kopf- nicht etwa, weil er eine Buchstabensuppe kredenzt bekam- nein, er wunderte sich, dass in seiner Sprache manche Buchstaben mit Punkten darueber verziert wurden und welche Moeglichkeit es gaebe, diese Punkte zu umgehen. Kleine, sanfte Punkte, handschriftlich von etlichen Humanoiden auch als Striche missgedeutet und genutzt, doch waren es eigentlich Punkte, waren diese Punkte der Punkt des Lebens, das Sinistro fuehrte oder waren sie einfach ein kroenender Abschluss, eine finale Huldigung an die Buchstaben a, o und u? Oder waren sie einfach dazu da, Auswaertige zu verwirren? Mehr und mehr dieser gepunkteten Worte (oder sollte man besser Woerter sagen?) kamen dem Gedaechtnislosen nun in den Sinn, er formte im Refektorium sitzend diese Um- (oder Un-)laute wieder und wieder, ae-te, ue-te und oe-te vor sich hin, nicht auf die anderen Besucher dieses Ortes achtend.

Fuerwahr, ein seltsamer Anblick der sich hier nun bot, noch merkwuerdiger erschienen jedoch die Toene, die von einem Ende der Essenshalle zur anderen hallten. Sie ertoenten wuerdig, dennoch suesslich und es gebuehrte sich nicht, sie zu unterbrechen. Doch genau dies geschah nun, die Laute des Gruenaeugigen wurden gestoert, boese Zungen moegen behaupten, sie wurden abgewuergt. Doch wer wagte diesen Frevel?

KARhaBs
01.03.2006, 21:37
Langsam und anmutig entstieg der junge Magier den heißen Wassern und ließ sich ein trockenes Tuch von einem der Dämonen reichen. Sein Selbstbewusstsein war urplötzlich angestiegen, der Barde hatte es trotz wochenlangen Aufenthalts in Katakomben voller Untoter tatsächlich geschafft, eine hohe Schwarzmagierin ins stottern zu bringen, nur weil es um ein wenig freigelegtes Fleisch im Badezuber ging. Vorzüglich, KARhaBs konnte förmlich die materialisierte Süße dieses Augenblicks in der Luft schmecken. Er schnürte sich das Tuch um die Lenden und bedeckte mit einem Zweiten seine Schultern, nun sollte nichts mehr anzüglich wirken, es sei denn langes und nasses Haar, das ihm noch immer wallend auf die Schultern fiel wirkte anstößig...

"Ja...", sagte er schließlich auf die Frage der Feuergeweihten.
"Ich bin überzeugt davon, dass wir noch immer die Auswirkungen der uns zu Teil gewordenen Weihen zu spüren in der Lage sind. Ich werde euch bei Gelegenheit von der Blutweihe berichten, wie sie Ceron, Ethea und mir angedacht war und uns widerfahren ist. Nun aber will ich euch nicht länger aufhalten. Ihr habt es sicher verdient, in die wohltuenden Fluten zu steigen und mehr noch: Ich danke euch von ganzem Herzen, dass ihr eine treue Gefährtin auf der Reise zum Schlosse des Magus wart. Und für heute Gute Nacht, Dragonlady."

Der Blondgelockte Magier, dessen Augen im Zwielicht einen gletscherblauen Schimmer zeigten, verbeugte sich vor der weißhaarigen Zirkelmagierin und schritt dann rückwärtsgehend, so wie er es stets tat, wenn er sich all seiner Höflichkeit und des Charmes bediente, durch die nahe gelegene Tür, die ihn in einen anderen Raum der Baderäumlichkeiten brachte...

Shiravuel
01.03.2006, 21:47
Irgendwie konnte Dragonlady sich des Gefühls nicht erwehren, dass KAhaBs es auch noch Spaß gemacht hatte, sie zu verwirren. "Na warte, mein Freund", dachte sie. "Irgendwann folgt die Rache. Und dann stotterst Du".

Sie warf die dreckige Robe ab und stieg ins heiße Wasser. Ließ ihre Gedanken treiben. Blutweihe? Das hörte sich noch schlimmer an als ihre eigene Feuerweihe. Auswirkungen spüren? Sie spürte eigentlich nichts mehr, aber vielleicht würde das auch nur in bestimtmen Augenblicken geschehen. In einem heißen bad war das eher unwahrscheinlich. Welcher Art die Weihe der dritten Gruppe wohl gewesen war? Und wo war der Würfel, in welchen die Seele des untoten Magiers gebannt worden war, wohl jetzt? Schade eigentlich, dass der zuerst so elegant als unschlagbarer Ritter auftretende Mann dann doch der Feind war. Und wie sehr die Gruppe auf seine Tricks hineingefallen war. Eine Illusion innerhalb von Illusionen. Vor nichts war man wirklich sicher und besser, man hinterfragte alles.

Warum KARhaBs den Raum wohl rückwärts und mit Verbeugungen aus dem Raum gegangen war? Sie war doch keine Königin. Zudem hatte sie mal von einem Volk weit, weit im Osten gelesen, welches goldgelbe Haut und Mandelaugen hatte. Diese taten das. Aber der blonde Magier konnte wohl kaum mit denen verwandt sein. Aber vielleicht hatte er mal da gelebt? Wenn man es genau nahm: was wusste sie eigentlich von den anderen Magiern? Nichts! Weniger als gar nichts. Nicht mal von Ardescion wusste sie etwas.
Sie seufzte. Da lebte man unter einem Dach und kannte doch die anderen so gar nicht. Aber denen ging es mit ihr selbst ja auch nicht anders.

Langsam entstieg sie dem Bad, zog die saubere Robe über und warf die nassen Haare zurück. Dann verließ sie langsam den Raum und beschloß, den Tag mit einer guten Mahlzeit im Refektorium zu beenden.

Jail
01.03.2006, 21:57
In der Eingangshalle bewunderte Jail den steinernden Wächter, der in der Hand eine Schale hielt. Marcus klärte sie darüber auf, dass man bei seiner Ankunft dort eine Spende rein legen und er das für sie übernehmen würde. Das Klirren der Münzen hallte in der Halle wieder und Jail sah sich erstaunt und fasziniert um. Marcus war bisher noch nicht Gast im ZUX, kannte sich aber mit den Gegebenheiten recht gut aus. Er führte sie in den Innenhof, in dem eine wunderschöne grüne Esche in den Himmel ragte und ein Brunnen vor sich hin plätscherte. Auf der Bank unter der Esche nahmen sie platz und genossen einen Moment die Stille. Jail sah irritiert drein, als sie in der Eingangshalle etwas huschen sah.

„Was war das?“, wollte sie wissen. Marcus hatte nicht darauf geachtet, vermutete aber, dass es einer der Dämonen war, die in diesem Gemäuer lebten.
„Dämonen?“, sprach sie erschrocken.
„Du brauchst Dich nicht zu fürchten. Die gehören hier zum ZUX genauso, wie die Schwarzmagier und sind nicht gefährlich, so lange man ihnen dazu keinen Anlass gibt“, klärte er Jail auf

Sie hatte seine Worte zwar vernommen, aber wirklich beruhigt war sie nicht. Jail stand auf und bewegte sich auf den Brunnen zu. Irgendwie kam es ihr hier ziemlich warm vor, im Gegensatz zu den eisigen Temperaturen, die draußen herrschten. Sie benetzte ihr Gesicht mit dem Wasser und fühlte sich auch schon etwas frischer... ganz so, als ob der Brunnen eine belebende Wirkung hätte. Marcus saß noch immer auf der Bank und musterte sie von hinten. Ihm viel auf, dass sie für eine Frau recht kräftig war. Zumindest ließ ihre muskulöse Statur darauf schließen. Auf seine Frage hin, wie sie zu ihrer Figur gekommen wäre, erzählte jail ihm davon, dass sie schon immer Wert auf ihr Äußeres legte und immer viel ihren Körper trainiere. Sie setzte sich neben ihm auf die Bank und spielte mit ihren Muskeln. Marcus schien dies mehr zu amüsieren, als zu beeindrucken. Man sah ja auch nicht alle Tage eine Frau, die sich mit Muskeln rühmte. Der Hunger brachte sie schließlich wieder auf ein anderes Thema und sie fragte nach einer Möglichkeit im ZUX etwas zu essen.

„Oh, das wird Dir gefallen. Ich habe es zwar selber noch nicht gesehen, aber davon gehört“, meinte er.
„Was denn?“, wollte sie wissen.
„Das Refektorium hier... das soll man seine Speisen und Getränke auf seltsame Art und Weise bekommen... aber lass uns nicht davon reden, sondern es uns ansehen“, antwortete Marcus und zog Jail von der Bank hoch.

„Jetzt müssen wir nur noch heraus finden, wo sich das befindet“, fuhr er fort.

Lucya
01.03.2006, 22:09
„Die meisten Gürtel, denen man Magie innewohnen lässt, verleihen dem so Gegürteten Stärke und Geschicklichkeit, auf dass er kräftiger und geschickter erscheinen mag. ….“
Das war Lucya nicht neu. Es kam eine Abhandlung über die üblichen magischen Gegenstände, so dass Lucya schon versucht war, das Buch verärgert zu den übrigen zu legen. Doch dann kam ein Absatz, der augenblicklich ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Wesentlich seltener sind solcherlei Gegenstände, die dunkelste Magie des Beliar in sich tragen. Es gibt auch hier Gürtel, durch den der Träger einen Schutz erhält und ähnliches, aber wenige solcher Gegenstände wurden mit der Magie der Untotenbeschwörung versehen. Dies hat nun zur Folge, dass der Träger des Gürtels von einer Armee untoter, seelenloser Untertanen umgeben ist….“, vor Spannung kaute Lucya auf ihrer Unterlippe und stieß in unreglmäßigen Abständen kleine „ahhs“ und „Ohhhs“ aus. „Derjeinige, der den Gürtel um sich bindet, wird somit zum Führer dieser lebendigen Toten gemacht und sie werden ihm folgen. Der Gegürtete wird den Gürtel nicht mehr allein abnehmen können, er wird auch nach einiger Zeit kein Bedürfnis mehr verspüren, es zu tun. Nach wenigen Tagen wird er ebenso untot sein, wie die, die ihm folgen…..“ „Kein lebenserhaltendes Blut wird mehr durch seine Adern fließen, die Augen werden anders sein, die Haut und auch das Haar…“.

In dem Moment wurde Lucya unterbrochen, weil vor ihr plötzlich Akasha stand, oder jemand, der Akasha hätte sein können. Lucya sprang erschrocken auf und wich hinter ihren Sessel zurück. Die Gestalt vor sich hatte schlohweißes. Langes Haar und ihre Haut hatte einen ungesunden grauen Ton angenommen. Aufgeregt sprudelte die Gestalt unzusammenhängende Worte hervor. Lucya verstand etwas von „Gürtel nicht mehr abkriegen…“ und konnte zu ihrem Entsetzen die Stimme von Akasha erkennen. „Oh Beliar, laß es nicht Akasha sein…“. Ein Blick in die Augen der Gestalt ließ ihr heiß und brodelnd die Magensäure aufsteigen. Diese Augen waren …rot. Lucya taumelte noch weiter zurück, als Akasha, oder was immer ihre Stimme geraubt hatte, neben ihr das Bewusstsein verlor.

Lucya war völlig irritiert, wer oder was das? Am liebsten wäre sie auf der Stelle schreiend aus der Bibliothek gerannt, doch etwas sagte ihr, dass sie nach der Gestalt auf dem Boden sehen musste. Widerstrebend und mit äußerster Vorsicht kniete sie sich neben die Bewusstlose und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund, als sie sah, was dort um die Hüfte der weißhaarigen Kreatur geschlungen war. Es war der Gürtel aus dem Antimagischen Raum. Nun bestanden für Lucya keine Zweifel mehr, es handelte sich um Akasha, die wohl so fasziniert von dem Gürtel gewesen war, dass sie nicht umhinkonnte, ihn sich umzulegen. Sekundenlang starrte die junge Frau nur auf den Gürtel, völlig unfähig einen Gedanken zu fassen. Schließlich fasste sie nach der Schnalle, um sie zu öffnen, doch wieder wurde ihr kalt dabei und ihr wurde übel. Trotzdem zog und zerrte sie daran herum, hatte sie doch eben noch gelesen, was passierte, würde der Gürtel ein paar Tage um Akashas Hüfte bleiben. Das sollte um keinen Preis geschehen. Ihre anfängliche lähmende Angst wich einer panikartigen Geschäftigkeit, durch die sie jetzt alles versuchte, das Ding von dem jungen Mädchen abzukriegen. „Hilfe…“ rief sie in Gedanken und schaute Akasha ins Gesicht. Das Mädchen sah aus, als hätte sie zu lange im Eis gelegen. „Oh, Beliar…was mach ich denn jetzt. Wie konnte sie so dumm sein, sich den Gürtel anzuziehen….“.
Ein Dämon war herangeschwebt und dröhnte nach einem kurzen Blick auf die ziemlich bleiche Akasha, in Lucyas Kopf ,“ Dabei können wir nicht helfen, sie ist so gut wie tot. Sie wird weitere anziehen, die so sind wie sie. Du solltest sie töten.“
Trotz des Schmerzes in ihrem Schädel entgegnete sie aufgebracht, „Nein, wie kannst du so was verlangen. Ich kann sie noch retten, der Gürtel muß runter so bald wie möglich.“ „Dann tu es“, schmerzte es. Lucya sah dem Dämon ins unbeteiligte Gesicht und sagte traurig, „Ich weiß nicht wie….“. Ein Gedanke reifte in ihr, und ehe sie ihn zu Ende gedacht hatte, hatte sie sich die untote Akasha auch schon vom Boden aufgehoben und schleppte sie unter Einsatz ihrer Kräfte zur Tür.
„Huch“ .Als sie selbige mit ihrer Last passieren wollte, kam ihr ein Wesen entgegen , das nach Haut und Augenfarbe zu urteilen einer von Akashas neuer Verwandtschaft war. Er streckte die Arme nach ihr aus und stieß dabei ein grässliches Stöhnen aus. Panikartig lief Lucya in Richtung Nafolux' Labor. Dort angekommen, wollte sie die Tür aufstoßen, doch es war zu. Der Magier war nicht da. „OH, nein, nein…was jetzt…“, jammerte sie vor sich hin. „Warum machst du auch so einen Blödsinn…, wo kann er nur sein.“
Völlig kopflos rannte sie mit Akasha im Arm in irgendeine Richtung. Vielleicht fand sie ihn in den Übungsräumen. Sie wusste vage, wo sie zu finden waren. Jetzt wurde es brenzlig, denn hinter ihr, schlurfte und stöhnte es, es waren mindestens drei von diesen Zombies. Sie folgten ihrer Herrin, die den Gürtel trug.
Ächzend schleppte sie Akasha durch die Gänge, immer erschöpfter war sie. An einer Biegung musste sie die junge Frau ablegen und sich schwer atmend an der Wand abstützen.
Ein vermoderter Arm langte um die Ecke und sie sah in rote Augen, die lüstern nach ihrem Leben schrieen. Einem vermodertem Mund entströmte neben Gestöhne ein Gestank, der den Müllhaufen in den Hinterhöfen von Khorinis alle Ehre machte. Lucya zog ihren Dolch und piekste wild auf den Zombie ein. Irgendwas schien sie getroffen zu haben, denn sein Geschrei wurde markerschütternd und er strahlte plötzlich in einem blauen Licht. Mit Akasha auf den Armen rannte sie weiter und sah vor sich die Türen zu den Übungsräumen. „Ich schaffe es, ich schaffe es….“, dachte sie erfreut und stürzte der Länge nach hin. Akasha schien durch den Sturz das Bewusstsein wiederzuerlangen. „Nein, jetzt nicht..“ Lucya krabbelte zur Tür, die ihr am nächsten lag, riss sie auf und sah sich einem grauhaarigen Mann gegenüber, dessen missbilligenden Blick sie in dem Moment für das wundervollste auf der Welt hielt.

Jail
01.03.2006, 22:19
„Ihr wünscht etwas zu speisen?“, dröhnte es in ihren Köpfen. Marcus schien auf die Art und Weise, wie die Dämonen mit den Menschen kommunizierten vorbereitet zu sein, aber Jail war auf die Attacke in ihrem Schädel nicht vorbereitet. Schmerzerfüllt hielt sie sich die Ohren zu und erschrak, als ein schwingendes Etwas hinter ihr aufgetaucht war.

„Folgt mir“, fuhr der Dämon fort, schwebte vor ihnen her und wies ihnen den Weg ins Refektorium. Jail stolperte mehr hinter diesem Dämonen her, da ihr Kopf förmlich zu zerspringen drohte. Erst als er aufhörte zu ihnen zu sprechen, nahm der Schmerz ab.

„Es schmerzt immer, wenn die Dämonen mit uns sprechen, aber Du wirst Dich dran gewöhnen“, meinte Marcus und Jail hoffte, dass er recht hatte. Mit immer noch angespanntem Kopf ließ sie sich auf einen Stuhl im Refektorium sinken und wartete darauf, dass sie wieder einen klaren Kopf bekäme. Marcus saß Jail lächelnd gegenüber und wartete auf ihre Reaktion, die käme, wenn sie sich für eine Speise entschieden hätten.

„Was? Was ist? Wieso lachst Du?“, fragte sie.
„Hast Du keinen Hunger?“, fragte er.
„Doch... und Du?“, wollte sie wissen.
„Ich auch“, antwortete er ihr.

Fragend sah sie ihn an. „Und warum bestellen wir dann nicht´s“, fragte sie. Marcus forderte sie auf, sich vorzustellen, was ihr beliebt. Die Frau verstand den Sinn zwar nicht, tat aber, was er von ihr wünschte und schreckte zurück, als urplötzlich ein Teller mit Brei auf den Tisch klatschte. Sie sah irritiert drein und Marcus konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

„Brei?“, meinte er belustigt, „Ist Dir nicht´s besseres eingefallen?“.

Jail starrte auf den Teller und konnte sich darauf keinen Reim machen, aber es war ja eh alles etwas sonderbar hier. Nichts desto trotz gefiel es ihr aber und sie sah sich im Refektorium um. So ein Lokal, eine Gaststätte, Kneipe... was auch immer, war ein guter Ort um Leute kennen zu lernen und Unterhalten zu werden. Nur eins war klar... hier würde sie wohl keine Arbeit finden, zumindest nicht in diesem Refektorium.

Shiravuel
02.03.2006, 09:24
Nachdem Dragonlady am vorigen Abend ihr Mahl im Refektorium eingenommen hatte, war sie tatsächlich wieder schlafen gegangen und so erwachte sie heute schon vormittags. Die Sonne schien, doch wirkte es eisig kalt und Schnee lag noch immer blendend weiß und glitzerte wie tausende von Kristallen im Sonnenlicht. Die Tatsache, dass es bereits März war, schien bis zum Wetter nicht durchgedrungen zu sein.

Langsam zog sie sich an und viele, zuviele Gedanken gingen ihr gleichzeitig im Kopf herum. Was war sie? Wer war sie? Was war von jener Frau, die vor langer Zeit das Tor zu Khorinis durchschritten hatte, übrig geblieben? Weder hatte sie bislang die Mörder ihrer Eltern und ihrer Schwester(aus ihrem jetzigen Leben) gefunden noch wusste sie um den Grund. Sie hatte erfahren, dass sie bereits einmal gelebt hatte, und zwar als Angehörige eines anderen Volkes und ihr Name war Siria gewesen. Sie hatte ihren Seelenvertrauten, den Großdrachen La'etor wiedergefunden und erneut verloren. "Feuergeweihte" wurde sie genannt und hatte durch eine glückliche Fügung und KARhaBs Eingreifen auch den Kampf gegen einen mächtigen Unsterblichen überlebt. Doch all das waren Ereignisse und sagten nichts darüber aus, wer oder was sie eigentlich heute war. Was war von ihr selbst übrig geblieben? Im Prinzip hatte sie keins der Ereignisse selbst gelenkt, sie war mitgerissen wurden wie in einem wilden Strudel. Unfähig, den Dingen zu entkommen, denn wenn sie es versuchte, so schienen eben genau diese Dinge bereits hinter der nächsten Ecke wieder auf sie zu lauern.
Die letzte, eigenständige Tat, die sie begangen hatte, war der Bau des Dampfbades gewesen, den aber außer ihr und gelegentlich Farin niemand zu nutzen oder auch nur zu bemerken schien.
Vielleicht sollte sie das Kastell verlassen. Vielleicht auf eine lange Wanderschaft in fremde Länder gehen? Und vielleicht dort sterben.....

Jail
02.03.2006, 12:22
Jail brachte gestern Abend nicht mehr viel Zeit im Refektorium zu. Es war ja schon sehr spät und Marcus hatte auch etwas angedeutet, dass er den heutigen Tag einiges zu tun hätte. So hatte sie sich gestern Abend von einem Dämon in ihr Gästezimmer leiten lassen und die Nacht ruhig und friedlich geschlafen.

Jetzt saß sie im Refektorium und nahm ihr Frühstück ein... etwas Brot, ein Stück Waranfleisch und dazu ein Glas Wasser. Jail fragte sich, wo Marcus sein könnte. Sie hatte ihn den ganzen Tag noch nicht gesehen und vermutete ihn in irgend einen von den ganzen Räumen, die es im Kastell gab.

Gesättigt und zufrieden nahm sie sich vor, sich etwas im Kastell umzusehen. Den Innenhof mit der schönen Esche kannte sie ja bereits und auch ihr Zimmer, aber sie wollte jetzt mehr sehen. Ohne das die weiteren Gäste von ihr Notiz nahmen rückte sie ihren Stuhl zurück und erhob sich. Ihr kam es in den Sinn, was sie nun mit dem schmutzigen Geschirr machen sollte, aber es verschwand auf genau die seltsame Art und Weise, wie es erschienen war. Sie verließ das Refektorium und wandelte durch die große Eingangshalle. Dort stand wieder dieser steinerne Wächter und sie trat näher heran. Hätte Bardasch ihr von seinem Erlebnis mit dem Pergament erzählt, hätte sie sich wohl von der Statue fern gehalten. Womöglich hätte sie das Kastell erst gar nicht betreten. Bei näherer Betrachtung meinte sie, einen versteinerten Magier oder ähnliches zu sehen. War ja auch naheliegend einen Magier dar zu stellen, wo das Kastell ja schließlich das Zuhause der Schwarzmagier war.

Jail sah sich um und entschied sich dazu, den ersten Gang zu wählen, den sie in der großen Halle ausmachen konnte. In dem Gang war es noch finsterer, als es schon in der Eingangshalle war und Jail wurde etwas unruhig. Bei genauerem hingucken entdeckte sie auf dem Boden einen dunkel roten Teppich, unter dem Marmorplatten hervor lugten, die abwechselnd in schwarz und weiß verlegt waren. Sehr seltsam dachte sie sich und betrat die Bibliothek. Regale voll mit Büchern stachen ihr in die Augen und sie ging etwas näher heran um lesen zu können, was auf ihnen geschrieben stand. Jail vernahm ein Räuspern und sah in die Richtung, aus der es kam. Sie entdeckte Marcus, der an einem der Tische saß und konzentriert in einem Buch las. Sie freute sich ihn zu sehen und sprach ihn etwas lauter, als nötig an.

„Pssst“, meinte er, „Hier solltest Du möglichst leise sein. Das ist hier die Bibliothek und wie Du siehst, bin ich hier nicht der einzige Gast“. Er deutete auf einen Tisch etwas weiter von ihm entfernt, an dem eine junge Frau hockte und ebenfalls in einem Buch schmökerte.

„Entschuldigung“, sagte sie leise und nahm neben ihm am Tisch platz.
„Wenn Du etwas lesen möchtest, brauchst Du nur auszusprechen, was Dich interessiert und die Bücher mit dem passenden Thema kommen herunter geschwebt“, klärte er Jail auf.

Sie überlegte, was könnte sie interessieren? „Der Gesang“, sprach sie aus und da die Bezeichnung sehr allgemein war, kamen einige Bücher heran geschwebt. Sie inspizierte die Auswahl und entschied sich für ein Buch, dass von der Schulung der Stimme und Gesangstechniken handelte. Sie griff nach dem Buch und begann zu lesen.

Jail
02.03.2006, 15:16
Jail saß über ihrem Buch, konnte sich aber nicht wirklich konzentrieren, da Marcus beim Lesen ständig zischelnde Geräusche von sich gab. Er schien das Gelesene mitzuflüstern und verursachte damit die störenden Töne. Jail sah von ihrem Buch hoch und schaute ihn vorwurfsvoll an, was dieser ab nicht mitbekam. „Was hat er sagt?“, dachte sie sich, „Man soll die Leute in der Bibliothek nicht stören?... und was macht der gerade?“. Sie sah an ihm vorbei zu dem weiter entfernten Tisch rüber, an dem diese Frau saß. Diese schien sich von seinen Geräuschen nicht stören zu lassen, oder sie war schwerhörig.

Wieder sah sie zu Marcus rüber, der zwar immer noch seinen Kopf gesenkt hatte, mit den Augen aber zu ihr rüber schaute.

„Was ist los Jail? Hast Du keine Lust mehr zu lesen, oder kannst Du Dich nicht konzentrieren?“, fragte er sie.
„Wie sollte ich auch, wenn Du die ganze zeit so rumwisperst?“, antwortete sie im genervten Ton.
„Was mache ich?“.
„Rumwispern... zischeln, Du gibst störende Geräusche von Dir“.
„Pssst“, erklang es von dem anderen Tisch.
„Du flüsterst beim lesen“, sagte sie leise, „und dabei kann man sich nun mal nicht konzentrieren“.

Marcus lächelte sie an. Er schien es amüsant zu finden. Leise schloss er sein Buch und schlug ihr vor, etwas spazieren zu gehen. Jail fand diese Idee goldrichtig und schob qietschend ihren Stuhl zurück.

„Pssst“, erklang es wieder vom hinteren Tisch.
„Was ist mit den Büchern? Fliegen die wieder von alleine zurück ins Regal?“, flüsterte Jail.

Marcus nahm es an und die beiden verließen die Bibliothek. Gemütlich schlenderten sie den Gang zurück, bis sie sich wieder in der Eingangshalle wieder fanden. Marcus fragte sie nach ihrem Befinden und was ihr belieben würde zu sehen. Jail war es egal, was sie sich zuerst ansehen würden. Sie wählten den Weg vorbei am Refektorium und schlängelten sich durch den dunklen Gang. Jail betrachtete die Bilder an den Wänden, die seltsame Gestalten zeigten. Fast lautlos bewegten sie sich fort, da der Teppich, auf dem sie wandelten, sämtliche Geräusche schluckte. Sie bogen gerade um die Ecke, als ein seltsamer Luftstrom an ihr vorbei zog. Irritiert wich sie zur Seite und blieb stehen. Sie konnte nicht´s sehen, spürte aber, dass irgendwas oder irgendwer an ihr vorbeigegangen zu sein schien. Marcus merkte von dem nicht´s und forderte sie auf, ihm zu folgen. Immer noch verwirrt zeigte Jail ihm, wo sie untergebracht war.

„Gemütlich hast Du es hier“, meinte er und schaute sich in ihrem Zimmer um, „Dein Bett sieht gemütlich aus... genauso wie meins“.
„Seltsame Aussage“, dachte sich Jail, „Was er damit wohl gemeint hat?“.
„Möchtest Du mein Zimmer auch mal sehen?“, fragte er sie, „Das ist auch sehr gemütlich“.

Jail lehnte dankend ab. Wer weiß, was er mit ihr vor hatte. Vielleicht würde er ja sogar die Tür hinter ihr verschließen... nein, dass Risiko wollte sie nicht eingehen und trat wieder aus ihrem Gästezimmer heraus. Nur zögerlich erhob sich Marcus von ihrem Bett und folgte ihr. Hinter sich schloss er die Tür und die Beiden wandelten weiter den Gang entlang. Noch um zwei Ecken waren sie gebogen, als sie an einem Raum vorbei kamen, dessen Türe offen stand. Neugierig betrat Jail den Raum, kurz gefolgt von Marcus. Außer ihnen tauchte noch jemand in diesem Raum auf. Vor ihren Augen erschien ein Dämon, wie aus dem Nichts und fragte sie, ob sie wünschten zu baden. Da war er wieder dieser Schmerz und der Schrecken, der durch das plötzliche Erscheinen dieses geflügelten Etwas verursacht wurde. „Bitte nicht weiter sprechen“, bat sie den Dämonen, der ihrer Bitte nachkam und „wortlos“ vor ihnen herschwebte. Kurz darauf verschwand er auch wieder.

„Aha, hier ist also die Badestube“, stellte Marcus fest, „Wir könnten auch ein gemeinsames Bad nehmen“.
„Öhm... nein, danke Marcus. Ich glaube, dass ist keine gute Idee“, sagte sie verunsichert, „Wir beide in einem Zuber? Nein...“.
„Es muss ja nicht in einem sein“, bot er ihr an und öffnete die nächste Türe. Dichter Dunst drang aus der Türe hinaus und Marcus riskierte einen Blick. Möglicherweise waren ja noch andere weibliche Personen anwesend und er wollte sie nicht verschrecken. Jail tippelte hinter ihm aufgeregt von einem Bein auf´s andere. Sie wollte da mit ihm nicht rein, würde es doch nur auf eine Sache hinaus laufen.

„Ach sieh mal... da stehen mehrere Zuber“, stellte er fest, „Na dann ist das doch alles kein Problem“.

Jail wurde jetzt richtig nervös.

„Marcus, bitte... ich möchte nicht“, stotterte sie und war erleichtert, als er kurz darauf wieder die Türe schloss.
„Gut, dann ein anderes Mal“, meinte er.
„Ja Marcus... ein anderes Mal“.

Jail
02.03.2006, 17:07
Schon lange hatten sie die Badestube wieder verlassen und saßen sich jetzt im Refektorium gegenüber. Marcus hatte sich eine Scavengerkeule herbei gedacht und Jail nippte unruhig an ihrem Wein. Der Vorfall in der Badestube hatte sie ganz aus dem Konzept gebracht. Während Marcus über seiner Keule hing, wagte Jail einen Blick und beobachtete ihr Gegenüber. Er war ja schon ein netter Mensch und auch nicht gerade hässlich. Im Gegenteil... er war groß, kräftiger Statur, hatte kurze dunkle Haare und Augen, in die sie es jetzt nicht wagte, zu blicken. Irgendwie hatte Marcus eine anziehende Wirkung auf sie. Wen Jail es jetzt hätte beschreiben sollen, hätte sie gesagt, das er der erste Mann sei, der ihr Furcht einflößte, aber nicht im negativen, sondern im aufregenden Sinne. Insgeheim wollte sie ihm nämlich gefallen, aber alles, was er tat - was er vor allen Dingen jetzt tat - ließ sie erschaudern.

Er sah sie eindringlich an und seine Blicke fraßen sich in ihre Seele. Jail wurde leicht benommen von dem Gefühl, dass sie jetzt überkam und es gelang ihr nicht, ihren Blick von ihm abzuwenden. Sie hoffte auf irgendwas, dass ihn ablenken würde, aber ihre Gebete wurden nicht erhört. Immer noch fesselte er sie mit seinem Blick und seine dunklen Augen strahlten dabei etwas magisches aus.

Ihre Gebete wurden scheinbar doch noch erhört. Irgendwo ein paar Tische weiter hatte scheinbar jemand versehentlich seinen Teller vom Tisch befördert, der laut scheppernd auf dem Boden landete. Jail nutzte die Gelegenheit und sprang auf. Ohne einen weiteren Blick zu riskieren eilte sie aus den Refektorium und suchte den Innenhof auf. Sie positionierte sich hinter dem Brunnen und sah gespannt zurück, ob Marcus ihr folgen würde. Das Herz schlug ihr bis zum Hals... ein Gefühl sagte ihr „bitte komm“. das Andere aber sprach „bleib besser weg... ich will das nicht“. Da der Teppich, der überall auslag, die Geräusche von Schritten schluckte, kam er für sie ohne Vorwarnung um die Ecke. Sie beobachtete ihn, wie er zögernd den Innenhof betrat und sich umsah. Die Tatsache, dass sie die Luft anhielt, schützte sie nicht davor, entdeckt zu werden und so blickte sie einen Marcus an, der langsamen Schrittes auf sie zu ging. Direkt vor Ihr blieb er stehen.

„Was ist los? Warum bist Du davon gelaufen?“, wollte er wissen, doch Jail blieben die Worte im Hals stecken. zwar formte sie ihren Mund zu Wörtern, aber es kamen keine Laute aus ihr heraus.

So hilflos hatte jail sich noch nie gefühlt und sie wehrte sich nicht gegen Marcus, der sie an der hand nahm und zur Bank unter der immer grünen Esche führte.

Nafolux
02.03.2006, 18:45
Gerade noch hatte Nafolux nocheinmal mit der Armee der Finsternis geübt. Er wurde tatsächlich immer besser, umsomehr er übte, also war er nochlang nicht fertig gewesen, als er sie gerade so sicher beschwören konnte. Nun konnte er sie viel schneller und öfter beschwören, auch die Kontrolle über diese Biester ist um einiges besser geworden. Obwohl es deshalb nicht gerade einfach geworden war. Der Spruch forderte schon einiges von dem Priester der dunkelen Mächte, doch anscheinend hatte der Ergraute nun ein ganz anderes Problem, oder doch nicht?
Ohne ein Zeichen von Verwunderung oder etwas dieser Art blickte der Priester missbiligend auf die am bodenliegende Lucya runter. Was machte sie dort? Den Boden wischen? Oder hatte es doch mit dem Gürtel zutun. Schnell erfasste der Priester und geübte Schütze die Situation. Ein weiblicher, ohnmächtiger Zombie und zwei andere, die irgendwie mehr Willenlosigkeit im Blick und Gesicht hatten, als das Weibchen unter ihnen, aber das sollte den Priester nicht stören. Er würde sie alle besiegen, wie es aussah war auch Lucya deswegen gekommen. Sie wurde anscheinend sogar von dem weiblichen Zombie vonden Füßen gerissen und lag nun aunter der untoten Frau vor ihm herum.
Ohne lang zu fackeln nahm sich Nafolux seine magische Energie zusammen und bündelte den Gedanken eine Armee der Finsternis zu beschwören. Es ging nur hier im Kastell ohne Runen, aber es ging. Nachdem der charakteristische Rauch in Schwaden kam, kündigte sich nun einer der mächtigsten Zauber von Beliar an. Eine Armee der Feinsternis wechselte die Dimension und stürmte auf die zwei aktivangreifenden Zombies zu. Jedes Skelett hatte ein Zweihänder, da Nafolux es als am Sinnreichsten einschätzte. Die drei Skelette kämpften so, wie der Ergraute wollte. Ein Schwertstreich von dem einen Skelett wurde von einem Schlag des anderen Gefolgt und so ließen die Angreifer den überraschten Zombies keine Chance zu reagieren. Bald waren sie niedergestreckt und ein glühend, gleißendes, blaues Licht bestätigte ihr ableben. Lucya hatte sich schon etwas aus ihrer etwas ungünstigen Lage erhoben und fing an zu schreien, als Nafolux dem weiblichen Zombie den Gnadenstoß geben wollte. Durch Lucya aufmerksamgeworden betrachtete der Ergraute binnen weniger Sekunden den Gürtel um die schlanke Hüfte der Frau. Abfällig meinte er dann, dass er sie dennoch töten würde, da sie dem Fluch des Gürtels, der Grund warum ihn der vergangene Feuermagier nie selbst getragen hatte, zuweit fortgeschritten war. Doch Lucya schaute den entschlossenen und gefühlskalten Priester entsetzt und auch etwas empört an. Dann fragte sie etwas verächtlich, ob ein Priester Beliars wirklich zu schwach war einen Gürtel zu entbannen, ihn einfach nur abzunehmen. Doch der Priester ließ sich nicht provozieren. Mit einem Zeichen befahl er einem der Skelette der untoten Frau den Gnadenstoß zu geben, doch Lucya legte sich zwischen die Klinge und das Wesen. Schulterzuckend wollte er der Priester beide Körper durchstoßen lassen, als ihm einfiel, dass es sicherlich missfallen würde, wenn er gleich zwei potentielle Anhänger Beliars töten würde.
Plötzlich bewegte es sich unter Lucya. Hatte sie sich vielleicht sogar deshalb auf den Zombie gelegt? Er erwachte und stieß nun die, die sie beschütze von sich. Der Priester beobachtete das Wesen interessiert. Er würde es gern untersuchen. Diese Übergangsform zwischen lebendig und untot war interessant. Sie war sozusagen ein eigenwilliger Zombie. Etwas wonach schon so viele Gesucht und gefragt hatten. Wie dachte solch ein Wesen? War diese Frau noch in der Lage zu antworten? Die rotglühenden Augen guckten Nafolux an. Langsam wurde ihm bewusst, dass er handeln sollte, denn sie würde wohl keien Vernunft aufweise. Sie hatte schließlich auchnoch zu allem überfluss den Gürtel und würde mit der Zeit einige Zombies anlocken. Schnell ließ er sie von den Skeletten überwältigen und nicht töten. Lucya, deren Blick sich gerade etwas im Schock geweitet hatte, seufzte nun und ging mit Nafolux und dem sich wehrenden, aber von Skeletten außergefecht gesetzten Zombie zu dem Labor, was sie bald erreichen sollten. Auf dem Weg dorthin bat der Priester telepatisch die Dämonen um eine antimagische, lebenserhaltende und den Prozess stoppende Flüssigkeit in einem großen Glas, wo die Frau eingelassen werden sollte. Der Priester hatte noch keine wirkliche Idee wie das Ritual aussehen sollte. Er wusste nur, dass es nötig war um sie vor dem Leben als Untote zu bewahren, falls sie das nicht schon wahr. Um sich schlagend wurde sie von den Skeletten in das riesige bereitstehende Glas geschmissen, nachdem Nafolux ihr unter sehr viel Mühe ein Komamittel gegeben hatte. Sie würde nun eine Weile Träumen.

Lucya
02.03.2006, 20:45
Nafolux hatte mit einer beschworenen Armee der Finsternis begonnen, die Zombies zu vernichten. Lucya rappelte sich vom Boden auf und sah dem Schauspiel erschöpft zu. Drei Skelette mit Zweihändern in den knochigen Fingern rannten zu den verwesten taumelnden Gestalten hin und trieben ihnen die Kraft, sich am Leben oder was auch immer zu halten, aus den vermoderten Gliedern. Immer, wenn ein weiterer Untoter endgültig dahin schied, stieß er einen markerschütternden Schrei aus und ließ ein unwirkliches blaues Licht aus seiner Leibesmitte strahlen. Als alle Zombies noch toter als vorher am Boden lagen, atemte Lucya erleichtert auf.
Doch schnell schlug dieses Gerühl um, als sie Nafolux dabei gewahrte, wie er eben der untoten Akasha den Garaus machen wollte.
„Nein, was habt ihr vor…“. Nafolux hielt inne, doch ein Skelett ging nun mit seinem Schwert auf Akasha los, aber Lucya warf sich geistesgegenwärtig dazwischen. Das konnte doch nicht wahr sein, erst schleppte sie die Untote bis hierher, um sie dann töten zu lassen? Auf keinen Fall ließ sie zu, dass jemand Akasha etwas antat, egal, wie sie im Moment aussah.
Die Untote schien allmählich zu sich zu kommen, missverstand allerdings Lucyas Beweggründe und stieß ihr plötzlich mit aller Kraft in den Rücken. Lucya rollte weg von ihr, was auch besser war, denn die kleine Akasha hatte ihre Nettigkeit verloren und trachtete allen Anwesenden nun nach dem Leben.
Verzweifelt, weil sie nicht wusste, was zu tun war, um den Gürtel abzubekommen, fragte Lucya Nafolux, ob er denn nicht in der Lage sei, mit einem Ritual Akashas misslicher Lage ein Ende zu bereiten.
Irgendein Gedanke stimmte den gefühllosen Magier wohl um, denn schließlich ließ er die um sich schlagende Zombie-Akasha in sein Labor bringen und dort in ein riesiges Gefäß mit einer grünlichen Flüssigkeit stecken.

Lucya betrachtete eingehend die nun schlafende Akasha. Ihre Augen waren immer noch offen und starrten rot und tot ins Leere. Das weiße Haar wallte in der Flüssigkeit um ihren schmalen Körper und die grüne Farbe
ließ ihre graue Haut noch bleicher erscheinen. Die Fingernägel schienen ihr gewachsen zu sein und verliehen ihren zarten Händen etwas krallenähnliches. Das junge Mädchen, welches so voller Tatendrang gewesen war und nun für seine Neugier bezahlte, sah so anders aus, so tot. Lucya brach es das Herz, wollte sie doch auf sie aufpassen und sie gerade vor solchen Dingen bewahren. Sie hatte ein Versprechen gegeben und versagt.
Lucya legte ihre Hand außen ans Glas, dorthin, wo ungefähr Akashas Hände waren und sagte mit tränenerstickter Stimme, „Beliar, laß sie wieder gehen, sie gehört noch nicht in dein Reich…laß sie wieder ein normales Mädchen werden. So, wie sie war…ich würde alles dafür geben.“., und noch leiser, kaum hörbar fügte sie hinzu, „Akasha, komm zurück, kämpfe gegen das Wesen in dir…bitte.“
Lucya wischte sich die Tränen weg und sah sich nach dem grauhaarigen Mann um, der im Hintergrund geschäftig wuselte und wohl im Begriff war, ein Ritual vorzubereiten. Sie hoffte, dass er wusste, was er tat, und dass er vor allem auch wirklich gewillt war, ihr zu helfen. In der Hinsicht war sie sich bei diesem verbitterten, gefühlskalten Menschen nicht sicher.

KARhaBs
02.03.2006, 22:03
Und wieder waren es die Winde, gegen die die magischen Torflügel anzukämpfen hatten, als KARhaBs das Öffnen jener erzwang und durch die Pforte nach draußen schritt. Die unsichtbare Macht ließ seine blonde Haarpracht flattern und seine Robe in wilden Wellen an seinen Körper branden. Er genoss es wie immer hier draußen zu sein, der Wind erzählte ihm unendliche Geschichten und die unzähligen Gestalten, die die blätterlosen Äste des Waldes bildeten, inspirierten den Barden sonder Gleichen.
Das Ziel des Zirkelmagiers war der große Fels, der abgerundet von Wind und Wetter ein wenig abseits der magischen Mauern stand. Schon oft und viele Stunden hatte er darauf zugebracht, gesungen, geweint und über den Sinn der Dinge nachgedacht. Heute, in dieser Nacht würde er singen, die Rückkehr des Lebens loben und dem Kreislauf des Seins gedenken. KARhaBs hatte seine Verse noch nicht beendet, doch der sterbende Vogel, der plötzlich aufreißende Himmel und der nicht enden wollende Sturm am Tage hatten ihn genug inspiriert. Er setzte sich auf den großen Stein, sein Haar wehte noch immer zu seiner Rechten gen Horizont und als hätte der Schrei eines Raben hoch über ihm das Startsignal verkündet, ließ der Barde seinen Kräftigen Bass vom Winde forttragen:



Der Himmel ist grau und triste,
ein scharfer Wind bläst durch den blattlosen Wald.
Pandora, so scheint es, öffnet ihre Kiste,
Und im Gewand noch wird mir kalt.

Mit den Winden kämpft ein Rab' hoch droben,
Und es scheint sie würden triumphier'n.
Und als wollten die Gewalten sich verloben,
Sinkt er hernieder, bald sein Leben zu verlier'n.

Doch wie's der Sturm vermag, den Tode zu bescheren,
So treibt das Wolkenband er fort, zum Horizont.
Die Sonn', als wollt den Sturme sie bekehren,
blickt bald auf Land und wärmt, wie einst sie es gekonnt.

Von Süden fliegen Vögel schon,
Der Frühling wird beginnen,
Es kommt der früh'ren Jahre Sohn,
Bis dass der Zeiten All verrinnen.

Jail
02.03.2006, 22:52
Schon eine Weile saßen die Beiden auf der Bank. Marcus erzählte ihr von seinem Leben und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Hin und wieder berührte er wie zufällig ihre Hand und sah die Frau an, die vollkommen verkrampft neben ihm auf der Bank saß. Zeitweise sagte er auch einfach garnicht´s und stierte dabei in den Himmel, der schon lange verdunkelt war.

Als er schließlich näher an sie heran rückte, sprang Jail auf. Sie ahnte, was jetzt kommen sollte.

„Ich glaube, ich bin durstig und werde mir noch einen Wein genehmigen“, sagte sie hastig. Es war ihr auf die Schnelle nicht´s besseres eingefallen. Zügig verließ sie den Innenhof und ließ Marcus auf der Bank zurück. Sie eilte durch die Eingangshalle laufend in den Gang, betrat aber nicht das Refektorium, wie man annehmen konnte sondern huschte schnell vorbei, um hinter der nächsten Biegung zu verschwinden. Während sie so hastig ihr Quartier aufsuchte, sah sie sich mehrmals um, aber Marcus schien ihr nicht zu folgen.

Jail stürmte in ihr Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Sie atmete tief durch und wurde darauf etwas blass um die Nase. Sie wollte die Tür verriegeln, aber es ging nicht - es gab nicht´s zu verriegeln. Entsetzt wich sie einige Schritte zurück und starrte wie gebannt auf die Türe.
„Nicht... nicht“, dachte sie, „Bitte jetzt nicht reinkommen... nein, blos nicht rein kommen“. Lauschend stand sie da, als ihr einfiel, dass sie keine Schritte hören konnte, da der Teppich alle Geräusche schluckte. Sie schluckte auch und trat rückwärts gehend auf ihr Bett zu, auf dem sie sich schließlich langsam nieder ließ. Immer noch war ihr Blick auf die Türe gerichtet und sie rückte auf dem Bett kauernd an die Wand heran, an der sie sich anlehnte.

Immer noch starrte sie die Türe an. Ihre Hände wurden langsam schwitzig und sie rieb sie aufgeregt über die Bettdecke, als es plötzlich an ihrer Türe klopfte... Sie stellte das Atmen ein und antwortete nicht, sie blieb stumm, stellte sich vor, sie wäre gar nicht da.

Trotzdem öffnete sich die Türe und sie sah in Marcus fragendes Gesicht. „Wieso...? Ich verstehe nicht. Wieso läufst Du vor mir weg? Bin ich so grässlich?“, fragte er sie und sie schüttelte nur mit dem Kopf. „Warum dann? Hast Du Angst vor mir?“, fuhr er fort und sie schüttelte wieder den Kopf. „Was dann?“. Er sah sie lange an. gerne hätte sie ihm etwas gesagt, aber sie konnte nicht, brachte keinen Laut über ihre Lippen.

Er trat in das Zimmer. „habe ich irgend etwas falsch gemacht?“, wollte er wissen und bettelte mit seinen Augen förmlich um eine Antwort. Jail hockte bisher mit gesenktem Kopf auf ihrem Bett. Jetzt aber sah sie ihn an und beobachtete, wie er langsam die Türe schloss, während er weiter sprach.

„Jail, bitte sprich mit mir. Habe ich Dich irgendwie verletzt?“, sagte er.

Sie rutschte unruhig auf dem Bett hin und her. Er hatte die Türe geschlossen... er hatte doch tatsächlich die Türe geschlossen. Jail blickte den Mann an, der langsam auf sie zukam. In ihrem Kopf wirrten die Gedanken nur noch so umher... sie wollte ihn... wollte ihn nicht... es ging ihr zu schnell... aber eigentlich wollte sie ihn doch... nein... ja? Sie wusste es nicht und sah zu, wie er neben ihr auf dem Bett platz nahm. Sie sah in diese alles verschlingenden, dunklen Augen,blickte auf diesen Mund. Ihr Herz raste, als er näher kam, als er sich zu ihr rüber beugte. „Jaaaiill“, haucht er und sein Kopf näherte sich ihr in Zeitlupe. Seine Lippen bewegten sich auf ihre zu und als sie kurz davor waren, ihr Ziel zu erreichen, schloss sie die Augen. Sie zuckte, als sich ihre Lippen berührten und ein unbeschreibliches Gefühl überkam sie.

„Das darf ich nicht... das darf ich nicht zulassen“, dachte sie, wich zurück und sah abermals in fragende Augen. „Geh bitte... bitte, Marcus... geh“, bat sie ihn. Es war ihre Entscheidung und er akzeptierte sie. noch einmal strich er ihr sanft über das Gesicht, bevor er sich langsam wieder Richtung Türe bewegte. Er öffnete sie und sah sich nochmal um.

„Schlaf schön“, sprach er und verließ ihr Zimmer.

Sinistro
03.03.2006, 11:57
Langsam, ein wenig fertig und müde erwachte Sinistro aus seinem Schlaf, erwachte und erschrack- eine helle Scheibe leuchtete ihm Licht mitten ins Gesicht, sie glänzte und flackerte leicht und die grünen Augen wollten sich nicht recht an die Helligkeit gewöhnen. Eine Hand zum Schutz vor die Augen genommen erhob sich der hohe Schwarzmagier nun und zog zuerst einmal die karminroten Vorhänge seines Gemachs zu- endlich ein wenig Dunkelheit zu solch früher Morgenstunde. Karminrot- seit wann eigentlich hatte der Dämonenbeschwörer solche Vorhänge, weshalb erschien sein Gemach ihm seltsam verändert- und hatte er tatsächlich vor zwei Tagen im Refektorium gesessen und über Umlaute philosophiert? So recht konnte der junge Mann keine dieser Fragen beantworten, doch die farbigen Vorhänge gefielen ihm, sie waren dicht und aus schwerem Stoff, hingen herunter und glänzten dennoch leicht, jede Falte schien eine bestimmte Position zu haben, die sie niemals aufgeben wollte und verteidigen würde, bis diese Vorhänge in das Reich Beliars eingingen.

„Ein ausgiebiges Frühstück- mit Rührei, Speck und weißem Brot, dazu Schinken, Tomaten, Grünzeug und vielleicht sogar süßen Brotaufstrich- das wäre jetzt genau das Richtige“, schoss es dem soeben Aufgestandenem durch den Kopf und nachdem er sich hastig eingekleidet hatte stand er auch schon im Refektorium, die Treppen war er heruntergeeilt, beinahe sogar geflogen, doch im letzten Moment konnte sich Sinistro noch am Geländer festhalten, ehe er auf seine Nase und sein Gesicht gefallen wäre. Nun jedoch erschien vor ihm genau jenes Frühstück, dass er sich soeben in seinem Tagtraum ausgemalt hatte- doch noch mehr, der Küchendämon schien sich dazu hinreißen lassen zu haben, eine dicke, braun Creme zu entwickeln, die nach Nuss oder ähnlichem schmeckte. Und der Magielehrmeister schien die erste Person zu sein, an der er dieses Zeug ausprobieren wollte, denn vorher hatte Sinistro so was noch nicht gesehen, noch nie gegessen und auch noch nie was davon gehört. Doch schnell erschien ein Name für diese Creme vor dem geistigen Auge des Lehrmeisters, solch ein Genuss müsse einfach >New Della< heißen. In Gedanken versunken genoss der Grünäugige nun sein Mahl und jeder einzelne Bissen erschien ihm wie ein Feuerwerk auf seiner Zunge.
Doch schon wieder wurde er gestört, eine junge Frau betrat das Refektorium und schaute sich zunächst einfach nur um.

Serena
03.03.2006, 12:35
Das war jetzt der letzte ort, an dem sie noch nachsehen wollte, bevor sie einen Dämon rufen würde. Irgendwo musste er doch sein, trotzdem war sie nicht besonders scharf darauf, jetzt das Gefühl eines explodierenden Schädels ertragen zu müssen, da lief sie schon lieber persöhnlich durch das halbe Kastell, auf der Suche nach ihrem alten Lehrmeister. Irgendwie hatte sie nach all den Studien und unvorhergesehenen Zwischenfällen vollkommen vergessen, dass da noch etwas ausständig war ... nämlich ihre Prüfung!

Direkt peinlich, wenn man es genauer bedachte, da lief sie jetzt bestimmt schon ein Monat mit den Runensteinen herum und hatte eigentlich noch garnicht die Erlaubnis ihres Meisters (oder Beliars) diese auch einzusetzen. Deshalb war sie ja so panisch auf der Suche nach Sinistro, denn sie hatte das Gefühl, wenn sie das nochmal aufschieben würde, dann würde das noch monatelang liegen bleiben!

Ah, perfekt, da war er ja! Hätte sie auch gleich drauf kommen können, dass er am Morgen etwas essen wollte, denn da saß er im Refektorium und sah mehr als glücklich aus. Das konnte sie irgendwie nicht nachvollziehen, aß er doch eine seltsam aussehende braune Creme, die nicht besonders appetitlich wirkte. Trotzdem schien er, als wäre er im siebten Himmel.

"Guten Morgen Sinistro, ich hoffe ich störe nicht zu sehr, aber irgendwie haben sich in letzter zeit unsere Wege nicht getroffen und es wäre schön, wenn du mir die Prüfung der Magie abnehmen würdest. Seit diesem zwischenfall habe ich viel gelernt und geübt und ich denke, ich bin bereit dazu." unterbrach sie ihn bei seinem essen.

Sinistro saß nur da, sah sie mit seinen tiefgrünen Augen an, das Brot samt dem Aufstrich darauf in seiner Hand, während er sich nicht rührte. las er seinen Mund wieder geschlossen und runtergeschluckt hatte, konnte er endlich darauf antworten.

"Äh ja, eigentlich war dieser zwischenfall deine Prüfung... Du hast dabei doch mehr als bewiesen, dass du mit der Magie umgehen kannst..."

Selten war Serena so verdutzt dagestanden wie in diesem Moment.
"Oh .. Oh, na wenn das so ist ... dann lass uns doch gleich weiter machen. Ich kann bei dir doch auch die dritte Stufe erlernen, oder? Jedenfalls, wenn dir das recht ist..." stotterte sie heraus.

Sinistro
03.03.2006, 12:52
Na so was hatte der Magielehrmeister auch noch nicht erlebt- eine Magierin, die sich ihrer Magie nicht bewusst war und diese zwar munter einsetzten wollte und konnte, aber nicht mal bemerkte, dass sie in der Lage sein, die Magie zu wirken.

„Ähm… dritte Stufe? Habt ihr euch denn schon einmal damit auseinander gesetzt, was solch eine dritte Stufe bedeutet? Golems? Schattenläuferskelette? Das sind doch keine Zauber für eine Dame!“ Sinistro musste grinsen, breit grinsen und musterte Serena dabei eindringlich.
„Nun, ich denke, die dritte Stufe vermagst du sicherlich zu lernen- doch wenn du tatsächlich eine Prüfung haben möchtest, dann sollst du sie kriegen- nicht vor Beliar, Beliar hat dich bereits für gut befunden, da du seine Magie wirken kannst. Setze dich und versuche dich daran, diese Creme zu probieren, das soll deine Prüfung sein!“

Diesmal begann der Magielehrmeister wie von Sinnen in sich hineinzukichern, freilich leise, aber dennoch so, dass die Diebin ihn hören und beobachten konnte. Die junge Frau starrte ihren Lehrmeister befremdet an, doch ließ sie es sich nicht nehmen, neben ihm Platz zu nehmen und skeptisch dieses unappetitliche Zeug zu betrachten.
Sinistro seinerseits nahm nun einen weiteren bissen davon und er begann wieder zu sinnieren: „Also das ist schon ein starkes Stück, dass du nicht selber mitbekommen hast, wie mächtig die Magie in dir bereits arbeiten und stetig anwächst. Doch irgendwie scheinst du abgelenkt, abgelenkt durch Gedanken, die tief in deinem inneren dein Leben bestimmen. Sicherlich, denke nach, doch lasse dich nicht durch sie hindern, du siehst, worauf dies hinauslaufen kann. Im Übrigen…“, und dabei forderte der Grünäugige Serena nun auf, tatsächlich endlich einen Bissen dieser Köstlichkeit zu sich zu nehmen und grinste weiter und weiter vor sich hin; „… im Übrigen solltest du jetzt langsam mal wirklich deine Prüfung bestehen, nimm schon einen Bissen. Und danach erzählst du mir, was du bereits über die Magie der dritten Stufe zu wissen glaubst, vielleicht kann ich dich von der einen oder anderen Irrung befreien!“

Serena
03.03.2006, 13:27
Igitt dieses Zeug erinnerte in Farbe und Beschaffenheit schon sehr an Dreck, oder noch schlimmer, an den Schlamm des Sumpfes! Wie konnte man das nur freiwillig essen, aber gut, eine Prüfung musste immerhin auch mit Qualen verbunden sein. Zaghaft verteilte sie ein wenig dieses schlammähnlichen Zeug auf einer Schnitte Brot, gerade soviel, dass die Scheibe kaum ihre Farbe veränderte, so dünn hatte sie sie darauf verstrichen. Trotzdem der Gedanke, soetwas zu essen ... widerlich.

Noch einmal schnell durchgeatmet, dann führte sie die "Speise" zu ihrem Mund, schnüffelte noch etwas daran und biss dann vorsichtig davon ab. erst konnte sie nur das Brot schmecken, perfekt wie immer, dann jedoch kam der Geschmack dieses zeugs hindurch ... welcher ... herrlich süß war! Wunderbar nussig, lecker cremig ... einfach traumhaft!

Beinahe hätte sie auch gleich noch das Glas umgeworfen, als sie mit ihrem Messer gleich noch einen ganzen Batzen herausgefischt hatte, um ihn auf der Brotscheibe zu verteilen. Bei Beliar, wie konnte etwas, das so ekelhaft aussah, nur so lecker sein? Diese Prüfung war nichtmal halb so schlimm, wie sie gedacht hatte, nichtmal annähernd.

Als sie noch an dem Brot herumkaute, fiel ihr Sinistros Blick auf. Wartete er noch auf etwas? Natürlich, er wollte doch noch etwas über die Magie der dritten Stufe von ihr hören, da sie aber nicht unbedingt mit vollem Mund sprechen wollte, kaute sie noch schnell zu ende und schluckte die Köstlichkeit hinunter. Wie hatte er sie genannt? Danach musste sie ihn unbedingt nochmal fragen.

"Also bisher habe ich nur aus reinem Interesse darüber gelesen, dachte ich doch noch immer mit den Zaubern der zweiten Stufe beschäftigt zu sein. Also die nächsten beiden Beschwörungszauber schlagen eine ähnliche Richtung einwie die vorhergehenden, wobei der dritte Zauber von völlig unterschiedlicher Natur ist. Ein Behältnis, dass mit dem Verschließen zauber verschlossen wurde ist nur sehr schwer wieder zu öffnen und auch nur durch Magier aller drei Kreise, soweit ich weiss. Deshalb ist mir auch nicht klar, weshalb man diesen zauber anwendet, wenn er nur unter solchem Aufwand wieder gelöst werden kann. Das muss schon etwas sehr schreckliches sein, was man damit wegsperren will. Die Beschwörung eines Schattenläufers hingegen dürfte der Erschaffung eines Skelettes oder Zombies recht ähnlich sein, die Beschwörung eines Golems jedoch ... Alles andere war zumindest einmal am Leben, aber ein Golem? Eine Kreatur aus totem Stein zu erschaffen, stelle ich mir noch schweirig vor."

kaum hatte sie ausgesprochen, tat sie nochmal einen großen Biss von ihrem Brot, nicht dass es noch schlecht werden würde.

Sinistro
03.03.2006, 13:49
Na da hatte ja jemand tatsächlich seine Hausaufgaben gemacht. Und so einen klitzekleinen Einblick in die Magie des dritten Kreises schien Serena ja tatsächlich schon zu haben, darauf ließe sich doch aufbauen. Die bis eben noch erheitert wirkende Mine des Lehrmeisters wurde jedoch mit einem Schlage ernst, das Lächeln wich aus seinem Gesicht und er forderte die schon wieder genüsslich kauende Frau auf, ihm zu folgen.
„Ich denke mal, dass diese Prüfung nicht so schwer war, die Weiteren, die vor dir liegen werden, sind sicherlich schwerer und schlimmer. Doch um schnell einmal auf den Verschluss zurückzukommen- dieser Zauber vermag auch von einem einzelnen Magier gelöst werden- sofern dieser ihn angewandt hatte zuvor. Und da liegt das Geheimnis, du möchtest etwas verbergen und nur du sollst es wieder erhalten, also verschließt du es magisch. So wie ich diesen Raum hier.“

Die beiden waren inzwischen an einer dunklen und schweren Türe angekommen, einer Türe, die sicherlich nicht einladend aussah, doch der Lehrmeister forderte Serena auf, sie zu öffnen- er würde sich auch umdrehen, damit sie all ihre geheimen Tricks auspacken könne. Und so starrte der Lehrmeister gegen die Wand, während sich die Frau daran versuchte, ein Schloss zu öffnen, es tatsächlich schaffte, doch die Türe wollte sich immer noch nicht öffnen lassen. Die Diebin suchte nun nach einem geheimen Mechanismus, der diesen Eingang zusätzlich verschließen müsse, doch fand sie nichts und der gedächtnislose drehte sich um, eine Rune in seiner hand und nach einem kurzen Moment fiel die Türe aus den Angeln, da die Frau selbige vorher bereits geschickt zerstört hatte.

„DAS, meine Liebe, ist der Vorteil des magischen Verschlusses- niemand ist in der Lage, mein Labor zu betreten, außer, ich lasse ihn herein. Und nun folge mir, ich denke, ich habe tatsächlich noch eine Rune zum Verschluss hier herumliegen, die solltest du bereits erhalten, ohne Wissen über diesen Zauber. Doch lass Vorsicht walten, denn wie du bereits richtig erkannt hast, Dinge, die einmal verschlossen sind, können nur von Magiern aller drei Götter geöffnet werden- verschließe nichts Wichtiges und verschließe erst, wenn dir der Weg zum Entschließen vollkommen klar ist. Ich sehen Innos-Gläubige nicht gerne in diesen Hallen, sie erscheinen mir überheblich, unreif und ungebildet zeitweise, sicherlich mag es Ausnahmen geben, doch die habe ich noch nicht kennen gelernt! Und ich werde dich sicherlich auch noch in der Theorie prüfen, also vernachlässige die Bücher nicht. Den Weg in die Bibliothek werde ich dir ja nicht zeigen müssen- und da der Verschluss ein äußerst komplizierter Zauber ist werde ich es mir diesmal verkneifen, dir selber die Lehrbücher herauszusuchen, es wären ungefähr 42 Werke, eher mehr und du solltest selber herausfinden, was aus diesen Schriftstücken von Belang! Und nun hilf mir suchen!“

KARhaBs
03.03.2006, 16:30
Früh schon war KARhaBs erwacht und hatte sich nach einem ausgiebigen Frühstück im Refektorium gefragt, was es heute zu tun gäbe. Er hatte seit langem vorgehabt, wieder einmal einen der Übungsräume aufzusuchen, doch nun entschied er sich, ob der Tatsache, das die Reise in den Untergrund, zum Schlosse des Magus wohl Training genug war, einfach ma Schreibtisch zu verweilen und in alten Werken zu stöbern. Er hatte schon seit einiger Zeit keine Sehnsucht mehr nach dem Hause des Herrn Valnyas verspürt und war gespannt, wie er damals über die alte Zeit dachte. Es war doch stets interessant, in alten Schriften zu blättern, die man selbst vor langer Zeit verfasst hatte. Es dauerte auch nicht lang und er entdeckte ein altes Pergament in seiner Sammlung, das seine Aufmerksamkeit erregte. Der Titel des Gedichte lautete "Das Mädchen am Fenster" er war mit Verzierungen als Überschrift verwendet wurden. Mehrere Male las er die Strophen:


Sie saß im Frühjahr am offenen Fenster,
Ihr goldenes Haar fiel ihr sanfte vom Haupt.
Des nächtens vertrieb aus meinem Kopf sie Gespenster,
Ich habe sie damals für die Wahre geglaubt.

