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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Oblivion-RPG] Rollenspiel-Thread #1 (Signatur aus!)



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Cyrus
07.08.2011, 16:11
Hrol und Vintus machten sich auf den Weg. Es wurde schon dämmerig, und sie kamen der Kaiserstadt näher. Auf dem weiteren Weg zur Kaiserstadt gab es keine Zwischenfälle mehr, und so kamen sie zu einer Herberge auf dem Festland vor der Brücke zur Kaiserstadt. "Kaiserbrücke-Herberge" las Hrol laut. "Hier war ich schon öfters" meinte Vintus und öffnete die Tür. Beide traten ein, gingen zur Theke und nahmen sich ein Zimmer, um kurz danach darin verschwunden zu sein. Hrol war ziemlich müde und legte4 sich sofort ins Bett um zu schlafen.
Am nächsten Morgen klopfte es an seiner Tür. "Herein", Vintus trat ein und reichte Hrol die Hand: "Dann will ich mich mal verabschieden, vielleicht sehen wir uns ja bald wieder, ich habe noch Geschäfte zu erledigen, deshalb gehe ich schon so früh" Hrol richtete sich auf gab ihm ebenfalls die Hand und sagte: "Auf Wiedersehen, viel Glück noch, vielleicht können wir ja irgendwann mal einen heben irgendwo in der Stadt." Vintus gab ihm noch einen kräftigen Händedruck und verließ den Raum in Richtung Kaiserstadt.
Hrol war inzwischen aufgestanden und zog sich seine Kleidung wieder an. Er begab sich nach unten und bestellte sich ein Stück Brot, Schinken und Käse, dazu einen Humpen Bier, den er zusammen mit dem Essen genüsslich verspeißte. Er hatte noch einiges vor, deshalb machte er sich nach dem Frühstück wieder auf den Weg.
Er überquerte die große Brücke zur Kaiserstadt mit ihren großen Bögen und staunte darüber, noch nie war er hier gewesen, aber jetzt musste er auch weiter. Er kam ans Ende der Brücke und musste die Straße rauf, die zum Haupttor der Stadt führte. Eine Wache fragte ihn nach seinem Begehr und nach einer reichlichen Auskunft öffnete der Wachmann das Tor um Hrol einzulassen.

Chaos
07.08.2011, 16:28
Jeren hockte auf dem Waldboden und atmete schwer. Verdammt, seit ich Chorrol betreten habe passiert mir nur irgendein Mist. Was bei allen Daedra war das? Ein Geist? So ein Weseb wurde in keinem Buch, das ich jemals gelesen habe, dokumentiert. Mag unsere Mission auch nicht erfüllt sein, ich bin froh wieder frische Waldluft atmen zu können. Wenn wir da wieder reingehen wollen, dann... "Ich würde sagen, Jeren... Ihr seid mir nicht mehr das Geringste schuldig. Geht, am besten sofort." Verwirrt richtete sich Jeren auf und blickte dem Kleriker ins Gesicht. Er war sichtlich erschöpft, seine Wunde kostete ihn viel Kraft und der Wettlauf um sein Leben hatte auch Spuren hinterlassen. "Was?! Wie kannst du so etwas behaupten? Du hast mein Leben geretten und ich habe dir versprochen..." "Unsere Abmachung war, sich um die Daedra in den Minen zu kümmern. Damit hatten wir Erfolg, die Daedra stellen keine Gefahr mehr da." "Dafür jetzt aber etwas ganz anderes." "Wie gesagt Jeren, das war nicht Teil unserer Abmachung. Ich verlange von dir nicht, dass du dein Leben riskierst, nachdem ich es grade erst gerettet habe. Du bist mir nichts mehr schuldig." "Ich will helfen, Dhyon." "Dafür ist es ohnehin nicht die richtige Zeit. Bis wir wieder in die Minen gehen wird es vielleicht Wochen dauern. Wir müssen recherchieren, die Größe unserer Truppe erhöhen, einen Plan erstellen. Wenn du willst, dann kannst du dich später dazugesellen, aber aus freiem Willen und nicht weil du dich verpflichtet fühlst. Doch jetzt geh und ruh dich aus." Dhyon legte Jeren eine Hand auf die Schulter und schien einen Moment lang die richtigen Worte zu suchen. "Und danke für deine Begleitung. Vielleicht bist du mit deinen Leistungen in den Minen nichg zufrieden, doch es war gut jemandem da drin zu haben dem ich vetrauen konnte." Jeren war von den Worten des Klerikers überrascht, doch breite sich in seinem inneren eine angenehme Wärme aus. Er klopfte Dhyon anerkennend auf die Schulter, bevor er sich umdrehte und alleine nach Chorrol zurückmarschierte. Natürlich ging er durch den Wald und genoss das natürliche Licht, die Freiheit, die Geräuschkulisse, die von den Waldbewohner erzeugt wurde, das Zwitschern verschiedenster Vögel, die ihr unbeschwertes Leben oben in den Lüften lebten. Jeren fühlte sich so befreit und obwohl er im Inneren wusste, dass sich noch an diesem Tag alles ändern würde und obwohl so viele Männer in der Mine ihr Leben lassen mussten und ihre Familien nun ohne einen Ehemann und Vater dastanden, fühlte Jeren sich gut. Für einen Moment war er von allen Lasten befreit, da erschien auch schon die große Eiche Chorrol's auf dem Stadttor in seinem Blickfeld. Sich mit einem Seufzen von dem wohligen Gefühl befreiend betrat Jeren die Stadt.

"Herr ihr seid wieder zurück? Wie verlief die Mission?", begrüßte ihn die Wirtin. Jeren murmelte etwas unverständliches zurück und machte sich die Treppe hinauf zu seinem Zimmer, die verdutzte Wirtin hinter sich lassend. Mit einem Mal war er sehr erschöpft und ließ sich ohne seine Rüstung auszuziehen, auf's Bett fallen. Er wollte schlafen, doch seine Gedanken erlaubten es ihm nicht. Was Ser-Kueij wohl jetzt treibt? Ich hoffe ihm geht es gut. Ist er überhaupt noch in der Stadt? Ich könnte zu Marus gehen und ihn fragen, doch ich bezweifle das er mir Auskunft geben wird. Ehrlich gesagt habe ich im Moment auch keine Lust Ser-Kueij zu sehen. Ich bin erschöpft und...Moment...da war doch noch was. Langsam ergob sich Jeren wieder und nahm seinen Tasche zur Hand. Langsam und mit zittriger Hand durchsuchte er den Inhalt bis er einen kleinen Zettel fand. Er nahm ihn vorsichtig heraus und öffnete ihn.

Jeren
Um in unseren ehrenvollen Familie aufgenommen zu werden musst du Sithis nur einen kleinen Gefallen erweisen, um ihn von deiner Loyalität zu überzeugen. Dafür musst du einen einzigen einfachen Mord begehen.
Ein alter Greis lebt draußen im Wald nord-östlich von Chorrol in einer kleinen Villa. Er hat diese Villa im Fall seines Ablebens an seinen Enkel vermacht. Dieser kann jedoch gar nicht mehr abwarten mit seiner frisch verheirateten Frau dort einzuziehen und hat deshalb heimlich die ehrwürdige Mutter der Nacht um Hilfe bei seinem kleinen "Problem" gebeten.
Dein Auftrag ist klar: Töte den Greis. Als Belohnung wird dich unsere Familie mit offenen Armen empfangen. Mache Sithis stolz!

Ganz unten war außerdem noch eine schwarze Hand abgebildet.

Langsam ließ Jeren den Zettel wieder sinken. Das, was er die ganze Zeit über mit aller Kraft zu verdrengen versuchte, stand schwarz auf weiß auf dem vergilbten Zettel. Er war ein Mörder und er musste nur noch eine letzte Aufgabe erledigen, bevor er sich zu seinesgleichen gesellen und sich vor der Welt verbergen konnte. Eine letzte Bestandsaufnahme. Langsam legte Jeren sich wieder hin und wartete bis zum Abend. Er dachte nicht mehr und er rang auch nicht mehr mit sich selbst um die Entscheidung den Auftrag auszuführen oder nicht. Er hatte akzeptiert wer er ist und somit auch seine erste Aufgabe auf dem Weg zu ganz vielen. Das ist dann wohl der Sinn meines Lebens. Ich werde der Mörder meiner Eltern.

Moonlord
07.08.2011, 18:29
Nördlich des Schreins von Sanguine
Garum lag im Gras, rechts und links von zwei Felsblöcken gedeckt, und beobachtete das Treiben vor sich. 'Wenn ich nur wüsste, was da unten vorgeht ...' Er schaute zu den stark angekokelten Ruinen einer alten Festung. Schon öfters in den letzten Tagen hatte er sie beobachtet. Meist war der Platz zwischen den Mauern leer, lud regelrecht dazu ein, diese Stätte auf der Suche nach vergessenen Schätzen zu erforschen. Dass diese Idee alles andere als gut war, zeigte sich an Tagen wie heute. Eine Skamp-Patrouille war zurückgekehrt. Wild gestikulierend berichteten sie ihrem Vorgesetzten, einem Dremora, was sie ausgeschnüffelt hatten. Leider verstand Garum nichts von der Unterredung. Er war einfach viel zu weit weg in seinem Versteck. Doch eine gewisse Unruhe war spürbar. Mehrmals spähte der Dremora nach Osten, so als suche er jemanden.
'Auf diesen Trupp kannst du lange warten, mein hässlicher Freund. Sie sind alle drei bei ihrer Mama in Oblivion und richten ihr schöne Grüße von Garum gro-Kogg aus.' Garum grinste. Die Skamps hatten ihn zuerst bemerkt, was ihm keine Wahl gelassen hatte. Doch ihm war auch klar, dass das Ausbleiben der Streife unangenehme Fragen aufwerfen würde. Das es nur stinkende kleine Dienerkreaturen waren, spielte dabei keine Rolle. Sie kamen nicht zurück. Folglich mussten sie auf Feinde getroffen sein. Man würde sicher bald einen neuen Trupp aussenden. Und damit war auch der Schrein nicht mehr sicher.
Garum ertappte sich dabei, dass er sich echte Sorgen um die drei Daedra-Anbeter machte. Dabei hatte er weder für Sanguine noch für Bosmer oder Khajiit allzuviel übrig. Aber ein paar Tage gemeinsam in der Wildnis hatten sie einander näher gebracht.
Doch nun mussten sie weg. Engorm hatte mit seiner Beschreibung Recht gehabt. Die Daedra waren ungewöhnlich stark, selbst die niedrigsten unter ihnen. Bei einem direkten Angriff würde Garum nicht drei Leute auf einmal beschützen können. Er musste sie also in Sicherheit bringen, heute noch!
Doch wie sollte er das anstellen?
Behender und geräuschloser, als man es einem Ork von seiner Statur zugetraut hätte, verließ Garum sein Versteck und kehrte zum Schrein zurück.
„Na, wieder was leckeres gefangen?“ Engorm saß am Feuer und köchelte einen Sud aus irgendwelchen Kräutern zusammen. Ashni und Faurinthil lagen ein Stück weiter faul im Gras, starrten in die Wolken und taten so, als ob es keinerlei Gefahren gäbe. 'Wie die Schafe auf der Weide, kurz bevor sie zur Schlachtbank geführt werden.', dachte sich Garum, die Frage Engorms ignorierend. „Kommt mal alle her. Wir müssen reden!“ Er hockte sich neben den Bosmer ans Feuer. „Was wird das, wenn man fragen darf?“
„Etwas ganz besonderes.“ Engorm griente übers ganze Gesicht. „Etwas für die nächste Feier zu ehren Sanguines. Es hebt die Stimmung und öffnet den Geist. Mal kosten?“
„Behalte deine Drogen!“ Garum winkte angewidert ab. Da auch die beiden Frauen inzwischen heran gekommen waren, fuhr er fort: „Hört mal zu, Leute. Ihr erinnert euch doch noch an die Skamps? Kurz, es gibt noch mehr davon ...“
„Die sollen nur komme. Ashni hat doch einen starken Beschützer.“ Die Khajiit lehnte sich wieder entspannt zurück. Um ein Haar wäre sie dabei von der Bank gefallen. Doch schnell fing sie sich wieder. „Was soll schon passieren. Hier gibt’s nichts zu holen.“
„Das wissen die Biester aber nicht.“ Garum rollte mit den Augen wegen so viel Ahnungslosigkeit. „Und wenn sie es herausgefunden haben, könnten sie einen neuen Pelzmantel mit nach hause nehmen.“
Ashni zuckte zusammen. Diese Aussicht gefiel ihr nun doch nicht.
„Was haltet ihr davon, einmal nach Chorrol zu gehen? Die Gräfin plant ein großes Bankett, sicher über mehrere Tage. Wäre es nicht Sanguines würdig, dort Engorms neuen Trank auszuprobieren?“
Dieses Argument fiel auf fruchtbaren Boden. Auf einmal kam Hektik in die kleine Gruppe. Ein Bankett wollte niemand verpassen. In nicht einmal einer Stunde waren die drei reisefertig. Garum schärfte ihnen noch ein, einen großen Bogen nach Osten zu schlagen, um ja nicht in die Nähe von Dirich zu kommen. Er bat sie auch, die Legion oder wenigstens die Stadtwache von den Vorkommnissen hier zu informieren und versprach nachzukommen, sobald er genaueres herausgefunden hatte.
Dann machten sie sich auf den Weg. Garum blieb allein zurück.

JonnyBgood
07.08.2011, 20:30
Ungläubig sah Athaso mit an wie Therales zu Boden fiel.Alles bewegte sich in Zeitlupe.Es war ihm so, als wäre der Aufschlag seines einstiegen Schülers mit einem Erdbeben gleichzusetzen.Da lag er nun.Die Zeit verging immer noch ein halber Geschwindigkeit.Kurz legte sich ein weißer Vorhang vor Athasos Augen.Doch dann klärte sich seine Sicht wieder, Millisekunden vergingen wie Jahre.Dann sah er zum Bosmer ,der nun einige Schritte zurück wich. Athaso fasste sein Schwert fester und alles schien sich wieder zu beschleunigen.Mit all seiner Kraft führte er einen Schlag von oben.Hätte der Assassine es nicht geschafft zu blocken wäre sein Schädel gespalten worden.Er fiel zu Boden.Athaso sah ihm in die Augen,und sein Hass wuchs,wurde immer stärker zu einer lodernden Flamme.Er nahm nichts mehr war außer sich und den Waldelf.Er lies sein Schwert fallen und ein Feuer begann um seine Hände zu brennen, dass mehr Licht verströmte als die Sonne selber.Athaso hob die Arme,die Flamme wurde größer.Er wollte sie grade mach vorne schleudern,da spürte er einen Tritt gegen sein linkes Bein der von hinten kam.Er rutschte zur Seite weg und die Dunkelelfe war mit einem Satz an ihm vorbei,fasste den Bosmer an der Schulter und zog ihn weg.Athaso landete auf dem Rücken und die Flamme seiner Wut löste sich und flog in Richtung Decke.Es gab einen riesigen Knall und die Decke fiel auf ihn herab.Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Mordorian
08.08.2011, 09:57
Benommen öffnete der Admiral die Augen. Sein Blick war verschwommen und das Öffnen der Augenlider brachte jäh einen pulsierenden Schmerz in seinem Kopf mit. Eine Weile lang starrte er gedankenlos den weißen Punkten entgegen, die sein Blickfeld zierten, bis er bemerkte, dass es sich um Sterne handelte. Plötzlich unsicher über sein eigenes Schicksal, begann sein Herz zu rasen und er riss die Augen noch ein Stück weiter auf. "Bin ich tot?", schoss es ihm durch den Kopf. Sein Verstand suchte nach dem Rest seines Körpers. Nach und nach kehrte das Gefühl in seine Gliedmaßen zurück und er spürte, wie seine Hände sandigen Boden berührten und seine Beine... Mit Entsetzen wurde ihm bewusst, dass er seien Beine nicht fühlen konnte. In jäher Panik versuchte er, seinen Oberkörper aufzurichten und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab, doch der Schwindel übermannte ihn und das Dröhnen in seinem Schädel blendete alle Sinne. Er fiel wieder zurück zu Boden, schwer atmend, die Augen zusammengekniffen. Mehrere Minuten lang lag er einfach nur da und wartete darauf, dass der Schmerz verschwand. Während dieser Zeit fühlte er, wie Blut seine Schläfen hinunterrann und wie seine gebrochenen Rippen jedesmal protestierten, wenn er seine Lungen mit Luft füllte. Wäre er tot gewesen, hätte er dann diese Schmerzen fühlen können? Nachdem die Minuten vergangen und der Admiral der Meinung war, er hätte genügend Kraft gesammelt, versuchte er erneut, sich aufzurichten. Sein ganzer Körper beschwerte sich, wollte ihm befehlen, sich wieder hinzulegen und bis zum Ende aller Tage keinen Muskel zu rühren. Doch der Admiral war ein abgehärteter Seemann, abgehärtet genug, um die Explosion seines eigenen Schiffes zu überleben. Mit aller Kraft zwang er seinen Oberkörper in eine senkrechte Position und warf einen Blick auf seine Beine. Auf Beine, die nicht mehr da waren. Stattdessen starrte er auf zwei verkohlte Stummel, die früher einmal mit seinen Beinen verbunden gewesen sein mussten, doch anscheinend wurden diese von der Explosion davongetragen. Nachdem der Admiral sich über das Schicksal all seiner Gliedmaßen informiert hatte, warf er einen Blick auf die Umgebung. Das Meer war nur einen Hasensprung von ihm entfernt und der Strand, an dem er lag, erstreckte sich nur wenige Schritte weit, bevor er eine Kurve machte und hinter einem dichten, exotischen Wald verschwand, der sich unweit des Strandes ausbreitete. Als er einen Blick hinter sich warf, konnte er durch das Geäst der Bäume in einiger Ferne bereits wieder das Meer erkennen. Er befand sich auf einer Insel.

Nachdem sich der Admiral nun auch seiner Umgebung vergewissert hatte, rief er sich nach und nach das Geschehene in Erinnerung. Die Leviathan, die auf hoher See einfach den Geist aufgab. Die Crew, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Wie man sie mitten im Ozean festgenagelt, ihnen eine Falle gestellt hatte... Piraten. Deepsworns Crew. Der schrullige Khajiit-Pirat, der ihm diese Flüssigkeit verabreichte. Der ihn an den Mast band und auf dessen Kappe die Produktion des Sprengstoffes geht, der die Leviathan in den Abgrund schickte. Die Explosion... Und dann war er hier. Auf eine verlassene Insel gespült, fernab jedweder Zivilisation, ohne Hoffnung auf Überleben. Aber darum ging es ihm schon gar nicht mehr. Er würde sterben, so oder so, das wusste er. Er musste sterben, sollte er jemals seine Crew und sein Schiff rächen wollen. Der Pakt verlangte es. Niemand wusste, warum sein Schiff "Leviathan" genannt wurde. Niemand wusste von der Verbindung dieses Namens zur realen Welt. Die Leviathan war so viel mehr als ein Schiff - sie war ein Geschenk. Ein Geschenk von Mächten, die weit über den Menschen standen. Und wer der Leviathan schaden zufügte, erhob sein Schwert auch gegen diese Mächte. Mit all seinen Kräften versuchte der Admiral, das Wasser zu erreichen. Er rollte sich auf den Bauch und zog sich mit den Armen in Richtung des Meeres, sich vollkommen bewusst, dass er seinem Ende entgegenrobbte. Doch genau so sollte es sein. So waren die Bestimmungen. Die Leviathan starb. Er starb. Und Leviathan... würde durch sein Opfer grausame Rache nehmen können.

Seine Hände berührte das kühle Meerwasser und der Admiral fühlte, wie der Ozean nach ihm rief. Die Tiefe streckte ihre Hand nach ihm aus, zerrte an seinem Geist, nach Vergeltung und Genugtuung schreiend. Nach einigen Minuten kräftezehrenden Robbens befand sich der gepeinigte Körper des Admirals tief genug im Wasser, dass die Meeresoberfläche ihn von allein tragen konnte. Das salzige Meerwasser brannte an all seinen Wunden, besonders an den beiden Stumpfen, die früher mal seine Beine darstellten. Doch der Schmerz interessierte ihn nicht. Er ließ sich im Angesicht dessen, was Folgen würde, leicht vergessen. Gedankenverloren starrte der Admiral in den Nachthimmel, beobachtete Masser und Secunda, wie sie dort am Himmel thronten und auf diese Welt herabblickten, während das Meer ihn zu sich hinausholte. Langsam trieb ihn die Strömung immer weiter hinaus - keine natürliche Strömung, dessen war er sich bewusst, sondern der Wille der Tiefe selbst war es, der ihn zu sich holte. In der Ferne wurde die einsame Insel, auf der er gestrandet war, immer kleiner.

Die Stunden vergingen, in denen der Admiral einsam immer weiter auf das offene Meer hinaustrieb. Beinahe hätte die Müdigkeit ihn übermannt, doch diese verflog, alsbald er etwas gewaltiges seinen Rücken berühren spürte. Als er die Sicherheit seiner kleinen Insel verlassen hatte, war er fest entschlossen, das nötige Opfer zu bringen, um Deepsworn und seiner Crew das Handwerk zu legen. Weder das Brennen des Salzwassers noch dessen eisige Kälte hielten ihn von seinem Vorhaben ab. Bereitwillig hatte er der Tiefe seine Seele angeboten und stoisch mit angesehen, wie sie ihn zu sich auf das offene Meer an die dunkelste Stelle des Ozeans holte. Doch nun, wo es soweit war... hatte er Angst. Er war noch immer völlig frei von Zweifeln und fest entschlossen zu tun, was notwendig war. Doch er wollte nicht sehen, was da unten auf ihn wartete. Er wollte nicht fühlen, wie es ihn zu sich holte. Wollte nicht hören, wie es da unten nach ihm rief, mit seiner unnatürlichen, uralten Stimme, die nicht von dieser Welt war. Er hoffte nur, dass es schnell vorbei sein würde, als die Tiefe ihn umschlang und ihn mit ungeheurer Kraft nach unten zog.

Liquid H2o
08.08.2011, 21:41
Die Explosion die dem Feuerball ihres Gegners folgte war gewaltig. Das ganze Gebäude bebte unter der Druckwelle. Die Luft um sie herum presste sich zusammen, man konnte fast durch sie durchschneiden, und wurde mit einem Schlag heiß wie in einem Backofen. Das Atmen war für mehrere Sekunden nahezu unmöglich, die Luft brannte wie Säure in den Lungen und gab einem das Gefühl als sei der Tod nahe. Holzsplitter fetzten nur so umher und fügten Archaea und seiner Begleiterin kleine, blutige Schnitte an den unverdeckten Stellen ihres Körpers zu.
Doch das schlimmste war nicht die Explosion selbst. Das schlimmste, war, was darauf folgte. Das offensichtlich in die Jahre gekommene Kämpfergildenhaus bot sah nicht nur so alt aus, sondern war auch noch instabil. Das Beben, das durch das Gebäude verlaufen war, wurde mit den verstreichenden Sekunden nicht schwächer, sondern gewann noch an Intensität dazu, bis ein paar Stützbalken der Decke des zweiten Stocks und des Dachs nachgaben und Teile der Decke alles unter sich begruben, was nicht rechtzeitig fliehen konnte. Archaea, dessen rechte Hand taub war von dem mächtigen Schlag, den er von dieser Gestalt hatte abblocken müssen, schaffte es mit Siana gerade noch rechtzeitig. Ihr Gegner nicht. Die angekokelten Trümmer aus der Decke und drittem Stock prasselten nur so auf ihn herein und verschafften ihm ein lebendiges, hölzernes Grab. Ein großes Loch klaffte nun im Boden des dritten Stocks und dem Dach des Hauses.
>> Damit wäre die Sache mit dem Zeugen geklärt << versuchte Archaea es mit trockenem Humor. Doch ihnen blieb nicht viel Zeit. Ihr Kampf war nicht unbemerkt geblieben und der Feuerball hatte die Situation sogar noch verschlimmert. Die Leute auf der Straße und ihre entsetzten Schreie waren schon zu hören. Hölle, er hörte sogar schon die ersten Wachen die Treppe raufkommen!
Verdammt, sie brauchten einen Fluchtweg, nur welchen. Siana schlug ihm unsanft auf die Schulter und deutete auf das Loch in der Decke. Das musste ein Scherz sein. Sie sollten über das Dach versuchen zu entkommen? Das möglicherweise noch unter ihnen einstürzen würde? Der Bosmer wollte sich noch weigern, sah aber, dass ihnen keine Wahl blieb, als er zwei erste Wachen erblickte, die mit erhobenem Schwert auf sie zustürmten.

>> Na los, kommt nur meine Freunde, ich bin selbst einhändig noch gegen euch gewappnet << murmelte er fest entschlossen und wechselte den Dolch in die linke Hand. Das Blutbad, was er daraufhin in wenigen Sekunden anrichtete, würde in Chorrol seinesgleichen suchen müssen. Die Wachen waren noch jung, langsam und unerfahren, höchstens 20 Winter, dass sah man ihren Bewegungen schon an. Elegant und spielerisch ließ sich Archaea unter den ersten beiden Schwerthieben hinweg zu Boden fallen, die von seiner linken und seiner rechten aus kamen. Noch im Fallen stützte er sich auf seine Hände, wie er es schon im Training bei Ocheeva getan hatte, und trat mit beiden Füßen und voller Kraft hinter sich auf den Brustkorb der rechten Wache, die daraufhin gegen die Wand torkelte und einige Sekunden brauchte, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Das war jedoch mehr als genug Zeit für Archaea. Den Schwung aus dem Tritt nutzend, rollte er sich nach vorne hinter die andere Wache und schnitt während der Rolle dieser mit seinem Dolch tief in den ungeschützten Bereich ihrer Kniekehle. Vor Schmerz brüllend ging sie auf die Knie und hieb blind mit dem Schwert dahin, wo er seinen Gegner vermutete, doch da war Archaea nicht mehr. Blitzschnell hatte er sich hinter der Wache positioniert und rammte ihr das Messer senkrecht genau in den Adamsapfel. Mit genüsslich verdrehten, rotglühenden Augen zog er es wieder heraus und hörte befriedigt ein Röcheln, gepaart mit dem dumpfen Aufschlag eines Körpers. Vom nächsten Kraftschub seines Blutrausches erfrischt wandte er sich nun der anderen Wache vor ihm zu, die mit Angst in den Augen und mit einem Kampfschrei auf ihn zustürmte. Ein Lächeln. Das würde einfach werden.
Archaea ließ seinen Gegner an sich rankommen. Noch sechs Schritte... vier...zwei... dann wich er mit einer flüssigen Drehung zur Seite aus und trat ihm gegen die Beine, woraufhin der Mann strauchelte und zu Boden fiel. Noch im Fallen rammte der Bosmer ihm den Dolch in den ungeschützten Nackenbereich und gab ihm damit den Todesstoß. Der Schwung der nun toten Wache riss ihm jedoch den Dolch aus der Hand, den Archaea nicht aus dem Fleisch zu lösen vermochte. Der Kampf war zuende, der Assassine hatte gesiegt. Mit einem erfüllten Glitzern in den Augen betrachtete er sein Werk. Dann unterbrach ihn Siana.
>> Hey, wenn du nicht geschnappt werden willst, dann beeil dich! << schrie sie ihm aus dem Loch im Raum über ihnen zu. Sie war schon die Treppe zum dritten Stock heraufgeklettert und hatte den massiven Schreibtisch unter den eingestürzten Teil der Decke gestellt, um von diesem aufs Dach zu klettern. Eile war geboten, es war schon zu hören wie die nächsten Wachen ankamen und unbewaffnet konnte er sich denen keinesfalls in den Weg stellen.

Mit wenigen Schritten war er die Treppe hochgeeilt und beim Schreibtisch. Siana war bereits aufs Dach geklettert und hielt ihm eine Hand runter, um ihn hochzuziehen. Er sprang hoch und packte ihre Hand. Siana ihrerseits nutzte den Schwung seines Sprungs und zog ihn damit aufs Dach. Wieder auf den Beinen wunderte sich Archaea noch kurz, wie so eine zierliche Frau die Kraft aufbringen konnte einen ausgewachsenen Mann mal eben mit einem Arm auf ein Dach zu hieven, aber darüber würde er sich später ausgiebig Gedanken machen können. Jetzt musste er sich darauf konzentrieren, mit Siana zu entkommen. Die wiederum kümmerte sich gar nicht groß darum, dass Archaea bereits verzweifelt einen Ausweg suchte, sondern zeigte nur hastig auf den angrenzenden Turm. Dieser war so nahe an der Stadtmauer, dass eine durchaus realistische Chance bestand, dort hinüberzugelangen. Wortlos rannte seine Partnerin an ihm vorbei und sprang elegant auf den Turm. Nicht wenig später landete Archaea mit gehörig viel Schwung neben ihr. Entsetzt bemerkte er, dass ein paar weitere Wachen bereits durch das Loch aufs Dach kletterten um ihnen zu folgen, während sich unter der Menschenmenge, die sich bereits um das Haus gebildet hatte, mehrere Bogenschützen platzierten und auf sie zielten. Die ersten Pfeile zischten schon an ihnen vorbei als Siana ein wenig Anlauf nahm und sprang. Kinderleicht sah es bei ihr aus, wie sie elegant und selbstsicher festen Fußes auf der Mauer landete und ihm herausfordernd zunickte. Der ließ sich nicht zwei Mal bitten und nahm seinerseits Anlauf. Mit einem enorm rasanten Tempo sprintete er auf den Rand des Turmdachs zu und drückte sich mit seinen Beinen vom Boden weg. Für einen Moment war er frei wie ein Vogel, wie er da durch die Lüfte flog. Das Mauerende raste auf ihn zu. Es sah ganz so aus als würde er es schaffen, doch er hatte nicht mit den Schützen auf dem Platz hinter ihm gerechnet. Eines der vielen schlecht gezielten Geschosse verirrte sich in seine Richtung und traf ihn genau unterhalb des Schulterblattes. Überrascht von der plötzlichen Schmerzwelle, die sein Körper aussendete, verlor er bei seiner Landung das Gleichgewicht. Blind und aus Reflex heraus griff er nach allem, an dem er sich festhalten konnte, bekam jedoch nur eine Hand von Siana zu fassen. Energisch klammerte er sich daran. Siana hingegen hatte gar nicht erwartet, dass der Bosmer sich an ihr festhalten würde und verlor ihrerseits ebenfalls die Balance. Bissig versuchten die beiden noch einen Augenblick lang, Hand in Hand, ihr Gleichgewicht zurückzuerlangen, dann tat die Schwerkraft ihr übriges, ließ Archaea von der Mauerfallen und ihn Siana mit sich ziehen. Diesmal verspürte er nicht das Gefühl der Freiheit, sondern pure Angst vor dem, was gleich passieren würde. Hart war sein Aufprall auf dem Grasboden und presste jedes Quäntchen Luft aus seiner Lunge. Um das zu fühlen oder um nach Luft zu schnappen blieben ihm jedoch nur wenige Momente. Dann landete Siana auf ihm und die Welt wurde schwarz.

eis engel
09.08.2011, 23:27
Ihr Kopf donnerte mit voller Wucht auf seine Schulter und sie blieb für einen Moment benommen auf ihrem Begleiter liegen.
Dann rollte sie sich von ihm runter und starrte in den Himmel. Alles um sie herum drehte sich und die stechenden Kopfschmerzen waren unerträglich.
Den Kopf leicht nach rechts geneigt, beobachtete sie Archaea, der auf dem Rücken lag und ebenfalls in den Himmel zu starren schien.
„Hey...“ Doch er rührte sich nicht. Siana richtete sich langsam auf, wobei ihr ziemlich schwindelig wurde.
Auf allen vieren krabbelte sie zu ihm und rüttelte an seiner Schulter. „Archaea....“ Noch immer rührte er sich nicht.
Nach einem prüfenden Griff zum Hals stellte sie fest, dass er bewusstlos war, als sie einen schwachen Puls fühlte und atmete erleichtert auf.
Im selben Augenblick hörte sie laute Schritte... 2.. vielleicht auch 3 Mann, die geradewegs auf ihre Position zu kamen und
Siana fuhr erschrocken herum. Ohne weiter nachzudenken packte sie Archaea und zerrte ihn in Richtung Wald.
„Dort...“ rief einer der Männer und der Drei-Mann starke Truppe lief hinter Siana her. Mit Archaea im Schlepptau würden sie die Wachen niemals
los werden, daher entschloss sie ihren Begleiter erstmal im Unterholz zu verstecken und ihn später zu holen, wenn die
Wachen erledigt waren. Sie mobilisierte ihre letzten Kräfte und rannte los. „Da...“ rief ein anderer Mann und der Trupp folgte ihr.
Hinter einem Baum nutzte die Dunkelelfin ihren Unsichtbarkeitszauber und beobachtete die drei Männer.
Zwei Nahkämpfer und einen Bogenschützen und ihr war klar, dass sie den Bogenschützen als erstes ausschalten musste.
Gekonnt entzog sie sich der Reichweite der Nahkämpfer und nahm den Bogenschützen mit ihrem Bogen ins Visier.
Sie zielte, hielt die Luft an und ließ den Pfeil fliegen. Mit einem Pfeil im Hals ging der Bogenschütze röchelnd zu Boden – blieben noch zwei!
Allmählich gefiel Siana dieses Spiel, wenn ihr nicht so Übel wäre...
Verunsichert liefen die übrig gebliebenen Wachen mit gezogenen Schwertern durch die Gegend und schauten sich immer wieder nach allen Richtungen um.
Die Dunkelelfin musste sich beeilen, denn der Unsichtbarkeitszauber hielt nicht mehr lange und gegen zwei
Wachmänner hätte sie bei einer
direkten Konfrontation keine Chance! Siana schlich hinter die beiden Männer, zielte auf den Mann ohne Helm und schoss.
Der Wachmann ging zu Boden. „Wo bist du?“ rief der letzte Wachmann und drehte sich panisch im Kreis.
„Na hier...“ gab Siana eiskalt zurück, während sich der Unsichtbarkeitszauber auflöste. „Dafür zahlst du..“ brüllte der Kerl und rannte mit
gezogenem Schwert aus sie zu. Die Dunkelelfin ließ ihren Bogen fallen und griff nach dem Schwert von dem toten Wachmann.
„Willst du wirklich sterben?“ fragte Siana den herannahenden jungen Mann. Er zögerte einen Augenblick – Zeit genug für die
Dunkelelfin den Dolch hinter ihrem Rücken zurichten. „Du wirst sterben...“ gab der Wachmann selbstsicher zurück und holte zum Schlag aus.
Mit dem Schwert in der linken Hand wehrte Siana den Schlag ab und ließ zur gleichen Zeit ihren Dolch nachvorne schnellen, der sanft in die
Kehle des jungen Mannes glitt. Mit weit aufgerissenen Augen und nach Luft jappsend, sackte der Wachmann zu Boden.
Siana zog ihren Dolch aus dem toten Wachmann und holte ihren Bogen, den sie vorhin fallen gelassen hatte.