Sie kam von Fern her, doch aus gleichem Hause.
In ihren Augen konnt ich es schau'n.
Wollte sie laden zu festlichem Schmause,
Doch sollt sich der Mut in meine Glieder nicht trau'n.

Es war schon seltsam, was man damals geschrieben hatte. Warum hatte der Barde damals schon in der Form des Vergangenen geschrieben, ebenso als wüsste er um seine eigene Zukunft? Ohne eine Antwort auf diese Frage übermannten den jungen Mann seltsame Gefühle. "Warum nicht diese Magd aufsuchen, die ich niemals zu brechen vermochte durch meine Stimme und Texte?" hatte sich KARhaBs gedacht und war Hals über Kopf losgezogen. Schon gegen Mittag musste er das Kastell durch die hohe Pforte verlassen haben. Sicherlich würde er nicht lange in der Stadt bleiben, Khorinis konnte nun ein gefährliches Pflaster für ihn sein. Schließlich war er nun Magier des Zirkels und definitiv bekennender Diener Beliars. Er würde vorsichtig sein müssen, wenn er die Hafenstadt betrat und sich in seiner alten Heimat bewegte. Nun könnte er die Stadttore schon erreicht haben...

Jail
03.03.2006, 23:11
Erst spät hatte Jail das ZUX verlassen, um sich vor den Toren etwas körperlich zu ertüchtigen. Der Vorfall mit Marcus am Vorabend hatte sie vollkommen durcheinander gebracht und sie wollte für sich alleine etwas zur Ruhe kommen und ihren Kopf frei machen. Joggend war die Frau den Pass zum Kastell hinunter gestolpert, um im Anschluss keuchend wieder hoch zu laufen. Es war ein gefährliches Unterfangen, da sie leicht hätte von bösen Tieren angegriffen werden können.
Völlig aus der Puste, aber irgendwie befreit hatte sie nun das Tor zum Kastell wieder erreicht, welches sich wieder wie von Geisterhand öffnete.

Jail betrachtete beim Reinkommen den steinernden Magier und fragte sich, ob sie nun wieder etwas spenden müsse. Gold hatte sie eh keines mehr und so erübrigte sich die frage. „Beliar wird es mir schon verzeihen und wenn nicht, werde ich das bald merken“, dachte sie sich und steuerte immer noch wild atmend auf den Innenhof zu. Dort erfrischte sie sich mit dem Wasser des Brunnens um sich anschließend säufzend auf der Bank nieder zulassen. Jail streckte ihre Beine von sich und dachte darüber nach, wie sie wohl Marcus gegenüber treten sollte. Sie kam sich vor, wie jemand, der gerade ins Erwachsenenalter kam und die ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machte. „Der muss ja denken, dass ich vollkommen verklemmt bin“, dachte die Frau sich kopfschüttelnd und sah in den Himmel hinauf. Die Wolkendecke wies einige Lücken auf und gab den Blick auf die Sterne frei. Träumend begann sie vor sich hinzusummen... eine Melodie, die sie schon fast vergessen hatte. Aus dem anfänglichen Summen wurde bald leises Singen. Da sie schon ziemlich aus der Übung war, musste sie sich einige Male räuspern und husten, aber dann erklang die Melodie in den schönsten Tönen.

Jail saß ziemlich lange im Innenhof, da sie sich unsicher war, was sie tun sollte. Ihr Magen knurrte und es wurde ihr klar, dass sie nun schon seit Vormittag nicht´s gegessen hatte. Jail machte Anstalten sich von der Bank zu erheben, als ihr ein Gedanke kam: „Was mache ich, wenn Marcus im Refektorium ist?“. Sie wusste keine Antwort auf diese Frage und beschloss es einfach auf sich zukommen zu lassen. Ihre Beine schmerzten, als sie sich von der Bank erhob. Außer ihrem langen Marsch nach Drakia war Jail eigentlich in letzter Zeit ziemlich träge gewesen und ihr Lauf heute machte sich bemerkbar. Wie auf Eiern wanderte sie Richtung Eingangshalle und steuerte den Gang an, der sie ins Refektorium führen würde.

Unsicher trat sie in die Tür und sah sich um. Von Marcus war nicht´s zu sehen und sie setzte sich an einen Tisch. „Diesmal wünsche ich mir etwas Besseres herbei, als Brei“, dachte sie sich und schon knallte wieder ein Teller Pampe auf den Tisch. „Mist“, fuhr es ihr durch den Kopf. Das musste sie wohl noch lernen.

Akasha
04.03.2006, 00:13
Wieso hatte sie das getan? Wieso hatte das junge Mädchen nach Lucya geschlagen und sie von ihr hinunter getreten, als sie auf ihr lag um sie vor den angreifenden Skeletten zu schützen? Mit aller Kraft versuchte sie sich dagegen zu wehren, doch war alles was sie erreicht der Gedanke und der Wille etwas zu tun, was ihr Körper jedoch nicht ausführen wollte. Er schien ein Eigenleben entwickelt zu haben und sie konnte keine Kontrolle mehr über ihn ausüben, was auch immer sie versuchte. Innerlich schaute das junge Mädchen zu, wie sich ihr Körper dagegen wehte, als Skelette sich ihren verunstalteten Körper schnappten und sie in ein überdimensionales Glas sperrten, dass mit einer grünen, zähflüssigen Substanz gefüllt war, die ihren Körper ruhig stellte und auch ihren verstand anfing schläfrig zu machen.
Sie hatte nurnoch das Bedrängnis schlafen zu wollen obwohl sie garnicht müde war... die Lichter um sie herum fingen an zu flackern und wurden durch die Flüssigkeit in der sie nun steckte seltsam verzerrt und wirkten unecht... ihr verstand glitt ab von der Wirklichekeit und es wurde dunkel um sie herum. Ein dunkler Nebel legte sich um sie und ihr Verstand fing nun an zu träumen wärend ihr Körper wach blieb und mit seinen toten, kalten Augen regungslos in den Raum blickte. Diese roten Augen.. sie konnten einem Angst einflüßen, da sie so gefühlskalt in die Welt blickten und keine Regung von Zuneigung oder sogar Hass anzeigten... noch vor kurzer Zeit hatten blau-grüne Augen voller Tatendrang in die Welt hinausgeblickt und nun sollte dies alles verloschen sein?

"Aufwachen.."
Was war das? Diese Stimme.. sie kam ihr so bekannt vor und doch schien sie von so weit her zu kommen, alsob jemand mit ihr reden würde, der sehr weit weg stünde und doch nicht zu schreien brauchte um ihn zu hören.
Die Stimme war männlich, eine tiefe, wohntuende Stimme die Akasha etwas sagte... doch konnte sie sich momentan nicht erinnern von wem sie war, so sehr sie sich auch anstrengte.
"Aufwachen Liebling, du verschläfst noch den ganzen Tag!"
Der Hauch einer weiblichen Stimme drang an ihr Ohr und auch diese war Akasha nicht fremd. Beide Stimmen waren so.. vertraut und lieblich in ihren Ohren, als würde sie sie seit längerer Zeit das erste mal wieder hören. Das junge Mädchen wollte ihr Augen öffnen, doch gelang es ihr komischerweise nicht. So sehr sie sich auch anstrengte, ihre Augen blieben doch geschlossen.
"Kämpfe junges Mädchen, kämpfe!"
Es war wieder die Stimme des Mannes, die nun näher zu kommen schien. Sie strahlte zuversicht und Hoffnung aus, was eine Art wärme um Akashas Herz erzeugte und sie fing an innerlich zu lächeln. Es war ein Gefühl, als würden die Strahlen einer gerade Aufgehenden Sonne auf ihr Gesicht scheinen und es wärmen.
"Wir glauben an dich!"
Es war wieder die weibliche Stimme, die auch näher gekommen zu sein schien. Es hörte sich an als würden sie nun direkt neben ihr stehen. Sie konnte die Vibrationen der Stimmen wahrnehmen die wie kleine Wellen durch den unbekannten Raum in dem sie sich befand schwangen und ein kribbelndes Gefühl auf ihrer Haut erzeugten. Und doch blieb es dunkel um sie herum und sie fragte sich was hier los war. Träumte sie etwa?
Es dauerte noch einen weiteren Augenblick und es war wie ein Krampf in ihrem Herzen, der sie durchfuhr wie ein Messerstich in die Brust.
Was sie hörte waren die Stimmen ihrer Eltern. Doch dies konnte nicht sein.. es konnte nicht real sein, denn ihre Eltern waren schon lange tot!
Es war ein Traum.. ein Traum in einer verworrenen Welt, aus der sie nicht entkommen konnte! Ein langgezogener und angsterfüllter Schrei folgte der Stille und durchbrach ihren Bann. Denn nicht nur ihr inneres Brüllte vor innerlichem Schmerz, auch ihr Körper hatte nun diese Reaktion und in dem Glas in dem sie sich zu diesem Zeitpunkt noch befand sah man lediglich ein paar Luftblasen aufsteigen. Hatte sie doch noch nicht die ganze Kontrolle über ihren Körper verlohren?
Sie war in sekundenschnelle in die Realität zurückkatapultiert worden. Diese Flüssigkeit schien keine Wirkung mehr auf sie zu haben... Akasha versucht eine Hand zu heben und zu ihrem großen Erstaunen reagierte diese. Mit ihrer Handfläche fuhr sie über das innere dieses großen Glases und blickte verlohren in den verschwommenen Raum dahinter in dem sich zwei Personen aufhielten, die sie jedoch nicht erkennen konnte.
Wer würde ihr blos helfen? Noch schien nicht alles verlohren, doch merkte das junge Mädchen wie ihre Kräfte schwanden und der Untote in ihr immer mehr an Kraft gewann...

Lucya
04.03.2006, 01:15
Die Ereignisse des letzten Tages hatten Lucya ziemlich mitgenommen.
Nachdem sie der armen kleinen Akasha im Glas einen letzten Blick zugewandt hatte, verließ sie den grauhaarigen Nafolux. Er bereitete das Ritual ihrer Umkehr zum Menschen vor und brauchte sie nicht.

Lucya wanderte ziellos im Kastell umher, lenkte ihre Schritte aber dann in die Eingangshalle und zum Tor hinaus. Sie wollte ein wenig allein sein und in der Kälte der Winternacht ihre Gedanken ordnen.
War es ihre Schuld, dass die kleine Akasha zum Zombie wurde? Warum musste sie so neugiereig sein? Vielleicht hätte sie besser auf Akasha acht geben sollen. Aber andererseits war das junge Mädchen alt genug, um auf sich selbst zu achten.
Vielleicht war es die Schuld des Gürtels, er lockte die Menschen, um sie dann zu dem zu machen, was Akasha jetzt war. Ein untotes Wesen, ein Geschöpf Beliars.
Auch Lucya erlag für kurze Zeit dem Bann des Gürtels, doch Akasha war es, die sie schnell davon weggezogen hatte.

Während sie darüber nachsann, hörte sie eine kräftige Stimme, die eine schöne Weise in den Nachthimmel schickte. Es war ein Lied über den kommenden Frühling, der den Winter besiegte. Lucya lauschte andächtig dieser Worte und erfreute sich des tiefen klaren Basses des Sängers. In der dunklen Nacht sah sie ihn nicht, wusste aber, dass er einer der Magier aus dem Kastell war. Er war ein Barde so wie sie, wie schön wäre es, einmal gemeinsam mit ihm singen zu können.
Nachdem die Melodie verklungen war, fühlte sie sich etwas befreiter im Herzen. Rasch lief sie wieder zurück ins Kastell, um den kalten Klauen der Nacht zu entkommen.

Schlafen konnte sie dennoch nicht, also saß sie noch eine Weile im Innenhof unter der Esche, die schützend ihre immergrünen Zweige über sie streckte. Viel ging ihr durch den Kopf. Neben dem Unfall mit Akasha war da noch ihre ausstehende Scheidung. Sie wollte nun endlich von Bardasch loskommen, ihrem widerlichen Ehemann. Nach einer Weile angestrengten Grübelns kam ihr ein Gedanke.
Schnell lief sie ins Innere der Mauern und rief in Gedanken einen Dämon herbei. Das heranschwebende Wesen bat sie nun inständig darum, dem Magier mit der schönen tiefen Stimme eine Nachricht zu überbringen. Wusste sie doch, dass sie den Diener Beliars vor ihr nicht befehligen konnte, hoffte sie, dass er gnädig gegenüber ihrem einfachen Wunsch war und dem singendem Magier Folgendes überbrachte:

Hoch verehrter Magier, vorhin vernahm ich beim Lustwandeln in der Natur eure wundervolle Stimme. Die so dargebrachte Weise fand zu meinem Herzen und ließ eine Erinnerung in mir wieder lebendig werden. So dachte ich an meinen Liebsten und dass ich mein Leben mit ihm verbringen möchte. Doch leider bin ich durch ein Gelübde, was ich im Angesicht Innos gab, an einen bösen, gewalttätigen Mann gebunden. Da ihr ein Diener Beliars sein und ein Magus, so dachte ich, ihr könntet mir behilflich sein, mich dieses Bündnisses zu entledigen.
Ich bitte euch, mir eure Antwort in Kürze mitzuteilen. Eure ergebene Dienerin Lucya

Der Dämon schien damit zufrieden zu sein und schwebte davon. Nun hoffte Lucya, dass der singende Magier einverstanden war. Würde er das, so wäre sie endlich frei und könnte für ihren Geliebten Kayden da sein.

Shiravuel
04.03.2006, 08:04
Dragonlady hatte zwei Tage in der Bibliothek verbracht. Zwei lange Tage, die nur durch die Notwendigkeit des Schlafen-müssens unterbrochen worden waren. Sie wusste selbst nicht, was sie hier gesucht hatte. Antworten. Viele Antworten. So zum Beispiel eine Antwort auf die Frage, was es sein könne, von dem Ardescion erneut in den Wahn getrieben wurde. Verzweifelt hatte sie gehofft ein Buch zu finden, welches die Magie der Echsenwesen näher erklärte. Denn mit genau dieser hatte der Priester sich ja beschäftigt, als sie gemeinsam die Bedrohung in ihrer alten Heimat abgewehrt hatten. Doch nichts hatte sie gefunden dazu. Kein einziges Buch schien dieses Thema zu berühren. Oder es war so gut versteckt, dass es schwer sein würde, es zu finden. "Vielleicht aber wollte es sich auch nur nicht finden lassen", grübelte Dragonlady. Vielleicht stimmte es, dass es für alles eine bestimmte Zeit gab und diese war jetzt noch nicht gekommen.
Und das Schwert, dass er besaß. Sie hatten ja von dem untoten Magier erfahren, dass es ein weiteres Werkzeug von ihm gewesen war. Konnte das Schwert die zeitweilige Besessenheit auslösen? Und wo war es jetzt? Sie hoffte inständig, dass Ardescion es irgendwo versiegelt hatte. Sicher aber war sie sich keinesfalls, denn der Magus schien sich irgendwie nicht wirklich von dem Schwert trennen zu können. So, als er wäre er gebunden daran. Und das würde bedeuten, dass dieses vermaledeite Schwert weitaus mehr Macht besaß als ursprünglich gedacht, wenn es einen Priester unterjochen konnte.

Vielleicht sollte sie sich bei Gelegenheit mit Farin und KARhaBs zusammenschließen und dieses Schwert schlichtweg klauen und irgendwo tief in einer Höhle vergraben oder in den Wasserfall in der Nähe des Kastells werfen. Denn freiwillig würde es es wohl kaum herausgeben. Sie erinnerte sich an seinen Ausbruch tief unten im Labyrinth, als er mit eisiger Stimme gesagt hatte, er sei nicht wahnsinnig. Wäre es erst, wenn er sich auf dem Boden wälzen würde. Sie hatte damals bemerkt, dass auch Farin erschrocken gewesen war. Das war nicht der Ardescion, den sie beide kannten. Es wirkte eher, als spräche eine fremde Präsenz durch ihn, die sicher gehen wollte, dass die alten Freunde und Gefährten sich von dem Priester abwandten. Denn wer allein war, der war weitaus angreifbarer als jemand, der Freunde hatte. Da aber hatte sich das Schwert getäuscht (sofern Schwerter sich täuschen konnten). Dragonlady war fest entschlossen, sich keinesfalls von einem Schwert, wie magisch es auch sein mochte, vertreiben zu lassen und sie war absolut sicher, dass Farin ebenso dachte. "Wäre ja auch noch schöner, wenn mich irgendso ein Eisenteil vertreiben würde", dachte sie erbost. Waffeln wurden schließlich normalerweise von Menschen geführt und nicht umgekehrt.
Ode eher selten. Allerdings schien hier einer der seltenen Fälle vorzuliegen.

Seufzend klappte Dragonlady das Buch zu, in welchem sie gelesen und dass sie doch nicht weiter gebracht hatte. Sie stand auf, streckte sich und verließ eiligen Schrittes die Bibliothek. Wieder knisterte das Portal leise, während sie die Dimensionen wechselte, doch das fiel ihr schon gar nicht mehr auf. Gedankenverloren wanderte sie zum Refektorium, um dort einen Tee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Sie fragte sich, was wohl aus den anderen geworden war, die - wie sie selbst - gegen den untoten Magus gekämpft hatten. Dieser Hohepriester oder Priester, Igor zum Beispiel. Sie hatte ihn auf der gemeinsamen Reise in das Labyrinth das erste Mal gesehen. genauso wie den knurrigen, offenbar schlecht gelaunt geborenen Hohepriester Ceron. Und Ethea, die schöne Witwe, die den Anschein erweckte, ein hilfloses Zierpüppchen zu sein und sich doch im entscheidenden Augenblick immer wieder bewährt hatte. Und wo war KARhaBs, der blonde Magier und Auslöser des Ganzen? Alle schienen wieder zerstreut zu sein und ihre eigenen Wege zu gehen. Oder sie erholten sich noch von den Strapazen des Erlebten.

Endlich kam sie im Refektorium an. Wieso war der Weg diesmal so weit gewesen, hatte so lange gedauert? Auch eins von den seltsamen Rätseln des Kastells. Oder sie bildete es sich nur ein. Rasch trank sie den gewünschten Tee, der heiß und wohltuend war. Dann beschloss sie, schlafen zu gehen. Schade eigentlich. Heute schien mal abwechslungshalber die Sonne. Aber was half es... Die ganze Nacht in der Bibliothek zu verbringen und das letztlich noch erfolglos, hatte sie auch nicht gerade wacher gemacht. Und so verließ Dragonlady das Refektorium und eilte zu ihrem Zimmer, wo sie müde die Tür hinter sich schloss.

Serena
04.03.2006, 18:58
Sinistro konnte wirklich ein Schwerzkeks sein. Da hatte er sie aufwendig sein Schloss knacken lassen, nur um dann breit zu grinsen, als sie verwundert am Türknauf gerüttelt hatte. Zumindest hatte er seinen Standpunkt klar gemacht, denn dieser Zauber war in der Tat praktisch. Eigentlich hatte sie ihn bisher nur für nervtötend gehalten, da die Aufhebung des selbigen mehr als kompliziert war, aber wenn man das selbst anscheinend ebenfalls wieder umkehren konnte, dann war das ja wirklich mehr als praktisch. Kisten die man nur selbst wieder öffnen konnte, Gefangene, die man unkompliziert sehr wirkungsvoll wegsperren konnte, die Möglichkeiten waren da doch grenzenlos...

Ebenso grenzenlos, wie die Schriften, die davon handelten...
Sinistro hatte wirklich nicht übertrieben, egal wie detailliert man die Beschreibung der Bibliothek angab, gleich ein ganzer Haufen Bücher war aus den Regalen gefallen und allein das Aufsammeln und Zusammentragen hatte seine Zeit gedauert. Wie lange das Lesen dauern würde ...? Daran wollte sie vorerst einmal garnicht denken.



Die Schriftzeichen verschwanden bereits wieder vor ihren Augen, ihre Augenlider wurden schwerer und schwerer und lieber würde sie sich mitten während einer Predigt eines Feuermagiers an eine Bank fesseln lassen, als auch nur noch einen Satz zu lesen. Stattdessen betrachtete sie lieber den Runenstein, den ihr ihr Lehrmeister bereits anvertraut hatte. Es war immer wieder erstaunlich, wie etwas so kompliziertes, doch so simpel aussehen konnte. Ein einfacher Stein, nicht einmal besonders groß, eigentlich sogar winzig, wenn man so wollte. Das einzig außergewöhnliche war abermals die Gravour darauf, hergestellt mit einer Sorgfalt, dass man sich das Werkzeug dazu garnicht vorstellen konnte. Vermutlich war es nichteinmal ein physisches Werkzeug, es war naheliegend dass diese ebenfalls der Magie entstammte.

Der Stapel war immernoch hoch genug, trotzdem spielte sie mit dem Gedanken die Rune einfach einmal auszuprobieren, bei irgendetwas Unbedeutendem bei dem es nicht wirklich tragisch wäre, wenn man es nie wieder öffnen können würde. Den Mund eines Innospriesters, beispielsweise. Den würde bestimmt niemand vermissen...

Jail
04.03.2006, 21:09
Es war schon ziemlich spät, als Jail wieder das Tor des Kastell´s erreichte. Ihr Tag war ereignislos... das einzige was sie getan hatte, war ein weiteres Mal den Pass hinab zu laufen. Unten angekommen hatte sie nach einer kurzen Verschnaufpause noch ein paar Liegestütz absolviert und sich scheinbar mit ihrem Trainingsprogramm etwas übernommen. Nur schwerfällig hatte sie den Berg wieder erklommen und stand nun vollkommen ausgelaugt vor dieser Tür, als diese sich seltsamerweise nicht öffnen wollte. Einen Moment hatte sie die Skelette an der Türe fragend angeguckt, um sie danach zu bitten, dass sie ihr doch bitte Einlass gewähren mögen. Nicht´s tat sich und die Frau wurde langsam unruhig... warum ließen sie Jail nicht rein?
Auch als sie wild und wütend an das Tor hämmerte, blieb dieses verschlossen. Das Einzige, was sie damit erreicht hatte war, dass die Skelette sie darum baten, dies zu unterlassen.

Ratlos hatte sie sich vom Tor entfernt und stand nun ein paar Meter weiter nahe des Abgrunds und sah über die Landschaft hinweg. Es war dunkel und sie konnte dort nicht´s erkennen. Immer wieder sah jail sich um, doch keiner kam, um ihr aus der misslichen Lage zu helfen. „Warum öffnet sich dieses verflixte Tor nicht?“, fragte sie sich, „Darf ich jetzt etwa die Nacht in der Wildnis verbringen?“. Ihr Blick wurde unruhig und sie hörte Geräusche... Geräusche, die man vermutlich im Dunkeln noch grausiger wahrnahm, als man es so schon tun würde. Sie begann langsam zu frieren und Angst überkam sie. Jail schlug ihre Arme über kreuz und rieb sich selbige... Reibung erzeugte Wärme und dies könne ihr sicher helfen, bis endlich gleich jemand kommen würde und sie einlassen. Doch langsam erkannte die Frau, dass sie ganz alleine dort bleiben würde und sie fing an zu summen um die Stille um sie herum zu brechen. Immer lauter wurde ihr Summen, bis sie schließlich ihre Lippen öffnete und ein gequält ängstlicher Klang ertönte. Noch lauter wollte sie singen... vielleicht würde sie jemand hören. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus, lief zum Tor und begann zu rufen.

„Hallo... Haaaalllooo. Hört mich denn niemand?“

Die erhoffte Erlösung blieb aus und sie begann leise vor sich hinzuweinen. Ihre Augen schwammen und Tränen liefen ihre Wange herunter. Sie schmeckte das Salz ihrer Tränen und begann abermals zu rufen... Zwecklos.

Entmutigt schlich sie zurück an den Abgrund und stierte ins Nicht´s. Ihre Gedanken flogen dahin und sie schreckte zusammen, als es hinter ihr knackste. Sie fuhr herum und sah in sein Gesicht... in Marcus Gesicht, der sie fragte, was sie hier draußen tue. Es war nicht zu übersehen, dass sie verzweifelt war und ihr Augen geweint hatten.

„Jail... was ist los?“, fragte er sie, „Ist etwas passiert“.
„Die Skelette haben mich nicht rein gelassen“, schluchzte sie.
„Die Skelette?“.
„Jahahaaa... die am Tor“, sagte Jail weinend.

Marcus umklammerte mit seinen starken Händen ihre Schultern und zog sie an sich heran. Er schlang seine Arme um sie und sprach: „Weine nicht... ich bin doch jetzt da“.

Was wohl tröstend wirken sollte, förderte weiter den Fluss ihrer Tränen und sie begann fürchterlich zu weinen. „Jail, es ist alles Gut“, versuchte sie Marcus zu beruhigen, „komm... beruhige Dich. ich bin doch bei Dir und Du brauchst Dich nicht mehr zu fürchten“. er drückte ihren Kopf näher an sich heran und küsste ihn zärtlich. „Jail...“, fuhr er fort und zögerte, „Jail... ich... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll... ich...“.

Langsam ließ er seine Arme sinken, als sie begann, sich aus der Umklammerung zu lösen. Seine Hände wanderten behutsam über ihre Schultern und wanderten an ihren Armen entlang. Ihre Gesichter entfernten sich soweit voneinander, dass sie sich in die Augen sehen konnten. Die Spannung in ihr stieg und seine magischen Augen fesselten sie erneut. Es war ihr unmöglich sich diesem Blick zu entziehen und sie spürte, wie seine Hände weiter zu ihren wanderten und nach ihnen griffen. Ein unbeschreibliches Gefühl stieg in ihr hoch, welches den Ursprung in ihrem Magen hatte und sich den Weg hinauf in ihren Kopf bahnte. Jail erschauderte bei dem Blick in seine Augen und die Haut ihres Gesichtes begann zu kribbeln.

„Jail...“, sprach er leise, „Jail... ich liebe Dich“.

Ihr Herz machte einen Aussetzer und ihre Blicke wurden noch tiefer und inniger. Sie sah, wie sein Gesicht sich ihrem näherte, sah wie seine Lippen sich erwartungsvoll öffneten. Ihre Blicke wanderten zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her, bis er den ihren Mund erreicht hatte und sie küsste. erst vorsichtig, behutsam... dann immer fordernder, bis ihr die Sinne schwanden und sie sich ihren Gefühlen hingab.

Farin
04.03.2006, 21:41
Farin war im Keller des Kastells. Und zwar im Bad. Was sollte er auch sonst hier unten machen. Die Gerätschaften, die er gesucht hatte waren ja doch nicht aufgetaucht. Darüber würde er sich wohl auch noch mal Gedanken machen müssen. Wo konnten die sein?
Aber im Moment hatte er dazu einfach keine Lust. Eigentlich hatte er ja vor seinem 'Ausflug' vor gehabt hier unten mal wieder ein richtig ausgedehntes Bad zu nehmen. Doch ein Dämon hatte ihn ja davon abgehalten ...
Doch nun konnte er sich endlich mal wieder Zeit nehmen. Zeit, die er glaubte in den letzten Tagen und Wochen nie gehabt zu haben. Er hatte wieder einmal dieses Dampfdingsbums ausprobiert. Den eigentlichen Namen konnte sich der Priester einfach nicht merken. Woran das liegen mochte wusste er sich auch nicht zu erklären.
Er lag dort, umgeben von angenehm waren Wasser, und ließ sich einfach nur treiben. In seinem Kopf schien sich die ganze zeit lang einfach mal nichts abzuspielen. Keine verworrenen Gedanken, die ihm kamen, nichts. Einfach nur eine erholsame Stille, in der er verlorene Energie wiederzufinden schien.

Als er einige Stunden später aus dem Bad gekommen war hatte er sich durchweg erholt gefühlt. Die Strapazen der letzten Tage waren alle wie weggeblasen. Sein Körper fühlte sich wie neu an. Einzig sein noch etwas leerer Magen trübte das Bild.

Nachdem auch dieses Problem, zumindest vorrübergehend, aus der Welt geschafft war, machte sich Farin auf dem kurzen Weg in den Innenhof. Mittlerweile war die Sonne schon untergegangen. Was zum einen an seiner der Zeit lag, zu der er aufgestanden war, und zum anderen natürlich daran, dass er so lange im Bad gelegen hatte. Aber wen störte es schon? Richtig niemanden.
Der Innenhof schien verlassen dazuliegen. Doch in der Dunkelheit hätte man auch so gut wie niemanden erkannt. Der Mond, der schon so einige Nacht erhellt hatte, war entweder von Wolken verhangen, oder es war grade keine Vollmondzeit. Da Farin sich nie mit den Himmelskörpern beschäftigt hatte konnte der Priester dazu auch nichts sagen.
Langsam schlenderte er in den hinteren Teil, vorbei an der Esche. Die Temperatur hier erinnerte zum Glück in keinster Weise an die die wirklich außerhalb der Mauern des Kastells herrschten. Die Tage waren eigentlich schon merklich länger geworden. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Frühling einsetzen sollte, aber das Wetter schien sich daran einfach nicht halten zu wollen. Für Farins Geschmack jedenfalls war es deutlich zu kalt draußen.
Er blieb stehen, und horchte in die Nacht hinein. Einmal mehr war er erstaunt, wie lebendig die Nacht doch, gemessen an den Geräuschen, war.

Nachdem er lange so dagestanden hatte, und in die tiefe Schwärze der Nacht hinausgestarrt hatte, ging Farin langsam wieder zurück. Er hatte es nicht eilig, wieder hinein zu kommen. Aber er war eindeutig zu müde, um hier weiter zu stehen. Nachher schlief er hier noch auf der Stelle ein.
Er musste sich wohl noch richtig von den letzten Geschehnissen erholen. Wer konnte schon sagen, wie lange er da ohne wirklichen Schlaf ausgehalten hatte.

Lucya
05.03.2006, 00:00
Den ganzen Tag über war Lucya innerlich aufgewühlt und fühlte sich fast ein wenig überfordert von den Ereignissen, die alle auf einmal auf sie einstürzten. Wieder war sie in Nafolux Labor und betrachtete die schlafende Akasha. Manchmal schien es ihr, als bewegte die Untote die Arme. Es sah aus, als würde sie die Hände heben wollen, doch im nächsten Augenblick wirkte sie wieder völlig leblos. Nur ihr Haar schien lebendig, es wogte in leichten Wellen um ihren grauen Körper. Einzig der Gürtel um ihre Hüfte machte einen wachen Eindruck. Man hätte annehmen können, dass er in gewissen Abständen blinkte, doch das war sicher nur Einbildung oder kam durch die Reflektion des spärlichen Lichtes in diesem Raum.

Nafolux war immer noch dabei das Ritual vorzubereiten. Dazu kramte er in seinem Labor herum, murmelt hin und wieder was vor sich hin und stand oft vor dem Glaszylinder, um eingehend die darin schwebende Gestalt zu betrachten. Es kam auch vor, dass er nach diesen Betrachtungen eilig ein paar Notizen auf ein Pergament schrieb. Lucya vermutete, dass dies alles dem Ritual dienen sollte. Die junge Frau hatte keine Vorstellung davon, wie diese Austreibung verlaufen würde. Nafolux würde es schon wissen.
Wenn sie allerdings den Beliarspriester beobachtete, kamen ihr an seiner Sicherheit bezüglich des Rituals bisweilen leichte Zweifel. Auf die Frage, ob er schon mal so etwas gemacht habe, bekam sie zu hören, dass er genau wisse was er tue und sie nicht solche albernen Fragen stellen solle.

Lucya merkte bald, dass sie im Moment nicht erwünscht war und verließ den griesgrämigen Mann lieber, um sich zu ihrem Bett zu begeben.
Es gab da auch noch anderes, worum sie sich kümmern musste. Noch immer wartete sie auf eine Antwort des singenden Magiers. Ob er ihre Bitte wohl erhören würde? Sie hoffte es inständig, wollte sie doch endlich glücklich sein und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Morgen würde sicher eine Antwort kommen, dachte sie noch, während sie einschlief, um von Glück und Freiheit zu träumen.

Akasha
05.03.2006, 00:35
Schlief sie oder wandelte sie nur durch das unterbewust sein ihrer Gedanken und durchwühlte sie innerlich? Inzwischen war sich das junge Mädchen nichtmehr im Klaren darüber was sie eigentlich tat in diesem Moment... sie wusste nur, dass sie immer mehr an innerlicher Kraft verlohr.. sie fühlte sich immer schwächer und wollte nurnoch schlafen.
Etwas kalten... ein schläferndes machte sich über ihrem Bewustsein breit und schien sie immer mehr zu übernehmen. Es war als würde sie in einem riesigen Saal leben und dieser wurde immer dunkler. Die Licht fingen an zu flackern und eins nach dem anderen Erlosch, wärend sich Akasha immer mehr in eine Ecke dieses Saals verkroch und darauf wartete gerettet zu werden durch irgendetwas was sie selbst nicht nennen konnte. Die Dunkelheit schien alles zu verschlingen und der große Saal in ihr wurde immer kleiner, bis nurnoch ein winziger Fleck übrig war in dem das junge Mädchen zusammengekauert saß, die Füße an ihren Körper gezogen und das Gesicht in den zusammengefalteten Händen vergraben. Sie bibberte am ganzen Körper, da es immer kälter zu werden schien. Ihr Atem wurde schon sichtbar, als würde sie innerlich brennen und doch gleichzeitig erfrieren. Es war eine eiskalte Flamme die sich in ihr ausbreitete und immer mehr die Macht übernahm.
Ihr Körper war nichtmehr unter ihrer Kontrolle und auch ihr Verstand schien von dieser eisigen Flamme immer mehr in Besitz genommen zu werden und sie schien innerlich zu erfrieren. Dieses Untote übernahm sie immer mehr und irgendwann würde ihr Verstand einschlafen und ihre körperlichen Funktionen würden nurnoch durch die mindersten Instinkte gesteuert werden...
So wollte sie nicht enden... nein.
Doch in diesem Augenblick schien etwas nicht wie sonst.. es drang etwas an ihr Ohr... etwas vertrautes. Sanfte Klänge eines wunderschönen Instrumentes klangen durch den schon sehr klein gewordenen Saal und schienen ihn wieder ein Stück größer werden zu lassen. Ein paar wenige der erloschenen Lichter in dem großen, leeren Saal schienen wieder aufzuflackern und in weiter entfernung irgendwo in der Mitte ihres innerlichen Raumes konnte man eine nicht zu erkennende Gestalt auf einem Stuh sitzen sehen, die mit einer Geige ein Akasha sehr vertrautes Lied spielte.
Sehr deutlich und unvertrübt drangen sie an ihr Ohr und entfachten ein erwärmendes Feuer in ihrem Herzen, dass ich für einen kurzen Moment ausbreitete. Es war ein wärmendes und wohltuendes Gefühl, dass ihr unmerklich Hoffnung gab weiter durchzuhalten. Sie war noch zu jung um aufzugeben und ihre Reserven waren noch nicht verbraucht.
Langsam erhob sich das junge Mädchen aus ihrer zusammengekeilten Stellung und lief unsicher auf die Siluette in der Mitte des großen Saales zu, die immernoch auf der Geige dieses wunderschöne Lied spielte.
Immer näher kam sie ihr und doch wurde sie erst nicht deutlicher und bliueb unerkannt. Es erschien dem jungen Mädchen wie eine unendlichkeit, bis sie schließlich vor der Gestalt mit der Geige stand und diese hörte plötzlich auf zu spielen und legte die Geige beiseite.
Mit Erschrecken erkannte Akasha, dass es sie selbst war. Das junge Mädchen in ihrer eigentlichen Gestalt saß dort auf diesem Stuhl und hatte dieses Lied gespielt. Nun lächelte diese und reichte Akasha die Geige, die diese annahm und sie unsicher in ihren Händen hielt.
Es war ein kurzer Augenblick.. nur wenige Momente der unachtsamkeit, die sie auf ihre geige starrte und als sie ihren Blick wieder der anderen Akasha zuwenden wollte sah sie nur den leeren Stuhl.
Was hatte dies zu bedeuten? Vieleicht ein Zeichen?
Sie setzte sich auf den freien Stuhl und legte ihre Geige an ihren Hals und das Streichinstrument fuhr langsam über die Geige und erzeugte einen vertrauten, beruhigenden Ton, der dazu einlud weiter zu spielen.
Und so spielte das junge Mädchen und sie bemerkte, wie sich ein Licht nach dem anderen entfachte und der Saal sich wieder mit Licht und Hoffnung füllte.
Es war ein kurzer Augenblick der Stärke und inneren Wärme, die ihr die Hoffung wiedergab weiter zu kämpfen.. so leicht würde sie sich nicht vertreiben lassen, nein!

Nafolux
05.03.2006, 10:44
Schon seit einiger Zeit stand Nafolux nachdenklich vor dem gigantischen Einwegglas in seinem Labor. Der Prozess der Zombifizierung ist zumindst körperlich aufgehalten worden, aber er verbesserte sich auch nicht. So wie es der Ergraute gelesen hatte, mussten sie nun die Seele des Zombies, beziehungsweise die Leere vertreiben und die alte Seele, die bei der Schwelle zu Beliar wartete wieder in den Körper zurück bringen. Anders ging es nicht udn dies würde einiges an Energie brauchen. In den Büchern die er gelesen hatte war immer die Rede von Fokis, die der Priester wohl suchen gehen musste. Ansonsten musste er nurnoch den Spruch schreiben und dann müsste das Ritual fertig vorbereitet sein. Sämtliche Chemikalien die nötig waren, waren schon dem grünlichen Wasser im Glas beigegeben. Es brauchte eigentlich nurnoch einen der die Zügel der Magie ergreifen würde und alles in die Wege leitet.
Mit einem letzten nachdenklichen Blick wendete sich Nafolux von dem Mädchen ab, was seinen Gürtel an sich gerissen hatte und nicht wiedergeben konnte. Sie hatte Glück, dass die Schwarzmagier sozial waren und den Priester davon abhielten einfach so alles zu töten, was im Weg stand. Nun musste er einen anstrengend Umweg laufen, aber er würde es schaffen und wahrscheinlich einiges dabei lernen. Schließlich machte man solche Ritual nicht gerade täglich.
Mit schnellen Schritten ging der Priester zielsicher durch die Gänge des Kastells, obwohl er keine Ahnung hatte wo er war. Er wusste nur wo er hinwollte und dies reichte im Kastell oftmals auch. Schließlich war das mächtigste Werkzeug hier die Willenskraft. So kam er auch nach einiger Zeit zu einer Tür, direkt vor ihm. Neben der Tür war ein Schild mit Runen, die auf magische Gegenstände deuteten. Ohne zu zögern riss Nafolux die Tür auf und erfasste den kleinen Raum mit einem schnellen Blick. Die Fokis waren ersteinmal nicht zu sehen, aber viele Ringe und Amulette lagen herum. Es war alles recht übersichtlich gehalten, was im Kastell fast schon untypisch war, aber es war auch besser so.
Der Ergraute brauchte nicht lang suchen, bis er eine kleine Truhe mit in Samt gebettete Fokis gefunden hatte. Es waren genau 5 und sie strahlten in einem purpurnen Licht, wie auch der Nebel bei einer Beschwörung war. Es waren Fokis von den Kräften Beliars gelabt und genau das Richtige für Nafolux Vorhaben. Sie würden der Katalysator zu der Macht sein, die er brauchte um solch einen Eingriff in das Gleichgewicht der Magie vorzunehmen. Laut der Angaben der Nachschlagewerke wurde das Ritual nur sehr selten abgehalten und war nicht selten missglückt, da sich zu unerfahrene Magier daran probiert hatten, das lag allerdings zum Teil daran, das nur Anfänger untereinander solche Unfälle verursachten, die die Seele zu Beliar schickte. Ein erfahrener Dämonenbeschwörer lernte Vorsicht walten zu lassen. Die Magie Beliars war verherrend und nicht zu unterschätzen. Wenn man sie nicht kontrollieren konnte, wäre sie schnell tödlich, so wie es eigentlich nur beim Feind sein sollte.
Die Kiste unter in die Hand nehmend, verließ er den Raum und ging wieder zurück zu seinem Labor. Er musste nun eine Spruchrolle vorbereiten, die die Magie anstoßen würde. Zudem musste er sich noch eine Halterung beschaffen um die Fokis ein Pentergram um das Glas herum bilden zu lassen.

Ardescion
05.03.2006, 12:40
Schatten schlichen über die Wände in dem Saal des Vergessens, in dem die letzte Schlacht des unsterblichen Magiers in dieser Zeit stattfand. Schatten der Seelen, die er gefangen hatte und welche nun befreit wurden. Schatten von Schatten, denen es gefiel sich hier aufzuhalten, weil sie es als ihre Heimat sahen.
Das unterirdische Schloss war still und schien bis auf die Schatten verlassen, so als wenn es in der nächsten Zeit nicht mehr existieren würden, weil sich keiner mehr dran erinnern wollte.
Doch einer dieser vielen Schatten löste sich von den Wänden, trat langsam in die Mitte des Saals, in dem das Schicksal des Magiers endgültig besiegelt wurde. Das Gesicht war mit schwarzem Stoff bedeckt, ebenso wie der Rest des Körpers und außer einem leisen Seufzen war nichts von ihm zu vernehmen. Selbst die Schritte konnte man nicht hören, als wenn er gar nicht wirklich hier existieren würde, was der Wahrheit seiner Person schon sehr nahe kam.
Langsam schritt die schwarze Gestalt auf eine glänzende Klinge in der Mitte des Raums zu. Eine Klinge, in der noch Seelen gefangen waren, die er gerne befreit hätte, weil diese Schwerter dem Gleichgewicht, für das er eintritt, mit der Zeit schaden würden, doch war er zu diesem Zweck nicht geschaffen und die Macht, sie zu zerstören, fehlte ihm.
Er umfasste die Klinge und gab sich dem leisen Flüstern der gefangen Seelen hin. Wenn man sich so lange damit beschäftigte, empfand man es irgendwann wie seichte Musik.
Ein erneutes Seufzen klang tief aus seiner Kehle, als sich ein blau schimmerndes Portal zu seiner rechten Seite öffnete und er mit einem Schritt in dieses hinein trat.
Kurz darauf verschwand das blaue Schimmern und der Raum lag wieder verlassen und still, so als wäre nichts geschehen.

Ardescion wankte, als er die blaue Klinge, welche von violetten Adern durchzogen wurde, und an ihrem in schwarzem Leder gebundenen Knauf einen blauen Edelstein funkeln ließ, berührte, um sie in der Kiste einzuschließen, die er vor dem Zugang zum Tempel wieder aufgehoben und mitgenommen hatte. Er hatte schon gewusst, dass er sie wieder brauchen würde.
Schwer atmend hob der Graublauäugige die Klinge über die Kiste und ließ sie in diese Fallen. Dann schloss er sie schnell und zog seine Rune des magischen Verschließens aus einer seiner vielen Robentaschen. Leise murmelnd zog der die Magie in sich auf, verwob die Magie der Kiste mit seiner und verknotete diese, sodass keiner außer ihm und vielleicht drei Magiern unterschiedlicher Schulen diese Kiste öffnen konnten. Immerhin würde dieses Schwert zerstört werden, doch bis er den geeigneten Ort gefunden hatte, war es zu gefährlich es offen liegen zu lassen.
Die Stimmen schrieen noch einen Moment in seinem Kopf, ehe sie verstummten und der Magier sich wieder der schwarzen Gestalt zuwandte.
„Berauschend, oder?“, grollte diese mit tiefer Stimme und Ardescion antwortete bloß mit einem Schütteln des Kopfes. „Warte nur, bis du dich länger mit ihnen beschäftigt hast, irgendwann werden die Seelen vielleicht auch für dich singen. Es ist einfach berauschend!“
Der Priester schüttelte sich ob des Gedankens, denn bis jetzt hatten sie nur geschrieen oder irre gelacht, und wenn darauf singen entstehen sollte, war es die reinste Qual.
„Die Suche nach dem Ort hat begonnen und denk daran, dass noch ein Schwert wartet, welches aber erst gefunden werden sollte, sobald dieses hier zerstört wurde. Denk daran, denn beide dürfen nicht zusammenkommen, zuviel Macht an einem Ort konzentriert, stärker als jeder der Urwürfel.“
Das blau schimmernde Portal erschütterte und die schwarze Gestalt nickte dem Magier noch kurz zu, ehe sie durch dieses verschwand, welches kurz darauf in kleine blaue Scherben zerfiel.
Ardescion nickte ebenfalls, während seine linke Hand seinen Hund streichelte. Seitdem er wieder im Kastell war, konnte er die Stimmen der Schwerter auch wieder unterdrücken, was ihm zeitlich in dem unterirdischen Schloss nicht möglich war, da zuviel andere magische Einflüsse auf die Gruppe der Beliardiener gewirkt hatte. War es da nicht verständlich, wenn man in seiner Konzentration unterbrochen wurde, dass man gereizt sein würde?
Langsam schritt der Magier mit seinem Hund an der Seite aus seinem Zimmer unbekanntem Ziel entgegen, vielleicht mit einem Zwischenstopp im Refektorium und danach weiter durchs Kastell.

NaShir
05.03.2006, 14:16
Leicht depressiv lief NaShir durch die zahlreichen Gänge des Kastells, irgendwie war ihm gar nicht zum lachen zu mute. Aber weshalb sollte er auch, es war nur so schrecklich leer hier in diesem düstere Gemäuer, die einzigste die er hier kannte war Serena und die war nicht einmal zum Abendessen erschienen. Wobei es eigentlich genau die Einsamkeit war die er gesucht hatte, ab und begegnete er einem Dämonen, aber die Unterhaltung mit denen meidete er bei Möglichkeit immer, der letzte hatte ihm schlimme Migräne gebracht. Wenn man das Kastell von einem gewissen Blickwinkel betrachtete, hatte es neben der Einsamkeit einen Haufen positive Aspekte, jedenfalls war es besser als im Sumpflager über einen falschen Gott zu predigen. Jahrelang hatte er dem Schläfer gehuldigt, seine Ehre verteidigt und dann musste man erfahren das man von seinem Herr verraten wurde, seine engsten Freunde mussten für ihre Knechtschaft mit dem Leben zahlen.

Schnell verwarf der Abtrünnige seine Gedanken, wenn er eines nicht gebrauchen konnte war es sein Hass. Der Tag war sowieso schon schlimm genug, da musste man sich nicht selbst noch die Stimmung verfinstern. Wo ihm gerade auch noch sein Kater einfiel, seit seiner Ankunft hatte er das verfresse Stück Tier nirgends gesehen. Es wird sich wohl hoffentlich keiner der Schwarzmagier ein Versuchskaninchen für ihre Experimente gesucht haben und dabei an Gató geraten sein. Obwohl selbst dazu war sein pelziger Gefährte zu unnütz, selbst ein Kaninchen wäre ein besserer Kater.

„Gató wo bist du?“

Eigentlich eine selten dämliche Frage, sicherlich würde der Kater jetzt laut seine Position rufen mit dazu gehöriger Wegbeschreibung. Welch eine Logik und realistische Überlegung wie ein Haustier sich benehmen könnte. Nur wo sollte er sonst mit dem Suchen anfangen, zumindest zum Essen würde der fette Kater doch kommen. Genau bei diesem Gedanken griff er zu dem kleinen Lederbeutel an seinem Gürtel in dem dieser Stein gelagert war, beim genaueren Betrachter der mittlerweile gelben Oberfläche erinnerte er sich wieder das Gató diese Statue so mochte, warum auch immer, NaShir fand dieses Gebilde irgendwie hässlich. Aber einen Versuch war es wert mal da nach zu schauen, in der nähe der Eingangshalle war er ja sowieso schon fast.

Es war eigenartig, dieser Stein war jedenfalls nicht so gewöhnlich wie es den Anschein hatte, bei Gelegenheit musste er mal in der Bibliothek des Kastells nach einem Buch über das kleine Stück Geröll suchen, es schien als würde der Stein etwas mit seinen Erinnerungen anstellen, aber es konnte natürlich auch nur Einbildung sein, aber nachforschen kostete nichts. Wo er so darüber nachgrübelte, seinen imaginären Bart kraulte verlor er jeglichen Realitätssinn, was sich leider wieder einmal dadurch bemerkbar machte das er irgendwen anrempelte und zu Boden ging. Irgendwie schien er das magisch an zuziehen, im Sumpflager immer mit Fayleen und Dragonsword und hier im Kastell mit, ja mit wem nur.

„Oh nein, verzeiht mir das war ganz und gar nicht meine Absicht, ich war mit meinen Gedanken wieder einmal wo ganz anders. Tut mir wirklich Leid, ich bin übrigens Ba… ach verdammt ich bin NaShir“

Irgendwie versprach er sich jedes Mal bei seinem Namen, seinen Titel hatte er schon lange nicht mehr, das einzigste was ihn noch an einen Geistlichen des Sumpflagers kennzeichnete war seine Robe. Hätte er aber was anderes zum anziehen, so würde er das Kleidungsstück auch ablegen. Nur die Schwarzmagier freuten sich bestimmt wenn er nackt durch das Kastell lief und versuchte die Dämonen zu umarmen. Dann konnte er sich gleich ein Schild mit der Aufschrift „Nicmaster“ um den Hals hängen, der es ja gerade zu liebte jemanden in Unterhosen zu begrüßen.

Leicht schmunzelt bei dem Gedanken fiel NaShir auf das sein Stein auf dem Boden lag, hektisch versuchte er diesen möglichst unauffällig weg zustecken. Musste ja nicht gleich jeder von seinem guten Stück erfahren, außerdem sah der Kerl vor ihm nicht gerade aus als würde er ihm für das Umrempeln um den Hals fallen, höchsten um ihn zu erwürgen und als williges Objekt für irgendwelche Folterungen zu verwenden. Aber gut, das die Bewohner des Kastells die Gastfreundschaft nicht mit dem Löffel gefressen haben konnte man ja schon am Tor erkennen, trotzdem waren sie alle irgendwie recht putzig…..

Ardescion
05.03.2006, 14:40
Ardescion seufzte, betrachtete den Sumpfler, denn das war er garantiert, wie seine Robe laut und deutlich jedem Menschen entgegen schrie, mit zusammengekniffenen Augen. Was hatten die Menschen nur an sich, dass sie nicht einmal gucken konnten, wo sie hinliefen? Rempelt dieser Typ einen doch glatt an, wenn man mal ein wenig vom Spazierengehen innehält und pausierend die Wandgemälde betrachtete, als wenn man keine Augen im Kopf hätte.
Der Priester öffnete seine Augen wieder vollends und musterte den Sumpfler von Kopf bis Fuß und wieder zurück, bevor er seine Hand von der Schattenläuferskelettrune abließ und mit der anderen vor seinem Bauch faltete.
„Was macht ein Sumpfler im Kastell? Den letzten den ich gesehen habe, war eingeschüchtert geflohen, solange sich mein müder Geist erinnern kann!“, Ardescion schwelgte einen Moment in seinen Erinnerungen an Veilyn und seinen fetten Kater, ehe er diesen aus seinen Gedanken vertrieb, weil der einfach zuviel Sumpfkraut intus hatte, als das er noch als Mensch zu bezeichnen wäre. Nein… er war einfach nur verrückt gewesen, was dieser vor ihm nun nicht unbedingt seinem Vorgänger gleich tun wollte.
Ardescion bemühte sich ein Lächeln auf seine Lippen zu bringen, ein wenig fröhlich zu wirken und den Eindruck von Gastfreundschaft zu erwecken. Irgendwie schaffen es Schwarzmagier ebenso andere Schwarzmagier anzurempeln und das noch, obwohl sie Augen im Kopf haben und vielleicht gerade mal nicht über irgendetwas nachdachten, was bei Sumpflern sowieso nicht vorkam. Das Lächeln verschwand wieder und der Priester zwang sich dazu.
„Also, NaShir, war euer Name, glaube ich, treibt euch denn hierher? Seid ihr auf der Suche nach Wissen, oder denkt ihr, hier Sumpfkraut zu finden?
Meine Name ist übrigens Ardescion, Priester der dunklen Mächte und Diener Beliars, aber das brauch euch bei der Beantwortung der Fragen ja nicht zu stören.“, grollte der Magier und fragte sich, ob er überhaupt eine vernünftige Antwort von einem Sumpfler bekommen würde, welcher vielleicht zu leichten Illusionen neigte, weil er eben zuviel geraucht hatte. Vielleicht würde er ihn auch Angreifen, weil er irgendetwas sieht, was nicht da ist, so wie Veilyn. Oder hatte Ardescion ihn Angegriffen, als er sich genervt fühlte? Da war doch was mit einer Blutfliege.
Der Priester kratzte sich am Kinn und beschloss dem Gedanken nicht weiter nachzugehen. Er hatte sich bestimmt nur gewehrt.

NaShir
05.03.2006, 15:46
Welch ein Wunder, ein Anhänger des Zirkels der Lächelte, sollte man gleich als ein Naturphänomen in ein Buch schreiben. Na ja, jedenfalls schien er schon etwas netter als Serena zu sein, nur zum Abendessen würde er diesen, wie er sich selbst bezeichnete Priester nicht einladen. Die Hauptsache war das NaShir noch in einem Stück existierte und diese Schwarzkutte ihn nicht zu den beiden armen Gerippen am Tor hängte. Lediglich mit den üblichen Vorurteilen wurde er konfrontiert, aber es hieß eben das Sumpfler nichts anderes zu tun hatten als den ganzen Tag zu rauchen und auf der faulen zu liegen, dabei arbeitete sich fast jeder von ihnen die Finger wund und das für einen Gott der sie irgendwann einmal verraten würde, so wie es der Schläfer mit NaShir getan hatte.

„Suche? Ja so könnte man es bezeichnen, eigentlich irre ziellos umher als Abtrünniger meines eigenen Glaubens. So vieles ist geschehen das sich nicht in Worte fassen lässt, zu vieles habe ich erlebt und nun bin ich seit mehreren Tagen hier im Kastell und fühle mich zu meinem erstaunen recht heimisch. Sagt, Ardescion was meint ihr unterscheidet Beliar von den anderen?“

Da begann wieder der übliche NaShir aus ihm zu sprechen, wenn er eines liebte waren es Diskussionen über den Glauben. Nur wen sollte er bei dem ganzen Vertreter, er war ohne Führung, es gab keine schützende Hand die ihn behütete. Wer sollte es fortan sein der ihn den Weg wies und stehts auf sicheren Pfaden wandern lies? War er allein? Brauchte er überhaupt irgendwen der ihm half, anscheinend ja. Sein Leben lang tat er nichts anderes als einem Gott zu huldigen und zu verteidigen und dann zerstörte eben dieser alle Ideale denen er sich verschworen hatte.

Unmöglich er war nicht allein, es gab immer Menschen die ihn unterstützen und irgendwo, ja wo auch immer war eine höhere Macht die ihn behütete. Vielleicht erzählte dieser Priester, der seinen Titel wohl nicht ohne Grund trug, ihm etwas das ihn von Beliar überzeugte. Es konnte gut sein das es Schicksal war, das er Ardescion traf. Es gab so viele Rätsel die es zu lösen und so viele Fragen die es zu beantworten gab. Nun gut, sein Leben war noch lange nicht vorbei und die Zeit war ihm bisher stehts wohl gesonnen. Außer man suchte dringend seine Stiefel und stieß mit dem Kopf vor ein riesiges Bücherregal, da sah es dann wieder anders aus.

Schmunzelnd griff sich der ehemalige Sumpfler in seine weiße Haarpracht und warf ein paar Strähnen zurück aufs Kreuz. Wobei ihm die Reuze neben dem Priester auffiel, im Allgemeinen hatte er nicht fiel für Hunde übrig, eine verkümmerte Form der edlen Wölfe. Aber gut, er hatte noch etwas von den Leckerchen für seinen Kater dabei, konnte dem Hund ja nicht schaden, außer er fing plötzlich an zu schnurren und maunzen. Mit einem charmanten Lächeln hielt er dem Tier das Keksartige Gebäck vor die Nase, verständlich misstrauisch schnüffelnd der Hund erst einmal daran. Letztendlich legte der Abtrünnige es einfach auf den Boden ehe er sich wieder Ardescion zuwendete, immer mit einem Blick auf den pelzigen Gefährten seines Gegenübers.

„Ehm bitte keine Sorge das ist rein pflanzlich nur mit ein wenig Moleratfleisch gemischt, damit füttere ich meinen Kater ab und an, ich bin Tierhändler müsst ihr wissen. Aber kommen wir zu meiner eigentlichen Frage zurück“

Hektisch versuchte er dem Schwarzmagier zu erklären das es nichts Giftiges oder so war, nicht das er noch dachte das NaShir seinen Hund umbringen wollte oder so, es schien ihm jedenfalls zu schmecken. War nur leider das letzte was er hatte, der Rest lag in der Pyramide in seiner Truhe zusammen mit dem Gold das er Nicmaster vererbt hatte, sicherlich hielt der arme Kerl die Kekse für was zu essen und merkte dann den für Menschen recht eigenwilligen Geschmack. Den Gesichtsausdruck würde er wenn zu gerne sehen, in den nächsten Tagen musste er seinem alten Freund wenigsten Mal einen Brief zukommen lassen…..

Ardescion
05.03.2006, 16:23
Ardescion musterte den Sumpler, oder Abtrünnigen, erneut. Er wusste nicht, was er von ihm halten sollten, denn entweder hatte zuviel Sumpfkrautgenuss dem armen Mann das Hirn so dermaßen vernebelt, dass er nicht mehr an seinen geliebten Schläfer glaubte, oder er ist der erste Sumpfler, der wirklich erwacht war und dies nicht nur jedem anderen wünschte.
Der Priester schmunzelte und lauschte den Worten des gottlosen Fremdlings, sah ihm zu, wie er seinen Hund fütterte und schwieg, als dieser zu versichern versuchte, dass es dem Tier nicht schaden würde. Was sollte Ardescion sich über Essen aufregen, auch wenn es vergiftet wäre, wozu wäre er sonst im Kastell?
Erst als der ehemalige Sumpfler sich beruhigt hatte und nicht zwischen jedem dritten Wort „kein Gift“ rief, zog der Magier eine Augenbraun hoch, als erwarte er noch mehr, doch der junge Mann vor ihm schwieg endlich.
„Ihr wollt wissen, was Beliar von anderen Göttern unterscheidet? Und was macht ihr, wenn ich euch eine Antwort gebe, mit der ihr nichts anfangen könnt, oder wenn ich euch etwas erzähle, was euch vielleicht nicht passt, oder wenn ich euch das erläutere, was ich glaube? Rennt ihr dann versuchsweise zu einem Wassermagier und fragt ihn nach dem Sinn seines Gottes, oder zu einem Innospriester?
Seid euch sicher, dass das, was einen Gott ausmacht, meistens das ist, was der Mensch glaubt und das wiederum sollte das sein, was er glauben will. Natürlich muss man sich mit dem vereinbaren, was Beliar ist. Er ist der Gott des Todes, aber was ihn von anderen unterscheidet ist das, was ihr ihn zum Unterschied erlaubt. Soll heißen, dass wenn ihr an ihn glaubt, weil ihr ihn für euren Retter seht, dann ist er das, wenn ihr ihn als euren Peiniger seht, dann ist er auch das.
Die Manifestation Beliars ist lediglich der Glaube der Menschen an den Tod und das es jemanden geben muss, der diesen leitet und die Toten führt und befehligt, dass es einen König für ein Reich geben muss, in das man eingeht, wenn es soweit ist.
Viele sagen, dass Beliar einfach viel freier in dem ist, was er darstellt. Er ist der Tod und lehrt uns, dass alles vergänglich ist, dass wir keine Angst vor dem Tod haben müssen, weil sein Wille uns zu ihm führt und zu dem wahren Leben. Für die Diener des dunklen Gottes heißt es, dass wir hier sind, seinen Willen folgen und zur Belohnung zu ihm geführt werden, wenn wir unsere Dienste gut geleistet haben und das wir keine Angst vor der Vergänglichkeit haben müssen. Freiheit heißt für uns, dass zu tun, was wir tun wollen, und dabei nicht darauf zu achten, ob wir vielleicht etwas gesellschaftlich Regelwidriges tun, was von Innos bestraft würde, wie die Beschwörung eines untoten Dieners.
Der Unterschied ist das, was du zum Unterschied erklärst. Der Unterschied ist die Unterscheidung der wahren Existenz deines Glaubens. Willst du dich mit dem vereinbaren, was Beliar für die Menschen dieser Welt darstellt, so ist der Unterschied, dass er das ist, was er für die Menschen ist, alles was du darüber hinaus für Beliar empfindest, ist dein eigener Glauben und in dem kannst du so viele Unterschiede definieren, wie du willst.
Der wichtigste Unterschied ist, dass Beliar tot bedeutet, das Beliar die Macht über Wesen aus einer anderen Dimension schenkt, so wie Adanos über das Wasser, oder der Schläfer über die Manipulation des menschlichen Geistes.
Ich sehe in Beliar hingegen das verborgene und geheimnisvolle, die Nacht und den Tod in einer Symbiose, wie sie kein Gott bietet. Innos stellt lediglich das Feuer dar, das Licht und die Falschheit, die Tagedieberei seiner gerechten Diener werden versteckt. Dass sie verlangen, dass man spendet, für jede Sünde, die einem über die Lippen kommt. Alles was unschicklich ist, alles was für die eine Falsch ist, dass ist für Beliar richtig. Setzt du dich mit dem Tod auseinander, bist du gleich besessen, doch in Wirklichkeit ist der Tod etwas natürliches, etwas von der Natur bestimmtes. Willst du akzeptieren, dass alles irgendwann vergeht und auch ein Innos es nicht halten kann, dann ist Beliar da.
Doch im Grunde ist der Glaube die Macht eines einzelnen Menschen und der Unterschied der, den andere eurem Glauben geben.“, Ardescion ließ seine Worte einen Moment wirken, hoffte, dass alles irgendwie verständlich klang, und fragte sich, ob der Sumpfler, wenn er denn zu sehr vernebelt wäre, überhaupt Aufnahme fähig ist.
„Ich weiß nicht, ob ich euch helfen konnte, oder was ihr hören wolltet. Vielleicht ist es nur meine Ansicht und jeder andere Beliardiener wird mir widersprechen. Aber ich wollte eben sagen, dass jeder sein eigenes Gottesbild definiert. Irgendwann werdet ihr das Lernen und eine allgemeine Meinung gibt es doch nicht, weil jeder irgendwo einen Unterschied zu anderen Menschen hat! Nur ein allgemein gültiges Bild.“, fügte der Magier noch an und wartete erneut, beobachtete den Abtrünnigen, wie er dachte und sich mit den auseinandersetzen musste, was er gehört hatte. Er beschloss zu gehen, wenn der Sumpfler widersprechen wollte, so würde er ihn finden, wenn er ihm Zustimmen wollte, oder sich einfach erklären wollte, so auch.
„Fragt einen Dämon nach mir, er wird euch den Weg weisen! Bis dahin wünsch ich euch viel Glück bei eurer „Suche“.“, verabschiedete sich der Priester und verschwand mit seinem weißen Hund um die nächste Ecke.