Dann torkelte sie zu einem Baum, riss ihre Maske runter und übergab sich. Was war nur los mit ihr? Sie hatte doch sonst keine
Probleme mit dem töten... Nein, halt... der Aufprall mit dem Kopf. Doch obwohl sie sich gerade übergeben hatte, war ihr immer noch Übel.
Dann setzte auch noch ein Wolkenbruchartiger Regen ein und Siana machte sich auf dem Weg zu ihrem Begleiter.
Der Regen half zwar nicht gegen die Kopfschmerzen, machten sie sogar noch schlimmer – aber das kühle Nass half ihr, den Kreislauf stabil zu halten.
Als sie Archaea erreicht hatte, der immernoch nicht bei bewusstsein war, entdeckte sie eine hinter Gestrüpp versteckte Höhle.
Nur mit viel Kraftanstrengung schaffte sie es den Bosmer hoch zu hieven und schleifte ihn hinter sich her zur Höhle.
Sie schleppte ihn weit in die Höhle rein, um einer zufälligen Entdeckung zu entgehen und zündete dann ein Feuer an.
Erst jetzt, wo Archaea auf der Seite lag, sah sie das er eine Wunde unterhalb des linken Schulterblattes hatte.
Vorsichtig öffnete sie das Oberteil der Rüstung und legte die Schulter frei. Auf seiner Schulter waren überall kleinere und größere Narben zusehen, die nicht von diesem
Attentat stammen konnten und sie fragte sich, was ihm wohl wiederfahren war.
Dann widmete sie sich wieder der Pfeilspitze, die sich tief in sein Fleisch gebohrt hatte, während der Rest vom Pfeil abgebrochen war.
Doch was nun? Sie hatte keine Ahnung davon, wie man so eine Wunde behandeln sollte, geschweige denn von Alchemie...
Erschöpft ließ sie sich hinter ihm nieder und kämpfte selbst gegen die Bewusstlosigkeit, als sich vor ihren Augen etwas schönes,
aber auch seltsames abspielte.
Erst Schemenhaft, dann immer deutlicher werdend trat eine junge Waldelfe mit grünen Haaren, brauner Haut und grünen Augen aus einer Tür,
die einen weiteren Raum verborgen hielt. Bevor Siana endgültig das bewusstsein verlor, griff diese Waldelfe nach ihrem Hinterkopf
und flößte ihr eine schrecklich schmeckende Medizin ein. „Hier geblieben, ich brauch dich noch um deinen Begleiter
zu retten.“ sagte die Waldelfe mit sanfter Stimme und sah nach Archaea. Siana hustete und konnte gerade noch den Würgreflex unterdrücken, als
die Übelkeit langsam nachließ. „Wer bist du?“ fragte Siana. Die Elfe ignorierte ihre Frage und fuhr einfach mit der Untersuchung fort.
„Der Junge hat Fieber und wenn die Pfeilspitze nicht bald aus ihm heraus kommt, stirbt er...“ Die Waldelfe fuhr unbeirrt fort. „Wer bist du?“ hakte Siana eindringlich nach und wurde wieder ignoriert.
Irgendwie fühlte sich alles so unwirklich... wie ein Traum... eine Halluzination... ein Hirngespinnst – wie immer man das auch nennen wollte,
aber nur nicht real. „Hilfst du mir jetzt?“ fragte die Elfe. Siana nickte und dann ging alles ganz schnell.
Die Waldelfe reichte ihr eine Schale mit einer grünen, Brei ähnlichen Masse, die sie auf ein Stofffetzen streichen sollte, während der Dolch im Feuer lag.
Als die Schneide heiß war, nahm Siana unter Anweisung der Waldelfe die Pfeilspitze aus Archaea´s Körper. Archaea gab ein leises, aber doch schmerzhaftes Stöhnen von sich,
als der Dolch tief in seinen Körper eindrang. Anschließend legte sie den Stoff mit der eigenartigen Masse auf die Wunde, dann wurde das ganze noch mit Stoff provisorisch verbunden,
hinterher noch einen seltsamer Kräutermix in ihn eingflößt und Siana legte ihre Wildlederjacke über ihn, zum warm halten.
„Er wird bald wieder auf den Beinen sein und nur eine kleine Narbe zurück bleiben...“ sagte die Waldelfin und verschwand genauso mysteriös, wie sie aufgetaucht war.
Siana überkam auf einmal eine enorme Müdigkeit. Sie ließ sich auf den Boden sinken und schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen wachte Siana noch vor dem Morgengrauen auf. Ihre Übelkeit war zwar vollends verschwunden,
aber ihre hämmernden Kopfschmerzen waren geblieben. Mühsam raffte sie sich auf, zog sich schnell ihre Freizeitkleidung an
und sah nach ihrem Begleiter. Archaea schien es schon besser zu gehen und sein Fieber war ebenfalls weg, auch wenn er von dem Kräutermix noch ziemlich benebelt
war und kein vernünftiges Wort raus brachte. „Zieh dich um, wir müssen hier weg..“ sagte Siana leise und gab ihm seinen Rucksack.
Er nickte nur, und sie half ihm auf die Beine. Leicht schwankend wühlte er in seinem Rucksack rum und holte seine Sachen heraus.
Die Dunkelelfin beobachtete ihn einen Augenblick, nicht sicher ob sie ihn alleine lassen konnte. Aber offensichtlich schien er keine
Schmerzen zu haben, was bedeutete das der Kräutermix wirkte.
Dann verließ sie die Höhle und schaute nach ob die Luft rein war. Als dem so war, ging sie zurück und suchte ihre Sachen zusammen, wobei ihr
auch die Tür seltsame Tür ins Auge fiel, wo die Waldelfe letzte Nacht hinaus kam. Siana ging auf die Tür zu und lauschte.
Doch dort schien niemand mehr drin zu sein. Dann versuchte sie die Holztür zu öffnen, war aber abgeschlossen.
Verwirrt starrte sie auf die Tür. War alles nur aus ihrer Fantasie entsprungen, verlor sie jetzt endgültig den Verstand.
Die Gedanken bereiteten ihr starke Kopfschmerzen und sie hatte ohnehin jetzt wichtigeres zutun, wobei sie zu ihrem Begleiter sah.
Er war zwar Abmarsch bereit, aber in seiner momentanen Verfassung würde es wohl Monate dauern, bis sie in Cheydinhal ankamen.
Sie seufzte kaum hörbar. Die beiden gingen erstmal ein ganzes Stück im Wald, weit weg von Chorrols Stadtmauer, bis sie eine Straße erreichten.
Ein Pferdewagen kreuzte ihren Weg und ein Argonier rief: „ Hey, kleine dunmerische Freundin! Soll ich euch beide ein
Stück mitnehmen?“ Siana glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Es war der Händler, der sie damals von Morrowind zur Kaiserstadt mit genommen hatte.
„Du fährst nicht zufällig nach Cheydinal, oder?“ fragte sie mit einem erleichterten Gesichtsausdruck.
„Für dich fahre ich überall hin...“ grinste die Echse. Siana schmunzelte verlegen. „Na dann, steigt auf...“ meinte er nur und deutete auf den Anhänger.
Siana half Archaea auf den Wagen und kletterte anschließend selbst hinein. Dann setzte der Argonier, der Teemee hieß, den Wagen in Bewegung und Siana unterhielt sich mit ihm, während Archaea schlief.

Einen Tag später in Cheydinhal....

Siana hatte Teemee einige Goldmünzen als Bezahlung in die Hand gedrückt, die er erst garnicht annehmen wollte, doch
die Dunkelelfin bestand darauf und nach ewigem hin und her hatte er es dann doch angenommen.
Als Archaea und sie endlich die Zuflucht erreicht hatten, übergab sie ihren Begleiter mit den Worten „Er hat eine Verletzung an der Schulter..
Guckst du mal nach ihm....“ in die Obhut von Telaendril, die ihn gleich in die Schlafgemächer der Bruderschaft brachte.
„Was ist passiert?“ wollte Ocheeva an die Dunkelelfin gewand wissen. „Viel.... Ich erzähls dir später...“ gab Siana müde zurück.
„Gut, dann ruh dich erstmal aus...“ sagte Ocheeva. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen, ging zum Schlafsaal und legte sich hin, wo sie augenblicklich einschlief.

Liquid H2o
11.08.2011, 21:18
Die Reise war für den benommenen Bosmer schmerzhaft. Schmerzhafter als er es erwartet hätte, aber er hatte auch nicht erwartet von einem Pfeil getroffen zu werden und anschließend auf einem stinkenden Planwagen eines Argoniers zu landen, der ihn hinten im dunklen Ladebereich bei jeder kleinsten Unebenheit hin und her schleuderte, sodass er sich eine nicht gerade geringe Anzahl an Prellungen einfing. Verglichen mit dem Brennen auf seiner linken Rückenhälfte, das er verspürte wenn er bei dem ganzen Geschauckel auf seine Wunde fiel oder etwas dagegen prallte, waren die aber noch vergleichsweise Schmerzfrei. Allgemein war der Innenbereich des Wagens erstaunlich gefüllt mit allerlei Körben, Truhe und Kisten. Archaea fragte sich, was für eine Sorte Händler dieser Fremde wohl war. Jedenfalls kein Gewürzhändler, dazu stank das innere des Wagens zu sehr nach Schweiß, nasser Hund und verrottendem Holz. Erleichtert und hoch erfreut über die Nachricht, dass sie endlich in Cheydinhal angekommen waren, sprang er von der Tonne, auf der er die ganze Zeit gesessen hatte auf und stieß sich dabei prompt mit einem kleinen Aufschrei den Kopf. Der Wagen war wirklich niedrig, wenn sogar er hier drinnen nicht aufrecht stehen konnte. Die kleine Beule reibend trat er aus dem Dunkel des Wagens ins Freie und begrüßte das Licht der Sonne, deren Strahlen angenehm auf seiner Haut prickelten. Es war wahr, man wusste erst wie gut es einem ging, wenn man die Hölle durchlitten hatte. Doch er wollte nicht viel Zeit darauf verwenden, dieses Prickeln zu genießen. Siana sprach noch ein paar Worte mit dem Argonier und warf ihm derweil seine Tasche zu. Geschickt fing er sie mit der rechten Hand und hängte sie sich sorgsam nur um die rechte Schulter. Die linke Hälfte wollte er um Schmerzen zu umgehen nicht belasten. Nach einem freundlichen Gruß, einer halben Ewigkeit voller Aufdringlichkeiten seitens Siana, die Archaea, dessen Geduldsfaden nach gefühlten Stunden kurz vorm reißen war, ungeduldig abwartete und einer Hand voll Goldmünzen verabschiedeten sie sich endlich voneinander und das Assassinenpärchen ging seiner Wege. Wortlos spazierten sie nebeneinander her, er vom Blutverlust immer noch mäßig benommen und bleich, sie schweigsam und geistig abwesend vor sich hinstarrend. In ihrer Zuflucht angekommen, die sie mit dem nahezu erholsamen Duft trockener Knochen begrüßte, trennten sie sich voneinander so schnell es nur ging. Sie wollten einander nicht länger auf die Nerven gehen als unbedingt notwendig. Sofort kümmerte sich Telaendril mit nahezu mütterlichem Eifer um ihn. Er bekam mehrere bittere Tränke zu schlucken, von denen er erwartete, dass sie ihn eher umbringen als helfen würden und wurde zum Schlafen gezwungen. Ja, gezwungen war das passende Wort, denn sie schob ihn mit festem Griff in ihr Alchemielabor und drückte ihn aufs Bett, ohne ihm auch nur die Chance einer Wahl zu lassen.
>> Du, mein Freund, hast Bettruhe. Und das genau so lange, wie ich deinen Zustand noch nicht für unbedenklich halte, ist das klar?! <<
>> Aber…<<
>> Klappe zu…obwohl, klappe auf, ich muss dir das hier noch verabreichen <<
Archaea verzog das Gesicht. Noch so ein toller Trank. Die letzten drei hatten schon geschmeckt wie verwesendes Bärenfleisch und eingelegter Wolfskot und der hier sah nicht gerade so aus als würde es besser werden. Irgendwann würden ihn seine Geschmacksnerven töten, einfach so, als Racheakt für das, was er ihnen heute antat. Davon war er mittlerweile fest überzeugt. Aber aller Protest half nichts, dass war bei ihr so sinnlos wie es bei seiner Mutter gewesen war. Bei diesem Gedanken machte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit, das er einfach nicht lassen konnte. Das verging ihm jedoch schnell, als Telaendril ihm den Rand einer kleinen, rosafarbenen Phiole an die Lippen hielt. Sich seinem Schicksal fügend öffneten sich resigniert seine Lippen und seine Geschmacksknospen wurden in ihren Erwartungen nicht enttäuscht. Tatsächlich schmeckte das, was sie ihm jetzt verabreichte sogar noch schlechter als das Zeug vorher, auch wenn er das nicht für möglich gehalten hätte. Eine Mischung aus Verwesung, Schärfe, abgestandenem Wasser und widerlich süßem und starkem Zimtgeschmack, den man mit Erde vermischt hatte, breitete sich in seinem Mund aus. Es fiel schwer das Zeug zu schlucken, ohne sich direkt übergeben zu müssen, aber tapfer und motiviert durch die liebenswürdige Fürsorge seiner Krankenschwester schaffte er es, alles bei sich zu behalten. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten, es war wohl ein Schlaftrank gewesen, denn seine Augen fielen schneller zu als er sich dessen bewusst werden konnte.

Am Tag darauf war er wieder auf den Beinen. Erstaunlich gut fühlte er sich, bedachte man, dass er sich gestern der Bewusstlosigkeit genauso nahe gefühlt hatte wie dem Bewusstsein. Er fühlte sich sogar fast so fit wie er kurz vor seinem Aufbruch nach Chorrol gewesen war. Die Verwunderung die ihm diese Erkenntnis einbrachte wurde nicht geringer, als er auf leisen Sohlen um von Telaendril unbemerkt zu bleiben, die Zuflucht verließ und sich daran machte, eine Runde um ganz Cheydinhal zu Laufen. Dabei genoss er die fröhlich strahlende Sonne am wolkenfreien Himmel, den Geruch des trockenen Grases, das Zwitschern der Vögel in den Bäumen, nicht weit von der Stadtmauer entfernt und das Gefühl der festen, unnachgiebigen Erde unter seinen Füßen. Die Anstrengung verlieh ihm eine gewisse Entspannung und gab ihm eine innere Ruhe, die ihn auch nicht verließ, als er in seinen hellen Leinenhosen, den braunen Wildlederschuhen und seinem grünen Wams, die er als Straßenkleidung trug, schweißüberströmt in der Zuflucht ankam. Der Lauf hatte ihm gut getan. Er fühlte sich erneuert, aber er spürte auch das angenehme Gefühl leichter Erschöpfung. Das jedoch verflog schnell wieder, nachdem er sich ausgiebig in dem kleinen, kühlen Bächlein aus der Steinwand gebadet hatte. Frisch und erleichtert entstieg er der Falltür zum Baderaum in seiner geflickten Bruderschaftsrüstung. Unschlüssig, was er jetzt tun sollte, nahm ihm seine Magen die Entscheidung ab, bevor er großartig darüber nachdenken konnte. Mit lautem Geknurre erinnerte er seinen Besitzer daran, dass er noch nicht einmal ein Frühstück hatte haben dürfen. Sein Appetit war geweckt und konnte unmöglich mit dem bisschen Obst der Bruderschaft gestillt werden. Was er brauchte war eine richtige Mahlzeit, also entschloss er sich, eine der hiesigen Herbergen aufzusuchen. Nach kurzer Zeit hatte er sich passend in ein schwarzes Hemd mit erneut heller Leinenhose gezwängt, als seine Füße in den immer noch gleichen Lederschuhen ihn auch schon nach draußen führten. Bei seinem Weg durch die wunderschönen Stadt mit der natürlichen Atmosphäre trugen sie ihn stracks zur Neuland Schenke, in der er vor seinem Auftrag häufig zu Mittag gegessen hatte. Dervera Romalen, die Wirtin dort drinnen, wartete bereits auf erste Gäste und begrüßte ihn herzlich, als sie ihn widererkannte. Für sie war er so etwas wie ein Stammgast. Schnell waren fünf Goldstücke, das letzte bisschen Geld, das er noch besaß, auf den Tisch gelegt und die Bestellung geäußert.
>> Gib mir das, was du gerade als Mahlzeit da hast. Aber bitte eine ordentliche Portion davon, dass auch ein Ork davon satt werden könnte! << forderte er, lauthals unterstützt von seinem knurrenden Magen. Froh über die Einnahmen brauchte er nicht lange zu warten, bis ihm seine Mahlzeit gebracht wurde. Und was für eine. Wie er sie sich erträumt hatte: Schweinsbraten in Zwiebelsauce mit kleinen Kartoffelknöllchen und ein wenig Salat. Es schmeckte genauso gut wie er es erwartet hatte. Gierig schlang er den Braten herunter, genoss anschließend den mehligen Geschmack der Kartoffeln, die er in den Salat wickelte und in die restliche Zwiebelsauce tauchte, während sie ihm das Kinn herablief und auf den Teller tropfte. Es war herrlich, himmlisch, eine einzige kulinarische Köstlichkeit. Am liebsten hätte er sich in dieser Sauce einlegen lassen, mit der Mahlzeit als Grabbeilage. Genießerisch verzückte er bei jedem der übrigen Bissen die Augen, bis er geendet hatte. Gesättigt, zufrieden und gefüllt wollte er sich schon nach seinem königlichen Mahl erheben, da hielt ihn die Stimme von Dervera zurück. Sie wollte wohl ein wenig Tratschen, konnte man ihr nicht verübeln. Schließlich hatte man in diesem Job auch sonst nicht besonders viel zu tun.
>> Hast du schon gehört? In Chorrol, da haben sie nach dem Angriff der Daedra jetzt einen Stoßtrupp in eine Mienen geschickt in der sie das Basislager der Daedra vermuten, als Selbstmordkommando quasi. Ziemlich idiotisch diese Typen, findest du nicht? <<
Innerlich bereute er jetzt schon, sich darauf eingelassen zu haben. Aber er war es ihr schuldig, allein schon für den kleinen Freundschaftsrabatt, dem sie ihm mittlerweile auf jede Mahlzeit gewährte.
>> Ich war leider nicht in Chorrol, daher kann ich euch das nicht sagen, es klingt jedenfalls ziemlich nach einem Selbstmordkommando <<
>> Ja, genau wie diese Sache in der Kaiserstadt. Die Legion ruft in letzter Zeit alle Abenteurer auf, sich dort zu versammeln um einen Auftrag von enormer Wichtigkeit entgegenzunehmen. Die scheinen auch zu nichts mehr in der Lage zu sein, deswegen rekrutieren sie jetzt andere, die genauso wenig verstehen von diesen Dingen wie sie selbst. Generell finde ich…<<
> Oh mein Gott, hört die eigentlich nie auf zu Schwallen? Ist ja schlimmer als…als… als jedes existierende Weibsbild auf ganz Nirn! <
Dazu hatte Archaea in seinen Gedanken zwar zweifelsohne nicht einmal im Ansatz genug Frauenkenntnisse, aber er musste diesen Gedanken einfach zu Ende führen. Die hatten sich überhaupt im Allgemeinen schneller verabschiedet, als er den Willen hatte aufbringen können um ihr überhaupt zuzuhören. Aber was Dervera sagte war durchaus interessant. Die Legion musste mittlerweile um Hilfe bitten um Missionen zu erledigen? Aber bestand die Legion nicht aus etlichen tausenden von Männern, die vom Rat kontrolliert wurden? Er hatte sich zwar nie besonders für politische Verhältnisse interessiert, aber das wusste sogar er. War das nicht ein indirektes Eingeständnis, dass diese Armee des Kaiserreichs unfähig, überfordert und zerschlagen war, nicht in der Lage, auch nur diese eine gefährlichere Mission zu bewältigen, schon vollkommen beschäftigt mit dem Zusammenhalt des Landes? Um das Kaiserreich stand es wohl schlimmer, als Archaea es für möglich gehalten hätte.
>> Aber überhaupt, Ocato ist doch sowieso nur am Erhalt der eigenen Macht interessiert. Nur weil er den Rat anführt meint er, er könne jetzt einen auf Herrscher des Kaiserreiches machen? Diese arroganten Altmer sind noch unser Untergang! Und überhaupt! Ein Altmer auf dem Thron des Kaiserreichs, soweit kommt’s noch, dass meine Schwestern und Brüder in Morrowind sich vor so einem blasierten Schnösel kriechen müssen <<
Sie spielte sich auf. Sowohl Archaea als auch sie selbst wussten, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte von dem, was in Morrowind vor sich ging, dazu war sie einfach schon zu lange im Kaiserreich. Aber der Bosmer ließ ihr den kleinen Wutanfall und stellte sie nicht bloß. Er brauchte nicht noch mehr Feinde, als er ohnehin schon hatte und überhaupt fand er sie eigentlich ganz unterhaltsam.
>> Verzeih mir Dervera, aber ich muss los. Dringende Angelegenheiten rufen. Morgen komme ich wieder, versprochen! <<
Sie setzte eine Schmollschnute auf.
>> Aber lass mich ja nicht zu lange warten! Die Zeit hier vergeht furchtbar langsam. <<
Die letzten Worte hörte er nur noch durch die sich schließende Holztür. Puh, gerade noch rechtzeitig entkommen. Gelassen schlenderte er wieder zur Zuflucht zurück, wo er in gesundem Zustand endlich mit Ocheeva reden konnte.

[Einige Minuten später]

>> Du WUSSTEST davon?! Du WUSSTEST, dass Thelares Begleitung haben würde, dass diese Begleitung aus einem erfahrenen Soldaten bestehen würde und du hast es uns VERSCHWIEGEN?! Sag mal geht es dir zu gut?! Wolltest du uns UMBRINGEN?! Hast du überhaupt eine AHNUNG wie oft wir beinahe DRAUFGEGANGEN wären, während diesem Kamikazeauftrag?! Kannst du das?! Soll ich mir das nächste Mal vielleicht gleich einen Dolch in die Seite rammen, damit ich auch ja drauf gehe oder geschnappt wäre?! Vielleicht wäre es dir ja auch lieber wenn ich mich gleich umbringe, spart ne Menge Arbeit! <<
Archaea war außer sich wegen dem, was Ocheeva ihm soeben eröffnet hatte. Wütend marschierte er im Raum umher und machte seiner Wut sehr deutlich Luft, trat dabei gegen die Wände, stampfte mit dem Fuß auf. Die Pein die ihm seine Füße zurücksendeten ignorierte er. Der Rest der Bruderschaft schien sich für seinen Ausraster nicht zu interessieren oder blieb bewusst in seinen Räumen, in der Haupthalle befand sich außer ihnen beiden niemand. Mit rötlich schimmernden Augen fixierte er sie. Die Argonierin ihrerseits blieb in ihrer Körperhaltung entspannt, dass Gesicht größtenteils von der Kapuze ihrer Bruderschaftsrüstung bedeckt. Ihr Zähneknirschen hörte man trotzdem.
>> Zügle dich, Mörder, sonst erinnere ich dich daran mit wem du sprichst. Sei froh, du bist jetzt in Sithis Familie ein willkommenes und vollwertiges Mitglied! Also rege dich nicht weiter über solche Kleinigkeiten auf! >>
>> KLEINIGKEITEN?! Siana wäre fast erwischt worden, ICH WÄRE BEINAHE GETÖTET WORDEN! Verzeih mir wenn ich vielleicht nicht suizidgefährdet bin, das ist für mich jedenfalls KEINE Kleinigkeit! <<
Der Bosmer wurde hysterisch und schrie immer mehr mit dem vor Zorn tiefroten Gesicht. Langsam, aber sehr beherrscht stand die Argonierin auf, dass Gesicht ihm abgewandt.
>> Ich ermahne dich kein drittes Mal. Zügle dich, Archaea! Ansonsten sehe ich mich gezwungen, dir auf körperliche Art und Weise zu zeigen, wie man mit einem Henker und Hüter der Zuflucht spricht! <<
>> Mein Leben stand auf dem Spiel. Das Leben meiner Partnerin. Du hast mit unser beider Leben gespielt als wäre es dein eigenes! <<
Mit diesem Satz brachte er das Fass zum überlaufen. Ruckartig Schritt die Argonierin auf ihn zu, packte ihm mit der Hand an der Schulter, drückte ihn gegen die Wand und scheuerte ihm eine. Die Klauen rissen seine Wange auf, die Schnitte verliefen parallel zu seiner Narbe.
>> Hör mal zu, Bosmer << das Wort sprach sie fast verächtlich aus >> Der einzige Grund, warum ich dich wegen dieser Frechheit und deiner Anmaßungen nicht augenblicklich töte ist, dass du noch nicht mit unseren Traditionen vertraut bist. Ich schwöre dir, hätte Siana das an deiner Stelle gesagt, sie läge jetzt als Leichnam auf dem Boden. Die Informationen musste ich dir vorenthalten, denn du musstest lernen, dass Aufträge immer Überraschungen beinhalten können. Verlasse dich niemals nur auf die Angaben, forsche immer extra nach, sei auf alles gefasst, selbst auf das Unmögliche! Du hast es überlebt, sei froh darum. Das Siana das schaffen würde, daran hatte ich keinen Zweifel. Sie ist eine fast vollständig Ausgebildete und Erfahrene Schlächterin… nein, Eliminatorin sogar, deinen Auftrag hätte sie auch problemlos alleine hingekriegt. Und wenn nicht, dann wäre sie verdient gestorben. In diesem Rang stirbt man nicht bei so einem leichten Auftrag. Gerade deswegen sollte sie ja auch auf dich aufpassen, was geglückt ist, wie man bei dir als lebendem Beweis sieht. Soviel dazu. Lass dir das hier eine Warnung sein mein Bruder. <<
Damit ließ sie ihn los, ihr Gesicht immer noch im Dunkel ihrer Kapuze und machte sich in den Trainingsraum. Ein wenig verängstigt von der Reaktion seiner ehemaligen Mentorin, aber vor allem geschockt, setzte er sich erst einmal. Seine Wut schwelte immer noch unter der Oberfläche, wurde jedoch von seinem Schock und den damit verbundenen Gefühlen überlagert.

Nach fast einer halben Stunde puren Starrens in die Luft, hatte er sich wieder im Griff oder zumindest den Schock überwunden. Unter seiner kühlen, harten Gelassenheit schwelte noch immer der Zorn der vergangenen Stunde, der nur auf eine Gelegenheit wartete um auszubrechen. Einem plötzlichen Impuls folgend, machte er sich auf zur Trainingshalle. Schlagen, Trainieren, Schießen, egal was. Körperliche Anstrengung brauchte er jetzt, um seine ziellos umher schießenden Emotionen wieder abkühlen zu lassen. Mehr als je zu vor. Schweigend und mit kaltem Schweiß auf der Stirn ignorierte er Ocheeva, die ihrerseits das Gleiche tat und nach seinem Betreten des Raumes mit ihren Schwertübungen fortfuhr. Ohne auch nur einen Gedanken an vorheriges Aufwärmen oder Dehnen zu verschwenden ging er zum Waffenständer und zog ein dünnes mittellanges Eisenschwert heraus.
>> Trainieren wir << sagte er kalt und beherrscht zur Hüterin der Zuflucht. Die nickte nur Stumm. Und dann begann der Kampf auch schon.
Als sie das erste Mal die Klingen gekreuzt hatten war Archaea hoffnungslos unterlegen gewesen, was Schnelligkeit und Wendigkeit anbelangt hatte. Nach seinem Mördertrip in Chorrol und seinem Training davor aber, hatte er sowohl in diesen Punkten, als auch in Erfahrung zugelegt, wenn auch nicht viel. Doch es reichte, um die bisherige Situation zu ändern. Die Schläge von Ocheeva schwirrten nach wie vor nur so um ihn herum. Und auch wenn sein Eisenschwert nun wesentlich schwerer war als das Stahlkurzschwert in ihrem letzten Kampf, so schaffte er es nun trotzdem ihre Angriffe zu parieren. Sogar mehrere eigene Schläge konnte er anbringen um sie zum Blocken zu zwingen. Dies war kein Kampf, der durch bloße Technische Überlegenheit zu gewinnen war, hier musste überlegt vorgegangen werden. Verbissen registrierte das natürlich auch die Argonierin und wechselte die Strategie. Nun begann sie mit wenigen, dafür umso schnelleren und deutlich kräftigeren Schlägen seinen Schwertarm zu betäuben. Nach und nach sollte er ermüden, damit sie im richtigen Moment seine Langsamkeit ausnutzen konnte. Doch das ließ er nicht zu. Seinerseits wechselte er ebenfalls die Strategie, diesmal aber, indem er statt lediglich zu parieren oder mit dem Schwert anzugreifen, nun ebenfalls mit der freien Hand und den Füßen in den Kampf eingriff. Schläge, Tritte, alles um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen versuchte er. Das gelang ihm zwar nicht, schaffte es jedoch, ihre Konzentration im Kampf zu stören und so ihre Hiebe ein wenig schwächer, langsamer und berechenbarer zu machen. Lange wechselten sie so hin und her, auf einen Fehler des anderen lauernd, die ganze Zeit darauf bedacht, ihn so viel seiner Kraft wie möglich zu berauben mit jedem der eigenen Schläge.

Es war ein Faustschlag der Argonierin auf sein Gesicht, der die frisch verkrusteten Schnitte und die für kurze Zeit unterdrückten Emotionen aufriss. Der Zorn, den er so sorgsam unter Verschluss gehalten hatte, trat wieder zum Vorschein. Ihre Schwerter lösten sich voneinander, beide traten einige Schritte zurück, nur um wieder erneut aufeinander loszugehen. Doch dieses Mal war es Archaea, der die Oberhand zu haben schien. Seine Schläge kamen stark, hart und unbarmherzig. Er legte all seine Kraft in jeden einzelnen Hieb und schien nur noch darauf aus, sie zu treffen. Wissend, dass sie beim Parieren dieser Schläge unnötig Kraft verschwenden würde, konzentrierte sich Ocheeva aufs Ausweichen. Dass die Situation langsam eskalierte bemerkte sie langsam ebenfalls. Einen der vielen Hiebe, unter denen sich Archaeas Gegnerin elegant hinweg duckte, schwang er so stark, dass er ihn im Fall der Fälle unmöglich noch hätte ablenken können. Mit ziemlicher Sicherheit hätte er sie sogar getötet, wäre sie dort stehen geblieben. Das hier war kein Training. Aus Archaeas Sicht war es ein Kampf mit ihrem Tod als Ziel. Nach diesem Ausweichmanöver war das auch Ocheeva klar, der jetzt ein fast Zähne fletschender Bosmer gegenüberstand. Doch auch wenn die Wut ihn beflügelte und neue Kräfte verlieh, oder vielleicht gerade weil sie das Tat, wurde er angreifbar. Für die Argonierin wäre es ein leichtes, das Auszunutzen, doch das wollte sie nicht. Sie wollte ihrem Schüler ein für allemal eine Lektion erteilen, die er nicht so schnell vergessen würde. Statt dem nächsten Hieb auszuweichen, hielt sie einfach ihr Schwert hoch und parierte. Archaea, von dieser Aktion überrascht, taumelte daraufhin einige Schritte zurück, während Ocheeva nun ihrerseits brutale und präzise Schläge anbrachte. Ohne ihm auch nur die Chance zu geben, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, drängte sie ihn immer weiter Rückwärts, bis er nur noch wenige Schritte mit dem Rücken von der Wand entfernt stand. Das Ende des Kampfes besiegelte sie schnell. Während Archaea angestrengt und nun unter seinem Zorn eine leichte Angst spürend, einen weiteren Seitenhieb parierte, konzentrierte er sich nicht auf ihre Füße. Das nutzte sie aus. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst, als sie ihn hart gegen den Brustkorb trat. Wie der Wachmann in Chorrol zuvor torkelte er nun einige Schritte zurück, knallte dabei jedoch gegen die Steinwand des Trainingsraums, was ihm vor allem Kopfschmerzen bereitete. Erst spürte er einen Faustschlag gegen die rechte Hand, um ihn zum Fallen lassen der Waffe zu zwingen. Dann der erste Faustschlag gegen die Rippen, ein Tritt in die Seite, ein Schlag ins Gesicht, der seine von Telaendril gestern erst gerichtete Nase erneut brach, einen weiteren, der ihm ein schmerzhaftes Veilchen am linken Augen bescheren sollte. Eine wahre Serie von Schlägen und Tritten aller Art ließ Ocheeva über ihn ergehen, bis er mürbe war und kaum noch in der Lage aufrecht zu stehen. Dann folgte ein Tritt in seine Testikel. Das Gefühl, die Welt gehe gerade unter, wäre nicht in der Lage gewesen zu beschreiben, wie er sich in diesem Moment fühlte. Die Schmerzen waren unvorstellbar, sein ganzer Unterleib schien nur noch aus dem Teil zu bestehen, der wohl soeben sorgsam von Ocheevas Fuß zerquetscht worden war. Er hätte wohl um einen Daumenschrauber oder ein langsames Ziehen der Nägel gebettelt, wenn man ihn dafür von diesem Ausdruck der Hölle befreit hätte. Aber diese Möglichkeit hatte er nicht. Um seine letzte Ehre zu wahren, gönnte er sich nicht mehr, als mit verbitterten Tränen in den Augen, zerschlagen, sowohl geistig als auch körperlich gebrochen, sich zu Boden fallen zu lassen und zu beten, dass sie damit den Kampf für beendet erklären würde. Das tat sie zu seinem Glück auch.
>> Jetzt kennst du deine Position. Ich hoffe du hast daraus gelernt << ließ seine Mentorin nur mit trockener Stimme von sich hören. Ein kleines Säckchen, aus dem das Klirren von Goldmünzen zu vernehmen war, legte sie noch neben ihn. Dann ließ sie ihn erneut zurück.

Sennahoj
12.08.2011, 18:14
Evantus stand auf dem Hof der Kaserne und schaute sich um. Nebenbei drehte er das rechte Handgelenk. Seitdem Vetim am gestrigen Tage draufgesprungen war, spürte er nur ein dumpfes Summen darin. Er war ungeduldig. Soviel schlug sich auf seine Laune nieder.
Die Flammen konnten überall sein und wer weiß wielange sich Hrelvesuu noch an Ort und Stelle befand. Merilian wollte los und sich diesem Übel entledigen. Zudem war die Stadt unruhig heute. Irgendetwas wurde über ein Beben brichtet, als sei irgendwo was zusammengestürzt. Die Bürger waren nervös, als wenn die Stadt im nächsten Moment zusammenbrechen würde. So ein Schwachsinn, dachte Evantus. Er musste am Morgen zusätzlich noch Männer einteilen, die ein mögliches Chaos verhinderten und dafür sorgten, dass niemand den Moment ausnutzte.
Der Kaiserlich schüttelte den Kopf und sah sich um. Überall liefen die Männer seiner Truppe herrum, übten, packten zusammen oder redeten einfach nur. Barus schärfte gerade sein Schwert bei der Waffenkammer und Christoph, ein Späher, redte mit ihm, während er seinen Bogen überprüfte. Dieser Christoph war ein Schüler von Evantus und hatte auch Talent, nur manchmal war er nicht bei der Sache.
Merilian dachte an Vetim. Der Elf hockte im Gefängnis, in einer lausigen Zelle. Da war er in seinem ganzen Leben noch nicht. Wächter berichteten, dass er ständig Zeug brabelte und nur in der Ecke lag. Das klang nicht nach dem Nammu, den er kannte. Vielleicht war es Ser-Kueij's Gift oder der Zauber, das wusste man nicht. Wenigstens redete er nicht mehr irgendwelchen fanatischen Kram vor sich hin.

Da kam Fredas zum Tor herrein, zusammen mit einigen Kriegern. Evantus nickte dem Anführer der Gruppe zu. Attelian hatte sich mit Merilian am frühen Morgen unterhalten. Diese Krieger schienen recht fähig und Evantus hoffte, das sie die nötige Leistung erbrachten.
Irgendwo ertönte ein überhebliches Lachen. Darauf folgte ein weißer Schein. Der Hauptmann blickte in die Mitte des Hofes und sah ein eingefrorenes Fass. Davor reckte ein Hochelf sein Kinn in die Höhe und diskutierte mit einem Beamten der kaiserlichen Legion. Irariel, dieser eingebildete Magier- und Studienmeister präsentierte mal wieder sein Wissen und seine Macht. Evantus konnte nicht verstehen, warum dieser Angeber von einem Magier überhaupt mitkommen wollte. Er war der einzige, außer Ser-Kueij und Fredas mit seiner Truppe die von außerhalb kamen. Merilian schätzte, er wollte nur die Reise mitmachen, um in den Ruinen irgendwas zu finden oder sich anzusehen. Ein Magier war ein Vorteil, aber nicht so einer ...
Wie dem auch sei, waren sie fast vollständig. Wo blieb der Argonier?