Jail
05.03.2006, 16:58
Glücklich war sie... überwältigt von ihren Gefühlen und den Ereignissen, als am gestrigen Abend endlich das eintraf, was sie so sehr gefürchtet, sich aber dennoch so sehr gewünscht hatte. Marcus hatte ihr den Verstand geraubt, als er sie küsste. Jail hatte schon alles um sich herum vergessen, als sich ihr Verstand dann doch wieder meldete. Marcus wollte sich scheinbar nicht mit dem begnügen, was da passierte. Er machte Anstalten, die Jail verrieten, dass er wohl noch mehr mit ihr im Sinn hatte. Sehr schnell löste sie sich aus der Umklammerung und erklärte ihrem Gegenüber, dass ihr das zu schnell ginge. Marcus machte nicht den Anschein, als das er das nicht verstehen würde, obwohl er in dem Moment schon einen leicht enttäuschten Eindruck machte und es schien, als müsste er alle Kraft aufbringen, um sich zu zügeln. Einige Schritte war sie zurück gewichen und hatte Marcus darum gebeten, wieder mit ihr ins Kastell zurück zu kehren. Zögerlich gab er ihrem Wunsch nach und schritt von ihr gefolgt auf das Tor zu, welches sich öffnete.

„Die nicht“, hatten die Skelette am Tor verkündet.
„Was... die nicht? Was meint ihr?“, wollte Marcus von den Skeletten wissen, die ihm darauf hin erwiderten, dass sie der Frau keinen Zugang gewähren könnten.
„Warum nicht?“, fragte Marcus, der immer noch mit Jail vor dem Tor stand.
„Sie darf nicht rein“, hatten die Skelette geantwortet und beim Versuch der Beiden, einfach das Kastell zu betreten, blitzschnell das Tor wieder verschlossen.

Dabei hätten sie ihm fast das Tor vor den Kopf geknallt.

„Was soll das? Warum darf sie nicht eintreten?“, hatte Marcus ungeduldig gefragt und erhielt als Antwort, dass sie sich nicht an die Regeln gehalten hätte.

Jail beantwortete Marcus fragenden Blick mit einem Schulterzucken, da sie nicht wusste, worauf die Skelette hinaus wollten. Marcus erfuhr nach erneutem nachfragen, dass sie ihrer Pflicht, der Statur eine Gabe zu opfern nicht nachgekommen sei und sich somit den Einlass in das Kastell verbaut hätte. Jail verstand plötzlich sehr schnell... Die Skelette spielten auf den vorherigen Abend an, aber sie hatte doch nicht´s mehr, was sie opfern konnte und sie war sich auch nicht über die Folgen des Nichtzahlen´s im Klaren.

Es half alles nicht´s... Marcus bekam die Skelette nicht dazu bewegt, sie einzulassen und so hatte er ohne Jail das Kastell betreten um Hilfe zu holen. Jail war es wie eine Ewigkeit vorgekommen, als er eine Zeitlang später wieder zu ihr zurück kam und keine Hilfe finden konnte. Zumindest hatte er ein paar Decken mit nach draußen gebracht und auch für Speis und trank gesorgt.

„Wir müssen die Nacht wohl im Freien verbringen“, hatte er ihr mitgeteilt und nicht weit vom Tor für sie beide ein Lager aufgeschlagen.

Jail war schon sehr froh gewesen, dass er die Situation nicht ausgenutzt hatte, um sie zu etwas zu drängen, was sie nicht wollte. Marcus hatte sich damit begnügt, sie einfach in seinem Arm zu halten und ihr Wärme zu spenden. Er hatte sie beruhigt einschlafen lassen und so war sie frierend, aber glücklich den nächsten Morgen wieder wach geworden.

KARhaBs
05.03.2006, 18:03
EIn Tag, oder mochten es auch zwei gewesen sein, waren vergangen, seit der Barde aus der Stadt zurückgekehrt war. Er hatte weder Delgada noch den Herrn Valnyas besucht, aber das war schließlich auch nicht seine selbstgestellte Aufgabe gewesen. Er war nur zu einem Zweck nach Khonis gegangen und diesen hatte er erfüllt. Die Genugtuung, die seit dieser verheißungsvollen Nacht in ihm wohnte hielt noch immer an.

KARhaBs saß im Innenhof, trank aus einem Kelche scharlachroten Wein und aß von einem kleinen silbernen Tablett diverse Leckerein, er hatte die letzten Tage geschlemmt und es sich einfach gut gehen lassen. Die Entspannung von der anstrengenden Reise in das Schloss des untoten Magus hatte er sich seiner Meinung nach verdient.
Der junge Magier erhob sich, den Kelch in der Hand, als das Tablett leer war und schlenderte zur offenen Seite des Kastellhofs. Es gefiel ihm immer mehr die Naturgewalten zu beobachten, während man selbst magiebeschützt zwischen den magischen Mauern stand.
Er musste eine ganze Weile dort gestanden und seinen Gedanken nachgehangen haben, denn er bermerkte nicht, dass sich ihm ein Dämon von hinten näherte. So fuhr ererschrocken zusammen, als des Dämons Präsenz schmerzhaft in seinem Kopf dröhnte. ...

Es Sollte also eine Scheidung stattfinden und es wurde noch ein Rechtssprecher gesucht. Für eine Hochzeit wäre ein Schwarzmagier wohl nicht in Frage gekommen, für eine Scheidung konnte ein solcher herhalten. Nichtsdestotrotz würde KARhaBs sich dem Ehepaar annhemen, wenn auch auf seine persönliche Art und Weise...

Jene Lucya würde ihren Scheidenden bekommen ...

NaShir
05.03.2006, 18:10
Erstaunt setzte sich NaShir mitten in den Gang und versuchte die Worte des Priesters mehr noch auf sich wirken zu lassen. Welche eine Wortwahl und was für eine Gelungene Rede, er hielt sich selbst immer für einen überzeugenden Sprecher, aber was Ardescion da gesagt hatte, klang so wahr. Auf eine Art und weise sprach er NaShir aus der Seele, genau die Worte waren es die er sich erhofft hatte. Gegen solch Sätze hätte er in einer hitzigen Debatte nichts entgegen zusetzen. Wahrlich was dieser Mann dort von sich gab klang so wahr, auch sein eigener Standpunkt gegenüber den Innos Schergen war dem des Abtrünnigen Sumpflers sehr ähnlich. Gerne hätte er sich noch etwas mit ihm unterhalten, dieses Gespräch musste er irgendwann einmal fortführen.

Grübelnd streichelte sich NaShir seinen imaginären Bart, er hatte vollkommen vergessen dass er eigentlich Gató suchen wollte. Aber sein tierischer Gefährte war im Moment Nebensache, viel mehr prägten sich die Worte dieses Priesters in das Hirn des Abtrünnigen. So viele neue Fragen taten sich ihm auf, war Beliar die schützende Hand die ihn all die Jahre behütet hatte und ihn auf seinen Wegen begleitet hatte? War der Zirkel die Heimat die er nie hatte? Wobei man das so auch noch nicht sagen konnte, als niederer Baal hatte er im Sumpflager immer eine schöne Zeit und seine Freunde standen ihm bei, nur war nie die richtige Gottheit der er gehuldigt hatte da.

Welch verworrenes Spiel trieb das Schicksal nur mit ihm, was war denn nur der richtige Weg den er gehen sollte? Obwohl was ist schon richtig wie Ardescion sagte, alles was für Innos falsch ist, das ist für Beliar richtig. Womöglich war es genau das, jeder würde ihn diesen Weg als falsch geltend machen, aber der Herr des Todes für richtig. Das wäre durch aus Möglichkeit, ach wenn er doch bloß jemanden hätte zu dem er beten konnte. Bisher verlies er sich immer auf das Urteil und die Befehlen des Schläfers wenn er nicht weiter wusste, aber jetzt wo er Gottlos war, zu welchen Mächte sollte er da beten?

„Oh jeh, schickt mir doch ein Zeichen, welchen Pfad soll ich nehmen? Das ist alles so schrecklich verwirrend“

Verzweifelt murmelte NaShir diesen Satz vor sich hin ehe er im Innenhof dieses dunklen Gemäuers ankam, bisher hatte er sich nur kurz auf dem Weg zum Refektorium hierher verlaufen. Nachdenklich setzte er sich vor die Esche und lehnte seinen Kopf gegen ihren Stamm, wobei sein Blick in den fast schon düsteren Abendhimmel. Von wem erhoffte er sich nur beraten zu lassen, von dem Baum oder von den Sternen? Ach das war alles so verworren, wer sollte da noch einen klaren Kopf behalten, warum bloß musste er dieses verdammt Buch gefunden haben. Sein ganzes so geordnetes Leben hatte sich von heute auf morgen einfach geändert.

Gerade als er begann die Augen zu schließen setzte etwas Schweres auf seinen Schoß, erschrocken erblickte er zu seiner Freude Gató der irgendwie fetter aussah als vorher, er musste sich wohl in der Küche oder im Refektorium an den Speisen bedient haben. Na die Hauptsache war, dass es ihm gut ging und er nicht als Versuchskater geendet war. Schmunzelnd kraulte der Abtrünnige seinem pelzigen Gefährten das Fell so dass dieser anfing zu schnurren. Es wäre interessant zu wissen wo er überall gewesen war, bestimmt kannte er nun mehr Winkel und Ecken als sonst einer der Bewohner.

„So manches Mal wäre ich einfach gerne du, du hast immer so ein ruhiges und schönes Leben, dir stellen sich keine Fragen um Glauben oder Sonstiges“
„Miauw“
„Genau, ach Gató wenn du bloß sprechen könntest, was soll ich nur machen? Mich Beliar und seinen Anhängern anschließen?“
„Miauw“
„Ich fasse das mal ein, mach was du willst, auf“

Lachend streichelte er mit seinem Finger das Kinn des Katers, wenn ihn so jemand hören würde, da er sich mit einer Katze über seine Probleme unterhielt. Aber er hatte ja sonst Niemanden, wie gern würde er erneut ein Gespräch mit einem der Bewohner hier suchen und vielleicht einmal einen Rat bekommen der ihn bei seinen Entscheidungen bestätigt, ja nur ein paar Worte oder eine Einladung oder so was. Die Initiative konnte er nicht ergreifen, an wenn hätte er sich denn wenden sollen an die Dämonen? >>>Ach Beliar, wenn du meinst ich wäre ein würdiger Diener, dann gib mir ein Zeichen und eine Chance<<<……..

Lucya
05.03.2006, 19:09
Seit dem frühen Morgen nun wartete Lucya auf eine Antwort des Schwarzmagiers mit dem volltönenden Bass. Hoffentlich würde er sich bereit erklären, sie von dem Schwur zu befreien, den sie dem nichtsnutzigen Bardasch gegeben hatte.
Wenn sie allerdings an ein Wiedersehn mit ihrem Ehemann dachte, wurde ihr sehr flau in der Magengegend und ihr brach der Schweiß aus. Als sie ihn das letzte Mal sah, hatte er im Sinn ihr die Kehle zuzudrücken. Sie wusste ja noch nicht einmal, ob er mit der Scheidung einverstanden war.
Hoffend und bangend wanderte sie im Kastell umher und wurde plötzlich durch einen heftigen Kopfschmerz unterbrochen, den ein Dämon verursachte, der hinter ihr erschienen war. Ein Dröhnen unter der Schädeldeckel teilte ihr mit, dass dieser Magier, der Karhabs hieß, eingewilligt hatte, ihr Scheidungspriester zu sein. Am kommenden Abend sollte die Zeremonie im Thronsaal des Kastells stattfinden.
Lucya fühlte sich erleichtert. Der erste Schritt war somit getan. Jetzt musste sie nur noch Bardasch herholen. Wie konnte sie das am besten anstellen? Vielleicht jemanden in die Stadt schicken, er war dort angeblich bei der Garde Innos angestellt.
Der Dämon kehrte ihr eben nach erfülltem Auftrag den breiten Rücken zu, da fiel Lucya etwas ein. „Verzeih mir, verehrter Diener Beliars, aber kannst du mir sagen, ob es hier im Kastell eine Person gibt, die ich mit einem Auftrag nach Khorinis schicken kann?“
Lucya kniff die Augen zusammen in Erwartung des kommenden Schmerzes, der sich auch prompt einstellte. „Es sind noch weitere Gäste hier, einen findest du vor den Toren, frag ihn“.
Erneut drehte sich die Kreatur um und schwebte endgültig von dannen.
Lucya lenkte ihre Schritte sofort in Richtung Eingangshalle, um diesen weiteren Gast zu treffen, der ihr hoffentlich helfen könnte.
Schnell lief sie durch die riesige, einschüchternde Halle, in der der Steinerne seine Schale bereit hielt für das Opfer der Gäste.
Draußen vor dem Tor sah sie zuerst niemanden, doch hörte sie Stimmen, denen sie nachging. Etwas abseits saßen zwei Gestalten auf einer Decke und schienen sich wohl gegenseitig zu wärmen. Lucya trat vorsichtig näher, um die beiden nicht zu erschrecken. Beim Herankommen bemerkte sie zu spät, dass es sich wohl um zwei Liebende handeln musste, denn die Beiden tauschten eben etwas mehr als Wärme aus.
Durch Lucyas Anwesenheit erschreckt, fuhren sie auseinander und sprangen auf. Ein großgewchsener Mann trat auf Lucya zu und fragte, was sie begehrte. Die junge Frau trug vorsichtig ihr Anliegen vor und hoffte, dass er zustimmen würde.
„Ja, ich nehme den Auftrag an, aber als Gegenleistung müsstet Ihr meiner Liebsten hier ein paar Goldmünzen überlassen, damit sie dem Steinernen eine Spende zukommen lassen kann. Sie soll nicht noch eine Nacht vor den Toren verbringen müssen.“
Lucya musterte die Frau neben ihm. Viel dunkles Haar umrahmte ein energisches Gesicht, dass sie leicht bittend ansah. Lucya willigte ein und gab der Frau, die sich als Jail vorstellte einige Goldmünzen. Ihr Begleiter war’s zufrieden und sagte, dass er sich in Kürze auf den Weg machen würde und morgen gegen Abend mit dem Gewünschten im Kastell erschiene.
Froh, den nächsten Schritt erledigt zu haben, ging sie, die Arme um den Körper gelegt, um sich vor der Kälte zu schützen, wieder in die sicheren Mauern des Kastells.

Jail
05.03.2006, 19:47
Die junge Frau, die Jail ein paar Goldmünzen zugesteckt hatte, kehrte ihnen nun wieder den Rücken. Erst starrte sie auf die Münzen in ihrer Hand, dann sah sie Marcus an. Sie hatten sich doch gerade erst gefunden und nun sollte er schon wieder von ihr gehen. Traurig sah sie den Mann an, der sich auf sie zu bewegte.

„Keine Sorge Jail, ich bin morgen wieder da“, sprach Marcus zu ihr und nahm sie in den Arm. Jail erwiderte die Umarmung und legte ihren Kopf an seine Schulter.
„Was hat sie denn gesagt, was genau Du in Khorinis machen sollst?“, wollte Jail wissen.
„Sie will sich von ihrem Mann scheiden lassen, der sich dort aufhält“, antwortete er, „Der muss dort bei der Garde sein“.

Jail wurde hellhörig... bei der Garde, in Khorinis? Hatte ihr nicht vor nicht allzu langer Zeit schon mal jemand etwas von so einem Vorhaben erzählt?

„Ich war vorübergehend in Khorinis“, sagte sie, „Vielleicht kenne ich den Mann ja“.

Die Frau löste sich aus seiner Umarmung und sah Marcus an.

„Wer ist denn der Glückliche... oder auch nicht Glückliche?“, wollte sie wissen und riss die Augen auf, als sie seine Antwort vernahm... Dieser Mann hieß Bardasch. Entsetzt und erstaunt wiederholte sie seinen Namen.

„Du kennst ihn?“, fragte Marcus.
„Bardasch?... ja, ich kenne ihn“, antwortete sie und wandte ihren Blick ab, „Ich kenne ihn schon etwas länger“.

Marcus sah sie an und konnte sich die frage scheinbar nicht verkneifen.

„Hattet ihr was miteinander“, wollte er wissen.
„Nein, nein... wie kommst Du darauf?“.
„Nun, Deine Reaktion war etwas... na sagen wir mal... seltsam“, meinte Marcus.
„Ich kenne ihn von meiner zeit auf dem Festland, aber wir waren nie ein Paar“, sagte sie, „auch wenn ich das damals gerne so gehabt hätte“, sagte sie leiser, leicht abwesend.

Marcus sah sie nur an. Scheinbar wusste er keine Antwort auf diese leise Äußerung, von der Jail fälschlicherweise angenommen hatte, dass er sie nicht mitbekommen würde. Dann sprach er aber doch: „Aha, also doch“.

„Was - also doch?“, antwortete sie pikiert.
„Also hattet ihr doch was miteinander?“, fragte Marcus im enttäuscht, verärgertem Ton.
Sie wollte darauf noch antworten, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Wir werden darüber sprechen, wenn ich wieder zurück bin“, meinte er knapp und trat einige Schritte von ihr zurück.

Traurig sah sie Marcus nach, der kurz darauf im Kastell verschwand und wollte ihm schon folgen, als ihr einfiel, dass die Skelette sie nicht rein ließen. Also wollte sie draußen auf ihn warten.

Einige zeit später öffnete sich das Tor, das Jail mit Anspannung im Auge behielt. Marcus trat zögerlich hinaus und sah Jail an. Ihr bittender, bettelnder Blick brachte ihn nicht dazu, länger als nötig bei ihr zu verweilen und so verabschiedete Marcus sich mit einem kurzen Blick und einem sparsamen Wort: „Wir sehen uns dann“, und eilte den Pass hinunter.

Renata
05.03.2006, 20:31
„Miez, Miez, Miez…“ wo war diese fremde Katze plötzlich hin? Die Hohepriesterin hatte nur noch ein rasendes Fellknäuel durch das Tor flitzen sehen, als sie aber kurz darauf den Kopf in den Innenhof steckte, war kein Fitzelchen von der rasanten Pelzkugel mehr zu sehen. „Miez, Miez, Miez, wo bist du, ich habe ganz, ganz feines Waldmeistereis für dich…?“ Der Kreuzgang war leer „…oder magst du lieber Fischbrötchen…?“. Auch in den ganzjährig blühenden Blumenbeeten rührte sich nichts. Hmm. Sollte sie sich vielleicht verguckt haben und sie war einer missglückten (und inzwischen schon wieder vergangenen) Beschwörung eines Magieschülers aufgesessen? Vielleicht war das gar keine Katze gewesen sondern ein Bonsai-Schattenläufer. Oder eine neue Art von Dämonen, eine Mischung aus Minitroll und vierbeiniger flügelloser Blutfliege. Aber das war nun auch egal, zumal die Behauptung, Waldmeistereis dabei zu haben, ohnehin nur ein Finte war.

Wenn nun schon keine Katze zum Spielen da war, würde der fremde Kastellbesucher, der regungslos unter der Esche kauerte und mit offenen Augen vor sich hin träumte, vielleicht für ein bisschen Kurzweil sorgen. „Was haben wir denn da? Eine neue Gartenstatue?“ Renata tat so, als würde sie die vermeintliche Statue antippen, was mit einem deutlichen Fauchen quittiert wurde. Schnell zog sie den zum Antippen schon ausgestreckten Finger wieder zurück „…und da haben wir ja auch das Kätzchen, das mit einer gestohlenen Wurst im Maul so verflixt schnell rennen kann. Aaah, doch keine Statue“ der Katellbesucher war aus seiner Starre erwacht, mochte es an dem Fauchen oder an der Tatsache gelegen haben, dass die auf seinen Knien sitzende Katze bei Renatas Nähern plötzlich und vorsorglich die Krallen auf Angriffsposition ausgefahren hatte. „Du siehst ein wenig gequält aus“ quittierte die Hohepriesterin das etwas verkniffene Gesicht, mit dem er die Katenkrallen aus dem Fleisch seines Oberschenkels löste „kann ich dir irgendwie helfen?“

NaShir
05.03.2006, 21:32
Irgendwie schienen sich die Phänomene heute zu häufen, erst ein Schwarzmagier der lächelte und nun eine der Schwarzkutten die NaShir ein Grinsen auf die Lippen zauberte. Das Vorurteil der ungastfreundlichen Kastellbewohner war wohl unbegründet, na ja außer bei Serena aber die konnte genau so gut auch nur launisch gewesen sein. Jedenfalls ein recht hübscher Anblick diese Dame, wäre vielleicht Mal wieder eine Gelegenheit sich ein Abendessen zu verschaffen. Wobei es war schon lange keine Sonne mehr am Horizont zu erblicken, aber erstmal vorstellen und dann weiter sehen, er wollte ja nicht so unhöflich rüber kommen, reichte schon das Gató sich wohl wirklich irgendwo den Bauch voll geschlagen hatte, hinterher durfte er noch eine Rechnung bezahlen oder so.

„Ihr helft mir schon mit euerer bloßen Anwesenheit, die Sterne erblassen gerade zu bei dem Glanze eures Antlitzes. Aber lasset mir erst einmal die Gelegenheit mich vor zustellen, NaShir mein Name, ehemaliger niederer Baal des Sumpflagers“

Das mochte sie womöglich nicht einmal interessieren und der Spruch klang mehr als aalglatt, falsche Antwort auf gute Frage nannte man so was. Sie konnte vielleicht die Gelegenheit sein auf die er doch gerade gewartet hatte, also erst zum Eigentlich danach konnte er immer noch versuchen Casanova zu spielen, wer auch immer das gewesen sein mag. Sein Onkel war damit sicher nicht gemeint, der Einbeinige Bauer Casan Ova mit dem schlechten Atem, selbst seine eigene Frau hatte ihn damals verlassen, weil er immer so übel roch. Wie er ausgerechnet darauf kam wusste er auch nicht so recht, jedenfalls wieder zurück zum eigentlich Problem.

„Hm eigentlich könntet ihr mir wirklich helfen, setzt euch zu mir sollte es zu kalt sein könnt ihr meinen Kater für seine Taten als Wärmflasche benutzen, ich möchte mich für sein Verhalten entschuldigen, neben dem schlafen ist fressen seine Lieblingsbeschäftigung. Aber gut, wo soll ich anfangen? Nun, ich fasse mich kurz, vor wenigen Tagen kam ich hier im Kastell an, ohne Glauben und vollkommen verloren. Ich war allein, habe meine Freunde verraten, einen sogar fast umgebracht und das nur weil der Gott dem ich diente mich hintergangen hat. Ich suchte die Ruhe, ich bekam sie, ich suchte Hilfe und ich bekam sie vor wenigen Stunden von einem eurer Priester. Seine Worte brachten mich zum nachdenken, ich diente dem Schläfer und wurde von ihm betrogen, wer also war dann mein Herr der mich behütete? Ich bin nur auf der Suche nach meinem weiteren Weg und je mehr ich mich in diesem Kastelle aufhalte und den Kontakt mit seinen Bewohnern suche, desto mehr fühle ich mich heimisch. Aber ist es wirklich das was ich suche? Soll mein Leben hier einen neuen Anfang haben?“

Warum erzählte er dieser Schwarzmagierin dies alles? Interessieren würde sie das sicherlich nicht, wer hörte schon gern die traurige Geschichte eines verwirrten Gottlosen, NaShir mochte sich ja selbst nicht einmal zuhören. Obwohl er sich nach diesem ganzen Gerede besser fühlte, er musste mit irgendwem eine Konversation darüber führen, denn Freunde hatte er hier noch keine von denen er sagen konnte das er ihnen vertrauen konnte. Also musste er sich einzig und allein auf seine Menschenkenntnis verlassen und diese Frau war in seinen Augen sehr sympathisch, auch wenn es hieß stille Wasser sind tief. Aber irgendwie hatte sie etwas wodurch sie ihm vertrauter wurde, so wie Dragonsword zu dem er immer mit seinen Problemen gelaufen war.

„Wenn euch mein Gerede stört sagt es ruhig, es war nur gut jemanden zu haben dem ich mich anvertrauen konnte, ich hab sonst außer meinem Kater niemanden mehr und Gató ist alles andere als Gesprächig, nicht wahr“
„Miauw“
„Seht ihr, seine Ratschläge sind nicht gerade Hilfereich. Ihr braucht mir auch nicht helfen, für mich war es nur wichtig dass mir jemand wie ihr begegnete und ein offenes Ohr für einen verwirrten Exsumpfler hat“

Lächelnd kraulte er beim sprechen seinen tierischen Gefährte das Kinn und bekam ein liebevolles Schnurren als Antwort. Ja genau das war es war er brauchte, das Gespräch entfernte ein paar Lasten die ihm auf den Schultern lagen und irgendwie fühlte er sich durch Ardescions Worte bestätigt. Auch wenn alles noch so verworren im Moment schien, alles schien mittlerweile sich wieder zusammen zufügen. Was auch an der Zeit war, all diese Fragen bereiteten mehr Kopfschmerzen als sich den ganzen Tag mit einem Dämon zu unterhalten.….

Renata
05.03.2006, 22:37
In der khorinischen Götterwelt nahm der Schläfer einen gesonderten Platz ein, da er nicht zu der allgemein anerkannten Dreifaltigkeit Innos/Adanos/Beliar gehörte. Und im Gegensatz zu den drei Hauptgöttern war der Schläfer ein Gott, an dessen Existenz nicht wenige gar nicht glaubten. Die Hohepriesterin wollte daher nicht darauf eingehen, dass sich dieser Besucher in seinem Glaubenskonflikt von seinem Gott verraten fühlte - einem Gott, der vielleicht gar nicht existierte?

Sachte hob sie statt dessen die langhaarige Katze, die inzwischen ihre Abwehrhaltung abgelegt hatte und zufrieden schnurrte, auf ihre Knie. „Gató also, ja? Vielleicht hat er sehr wohl Ratschläge für dich und vielleicht sind seine Ratschläge gar nicht so dumm. Schau ihn dir an. Alles, was ihn interessiert, hat sicher nichts mit Göttern zu tun, weder mit guten und richtigen noch mit falschen oder schlechten Göttern. Futter, Schlafen, Jagen, Spielen, das ist, was ihn beschäftigt. Und obwohl er nicht darüber nachdenkt, wird er einmal in Beliars Reich eingehen – wie alles, was lebt.“ Der Kater schien zu fühlen, dass von ihm gesprochen wurde und er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Sein Schnurren steigerte sich zu einem lauten Rattern, an dem er sich fast verschluckte. „Irgendwann wird Beliar alles Lebende anheim fallen, selbst die, die zu Lebzeiten den anderen Göttern huldigten, mögen sie auch noch so viel Inbrunst in ihre Gebete legen. Er, Beliar, braucht nur zu warten, an Zeit gebricht es ihm nicht. Uns dagegen schon. Warum also Zeit darin verschwenden, einem der anderen Götter nachzurennen?“

KARhaBs
06.03.2006, 14:17
"Nein, diese Kerzen dort, eine Art Gang soll gebildet werden!..."
Dämonen wuselten in dem riesigen Saal im Erdgeschoss herum, stellten schwarze Kerzen auf, fegten den Boden oder befreiten die Möbelstücke vom Staub. KARhaBs, inmitten des Geschehens, versuchte die Geflügelten zu koordinieren. Es waren zwar noch ein paar Stunden bis zum Abend, doch wollte der Zirkelmagier vorbereitet sein. Niemals zuvor hatte der junge Magier ein derart wichtiges Geschehnis geleitet und noch immer wollten ihm nicht die rechten Worte in den Sinn kommen, mit denen er die Scheidung einleiten oder abhalten sollte. Sicher würde ihm aber - und sei es auch spontan - etwas einfallen, schließlich war die Spontanität seine Stärke, auf die er sich auch in wichtigen Situationen verlassen konnte. (Auch wenn er vor allem bei der materiellen Gestaltung gern alles vorbereitet wusste...)

Der Saal war fast schon vollständig für die Zeremonie bereit, zum Thron hin standen große und schönverzierte Kerzenständer, die ihrerseits dicke schwarze Kerzen trugen. Vor dem Thron befand sich ein kunstvoll geschnitzter Holztisch, den einer der Dämonen irgendwo aus den Tiefen des Kastells zu Tage gebracht hatte. Vor jenem standen zwei hochlehnige Stühle, die Platz für Bardasch und Lucya bieten sollten, KARhaBs selbst würde stehen, mit dem Rücken zu dem prächtigen Thron. Das würde ihn nicht zu viel riskieren lassen, als wenn er sich als niederrangiger Zirkelmagier direkt auf den Thron setzten würde und hätte gleich wohl eine imposante Wirkung auf die Geladenen.

Als er sich dem Abschluss der Vorbereitungen sicher war, lenkte er seine Schritte ins Refektorium, um sich vor dem Abend noch einmal zu stärken...

Jail
06.03.2006, 16:31
Die letzte Nacht hatte Jail nicht vor den Mauern des Kastell´s verbringen müssen, da es ihr gelungen war, die Skelette milde zu stimmen. Als Sühne hatten die Skelette von ihr verlangt, sich im Kastell nützlich zu machen. Sie sollte Beliar ihre Dienste leisten, indem sie einen Magier des Kastell´s aufsuchte, um für diesen einen Auftrag zu erledigen. Die Skelette hatten ihr eine Woche Zeit gegeben, den Auftrag in Empfang zu nehmen, andernfalls bliebe ihr der Zutritt für immer verwehrt. Als sie das Kastell betrat, eilte sie auf die Statue zu und warf das Gold in die Schale, welches Lucya ihr gegeben hatte und verweilte noch eine Weile in dem schönen Innenhof - viel Ausrichten konnte sie zu der vorangeschritten Zeit eh nicht mehr.

Den heutigen Tag hatte Jail auf ihr Training verzichtet und die Zeit damit zugebracht, jemanden zu finden, der sie mit einer Aufgabe betrauen würde. Wirklich konzentriert war sie dabei nicht, weil ihr immer wieder Marcus durch den Kopf ging, der ihr scheinbar nicht glauben wollte, dass Bardasch immer nur ein Freund war. Gut - damals wollte sie mehr von ihm, aber sie hatte es akzeptiert, dass Bardasch sich für eine Andere interessierte und ihn nicht mehr weiter beachtet.

Jetzt saß sie im Innenhof und stierte geistesabwesend vor sich hin...

„Marcus... geliebter Marcus, warum kannst Du mir nicht glauben, dass es außer Dir keinen anderen Mann für mich gibt“, dachte sie traurig und schaute dabei in den Himmel, „Ich liebe Dich doch, weißt Du das denn nicht?.

Eine Träne nach der anderen lief ihr über die Wangen und sie schloss die Augen. Der Schmerz in ihrer Brust war groß und es brannte in ihrer Seele wie tausend Feuer. Mit ihren Händen wischte sie sich die ständig neu kommenden Tränen aus dem Gesicht und versuchte sich zu beruhigen. In ihrem Geiste hörte sie die Skelette zu ihr sprechen, die ihr klar machten, dass ihr die Zeit davon laufen würde.

„Magier - Magier“, ging es ihr durch den Kopf, „Wen soll ich denn ansprechen und wo soll ich den Jenigen finden?“.

Jail erhob sich langsam und setzte ihren Gedankengang fort, während sie niedergeschlagen Richtung Refektorium trottete: „Ich werde schon einen finden, aber das hat sicher auch noch Zeit, bis Marcus und Bardasch hier eingetroffen sind - ja morgen - morgen ist auch noch Zeit“.

Ohne sich die Leute im Refektorium genau anzugucken nahm sie an einem der Tische platz. „Wein“, dachte sie sich kurz und knapp und führte sich den Becher zum Mund, der wie aus dem Nicht´s vor ihr erschienen war. Sie dachte über einiges nach, nippte immer wieder an ihrem Wein und trank vielleicht sogar etwas zu schnell. „Wein“, dachte sie erneut, als der Becher vor ihr leer war. Jail stellte den leeren Becher ab, der sogleich verschwand und griff nach dem neu gefüllten. „Vielleicht beflügelt der Wein meine Gedanken“, dachte sie sich, als auch schon der nächste Wein vor ihr erschien.

„Nein, das wollte ich jetzt nicht“, sagte sie laut und zog damit die Blicke einiger Anwesenden auf sich, „Nun gut, dann den eben auch noch“. Das edle Getränk fing schon an ihre Sinne zu benebeln und sie begann zu kichern. Sie war zu sehr mit sich selbst beschäftigt um zu merken, dass die Blicke sie immer noch trafen - aber, selbst wenn, hätte sie das wahrscheinlich auch nicht interessiert. Sie kicherte belustigt weiter, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich vernahm. Sie schreckte hoch und drehte sich blitzschnell um. Dabei erblickte sie Marcus und Bardasch, der sie mehr als verwundert ansah.

Bardasch
06.03.2006, 16:35
Der Rekrut war bereits schon mal Gast im Kastell und wunderte sich nicht darüber, dass das Tor sich wie von Geisterhand öffnete. Die beiden Männer betraten die Eingangshalle und steuerten auf die Statue zu, in deren Schale sie ihre Gabe warfen. Marcus schlug vor, dass sie zunächst ins Refektorium gehen würden, bis sie genaueres in Erfahrung bringen konnten, wann und wo das Scheiungszeremoniell statt finden sollte. Beim Eintritt in den Speiseraum fiel Bardasch gleich die Frau am Tisch auf, die erstaunliche Ähnlichkeit mit jail hatte. Noch mehr wunderte sich der Rekrut, dass sein Begleiter zielstrebig auf diese Frau zuschritt.

Marcus hatte schon neben Jail platz genommen, als er die beiden fragte, ob sie sich kennen würden. Bardasch erhielt als Antwort ein knappes „ja“ und nahm ebenfalls an dem Tisch platz.
Der Rekrut starrte sie an. Er wusste ja, dass sie verschwunden war, hatte aber nicht damit gerechnet, sie hier wieder anzutreffen.

„Was tust Du hier?“, fragte er Jail und wurde darauf hin von Marcus darauf hingewiesen, dass ihn das nicht´s anginge. Bardasch ignorierte seinen Einwand und wiederholte seine Frage.
„Das weiß ich noch nicht“, antwortete sie, „Ich weiß nur, das es mir hier gefällt und ich vielleicht hier bleibe - aber Marcus hat recht, was interessiert es Dich eigentlich? Du warst doch sicher froh, so einen Klotz am Bein wie mich los zu sein“.

Marcus blickte die beiden abwechselnd an.

„Nein, warum“, meinte Bardasch, „Das Du meinen rat nicht beherzigen wolltest, heißt doch nicht, das ich Dich jetzt deswegen nicht mehr mögen würde“.
„Moment mal“, mischte sich Marcus ein, „Mich interessiert es nicht, was ihr beide mal miteinander gehabt habt, aber - Bardasch - ich sage Dir, lass in Zukunft die Hände von meiner Frau und kümmere Dich um Deine Angelegenheiten - die Frau gehört jetzt mir“.

Das anfängliche Gespräch artete langsam in ein Streitgespräch aus, in dem Jail sich als freier Mensch bezeichnete, der niemandem gehört und Bardasch Marcus mit erhobener Hand deutlich machen wollte, dass er sich nicht in ihre Gespräche einmischen sollte. Die beiden Streithähne wollten schon aufeinander los gehen und wurden nur mit Mühe und Not durch Jail davon abgehalten.

Die Gemüter beruhigten sich wieder, aber Bardasch wollte in dieser Runde keine Minute mehr länger verweilen. Der Rekrut erhob sich und verließ das Refektorium. Hoffend im Innenhof etwas Ruhe zu finden, begab er sich ohne Umwege dort hin.

Serena
06.03.2006, 19:37
Schade, nie waren Innospriester da, wenn man einen brauchte und auch sonst hatte sich nichts gefunden, was man probeweise verschließen konnte. zwar gab es massenhaft Türen, Kisten oder andere behältnisse, nur irgendwie war es um alles zu schade, sollte das tatsächlich auf alle Zeiten verschlossen bleiben. Erst spät, sehr spät war ihr eine geniale idee gekommen, wobei diese doch eigentlich absolut naheliegend war. Schnell hatte sie ihren Platz vor einem der Lesepulte in der Bibliothek verlassen und war auf dem Weg zurück ins Refektorium. Nicht dass sie Hunger gehabt hätte, bestimmt nicht, aber allein bei dem Gedanken daran, floss ihr das Wasser im Mund zusammen.

Kaum hatte sie an einem Tisch platzgenommen, tauchten die Gläser auch schon auf, nicht etwa eines so wie vor ein paar Tagen, als Sinistro sie auf den Geschmack gebracht hatte, sondern unzählige kleine Gläschen, randvoll mit dieser bräunlichen Creme. Verflucht, den namen hatte sie schon wieder vergessen, Glück für sie dass der Küchendämon seine Kunden wohl nur zu gut kannte. Es war eine schwere Bürde, aber jedes Glas musste erst geleert werden, bevor sie ihr Experiment starten konnte, wie hätte sie auch schließlich auf die Idee kommen können, sich einfach leere Gläser zu bestellen...

Aber das tat jetzt nichts zur Sache, das erste Glas war für einen Versuch bereit also nahm sie den Runenstein zur Hand. Eigentlich schade, schließlich hätte man das Glas auch noch auslecken können ... egal, es war jetzt wirklich Zeit. Sie versuchte sich an das zu halten, was sie einerseits von Sinistro gehört, andererseits was sie in den Büchern gelesen hatte, als sie sich auf den Stein konzentrierte. Den Stein und das Glas. Erst tat sich nichts, dann konnte sie sehen, wie der Deckel langsam auf das Glas gezogen wurde, welches als Ganzes anfing zu vibrieren. Es begann richtig zu knirschen und zu knarzen, bis es schließlich einen Sprung bekam, nur ein dünner kurzer, der jedoch langsam schneller wuchs, sich aufästelte und bald das ganze Glas überzogen hatte. Das letzte was sie sehen konnte, war eine Wolke aus klirrenden Glassplittern, die zusammen mit einem Knall in alle richtungen davon flogen. Sie hatte noch Glück gehabt, dass die Splitter zu klein waren, um ernsthaft jemanden zu verletzen, aber ihr Versuch war mehr oder weniger fehlgeschlagen. Nunja, öffnen konnte man das Glas zumindest nicht mehr...

"Hm, muss ich wohl oder übel noch ein Glas auslöffeln..." seufzte die Hohe Schwarzmagierin mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Lucya
06.03.2006, 20:22
Unaufhörlich schneite es draußen über dem Land. Alles Pflanzliche, was sich zuvor schon der Sonne entgegen reckte und grünen und sprießen wollte, war nun wieder unter einer Schneedecke begraben. In verschneiten Zweigen saßen Vögel und sangen Balzlieder in die kalte Luft, in der Hoffnung trotz Kälte eine Liebste fürs nächste Jahr anzulocken. Sie folgten dem Lauf der Natur, der ihnen eingab, genau dies zu tun zu genau jener Jahreszeit. Auch wenn sie dabei ihr Leben verlieren würden.
Das kastanienbraune Haar zu einem losen Zopf zusammengebunden stand Lucya am Fenster und sah nachdenklich in das Schneegestöber. Bald schon würde ihr Leben eine entscheidende Wendung nehmen, heute Abend endlich würde sie von ihrem Exehemann geschieden werden.
Der Bote, den sie gestern ausgeschickt hatte, was zurückgekehrt und hatte Bardasch mitgebracht. Zu Gesicht bekommen hatte sie ihn noch nicht, war auch nicht sonderlich erpicht darauf ihn öfter zu sehen, als notwendig. Später würde sie noch genug Gelegenheit erhalten, ihn zu sehen. Trotzdem hoffte sie, dass sich das Prozedere nicht in die Länge ziehen würde.
Wie würde Bardasch wohl reagieren? Würde er wieder auf sie losgehen? Vielleicht kam sie ihm ja auch entgegen mit der gewollten Scheidung.
Noch immer starrte sie in die fallenden Flocken und ließ ihre Gedanken mit ihnen gleiten…

„Willst du diesen Frau heiraten, so antworte mit ja…“Ja“ sagte Bardasch und hob seine Frischanvertraute auf die Arme und trug sie ins Freie….“Trink lieber nicht so viel, Bardasch, denk an unsere Hochzeitsnacht…“ „Lass mich saufen Weib, ich krieg das trotzdem hin, oder denkst du, du hast einen Schlappschwanz geheiratet?“, sagte der Mann, mit sie ihre Zukunft zu verbringen hatte.
„Nein, ich kann wirklich nichts dafür, dass der Karren ein Rad verloren hat, es war nicht festgeschraubt.“, „Nein, Bardasch, nein…“…“Ich bin dein Mann und kann mit dir tun, was ich will, du gehörst mir…hör auf zu schreien.“…
“Du nichtsnutziges Weib…“ „Geh zu deiner Großmutter, der alten Hexe…“ „Ich verfluche dich…nie wieder sollst du glücklich werden.“

Weiß traten ihre Knöchel hervor, so sehr klammerte sie sich am Fensterbrett fest. Die Tränen liefen ihr über die Wangen und sie zitterte am ganzen Leib. Genau wie von Bardasch, wollte sie gern von diesen Erinnerungen befreit werden. Aber das würde wohl nicht möglich sein. Damit musste sie leben, aber wenigstens gehörten sie von nun an endgültig der Vergangenheit an.
Lucya beruhigte sich wieder, erfrischte sich mit Wasser aus einer Waschschüssel, die stets frisch und sauber mit einer Kanne klaren Quellwassers da stand. In einem kleinen Stück poliertem Silber überprüfte sie ihr Gesicht nach Spuren ihres Ausflugs in die Vergangenheit.
Ihr Haar ließ sie wieder locker bis in den Rücken fallen, zupfte ihr dunkelblaues Kleid glatt und schritt aus dem Raum. Bevor die ganze Sache begann, wollte sie im Innenhof noch ein unter der Esche sitzen.
Im Innenhof angekommen, lenkte sie ihre Schritte in Richtung des Baumes, aber das saß schon jemand. Zu spät erkannte sie, dass es Bardasch war.

Bardasch
06.03.2006, 20:37
Unruhig lief der Rekrut im Innenhof auf und ab. Das Rauschen der Blätter und das Plätschern des Brunnen´s konnten ihn nicht beruhigen und er schaute ziemlich nervös drein. Verschiedenes ging ihm durch den Kopf - die Szene mit Jail und Marcus... was viel diesem Tölpel auch ein? Er konnte Jail doch gerne haben, was interessierte es ihn? Bardasch hatte nur für eine Frau sein Herz geöffnet... und zwar für Anáwiel.

Anáwiel - würde sie überhaupt noch etwas für ihn übrig haben?... nach dem er sich auf Bengar´s Hof wenig ritterlich geschlagen hatte? Dabei konnte Bardasch noch nicht einmal etwas dafür, dass er sich dem Gegner nicht in den Weg stellen konnte. Ihm fehlte einfach die Erfahrung und die nötigen Kampfkenntnisse, aber er schwor sich, sobald wie möglich das Training aufzunehmen. Es lag nahe, dass er sich Anáwiel als Lehrerin für´s Bogenschießen aussuchen würde und sobald er darin gemeistert wäre, würde er in die Einhandlehre gehen. Wer dort sein Lehrer sein sollte, wusste er noch nicht, aber er spielte mit dem Gedanken, sich Lazymann anzuvertrauen - ja, eigentlich war es dessen Pflicht sich Bardasch anzunehmen, denn schließlich hatte er ihn im Getümmel aus dem Gefecht gezogen und somit verhindert, dass ihm noch etwas Schlimmeres zustoßen konnte, als seine Platzwunde an der Stirn.

Die Zeit verging und Bardasch wurde nun langsam ungeduldig. „Worauf warte ich hier eigentlich?“, fragte sich der Rekrut und wechselte seine Schrittrichtung erneut, „Bei Innos - was würde ich darum geben, wenn ich die Scheidung schon hinter mir hätte“. Bei seiner Hochzeit mit Lucya, war Bardasch weniger unruhig - man konnte sogar sagen, dass er es abtat, wie alles Andere, was er damals tat. Jetzt aber konnte er sich fast gar nicht mehr beherrschen.

Forsch schritt er auf die Bank zu und ließ sich auf ihr fallen, dass diese ächzend unter seinem Gewicht fast zusammen brach. Unruhig wippte er mit seinen Beinen und sah auf, als noch jemand den Innenhof betrat. Es war Lucya und ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie auf das Zusammentreffen hier im Innenhof genauso unvorbereitet war, wie er.

Sinistro
06.03.2006, 20:42
Nur einen Moment nach Serenas misslungenem Experiment erreichte Sinistro das Refektorium und sah, wie sich eine junge Frau auf ein Glas brauner Creme stürzte, den Inhalt beinahe verschlang, ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu sein.
„Halt, junge Dame, irgendwie scheint es euch zwar nach diesem Stoff zu gelüsten, dennoch denke ich, ihr solltet nicht eben jenes Verschließen, was der übermäßige Genuss dieses Zeugs verschließt!“ Süffisant lächelnd schritt der Grünäugige nun näher an seine Schülerin heran und musterte sie eingehend. Die Lippen waren noch ein wenig verschmiert, die braune Farbe hatte sich gleichmäßig verteilt und die Augen der Diebin waren beinahe auf die doppelte Groesse angewachsen.

„Bevor du dich jetzt noch in dein Unglück stürzt, junge Dame, solltest du zuerst versuchen, mir klarzumachen, das mein Vertrauen in dich gerechtfertigt war. Also, berichte mir von den Theorien des Verschließens, vom Theorem des Theoren begonnen über die Ratio Descensiorum von der großartigen Zauberin Ms. Verstanden bis zur vernünftigen Verschlusslehre Victor Vegerones. Und lasse bloß keine Einzelheiten aus!“

Der Magielehrmeister hatte unterdessen der Schülerin gegenüber Platz genommen und sich selber mit einem dieser Gläschen beschäftigt, er hatte es geöffnet, die nahrhafte Creme herauszelebriert, den Weg zum Munde ins unendliche verzögert, um sich danach gierig auf das im Mund schmelzende Nahrungsmittel zu stürzen. Glücklicherweise fiel durch diesen Umstand nicht auf, dass das Haar des Lehrmeisters heute enorm glänzte. Ebenso wenig wollte Sinistro nun darauf eingehen, was diese Creme verschließen könne, welche Wege des Körpers geschädigt werden könnten und weshalb er bereits Erfahrungen in dieser Art sammeln musste.

KARhaBs
06.03.2006, 21:09
KARhaBs stand am Fenster in seinem Gemach und sah hinaus in den Schneesturm, der um das Kastell fegte. Wahrlich keine schöne Wetterlage, doch bestimmt auch kein unpassender Abend für die Bevorstehende Zeremonie. Ein letztes Mal betrachtete sich der Zirkelmagier im Spiegel, das Haar hatte er sich zurückgesteckt, sodass es zwar wallend auf seine Schultern und den Rücken; nicht aber in seine Stirn fallen konnte. Mit wehender Robe trat er aus der Tür in den dunklen Gang, betrachtete kurz mit einem schmerzerfüllten Blick die Tür zum unbewohnten Gemach Etheas und setzte dann seinen Weg zur Treppe fort. Er hatte sich auf die Scheidung zu konzentrieren und nicht auf seine Privatangelegenheiten. Heute würde der erste offizielle Dienst im Namen Beliars stattfinden, der die Öffentlichkeit anging oder zu mindest einen Rekruten und eine Bürgerin betraf.
Was Innos einst verband sollte nun durch Beliar entzweit werden...

An der Pforte zum Thronsaal angekommen empfing ihn ein Dämon, der, wie ihm geheißen, dort Acht gab, dass niemand unbefugt den prunkvollen Saal betrat. "Geh und geleite Lucya und Bardasch in den Saal, ich werde dort auf sie warten." Der Geflügelte gehorchte und verschwand hinter einer Ecke. KARhaBs indes betrat den Thronsaal, der sich düster hielt und nur wenig Licht durch die Fenster einließ. Diese genügte aber, um die Täfelungen an den Wänden zu offenbaren, mit ihren kunstvoll Geschnitzten Abbildern der Götter. Der junge Magier beschwor eine Schattenflamme und entzündete die 19 Kerzen, von denen 18 den Gang bis hin zum Tisch bildeten, hinter dem KARhaBs stehen würde und eine Kerze stand direkt vor dem Barden, sodass er und die beiden Geladenen sich gut sehen konnten.

Es dauerte nicht lange, da wurde die Pforte zum Saal aufgetan und, den Dämon in ihrer Mitte, traten Bardasch und Lucya an, beide stets bemüht, den anderen nicht anzusehen. Der Mann konnte gute zwanzig Jahre älter sein, als der Magier, die Bürgerin mochte so viele Winter wie Ethea gezählt haben. Die Frau, mit ihrem langen kastanienbraunen Haar und ihrem schönen blauen Kleid wirkte äußerst niedergeschlagen, sie sah KARhaBs kaum an, der bemüht war, sie nicht allzu eingehend zu mustern. Dennoch stellte er fest, dass es sich bei dem Garderekruten um einen Ledergerüsteten Mann hielt, der mit seinem Spitzbart, dem kantigen Gesicht und den ergrauten Schläfen einen durchaus harten und grobschlächtigen Eindruck machte. Im Licht der Kerzen traten sie auf den Tisch zu, hinter dem KARhaBs stand. Als der Magier das blau in den Augen Lucyas erkennen konnte, hob er an zu sprechen, mit der gewohnten Förmlichkeit erklang sein Bass und erfüllte den Saal:

"Seid gegrüßt, Lucya, Bürgerin von Khorinis und Bardasch, Rekrut der Garde. Nehmt bitte Platz" Nachdem sich die geladenen Eheleute gesetzte hatten, fuhr er fort: "Wir haben heute zueinander gefunden, weil ihr mich gebeten habt, den Bund, der euch verbindet, zu brechen. Was einst unter Innos vereint wurde, soll nun von Beliar entzweit werden. Wisset, dass diese Zeremonie nur mit höchstem Bedacht und nach reichlicher Überlegung zelebriert werden kann. Die Ehe ist eine heilige Instanz, in jeden Gottes Namen. Bevor das Divortium stattfindet, verlange ich von euch beiden, dass ihr mir die Gründe für den euren Entschluss nennt, der euch glauben macht, nicht länger im Bunde der Ehe miteinander verweilen zu können.

Serena
06.03.2006, 21:25
Ach, keine Freude wurde einem hier gegönnt... Wie sollte sich eine einsame Frau sonst den ganzen Tag beschäftigen, wenn ihr Liebster immer noch nicht wieder aufgetaucht war? Nun Sinistro schien sehr begabt darin zu sein, jemanden zu beschäftigen, denn wie er da so anfing Autoren und Buchtitel herunterzurasseln, war ihr die Creme sprichwörtlich im Halse stecken geblieben. Den Inhalt hatte sie gelesen, zumindest größtenteils, aber mit Namen hatte sie es wirklich nicht besonders. Naja bisher hatte er sich auch immer damit zufrieden gegeben, wenn sie wusste wovon sie sprach, aus welchem Buch präzise dieses Wissen entnommen hatte, hatte er bisher nie nachgefragt.

"Also gut... Das ist ein so umfangreiches Thema, dass ich garnicht weiss, wo ich anfangen soll ... Was ich inzwischen begriffen habe ist, dass es eigentlich eine leichte Übung ist, etwas mit diesem Zauber zu verschließen, das ist nicht das Problem. Das Problem besteht darin, etwas so zu verschließen, dass man es wieder öffnen kann, entweder nur man selbst, sodass anderen der Zugang verwehrt wird, oder dass es überhaupt möglich ist, den Zauber umzukehren. Bei Anwendung des Zaubers muss so ein Weg miteingebaut werden, um eine Öffnung wieder zu ermöglichen, um den Zauber aufzulösen, ähnlich einem Schlüsselloch. Wem nützt schon eine verschlossene Truhe, die kein Schloss hat um sie wieder aufzusperren?"

Irgendwie schien das ihren Lehrer nicht sonderlich zu befriedigen, oder kam ihr das nur so vor, das er immer noch etwas abgelenkt war? Auch seine Aufmerksamkeit hatte sich mehr auf eines der Gläser konzentriert, trotzdem hatte Serena das Gefühl, dass er jedes ihrer Worte verfolgt hatte. Während er noch den letzten Rest aus dem Glas krazte, wartete sie geduldig auf eine Reaktion seinerseits, zugegebenermaßen ein wenig zappelig. War ja auch unfair, dass er sie davon abgehalten hatte, noch weiter zu löffeln, während er es sich schmecken ließ...

Lucya
06.03.2006, 21:59
Ehrfürchtig schritt Lucya an der Seite eines Dämons in den Thronsaal. Neben ihr, nur getrennt durch eine Reihe von schwarzen Kerzen, lief Bardasch, bemüht sie nicht anzusehen. Auch Lucya bemühte sich, ihren Blick auf anderes zu richten, als auf diesen Mann. Über ihnen spannte sich in Schwindelerregender Höhe ein Kreuzgewölbe, an den Wänden waren geschnitzte Szenen aus dem Leben der Götter zu erahnen, und auch sonst strahlte dieser Saal eine Erhabenheit aus, die sie beinahe das letzte bisschen Selbstvertrauen kostete. Diesen Augenblick hatte Lucya zwar immer herbeigesehnt, doch jetzt, wo es soweit war, hatte sie das Gefühl, ihre Beine würden ihr jeden Dienst versagen, wenn sie nicht bald an dem Stuhl ankäme, der für sie bereit stand.
Nach einem langen Weg durfte sie sich endlich auf das Möbel sinken lassen und hob den Kopf, um den Magier vor ihnen zu begutachten. Das war er also, der Barde mit dem wundervollen Bass, den sie draußen gehört hatte. Er war jung, jünger als sie selbst und sicher halb so alt wie Bardasch. Sein langes Haar wallte ihm über die Schultern, als sich seine eisblauen Augen auf die Nochvermählten richteten und er mit Wohltönender Stimme zu ihnen sprach.
„Bevor das Divortium stattfindet, verlange ich von euch beiden, dass ihr mir die Gründe für den euren Entschluss nennt, der euch glauben macht, nicht länger im Bunde der Ehe miteinander verweilen zu können.“
Die Gründe? Die könnte Lucya ihm nennen, aber um alles zu sagen, was ihr an diesem Mann missfiel, würde der heutige Abend nicht ausreichen. Der Zorn, der aus Hass geboren war, stieg wieder in ihr auf, und so begann sie denn als Erste zu sprechen.

„Ich wünsche von dem Bündnis zu diesem Mann befreit zu werden, da er nach der Hochzeit nicht mehr der Mann war, der er vorgab zu sein. Er trank und schlug mich, zwang mich ihm zu Diensten zu sein, wann immer er wollte. Ich musste sehr hart arbeiten, und wurde wiederholt vor Fremden Menschen gedemütigt, wenn mir Dinge zerbrachen, weil ich keine Kraft mehr hatte. Er verbat mir die Musik, die ich so liebe…. Ihr kennt diese Leidenschaft, verehrter Magier und wisst wovon ich spreche….und letztendlich gibt es einen Grund, den ich über alle stellen will.
Er hat mich behandelt wie ein Stück Vieh und hat mir das Wichtigste vorenthalten, das was jedes junge Mädchen, ja, jeder Mensch ersehnt, die Liebe….
Ich gab mir Mühe, dachte, sie käme bei ihm mit der Zeit, doch er liebte mich nie, ja er war nicht fähig dazu, liebevolle Gefühle zu entwickeln. Das ist das Schlimmste…und deshalb möchte ich die Scheidung.“
Anfangs kamen Lucyas Worte noch zögernd, dann fand sie aber Sicherheit und konnte mit klarer Stimme und erhobenen Hauptes aussprechen, was sie in tiefster Seele empfand.
Als sie geendigt hatte, sah sie erst zu Karhabs und dann zu Bardasch, der sie geringschätzig von der Seite musterte, während eine dicke Ader auf seiner Stirn erschienen war, die einen Gewittersturm in seinem Inneren ankündigte.

Sinistro
06.03.2006, 22:12
„Nun, junge Dame, dieses Schlüssel-Schloss-Prinzip mag ja korrekt sein, doch ist es viel wichtiger, genau zu wissen, aus welchen Materialien das Behältnis aufgebaut ist, das es zu verschließen gilt. Ein Kasten, bestehend aus einem Holz, vermag leicht zu verschließen sein, sobald man die Struktur erfasst hat, doch man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass es Dinge gibt- eigentlich fast ausschließlich Dinge gibt- die aus mehreren verschiedenen Arten bestehen. Eine Truhe beispielsweise, oder auch eine Türe, besteht aus Holz, ebenso aus Metall und selbst dabei kommt es darauf an zu wissen, aus welcher Art von Metall die Beschläge sind. Eisen ist anders magisch zu versiegeln als Kupfer oder Zinn, ebenso sind Metalle in ihrer Art different zu Materialien wie Holz oder Stoffe. Und dennoch ist es möglich, auf all diese dinge einen Verschluss zu legen, sofern sie irdische Grenzen haben. Du wirst selber erkennen, dass ein Glas eine komplizierte, aber dennoch erfassbare Struktur hat- ist jedoch dieses Glas mit einem Korkpfropfen verschlossen so ist es nicht das Glas allein, das es zu verschließen gilt, der Kork muss ebenso in seiner Struktur erfasst und bedacht werden. Die Schwierigkeiten in dem Verschlusszauber liegen darin, dass eben zunächst alle relevanten Elemente zu erfassen, magisch zu durchleuchten sind und danach erst in ihrer Art so verändert werden müssen, dass sie nicht mehr zu öffnen sind.“

Sinistro hatte erneut einen sicherlich langweiligen und für Außenstehende unverständlichen Monolog von sich gegeben, dies störte ihn aber nicht im Geringsten und so fuhr er fort: „Noch wichtiger, als beim Verschluss darauf zu achten, welche Dinge zu verschließen sind, ist es, sich darüber klar zu werden, wie man diese Dinge wieder entzaubert und sie erneut öffnen kann. Sicherlich ist es sehr hilfreich, die einzelnen Stoffe zu kennen, sicherlich ist es noch hilfreicher, die Stoffe in ihrer Struktur beschreiben zu können, doch all dies ist irrelevant, solange man keinen Weg zu ihnen findet. Im übertragenem Sinne kann man davon sprechen, dass jeder Verschlusszauber ein Faden ist, der sich um das zu verschließende Gefäß schnüren lassen muss- doch benötigt jedes Gefäß einen anderen, speziell nur für sich passenden Faden. Und ein nicht aufzuhebender Verschluss gleicht einem fadenschaden- der Schaden besteht darin, dass die einzelnen kleinen Ketten verschmelzen, nicht mehr zu zerreißen sind, geschweige denn sich entknoten lassen wollen.

Der Magielehrmeister hatte soeben das Gefühl, die Frau habe seine Worte verstanden, als er feststellen musste, dass sie sich scheinbar seit beginn seiner Worte nur noch auf diese braune cremige Masse gestürzt hatte. Ohne auch nur den Hauch einer Gefühlsregung zu zeigen ließ der Magier seine rechte Hand nun in seinen Runengürtel gleiten, er griff nach der Verschlussrune und versiegelte die übrig gebliebenen Gläser der Köstlichkeit. Die rechte Augenbraue nahm der Grünäugige nun ein wenig herunter und er forderte Serena auf, sich doch eingehender mit diesem Zauber zu beschäftigen und nicht dieser süßen Verführung zu erliegen. Nebenbei erwähnte der Magus, dass Serena mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die eine oder andere Truhe kenne, deren Inhalt so unwichtig sei, dass sie daran noch ein Weilchen üben könne, er selber würde sich bereits freuen, ihre Versuche zu erleben und ihre Verschlüsse zu überprüfen.

Bardasch
06.03.2006, 22:14
Wie in Trance hatte der Rekrut den Tronsaal betreten, der eine unglaubliche Ausstrahlung auf ihn hatte. Lucya und den Dämonen, die mit ihm den Saal betreten hatten, nahm er nicht mehr richtig war. Bardasch nahm den für ihn vorgesehenen Platz ein und lauschte KARhaBs Worten, die seinen Geist wie im Nebel erreichten.

„...Wisset, dass diese Zeremonie nur mit höchstem Bedacht und nach reichlicher Überlegung zelebriert werden kann“.

„Jaja... ich will“, dachte sich der Rekrut, „Je eher ich von Lucya geschieden bin, desto besser - dann bin ich endlich wieder frei... für Anáwiel“.

„Bevor das Divortium stattfindet, verlange ich von euch beiden, dass ihr mir die Gründe für den euren Entschluss nennt, der euch glauben macht, nicht länger im Bunde der Ehe miteinander verweilen zu können“.

„Wenn Du wüsstest... naja, Du wirst es ja gleich hören und keine Zweifel daran haben, dass es besser ist unseren Bund zu trennen“, dachte sich der Rekrut und ließ Lucya den Vortritt die Gründe vorzubringen. Als sie begann zu sprechen, verflog der Nebel in seinen Gehirn sehr schnell, da er seinen Ohren fast nicht traute. Sein Blick, den er bis dato noch auf KARhaBs gerichtet hatte, wanderte nun langsam zu Lucya. Bardasch merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg und seine Lippen begannen vor Aufregung zu zittern. „Miststück“, zischelte er kaum vernehmbar Lucya zu, aber es gab nicht´s was er dagegen sagen konnte. Es war so, wie sie es sagte.

Bardasch erhob sich von seinen Stuhl und sah den Magier an, der um einige Jahre jünger zu sein schien, als er. Um Ruhe in seiner Stimme bemüht begann der Rekrut zu sprechen: „Es ist so, wie sie sagt. Ich habe sie schlecht behandelt und weiß auch, dass das nicht zu entschuldigen ist. Sie hat mich an allen Enden und Ecken provoziert - mit ihrem Verhalten - vielleicht unterbewusst, aber sie tat es. Ist es nicht die Pflicht einer Frau - einer Ehefrau, für ihren Mann zu Dienste zu sein. Nun gut, ich möchte dazu nicht´s weiter sagen“.

Dann wandte er sich Lucya zu: „Du hast Recht. Ich habe Dich nie geliebt und es ist mir heute unklar, warum ich Dich damals geheiratet habe“.
Wieder zu KARhaBs gewandt sprach er: „Sind das nicht genug Gründe für eine Scheidung?“.

KARhaBs
06.03.2006, 22:22
Der junge Magier hatte mit aufmerksamer Gelassenheit bemerkt, wie die Wut in Bardasch zum Vorschein kam, er wirkte wahrlich unausgeglichen und reizbar. Doch in diesen Hallen würde er es sicher nicht wagen zu toben oder zu schlagen. Schließlich war es Zeit für die Entscheidung des Zirkelmagiers und so antwortete er:

“Es erfüllt mich mit Trauer, eure Worte zu vernhemen und doch:
Euer Glaube ehrt euch, denn was vor Beliar und den anderen Göttern recht gesprochen wurde, hat Wert und Bestand, auch wenn wir unter einen traurigen Banner hier sind.
Wenn es also wirklich euer Wunsch ist, so soll die Scheidung geschehen. Eure Gründe sind nicht von der Hand zu weisen und bei Weitem entsprechen eure Schilderungen nicht dem Zustande einer glücklichen und erfüllten Ehe. Im Namen Beliars, in dessen Dienerschaft ich stehe und durch welchen mir die Kraft dieses Amtes übertragen wurde, trenne ich euch beide. Von nun an soll Lucya nicht mehr Weibe Bardaschs und Bardasch nicht mehr Manne Lucyas geheißen werden. Was Innos verband, wird durch Beliar entzweit, was in Liebe hätte beginnen sollen, endet mit Groll. Geht eurer Wege, wohin sie auch führen mögen. Doch bedenkt, dass es der Eheschließung angedacht ist, eine einmalige und nicht widerrufene Zeremonie zu sein. Wählt also eure Gefährten Weise und mit Bedacht, sie sollen euch durch das Leben begleiten und nicht nur durch Abschnitte der euch auf Erden gegebenen Zeit. In diesem Sinne gebe ich euch einen Vers mit auf die euren Pfade, vielleicht gibt es einen zweiten Gefährten in eurem Leben, auf dessen Beziehung zu euch dieser Spruch zuzutreffen vermag: ‚Niemals soll das Band der Ehe reißen, auf dass man im andern Reiche euch vereinet noch wird heißen’."