JonnyBgood
14.08.2011, 16:02
Athaso öffnete die Augen.Er lag ein einem Bett das in einem Raum aus Stein stand.Zu seiner rechten befand sich eine Tür.Athaso wollte aufstehen doch sofort zog ein Schmerz durch seinen Körper.Er sah an sich runter.An der Brust und am rechten Beim trug er eine Verbände.Er schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern was geschehen war.Er hatte in der Kämpfergilde übernachtet. Doch er konnte nicht einschlafen also wollte er einen Spaziergang machen.Er verließ den Turm,ging in das Haupthaus und da.... nun viel ihm alles wieder ein.Die Assassinen ihr Kampf und..... und Therales Tot.Athaso schloss die Augen und versuchte sich einzureden das alles wäre nur ein Albtraum gewesen,doch das war es nicht.Therales ist gestorben.Hingerichtet von einem Bosmer.Athaso schwor sich selbst,würde er jemals wieder diesen kleinen Bastard zu Gesicht bekommen,er würde ihm lebend die Haut abziehen,Streifen für Streifen.
Auf einmal ging die Tür am anderen Ende des Raumes auf und Modryn trat herein.“Endlich bist du wach.Ich habe mir schon sorgen gemacht.“Da fiel Athaso ein das er keine Ahnung hatte wie lange er eigentlich außer Gefecht gesetzt war.“Wie lange liege ich hier schon?“fragte er Modryn.“2 Tage. Wie hatten Angst das du nicht mehr zu Kräften kommst.“Athasos Blick verfinsterte sich.“Was ist Therales?“Modryn schaute zu Boden.“Er...er ist tot.Ich bin mir sicher du hast dein bestes gegeben um ihn zu retten.“Modryn holte tief Luft.“Ich werde ihn nach Vvardebfell bringen und in unserer Familiengruft beerdigen lassen.Morgen breche ich auf.Wenn du dann wieder auf den Beinen bist,kannst du mich ja begleiten.“Athaso schüttelte den Kopf.“Ich habe was anderes vor.“Modryn sah ihn fragend an.In seinen Augen konnte Athaso lesen das er sich fragte was denn wichtiger sei als die Letzte Ruhe seines Bruders.“Ich finde heraus wer die Aufträge gegeben hat.Und er wird dafür zahlen.“ „Und wie willst du das anstellen?“Darüber hatte Athaso schon in der Nacht nachgedacht in der die Assassinen Therales angegriffen hatten.“Ich muss Erstmal die Dunkle Bruderschaft finden. Dafür muss ich jemanden ermorden.Wenn ich Glück habe tritt dann einer ihrer Kontaktmänner an mich heran.“Er hatte die ganze Zeit keine Miene verzogen.Selbst nicht in dem Moment wo er sagte das er jemanden töten musste,als wäre es etwas ganz normales.“Von dem hole ich mir dann meine Informationen.Wenn er mir sie nicht freiwillig gibt,was sehr wahrscheinlich ist,muss ich ihn wohl zwingen.“ „Du sprichst von Folter?“fiel Modryn ihm ins Wort.“Notfalls ja.Ich werde alles dafür tun den Dreckskerl zu kriegen der den Befehl gegeben hat meine Frau,meinen Sohn,meinen Bruder und meinen Schüler zu ermorden.Ich habe auch noch eine Bitte an dich.Beeile dich bei deiner Abreise nach Morrowind.Sage niemanden hie Bescheid und meide Wanderer und Wachen.Am besten tauchst du ein Paar Wochen bei deiner Schwester unter.Ich will dich nicht auch noch verlieren.“Modryn hatte die genau zugehört ein ein paar mal genickt.“Und wen wirst du töten?“fragte er Athaso.“Einen Khajiit.“

Ryu Hayabusa
15.08.2011, 14:34
Der aufgewirbelte Staub hatte sich gelegt, sowie die Erschütterungen immer einfacher und sanfter wurden. Die Hände noch immer schützend auf seinen Kopf gepresst öffnete der Dunmer erst ein Auge und ließ dieses kurz von links nach rechts blicken, dann das andere. Dann schloss er sie wieder für eine Weile und atmete durch. Er lebte also noch. Soviel Glück hatte doch niemand! Oder doch? Nachdem er noch einen Moment verharrt und seine Nerven sich wieder entspannt hatten, beschloss er dann, dass die Luft rein war, vom Staub mal abgesehen, und er sich erheben konnte. Dem Jäger war, als hätte man die Last der Welt auf seinem Körper abgeladen, so beschwert und gemartert fühlte er sich gerade. Es wurde auch schnell klar, warum er sich so fühlte: Während er sich nach einem weiteren Moment des Verharrens langsam anfing zu bewegen, fühlte er, wie Schutt von seinen Armen herunterfiel und sich der Schutt, welcher auf seinem Rücken lag auch alsbald verabschiedete, während er sich nach oben stemmte. Mit gehobenem Blicke und unter lautem, teils würgenden Husten versuchte er im sich legenden Staub auszumachen, was denn noch von der Höhle übrig war. Es dauerte eine Weile, bis der Dreck aus seiner Lunge herausbefördert und er diesen auch mehrfach ausgespuckt hatte. Dann stand er auf und schaute sich um. Das Eichentor stand, völlig verschüttet nur noch schief in seinen Angeln und jegliche Magie darin war versiegt. Der Weg hier heraus war durch die meterhohen Trümmer also schonmal vertan. Kopfschüttelnd begann der Dunmer dann erst einmal, den groben Staub und Dreck von sich und seiner Kleidung abzuklopfen. Ein weiterer Blick durch den Raum folgte, nachdem er soweit verhältnismäßig sauber war. Dennoch wirkte die sonst so blutrote Robe eher wie ein vergilbtes Leichengewand, in der er gerade da stand.

Nachdem er nun also wieder auf den Beinen war, galt es, den Raum zu analysieren, in welchem er sich befand. "Aedra-Card khargat Uejan... Molag Gah Julan!" die Magie in seinen Adern floss kühl und wohltuend durch seinen Körper, ließ ihn lange aufatmen und bündelte sich schließlich in seinen Fingerspitzen, aus denen sich eine Kugel aus reinem, magischen Licht erhob. Diese lenkte er mit einer leichten Handbewegung tiefer in den Raum hinein und folgte ihr nach und nach. Es war ein recht großer Raum, gestützt von ursprünglich vier runden, dem Elfenbeinturm gleichenden Säulen. Eine davon war jedoch schon weiter oben eingebrochen. Zwischen den Säulen standen verschiedene, rechteckige Steinbauten, vermutlich Gräber, welche teils schon brüchig und gesplittert waren. In der Mitte dieser Formation befand sich auch ein größeres Grab, reichlich verziert und noch am besten erhalten von all den anderen. Darunter befand sich das große Drachenzeichen des Kaiserreiches. Dann war das hier also eine Grabkammer. Und dann hörte er sie wieder: Die Stimme, welche ihn erst hierher geführt hatte. Sie war klarer als zuvor und erwärmte sein Herz auf eine unheimliche Art und Weise. Intensiver... Emotionaler...

Nathraens Blick fiel noch einmal auf das Grab in der Mitte und lief darauf zu. Er erkannte, dass auch dieses beschädigt war. In der Mitte war es durch einen breiten Spalt auseinandergebrochen und in dem Spalt steckte etwas, was mit jedem Schritt heller zu aufzuglimmen begann. Ein prächtiges Schwert, dessen Klinge weiß glänzte war und in deren Parierstange ein lange, rötlicher Edelstein gefasst war, der von einem filigran gearbeiteten, goldenen Rand umfasst wurde. Irgendwo hatte er diese Klinge schon einmal gesehen, nur wo? Er zögerte, war er doch danach hingezogen, den Griff des Schwertes zu umfassen und es aus dem Grab zu ziehen. Die Wärme und das Gefühl der Geborgenheit erfüllte ihn regelrecht, während er es sich besah und mit einem male hallte die Stimme in seinem Kopf wieder: "Chrysamere..." flüsterte sie ihm ins Ohr und er erinnerte sich. Da war dieses Buch... Artefakte von Tamriel nannte es sich. Es führte viele der Artefakte dieser Welt auf, darunter auch die Klinge des Paladins. Chrysamere... Ein Schwert, welches bereits im Besitz vieler Personen war... Doch nie zu lange. Ein heiliges Artefakt des kaiserlichen Drachenordens in Ebenherz, wie er zuletzt gehört hatte. Eine Klinge, welche niemandem lange gehorche und einen eigenen Willen besäße. Nie hätte der Dunmer es für möglich gehalten, einmal vor einer derartigen Waffe stehen zu dürfen. Und die Geschichten übertrieben nicht, im Gegenteil. Nirgendwo wurden die Gefühle erwähnt, die diese Waffe in einem wecken konnte. In Nathraen machte sich ein ungewohntes Gefühl des Gerechten breit, während seine Hand über den Sarkophagdeckel wanderte, ander schier makellosen Klinge hinauf und auf das Parierheft. Er atmete tief durch, während die Wärme seinen Körper erfüllte und ihm nach und nach die Schmerzen nahm. Es war, als fülle sich der Geist des dunmerischen Jägers mit innerer Ausgeglichenheit, welche ihn straucheln ließ. Nathraen war nämlich alles andere als ein ausgeglichener Geist gewesen. Umso heftiger war dann die Wirkung der Klinge auf ihn. Berauschend, während seine Sinne weiter und weiter umnebelt wurden. Neue Hoffnung keimte in ihm auf. Hoffnung, welche er schon lange aufgegeben hatte. Seine Hand wanderte am Heft nach oben und umgriff schließlich den Schaft. Auch die andere Hand gesellte sich nach einem intensiven Moment des Lebendigfühlens dazu und dann... Atmete er tief ein, ehe er begann das Schwert aus dem Grab herauszuziehen. Mit jedem Stück, welches die Klinge ihre Ruhestätte dabei verließ, fühlte es sich an, als beginne sie mehr und mehr zu vibrieren und zu erwachen. Schließlich hatte er das Schwert vollständig aus seiner steinernen Ruhestätte befreit und hielt es über seinem Kopf in die Höhe, während die Kräfte die ihn durchströmten kaum in Worte zu fassen waren. Reinheit, die seine Gedanken säuberte und ihm einen Blick auf das Wesentliche gewährte bestimmte seinen Geist und für einen Moment lang glühten die Augen des Dunmers, welche bekanntlich der Spiegel zur Seele waren in einem sanften blau auf, ehe er von einem gleißenden Licht geblendet wurde...

eis engel
17.08.2011, 15:49
Siana dachte nach, was beim Auftrag in Chorrol schief gelaufen sein könnte. „Blöde Frage... alles war schief gelaufen...“ schoss es der
Dunkelelfin durch den Kopf. Noch bevor der Auftrag richtig los ging, hatte sie so ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend – so ein
Gefühl das ihr sagte, dass sie besser den Auftrag abbrechen und nach Cheydinhal zurück kehren hätten sollen.
Doch nun war es zu spät – die Zielperson war zwar eliminiert, aber das Gebäude der Kämpfergilde wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen,
was nicht unbemerkt geblieben war.
Aber das kümmerte Siana im Moment herzlich wenig, vielmehr interessierte sie der zweite Dunmer der aufgetaucht war, der den
Feuerball ausgelöst hatte und dieses Disaster erst verursachte.
Hätte sie tatsächlich eine Chance gehabt gegen den Kampferprobten Dunmer? „Jaaa, wenn du ihn sofort getötet hattest...“ schrie sie ihre innere
Stimme an. Die Dunkelelfin glaubte nicht wirklich daran und so stand sie entschlossen auf, um Gogron gro-Bolmog zu suchen.

Sie fand ihn in der Haupthalle, wo er angeregt mit Teinaava zu diskutieren schien und als die beiden Siana bemerkten, wandten sie sich ihr zu.
„Kann ich irgendetwas für dich tun, dunkle Schwester?“ fragte Gogron höflich, als sie neben ihm zum stehen kam.
„Hast du vielleicht ein paar Tipps für mich, die mir im Kampf gegen einen Krieger helfen könnten?“ Die Dunkelelfin sah zu ihm auf.
Er wirkte durch seine Größe und seine schwere Rüstung ziemlich furchteinflössend und sein ganzes Gerede von wegen,
man solle den direkten Kampf suchen, machte ihren Eindruck ihm gegenüber auch nicht angenehmer.
Aber er wusste, was er tat – das musste sie sich eingestehen und würde nur zu gerne von ihm ein paar Tricks abgreifen.
Der Ork betrachtete sie von Kopf bis Fuss und fing an zu lachen. „Du?... Du hast nur eine Chance gegen einen
Krieger und zwar indem du schneller bist als er... sonst sehe ich leider schwarz für dich!“ lachte er höhnisch.
Auch Teinaava stimmte in das Gelächter mit mit ein. „Ich fürchte, dass der Ork Recht hat...“Siana verschrängte die Arme vor der Brust
und pustete sich genervt ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Seid ihr endlich fertig?“ fragte sie genervt, als das Lachen langsam versummte. „Du meinst es ernst, oder?“ Gogron sah sie verdutzt an.
„Ich würde ja wohl kaum fragen, wenn es nicht so wäre...“gab Siana kühl zurück. „Okay Schwester, Morgenfrüh im Trainingsraum.
Jetzt hab ich leider keine Zeit dir eine Lektion zu ertei....“ der Ork brach seine Ansprache ab, als Ocheeva ziemlich sauer aus dem Trainingsraum kam.
„Siana... Morgennachmittag.... Schleich- und Illusionstraining bei mir. Ist das klar?“ befahl Ocheeva im vorbeilaufen und hielt nicht mal an.
Verwirrt sah die Dunmer der fluchenden Argonierin hinterher. „Sieht so aus, als hättest du Morgen ein volles Programm...
Also, bis Morgenfrüh und sei pünktlich...“ grinste Gogron und verschwand mit Teinaava.
"Geht klar..."

Der Wargreiter
18.08.2011, 19:38
Als der Trupp die Taverne verließ wurden Fredas und die anderen, von einigen sie anfeuernden und lobenden Bürgern empfangen, die den Weg für Fredas und die anderen entspannter machten. Fredas dachte darüber nach ob sie wohl auf bei der Rückkehr so empfangen würden, das Ausmahlen der Rückkehr vertrieb sein flaues Gefühl, das er seit der Besprechung mit Evantus im Bauch hatte.
Die Krieger bahnten sich einen Weg durch die größten Straßen der Stadt, Attelian führte sie wohl wegen des immer stärker werdenden Andrangs der jubelnden Menge durch diese Straßen, der Kaiserliche genoss die Zustimmung zu ihrer Sache sichtlich.
Doch je näher sie dem Treffpunkt kamen, desto weniger Leute umgaben sie und schließlich war keiner mehr da. Mit jedem der Menge der ging kam das flaue Gefühl das Fredas verspürt hatte wieder deutlicher zum Vorschein.
Als die Gruppe schließlich durch das Tor trat hatte sich das flaue Gefühl in etwas anderes Verwandelt, Fredas hatte auf etwas wie Begeisterung für das Abenteuer gehofft aber es waren nur schreckliche Bauchkrämpfe die ihm beinahe den Atem raubten, doch er gab sich Mühe ein möglichst nicht gequältes Gesicht auf zu setzten.
Fredas sah Evantus, der die Gruppe musterte doch konnte er nicht genau sehen ob er zufrieden war denn das Bild vor seinen Augen verschwamm immer wieder und zeigte statt Gesichtsausdrücken nur noch seltsame Fratzen, vielleicht sahen so ja die Daedra aus. Eigentlich war er doch dämlich oder, dachte er, er würde sich ohne auch nur richtig zu wissen was er bekämpfen würde in eine tödliche Mission stürzen.
Der Khajiit konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, er machte noch ein paar tapsige Schritte als ob er gerade erst das Laufen gelernt hätte und ließ sich dann in eine der Bänke sinken und wollte für einen Moment die Augen schließen, doch schlief er noch während er seine Augenlieder schloss ein.
In seinem Traum sah er sein altes Heim, Fredas atmete erleichtert ein, er wurde gar nicht rausgeschmissen, er konnte den verdammten Köter doch sehen, wie er sich an einem Knochen gütig tat. Fredas wollte rein, er wollte seine Familie sehen, doch als er das Haus betrat war niemand da. Der Khajiit rief nach seiner Mutter, nach seinen Schwestern, sogar nach dem Fürsten doch als Antwort gab es nur ein Knistern, das mit jedem Augenblick lauter wurde, jetzt sah es Fredas auch, wie hatte er es gerade nur übersehen können, das ganze Haus stand ja in Flammen und er törichter Khajiit stand mitten darin.
Jetzt drangen Stimmen an sein Ohr, blutrünstiges Gelächter und hämisches Kichern, als ob sich Welche über ihn und seine Situation lustig machen würden, doch warum wusste er nicht woher die Stimmen kamen, der Raum war doch plötzlich gefüllt von Wesen mit verzerrten Fratzen die sich Grinsend und Lachend auf ihn zu bewegten. Fredas wollte sein Schwert nehmen und diese Kreaturen in Stücke reißen, doch besaß er kein Schwert, genauso wenig wie er Dolch, Bogen oder auch nur Pfeile besaß mit denen er diese Wesen durchstechen konnte. Fredas beschloss zu rennen, doch einen Augenblick später versank er in Holz, wie in Wasser, dann öffnete eine der Kreaturen ihr Maul und verschluckte ihn im Ganzen.
Es war dunkel, von weitem hörte er ein Flüstern, es war die Stimme seines Vaters die ihn immer wieder Aufforderte zurückzukehren, als die vertraute Stimme immer lauter wurde und mit dem Hall den sie verbreitete, beinahe Fredas Trommelfelle zum platzen brachte, schreckte Fredas schweißnass auf.
„Kehre zurück, Krieger, kehre zurück!“ Ein Mann in der Art Rüstung wie sie die Wachen in Skingrad getragen hatten hatte ihn an der Schulter gepackt und rüttelte Fredas kräftig, als ob dieser das letzte Bischen Schlaf aus Fredas heraus schütteln wollte.
Fredas guckte sich um, er konnte wieder normal sehen und nachdem was er sah konnte er nicht mehr als ein paar Minuten weggenickt sein, jetzt drehte sich der Khajiit zu dem Mann, der ihn geweckt hatte. Es war eine Wache aus Skingrad, der Mann schaute ihn mit einem verschmitzten Lächeln an und erkundigte sich scherzhaft ob Fredas schlecht geschlafen hatte, Fredas wollte antworten, doch er konnte nicht und nickte stadtdessen mit einem erzwungenen Lächeln.
„Ich konnte euch nicht einfach eueren offensichtlich sehr zehrenden Träumen überlassen, wir werden noch genug schlimme Dinge sehen, da hilft so ein Traum nicht weiter!“
Fredas antwortete nicht, sondern starrte nur auf den Boden. Sein Zuhause, wie hatte er sich gefreut wieder zu seiner Familie zurückzukehren, doch es war vorbei, er konnte nicht zurück, er musste im Hier und Jetzt bleiben und keinen Erinnerungen nachjagen. Es war schwer den Wunsch nach Rückkehr zu verdrängen, als er es doch schaffte unterbrach sein Sitznachbar die Gedankenstille.
„Nicht wieder einschlafen! Mein Name ist übrigens Seguri Callei.“ Der Mann streckte Fredas die Hand entgegen, Fredas nahm sie, doch bekam er nur ein sehr gedrungenes „Fredas“ raus.
Seguri war überrascht wegen des seltsamen Namens, doch fragte er nicht weiter nach, als er sah wie schwer der Kahjiit es hatte überhaupt ein Wort rauszubringen.
„Na gut, ruht euch noch ein bischen aus, der Auftrag wird gewiss anstrengend.“
Fredas nickte nur und sank wieder in seinen tranceartigen Zustand zurück.

Sennahoj
19.08.2011, 18:22
Auch Ser-Kueij kam auf den Hof der Kaserne. Er schien enbenso beunruhigt wie alle anderen, konnte es aber besser verstecken. Kühl sah er sich um. Wenn er schon Vetim kannte, vielleicht auch andere hier? Evantus schaute zu Bares und nickte ihm zu. Danach rief er alle auf, sich für den Beginn der Reise fertigzumachen. Seine Legionäre gingen routinemäßig zu ihren Pferden, während den Dazugestoßenen ihre Tiere gezeigt wurden.
Einige Momente später ritten schon einige Leute herrum. Bares brüllte den Leuten Befehle und Hinweise zu. Es musste eine Reihenfolge geschaffen werden, damit man sich nicht gegenseitig behinderte. Nicht jeder war so ein erfahrener Reiter. Besonders bei Ser-Kueij sah man den Unwillen. Merilian lächelte. Er kannte das Verhalten der Argonier gegenüber solchen Tieren. Nicht zuletzt schon bei Veeshay gesehen. Aber für die Reise waren die Reittiere nunmal nötig. Dirich lag ein gutes Stück weit im Land, aber da sie so früh aufbrachen, schafften sie es noch am selben Tag anzukommen.

Letztendlich war die Gruppe geordnet. Eine bunte Mischung aus Legionären, freiwilligen Stadtwachen und Abenteurern. Evantus schwang sich auf sein stattliches Ross, dessen schwarze Mähne gebürstet war. Der Hauptmann strich darüber und rief:"Aufbruch. Es wird keine Pause geben. Folgt mir." Er hob den Arm:"Eine Aufgabe erwartet uns!" Dann ließ er antraben und die Schlange setzte sich in Bewegung.
Der Weg führte sie über die Brücke zur Stadt und durch die Straßen der Viertel zum Haupttor. Bürger, die sich zeigten schauten zu ihnen auf, aber es gab auch keinen Jubel. Warum auch. Die Geschichte mit Dirich wurde nie offengelegt. Man wusste nur, das dort etwas war, wo die Legion eingriff. Hätte ein Jubel seine Männer motiviert oder wurde dadurch ein Druck ausgeübt? Aber es war zu spät darüber nachzudenken, denn es gab keinen Beifall für ihren Ritt. Erst wenn sie es geschafft hatten, konnten darüber Geschichten erzählt und aufgezeichnet werden ... oder wenn sie versagten. Evantus straffte sich im Sattel und sah das Haupttor auf sich zukommen. Nun war ihre Zeit gekommen.

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Der Tross wurde von listigen Augen beobachtet. Augen, die unter einer Maske versteckt waren. Die Gestalt, die hinter einer Gruppe Menschen stand, wurde nicht beachtet. Dumme Menschen. Sobald man eine Kapuze hatte wurde man absichtlich übersehen. Man hatte Angst, oder Skepsis. Wer wollte sich schon mit einem Vermummten abgeben. Ein böses Lächeln breitete sich unter der Maske aus.
Die Maske war schwarz. Zwei dünne Schlitze gaben den Augen Durchblick. Mit roter Farbe war etwas aufgebracht, was zunächst willkürlich und unsauber erschien. Doch es zeigte die Rune dessen, der sie trug. Die Rune von ihm!
Die Flamme schaute ihrem Ziel hinterher. Dort ritten sie. Die Bedrohung für den Meister und den Wächter Hrelvesuu. Er durfte diese Gruppe nie zu Dirich lassen, aber der Schattenverstand hatte versagt. Dieser saß nun in einer Zelle, nutzlos und ärmlich. Einen anderen zu erschaffen wäre nun zu spät. Er musste es nun in die eingenen Hände nehmen und sie alle Einzeln zu ihren Göttern schicken.
Die Finger verkrampften sich um den Dolch in der Umhangfalte. Diese anderen, diese die keine Legionsanhänger waren, machten ihm Sorgen. Ein Altmer und der Argonier. Sie schienen mehr zu sein, als ihre Kameraden, die sie umgaben. Die Flamme konnte es sehen.
Dann plötzlich verschwammen die Umrisse seines Armes. Einzelne Fetzen lösten sich und trieben durch den Wind auf die Starße hinaus. Immer mehr verflüchtigte sich. Es schien das der Maskierte sich im Raum auflöste und zerrissen wurde. Keiner bekam es mit, als ein oranges Licht erglomm und die schwarze Gestalt verschwunden war. Nun war es Zeit es in die Hand zu nehmen ...

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[[Einige Stunden später]]

Die Pferde waren an der Grenze, dochsie hatten es bald geschafft. Evantus erkannte die Landschaft und machte Barus aufmerksam. Er zeigte auf einen Hügel und der stämmige Mann erkannte es und nickte. Dort hinten lag ein Daedra-Schrein, der ihnen gut als Ausgangspunkt diente. Dort würden sie erstmal die Lage auskundschaften und Pläne schmeiden. Allein die Position, machte diesen Ort für solche Vorgänge perfekt.
Langsam kam die Statue in Sicht und Evantus bremste den Ritt. Er sah dort jemanden. Es war aber kein normaler Schreinanbeter. Als die Gruppe herrankam, erkannte er die Person als Ork und definitiv als Krieger. Der Ork hatte sie schon gesehen und hob einen Arm zum Zeichen des Grußes. Auch Evantus, etwas überrascht, hob die offene Handfläche.
Als Merilian und die Anderen absaßen, trat der Fremde herran und sprch zu dem Kaiserlichen.

Der Wargreiter
19.08.2011, 22:09
Fredas setzte ab, genauso wie es auch die anderen taten, es war besser so, die Bauchschmerzen hatten den Ritt zu einer Qual gemacht vielleicht würde es jetzt ja wieder besser. Waren sie am Ziel? Fredas wusste nicht genau wo sie hinritten, alleine wäre er komplett überfordert. Er merkte das er ziemlich weit zurückgefallen war und begab sich deshalb mit dem Pferd am Zügel an die Spitze um den Grund der Rast zu erfahren.
An der Spitze des Tross fand er einen halb entwurzelten Baum, er band das Pferd an einem der Äste an und begutachtete die Situation, vor allem um sich von den Krämpfen abzulenken.
Er erkannte Evantus der den ganzen Ritt über an der Spitze zu finden gewesen war und einen Ork, offensichtlich ein Krieger, vielleicht wollte man in hier abholen doch das konnte Fredas ja egal sein. Als er sich weiter umsah viel im gleich die große Statue ins Auge, er hatte von solchen Daedraschreinen gehört aber bisher nicht wirklich geglaubt, dass Leute diese Wesen anbeten würden, wie sollte ihnen dieser Ork gegen Daedra und ihr Gefolge helfen wenn er diese Kreaturen anbetet?
Fredas dachte noch über einige unwichtige Sachen nach, dann schloss er für einen Moment die Augen.

Chaos
19.08.2011, 23:45
Ser-Kueij verzog das Gesicht. Er mochte keine Pferde. Alle Argonier mochten keine Pferde. In Schwarzmarsch gab es keine Pferde, wozu auch? Die Hist waren hervorragende Transportsysteme und wenn grad kein Hist zur Stelle war, dann lief man. Ser-Kueij würde am liebsten wieder nur laufen und das Pferd zurücklassen, aber er konnte nicht abstreiten, dass der Weg lang war und ihn viel seiner Kraft kosten würde, Kraft, die er in Dirich zum Überleben brauchen würde, deswegen ließ er seinen Unmut mit einem Seufzer entweichen und stieg auf den Rotwuchs.

Langsam verließ der Trupp die Stadt. Ser-Kueij musterte die bunte Gruppe. Er erkannte einige Legionäre, denen er bei seinen Reisen durch die Kaiserstadt begegnet war. Auch den Khajiit Fredas konnte er ausmachen, doch scheinbar ging es ihm nicht so gut, er wirkte angespannt und verkrampft. Ser-Kueij ging es ähnlich doch er zeigte es nicht so offensichtlich. Viel hatte er in seinem Leben erlebt. Zerstörung. Mord. Der Kampf ums pure Überleben. Doch das alles konnte er mit eigener Kraft schaffen. Er hatte es nur mit sterblichen Gegner zu tun, mit Menschen, Mer und Orks, mit Dieben und Mördern, mit Kriegern und Paladinen und auch mit Hexern und Magiern. Doch nie, nein wirklich nie, hatte er es mit einer Bedrohung zu tun, die die Welt unterwerfen konnte. Natürlich war er ein tüchtiger Kämpfer zur Zeit der Oblivion-Krise gewesen, doch das waren nur normale Daedra, deren Stärke leicht von Menschen zu übertreffen war. Doch nun...Allein ein Diener ihres Feindes besaß eine Macht, die Ser-Kueij weder gesehen noch von der er auch nur gehört hat. Die Macht eine Person vollständig zu kontrollieren. Welch eine Macht! Diese Macht gehörte wohl zu der Schule der Illusion, doch welch große Menge an Magica und welch Kontrolle über dieses musste man besitzen, um einen Menschen so kompromislos und lange zu kontrolieren. Ser-Kueij schauderte. Doch es war nicht nur der Gedanke an die Fähigkeiten des Gegners, die ihn frösteln ließen, sondern auch ein sonderbares Gefühl. Hätte er keine Schuppen hätte er jetzt wohl eine Gänsehaut. Er wusste nicht woher es kam, doch es war etwas in seiner unmittelbaren Nähe. Er blickte von seinen Gedanken auf und sah sich um. Zuerst konnte er nichts erkennen, doch dann erblickte eine in einen Umhang gehüllte Gestalt. Sein Herz schlug plötzlich vor Freude, da er im ersten Augenblick Jeren für die vermummte Person hielt. Doch schnell verflog die Freude wieder, als der Vermummte sich bei genauerem Hinsehen als ein Fremder herausstellte. Ser-Kueij war sich sicher, dass er das sonderbare Gefühl auslöste. Er wendete seinen Blick von ihm, um zu sehen, ob auch jemand aus dem Trupp den Sonderling bemerkte. Und tatsächlich schien auch der Altmer beunruhigt in die Menge zu schauen. Als Ser-Kueij sich wieder dem Vermummten zuwenden wollte war dieser verschwunden. Der Argonier hob eine Braue. Das wird kein gutes Ende haben.

Später erreichten sie einen Daedra-Schrein des Prinzen Sanguine. Seine Anbeter waren verschwunden, stattdessen war ein Ork Krieger an ihre Stelle getreten. Nachdem sich Ser-Kueij durch einen Erkennungszauber vergewissert hatte, dass sonst niemand innerhalb von 150 Fuß in der Nähe war, der als Feind gelten konnte, stieg er vom Pferd und entfernte sich von der Gruppe. Er entfernte sich ein wenig vom Schrein und schaute in die Richtung aus der sie gekommen waren. Der Weißgoldturm war von dort aus zu sehen und Ser-Kueij betrachtete den Knotenpunkt Cyrodill's. Es gab kaum einen Ort von dem er nicht zu sehen war. Wehnmütig betrachtete er das prächtige Bauwerk der einstigen Besatzer Cyrodill's. Noch nie hatte er sich so sehr vor einem Kampf gewüchtert. Nein, um genau zu sein, hatte er sich noch nie vor einem Kampf gefürchtet. Immer hatte er seine Gegner respektiert und immer hatte er dem Tod tapfer und ehrwürdig ins Auge gesehen. Doch was er nun fühlte war tatsächlich Furcht. So vieles deutete auf einen ausichtslosen Kampf. So vieles deutete auf ein Massaker.

Plötzlich erschien der Altmer neben ihm. Lange Zeit sagte er nichts, doch dann..."Du hast es vorhin auch gespürt nicht wahr?" Ser-Kueij schwieg ihn einen Moment lang an bevor er antwortete. "Ja." "Unheimlich nicht? Man konnte seine Macht förmlich spüren, als würde jeder seiner Poren einen Teil davon ausströmen lassen." Wieder schwiegen sie sich an. "Ich weiß ich mag arrogant wirken, doch ich bin kein Idiot, Argonier. Ich weiß, dass hier etwas vor sich geht, dem keiner hier gewachsen ist. Vermutlich werden wir alle sterben." Erwartungsvoll blickte er auf und sah den Argonier an. "Was denkst du?" "Ich denke, dass du recht hast." Betrübt ließ der Altmer seinen Kopf sinken. "Doch", begann Ser-Kueij," ich denke auch, dass wir keine Wahl haben. Diese Macht...Sie hat das Potenzial Cyrodill, und wenn es dann soweit ist, auch ganz Tamriel zu zerstören. Dagegen war die Oblivion-Krise und Mehrunes Dagon Fliegendreck. Diesmal gibt es keinen Helden von Kvatch und keinen Martin Septim, die uns retten. Diesmal gibt es nur politische Machtkämpfe und große Unruhe. Wir sind die einzigen, die überhaupt etwas bewirken können. Und sei es nur eine geringe Schwächung des Feindes oder eine Hinauszögerung. Wir müssen es tun. Wir nehmen jetzt die Stelle des Helden von Kvatch ein. Ich klinge ungern dramatisch, doch wir sind Cyrodill's einzige Hoffnung, auch wenn niemand außer uns das bisher realisiert hat." Der Argonier ließ die Worte wirken. Er wollte nicht nur dem Altmer Mut machen, sondern auch sich selbst. Beide wussten, dass er recht hatte. Und das ließ seine Furcht schwinden. Das unausweichliche brauchte er nicht zu fürchten. Ihm blieb nichts anderes übrig als sich ihm entgegenzustellen und das ließ Mut in ihm aufkommen, von dem auch der Altmer ergriffen wurde. Der hob seinen Kopf wieder und klopfte Ser-Kueij auf die Schulter. "Du bist ein guter Mann. Ich würde dir ja Glück wünschen, doch ich bezweifle, dass das was bringt. Stattdessen", der Altmer lächelte ihn an," wünsche ich dir einen ehrenvollen Tod." Ser-Kueij schaute einen Moment lang nachdenklich und wusste nicht was er davon halten sollte, doch dann wendete er sich zu dem Altmer, legte ihm ebenfalls eine Hand auf die Schulter und antwortete: "Den wünsche ich dir auch."

Moonlord
20.08.2011, 08:14
Schrein von Sanguin – am Feuer
Wieder neigte sich ein Tag seinem Ende zu. Gestern in aller Frühe waren die drei Daedra-Anbeter nach Chorrol aufgebrochen. Ob sie sicher angekommen waren? Garum hoffte es. Trotz ihrer Lebensauffassung, die doch stark von seiner abwich, hätte er es nur schwer ertragen, sie in einem Kampf zu verlieren.
Und diesen Kampf würde es geben, da war sich Garum sicher.
Bereits heute hatte der Schrein erneut „Besuch“ erhalten. Die frischen Branntflecken, die er nach seiner Erkundungstour in den Wäldern hier vorgefunden hatte, sprachen ein deutliches Bild. Der Besucher, wahrscheinlich ein Feueratronach, war bereits wieder verschwunden, lange bevor Garum zurück war. Doch wer konnte schon sagen, wie es beim nächsten Mal kam.
'Garum, du wirst dich entscheiden müssen! Hier zu bleiben bringt nichts mehr und allein kannst du gegen diese Daedrabrut nicht viel ausrichten … am Besten, du brichst morgen zur Kaiserstadt auf und meldest dort den Vorfall der Legion. Dann kannst du entweder mit zurück latschen und hier deinen Spaß haben, oder du bleibst dort nimmst dir die Magiergilde unter die Lupe ...'
Während er noch die Vor- und Nachteile beider Varianten gegeneinander abwog, bemerkte er plötzlich im Osten ein kurzes Aufblitzen, so als wäre ein Strahl der tief stehenden Sonne auf blank polierten Stahl getroffen. Garum spähte genauer in diese Richtung. Da! Schon wieder. Wie ihm schien, war dieser Lichtblitz schon näher als der vorige.
Kurz darauf sah er bereits Reiter auf sich zu kommen. Sie trugen die Uniform der Kaiserlichen Legion.
Sollte das Zufall sein? Oder hatten seine drei Freunde ihre Aufgabe, die Wachen zu informieren dermaßen präzise und schnell ausgeführt?
Egal. Wichtig war, dass die Legion hier war, wo sie gebraucht wurde.
Garum erhob sich und streckte grüßend den Arm empor, auch um zu zeigen, dass er nichts zu verbergen hatte. Bei dem Volk welches sich in der Wildnis herum trieb musste man immer vorsichtig sein. Da wollte er nicht gleich für einen Wegelagerer gehalten und angegriffen werden.
Ein Kaiserlicher mit den Rangabzeichen eines Hauptmanns erwiderte seinen Gruß. Dann, nachdem der Zug nur ein paar Schritte vor dem Schrein gestoppt hatte, saß er ab und Garum trat auf ihn zu.
„Willkommen in der Hölle, Hauptmann.', sprach er ihn an. „Ich bin Garum aus den Bergen des Nordens. Ich bin allein hier. Die anderen sind in Chorrol, in Sicherheit wie ich hoffe.
Egal, welcher Auftrag Euch hierher führt, Ihr kommt gerade zur rechten Zeit. Ein hübsches Häuflein Daedra hat sich in dem alten Gemäuer dort hinten ...“, er zeigte in Richtung Dirich, „... eingerichtet. Sie planen irgend etwas unanständiges, würde ich sagen. Aber Vorsicht. Die Biester sind viel stärker als sie aussehen, selbst die mickrigsten unter ihnen!“
Damit war das Wichtigste gesagt. Garum war gespannt, wie der Hauptmann reagieren würde. Eigentlich rechnete er ja mit dem üblichen überheblichen „Geht beiseite, Bürger, die Legion ist dafür da, für Eure Sicherheit zu sorgen!“ Aber als er in die Augen dieses Mannes sah, war da etwas, dass ihn an seiner vorschnellen Einschätzung zweifeln ließ. Garum konnte nicht sagen, was es war. Doch er würde es herausfinden ...