Damit verabschiedete sich KARhaBs von den beiden und bat einen Dämon sie hinauszugeleiten. Er sah den beiden nach, die sich schließlich von ihren Stühlen erhoben und gen Pforte gegangen waren, wieder mit dem Dämon in ihrer Mitte. Der junge Magier sah in die Flammen der Kerzen und dachte über das Geschehene nach. Es würde sicher noch einiger Meditation bedürfen, bis er sich der gesamten Situation bewusst wurde. Doch für heute war genug geschehen und genug zerbrochen, wenn es auch dem Glück der beiden diente…

Shiravuel
07.03.2006, 08:51
Als Dragonlady heute morgen erwachte, schien doch tatsächlich die Sonne. So als wäre sie sich endlich der Tatsache bewußt geworden, dass eigentlich der Frühling nahte. Dennoch schien es kalt zu sein, denn Eis und Reif glitzerten wie Kristalle in leuchtenden Farben und funkelten wie kostbare Juwelen. Doch gab allein der Anblick des Sonnenscheins irgendwie Auftrieb und es war schon schwungvoll zu nennen, wie Dragonlady ihre Robe überwarf und das Zimmer verließ. Kurz dachte sie nach, während sie zur Treppe schritt. Sah sich um. Keiner da. Ein Glück. Entschlossen schwang sie sich auf das Treppengeländer und rutschte dieses schwungvoll hinunter, nur um unten mit einem einzigen eleganten Satz abzuspringen. Hach! Das hatte Spaß gemacht. Kurz überlegte sie, ob sie wieder nach oben gehen und noch einmal .... Aber nein, lieber nicht. Bestimmt würde gerade dann ein anderer Schwarzmagier auftauchen und sie bei ihrem würdelosen Tun beobachten.

Ein kurzer Abstecher ins Refektorium, um einen Tee zu trinken und ein paar Früchte zu essen, dann verließ sie auch dieses wieder. Unruhig und unschlüssig, was sie tun sollte. Bibliothek? Nein, zu schönes Wetter. Innenhof? Auch nicht, keine Lust heute auf Sommertemperaturen, die nicht wirklich und doch immer da waren.

Kurz entschlossen verließ sie das Kastell. Während sie durch das Tor trat, warf sie den beiden Skeletten drohende Blicke zu: "Kein Wort heute oder ich mach Knochenmehl aus Euch! Wird bestimmt in irgendeinem Labor gebraucht!" Sei es, weil soviel Frechheit ihrerseits den Skeletten die Sprache verschlug oder weil sie eh keine Lust hatten, heute Magier zu ärgern, jedenfalls schwiegen sie, was Dragonlady nur recht war. Rasch schlug sie den Weg zum Wasserfall ein. Es war noch kälter als sie gedacht hatte und so beschleunigte sie ihre Schritte. Irgendwo, weit in der Ferne, schrie ein Scavenger und das gefrorene Gras knirschte unter ihren Füßen. Weiß schimmernd brach es unter den menschlichen Tritten, um sich doch bald darauf wieder aufzurichten. "Genau wie wir Menschen", dachte Dragonlady nachdenklich. "Wir glauben oftmals unter einer Last brechen zu müssen, aber irgendwie rappeln wir uns wieder auf und es geht immer weiter".

Am Wasserfall angekommen, stand sie wieder einmal bewundernd vor der Naturgewalt, welche mit donnerndem Getöse abwärts stürzte. Weiße Schaumkronen tanzten zahlreich auf dem Wasser und durch den Sonnenschein hatte sich ein wunderbarer Regenbogen gebildet, welcher alle Farben gleichzeitig zu enthalten schien. Es schien, als könne nichts und niemand den Frieden und die Schönheit hier stören.

Dennoch überlief es Dragonlady plötzlich eiskalt und sie spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Für Sekunden verschwamm der Ort vor ihren Augen und - wieder einmal - schien sie woanders zu sein. Kriegstrommeln hörte sie, sah schreiende, sterbende und fliehende Menschen. Die Trommeln schienen alles zu übertönen. Das Geschrei, den Geruch von Blut und Tod und Furcht. Sie sah Khorinis, die Stadt Khorinis fallen und eine fremde Besatzung siegreich Einzug halten. Humanoide, doch keine Menschen, sondern Orks, und Menschen waren in ihrem eigenen Land nur noch Untertanen von diesen. Wer fliehen konnte, floh, doch sie schienen überall zu sein, die Fremden, die Tod und Zerstörung brachten.

Dragonlady brach in die Knie, rang keuchend nach Atem, während sich ihr Blick langsam klärte. Was war das gewesen? Eine Halluzination? Eine Vorahnung? "Krieg, es wird Krieg geben", dachte sie und wusste plötzlich, dass es wohl wirklich eine Vorahnung gewesen war. Der Friede jetzt und hier war ein trügerischer. Dieser Krieg, er würde nicht heute oder morgen ausbrechen, doch es war nur noch eine Frage von wenigen Monaten. Und was würde dann aus dem Kastell werden? Waren sie sicher hier? Würde die geballte Macht der Schwarzmagier die Fremden abhalten oder würden auch sie fliehen, die geliebten Mauern verlassen müssen? "Beliar, stehe uns bei", flehte sie innerlich und wusste doch, dass sie mit niemandem über diese Vision wwürde sprechen können. Wer sollte ihr glauben? Man würde höchstens denken, dass sie zuviel erlebt hatte in letzter Zeit und danach zuviel Zeit in der Bibliothek mit den Büchern verbracht hatte. Kurzum: dass sie erholungsbedürftig sei. Und vielleicht hätten sie ja sogar recht. Und selbst wenn nicht, noch niemals hatte ein Prophet im eigenen Lande etwas gegolten, dachte sie zynisch. Die Freude an der Schönheit des Wasserfalls aber war ihr vergangen und langsam, nachdenklich und noch immer erschüttert ging sie zurück zum Kastell. Auch diesmal schwiegen die Skelette, als sie durch das Tor trat und im Innern des Gemäuers verschwand.

Jail
07.03.2006, 22:27
Der unruhige Schlaf und die schlechten Träume hatten Jail am frühen Morgen schweißgebadet aufwachen lassen und ein hämmernder Schmerz in ihrem Schädel peinigte sie. „Was war das nur für eine Nacht?“, waren ihre ersten Gedanken, nach denen sie sich stöhnend aus dem Bett erhob und so leise es ging aus dem Zimmer schlich, in dem scheinbar Einige zufrieden in ihren Betten schlummerten.

Schlecht gelaunt war sie durch die Gänge des Kartell´s geschlichen und hatte dabei ständig nach Marcus Ausschau gehalten, der ihr nach einer Meinungsverschiedenheit im Refektorium den Rücken gekehrt hatte. Ihr Weg führte sie in den Innenhof, wo sie Entspannung und Erholung suchte. Inmitten des Hofes blieb sie stehen und legte ihren Kopf zurück. Dabei atmete sie tief ein und ließ den Atemzug langsam wieder entweichen. Sie hob die Arme in die Höhe und verschenkte sie hinter ihrem Kopf, drückte ihren Rücken durch und dehnte ihren Brustkorb. Langsam ließ sie ihre Arme wieder darnieder sinken und richtete ihren Blick auf die Bank, welche einladend aussah, auf ihr platz zu nehmen. Es tat gut, die frische Luft zu atmen und für sich alleine zu sein und sie hätte sich gewünscht, dass dieser Zustand noch lange anhalten würde, aber der Wunsch blieb ihr verwehrt. Jail saß noch nicht lange auf der Bank, als plötzlich Marcus den Innenhof betrat. Er sah sie schweigend an und ging zögerlich auf sie zu. Jail wandte ihren Blick ab - sie wollte jetzt nicht mit ihm sprechen und sie hätte auch gar nicht gewusst, was sie nach seinen Vorwürfen des letzten Abend´s noch hätte sagen sollen. Marcus nahm auf der Bank neben ihr platz und sah sie fragend an. Scheinbar wusste auch er nicht, was er sagen sollte und er ließ seine Hand langsam zu ihr rüber wandern. Als seine Hand die ihre berührte, zog sie diese gleich zurück - so einfach würde sie es ihm nicht machen. Marcus rückte näher an sie heran und sie wich in gleichen Teilen zurück. Warum konnte er sich nicht damit abfinden, dass sie jetzt keinen Wert auf seine Nähe legte? - Nein, er verstand es nicht und rutschte ein weiteres mal zu ihr herüber. Dabei lehnte er sich zu Jail rüber, griff mit der Hand nach ihrem Gesicht und versuchte sie zu küssen.

„lass das“, wehrte sie ihn ab und erhob sich eilig von der Bank, „Falls Du es noch nicht bemerkt haben solltest - ich möchte meine Ruhe haben“, fügte sie noch hinzu.

Genervt zog Jail sich aus dem Innenhof zurück und begab sich ins Refektorium, immer noch hoffend, endlich ohne Gesellschaft irgendwelcher störenden Männer zu bleiben - weit gefehlt - dort traf sie einen scheinbar ebenso schlecht gelaunten Bardasch an. Jail verdrehte die Augen. „Kann man denn hier nirgendwo seine Ruhe haben?“, dachte sie und nahm sich vor, das Refektorium wieder zu verlassen. Irgenwie gelang es ihr nicht, da Marcus im Türbogen aufgetaucht war und ihr den Weg versperrte. Er sah über ihre Schulter und entdeckte wohl ein paar Meter weiter Bardasch an dem Tisch sitzen und meinte zu ihr:

„Wir sollten mal ein ernsthaftes Wort miteinander reden“.
„Ich wüsste nicht worüber“, antwortete Jail trotzig.
„Ich glaube sehr wohl, dass Du weißt, worüber wir reden sollten“, rief er für jedermann hörbar und deutete mit seinem Kopf zu Bardasch rüber.
„Nicht schon wieder!“, herrschte sie ihn an, „Kannst Du nicht mal langsam mit Deinen Hirngespinsten aufhören?“.
„Hirngespinnste? - Hingespinnste? Jail, ich bitte Dich, für wie blöd hälst Du mich eigentlich, dass ich nicht merken würde, was zwischen Euch läuft?“.

Jail verschränkte ihre Arme und ließ Marcus Redeschwall an ihr vorüber ziehen. Dabei hatte sie Bardasch den Rücken zugekehrt und merkte nicht, dass dieser hinter ihr Position bezog.

„Was läuft denn zwischen uns?“, fragte die Stimme hinter ihrem Rücken und Jail drehte sich überrascht herum.
„Spreche ich mit Dir? Geh und trink Deine Milch und unterbrich nicht die Erwachsenen, wenn sie sich unterhalten“, machte sich Marcus über den Rekruten lustig.

Er unterschätzte dabei Bardasch´s Jähzorn, der Jail beiseite schob und seine Faust unangekündigt in Marcus Gesicht schnellen ließ. Mit seinen eigenen Waffen war Bardasch scheinbar gut, denn er verpasste Marcus einen Schwinger, der ihn rückwärts aus dem Refektorium beförderte. Nun war alles vorbei - Ein Dämon, der wie aus dem Nicht´s aufgetaucht war, hatte Bardasch von hinten erwischt. Mit Wucht schlug Bardasch´s Kopf gegen den Türrahmen. Benommen taumelte er zurück und Jail erkannte die Platzwunde an seinem Kopf. Sie entdeckt noch etwas an ihm - eine riesige Narbe an seinem Oberarm. Kurzzeitig nahm sie das weitere Geschehen nur beiläufig war, in dem sie sich fragte, wo ihm die wohl zugefügt wurde. Wie im Traum konnte sie sehen, wie Bardasch im Zeitlupentempo zur Seite kippte und auf dem Boden liegen blieb. Das holte sie wieder aus ihren Gedanken.

„Hör auf - Du bringst ihn noch um!“, hatte sie in Panik den Dämonen angefleht und sich abwehrend über Bardasch gebeugt.
„Keine Sorge“, dröhnte die Stimme des Dämon´s in ihrem Schädel, „Der ist nur bewusstlos und wird schon bald wieder zu sich kommen“.

Wissend, dass er Bardasch für die nächste Zeit aus dem Gefecht gezogen hatte, löste der Geflügelte sich wieder im Nicht´s auf. Sie tätschelte dem Rekruten das Gesicht und betrachtete besorgt seine Wunde. Dann sah sie auf und warf Marcus einen missbilligenden Blick zu, der sich schon wieder von dem Schlag erholt hatte.

„Ich glaube, wir beide haben nicht´s mehr zu bereden“, fuhr Marcus sie an und machte sich wütend davon.

Lucya
07.03.2006, 23:02
Wieder stand Lucya vor dem Glaszylinder in Nafolux Labor. Akasha starrte nach wie vor mit roten Augen ins Leere. Manchmal, so glaubte Lucya war in ihrem lebsosen Gesicht ein Zucken zu erkennen, als fände ein Widerstreit in ihrem Inneren statt. Die grauen Hände hingen jedoch ruhig neben dem Körper. Das übliche verweste Aussehen, welches Zombies in der Regel eigen ist, war bei ihr noch nicht zu erkennen. Der Prozeß der Umwandlung wurde, Beliar sei Dank, rechtzeitig aufgehalten.
Doch wie angegossen saß nach wie vor dieser Gürtel um die Hüften des jungen Mädchens. Es wurde Zeit, dass er abgenommen wurde.

Im Hintergrund bereitete der hohe Schwarzmagier das Ritual vor. Lucya sollte ihm dabei zur Hand gehen und hoffte, dabei einiges über derartige Rituale in Erfahrung bringen zu können.
Ihr schien, als hoffe der grauhaarige Magier dasselbe. Er teilte ihr zwar nicht allzu viel mit, aber sie erfuhr, dass jenes Ritual in der Vergangenheit nicht allzu oft durchgeführt wurde. Fünf metallene Halterungen wurden im Kreis rings um den Glaszylinder aufgestellt, als Fassungen für fünf magische Fokussteine. Diese kristallähnlichen Steine wurden benötigt, um einen Energiestrom aufzubauen, welcher in Form eines Pentagramms um das Glas floß. Soweit so gut, bis dahin hatte Lucya alles verstanden.
Nafolux arbeitete an einem Spruch, der die Magie in den Kristallen erweckte. Wie es dann aber weiterging, konnte sich Lucya nicht so recht vorstellen.

Außerdem war sie sehr beunruhigt. Als der Grauhaarige ihr für kurze Zeit den Rücken kehrte, hatte sie einen Blick in sein Buch geworfen. Viel konnte sie nicht lesen, aber doch soviel, dass sie erkennen konnte, welcher Gefahr sie Akasha und auch sich selber aussetzten. Dieses Ritual konnte gründlich schief gehen, hielt man die Kräfte Beliars nicht unter Kontrolle. Immerhin war dies ein gewaltiger Eingriff in das Gleichgewicht der Magie.
Mehr konnte Lucya nicht erkennen, aber das reichte aus, um ihr es ihr kalt den Rücken runter laufen zu lassen. Aufmerksam beobachtete sie Nafolux, der eben an einem Fokus herumrückte, um ihn in die richtige Position zu bringen. Einen besonders sicheren Eindruck machte er auch nicht, er wirkte geradezu nervös. Sicher hing er nicht sonderlich an Akashas Leben, aber es konnte auch ihn in zu Beliar befördern, und das war wohl noch nicht in seinem Sinn. Während Lucya ihn so beobachtete, fiel ihr zum ersten Mal auf, wie jung er doch eigentlich war. Was hatte ihn nur so verbittert werden lassen? Welche Geschehnisse machten ihn zu dem, der er war? Seufzend stellte sie fest, dass sie das wohl nie von ihm erfahren würde.
Gestört durch dieses Geräusch, fuhr Nafolux herum, und stechende blaue Augen sahen sie durchdringend an. „Es ist alles soweit fertig, wir können beginnen.“

Jail
08.03.2006, 14:13
Es war ein lausiger Tag. Jail´s Stimmung befand sich auf dem Nullpunkt, was wohl auf die Ereignisse der letzten beiden Tage zurück zu führen war. Schlecht gelaunt saß sie im Refektorium, in dem sie sich, außer einem Tee nicht´s weiter zu Gemüte führte. Die ganze Aufregung war ihr auf den Magen geschlagen und es schüttelte sie schon, wenn sie nur an Speisen dachte. Der Tee war heiß und sie ließ ihn erstmal etwas abkühlen. Während dessen spielte sie mit dem Becher, den sie auf dem Tisch hin und her schob, was ein leises kratzendes Geräusch verursachte. Ein Gast mit scheinbar gutem Gehör fühlte sich durch die Geräusche gestört und bat sie, damit aufzuhören. Jail sah kurz zur Seite, ohne diese Person richtig anzugucken und murmelte etwas in den Bart, den sie nicht hatte. „Kümmert Euch um Euren eigenen Mist“, sprach sie für den Gast kaum hörbar und führte sich das Gefäß an den Mund. Schluck für Schluck leerte sie den Becher.

„Ich muss nachdenken“, dachte Jail sich und erhob sich langsam. In Gedanken verließ sie das Refektorium und nahm sich vor, im Innenhof etwas frische Luft zu schnappen. Der Weg dort hin war nicht weit und sie hatte bereits einen Fuß in den Zugang zum Hof gesetzt, als sie blitzschnell zurück fuhr... Dort saß noch jemand. Vorsichtig spingste sie um die Ecke und betrachtete den dort Sitzenden. Es war Bardasch, der genauso nachdenklich aussah, wie sie - aber vielleicht waren es keine Gedanken, die ihn so aussehen ließen - Vielleicht waren es die Auswirkungen des Schlages, dem ihm der Dämon am Abend zuvor verpasst hatte. Sie sah Bardasch vor ihrem geistigen Auge, wie er mit dem Kopf gegen den Türpfosten knallte und es durchfuhr sie ein Blitz, der sie den Schmerz nachempfinden ließ, den er vermutlich erleiden musste. Jail wollte ihn nicht stören und war selber nicht auf Konversation aus. Es musst doch einen Ort hier geben, an dem man ungestört verweilen konnte - Die Badestube viel ihr ein. Das wäre jetzt der Ort, der einem Entspannung bot - genau das Richtige für sie. Leise entfernte sich Jail vom Zugang des Innenhofes und begab sich auf direktem Weg zu ihrem Badevergnügen. Es war nicht sonderlich schwer diesen Raum zu finden, befand sie sich doch vor noch nicht all zu langer Zeit mal in einer verzwickten Situation, die sich genau in diesem Raum abspielte. Während sie zügig durch den Gang huschte, warf sie flüchtige Blicke in die Zimmer, an denen sie vorbei kam und erreichte bald darauf das Ziel. Wie schon vor Kurzem öffnete sie vorsichtig die Tür und stieß auf einen Dämonen.

„Ihr wünscht ein Bad zu nehmen?“, dröhnte es in ihrem Kopf und sie nickte. Der Dämon reichte ihr ein Handtuch und ein Stück Seife. Jail wollte aus ihren Kleidern schlüpfen, fühlte sich aber durch die Anwesenheit des Dämonen gehemmt.

„Nehmt mich gar nicht war und bereitet Euch ruhig auf das Bad vor“, forderte Dieser sie auf, aber das war leichter gesagt als getan. Nur zögerlich öffnete sie die Verschlüsse ihrer Lederrüstung und streifte sich das Leder über die Schultern. Beschämt drehte die Frau dem Dämonen den Rücken und schob die Rüstung weiter herunter. Wohl geformte Brüste kamen zum Vorschein, gefolgt von einem formschönen Hintern. Hastig schlüpfte sie mit den Füßen aus dem Beinteil und band sich das Handtuch um. Einen letzten Blick warf sie dem Dämonen zu, der sie scheinbar wirklich nicht beachtete und verschwand dann in den vernebelten Raum. Sie lauschte - dem Anschein nach war sie hier der einzige Gast und sie wählte einen Zober, der etwas Abseits der Türe stand. Sie ließ ihr Handtuch neben ihm fallen und glitt in das wohltuende, warme Wasser.

Corinna
08.03.2006, 15:04
Zaghaft schritt die Frau ins inenre des unheimlichen Bauwerks. Alles war in dunkeln Farben gehalten, meistens sogar in vollkommenem Schwarz, abgesehen vom Fußboden, der schwarz-weiss gekachelt war. Richtig aufmunternder war das aber auch nicht. Schritt für Schritt, bei jedem prüfend, ob hinter einer Ecke nicht etwas unheilvolles auf sie warten könnte, ging sie weiter den Gang entlang, bis sie schließlich in eine große halle trat. Das musste wohl die Eingangshalle sein, von der die Skelette gesprochen hatten, jedenfalls war sie umsäumt von unzähligen Säulen, zwei Wendeltreppen rangen sich an den Seiten empor und in der Mitte stand die erwähnte Statue.

Als Corinna näher kam, bewudnerte sie schon die Präzision, mit der diese Skulptur efretig war. Diese Linien, die Struktur, man mochte fast annehmen, dass das gar keine Statue, sondern einst ein menschliches Wesen war ... aber das war diesen Anhängern Beliars auf jeden Fall zuzutrauen. Und was meinten die Skelette damit "wenn sie das Kastell lebend verlassen wollte"? Was würde man ihr bloß antun, sollte sie etwas falsch machen? Würde man sie dann die nächsten paar tausend Jahre auf diesem Sockel stehen sehen, diese Schüssel haltend und auf den nächsten Dummkopf warten, der das vergaß? Sie wollte es bestimmt nicht herausfinden.

Nunja, viel hatte sie nicht dabei, was einfach daran lag, dass sie nie viel besessen hatte. Selbst ihren Bogen hatte sie verloren und so blieb nur noch ihr Köcher, samt den Pfeilen, die sie in mühevoller Kleinarbeit hergestellt hatte. "Naja was nutzen schon Pfeile, wenn man keinen Bogen hat?" beruhigte sie sich selbst und legte ihren Köcher in die Schale. Kleine Licchter erstrahlten und plötzlich hatte sich der Köcher und jeder einzelne Pfeil aufgelöst, war einfach verschwunden! War das jetzt gut oder schlecht? Sie atmete noch, Puls war auch noch vorhanden, dann konnte es nicht so übel sein. Das musste wohl gereicht haben...

Also entfernte sie sich wieder von der Statue (die vielleicht gar keine war) in Richtung eines strahlenden Lichts. Sonnenlicht, zweifellos, das durch einen Durchgang in die Halle hineinschien. Kaum hatte sie diesen passiert gingen ihr die Augen über. Ein Innenhof! Mit vielen Pflanzen, grünen Wiesen und einem prächtigen Baum in der Mitte. Es war tatsächlich warm hier und alles stand in voller Blüte, während draussen vopr den Mauern immernoch der Winter sein Unwesen trieb. Keine Frage, diese Schwarzmagier konnten nicht vollends böse sein, wenn sie einen solchen Ort bewohnten...

Smoker
08.03.2006, 15:23
Endtlich war er wieder Zuhause.
Smoker entspannte seine vor Schmerz zerrenden Muskeln, und lief mit Spike durch den Korridor des Kastells.
Lange wollte er nun kein Schiff mehr erblicken.
Als er in seinem Zimmer angekommen war, setzte er sich auf sein bett und legte seine Kleidung zusammengelegt in den Korb, neben seinem Schrank.
Die Tage auf der Insel der Ehemaligen Banditenbande „Ersh`rabok“ hatten ihm ziemlich Kraft gekostet.
Glücklicherweise hatte es keine Toten gegeben, obwohl sich der Lehrling eingestehen musste, mehr als einmal bei gewissen Fallen Glück gehabt hatte.
Noch einmal dankte er Beliar im Stillen.
Nackt lag er auf der weichen Wolldecke seines Bettes. Das holz des Bettgestells roch nach Frühling, und Spike rollte sich in seinem Hundekörbchen zusammen, sein leises Fiepen beruhigte den Zuxler.
Er schloss seine Augen und liess die letzten tage noch einmal vor seinem inneren Auge ablaufen.
Er sah Bartolos als sie die Kammer des Schatzes entdeckten. Der Grosshändler hatte vor Lachen gebrüllt und warf sich in die Münzen.
Smoker war froh, eine gute Freundschaft mit dem Händler geschlossen zu haben. Er würde ihn sicherlich in Zukunft um Rat oder Hilfe bitten. Und Bartolos würde ihn sicherlich nicht enttäuschen.
Dann dachte Smoker da rüber nach was er noch so für seine Zukunft plante.
Er war noch Lehrling, und mit diesem Rang, wurde ihm der Unterricht zur Magie noch verwährt. Er konnte die zeit jedoch nutzen um den Kampf mit einem Einhandschwert zu erlernen.
Ausserdem könnte er Spike Spiegel wiedereinmal besuchen.
Der bärtige Innosler hatte soviel wie der Zuxler im Hafen mitbekommen hatte, nun einen ziemlich hohen Rang im Kloster erhalten.
Auch Cerberus dem Sumpfler sollte er eventuell mal wieder einen Besuch abstatten.
Er hatte den etwas überheblichen Krieger doch sehr lieb gewonnen.
Doch was war mit seinen Bekanntschaften hier im Kastell?
Smoker bemerkte, dass er zwar mit diversen Magiern und Priestern geredet hatte, jedoch mit niemanden Freundschaft oder längeren Kontakt gehalten hatte.
Dies empfand er als schade und auch traurig, jedoch musste er sich die Schuld selbst geben, da er sich zu fest um Khorinis, und seine Studien gekümmert hatte.
Ja, er hatte vorerst genug gelernt und Studiert. Es wurde Zeit Kontakte weiter zu Knüpfen, und es wurde Zeit, zu sehen was einem klingen bringen konnten.
Aber vorerst musste er schlafen.
Und dies tat er traumlos....

Nafolux
08.03.2006, 20:05
Nun endlich war es soweit. Der Priester war schon gespannt, wie es ausgehen würde. Er fürchtete den Tod nicht, aber dessen Folgen wären wohl ein wenig ungünstig. Er wollte noch so vieles erreichen, doch es hielt ihn nicht ab dieses gefährliche Ritual zu vollziehen. Er hatte alles gründlich vorbereitet und zudem war er ein erfahrener Schwarzmagier. Was konnte schon schief gehen? Nafolux erkannte das er doch etwas nervös war, aber er war mehr als bereit.
Nachdem er Lucya gedeutet hatte von dem Glas wegzugehen, nahm er die Spruchrolle und las die komplizierten Wörter flüssig und selbstbewusst vor. Seine Nervösität verschwand im Eifer, der ihn nun erlangte. Die Fokis fingen an zu glühen, wie es sein sollte. Langsam zog sich ein blitzartiger Faden von einem zum anderen und ließ diesen anderen Fokus aufglühen. bald stand das Glas in einem magischen Pentagram und die Bewegung war schnell zu merken. Die Blasen die ab und zu im Glas an der Scheibe entlang glitten um an die Oberfläche zu kommen wanderten nun schräg über diese. Doch anders als zu erwarten war, wurde nicht das Wasser im Wirbel gedreht, sondern es verwirbelte sich der Raum. Die Zeit setzte einen punktuellen Sprung an zu dem Moment, wo die Seele wieder die Oberhand in dem Körper gewinnen würde. Der Priester wusste nicht ob der Zombie damit endgültig verbannd sein würde, aber er würde wohl mit der Zeit eh aufgeben.
Langsam verwirbelte es sich immer stärker und Nafolux musste anfangen seine Magie auf das Geschehen zu richten und die Zügel in die Hand zu nehmen. Er musste nun mit seinen Gedanken die Seele in das Mädchen zurück bringen und es von der Magie umsetzten lassen. Blitze schossen dabei durch den Raum und trafen, ohne Schaden anzrichten alles mögliche. Anfangs ging Lucya in Deckung aber spätestens nachdem sie mehrmals getroffen wurde, merkte sie was damit los war. Die Blitze stammten aus einer anderen Zeit, aus einem anderen System und waren nicht für sie bestimmt. Sie gingen einfach durch einen durch ohne, dass etwas zu zerstörte.
Langsam lenkte sich das Ritual in die richtige Form und das Spiel der Engergieströme und der Raumverzerrung wurde immer abstrakter. Es wurde anstrengend diesen Anblick zu ertragen, doch Nfolux wendete seinen Blick nicht ab, aber er war sowieso leer. Der Blick war nach innen gekehrt. Der Magier sah nicht was wirklich passierte. Er fühlte nur die Magie und ordnete sie, so dass sie lief, wie sie sollte. Er formte sie so lang bis das geschah was er wollte. Plötzlich zog sich der Wirbel auf einen kleinen Punkt in des Mädchens Mitte zusammen und dehnte sich aus. Der Gürtel wurde von der Haut gehoben und aus dem Glas transferiert, ohne es zu öffnen. Er war trocken, wie immer doch außerhalb des Glases viel er sofort zu Boden. Doch es war noch nicht ganz zuende ein helles Licht erglimmte in dem noch recht leblosen Körper und wurde wieder schwächer, bis es erlischte. Dies war eigentlich das Wichtigste. Die Seele war zurück und dummerweise dadurch auch der Schlafbann gebrochen. Erschrocken wachte sie auf und riss den Mund auf, in der Hoffnung atmen zu können, doch alles was ihre Lunge erreichte, war etwas grünes Wasser und das ließ sie fast augenblicklich wieder ohnmächtig werden. Geschockt rannte Lucya ihr zur Hilfe und Nafolux sackte in sich zusammen. Er stützte sich mit den Armen auf den Boden und ließ den Kopf hängen. Ihm war schwindelig und er war sich für die Zeit des Rituals nichtmehr bewusst gelebt zu haben. Er hatte das Gefühl gehabt sein Geist wäre Magie geworden und hätte selbst das Ritual gelenkt, doch er hatte seine Seele wohl wieder. Ob Nafolux dankbar sein sollte, wusste er noch nicht. Doch so konnte er zumindest feststellen, dass er allein schaffte, wozu so viele nicht in der Lage waren. Doch es hatte alles seine Folgen. Der Priester war völlig erschöpft und musste sich sobald es ging ausruhen. Er würde wohl nichtmal das Ergebnis des Rituals betrachten können, aber er meinte immernoch die roten Augen gesehen zu haben.

Lucya
08.03.2006, 22:43
Das Ritual war beendet. Was Lucya während seines Ablaufes erlebt hatte, war faszinierend und beängstigend zu gleich.

Der Energiestrom, der zischen den Fokussteinen erzeugt wurde, griff in das Raum Zeit Gefüge ein und alles um sie rum wurde verwirbelt und unwirklich. Blitze schossen durch den Raum, trafen sie mitten ins Gesicht und auf den Körper. Bei den ersten war sie entsetzt, weil sie nichts dagegen unternehmen konnte, doch dann hatte sie festgestellt, dass die Blitze in dieser Zeit keine Gewalt hatten. Sie konnten ihr nichts anhaben, weil sie nicht in diese Zeit gehörten.
Gegen Ende des Rituals hatte Lucyas Blick Nafolux erfasst. Der Magier stand da und schien in einer anderen Welt zu sein, er wirkte angespannt, und sein Blick ging ins Leere. Es hatte keinen Zweck irgendwo anders hinzusehen, alles war verzerrt und Lucyas Kopf hatte angefangen zu dröhnen. Mit einer seltsamen Faszination beobachtete sie weiterhin den hohen Schwarzmagier, der zwar angespannt, aber doch eigenartig ruhig dastand, den Blick nach innen gekehrt. Plötzlich war ein klirrendes Geräusch zu hören, und Lucya fuhr herum und sah, wie der Gürtel vor dem Glas zu Boden fiel. Darauf hin leuchtete ein Licht in Akasha, was immer kleiner wurde. Mir offenem Mund verfolgte Lucya die Rückkehr der Seele in den Körper. Akasha kam wieder zu sich, war wieder in ihrem Körper. Lucya rannte sofort zum Glasbehälter und zog das bewusstlose Mädchen raus. Daß dabei eine Menge Wasser über den Boden verteilt wurde, war ihr relativ egal. Sie drehte Akasha auf den Bauch, damit diese die grüne Flüssigkeit ausspucken konnte. Hustend und prustend kam sie wieder ganz zu sich und drehte sich auf den Rücken. Sie klammerte sich an Lucya fest und zitterte am ganzen Leib. Lucya legte ihr die Arme um den Körper, um sie zu wärmen. Voller Freude bemerkte sie jetzt erst, dass Akashas Haar wieder schwarz war und die Haut wie bei einem Menschen rosig. Sie flüsterte dem Mädchen beruhigende Worte zu und rief im Geist einen Dämonen um Hilfe, der Akasha ins Krankenzimmer bringen konnte. In dem Moment schlug Akasha die Augen auf, und Lucya hätte fast geschrieen. Ihre Augen waren noch immer rot.
War das Ritual nicht ganz abgeschlossen? Der Gürtel war doch von ihr abgegangen. Sie sah auch sonst wieder aus wie vorher.
„Lucya…was war los?...Wo bin ich?“, Akashas Stimme bebte vor Kälte und auch vor Aufregung, klang aber wie die eines Menschen.
„Schsch…ruhig Akasha, du bist wieder du selbst, alles ist gut, alles ist gut„ ,Lucya liefen Freudentränen über die Wangen, so froh war sie, das junge Mädchen zumindest halb menschlich und von sämtlicher Boshaftigkeit befreit, wieder zu haben.
Nafolux gebührte der Verdienst daran. Einzig und allein ihm, das Ritual war gelungen, von den Augen abgesehen. Lucya sah sich nach dem Magier um.
Nafolux sah nicht gut aus, völlig erschöpft kauerte er am Boden und rang nach Luft. Auch er zitterte am ganzen Körper. Trotzdem schaffte er es irgendwie aufzustehen und zur Tür zu taumeln. Zu gern hätte sie ihm jetzt gedankt, doch das war nicht der passende Moment. Ein Mensch, der keine Nähe schätzte, würde sie jetzt noch weniger wollen. Dann also später…

Ein Dämon war erschienen, erfasste die Lage und die frierende Akasha und trug sie ins Kankenzimmer.
Zurück blieb Lucya, auf dem Boden inmitten der grünlichen Flüssigkeit kauernd. Erleichtert sah sie sich im Raum um, froh, dass alles gut gegangen war. „Danke, Beliar, dass du sie noch einmal gehen lassen hast. Sie war noch nicht für dein Reich bestimmt. Danke…“. Die Tränen, die jetzt rollten, waren Tränen der Erleichterung und Dankbarkeit. Sie fielen zu Boden, wo sie sich mit der grünen Flüssigkeit vermischten und langsam irgendwo im Boden versickerten.

Akasha
08.03.2006, 23:15
Bis vor ein paar Minuten hatte Akasha noch den Gedanken in sich herumschwirren, dass dies alles nur ein böser Traum war und sie hoffte inständig aus diesem zu erwachen. Doch nahm dieser Traum kein Ende und sie entfernte sich innerlich immer mehr von ihrem Körper. Die Geige, die sie so schön gespielt hatte, hatte sich in etwas lebendiges, glitschiges Verwandelt, dass wie die Guiedmaße eines Untoten ausgesehen hatte und angewiedert, gefolgt von einem spitzen Schrei, den niemand hören konnte, hatte sie sie in die Dunkelheit geworden und einen hölzernen Aufprall weiter hinten in diesem großen Saal ihres inneren selbst gehört. Hatte sie soeben ihre Geige weggeschmissen? Spiele ihr Geist ihr einen Streich?
Wieder erloschen die Licht in diesem großen Saal und er wurde immer kleiner. Einen Schritt nach dem anderen nach hinten setzend presste sich der Körper des jungen Mädchens an die reichlich verzierte Wand dieses riesigen, immer kleiner werdenden Raumes und sie spürte die Kälte, die von ihr ausging.
Nurnoch zwei Fackeln brannten und der Raum war nun beengend klein. Zusammengekauert saß das junge Mädchen auf dem Boden und Tränen der Angst rannen ihr über die kalten, blassen Wangen und verschwanden auf dem schwarz gekachelten Boden. Die letzte Fackel flackerte nun, als würde ein kaum spürbarer Wind versuchen ihr den Rest zu geben, was er schließlich auch schaffte. Dunkelheit umfing den zitternden Körper Akashas und langsam wurden stöhnende Stimmen der Verzweiflung laut und breiteten sich im gesammten Saal aus.
Es schien eine ewigkeit zu vergehen und das junge Mädchen wollte sich den Stimmen schon hingeben, als ein gleißendes Licht ihren Körper umgab und sie fort zu tragen schien. Erst schien das gleißende, wärmende Licht keinen Durchblick zu gewähren, doch konnte sie nach kurzen Augenblicken doch etwas erkennen. Sie schwebte über dem Wassertank, wo ihr untotes Ich regungslos drin lag. Ihre Augen weiteten sich als sie erkannte, dass der Gürtel weg war und immernoch geschlossen neben dem Wassertank lag. Dankend glitt sie mit dem Licht in ihren Körper zurück und sofort wurde sie von der Kälte dieses gründlichen Wassers umschlungen und rang erfloglos nach Luft. Sie drohte zu ersticken und verzweifelt riss sie ihre Augen auf und merkte, wie ihr Körper wieder erschlaffte. Sie fiel in Ohnmacht...
Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, als sie wieder zu sich kam. Akasha zitterte am ganzen Körper vor Kälte und öffnete die Augen. Sie blickte an sich hinab ihre Haut war wieder rosig wie die eines lebenden Menschen und ihre Haare hingen zwar nass, aber schwarz wie die Nacht an ihr hinab. Freundentränen flossen nun ihre kalten Wangen hinab und vermischten sich mit der kalten, grünlichen Flüssigkeit in der sie so lange regungslos geschwommen hatte. Über ihr erkannte sie verschwommen das tränenbenetzte Gesicht von Lucya, die sie sogleich umschlang und sich überschwänglich freute sie wieder in die Arme schließen zu können.
Das junge Mädchen brachte kaum Worte heraus und es dauerte auch nicht lange, als sie schließlich von einem erschienenen Dämonen in das Krankenzimmer tragen ließ, wo man sie in ein warmes, kuscheliges Bett brachte, worin sie sich sogleich einmümmelte und an die Decke starrte.
Sie konnte nun nicht schlafen.. sie hatte so viel Schaden angerichtet durch ihre kindliche Dummheit.. wie konnte sie dies blos wieder gut machen.. bei Lucya.. und vorallem bei diesem mysteriösen Magier, die sie zurück ins Leben geholt hatte...

KARhaBs
09.03.2006, 17:11
Der Himmel hatte sich noch weiter zugezogen, als es ohne hin schon der Fall war und die Schneeflocken vielen vom Himmel, als ob es ihrer dringend auf Erden bedürfe. Immer höher türmte sich das weiße Material in den Landen. Schon längst war dessen strahlender Glanz vom trist grauen Himmel zu Nichte gemacht worden und auch deshalb war KARhaBs ein wenig traurig.
Er saß einsam in seinem Gemach und wollte schon seit zwei Tagen nicht nach draußen. Er hatte versucht zu schreiben, aber auch das wollte ihm nicht gelingen, sein Leben bestand derzeit nur aus sinnlosem Starren. Auf die Wände, nach draußen und auch in sich selbst starrte er und sah doch nichts. Er fühlte sich leer und unnütz, ihm fehlte es an einem Sinn. Ethea war nun schon seit zwei Wochen nicht mehr im Kastell und Beliar mochte wissen, was sie trieb oder ob sie überhaupt noch am Leben war. Sie hatte sich einfach so von ihm verabschiedet, ohne zu sagen, was sie vorhatte oder wohin sie gedachte aufzubrechen. Nicht, dass sie ihm Rechenschaft schuldig gewesen wäre, aber ihre Abwesenheit machte den Barden einfach mürbe. Selbst die Geschichten um das Khorinis der Vergangenheit, derer er viele in der Bibliothek gelesen hatte, mochten ihn nicht mehr interessieren, es gab schlicht und einfach nichts, dass ihn glücklich machte. Dennoch konnte man das Leben nicht so an sich vorbei streichen lassen und letztlich war es der Gedanke an die goldhaarige Magd vom oberen Viertel Khorinis, deren Bild im Kopf des Barden scheinbar einen Mechanismus in Gang gesetzt hatte. Er hatte jene, die ihn immer verschmäht hatte, gebrochen, sein Wille hatte Gesiegt und nun sollte eben dieser vernichtet werden, weil es vermeintlich keinen Sinn im Leben des jungen Magiers gab? Nein, dass konnte und durfte nicht sein und so stand er endlich auf, aus dem bequemen Ohrensessel vor seinem Kamin und trat hinaus in die Dunkelheit der Gänge des oberen Kastellstockwerks. Man musste sein Leben selbst in die Hand nehmen und nicht warten, bis das Glück einen fand, so verhielt es sich nun mal. Er wanderte nicht zur Treppe, die ihn in die Eingangshalle geführt hätte, sondern setzte seine Schritte in die entgegengesetzte Richtung fort. Die Tür zum Gemache Etheas beachtete er absichtlich nicht, schritt sogar, den Blick stur von ihr abgewendet, daran vorbei. Heute würde er nicht der schwarzhaarigen Schönheit nachweinen, wie er es in den letzten Tagen getan hatte, auch würde er keinen Gedanken an Delgada verschwenden, die sich in einer Ecke seiner Gedanken einen gemütlichen Dauerwohnsitz eingerichtet hatte. Während er all das dachte lief er durch die verwundenen Gänge der magischen Mauern, bemerkte nicht die Bilder, die an den Wänden von Ritualschlachten früherer Tage erinnerten, sah nicht die Wasserspeier, die gelegentlich in einem Wanderker versteckt im Dunkel lauerten. Schließlich aber gelangte er zu einer Verbreiterung des düseteren Ganges, dort schienen mehr Fackeln aufgehängt zu sein und es war deutlich heller dort als im Rest der spärlich beleuchteten Gänge. Zur linken und rechten Seite befand sich eine Tür, größer als die gewöhnlichen, kleiner als die Pforte zur Bibliothek. Seltsame Runen waren in das alte Holz geschnitzt, die der Barde nicht zu deuten vermochte. Vielleicht waren es auch nur Abstellkammern, wer konnte es wissen? Neugierig und von allen Gedanken befreit trat KARhaBs auf die rechte Tür zu und besah sie sich eingehender. Er horchte sogar, das Ohr nah an das Holz gepresst, doch konnte er keinen einzigen Laut vernehmen. Unter der reich verzierten, tiefschwarzen Türklinge befand sich kein Schlüsselloch. Nach einer Zeit der Zurückhaltung siegte der neugierige Teil des Bardengeistes und dessen elegante Hand öffnete vorsichtig die Tür. Tatsächlich war der Raum der Größe nach zu urteilen allerhöchstens eine Abstellkammer, die Wände aus kleinen Steinquadern bestehend, ohne Verzierungen und auf dem Boden war es sehr staubig. Einzig eine schlanke Steinsäule erhob sich vom Boden und führte in die Dunkelheit zur Decke hin. Die einzige Unebenheit auf deren glatter Oberfläche war ein Quadrat, das zusätzlich eingeritzt schien. Eine Hand war darauf abgebildet, als sollte man seine Eigene in die Vertiefung legen. Zaghaft kam KARhaBs der ungeschriebenen Aufforderung nach und schob dabei das Quadrat ein wenig in die Säule hinein, die sich darauf hin mit einem leisen Schaben nach untern bewegte. Mit Staunen beobachtete der Magier das Schauspiel und voller Neugier erwartete er das obere Ende der Säule. Als er endlich darauf blicken Konnte, erkannte er ein rotes Samttuch auf dem Sockel. Darauf befand sich, etwa Münzgroß, eine schwarzsteinige Halbkugel. Vorsichtig streckte KARhaBs die Finger nach ihr aus und ein Blitz, so schien es, zuckte durch seine Gedanken:"Ich ging unter Erlen und Eschen und Eichen, im Lichte da Tanze Eiskristallstaub. Da dacht ich an Perlen und Häscher und Leichen und hab mich zu finsteren Orten geglaubt."
Das Gedicht, die Blutweihe, die Kugeln, von denen er geträumt hatte. Konnte es sein, dass die Macht des Magus Obscurus noch nicht gebrochen war und ihn noch immer verfolgte, wie ein wütender Geist nicht von seinem Opfer ablässt, bis dass es den Tod gefunden hat? "Fistrale" flüsterte eine Stimme in seinem rechten Ohr und Ruckartig wandte er den Kopf, doch nicht außer der nackten Steinwand war zu sehen. Er streckte erneut die Finger nach der schwarzen Steinhalbkugel aus und fasste sie schließlich. "Fistrale", dachte er nachdenklich und schloss dabei die Finger um die Halbkugel. Er wollte sie in seine Robentasche gleiten lassen, um sie später eingehender untersuchen zu können, am besten bei Tageslicht und in seinem Gemach, doch das Material schien an seinen Händen zu haften. Er rüttelte und schüttelte, doch es wollte sich nicht lösen! Was war das nur für ein verdammtes Gestein, das bei Berührung kleben blieb? Es war schließlich steinhart und recht kalt, Öl und schwarzes Harz konnte es nicht sein...
Während er darüber nachdachte schloss er die Tür wieder und wandte sich um. Sollte er schon mit einem Stein an der rechten Hand sein Dasein fristen, so konnte es auch nicht schaden sich die zweite Tür zu besehen. Er druckste nicht lang herum, sonder öffnete als bald die Pforte, die - welch Wunder - einen Raum offenbarte, der nicht wenig Ähnlichkeit mit dem vorherigen hatte. Auch hier gab es eine Steinsäule, die jedoch auf ihrem Knopfäquivalent eine linke Hand abgebildet hatte. Auch dieses Symbol betätigte der Barde und fand, nachdem sich die Säule nach unten geschraubt hatte, ein tiefschwarzes Tuch, mit einer scharlachroten Steinhalbkugel darauf. Mit der linken Hand griff er danach, fast schon sicher, dass nun alles gut werden würde und versuchte anschließend diesen Stein in seine Robentasche gleiten zu lassen. und es gelang. Dieser klebte nicht fest, wie der schwarze Stein, der im Übrigen die gleiche Farbe aufwies. Was hatte er nur anders gemacht, als er die schwarze Halbkugel in die Hand nahm?
Er zückte erneut den roten Stein und hielt beide nach aneinander um sie vergleichen zu können, vielleicht ließ sich so eine Lösung des Problems finden.
Und im Angesicht der beiden Artefakte versuchte er einen Zusammenhang zwischen dem Gedicht, der Blutweihe und diesen Steinen zu schaffen, doch es wollte ihm nicht sinnvolles einfallen. und was sollte dieses alberne Wort "Fistrale"? Er sah sich nach links und recht um, vergewissernd, dass ihn niemand beobachtete und sprach ganz leise dieses Wort, nicht ohne sich wirklich albern vorzukommen: "Fistrale." Kaum hatten die Worte seine Lippen verlassen, verbanden sich die beiden Halbkugeln miteinander und des Barden Hand war befreit. "Welch Wunder! Was bist du für schwarzmagisches Material?" Entfuhr es KARhaBs, der sichtlich erstaunt war über die Reaktion des Gesteins. Nun hielt er eine ganze Kugel in der Hand, halb blutrot und halb nachtschwarz. Vielleicht ließ sich ja mit diesem Rohstoff noch einiges anstellen, oder der Grund in Erfahrung bringen, warum gerade er es gefunden hatte...

Corinna
09.03.2006, 20:19
Dieser ... Baum ... nichteinmal die Bezeichnung schien darauf zuzutreffen. Er wirkte so lebendig, dass man ihn fast als Lebewesen ansehen konnte. Ein Quell der Vitalität, der unmöglich rein natürlich sein konnte. Es musste eine ganz besondere Magie von diesem Ort ausgehen, dass ein solch wunderbares Gewächs überhaupt existieren konnte, hier oben auf diesem klirrend kalten Gipfel (zumindest außerhalb des Kastells). Eigentlich war es sogar für sie fast ein Verbrechen überhaupt darüber nachzudenken, doch war dieser Baum nicht genau das, was sie gesucht hatte? Seltsam ... Kaum war sie ihre Pfeile losgeworden, ergab sich die Gelegenheit einen wahrhaft bedeutenden Bogen zu fertigen ...

"Das kann ich doch nicht tun ... obwohl es schon sehr verlockend ist ... aber dieser Baum ist doch bestimmt etwas heiliges bei den Schwarzmagiern, da kann ich doch nicht ihren Baum einfach so ... " seufzte die Frau, während ihre Hand an der schon fast seidigen Rinde entlang glitten. Trotzdem, sie durfte garnicht daran denken. Es war falsch. Es war falsch nur darüber nachzudenken, wie geschmeidig der Bogen wäre, wie flexibel, wieviel Spannkraft man damit erzeugen könnte ... Whah, ein wahrer Teufelskreis und das ausgerechnet hier! ... vielleicht wenn sie ganz lieb fragen würde ... "Hör auf!" ermahnte sie sich selbst. Oder vielleicht doch? "Gnah..." Sie brauchte doch nur kleines bisschen Holz, ein itzi-bitzi-winzig-kleines Stückchen ... Wo dachte sie hin ... Sie machte sich etwas vor, es musste schon eine ganze Menge sein, zumindest ein Ast dieses herrlichen Baumes musste es auf jeden Fall sein, immerhin musste der Bogen erst einmal geschnitzt werden und dabei würde auch noch einmal viel abfallen.

Akasha
09.03.2006, 23:21
Langsam weitete sich der Blickwinkel des jungen Mädchens. Sie hatte die ganze Nacht und fast den ganzen Tag lang geschlafen, was sie ja ursprünglich garnicht geplant hatte. Erst öffnete sich blinzelnd eins, dann schließlich auch das andere Auge. Das erste was sie erblickte war die steinige Decke des Kastells. Wie sie richtig vermutete lag sie immernoch im Krankenzimmer des Kastells in einem äußerst bequemen Bett in das sie sich zuvor eingemummelt hatte. Inzwischen war ihr wieder schön warum und wie sie freudig bemerkte lag auch, frisch gewaschen wie es schien, ihre Lederrüstung neben ihr auf dem kleinen Nachttischchen, auf dem eine einzelne Kerze stand und langsam nieder brannte. Kaum hatte sie sich aufgerichtet um sich das Krankenzimmer genauer anzugucken kam einer dieser hässlichen Dämonen angeflogen und musterte sie kritisch von oben bis unten. Der Dämon hatte eine weiße Schürze an und ein hübsches, weißes Hütchen mit einem roten Kreuz drauf und schwebte nun neben Akashas Krankenbett auf und ab als würde sie überlegen ob sie schon soweit wieder genesen war, dass man sie wieder in das doch so mysteriöse Kastell entlassen konnte. Nach kurzem Überlegen schien der Dämon den entschluss gefasst zu haben, dass sie soweit war und verschwand wieder durch die Wand und zurück blieb die junge Akasha mit hochgezogener Augenbraue.
Doch ließ sie sich es nicht zweimal deuten, dass sie gehen konnte und hopste aus dem Bett. Mit nackten Füßen und in ein Blümchengewand gekleidet suchte sie sich nun ihre Kleidung zusammen und schlüpfte erst in ihre Lederrüstung und schließlich in ihre Stiefel. Ein freudiges Lächeln lag auf den Lippen der jungen Bardin und sie freute sich wieder unter den Lebenden zu weilen. Leise verließ sie das Krankenzimmer und schloss die große Eichentür wieder hinter sich bevor sie leichten Fußes die dunklen Flure des Kastells entlangtapste um zurück in ihr Gästezimmer zu gehen.
Das junge Mädchen wollte sich vergewissern ob ihr äußeres nun auch wirklich schonwieder ganz normal war oder ob noch spuren dieser Dummheit die sie begangen hatte zurückgeblieben waren. Es dauerte nicht sehr lange und sie öffnete die Tür in ihr kleines Gästezimmer, worin sie sich inzwischen wie zu Hause fühlte. Ihre Geige lag noch immer auf ihrem Bett und schien nur darauf zu warten wieder gespielt zu werden, doch blieb sie erstmal unberührt, denn die ersten Schritte in ihrem Zimmer führten Akasha zu dem großen Spiegel neben ihrem Bett.
Forschend blickte das junge Mädchen in den Spiegel und stellte erfreut fest, dass ihre Haut wieder ganz rosig und wie immer war. Auch ihre Haare waren schwarz wie die Nacht. Nur eine einzelne weiße Sträne war zurückgeblieben und zierte nun ihr sonst schwarzes Haupt. Doch was sie dann erblickte verschlug ihr kurz die Sprache. Eines ihrer Augen blickte sie wie gewohnt durch grün-blaue Augen an, doch das andere war immernoch dunkelrot als wäre es blutunterlaufen und wirkte irgendwie Fremd auf sie.
Kurze Zeit stand sie regungslos vor dem Spiegel in ihrem Gästezimmer und schien in Gedanken. Doch kam das junge Mädchen schließlich zu dem Entschluss, dass sie dies wohl verdient habe, da sie vielen Menschen mit ihrem Leichtsinn und ihrer kindlichen Dummheit Schaden angerichtet hatte.
Schnell war ein Stofffetzen gefunden, den sie sich wie einen Verband um den Kopf schnürte und damit auch ihr unheimliches Auge verdeckte.
Nachdem dies erledigt war nahm sie sich ihre Geige und verließ ihr Gästezimmer wieder um zurück in den Kastellgarten und der immergrünen Esche zu gehen, die sie so sehr vermisst hatte. Sie wollte mit ihrer Geige und ihren Melodien dem Garten eine kleine Freunde bereiten und im Gegenzug die ruhe und den Frieden an diesem schönen Ort genießen...

Corinna
10.03.2006, 10:11
Ein neuer Tag, aber brachte der auch neues Glück? Schon nachdem sie die Augen aufgeschlagen hatte, in diesem Bett in der Massenunterkunft, hatte sie nur an eines denken können und dabei störte sie noch nicht einmal ihr knurrender Magen. "Na und wie geht es dir heute Morgen?" fragte sie ihr Hässchen, das gleich direkt neben ihr im Bett geschlafen hatte und sie nun mit schnüffelnder Nase ansah. "Hätte ich mir denken können, dir kann wohl nichts die Laune trüben. Na lass uns mal sehen, was uns der heutige Tag bringt."

Natürlich ging ihr weder Baum noch Bogen aus dem Kopf, trotzdem hatte sie hier auch noch etwas anderes zu tun, etwas bedeutsameres, aber was am wichtigesten war: Etwas, wobei sie nicht wirklich wusste, wie sie es anpacken sollte. Einfach so einen beliebigen Schwarzmagier ansprechen und ihn aushorchen? Selbst wenn sie irgendwelche dunklen Pläne hätten, würden sie die wohl eher nicht in irgendwelchen Schriften niederschreiben, also hatte sie wohl nicht groß die Wahl. Vielleicht ließ sich das aber auch gleich mit dem nützlichen verbinden, denn zum einen knurrte ihr Magen immernoch und zum anderen konnte man im Refektorium vielleicht noch am ehesten Kontakte knüpfen.

War dieser Gang in der letzten Nacht schon so duster gewesen? War sie vergangene Nacht tatsächlich so in Gedanken, war ihr das tatsächlich nicht aufgefallen? Die ganze Sache musste sie wirklich mehr beschäftigen als sie gedacht hatte. Erst als sie das Refektorium erreicht hatte, konnte sie langsam wieder klar denken, ein wenig zumindest. Auch hier hatten die Anhänger des dunklen Gottes nicht gespart. Zwar haftete auch hier alles diese dunkle düstere Stimmung an, trotzdem war es mehr als bequem und luxoriös, für Corinnas Empfindungen zumindest, aber was hatte sie auch jemals für Ansprüche gestellt. Eine wartme Unterbringung, ein angenehmer Platz zum sitzen und alles, was man sich nur zum Essen wünschen konnte. Besonders Letzteres konnte ihr Herz erwärmen, wann hatte sie im Winter schon jemals so frisches Gemüse gegessen? Auch das Häschen konnte sich nicht beschweren, knabberte es doch an einer knackigen Karotte herum. Fehlte nur noch etwas Gesellschaft, doch zu dieser Zeit war der Speisesaal noch sehr verlassen. Die Schwarzmagier hatten es wohl nicht so mit der Morgenstunde...

Serena
10.03.2006, 10:38
So langsam machte das alles einen Sinn. Zugegeben, mehr als langsam, aber sie war auch nie wirklich eine Befürworterin endloser Reden, oder in diesem Fall endloser Schriften, gewesen. Fast als hätte es nicht anders kommen können, waren es so ziemlich die letzten drei Bücher gewesen, die sich mit jenem Thema auseinander gesetzt hatten, von dem die Hohe Schwarzmagierin keinen Schimmer gehabt hatte, als ihr Lehrmeister sie danach gefragt hatte. Zu dumm auch, wie konnte man von einem Schüler erwarten, dass dieser selbständig die halbe Bibliothek studiert, während sich der Meister im Hintergrund mit seinen eigenen Dingen beschäftigte. Wofür brauchte man dann überhaupt einen Lehrer, wenn dieser einem nur auftrug, sich durch tausende Pergamentseiten zu blättern? War es nicht Aufgabe eines Lehrers, seine Schüler zu unterrichten? Stattdessen kam ihr der "Unterricht" eigentlich nur wie eine andauernde Abfrage über den von ihr gelesenen Stoff vor. War sie wirklich dazu verdammt, auf ewig in dieser Bibliothek zu verrotten? Und wo war nur Igor? Verschwunden, ja verschluckt von der Erde wie es schien, dabei waren so viele zurückgekehrt, die in etwa zur selben Zeit verschwunden waren. Ständig musste sie daran denken, was er wohl derzeit tat, woran er dachte und vorallem, ob er bald zu ihr zurückkommen würde.

Nur eine flackernde Kerze wurde Zeuge der Tränen, die ihre Wange herunter liefen, während sie ihren Kopf senkte und leise zu schluchzen begann. Wann hatte sich ihr Leben eigentlich so verändert, dass es außer Trauer und Verzweiflung kaum noch etwas anderes gab? Oh natürlich, wie konnte sie nur das Gefühl der Schuld vergessen haben, das immer noch auf ihr lastete? Die Schuld für die sie immer noch nicht gesühnt hatte? Warum konnte man diese Gefühle nicht wegsperren, wie all die anderen Dinge, die inzwischen in den unterschiedlichsten Truhen sicher verwahrt waren?

Truhen aus Holz, Stein, Metall, alle hatte sie inzwischen sicher verschlossen, was noch ausstand, war sie wieder zu öffnen...
Holz war wirklich nicht schwer gewesen, deren Struktur zu erfassen, die Bestandteile aus denen sie sich zusammen setzte, war wirklich keine herausforderung. Bretter, Nägel, ein Schloss, es war ein einfaches einheitliches Bild das sie in ihrem Geiste ergründete. Zusammen mit der Macht, die von ihr und dem Runenstein ausging, zerbrach das magische Siegel, das sie zuvor darüber errichtet hatte, jedoch bei den anderen Kisten war das schon herausfordernder. Eigentlich mochte man meinen, dass eine Steintruhe sehr viel einfacher aufgebaut war, doch die Struktur des Gesteins war doch komplexer und schwirig zu erfassen. Es war fast so als würde sie zwischen den einzelnen Mineralien, aus denen das Gestein bestand, umherwandeln, während sie mit verschlossenen Augen versuchte, sich ein Bild der Truhe zu machen. Je größer und detaillierter das Gebilde wurde, umso besser konnte man erkennen, wie die einzelnen Kristalle zusammenwirkten, komplexe kristalline Gebilde formten udn sich schließlich zu etwa sso simplem verbanden. Einem einfachen Stein und im Grunde war jeder noch so einfache Kiesel so aufgebaut. Verblüffend, dass in so einfachen Dingen soviel Schönheit liegen konnte. "KLICK" ertönte plötzlich, als sich der Deckel der Truhe öffnete. Hatte es daran gelegen? Kaum hatte sie die scheinbar einfache Oberfläche durchdrungen und die komplexe Struktur erkannt, hatte sich der Zauber zerstreut? Sinistro hatte wirklich nicht untertrieben, die wahren Begebenheiten zu erkennen war bei weitem das wichtigste dieser Kunst.

Elfaire
10.03.2006, 17:20
Schritt für Schritt näherte sich die junge Elfaire diesem grau in grau gehaltenen Gemäuer mit gar finsterer Ausstrahlung, welches die Blauäugige seit langer Zeit als ihr Zuhause bezeichnen konnte. Ja... So viel, wie hier schon innerhalb der letzten Jahre geschehen war, kam in all den vielen Jahren zuvor nicht zusammen. Noch einmal ließ die Schwarzhaarige ihre Gedanken zurückschweifen, bis zu jenem Tag, als sie das erste Mal an genau dieser Stelle hier stand.
Es war eine kalte, verregnete Winternacht gewesen und die damals noch in eine schlichte, weiße Robe gekleidete Elfaire befand sich nach einer langen Reise endlich wieder auf dem Festland. Zu zweit heimgekehrt von einer Mission, zu der man mit drei Mann aufgebrochen war... Den ganzen Weg vom Hafen Khorinis' bis zum Kastell hatte man schweigend und mit gesenkten Köpfen zurückgelegt, bis die Schwertkampfschülerin Kaligulas' plötzlich vor den schweren Holztoren halt machte. Das Kastell wurde betreten und sofort war sie mit Hirni zusammengeprallt und augenblicklich eingeschlafen. Die nächsten Tage und Wochen... Ja, in dieser Zeit schloss sie sich den Schwarzmagiern an, lernte sie kennen und schätzen....

Ja, eine halbe Ewigkeit schien seitdem vergangen zu sein. Die zwischenzeitlichen Geschehnisse waren zu Hauf gekommen, alles war ein Kommen und gehen. Denn ob es nun Sachen wie die erneuten Begegnungen mit Skazaam und dem Aufenthalt im Kerker der Ewigkeit waren, die Begegnung mit dem totgeglaubten Schmok, der Ball im Kastell ( der zugegebener Maßen gut ein zweites Mal stattfinden könnte ), Knut, die seltsamen Gegenstände in den Katakomben, die Engelsblagen und die Beschwörung des Christkindes waren...
»Auch einmal wieder im Lande, Frau Schwarzmagierin?« ertönte da die knarrende Stimme eines der an das Tor genagelten Skelette.
»Ein Bad würde Euch sicherlich nicht schaden... Hehe...« sprach da das zweite.
»Oh, passt auf ihr beiden«, nahm nun Elfaire das Wort, »dass ich euch zwei nicht mal baden komme... Bloß fürchte ich, dass ihr danach nicht mehr so viel zu lachen habt. Also husch, öffnet das Tor für mich, dass ich rasch heim kommen kann!«
»Für Euch tun wir doch alles, holde Maid...« kicherte das erste Skelett, und sofort stimmte auch das zweite in das Gelächter ein. Nur wenige Sekunden später öffnete sich eine Seite des doppeltürigen Tors und versperrte der Schwarzhaarigen nicht länger den Durchgang in das Kastellinnere.
Kopfschüttelnd trat die junge Schwarzmagierin ein, blickte sich kurz um und lief dann zielstrebig auf die Treppen in die erste Etage zu.
Von draußen hörte sie noch ein: »Vielleicht hätten wir ihr sagen sollen, wie erbärmlich das kleine Ding in ihrem Zimmer gequiekt hat?« - »Das würde doch nichts bringen, schließlich sollte es mittlerweile aufgehört haben, zu quieken... Und das für immer!«

Ein eiskalter Schauer durchfuhr die zierlich gebaute Blauäugige, während sie noch ein ängstliches »Knuti?« hauchte. Natürlich, diese beiden hirnlosen Skelette mussten ihr geliebtes Feuchtnasenäffchen gemeint haben... Wann hatte Elfaire ihn gleich das letzte Mal gesehen? Bei Beliar, das war bei der Beschwörung des Christkinds - und da hatte sie ihren Lemuren in die mittlere Schublade der Kommode gesperrt!
Ihre Schritte beschleunigten sich, als sie die Treppe hinaufhastete. Die Sache mit dem Christkind musste doch schon an die drei Monate zurückliegen!
Mit dem dreckigen Ledermantel bekleidet stürzte sie in ihr Zimmer hinein und lief sofort, ohne die Türe zu schließen, auf die Kommode zu und riss die Schublade auf. Dieser Anblick... ja, er brach ihr fast das Herz.
Halb verwest und in gekrümmter Haltung lag da der leblose Körper ihres über alles geliebten Lemuren. Und sie war es schuld gewesen, das Knut nun tot war... Mit leicht geöffnetem Mund und feuchten Augen ließ sich die kleine Elfaire auf den kalten Steinboden sinken, während sie noch immer die Leiche des lieben Äffchens betrachtete.
»Oh Karl Niklas Ulf Theodor, wie sehr ich dich doch gemocht habe...« begann sie mit schriller Stimme zu sprechen »Du warst immer das liebste Feuchtnasenäffchen, was sich ein Schwarzmagier nur hätte wünschen können...«
Eine einzige Träne rann ihr ohnehin schon verdrecktes Gesicht hinab - aber dabei sollte es auch bleiben. Denn sofort kam der Zirkelmagierin eine erneute Idee... durch die sie ihren Knut vielleicht zurückbekommen könnte...

Jail
10.03.2006, 18:50
Zwei Tage waren vergangen - ganze Zwei Tage, die Jail damit verbracht hatte, sich selbst zu bemitleiden und Trübsinn zu blasen. Vor zwei Tagen, nach dem sie aus dem Badehaus kam, hatte sie erfahren, dass Marcus das Kastell verlassen hatte und keiner wusste wohin er gegangen war. Jail hatte äußerst enttäuscht darauf reagiert und sich fortan immer mehr zurück gezogen. Die ganze zeit hielt sie sich in der Massenunterkunft auf und lag in ihrem Bett, das sie nur verließ, um kurz im Refektorium etwas zu sich zu nehmen. Jetzt nach zwei Tagen reichte es ihr...

„So kann das nicht weiter gehen“, dachte sie bei sich und erhob sich mühsam aus dem Bett. Ihr Schädel schmerzte und sie fühlte sich Müde und ausgelaugt. „Ich habe zudem noch eine Aufgabe zu erfüllen, von der ich leider noch nicht weiß, wie ich es anpacken soll“, dachte sie weiter, während sie sich den Schlaf aus den Augen rieb. „... Aber wenn ich hier weiter im Bett liegen bleibe, werde ich auch nicht schlauer“.

Stöhnend stellte sie sich auf die Beine und reckte sich. Ihre Glieder waren lahm und sollten unbedingt bewegt werden. So schlurfte sie müde zur Türe und öffnete diese, als sie sich plötzlich die Handfläche an die Stirn klopfte. „Vielleicht sollte ich auch mal was anziehen“, ging es Jail durch den Kopf und sie schloss die Türe wieder. Ihre Lederrüstung war kalt und es liefen mehrere kalte Schauer über ihren Rücken, als sie in die Rüstung stieg. Es verlieh ihr aber auch so etwas wie Frische und sie steuerte erneut auf die Türe zu - diesmal etwas beweglicher.

Der Gang war dunkel wie immer und der Teppich schluckte die Geräusche ihrer Schritte, als sie sich auf dem Weg ins Refektorium machte. Immer wieder sah sie Marcus Gesicht vor sich und als sie das Refektorium betrat schaute sie erwartungsvoll drein, ganz so, als hoffte sie darauf, ihn hier anzutreffen. Enttäuscht musste sie feststellen, dass ihr Wunschdenken leider nicht in Erfüllung ging und sie ließ sich an einem der Tische nieder. Die Frau dachte sich einen Tee herbei und wärmte sich die Hände an dem heißen Getränk. Beim Versuch sich den Tee einzuverleiben, verbrannte sie sich die Zunge und ärgerte sich über ihre eigene Unachtsamkeit. Sie öffnete ihren Mund, hechelte und streckte die Zunge dabei raus um sie zu kühlen. Das ihr Verhalten andere Gäste des Refektorium´s amüsieren könnte, interessierte sie nicht - oder, sie dachte einfach nicht dran. Sie streckte die Zunge noch weiter heraus und schielte mit ihren Augen darauf, um festzustellen, ob der heiße Tee nun Folgeschäden hinterlassen hatte. Sie nahm ihre Zunge mit einer Hand zwischen die Finger und rieb sie, aber scheinbar war noch alles in Ordnung.

Ardescion
10.03.2006, 19:18
Ardescion schritt den dunklen Gang entlang und wartete darauf, dass irgendetwas Interessantes geschehen würde. Irgendetwas, was ihm eine Möglichkeit gab, einfach stehen zu bleiben und sich damit zu beschäftigen. Er könnte natürlich auch einfach so stehen bleiben, aber das würde ihn selbst stören, weil er dann nichts zu tun hatte und eigentlich gehen wollte, einfach, um irgendwas zu machen.
Und so beschäftigte sich der Magier mit den Gedanken an das Gehen, warum er ging und wieso er nicht stehen blieb.
Irgendwann, es war bereits Abend geworden, die Sonne war am Horizont gesunken und hatte der Finsternis der Nacht Platz gemacht, blieb der Priester doch stehen und blickte seinen treuen Freund an, welcher soeben sich neben seinem Herrchen setzte und ebenso diesen musterte. Inwieweit Athol den Magier wirklich musterte, wusste dieser nicht zu sagen, es hätte auch ein einfach Blick sein können, der eigentlich alles ausdrücken wollte, von „Ich habe Hunger, also gib mir etwas zu fressen“ über „Ich bin nur hier, weil du hier bist, und ich guck dich nur an, weil du mich anguckst“ bis hin zu „Warum guckst du mich an? Wetten, dass ich genauso zurückgucken kann?“
Ardescion löste sich von seinen Gedanken, verscheuchte die Theorien eines Blickes, die Praxis des Gehens und die Absurditäten eines verschwendeten Nachmittags voller unentdeckter Tatsachen und fatalen Gedankengängen die in keine Richtung geführt hatten. Warum hatte er überhaupt die Bibliothek verlassen? Denn ebenso hätte er dort verweilen können und sich mit all den Büchern, die er nicht kannte, aber gerne kennen würde, beschäftigen. Es wäre ebenso eine Beschäftigung gewesen und wahrscheinlich um einiges besser.
Geschwind wand der Magus sich auf dem Absatz um, bedeutete seinem Hund mit einem „Zst“ ihm zu folgen, und schritt der großen Einganghalle entgegen. Wenn man nichts mehr zu tun wusste, so sollte man etwas essen, damit man wieder klar denken konnte. Vielleicht hatte der Dunkelhaarige dies wieder einmal vergessen. Warum auch nicht, wenn man es allgemein als Zeitverschwendung erachtete, da man in dieser Zeit eigentlich so viele andere Dinge tun könnte und man hier sowieso nur selten Hunger verspürte. Dennoch war es wichtig für den Körper und spätestens wenn ein Magier keine Lichtkugel mehr zu Stande brachte und trotzdem kein Grummeln in seinem Magen verspürte, so wusste er doch, dass es Zeit für eine Mahlzeit war.
Ardescion sparte es sich, dies mit der Lichtkugel auszuprobieren. Es war eindeutig eine kürzere Zeitverschwendung, als ziellos mit wirren Gedanken durch die vom schwachen Schein der Fackeln erleuchteten Gänge zu schreiten.
Die Tür des Refektoriums öffnete sich langsam und ohne ein Geräusch von sich zu geben vor dem Priester des Zirkels, welcher daraufhin von seinem weißen Hund gefolgt in Refektorium eintrat und einen alles erfassenden Blick über die Schar der Menschen gleiten ließ.
Nichts Interessantes war zu entdecken, außer dass es dem Magier so vorkam, als seien weniger Tische als sonst im Raum und es dadurch nur einen einzigen freien Platz gab.
Eine junge Frau saß diesem leeren Platz gegenüber und hielt eine Tasse in den Händen. Lange schwarze Haare umrahmten ihr rundes Gesicht, während braune Augen aufmerksam die Tasse beobachteten. Ihr kleiner Körper wirkte muskulös und ihre dunkle Haut erinnerte den Schwarzmagier an Dragonlady, die ihn noch immer treffen wollte, die er bis jetzt jedoch nicht gefunden hatte.
Der Magier schritt aus den freien Platz, mit den Gedanken an einen nicht allzu schlimmen Abend, zu. So schlimm würden Fremde nun auch nicht sein und er hoffte einfach mal, dass sie ihn nicht zu viel belästigen würden.
Plötzlich drang ein leises Fluchen an das Ohr des Magiers. Die junge Frau streckte ihre Zunge heraus und begann mit ihren Händen wild auf dieser herum zu reiben, als würde sie diese abreißen wollen, wüsste nur nicht, dass man dafür ziehen musste.
Ardescion blieb wie angewurzelt stehen und nur ein einziger Gedanken durchflutete seinen Geist Na toll, eine Barbarin!. Dennoch setzte er sich nach einiger Zeit, die Frau hatte bereits wieder mit den Händen von ihrer Zunge abgelassen und ließ sie stattdessen schnell im Mund kreisen.
„Entschuldigt, verehrte Lady, habt ihr etwas dagegen, wenn ich mich in eure Gesellschaft begebe?“, fragte Ardescion, nachdem sie auch mit dieser Tätigkeit aufgehört hatte und meinte dies eigentlich gar nicht als Frage, schließlich war er sich sicher, dass auch eine solche Frau so etwas wie Respektgefühl besitzen musste.
Er ließ ein Essen von ihm auf den Tisch erscheinen, indem er einfach daran dachte und für seinen Hund eine Schüssel mit gebratenem Fleisch und Reis auf den Boden.
Ein Glas des roten Kastellweins erschien in der linken Hand des Priesters der dunklen Mächte, welcher sich nach einem Schluck seinem Essen widmete.
Die Frau war schon wieder vergessen.

Corinna
10.03.2006, 19:45
Verblüffend. Die Leute kamen und gingen, doch jedes Mal, wenn sie versiuchte den Mund auf zu machen, blieben ihr die Worte im Halse stecken. Da war sie fast den ganzen Tag im Refektorium gesessen und hatte niemanden persöhnlich kennengelernt, alle schienen als wären sie in Eile, keiner hatte Zeit. Sie kamen, aßen etwas und gingen wieder. Nun, man konnte es ihnen nicht übel nehmen, schließlich war dieser Ort auch dafür gedacht... Vielleicht wurden die Bewohner dieses Ortes jetzt erst richtig wach, jetzt da die Nacht hereinbrach, wer konnte das schon mit Sichereit sagen. Vielleicht war das, was sie als Abendessen empfand, für die Schwarmagier mehr ein Frühstück, oder wie auch immer...

Wie dem auch sei, langsam schliefen ihr die Beine ein und die 'stickige' Luft wurde ihr auch langsam zuviel, sie musste dringend mal hinaus ... schon alleine um auch sicher zu gehen, dass dieser wundervolle Baum noch da war. Zwar war es eher selten, dass Bäume einfach so die Flucht ergriffen, aber hier im Kastell? Da wollte sie lieber sicher gehen. Die Befürchtungen erwießen sich aber als übertrieben, denn kaum hatte sie die Gänge hintersich gelassen, die bei Nacht auch nicht viel düsterer waren, als am Tag, fiel ihr Blick abermals auf das stolze Gewächs. Eigentlich wäre ihr auch nichts lieber gewesen, als ihn weiter zu berühren und einfach nur anzusehen, doch als sie ihm näher kam, musste sie feststellen, dass sie hier nicht alleine war. Ein Stück weiter, in der Nähe des Abgrundes, stand ein Mann, alleine, nur mit einem kelch in der Hand und starrte hinaus in die sternenklare Nacht. Der wollte doch nicht ... wollte er? ... nicht doch!

Corinna ließ alles liegen und stehen (was nicht besonders schwierig war, hatte sie doch sowieso nichts dabei) und lief auf den Mann zu, der dem Abgrund immer näher kam. Er hatte ihn schon erreicht, seine Zehenspitzen mussten bereits über die Kante ragen und er lehnte sich auch schon etwas nach vorne, als die Frau ihn zu packen bekam und sich zusammen mit ihm nach hinten fallen, wo sie beide auf dem weichen Gras zu liegen kamen.

"Ich kenn dich zwar nicht, aber das Leben kann doch so schön sein, das kann man doch nicht einfach so wegwerfen!" plapperte sie heraus, während der Unbekannte sie mit erschütterndem Blick ansah.

KARhaBs
10.03.2006, 20:10
Die Nacht hatte die Wolken erfolgreich verbannt, in die fernen Lande der Welt, mochte jene auch flach oder rund oder um Beliars Willen auch kubischer Form sein. Dem Barden drehte sich alles im Kopf, er war durch und durch verwirrt. Er hatte in seinem Gemach gesessen und sich mit den beiden Halbkugeln auseinander gesetzt, die er im Kastell gefunden hatte, als ein Geflügelter seine Kammer betrat. Jener trug eine Robe bei sich, der KARhaBs zunächst nicht abzugewinnen in der Lage war, das seine Robe nicht hatte, doch nach näherem Hinsehe erkannte er, dass die Reversstickereien bei der Neuen ganz in weiß gehalten waren und nicht in gold oder rot. Was hatte das zu bedeuten? "Wieder ist das Gefäß der zeit gefüllt worden. Der Dunkle ehrt dich, Schwarzmagier KARhaBs, Barde des Kastells."
Es waren der Worte nicht viele, die er telepatisch an den verdutzten KARhaBs verlor, aber sie waren wirkungsvoll. Mit offenem Mund starrte er den Dämon an und nahm geistesabwesend die Robe entgegen. Kaum war dies geschehen, löste sich die Kreatur in Luft auf, als wäre sie nie erschienen.

Noch immer nicht begreifend, was wirklich vorgefallen war, dass er nun in der Gunst Beliars derart gestiegen war, streifte er die alte Robe ab und die Neue über; Hernach begab er sich tief in Gedanken in den Innenhof. Er konnte sich nun nicht erklären, wie er dort hingelangt war, nur, das er sich wahrhaftig am immergrünen Ort befand. Er sah von der Klippe bald auf Land, bald auf die Sterne und wollte noch einen Schritt tun, als ihn eine Hand grob am fließenden Stoff der neuen Gewandung packte und ihn nach hinten Riss. Niemals wäre der Barde auf so etwas gefasst gewesen und deshalb hatte er auch keine Rune bei der Hand, den Gegner mit einer Schattenflamme zur Strecke zu bringen, oder ihm einen Vorgeschmack auf die Höllenfeuer Beliars zu vermitteln...

Mit verdutztem Blick sah er, nachdem er sich in eine sitzende Position im Gras aufgerichtet hatte, der Fremden Schönheit in die Augen. Scheinbar hatte diese junge Frau tatsächlich gedacht, dass er sich in den Tod stürzen wollte, obschon die Dämonen auch einen Freitod nicht zulassen würden.

"Obschon ich EUCH ebenso wenig kenne, möchte man interpretieren, ihr seit die jene, die ihr Leben aufs Spiel setzt. Kennt ihr Überlebende, die es vermochten einem Schwarzmagier ein Vorhaben zu vereiteln? ...
Doch verzeiht meine Gereiztheit" sagte KARhaBs schließlich und ein Lächeln umspielte charmant seine Lippen. "Gleichwohl euer Vorhaben Gefahr barg, ehrt euch euere Nächstenliebe. Darf ich mich Vorstellen? KARhaBs den Barden nennt man mich, meines Zeichens bin ich Schwarzmagier des ehrwürdigen Zirkels um Xardas." Während er dies sagte richtete er sich auf und rundete seine Vorstellung der jungen Frau gegenüber mit einer leichten Verbeugung ab. "Darf ich nun den Euren Namen und eure Absichten erfahren?

olirie
10.03.2006, 20:37
Eilige Schritte schallten durch die Gänge des Kastells. Eine vom Schatten verborgene Gestalt huschte von Gang zu Gang. Kurz von einen Lichtstrahl erleuchtet konnte man oliries Gesicht erkennen. Der Hohe Priester war auf dem Weg in die Bibliothek. Er hatte ganz vergessen, seinem Schüler einen Satz neue Bücher bereit zu legen. Wobei er nicht unbedingt hätte eilen müssen, auf diese paar Minuten kam es auch nicht mehr an.
In der Bibliothek angekommen, verschwand olirie auch direkt zwischen den hohen Bücherregalen. Er ging zum Regal für Lehrbücher aller Art und entnahm vier Lehrbücher über den Hauch Beliars. Mit diesen vier schon recht dicken Büchern ging er nun zum Stúdienplatz seines Schülers und platzierte sie dort. Dann trug er noch einem Dämon auf, Nafolux über die neuen Bücher bescheid zu geben.
Anschließend verließ olirie die Bibliothek wieder und begab sich ersteinmal ins Refektorium.

Ceron
10.03.2006, 20:46
Mitten in der Nacht entfloh dem Schwarzmagier ein schriller Schrei: „Mein Justizium. Um Beliars Willen NEIN!“ Im Nu war die Robe übergezogen und der Hohepriester auf dem Weg in sein Labor. Die ganze Zeit, die er in den Katakomben verbracht hatte, lag sein Meisterwerk unbewacht im Labor herum. Was hätte da alles schief gehen können… Dämonen, die unverständliches (aber bestimmt wahres) Zeug faselten, Hohepriesterinnen, die aus dem Nähkästchen plauderten, oder Hohepriester die von ihren feuchten Träumen berichten würden. Die Katastrophe war ja eigentlich vorprogrammiert, doch als Ceron in seinem Labor ankam, stand das Fläschchen noch ganz unberührt da.

Der Alchemist erinnerte sich sofort wieder daran, was es bereits alles enthielt. 2 Teelöffel Eulenblut, 20 Esslöffel Quellwasser, 3 gemahlene Harpyienklauen, 20 Gramm gemahlene menschliche Schädeldecke und es fehlte eben noch die speziellste Zutat: das Crawlereisekret. Das Schlüpfen hatte er ja bereits erfolgreich verhindert und während seiner Abwesenheit hatte sich in den Reagenzgläsern das reine Sekret auch schon von all dem Beigemüse getrennt, sodass der Alchemist dieses leicht ausschütten konnte.

Cerons Finger fuhren über das vergilbte Pergament… „mit dem Crawlersekret wird bestimmt die Stärke des Justiziums. Bei unseren Häftlingen empfehlen wir einen Esslöffel.“ Es handelte sich dabei um die Anleitung eines Alchemisten, wie man bei ihnen auf der Festung dieses Justizium herstellte. ‚Der Wille eines Schwarzmagiers wird wohl etwa dem eines Häftlings entsprechen. Ein Esslöffel wird’s sicher tun.’ Dachte er sich, während er die letzte Zutat beigab. Er stellte die etwas durchgeschüttelte und verschlossne Phiole auf das Eisbett und machte sich beruhigt wieder auf den Weg in sein Zimmer. „Beliar sei Dank ist nichts passiert“ seufzte er beim Treppensteigen.

Corinna
10.03.2006, 21:08
Bei Adanos, sie hatte es schon wieder getan. Ständig rutschten ihr "Du"s raus, wo es eigentlich noch "Sie"s sein sollten. Aber wenn man schon jemandem das Leben rettete (oder es zumindest vorgehabt hatte), sollte das doch eigentlich angemessen sein. Was sie aber dann vollends aus der Fassung gebracht hatte, war die Art und Weise wie sich dieser Mann auszudrücken vermochte ... schien sogar ansteckend zu sein ... Sie hatte schon viele barden sprechen hören, schon noch auf dem Festland, aber dieser hier schien mit Herzblut an der Dichtkunst zu hängen.

"Oh .. äh ... verzeiht bitte werter Herr Schwarzmagier, vielleicht handle ich manchmal zu überstürzt, doch möchte ich euch bitten mir das nachzusehen, ich wollte euch doch nur helfen." sagte sie verlegen, während sie sich wieder aufrappelte und dem Gepeinigten auch wieder auf die Beine half.
"Ich habe euch nur so dicht vor dem Abgrund stehen sehen ... und habe dabei wohl die falschen Schlüsse gezogen. Dennoch hatte ich nur die besten Absichten, das versichere ich euch!" flehte sie den Barden an.

Perfekt. Da hatte sie endlich jemanden kennen gelernt, schon war dieser schlecht auf sie zu sprechen. Wenn das so weiter ggehen würde, wäre sie vermutlich bald die Lieblingssklavin aller Kastellbewohner. KARhaBs hingegen starrte sie immernoch an, so als wartete er noch auf etwas. Was denn bloß? Sie hatte sich doch entschuldigt! Was wollte er denn noch? Moment...

"Oh, habe ich doch glatt vergessen, ich bin Corinna. Ich bin hier, um .. ach ich einfach nur so hier, um mich hier mal umzusehen." flüchtete sie sich gerade noch in eine Notlüge, musste sie doch nicht gleich jedem auf die Nase binden, weshalb sie hier war ... besonders keinem Schwarzmagier ...

KARhaBs
10.03.2006, 22:22
Seltsam. Sollte diese junge Frau tatsächlich nur im Kastell sein, um sich ein wenig umzusehen? Wie dem auch sei, die Neulinge einzuweisen war nicht des Barden Geschäft, zu mindest für den Moment nicht. Er hatte zu meditieren, über die letzten Tage, die letzten Ereignisse. Nun durfte er sich Schwarzmagier nennen und den nächsten Kreis der dunklen Kunst studieren, sich neuen Aufgaben widmen und seinem Leben einen neuen temporären Sinn geben. Seine Gedanken schweiften ab und schon sah er gar nicht mehr die hübsche Corinna, die da vor ihm stand...

"Verzeiht, dieser Tage ist reger Andrang in meinem kopf und längst weiß kein klarer Gedanke mehr den rechten Weg vor dem Unnützen Gefährten zu nehmen. Ich werde mich zurück ziehen und meinem Geist Ruhe gönnen. Für Heute wünsche ich euch eine gute Nacht, möget ihr ein erholsames Lager wählen, an deren es in den magischen Mauern nicht mangelt. Wenn euch in den Sinn kommen sollte, dass ihr doch das ein oder andere im Kastell vorhabt, lasst es mich wissen, wenn es eurem Wunsche entspricht. Die Dämonen werden allzeit wissen, wo ich zu finden bin."

Erneut deutete KARhaBs eine leuchte Verbeugung an und entschwand dann mit wallendem Haar und wehender Robe durch ein dunkles Portal ins inner der Schwarzmagierresidenz...

LadyLomar
11.03.2006, 02:59
Ein leises Gefühl an den Zehen machte sich bemerkbar, war es ein kleines Insekt das sich daran versuchte seine Beisser in der Haut zu verkrallen um sich bemerkbar zu machen oder doch nur eine Täuschung.
Langsam begann sich dieses Gefühl an mehreren Stellen aus zu breiten und Stück für Stück wurde immer mehr davon ein genommen.
Nun begann ein Ziehen das die Sehnen und Muskeln durchfuhr und den Anschein hatte als wolle es alten und zähen Kautschuk wieder in eine etwas biegsamere Masse verwandeln.
Regungen, kleine Zuckungen hier und da aber immer noch nicht erkennbar woher es denn rühren könne.

Schwere machte sich plötzlich breit die alles umfassend mit sich hinunter zog und dies schien wahrlich nicht wenig zu sein.
Kein unförmiger regungsloser Klops mehr, nein, hier gab es Arme und Beine die für sich waren und eigenständig, wie zur Bestätigung zuckten diese reflexartig und die Gesamtheit des Körpers bäumte sich auf.

Stille

Elende Stille

Hatte sie die nicht zu lange gehabt....

Wahrnehmungen fielen über sie herein als wollten sie die Frau mit ihrer Anwesenheit erschlagen.

DU LEBST

Das war es was alles in und um sie herum schrie auch wenn sie sich wie ein neuer Weltenbürger erst daran gewöhnen musste solche Eindrücke wieder zu verarbeiten.

Es galt den Geist zu sammeln ehe der Körper sich erheben sollte und so sollte es auch sein.
Ein Wirrwarr an Träumen, Phantasien, Schreckensgestalten und Visionen lag hinter ihr.
Wodurch das ganze ausgelöst gewesen wurde konnte sie eim besten Willen nicht mehr sagen.
Nun lag sie hier und versuchte langsam aber sicher die Augen zu öffnen und sich zu orientieren.
War alles ein Traum gewesen oder bittere und teilweise abscheuliche aber auch lehrreiche Realität, sie konnte es noch nicht sagen.

Das was die gepeinigte allerdings wusste war das dies nun ein Ende hatte, ob ein Ziel erreicht oder erst der erste Schritt getan konnte sie nicht sagen, jedoch war sie weiter gekommen denn die Realität hatte sie wieder, wie lange konnte keiner sagen und auch sie verschwendete keinen Gedanken an eine These die das selbe zu erklären versuchte.
Jetzt galt nur eines, wieder zu sich zu kommen und aus den Erfahrungen und Erlebnissen Kraft für einen Neuanfang zu schöpfen.
Etwas besser zu machen galt es nicht, nein, neue Ziele sollten gesteckt werden und der Geist gefordert und gestärkt werden.
Herausforderungen würden sich genug stellen und diesen sollte man gewappnet sein, bei allem was durchgemacht worden war die mindeste Erwartung die man an sich selbst stellen konnte.
Die grosse Frau war nie von massiger Gestalt gewesen doch die Wochen des Siechens hatten ihren Leib geschwächt, sie war abgemagert und hatte auch nicht mehr viel Kraft, beihnahe ein Häufchen Elend wäre da nicht der starke Wille der sie immer wieder voran trieb und vor nichts halt machen ließ.
Wenn auch das Fleisch noch schwach war so hatte sich der geist gestärkt und dieser war voller Elan und schrie förmlich

LOMAR DU LEBST

Nafolux
11.03.2006, 10:29
Als der Dämon Nafolux bescheid gab, meinte er noch etwas müde "Ah gut" mehr nicht. Er hatte lang geschlafen um sich von dem anstrengend Ritual zu erholen, aber nun war er mehr als bereit endlich mit seinen Studien nun über einen neuen Spruch fortzufahren. Die Unterbrechung war sowieso schon viel zu groß gewesen, also stand der Priester sofort auf und zog sich die Robe über. Eilend verließ er sein Zimmer.
Es führte ihn in die Bibliothek, an dem Studienplatz, der ihm zugwiesen wurde, sollten Bücher sein, die er wohl wiedereinmal in sein Labor transportieren wollte, denn dort hatte er seine Ruhe und die gewohnte Umgebung um sich den Büchern hinzugeben. Doch bevor er sie anheben wollte, riskierte er einen Blick auf die Titel. Es waren wie fast schon wie erwartet und erhofft alles Bücher über die Dämonenbeschwörung. Dies war ein wahrlich mächtiger Spruch und wenn es um Beschwörung ging, war es einer der schwersten. Dämonen haben in gewisserweise ein Eigenleben und vorallem Intelligenz. Sie waren keine wirklichen Marionetten. Nein sie mussten wirklich mit reiner Macht unterdrückt und gefügig gemacht werden. Ohne den Segen Beliars würde dies wahrscheinlich nie funktionieren, aber dennoch erforderte es schon einiges von dem Schwarzmagier.
Voller Erwartung an den neuen Spruch nahm er sich den nicht kleinen Stapel Bücher und machte sich auf den weg zum Kastell. Es würde alles andere als einfach werden, all diese Wälzer durchzuarbeiten, doch es wäre nicht das erste Mal, dass sich der Priester durch solche Massen Bücher kämpfen musste und er machte es gern, wenn es seine Macht noch weiter steigern würde. Er spürte langsam wie er das Maß eines Normalsterblichen weit überschritt. Vielleicht war es Einbildung, aber seine Magie war mächtig und furchteinflößend. Doch er war bei weitem nicht der Mächtigste, also musste er noch viel an sich machen. Es gab noch einige andere, die ähnlich erfahren und stark geworden waren wie er. Es bedurfte wohl noch einige Jahrhunderte, bis Nafolux wirklich sicher sein würde, der Mächtigste zu sein. Es wäre schon allein ein Beweis seiner Macht, das Altern zu stoppen, doch darum musste er sich noch keine Sorgen machen, dachte er zumindest. Die Zeit würde es ergeben. Nun musste er für einen weiteren kleinen Schritt nach vorn sorgen und die Bücher lesen. Sicherlich war die Beschwörung um einiges komplizierter, als sie aussah, das konnte sich der Magier schon denken.

Corinna
11.03.2006, 11:05
Mhhh ... Corinna hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen! Auch wenn die Betten hier nicht besonbers luxoriös aussahen, schlief man darauf doch wie auf Wolken. Nachdem es spät geworden war, hatte es auch nur Sekunden gedauert, bis sie eingeschlafen war und in seelenruhe bis jetzt im Land der Träume verweilt war. Eigentlich war sie auch so langsam zufireden mit ihrem Tun hier, immerhin hatte sie den ersten Schwarzmagier kennen gelernt ... gut, ein erstes Treffen hätte vielleicht anders ablaufen können, als dass sie sich Beide am Boden herum wälzten, aber immerhin ... zumindest hatte sie jetzt etwas, dass sie diesem ... alten Mann ... berichten konnte, vielleicht würde der Barde heute auch noch etwas mehr von sich geben, vielleicht sollte sie ihn auch einfach mehr ausfragen. Nur nicht auffallen und sich aufdrängen...

Wohin er gestern noch geagen war, konnte sie nicht sagen, aber vermutlich in sein Zimmer um zu schlafen. Auf jedenfall an einen Ort, an den sie sich besser nicht vorwahgen sollte, hatten die beiden Skelette sie doch ausdrücklich davor gewarnt. Also wollte sie erst einmal zurück auf den Hof gehen, an die selbe Stelle wo sie KARhaBs gestern "gesehen" hatte ... kurz bevor sie ihn angesprungen hatte... Den Moment konnte man auch gleich nutzen, um sich wieder mit dem Baum zu beschäftigen, doch das dann auch nur, damit die Zeit vergehen würde...

Kaum war sie wieder auf dem Innenhof, drängte das Häschen auch wieder aus ihrer Tasche heraus und hoppelte sofort über die grünen Wiesen davon. Umso besser, denn so langsam war aus dem süßen kleinen Häschen ein richtig ganz schön schweres Häschen gekommen, bestimmt war ihre Wirbelsäule schon total verkrümt und in ein paar Jahren würde sie nur noch am Stock gehen können. Wurde wirklich langsam Zeit, ihr Häschen von dem angenehmen Transportmittel zu entwöhnen.

Aber zurück zu dem Baum, irgendwie sah er am heutigen Morgen anders aus als gestern, oder kam ihr das nur so vor? Witzig, die Rinde hier sah fast wie ein Gesicht aus, zumindest wenn man viel Fantasie bewieß. Da waren Augen, Mund und Nase, man könnte fast sagen ... Moment, lächelte der jetzt etwa? Das hatte er doch vorhin nicht?!? Und seine Augen blickten nach oben, etwa hoch in die Blätter? "Dort? Was ist da oben?" fragte sie den Baum, ohne wirklich Antwort zu erwarten. Zu ihrer Überraschung, tat er das aber! Denn einige Blätter, mehrere Äste schoben sich zur Seite, zerteilten die sonst so dichte Baumkrone! Und da war er dann. Ein einzelner Ast, mann mochte sagen, so wie Gott ihn geschaffen hatte (war nur die Frage, welcher Gott).

Vorsichtig griff ihre Hand ein wenig höher, zwischen die Blätter, die ihr auch noch auszuweichen schienen, bis sie den unheimlich weichen und geschmeidigen Ast berührte. Woher konnte er (oder es?) das gewusst haben? Hatte er alles verstanden, was sie gesagt (oder gedacht?) hatte? Kaum hatte sie de Ast in die Hand genommen, fiel er plötzlich wie von selbst vom Stamm ab, womit sie überhaupt nicht gerechnet hätte und deshalb zu Boden fiel. Vor ihren Augen schloss sich die Blätterkrone wieder und auch das Gesicht in der Rinde war verschwunden. Lediglich dieser Ast war immernoch da, direkt in ihrer Hand. Genau das, wonach sie gesucht hatte, was sie davon denken sollte, konnte sie aber noch nicht ansatzweise erfassen...

Serena
11.03.2006, 12:29
An dem Metall konnte man sich wahrlich den Schädel zerbrechen und das nicht nur im wörtlichen Sinn. Obwohl, vermutlich hätte sie ihren Schädel auch immer weider gegen die Metalltruhe schlagen können, das hätte sie wahrscheinlich eher geöffnet, als ihre unentwegten Versuche mit dem Runenstein. Und dabei konnte sie wirklich nicht sagen, woran das lag, die Struktur und Zusammensetzung dieses Objektes war augenscheinlich doch sogar einfacher, als die vorhergehenden, also warum wollte sich der Zauber einfach nicht wieder auflösen, egal wie oft sie es versuchte? Das war wirklich zum verzweifeln...

Es brachte nichts, so kam sie nicht weiter, also zurück zur Theorie. Die Bücher über das Verschließen selbst hatte sie schon durch und keine Antwort gefunden, aber es lag auch nicht am Verschließen, sondern mehr an dieser metallernen Truhe, wahrscheinlich lag es am Metall alleine, also sollte sie da nachharken. "Metalle und Metallurgie." sprach die Hohe Schwarzmagierin aus, worauf aus den Tiefen der Bibliothek ein dumpfes Geräusch ertönte. Ein richtig lautes dumpfes Geräusch, musste ja ein richtig dicker Wälzer sein ... perfekt ... schon wieder ...

Es war schon eine Herausforderung, das Buch (wenn man das überhaupt noch so nennen konnte) auf ihr Lesepult zu wuchten, von mehreren Bänden hielt der Autor wohl nichts. Wer war das überhaupt? Seltsam, das stand hier nicht, weder auf der Aussen- noch auf der Innenenseite des Einbandes. War eigentlich auch nicht weiter wichtig, immerhin wollte sie etwas über die Metallurgie und nicht etwas über Metallurgen erfahren und damit war sie wirklich mehr als genug beschäftigt.

KARhaBs
11.03.2006, 15:10
Der Kamin prasselte noch immer leise, kleine Flämmchen zuckten darin umher.
Der Schnee fiel leise aber in zahlreichen Flocken vom erneut grau bedeckten Himmel und erst jetzt tat der Schwarzmagier KARhaBs die Augen auf. Er saß mit verschränkten Beinen auf einem großen Kissen direkt vorm Kamin, seine Hände ruhten in seinem Schoß und sein langes blongelocktes Haar fiel ihm in die Stirn, denn er hatte den Kopf leicht gesenkt.
Er war Schwarzmagier, er war Barde, er hatte Bardasch und Lucya geschieden, einen Bund der Liebe und der Ehe gebrochen, um des Glückes willen. Er hatte sich von einer Fremden zu Boden werfen lassen, der Weinkelch musste noch immer im Gras bei der Esche liegen.
Endlich machten all diese Stichworte einen Sinn für ihn, er war wieder er selbst. Sein Alter legte ihm so manches Mal Steine in den Weg, trotz dem, was er alles erlebt hatte und was er für Fähigkeiten besaß, blieb er ein junger Mann von achtzehn Jahren. Er brauchte Zeit Erlebtes zu verarbeiten und recht zu urteilen, über alles, was er sah. Die Meditation half ihm dabei....

Nun aber fühlte er sich gestärkt und nüchtern, seine Augen waren klar, sein Blick fest und ernst, als er den Kopf hob und in die Flammen des Kamins sah.
Langsam erhob er sich und trat ans Fenster. Der Schnee wirbelte herum, doch das typische Fauchen des Windes blieb aus. Der Himmel war dennoch verändert, statt der Klarheit der letzten Nacht, offenbarte er Wolkenverhangenheit, depressive Stimmung.

Ruhigen Schrittes trat der Barde, gewandet in seine neue Robe, in den düsteren Gang im ersten Stockwerk und schlenderte zur Treppe, die ihn kurze Zeit später in die Eingangshalle und diese wiederum seine Schritte ins Refektorium lenkte. Dort gönnte er sich nur eine Kleinigkeit, ein wenig Obst und ein weiches Stück hellen Brotes. Den Tonbecher voll Tee gedachte er mit in den Innenhof zu nehmen, um sich dort umzusehen, ob nicht vielleicht der Weinkelch noch im Grase lag. Die Form des jenen hatte ihn fasziniert, ebenso seine Verzierungen. Wer weiß, vielleicht hätte sich das schönste Gedicht über den Kelch verfassen lassen, wäre er nicht so rabiat von jener Corinna in seinem Denken unterbrochen worden.

Als er die Pforte zum Innenhof auftat traute er seinen Augen nicht. Die immergrüne Esche streckte tatsächlich einen Ast zu der Frau aus, die gerade noch in seinem Gedanken umher gewandert war. Und zu allem Überfluss schien es, als wolle der magische Baum ihr diesen zum Geschenk machen!
KARhaBs hielt sich im Schatten und versuchte so leise wie nur irgend möglich zu sein. Konnte es sein, dass Corinna ihrerseits über eine Art Magie verfügte?
Sollte sie es darauf ankommen lassen, sollte sie gewarnt sein: Jene Beliars sollte auch in ihren Anfängen nicht unterschätzt werden...

"Ich grüße euch, Corinna, Pflanzenfreund. War es jene Absicht, die euch gestern noch entfallen war, gerade den magischen Baum des Kastells um einen Ast zu erleichtern?" Während er dies sagte, blickte Corinna in die Richtung, des Schattens, aus dem er Sprach. Er trat hervor und noch während er redete, schlenderte er an ihr vorbei und hob den Kelch auf, der, wie vermutet, noch immer im Gras neben der Esche lag. Mit dem Rücken zu der Gildenlosen und noch immer interessiert die Augen auf den Kelch gerichtet, erwartete er eine Antwort...

Corinna
11.03.2006, 16:06
"Meine ... meine Absicht? Ach nein, ich wusste doch nichteinmal etwas von dieser majestätischen Pflanze, bevor ich sie gesehen habe. Ich habe nur schon vor Längerem meinen Bogen in den Sümpfen verloren und seitdem war ich auf der Suche nach 'dem' perfekten Baum für einen neuen Bogen. Aber mit soetwas hier hätte ich nie gerechnet." sprach sie zu dem Schwarzmagier der wie erhofft wieder hierher zurückgekehrt war. Als er von Absichten angefangen hatte, hatte sie schon befürchtet, dass er sie durchschaut hatte und es war pures Glück, dass sie nicht sofort losgeplappert hatte, bevor sie realisierte, dass er lediglich von dem Ast in ihrer Hand sprach. Der Alte hatte doch ausdrücklich gesagt, dass sie sich nur umsehen sollte und allenfalls etwas über die Absichten der Schwarzmagier in Erfahrung bringen sollte, jemanden das herausfinden lassen, hieß es auf jedenfall zu vermeiden.

"Trotzdem, durch diesen Baum bekommt mein Besuch wenigstens einen Sinn und ich muss nicht mehr schutzlos bleiben, vorausgesetzt ich bekomme aus diesem Stück Holz eine schöne Waffe heraus. Denn ein Bogen ist so ziemlich alles, mit dem ich mich irgendwie verteidigen kann, Schwerter waren mir noch nie sehr geheuer. Aber was macht Ihr denn so den ganzen Tag, ausser Wein zu trinken und über die Klippen hinaus zu blicken? Ich erst seit vorgestern hier, aber das Kastell und deren Bewohner fasziniert mich, dass ich gerne mehr darüber erfahren würde." versuchte sie langsam den Barden auszufragen, schön dezent, damit sie nicht aufdringlich wirkte. Gerade soweit, dass man es noch unter alltäglicher Neugierde einordnen konnte, hoffte sie zumindest.

KARhaBs
11.03.2006, 16:29
Der Fakt, dass sich die Menschen in letzter Zeit zu rechtfertigen suchten, wenn der Schwarzmagier sie ansprach, faszinierte und amüsierte KARhaBs.
Eine Bognerin schien sie also zu sein, eine Bognerin ohne Pfeile und ohne einen Bogen, die rein zufällig im Kastell gelandet war. Durchaus interessant, ihre Fragen schienen noch interessanter. Hatte der Barde sich gestern noch davon losgesagt, einem Neuankömmling die halbe Welt zu erklären, verspürte er nun mehr denn je die Lust dazu.

"Ich bin Schwarzmagier des Zirkel um Xardas, wie ich es gestern bereits ansprach. Ich diene Beliar, dem Dunklen. Und meine Taten ergeben sich aus den Aufgaben, die mir das Leben und der Dunkle selbst stellen. Das Studium der dunklen Künste und der uralten Schriften, die die Bibliothek des Kastells bereithält, gehört ebenso zu meinem Dasein. Wenn euch jedoch die Geheimnisse des Zirkels, seiner Mitglieder oder ihrer Residenz wahrlich interessieren, so werde ich euch enttäuschen müssen. Nur einem Mitglied unserer Gemeinschaft ist es vergönnt sich dieses tiefe Wissen anzueignen. Und längst ist nicht jeder Schwarzmagier und Dämonenbeschwörer wie der andere, ebenso wenig, wie die Kreaturen unseres Herrn gleich unter der Sonne und dem Monde sind. Orks, Dämonen, auserwählte Menschen."

Ein kurzer Schauer durchfuhr die junge Frau, zu der sich KARhaBs nun umgewendet hatte und er genoss ein wenig diesen Augenblick, als er in ihre Augen sah. "Ängstigen euch diese Tatsachen, oder gar nur die Worte und deren eigenen Bedeutung? Vergesst nicht: Ihr werdet euren Preis gezahlt haben, auf dass das Kastell euch Schutz und Brot gewährt aber ihr wandelt noch immer unter den Anhängern des Dunklen und nicht im Kloster der Licht- und Feuerbeter. Wenn ihr eine Bognerin seid, so werdet ihr eure Erfahrungen gemacht und Weisheit gesammelt haben, ist dem so? Wenn ja, dann solltet ihr euch selbst zu verstehen geben, dass etwaige Machenschaften gegen den Zirkel nicht unentdeckt bleiben werden. kommt dies alles eurem Wissensdurst entgegen?"

Der Schwarzmagier lächelte charmant, während er sprach und lies sich die Verwunderung, ob seiner letzten Bemerkung, nicht anmerken. Warum hatte er denn gerade von diversen feindlichen Machenschaften gesprochen? Nun, vielleicht hatte sich diese Formulierung schlicht im Eifer seiner Ansprache unter seine Worte gemischt, es gab Momente im Leben eines Barden, da seine Zunge flinker schien, als seine Gedanken und das sollte etwas heißen, bei einem Wortschmied und Sänger, der in der Dienerschaft Beliars stand...

Jail
11.03.2006, 16:51
Jail musterte ihren Gegenüber, ohne das er es bemerkte. Er hatte sie freundlichst darum gebeten, an ihrem Tisch platz nehmen zu dürfen und seine Kleidung verriet ihr, dass sie es wohl mit einem Magier zu tun hatte - ein Magier, genau dass was sie brauchte. Sie sah den Mann mit den schwarzen Haaren an, die sein Gesicht verdeckten und nicht viel von seinem Aussehen preis gaben. „Naja - guten Geschmack hat er“, dachte sie bei sich, als ihr gegenüber sich einen dunklen Roten herbei dachte. Erst jetzt, als er sich hinunter bückte, bemerkte sie, dass er ein Haustier sein Eigen nannte - einen Hund - einen weißen Hund, der sich dankbar über die für ihn bereit gestellte, mit einer Speise gefüllten Schale her machte. Argwöhnisch betrachtete sie das Tier. Man konnte nicht gerade sagen, dass Jail sehr viel für Hunde übrig hatte - im Gegenteil - sie hielt sich ihnen lieber fern, als sie zu liebkosen.
Jail nippte weiter an ihrem Tee und konnte schließlich einen Blick in seine blau-grauen Augen erhaschen, die sich ausschließlich seiner Speise widmeten. Angestrengt dachte die Frau darüber nach, ob sie es wagen sollte ihn anzusprechen. Die Gelegenheit war günstig, aber sie fand nicht die richtigen Worte. Einige Male öffnete sie ihren Mund und setzte zum Sprechen an, als sie schließlich ihr Mut verließ. Unruhig schob sie den mittlerweile leeren Becher über den Tisch, erhob sich, verabschiedete sich mit einer kurzen Geste von ihrem Gegenüber und verließ das Refektorium.

Die Nacht hatte Jail unruhig geschlafen, weshalb sie den nächsten Morgen unausgeschlafen erwachte. Die Tatsache, dass sie nun schon einige Tage ihr Training vernachlässigt hatte, machte sie Müde und faul und sorgte nicht gerade für gute Laune. Sie musste sich wieder bewegen, traute sich aber nach den vergangenen Ereignissen nicht so recht vor die Tür. So hatte sie sich dazu entschlossen, im Innenhof etwas frische Luft zu schnappen und sich mit einigen Liegestütz wieder fit zu machen. „...32, 33, 34... 49, 50“, zählte sie und erhob sich zufrieden, „Das sollte wohl erstmal reichen“. Der Hunger lockte die durch und durch trainierte Frau ins Refektorium, wo sie sich mit einem ausgiebigen Mahl erstmal stärkte. Schon seit Tagen hatte Jail keine feste Nahrung mehr zu sich genommen, aber jetzt aß sie wieder mit Appetit. Die Abwesenheit von Marcus schmerzte zwar noch immer, aber sie konnte sich wieder auf andere Sachen konzentrieren und so kam ihr der Magier in den Sinn. Sie nahm sich vor, ihn anzusprechen, aber dazu musste sie erstmal heraus finden, wer er war und wo man ihn antreffen konnte.

Corinna
11.03.2006, 17:01
Hatte sie sich irgendwie verraten? Was er ihr da entgegen warf hatte einen stark aggressiven Ton in sich, dabei hatte sie doch nur unschuldig gefragt. Abgesehen davon hatte sie auch wirklich nicht vor, "Machenschaften gegen den Zirkel" anzustreben, geschweige denn, dass sie das auch nur angedeutet hatte. Als er sie mit deutlich rauerer Stimme angesprochen hatte, war sie mit jedem Wort kleiner und kleiner geworden. Selbst diese so simple Frage hatte ihn dermaßen überreagieren lassen, trotzdem hatte er kein Wort darüber verloren, was die Diener Beliars zu tun gedachten, wie sollte sie da überhaupt jemals auch nur eine Information bekommen?

Es war doch eigentlich auch nichts weltgewegendes, nagut im ungünstigen Fall schon, sollten die Schwarzmagier demnächst über die restliche Insel herfallen, nur davon wollte sie erstmal lieber nicht ausgehen. Und es konnte doch nicht so verrucht sein, über alltägliche Dinge zu sprechen. Egal wie "böse" Schwarzmagier jetzt vielleicht wirklich sein sollten, sie waren doch auch nur Menschen, die Essen, Trinken und Schlafen mussten.

"Es tut mir Leid, sollte ich euch mit meinen Fragen zu nahe gerückt sein, das war wirklich nicht meine Absicht. Es wirkt hier nur alles so befremdlich auf mich, für gewöhnlich lebe ich wochenlang nur in den Wäldern, da wirkt ein derartiges Bauwerk einfach befremdlich auf mich, verzeiht mir bitte."

Hoffentlich würde er ihr dies nachsehen, oder zumindest ihre GEschichte schlucken, mit der sie sich aus der Affäre zu ziehen versuchte. Hatte sie das Ganze falsch angepackt? Irgendjemand musste sie doch fragen und dass dieser hier gleich erkannte, weshalb sie hier war, hätte man doch nicht im Vornhinein wissen können. Hoffentlich würde er in Zukunft nicht weiter so misstrauisch sein, sonst würde sie wohl kaum noch etwas aus ihm heraus bringen und musste sich anderweitig umsehen. Und auch wenn die Torwächter sie davor gewarnt hatten, interesseirte sie doch sehr, was in den anderen Stockwerken vorsich ging. Was trieben die Schwarzmagier dort, dass das niemand sehen durfte? Überall gab es Orte, die nur Mitglieder der Gilden betreten durften, aber hier waren es mehrere Stockwerke, unzählige Räume, in denen werweisswas vorgehen konnte. Zumindest das musste sie ergründen, ob nun von KARhaBs, oder auf eigene Faust, selbst wenn letzteres selbst auf sie nicht vernünftig wirkte.

"Ich will euch jetzt nicht zu Nahe treten und bitte sagt mir, wenn ich wieder zu weit gehe, aber dieses Bauwerk ist sehr faszinierend für mich, ich habe noch nie etwas derartiges gesehen, selbst nicht am Festland, wo ich vor so langer Zeit gelebt habe. Aber alles was ich bisher gesehen habe, ist dieser Hof, das Refektorium, die Unterkünfte und einen Gang nach dem Anderen. Doch ich frage mich, wie die anderen Räumlichkeiten des KAstells aussehen. Es muss doch bestimmt Orte geben, die auch Besucher betreten dürfen und deshalb würde ich euch bitten, ob ihr mich etwas herum führen könntet? Immerhin will ich nicht unwissend irgendwo eindringen, was mir verboten ist..." bat sie diesen Schwarzmagier, mit dem wohl warmherzigsten Blick, zu dem sie imstande war.

Ardescion
11.03.2006, 18:27
Schwarz war die Nacht. Die Dämmerung war längst der Dunkelheit gewichen und selbst der Schnee ließ diesen Abend nicht heller erscheinen, als jene zuvor, an denen noch ein angenehmer Wind wehte und die ersten Blumen sich aufzurichten versuchten.
Der Schnee war zurück, plötzlich hereingebrochen, als hätte er selbst nicht damit gerechnet, und dennoch schien es so richtig zu sein.
Ardescion schlich durch die von Fackeln erleuchteten Gänge des Kastells. Der rote Teppichboden in der Mitte der mit weißen und schwarzen Fließen ausgelegten Gänge federte seine Schritte ab und ließ keinen Ton von ihnen an sein Ohr dringen. Stille herrschte in den Gängen, doch von Zeit zu Zeit konnte man den Magier atmen hören, ein leises Schnaufen.
Eine aus schwarzem Holz gefertigte Kiste hatte er sich unter seine Arme geklemmt und auch wenn diese nicht schwer war, so schnaufte er trotzdem unter dieser Last.
Silberne und Goldene Verzierungen zogen sich über die Außenwände und deuteten, für Menschen, welche der alten Sprachen mächtig sind und sich mit Magie auskennen, auf Gefahr hin und das man besser nicht in der Nähe dieser Kiste sein sollte. Dies taten die Zeichen nicht eindeutig, denn sie sagten nicht „Achtung Gefahr!“, sondern beschrieben stattdessen das Leid, welches vielleicht freigesetzt werden könnte, sobald man die Kiste öffnen würde, doch auch das würden nur Magier wirklich verstehen können.
Der Schwarzmagier hielt vor dem Refektorium in seinen Schritten inne und ließ seinen Atem sich erholen. Es war die Magie, wegen der er sich konzentrieren musste und vor der er sich geistig schützen musste, auch wenn nur sehr feine Stränge aus der Kiste in die Freiheit traten, vollführten diese dennoch eine unheimliche Wirkung. Auch dies würden nur sehr magiefühlige Menschen verstehen, keine grobschlächtige Barbaren.
Das Tor zu Halle der Speisen aller Art öffnete sich leise knarrend und ließ den Magier mit seiner Last ein. Er hatte schon einen Plan, womit er sich diese für einige Zeit vom Leibe halten könnte, vielleicht würde er sie sogar mit der Zeit vergessen und die Wesen, denen etwas an der Zerstörung des Inhaltes dieser Kiste lag, ebenfalls.
Heute war das Refektorium entgegen der Erwartungen des Dunkelhaarigen leer, bis auf eine junge Frau, welche an einem Tisch saß und sich mit ihrem Essen beschäftigte, doch Ardescion kannte sie nicht, auch wenn er innerlich wusste, dass er sie schon einmal gesehen hatte, nur wann, daran konnte er sich nicht erinnern, und an ihren Namen auch nicht, sollte sie ihm diesen genannt haben.
Lange Haare umrahmten lagen ihr über die Schultern und ihr Kopf war über ihr Essen gebeugt, sodass der Magier ihre Augen nicht sehen konnte. Der Graublauäugige beließ es dabei und setzte sich an einen der freien Tische, legte die Truhe vorsichtige vor sich auf den Tisch, als könnte der Inhalt zerbrechen und schob sie vorsichtig einige Meter von sich weg.
Einen Augenblick später erschien ein Glas des roten Kastellweins vor dem Magier und er lehnte sich aufatmend auf seinem Stuhl zurück, hoffend, dass alles seinen Lauf nehmen würde, den er sich erdacht hatte, wissend, dass es Komplikationen geben würde, wie es immer der Fall war, unwissend darüber, was es sein könnte, denn der Tag schien so ruhig, bis auf den Schneesturm.

Jail
11.03.2006, 19:19
Schon eine ganze Weile saß Jail im Refektorium und dachte so über Verschiedenes nach - unter anderem darüber, wie sie es anstellen sollte, diesen Magier aufzutreiben und damit ihre Aufgabe zu erfüllen. Gedankenverloren saß sie über ihrer Scavengerkeule, die sie sich mit Genuss einverleibte. Den letzten Bissen knabberte sie vom Knochen und sah auf. Jail ließ ihren Blick schweifen und erstarrte - einige Tische weiter entdeckte sie den Magier des letzten Abend´s. Dabei vergaß sie ganz, dass sie noch ein Stückchen Fleisch in ihrem Mund hatte, und verschluckte sich, als sie nach Luft schnappte. Keuchend und prustend beförderte sie das Stück aus dem Mund, welches sogleich auf dem Tisch landete. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und die Röte stieg ihr ins Gesicht bei dem Gedanken, jetzt aufzustehen und ihn anzusprechen.
Mit zittrigen Knien und zitternden Händen erhob sie sich von ihrem Stuhl, schob ihn derart hektisch nach hinten, dass dieser bald umfiel. Zögernd bewegte sie sich auf den Tisch zu, an dem der Schwarzhaarige saß und räusperte sich. „Was sage ich jetzt bloß?“, fragte sie sich und räusperte sich ein weiteres mal. Bei dem Anblick der Kiste, die dieser Magier mit ins Refektorium gebracht hatte, wurde ihr seltsam zu mute und sie schreckte zusammen, als der mittlerweile auf ihr Erscheinen aufmerksam Gewordene sie ansprach.

„Kann ich irgend etwas für Euch tun?“, wollte er wissen.
„Öhm - ja, ich hoffe doch“, druckste Jail, „Es ist etwas kompliziert - oder auch nicht - naja...“.

Der Schwarzhaarige bat die junge Frau, an seinem Tisch platz zu nehmen und ihm in Ruhe zu erläutern, was ihr Begehren wäre. Während Jail an seinem Tisch Platz nahm, sah sie beunruhigt auf die Kiste, die etwas beängstigendes ausstrahlte und versuchte die rechten Worte zu finden.

„Nun, ich kenne mich nicht sonderlich gut aus, was die Regeln hier im Kastell betreffen, und so habe ich vor einigen Tagen eine Dummheit begannen. Mir war nicht klar, dass ich als Gast dazu verpflichtet bin, nach jedem Verlassen des Kastell´s eine Spende zu leisten und so versäumte ich dieses. Nunja - als ich dann den nächsten Tag das Gemäuer betreten wollte, verweigerten mir die Skelette an der Tür den Zutritt, was zur Folge hatte, dass ich die Nacht vor dem Kastell verbrachte. Einen Tag später gelang es mir schließlich die Skelette dazu zu bringen, mich doch einzulassen, erhielt dafür aber eine Auflage - ich sollte mich im Kastell nützlich machen“, erzählte sie.

Der Magier sah sie an und seinem Blick nach zu urteilen fragte er sich wohl, was er damit zu tun hätte. Jail stierte wieder auf diese hölzerne Kiste, die ein wenig seltsam aussah. Verzierungen schmückten das schwarze Holz und sie wusste nicht, ob es das Behältnis war, was ihr Angst machte, oder ob es das war, was in dieser Kiste sein konnte. Die junge Frau dachte sich zur Beruhigung einen Wein herbei und fuhr mit ihren Erzählungen fort:

„Nun - die Skelette sagten mir, ich solle einen Magier ansprechen und mir eine Aufgabe geben lassen und nun frage ich mich, ob Ihr der Jenige sein könntet, der mich mit einer Aufgabe betraut“.

Mit den Worten richtete Jail wieder ihren Blick auf den Magier, der nun nach ihrem Namen fragte.

„Jail ist mein Name - werter Magier - Ihr seid doch ein Magier?“.

Ardescion
11.03.2006, 20:55
Ardescion konnte sich nicht vorstellen, warum diese junge Frau gerade ihn ansprach. Er konnte sich ebenso wenig vorstellen, dass er irgendwo auf dem Rücken ein Schild trug, auf dem „Bitte Stören!“ stand, und dennoch suchte diese Frau ihn aus, um ihn zu belästigen, mit ihren Problemen, für die er wohl am wenigsten verantwortlich war.
Der junge Priester musterte die ihm gegenübersitzende Frau und fragte sich, ob er ihr wirklich einen Aufgabe geben sollte, oder sie einfach wieder von den Dämonen an die frische Luft befördern lassen sollte, denn wirklich vernünftig sag sie wahrlich nicht aus. Nun ja, die Dämonen schienen dies dennoch anders zu sehen, sonst hätte sie ihm nicht gegenüber gesessen.
„Nun ich bin sogar viel mehr als ein Magier, aber der Begriff scheint mir für euch geeignet! Und mein Name ist Ardescion.“, entgegnete er freundlich und dabei bemühte er sich wirklich, dass es auch freundlich rüber kam, „Ich weiß zwar nicht, was für eine Aufgabe die Dämonen erwarten, oder auch die Skelette, wie es eurer Ansicht beliebt, dennoch fällt mir ein interessantes Experiment ein, indem ich eine Freiwillige gut gebrauchen könnte. Also da ihr eine Aufgabe sucht, folgt mir!“
Der Schwarzmagier nahm den letzten Schluck aus seinem Glas, stellte dieses auf den Tisch zurück, auf dem es kurze Zeit später einfach verschwand, und erhob sich von seinem Platz, während er die Kiste vorsichtig wieder anhob und zwischen Arm und Torso klemmte.
„Folgt mir!“, wiederholte der Dunkelhaarige in Richtung der jungen Frau und verließ eiligen Schrittes das Refektorium.
Sein Blick glitt den Gang entlang, von links nach rechts, und schließlich schritt er der Eingangshalle entgegen, während hinter ihm Jail bemüht war, ihm zu folgen, was sie auch ziemlich gut hinbekam, den so ein Magier mit Kiste war eben nicht so schnell.
In der Eingangshalle hielt der Priester kurz inne, drehte sich zu der jungen Frau um, die ihn sogleich misstrauisch musterte, und sprach: „Ich hoffe doch sehr, dass ihr nun bezahlt habt, junge Frau!“
Sie nickte schnell und ohne auf eine Antwort zu warten, hatte sich der Magier auch schon wieder umgedreht, weiter der Bibliothek entgegenstrebend.
Das blaue Portal warf sein Licht in den dunklen Kastellgang, in dem die Fackeln an diesem Abend nicht brannten. Das blaue Schimmern war die einzige Lichtquelle, welche die Augen der beiden Menschen nicht erblinden ließ.
Ardescion unterdrückte sein Schnaufen und ging geradewegs auf das Portal zu. Ein leises Murmeln erklang hinter ihm, als würde sich die junge Wanderin damit beschäftigen, was nun geschah, oder auf sie zukommen würde, was sie vielleicht machen konnte, damit sie es überleben würde, denn schließlich handelte es sich hier um einen Schwarzmagier. Doch das waren nur Spekulationen, denn der Priester hörte nur das Murmeln und sah diese Spekulationen als vernünftige Reaktion an, obwohl im Grunde kein Grund zu sorge bestand.
Ein leichtes Kribbeln lief den Nacken des Schwarzmagier herunter, als er durch das Portal schritt, die Dimensionen begannen sich zu verschieben und im nächsten Moment befand er sich, an der Seite Jails auf der anderen Seite in der Bibliothek des Kastells, der wohl Größten der Welt.
„Nun sind wir am Ziel!“, murmelte der Magier und suchte den nächst besten Tisch ohne auf andere Besucher zu achten. Sollten diese doch sehen, was geschehen würde, auch wenn vielleicht nichts geschehen würde.
„In dieser Kiste befindet sich ein Schwert, welches bestimme Eigenschaften besitzt, denen ihr euch vielleicht widersetzten könnt, vielleicht auch nicht. Zum einen ist es ihm Möglich die Seele des Besitzers zu fangen und in sich aufzunehmen, zum anderen kann es einem die Leben der bereits gefangenen Seelen zeigen, während diese die gesamte Zeit über auf den Menschen einwirken. Es ist interessant zu erfahren, ob es sich hierbei um eine magische Wechselwirkung magiebegabter Menschen und dem Schwert handelt, oder um die magische Wirkung des Schwertes auf jeden Menschen. Manche magische Artefakte besitzen entweder die eine oder die andere Möglichkeit. So zum Beispiel soll es Amulette geben, die die geistige Kraft kurzweilig erhöhen, aber nur bei Menschen, die schon ein magisches Potential von einem gewissen Grad besitzt. Doch…ähm genug davon! Ich werde die Kiste öffnen und ihr nehmt das Schwert heraus, verstanden?!“ erklärte der Magier und wartete nicht auf das Nicken der jungen Frau. Er holte die Rune des magischen Verschließens aus einer seiner vielen Robentaschen und ließ die Magie wirken, von der äußerlich nichts zu sehen war. Vorsichtig löste er die vielen Knoten, welche die Kiste geschlossen hielten, bis plötzliche ein weißes Schimmern über dies huschte, woraufhin er den Deckel der physisch unverschlossenen Truhe anhob.
Ein Schwert mit langer blauer Klinge, welche von violetten Adern wie bei Erz durchzogen wurde. Ein blauer Edelstein funkelte am Knauf des in schwarzen Leder gebundenen Griffes. Der Priester ging einen schritt zurück, deutete mit seiner linken Hand auf die Kiste und nickte der Frau zu. Sie würde schon wissen, was sie tun sollte. Wenigstens hoffte der Magier das, während er im Kopf die Stimmen unterdrückte.

Jail
11.03.2006, 21:41
Eilig war sie dem Magier gefolgt und fragte sich während dessen immer wieder, warum sie dies eigentlich tat. Der Mann, der nun vor ihr weg ging, war nicht gerade sehr chamant und als sie die Bilbliothek erreichten, war er es noch weniger, aber Jail hatte keine andere Wahl, da ihre Frist in Kürze verstreichen sollte.

Angespannt und angsterfüllt hatte sie den Worten des Dunkelhaarigen gelauscht und sah nun wie gebannt auf diesen Behälter. Ihre Augen schmerzten und irgendwas schien nach ihrem Inneren greifen zu wollen. Das Gefühl wurde immer stärker, jeh mehr sie sich der Kiste näherte und es schien ihr, als würde sie Stimmen hören - Stimmen, die sich unterhielten - Stimmen, die lachten - Stimmen, die weinten und schrien. Jail lief es eiskalt den Rücken runter und sie tat noch einen Schritt auf die Kiste zu, in der sie nun das Schwert erblickte. Beim näheren hin sehen entdeckte sie violettfarbene Adern in der blauen Klinge, die zu pulsieren schienen. Jail wußte nicht, ob dem wirlich so war oder ob sie einer Sinnestäuschung erlag, aber eins wußte sie sehr genau - das von diesem Schwert eine große Gefahr ausging. Sollte sie wirklich das Risiko eingehen und das Schwert ergreifen, so wie es Ardescion von ihr verlangt hatte? Oder sollte sie sich weigern und das Risiko eingehen, nicht mehr im kastell verweilen zu dürfen? Ihr gefiel es sehr gut in diesen Mauern, die bereits sowas wie ein Heim für sie waren und so atmete sie noch einmal tief durch, ehe sie ihre Hand nach dem im Leder gebundenen Griff ausstreckte.