Sennahoj
21.08.2011, 19:01
Der Ork war also schon eine Weile hier. Er hatte wohl Dirich beobachtet und die Vorgänge nachvollzogen. Evantus erwiderte dem Ork: "Genau wegen Dirich sind wir erst hier. Ich habe selbst vor ein paar Wochen miterlebt was da drin vor sich geht. Diese Gruppe ist hier, um das Übel da drin loszuwerden. Ich denke ihr seit des Kämpfens fähig und schlage euch vor uns euch uns anzuschließen, Garum." Der Krieger sah auf die immer noch vom Feuer unversehrten Mauern der verfallenen Festung. Dann nickte er und sagte:"Ich werde euch unterstützen." Evantus erwiderte das Nicken und wandte sich dann halb um. "Wir werden für einige Zeit hier rasten. Stärkt euch, schlaft oder bereitet euch nach eigenem Willen vor. Ich erwarte das morgen jeder bereit ist das letzte aus sich zu holen. Barus! Herkommen!", schallte es zu den Reitern hinüber.
Daraufhin saß die Truppe ab und verteilte sich. Es fanden sich Gruppen. Die Legionäre, die aus der Kriegergilde und einige Stadtwachentrüppchen versammelten sich. Manchmal mischten sich die Leute und jeder schien sich mit der Situation vertraut zu machen. Barus schritt herran. Evantus sagte leise zu ihm:"Schick Späher aus. Ich will das das gesamte Gebiet erkundet wird. Tötet alle Deadra umher. Die Wege zum Zentrum müssen abgeschnitten werden." Der stämmige Kaiservölkler nickte. Dann entfernte er sich wieder, während Evantus sich einen Ort suchte, etwas weiter weg von der Gruppe.
Auf einem Stein sah er zu, wie sich langsam die Sonne hinter den Horizont senkte. Er wünschte sich jetzt seinen Bogen herbei. Seine Waffe, die er lange benutzt hatte. Doch leider ging das Stück verloren, als er von Hrelvesuu weggefegt wurde. Auch sein Schwert lag in den Ruinen. Eine Schande war das. Entweder er fand sie wieder oder er müsse sich wohl oder übel einen Ersatz suchen. Hinter ihm wurden kleine Feuer entfacht.
Evantus wollte spät in der Nacht zuschlagen, dann wenn die Nacht am tiefsten ist. Dann wenn sie das hatten, was sonst der Gegner zur Genüge hatte - Tarnung.

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Das kleine Lager war mit Lichtpunkten gespikt. Die Menschen, Elfen und Tiere scharrten sich um ihre Feuer. Sie erzählten über Dirich und ihre Chancen, während ihr Blick starr in die Flammen gerichtet war. Sahen sie darin eine Hoffnung oder eine Verzweiflung? Doch durch die Unaufmerksamkeit bemerkten sie nicht das Ereignis, was sich ein kleines Stück weiter zwischen einigen Bäumen abspielte. Auch die Späher bekamen nichts davon mit.

Ein kleiner schwarzer Fetzen trieb in der Luft, schlängelt und unscharf. Er schwebte zwischen die Stämme und rollte sich zusammen. Als noch ein paar Fragmente kamen, wurde es ein kleiner Ball. Dieser leuchtete schwach auf.
Es war wie ein Signal was es aussandte, denn es zog weitere Fetzen schwarzer Teile an. Sie alle legten sich um den Kern. Der wurde größer und bekam Konturen. Einige Teile blieben einfach in der Luft hängen und bildeten einen Arm. Dann formten sich Detail's und die Kanten verhärteten sich. Letztendlich stand die Flamme da und dehnte den Hals.
Versetzungen waren schwer und kraftzehrend. Allein aber der Nutzen machte diese Magie unbersetzbar. Nur zwei des Feuers beherschten dies, er und sein Meister. So sollte es auch sein, denn solch Macht gab man nicht an niedere Flammen weiter. Sie würden es verderben und vielleicht umkommen. Das wäre nichts als eine Verschwendung.
Der Schüler streichte mit den stoffeingehüllten Fingern über seine Maske. Dann wurde ein gezackter Dolch aus blauem Kristall aus dem Stoff gezogen. Zeit, es zu beenden. Dann sties er sich ab und rannte zu dem Lagerplatz.

Schon sah er sein erstes Opfer und schlich sich mit beachtlicher Schnelle an. Ein Legionär, der mit einer Flasche an einem Feuer lag. Entweder sein Kamerad war gegangen oder er war allein. Mit einer Handbewegung schnitt der Maskierte den linken Hals auf. Der Mensc schrie nicht einmal und kippte mit einem entsetzten Blick zur Seite um. Die Flamme legte eine Hand auf den Kopf und ein roter Schimmer breitete sich aus.

Doch dann wurde er aus seiner Konzentration gerissen. "Hey, du!" Die Flamme blickte auf und sah einen breiten Körper. Sie wusste nicht wer es war, aber der Stimme nach ein Ork. Der Maskierte erhob sich und hob den Arm, der nun hellblau leuchtete. Plötzlich kam aber auch von hinten eine Stimme:"Keine falschen Bewegungen oder Laute." Eine Spannung sowie ein Knirschen und Kreischen breitete sich in der Luft aus: Ein Blitzzauber. Schnell zerris sich die Gestalt der Flamme und tauchte einige Meter weiter wieder auf. Von hier hatte sie einen Blick auf die Angreifer: Den Ork und diesen Altmer. Das hatte ihm noch gefehlt.
Mit einer kratzigen etwas hohen Stimme, die nicht natürlich klang sagte der Schüler:"Eine Herausforderung für mich damit mein Meister sieht was ich wert bin. Ich danke euch. Ihr sollt mit der Erlösung von der Qual belohnt werden. Sagt nur noch eins: Seit ihr bereit das zu tun, was ihr tun wollt?" Das Lächeln wurde unter der Maske versteckt. Diese beiden Armen ... sie würden seinen Sieg über die anderen nicht mehr erleben.

Chaos
21.08.2011, 23:55
Langsam erhob sich Jeren. Er hatte gewartet bis die Nacht hereinbrach, unter dessen Schutz er seine Aufnahmeprüfung ausführen würde. All die Zeit hatte er nur dagelegen, still und frei von jediglichen Gedanken. Einzig Akzeptanz herrschte in seinem Kopf. Er packte seine Ausrüstung zusammen, zog seine Rüstung und den dunkelbrauenen Umhang da drüber an, schnallte sich Bogen und Köcher auf den Rücken und ebenso seine Reisetasche mit dem Nachtlager. Er würde nicht mehr zurückkehren. Er wollte diese verfluchte Stadt, die ihm das alles eingebrockt hatte, hinter sich lassen. Außerdem...war die Chance auf Dhyon oder Ser-Kueij zu treffen viel zu groß. Wenn er einem von ihnen noch einmal in die Augen sehen müsste...das würde ihn vollkommen zerreißen. Doch so schloss er nur langsam die Tür und begab sich auf leisen Sohlen nach unten. Es waren keine Gäste mehr anwesend, entweder waren sie in ihren Häusern oder auf den Zimmern. Nur Talisma war noch auf den Beinen und säuberte den Tresen. "Herr? Ihr wollt noch rauß? In so später Stunde?" Jeren wollte sie zunächst ignorieren, doch er entschied sich anders. "Vielen Dank für deine Dienste Talisma." "Herr?" Dann setzte Jeren seinen Weg fort und schritt hinaus in die chorrol'sche Nacht. Alles schien so friedlich. Vor wenigen Tagen haben die Daedra noch den Bereich am Haupttor vollständig verwüstet und viele Menschenleben gekostet. Und noch heute stand Jeren einer Gefahr gegenüber, die eine Bedrohung durch die Daedra geradezu lächerlich machte und das Potenzial hatte ganz Cyrodill zu bedrohen. Doch angesichts der kühlen Nachtluft und des sternenklaren Himmels war all dies in diesem Moment vergessen. Einen Moment lang betrachtete Jeren diese. Sie erinnerten ihn an die Nächte im Wald, wobei die Erinnerung an diese durch seinen Aufenthalt in der Stadt langsam verblassten. Er vermisste den Wald, die Not sich um sein Überleben zu sorgen, immer auf der But zu sein, nur seinen Instikten und Reflexen zu vertrauen und natürlich zu jagen. Er hatte Angst durch seinen Stadtaufenthalt verweichlicht geworden zu sein und nicht mehr fähig zu sein im Wald zu überleben. Doch wie es schien hätte er nun wieder eine Möglichkeit bekommen seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der Jagdgrund und dir Opfer haben sich geändert, doch die Aufgaben blieben die gleichen: Jagen und überleben. Er senkte seinen Blick wieder und lenkte seine Schritte zu dem immer noch stark beschädigtem Stadttor. Die einsame Wache am Tor wurde auf ihn aufmerksam. "Mein Herr, ihr beabsichtigt doch nicht etwa zu solch später Stunde die Sicherheit der Stadt zu verlassen? Zu dieser Zeit ist es sehr gefährlich. Kreaturen der Nacht treibeb ihr Unwesen und in den Wäldern können sich noch immer Daedra befinden." Jeren schritt unbeeidruckt weiter, jedoch stellte sich die Wache vor ihn und breitete die Arme aus. "Ich kann euch nicht mit gutem gewissen gehen lassen. Tut mir Leid, doch ich bitte euch wieder euer Schlafgemach aufzusuchen." Jeren überraschte die Reaktion der Wache, dennoch war er nicht erfreut. Er wollte gehen. Er musste gehen. Jedoch konnte und wollte er die Wache nicht töten. Sie war nicht sein Ziel. Außerdem wollte er niemanden töten, der versuchte sein Leben zu schützen. Jedoch erkannte er, dass er mit Worten nicht weiter kommen würde. Also griff er unter seinem Umhang in ein kleines Beutelchen in dem sich ein Pulver befand. Es hatte eine benebelnde Wirkung und Jeren setzte es bei Tieren ein, die es geschafft haben die Distanz zu ihm zu überwinden, um sie zu benebeln und ihre Orientierung und Angriffslust zu senken. Vorsichtig entnahm er eine kleine Menge und schleuderte sie der Wache schnell und präzise ins Gesicht. Eine kleine Wolke hüllte die Wache ein. Sie began zu husten und konnte nicht mehr stil stehen. Sie torkelte zu der Stadtmauer und hielt sich an ihr fest, denn ohne sie hätte er sich nicht mehr auf den Beinen halten können. "D-Du w-wagst es eine Wache...ohh...zu...zu...ohhhh....mein Schädel...was hast..." Der Wache war schwindelig und sie fiel mit dem scheppernden Laut ihrer Rüstung doch noch auf den Boden. Jeren war überrascht über die starke Wirkung des Pulvers bei Menschen, wendete jedoch seinen Blick von der Wache un setzte seinen Weg fort.

Mit gespitzten Ohren und dem Bogen in seiner Hand marschierte er durch den Forst, immer bereit einem verdächtigen Geräusch, einer drohenden Gefahr oder einem sich nähernden Feind einen Pfeil entgegenzuschleudern. Er genoß es wieder durch den Wald zu gehen. Er hatte sich getäuscht. Mit dem Einatmen der kühlen Waldluft und den getroffenen Vorkehrungen für eine drohende Gefahr waren seine Sinne wieder so geschärf wie in seinen besten Jahren im Wald. Jeden Muskel leicht angespannt, die Ohren gespitzt, die Augen die Umgebung absuchend, die Nase nach verdächtigen Gerüchen suchend und die Füße lautlos über den Waldboden bewegend folgte er der Richtungsangabe der Notiz, bis er schließen besagte Waldbehausung erreichte. Das Haus war mittelgroß und gut für eine Familie zum Wohnen geeignet. Jedoch war sie nichts prächtiges, wofür man einen Mörder engagieren würde. Jeren verfluchte den jungen Auftraggeber. Wie konnte man nur so egozentrisch sein, den eigenen Großvater, der bald vermutlich sowieso sterben würde, Tod sehen zu wollen, nur für einr Hütte im Wald. Wenn Jeren die Wahl hätte würde er lieber ihn umbringen woll. Jedoch...hatte er Familie. Jeren würde es niemals übers Herz bringen einen Familienvater zu töten, um seine Frau und Kinder mittellos zurückzulassen, egal wie grausam, kaltblütig und herzlos er werden würde. Das würde seine Regel werden. Keine Familie. Irgendwie konnte er den jungen Mann auch verstehen. Er wollte nur das Beste für seine Familie. Auch wenn er dafür sehr fragwürdige Methoden nutze. Jeren schüttelte alle Gedanken hinfort. Das ist der falsche Weg. Ich darf nicht nachdenken. Das ist keine Berufung in der man nachdenken sollte. Stattdessen sollte ich meinen Auftrag einfach ausführen. Es gibt keinen anderen Weg. Ich habe mich entschieden. Es ist von nun an mein Schicksal. Keine Zweifel sollen mich plagen.

Und so zog Jeren einen Pfeil und nahm einen mittelgroßen Stein vom Boden auf. Dann atmete er tief durch. Das ist er also: Der entscheidende Moment. Seltsamerweise musste Jeren lächeln. Es war diese Akzeptanz, die ihn zum lächeln brachte. Er hatte seine Bestimmung akzeptiert und war mit sich in reinem. Keine Zweifel plagten ihn, alle schlechten Gedanken wurden vertrieben, einen letzten Atemzug nahm er noch. Dann schmiss er den Stein gegen die Tür des Hauses und spannte den Bogen. Im ersten Moment geschah nichts. Doch dann wurde im zweiten Stockwerk ein Licht entzündet und ein Fenster öffnete sich und ein alter Greis trat an das Fenster und blickte in den Wald hinaus. "Ha-Hallo? Wer ist da?", fragte er mit seiner krächtzigen Stimme. Jeren betrachtete sein Ziel. Der Tod wäre tatsächlich schon bald an seiner Hütte erschienen. Vielleicht war es ja, on Form von Jeren. Doch das waren nicht Jeren's Gedanken. Sein Kopf war nur erfüllt von einem einzigen Gedanken: Der Überwindung den Pfeil fliegen zu lassen und ein Leben zu nehmen. Trotz seiner Akzeptanz viel es ihm schwer. Das war sein erster Mord, das erste Leben, das er nahm. "Hallo?", fragte der Greis noch einmal. Nachdem er keine Antwort erhielt schloss er das Fenster wieder. Doch da flog ein Pfeil zwischen den kleinen verbliebenden Spalt und durchbohrte den Schädel des alten Mannes. Jeren wendete sich kurz vor dem Einschlag von dem Haus ab. Er wusste das sein Pfeil getroffen hatte. Er hatte noch nie verfehlt. Und er wollte nicht das Gesicht seines Opfers sehen in seinem letzten Atemzug. Langsam atmete Jeren ein weiteres Mal tief durch. Dann setzte er eine entschlossene Gesichtsmine auf und begab sich wieder in das Herz des Waldes. Es hat also begonnen.

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Nicht unweit des Waldhaus hat eine in eine pechschwarze Kutte gehüllte Gestalt das Geschehen beobachtet. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Schließlich wurde es zu einem leisen Lachen. Dann schüttelte die Gestalt den Kopf. Du bist der richtige dafür. Du wirst deine Aufgabe schon erfüllen. Die Aufgabe für die du ausgewählt wurdest. Jeren. Dann wendete sich die Gestalt ebenfalls ab. Sie tat ein paar Schritte auf den Wald zu bevor das Mondlicht began ihre Gestalt zu durchlöchern. Schließlich verschmolz der Argonier vollständig mit dem Mondschein und einzig eine vage Silhoute blieb, die sich schließlich in den Bäumen auflöste.

Moonlord
22.08.2011, 18:26
Schrein von Sanguine – am Feuer

Natürlich war die Legion wegen Dirich hier. Wie hatte er auch annehmen können, dass er als erster oder einziger mitbekommen hatte, was hier lief. So viel Schaden, wie die Daedra in den umliegenden Lagern schon angerichtet hatten, musste sich einfach herumgesprochen haben. Nun gut. Hauptmann Evantus war mit seinen Männern hier und Garum war hier. Da verstand es sich von selbst, dass er das Angebot ohne zu zögern angenommen hatte. Man ließ niemanden, der in Schwierigkeiten war, einfach hängen. Es war eine der wichtigsten Regeln, die er seinen Schülern damals auf der Akademie immer eingebläut hatte. Und auch nach allem was seitdem geschehen war hatte sie für ihn selbst immer noch Gültigkeit.
Nun arbeitete er also für die Legion, mal was Neues.
Nachdem sich der Hauptmann wieder seinen Pflichten zugewandt hatte, schritt Garum durch das Lager, welches gerade aufgeschlagen wurde. Alle waren mehr oder weniger mit sich selbst beschäftigt. Die Pferde wurden abgesattelt, Feuerstellen angelegt und Kisten in schnell aufgestellten Zelten verstaut. Man suchte sich Lagerstätten für ein paar Stunden Schlaf, redete miteinander oder rührte im Kochkessel, man aß und trank oder kontrollierte seine Ausrüstung auf Schwachstellen. Wortfetzen flogen hin und her in allen Tonlagen, die das Land zu bieten hatte. Da erklangen dröhnende Nord-Bässe neben der sonoren Stimme eines Khajiits, die helle klare Rede eines Altmers und immer wieder die Dialekte des Kaiservolkes. Kurz, es waren die typischen Geräusche eines rassisch bunt gemischten Lagers.
Garum ging zwischen den Feuerstellen hin und her, redete hier ein paar Worte der Vorstellung, bot da seine Hilfe an, wo es galt, Zeltstangen in den harten Boden zu schlagen. So machte er sich ein Bild von der Truppe, mit der er schon bald zur Festung aufbrechen würde.
Es waren weniger als er zuerst angenommen hatte. Nur eine Schar Legionäre, wenn sie auch kampferfahren wirkten, wie Garum mit Kennerblick feststellte. Dazu kamen Stadtwachen und etliche „Zivilisten“ waren dabei, meist Angehörige der Kämpfergilde sowie Abenteurer, die wohl hier nach Ruhm suchten. Zumindest auf letztere hätte er lieber verzichtet, da solche Leute mehr an den eigenen Vorteil zu denken pflegten, als sich einer größeren Sache unterzuordnen. Doch wenn Garum ehrlich war, dann war er im Moment selbst nicht mehr als ein Abenteurer, der zufällig zum Trupp gestoßen war. So stand ihm natürlich keinerlei Recht zu, über die Motive anderer zu urteilen.
Schließlich stieß er bei seinem Rundgang auf einen Altmer. Garum stutzte. Das war kein Krieger. Für dieses Geschäft waren sich die meisten Hochelfen doch viel zu fein. Nein, der da roch nach Magier – nach Gildenmagier!
„Auri-El zum Gruße“, redete er ihn an. „Freut mich zu sehen, dass auch die Magiergilde hier ihren Beitrag leistet.“
Der Altmer wusste im ersten Augenblick nicht, wie er die Worte des Ork einordnen sollte. Dann entschied er, vor allem um Ärger aus dem Weg zu gehen, sie als einfache Feststellung aufzufassen. Er nickte Garum zu. „Selbstverständlich helfen wir, wo immer wir können. Eben jeder auf seine Weise.“ Und mit einen listigen Lächeln fuhr er fort: „Schlagt Ihr nur mit Euren Waffen zu. Ich werde das, was Euch entwischt dann fachgerecht rösten.“
Garum lachte. Der Mann gefiel ihm – für einen Altmer. Nicht gleich eingeschnappt bei einer kleinen Anspielung und offenbar auch nicht ganz so hochnäsig, wie der erste Anschein versprach.
„Nun, etwas rösten kann ich auch, wenn’s sein muss.“, meinte er.
Jetzt zog der Magier die Augenbraue hoch und sah den Ork taxierend an. „Ihr versteht Euch auf Magie?“
„Nein, nein.“, wehrte dieser ab. „Ein paar Grundkenntnisse für den Notfall, mehr nicht.“ Er legte dem Magier seine schwere Pranke auf die Schulter und schob ihn zum Rand des Lagers. ’Keine schlechte Gelegenheit, mal jemand aus dem Herzen der Gilde zu treffen.’ dachte er sich und beschloss, ihm vorsichtig etwas auf den Zahn zu fühlen.
„Ich kam erst vor kurzem von Hammerfell aus hierher. Wollte mir mal die Kaiserstadt aus der Nähe ansehen. Da passt es doch prima, Euch getroffen zu haben ... wie ist es denn da so? Die große Stadt, die Arena, die Universität? Erzählt doch mal, was man sich zuerst anschauen sollte ...“
So plaudernd kamen die beiden bei den äußeren Lagerstellen an. Hier ruhten die, welche vor dem zu erwartenden Kampf noch etwas Schlaf suchten, oder einfach mit sich selbst und ihren Gedanken allein sein wollten. Irariel, der Magier, hatte erst etwas stockend berichtet, war aber mit der Zeit gesprächiger geworden, hatte von der Stadt erzählt, vom neuesten Klatsch in den Straßen und von seinen eigenen Studien an der Universität. Schließlich wollte er zurück zu seinem Feuer, um noch einen Happen zu essen. Garum ließ ihn gehen, ging selbst noch ein paar Schritte weiter und ...
... zuckte zusammen. Wie ein Stromstoß raste eine Welle dunkler Energie durch seinen Körper. Kälte und gleichzeitig Hitze spürte er ... und spürte doch beides nicht. Es war unbeschreiblich, ein Gefühl der Gefahr, dessen Herkunft er weder orten konnte, noch wusste er mit welchen Sinnen er es überhaupt spürte. Es war einfach da und sofort wieder vorbei. Und dann sah er die schwarze Gestalt, die sich über einen anderen beugte, sah das Messer, das in Sekundenbruchteilen in die Kehle des völlig überraschten Opfers schnitt ...
"Hey, du!", rief er den Schwarzen an und sprang auf ihn zu. Der andere riss den Arm hoch. Hellblaues Licht umspielte seine Hand. ’Sch***! Ein Magier!’ Während er lief, spannte er sich, bereit sofort zur Seite springen zu können, wenn der zu erwartende Blitz auf ihn zu raste.
Der Blitz kam, doch von links. "Keine falschen Bewegungen oder Laute." Auch Irariel musste die Gefahr bemerkt haben. Und er hatte prompt reagiert!
Doch was jetzt kam, jagte Garum einen kalten Schauer über den Rücken. Die Gestalt löste sich vor seinen Augen auf, um kurz darauf einige Schritt weiter neu zu erscheinen.
Trotzdem ging er weiter, wieder auf die Gestalt zu.
"Eine Herausforderung für mich damit mein Meister sieht was ich wert bin. Ich danke euch. Ihr sollt mit der Erlösung von der Qual belohnt werden. Sagt nur noch eins: Seit ihr bereit das zu tun, was ihr tun wollt?" Der fremde Magier verhöhnte sie auch noch! Das konnte Garum gerade leiden. ’Du hast unverschämtes Glück, Freundchen, dass mein Hammer noch beim Feuer liegt. Sonst würde ich dir damit die Frechheiten austreiben.’ Dann war er da und hieb ansatzlos mit der Rechten zu. „Uff“ Die Gestalt krümmte sich zusammen. ’Na also – geht doch.’ Auch wenn der Widerstand sich etwas schwammig angefühlt hatte, wurde Garums Befürchtung, es mit einem Phantom zu tun zu haben, widerlegt. Schon schoss seine Linke hoch, dorthin wo unter der Maske das Kinn sein musste ... und hieb ins Leere. Ein hämisches Lachen dröhnte in seinem Ohr, als er die Gestalt statt vor, jetzt genau neben sich sah. Er wirbelte herum. Gerade noch rechtzeitig, um die Klinge des Messers nur über seine Armschiene kratzen zu lassen. ’Wie machst du das, du Hundesohn?’ Wieder schlug er zu, streifte seinen Gegner aber nur an der Schulter, bevor er den Ruf hörte: „Geht zur Seite!“ Auch Irariel wollte in den Kampf eingreifen, konnte es aber nicht, ohne beide zu treffen. Garum ließ sich unter dem nächsten Stich des Messers einfach fallen, rollte sich ab und sprang wieder auf, wobei er selbst auch sein Jagdmesser zog. „Jetzt!“
Ein rot glühender Feuerball zischte an ihm vorbei und traf die Gestalt mitten auf der Brust. Und dann ... wurde er einfach absorbiert! Meckerndes Gelächter ertönte, als die schwarze Gestalt erneut beide Arme hob, um nun ihrerseits einen Blitzzauber zu schleudern. Dazu durfte es nicht kommen. Garum wirbelte auf dem Boden herum, drehte sich um die eigene Achse, im Versuch seinem Gegner die Beine wegzutreten. Er traf auch, was einen zweiten eher überraschten als schmerzerfüllten Ausruf zur Folge hatte. Trotzdem zuckte der Blitz los, schlug jedoch funkensprühend weit neben Irariel im Waldboden ein. Wütend zischend richtete der Schwarze die andere Hand nach unten, um Garum zu erwischen. Doch der war bereits wieder auf den Beinen. Mit seinem vollen Gewicht warf er sich auf ihn. Aber wieder erwischte er ihn nicht richtig. Der Magier war zu schnell. Schemenhaft wischte er zur Seite, tauchte hinter Garum auf und leuchtete plötzlich in unwirklichem Licht. Elektrisierendes Knistern umgab die Gestalt, die, von Irariels Blitz getroffen, einen Augenblick innehielt, um gegen Schreck und Schmerzen anzukämpfen. Jedoch schneller als gehofft fing er sich wieder. Wieder hob er die Arme. Wieder breitete sich das blassblaue Leuchten daran aus. Jetzt hatte er genug mit den beiden gespielt. Jetzt würde er sie vernichten.
Garum überließ sich ganz seinen Reflexen. Schon flog sein Messer auf den Magier los, nagelte einen seiner Arme mit voller Wucht an den nächsten Baum. Der Blitz kam trotzdem. Knisternd raste er auf Irariel zu und hätte den Magier, der gerade selbst seine Kräfte zum nächsten Angriff sammelte, getötet, wenn ihn Garum nicht im letzten Moment zu Boden gerissen hätte.
Dann begann die Gestalt, sich aufzulösen. Wie ein Spuk verschwand sie im Dunkel des abendlichen Waldes und nur das höhnische Gelächter hallte noch lange nach.
„Verflucht!“, stieß Garum hervor, als sie sich wieder aufrappelten. „Was für ein von allen Daedra verdammter Zauber war das?“
Irariel klopfte sich Grasreste und Staub aus seiner Robe. „Das nächste Mal achtet bitte darauf, nicht AUF mir zu landen.“, gab er mürrisch zur Antwort, rang sich dann aber doch ein kurzes „Danke“ ab. Garum grinste ihn säuerlich an. „Keine Ursache. ... Habt Ihr so was schon mal gesehen?“
Irariel schüttelte den Kopf. „Nein. Jedenfalls nicht so. Es muss eine Art Teleportationszauber sein. Doch Mystik ist nicht gerade mein Spezialgebiet.“
Sie waren zum Lager des Ermordeten zurückgekehrt. Irariel hatte ihn kurz untersucht. Doch der Mann war sofort tot gewesen, da konnte man nichts mehr machen.
Garum seufzte. „Dann lasst uns mal dem Hauptmann den Abend versauen.“, sagte er und schritt in die Richtung, wo er Evantus vermutete davon.

Sennahoj
24.08.2011, 19:22
"WAS ist passiert?", Evantus schaute Garum und Irariel düster an. Er hatte gerade gehört das ein Mitglied der Flammen Njerús gerade angegriffen und dabei auch noch einen Legionär getötet hatte. Der Hauptmann saß auf der Anhöhe und hatte die Abenteurer in seiner Gruppe versammelt. Ser-Kueij, Fredas, die Tuppe der Kriegergilde und Barus. Eigentlich wollte er gerade nach den beiden schicken lassen, die nun nochmal kurz die Geschehnisse erörterten.
Mit der Hand am nachwachsenden Bart, schaute er zur Ruine. Still lag sie im dunklen Tal.
"Verdammt. Das reicht. Ich wollte mit euch den Plan besprechen, aber nun eilt es mehr denn je. Wir wissen nicht, ob nicht noch mehr von denen kommen und uns angreifen. Deshalb mach ich kurz. Wir wollen von einer gewissen Richtung angreifen. Unsere Späher haben einen Punkt gefunden, der für uns der Eingang sein wird. Außerdem sind nicht viele Wachen dort. Trotzdem sollten wir uns auf Fallen gefasst machen. Aber nicht alle gehen dorthin. Wir teilen uns auf. In drei Gruppen. Sie sollten gleichstark sein und auch die Talente unter uns müssen sich verteilen. Aber ich will nichts befehlen. Ich frage euch nun welche Ideen und Vorschläge ihr habt. Unser Team muss mit dem Plan zufrieden sein und wir alle müssen an einem Strang ziehen. Sollten wir das nicht ..."
Er schaute in die Runde, "Dann könnte es eine Niederlage und unser aller Tod bedeuten. Nun aber erst zu Barus' Bericht ... Barus!" Er nickte ihm zu und alle lauschten der Lage bei Dirich.

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Der Mantel flatterte im seichten Wind oben auf einem hohen Punkt der Ruine. Die Flamme balancierte auf den Steinen. Er hatte die Flcuht ergreifen müssen. ER! Wut breitete sich in ihm aus ... Kalte,blanke Wut gegenüber dem Elfen und dem Ork. Sie haben es zerstört.
Der Atem des Maskierten ging schwer. Seine Kraft war durch die Versetzungen aufgebraucht. Er musste eine Quelle finden. Doch zurück ins Lager zu gehen, wäre dumm. Vielleicht konnte er einige Kreaturen anzapfen?
Aber zuert musste er dem Meister Bericht erstatten. Sie waren nun mehr in Gefahr, als sie dachten. Wenn die Menschen und die Anderen sie überrachen konnten, wie der Ork und der Elf ihn, dann konnte das die Verbannung bedeuten.
Die Flamme knurrte und ließ sich von der Spitze rutschen. Hart kam er auf und stieß Luft aus. Ihm ging es schlechter als er dachte.

Der Wargreiter
24.08.2011, 20:52
Fredas lauschte den Erzählungen des Neuzuganges und des Hochelfen gespannt, das ihre Gegner so dreist waren und alleine in das Lager eindrangen, hatte er nicht erwartet.
Evantus wurde ungeduldig, Fredas hoffte, dass der Hauptmann keine voreiligen Entschlüsse traf, die die Mission in Gefahr bringen könnten. Fredas starrte ins Feuer und versuchte sich zu überlegen wie die 3 Gruppen, in die sie sich teilen sollten, eingesetzt werden sollten.
Die Worte des Kaiserlichen Hauptmanns konnten nicht aufmuntern, im Gegenteil. Der Hauptmann war wohl genau wie er von so einer Tat überrascht und vielleicht auch beeindruckt gewesen.
Ein Mann, der vom Hauptmann, Bares genannt wurde erhielt das Wort und fuhr mit wichtigen Neuigkeiten fort.

Liquid H2o
24.08.2011, 21:09
>> Ocheeva hat dich ja ganz schön zugerichtet, das muss man ihr lassen << sprach Telaendril bei ihrem Frühstück und fuhr mit ihrem Zeigefinger am Rande einer seiner zahllosen blauen Flecke entlang, die noch immer nicht verschwunden waren.
Archaea blieb stumm, zuckte unmerklich bei der Erwähnung ihres Namens zusammen, aß dann aber mit stumpfem Blick in den Augen und ohne jegliche Gesichtsregung weiter. Ihren Finger in seinem Gesicht ließ er gewähren, es machte sowieso keinen Unterschied.
In der letzten Woche hatte er kaum ein Wort geredet. Jeden Morgen war er mit hängendem Kopf aufgestanden, hatte gefrühstückt und dann ein paar wenige sportliche Übungen gemacht um nicht ganz außer Form zu kommen. Den Rest des Tages hatte er anschließend mit apathischem Liegen auf dem Bett verbracht, alleine gelassen von der Welt und sich selbst. Schlaff, ohne auch nur einen Funken Elan zu zeigen. Ocheeva wich er aus wo es nur ging, bekam eine Gänsehaut alleine schon bei ihrem Namen und wenn er sich in ihrer Nähe befand, fühlte er eine ekel erregende Mischung aus Angst, Scham und Wut. Doch diese Gefühle wusste er verschlossen zu halten. Zu groß war seine Furcht nun vor ihr, sich auch nur das Geringste an Anmaßungen zu erlauben.
Telaendril beobachtete das mit Sorge. Sie hatte als erste auf einen Wink Ocheevas die Erlaubnis gekriegt, ihm zu helfen und mit der zärtlichen Sorgfalt einer liebenden Schwester sich ein weiteres Mal um seine äußeren Wunden gekümmert. Die Inneren konnte sie nicht verbinden. Zu wenig wusste sie über ihn, um zu verstehen, wie ernst er das nahm. Es war keine bloße Machtdemonstration Ocheevas gewesen, dazu hätte sie ihm das nicht antun müssen. Hier ging es um blanke Unterwerfung und das hatte sie geschafft. Mit dieser Demütigung seinerseits hatte sie ihn nicht nur physisch besiegt, sie hatte ihn in seinem tiefsten Inneren vernichtet, ihn unter ihren Füßen zertreten wie eine Lilie im Morgengrauen und ihm damit seinen Lebensgeist geraubt. Nun fühlte er nicht viel mehr in sich, als eine große Leere, kalte Gefühlslosigkeit die sich in ihm Auftat und einen tiefen Abgrund in seine Seele riss.
Auch jetzt war das das einzige, was er fühlte und spürte. Das Brot hatte keinen Geschmack, die Luft hatte ihren heimeligen Knochenstaubgeruch verloren, die Farben waren grau, die Beziehungen belanglos geworden.
Seine Entwicklung war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Auch andere nahmen war, wie es um den Bosmer stand, aber sie ließen ihn damit allein. Ob es Abscheu, Unverständnis oder aus der Meinung heraus, er müsse in der Lage sein solche Probleme selbst zu lösen, das wusste Archaea nicht, aber es spielte für ihn auch keine Rolle.
Wieder war es Telaendril, die sich als einzige um ihn kümmerte, da sie ihn genauso tief ins Herz geschlossen hatte wie er sie. Sie versuchte noch einige verzweifelte Kommunikationsversuche, die aber größtenteils an ihm in seinem apathischen Zustand abprallten als würde sie gegen eine Steinwand reden.
Das was sie redete interessierte ihn sowieso genauso wenig wie alles andere was in letzter Zeit geschah. So drehte er auch nicht den Kopf, als sich die Tür mit dem üblichen Geräusch, als wenn Stein auf Stein reiben würde, öffnete und mit energischen Schritten eine Gestalt in den Raum trat.
Hören konnte er sie zwar, aber nicht sehen, da er mit dem Rücken zur Tür saß.
>> Cale! << rief Telaendril freudig aus und sprang von ihrem Platz neben ihm auf, um die Besucherin herzlich zu umarmen.
>> Ich freue mich auch dich zu sehen Telaendril. << hörte er die Unbekannte erheitert sagen. Sie hatte eine ruhige, sanfte Stimme, die in ihren vielen Facetten nicht schillerte, sondern gleitend runde Wörter auf eine zauberhaft angenehme Art und Wiese aussprach, als würde sich langsam eine weiche, wärmende Decke über einen legen.
Archaea blieb beim Essen.
>> Schön dich endlich mal wieder hier begrüßen zu können. Du hast dich aber auch lange nicht blicken lassen! <<
>> Verzeih Tela, es gab bei uns unglaublich viel zu tun. Wir werden schließlich wie jede andere Zuflucht auch nur so von Aufträgen überschwemmt. Glaub mir, als Leiterin einer solchen hat man ganz schön viel zu tun. Dann auch dem richtigen die jeweiligen Aufträge zuzuweisen, keinen zu bevorteilen und so weiter und so fort. Ich dachte ich würde bis an mein Lebensende nur noch zu organisieren haben. Dabei juckt es mich, auch selbst mal wieder auf die Jagd zu gehen. <<
Hätte sie Archaea vor seinem Streit mit Ocheeva getroffen, er hätte jetzt geschmunzelt. Sie redete vom Töten auf die gleiche Art wie er: Als Jagd, als aufregender Sport den es zu genießen und auszukosten galt mit der interessantesten Beute überhaupt, den Humanoiden.
Nun aber ließ es ihn kalt.
>> Darf ich dir unseren Neuzugang vorstellen? Archaea, frisch gebackener Mörder! <<
Enthusiastisch hoffte Telaendril, dass sie ihn damit aus seiner Passivität locken könnte. Der aber ignorierte sie einfach.
>> Glaub mir, normalerweise ist er nicht ganz so… << versuchte sie nach einigen stillen Sekunden verlegen zu erklären, wurde aber von ihrer Freundin beschwichtigend unterbrochen.
>> Zugeknöpft? Keine Angst, ich nehm es dir nicht übel <<
Damit ging sie zu Archaea und drehte seinen Stuhl mit Gewalt und einem lauten Quietschen in ihre Richtung, beugte sich vornüber in seine Richtung und betrachtete sein Gesicht. Ein wenig überrascht von dem plötzlichen Ruck, landete sein stumpfer Blick nun genau auf ihren Hüften. Langsam ließ er ihn empor wandern. Die Hosen und das Hemd das sie trug waren eindeutig für Männer geschnitten, standen ihr dafür nicht umso weniger und betonten nur ihre schlanke Figur, die sie als Assassine benötigte. Es war vielleicht ein Speckröllchen zu erkennen, entstanden von zu viel Organisatorischem und zu wenig Bewegung, aber es fiel kaum auf und rundete ihr Bild nur ab.
Insgesamt stellte sie in ihrer Bekleidung und ihrem Auftreten ein sehr großes Selbstbewusstsein und eine hohes Maß an Entschlossenheit zur Schau. Sie wusste was sie wollte und wie sie mit jemandem umzugehen hatte, auch wenn sie ihn nicht kannte.
Kecke grüne Augen starrten in seine Braunen, erblickten die Agonie, den gebrochenen Willen in seiner Seele und ließen sie… lächeln?
Ihr weicher Mund näherte sich seinem Ohr, als sie sich noch näher zu ihm beugte und flüsterte mit verführerischem, samtenen Ton:
>> Ich hoffe die Aussicht gefiel dir. Wir sehen uns später in der Trainingshalle. Wage es ja nicht mich warten zu lassen. Sonst sehe ich mich gezwungen, dich dort hin zu schleifen <<
Dann wandte sie sich wieder ihrer Freundin Telaendril zu und fuhr sich mit der Hand durchs unordentliche, gerade bis zu den Ohren reichende Haar.
>> Und? Wie geht’s es Ocheeva? Die alte Schnatterechse wird sich doch wohl nicht verkrochen haben? <<
>> Nein, nein. Sie ist nur momentan genauso im Stress wie du. Versteckt sich den halben Tag in ihrer Kammer oder bei Vicente um Auftragsverteilungen durchzugehen. Komm, ich hab da noch ein paar Experimente im Labor laufen, über die ich gerne deine Meinung hören würde… <<
Ihre Stimmen verhallten im Gang, während sie einen leicht verwirrten Bosmer am Tisch sitzen ließen.

Chaos
24.08.2011, 22:44
Zuerst lauschten sie Barus' Bericht. Der Feind hatte Späher ausgeschickt und das nicht zu wenige. Es gab zwei Arten von Spähern, einmal eine Gruppe von 5 Skamps, die die Gebiete, die weiter von Dirich entfernt waren, absuchten und eine Gruppe von 7 Skamps und einem Dremora, die die Gegend unmittelbar vor Dirich suchten. Barus' und seine Männer waren erfahren, die Gruppen, die nur aus Skamps bestanden, konnten sie bei einer Konfrontation mit kleineren Verletztungen ausschalten. An die Gruppen mit dem Dremora trauten sie sich jedoch nicht ran. "Ein Kampf mit ihnen wäre eine wertvolle Information gewesen", komentierte Evantus. Barus nickte. "Das mag zwar stimmen, jedoch waren die Skamps schon deutlich stärker als die, die wir kennen, sonst hätten wir nicht einen einzigen Kratzer davongetragen. Ich wollte keine schweren und tödlichen Verletzungen riskieren, deswegen haben wir den Dremota nicht konfrontiert." Dann fuhr Barus fort. Er hatte es geschafft einen Blick auf den Innenhof zu erhaschen. Dort waren ein Dutzend stärkere Daedra positioniert. Dremoramagier und-Kämpfer, Daedroth, Clannfear, die wirklich problematischen Daedra also. "Außerdem ist dort wie es scheint ein Dremoraläufer stationiert. Im Falle eines Angriffs oder eines Berichts von den Spähern wird er sofort ins Innere laufen und die übrigen Daedra alamieren. Wenn wir das nicht verhindern können haben wir keine Chance. Dann werden uns im Inneren alle Daedra erwarten, die Dirich zu bieten hat. Zudem kommt, dass es sehr schwer sein wird sich dem Innenhof ungesehen zu nähern. Wir haben längst nicht alle Skamp-Späher ausgeschaltet, außerdem sind da nahe dem Innenhof auch noch die Dremora-Skamp-Späher. Bei diesen wird es besonders schwer, alle mit einem Schlag auszuschalten, sodass sich niemand von der Gruppe lösen und Bericht erstatten kann." "Wie oft erstatten die Späher Bericht?", fragte Ser-Kueij. "Einmal alle sechs Stunden." "Und wie lange ist es her, dass ihr die Späher getötet habt?" "Eine Stunde. Allerdings sind dir Späher schon länger unterwegs. In einer Stunde müssten sie wieder Bericht erstatten." "Gut. Ich habe eine Idee."

Der Argonier stellte sicher, dass ihn möglichst viele hörten. Vorher schloss er noch einmal die Augen und suchte die Gegend mit seinen Mystikfähigkeiten nach magischen Aktivitäten oder Lebewesen ab. Sollte der Gegner seinen Plan mitbekommen hätte das möglicherweise fatale Folgen für ihre Mission. Nichts. Sehr gut. Dann began er: "Wie Barus schon richtig erkannt hat, haben wir keine Chance uns dem Fort zu nähern so lange ihre Späher die Gegend im Blick haben. Das heißt, dass wir sie ausschalten müssen. In einer Stunde wird der Gegner merken, dass nicht alle Späher zurückgekehrt sind und weitere schicken. Allerdins ist er mittlerweile auf und aufmerksam geworden. Garum hat schon einige Trupps nahe des Schreins abgefangen und auch Barus hat nicht wenige von ihnen nidergestreckt. Das heißt der Gegner wird Verdacht schöpfen und zu den Skamp vielleicht auch ein paar Dremora mitschicken, die sich dem Lager nähern werden, seid also vorsichtig. Währenddessen müssen wir versuchen uns Freiraum zu schaffen. Ich würdr vorschlagen, dass wir fünf Dreiergruppen bilden. Leider ist unser Trupp auf Krieger mit Schwerer Rüstung beschränkt, deswegen können wir sie nicht verwenden, sonst würden die Rüstungen uns verraten. Ich schlage vor Barus, Fredas, Irariel und ich führen einen Trupp an. Barus solle verständlich sein. Fredas erfüllt die Bedingungen eines Spähers, er kann schleichen, er ist ein Schütze und seine Rüstung wird ihn nicht verraten. Außerdem denke ich, dass wir in seine Fertigkeiten vertrauen können. Irariel besitzt zwar keine Späher-Qualitäten, aber er ist ein Magier. Mit seiner Magie kann er Gegner aufspüren und aus der Distanz ausschalten. Ihm wird es ein leichtes sein mehrere Gegner auszuschalten. Und ich...kombiniere die Fertigkeiten aller drei. Ich beherrsche das Diebeshandwerk meisterhaft und verfüge auch über magische Kenntnisse." Ein Raunen ging durch die Menge. "Wo haben sie den denn aufgetriebeb?" "Diebeshandwerk? Er ist bestimmt auf persönlichen Gewinn aus und wird uns bei der erst besten Gelegenheit verraten." "So ein Angeber..." "RUHE!", brüllte Evantus. Sofort war alles still. "Dieser Mann versucht uns einen Plan zu erklären, der eine Rettung für Vaterland und Kaiserreich darstellen könnte und ihr habt nicht besseres zu tun als über ihn zu tratschen wie die Waschweiber? Ich habe seine Fertigkeiten miterlebt und vertraue vollstens in diese. So lange ihr keinen besseren Plan habt, wobei ich bei einigen bezweifle, dass diese seinen überhaupt verstehen, seid ihr gefälligst still und hört zu!" Betretenes Schweigen. Irariel grinste breit. Auch Ser-Kueij konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

"Nun", fuht er fort," aus den genannten Gründen würde ich gerne alleine gehen. Das hat zwei Gründr. Zum einen sind meine Fertigkeiten ausreichend, um ein paar Skamps zu erledigen, zum anderen werde ich eine Möglichkeit suchen mich dem Innenhof zu nähern. Wenn ich alleine bin, werde ich nicht so leicht entdeckt. Wenn ich bereit bin gebe ich euch ein Zeichen." Dabei holte Ser-Kueij kleine blaue Kugeln aus einer Tasche. In dir rechte Hand nahm er eine und in die linke fünf. "Diese Kugeln reagieren auf Magie." er ließ Magie in die Kugel in seiner rechten Hand fließen und sofort fingen die übrigen Kugeln an matt zu leuchten. "Mein Plan geht noch weiter. Während ich mich am Innenhof positioniere, sollten die übrigen Spähtrupps von ihrer Jagd zurückkehren. Denkt dran, versucht nicht alle Späher zu töten. Schlag stattdessen eine Schneise, die Groß genug für den ganzen Trupp ist. Wenn alle Spähtrupps zurückgekehrt brecht ihr alle innerhalb der Schneise nach Dirich auf. Dabei werdet ihr höchst wahrscheinlich auf den Dremira-Skamp-Trupp stoßen, schickt deswegen immer ein paar Späher vor oder lasst Irariel die Gegend mit Magie absuchen. Wenn ihr dann auf den Feind trefft müsst ihr sehr effizient handeln. Niemand darf entkommen, sonst erstatten er Bericht und wir sind verloren! Wenn ihr dann kurz vor dem Innenhof seid sendet ihr mir ein Signal mit einer der Kugeln. Da diese nur sehr geringe Mengen an Magica zur Aktivierung brauchen und jeder Mensch oder Elf Magica freisetzen kann, ist es egal wer diese Aufgabe übernimmt. Wenn ihr mir ein Signal sendet, werde ich das gleiche tun. Sobald ihr es erhaltet greif ihr an." Da räusperte sich Garum. "Ser...-Kueij, richtig? Was wenn du auf unser Signal nicht antwortest?" "Ich werde euch nur Bescheid geben, nachdem ich ein Signal von euch erhalten habe. Sollte ich mich melden bevor ihr es tut, dann wisst ihr, dass mir was zugestoßen ist und ich entweder tot oder unfähig bin diese Mission fortzuführen. Ich werde euch also nur im äußersten Notfall vorzeitig Bescheid geben. Wenn dieser Fall eintreten sollte müsst ihr entweder improvisieren oder den Plan abbrechen. Ich will nicht angeben, aber ich spiele eine Schlüsselrolle in diesem Plan." "Wäre es dann nicht schlauer, wenn du begleitet wirst?" "Nein. Wie gesagt, ich verstehe mich meisterhaft mit den Diebeskünsten und kann mich deswegen problemlos um feindliche Späher herummanövrieren. Je mehr wir sind, desto mehr können einen Fehler machen und desto höher ist die Chance entdeckt zu werden. Ich verspreche auch mich keinem unnötigen Risiko auszusetzen. Wenn ich auf die Skamps treffe, dann schalte ich dir ohne Mühe aus, wenn ich aber weiter vordringe und auf Dremora treffe, werde ich diese umgehen." "Nun gut", sagte Garum,"Klinht einleuchtend." Ser-Kueij nickte. "Dann fahre ich mal fort. Wenn alles gut geht erhaltet ihr mein Signal und greif an. Dabei wird der Läufer versuchen is Innere zu gelangen. Hier komme ich ins Spiel und fange ihn ab. Die Daedra im Innenhof werden den Läufer mit aller Macht verteidigen und sich auch Opfern damit der Läufer unbeschadet davonkommt, deswegen würde in Frontalangriff alleine nicht ausreichen. Ihr müsst die Daedra ablenken, sodass ich mich mit aller Macht dem Läufer widmen kann. Er ist dad größte Problem bei dieser Mission, deswegen muss alles reibunglos verlaufen und wir alle müssen gut zusammenarbeiten! Wir haben eine recht große Truppe und die dutzend Daedra sollten trotz ihrer erhöhten Stärke besiegt werden können. Der Läüfer sollte für mich kein Problem sein. Wenn alles gut geht sind wir dann im Innenhof. Das ist aber noch nicht alles, denn wir müssen und die zurückkehrenden Spähtrupps warten, sonst werden sie bei ihrer Rüchkehr festellen was passiert ist und wersen versuchen die Daedra im Inneren zu alamieren. Das ist zum einen schlecht, weil eir so eine geheime Infiltration vergessen können. Desweitern können diese uns auch noch in den Rücken fallen, grade wenn wir uns in einem Kampf befinden wird das sehr problematisch. Da die Späher zum großen Teil nur aus Skamps bestehen wird es kaum ein Problem sein diese auszuschalten. Das Ergebnis meines Plans wäre ein erfolgreiches Eindringen in den Innenhof, das ausschalten aller umliegenden Feinde und der Feind im Inneren sollte nicht bemerken, somit können wir einen Überraschungsangriff starten. Im Innenhof können wir dann Trupps zusammenstellen." Ser-Kueij beendete den Satz und atmete tief durch. "Was haltet ihr davon?"

Mordorian
25.08.2011, 14:22
Das dunkle Kämmerlein in seinem Keller hatte Dhyon erst kürzlich entdeckt. Früher, als er noch nicht Besitzer des Hauses war, hatte seine Mutter es hin und wieder für kurze Zeiten vermietet. Das Haus war recht luxuriös, und sollte zur passenden Zeit ein bedeutender Bürger für mehrere Tage in der Stadt Halt machen, dann bedeutete das oft einen hübschen, kleinen Nebenverdienst. Anscheinend hatte einer der Mieter jedoch etwas gegen die Inneneinrichtung des Kellers, verschob hier und da Fässer und Schränke, verlegte neue Teppiche und stellte neue Möbel auf. So verschwand die unscheinbare Falltür, die wohl zu so etwas wie einem Studierzimmer führte, unter dem Wirrwarr aus unnötigen (und vor allem unnötig teuren) Kitsch der wohlhabenden Bürger des damaligen Kaiserreiches . Dhyon konnte nur hoffen, dass sein bürokratisches Biest von Mutter den Verantwortlichen dafür ordentlich in die Mangel genommen hatte, doch angesichts dessen, dass alles so geblieben war, wie es ist, war das wohl unwahrscheinlich. Der Priester hatte die Kammer erst bemerkt, als er vor zwei Tagen das Piepsen einer Ratte in seinem Keller hörte - von unterhalb seiner Füße. Seine Suchaktion führte letztendlich zur bahnbrechenden Entdeckung seines neuen Refugiums unterhalb des Kellerbodens, einer Kammer gerade groß genug für ein schweres Bücherregal, einen Schreibtisch, einen Stuhl und etwas Platz zum nachdenklich hin- und herlaufen. Besonders das bereits von einer guten Seele reichlich gefüllte Bücherregal stellte sich als kleiner Schatz für Dhyon heraus. Nicht nur, dass es selbst sehr hochwertig zu sein schien, die Bücher, die irgendjemand vor einigen Jahrzenten dort eingereiht haben musste, waren fast durchgehend von hohem Wert und von vielen hatte Dhyon noch nicht einmal gehört. Wer auch immer dafür verantwortlich war, dass dieser Reichtum so lange vor Dhyon verborgen blieb, den mochte Stendarr persönlich ohrfeigen. Und wer auch immer ihn so zuvorkommend direkt vor Dhyons Nase platziert hatte, der sollte Stendarr weinschlürfend beim Ohrfeigen zusehen dürfen.
Eines der Bücher weckte angesichts der letzten Ereignisse besonders seine Aufmerksamkeit, als er das erste mal in dieser kleinen, wunderbaren Bibliothek schmökerte. Die Ratte, die ihn auf diese Kammer aufmerksam gemacht hatte, befand sich auf dem alten, noch verstaubten Schreibtisch in einem Käfig, den Dhyon prompt für sie organisiert hatte. Sie trug seit dem Tag ihrer Bändigung den Namen '3-Pfoten-Jimbo' und fiel vor allem durch ihr hinkendes, rechtes Vorderbein auf, dass Dhyon zwar nicht mehr heilen, ihm jedoch zu einem passenden Namen für sein zweites Haustier verhelfen konnte. Neugierig beobachtete Jimbo, der gefürchtetste Freibeuter aller Kellergewölbe, aus seinem Käfig heraus wie Dhyon den Wälzer auf den Schreibtisch hievte und ein paar weitere Kerzen anzündete. Auf dem Einband hieß es "Extra- und intradimensionale Wesenheiten, Schöpfungen und Konzepte - Eine Abhandlung übernatürlicher Instanzen". Während der ersten Seiten war sich Dhyon nicht sicher, ob dieses Buch sich tatsächlich mit realen, übernatürlichen Wesen Mundus', Oblivions und Aetherius' beschäftigte oder nur das Produkt jemandes reicher Fantasie und Kreativität war. Das Buch schien eine Katalogisierung etlicher magischer oder göttlicher Geschöpfe zu sein, doch von den meisten, die im Inhaltsverzeichnis angegeben wurden hatte er noch nie etwas gehört - Namen wie "Die Gelbe Maske", "Der Braurg", "Die Windhexer" oder "Der Leviathan" tauchten dort auf und stellten ihn vor einige Rätsel. Allerdings schien das Buch auch Wesenheiten zu beinhalten, die allgemein bekannt waren. So lautete einer der ersten Einträge "Anu", und später erschienen auch Lorkhan, Aureale, Sithis und Gespenster zwischen all den kryptischen Begriffen. Ein paar Minuten der Nachforschung in besagten Kapiteln ergab, dass die Beschreibungen zu ihnen durchaus authentisch waren und - je nachdem, um welche Gottheit oder welches Wesen es sich handelte - generell relativ wenig Spekulationen und Fantastereien enthielten. Nachdem Dhyon die Authentizität dieser Kapitel überprüft hatte, sprang er jedoch zu einem der Wesen, die ihm gänzlich unbekannt waren. Er blickte noch einmal kurz in das Inhaltsverzeichnis und blätterte dann auf Seite zweihundertzweiundsiebzig, wischte den Staub von den Blättern und wandte sich dem Kapitel "Der Leviathan" zu. Unter der schnörkellosen und kaum auffallenden Überschrift befand sich ein recht spärrlicher Text, der wesentlich kürzer als die Abhandlungen zu Stendarr, Arkay und den restlichen, den Menschen bekannten Wesenheiten ausfiel und mit seinen vier Absätzen gerade mal zwei Drittel der Seite ausfüllte. Dort hieß es, "Leviathan" sei womöglich (ein Begriff, der in den von Dhyon überprüften Kapiteln relativ selten auftauchte) ein Eingriff eines Deadraprinzen zu Anbeginn der Schöpfung der sterblichen Ebene gewesen. Da Deadra nich erschaffen, sondern nur verändern können, soll einer der Deadraprinzen sich in die Erschaffung der Ozeane und der Tiefen (Über Kreaturen namens "die Tiefen" enthielt das Buch ebenfalls ein Kapitel, allerdings schien es sich in diesem Fall schliechtweg um die Tiefe des Ozeans zu handeln) eingemischt haben und veränderte einen Teil des tiefsten Meeres derartig, dass er so etwas wie Bewusstsein erlangte. Dieser "Geist des ozeanischen Abgrunds" soll ähnlich eines mythischen Seeungeheuers Seefahrer an der Stelle, an der er residierte, zu sich in seine "Grube" gezogen, dort ihre Körper verschlungen und ihre Seelen wieder ausgespuckt haben, welche daraufhin auf ewig die Meere heimsuchen sollen und dort nach dem Eingang nach Aetherius Ausschau halten. Alles in Allem hörte dies sich für Dhyon wie ein alter Mythos an, eine Gruselgeschichte, den man jungen Matrosen und Kindern erzählt, die Pirat spielen wollen. Unterstütz wurde diese Annahme dadurch, dass der Autor hier und da Quellen nannte, denen er seine Mutmaßungen entnahm. Die meisten davon hatten den Titel alter Märchenbücher und Abenteuerromane, einige erkannte Dhyon sogar im Namen wieder. Skeptisch schlug der Priester das Buch zu, um einen Blick auf den Einband zu werfen und den Namen des Autors zu erfahren. Auf dem Buchrücken hieß es "Jeanne Beatrice Moreau", ein Name, der ihm nicht bekannt vorkam, was jedoch im Angesicht seines Namensgedächtnisses nicht viel zu bedeuten hatte. Er zog ein Stück Pergament zu sich heran, tauchte eine Feder in sein Tintenfass und notierte sich den Namen für später. Vielleicht hatte einer der Buchhändler oder Gelehrten Cyrodiils mehr zu Frau Moreau zu sagen und konnten ihm Auskunft darüber geben, wie verlässlich sie als Quelle war. Anschließend suchte er das Inhaltsverzeichnisses des Werkes nach Namen ab, die sich womöglich auf das beziehen könnten, was er in den Minen sah. Mit Tinte und Feder markierte er sich die Namen "Der Puppenspielergeist", "Der Insektenkönig", "Der Wille der Vielen", und "Der Mob".
Gähnend lehnte sich Dhyon zurück ins einem Stuhl und schloss für einen Moment die Augen. Seit er die Silbermine wieder verlassen hatte, verbrachte er keine Nacht mehr mit ausreichend Schlaf, sondern brütete über Büchern, alten Manuskripten und Zeitungsartikeln, schrieb Briefe an Hauptmann Aurelius, ihm jedesmal erklärend, dass er bisher noch nichts Bedeutsames zu Tage fördern könnte, was ihn helfen könnte, den Schwarm zu verstehen und zu bekämpfen, nur um als Antwort zu erhalten, dass auch die kaiserlichen Gelehrten, die der Hauptmann mit Nachforschungen beauftragt hatte, ähnliche Ergebnisse erzielt hatten. An manchen Tagen fragte sich Dhyon, ob es überhaupt nötig war, den Schwarm zu bekämpfen und ob es nicht sogar töricht und verantwortungslos wäre sich ihm zu stellen. Denn je mehr Seelen in seine Falle laufen, so schien es, um so mehr breitete sich sein Einfluss aus und um so stärker schien er zu werden. Nach dem zu urteilen, was er dort unten gesehen hatte, waren die - und Dhyon hatte einige Zeit damit verbracht, sich einen passenden Begriff auszudenken - Drohnen des Schwarms unmöglich zu besiegen. Im ersten Moment wankten sie wie ungelenke Zombies, im nächsten legten sie nicht zu begreifende Kampfesfertigkeiten und Reflexe zu Tage und bewegten sich auf derart bizarre Weise, dass es einem normalen Menschen alle Knochen brechen müsste. Also würde ein Angriff auf den Schwarm erstens wahrscheinlich im sicheren Tod oder Kontrollverlust aller Beteiligten enden und zweitens den Schwarm nur noch ein weiteres Stück stärken. Was, wenn man einfach den Eingang zu den Minen versiegeln würde, den Schwarm unter der Erde einsperrte und bis in alle Ewigkeit dort verrotten ließe, ohne dass er jemals eine Chance hätte, an die Oberfläche zu gelangen? Dhyon verbrachte hin und wieder einige Stunden und rang mit diesen Gedanken. Den Schwarm einzusperren und zu vergessen schien eine sichere, einfache Lösung zu sein. Doch war das entscheidende Problem bei der Sache, dass nichts davon Gewiss war. Sie wussten so gut wie nichts über diese Wesenheit in den Tiefen der Erde, nicht wie lange sie bereits existierte, wie und warum sie entstand, wie sie sich ausbreitet und vor allem, welche MIttel und Wege ihr zur Verfügung standen. Angenommen, der Schwarm existierte bereits vor der Geschichtsschreibung. Irgendeine Macht hatte ihn daran gehindert, sich auszubreiten, ihn unter der Erde eingesperrt und ihn in einer Art Koma versetzt. Nun haben vor Kurzem, wie in Jerens Theorie, die Arbeiter in der Mine oder womöglich die Deadra, die sich dort verschanzt hatten, den Schwarm auf irgend eine Weise wieder geweckt, wie auch immer sie das angestellt hatten. Womöglich wäre der Schwarm in der Lage, sich von allein auszubreiten und von anderen Wesen Besitz zu ergreifen, und sein Einflussgebiet wächst ohne fremdes Zutun. Und der Grund, dass er Tamriel bisher noch nicht verschlungen hatte, war einzig und allein sein erzwungener Schlaf, der nun jedoch gestört wurde.
Was auch immer geschehen sollte, die einzige Möglichkeit, sich dem Schwarm sicher zu entziehen, war, ihn zu vernichten - wie auch immer sie das bewerkstelligen sollten. Des weiteren Nachdenkens müde nahm Dhyon den Rattenkäfig an sich, löschte die Kerzen und stieg die Leiter hinauf in den Keller. 3-Pfoten-Jimbos Schnauze ragte zwischen den Gitterstäben des Käfigs hervor und beschnupperte neugierig die Umgebung. Humpelnd drehte er seine Kreise im Käfig, um die Umgebung aus allen Winkeln betrachten zu können. Talos hatte es sich am Fuß der Treppe zum Flur gemütlich gemacht und beäugte von dort aus misstrauisch seinen neuen Konkurrenten um die Gunst des Priesters. Der alte Köter sah Jimbo nicht zum ersen mal und hatte bisher keine Anstalten gemacht, Käpt'n Jimbo seine Missgunst zwischen seinen Kiefern spüren zu lassen, dennoch hob Dhyon den Käfig vorsichtig etwas höher, damit Talos gar nicht erst in Versuchung kam, den Kellerbewohner näher kennenzulernen, als nötig war. Noch bevor Dhyon seinen Fuß auf die erste Stufe gesetzt hatte, hörte er von oben ein gedämpftes Klopfen, das von seiner Haustür zu kommen schien. Den Rattenkäfig mitsamt irritierte Ratte in der Hand sprintete er nach oben, stellte den Käfig auf einer Kommode ab, öffnete die Tür einen Spalt weit und warf einen Blick auf die Person, die da seine häusliche Ruhe störte. Vor ihm stand eine junge Waldelfin in praktsicher Kleidung, eine Lederrüstung, ein Kurzschwert und eine Gürteltasche tragend. Wortlos warf Dhyon ihr einen Blick entgegen, der in etwa so viel wie "Ihr zuerst" bedeutete. Etwas unsicher blinzelte die Waldelfe kurz und fragte ihn anschließend: "Seid Ihr Dhyon? der Priester?"
"Eben dieser. Was gibt's?"
"Ich habe eine Nachricht für Euch, von Hauptmann Aurelius. Ich soll Euch sagen, dass Ihr ihn so bald wie möglich aufsuchen sollt."
Mit diesen Worten überreichte sie Dhyon einen Umschlag, der das Siegel der kaiserlichen Wache trug und scheinbar per Eilpost zu ihm gesandt wurde. Nachdem er den Umschlag an sich genommen hatte, verabschiedete sich der Kurier und lief von dannen. Neugierig brach Dhyon das Siegel und zog ein säuberlich zusammengefaltetes Stück Pergament heraus. Das Pergament war beinahe vollkommen leer, bis auf zwei einzelne, in beinahe winziger Schrift geschriebene Sätze:

"Ich habe einen Kandidaten gefunden. Begebt Euch innerhalb einer Woche nach Weye.

gez. Aurelius Icantus"

Moonlord
25.08.2011, 16:24
Ser-Kueij hatte nach Evantus' Aufforderung als erster das Wort ergriffen. Was er vorschlug klang gut überlegt, und nach einigen Zwischenfragen war Garum überzeugt, dass der Argonier wusste, was er tat. Eine bessere Alternative wollte ihm auch nicht einfallen, also warum nicht …
Ser-Kueij schloss seine Ansprache mit den Worten: „Was haltet ihr davon?“ Und danach hätte man das Geräusch einer Nadel hören können, die auf den Waldboden fiel. Nach und nach nickten zumindest die meisten zustimmend. Man war sich einig, und das war schon mal gut. Trotzdem hielt es Garum für nötig, seine letzten Zweifel zu äußern, nicht um den Plan mies zu machen, sondern lediglich um auf mögliche Probleme noch einmal hinzuweisen:
„Meinetwegen.“ Sagte er. „Der Plan scheint mir durchführbar zu sein und ich bin auf jeden Fall dabei. Ich sehe da nur zwei Sachen, über die wir uns klar sein sollten.
Zum einen der Läufer. Hoffen wir, dass keine der anderen Missgeburten auf die Idee kommt, den zu ersetzen, während Ser-Kueij mit ihm beschäftigt ist. Das müssen wir auf jeden Fall auch verhindern.
Und zum zweiten ist da noch unser „spezieller Freund“. Er ist zwar in die entgegengesetzte Richtung verschwunden, aber wer sagt uns, dass er nicht jetzt bei seinen Freunden sitzt und plaudert. Wir wissen nicht, wie lange er uns schon beobachtet hat, bevor er sich zeigte. Seid also vor allem auf magische Angriffe vorbereitet.“
„Keine Feuerzauber! Dagegen ist er immun.“ warf Irariel ein.
„Wo wir schon dabei sind.“ Garum sah sich in der Runde um. „Ihr kennt Euch wahrscheinlich alle untereinander, vor allem was Eure Fähigkeiten im Kampf betrifft. Meine Stärken liegen klar im Nahkampf. Dazu kriege ich drei bis vier Blitze hin oder … na ja, einen Skelettkrieger. Ich sag's lieber gleich, bevor sich nachher jemand wundert. Bei dieser Sache müssen wir einander bedingungslos vertrauen, oder wir können uns hier gleich gegenseitig abstechen, um denen dort drüben die Arbeit zu ersparen. Wenn also noch jemand meint, er sollte etwas von sich preisgeben, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.“
Damit war nach Garums Meinung alles gesagt. Von ihm aus konnte es losgehen.

Liquid H2o
25.08.2011, 20:52
Was war das denn eben gewesen? Es war nur eine einfache Begegnung gewesen, aber er spürte, dass sie ihn nicht kalt gelassen hatte, wie er es erwartet hätte. Etwas in ihm war zu neuem Leben erwacht, es war aber noch zu ungenau, als das er den Finger hätte darauf legen können. Verwirrt und aus seiner farblosen Trostlosigkeit gerissen suchte er die Trainingshalle auf, in der M‘raaj-Dar bereits ein paar Zauber gegen eine der Trainingsfiguren warf. Arrogant wie üblich beachtete er den Bosmer gar nicht, dem das gerade recht war und sich entspannt auf die Bank setzte, auf der er schon so oft gesessen und gelitten hatte. Die in ihm aufgewirrten Gedanken hatten sich mittlerweile aufgelöst und hatten ihm seine innere Ruhe wiedergegeben. Die Welt war genauso grau wie zuvor, aber es befand sich nun ein Funke mehr Leben darin. Ein kleines Lächeln suchte sich Platz in Archaeas Gesicht. Die Stille die sich im Trainingsraum befand, M’raaj-Dar, der seine Trainingszauber warf und Archaea, der mit seinem Blick ins Nichts starrte, war wunderbar und erquickend. Eine ganze Weile lang saß er da so, gedankenverloren ins Leere starrend mit der Andeutung eines kleinen seligen Lächelns an den Mundwinkeln. In ihm baute sich eine Friedfertigkeit auf, den die Simultanen Bewegungen des zweiten Anwesenden und die regelmäßigen Laute seiner Magie nur noch verstärkten. Das gönnte ihm der Trainierende aber anscheinend nicht und fing nicht lange danach an, ihn zu provozieren und die ruhige, friedliche Atmosphäre zu zerstören.
>> Zieh dir das Lächeln wieder aus deiner Visage, du Waldelf! << spuckte er in seine Richtung, die Augen zusammengekniffen und weiter auf sein Ziel gerichtet.
>> Für dich gibt es keinen Grund fröhlich zu sein. Du bist schwach, du bist unfähig und jetzt auch noch ehrlos. Zeig gefälligst ein angemessenes Maß an Depression, Möchtegernmörder! <<
Was war bloß mit diesem Kater los? Gönnte er ihm nicht mal die kleinste positive Emotion? Musste er ihn in Lethargie versunken sehen, um sich daran aufzubauen? Trotz regte sich in der Brust des Bosmers, die erste richtige Emotion seit einer halben Ewigkeit. Der Wall der Leere hatte zu Bröckeln angefangen.
>> Was geht es dich an, Straßenkater? << gab er tonlos zurück.
>> Wie hast du mich eben genannt? << Willige Gereiztheit sprang aus seiner Stimme. Nun war er Archaea zugewandt und sah ihn drohend an.
>> Straßenkater? Jetzt konzentrier dich wieder auf deine Zauberei, ich habe keine Lust auf Streit <<
>> Ah, stimmt, natürlich nicht. Du als feiges Bosmerschwein versuchst natürlich jedem Streit zu entgehen. <<
Archaeas Ruhe war verschwunden, an ihrer Stelle zeigte sich eine gereizte, aber noch gefasste Version seiner selbst. Die Wut, diese befreiende Wut die ihm neues Leben einhauchte und neue Farben in seine Welt brachte, hatte er noch unter Kontrolle.
>> Wer würde schon Streit wollen, nachdem man so eindrucksvoll von Ocheeva zur Sau gemacht wurde. Hast du auch schön gequiekt wie das Schwein das du bist, als sie dir die Verdiente Tracht Prügel verpasste? Hat sie dich auch richtig schön fertig gemacht? Zu dumm, dass ich nicht dabei gewesen bin, aber unsere Chefin macht sowas gern ohne Anwesenheit anderer. Es wäre ein zu großes Vergnügen gewesen, dich in deiner wahren, erbärmlichen Gestalt da liegen zu sehen…<<
Ocheeva. Damit hatte der Khajiit ein Thema angeschnitten, dass er besser hätte vergessen sollen.
M’raaj-Dar wollte Streit? Den konnte er haben!
Schnell war der Bosmer aufgestanden, packte sein Gegenüber am Schulterbereich seiner Robe und presste ihn gegen die Wand.
>> Okay du wandelnder Flohsack. Ich weiß nicht, was dir heute über die Leber gelaufen ist, aber wage es nicht noch einmal so über mich zu reden. Sonst dresche ich dir die Säfte aus dem Fell bis du keine mehr übrig hast, klar? <<
Der Khajiit lachte, auf seine eigene arrogante, schnarrende Art und Weise. Sein überheblicher Blick traf genau auf den Archaeas und eine Spur Nervosität brach für einen Sekundenbruchteil durch.
>> Soll ich dich daran erinnern, dass ich Assassine und du lediglich Mörder bist? Du könntest mir nicht mal das Wasser reichen, wenn du ein nicht ganz so erbärmlicher Schwertkämpfer wärst <<
Leise murmelte er ein paar Wörter, die Archaea nicht verstand. Bald darauf bildete sich in seiner linken Hand ein kleiner Feuerball, dem ihn der Bedrängte vors Gesicht hielt.
>> Wenn du nicht willst, dass ich dir wirklich zeige, was Schmerz ist, dann lässt du mich jetzt los und zeigst der Welt als Strafe wie lächerlich du doch bist. Andernfalls… es würde mich auch mal reizen mit der genauso umzuspringen wie Ocheeva es getan hat, es wäre sicher schön mit anzusehen <<
>> Noch ein Wort und ich…<<
>> Auseinander, alle beide! << die sanfte aber bestimmte Stimme ihrer Besucherin „Cale“ drang an ihr Ohr und ließ die beiden im ersten Moment erstarren.
Wie von einer unsichtbaren Hand gezwungen ließ Archaea M’raaj-Dar los und entfernte sich ein paar Schritte von ihm. Der Khajit war immer noch wie gelähmt. Als er sich schließlich des Befehls gewahr wurde, löste er erschrocken den Feuerball in seiner Hand auf.
>> Caleandril, ich wusste ja gar nicht… ich hatte gar nicht vor… << stotterte er.
>> Geh, mit unserem Freund hier setze ich mich schon auseinander << sprach sie nur. Ihre Worte flossen durch die Ohren der Zuhörer, ließen sie wie durch einen Zauber zahm wie Schoßtiere werden und alles, was sie zuvor getan hatten, unwichtig erscheinen. Aus der eben noch am Rande der Eskalation befindlichen Streiterei war nun eine kleine Rangelei geworden, ohne Bedeutung oder Gefahr. Perplex von dieser Wendung verließ der Kahjiit den Raum.
Nun waren Archaea und Caleandril alleine im Raum und genauso schlagartig wie er sich dessen gewahr wurde, änderte sich auch die Atmosphäre des Raumes. Statt der eben vor Energie noch knisternden Luft war etwas anderes getreten… etwas weicheres, anziehenderes, magischeres…
Auffällig und allzu offensichtlich musterte sie ihn mit unverhohlenem Interesse, das allerdings eher auf ihrer Neugier basierte als auf anderen Dingen.
Schade, er hätte vielleicht gerne… Den Gedanken brach er schneller ab als er ihn überhaupt formuliert hatte. Er war vorsichtiger geworden. Immerhin war sie Henkerin und Zufluchtsleiterin. Das ließ ihn zwar größtenteils kalt, aber sorgte dafür, dass er mehr auf sein Verhalten achten musste. Was Ocheeva ihm angetan hatte, war nicht aus seinem Gedächtnis verschwunden.
>> Ausziehen und umdrehen! << kam von ihr nur der knappe Befehl, als Archaea vermutete, dass sie sich satt gesehen hatte.
>> Äh… wie? << Verwunderung machte sich in ihm breit.
>> Du hast mich gehört. Ausziehen und umdrehen! Telaendril sprach etwas von deinen Narben, ich will sie sehen. Jetzt mach Tempo oder ich kümmere mich selbst darum! <<
Die Frau wusste was sie wollte, das musste man ihr lassen. Aber warum im Namen Baan Dar’s wollte sie ihn oben ohne sehen?
Schulterzuckend löste er die Schnallen um die Handgelenke und den Brustraum um sich aus dem oberen Teil seiner Rüstung zu schälen. Ein wenig beschämt drehte er sich um. Die Situation war ihm doch ein wenig peinlich, herumkommandiert und entblößt vor einer Frau, die ihn offensichtlich als interessantes Objekt betrachtete und nicht als Person. Ihre neugierigen Blicke flogen über seinen Rücken, folgten dem Verlauf jeder einzelnen seiner verheilten Wunden. Ob sie wohl fand was sie suchte?
>> Wie hast du es geschafft deinen Rücken so zielgerichtet in Hackfleisch zu verarbeiten? << drückte sie verständnislos aus. Die Situation wurde zunehmend seltsamer. Die Luft vibrierte schon fast um Archaea herum.
>> Das ist meine Sache, tut mir Leid. Das behalte ich für mich wenn es dir nichts aus macht <<
Ein kläglicher Versuch seine Stimme ein wenig männlicher Klingen zu lassen, um Restwürde zu wahren. Warum waren ihm diese Situation und seine Vergangenheit auf einmal so peinlich? Nicht, dass er es ihr unter anderen Umständen verraten hätte. Aber beim Ablehnen der Frage oder dem Zeigen seiner entblößten Rückseite wäre ihm zumindest nicht das Blut ins Gesicht geschossen. Er hörte, wie sich hinter ihm elegante Schritte näherten und eine Stimme hauchte verführerisch in sein Ohr:
>> Es macht mir aber was aus <<
Sein Herz pochte wie verrückt, was ging hier vor?
>> I-Ich… das ist etwas Persönliches. <<
Das Blut pulsierte durch seine Adern, sein Körper bebte. Ihr zarter Geruch stieg ihm in die Nase und betörte ihn, während ihr sanfter Klang ihn weiter bearbeitete.
>> Aber es interessiert mich doch so sehr. Könntest du mir nicht ein kleines bisschen deiner Geschichte erzählen? <<
Warum nicht? Es war ja nichts zu verlieren. Ein Geheimnis mehr oder weniger, wen scherte das schon. Außerdem machte sie so einen wunderbaren Eindruck. Ihr konnte man alles anvertrauen, ohne sich zu fürchten, dass sie etwas ausplauderte, dessen war sich Archaea sicher. Hätte Archaea auch nur etwas von Magie verstanden, so hätte er gewusst, dass Caleandril gerade all ihr Können als Illusionisten aufbrachte, um ihm seine Geschichte zu entlocken. So aber ahnte er davon nichts und ließ sich bezirzen.
>> Ich…ich…. <<
Sollte er es sagen? Sollte er schildern, was ihm widerfahren war? Wodurch er sich verändert hatte? Er konnte wahrnehmen wie seine Zuhörerin gespannt den Atem anhielt.
>> Ich gehe jetzt die Wälder Cheydinhals erkunden << kam es ihm überraschend ruhig von den Lippen.
Nein, niemals würde er preis geben, was ihn zu dem gemacht hatte, was er heute war. Niemals würde er diese Schmach überwinden können, auch wenn er seine Rache gehabt hatte und jederzeit genießen konnte. Niemals.
Und dieses Mal war Ausnahmsweise er es, der jemanden verdutzt zurückließ.