Noch einemal sah Jail auf und blickte den Mann an, der sich weiter von ihr zu entfernen schien. Ihre hand zitterte und sie fühlte so etwas wie Energieströme, die durch ihre Hand durch gingen und sich den Weg durch ihren Arm bis zu ihrem Herzen bahnten. Als Jail das Schwert ergriff, schrie sie auf. Alles, was ein Mensch empfinden konnte, vereinte sich nun in ihr. Jail fühlte Schmerz, Freude, Angst - und diese Stimmen, die bald darauf Gestalt in ihrem Kopf annahmen.

Scheinbar befand sie sich in einer großen Halle, dessen Gewölbe durch Säulen gestützt wurden. Der Raum schien ihr unendlich und sie sah einen Mann auf sich zu schreiten, der eine rot/schwarze Robe trug. Sie erkannte diesen Mann, der scheinbar ein Magier war, als würde er wirklich vor ihr stehen. Dieser Magier mußte geschätzt etwa 15-20 Jahre älter sein als sie und sein ergrautes Haar fiel bis auf die Schultern herab. Sein Gesicht war kantig und sein Blick leidend. Wie aus der Ferne hörte sie ihn zu sich sprechen: „Junge Frau - kommt her zu mir - ich benötige Eure Hilfe“. Wie angewurzelt stand Jail da und sah ihm ins Gesicht. Angst und bange wurde ihr - der Mann hatte keine Augen. Die Augenhöhlen, in denen sie eigentlich sein sollten, waren schwarz und leer. Jail schrie und versuchte davon zu laufen, aber die Hand des Magier´s hatte nach ihrem Handgelenk gegriffen und hinderte sie daran. „Laßt mich gehen“, bettelte sie ihn an, „Ich kann Euch doch nicht helfen“, aber der Magier löste seinen Griff nicht. Er zog sie weiter an sich heran und griff auch nach dem zweiten Handgelenk. „Ich bitte Euch - nein, ich fordere Euch auf - helft mir, denn meine Stunde hat geschlagen. Das Böse trachtet mir nach dem Leben und nur ein frischer, gesunder Geist, wie Eurer kann mich noch retten“. Jail stämmte alle Kraft die sie aufbringen konnte, gegen ihn und versuchte sich von ihm los zu reißen. „Gebt es auf“, sprach der Magier zu ihr, „Ihr seit dazu verdammt mit mir in der Schwärze des Nicht´s zu verotten - also findet Euch damit ab“. „Neeeein“, schrie sie und rieß sich mit einer Wucht von ihm los, die sie Meter weit nach hinten fallen ließ. Mit einem Rumsen verschloss sich das Tor und nahm ihr die Sicht, was nun hinter ihm mit dem Magier geschehen würde.

Sie fand sich auf dem Boden der Biblothek wieder. Das Schwert lag neben ihr und ein Magier sah sie entsetzt an. Sich langsam wieder gefangen erkannte Jail den Magier, der sich nun zu ihr runter bückte - Ardescion. Sie wußte nicht, was mit ihr geschehen war, aber sie ahnte, daß sie nur ganz knapp dem Unheil entkommen war.

Ardescion
12.03.2006, 13:16
Ardescion Augen weiteten sich ob des Anblicks der pulsierenden rot glühenden Adern der jungen Frau. Schreie hallten durch die gesamte Bibliothek und schienen in mehrfachem Echo auf die Anwesenden zurückgeworfen zu werden. Das Schwert leuchtete dunkelviolett und schwarze Blitze schienen sich um den Körper Jails schließen wollen.
Ein letzter aufheulender Schrei erklang, als die junge Frau das Schwert von sich stieß und zu Boden stürzte.
Im ersten Moment dachte der Schwarzmagier daran, dass sie tot sein, was auch gar nicht so verwunderlich wäre, bei diesem starken magischen Einfluss, doch schon im nächsten Moment öffnete sie wieder die Augen und blickte sich mit hektisch suchendem Blick um.
Der Magier ging langsam auf sie zu und half ihr dabei, sich wieder aufzurichten, ehe er schweigend und vor sich hinnickend in Richtung des Schwertes marschierte, um dieses mit einem tiefen Atemzug zu ergreifen.
Gedanken durchfluteten ihn, wilde Kämpfe wurden vor seinen Augen ausgetragen, doch kein Schrei drang aus seinem Mund und die Bilder, welche Jail sehen durfte, blieben ihm verborgen.
Schnell stürzte er auf die Kiste zu und legte das Schwert mehr oder minder vorsichtig zurück in diese, ehe er den Deckel mit einem lauten Knall fallen ließ. Einen Moment später befand sich die Rune des magischen Verschließens in seiner linken Hand. Vorsichtig verknotete er die inneren Stränge der Magie der Kiste mit der die ihn durchströmte und verschloss somit die Kiste, dass kein menschliches Wesen an dieses Schwert Hand anlegen konnte, zumindest nicht ohne weitere Schwierigkeiten. Ein kurzer Schimmer huschte über die Truhe und die Bibliothek lag wieder still, außer dem schweren Atmen der jungen Frau war nichts zu hören.
Ardescion drehte sich um und kratzte sich am Kinn, ehe er zu einer antwort ansetzte.
„Nun, es sah sehr schmerzhaft aus, doch ihr habt eure Aufgabe erledigt. Jetzt beschreibt mir detailliert, was ihr gesehen habt, was ihr gefühlt habt, gehört, gerochen habt. Einfach alles!“, sprach der Magier und blickte die Frau an, die nicht so recht zu wissen schien, was hier vor sich ging.

Jail
12.03.2006, 14:55
Dieses Schwert hatte eine sonderbare Wirkung auf Jail - zum Einen verängstigte es sie und zum Anderen war sie fasziniert, förmlich wie gefesselt sah sie dem Schwert nach, als Ardescion es zurück in die Kiste trug. Während er diese verschloss hatte sie den Wunsch, noch einmal einen Blick auf dieses Schwert werfen zu dürfen.

Sie sah den Magier an, der sie dazu aufforderte, ihn an ihren Erfahrungen teil haben zu lassen.

„Nun, mir war, als wäre ich in einem großen Raum - ein Saal, ja ein großer Saal dessen Gewölbe von Säulen gestützt wurde...“, begann sie ihre Worte und erzählte aufgeregt und gleichzeitig nachdenklich, was dort geschehen war. Sie bemühte sich, jede kleinste Einzelheit zu erwähnen, die für den Magier wichtig sein könnte. "Ich weiß nicht, ob ich etwas gerochen habe - zumindest kann ich mich daran nicht erinnern", beantwortete sie Ardescion´s Frage, der langsam vor ihr auf und ab lief und sie immer wieder interessiert ansah.

„Was habt Ihr gefühlt?“, wollte er wissen und sie dachte nach.
„Ich weiß nicht - Angst - eine große Angst habe ich gespürt. Mir war kalt und ich hatte den Eindruck, alles wäre so weit entfernt von mir, obwohl dieser Magier direkt vor mir stand und mich an den Handgelenken fest hielt“, berichtete sie und fuhr nur zögerlich fort, „Und diese leeren Augenhöhlen - die waren grauenvoll und ich möchte lieber nicht an sie denken müssen“.

Ardescion war wohl der Meinung, dass sie für´s Erste genug erlebt hatte, denn er schlug ihr vor, sich nun erstmal etwas auszuruhen und vielleicht etwas später noch einmal über die Ereignisse zu sprechen. Er schritt schon auf das flimmernde Portal zu, als Jail ihn darum bat einen Moment zu warten.

„Ich weiß nicht, ob es mir gestattet ist, meine Meinung zu der Sache auszudrücken“, sagte sie, „aber es schien mir, als handelte es sich bei dem, was ich da gesehen hatte um das Schicksal eines Magier´s, der getötet oder verbannt wurde“.

Ardescion stockte in seiner Bewegung und sah sich zu Jail um. „Interessant, das gleiche habe ich auch schon gedacht“.

Langsam ging sie auf den Magier zu, der vor dem Portal auf sie wartete. „Ich hatte da noch einen anderen Gedanken“, sagte Jail nachdenklich und berührte ihre Lippen mit den Fingern, „Ich dachte, das es sich bei dem Gesehenen nicht unbedingt um die Vergangenheit handeln muss. Wäre es möglich, dass ich die Zukunft gesehen habe?“.

Ardescion
12.03.2006, 17:11
Der junge Priester musterte Jail und ein Lächeln zog sich über seine dünnen Lippen, doch wollte, oder konnte, es sich dort nicht lange halten. „Ihr gebt kluge Bemerkungen von euch, doch mit welcher Begründung wollt ihr behaupten, dass es die Zukunft zeigt. Dieses Schwert existiert in der Vergangenheit, hatte in dieser seine große Zeit und die Seelen, die es gefangen hält, kommen aus der Vergangenheit, wie soll es da die Zukunft zeigen, wenn bekannt ist, dass es Seelen von den Leuten fängt, die es in den Händen halten und das über eine längere Zeit.
Nein, dieses Schwert kann euch nicht die Zukunft zeigen, denn es ist, ebenso wie die Seelen in ihm, Vergangenheit!“, erklärte der Magier ruhig und beobachtete die misstrauische Mine der jungen Frau. Sie schien sich doch wirklich an den Gedanken festhalten zu wollen, dabei war doch ganz klar, dass es sich nicht um die Zukunft handeln konnte.
Ardescion seufzte, drehte sich um und durchschritt das Portal, nachdem er sich die Kiste wieder unter dem Arm geklemmt hatte. Jail folgte ihm eiligen Schrittes.
„Die Zeit und der Raum sind mit sehr komplizierter Magie miteinander verbunden und nehmen ständig Einfluss auf alles, was existiert, existieren wird, oder zerstört wurde. Ich will nicht leugnen, dass es sich um die Zukunft gehandelt haben könnte, da es falsch wäre, dass mit meinem Wissen zu tun. Vielleicht entstand eines dieser magischen Ungleichgewichte, von denen ich vor einiger Zeit gelesen habe. Es handelt sich dabei um ein Phänomen, in dem die Magie von Zeit und Raum durch einen anderen magischen Fluss für einen Bruchteil einer Sekunde verändert wird, sodass sich die Ströme vermischen und ein vollkommen neues Bild kreieren. Klingt kompliziert, oder?“, Jail nickte kurz und der Magier fuhr fort, „Ist es aber nicht. Es heißt einfach, dass durch das Schwert und der Berührung durch euch, für einen winzigen Augenblick, die Zukunft gezeigt wurde, wie sie sein könnte, oder aber, dass eine andere Magie darauf Einfluss genommen hatte, in dem Falle würde das von euch gesehene niemals existiert haben oder existieren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Wirklich die Zukunft gesehen habt, ist also mehr als gering. Aber kommen wir zu etwas anderen, was brachte euch auf diesen Gedanken, obwohl ich euch zuvor erzählt habe, dass es Seelen fängt und ihr alte Erinnerungen längst verstorbener Menschen erblicken könntet?“, fragte der Magier und blieb vor der Statur des Vabuns stehen.
Jail wollte gerade zu einer Antwort ansetzte, da hob der Dunkelhaarige schnell seine Hand und ließ sie schweigen.
Langsam hob er die Kiste über die Schale, welche normalerweise Spenden empfängt, und wartete.
Vabun, einstiger Magier des Zirkels, ich bitte euch, nehmt diese Kiste mit dem Seelenschwert in euer Gewahrsam und lasst kein Wesen aller Welten jemals Zugang zu ihm bekommen, solange ich es nicht zurückfordere!, dachte der Magier und ließ die Truhe langsam auf die Schale sinken. Er musste gestehen, dass er keine Ahnung hatte, was mit dem Schwert gesehen werde, doch er war sich sicher, dass ein Dämon seiner Bitte nachkommen würde, auf die eine oder andere Weise.
Der Priester wandte sich wieder der jungen Frau zu. „Nun, Jail, wo waren wir stehen geblieben?“, sie blickte ihn nachdenklich an und schwieg, „Ach ja richtig, ihr wolltet mir gerade erzählen, wie ihr darauf gekommen seid, dass es sich um die Zukunft handeln könnte!“
Der Magier lächelte und dieses Lächeln verschwand nicht schon nach wenigen Augenblicken.

Night Hawk
12.03.2006, 17:44
Als Night Hawk im Kastell war, schaute er sich erst einmal um, in diesen Hallen hatte er seine Bogenkünste erlernt. Er wusste wo sich die Gästezimmer und die Bibliothek waren, deshalb machte er sich als erstes auf in die Bibliothek. Als er angekommen war sah er einige Leute an den Tischen sitzen. Night Hawk wollte mehr über die Aufgaben eines Schwarzmagiers erfahren, deshalb sprach er die Worte "Aufgaben eines Schwarzmagiers" aus und schon flogen einige Bücher aus den Regalen, er schlenderte hindurch und sammelte die Bücher ein. Dann setzte er sich an einen Tisch und begann zu lesen. Die Bücher waren sehr spannend vollgendes stand darin:

"Die Aufgaben eines Schwarzmagiers sind unterschiedlich, er ist ein Diener Beliars und von ihm ist dem Magier die Kraft gegeben worden, seine Geschöpfe zu befehligen, doch dabei ist trotzdem noch vorsicht geboten, da manche Wesen zu stark für den Magier sein können."

Night Hawk fand dieses Material sehr lehrreich, wenn er doch selbst einer von ihnen werden wollte. Er hoffte er würde keine Dämonen treffen, er konnte sich noch sehr genau an diese elenden Kopfschmerzen erinnern, die sie auslösten. Er hatte vor noch ein wenig Durch das Kastell zu ziehen, doch vorerst wollte er sich eine Unterkunft suchen, deshalb fragte er nun doch einen Dämonen, der antwortete, das er es sich in einem Gästezimmer bequem machen konnte. Night Hawk folgte dem Dämonen und legte dann die Bücher auf das Bett. Nun wollte er sich noch eine Mahlzeit gönnen. In diesem riesigen Kastelll gab es doch bestimmt ein Speisesall dachte Night Hawk sich und fing an zu suchen. Er ging zum Kastelltor um dann anfangen zu suchen. Er ging in die Eingangshalle und bog dann rechts ab, dort kam er dann aber in eine Art Thronsaal, den er aber sofort wieder verließ, er ging hoch, er wusste das es dort runter in den Keller ging. Dann hörte er einige Geräusche, es klang als ob jemand kochte, also ging er dem nach, als er an eine Tür kam öffnete er sie, er sah nichts außer Zutaten die durch die Luft flogen, auf der anderen Seite war noch eine Tür, er ging hindurch und war in einem großen Saal. Das musste der Speisesaal sein, so viel essen wie dort stand hatte er noch nie gesehen, er setzte sich und aß ein wenig.

Jail
12.03.2006, 20:49
Enttäuscht sah Jail Ardescion dabei zu, wie er die Kiste über die Schale hielt. fast bedauerte sie es schon ein wenig, das ihr damit die Möglichkeit genommen wurde, das Schwert ein weiteres Mal in die Hand zu nehmen. Irgendwie hatte die junge Frau den Eindruck, das die pulsierende Klinge sie ständig rufen würde. Aber sie war sich auch im Klaren darüber, daß es besser war, das Risiko nicht einzugehen, ein weiteres Mal eine Reise in die Vergangenheit - oder Zukunft - zu wagen. Der nächste Kontakt könnte für sie weniger glimpflich ausgehen.

Jail biss sich auf die Zunge, als der Dunkelhaarige weiter in ihren Gedanken bohrte. Warum konnte sie nicht ihren Mund halten - wenigstens einmal? Warum mußte sie immer gleich ausplappern, was sie dachte und sich damit immer in peinliche Situation bringen, wie jetzt, wo sie Ardescion erklären sollte, wie sie darauf kam, daß sie die Zukunft gesehen haben konnte? Jail bemühte sich darum, vorsichtig ihren Gedankengang zu erklären.

„Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hatte, so etwas anzunehmen und ich möchte mich bei Euch für meine voreiligen Entschlüsse entschuldigen“, sagte sie kleinlaut. Damit konnte sie aber Ardescion´s Neugier scheinbar nicht stillen, denn er bat sie - drängte sie, ihm zu erläutern, wie sie auf diese Idee gekommen wäre. Jail sammelte sich und setzte erneut an zu sprechen: „Nun, zunächst kam es mir auch nur so vor, als ob ich es mit einem vergangenen Ereignis zu tun gehabt hätte, aber dann kam mir der Gedanke, daß eine verlohrene Seele sich nicht unbedingt nur auf die Vergangenheit beziehen muß...“. Sie stockte, denn das, was in ihrem Kopf vorging, würde Ardescion sicher nicht hören wollen. Vermutlich würde er in Wut ausbrechen und ihr vorwerfen, daß sie sich Dinge raus nehmen würde, die es einer kleinen Bürgerin wie ihr nicht gestattet wären. Der Magier schritt nun näher an sie heran und drängte sie endlich weiter zu sprechen und so begann Jail zu stammeln: „Nun, was ich dort sah, oder annahm zu sehen, also - was ich da möglicherweise gesehen habe, könnte Euch nicht gefallen“.

Ardescion´s Mine verfinsterte sich und die Frau fuhr mit ihren Ausführungen fort: „Mal abgesehen von den fehlenden Augen und den ergrauten Haaren ähnelte der Magier - Euch“.

Jail sah auf und stierte in die sie entsetzt ansehenden Augen, die zunächst weit aufgerissen und dann eine ärgerlich zusammen gekniffene Form annahmen. Ihr Blick wanderte tiefer in sein Gesicht und sie erblickte seine bebenden Lippen.

„Behaltet das für euch!“, zischte er und grinste, ohne sich wieder umzudrehen. „Ich denke ich werde euch noch einmal aufsuchen, oder das Schicksal euch zu mir führen. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!“

Sie blickte dem Magier nach, der dem Innenhof entgegen eilte und aus ihrem Blickfeld verschwand.

Akasha
13.03.2006, 00:38
In den dunklen und geheimnissvollen Gängen des großen Kastells konnte man wenn man genau hinhörte ein leises, unsicheres Tapsen hören, das auf die kleine Akasha zurückzuführen war die neugierig wie sie von Natur aus war zu später Nachtstunde noch durch die alten Gemäuer wanderte und sich neugierig jedes der alten Gemälde an den Wänden anblickte. Manche von ihnen winkten dem kleinen Mädchen mit dem änglichen und doch durch Neugierde ungetrübten Gesicht freundlich zu und andere zeigten irh vulgäre Zeichen oder sahen sie nur böse an, verbittert durch die Zeit die ihre Geister und rastlosen Seelen schon in diesen Bildern gefangen waren.
Der schwarz-weiß geflieste Boden unter den Füßen des jungen Mädchens schien sich endlich dahin zu ziehen und sie hoffte innerlich, dass sie den Weg zurück in ihr Gästezimmer finden würde. Fest mit ihrem Fingern umschlossen hielt sie ihre Geige, die ihr einziger Wegbegleiter seit Tagen war.
Seit ihrem Erwachen im Krankenzimmer bei diesem höchst seltsamen Krankenschwester-Dämons hatte sie weder Selara noch Lucya noch Exorbita in diesen riesigen, dunklen Gemäuern gesichtet und so wanderte sie unenetschlossen und doch neugierig durch die unendlichen Gänge des Kastells der Schwarzmagier auf der Suche nach etwas, das sie selbst noch nicht wusste.
Die Langeweile trieb ihre Füße immer weiter in die kreuz und quer erscheinenden und wieder verschwindenden Gängen, die alle sammt durch Fackeln und Öllampen in ein schummriges, flackerndes Licht getaucht wurden, das sie zu dieser späten Stunde unheimlich erscheinen ließ. Alleine war sie noch nie so weit in die mysteriösen Räumlichkeiten der Schwarzmagierbehausung gewandert und was sie am meisten wunderte war, dass sie nur hier und dort Dämonen erblickte. Schwarzmagier hatte sie bisher nur ganz ganz selten gesehen. Wenn sie ehrlich war hatte sie bis jetzt nur einen gesehen und das auch nur flüchtig. Es war ihr Retter gewesen, der sie aus dem dunklen großen Saal ihrer Seele befreit hatte und zurück ins Leben und in ihren alten Körper rief. Inzwischen fühlte sich das junge Mädchen sogar soweit wohl, dass sie den Stofffetzen, den sie vor ihr verunstaltetes, rotes Auge gelegt hatte abnahm und sich den Stoff in ihre Hosentasche steckte. Nun hatte sie wieder ein normales Sichtfeld und war nicht mit einem eingeschrenkten Sichtwinkel gestraft, der sie schon des öfteren in die Irre geführt hatte. Vorallem wenn sie Geige spielte hatte es schon des öfteren gestört, da siemehrmals aus dem Tackt kam und ihre Lieder so durch schiefe Töne und unregelmäßigkeit der Fingerbewegungen verzerrt wurden, was sich nicht sehr schön anhörte und ihre Stimme jedes mal aufs neue trübte.
Inzwischten hatte sie aufgehört zu zählen wie oft sie schon an einer Gangkreuzung gestanden hatte, doch nun stand sie wieder vor einer und fragte sich welche Richtung sie denn wohl nun einschlagen sollte. Vielleicht diesmal links? Oder war weiterhin rechts ihre richtige Wahl, wenn man überhaupt behaupten konnte das sie richtig gewesen war die letzten paar male, da sie noch auf keine Sackgasse gestoßen war.
Vielleicht sollte sie auch wieder umkehren und den Weg zurück zu ihrem Schlafgemach suchen? Unschlüssig stand Akasha nun mitten auf der Gangkreuzung und überlegte. Es vergingen ein paar Augenblicke der Unschlüssigkeit und des Überlegens bis sie sich schließlich entschloss diesmal den linken Weg zu wählen und folgte ihm nun voller frischem Tatendrang und vorfreude was sie erwarten würde wenn sie dessen Ende ereichen sollte. Wieder eine Kreuzung? Oder vielleicht doch ein interessanter Raum den sie noch nicht kannte?
Es vergingen weitere Minuten der Wanderung über den gekachelten Boden, der hier und dort durch dunkle und schöne Teppiche die den Boden zusätzlich zierten unterbrochen wurde. Auch die Gemälde fand sie immer wieder aufs neue interessant. Vor kurzem war sie an einer etwas dicklichen Frau vorbeigekommen, die ihr freundlich zugezwinkert hatte. Sie hatte lange schneeweiße Haare gehabt und ein faltiges, jedoch freundliches Gesicht gehabt und trag wie die meisten Personen auf den Gemälden eine Schwarzmagierrobe. Leider stand der Name der Person oder wann sie gelebt hatte nicht auf dem Gemälde, sonst hätte Akasha sicherlich neugierig wie sie war in der Bibliothek des Kastells nach ihr geschaut.
Ihre Gednakengänge wurden unterbrochen, als sie realisierte das sie das Ende des Ganges erreicht hatte. Sie war wieder in der Eingangshalle des Kastells angelangt. Verwirrt zog sie eine Augenbraue hoch und sah sich um. Dort stand immernoch die Steinstatue bei der neue Besucher eine Opfergabe in Form von Gold oder ähnlichen materiellen Dingen leisten mussten um im Kastell akzeptiert zu werden. Als Gegenleistung konnten sie hier Speisen und nächtigen, wie es das junge Mädchen nun schon seit längerem tat...
Was die Zukunft für sie wohl noch bringen würde?
Müde und erschöpft von ihrem kleinen Wanderabenteuer machte sie sich auf den Weg in ihr schlafgemach. In ihrer Hand hielt sie immernoch ihre Geige, die sie keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte...

KARhaBs
13.03.2006, 13:56
Die Sonne glitzerte in den unendlich vielen Wassertröpfchen, die in die Luft gestäubt wurden vom Wasserfall, der die Klippen unterhalb des Kastells hinab stürzte. Kleine Regenbögen waren zu sehen und wenn nicht die weiß glitzernde Schneepracht gewesen wäre, hätte man annehmen können, dass bereits Frühling war.

Langsam schritt KARhaBs im Innenhof umher und dachte nach. Vielleicht würde sich dadurch zufällig ergeben, dass Corinna hier auftauchte, er hatte sich nun nämlich doch entschlossen, sie ein wenig im Kastell herumzuführen. irgendetwas an ihr gefiel dem Barden, sein Interesse war geweckt. Vielleicht verbarg sich hinter der Bognerin noch manches Geheimnis; Und solchen war der Schwarzmagier noch niemals abgeneigt gewesen. Vielleicht hätte er von vorn herein zusagen sollen, ihr das Untergeschoss ein wenig näher zu bringen, aber das ließ sich nun nicht mehr ändern.

Irgendetwas schien in der Luft zu liegen, er fühlte sich sonderbar in letzter Zeit, als Stünde etwas bevor oder als hätte die Atmosphäre selbst sich verändert. Er kam sich ein wenig fremd vor und nicht mehr wie er selbst. Vielleicht hatten die Ereignisse ihn überholt und seinem Geist keine Zeit gewährt, sich an alles zu gewöhnen, aber hatte er solche Gedanken in der letzten Zeit des öfteren? Vielleicht wurde es Zeit, dass er seine Kreativität zurückerhielt und endlich wieder den ein oder anderen guten Vers schrieb...

Night Hawk
13.03.2006, 16:08
Night Hawk hatte am Abend noch einige Bücher gelesen, heute wollte er sich mal nach einer Karte des Kastells erkundigen und ein paar Orte aufsuchen, zumindest eine vom Erdgeschoss. Also fragte er einen Dämonen, wobei er wieder diesen unmenschlichen Kopfschmerz spürte. Er erfuhr das es für ihn keine Karte gab, deshalb musste er sich wohl selbst eine zeichnen, nur aufpassen das er nicht in dem falschen Labor landete und auf einmal seine Eingweide in irgendwelchen nicht gut durchgespülten Reagenzgläser landeten. Das konnte ja aufregend werden, da waren die Orkhorden im Minental nichts im gegensatz zu diesem Kastell, wo man aufpassen musste das man nicht vorzeitig in Beliars Reich eingehen wollte. Also machte der Ex-Ritter sich erstmal auf den Weg um Pergament zu suchen, er hätte natürlich auch sofort einen Dämon fragen können, doch war seine Neugierde neues im Kastell dadurch zu entdecken, vielleicht könnte er ja mal im Innenhof frische Luft schnappen, doch zuvor musste er am Refektorium vorbei, so hieß seines Wissens nach der Speisesaal, dort ging er einfach durch in die Küche und kam dann an etlichen anderen Räumen vorbei, er wollte vorerst nicht hineinschauen, villeicht fand er ja einen Schwarzmagier, der sich besser auskannte und der ihm weiterhelfen konnte. Als er am dann links abbog, hatte er das gefühl sich verlaufen zu haben, doch er ging weiter, er kam an einen seltsamen runden Raum, doch dieser sah gefährlich aus und deshalb wollte er lieber nicht nachschauen, er war an einer Wand angekommen und musste feststellen, das er sich tatsächlich in den alten Gemäuern verlaufen hatte. Er beschloss den Weg zur Küche zurück zu gehen und musste feststellen, das es direkt dahinter in den Innenhof ging. Er sah den hohen Baum in der mitte stehen, darunter war ein Brunnen. Dann sah er noch einen Schwarzmagier einfach nur dort sitzen, Night Hawk beschloss, sich daneben zu setzen, aber erst einmal nichts zu sagen.

KARhaBs
13.03.2006, 17:12
KARhaBs saß auf der Rundbank, die unter der Esche stand und sah über die Klippen ins Land hinaus. Es dämmerte langsam und schon zierte den Himmel ein blutrot, dass den Barden ganz träumerisch werden ließ. Er war noch im Refektorium gewesen und hatte sich einen Kelch Wein mitgebracht. In Gedanken verglich er die Farben des Himmels mit denen des Weines, doch wurde plötzlich durch Schrittgeräusche aus seinem Denken gerissen. Ein stattlicher Mann mit schwarzem Umhang war soeben in den Innenhof getreten und setzte sich keck neben den Schwarzmagier, ohne ihn einer Begrüßung oder Ähnlichem zu würdigen.

"Ihr habt Mut Reisender. Zieht ihr es stets vor, eure Lippen zu versiegeln, wenn ihr das Haus eines anderen Betretet und den Bewohner antrefft? Es liegt mir fern, euch, gesetzt dem Falle, ihr seid stumm, eine böse Absicht unterstellen, aber wenn ihr nicht ein wenig höflich seid, könnte es passieren, dass ich mich entschließe, diverse Absichten zu haben."

KARhaBs legte einen durchaus ruhigen Ton an den Tag, währen der die Worte an den Fremden richtete, doch hatte er bereits, von der Robe verdeckt, seine Schattenflammenrune gezückt und ein leuchtender Schimmer des schwarzen Feuers umspielte bereits seine für den Neuankömmling gut sichtbare rechte Hand. Er legte viel Wert darauf, durchaus nicht abweisend zu wirken, aber auf ein wenig Höflichkeit einem Beliardiener gegenüber wollte er nicht zu verzichten. Ein sanfter Wind spielte in den Blättern der Esche und ließ den Schimmer der Schattenflamme in KARhaBs Händen flackern. Gespannt beobachtete der Schwarzmagier die Reaktion seines Gegenübers...

Ardescion
13.03.2006, 19:53
Der Magier blickte die junge Frau an und trat näher an sie heran. Einen Moment trafen sich ihre Blicke und vielleicht hatte sie das Gefühl, als würde er ihre Seele erforschen, auch wenn der Magier nicht so tief dringen konnte.
Er war einem Kichern nahe, einem irren Lachen ob dieser Theorie, dass er derjenige sein könnte, aber ihm gefiel es. Ihm gefielen die Gedanken dieser Frau, die er doch am Anfang tatsächlich für eine Barbarin gehalten hatte. Vielleicht irrte er sich in letzter Zeit ein wenig zu häufig.
Er kniff seine Augen zusammen und versuchte irgendwie mehr von dieser Frau aufzusaugen, irgendetwas, was ihren Geist ausmachte. Vielleicht etwas dieses wirren Respekts, den sie nicht wirklich zu wahren wusste, den aber dem Magier gefiel, weil sie ihre Meinung sagte, auch wenn man sie dazu drängen musste.
Ardescion drehte sich um und hielt sich die Hand vor dem Mund, seine Zähne pressten sich auf seine Lippe und er schaffte es den Lachreiz für einen weiteren Moment zu unterdrücken.
„Behaltet das für euch!“, zischte er und grinste, ohne sich wieder umzudrehen. „Ich denke ich werde euch noch einmal aufsuchen, oder das Schicksal euch zu mir führen. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!“
Der Priester der dunklen Mächte durchquerte eiligen Schrittes die Eingangshalle und ging in den Innenhof. Sein Blick strich über die kleinen Büsche und das Gras.
Der Mond war zum ersten Mal seit langer Zeit von Wolken unbedeckt und schien direkt in den Innenhof. Der blasse Schein ließ den Hof düster wirken und dennoch wie ein Bild, welches einfach jedem wegen der Ästhetik gefallen würde.
Der Magier setzte sich unter die Esche und begann leise zu lachen. Es war einfach gut mal wieder zu lachen, es schien, als wären die Sorgen der letzten Wochen einfach verschwunden. Vielleicht sollte er bei Gelegenheit in dieser Stimmung auch Dragonlady mal wieder einen Besuch abstatten und sich bei ihr entschuldigen, wenn sie es wirklich zu ernst genommen hatte.
„Meinst du wirklich, dass das Schwert an dem Ort, wo es sich jetzt befindet, sicher ist?“, fragte eine tiefe grollende Stimme zweifelnd, doch der Magier blieb ruhig und lachte leise weiter, denn er wusste, wer es war, und zu antworten, hatte er keine Muse.
„Priester! Rede, es kann nicht erreicht werden und ob du es zu der geeigneten Zeit wiederbekommst, ist auch ungewiss. Ist dir klar, dass es bewacht werden muss? Es war doch deutlich. Es muss zerstört werden, zwar bleibt dir noch Zeit, dennoch!“
Ardescion stockte: „Natürlich bin ich sicher! Es passen viel mehr Wesen darauf auf, als dir klar ist und es ist sogar vor dir sicher, auch wenn es dich ärgern sollte. Ohne mich kommst du da nicht mehr ran.
Weißt du, dass ich mir denke, dass du eine viel größere Gefahr bei der Zerstörung darstellst, ebenso wie die Leute, die nach diesem Schwert süchtig sind, wie diese junge Jail, obwohl sie es nur einmal berührt hat. Vielleicht wird sie es ebenfalls irgendwann mit seichter Musik vergleichen. Ein widerwärtiger Vergleich, findest du nicht auch? Nein tust du nicht, ich weiß!“
Der Magier setzte wieder zu lachen an, als die ganz in schwarz gehüllte Gestalt grollte.
„Es ist klar, dass du dem Einfluss nicht unterliegst, dennoch, es ist eine seichte Musik!“, die Gestalt schien beinahe zu kreischen und Ardescion hob erstaunt die linke Augenbraun.
„Ich denke, es ist dort, wo es sich jetzt befinde, am besten aufgehoben, bis ich es zerstören werde!“, gab Ardescion zurück, mit einer besondere Betonung auf dem „ich“.
„Es ist gut so!“, murmelte der Schwarzgekleidete mehrmals hintereinander und schien für seine Charakter unüblich tief einzuatmen, um sich zu beruhigen, „Nun gut, soll es da bleiben wo es ist, aber denk daran, dass noch ein drittes existiert, was du ebenfalls zerstören musst!“
Ein kleiner Spalt öffnete sich mitten in der Luft und mit einer leisen „Plopp“ wurde die Gestalt dort hineingezogen. Silberne funken blieben zurück und tanzten eine Weile im Mondschein.
Auch wenn ich deine Pläne noch nicht durchblickt habe, zumindest nicht vollständig, so wirst du die Schwerter nicht bekommen!, dachte Ardescion sich und fing wieder zu lachen an.

Lucya
13.03.2006, 22:34
Flackernde Schatten zogen in unruhigem Lichtschein über die Wände, brachten Bewegung in die steinernen Mauern. Ein Lichtschein, friedlich um eine Kerze strahlend, schuf aus harmlosen Möbelstücken riesige Monster mit großen Mäulern, die nach einem zu greifen schienen. Dunkel waberte ein unheimliches Ungeheuer mit einem langen Hals und vielen Greifarmen über Wände und Decke. Es war wirklich schaurig anzusehen, aber sah man sich nach dem Verursacher des Schattens um, erblickte man nur einen Kleiderständer, der nichts Übles im Sinn hatte. Ein kleines Monster mit kugelrundem Kopf entpuppte sich als Bettpfosten und ein haariges Biest war nur ein Strauß aus den ersten Blumen, die im Innenhof wuchsen. Eigenartig, wie solche einfachen Dinge sich im Lichtschein so veränderten. Die Wirklichkeit konnte so einfach verzerrt werden und dabei brauchte es nur so wenig.

Lucya lag still da, ihr Haar rötlich schimmernd um ihren Kopf ausgebreitet, und betrachtete die Schattenmonster an den Wänden. Als Kind hatte sie sich vor ihnen gefürchtet. In diesen Momenten hatte sie sich eng an die Großmutter geschmiegt, mit der sie damals das Lager teilte. Die alte Frau hatte ihr dann Lieder vorgesungen, um sie zu beruhigen. Schöne Lieder, von Edelfräulein, von Feuer speienden Drachen, von tapferen Rittern, und natürlich von Magiern und Magierinnen.
Am Tag ihrer Abreise aus ihrem alten Leben war die Großmutter gestorben. Immer war die alte Frau der wichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen. Nach dem Tod der Mutter hatte sie Lucya großgezogen und ihr alles beigebracht, was sie nun konnte. Vom Unterscheiden wichtiger Kräuter bis bin zum Flötenspiel. Schon früh hatte ihr die Großmutter gezeigt, wie man mit Geschichten, Liedern und Instrumentenspiel die Menschen in ihren Bann ziehen kann. Jetzt gab es die gütige, weise Frau nicht mehr, und Lucya vermisste sie so sehr, dass es schmerzte. Gerade jetzt in diesen Tagen würde sie ihr gern alles Erlebte mitteilen, ihre Meinung hören und ihren Geschichten lauschen. Voller Freude würde sie ihr sagen, dass sie nun von Bardasch offiziell getrennt war und könnte damit der alten Frau ein frohes Lächeln entlocken. Mit diesem Mann konnte sich die Großmutter nie anfreunden. Doch wer konnte das schon…
Jeden Abend vor dem Einschlafen hielt Lucya ein kleines Zwiegespräch mit der Großmutter, was sich nur in ihren Gedanken abspielte. Dann fühlte sie sich nicht so einsam und war so der alten Frau noch einmal nahe. Deutlich sah sie dann die kluge, liebe Frau vor sich mit ihrem langen weißen Haar, dem lieben, gütigen Gesicht, den vielen, kleinen Falten, in die ein langes, ereignisreiches Leben eingegraben waren. Graue Augen sahen liebevoll auf sie herab, als wäre sie noch ein kleines Mädchen. Augen, die auch listig und geheimnisvoll blicken konnten. Beinahe konnte sie die raue, faltige Hand auf ihrer Wange spüren, die ihr die Tränen fortwischte. Noch einmal konnte sie die weiche Stimme hören, die sagte "weine nicht, alles wird gut..".
Dann verblasste das Bild und Lucya blieb wieder allein.
Noch immer lag sie da, die Kerze war fast heruntergebrannt, und fühlte sich sehr einsam. An Kayden dachte sie, ihren Geliebten. Wie es ihm wohl ging…

Einschlafen konnte sie nicht, aber die ganze Zeit mit offenen Augen alle möglichen und unmöglichen Gedanken willkommen heißen, wollte sie auch nicht. Ein tiefer Seufzer entrang sich ihrer Brust, bevor sie aufstand, die Kerze ausblies und das Schlafgemach verließ.

Lucya hatte beschlossen, dass es Zeit wäre, die kleine Akasha zu besuchen, die sie nicht mehr gesehen hatte, seit der Zombie in ihrem Inneren gebannt wurde.
Schnell eilte sie durch die Gänge, die Schritte gedämpft durch den dicken roten Teppich. Vorbei an Bildern mit grotesken, kopfschmerzbringenden Szenen, an alten Rüstungen, die in Nischen standen, immer geleitet durch eine goldene Bordüre, die sich in Augenhöhe befand.
Leise klopfte sie an die schwere Tür zu Akashas Gästezimmer. Vorsichtig trat sie ein und sah Akasha gesund und munter auf dem Bett sitzen. Freundlich blickten sie unter schwarzem Haar ein blau-graues und ein rotes Auge an. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn sie damit klar kommt, dann kann ich es auch, dachte sich Lucya und umarmte die junge Frau so ungestüm, dass diese beinahe erschrak.
„Wie geht es dir?“, wollte Lucya nun wissen. „Ist er, den Zombie meine ich, endgültig fort aus deinem Geist?“.

Akasha
13.03.2006, 22:51
Die Nacht war sternenklar und das junge Mädchen blickte mit halb geschlossenen vom Schlaf übermannten Augen durch ihr kleines Fenster in ihren Gemächern nach draußen. Das Fenster war in Richtung ihres geliebten Gartens gebaut und dieser lag still und unberührt in der Dunkelheit vom Mond erhellt. Die immergrüne Esche in der Mitte des Gartens wirkte anmächtig und unzerstörbar, umgeben von ihrergleichen, den Pflanzen der natur. Warum konnten sich die Menschen kein Beispiel an den Pflanzen nehmen? Sie lebten Tag ein Tag aus friedlich beieinander und führten keine Kriege oder beschimpften sich. Sie konnten nicht hassen... deshlab genoss das junge Mädchen wohl auch die Anwesenheit von Pflanzen so sehr. Sie störten sie nicht beim Musik spielen und sie stritten nicht miteinander oder waren anderer Meinung als man selbst.
Langsam wandte sie sich vom Fenster ab und schloss die langen, roten Vorhänge um die kalte Luft vom Eindringen abzuhalten. Mehrere kleine Kerzen brannten auf ihrem Nachttisch und warfen ein schumriges, beruhigendes Licht in ihr Zimmer und zeigten ein wunderschönes Schauspiel aus Licht und Schatten. Akasha schreckt kurz auf und wandte ihren Blick mit weit aufgerissenen Augen in Richtung ihrer Zimmertür. Sie war es nicht gewohnt, dass jemand zu solch später Stunde anklopfte.
Wenn sie ehrlich war war sie es garnicht gewohnt das jemand bei ihr anklopfte. Sie kannte kaum jemanden und so wusste sie wer eintrat bevor sie ihr freundliches Gesicht erblicken konnte. Das Herz des jungen Mädchens machte einen freudigen hüpfer, denn sie hatte Lucya inzwischen ins Herz geschlossen und freute sich sie wieder zu sehen.
Dies schien auch auf Gegenseitigkeit zu beruhen, da sie sehr aufgeregt schien und Akasha stürmisch umarmte.
"Mir geht es gut.." antwortete Akasha und lächelte Lucya freundlich an "...ich habe garnicht gemerkt, dass ich von einem Zombie besessen war. Mir kam es vor als wäre ich weit weg gewesen... in einem großen Saal mit vielen Lichtern, die nach und nach erloschen. Doch dann kam ein helles Licht und hat mich zurück gebracht... ich war erleichtert.." fügte sie noch an und lächelte verlegen. Bis auf Selara hatte sie noch nie so viel mit einer Person geredet.

Lucya
13.03.2006, 23:39
Lucya hatte sich zuu Akasha aufs Bett gesetzt und hörte dem jungen Mädchen zu, während es aus ihrer Sicht der Dinge erzählte.
„Weißt du eigentlich, dass du mehrere Tage nicht bei Bewusstsein warst?“. Lucya erzählte nun, was in diesen Tagen geschehen war und berichtete in allen Einzelheiten über das Ritual, was schließlich dazu führte, dass Akasha wieder sie selbst sein konnte.
„Weißt du, ich habe mir wirklich große Sorgen gemacht um dich…es war dumm von dir den Gürtel anzuziehen…“.
Lucya versuchte streng zu blicken, was ihr wohl auch gelang, denn Akasha sah tatsächlich ein wenig schuldbewusst zu Boden.
Nach einer Weile, in der keine der beiden ein Wort sagte, meinte Lucya wieder freundlich,
„Schon gut, es ist überstanden, ich werde wohl in Zukunft deine Kleiderordnung ein wenig im Auge behalten, damit nicht wieder etwas Unheilvolles unter deiner Garderobe ist…“
Lucya lächelte Akasha freundlich an, und anfänglich zögernd, erwiderte diese schließlich das Lächeln. Dankbar drückte das junge Mädchen Lucyas Hand.
„Weißt du eigentlich, dass wir immer noch nicht wissen, woher der Gürtel seine Kraft bezieht? Das werden wir irgendwann wohl noch herausfinden müssen. Aber …zu zweit.“
Akasha versprach das, wollte sie doch ganz sicher nicht noch mehr Merkmale untoter Wesen am Körper tragen. Das rote Auge war genug…Lucya saß glücklicherweise auf der anderen Seite von Akasha und war so dem glühenden Blick nicht ständig ausgesetzt.

Lichtflecken, gezaubert vom fahlen Silberlicht des Mondes tanzten über die Wände und vermischten sich mit dem warmen Schein der Kerzen.
Die beiden Frauen saßen noch lange da und unterhielten sich über die letzten Tage, die jeder anders erlebt hatte. Lucya hatte die jüngere Frau wirklich ins Herz geschlossen und war sehr froh, dass es wieder jemanden gab, mit dem sie ein wenig reden konnte. Außerdem, und das schätzte sie sehr, konnte sie mit Akasha gemeinsam musizieren. Allein für sich und andere zu spielen war wunderschön, aber mit jemandem gemeinsam eine Melodie aus unterschiedlichen Klängen zu formen, war doch viel erfüllender.
Noch einmal umarmte sie die Jüngere, versprach sie bald wieder zu besuchen und ging, um nun doch noch ein wenig Schlaf zu finden, wieder in ihr Quartier.

Akasha
14.03.2006, 00:14
Regungslos saß Akasha auf ihrem Bett und blickte wehmütig hinter Lucya her. Für das junge Mädchen war es immer wieder schwer Abschied von einer Person zu nehmen, die sie in ihr Herz geschlossen hatte, genau wie es ihr bei Selara ergangen war, die sie seither nichtmehr gesehen hatte. Obwohl sie wusste, dass Lucya nicht sehr weit weg von ihr ebenfalls in einem Gästezimmer lebte, fühlte sie sich einsam. Lange war sie alleine durchs Leben gewandert und nur auf unfreundliche Menschen gestoßen, die es nicht gut mit ihr gemeint hatten und sie sogar misshandelt hatten. Akasha hatte sich von ihrem damaligen Leben losgelöst. Sie war nun keine Wagabundin mehr und lebte in einem großen Gemäuer, das von seltsamen, aber friedlich miteinander lebenden Menschen bewohnt war die ziemlich einzelgängerisch wirkten aber einem freundlichen Gespräch nie abgeneigt waren.
Ist das Verhalten jedes Menschen nicht nur eine Fassade um das wahre ich zu verdecken? Es gab nur sehr wenige Menschen die sich verhielten wie sie eigentlich fühlten, da sie sich schämten zu sein wie sie sich entwickelt hatten. So dachte jedenfalls Akasha und sie glaubte daran, dass auch etwas Wahres an ihrer Behauptung war.
Langsam erhob sie sich von ihrem Bett und schritt ziellos durch ihr kleines Zimmer bis es sie schlussendlich wieder zum Fenster zog und sie die Vorhänge wieder bei Seite zog und den Kopf aus dem Fenster streckte. Ein kühler, erfrischender Wind blies ihr ins Gesicht und ließ ihre langen Haare um ihr kleines, bleiches Gesicht wirbeln. In manchen der Fenster rund um den kleinen Garten herum flackerten noch vereinzelt Lichter und hier und dort erblickte das junge Mädchen einen dieser von ihr immernoch nicht ganz koscheren Dämonen, die wie Geister durch die Gemäuer glitten und hinter den Fassaden für Ordung sorgten.
Wieder zog sie die Vorhänge zu und diesmal zog es sie zum kleinen Nachttisch, wo manche der Kerzen inzwischen so weit hinunter gebrannt waren das sie ihre Flamme nichtmehr halten konnten und erloschen.
Das junge Mädchen griff nach ihrer Geige, die neben ihrem Bett gelegen hatte und führte das Streichinstrument über die zarten Saiten ihres Spielinstrumentes und entlockte ihm wie schon so oft wunderschöne Töne, die jedoch nur in ihrem kleinen Zimmer zu hören waren und sie spielte das Lied nur für sich selbst.

Vollmondlicht, wie Totenkleid,
legt fahl sich auf uns nieder.
Es tönt des Königs Totenschrei,
knie' dicht mich vor ihm nieder.
"Ödnis wird das Land verderben!
Spür die Dämmerung sich senken.
Nur, wer den Baum des Lebens kennt,
kann neue Kraft uns schenken.
Drum, mein Sohn, nun eile fort,
das Weltenend zu finden.
Es heißt, nur wer sich selbst verliert,
kann den Baum dort finden."

Tief im Reich der Träume,
weitab von Raum und Zeit,
spürst du die Macht,
spürst du die Kraft der Ewigkeit.

Noch hallt sein letztes Wort im Saal,
da ritt ich schon von dannen.
Gegen die Zeit flog ich durch's Land,
doch stärker wurd' mein Bangen.
Pest und Dunkel um mich her,
ringsum die Totenlieder,
am siebten Tag der Ohnmacht nah,
sank schwach ins Gras ich nieder.

Da war's ein silbrig Sonnenstrahl,
der meinen Geist berührte
und eine sanfte Lichtgesalt
im Traum mich weit weg führte.

Tief im Reich der Träume,
weitab von Raum und Zeit,
spürst du die Macht,
spürst du die Kraft der Ewigkeit.

Als ich erwacht, war Stille nur
ich schwang mich auf mein Ross.
Ich ritt durch liebliche Natur
heim gen Vaters Schloss.

Doch dort, wo dieses Schloss einst war,
stand nur noch eine Ruine,
ich hat' geschlafen hundert Jahr,
tief im Reich der Sinne.

Tief im Reich der Träume,
weitab von Raum und Zeit,
spürst du die Macht,
spürst du die Kraft der Ewigkeit.
Schandmaul - Im Reich der Träume

Die zärtliche Stimme des jungen Mädchens hallte durch ihr kleines Zimmer und ergänzte die ruhigen und wunderschönen Klänge ihrer Geige.
Das Duett aus Stimme und Saitenklang schien das Gemüt des jungen Mädchens zu erleuchten, denn ein zufriedenes Lächeln lag auf ihren Lippen, als das Lied, das sie schon so oft gehört hatte, verklungen war.
Langsam glitt die Geige vom Hals Akasha´s und sie legte sie wie ein Neugeborenes behutsam auf ihr Bett und legte sich daneben. Die Müdigkeit hatte nun entgültig die Übermacht erlangt und nachdem sie sich zugedeckt hatte fielen ihr die Augen zu und sie trat ein in das Reich der Träume...

Smoker
14.03.2006, 12:35
Nachdem Smoker erwacht war,sich gewaschen und eingekleidet hatte, zog es ihn wieder einmal ins Refektorium.
Spike wich ihm wie gewohnt nicht von der Seite.
Die schwarze seidene Robe des Lehrlings, wellte sich im leichten Wind, der durch die düsteren Korridore strich.
Das lange fest zusammengebundene schwarze Haar, des Zuxlers glänzte leicht unter den tänzelnden Flammen der Fackeln, die an den Wänden befestigt waren.

Spike schnupperte an dem Roten Teppich der über den schwarz weiss gekachelten Boden lag, und versuchte unerwünschte Gäste aufzustöbern.
Hin und wieder hörte man Geheule oder einen Knall.
Smoker dachte sich dass beides aus einem der Labore des Kastells kommen musste.
Er lächelte bei dem Gedanken , dass einer der Bauern gerade von einem hohen Magus des Beliar auseinandergenommen wurde.
Oder wurden in diesem Moment sogar neue Tränke an Söldnern ausprobiert?
Der Kastelllehrling konnte es kaum erwarten selbst solche Experimente und Studien zu führen.
Sanft strich er sich über das blasse sauber rasierte Kinn.
Er bog zweimal links ab, und stieg anschliessend die grosse Treppe hinab.
Spike tapselte hinterher und verfing sich ein paar mal in Smokers Robe, die am Boden entlang schleiffte.
Ein Dämon bog gerade um die Ecke und trug einen übel zugerrichteten Bauern auf den Schultern.
Der Zuxler erkannte Brandmale und wild verteilte Geschwüre auf den schmalen Gesichtzügen des Mannes.
Aus dessen Mund tropfte pinker Sabber der leicht dampfte.
Ein breites Grinsen zierte nun das bleiche Gesicht Smokers. Er strich sich abermals über sein Kinn und murmelte etwas von, wahrer Kunst der schwarzen Magie.
Nachdem er sich diese Bilder noch einige Minuten durch den Kopf gehen liess , wandte er sich davon ab und marschierte weiter , um zu Speisen.
Im Refektorium angekommen, setzte er sich an seinen gewohnten Platz.
Seine Finger strichen sorgsam über die Tischdecke aus glänzendem Samt. Er rückte den Silbernen Teller und den Kelch etwas zur Seite, und schnappte nach der Bronzeschale. Anschliessend zündete er sich einen Tabakstängel an, und überlegte sich sein Mahl.
Als der Dämon seinen Wunsch erfasste, erschienen die Speisen schon auf Smokers Teller.
Wie gewohnt erhielt auch Spike köstliche Nahrung ins seinen Napf.
Das schmackhafte Essen wurde von einem der Hausweine begleitet, die Smoker so liebte und schätzte.
Da sass er nun, ass, trank ,rauchte und lass nebenbei in einem seiner erworbenen Bücher.

Night Hawk
14.03.2006, 15:39
Night Hawk lauschte den Worten des Magiers und antwortete mit einer ruhigen Stimme:

"Packt eure Rune weg, so etwas mag ich nicht. Ich hab lange genug gekämpft und wollte nicht auch noch hier mit euch kämpfen. Ich dachte nur ihr zieht es eventuell vor euch in ruhe den Himmel an zu schauen, und nicht dem Geschwätz eines überflüssigem Ex-Ritters zu zuhören. Ich wollte nicht unbedingt meine Eingeweide vorzeitig zu irgendwelchen Forschungszwecken einiger Magier überlassen. Deshalb zog ich es vor mich in geduld und stille zu üben. Entschuldigt wenn ich euch damit verletzt habe.

Night Hawk musterte den Magier genau, auch wenn er seine Hände in der Robe versteckt hielt, war es nicht schwer zu erkennen, das er die Rune wegsteckte, außerdem wurde sein Gesicht entspannter. Night Hawk fing an den Mann an zu lächeln, dann fingen sie sich an zu unterhalten, der Ex-Ritter erzählte dem Magier von seinen Plänen auch Schwarzmagier zu werden. Night Hawk war erstaunt was für gute Zuhörer die Magier waren und so erzählte er weiter, achtete aber auch gleich darauf, das er nicht zu viel erzählte und den Magier auch zu Wort kommen lies, nicht das es wieder als unhöflich gewertet wurde. Zu dem auchtete er noch auf die Hände des Magiers, nicht das der wieder zu seiner Rune griff um in eventuell zu rösten.

Sinistro
14.03.2006, 17:58
Buch an Buch gepresst, teilweise gestapelt, kreuz und quer und dennoch in einer ganz eigenen Ordnung waren die Schriftstücke in die Regale eingeräumt worden, schon vor langer Zeit schien sich jemand Gedanken um die ganz eigene Architektur der Bibliothek gemacht zu haben. Sinistro stand heute erneut vor einem der Regale, griff nach einem buch, ordnete es an einer anderen Stelle wieder ein, verschob dabei Buchrücken um Buchrücken, stapelte um und beobachtete, wie sich innerhalb kürzester Zeit die Pergamentsammlungen wieder an den ihnen angestammten Platz verschoben. Zumindest wollte er es beobachten, denn die Dämonen der Bibliothek waren schneller als die grünen Augen des hohen Schwarzmagiers, denn kaum war ein Buch an einem neuem Platz angelangt (und sei dieser auch drei Regale weiter entfernt oder in zweiter Reihe der Buchsammlung) war das Werk blitzschnell wieder an seinem ursprünglichem Platz. Wie jedoch könne der Magielehrmeister es schaffen, seine Augen zu überlisten, um endlich hinter diesen Mechanismus zu gelangen?

Die rechte Hand mit der Innenseite an die Stirn gelegt und den Falten des Obergesichtes mit seinen Fingern folgend stand der Magus nun vor den Regalen, bis ihn ein lauter Schrei aus seinen Gedanken riss. „Wer in Beliars Namen wagt es…“, wollte es schon über seine Lippen huschen, als er bemerkte, dass er selber der Erzeuger dieser geräuschvollen Störung war. Unbewusst und dennoch beinahe vorherbestimmt war der Grünäugige einem Gang innerhalb der innersten Teile der Bibliothek gefolgt und hatte dabei in einem Moment nicht aufgepasst, wohin er seine Schritte setzte. Und da war es geschehen- ein Stoß, leicht, doch mit einer Wirkung, die ihresgleichen suchte.
Ganz langsam beugte sich das erste Regal, ein uraltes Holzgerüst aus Zedernholz, wackelte leicht, begann zu schwanken und viel nach vorne über- direkt gegen ein mit Büchern gefülltes Regal. Und die Prozedur wiederholte sich, das volle Bücherregal begann zu schwanken, kippte und so weiter und so fort. Und Sinistro konnte beobachten, wie die Regale sich bewegten- und gleichzeitig konnte er sehen, wie sich Dämonen vor den Regalen aus dem Boden erhoben, ihre Schwingen flatternd, bedrohlich blickend- und die Regale vom Fallen abhielten. In diesem Moment passierten tatsächlich zwei Dinge gleichzeitig- Sinistro sah die Bibliothek in sich zusammenfallen, doch gleichzeitig sah er die Dämonen, die sie schützten, die sie hielten und ihr ihre ursprüngliche Form wieder gaben. In diesem Moment griff einer der Dämonen nach dem jungen Mann, eine Gänsehaut breitete sich zunächst über das Gesicht des hohen Schwarzmagiers aus, breitete sich den Nacken entlang aus und zog bis hinunter an die Zehenspitzen. Regungslos und mit offenem Mund betrachtete der Gedächtnislose immer noch die beiden Bilder- die fallenden Regale der Bibliothek und die Dämonen, die sich darum kümmerten, sie zu retten.

Und in all dem Chaos, in all dem Trubel erkannte der Magier, dass eine junge Dame an einem der Lehrbücher saß, sich scheinbar dem Zauber des Verschließens widmen wollte oder sollte und scheinbar fleißig las. Dem jungen Magus wurde schwarz vor Augen, er stolperte vorwärts, berührte Serena am Arm und brach zusammen.

KARhaBs
14.03.2006, 18:18
Es war kaum zu fassen, wie dreist dieser Mann ihm geantwortet hatte. Aber schließlich hatte er genau das Richtige getan, er hatte den Schwarzmagier überrascht und, wie KARhaBs schließlich befand, wirklich positiv. Die Fronten waren geklärt und so konnte der Barde dem ehemaligen Ritter, dessen Gesinnungswandel tat ihr Übriges, einen gewissen Sympathiebonus nicht absprechen. Sie kamen in eine nettes Gespräch, Night Hawk, wie er sich vorgestellt hatte, wollte dem Zirkel beitreten und schien genug von Innos zu haben. Die Stunden vergingen, in denen sich KARhaBs ab und zu ermahnen musste die Form zu wahren, er war schließlich ein Schwarzmagier und kein Bürger mehr, der keine Verantwortung seiner Position gegenüber hat. Letztlich sorgte aber ein längst verworfener Gedanke für den Anlass, sich von dem kräftigen Mann zu verabschieden: Der Blongelockte gedachte seinem einstigen Vorhaben, einen ebenso Gesang- und Musikbegeisterten Schwarzmagier aufzusuchen, wie er einer war. Er dachte dabei an Alveron, den er nur flüchtig im Innenhof gesehen hatte, doch auch das schien schon viele Monde zurückzuliegen.

“Ich verabschiede mich für heute von euch. Es gibt ein Vorhaben, dass ich nicht mehr aufzuschieben gedenke, wer weiß, vielleicht ist es sogar von äußerster Wichtigkeit. Ihr scheint in Ordnung zu sein, Night Hawk, wären wir Söldner, so hättet ihr meine Stimme.“

Mit diesen eher schlichten Worten verabschiedete sich KARhaBs von dem ehemaligen Ritter und trat wieder ins Kastell. Es dauerte nicht lange, bis er auf einen Dämon traf, genau eine der Kreaturen, die ihm gelegen kamen.

“Es verlangt mich, nach Gesellschaft Gleichgesinnter, im musikalischen Sinne. Gibt es Barden, oder gar Bardinnen im Kastell, außer dem werten Alveron?“

KARhaBs blieb nicht die Möglichkeit, noch weitere Gedanken zu äußern, denn schon kehrte ihn der Geflügelte Diener Beliars den Rücken und entschwebte durch den düsteren Gang. Der Schwarzmagier folgte ihm ein wenig verwundert, aber letztlich berief er sich auf die Unfehlbarkeit Beliars und somit auch auf jene der Dämonen. Der Barde wurde durch die Eingangshalle und schließlich in den ersten Stock geführt, doch passierten sie den ihm bekannten Teil des ersten Geschosses und bogen nach Links in einen staubig wirkenden Zweig des Stockwerks ab. Hier machte das letzte Tageslicht viel Staub in der Luft sichtbar, als wäre vor kurzem jemand hier entlang geschritten, obschon der Gang doch so leblos wirkte, wie kaum ein zweiter, der KARhaBs bisher durchschritten hatte. Schließlich hielt der Höllenbote inne und verweilte vor einer der Türen. Er zeigte nur mit einem krallenartigen Fingeräquivalent auf das staubige Holz und ließ schmerzhaft „Lina Suavis“.
Und so schnell, wie der junge Mann, mit den geltschereisblauen Augen auf den Dämon gestoßen war, verschwand jener in andere Sphären. Es blieb KARhaBs nur noch zu klopfen.
Er richtete seine Robe und schlug mit den Knöcheln der rechten Hand dreimal höflich an die schwere Holztür, in der Hoffnung, dass jene Lina Suavis ihm auftat…

Lina Suavis
14.03.2006, 18:45
Ohne auch nur den Anschein einer Körperregung erwecken zu wollen, horchte Lina nach dem ungewohnten Geräusch auf. Einzig ihre Augen wanderten über den Buchrand des braun eingebundenen Folianten in den Händen der Schwarzmagierin und fixierten das dunkle Holz der alten Türe. Schon lange war kein Klopfen mehr von dort aus durch den Raum gedrungen. Ja… lange musste es her sein, seit man sie besucht hatte. Lina selbst wusste nicht mehr, wie viele Tage oder gar Wochen vergangen sein könnten. Irgendwann hatte sie aufgehört zu zählen. Hatte sie überhaupt jemals gezählt? - Selbst dies weilte nicht länger im Bewusstsein der jungen Magierin. Selbst, wenn ein kleiner Rest einer Erinnerung aus den Tiefen ihres Kopfes hervorzustechen versuchte, um ihr eine Ahnung zu übermitteln. Doch gelang es ihm nicht. Zu weit war er schon in die verwirrende und schmerzende Vergangenheit gedrängt.

Lina wusste nicht recht, was sie tun sollte. Bevor sie sich zu regen anschickte, wandte die Priesterin der dunklen Mächte - ja, dessen war sich Lina wohl noch immer bewusst - einen Augenblick lang jenem Buch in ihren Händen zu, das, gestützt auf den Bauch ihres liegenden Körpers, den Titel »Stille Einsamkeit« trug. Er war in alten, gelben Lettern in den Einband gestanzt und wirkte eher längst vergessen denn edel, wie die goldenen Buchstaben mancher Lehrbücher für Magie. Doch solche Bücher waren der jungen Frau schon lange nicht mehr in die Hände geraten. Seit Sinistro sie damals… damals…
Mit einem lauteren, dumpfen Knall schlugen die vergilbten Seiten des Buches zu und Lina legte es neben sich auf die rote Bettdecke, die beinahe unberührt unter ihr ruhte. Ein wenig widerwillig drehte sich die Priesterin nach links und ließ ihre Beine über die Bettkante baumeln, um den leicht erwärmten schwarzen Boden ihres Zimmers mit nackten Fußsohlen zu ertasten. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, das der Abend bereits in die Nacht übergehen musste. Von einem leisen Seufzer begleitet erhob sie sich und begab sich in Richtung der Türe, doch nicht, ohne zuvor einen Blick in den Spiegel zu werfen. Lina selbst wusste nicht genau, wieso ihr Aussehen mit einem Mal an solch enormer Wichtigkeit gewann. Stand dort vielleicht… nein, kopfschüttelnd verdrängte die junge Frau den Gedanken wieder und nahm stattdessen eine Bürste, um ihr dunkelblondes Haar zu kämmen. Der sanfte Schein des Feuers spielte auf dem matt silbrigen Satin ihres knielangen Nachthemdes, das sich noch wie eh und je an ihren Körper schmiegte.