Der Wargreiter
25.08.2011, 23:46
Fredas überlegte, während die anderen sprachen. Er sollte als eine Art Späher fungieren, er würde einen guten Daedra-Jäger abgeben, er wusste er würde seinem Vater Ehre machen und beweisen, dass er der Richtige war.
Ihn überkam ein überraschender Mutrausch, als ihm der Gedanken kam, er würde seinem Vater beweisen, was dieser für einen guten und starken, mutigen und klugen Sohn erzogen hatte. Er packte den Gedanken, ließ ihn nicht mehr los und verstaute ihn sicher dort, wo er nie wieder entkommen könnte. Ihm lief ein wohliger Schauer über den Rücken als er fühlen konnte, wie der Mut, wie eine kleine Pflanze in ihm keimte und schnell sein ganzes Inneres mit Ranken und Ästen füllte, die ihn und das gesamte Fundament seines selbst, wie Steinsäulen stützten. Er fühlte sich stärker als je zuvor, nützlicher als je zuvor, er fühlte sich gewissermaßen unbesiegbar.
Er hatte nur teilweise mittbekommen was der Ork gesagt hatte, doch hatte er alles verstanden.
„Ich werde wachen, wenn einer dieser Missgeburten versucht sich von seiner Gruppe zu lösen, werde ich ihn töten bevor er auch nur einen Mucks herausbringen kann.“
Fredas hatte gar nicht gemerkt, dass er sich schlagartig hingestellt hatte und so dröhnend gesprochen hatte, dass es leise von den Bäumen wieder hallte, sollte es doch, es unterstützte nur seine Aussage und seine Bereitschaft das zu tun was nötig war.
Alle schauten ihn an, eigentlich ein unangenehmer Zeitpunkt für den Khajiit, doch es machte ihm gerade nicht aus.
Die Bauchschmerzen waren weg, von den wachsenden Zweigen davongetragen, dorthin wo sie nicht mehr stören konnten, er hoffte, dass dies weiterhin anhalten würde, er hoffte, dass der ganze Zustand für immer anhalten würde.
„Wir alle werden Siegen, wir können nicht versagen, wir dürfen es nicht!“ fügte er noch dazu, diesmal aber eher raunend sodass es bei den Anderen hoffentlich besser wirkte.
Fredas erinnerte sich nicht mehr an die Angst, die er vor dem Auftrag verspürte, es gab sie nicht mehr, es gab nur noch das Hier und Jetzt, und den Feind, der unter der Festung lauerte.

Chaos
26.08.2011, 00:25
Ser-Kueij beobachtete den Khajiit, während alle anderen raunten, ihm zustimmten oder jubelten. Es war die richtige Entscheidung ihn auszuwählen. Er war so verbittert, so ängstlich. Doch jetzt, wo er einen wichtigen Teil beitragen kann, ja wo er den entscheidenden Teil für den Erfolg der Mission beitragen kann und das auch realisiert hat, da blüht er auf. Jetzt zeigt er seine Entschlossenheit und seine Willenskraft. Er ist vielleicht auch nicht so erfahren und auch nicht so stark, aber das spielt keine Rolle. Wichtig ist nur der Glaube an sich selbst. Dieser Glaube macht einen stärker als jede Muskeln und jedes Schwert.

Der Jubel ließ jedoch langsam nach, nachdem die meisten Begriffen haben was Garum mit seinen letzten Worten gesagt hatte. Bevor die Situation ungemütlich werden würde warf Ser-Kueij ein:"Es freut mich, dass mein Plan so gut ankommt." Er sah schon, dass Evantus wieder losbrüllen wollte, doch das nahm er selbst in die Hand, jedoch sprach er völlig ruhig, nur laut. "Ein Skellet beschwören zu können ist noch kein Hinweis auf Nekromantie. In der tat kann jeder halbwegs passabler Beschwörer Untote Kreaturen beschwören. Ein Nekromant wäre nur jemand, der aus Leichen Untote kreiert, doch so sieht der werte Garum nicht aus, oder sehr ihr hir untote Skamps wandeln? Desweiteren wäre es in unserer jetztigen Situation sogar ehrenhafter einen Untoten als einen Daedra zu beschwören, der uns möglicherweise sogar verraten könnte. Deswegen solltet iht aufhören Garum Ruf in den Dreck zu ziehen, er ist ein wertvoller Verbündeter. Und nun zu deinen Einwänden werter Garum. Im Innenhof befinden sich nur ein Dutzend Daedra, alle massige Kämpfer, die kaun dafür geeignet sein werden. Der Läufer scheint ein speziell ausgebildeter Dremora zu sein. Das macht ihn zwar sehr schnell, doch ist das auch ein Vorteil, weil das heißt, dass er nicht sehr kämpferisch begabt sein wird, womit ich ihn leicht niederstrecken können sollte. Auch werden dir übrigen Daedra vorerst von eurem Angriff abgelenkt sein und sie werden einen Überraschungsangriff von mir nicht erwarten, somit werden sie ihre gesamte Macht auf euch werfen in der Erwartung, dass der Läufer schon unterwegs sei. Sollte dennoch jemand sein Ableben bemerken und sich entscheiden seinen Platz zu ersetzten so muss er immer noch an mir vorbei. Und ich werde ihn mit meinem Leben aufhalten wenn es sein muss." Die allgemeine Anspannung hat sich gelöst und wieder ging allgemeine Zustimmung durch die Menge.

"Was unseren vermummten Feind betrifft: Er ist vorerst geschwächt und er ist in die Richtung entgegengesetzt zur Festung geflohen. Das heißt wir haben einen kleinen Vorsprung. Die Mission beginnt in einer Stunde, wenn die Wachen Bericht erstatten müssen und somit die fehlenden Wachen ersetzt werden. Bis dahin wird sich die Flamme noch nicht erholt haben. Auch...hat er die Eigenschaft sehr mächtig zu sein. Das mag zwar wie ein Nachteil klingen, jedoch ist er so mächtig, dass erfahrene Magier wie Irariel und ich ihn spüren können. Somit sind beide Trupps gewarnt wenn er versucht sich der Festung zu nähren indem er an uns vorbei schleicht. Jedoch hast du mit ihm recht. So wie es scheint kann er sich auflösen und an einem beliebigen Ort wieder manifestieren. Das macht es sehr schwer ihn abzufangen. Tut mir leid gegen ihn habe ich keine Vorkehrungen. Ich bin ihm einfach nicht gewachsen. Tut mir leid. Hat jemand anders einen Vorschlag? Wenn nicht macht euch bereit. In einer Stunde entscheiden wir über das Schicksal Cyrodill's!"

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Erschrocken riss Jeren die Augen auf. Jemand hatte es geschafft all seine Sinne zu umgehen und sich einen Schritt neben ihm zu postieren ohne das er etwas bemerkt hatt. Zuerst raste sein Herz, doch schnell hatte er sich wieder beruhigt. "Du wieder", sagte er tonlos. "Wirst du mich diesmal anhören oder muss ich dich wieder lähmen?" "Töte ich zum Zeitvertreib Menschen oder möchte ich von dir aufgenommen werden?" "Mir wäre beides recht." Jeren erhob sich langsam. Völlig emotionslos sah er in die Kapuze des Argoniers. Kein Gesicht war darin zu erkennen nur Schwärze. "Ich habe getan was du wolltest. Erfülle nun deinen Teil." "Mit dem größten Vergnügen. Jeren." Jeren musste bei der Erwähnung seines Names zucken. Er hasste den Argonier schon jetzt für diese arrogange Geste. Die einzige Emotion, die er zur Zeit besaß. "Ich habe zur Zeit leider viel zu tun, deswegen kann ich mich nicht um dich kümmern. Deswegen sollst du nach Chendynhal reisen. Dort befindet sich an der östlichen Mauer ein verlassenes Haus, welches sich jedoch von denen die wissen wie betreten lässt. Im Keller des Hauses findest du eine rot leuchtende Tür. Wenn du klopfst wird dir eine Frage gestellt. Diese beantwortest du mit "Sanguine, mein Bruder." Verstanden?" "Was daran kann man nicht verstehen?" Der Argonier lachte. "Du gefällst mir. Breche so schnell wie möglich auf. Du brauchst noch viel Training. Man wird sich dort um dich kümmern bis ich dich abhole." "War es das?" "Ja." "Dann kannst du mich ja wieder in Ruhe lassen." "Wie du wünschst". Das letzte was Jeren sah war ein breites Grinsen, welches sich unter der Kapuze heraustat. Dann verschwamm der Vermummte mit der Umgebung und Jeren vernahm nicht ein weiteren Ton von ihm. Ein wahrhaft meisterhafter Schleicher, dachte er während er sich wieder hinlegte. Ich will so schnell wie möglich da sein, deswegen werde ich wohl durchmaschieren müssen. Doch zuerst brauche ich Schlaf.

Am nächsten Tag packte Jeren sein Lager in aller Frühe und brach auf mit einem Apfel zwischen den Zähnen. Er hielt sich an sein Vorhaben und war durchmaschiert. Nach vier Tagen stand er vor den Toren Chendynhals. Seine Reise war problemlos verlaufen. Er hatte sich von Siedlungen, Dörfern und Städten vergehalten und war auch im dichteb Wald unterwegs anstelle die Straße zu nehmen. Das hatte seine Reise um einen halben Tag verlängert, jedoch wollte das Risiko vermeiden auf Menschen zu treffen. Er wollte sich völlig von der alten Welt lösen und dazu gehörte es auch sich von den Menschen zu lösen.
Leider ist er auf dem Weg einigen Banditen begegnet. Früher hätte er sie höchstens grade mal so schwer verwundet, dass sie ihre "Berufung" aufgeben mussten und keine Gefahr darstellten. Doch nun...alles war nun anders. Alles was vorher war hatte keine Bedeutung mehr. Keine Gnade. Kein Mitleid. Das Blut klebte noch immer an seinem Dolch.

Er hatte Glück, dass er am Abend ankam, so musste er weder auf Menschen in der Stadt treffen, noch warten bis er das verlassene Haus betreten konnte, ohne das er bemerkt werden würde. Am Tor verlief die übliche Prozedur. Name, Grund für den Aufenthaltsort, Grund warum er so spät am Abend noch unterwegs war. Jeren beantwortete die Fragen zur Zufriedenheit der Wache und durfte passieren. Die würden wohl nicht einmal merken zu welcher Organisation ich gehöre, wenn mir ihr Wappen auf die Stirn tätowiert wäre. Einfach jemanden bei Nacht passieren lassen ohn besondere Maßnahmen? Lächerlich.
Schnell und leise bewegte sich Jeren durch die Schatten zur Ostseite der Stadt. Das verlassene Haus war schnell gefunden und nach einer anfänglichen Sturheit gab die Tür schnell nach. Schnell gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er fand die Kellertür. Dort ließ er seine Vorsicht fallen in dem Wissen was ihn erwartete. Nach wenigen Schritten war auch schon ein rotes leuchten zu sehen. Und nach einigen Schritten mehr stand er auch schon vor einer massiven Tür, die sehr viele Reliefs enthielt. Dir Hand an der oberen Seite der Tür verriet das er hier richtig war. Er klopfte. "Was ist die Farbe der Nacht?", fragte ihn eine düstere Stimme, die seinen ganzen Kopf zu erfüllen schien. Jeren ließ sich davon nicht beeindrucken. "Sanguine, mein Bruder", gab er emotionslos zurück. Ein Kiicken ertönte und mit einem lauten Knarzen öffnete sich die massive Tür und gab eine gut von Kerzen beleuchtete Vorhalle frei. Jeren sah einige Gestalten umherhuschen, die ihn neugierig anblickten, doch niemand schien ihn begrüßen zu wollen. Doch plötzlich kam eine Argonierin um die Ecke, zog ihn an sich, umarmte ihn und sagte feierlich:"Willkommen, Bruder. Dein Rekrutierer hat uns schon alles erzählt." Wieso scheint mein Leben nur von Argoniern bestimmt zu sein? Dann löste sie die Umarmung, die Jeren nicht erwiderte hatte und blickte ihn mit einem Lächeln an, bei dem selbst Jeren erkannte, dass es falsch war. Die Argonierin war scheinbar sehr gestresst, doch sie versuchte so freundlich zu sein wie nur möglich. "Ich heiße Ocheeva, die Hüterin dieser Zuflucht. Komm ich stelle dich unseren anderen Brüdern und Schw..." "Ein Bett." "W-Wie bitte?" "Ein Bett. Ich hatte eine lange Reise hinter mir. Ich bin erschöpft. Ich brauche ein Bett", sagte er mit einer Stimme, als wären all seine Emotionen aus seinem Körper gewichen. Das hatte Ocheeva wohl nicht erwartet. "Dein Bett? Oh natürlich. Gleich dort befinden sich die Schlafräume", sagte sie und deutete auf eine Doppeltür. Dein Bett ist das ganz außen, gleich neben dem eines Bosmers, falls er bereits in seinem Bett liegt. Ich wünsche dir eine gute Nacht. Die Begrüßung holen wir dabn morgen nach." Ohne ein weiteres Wort zu sagen betrat Jeren die Schlafgemächer und wollte zu seine Bett gehen, da traf er eine junge Frau. Eine Bretonin. "Oh hallo! Du bist wohl unser neuer Bruder. Ocheeva hat uns schon gesagt, dass du kommen wirst. Ich bin Maria Antoinette." "Jeren." "Freut mich einen Angehörigen meiner Rasse zu treffen, Jeren! In der Bruderschaft gibt es nicht grade viele Bretonen." Weil die meisten von ihnen Anstand und Ehre besitzten und keine Missgeburten sind so wie du und ich. "Nun es hat mich gefreut", sagte sie noch. Dann trat sie nervöe von einem Fuß auf den anderen. Schließlich umarmte sie ihn, jedoch löste sie diese schnell wieder. Mit einem Lächeln und geröteten Wangen betrachtete sie Jeren noch einmal und verschwand dann. Warum sind hier alle so freundlich? Ich habe eine Gilde voller skrupelloser Mörder erwartet, die den Abschaum der Gesellschafft darstellen und einfach nur Arschlöcher sind. Doch untereinander sind sie so nett wie zu einer...Familie. Und ich gehöre wohl nun dazu. Jeren empfand bei diesem Gedanken...gar nichts. Mit dem Mord an dem Greis ist auch die letzte Emotion von ihm gewichen. All sein Handeln basierte nur noch aus einem Pflichtgefühl.

Schließlich erreichte er sein Bett, legte seine Sachen ab und legte sich hin. Nur wenige lagen in ihren Betten oder waren. Zu dieser Zeit wurden wohl die Aufträge erfüllt. Jeren bemerkte eine kleine Notiz auf dem Nachttisch neben seinem Bett die an ihn addressiert war, doch er war wirklich müde. Und so schlief er den Schlaf der Mörder.

Surex
26.08.2011, 21:02
Ceydinhal/ /Auf der Straße

" Willst du dich mit mir anlegen, du Wachenabschaum?" fragte Alex mit einem Aggresiven Ton. "Mach nur so weiter und du wirst dein Blaues Wunder erleben!" Die Wache griff zu ihrem Schwert und Alex sah ein, dass er keine Chance hat. "Glück gehabt." murmelte er und ging Richtung Kapelle. "Verdammt, ich sollte mich weniger mit der Wache anlegen, sondern mehr verkaufen. Die Zeiten sind jetzt schon eh schwer genug." dachte er sich. Alex schlenderte die Straße entlang und ließ etwas Geld in seiner Hand spielen. Plötzlich wurde er von einer Gestalt zur Seite gezogen. "Gib mir dein Geld, du Bretonischer Bastard!" brüllte die Gestalt. "Bist du dir sicher das du das tun willst?" fragte Alex mit einer unglaublichen Gelassenheit. "Gib mir dein Verdammtes Geld!" brüllte die Gestalt. "Na dann, ich werd -" sagte Alex und packte die Gestalt am Kopf und verpasst Ihm eine Kopfnuss. Die Gestalt taumelte und bekam von Alex noch ein paar weitere Tritte und Schläge. Die Gestalt sackte bewusstlos zusammen und rührte sich nicht mehr. "Tja, war wohl doch keine so gute Idee." sagte Alex. Doch plötzlich wurde ihm von hinten mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Es wurde Schwarz um Alex herum. Er viel in Ohnmacht ...

Chaos
27.08.2011, 18:08
Jeren erwachte früh am Morgen und richtete sich langsam auf. Der Schlafsaal hatte sich gefüllt. Anscheinend haben die meisten-wie nannte Ocheeva sie gleich-"Brüder" und "Schwestern" von ihren nächtlichen Aufträgen zurückgekehrt und erholten sich nun. Er betrachtete sie eine Weile. Er würde sich an sie gewöhnen müssen, denn wie es schien waren sie wohl jetzt seine "Familie". Schließlich wendete er seinen Blick doch von ihnen ab und ließ ihn durch den Raum schweifen. Neben den Betten befand sich auch ein großer Tisch aus massiven Holz in dem Raum, gedeckt mit Geschirr und verschiedenen Nahrungsmitteln. Einige Mitglieder aßen dort schon zu Frühstück und warfen neugierige Blicke auf den Neuankömmling. Jeren beachtete sie nicht weiter. Außerdem waren neben dem Tisch auch noch Vorratsschränke angebracht. Der Rest des großen Raumes wurde für Betten genutzt.
Da erinnerte Jeren sich wieder an die Notiz auf seinem Schreibtisch. Langsam nahm er sie in die Hand und laß:

In der Kiste neben deinem Bett befindet sich ein Willkommensgeschenk. Der Umhang ist ein Geschenk deines Paten.

Pate? Er erhob sich und öffnete die Truhe. Tatsächlich befanden sich darin schon einige Gegenstände. Allesamt pechschwarz. Einen nach dem anderen nahm er sie raus. Es waren insgesamt drei. Eine Lederrüstung, sehr leicht und dehnbar. Schwarze Pfeile, die sehr scharf waren und aus einem besonderen Material bestanden, welches Wiederstände gegen normale Waffen umgehen konnte, was bei einem Ziel, das in einer Gruft lebt sehr nützlich sein könnte, um seine "Wachen" loszuwerden. Und ein Kapuzenmantel, so wie der von Jeren, nur war er ebenso leicht wie die Rüstung und umschloss seinen Körper komplett und gab dem Träger somit die Möglichkeit eine Waffe oder einen Zauber zurechzulegen ohne das der Gegner etwas merkte. Der Mantel gefiel Jeren am besten. Schnell zog er sich um, ohne die anderen im Raum zu beachten. Schamgefühl wurde ihm fremd, sowie jedes Gefühl, und als Mörder war es seiner Meinung nach sowieso fraglich ob man sich ausgerechnet dafür schämen sollte. So waren Rüstung und Mantel angezogen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, der Bogen und der Köcher mit den schwarzen Pfeilen befestigt und das Kurzschwert und der Dolch an dem Gürtel befestigt. Seine übrigen Sachen verstaute er in der Kiste und verließ den Raum um Ocheeva aufzusuchen. Er wollte seine Zeite nicht mit nichts tun verschwenden. Dafür war er nicht hier.

Ocheeva befand sich im Vorraum und war somit schnell gefunden. Als sie Jeren sah setzte sie sofort wieder ein Lächeln auf und eilte auf ihn zu. "Na wenn das nicht Jeren ist! Wie geht es dir?" "...gut genug." "Schön, schön." "Was soll das?" Verwirrt sah Ocheeva ihn an. "Was meinst du?" "Warum bist du so nett zu mir?" "Nun du gehörst zur Familie und..." "Hör auf. Das ist es nicht. Und wenn doch, dann bin ich hier so schnell wieder weg, wie ich hergekommen bin. Deine Worte triefen förmlich vor Freundlichkeit. Außerdem..." Jeren deutete auf den Mantel. "Und was soll das heißen: Pate? Wer soll das sein?" Ocheeva lächelte ihn noch einen Moment lang an doch dann ließ sie die Fassade fallen und seufzte. "Ske...dein Pate hat mir schon gesagt, dass du was besonderes bist, kein Wunder, dass du dich nicht so leicht beeinflussen lässt wie die meisten Neuen hier. Nun was soll man da machen? Ich denke du willst Antworten haben. Hast du Zeit?" Jeren sah sie mit einem Stirnrunzeln an. "Das müsstest du doch wissen." "Oh richtig." Diesmal war es ein ehrliches Lachen in Ocheevas Gesicht. "Dann komm."

Sie führte ihn einen Gang im Vorraum hinunter zur einer Doppeltür, wie die des Schlafsaals. Sie betraten den Raum. Ein Schreibtisch, ein Bett, eine Kommode und ein Vorratschrank waren hier zu finden. Der Raum war auf eine Person ausgerichtet. "Mein Büro", verkündete die Argonierin feierlich. "Nimm Platz", sagte sie und bot Jeren einen Stuhl am Schreibtisch an während sie sich auf die andere Seite setzte.

"Wenn du nichts dagegen hast mache ich es kurz, gut?" "Je kürzer desto besser." "Sehr gut. Nun wie jede andere Gilde haben wir verschiedene Ränge. Die Ränge waren ursprünglich in der Reihenfolge Mörder, Schlächter, Eliminator, Assassine, Henker, Ruhigsteller, Sprecher und Zuhörer. Die Ränge bis zum Henker waren ganz normale Ränge, die jedes Mitglied erreichen konnte. Hat man erst mal den Rang eines Henkers erreicht war es sehr schwer weiter aufzusteigen. Der Rang eines Ruhigstellers erforderte nämlich einen Gönner unter den Sprechern, der einen Henker in seine Fittiche nahm und somit zu seinem persönlichen Ruhigsteller machte. Es gab also insgesamt nur fünf Ruhigsteller, einen für jeden Sprecher und für den Zuhörer." "Was genau stellen diese Ränge dar?" "Die Ränge bis zum Henker stellen keine besonderen Positionen dar, sondern geben einfach nur das Können eines Dunkeln Bruders oder einer Dunklen Schwester an. Jemand mit dem Rang eines Assassinen wird schweriegere Mission bekommen, als jemand mit dem Rang eines Schlächters, bekommt aber auch eine größere Belohnung für den Erfolg der Mission und kriegt eher eine höheres Ansehen und einen ebenso hohen Ruf in der Bruderschaft. Natürlich kann auch jemand von dem Rang eines Mörders um eine Mission der Klasse B bitten, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass er eine solche Mission schafft. Wenn doch dann erlangt er natürlich gewaltiges Ansehen, wird möglicherweise gefördert und steigt schneller innerhalb der Gilde auf." "Was heißt Mission der Klasse B?" "Unsere Aufträge sind in Klassen aufgeteilt. Jede Klasse entspricht einem Rang. Die Klasse E entspricht dem Rang eines Mörders. Die Klasse A dem Rang eines Henkers. Die Klasse S dem Rang eines Ruhigstellers. Eine Mission der Klasse E könnte es sein einen Streit zwischen zwei Bauer zu "schlichten", wenn einer von ihnen unsere Dienste aufgesucht hat. Diese Mission ist sehr einfach und es gibt kaum eine Möglichkeit zu versagen. Eine Mission der Klasse S wäre eine zum Beispiel einige Ratsmitglieder zu ermorden. Diese Mission ist sehr schwierig und sehr riskant und nur die Ruhigsteller haben genug Fertigkeiten und Erfahrungen um sie zu übernehmen. Während die Mission der Klasse E bis A von jedem übernommen werden dürfen, dürfen die Mission der Klasse S nur von Ruhigsteller ausgeführt werden. Soweit klar?" "Ja." "Gut, dann komme ich wieder zu deiner ursprünglichen Frage zurück. Wo war ich denn? Ach ja, du wolltest wissen was die Ränge darstellen. Nun über die einfachen Ränge weißt du Bescheid. Die besonderen Ränge sind Hüter, Ruhigsteller, Sprecher und Zuhörer. Der Rang des Hüters ist kein eigener Rang sondern nur ein zusätzlicher zu dem Henker. Ein Henker kann entscheiden ob er versucht die Gunst eines Sprechers zu gewinnen und somit zum Ruhigsteller zu werden oder ob er sich eher für die gesamnte Bruderschaft einsetzt und somit die Chance hat ein Hüter zu werden. Ich habe mich für letzteres entschieden und bin somit die Hüterin der Zuflucht von Chendynhal. Es gibt insgesamt fünf Zufluchten, einen für jeden Sprecher und den Zuhörer und für jede Zuflucht gibt es einen Hüter. Ein Hüter hat die Aufgabe eine Zuflucht in Schuss zu halten und sich um die Mitglieder in dieser Zuflucht zu kümmern, die Vorräte zu kontrollieren und auch Mission zu verteilen. Grade der letzte Punkt ist sehr aufwendig, da man immer die Schwierigkeit der Mission abschätzen muss und dazu auch noch die Mitglieder auswählen muss, deren Fähigkeiten am besten für die Mission zugeschnitten sind. Deshalb haben die Meisten Hüter auch noch einen Assisstenten, der ihn dabei hilft, in meinem Fall Vincente Valtieri. Er kümmert sich um die Neulige und verteilt Aufträge an sie und er wird sich auch um dich kümmern. Er ist übrigens auch Bretone." "Toll." Ocheeva musste über Jeren's Missmut lachen, doch fuhr schnell fort. "Der Rang eines Ruhigstellers ist leicht zu erklären. Er dient nur einem Sprecher und erhält von sonst niemanden Anweisungen oder Aufträge. Ein Ruhigsteller wird von einem Sprecher ausgewählt. Meistens wählen sie Henker, manchmal kommt es aber auch vor, dass sie in einem Mitglied großes Talent sehen und es deswegen in ihre Fittiche aufnehmen."

"Der Sprecher ist das wichtigste organisatorische Organ der Bruderschaft. Er nimmt die Worte des Zuhörers auf und gibt sie an die Hüter weiter. Auch kümmern sich die Sprecher in allen Bereichen um die Bruderschaft. Während sich die Hüter nur auf eine Zuflucht konzentrieren, schließen die Sprecher bei ihren Überlegungen die ganz Bruderschaft mit ein. Das geht von den Finanzen bis zum Ziel der Bruderschaft, sie kümmern sich um alles. Auch nehmen sie neue Mitglieder mit auf, die einen Mord begangen haben. Deswegen haben die Sprecher kaum Zeit um Aufträge zu erfüllen. Deswegen hat jeder Sprecher auch einen Ruhigsteller, der die Aufträge der Sprecher übernimmt." "Dann war dieser Argonier also auch ein Sprecher?" "Nein. Moment ich erkläre es dir gleich. Vorerst kommt noch der Zuhörer. Er hört die Worte der Mutter der Nacht und gibt sie an die Zuhörer weiter." "Die Mutter der Nacht? Wer soll das sein?" "Das...weiß keiner so genau. Doch sie soll die Frau Sithis's sein und mit die Dunkle Bruderschaft gezeugt haben. Daran glauben wir alle." Jetzt bin auch noch an eine fanatische Sekte geraten. Jeren seufzte. Das alles war nicht was er erwartet hatte. "Du hast gesagt du machst es kurz, doch du bist immer noch nicht beim Punkt." "Tut mit Leid", entschuldigte sich Ocheeva, "Ich dachte du würdest gerne etwas mehr über die Bruderschaft erfahren wollen." "Naja. Schaden wird es nicht. Aber komm jetzt bitte zum Punkt." "Natürlich. Nun alles began mit der Oblivion-Krise. Während dieser Zeit, wo täglich etliche ihr Leben fanden, nutzten einige die Gunst der Stunde um ohne Verdacht ihre Feinde beseitigen zu können, in solchen Zeiten machten man die Daedra verantwortlich und glaubte an den Zusammenhalt der Menschen. Nun dem war nicht so. Das führte zu einem massiven Anstieg an Mitgliedern in der Bruderschaft. Jeder, der einen Mord getan hatte, hatte damit Sithis gepriesen und hatte somit auch das Recht der Bruderschaft beizutreten. Das führte zu zwei bedeutenden Problemen. Erstens hatten die Sprecher mit dem Aufnehmen der neuen Mitglieder alle Hände voll zu tun. Täglich kamen neue Morde und die Mörder mussten erst aufgesucht werden. So konnte es passieren, dass ein Sprecher den ganzen Tag nur damit verbrachte Mitglieder zu rekrutieren. Dabei blieb allerdings die Gildenpolitik auf der Strecke. Für wichtige Besprechungen gab es kaum noch Zeit, neben der Rekkrutierung mussten die Sprecher sich natürlich auch um die Mitglieder kümmern, sie auf Zufluchten aufteilen, ihre Stärken und Schwächen rausfinden und auch beobachten wie sich sich verhielt und ob sie nicht doch Maulwürfe waren. Das ist der erste Grund für die Krise, die die Bruderschaft beinahe erleiden musste. Der zweite Grund war einfach die Unfähigkeit mancher Mitglieder. Oft waren es nur Bauerntölpel, die ihren Nachbarn wegen seiner Schweine getöten haben und die sich dann durch Morde für die Bruderschaft Reichtum und Macht versprachen. Nur leider waren sie oft fett, unfähig eine Waffe auch nur richtig zu halten und versagten sogar bei Klasse E Missionen. Das brachte die Bruderschaft bei den Auftraggebern in Verruf. Einerseits wollten die Auftraggeber während der Oblivion-Krise einige Feinde beseitigen lassen, andererseits wollten sie auch die Dienste der Bruderschaft nicht in Anspruch nehmen, wenn sie nicht mal die einfachsten Aufträge erledigen konnten. Das führte zu schweren finanzielen Einbußen und zu mangelnden guten Mitgliedern. Kaum ein Mitgleid kaum über den Rang eines Schlächters hinaus, wenn überhaupt. Viele starben sogar bei ihrer ersten Mission. Das war der zwite Grund für die drohende Krise der Bruderschaft. Aus diesem Grund setzten sich die Sprecher zusammen und überlegten wie sie dieses Problem lösen konnten. Und somit wurde ein neuer Rang einberufen: Der Rekrutierer."