Dann trat sie auf die Türe zu, schloss kurz die Augen und murmelte unhörbar einige Worte, die dem Holz ein Bisschen seiner rötlichen Farbe nahmen. Mit geschlossenen Augen drehte sie den Knauf, um die alte Zimmertüre nach innen aufzuziehen. Die Magierin musste kurz die Stirn runzeln, als ein ihr völlig unbekannter Mann auf dem Gang weilte, der, seiner Kleidung nach zu urteilen, offenbar dem Zirkel angehören musste. So leise, wie es der Priesterin möglich war, räusperte sie sich und sprach in ihrer gewöhnlich sanften Stimme:

„Beliar zum Gruße… wer seid ihr und was ist euer Begehr?“

Serena
14.03.2006, 18:54
Le-gier-un-gen? Bei Beliar, darauf hätte sie auch selbst kommen können. Sie hatte solange versucht, die Struktur des metalles zu erfassen, dass sie garnicht daran gedacht hatte, dass die Truhe vielleicht verschiedenen Metallen bestehen konnte. Im Prinzip war es der Steinruhe ähnlich, in der mehrere Mineralien zusammenwirkten, hier jedoch war das noch sehr viel vermischter, dass man die einzelnen Bestandteile nicht mehr erkennen konnte. Deshalb durfte man aber nicht ausser acht lassen, dass es kein einheitliches Material war. Kein Wunder, dass ihre früheren Versuche nie funktioniert hatten...

Gerade als sie dachte, die Erleuchtung gefunden zu haben, brach plötzlich das Chaos aus. Erst war es ein dumpfes Grollen aus den Weiten der Bibliothek, was ansich nicht sonderlich ungewöhnlich war, doch dann begann die Kerze an ihrem Tisch zu flackern, erlischte schließlich ganz, bevor es wirklich rund ging. Regale fielen um, schlugen dabei auf die benschbarten und brachten diese dadurch weiter zum Fallen. Es war wie in einem Hagelschauer, nur regneten hier nicht Eiskörner vom Himmel, sondern Bücher von der Decke! Verflucht, nie hatte man einen Regenschirm dabei, wenn man einen brauchte!

Kaum war der Schauer vorbei, tauchte aus dessen Mitte ein gezeichneter Sinistro auf. Er erinnerte irgendwie an einen Hund, der aus einem Regenschauer endlich ins Trockene kam, nur dass er sich nicht schüttelte, sondern gleich ohnmächtig wurde!
"Sinistro? Könnt ihr mich hören?" versuchte sie ihn wieder zu Sinnen zu bringen, doch keine Reaktion. Hatte er etwa ein Buch abbekommen? Sprichwörtlich vom Wissen erschlagen? Beule war zumindest keine zu sehen, während sie ihn noch im Arm hielt, seit er das bewusstsein verloren hatte. Es bedurfte schon einen sanften Klaps auf die Wange, damit er wieder eine Regung zeigte und die Augen wieder öffnete.

"Ihr versteht wirklich etwas von großen Auftritten!" sagte sie lächelnd zu dem Mann. Schon witzig. Damals nach dem kleinen Zwischenfall, aus dem sie sich beide heraus teleportiert hatten, war sie es noch, die in seinen Armen gelegen hatte, jetzt hatten die Rollen sich gewandelt...

Sinistro
14.03.2006, 19:31
Langsam und zögerlich öffnete der Magier seine Augen und er wollte sich gar nicht umsehen, zu groß hatte er das Chaos vor Augen, das dieses umgestürzte Bücherregal ausgelöst haben könnte. Doch zu seinem Erstaunen sah er keine Bücher, die über ihn hereinbrachen, keine auf dem Boden liegenden Regale sondern nur Serena und ihre funkelnden Augen, in denen sich seine eigenen grünen Augen spiegelten.
„Was… ist… passiert?“ kam es über die Lippen des jungen Magielehrmeisters, ehe er sich kurz schüttelte und sah, dass die Dämonen scheinbar ganze Arbeit geleistet haben und keinerlei Spuren von irgendeinem Malheur zu sehen waren. Doch Serena blickte sich erschrocken um, sie schien sich zu ducken und vor irgendwas auszuweichen.

„Was ist passiert?“ wiederholte der Dämonenbeschwörer seine Frage und konnte sich nicht erklären, weshalb er soeben das Bewusstsein verloren hatte. Serena jedoch blickte sich ein klein wenig verängstigt um und ihre Augen schienen aus dem Kopf heraustreten zu wollen, als sie mitbekam, dass sich das Bild der Verwüstung innerhalb nicht zu definierender Zeit wieder in das normale Bild der Bibliothek verwandelt hatte.
„Hier wirkt Beliar, er will seine größte Errungenschaft schützen“, begann der Grünäugige nun zu sinnieren, er wollte sich erheben, doch seine Knie waren nicht in der Lage, sein Gewicht zu halten. Diese Situation wollte der junge Mann vor seiner Schülerin natürlich verbergen und so raffte er sich auf, hielt sich an dem Stuhl fest, auf dem soeben noch Serena gesessen hatte und begann sie darüber aufzuklären, dass ihr nächstes Ziel die Beschwörung eines Golems wäre.
Sichtlich erschöpft schilderte der hohe Schwarzmagier nun die Eigenarten der Golems, kräftig und stark sei er, nicht aus dieser Sphäre und ein Geschöpf, das zuvor anders als Zombies und Skelette kein eigenes Leben geführt hatte.

KARhaBs
14.03.2006, 19:38
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der junge Mann endlich ein Geräusch aus dem inneren der Kammer, oder mochte es gar ein Saal sein, vernahm. Er wusste nicht recht, auf was er sich vorbereiten sollte, residierte nun eine alt ehrwürdige Schwarzmagierin hinter dieser schweren Holztür, ein blutjunges Mädchen, oder gar eine männliche Person mit sonderbarem Namen?
Nun konnte er ein Klicken hören und wenig später öffnete sich die Tür. Und das, was ihn dort erwartete, war durchaus, wenn auch nicht im Speziellen, voraussagbar gewesen, hätte er geahnt, dass es sich um eine junge Frau handelte. Es gab unansehnliche Mägde und Mädchen, in Khorinis waren es Unzählige, aber hier im Kastell war ihm noch niemals eine holde Weiblichkeit begegnet, die nicht den Idealen einer wahren Schönheit entsprach. Lina Suavis stand in einem knappen Nachthemd im Rahmen der Tür zu ihrem Gemach und sah den Barden nüchtern an. Auch wenn es wohl keiner noch so ansehnlichen Frau je gelingen würde, das Bild Etheas, das sich ihm tief in seinen Geist geprägt hatte, an Schönheit und Eleganz zu übertreffen, so konnte man doch jener Lina gewiss keine Unattraktivität unterstellen. Sie hatte eine überaus hinreißende Ausstrahlung, ihre Grünen Augen musterten den Schwarzmagier und ihr blondes Haar schien frisch zurecht gemacht. Nachdem sie ihre Begrüßung gesprochen hatte und der Barde nach kurzem Mustern seinerseits geendigt hatte, hob er an und sprach mit charmanter Stimme:

“Ich grüße euch, Lina Suavis.“, sagte er und verbeugte sich dabei über dem leicht ausgestreckten Fuß, wie er es stets tat, wenn er der holden Weiblichkeit seine Ehrerbietung darbot. “Mein Name ist KARhaBs, ich bin Barde und Schwarzmagier des Zirkels. Ich fragte mich stets nach Gleichgesinnten im musikalischen Sinne und so nahm ich die Dienste eines Dämons in Anspruch, um mich zu euch führen zu lassen, obschon es die Wahl des Geflügelten war, mich tatsächlich zu euch zu führen. In der Hoffnung, euch nicht bei wichtiger Geschäftigkeit zu stören, gedachte ich schlicht die Frage zu äußern, ob ihr nicht in geraumer Zukunft Gefallen am Gedanken des gemeinsamen Musizierens fändet. Versteht meine Frage bitte nicht als Aufdringlichkeit. Ich würde gern die Atmosphäre von ihrer Starre bei einem Mahl im Refektorium befreit wissen, wenn es euch beliebt. Seid euch meiner Dienerschaft gewiss.“

Der junge Schwarzmagier blickte der schönen Lina erwartungsvoll in die Augen, stets darauf bedacht keine Aufdringlichkeit auszustrahlen. Sein Lächeln, das ihn stets charmant erscheinen ließ umspielte, von einem Eigenleben erfüllt, seine Lippen…

Lina Suavis
14.03.2006, 20:09
Lina blinzelte einige Male und blickte den Schwarzmagier mit ihren grünen Augen an. Ein leiser Glanz lag auf ihnen, der vom Schein jener Fackeln ausgehen musste, die die Türe ihres Gemachs säumten und direkt an der gegenüberliegenden Wand ihr Licht in den langen Flur warfen. Wie üblich waren nur diese entflammt, in deren unmittelbarer Nähe sich ein Bewohner des Kastells aufhielt. Warum genau sich die Fackeln so verhielten, vermochte Lina nicht genau zu sagen. Vielleicht wollte das Kastell Energie sparen oder seinen Bewohnern einfach einen tollen Effekt oder gar eine Ehre erbieten, wenn sie durch seine Gänge liefen. - Wichtiger als dieser Gedanke allerdings war das Gesagte des Mannes, der vor der jungen Frau in der Türe stand. Sie blinzelte noch einige Male und legte ihre Stirn in Falten, bevor sich die Magierin bewusst wurde, was dieser Magier, der sich in einer adretten Weise, die vielleicht etwas übertrieben war, als Karhabs vorgestellt hatte, von ihr wollte.

Sie seufzte leise. Wieso redet ihr immer so viel, dachte sie bei sich und schloss einen Moment lang die Augen, um sich zu entspannen. Daraufhin drehte sich die Priesterin zur Seite und gewährte dem jungen Magier Eintritt in ihr Gemacht. Sie wies nach rechts zum Kamin, in dessen Front zwei rote Lehnsessel und ein kleiner Holztisch standen, die den Möbeln der Bibliothek nicht unähnlich waren. Bevor die Magierin selbst sich auf die Sessel zu bewegte, schloss sie die Türe mit einer Handbewegung und bot dem Mann an sich niederzulassen. Der Kamin umsäumte den Raum mit einer wohligen Wärme und angenehmen Licht, in dem sich ein leichtes Gespräch halten ließ.

„Da euch mein Name schon bekannt ist, muss ich mich wohl nicht weiter vorstellen.“, begann Lina, als sie sich bereits gegenübersaßen, in derselben Weise wie zuvor, „Ich wünsche, das Refektorium vorerst zu meiden. Was es dort zu essen gibt, können die Dämonen ebenso gut hier herauf zu uns bringen, wenn es euch unbedingt beliebt, etwas zu euch zu nehmen.“ Ohne den Anschein dessen aufgeben zu müssen, dass sich die Priesterin auf das Gespräch konzentrierte, erschienen auf dem Holztisch zwei mit tiefrotem Wein gefüllte Gläser. „Wenn ich eure vielen Worte recht verstanden habe, wünscht ihr, Karhabs, Schwarzmagier Beliars, mich zum gemeinsamen Spiel einzuladen.“

Hoffend, sie habe den Magier nicht falsch verstanden, dachte Lina noch während sie sprach über dessen Bitte nach. Sie hatte schon lange nicht mehr gesungen und auch das Orgelspiel hatte sie in ihrer einsamen Zeit der letzten Wochen und Monate vernachlässigt. Vielleicht sollte sie dem Barden wahrlich Gesellschaft leisten. Es war schon so lange her, seit sie das letzte Mal den schönen Klängen der Musik geföhnt hatte.
Aus tiefen Augen blickte sie in die ihres Gegenüber und nippte nachdenklich an dem kristallenen Glas. „Ich glaube, ich möchte dem Spiel beiwohnen. Doch bitte… versucht in weniger und nicht derart schwer verständlichen Worten zu sprechen.“

Serena
14.03.2006, 20:24
Sinistro wirkte zerstreut ... also zerstreuter als sonst. Hatte er wirklich nicht mitbekommen, was vorgefallen war? Oder hatte er vielleicht doch einen Hieb auf den Kopf bekommen? Wie dem auch sei, von seinem Wissen über die Magie schien er nichts eingebüst haben, genauso wie das talent, sie möglichst bildlich zu erklären.

Ähnlich dem Zauber des Verschließens, spielten auch bei der Beschwörung eines Golems die Elemente eine große Rolle, manifsteierte sich dieses leblose Wesen dementsprechend in Form von Stein, Feuer oder Eis. Woher der Lebensfunke dieser Kreatur kam, verbarg sich aber noch in Ungewissheit. Blutfliegen, Skelette, ja auch erbärmlich vermodernde Zombies waren zumindest irgendwann am Leben gewesen, bei einem Golem traf das allerdings in keinster Weise zu. Manchmal konnte man Ähnlichkeiten entdecken, zum Beispiel wie Feuer fraß und atmete, oder sich Eis mit scheinbarer Intelligenz seinem Opfer einen Berg hinunter jagte, doch war das nicht einmal annähernd mit einer Lebensform zu vergleichen.

Aber es war genau das, was ihr ihr Lehrmeister noch vorenthielt, vermutlich lag es an ihr, dem auf den Grund zu gehen und es war auf jedenfall eine interessante Entdeckungsreise werden, diesem Mysterium auf den Grund zu gehen. Eine vermutung hatte sie immerhin schon, ob sie damit näher an der Wahrheit lag, als bei ihren vermutungen über den Verschließenzauber, würde sich aber erst zeigen müssen. In der Zwischenzeit stützte sie ihren Lehrmeister lieber noch eine Weile, war er doch noch immer etwas wacklig auf den Beinen, ganz zu schweigen von seiner immer noch deutlich erkennbaren geistigen Abwesenheit. Dieser 'Bücherschauer' saß ihm doch wohl immernoch im Nacken.

KARhaBs
14.03.2006, 20:44
KARhaBs war den stummen Aufforderungen Linas nachgekommen und saß nun mit ihr an jenem Holztisch. Er nahm langsam das Glas, das noch dort stand, in die Hand und führte es an die Lippen. Der Duft des Rebensaftes strömte ihm in die Nase und er entspannte sich. Nun blickte er voller Ruhe auf die leicht bekleidete junge Frau, die noch immer den Eindruck machte, als stimmte etwas nicht ganz mit ihr. Was jedoch genau so sonderbar war, vermochte KARhaBs nicht zu sagen. Vielleicht war er auch nur ein klein Wenig verwirrt, ob der Freizügigkeit der Schönheit, deren Stellung im Zirkel er noch immer nich kannte.

Es war dem Schwarzmagier ebenso unklar, welcher sozialen Schicht Lina entstammte, wenn sie überhaupt von Khornis oder dem ihm bekannten Teil Myrtanas stammte. Sie schien sich schwer mit seiner Art und Weise der Kommunikation zu tun, doch hatte er ihr seine Dienerschaft geboten und nun wollte er diesem Angebot auch nachkommen.

"Für Gewöhnlich singe ich nur, es gibt einen großen Stein, etwas Abseits vom Kastell gelegen, auf dem ich zu musizieren Pflege. Aber vielleicht wollt ihr euch ja ganz und gar nicht aus dem Gemach begeben, was ich durchaus verstehen könnte, es ist wahrlich wohnlich hier drinnen. Spielt ihr ein Instrument, singt ihr, oder gibt es gar andere Bereiche der musischen Kunst, derer ihr kundig seid?"

Es blieb dem Barden nur zu hoffen, dass er sich diesmal prägnanter ausgedrückt hatte, doch er war, was er war: Ein Barde, dessen Zunge oft schneller war als seine Gedanken, doch hatte ihm das bisher nie zum Nachteil gereicht. Er nahm einen weiteren Schluck des aromatischen Weines und hatte bereits Bilder des gemeinsamen Musizierens vor Augen. Schon anhand der Stimme Linas ließ sich erkennen, dass ihrem Gesang zu lauschen ein Genuss sein würde - in der Hoffnung, dass sie sang, ergänzte eine leise Stimme im Kopf des Barden dessen Gedanken.

Sinistro
14.03.2006, 20:58
Immer noch leicht wackelig, aber dennoch sicher, das seine Beine ihn wieder trugen wand sich Sinistro nun einem Bücherregal zu, Serena hatte er nicht weiter als seine Stütze akzeptieren wollen und so musste nun ein Bücherwägelchen herhalten. Als sich der junge Magielehrmeister nun jedoch an diesem kleinen Gefährt festhielt überkam ihn der Drang, verschiedene Buchtitel in die Hand zu nehmen, sie zu mustern und sie auf diesem Wagen vor sich zu platzieren. >Die Geburt des Golems< von M. Ther Resa wanderte zurück in das Regal, nicht so das Werk >Sein aus Stein< jedoch bildete die großflächige Basis weiterer Bücher und Nachschlagewerke zur Golembeschwörung. Serena konnte und wollte ihren Augen nicht trauen, in welcher Geschwindigkeit der Lehrmeister schon wieder dabei war, ihre Lernutensilien zusammenzustellen, hin und wieder das eine oder andere zusammenhangslose Wort zu murmeln und nach etlichen Büchern nun endlich erschöpft auf einem weiterem Stuhl niederzufallen. Die vorhergegangenen Bewusstlosigkeit und der Schwächeanfall schienen dazu geführt zu haben, dass der Grünäugige mitten in seiner Arbeit stoppte und sich vorzeitig auf einem Stuhl niederließ, denn sichtlich erleichtert stellte die Diebin fest, dass sich die Anzahl der Bücher doch um etliches verringert hatte und sie sicherlich nicht Ewigkeiten damit verbringen müsste, all die Informationen in sich aufzunehmen und zu bündeln.

„So, junge Dame, nun kommen wir aber zu etwas vollkommen anderem. Sicherlich hast du die letzte Zeit damit verbracht, den Verschlusszauber zu lernen- nun ist es an der Zeit, mich davon zu überzeugen, dass du diesen auch in Ansätzen beherrschst. Nehme dir >Gefährten gegen Golems< und verschließe mir dieses Buch, verschließe es so, wie sich der Bestand dieses Werkes in der Bibliothek meinem Verstand verschließt!“

Corinna
14.03.2006, 21:08
Schade, auch der Barde hatte sie nicht durch die diskreteren Orte des Kastells führen wollen, das schien wirklich ein höchst heilig gehaltenes geheimnis der Schwarzmagier zu sein. Trotzdem war nicht alles vergebens gewesen, denn rein zufällig war sie über ein Pergament gestolpert, auf dem ein sehr interessantes Ereignis angekündigt war. Ein Ball? Höchst interessant, nicht so sehr wegen der Veranstaltung selbst, sondern wegen der Gelegenheit, die sich damit bot. Denn bei solchem Trubel würde es bestimmt nicht auffallen, wenn sich eine kleine Jägerin so rein zufällig in den Gängen des Kastells verlaufen würde.

"Hm, wann soll diese Festivität denn starten? Ah hier .. oh, das ist ja schon morgen! Na umso besser!" sprach sie zu sich selbst. Verflucht eigentlich, dass sie diese Unart nicht lassen konnte, ständig redete sie mit sich selbst, über absolut belanglose, aber auch höchst brisante Dinge. Bestimmt würde sie irgendwann jemand dabei belauschen und ihr damit Probleme bereiten, trotzdem konnte sie es nicht abstellen.

Einige Male glitten ihre Blicke noch über das fein säuberlich geschriebene Pergament, als die Schrift darauf plötzlich verlief, ja es sah fast so aus, als würde die Inschrift wie Puder von der Rolle rieseln! Dann schwebte eine Schreibfeder herbei, gefolgt von einem Tintenfass und hielt direkt vor dem Kopf der Barbierin an. Irgendwie wartete sie nur noch darauf, dass sich das Tintenfass über ihrem Kopf entleeren würde, doch absulot präzise und gleichmäßig tauchte die Spitze der Feder in die dunkelblaue, schon fast völlig schwarze Flüssigkeit, nur um danach seine Kruven auf dem Blatt zu ziehen um dort die ursprüngliche Schrift zu ersetzen. Verblüffend, jetzt stand da ein anderes Datum, leider eines welches noch weiter entfernt lag.

"Hm, erst in einer Woche? Sogar etwas länger? SChade, naja darauf werde ich wohl auch noch warten können.. Äh, meinst du nicht auch Häschen?" flüchtete sie sich noch, nur um sicher zu gehen, dass sie wenigstens dieses eine Mal nicht zu sich gesprochen hatte. Fragte sich nur, ob es um soviel besser war, mit einem Hasen zu sprechen...

Serena
14.03.2006, 21:41
Hm, ein Buch verschließen, dass sie anschließend wohl oder übel zu lesen hatte? Interessant, eigentlich sogar erheiternd, machte das doch einen gewissen Reiz aus und sie zweifelte auch wirklich nicht an ihrem Können, geübt hatte sie nun wirklich lange genug und auch jeder noch so geheimnisvolle Zug dieses Zaubers lag offen vor ihr, so wie dieses Buch ... zumindest im Moment noch.

Den Ledereinbad des Buches wieder zugeschlagen, nahm sie jetzt ihre Rune heraus, mit der sie dieses Werk zu verschließen gedachte. Das Bild in ihrem inneren Auge behaltend, schloss sie ihre Lider und strich mit ihren Fingern über den Stein entlang, dessen Kraft sie mehr und mehr spüren konnte, während sie dieses Buch in ihre Bestandteile zerlegt. Ein Buch, Träger von Wissen, war dieses als einziger Inhalt nicht von physischen Belangs. Papier, Zellulose um genau zu sein, sie konnte die einzelnen Fasern richtig sehen, ja spüren, wie sie aneinandergereiht und verwoben waren und so erst die dünnen Seiten des Buches bildeten, beschrieben mit Tinte, einer Flüssigkeit tiefdunkler Färbung, die in unzähligen verschnörkselten Linien Seite um Seite befüllten. Das ganze gebunden in feinstes Leder, am Rücken mit den Seiten verleimt und mit einer Kordel als Lesezeichen, die am oberen Ende des Umschlages verwoben war.

Das waren die Ingredienzien, alles was dieses Werk ausmachte, ließ man den akademischen Hintergrund einmal beiseite und jeder Aspekt davon war tief in Serenas Geist verankert. Das war der Moment, als sich die Kraft des Steines in ihrer Hand endgültig vervielfachte und sich durch das Bild in ihrem Kopf auf das Schriftstück erfüllte. Als die Schwarzmagierin die Augen wieder öffnete konnte sie gerade noch glitzernde Lichter sehen, die über den Einband tanzten, bevor sie verschwunden waren und das Buch eigentlich nicht anders aussah, als zuvor. Gespannt reichte sie das Werk ihrem Lehrmeister, der während der ganzen Prozedur nicht von ihrer Seite gewichen war.

"Nun, wollt ihr mir nicht etwas vorlesen?" sprach sie zu ihrem Lehrmeister.
"Das wird sich gleich herausstellen." antwortete dieser kühl und legte seine Hände auf den Einband des Buches. Seine Finger umriffen das Buch, um es zu öffnen, doch was geschah? Garnichts. Egal wie sehr sich ihr Meister anstrengte, das Buch blieb hartnäckig verschlossen.
"Gut, die lesestund emuss dann wohl ausfallen, so weit so gut. Doch nun öffne das Buch wieder, damit ihr auch von dessen lehren profitieren könnt." lautete ihre nächste Aufgabe.

Schließen, Öffnen, Schließen, Öffnen ...
Hoffentlich würde er sich bald einmal entscheiden. diesen Gedanken konnte sie sich nicht verkneifen, war es doch zu amüsant, selbst wenn das eigentlich schon vorher gewiss war. Also das alles wieder zurück, nungut, die Struktur des Buches hatte sie immernoch im Kopf, somit sollte das ein leichtes werden. Wieder erfüllte sich der Stein mit der Macht Beliars und zerlegte das Bild in ihrem Kopf in all die Komponenten des Buches, bis er abermals seine Wirkung zeigte. Dieses Mal waren die glitzernden Lichter länger zu sehen und als sie verschwanden, zerstreuten sie sich in alle Richtungen, anstatt einfach nur zu verschwinden.

"Nun, dann versucht es erneut..." forderte sie erneut Sinistro auf, der wohl ebenso gespannt war, wie sie.

Vorsichtig betastete er das Werk, bis er den Einband ergriff und ... es aufschlug! Na bitte, das hatte ja wunderbar funktioniert und Sinistro sah das wohl ebenso!

Sinistro
14.03.2006, 22:00
„Gefahren und Wege der Gefährten um Gnomfried Godehold dem Dritten im Jahre 912 und ihre Auswirkungen auf die Geschichte des Großreiches…“, weiter bemühte sich Sinistro nicht, das Buch zu lesen, Serena hatte eindeutig bewiesen, dass sie dieses Schriftstück verschließen und ebenso wieder öffnen konnte. Sicherlich vermochte sie diese Fähigkeit nun auch auf andere Dinge übertragen und so forderte Sinistro sie auf, sich ein wenig eingehender mit der Beschwörung eines Golems zu beschäftigen, er würde sie morgen Abend aufsuchen und ihr bei genügend Wissen eine Rune überreichen.
[I]„Und ich erwarte morgen Abend keine Lesestunde, sondern einen ausführlichen und weit reichenden Vortrag zu der Natur der Golems, ihren Eigenarten, ihren Fähigkeiten, den Vorteilen sowie den Nachteilen einer Beschwörung dieses Wesens!“
Leise hörte der junge Magielehrer noch das Seufzen der Diebin, doch ignorierte er diesen Laut und schritt für die heutigen Erlebnisse sicherlich ein wenig zu schwungvoll aus der Bibliothek.

Lucya
14.03.2006, 23:20
Es war nun schon einige Wochen her, daß Lucya zusammen mit ihrer Freundin Selara hier im Kastell ankam. Von Anfang an fühlte sich die Bardin wohl hier. Es gab so viel zu entdecken, zu lernen, zu lesen, und zu erleben, dass eigentlich gar keine Zeit mehr hätte sein müssen, seinen Gedanken nachzuhängen.
Doch hin und wieder in den letzten Tagen überkam Lucya das Bedürfnis, einfach mal wieder raus zugehen und andere Orte zu besuchen.
Den ganzen Abend schon wusste sie nicht recht, was sie mit sich anfangen sollte. Erst saß sie in der Bibliothek und versuchte zu lesen, doch immer wieder schweiften ihre Gedanken ab und sie starrte ins Leere zwischen den Zeilen. Das brachte nicht die rechte Erfüllung, deshalb ging sie in den Innenhof und setzte sich unter die schöne, immergrüne Esche. Ihre Blätter raschelten sacht im leichten Wind und der Brunnen vor dem Baum plätscherte leise vor sich hin, doch auch diese lieblichen Klänge konnten sie nicht so recht froh machen. Eine innere Unruhe trieb sie wieder in die Mauern hinein und direkt ins Refektorium. Ein Stärkung würde vielleicht den gewünschten Erfolg bringen, doch ihr fiel nichts Rechtes ein, auf das sie Appetit hatte. Deshalb trank sie nur von dem guten Roten, den das Kastell zu bieten hatte. Nach zwei Gläsern gesellte sich zu ihrer Unruhe noch eine Niedergeschlagenheit, so dass sie sicher noch mehr getrunken hätte, wäre ihr nicht plötzlich der Einfall gekommen, einfach los zu laufen. Das würde wohl das Beste sein.
Von dem Gedanken beflügelt lief sie eilig ins Gästequartier, warf sich ihren Umhang über, zog sich ihre Wollsocken an und schnappte sich ihr Bündel, welches schnell geschnürt war.
Auf dem Weg zur Eingangshalle kam ihr der Einfall, doch Akasha zu fragen, ob sie mitkäme. In der letzen Zeit hatte sie das junge Mädchen sehr ins Herz geschlossen. Ihr würde es sicher nicht schaden, auch mal wieder aus den Mauern des Kastells heraus zu kommen. Außerdem wäre es sicher viel angenehmer bei Nacht zu zweit zu wandern. Lucya dachte mit Grauen an die Wölfe, die Feldräuber und die Molerats und prüfte vorsichtshalber den Sitz ihres Dolches.
Sie zog ihn ein paar Mal aus dem Gürtel und piekste damit in die Luft vor sich, so als würde sie auf diese Weise Untiere und Vagabunden verjagen können. Vor Akashas Zimmer steckte sie die Waffe lieber wieder in den Gürtel, um dem jungen Mädchen keine Angst zu machen.
Auf Lucyas Klopfen hin, rief eine helle Stimme zaghaft, „Ja?“. Lucya trat ein und sah Akasha am Fenster stehen und hinaus sehen. Der Mond erhellte ihr ohnehin blasses Gesicht und ließ ihr rotes gespenstisch Auge leuchten. Erstaunt sah Akasha auf Lucyas Aufmachung und fragte, wo hin sie denn wolle.
„Nicht ich will irgendwohin, wir wollen irgendwohin…“, der Blick des jungen Mädchens wurde immer ungläubiger.
„Was hältst du davon, wenn wir einen kleinen Ausflug machen. Du kannst dir aussuchen, wo wir hingehen. Ich denke, es tut uns beiden gut, hier mal wieder raus zu kommen.“

Serena
15.03.2006, 11:47
Hui, hatte sie ihren Meister irgendwie verärgert, war seine letzte Aussage doch von einer gewissen Gereiztheit erfüllt. Vielleicht kam er auch nicht ganz mit ihrer vielleicht teilweise übertrieben sarkastischen Weise klar, da wäre er bestimmt nicht der erste, aber das hatte ihn doch bisher auch nie gestört. Eigentlich gabe es dafür wohl nur einen einzigen Grund und zwar dass sich ihre Ausbildung nun schon eine Weile hinzog. Eine Weile war gut, bestimmt hätten manche Schüler in der Zeit schon zwei Kreise der Magie erlernt, trotzdem sie ließ sich nunmal gerne zeit bei dem was sie tat, um auch alles korrekt und präzise zu erledigen. Halbgare Dinge hatten sich in ihrer vergangenheit nie als gute Lösung erwiesen, aber er hatte schon recht, es dauerte jetzt wirklich schon zu lange, wenn man ihre Fortschritte beachtete, die sich ebenso in Grenzen hielten.


Serena hatte kaum ein Auge zu bekommen, selbst wenn das Bett in ihrem gemeinsamen Gemach herrlich weich und frisch bezogen war, das sie allerdings abermals alleine behütete. Igors Seite war immernoch leer und unberührt, kein Anzeichen ihres Geliebten, nein eigentlich sogar Verlobten. Kein Hinweis seines Verbleibs, alles was ihr geblieben war, war dieses pergament, so wie er schon viele Schriftstücke hinterlassen hatte, bevor er für geraume zeit verschwunden war. Vielleicht sollte sie sich langsam daran gewöhnen, aber sie konnte es einfach nicht. Er war ein Teil von ihr, seit jener nacht noch mehr als zuvor und er war nicht an ihrer Seite. Es war fast so, als wäre sie selbst nicht vollkommen, da er nicht bei ihr war.

Trotzdem, egal wie ernüchternd dieser Zustand auch war, Sinistro durfte sie keinesfalls enttäuschen, oder zumindest nicht noch einmal. Sie wollte nur einen kurzen Abstecher ins Refektorium machen, um sich danach gleich unter einem Berg von Büchern vergraben, um auch noch jedes Fitzelchen an text zu lesen, den sie in die Finger bekommen konnte. Bücher gab es in der Bibliothek ja reichlich, da musste sie sich bestimmt keine Sorgen machen...

Serena
15.03.2006, 21:03
Da! Das musste es sein! Nach diesem Werk hatte sie gesucht, unter dem Stapel an Lesestoff, den sie sich selbst auf ihrem Pult auferlegt hatte. Das Buch selbst war eigentlich recht unscheinbar, doch wovon darin erzählt wurde, war mehr als nur interessant! Denn in diesem Werk wurde nun endlich beschrieben, wie man diesen leblosen Elementen, Stein, Eis und Feuer, ein leben zu verleihen, selbst wenn es nur von kurzer Dauer in dieser Sphäre verweilte. Denn genau das war der springende Punkt: Dieses 'Leben' stammte direkt aus Beliars Sphäre, vom selben Ort, von dem auch all die andere magie des dunklen Gottes stammte, von wo aus man das Licht heraufboschwor, oder Schattenflammen durch die Lüfte schleuderte. Die Macht, die nötig war, etwas lebloses ein Bewusstsein zu verleihen, musste aber gewaltig sein, dass sie sich diese nicht einmal annähernd vorstellen. Nicht auszudenken, sollte diese Macht nicht ihren Weg in ihr Gefäß finden, sondern freigesetzt werden...

Speziell auf diesen Punkt wurde auch mehrmals hingewießen. Nicht nur, wie man die Pforte in jene Welt öffnete, um die Kraft von dort zu erhalten, sondern sehr viel detaillierter, wie man dann zu verfahren hatte. Wie man die Kraft des Geistes ausnutzte, um sie in Bahnen zu leiten, in Form zu bringen, um sie schließlich in eines der drei Elemente zu bannen. Doch auch da gab es große Unterschiede, je nachdem welche endgültige Gestalt die Kreatur haben sollte. Es war keine Frage der Voraussetzungen, denn mussten vor dem Wirken keine getroffen werden, so wie beispielsweise einem Feuer oder einem kleinen Steinhaufen, also musste es allein im Geist des Wirkenden zu begründet sein, eine fixe Vorstellung, auf die man sich konzentrieren musste. Dann floss ein Teil der Kraft in die Manifestation der Struktur, während der Schwarzmagierin (bzw. die Schwarzmagierin) während der Erschaffung auf jede Phase seines Seins Einfluss nehmen musste. Auch hier durfte man sich keinen Fehler erlauben, denn wenn die Struktur nicht präzise ersschaffen wurde, würde sie dem gewaltigen Druck der magie niemals standhalten können, wenn sie von ihr erfüllt wurde, um ihr Leben einzuhauchen.

Puh, ganz schön viel, worauf man auf einmal aufpassen musste und ganz schön viel, was man dabei falsch machen konnte. Nicht zu vergessen was alles passieren würde, sollte man versagen...

Nafolux
15.03.2006, 21:39
Der Priester kämpfte sich von einem Buch zum anderen. Er wollte es schnellst möglich schaffen, doch diese Beschwörung wurde meist völlig konfus beschrieben. Manchmal konnte der Ergraute nicht wirklich folgen, aber er schaffte es dennoch die wichtigen Informationen herauszufiltern, um den Spruch auf seine eigene Art zu interpretieren, so wie er es eh machen musste. Wenn er ihn irgendwann richtig beherrschen wollte, musste er sowieso seinen eigenen Weg finden, wie er einen Dämonen beschwören konnte.
Eben las Nafolux das Buch über die ´Nebenwirkungen, die der Spruch haben konnte. Neben den normalen Gefahren, wie der Tausch mit der Ebenen des Wesen und das wiederfinden in einer chaotischen Welt nahe bei Beliar war nicht ausgeschlossen und wurde auch hier wieder auftauchen. Auch warnten sie davor sich bei den Spruch völlig zu verausgaben, da das Befehligen eines Dämons einiges erforderte. Aber dies war nichteinmal die größte Gefahr.
Der Magier musste vielmehr aufpassen, dass er den Spruch und den Transfer richtig vollführen würde. Ein Dämon wäre, wenn er defomiert war, wahrscheinlich unberechenbar und auch alles andere als nützlich, obwohl die geistige Kraft des Wesens dominierte. Es wäre zumindest nicht zu empfehlen, wie sämtliche andere Verwechslung in der Zusammensetzung des Dämons, dessen Anatomie Nafolux schon auseinander genommen hatte. Es gab mehrere Arten von Dämonen, aber meist wurde nur die eine Sorte beschworen, da diese sich eigenete. Die anderen brauchten meist zuviel Energie und waren unkontrollierbar. Nur sehr selten wurden sie beschworen und viel zu oft verschafften sie sich selbst zugang zu dieser Welt und machten Ärger auch den Dienern Beliars gegenüber. Der Priester hatte es schon mehrmals mit anderen Dämonen zutun gehabt.
Nafolux wendete sich nach einigen abschweifenden Gedanken wieder seinem Studium zu. Sein Labor war still und er hatte es lang nichtmehr verlassen. Er war müde, aber dennoch gewillt weiter zu lesen. Doch egal was er machen würde, bald müsste er schlafen gehen.

Shiravuel
16.03.2006, 08:32
Wiederum hatte Dragonlady sich nur mit Büchern beschäftigt und die meiste Zeit in der Bibliothek verbracht. Doch nichts brachte sie irgendwie wirklich weiter. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass das Kastell ausgestorben sei, da sie überhaupt niemanden mehr traf. Doch letztlich war ihr das nur recht, denn noch immer ging ihr die Vision von einem baldigen Krieg und der Orkherrschaft im Kopf herum und nach wie vor war sie überzeugt, dass sie mit niemanden würde darüber sprechen können.

Nach einer unruhigen Nacht, die wieder einmal von massiven Albträumen worden war, erwachte sie heute für Kastell-Verhältnisse sehr früh. Sie verließ ihr Zimmer in der festen Absicht, diesmal nicht in die Bibliothek zu gehen. Langsam wanderte sie durch die Gänge.. Wie so oft, versuchte sie hin und wieder die Bilder an den Wänden näher zu betrachten, doch wie jedesmal endete ein solcher Versuch lediglich mit Kopfschmerzen. "Wer für diese Bilder verantwortlich war, musste getrunken haben. Viel. Und über Jahre hinweg", dachte Dragonlady.

Planlos wanderte sie weiter, öffnete die Türen zu den Übungsräumen. Sie waren leer. War ja um die Uhrzeit auch nicht anders zu erwarten. Also drehte sie um und ging in die entgegengesetzte Richtung. Rüttelte probehalber an den Labortüren. Auch diese waren alle fest verschlossen. Sollte wahrhaftig doch wieder die Bibliothek als einzige Ablenkung infrage kommen? Gut, sie könnte erneut das Kastell verlassen und draußen etwas spazieren gehen, aber noch immer machte ihr die Erinnerung an die letzte Vision, die sie beim Wasserfall gehabt hatte, Angst. Was, wenn dort draußen in der Einsamkeit erneut irgendeine unwillkommene Eingebung auf sie lauerte? Und irgendwas schien sowieso dauernd auf sie zu lauern. Entweder stolperte sie direkt in Gefahren hinein oder merkwürdige Visionen zwangen se in die Knie. Ob es den anderen Schwarzmagiern auch so ging oder war das mal wieder unter ihrem ganz persönlichen "Glück" einzuordnen? Obwohl, wenn sie so an Ardescion dachte, dann konnte sie selbs sich immerhin glücklich schätzen, dass sie noch nicht von irgendwelchen Wahnanfällen heimgesucht wude. "Denk positiv, es könnte schlimmer kommen", ging Dragonlady durch den Kopf. Leider konnte sie den weierführenden Gedanken, dass es zumeist dann auch schlimmer kam, nicht ganz verdrängen.

Sie war so gedankenverloren herumgewandert, dass sie sich plötzlich in der Eingangshalle wiederfand. Erneut betrachtete sie mitleidig die Steinstatue. Musste ja wirklich gräßlich sein, hier tagein, tagaus schweigend an derselben Stelle zu stehen. Aber vielleicht merkte er ja wirklich nichts mehr und dann würde es ihn auch nicht stören. Nur: wohin verschwanden dann die Gaben, die man ihm beim ersten Betreten des Kastells in die Hand legte? Schnappten sich die vielleicht schnell und heimlich die Dämonen? Aber was wollten Dämonen damit? Andererseits: was wollte eine Steinstatue damit? Und landeten diese Gaben bei Beliar oder was? Wieder einmal Fragen über Fragen und natürlich keine Antwort.
Das schien eine Eigenart des Kastells zu sein. Hier tauchten täglich mehr Fragen auf, als ein Weiser beantworten konnte und jene Leute, die sie, Draognlady, als weise erachtete, schienen hier sowieso mittlerweile vom Erdboden verschluckt zu sein. Wie ihr ehemaliger Lehrmeister, Don-Esteban, beispielsweise. "Wer weiß, vielleicht forscht er wieder an irgendwelchen Organen oder deren Besitzern", ging ihr durch den Kopf. Sie wandte sich von der Statue ab, bescloss plötzlich, erst ein Dampfbad und dann ein richtiges u nehmen und beschleunigte ihre Schritte, als sie sich in Richtung Keller begab.
Und somit lagen die Gänge die Kastells verlasen und schweigend wie zuvor da.

KARhaBs
16.03.2006, 15:33
KARhaBs war um die Mittagszeit erwacht, als die ersten und einzigen Sonnenstrahlen des Tages die Wolkendecke durchbrachen und den Schnee glitzern ließen, der schon längst hätte getaut sein müssen. Er fühlte sich mehr denn je guter Dinge, es hatte ihm gut getan mit jener Lina Suavis einen langen Abend zu verbringen. Sie schien ihr Gemach schon lange Zeit nicht mehr verlassen zu haben und wirkte in einer gewissen Art und Weise ganz anders, als die Kastellbewohner, die er kennen gelernt hatte und welche sich Tag ein, Tag aus durchs Kastell bewegten. Zwar hatten sie noch nicht gemeinsam gesungen oder musiziert, Lina hatte verraten, dass sie Orgel spielte und sang, dennoch war es ein angenehmer Abend gewesen, den KARhaBs bei ihr verbrachte. Bei Wein und später auch bei kleinerem Abendmahl hatten sie sich ein wenig ausgetauscht, wenn auch stets eine gewisse Distanz zwischen den beiden bestanden hatte, was nicht zuletzt an dem Fakt lag, dass Lina eine Priesterin der Dunklen Mächte war, wie sie ebenfalls auf eine Frage des Barden hin geantwortet hatte.

Der Schwarzmagier war also aufgestanden und hatte sich dann aus seinen Räumlichkeiten begeben, um zuerst ein Frühstück und später ein ausgiebiges und langes Bad zu nehmen. Er hatte großen Gefallen an der Rebsorte gefunden, die er bei Lina zum ersten Mal gekostet hatte und so kam es, dass er sich selbst in den Baderaum einen Kelch des köstlichen scharlachroten Getränks mitnahm. Tatsächlich traf er Dragonlady, als er gerade durch die Pforte zu den in heißen Dampf gehüllten Zuberräumen durchschreiten wollte. Sie begrüßten sich nur kurz, dafür aber mit einem breiten Lächeln; Dragonlady erwähnte, dass sie eilig von dannen müsste. Vielleicht hatte sie selbst ein Bad genommen, vielleicht war ihr aber auch wieder jemand zuvor gekommen und hatte sie vermeintlich aus dem Bade verscheucht. Letzteres dachte KARhaBs nicht ohne ernsthaft mit einem Grinsen kämpfen zu müssen und hernach mehr oder minder unfreiwillig zu unterliegen.
Und so lächelnd er in den heißen Raum getreten war, der seinen einladenden großen Steinzuber ruhig und wohlverheißend offenbarte, so guter Dinge trat er später auch wieder durch die Pforte nach draußen.

Nach dem Bade entschied er sich in den Innenhof zu gehen, den Ort an den es ihn immer und immer wieder zog. Sein Haar duftete angenehm und er spürte dessen angenehmes Gewicht intensiver denn je auf seinen Schultern, allgemein schienen seine Sinne ganz erwacht zu sein, dieser Tag versprach, trotz des schlechten Wetters, ein wahrlich Guter zu werden.
Bald schon hatte er auch den Eingang zum Innenhof erreicht und trat in die angenehme Luft dieser Sphäre, die hoffentlich bald wieder die Atmosphäre ganz Khorinis füllen würde. Er summte sogar eine kleine Melodie, als er hinüber zur Esche schlenderte, bei der Corinna saß und an dem Ast schnitzte, den ihr der magische Baum geschenkt hatte. Der Schwarzmagier hatte ein strahlendes Leuchten in den Augen, als er der Gildenlosen herzlicher denn je
eine Begrüßung entgegenbrachte. “Ich grüße euch, Corinna. Wie geht es mit der Arbeit an eurem Bogen voran? Ich wäre nicht uninteressiert an einem kleinen Exkurs in die Handgriffe einer Bognerin.“ Fast schien es, KARhaBs sei wieder in Khorinis, schwatzte mit einer hübschen Magd im oberen Viertel, die ihre Mittagspause genoss und sich an der Unterhaltung des Barden erfreute. So unbeschwert, wie der Schwarzmagier heute war, hatte er sich lange nicht gezeigt…

Shiravuel
16.03.2006, 16:02
Als Dragonlady das Bad wieder verließ, lief sie doch tatsächlich fast in KARhaBs hinein, jenem blonden Magus, der der Auslöser für den Kampf gegen den untoten Magier gewesen war und der sie letztlich alle gerettet hatte. War das wirklich schon wieder ein paar Wochen her? Die Zeit schien wie im Flug zu vergehen. Offenbar hatte KARhaBs ebenfalls ein Bad nehmen wollen und so war Dragonlady froh, dass sie ihres bereits beendet hatte, denn sonst wäre es diesmal umgekehrt gewesen und sie hätte im Bad gelegen. Und irgendwie bezweifelte sie, dass KARhaBs sich genauso zur Wand gedreht hätte wie sie selbst, Dragonlady, es bei ihrer letzten Begegnung im Bad getan hatte. Jedenfalls traute sie Männern in dieser Beziehung nicht weiter als sie sie werfen konnte und das bedeutete: gar nicht. Zudem hatte sie sehr wohl den belustigten Ausdruck in seinem Gesicht gesehen und wusste, dass er sich ebenfalls daran erinnerte.
Eilig hatte sie ihm den Weg zum Bad frei gemacht und behauptet, dass sie schnell weg müsse, aber innerlich bedauerte sie es dochleicht, dass ihre einzigen Begegnungen seit dem Abenteuer mit dem Urwürfel damals, mehr oder weniger in Baderäumen stattfand und dies auch nur zufällig. Womit sie natürlich keineswegs meinte, dass sie sich absichtliche Treffen im Bad herbeiwünschte, sondern eher absichtliche Treffen in der Bibliothek, dem Innenhof oder dem Refektorium. Es war doch irgendwie schade, dass man sich nach einer solch großen und gemeinsam überstandenen Gefahr nur noch zufällig hin und wieder über den Weg lief. Aber mit Ardescion und Farin war es ja nicht anders und dieser Pirester oder Hohepriester, der damals eine Schülerin bei sich gehabt hatte, Igor oder so ähnlich, auch ihn hatte sie nie wieder gesehen.
Na ja, irgendwann würde sie sicher einen der Anderen wiedertreffen und vieleicht sogar zur Abwechslung mal nicht im Bad, dachte Dragonlady, während sie sich langsam, aber zielstrebig nun doch in Richtung Bibliothek begab.

Corinna
16.03.2006, 16:14
Winter. Nicht mehr ganz so tiefer Winter, trotzdem lag draussen in der Welt noch überall Schnee, an manchen Orten bestimmt so tief, dass man darin schon versinken könnte, doch hier? Es war schon fast zu heiss, kleine Wassertröpfchen bildeten sich bereits auf Corinnas Stirn, was aber mehr daran lag, wie schweisstreibend sich ihre Beschäftigung erwießen hatte. Eigentlich hatte sie angenommen, dass es in dieser angenehmen Umgebung eine richtig schöne Beschäftigung wäre, doch dieser Ast verhielt sich ebenso merkwürdig, wie der ganze Baum das bereits getan hatte!

"Gut, ich versuche es jetzt noch einmal und bitte wehre dich nicht!" flehte sie das Stück Holz in ihrer Hand an, während sie ihr Messer in der anderen Hand hielt und zu einem neuen Schnitt ansetzte. Langsam verlor sie die Geduld (vielleicht auch die Hoffnung) trotzdem ... Ein Bogen aus diesem speziellen Holz, das war zu fantastisch, um es jetzt aufzugeben. Wieder setzte sie ihr Messer an das Holz und zog die Klinge durch, trennte einen langen breiten Span, vom Ast, der wie die anderen zu Boden viel, auf den schon viel zu großen, man könnte vielleicht schon Haufen sagen... Und trotzdem, es geschah ein weiteres Mal. Kaum hatte sie den Schnitt vollendet, wuchs der Ast von selbst wieder nach, ersetzte Borke und Rine, sogar kleine Ästchen und Bläter wuchsen nach! Da saß sie und schnitzte schon den lieben langen Tag und der Ast sah aus, wie im ersten Moment. Wirklich deprimierend...

"Ach komm schon, tu mir das nicht an..." seufzte sie den Ast abermals an. In dem Moment fuhr ein Windstoß durch den Hof, brachte die Blätter der großen Esche, unter deren Schatten sie saß, zum rauschen. Einen Moment, als der Windstoß ganz heftig wurde, knarzten sogar einige Äste, im ersten Moment klang es fast so, als würde der Baum sich räuspern, oder etwas murmeln... im zweiten Moment, kam sie ins Grübeln, ob es das vielleicht nicht wirklich war... Es wurde immer seltsamer, je länger sie im Kastell verweilte, das war wirklich der eigentümlichste ort, der ihr je untergekommen war.


Glücklicherweise brachte im nächsten Augenblick jemand wieder etwas normalität in den 'Alltag', es war dieser Barde, ihrem ersten Bekannten im kastell, der aus irgendeinem Grund heute sehr viel glücklicher und offener wirkte. Seltsam, als sie ihn mit ihren Fragen gelöchert hatte, hatte er darauf doch recht heftig reagiert, was ihm natürlich nicht vorzuwerfen war, trotzdem wieso hätte sich das jetzt so plötzlich ändern sollen. Wie dem auch sei, für ein Gespräch mit jemandem der auch antworten konnte, klang in diesem Augenblick mehr als verlockend, ein wenig Abwechslung kam ihr mehr als recht.

"Ah, einen herrlichen Tag wünsche ich euch, es ist schön ein bekanntes Gesicht zu sehen. Nunja, im Normalfall würde ich antworten, dass es mit dem Bogen mehr als gut vorangeht, aber dieses Stück Holz macht sich wohl über mich lustig und so geht nicht wirklich etwas weiter." seufzte sie, während sie sich die Späne von ihrem Kleid putzte.
"Aber wenn ihr etwas über das Handwerk des Bogenbaus erfahren wollt, erzähle ich euch gerne etwas darüber. Wollen wir vielleicht ein Stück gehen?"

KARhaBs
16.03.2006, 17:24
In jener Verfassung, in der sich KARhaBs derzeit befand, hätte er Corinna wohl kaum einen Vorschlag abgeschlagen. Er half ihr vom Boden auf, auf dem sie gekniet und versucht hatte, den Ast zu bearbeiten. [/I] Vergesst für eine Weile das magische Holz und lasst euch verzaubern, von den magischen Mauern!“[/I]
Er führte sie wieder in innere des Kastells und zunächst ins Refektorium. Dort ließ er 2 Kelche des köstlichen Weines erschienen, der es ihm so angetan, nichts jedoch mit seiner Unbeschwertheit zu tun hatte.

Mit den Kelchen in Händen schritten sie nun gemächlich durch die düsteren Gänge, Seite an Seite während der Barde ab und zu etwas zum Anblick des ein oder Anderen kommentierte.
“Die Eingangshalle werdet ihr zweifelsohne kennen, Vabun, der versteinerte Magier nimmt die Gaben der Ankommenden entgegen.“

Schließlich gelangten sie, vorbei am Portal der Bibliothek, die sich KARhaBs für den Schluss aufsparen wollte, zu den Übungsräumen. Dort öffnete der Schwarzmagier behände eine Tür und führte Corinna hinein. Es waren Zielscheiben und andere Objekte an den Wänden angebracht, um sowohl das Bogenschießen, als auch magische Angriffe zu erproben.
Unbemerkt griff KARhaBs zu seiner Schattenflammenrune und beschwor ein schwarzes Feuer in der Handfläche der rechten Hand. Legere, als würde er ein zerknülltes Pergament wegwerfen, beförderte er die Schattenflamme präzise zu einem der weiter entfernten Ziele, welches augenblicklich zu Asche verbrannte. Corinna würde ihm diese Demonstration sicher nicht negativ ankreiden, er versprühte einfach zu viel Freude und Aufgeschlossenheit.

Schließlich gelangten sie, vom Schwarzmagier geführt, zu einem hohen Tor, das reich verziert, den Eingang zum Thronsaal bildete. Der Barde stieß es auf ließ Corinna einen Blick hinein werfen, der hohe Saal mit seinen Götterreliefs und dem pompösen Thron würde sicher ihr Interesse wecken. Hierbei schwieg der Blondgelockte, er ließ den Raum auf sie wirken, das war alle Mal mehr, als er Einfluss nehmen konnte.

Als sie sich nach einer Aufenthaltszeit vorerst satt gesehen zu haben schien führte sie der junge Mann in der nachtschwarzen Robe schließlich zum Eingang der magischen Bücherhallen.
[I]“Hinter diesem Tor liegt mehr Wissen, als ihr euch auch nur je träumen lassen könntet, dass es viele Tausend Menschen gemeinsam besitzen. Hier ist der Eingang zur Bibliothek des Zirkels um Xardas, der Größten in ganz Myrthana.
Mit diesen Worten tat er die Torflügel auf und geleitete die staunende Bognerin zu den ersten Regalreihen…

Corinna
16.03.2006, 19:58
Meine Güte, was hatte der Barde heute nur gefrühstückt??? Egal was, das musste sie auch haben, denn der Dunkle war nicht wiederzuerkennen. Man mochte schon fast "euphorisch" sagen. Ein Zug, den sie bei ihm wirklich noch nie festgestellt hatte. Beklagen wollte sie sich keinesfalls, nur hätte sie nie damit gerechnet, wie auch immer so wurde ihr kleiner Rundgang nur umso erfrischender und auch die zwei Kelche Wein, die er im Refektorium konnten diese Stimmung nur noch mehr erwärmen.

"Die Eingangshalle werdet ihr zweifelsohne kennen, Vabun, der versteinerte Magier nimmt die Gaben der Ankommenden entgegen." sprach er dann, worauf es ihr kurz einen eisigen Schauer über den Rücken trieb. Hatte sie doch nicht falsch gelegen! Das war tatsächlich keine Statue, das war wirklich ein Magier .. der ... der .... der ..... versteinert worden war! Sollte sie sich jetzt freuen, oder sich lieber ängstlich an ihren Führer klammern? Denn wer ließ sich schon freiwillig versteinern? Die Frage drängte schon fast aus ihr heraus, aber sie brachte keinen Ton aus sich heraus, was diesem mann wiederfahren war, dass er ein solches Ende gefunden hatte...

Deshalb fing sie, gleich nachdem sie aus der schaurigen Halle heraus waren, ein gespräch an, schließlich war sie ihm das noch schuldig, wenn er doch schon so interessiert gefragt hatte.
"Also ein guten Bogen muss auf jedenfall mit dem richtigen Holz beginnen. Wenn man das falsche Holz verwendet, dann ist all die Arbeit umsonst, deshalb sind gute Bogner oftmals sehr viel länger auf der Suche nach dem perfekten Baum, als sie letztendlich am Bogen selbst arbeiten. Bei diesem speziellen Holz hier, könnte das aber erstmals anders sein, irgendwie hat es etwas gegen meine Bearbeitungsversuche."
Da hatten sie auch schon ihr Ziel erreicht, führte sie der Barde in einen etwas kleineren Raum, als die Eingangshalle vorhin und bei weitem auch nicht so pompös. Eigentlich war dieser Raum sogar über alle Maße einfach gehalten, Fackeln an den Wänden, ein staubiger Boden, und Brandspuren an den Wänden. Als KARhaBs dann auch noch eine schwarzbrennende Flamme durch den Raum warf, war ihr auch klar, woher diese stammten. Es war ein Übungsraum, indem die meisten der Magier wohl ihr Handwerk lernten, ob mit Schwert, Bogen oder Magie. Stellte sich nur die Frage, ob die Ausbildungen hier einen tieferen Zweck erfüllen sollten, den es genauer zu untersuchen galt. Momentan gab es aber nichts, was ihr einen Grund zur Besorgnis geben würde.

Als sie den großen prunkvollen Thronsaal betreten hatten, festigte sich diese meinung auc noch, denn dieser Thron ... er war leer. Kein tyrannischer Anführer, der seine Jünger in die Schlacht schicken würde und kein Heerschar an Wachen, vor denen man sich in acht nehmen musste. Egal wo man sich auch hinbegab, überall herrschte ehrfurchtgebietende Stille. Oder war es zu still? Nein, bisher hatte sie keinerlei Zweifel, dass die Magier des Zirkels zwar mächtig waren, aber wohl selten wenig für die Welt ausserhalb ihrer Mauern interessierten.

Als letztes führte er sie in die Bibliothek, doch dieser Name traf es nicht so ganz. Sie war gewaltig, so dermaßen groß, dass die hintere Wand bestimmt ... ach woher, sie konnte die hintere Wand noch nichteinmal sehen! Würden die Regale endlos so weiter gehen? Eigentlich unvorstellbar, doch das hatte sie schon von vielem hier in diesen mauern gedacht.

"Ich danke euch für diese eindrucksvolle Führung durch dieses noch eindrucksvolleres Gebäude. Was meint ihr, habt ihr Lust auf ein Abendessen? Ich lade euch auch ein."
"Im Refektorum speist man doch sowieso umsonst."
"Na eben deshalb! Dafür kann ich euch dann auch noch an die interessanten Details des Bognerdaseins aufklären."
Das klang dann selbst auf den Barden erfreulicher, worauf er schließlich zustimmte. Ein Essen mit diesem ... Mann ... hatte durchaus seinen Reiz, denn auch wenn er bei ihrer ersten Begegnung etwas abweisend war, so charmant er sich die letzte Stunde verhalten hatte, konnte sie direkt anziehende Eigenschaften an dem Barden entdecken...

Akasha
17.03.2006, 00:03
Die Augen des jungen Mädchens weiteten sich mit jedem Wort ihrer Freundin Lucya mehr und mehr. Sie fand auch, dass sie mal etwas neues kennen lernen sollte als nur das Kastell, auch wenn sie es hier sehr mochte und gern in den alten Gemäuern lebte. Doch war Khorinis noch lange nicht erforscht und die Worte Lucya's weckten den Abenteuersinn in Akasha und sie nickte eifrig und grinste bis über beide Ohren.
"Sehr gern würde ich mal was anderes kennen lernen!" sagte sie und vor freude überschlug sich ihre Stimme mehrmals, was sie peinlich fand und kurz zu Boden sah. Sonst hatte sie sich gut unter kontrolle, doch wenn sie sich über etwas freute brach es machmal aus ihr aus und sie konnte sich einen kurzen Moment lang nichtmehr kontrollieren.
"Ich darf aussuchen? Das ist sehr lieb von dir... aber ich kenne hier doch kaum etwas.. wollen wir uns einfach von den Wegen und Straßen führen lassen und gucken was der Zufall bringt und zu welchem Ort er uns führt?" fragte sie schließlich und diesmal klang ihre Stimme beherrscht, auch wenn die Freunde in ihren Augen immernoch wie ein neu entfachtes Feuer loderte. Wenn man es bei ihrem hässlichen, roten Auge so sagen konnte jedenfalls, doch ihr normales Auge mit der grauen Pupille glitzerte vor Freude und das junge Mädchen umarmte Lucya und drückte die Frau, die ihr am Anfang so fremd erschien an sich als würde sie ein Familienmitglied umarmen, das sie schon lange nichtmehr gesehen hatte. Es tat gut Menschen zu haben die an einen dachten.. in ihrer Vergangenheit hatte sie dieses Gefühl schonf ast vollständig vergessen, bis sie schließlich die Entscheidung getroffen hatte nach Khorinis zu kommen, wo ihr von Selara als erstes gezeigt wurde, dass es auch anders ging und das es doch Menschen gab, die man gern haben konnte ohne hintergangen zu werden..
Langsam löste sich Akasha wieder aus der so gut tuenden Umarmnung und fing an in ihrem Zimmer herumzustöbern. Sie hatte nicht allzu viel was sie ihr Eigen nennen konnte, doch hatte es sich mit der Zeit doch ziemlich in diesem Zimmer des Kastells verteilt und sie musste es zusammensuchen.
Das erste was sie einpackte war ihre Geige, die sie nie alleine zurücklassen würde. Dazu kamen alle Utensilien die sie für ihr Streichinstrument brauchte. Auch ein paar ersatzkleidungen packte sie ein und ihr weniges Gold, was sie so eisern zusammengespart hatte. Es war nicht viel, doch hoffte sie das es ihr reichen würde für die nächste Zeit. Im Kastell war für sie wie es schien soweit alles umsonst, doch wollte sie auf ihrer bevorstehenden Reise Lucya nicht auf der Tasche liegen. Es war ihr doch ein wenig Peinlich immer das kleine Mädchen zu sein, dass so abhängig von anderen Personen war.
Nach wenigen Minuten des Stöberns hatte sie alles zusammen was sie brauchte und baute sich voller Vorfreude neben Lucya auf und lächelte.
"Ich bin bereit.." sagte sie und wartete darauf, dass Lucya sagte, dass es losging.

Shiravuel
18.03.2006, 07:06
Viel zu früh war Dragonlady heute erwacht. Zu früh jedenfalls für Kastell-Verhältnisse. Jedoch hatten wire Traumbilder ihren Schlaf gestört. Es waren zwar diesmal keine Albträume gewesen, aber wild durcheinanderfliegende Fetzen, die bedeutsam erschienen, an die sie sich beim Erwachen jedoch nicht mehr erinnerte. Sie fühlte sich müde und zerschlagen, aber sie wusste auch, dass an weiteren Schlaf nicht zu denken war. Seufzend stand sie auf. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass der Morgen vor nicht allzulanger Zeit erst begonnen hatte. Zwar war es hell, aber es handelte sich um jene dämmerige Helligkeit, die man nur zu bestimmten Stunden wahrnimmt, den Stunden des Zwielichts. Irgendwann hatte Dragonlady mal gelesen, dass in einem fernen Land diese Stunden einer bestimmten Göttin zugeordnet waren. Sie versuchte sich zu erinnern, aber selbst das war zuviel um diese Zeit. Sie wusch sich rasch, zog ihre Robe über, überprüfte den Runenbeutel und verließ ihr Zimmer.

Rasch eilte sie zum Refektorium, trank dort einen Tee und aß etwas Brot, bevor sie sich erneut auf den Weg zur Bibliothek machte. Heute fühlte sie sich geradezu dahin getrieben. Irgendetwas zog sie mit aller Macht, schien sie zu rufen. Bald darauf trat sie durch das knisternde, bläulich schimmernde Portal, dass die Dimensionen voneinander trennte und sah sich um. Was war es, dass sie so machtvoll hierher zog? In der letzten Zeit hatte sie doch wirklich genug Stunden hier verbracht. Auf dem Tisch ihr schräg gegenüber lag ein Buch. Ein dünnes schwarzes Buch, dessen Einband blutrote Lettern zeigte. Nachdenklich starrte sie das Buch an. Und hatte das deutliche Gefühl, dass das Buch zurückstarrte. Da Dragonlady hier im Kastell schon längst aufgegeben hatte, sich über irgendetwas zu wundern, nahm sie diese Tatsache eher gleichgültig zur Kenntnis, jedoch war sie sich nun sicher, dass es exakt dieses Buch gewesen war, welches sie in die Bibliothek getrieben hatte. Langsam ging sie darauf zu und nahm es fast zögernd in die Hand. Nein, es biss nicht, aber Bücher beißen im Allgemeinen ja auch eher selten bis gar nicht. Aber man wusste ja nie. Sie las die roten Buchstaben, die den Einband zierten: Die Rückkehr eines Fremden. Wie? Was? Wie konnte jemand, der ein Fremder war, zurückkehren und wohin? Seltsamerweise schien das Buch keinen Verfasser zu haben. Zögernd schlug Dragonlady es auf und begann zu lesen.