"Der Rekrutierer? Klingt nicht sehr eindrucksvoll." "Das mag sein, doch war dieser Rang der entscheidende Schlüssel zur Abwendung der Krise. Desweiteren gab er den erfahreneren Mitgliedern der Motivation, um sich mehr anzustrengen, was auch ein positiver Nebeneffekt war und der Gilde zu neuer Stärke verhalf. Für diesen Rang wurde die Gildenpolitik ein wenig geändert. So durfte nicht mehr jeder der Bruderschaft beitreten, sondern nur jemand, der auch das Zeug dazu hatte. Die Regeln sind nicht ganz so streng wie sie klingen, sie dienen einfach nur dazu Trottel und Idioten von unserer ehrwürdigen Bruderschaft fernzuhalten. Wer gut kämpfen kann oder einige nützliche Fähigkeiten besitzt wird aufgenommen. Dafür war nun der Rekrutierer zuständig. Dieser Rang dient vor allem dazu die Sprecher zu entlasten und ihnen somit Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben zu geben, während der Rekrutierer sich um das Aufnehmen neuer Mitglieder kümmert." "Verstehe. Und warum verhalf dieser Rang einigen Mitgliedern zu größerem Elan?" "Wie gesagt, hat man erst mal den Rang eines Henkers erreicht wird es extrem schwer weiter aufzusteigen. Um Zuhörer zu werden muss man vorher erst mal Sprecher gewesen sein. Um Sprecher zu werden muss man vorher ein Ruhigsteller dieses Sprechers gewesen sein. Und um Ruhigsteller zu werden brauchte man außergewöhnliche Fertigkeiten, da diese Stelle insgesamt nur von fünf Mitglieder besetzt werden kann. Das frustrierte einige Mitglieder, besonders die sehr ehrgeizigen. Doch der Rang eines Rekrutierers gab wieder die Möglichkeit zum Aufstieg. Rekrutierer kann jeder werden, der vorher ein Henker war und seine Liebe für die Bruderschaft unter Beweis gestellt hat. Da die Zahl an Rekrutierern unbegrenzt ist und höchstens der momentanen Lage der Gilde angepasst wird, strengen sich viele der Henker nun sehr an um diesen Rang belegen zu dürfen. Die Position eines Rekrutierers liegt zwischen dem eines Ruhigstellers und dem eines Sprechers, wobei er höher gestellt ist als ein Ruhigsteller, aber niedriger als ein Sprecher. Dennoch darf der Rekrutierer ebenfalls eine schwarze Robe tragen, sowie die Sprecher es tun, und wird gelegentlich auch in den Rat einberufen. Somit lohnt es sich wirklich sich für dieses Amt anzustrengen. Da der Rekrutierer keine Aufträge mehr erfüllt hat auch er einen Ruhigsteller, der sogar gleichwertig mit dem eines Sprechers ist." "Verstehe. Alle Mitglieder, die Henker waren, waren motiviert, egal ob sie je eine Chance hatten eines der neuen Ämter zu belegen oder nicht. Damit stieg auch ihr Können und somit die Macht der Bruderschaft." "Ganz genau, Jeren. Diesen neuen Rang einzuführen war eine wirklich gute Idee der Sprecher. Zumal das nicht der einzige Grund war, weswegen die Gilde stärker wurde. Ein weiterer Grund war die persönliche Rekrutierung durch den Rekrutierer." "Das hast du doch schon gesagt." "Nein, du verstehst nicht. Ja zu den Aufgaben des Rekrutierers gehört es Leute, die einen Mord begangen haben zu begutachten und bei ausreichenden Fertigkeiten aufzunehmen. Aber desweiteren durchstreifen die Rekrutierer auch Cyrodill auf der Suche nach Leuten, die für die Gilde nützlich sein könnten, zum Beispiel Alchemisten, die ein Rezept für ein besonderes Gift besitzten, oder Illusionisten, die die Informationsbeschaffung erleichtern könnten. Diese versuchen sie dann zu rekrutieren. Entweder in dem sie die Betreffenden zu einem Mord überzeugen oder ihnen anhängen..." Jerens Augen verfinsterten sich. "Sowie bei mir." Ocheeva senkte betrübt den Kopf. "Sker...dein Pate hat mir alles erzählt. Was soll ich sagen Jeren? Im ersten Moment mag es so wirken, als wäre alles nur ein Unfall. Aber das spielt keine Rolle oder? Du hast jemanden getötet, ob absichtlich oder nicht. Zumal jeder, der in die Gilde aufgenommen werden will, auch noch einen zusätzlichen Mord begehen muss, um zu beweisen, dass er es auch wirklich will. Und dein Anwesen hier ist Beweis genug für deinen Willen." Diesmal war es Jeren, der betrübt den Kopf senkte. "Du hast recht." Ocheeva wollte ihn schnell wieder ablenken. "Bei dir ist es der Fall, dass du für eine spezielle Aufgabe besonders gut geeignet bist." "Und welche ist das?" "Das wird dir dein Pate schon sagen." Jeren kniff die Augen zusammen. "Warum bemühst du dich seinen Namen nicht auszusprechen?" Ocheeva lachte verlegen. "Du hast mich durchschaut, was?" "Gibt es jemanden der so dumm ist darauf reinzufallen?" "Nun ich habe es deinem Paten versprochen. Er wird herkommen und dich abholen. Dann wird er dir alles erklären." "Also gut. Aber was hat das alles mit meiner Ausgangsfrage zu tun?" "Ganz einfach, Jeren. Mitglieder, die auf Wunsch eines Rekrutierers aufgenommen wurden haben einen besonders guten Ruf, denn das heißt, dass sie entweder besondere Fertigkeiten haben oder gebraucht werden. Deswegen werden sie meistens besser behandelt, als die anderen Neulinge, und auch die erfahreneren Mitglieder schätzen die rekrutierten Mitglieder wert, nachdem sie erlebt haben, was für ein Müll diese ehrenwerten Hallen betreten durfen." "Verstehe. Nun schaden wird es mir nicht wie es scheint. Ich bin mal gespannt, was mich für eine Aufgabe erwartet." Ocheeva musterte ihn und dachte wohl über etwas nach. Sie wusste weswegen er rekrutiert wurde und das machte sie nachdenklich. "Nun gut Jeren, wir wollen dich ja nicht ganz verhätscheln. Komm deswegen bitte in einer Stunde in den Trainingsraum, dem Raum gegenüber dem Schlafsaal. Dort werde ich deine Fertigkeiten testen." "Gut."

Sennahoj
28.08.2011, 18:54
Evantus schaute kritisch in die Runde. Überall wurde getuschelt und disskutiert. Ser-Kueij schaute zu Evantus und er zu ihm. Als der Hauptmann die Stimme erhob erzielte er eine gewisse Beruhigung:"Fünf Gruppen die die Späher ausschalten. Ser-Kueij,Bares,Irariel und Fredas. Christoph! Du leitest das fünfte. Denk an meine Worte und sei dir der Aufgabe bewusst. Sieh es als Probe deiner Fähigkeiten." Der junge Soldat schauter erstaunt auf. Auch der Ausdruck des Argoniers nahm Skepsis an. "Ich? Nein, ich sollte nicht." "Ist das wirklich so klug?", flüsterte Bares ihm ins Ohr. "Ja, er kriegt das hin.", gab er leise zurück.", dann lauter,"Christoph du hast hervorragende Augen und einen guten Sinn fürs Zielen. Mach was draus und zeig, das du es bei mir gelernt hast." Der Späher senkte das Haupt.
"Wir machen es so wie es gesagt wurde. Die geschickten und leisen Soldaten zu den Teams. Alle schwer gepanzerten zu mir. Auf das Zeichen werden wir abrücken. Wir vertrauen auf die fünf Gruppen und besonders Ser-Kueij. Aber jetzt schnell. Kein weiterer Moment darf verschwendet werden. Auf!" Evantus stand auf und hob die Faust. Die Leginäre unter ihnen klopften gegen ihre Brustpanzer. Dann folgte allgemeine Mobilmacheung ...

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Auf Knieen, den Kopf gesenkt, befand sich der Schüler tief in Dirich. Schwarze, mit Stahlkappen verstärkte Stiefel, deren Oberfläche von roten Runen durchsetzt waren, klackten in langen Abständen auf den Felsboden. Der Mantelsaum war zerrissen und ausgefranst. Der Meister schaute von oben herrab auf den Diener. Die Nachricht der Menschengruppe und des fehlgeschlagenen Angriffs seines Schülers wurden bedacht. Die Maske war aus Metall, mit zwei vertikalen Schlitzen, die die Sicht ermöglichten. Die Rune darauf war die feinste im Kreise der Flammen. Niemand anderem gebührte sie.
"Du wurdest vertrieben." Der Fuß stampfte auf. "Du hast versagt" Das Klappern der durch den Mantel versteckten Rüstung war zu vernehmen. "Du kommst her mit weniger als zuvor." Die weite Kapuze verhüllte den Großteil der Maske, als der Meister seinen Blick wandte. "Was erwartest du nun?"
"Bestrafung oder die Ehre es wiedergut machen zu können." "Eine soclhe EHRE hast du schon einmal bekommen. Du hast sie wieder verloren. Einen Teil hast du erfüllt, doch dein Versagen im Kampf hat dir diese Möglichkeit genommen. Eine Strafe wär noch untertrieben. Es ist dein Verschulden, das diese Kreaturen nun schneller zu uns kommen. Sie könnten es nach deinem Bericht schaffen, den Wächter ernsthaft zu schaden. Er ist noch nicht bereit, wie du weißt. Er schläft und braucht Zeit."
"Aber wir könnten ihn doch nur für diesen ..." "Seine Ruhe stören? Wo ist dein Scharfsinn? Deine Qualitäten als du noch Glut warst? Ich habe dich gewählt unter meinen Dienern. DICH! Aber dein Willen scheint nun zu sinken. Bist du doch nicht der für den ich dich gehalten hab? Bist du doch nur gewöhnlich?" "Nein ... Meister ... ich bin immer noch der Schüler." "Ein Schüler der die Aufgabe nicht bestand. Und was ist die Folge, wenn ein Schüler die Aufgabe nicht besteht?" "Er wiederholt sie, bis er sie meistert." "SCHWEIG! Dort hast du noch nichts gelernt. Auf diesem Bereich warst du schon immer schwach. Doch deine anderen Fertigkeiten haben einen Nutzen."
Die schlanke Gestalt des Meisters trat herran und der Arm schoss vor. Die durch die Handschuhe spitzen Finger glitten hinter die Maske und rissen sie von dem Gesicht. Das blasse Gesicht dahinter schlug die Augen nieder. "Geh nun. Du hast eine Aufgabe: Töte diese Eindringlinge. Aber du darfst dein Gesicht nicht zeigen. Denn dann wäre es gescheitert."
"Aber wenn ich ... " "Daaas, Flamme ist die Bestrafung. Nun geh hinauf und finde dich auf dem innenhof ein. Erwarte dort die Menschen und ihre Begleiter und zeige ihnen den Weg." Die Maske flog in hohem Bogen davon, genau in ein Feuerbecken, was in der Ecke stand. Knisternd leckte das Feuer darüber. Es verzehrte die Maske, die erst glühte und dann langsam zerfiel. Die Flamme zog sich gebückt zurück. Sie konnte es nicht fassen. Er kam lebend davon. Aber was war das schon? Er war nun sichtbar.
Mit dem Handrücken strich er über die Kratzer, die der Handschuh hinterlassen hatte. Dann zog er sich die Kapuze weiter ins Gesicht. Er war beschämt. Nun konnte jeder sehen, das er einmal versagt hatte. Doch das würde nicht nochmal passieren. Nein. Diese Truppe würde büßen müssen. Besonders der Altmer und der Ork. Ein Lächeln breitete sich auf den Lippen aus. Nich nocheinmal ....

Moonlord
29.08.2011, 07:44
Kaiserstadt - Palastbezirk
Schwere graue Wolken zogen über die Stadt. Sie entluden sich in schauerartigen Regengüssen, die jeden der nicht unbedingt draußen sein musste, in den Schutz der Häuser trieben. Missmutig stapften die Wachen durch tiefe Pfützen, zogen ihre ewig gleichen eintönigen Runden durch eine Stadt in der gerade gar nichts passierte. Selbst die Diebe und anderen Verbrecher schienen eine Schlechtwetter-Pause eingelegt zu haben. Währenddessen baute sich weit im Südosten über der Nibenai ein Gewitter auf. Auch dieses würde in den nächsten Stunden über die Kaiserstadt hinwegziehen, die Straßen noch nasser und die Laune ihrer Bewohner noch trübsinniger machen. Alles war grau, nass und klamm.
Nein, nicht alles. Es gab einen Ort in der Kaiserstadt, der bei jeden Wetter gleichbleibend schön war. Im Palastbezirk, nahe der inneren Ringmauer hatte man schon vor Jahrzehnten ein gigantisches Gewächshaus errichtet. Pflanzen aus allen Teilen des Reiches waren hierher gebracht, eingepflanzt und vermehrt worden, bis sich unter der hohen durchscheinenden Kristallkuppel ein Wald gebildet hatte, der einzigartig war. Rotgoldene Buche Summersets standen neben den dunklen Föhren Skyrims, Palmen aus Elsweyr gab es ebenso wie Mangrovengewächse aus den argonischen Sümpfen, schlanke Birken aus Hochfels oder Pilzbäume aus Morrowind. Gerüchten zufolge sollte selbst einer der Hist tief im Herzen dieses kleinen Dschungels versteckt sein.
Eine Ebene tiefer wetteiferten die schönsten blühenden Büsche der Westebene mit mannshohen Kakteen der Wüsten Hammerfells um die Gunst des Betrachters, und die Blumenpracht am Boden entlang der schmalen kiesbedeckten Wege war einfach unbeschreiblich.
Kleine bunte Vögel schwirrten im weißblauen Licht strahlender Ayleiden-Kristalle durch die Wipfel und handtellergroße Schmetterlinge tanzten über dem Gras. Mit einem Wort, es war das Paradies.
Doch nur sehr wenigen außer der Kaiserfamilie war es vergönnt, dieses Paradies zu betreten. Melian von Shimmerene war eine dieser Privilegierten. Das heißt, nachdem die Blutlinie der Septim-Kaiser in der Oblivion-Krise ausgelöscht worden war, hatte sie sich als Mitglied des Hohen Rates dieses Recht selbst zugesprochen. Sie bezeichnete es als geringen Ausgleich für all die Mühen und Entbehrungen, die das Amt der Hohen Rätin mit sich brachte.
Tatsächlich kam Melian nicht oft hierher, viel seltener als ihr lieb war. Da waren zum einen die langwierigen Ratssitzungen, von denen sie bisher nicht eine einzige versäumt hatte, es sei denn, sie war aus wichtigeren Gründen im Lande unterwegs. Doch auch ihre Reisen waren zur Seltenheit geworden. Melian war lange genug im Geschäft, um sich eine eigene kleine Armee aus Handlangern, Spionen und Informanten aufgebaut zu haben. Im Geheimen, verstand sich.
Ihr Alltag bestand aus Empfängen, Beratungen und abendlichen Bällen in den wohlhabendsten Häusern der Stadt. Wo so auftauchte wurde Geschichte geschrieben, auch wenn das nicht wörtlich gemeint war. Melian verstand es virtuos, die Fäden im Hintergrund zu ziehen. Nach außen hin war sie die gütige wohltätige Beschützerin der Benachteiligten. Und nur eine Hand voll ihrer engsten Vertrauten kannten die Frau hinter der Fassade wirklich. Und diese wenigen waren ihr bedingungslos hörig … oder schon tot.
Der heutige Tag im Garten gehörte ihr. Melian stand, nur in eine hauchdünne Robe teuerster Daedraseide gekleidet, aber wie immer perfekt geschminkt und frisiert, vor ihrer Staffelei. Akribisch tupfte sie winzige goldene Pünktchen auf die Flügel eines samtblauen Schmetterlings, penibel darauf achtend, dass nicht die geringste Nuance vom Original vor ihr abwich. Bedauerlicherweise hatte der große Falter dafür sterben müssen. Wie sonst hätte sie all die winzigen Details seines Flügelmusters erkennen können? Damit reihte er sich ein in die lange Schlange derer, die ihr Leben für eine schönere Welt, für eine Welt nach Melians Geschmack, geopfert hatten. Ein winziges Opfer unter vielen.
Melian legte den Pinsel beiseite. Ihr Werk schien vollendet zu sein. Und doch war sie nicht zufrieden. Etwas fehlte. Obwohl sie auch die kleinste Einzelheit perfekt kopiert hatte, wirkte das Bild als ganzes tot. So tot wie das Original. Wieder einmal! Melian kochte innerlich. Warum gelang ihr nicht mehr, was sie noch vor Jahren problemlos gemeistert hatte? Warum, bei Dagon, hatte sich dieses elende Insekt gegen sie verschworen? Warum …
Leise huschende Schritte stoppten den bevorstehenden Ausraster und nur einen Augenblick später hatte sie sich wieder voll unter Kontrolle.
„Wer ist es denn diesmal, Claudia?“ Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um ihre Kammerzofe am Geräusch derer Schritte zu erkennen. Wie gesagt, die Liste derjenigen, welche Zutritt zum Garten hatten, war überschaubar.
Claudia umrundete Melian samt Staffelei in gebührendem Abstand. Mit gesenktem blick näherte sie sich ihrer Herrin, verbeugte sich tief und überreichte ihr ein kleines Kärtchen, dem der betörende Duft von Wüstenrosen-Parfüm anhing. Melian nahm es, überflog kurz die wenigen filigranen Zeilen und ließ es dann achtlos fallen. Erschrecken zuckte kurz in Claudias Gesicht auf. Hatte sie etwas falsch gemacht? Nach einen besorgten Blick auf Melian klaubte sie das Kärtchen vom Boden auf und ließ es in ihrer Tasche verschwinden.
Melian lächelte sie verzeihend an. „Schon gut, Claudia. Und jetzt geh! Bereite mir ein Bad vor! Ich werde Baron Dro'Barra in zwei Stunden empfangen.“
Claudias Augen leuchteten glücklich, als sie sich nach einer weiteren tiefen Verbeugung beeilte, die Wünsche ihrer Herrin zu erfüllen. Sie hatte sie nicht gescholten, obwohl Claudia ihr doch wieder einmal ihren wertvollen freien Tag gestohlen hatte. Sie war so gut zu ihr. Claudia hätte laut jubeln können vor Glück, wenn sie noch ihre Zunge gehabt hätte.
Exakt zwei Stunden später öffneten sich die Türen zu Melians Privatquartieren. Baron Dro'Barra, ein Khajiit von beachtlicher Leibesfülle, trat ein.
„Meine liebe Freundin! Dieser freut sich so, Euch zu sehen! Ihr seht fabelhaft aus, wie … ach was sagt Er … Dieser kennt keine Blume, die sich mit Eurer Schönheit messen könnte ...“
Melian erhob sich graziös. Das knöchellange Kleid, welches sie jetzt angelegt hatte, war ein Traum aus blutrotem Samt mit feinster Silberstickerei. Ihr Haar trug sie diesmal offen und wallend über den Schultern. Rasch schritt sie auf Dro'Barra zu. 'Du bist schon wieder fetter geworden, alter Flohsack.', dachte sie angeekelt. Laut jedoch sagte sie: „Die Freude ist ganz meinerseits, Baron … lasst euch ansehen. Es ist so lange her.“ Ihre Blicke streiften das sorgsam gebürstete Fell um die verschlagenen kleinen Äuglein, den imposanten Backenbart bis zu Dro'Barras Kleidung, von deren Gegenwert man ein Haus im Elfengartenbezirk bekommen hätte. „Seid so gut und geleitet mich auf den Balkon“, fuhr sie ihm die Hand reichend fort.
Dro'Barra nahm sie in seine Pranke und stolzierte an Melians Seite durch den Raum. Die Türflügel zum Balkon schwangen auf, als sie sich bis auf drei Schritte genähert hatten. Melian stieß ein glockenhelles Lachen aus. „Ihr schafft es immer wieder, mich zu beeindrucken! Ein wirklich praktischer Zauber, muss ich sagen.“
„Oh, viele Dank! Dieser tut was er kann, um Euch glücklich zu sehen.“ Dro'Barra schien sich tatsächlich geschmeichelt zu fühlen. 'Tiere! Kraule ihnen etwas das Fell und sie fressen dir aus der Hand.' Melian empfand den kleinen Trick einfach nur als billig. Doch das brauchte er ja nicht zu wissen.
Nun standen sie nebeneinander auf dem Balkon, unter ihren Füßen die Häuser der großen Stadt. Vor einer Stunde hatte der Regen nachgelassen, dann ganz aufgehört. Der nasskalte Wind jedoch war ebenso geblieben wie die Gewitterwolken im Südosten, die schon fast den Rumaresee erreicht hatten. Melian ignorierte Wind und Nässe. Ort und Zeitpunkt waren ideal. Niemand befand sich in der Nähe, der versehentlich einige Worte ihrer Unterhaltung aufschnappen könnte.
„ … Ihr seid also immer noch an Grenzburg interessiert, Baron? Sicher, es gehörte einmal zu Elsweyr, aber ...“ „Oh nein!“ Dro'Barras Ausruf brachte Melian kurz aus dem Konzept. Hatte sie gerade richtig verstanden? Überrascht drehte sie dem Khajiit das Gesicht zu. „Oh nein!“ wiederholte der noch einmal mit einem gierigen Funkeln in den Augen. „ … nicht an Grenzburg … an Leyawiin!“
'Er ist größenwahnsinnig!', war Melians nächster Gedanke. Doch gerade das machte ihn auch … interessant. „Das meint Ihr nicht ernst? Oder doch?“
Schnell ging sie in Gedanken die Möglichkeiten durch, die sich hiermit boten. Leyawiin galt so oder so schon fast als verloren. Ob dort ein kriegslüsterner Graf oder eine verfettete Katze herrschte machte in ihren Augen keinen Unterschied. Graf Caro jedoch hatte Bravil in der Hand und beide Grafschaften zusammen stellten ernst zu nehmende eine Gefahr für die Kaiserstadt dar. Wenn man Caros Aufmerksamkeit nun vom Weißgoldturm weg auf den unmittelbaren Nachbarn lenken könnte … und wenn es ihr dann gelang, einen Keil zwischen die beiden Grafen zu treiben, dann hätten Ocatos Truppen freie Hand, sich um den arroganten Dunmer in Cheydinhal zu kümmern. Und Ocato wäre ihr wieder einmal zu Dank verpflichtet, was wiederum hieß …
„Warum sollte es Diesem nicht ernst sein?“, brachte sich Dro'Barra wieder ins Gespräch. Nein, der Khajiit war niemand, der in solchen Dingen scherzte.
„Wie genau habt Ihr Euch das denn vorgestellt?“
Ein selbstzufriedenes Grinsen huschte über Dro'Barras Gesicht. „Manche Geheimnisse liegen in den Schluchten westlich des Niben. Dro'Barra kennt sie … er allein!“
„Dann wäre es doch schade, wenn die Legion bei einem ihrer Kontrollgänge über diese „Geheimnisse“ stolpern würde.“
„Ihr sagt es, meine treue Freundin. Das wäre wirklich zu dumm. Dabei hätten diese Truppen doch so viel bei Skingrad zu tun, meint Ihr nicht? Man hört, in der Westebene gäbe es ein Rebellenlager.“
'Sieh an, du alter Fuchs. Hast ein Paar deiner Leute dorthin zu Campen geschickt.' Melian hatte längst beschlossen, auf den Vorschlag Dro'Barras einzugehen, auch wenn ihre Motive dafür nicht ganz die seinen waren. Blieb nur noch die entscheidende Frage nach der „Finanzierung“.
„In der Westebene also“, leitete sie das nächste Thema ein. „Das ist weit weg von Leyawiin, Baron. Ihr wisst sicher, was so eine Truppenbewegung den Rat wieder kostet. Wenn ich nur daran denke, wie viele wohltätige Projekte man mit diesen Mitteln finanzieren könnte ...“
Natürlich verstand Dro'Barra sofort worum es ging. „Recht habt Ihr.“ Er nickte wissend und seufzte dann tief. „Ohne diese ewigen Machtkämpfe würde es uns allen viel besser gehen. Dro'Barra weiß das und würde so gerne helfen. Nur leider muss Dieser heute schon wieder abreisen. Die Pflicht ruft … Wäre es zuviel von Euch verlangt, eine Spende Dro'Barras an die Bedürftigen weiterzuleiten?“ Damit zog er einen Beutel aus seiner Tasche, griff hinein und brachte einen Ring hervor, den er Melian entgegen hielt.
„Das ist doch nicht …!?“
„Das ist!“ Dro'Barra drehte den Ring zwischen seinen kurzen fingern. „Das ist das berühmte „Auge Ra'Kazirrs“. Dieser ist sicher, Seine treue Freundin wird einen guten Preis dafür erzielen … für die Bedürftigen.“
„Lasst uns hinein gehen. Es wird gleich wieder regnen.“
Melian konnte es gar nicht erwarten, dieses verschollen geglaubte Artefakt näher zu untersuchen. Zum Glück verabschiedete sich der Baron schnell wieder von ihr.
„Keine weiteren Besuche für heute, und wenn es Auri-El persönlich ist!“, wies sie Claudia an.
Melians nächster Weg führte sie in ihre umfangreiche Privatbibliothek.
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Sturm auf Dirich
Genau das hatte Garum befürchtet, als er seine Beschwörungskünste erwähnte. Die meisten von denen, die selbst nicht magisch begabt waren, sahen sofort Gespenster und fingen zu tuscheln an. Zum Glück hielt sich Irariel mit Bemerkungen zurück. Was der Gildenmagier sich jedoch dachte, würde Garum noch herausfinden müssen. Zu seiner eigenen Sicherheit, wenn diese Aktion hier überstanden war.
Sowohl Evantus als auch Ser-Kueij sorgten allerdings schnell wieder für Ruhe. Fünf Truppführer wurden bestimmt, unter ihnen auch der Khajiit, der sich außer Garum als einziger zu Wort gemeldet hatte. Dass der Ork nicht zu den fünfen gezählt wurde, verstand er. Und er nahm es dem Hauptmann nicht übel. Garum war zwar recht gut im Anschleichen, doch wenn es dabei um Geschick und absolute Lautlosigkeit ging, konnte sein massiger Körper natürlich nicht mit einem wendigen Khajiit mithalten. Er hätte dafür auch den schweren Kriegshammer im Lager zurücklassen und sich auf den Kampf mit dem Messer konzentrieren müssen. Normalerweise wäre das nicht schlimm gewesen, doch hier wollte er es nicht. Die Skamps, die er getroffen hatte, waren schon sehr stark gewesen, die etwas höheren Daedra würde er leicht bewaffnet nur sehr langsam bezwingen können. Und dabei zählte gerade die Schnelligkeit.
Als Evantus zum Aufbruch rief hatten sich genügend Freiwillige für die fünf Trupps gefunden, die auch sofort abrückten. Garum blieb also beim Haupttrupp. Etwas eine halbe Stunde warteten sie, abmarschbereit und in tiefer Stille. Nur einige geflüsterte Worte waren zu vernehmen. Jeder schien zu lauschen, ob irgend ein Zeichen der Vortrupps zu vernehmen war.
Man hörte nichts. Evantus gab schließlich das Startsignal. So leise es den Legionären in ihren schweren Rüstungen möglich war zogen sie los. Immer näher rückten sie an die alten Mauern der Festung heran. Immer intensiver wurden die Ausdünstungen des verbrannten Bodens. Doch von ihren Feinden sahen sie nichts.
Dann, nur noch einen Pfeilschuss von Dirich entfernt, trafen sie auf den Trupp von Christoph.
„Die linke Flanke ist gesichert.“, meldete er dem Hauptmann. „Nur ein leicht Verletzter, drei Skamps hat’s erwischt. Irariel liegt mit seinen Leuten bereits an der Mauer und wartet auf das Zeichen.“
„Sehr gut. Ich wusste, dass ich mich auf Euch verlassen kann.“ Evantus wandte sich wieder seinen Männern zu.
„Jetzt wird’s ernst. Ich will keinen Mucks mehr hören! Wer es nicht hinbekommt, leise zu sein, geht am Schluss! Gestürmt wird erst, wenn auch das OK vom rechten Flügel kommt! Alles klar? Dann los!“
Geduckt schlichen sie weiter, Garum neben Evantus in vorderster Reihe. Er hatte seinen Hammer beidhändig gepackt, um sofort zuschlagen zu können, wenn sie auf den ersten Widerstand stießen. Immer dichter kamen sie den Mauern. Wo blieben Bares und Fredas? Waren sie auf größere Schwierigkeiten gestoßen? Viel Zeit blieb nicht mehr, wenn der Überraschungsangriff gelingen sollte.

Chaos
29.08.2011, 22:00
Noch ein letzter Blick in die Runde, noch ein paar letze aufmunternde Worte, dann ging es los. Die Vortrupps und Ser-Kueij machten sich auf den Weg. Ser-Kueij wollte sie von der Seite an Dirich heranschleichen und übernahm deshalb die linke Flanke. Schnell hate er sich von dem Trupp gelöst und lief erst mal in einem großen Kreis um Dirich, um auch wirklich von der Seite zu kommen. Dabei hatte er auch immer einen Lebenserkennungszauber aktiv. Schnell und lautlos huschte die Schattenschuppe zwischen den Bäumen immer weiter in das Herz des Bösen hinein. Wenn er die Wahl gehabt hätte, dann würde er ein ganzes anderes Leben haben wollen und die Zeit in der Bruderschaft nie erlebt haben. Es war grausam und hatte ihm viel Leid zugefügt. Doch eine Sache konnte er nicht abstreiten: Kaum etwas brachte einem so viel Macht ein, wie ein Mitglied der Dunklen Bruderschaft zu sein. Vor allem er als Schattenschuppe hatte einen noch größeren Vorteil, weil er an sich schon stärker war als die anderen Assassinen. Noch dazu hatte er besondere Fertigkeiten von dem mysteriösen Argonier eingebläut bekommen. Keine andere Gilde und auch keine andere Lebenserfahrung hätte ihn so stark machen können. Doch der Preis dafür war das Leben etlicher. Und auch das seines besten Freundes.

Ser-Kueij wurde aus den Gedanken gerissen. Ein lilafarbener Schleier bildete sich zwei Uhr. Ser-Kueij verlangsamerte seine Schritte und schlich sich langsam an den Schleier heran. Zuerst war es nur ein großes ganzes, doch dann kristalisierten sich 8 Gestalten daraus hervor. Acht Skamps und ein Dremora. Er war also schon weiter ins Herzinnere vorgedrungen. Der Trupp bewegte sich zwar von ihm weg, doch Ser-Kueij hatte in ungutes Gefühl was die Richtung anging. Er schloss seine Augen und konzentrierte langsam das Magica, das seinen ganzes Körper erfüllte, und ließ es in seine Augen fließen. Das Knistern in seinem Kopf war sehr laut und seine Augen fingen zu jucken an. Dann riss er sie Augen auf und entfesselte den Zauber. Er hatte sich selbst einen Zauber beigebracht, mit dem er mehrere hundert Meter weit sehen konnte. Mystik war schon eine praktische Magieschule.
Seine Augen leuchteten nun ebenfalls lila, doch er konnte tatsächlich Dinge sehen, die für das normale Auge zu weit weg waren. Das Bild der Umgebung vor seinen Augen zog mit rasender Geschwindigkeit vorbei, bis es plötzlich stehen blieb. Und da sah er ihn, den Trupp, wie er sich leise auf Dirich zubewegte. Er löste den Zauber wieder. Wennich diese Späher nicht aufhalte, dann werden sie sich weiter auf den Trupp hinzubewegen und ihn entdecken. Dann werden sie Alarm schlagen. Das darf ich nicht zulassen. Ich habe zwar versprochen, dass ich mich keinen Gefahren aussetze, aber wenn ich es nicht tue ist unsere Mission gefährdet. Wieder konzentrierte Ser-Kueij Magica, diesmal in seiner rechten Hand. Zuerst glimmte sie nur leicht bläulich auf, dann, als Ser-Kueij genug Magica konzentriert hatte, formte er es und gab ihm Eigentschaften. Wieder fing das Magica an zu knistern, diesmal jedoch nicht durch die magische Spannung, sondern weil kleine Blitze über Ser-Kueij's Arm zuckten. In seiner Handfläche hatte sich eine konzenteierte Energie mit den Eigenschaften eines Blitzes gebildet. Ser-Kueij hatte sich, als er die Magieschule der Zerstörung gelehrt bekam, sofort für Blitze fasziniert. Er fokusierte sich deswegen auf Schockschaden, während Skereas sich für Feuerbälle und Flamme spezialisierte und Tahreen von Eis und Kälte begeistert war. Doch so kam es, dass das Feuer das Eis geschmolzen hatte...

Zwar beherrschte Ser-Kueij die anderen Elemente nicht so gut, doch das Schockelement umso besser. Sein Glück war auch, dass Daedra besonders anfällig gegen Blitze waren. Als der Zauber in seiner Hand fertig geformt war, schoss er aus seiner Deckung und schnellte auf die Daedra zu. Als die Daedra ihn bemerkten war es schon zu spät. Ser-Kueij sprang aus dem Schutz der Bäume hervor und ließ den Blitz in seiner Hand, dessen Knistern sich anhörte wie das Zwitschern tausender Vögel, auf seine Feinde hinab. Es war ein Flächenzauber. Ser-Kueij schickte ihn genau in die Mitte der Daedra wo er sich einen Meter über dem Boden entlud. Der Blitz teilte sich in neun auf und erwischte somit jeden Skamp. Einzig der Dremora konnte früh genug reagieren und riss seinen Schild hoch. Somit tötete ihn der Blitz nicht, doch er floß abgeschwächt durch das Metal und fügte dem Daedra dennoch etwas Schaden zu. Außerdem war die Wucht des Blitzes stark genug, um seinen Schild in weitem Bogen davonzuschleudern. Langsam positionierte sich Ser-Kueij gegenüber dem leicht zuckenden Dremora. Der Blitz hatte wohl einen Teil seines Nervensystems beschädigt. Durch seinen Helm betrachtete er seine verkohlten Gefährten, von denen schwarzer Dampf ausging. "Endlich mal ein würdiger Gegner." Dabei zog er einen Stab von seinem Rücken. Ein Dremora, der kampferfahren ist und Zauber wirken kann? "Gefällt dir was du siehst, Echse? Das ist das Werk unseres Meisters. Er gibt uns eine Macht, wie wir sie noch nie gespürt haben. Zwar ist er kein Prinz wie Dagon, doch er hält seine Versprechungen im Gegensatz zu ihm. Und das ist nur der Anfang. Das Ende jedoch wirst du nicht sehen können, denn für dich ist es hier!" Und mit diesen Worten leitete der Dremora Magica in den Stab und eine Kugel aus Frost schoss aus ihr hervor. Ser-Kueij konnte dieser zwar mit Leichtigkeit ausweichen, jedoch hatte er nicht erwartet, dass sich die Kugel entlädt und eine Welle von Frostenergie freisetzt. Der Radius war zu groß als das Ser-Kueij ihm ausweichen könnte und so erfasste der Frostzauber sein rechtes Bein. Als Ser-Kueij von dem Ausweichsprung auf dem Boden aufkam knickte sein rechtes Bein ab und er fiel auf die Knie. Was zum...? Ich habe keinerlei Schmerz gespürt, nur ein Gefühl der Kälte, das an meinem Bein hinauffloß. Ich habe keinerlei Gefühl mehr in meinem Bein! "Kann die flinke Echse sich nicht mehr bewegen? Tut mir Leid, ich habe dich überschätzt. Du bist doch kein ernsthafter Gegner. Das ist kein einfacher Frostzauber. Dort wo er wirkt betäubt er die Nerven und gefriert die getroffenen Stellen. Leider habe ich aber keine Zeit um zu warten bis du zu Eis gefroren bist. Und da du dich nicht mehr bewegen kannst...spüre meine Klinge!" Der Dremora stürmte auf Ser-Kueij zu und war nur wenige Meter entfernt. In eiesem Zustand hatte er seinem Langschwert nichts entgegenzusetzten.

Da streckte Ser-Kueij die Hand aus und augenblicklich leuchtete sie lila auf und der Daedra hielt abrupt. Das hingegen hatte er nicht erwartet. "Was sind das für Tricks, Echse? Lähmung?" Ser-Kueij schüttelte den Kopf. "Betrachtet dich genauer." und tatsächlich war etwas anders an ihm. Sein ganzer Körper war von lilafarbenen Schlieren durchzogen. "Telekinese", sagte der Argonier knapp. Die Augen des Dremora weiteten sich unter dem Helm. "Ein so einfacher Zauber erzielt eine so große Wirkung?" "Ihr macht einen Fehler, Daedra. Ihr unterschätzt die Bewohner dieses Landes. Ihr unterschätzt ihre Stärke und vor allem unterschätzt ihr ihre Eigenschaft für das, was ihnen lieb ist, bis auf den Tod zu kämpfen. Deswegen befindest du dich in dieser Lage, Dremora, weil du meine Fähigkeiten überschätzt hast." "Denkst du wirklich, du..." "Tut mir Leid Daedra, ich bin auf dem Weg deinen Meister zu töten, ich habe keine Zeit für dein Gefassel. Ich beende das jetzt." Dann hob Ser-Kueij die andere Hand und wirkte einen weiteren Telekinese Zauber, diesmal auf die beiden Waffen des Dremora und zog sie zu sich rüber. Schließlich löste er beide Zauber auf und nahm die Waffen in die Hand. Der Dremora krachte auf den Boden, stemmte sich aber direkt wieder auf und stürmte auf den immer noch knienden Argonier zu. Der bremste den Dremora aber mit seinem eigenen Stab ab, indem er eine Frostkugel frontal auf dessen Brust feuerte. Sofort wurde der ganze Körper des Daedra erfasst und er krachte abermals auf dem Boden, nur wenige Zentimeter von Ser-Kueij entfernt. Diesmal blieb er aber liegen und gab kein Wort von sich. "Das ist euer aller Schicksal. Eure Feinde wieder und wieder zu unterschätzen und deshalb wieder und wieder durch ihre Hand zu fallen. Deswegen ist Dagon gefallen und deswegen werdet ihr fallen." Dann erhob sich Ser-Kueij indem er sich an dem Stab abstützte, hob das massive Langschwert und dorchbrach damit den Helm des Dremora, dessen Körper nicht einmal zuckte. Nur das herausfließende Blut an den Augenschlitzen des Helms verrieten, dass der Dremora wirklich tot war.

Diesmal war es Ser-Kueij der zusammenbrach. Die Kälte breitete sich langsam aus und er spürte fast sein gesamtes Bein nicht mehr. Schnell holte er aus seinem Beutel eine Salbe aus dem Hut eines stahlblauen Rötlings hervor und schmierte sie auf sein Bein. Er hatte sie mitgebracht um sich behandeln zu können, falls er von einem Frostzauber getroffen wurde. Er hatte Glück, die Salbe wirkte und langsam kehrte das Gefühl in seine Beine zurück. Der Kampf hatte ihn viel Zeit gekostet. Zwar war er mit dem Telekinesezauber noch sehr unerfahren und hatte deswegen viel Magica und Ausdauer verloren, jedoch machte der Trupp sich vermutlich schon Sorgen. Er hoffte einfach, dass sie nicht handelten so lange Ser-Kueij ihnen kein Signal gegeben hatte. Trotz seiner Erschöpfung sammelte er seine Kräfte und machte sich schnell auf den Weg. Er konnte nur hoffen, dass der Läufer vorerst sein letzter Gegner bleiben würde.