"Aus entfernter Vergangenheit, in Vergessenheit geraten und doch allgegenwärtig. Der, der einst an Deiner Seite war, er wird wiederkehren. Ein Fremder, der heimkehrt, ohne es zu wissen. Ein Fremder, der kein Fremder ist und Dich dennoch nicht erkennen wird. Eure Wege werden sich erneut kreuzen, damit ein weiterer Kreis sich vollende. Beliar in seiner Weisheit bestimmte Euch beide zu seinen Dienern. Ihn, der es noch nicht weiß und Dich, die wissen wird, sobald Ihr voreinander steht. Das Schicksal ist der Weber, der die Fäden aneinanderfügt. Werden es helle, schöne Muster sein oder dunkle, die von Verhängnis und Gefahr künden?"

Mehr stand da nicht geschrieben und Dragonlady sah verwirrt auf das Buch. Schlau wurde sie nicht unbedingt aus dieser kryptischen Voraussage, aber sie war ja langsam an die seltsamsten Visionen und Prophezeiungen gewöhnt. Dieses Buch schien nur für sie in der Bibliothek erschienen zu sein. Doch gab es mal wieder mehr Rätsel auf, als es klärte. Ein Fremder würde also heimkehren, den sie längst vergessen hatte und der dennoch allgegenwärtig war? Na toll. Und sie würde wissen? Was wissen? Und er sie nicht erkennen oder sich nicht erinnern oder was? Innerlich fluchte sie vor sich hin. Konnte denn nicht eine einzige Prophezeiung jemals deutlich und klar geschrieben sein? War es zuviel verlangt, dass der Adressat sie tatsächlich verstand? Oder waren Prophezeiungen dafür geschaffen, um Menschen langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben?

Erneut las sie den kurzen Abschnitt. War schon seltsam, ein ganzes Buch wegen eines kurzen Textes auftauchen zu lassen. Eine Pergamentrolle hätte es wohl auch getan... Es ging nicht einmal ein Zeitpunkt, wann der seltsame Fremde kommen würde, daraus hervor. Doch war Dragonlady sich sicher, dass es bald sein würde, denn ansonsten hätte das Buch sie nicht heute morgen gerufen. Und plötzlich hatte sie das sichere Gefühl, dass auch die ungreifbaren Traumfetzen mit diesem kommenden Ereignis zu tun gehabt hatten. Leider konnte sie sich trotzdem nicht daran erinnern.

"Ach verdammt", fluchte sie laut. Wenn man hier mal gerade nicht von irren Bildern oder Dämonenstimmen Kopfschmerzen bekam, dann ganz sicher von wirren Prophezeiungen. Die Heiler und Laborheinis könnten mal ein Mittel gegen Kopfschmerzen erfinden. Am besten eines, das man bei sich tragen und bei Bedarf einnehmen könnte. Würde sicher reißenden Absatz finden. Langsam legte sie den kleinen Band auf den Tisch zurück, dann jedoch besann sie sich anders und nahm ihn erneut an sich. Normalerweise durfte man nicht einfach so Bücher aus der Bibliothek mitnehmen, doch schon einmal hatten sie und Ardescion es gedurft. Damals, als auch Bücher auftauchten, die nur für sie beide bestimmt waren. Und Dragonlady war sich sicher, dass dieses Buch hier nur für sie selbst bestimmt war. Also würde vermutlich kein Blitz Beliars sie treffen, wenn sie es mitnahm. Das Buch fest umklammert, verließ sie tatsächlich ungestraft die Bibliothek. Ihre Vermutung war also richtig gewesen.

Rasch ging sie zurück zu ihrem Zimmer, wo sie den kleinen schwarzen Band in der Truhe verstaute. Geistesabwesend glitt ihr Bick dabei über die schwarze und die weiße Rose. Noch immer blühten beide Blumen in vollendeter Schönheit. Rhonin! Von ihm stammten diese Blumen und von ihm hatte sie auch lange nichts gehört oder gsehen. Es war fast, als ob das Kastell Begegnungen nur dann ermöglichte, wenn sie notwendig waren, was hier im Allgemeinen beduetete, dass etwas Besonderes geschehen würde. Doch diesmal schien das Besondere in Gestalt eines bekannten Fremden zu liegen, der bald zum Kastell kommen würde.

Dragonlady schritt zum Fenster und sah nachdenklich nach draußen. Irgendwo da, irgendwo in Khorinis lag die Antwort. Sie würde wissen ....bald...

Farin
18.03.2006, 11:44
Für Farin war es ein ganz normaler Tag. Er erwachte, wie schon verdächtig oft in den letzten Tagen keineswegs in seinem Zimmer. Wiedereinmal hatte der harte Tisch ihm als Kopfkissen gedient.
In der Nacht zuvor hatte er es wohl wieder nicht in sein Zimmer geschafft. Und gewisse Vorteile hatte es ja auch. Er brauchte nicht, um mit seinen Studien fortzufahren wieder in die Bibliothek gehen. Langsam wunderte sich Farin wirklich, warum nicht alle Magier im Kastell dick wurden. Eigentlich saßen doch die meisten hier den ganzen Tag in der Bibliothek oder aßen etwas im Refektorium. Und da nicht grade wenig.
Und es fiel außerdem auf, dass sich zwar alle Schwarzmagier ständig in der Bibliothek aufzuhalten schienen, aber man hier drinnen so gut wie niemanden sah. Man hatte immer das Gefühl allein zwischen diesen Unmengen an auf Pergament gebanntem Wissen zu sein. Was natürlich auch seine Vorteile hatte. Man konnte ungestört allen möglichen Abstrusitäten nachgehen, ohne das einem gleich jemand über die Schultern sah.

Aber man konnte auch nicht Tag und Nacht hier in der Bibliothek verbringen. Farin bezweifelte irgendwie, dass die Dämonen davon Begeistert gewesen wären, wenn er hier angefangen hätte zu essen. Wohlmöglich hätten sie ihm dann ein Lebenslanges Bibliotheksverbot ausgesprochen. Und das war etwas, das der Priester so gar nicht gebrauchen konnte.
Und um eben dieser, seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung, nachzugehen verließ er die Bibliothek wieder. Ob es nicht einen Trank gab, der dafür sorgte, dass man lange nichts mehr essen musste? Dann könnte man noch mehr Zeit in der Bibliothek verbringen. Aber eine Pause tat ja auch mal ganz gut ...

Kurz darauf schritt Farin also ins Refektorium. Er setzte sich an einen leeren Tisch, ohne großartig darauf zu achten, ob jemand anderes Anwesend war. In Gedanken ging er noch einmal die letzten Seiten des Buches durch, das er gestern noch gelesen hatte. Es ging wiedereinmal um eines der Lieblingsthemen des Priesters. Versuche. Aber er hatte noch keinen wirklich spektakulären gefunden.

Nachdem er seinen Bauch mit einem Schattenläufersteak zufriedengestellt hatte wollte er noch einen kleinen Abstecher in den Innenhof machen. Ein bisschen frische Luft konnte nicht schaden. In der zumeist stickigen Bibliotheksluft bekam man nur all zu schnell Kopfschmerzen.
Doch schon beim ersten Blick in den Innenhof sah er, dass es wohl nicht bei einem kurzen Abstecher bleiben würde. Da saß Dragonlady auf der Bank unter der Esche. Ein bekanntes Gesicht. Auch etwas recht seltenes in den Mauern des Kastells.
"Seid gegrüßt Dragonlady! Wie geht es euch? Und was habt ihr in den letzten Tagen, seitdem wir uns nicht mehr gesehen haben gemacht?"

Shiravuel
18.03.2006, 11:55
Als Dragonlady sich von ihren Gedanken am Fenster losgerissen hatte, war sie in den Innenhof gegangen. Es schien Wochen her, dass sie hier zuletzt gewesen war. Nein, es schien nicht nur so, es war Wochen her. Langsam ließ sie sich unter der Weltenesche nieder und genoß das Frühlingsklima. Und erneut verlor sie sich in Gedanken und Überlegungen, aus denen sie aber jäh durch eine bekannte Stimme gerissen wurde. Erschreckt fuhr sie hoch und erblickte Farin. Kurz blinzelte sie, um sicher zu gehen, dass es sich hierbei nicht um eine Erscheinung handelte, sondern wirklich echt war. Immerhin war es selten genug, dass man hier jemand Anderen traf und noch seltener, wenn es sich um ein bekanntes Gesicht handelte. Nun, die Erscheinung blieb, womit klar war, dass es keine Erscheinung war. Farin war echt.

Erst jetzt kam ihr zu Bewußtsein, dass er ihr eine Frage gestellt hatte. "Danke, es geht mir gut", erwiderte sie daher und fügte hinzu: "Gemacht? oh, nicht viel. Ich war am Wasserfall und viel oder sogar fast dauernd in der Bibliothek". Innerlich seufzte sie, weil es sie drängte, von ihrer Vision des Kriegs mit den Orks zu erzählen, von der sie am Wasserfall heimgesucht worden war, aber sie unterließ es lieber. Schließlich wollte sie nicht, dass Farin sie für verrückt hielt.
Und die Sache heute morgen mit dem Buch, welches das Kommen eines bekannten "Fremden" ankündigte, schien eh nur sie zu betreffen. Und natürlich den Angekündigten.

"Wie ist es Euch denn ergangen?", fragte sie daher und wollte auch gleich von ihm wissen, ob er denn Ardescion mal gesehen hätte. "Sein Geisteszustand macht mir große Sorgen. Und seine Reaktion damals im Labyrinth war mehr als ungewöhnlich und ganz sicher nicht der Ardescion, den wir kennen", fügte sie hinzu. Und dann kam ihr eine Idee. Doch erstmal wollte sie wissen, wie es Farin ergangen war und was er bezüglich Ardescions Verhalten dachte.

Farin
18.03.2006, 12:11
"Den Wasserfall habe ich ausgelassen, und mich auch in einige Bücher in der Bibliothek vertieft. Also eigentlich das selbe, wie ihr."
Seine These schien damit bestätigt zu sein. Irgendwie traf man sich in der Bibliothek einfach nicht. Sorgte die Bibliothek etwas selbst dafür, damit man ungestört arbeiten konnte? Möglich wäre es allemal gewesen ...
"Ardescion habe ich leider auch nicht mehr gesehen."
Wen wunderte es auch. Das einzigste Lebende Wesen, dass er seit Wochen gesehen hatte saß grade vor ihm.
"Ja sein Geisteszustand ist wohl alles andere als Normal. Ich kann mir auch nicht erklären, was ihn dazu geführt hat.
Und ja, diese Reaktion war alles andere als Typisch für ihn. Zumindest für ihn, so wie ich ihn kenne. Und nach diesem Satz von ihm dort bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich ihn noch richtig kenne.
Also für Normal halte ich das ganz gewiss nicht. Nur weiß ich auch nicht, woran es liegen könnte, und habe somit auch keine wirkliche Idee, was man dagegen tun könnte."
Und so war es. Hätte er wenigstens einen kleinen Hinweis gehabt, was ihn zu dieser Reaktion getrieben hatte, dann wäre zumindest schon mal ein Indiz da, das ihnen bei der Lösung dieses offenkundigen Problems helfen konnte.
Stattdessen tappte der Priester im Dunkeln. Aber vielleicht hatte Dragonlady ja eine Idee. Zumindest eine Zeit lang waren die beiden andauernd zusammen gewesen, meinte Farin sich zu erinnern.
"Ihr hab sicherlich auch keine Idee, was ihn dazu gebracht haben könnte, oder?" fragte er ohne wirklich große Hoffnung.

Shiravuel
18.03.2006, 12:20
Was ihn dazu gebracht haben könnte? Nun, dafür kämen durchaus mehrere Ursachen in Betracht. Die Magie des Echsenvolkes oder dieses eigenartige Schwert, und das waren nur zwei Dinge, von denen Dragonlady wusste. Hatte sie Farin eigentlich schon von ihrem "Abstecher" in die einstige Heimat aus ihrem früheren Leben erzählt, den sie gemeinsam mit Ardescion unternommen hatte? Sie wusste es nicht mehr. Irgendwie schien ihr Gedächtnis immer schlechter zu werden, was vielleicht auch an den dauernden Kopfschmerzen lag, die man hier bekam.
Wenn er es schon gehört hatte, dann hatte der Ärmste jetzt halt Pech gehabt, denn nun bekam er es nochmal zu hören. Dragonlady erzählte ihm in groben Zügen von der Zeit, als die Schatten der Vergangenheit sie eingeholt hatten, von der Magie der Echsenwesen, welche von Ardescion gestoppt und sicher auch untersucht worden war. Und wer weiß, was die Berührung mit dieser fremden, unmenschlichen Magie mit ihm gemacht hatte.

Und danach erwähnte sie das Schwert, welches Farin ja auch gesehen hatte. Immerhin war dies der Schlüssel zum Labyrinth gewesen.

"Ihr seht also, es kann mehrere Ursachen haben", sprach sie abschließend, um noch anzumerken, dass auch sie sich langsam nicht mehr sicher war, Ardescion zu kennen. Irgendetwas Fremdes hatte von dem alten Freund Besitz ergriffen und dieses Fremde war keinesfalls etwas gutes.

Farin
18.03.2006, 15:18
Farin hatte die Geschichte vorher noch nicht gekannt, und fragte sich kurz, wann die beiden dies alles erlebt hatten. Aber gut das war im Moment sicherlich nicht so wichtig.
Das Ardescion schon einmal so etwas, oder zumindest so etwas ähnliches gehabt hatte ließ Farin schlussfolgern, dass dieses Problem eventuell wiedergekehrt ist. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab das wirklich für Richtig zu halten.
Dann erwähnte Dragonlady das Schwert. Und schlagartig schien er wieder zurückversetzt zu ihrem letzten Kampf in den unterirdischen Gewölben. Sie hatten gegen diesen übermächtigen Gegner gekämpft, und Farin bildete sich ein, dass Ardescion irgendwie auf die Schwerter ihres Gegners geschaut hatte.
Vielleicht bildete er sich das ja auch nur ein, aber merkwürdig war es dennoch. Ebenso, dass ihm dies genau jetzt einfiel. Nachdem er Ardescion mit der Schattenflamme gerettet hatte war ihm das aufgefallen. Nur kurz, denn er musste ja selber schauen, dass er am Leben blieb.
Wirklich sehr merkwürdig...
Er berichtete Dragonlady von seinen Beobachtungen, auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn auch für verrückt erklärte. Es war schließlich nur eine Vermutung.
Doch zumindest vorerst schien sie ihn nicht für verrückt zu halten.
"Ich würde vorschlagen wir treffen uns morgen, oder in ein paar Tagen noch einmal. Ich werd bis dahin wohl wieder in die Bibliothek verziehen, und dort etwas über möglicherweise Verhexte Schwerter heraussuchen. Aber ich habe danach schon einmal gesucht, und musste damals schon feststellen, dass es darüber nicht wirklich viel gibt. Aber vielleicht hat sich bis heute da ja schon was getan.
Also bis demnächst würde ich sagen."
Und damit drehte der Priester sich um, und verließ den Innenhof in Richtung Bibliothek. Er hatte eigentlich ja keine große Hoffnung etwas zu finden, aber Dragonlady hatte so viele Möglichkeiten gewusst ... bei einer musste man nun mal anfangen. Auch wenn sie sich eventuell nachher als falsch herausstellen sollte.
Schon wenige Minuten später saß der Priester wieder an einem Tisch weit im hinteren Teil der Bibliothek, umringt von einigen Büchern. Er hatte das Gefühl, dass es bei seiner letzten Suche nach magischen Schwertern weniger gewesen waren ...
Vielleicht täuschte er sich aber auch. Schließlich war es schon ziemlich lange her.

Shiravuel
18.03.2006, 15:51
Aufgrund der Beobachtungen, welche Farin bezüglich Ardescions und des Schwerts gemacht hatte, schien Dragonlady die Möglichkeit immer wahrscheinlicher, dass des Rätsels Lösung wohl wirklich im Schwert zu suchen sei. Und sie war froh, dass Farin die Veränderung, welche Ardescion durchgemacht hatte, ebenso aufgefallen war. Also hatte sie sich das nicht bloß eingebildet.

Während der Priester sich von ihr verabschiedete und Richtung Bibliothek ging, grübelte Dragonlady noch immer über das Gehörte nach. Und dann fiel ihr noch etwas ein. Wie hatte der untote Magus damals gesagt? In genau diesem Schwert waren weitere vier Seelen gefangen. Seelen, die ihm zu Diensten waren, ihm untertan und versklavt. Offenbar hatte auch die erneute Bannung des Ungeheuers nichts daran geändert. Sie schienen noch immer den Schwertträger steuern zu wollen. Was aber, wenn es mehr als vier Seelen waren? Wenn da noch irgend etwas anderes mit hineinspielte, überlegte Dragonlady. Obwohl: vier Seelen in einem Schwert musste schon ein ziemliches Gedränge ergeben. Und doch, da schien noch etwas dahinter zu stecken, etwas, das unter Umständen mächtiger war als die vier versklavten Seelen. Ein Fluch, eine Hexerei? Gab es sowas überhaupt? Oder handelte es sich um eine fünfte, wesentlich mächtigere Seele, die sich ebenfalls das Schwert als Domizil ausgesucht hatte, um von dort aus Macht über den Träger zu bekommen? Das müsste ja fast ein Gedränge wie auf dem Markt in Khorinis sein, was da in dem Schwert herrschte.

Dragonlady selbst hatte ja ebenfalls nach Büchern, welche von verhexten und magischen Schwertern handelten, gesucht, doch war sie nicht fündig geworden. Irgendwie sagte ihr ihr Gefühl aber, dass Farin etwas finden würde. Die Bücher schienen in der Biblithek teilweise nur zu bestimmten Zeiten und für die vorherbestimmten Menschen aufzutauchen. Und wahrscheinlich war so ein Buch für Farin bestimmt und deshalb würde es sicherlich bald auftauchen. Vielleicht war es das längst.

Großartig! Es kam mal wieder alles zusammen. Ein irrer Ardescion, der sich mmer mehr von sich selbst entfernte, ein gefährliches Schwert, das noch eine unbekannte Größe in der ganzen Sache war und ein "bekannter Fremder", der bald ins Kastell kommen würde und ganz eindeutig etwas mit ihr, Dragonlady, zu tun hatte. Die Ereignisse schienen sich wieder mal zu überschlagen. "Warum fällt mir nicht gleich der Himmel auf den Kopf", dachte Dragonlady seufzend, während sie ebenfalls den Innenhof verließ und langsam zurück zu ihrem Zimmer ging.

Nafolux
18.03.2006, 20:04
Nafolux war müde und erschöpft, doch endlich konnte er die letzte Seite, des letzten Buches auf seinem Tisch, das er noch nicht gelesen hatte umschlagen und letztenendes zuklappen. Er hatte es geschafft. Der Spruch war mehr als Kompliziert beschrieben und konfus war der Spruch wahrscheinlich sowieso, aber nun hatte er sich endgültig mit dem Theoretischen herumgeplagt und würde sich an dem Praktischen versuchen können. Er war nur sehr müde, was ihn nicht wirklich störte. Er würde es auch so versuchen, auch wenn er gelesen hatte, das dies ein riesen Fehler sein konnte. Ein Fehler bei derartigen Beschwörungen, war wohl nicht sosehr zu empfehlen.
Doch eigentlich hatte sich Nafolux von seinen Plänen nie abbringen lassen. Er hatte sich vorgenommen heut noch ein wenig zu üben, also würde er es auch machen und schaffen. Er würde sich sicherlich genug unter Kontrolle haben, um einen fatalen Fehler zu vermeiden. Dies glaubte er zumindest und hoffte er für sich, als er aus seinem Labor heraus stürmte.
Erst im letzten Moment, als der Ergraute schon um eine Ecke rasen wollte, merkte er, dass der sonst so leere Gang, nichtmehr ganz so leer war wie sonst. Irgendwer war binnen weniger Bruchteile einer Sekunde vor ihm und wahrscheinlich noch mit einem größeren Tempo unterwegs, als der Priester. Dieser wollte ausweichen und reduzierte sein Tempo, doch es war sowieso zu spät, sodass es ein riesen Fehler war. Er hätte den Jemand einfach umrennen sollen, dann wäre ihm nichts passiert, doch es kam anders. Die erstaunte Gestalt wollte auchnoch ausweichen, doch schaffte sie es nicht ganz. Der Kopf traf Nafolux Schulter, die der Priester knacken hörte und nur einen Stechenden Schmerz spürte.
Die Gestalt die nun auf ihm lag, da sie selbst einiges abbekommen hatte, hatte neben einem blauen Augen, einem erstaunlich weiblichen Gesicht und einigen kleiner Kratzer auchnoch eine nicht kleine Platzwunde, die überfleißig blutete. Verärgert zischte Nafolux, dass sie seine Robe schmutzig machte und wollte sie von sich herunter schubsen,als ihm auffiel, dass diese Frau eben nicht gut anzusprechen war, da sie anscheinend leicht erschüttert war von dem Zusammenstoß. Und zudem kam, dass der linke Arm des Priesters dem Befehl nicht nachkommen wollte. Er wurde ausgekugelt. An der Grenze seiner Nerven packte Nafoluxs Rechte den Linken Arm und kugelte ihn mit einem Ruck wieder ein. Es schmerzte doch er war so wütend, dass ihn das nicht störte. Die Frau kam auch wieder zu sich und musste sich ersteinmal ein gefährliches Zischen des Priesters anhören. Es war schlimmer, als würde er schreien. Und die Frau begriff dies schnell, dass sie lieber einen vor Wut tobbenden, harmlosen Magier unter sich hätte als einen, der mit seiner Beherrschung kämpfen muss, um nichts falschen zu machen.

"Was suchst du hier und wieso hast du nciht besser aufgepasst?! War das absicht, oder warum gingst du dann den selben Gang wie ich?! Normalweise trifft man hier keine menschen Seele!! Sag schon!"

Shiravuel
18.03.2006, 20:15
Dragonlady war zwar benommen, aber nicht so benommen, dass sie nicht mitbekam, dass der Typ vor ihr ausrastete. Was hatte der eigentlich. Erst rannte er sie um, dann drehte er durch. Sie spürte, dass sie blutete und ein Auge schien zugeschwollen zu sein. Also hatte der Typ sie verletzt und tat jetzt auch noch so, als würde das Kastell mit allen Gängen ihm gehören. Was war das denn für einer? An der Robe erkannte sie, dass es sich um einen Priester handelte. Na wenn schon. War er halt ein Priester ohne Manieren. Und offenbar auch verletzt. Das hatte er nun davon. Und wieso zischte er wie eine Schlange? Sprache verloren oder wie?

Sie funkelte ihn an, soweit das mit einem blauen geschwollen Auge und einer blutenden Platzwunde am Kopf überhaupt möglich war und fauchte: "Was soll das denn heißen? Du hast selbst nicht aufgepasst und die Gänge gehören ja wohl kaum Dir. Und manchmal trifft man eben doch andere Menschen. So ein Pech aber auch. Im übrigen ist Dir wohl ganz entgangen, dass ich verletzt bin. Von Manieren noch nie was gehört, wie? Wohl normalerweise immer im Labor eingegraben und der erste Freigang heute bekommt Dir nicht?" Sie war so wütend, dass sie dem Mann vor sich am liebsten noch ein bis einhundert weitere Wunden verpasst hätte. Leider war ihr zu schwindelig dazu und so sackte sie seufzend wieder zusammen.

Sehr passend: da traf mal mal einen Unbekannten und dann gab es gleich zwei Verletzte und offenbar war keiner der Laborheinis in der Nähe. Dragonlady bemühte sich, nicht bewußtlos zu werden. Ihr wurde von Minute zu Minute übler und die Kopfschmerzen verstärkten sich. Zudem blutete die Platzwunde wirklich stark und versaute langsam, aber zielsicher ihre Robe.

Ardescion
18.03.2006, 20:27
Ardescion stand im Innenhof am Rande der Schlucht und der magischen Kuppel, die das Wetter der Welt von diesem mystischen Ort fernhielt. Der Wind erreichte diesen Ort nicht und auch kein Regentropfen oder gar eine Schneeflocke. Alles wurde von der Macht Beliars ferngehalten.
Vorsichtig streckte der Magier seine Hand aus und ließ sie durch das magische Feld hindurchgleiten. Kälte umhüllte sie und nasser Regen perlte von der Haut ab, ehe der Schwarzmagier seine Hand zurück in die Sicherheit des Kastells zog.
Athol stand neben ihn und betrachtete ihn, ohne einen Ton von sich zu geben. Wer wusste schon, was das Tier in diesem Moment dachte über sein Herrchen und allgemein? Vielleicht wusste das Tier viel mehr, als so manch andere Menschen, ein Hüter geheimen Wissens, unfähig ein Wort von sich zu geben.
„Komm, Athol, gehen wir wieder rein!“, sagte Ardescion und drehte sich von der Schlucht weg. Langsam erhob sich der Hund und trottete seinem Herrchen hinterher.
Seit Tagen hatte Ardescion nun schon keine Stimmen mehr in seinem Kopf gehört und auch keinen anderen Menschen getroffen. Langsam hatte er das Gefühl, einsam zu werden, wenn keiner zu einem sprach und nur ein Hund da ist, der nicht sprechen kann. Vielleicht würde sich auch dies ändern.
Ardescion verschwand wieder im Kastell und ging direkt in einen der Gänge, die ihn eigentlich nirgendwo hinführten, nur schließlich da, wo er angefangen hatte, also vor dem Innenhof. Doch vielleicht hatte das Kastell, das tückische, sich ja etwas neues ausgedacht und würde ihn zur Abwechslung mal irgendwo hinführen, wo er etwas sehen würde, was ihm Amüsement und Konversation brachte.
Der Magier lachte leise und beschloss zu glauben, dass es eh egal war, wenn er mit jemanden sprechen sollte, würde er jemanden treffen, wenn nicht, hatte irgendjemand ihm auferlegt für sich allein zu denken. Vielleicht Beliar, vielleicht das Schicksal, die Dämonen oder auch das Kastell, oder nur ehr allein. War wahrscheinlich reine Ansichtssache.
Athol blieb abrupt stehen, als auch der Magus einen spitzen Schrei und ein Poltern hörte. Schnell lauschte er und hörte nach einiger Zeit ein lautes Zischen und eine Frau die sofort zu reden begann, wobei man den Ärger in ihrer Stimme nicht überhören konnte.
Leise lachend ging Ardescion um die nächsten Ecke und betrachtete den Priester, welcher vor einer vor ihm knienden Frau stand und die Augen wütend zusammengepresst hatte.
Ardescion erkannte Dragonlady und ließ sein Lachen verstummen. Noch einmal musterte er die Situation und kniete sich dann neben der Weißhaarigen nieder. Eine Platzwunde zierte die Stirn über dem linken Augen, welches leicht zu geschwollen aussah.
„Dragonlady, geht es dir gut? Du siehst nicht gerade besonders aus heute, also ansonsten schon, aber dein linkes Auge nicht!“, besorgt blickte der Graublauäugige auf die junge Frau und half ihr dann vorsichtig hoch. „Ich bringe dich am besten zu einem Heiler, während Nafolux bestimmt mithilft dich zu stützen!“, Ardescion blickte den Priester an, der noch immer ärgerlich die Augen zusammengekniffen hatte und seine Lippen aufeinander presste, als wollte er etwas nicht vorhandenes zwischen ihnen zerdrücken. Seine Mine hellte sich zwar nicht sonderlich auf, doch er schien wenigstens mitzuhelfen, die verletzten Rotäugige zu stützen. Vielleicht hatte er auf die Worte, von wegen, er hätte keine Maniere, noch etwas erwidern wollen, doch das sparte er sich nun.
Wenige Augenblickte später erreichte die Dreiergruppe eine Labortür und er Dämon vor ihnen verschwand wieder mit den schmerzenden Worten in ihren Kopf. Dies ist das Labor des Hohepriesters und Heilers Ceron, oh Sterbliche!
Ardescion trat ohne anzuklopfen ein und räusperte sich laut, während er den im Sessel schlafenden Ceron betrachtete. Wiedermal hatte alles geklappt....

Shiravuel
18.03.2006, 20:36
Endlich jemand, der bereit schien ihr zu helfen. Moment,d ie Stimme kannte sie doch? Dragonlady sah hoch und atmete auf. Aredescion! Sie hätte am liebsten gejubelt. So lange schon hatte sie ihn vermisst und gerade jetzt, wo sie dringend jemanden brauchte, der ihr half (dieser Unglückspriester vor ihr schien ja weder willens noch fähig zu sein), tauchte er auf. Und Athol stand schwanzwedelnd bei ihm. Sie musste trotz ihrer Schmerzen grinsen über Ardescions Bemerkung, dass sie heute nicht gerade besonders aussah. Konnte sie sich lebhaft vorstellen. So ähnlich sahen vermutlich Leute aus, die von einer Horde Wargs überrannt worden waren. Und nun schien auch der andere Magier, der Priester, ihr zu helfen. Dragonlady bemerkte dabei, dass er wohl schlimmer verletzt war als es zuerst den Anschein hatte. Großartig! Wieder mal einer der typischen "Glücksfälle" ihres Lebens. Sie schleppten sich durch die Gänge und erreichten ein Labor, wo ihnen ein Dämon mit freundlicher Rücksichtslosigkeit mitteilte, dass dies der Raumd es Heilers Cerons ei. Sehr schön. Ihre Kopfschmerzen reichten ihr eigentlich auch ohne Dämonenstimmen im Kopf. Nun ja, hoffentlich würde der Mann genügend Platz und Zeit für zwei Verletzte haben. Moment mal, Ceron??? Den hatte sie doch bei ihrem Abenteuer mit dem untoten Magus getroffen. Ob er sie wohl wieder erkannte? Aber wahrscheinlich eher nicht, so wie sie jetzt aussah.

Ceron
18.03.2006, 20:50
„Was wie? Weg da! Mein Justitium. Diebe! Räuber!“ „Wie? Was achso. Nicht so laut“ Gerade aus seinem Traum von den Schönen Khorinis’ gerissen verstand Ceron erst beim dritten Erklärungsversuch was man von ihm wollte. „Na wenn das nicht das stille Drachenauge ist.“ Meinte er während er sich noch die Augen rieb. „schön zugerichtet haben sie dich, sag, welcher dieser Kerle war das?“ – „Der mit dem ausgekugelten Arm“ meinte sie zynisch. „Dann wollen wir den mal etwas warten lassen.“

Der Heiler setzte die Verletzte in einen Sessel und betrachtete das Auge. Daraufhin nahm er Desinfiziermittel aus dem Schrank und begann die Platzwunde damit abzutupfen. „Raufereien zwischen Männern… in Ordnung. Aber dass sich Damen auf solches Zeug einlassen. Dabei hat sie doch so schöne Augen“ Ceron redete halblaut während er ihr mit der einen Hand das Auge geöffnet hielt und den Zeigefinger der Anderen behutsam über die Iris legte. „Tut mir leid, dies könnte jetzt etwas schmerzhaft werden.“ Doch bevor er die Iris mit dem magischen Tastfinger berührt hatte, wusste er, dass das Auge selbst unverletzt war. Heilerintuition eben.

„Wir können es bei guter Kühlung über die Nacht belassen. Doch lasst mich noch kurz Hand anlegen.“ Die Lady legte den Kopf ganz misstrauisch in Cerons linke Hand. „Das sind keine Annäherungsversuche, sondern Stabilisierung zur Besseren Magiedurchflutung.“ Er legte die Hand übers verletzte Auge und von ihr aus gingen kühlende Heilwellen aus. Leicht konnte man es schon erkennen, wie die Schwellung abnahm, doch echte Verbesserung würde man erst am nächsten Morgen, nach ausgiebigem Schönheitsschlaf sehen. „Gönn dir einige Stunden Schönheitsschlaf. Dann wirst du dich Morgen wieder im Spiegel ansehn können.“

„Und nun zu dir, mein lieber Rüpel.“ Der Hohepriester ging auf den Mann namens Nafolux zu. „Arm hinhalten“ bellte er ihn an. Dieser ganz erschrocken liess den Arm baumeln. „Man könnte hier etwas gegen die Schmerzen tun.“ Doch was er tat, war etwas anderes. Ceron packte den Arm an den drei entscheidenden Stellen und wuchtete den Arm gekonnt raus und wieder in die Halterung. „Du bist doch ein zäher Kerl, oder? Falls du doch etwas gegen die Schmerzen brauchst: Schulter wärmen oder rohes Pfauenkraut essen.“ Ceron genoss den Anblick, den der Kerl jetzt machte. Verwirrtheit, etwas Furcht und vor Allem viel Frust!

Der Hohepriester jedoch drehte sich dem dritten zu. „Und was willst du? Bist du der Schinkenbrotkurier des Refektoriums?“

Nafolux
18.03.2006, 21:15
Der Priester versuchte sich zu sammeln und sein Hass gegen die Frau unter Kontrolle zu bringen. Es schien so als könnte sie genausowenig für den Zusammenstoß wie er. Es machte nicht den Anschein, als hätte sie den Wunsch gehabt ihn zu sehen, was die einzigste Möglichkeit nach Nafolux ersten Gedankengang gewesen wäre, ihn auch wirklich anzutreffen. Aber wer war dann schuld?! War es das Kastell? oder gar das Schiksal? Es war egal. Der Priester hatte sich soweit wieder unter Kontrolle, doch es stört ihn etwas, das sich der Heiler bei der Frau soviel Zeit ließ. Als wäre Nafolux nicht auch verletzt. Er hatte sich dummerweise einen Nerven eingeklemmt und einen kleinen Bluterguss hatte er anscheinend auch, wie es schien, als er den Ärmelhochgekrempelt hatte.
Als dieser Ceron endlich fertig war, ging er ziemlich rüpelhaft zu Nafolux. Anschienend dachte dieser Heiler der Priester wäre an alldem Schuld, doch würde er mal sein Gehirn anschalten wüsste er, dass ein Priester niemals zur körperlichen Gewalt zurückgreifen würde. Dies lag Nafolux besonders weit fern, doch er konnte auch ncihts daran ändern, dass der Mann so dachte. Doch Nafolux musste wohl schleunigst an der Behandlungsmethode etwas ändern, doch es war zu spät. Mit einem Ruck war der Arm wieder ausgekugelt und dann nocheinmal richtig rein.
Der Priester sackte etwas in sich zusammen, aber hörte nicht auf den Heiler anzustarren. Er würde ihm am liebsten zerfetzen lassen. Ihn in Beliars Reich schicken und zwar für immer als bewusster Untoter. Irgendetwas Grausames. Der Priester hatte in kurzer Zeit soviele kranke Ideen, das er sich kaum fassen konnte, aber er hielt sich zurück. Er musste sich selbst zügeln, den der Magier schien sehr erfahren zu sein. So gern Nafolux es auch wollte, er würde den Kerl nicht besiegen können. Zumal die Dämonen wahrscheinlich schneller eingegriffen hätten, als er angreifen konnte.
Also versuchte Nafolux seinen Stolz mit seiner Willenskraft zu unterstreichen. Unter starken Schmerzen, die man dem Priester kaum ansehen konnte, da seine Augen nur so Hass strotzen und kein Platz für Schmerz ließen, schaffte er es tatsächlich die Schulter Cerons zu ergreifen und sich fest daranfestzuklammern. Er konnte den Griff garnicht lockern, da der Schmerz einen Krampf verursacht hatte. Langsam zog sich Nafolux aus dem Sessel und ließ die Schulter wieder los. Ceron guckte nicht schlecht, als er sich bewusst wurde, das Nafolux eben seinen ausgekugelten Arm bewegt hatte, doch jemand, der schoneinmal von Wölfen überfallen wurde, dem fast erlegen war und nur durch ein Unglück überlebt hatte, legte auf sowas kein Wert. Es war zudem fast so als würde die Magie in ihm den Arm leiten, ihn hochdrücken. Der Priester spürte mehr und mehr, wie seine Willenskraft auf die Außenwelt Einfluss nehmen konnte.
Mit einem zynischen und sehr verächtlichen "Danke" und einem "Gute Besserung" An die Frau, verließ er mit schnellen Schritten den Raum. Er wollte sich nicht anmerken lassen, dass er kurzzeitig seien Selbstbeherrschung verloren hatte.

Ardescion
18.03.2006, 21:25
Ardescion betrachtete den vermeintlichen Hohepriester misstrauisch, während er vor Dragonlady stand und ihren Kopf befummelte, als wollte er ihr das Auge ausstechen. Eigentlich spürte er innerlich den Drang dazwischen zu gehen, beließ es dann aber bei einem lautlosen Seufzer und den Gedanke, dass der Heiler schon wisse, was er tue.
Nafolux stand ziemlich desinteressiert daneben und betrachtete die gesamte Situation, während er über irgendwelche Sachen nachzudenken schien. Vielleicht darüber, wie er sich an der Weißhaarigen rächen konnte, immerhin hatte auch er eine Verletzung davon getragen. Vielleicht interessierte es ihn aber wirklich nicht.
Ceron erklärte die Heilung für beendet und marschierte dann zu Nafolux hinüber um sich dessen Arm anzunehmen. Der Dunkelhaarige beobachtete die Situation, während Dragonlady langsam wieder aufstand und ihr Auge ein wenig betastete.
Nafolux verzog den Mund und öffnete ihn daraufhin leicht, als wollte er sich beschweren, beließ es dann aber dabei und schloss ihn wieder.
Ardescion betrachtete das Auge der Hohe Schwarzmagierin und wünschte sich innerlich, dass er sofort hätte helfen können, dann hätte die beiden Magier sie nicht noch zu diesem Hohepriester schleppen müssen, der irgendwie launisch schien. Mit einigen schnellen Handgriffen kugelte er den Arm von Nafolux wieder aus und mit einem lauten Knacken wieder ein.
Die Augen Nafolux’ zogen sich zusammen und seine Lippen schienen für einen Moment zu beben, sodass der Dunkelhaarige fast angefangen hätte zu lachen, weil er den Mann wahrscheinlich noch nie so wütend gesehen hatte, aber dennoch wusste, dass er einige Schwierigkeiten mit seiner Selbstbeherrschung hatte. Doch schon im nächsten Moment war das Gesicht des Priesters wieder glatt und eiligen Schrittes verließ er das Labor.
Ceron wandte sich Ardescion zu.
„Oh, nein ich bin nicht der Schinkenbrotkurier des Refektoriums verehrter Hohepriester, aber wenn ihr vielleicht einen Keks wollt, kann ich mit diesem dienen!“, antwortete der Schwarzmagier auf die Bemerkung des Heilers und hielt ihm einen plötzlich in seiner Hand aufgetauchten Teller mit Keksen unter die Nase. „Ich meine natürlich nur wenn ihr wollt, ansonsten habt ihr soeben mein Interesse an eurer Kunst geweckt und ich wäre nicht abgetan, würdet ihr die Zeit aufwenden, mich in diese einzuweihen.“, Ardescion grinste den Hohepriester an, der den Teller einen Moment betrachtete und sich daraufhin einen Keks nahm. Hinter Ardescion konnte man Dragonlady laut seufzen hören….

Ceron
18.03.2006, 21:38
„Ich hätte zwar lieber Schinkenbrote, aber die Kekse sehn lecker aus – die mit Schockostücken am leckersten!“ Ceron nahm sich dankend einen schockogespickelten Keks. „Zu deinem Anliegen… Da wärst du bei mir grundsätzlich richtig. Ich bin der Lehrmeister des Kastells, übrigens momentan sogar der Lehrmeister aller Lehrmeister in Khorinis. Oder besser: Ex-Lehrmeister. Aber was macht das schon aus. Besser machen mich diese Titel nicht“ Der Heiler grinste den Schwarzmagier an.

„Nun, wir könnten uns verabreden. Momentan scheint mir dein Plan noch etwas zu ungereift. Ich möchte nicht sagen du hättest nicht das Zeug dazu, doch möchte ich dich bitten noch mal drüber nachzudenken. Die Ausbildung zum Heiler erfordert einiges an Zeit und Vertrauen in den Lehrmeister. Du bist doch bestimmt ein wenig magiebegabt, oder? Die Heilung ist etwas völlig anderes…. Etwas… wunderschönes. Aber, ich merke ich schweife ab. Ich lade dich auf ein Schinkenbrot ein, wenn du dich entschieden hast, damit wir darüber reden können. Für heute möchte ich weiterschlafen. Die Dämonen wissen wann wir uns treffen, ich leider noch nicht“

Mit einem breiten Grinser verabschiedete Ceron sich von seinem zukünftigen Schüler. Innerlich wusste er nämlich schon, das er den schon tief in der Tasche hatte. „Achja, und lösch bitte das Licht, wenn du und Dragonlady hier fertig seid.“

Shiravuel
18.03.2006, 21:41
Dragonlady fühlte sich bereits viel besser. Ceron war offenbar ein sehr guter Heiler, welcher genau wusste, was er tat. Sie spürte Ardescions Besorgnis um sich und es tat ihr gut. Nicht, dass er sich Sorgen machte, aber im Augenblick schien er wieder ganz er selbst zu sein, ohne unter der Herrschaft eines wildgewordenen Schwertes zu stehen.

Sie beobachtete, wie Ceron dann Nafolux behandelte und grinste innerlich. Das hatte der Priester jetzt davon. Obwohl er ihr irgendwo leid tat. Seine Verletzung war sicherlich sehr schmerzhaft. Sie fragte sich, ob er nur jetzt so wütend war oder ob das eine ihm angeborene Eigenschaft war. Schien jedenfalls ziemlich ungesund zu sein und viele Freunde brachte einem das auch nicht gerade.

Sie nickte dem Priester kurz zu als er ihr durch zusammengebissene Zähne "Gute Besserung" wünschte. Eigentlich sah er eher aus, als hätte er lieber "Fahr zu Beliar" gesagt und sich im letzten Moment eines Besseren besonnen.
Dann war der wütende Mann auch schon wieder verschwunden. Offenbar mochte er wirklich keine Gesellschaft. Na ja, konnte man nichts machen, aber es wäre interessant zu sehen, ob er auch lachen könnte.

Dann vernahm Dragonlady Cerons Bemerkung mit dem "Schinkenkurier" und konnte sich kaum noch beherrschen. Innerlich schüttelte sie sich vor Lachen. Offenbar gehörte Schinken zum Lieblingsessen des Heilers. Sie wundete sich, dass sie schon wieder lachen konnte und ihre Hochachtung vor den Künsten des Anderen stieg. In diesem Moment beschloss sie, dass sie eines Tages die Heilkunst bei genau diesem Mann lernen wollte.

Nein! Konnte ja wohl nicht wahr sein! Ardescion zauberte seine berühmt-berüchtigten Kekse wieder hervor und hielt sie Ceron unter die Nase. Sie konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Also ging die Keksfolter wieder los. Allerdings schien Ceron dies nicht als Folter zu betrachten, denn er nahm tatsächlich einen. Der Ärmste, wenn er wüsste.... Na ja, es war sein erster und er hatte nicht, wie Dragobnlady selbst, schon hunderte von den Dingern von Ardescion bekommen. Mit Estaunen hörte sie, dass Ardescion ebenfalls die Heilkunst lernen wollte. Das wiederum schien dafür zu sprechen, dass er dennoch bei Sinnen war. Und da man ja nie wusste, was die Zukunft so bringen würde, war das ein sehr guter Entschluß. Denn so wie Dragonlady sich und Ardescion kannte, würden sie sicherlich noch hundertmal in gefährliche Situationen geraten. Und als sie zu Athol sah, hatte sie das deutliche Gefühl, dass der Hund ihr zuzwinkerte.

Abwartend blieb Dragonlady still und leise im Hintergrund stehen.

Jail
18.03.2006, 22:06
Fast eine ganze Woche war vergangen, als sie Ardescion das letzte Mal gesehen hatte. Einige Male waren ihr die Ereignisse um dieses seltsame Schwert durch den Kopf gegangen, auch jetzt, wo sie im Refektorium saß und sich einen Wein genehmigte. Ständig hatte sie das Bedürfnis, diesen Magier aufzusuchen und ihn zu bitten, ihr ein weiteres mal das Schwert zu überlassen, aber sie ließ es bisher bei diesen Gedanken, da sie der Meinung war, dass dies der Magier nicht wünschte und das Schwert ihr Unglück bringen konnte. „Das Schwert - was hat es damit auf sich?“, ging es ihr durch den Kopf, während sie zögerlich an ihrem Wein nippte, „Wieso ließ er es verschwinden und warum war es in seinem Besitz? Warum hatte er es mich halten lassen? Hat er es einfach in Kauf genommen, mich dadurch zu zerstören, oder wusste er, das ich der Macht - oder wie man das auch immer nennen soll - wiederstehe?“, fragen über Fragen, die der jungen Frau durch den Kopf gingen, „Wie geht es nun weiter und wann geht es weiter? Wird er mich noch einmal ansprechen, oder muss ich auf ihn zugehen?“.

Mit einem Säufzer leerte sie den letzten Schluck aus ihrem Becher und ließ ihren Blick schweifen. Eigentlich hätte sie dies auch bleiben lassen können, denn sie nahm nicht wirklich war, was in ihrer Umgebung passierte. Immer wieder drehten sich die Gedanken um dieses Schwert, welche nur durch die Erinnerung - den Gedankenfetzen an Bardasch unterbrochen wurden. Mit gemischten Gefühlen dachte sie an ihn und damit verbunden dachte sie auch an Marcus, den sie über die ganze Aufregung bezüglich des Schwertes schon fast vergessen hatte. Marcus - wo war er wohl? Sie sah sein Gesicht vor ihrem geistigen Auge, die funkelnden Augen, die förmlich ihr Herz zum Zerspringen brachten, seine Stimme, die sie wehmütig werden ließ. Es war nicht gut, an diesen Mann zu denken, da es sie tieftraurig machte, aber sie tat es trotzdem. Sie blickte weiter zurück und dachte daran, wie sie ihn kennen lernte, wie sich erste Gefühle in ihr regten, die er auf eine magische Art und Weise erwiderte, die ersten zarten Bande, der erste innige Kuss, seine Leidenschaft und schließlich auch der unschöne Abschied, der ihre Miene verfinstern ließ.

In ihrem aufgewühlten Gemütszustand ließ sie kurz darauf einen weiteren Wein vor sich erscheinen. Sie hatte den heutigen und auch die letzten Tage nicht viel gegessen, was den Wein schneller wirken ließ. So war sie für Wehmut anfälliger und sie nippte erneut säufzend an dem neu gefüllten Becher. Jail hatte die ganzen vergangenen tage keinen Fuß vor die Tür gesetzt und ihr fehlte das tägliche Training. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt und ihr fehlte die frische Luft, die Einsamkeit und die Dunkelheit. zwar war es in den Mauern des Kastell´s immer ziemlich dunkel, aber die Dunkelheit in der freien Natur war doch etwas ganz anderes. So griff sie erneut nach ihrem Becher, nippte aber nicht daran, sondern erhob sich langsam von ihrem Stuhl. Langsam schritt sie auf die Türe zu und verließ das Refektorium. Der Gang führte Jail in die Eingangshalle, wo sie nur einen flüchtigen Blick auf die Statue warf. Mehr Aufmerksamkeit erweckte das große Tor, das sie nun ansteuerte.

Sie trat vor die mauern des Kastell´s und erschauderte bei der Kälte, die sie draußen empfing. Mit der freien Hand zog sie den Umhang enger und führte mit der anderen Hand den Becher Wein an ihre Lippen. Nur so am Rande vernahm sie, wie sich hinter ihr wieder das Tor schloss und sie schritt einige Schritte durch den Schnee. Unten im Tal war der Schnee schon teilweise weg geschmolzen, aber hier oben lag noch Einiges davon. Wie nicht anders erwartet konnte sie nicht viel in ihrer Umgebung erkennen und sie vermutete sich nicht in Gefahr zu begeben, wenn sie sich nicht weiter vom Tor entfernen würde. So stand sie da, nippte hin und wieder an ihrem Becher und stierte in die Dunkelheit.

Ardescion
18.03.2006, 22:10
Ardescion lauschte den Worten des Hohenpriesters, dass sie sich doch morgen zu einem Schinkenbrot treffen sollten, um dann alles sehr genau zu bereden, nachdem der Dunkelhaarige noch eine Nacht darüber geschlafen hatte. Ardescion stimmte dem zu und verließ dann mit Dragonlady den Raum des Heillehrmeister, grinsend, während er daran dachte, das Licht aus zu machen, indem er im Kopf einfach einem Dämonen bat, die Fackeln zu löschen.
„Ich hoffe es geht dir wieder gut?“, fragte Ardescion die Rotäugige und blickte sich dann nach seinem Hund um, der im Gang herumlief und sich aus irgendeinem Grund zu freuen schien. Vielleicht lag es daran, dass er Dragonlady nach langer Zeit einmal wieder sah, dann freute er sich nämlich immer. Das der Hund die Lady mochte stand außer Frage und so war es auch nicht verwunderlich, dass er nach einiger Zeit sich neben der weißhaarigen hinsetzte und ihr mit der nassen Schnauze gegen die Hand stupste.
„Ach übrigens meine ich das nicht im Bezug auf die Platzwunde, denn du siehst allgemein leicht durcheinander aus und ich bezweifle, dass es nur an dem Zusammenstoß mit Nafolux lag, der übrigens nicht immer so schlecht gelaunt ist. Wenn man ihn besser kennt, weiß man, dass er gerade irgendetwas vorhatte, wobei du ihn irgendwie unterbrochen hast.“, Ardescion lächelte und wartete dann auf eine Antwort.

Shiravuel
18.03.2006, 22:19
Dragonlady spürte Athols feuchte Nase an ihrer Hand und hockte sich neben den Hund, um ihn zu streicheln. Wie lange schon hatte sie sein weiches Fell nicht mehr unter den Fingern verspürt. Es tat gut, wieder in die treuen Hundeaugen zu sehen. Sie sah zu Ardescion hoch. "Ja, es geht mir wieder gut oder doch viel besser. Der Mann versteht wirklich sein Handwerk", meinte sie. Dann sah sie Ardescion erstaunt an. War sie so durchschaubar oder lag es daran, dass sie einander so gut kannten, dass er sofort gesehen hatte, dass sie durcheinander war. Aber wie sollte sie ihm das erklären? Ihre Visionen von dem Orkkrieg und dem Fremden hätten ihm wahrscheinlich das Gefühl vermittelt, dass sie, Dragonlady, langsam durchdrehte. Und dass sie sich um ihn, Ardescion, Sorgen machte, wagte sie nicht zu erwähnen, da sie noch deutlich seine Reaktion im Labyrinth vor Augen hatte. Sie befürchtete, dass der vertraute Freund sich wieder in einen kalten Unbekannten verwandeln würde. Und doch... es war schwer zu schweigen, wo sie soviel schon gemeinsam durch gemacht hatten.

"Durcheinander", wiederholte sie langsam und sah nachdenklich zu dem Priester hoch. Priester? Ja, er war auch einer. Irgendwie war sie heute vn Priestern und Hohepriestern umgeben. "Kann sein, es war ein Tag, an dem sich die Ereignisse buchstäblich überrannten", versuchte sie zu scherzen. Dann fiel ihr wieder ein, dass Ardescion beschlossen hatte die Helkunst zu lernen und im Zusammenhang mit ihrer Vision vom baldigen Krieg war das eine mehr als gute Idee, wenngleich ihr Gegenüber von letzterem nicht einmal etwas ahnte.

"Sag, wie kamst Du auf die Idee, das Heilen zu erlernen?", fragte sie daher und hoffte, dass dies auch als Ablenkung wirken würde. "Aber komm, erzähl es mir unterwegs", meinte sie noch und stand wieder auf. "Ich halte es nämlich für eine sehr gute Idee, die vielleicht bald unglaublich nützlich sein wird". Der letzte Satz rutschte ihr gegen ihren Willen heraus und sie hoffte nur, dass Ardescion diesem keine weitere Bedeutung zumessen würde.

Ardescion
18.03.2006, 22:35
Ardescion überlegte einen Moment, was er der Weißhaarigen antworten sollte. Denn im Grunde hatte er sich diese Bitte dem Hohepriester nicht wirklich gründlich überlegt, es hatte ihn nur einfach geärgert, dass er unfähig war, etwas sofort zu tun. Schon bei ihrem Abenteuer mit KARhaBs hatte er sich geärgert, als er immer wieder mit ansehen musste, wie andere sich darum kümmerten und wie schwach er gewesen war, als man ihn verletzte hatte. Diese Momente ließen ihn erkenne, dass er trotz seiner Magie kaum wahre Macht besaß sondern grötenteils nur eine die zerstören konnte, die aber nur wenig diejenigen beschützen konnte, die ihm vielleicht wirklich am Herzen lagen. Was könnte er tun, wenn ein Pfeil seinen Hund in der Wildnis treffen würde? Nichts könnte er tun, außer darauf zu hoffen, dass er noch rechtzeitig einen Heiler finden würde.
Schon damals im Winter vor einem Jahr hatte er sich hilflos gefühlt, als der übergroße Schattenläufer seine Hund angegriffen hatte, und sich geschworen, dass er die Magie lernen würde, damit so etwas nicht wieder vorkommen würde, und nun musste er sehen, dass ihm all seine Magie in manchen Fällen doch nicht helfen konnte.
Erstaunt bemerkte er, dass er doch einen guten Grund hatte, etwas mehr über die Heilung erfahren zu wollen. Jetzt hoffte er nur, dass dieser auch für Ceron ausreichend sein würde, dass er ihn unterrichtete, denn schließlich wollte der Hohepriester, dass er darüber nachdachte.
„Ich denke, dass es immer gut ist, dass was man anrichtet auch wieder rückgängig machen zu können. Man nehme nur an, dass ich jemanden mit einer Schattenflamme treffe, obwohl ich das überhaupt nicht beabsichtige, und dieser jenige stirbt, weil nicht schnell genug ein Heiler zugegen ist. Oder stell dir vor, du gehst durch den Wald und siehst einen Händler, der angegriffen wurde, kannst aber nichts machen, weil du nur dazu fähig bist, die Angreifer, die schon längst wieder weg sind, zu vertreiben.“, antwortete der Priester und dachte einen Moment an seinen Vater, der im Wald auf der Heimreise von der Stadt von Banditen ermordet worden war. Damals hatte es ihn nicht gestört und er hatte die Geschäfte seine Vaters einfach übernommen, doch vielleicht hätte es ihn gestört, wäre er dabei gewesen und gesehen, dass ein fähiger Mann noch etwas hätte ändern können. Doch die Vergangenheit sollte man ruhen lassen, viel wichtiger war die Zukunft.
„Warum sollte es demnächst wichtig sein, Dragonlady? Weißt du etwas, dass ich nicht wie?“, der Magier grinste die junge Frau an und wartete gespannt auf ihre Reaktion.

Shiravuel
18.03.2006, 22:43
Ja, es waren gute Gründe, die Ardescion für das Erlernen der Heilkunst nannte, dahcte Dragonlady, während sie seinen Ausführungen lauschte. Hatte sie nicht ebenso gefühlt als der Priester im Labyrinth verletzt worden war? Hatte sie damals nicht gedacht, dass sie es sich nie würde verzeihen können, wenn er gestorben wäre? Sie beide schienen ähnliche Beweggründe zu haben. Doch dann zuckte sie zusammen. Natürlich. Hätte sie sich ja denken können, dass ihr Ablenkungsmanöver ins Leere gegangen war. Dieser dumme letzte verräterische Satz, der ihr da vorhin rausgerutscht war. Und nun? Nun saß sie in der Falle, wie sie anhand von Ardescions Grinsen feststellte, denn belügen mochte sie Freunde nicht. Sie seufzte. Der Tag schien zu enden wie er begonnen hatte: chaotisch.

Tief atmete Dragonlady durch und dann erzählte sie ihm doch von der Vision, welche sie am Wasserfall gehabt hatte. Von dem Krieg und den unmenschlichen Heeren, die Khorinis besetzen würden. Von der Herrschaft der Orks über die Menschen. All das Schreckliche eben, dass sie damals vorausgesehen hatte. Und hofftte nur, dass er sie nciht für verrückt erklärte. Sie sah ihn müde an, als sie geendet hatte und meinte erschöpft: "Und jetzt sollte ich wohl langsam lieber den Schönheitsschlaf halten, von dem Ceron gesprochen hat. Ich fühle mich, als würde ich gleich umfallen."
Abwartend sah sie Ardescion an, während sie das Gefühl hatte, dass ihr im Stehen die Augen zufielen, dch wollte sie nicht schlafen gehen, ohne zu erfahren, ob sie nun in seinen Augen unter die Kategorie "Verrückte, die nicht zu retten waren" fallen würde.

Jail
18.03.2006, 22:50
Eine ganze Weile hatte die junge Frau damit zugebracht, einfach so da zu stehen und in die Dunkelheit zu blicken. gedankenverloren hatte sie an ihrem Wein genippt, als etwas sie plötzlich aus ihren Gedanken riss. Angestrengt und etwas beängstigt konzentrierte sie ihren Blick auf den Pfad, der zu dem Kastell hinauf führte. irgendwas schien sich da zu tuen, nur sie wusste nicht, was sich dort näherte - ein Tier oder ein Mensch - oder ein Ork? Nein, das sicher nicht. Unruhig ließ sie ihre freie hand zu ihrem Dolch wandern und wartete darauf, was da den Pfad hinauf kam. Umrisse - schwache Umrisse wurden erkennbar, die ihr verrieten, dass es ein Mensch war. Ein wenig erleichtert entspannten sich ihre Gesichtszüge, aber die hand blieb noch einsatzbereit an ihrem Dolch kleben. Die Umrisse kamen näher und verdeutlichten sich - es schien ein Mann zu sein.

„Hab ich mir doch gedacht, dass Du mich so empfängst“, sprach die sich nähernde Stimme, die Jail gleich erkannte. Der jungen Frau rutschte das Herz in die Hose und die Röte stieg ihr in´s Gesicht. Die stimme kannte sie nur zu gut. „Was ist?“, fragte die Person, die nun direkt vor Jail stand, „Willst Du mich jetzt direkt töten, oder wollen wir vorher noch einen Wein zusammen trinken?“.

Jail wusste gar nicht, wie ihr geschah - so oft hatte sie an Marcus gedacht und so oft hatte sie den Moment gefürchtet, ihn wieder zu sehen und jetzt stand er vor ihr - völlig unvorbereitet auf diesen Moment stammelte Jail: „Marcus - Du?“. Zögerlich schritt sie auf ihn zu, bereit ihre Arme nach ihm auszustrecken, hielt sich dann aber gehemmt zurück. Wie sollte sie reagieren?

„Ist Bardasch hier?“, wollte Marcus wissen und drückte damit Jail´s Wiedersehensfreude, „Ich habe mit ihm zu sprechen“.
„Er ist nicht hier“, antwortete sie knapp. Sie beobachtete ihn dabei, wie er einen Moment nachdenklich vor ihr stand und lauschte erneut seiner Stimme: „Und - wo ist er? In Khorinis?“.
„Was weiß ich“, antwortete sie schnippisch. Sollten sie tatsächlich da weiter machen, wo sie geendet hatten? In einem Streit?

„Na dann - werde ich wohl mal rein gehen“, sagte er und schritt schon auf das Tor zu. Jail rührte sich nicht von der Stelle und sah ihm mit ihren Augen nach ohne ihren Kopf dabei zu bewegen. „Tu das“, sagte sie nur, aber bei den Worten zerriss es sie förmlich. Zum Einen hätte sie ihn gerne umarmt, aber jetzt, wo er doch scheinbar nicht ihret wegen gekommen war, fühlte sie nur Zorn.
Schließlich wandte sie ihren Kopf aber doch zur Seite und bemerkte, dass Marcus vor dem sich mittlerweile geöffneten Tor stehen geblieben war. „Was ist mit Dir? Kommst Du?“, fragte er. Die junge Frau folgte ihm wortlos.

Sie hatte nicht vergessen, in welch schwierigen Lage sie sich damals befand und so schritt sie gleich auf die Statue zu, um ihre Gabe zu leisten. Das Marcus das für sie erledigte, lehnte sie mit Stolz ab, lieber wären ihr beide Hände abgefallen, als das er für sie bezahlen würde. Knarrend verschloss sich das Tor hinter ihnen und ohne, dass sie darauf genauer achtete, bemerkte sie, dass Marcus ihr in´s Refektorium folgte. „Wahrscheinlich hat er einfach nur Hunger“, dachte sie, während sie den Speiseraum betrat. Jail nahm an dem Tisch platz, an dem sie schon vorher saß und registriertete, dass auch Marcus sich dort hin setzte. „Wein“, dachte sie kurz und knapp und griff verlegen und verärgert nach dem Becher. Vor Marcus sah sie etwas Brot und ebenfalls einen Wein erscheinen und sie sah ihm dabei zu, wie er sich Stück für Stück das Brot einverleibte. Er war dabei nicht sehr gesprächig und ließ seinen Blick schweifen. Nur hin und wieder blickte er in ihre Augen, was Jail dazu veranlasste, gleich weg zu sehen.

„Sag mir - war zwischen Euch etwas?“, brach er das Schweigen. Die junge Frau stierte ihm ins Gesicht. Ihr Atem wurde hektisch und ihre Augen verformten sich zu schmalen Schlitzen. „Fängst Du schon wieder an?“, zischte sie, „Ich dachte, das Thema hätte sich erledigt“.
„Nicht aufregen - Jail. Beantworte meine Frage“, sagte er bestimmt.

Jail plusterte sich vor ihm auf. „Ich denke gar nicht dran“, zischte sie und erhob sich mit dem Becher in der Hand. „Was willst Du hier?“, fuhr sie fort, „ mich mit Deinen überflüssigen fragen nerven? Ich habe Dir das mehr als einmal deutlich gemacht“. Aufgebracht schüttelte sie sich und herrschte Marcus an: „Lass mich doch einfach zufrieden“.

Ohne einen weitern Kommentar abzulassen stürmte sie zur Tür des Refektorium´s hinaus und steuerte wutentbrannt den Innenhof an.

Ardescion
18.03.2006, 23:00
Einen Moment lang musterte der Schwarzmagier die junge Frau und überlegte, ob das, was sie gesagt hatte, wirklich passieren könnte. Möglich wäre es, da sie Orks nun schon seit einer ziemlich langen Zeit Khorinis belagerten und den Seeweg zum Festland versperrten. Aber würde es wirklich geschehen, denn im Grunde konnten sie trotz dieser angeblichen Belagerung noch ganz gut auf der Insel leben.
„Hm, das könnte eine Vision gewesen sein, vielleicht von Beliar geschickt, damit wir uns darauf vorbereiten, dass wir sicher hier wegkommen, oder das wir etwas dagegen unternehmen sollten. Doch Letzteres ist unwahrscheinlich, da wir die Zukunft nur gering Beeinflussen können, da das Schicksal diese vorschreibt und auch wenn wir diese kenne, setzt es sich doch meistens durch. Wobei ebenso bestimmt ist, dass nicht alles bestimmt ist, was auch ein wichtiger Aspekt ist.
Also erst einmal, halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dass es wirklich eintreffen könnte. Nur würde ich mich mit dir darüber gerne noch ein andere Mal unterhalten, denn ich habe seit Tagen nicht mehr geschlafen und wenn es wirklich eintrifft, habe ich einen umso besseren Grund, morgen bei Ceron aufzupassen!“, der Schwarzmagier lächelte zum Abschied und wünschte der jungen Lady dann eine gute Nacht, während sie noch kurz Athol streichelte und dann ebenfalls in Richtung ihres Gemach ging, nachdem sie dem Dunkelhaarigen den Gute Nacht-Gruß erwidert hatte.