Der Wargreiter
30.08.2011, 12:12
Fredas wurde die rechte Flanke am Waldrand zugeteilt, er war mit der Zusammenstellung zu Frieden, bei ihm waren ein Förster der Kaiserlichen-Legion und Ein leicht bewaffneter Krieger den er bereits aus der Kämpfergilde kannte. Es war recht ruhig im Wald, lediglich leises Knirschen im Unterholz, das von einen nicht weit entfernten Reh stammte, das sie so scharf beobachtete das sich Fredas in einem Anflug von Paranoia sicher war, dass es sie beobachten würde und den Daedra Bericht erstatten könnte.
Als sie immer weiter aus dem Wald traten konnte er die Festung sehen, sie sah nicht besonders aus doch war es vermutlich gerade das was sie für die Daedra besonders machte.
Er gab den Befehl wieder weiter in den Wald zu gehen, damit man sie von der Festung aus nicht sehen konnte und sie die etwas weiter entfernten Spähertruppen abfangen würden.
Er hörte von weitem etwas knacken, es war kein Reh, da war er sich sicher. Er pirschte ruhig aber schnell vor, während er seine Gruppe beauftragt hatte ihm langsam zu folgen.
Fredas wollte erst alleine sehen gegen was sie antraten mussten, er wollte sehen was die Daedra waren, kannte er sie doch nur aus Geschichten Alpträumen.
Der Khajiit zog das Dickicht leicht zur Seite, konnte sehen was ihn und seine Leute hinter dem dichten Geäst erwarten würde.
E waren drei Gestalten, 2 waren relativ klein, hatten dafür aber zu große Ohren und zu lange Finger. Der andere war groß, bestimmt größer als Fredas, seine Rüstung war eindeutig für gepanzerte Krieger entwickelt worden, doch dieser fehlten einige Teile, was ihn auf einer Seite beweglicher auf der anderen Seite natürlich auch verwundbarer machte. Das Wesen trug keinen Helm, sodass man die Mischung aus Farben im Gesicht und die großen Hörner am Kopf sah. Das Wesen trug ein Katana an seinem Gürtel, auf das es seine Hand legte, stets bereit sich in den Kampf zu stürzen.
Fredas entfernte sich wieder ein Stück von den Dreien, bis er wieder zu seinen Gefährten stieß. Sie besprachen sich kurz über das was ihnen bevor stand und schlichen wieder zu den Daedra zurück. Die Wesen hatte sich ein Stück entfernt, waren aber schnell wieder ausgemacht, Fredas und der Förster nahmen ihre Bögen, zielten auf die kleinen Kreaturen, der Förster hatte ihm erklärt was sie waren und weil er sich nur ungern den Pelz verbrennen ließ sollten die kleinen Skamps zuerst sterben, der dritte sollte sich bereit machen aus dem Versteck zu stürmen sobald die ersten Schüsse fielen, Fredas sollte ihn dann unterstützen.
Sie schossen beide, die beiden Pfeile trafen ihr Ziel, der Skamp der ihnen am nächsten war erlitt zwei tödliche Schusswunden, sank zu Boden und starb. Der andere Skampf ließ sofort einen Feuerball auflodern, zielte in den großen Busch in dem sich die Späher versteckt hielten. Der Kämpfergildenkrieger stürmte sofort hinaus und Fokussierte sich auf den Dremora, Fredas packte schnell seinen Bogen, zog Schwert und Dolch und sprang ebenfalls heraus. Der Dremora zischte und fauchte während er die Schlagwechsel mit dem Späher ausführte, letztere hatte sichtlich Probleme, den schnellen und gut koordinierten Hieben des Dremora entgegen zu kommen, ohne dabei getroffen zu werden.
Fredas unterstützte ihn so gut es ging, doch der Dremora wand sich immer wieder aus bedrohlichen Situationen nur um dann sofort selber welche zu schaffen. Hinter sich hörte Fredas den Skamp aufschreien, er guckte allerdings nicht hin, er wollte sich nicht ablenken lassen, hoffentlich war diese Kreatur tot. Der Kampf ging weiter, Schlag um Schlag wurde von beiden Seiten ausgewichen. Plötzlich packte der Dremora die Klinge des Späher, riss sie nach oben und tötete den Späher dann mit einer schnellen Abfolge an Schlägen, jeder traf. Der Dremora drehte sich mit einem Grinsen um, packte auch das Schwert des Khajiits, holte aus als Fredas ihm mit dem Dolch ausschlitzte, ihm das Schwert wieder entriss und ihn dann mit ein paar Schlägen tötete. Der Skamp sah das der Kampf verloren war, die Kreatur sprang so schnell sie konnte davon, Fredas sprintete hinter dem Wesen her, riss es von den Füßen und erledigte es.
Als der Kampf beendet war sahen die beiden Übrigen nach, ob jemand überlebt hatte, doch alle die lagen waren tot. Fredas war sauer, dass er einen Mann verloren hatte, noch dazu einen den er kannte. Die Beiden entschlossen sich ihn mitzunehmen, um ihn dann später zu begraben, er hatte es verdient nicht zwischen den Daedra zu verrotten.
Sie durchstreiften noch das ihnen zugeteilte Gebiet, dann gingen sie zurück zum Lager um Bericht zu erstatten.

eis engel
01.09.2011, 00:55
Die letzten zwei Wochen verbrachte sie hauptsächlich in der Zuflucht und trainierte Vormittags mit Gogron Schwertkampf und Nahkampf – und
Nachmittags mit Ocheeva Schleichen und Illusion. Das Training war hart und Siana ging mehr als nur einmal mit Muskelkater ins Bett.
Und was die momentane Stimmung in der Zuflucht anging, seid Ocheeva Archaea in die Schranken gewiesen hatte – milde ausgedrückt,
fand die Dunmer auch nicht so ganz in Ordnung. Trotzallem hielt sie sich aus jedem erdenklichen Ärger raus.

Es war mitten in der Nacht, als Siana noch gemütlich durch Cheydinhal schlenderte und über einige Dinge nachdachte, als sie plötzlich
hinter ihrem Rücken Geräusche vernahm. Die Dunkelelfin schaute gerade über die Schulter, als eine Keule mit voller Wucht auf ihre
Stirn krachte. Benommen torkelte sie herum, bis sie erst das Gleichgewicht und dann ihr Bewusstsein verlor....

Moonlord
01.09.2011, 14:18
Weißgoldturm – Melians Studierzimmer
Hinter den abgedunkelten Fenstern des hohen Raumes saß Melian nun schon seit Stunden allein. Sie ließ sich gehen. Das erste Mal seit unzähligen Jahren störte sie sich nicht an der abgestandenen muffigen Luft, am Staub der uralten Büchern anhaftete und auch ihre Kleidung inzwischen überpuderte, an der Unordnung um sie herum. All dies war unwichtig. Melian war so nah dran.
Tagelang hatte sie in ihrer eigenen und in der kaiserlichen Bibliothek gestöbert, hatte die Buchhändler der Stadt systematisch abgegrast und schließlich, nach vielen Fehlschlägen und Sackgassen etwas gefunden, das vielversprechend aussah. Die Aufzeichnungen eines längst verstorbenen Akaviri-Beamten aus Elsweyr waren in denkbar miserablem Zustand. Unzählige Fett- und Wasserflecken hatten die krakeligen Schriftzeichen zusätzlich verschmiert. Die Ränder waren eingerissen, teilweise sogar angesengt und mit Substanzen verunreinigt, die sie normalerweise nicht einmal mit dicken Handschuhen berührt hätte. Dazu kam, dass Melians Kenntnisse der Akaviri-Schrift äußerst mangelhaft waren. Und trotzdem hatte sie darauf verzichtet, einen der Bibliothekare zu Rate zu ziehen. Was hier niedergeschrieben war ging nur sie etwas an!
Das dünne Buch enthielt die Lebensgeschichte Ra’Kazirrs. Zu seiner Zeit war er ein begnadeter Magier und Weggefährte des berühmt berüchtigten khajiitischen Diebes Rajhin gewesen, noch bevor dieser zum Gott wurde. Die Abenteuer, welche die beiden erlebt hatten, interessierten Melian nicht. Wichtig war nur ein Kapitel. Es ging um einen Auftrag des Daedra-Prinzen Hermaeus Mora, des Allwissenden. Ra’Kazirr hatte zur Belohnung einen magischen Ring geschenkt bekommen, den man später „Ra’Kazirrs Auge“ nannte. Dieser Ring war unvergleichbar. Er war der Traum jedes Politikers. Er verlieh seinem Träger die Macht, die Gedanken seines Gegenübers zu lesen!
Und jetzt hielt Melian ihn in der Hand. Ein wohliger Schauer lief ihr den Rücken herunter ...

Einen Tag später:
Die ganze Nacht über und am nächsten Morgen hatte Melian dem Verlangen widerstanden, den Ring gleich an ihren Dienstboten auszuprobieren. Das wäre nicht angemessen gewesen. Nein, der Anlass dafür musste schon würdiger sein. Sie war es sich selbst schuldig.
Nun, würdevoll genug konnte man die Tagung des sogenannten „Kleinen Rates“ auch nicht gerade nennen. Doch es sollte genügen.
Der „Kleine Rat“ war eigentlich eine Audienzstunde, die von jeweils zwei oder drei wechselnden Mitgliedern des Hohen Rates dreimal in der Woche abgehalten wurde. Hier wurden Ereignisse erörtert oder Beschlüsse gefasst, die für den Hohen Rat nicht wichtig genug waren, aber auch nicht oder nur selten in die Kompetenz der städtischen Behörden fielen. Selbst einfache Bürger hatten das Recht, sich mit einem Antrag auf Gehör an den „Kleinen Rat“ zu wenden. In der Praxis sah das aber meist so aus, dass sich das Problem des Bürgers fast immer schon lange erledigt hatte, ehe der Antrag überhaupt bearbeitet wurde.

Heute jedoch lief es etwas anders. Lordkanzler Ocato persönlich hatte Melian um ihre Anwesenheit gebeten. Es musste also ein Antrag vorliegen, der von größter Brisanz für das Kaiserreich war.
Selbstverständlich erschien sie pünktlich im Ratssaal. Nach der üblichen Begrüßung des Kanzlers trat sie zu den anderen beiden Anwesenden. Zuerst war das Gräfin Lavassa, in Melians Augen eine eingebildete Katzenzicke aus Stromfeste im nördlichen Elsweyr. Sie gehörte nicht einmal dem Rat an sondern nur einer diplomatischen Gesandtschaft ihres flohverseuchten „Königreiches“.
Auch der zweite Anwesende war kein Ratsmitglied, sondern General Remus von der Kaiserlichen Legion. Was auch der Grund für dieses Treffen war, diese Zusammenstellung schloss jeden Zufall aus.
Sie warteten noch kurz, bis der erste Besucher vorgelassen wurde. Während dessen sah Melian etwas nervös immer wieder von einem zum anderen. Unbewusst drehte sie den Ring an ihrem Finger hin und her.
Die Türen öffneten sich und es erschien ... ein abgerissener Bosmer! Lavassa verzog verächtlich das Gesicht, und auch Remus blickte fragend zu Ocato, der jedoch ohne jegliche Regung einfach da stand. ’Was will dieser verlauste Kerl hier?’, fragte sich Melian. ’Jeden zerlumpten Bettler, der hier erscheint, hüllt man wenigstens in eine anständige Robe. Warum diesen da nicht? Sie konzentrierte sich auf Ocato, um seine Gedanken zu verstehen. Doch sie hörte nichts.
Nach etlichen Verbeugungen und dem üblichen „wie-glücklich-er-sei-hier-angehört-zu-werden“ jammerte der Bosmer los:
Er war doch nur ein kleiner anständiger Händler der niemandem jemals etwas zuleide getan hatte doch vor vier Tagen war er dann zwischen Kvatch und Skingrad überfallen worden alles hatte man ihm genommen und seine Frau und seine drei Kinder waren noch immer in der Gewalt der Straßenräuber die eigentlich mindestens hundert böse Khajiit-Rebellen waren nur ihn hatte man laufen lassen um ein Lösegeld zu besorgen aber er war zu arm und hatte das Geld nicht und auch in Skingrad wollte ihm niemand helfen man hatte ihn nicht mal bis zum Grafen vorgelassen da war er also so schnell er konnte zur Kaiserstadt gelaufen und dank der NEUN hatte man ihn sofort vorgelassen und ...
’Dro’Barra, du Mistkerl.’ Melian musste sich beherrschen, nicht laut loszulachen. Diese Aktion mit dem „armen ausgeplünderten Händler“ konnte man schon dummdreist nennen. Organisierten Straßenraub mit Geiselnahme durfte man nicht durchgehen lassen. Rebellionen konnten sich schnell ausweiten. Und ob Graf Hassildor seiner Pflicht, für Ordnung zu sorgen, in angemessener Zeit nachkommen würde wusste niemand. Jetzt brauchte sich nur noch Lavassa im Namen der Provinz Elsweyr von diesen kriminellen Elementen zu distanzieren und General Remus würde den Befehl zu einer Strafexpedition von Ocato direkt erhalten. „Zufälligerweise“ lagen die Truppen des Generals etwas südlich von Bravil und waren genau diejenigen, die einem gewissen fetten Kater bei dessen Plänen in die Quere kommen könnten, doch nur wenn sie dort blieben wo sie waren.
So weit so gut. Nur eine Sache ließ Melian mit der Zeit immer unruhiger werden: Wieso vernahm sie die Gedanken der anderen nicht? Was war mit diesem verdammten Ring los? Sie hielt es nicht mehr aus. Ocato würde schon die richtigen Entscheidungen treffen. Plötzliche Übelkeit vortäuschend verließ sie fast fluchtartig den Saal.

Tage später:
Entsetzen. Fassungslosigkeit. Verzweiflung und Wut. Die Gefühle rasten in ihr. Gehetzt lief sie in ihrem Zinner auf und ab, zertrat die Scherben der Vase, die sie Claudia hinterher geworfen hatte, als diese nicht schnell genug verschwunden war. Sie wusste nicht, ob sie vor Wut brüllen, hysterisch kreischen oder einfach nur ohnmächtig weinen sollte. Es war einfach zu viel für sie.
Der Ring war schuld, dieser wunderschöne, mächtige, von allen Daedra verfluchte Ring! Nach ewigem Suchen hatte sie ein zweites Manuskript gefunden, und jetzt wusste sie, warum er damals nicht funktioniert hatte. Ein „Verbindungszauber“ musste gesprochen werden, ein Zauber, der den Ring auf die Gedanken des Trägers aber auch auf die des „Opfers“ abstimmte. Nur dann konnte er seine Magie entfalten. Doch dieser Zauber war nicht überliefert worden! Ra’Kazirr, den sie jetzt noch nach dessen lang zurückliegendem Tode abgrundtief hasste, hatte ihn aus Vorsicht nie niedergeschrieben. Der Ring war damit vollkommen wertlos!
Das Schlimmste aber war, Dro’Barra, dieser räudige, sandfressende, verkommene Bastard von einem Straßenkater hatte es gewusst! Er hätte dieses Kleinod niemals hergegeben, wenn er ihn selbst hätte beherrschen können. Und sie war dämlich genug gewesen, sich blenden zu lassen, wie die blutigste Anfängerin. Melian hasste sich selbst dafür.
Aber nur kurz. Andere Gefühle kochten hoch. Gedanken nach Rache. Gedanken voller Blut und Qualen, unter denen der gehäutete „Baron“ bereuen würde. Gedanken an Sithis, dem sie zwar nicht diente, von dem sie aber wusste, wie sie seine Diener erreichen konnte. Jemandem einen Besuch der Dunklen Bruderschaft zu vermitteln, kam bei Melian sehr selten vor. Sie hatte es früher schon getan, doch nur bei „besondern Freunden“. Ob Dro’Barra schon dazu zählte, darüber war sie sich noch nicht sicher. Also ließ sie es vorerst bleiben.
’Warte, du Hurensohn! Bete zu deinen fellgesichtigen Göttern, dass dein politischer Einfluss wichtig genug bleibt, um dein jämmerliches Leben zu schützen! Und wage es nie wieder, deinen stinkenden Kadaver hier in die Stadt zu bewegen!

Sennahoj
02.09.2011, 15:26
Barus und die Mitglieder seiner Truppe liefen über die verbrannte Ebene. Barus hatte sich einiger Teile seiner Rüstunge entledigt und klapperte nicht mehr so stark wie voll gerüstet. Dennoch war er der. der den meisten Krach machte. Leicht klimpernd lief er den anderen beiden vorraus. Irgendwo weiter links neben ihnen sollte Christoph aufräumen.
Barus steuerte den Teil der Ruine an, wo sich ein Eingang befand. Nicht mehr als eine Spalte im Mauerwerk, der durch Wind, Niederschlag und Zeit entstanden war. Davor erspähte er zwei Gestalten. Er hatte mit Wachen gerechnet. Niemand war so dumm einen Eingang offen stehen zu lassen. Deadra verteidigten ihr Gebiet noch mehr.
Das Claymore wurde in die Hände genommen. Barus spannte sich an. Endlich konnte er wieder einen Kampf bestreiten. Schon in der Kaiserstadt hatte es ständig in den Fingern gekitzelt. Diese Geburten hatten Feroy und den Rest der Truppe auf dem Gewissen und das konnte der stämmige Legionär nicht auf sich sitzen lassen. Er würde diese Tat vergelten. Mit all seiner Macht würde sich Barus seinem Ziel nähern: Der Vernichtung der Mörder seines Freundes.
Sie waren nun nah genug ran um die von Fackeln beschienenen Feinde zu erkennen. Es waren zwei gepanzerte Dremoras. Der eine hielt einen Streitkolben, während der andere eine schwere Kriegsaxt besaß. Barus hob die Faus und flüsterte hinter sich:"Ich nehm den Großen. Stürzt euch auf den links." Dann machte er eine Geste nach vorn, um den Start zu signalisieren. Man hörte das leise Knarren einer Sehne und dumpfe Schritte einer loslaufenden Person.
Barus hetzte ebenfalls vor, hielt aber den behelmten Kopf gesenkt. Er vertraute auf die Überraschung, was sich leider als vertane Hoffnung aufdeckte, denn der mit der Axt riss seine Waffe hoch und machte sich bereit. Die lange Klinge des magischen Schwertes beschreib einen Bogen und prallte auf den Schaft der Axt. Der Dremora ruckte nach hinten, nahm den Widerstand weg und holte den nötigen Schwung für seine Waffe. Krachend schlug sie gegen das Schwert, da Barus es nicht mehr zurückgezogen bekam.
Es summte in seinem Arm und kurz versagte die Kraft des Kaiserlichen. Dann aber war er wieder am Zug und drehte sich ein, um einen seitlichen Kreisschlag anzusetzten. Barus musste sich beeilen, denn bei dem Plan zählte die Schnelligkeit und die Effizienz. Das was Barus jetzt im Begriff zu tun war, hätte Evantus schlicht als "zu großes Risiko" bezeichnet.
Metall prallte gegen Metall, doch der Legionär ließ mit der Rechten los und krallte sich am Griff der Deadrischen Axt fest. Dann zog er das Bein hoch und trat mit voller Wucht in den Bauchbereich des Feindes. Überrascht stolperte er nach hinten. Barus warf ihm seine Axt entgegen, die den Dremora zu Boden riss. Mit einem unterdrückten Schrei ließ er die Spitze in den Hals fahren. hinter ihm hatten die anderen beiden schon ihr Ziel erledigt. Jetzt lag es noch an dem Argonier.

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Evantus führte seinen Trupp mit Garum mit zügigem Tempo auf Dirich zu. Sie durften aber auch nicht so schnell sein, da erst mit Ser-Kueij's Zeichen der direkte Angriff möglich war. Trotzdem wollten sie so nah wie möglich an die Mauer ran, um schnell eingreifen zu können. Merilian sah sie vor sich schon aufragen. Ein einzelner Trum, der von Dirich übriggeblieben ist. Ähnlich einem Skellet eines großen Tieres, welches seine Tage hinter sich gelassen hatte.
Nur lebten in diesem Skellet noch die Maden, die den Körper nicht in Frieden ließen. Sie gehörten nicht dahin und es war die Aufgabe von Evantus Trupp Dirich davon zu befreien. In Kürze erreichten sie die Mauern.

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die Flamme hockte im Schatten der Feuer im Innenhof. Aus der nische herraus konnte er jeden beobachten, dochkaum jemand ihn selbst. Bei ihm war eine Flamme. Glut traf es eher. Das Feuer Njerús brannte noch nicht lange in ihm. Doch er diente dem Meister als Berichtersatter. Sollte etwas Unerwartetes passieren hatte er die Aufgabe die Situation sofort weiterzugeben.
Der Schüler selbst hielt es für eine schlechte Idee diese Glut damit zu beuaftragen. Lieber würde er es selber tun. Die Flamme hatte zumindest eine Möglichkeit schneller zum Meister zu gelangen.
Skeptisch schaute er den anderen von unten an. Die Rune auf der Maske war verzweigt und unregelmäßig. Sie gestand ihm viel Talent zu. Doch konnte er es nutzen? Der Schüler senkte wieder den Kopf und dachte nach. Im Moment war er sogar noch weniger wert als dieser Anfänger. Er war beschämt, aber entschlossen es wieder gerade zu biegen, auch wenn er dafür die Glut aus dem Weg schaffen musste.
Plötzlich horchte er auf. Die Flamme spürte eine Anwesenheit. Das war bestimmt kein Deadra. Es war einer der Fremdlinge. Langsam glitt seine Hand zum Messer. Sein Opfer kam. Der Argonier kam zu ihm.

JonnyBgood
03.09.2011, 17:07
Kälte strömte von der alten Steinwand die sich hinter ihm befand in Athaso's Körper und verbreitete angenehme Schauer.Er war froh das es endlich Nacht war und ein bisschen kühler noch dazu.Fast einen Monat hatten sie ihn in der Kapelle gehalten.Der Heiler selbst war nicht da,nur ein unerfahrener Priester der kaum Wiederherstellung praktizierte.Da hätte er sich auch selber wieder zusammenflicken können.Nun war er fast wieder gesund.Ein leichtes Fieber,dass auch so schnell nicht verschwinden wird,plagte ihn zwar,aber damit konnte er leben.Athaso hob die Hände vor das Gesicht und hauchte einmal hinein.Auf den schwarzen Stulpen hatte sich bereits Tau gebildet.Da ging sein Ziel in aller Ruhe an ihm vorbei.Ein khajiitischer Bettler.Er war Athaso schon aufgefallen als er Chorrol mit Therales zusammen betreten hatte.Der Katzenmensch ignorierte den in schwarz gekleideten Dunmer,auch wenn Athaso sich sicher war das er ihn sehen konnte,und ging auf eine Gruppe Felsen zu zwischen denen er eine Bettrolle hatte.Das Lager der Obdachlosen befand sich hinter Nordwaren und Handel,der Platz war gut von Kälte isoliert.Nun verschwand der Khajiit hinter einem der großen Steine.Athaso wartete einen Moment und legte die Hand auf den Griff seines Katanas.Seine Rüstung hatte er in Modryns Hütte gelassen,sie würde ihn heute nur behindern.Modryn hatte Chorrol vor 2 Wochen mit Therales Leiche verlassen um diese auf Vvardenfell in der Ahnengruft von seiner Familie zu Grabe zu tragen.Mit einem sanften Ruck zog er sich noch einmal die Kapuze tiefer ins Gesicht und schlich dann auf die Felsformation zu.Mit beiden Händen zog er sich an einen der Gesteine hoch und spähte über die Kante.Der Bettler lag mit dem Rücken zu Athaso.Das war seine Chance.Er rollte sich über die Kante,rutschte auf der anderen Seite herunter,kam in der Hocke auf und zog sein Katana.Der Khajiit hatte das metallische Geräusch des Deadrischen Stahls gehört und sich umgedreht.Mit einem Satz hatte der Dunmer ihn erreicht,hob die Klinge und stach zu noch ehe sein Opfer um Hilfe rufen konnte.Er traf im Hals genau unterm Kopf und zerschnitt Blutbahn und Luftröhre.Genauso schnell wie die Waffe den Körper betreten hatte verliess sie ihn auch wieder als Athaso sie mit einem Ruck entfernte.Der Sterbende versuchte zu schreien,doch aus seinem aufgerissenem Mund kam nur ein sanfter Hauch warme Luft.Dunkelrotes Blut lief aus Mund und Wunde,hinterliess Flecken auf dem Fell und vermischte sich unter dem Auge mit Tränen.
Der Todeskampf dauerte 2 Minuten an,Athaso hockte die ganze Zeit neben dem Ermordeten bis dieser aufhörte sich zu bewegen.Athaso hob die rechte Tatze von der Wunde und legte sie mit der anderen auf die Brust.Dann schloss er dem Toten die Lieder,putzte das Blut welches an der Klinge klebte an der Kleidung des Bettlers ab,drehte sich um und ging.Er verspürte kein Mitgefühl.Er hatte eine Katze getötet um seine Familie rächen zu können.Ein annehmbares Opfer.Er stand an Modryns Türschwelle,zog den Schlüssel den er von ihm bekommen hatte und öffnete die schwere Holztür. Nammu,der einstige Hund Therales',schaute einmal kurz auf doch legte den Kopf dann wieder auf seiner Pfote ab als er gesehen hatte wer eingetreten war und blieb in seiner Ecke liegen.Athaso öffnete den Gurt an dem sein Katana hing und lehnte es an die Wand.Nun ging er hinüber zum Ofen und stocherte mit einer Eisenstange etwas in der noch leicht glimmenden Glut herum,die die Hütte in einem zwielichtigen Glanz erscheinen ließen.Bei jedem Mal flogen ein Paar Funken den Schornstein hinauf.Er entschied nicht noch einmal etwas nachzulegen sondern sich schlafen zu legen.

Der Wargreiter
06.09.2011, 20:50
Fredas und der übergebliebene Späher machten auf dem Rückweg einen großen Bogen um die alte Festung und den Waldrand. Sie bewarten den Abstand um bei dem Transport der Leiche ihres gefallenen Kameraden keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie beeilten sich sehr, mussten sie doch zusätzlichen Weg zurückkehren und wollten natürlich pünktlich an der Festung ankommen um dem Angriff auf die Daedra beiwohnen zu können.
Fredas war froh, dass sie sich für den zusätzlichen Weg entschieden hatten, sie machten mehr Lärm als gut für einen Spähtrupp ist und der Tote erleichterte die ganze Angelegenheit nicht gerade.
Der Khajiit schaute sich immer wieder um, falls sie doch von einigen Daedra beobachtet wurden, der Förster der Legion war währenddessen weniger vorsichtig, als der Anführer des Spähtrupp.
Nach einer Weile erreichten sie den Lagerplatz, den sie noch vor wenigen Stunden benutzt hatten. Fredas versteckte die Leiche zusammen mit dem Förster unter dem entwurzelten Baum, unter dem schon er, wenn auch nur kurz gelagert hatte.
Anschließend zerstörte er noch restliche Zeichen des Lage, die man von Weitem hätte sehen können, wie die restliche Glut der Lagerfeuer, die zwar kleine aber dennoch sichtbare Rauchfäden erzeugten, die sich langsam wabernd durch die Wipfel der Bäume kriechend in den Himmel aufstiegen.
Fredas machte seine Arbeit gründlich, er wollte keine Gefahr für die Gruppe erzeugen und lieber noch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen als zu überstürzt zu handeln.
Als er fertig war stellte er sich auf einen kleinen Hügel und begutachtete das Ergebnis gewissenhaft, bevor er zufrieden nickte.
Dann rief er den Förster zu sich, der gelangweilt, an einen Baum gelehnt dem Khajiit zusah.
Der Kaiserliche seufzte und murmelte kurz bevor er dem Aufruf des Anführers folgte und auf seinen Befehl hin das Lager verließ um von ca. 150 Metern Entfernung zu überprüfen, ob auch von dort nichts mehr zu sehen war.
Nachdem der Legionsförster bestätigte, dass man auf keinen Fall etwas von dort beobachten könnte, nickte der Khajiit erneut, dann folgte er den Spuren des Trupps, während er eben diese hinter sich sofort mit einem abgebrochenen Ast verwischte.
Sein Vater sollte Stolz auf ihn sein!

eis engel
14.09.2011, 03:50
Siana erwachte. Gefesselt an Händen und Füssen – wie ein Tier, dass man zur Schlachtbank geführt hatte, lag sie nun auf einem viereckigen Stein und schaute sich um. Um sie herum standen ihr völlig fremde Gestalten und starrten sie an. „Was ist hier los?“ fragte die Dunmer benommen und wurde nervös. „Du hast jemanden getötet, von der du besser die Finger hättest lassen sollen...“ erhob plötzlich eine Altmer das Wort und lief direkt auf Siana zu. „Niela Andrathis...“ stellte die Dunmer entsetzt fest und versuchte sich von den Fesseln zu befreien. „Du scheinst dich an meine Freundin zu erinnern? Du ersparst mir gerade jede Menge Erklärungen...“ Die Altmer beugte sich über sie und sah sie mit einem hinterhältigen Grinsen an. „Das wirst du noch bereuen...“ fuhr Siana die Altmer an und zerrte regelrecht an den Fesseln. „Shh... Du tust dir nur unnötig weh...“ flüsterte sie mit einem fiesen Grinsen im Gesicht und zog ein Schwert hinter ihrem Rücken hervor. Das Schwert mit beiden Händen festhaltend, ließ die Altmer die Klinge von oben herab auf den wehrlosen Körper der Dunmer hinab sausen. Für einen kurzen Augenblick schien alles wie in Zeitlupe vor Sianas innerem Auge abzulaufen. Ihr ganzes Leben zog an ihr vorüber. Dinge, die sie eigentlich noch erledigen wollte. Sie wäre gerne nochmal nach Morrowind zurück gekehrt, um ihren Vater zu suchen. Doch ihr letzter Gedanke galt Nathraen! Wie gerne hätte sie den Dolchstoss ungeschehen gemacht, der ihn schwer verletzt oder sogar getötet hatte. Wie gerne hätte sie ihn noch einmal wiedergesehen... Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange, als ein kurzes aufblitzen der Klinge sie in die Gegenwart zurück holte. Ein stechender Schmerz durchflutete ihren Körper, als die Klinge sich durch ihren Brustkorb und dann auch durch ihr Herz bohrte. „Dafür wirst du büßen....“ keuchte Siana und dann wurde es schwarz um sie herum.

Fortsetzung folgt....

Ryu Hayabusa
27.09.2011, 12:58
Nathraen öffnete seine Augen. Dunkler, schwarzer Rauch hing über ihm, während seine Haut von einer unseeligen, fast schon schmerzenden Wärme umgeben war und sein Gesicht in einem Gemisch aus Dreck, Blut und Asche zu hängen schien. Es fühlte sich an, als wäre er im Herzen des roten Berges gelandet, doch war dem wirklich so? Langsam startete er den Versuch, seine müden Knochen zu bewegen. Er fühlte sich gemartert, doch noch immer in der Lage seinen Körper zu bewegen. Als er dann auf allen Vieren danieder kauerte, konnte er etwas in seiner Hand spüren. Ein Blick zwischen den grau-weißen Haarsträhnen hindurch, welche fettig und dreckig herunterhingen und dann sah er es wieder. Chrysamere hatte ihn nicht verlassen... Und es spendete Kraft. Der Versuch, tief durchzuatmen wurde je von der umherwirbelnden Asche unterbrochen, jene er einatmete und dann lauthals wieder aushustete, fast schon hervorwürgte. Nachdem nun sein Atem wieder ruhiger geworden und er auf die Gegebenheiten gefasst war, nahm er das Schwert, stützte sich daran und zog sich schließlich nach oben. Sein Körper, übersät von vielen kleinen Wunden fühlte sich mit jeder Sekunde, die verstrich entspannter an, während die Wunden sich nach und nach auf wundersame Art und Weise schlossen. Lag es also an dem Schwert? Man hatte ihm nachgesagt, es schütze seinen Träger und lindere seine Leiden. Eine Geschichte, die er bis zum jetzigen Zeitpunkt immer für eine Legende gehalten hatte. Es wr ein gutes Gefühl, nun selbst Teil an dieser Legende haben zu dürfen und es beflügelte ihn auch fast ein wenig.

Dennoch... Wo war er hier gelandet? Der Himmel über seinem Kopf war blutrot, während es in ebenjener Farbe herabregnete. Ein Aschesturm fegte über das weite Land hinfort, während verdorrte Wurzeln und Pflanzen, sowie mehrere Ströme flüssigen Gesteines sich durch die Ebene zogen. Das einzige, was einigermaßen nach Zivilisation aussah war ein großer, bizarrer und unheimlicher Turm jenseits der Hügel, auf denen er sich befand. Überall krochen Daedroths, Skamps und anderes, daedrisches Gezücht herum. Ein Wunder, dass sie ihn noch nicht erspäht hatten. Es begann dem dunmerischen Jäger langsam ein wenig zu dämmern. War er hier in einer Ebene der Daedra gelandet? In einem der Oblivion-Reiche? Sein Griff festigte sich um den Griff Chrysameres. Selbst der gestandenste Held empfand Furcht, landete er einst dort, wo es niemanden hinzuverschlagen düngte. Dennoch, er fühlte diese Wärme und Geborgenheit. Die Klinge des Paladins war bei ihm und vermittelte ihm eine gewisse Genugtuung zu wissen, wo er hin musste. Die Antwort lag irgendwo in diesem Turm dort. Und seine innere Stimme... Oder war es das Flüstern des Schwertes, sprachen ihm Mut zu. Nathraen wollte leben. Und er wollte Antworten. Selbst wenn er diese ganze Ebene und jeden Daedra darin vernichten musste! Er war einer der Jäger. Und das, was sich hier vor ihm erstreckte war die wohl größte Beutesammlung seines Lebens. Mit wütendem Blick und festem Griff um die Paladinklinge schritt er also voran... Er war zwar durch und durch von rechtschaffener Wut und dem Wunsch, die in den Ebenen verlorenen Seelen zu richten, doch musste er trotz allem behutsam vorgehen...

JonnyBgood
11.10.2011, 14:31
Mit einem leisen Geräusch schloss sich die Tür hinter der in schwarz gekleideten Person die soeben das Haus von Modryn Oreyn betreten hatte.Langsam drehte sie sich um,da sie von einem schwarzen Wolf der auf einer Decke vor einem erloschenem Kamin saß angeknurrt wurde.Die Gestalt zeige mit dem Finger auf das Tier,ein kurzer,heller Schein erleuchtete das Haus,dann war es wieder dunkel und Nammu schlief weiter.Nun schlich der in schwarz Gekleidete in Richtung Bett,tippte auf die Schulter des Schlafenden und hoffte diesen so aufzuwecken.Doch die Haut gab zu sehr nach und nicht rührte sich.Ein Kissen....Eine Falle!Schoss ihm durch den Kopf.Er drehte sich um,zog das Ebenholz Kurzschwert aus der Scheide und sorgte mit der anderen Hand für Licht.Schweiß perlte auf den Boden und der Mantelträger erwartete jeden Augenblick eine Stadtwache die durch ein Tür herein gestürzt kam,doch es geschah nichts.Auf einmal erschien vor ihm ein Dunmer mit dem Griff seines Katanas auf den Kopf des Einbrechers zielend.Der Schlag kam zu schnell,traf und die Gestalt fiel zu Boden.Athaso,der den Kontaktmann der Dunklen Bruderschaft schon hatte kommen hören und genug Zeit hatte um sich mit einem Trank unsichtbar zu machen,trat nun die Klinge von dem am Boden liegenden weg,legte ihm das Schwert an die Kehle und hob seinen linken Arm in dem nun ein Feuer loderte das den Raum anstelle des Lichtzaubers seines Gegenübers erhellte.“Wir machen das so,wenn du versuchst zu fliehen schneit ich dir die Kehle auf,ich werde dir nun fragen stellen,wenn du diese mit einer Lüge oder gar nicht beantwortest,musst du brennen,wenn du mir sagst was ich wissen will lass ich dich leben.“Der Argonier,dessen Gesicht Athaso erst jetzt sehen konnte,hob den Kopf und sah den Dunmer mit scharfen Augen an.Immer diese Tiermenschen.“ Überlege dir gut was du hier tust Dunkelelf,ein Mord an mir würde nicht ungesühnt bleiben,und der fürchterliche Vater sieht alles!“Der fürchterliche Vater?Was soll das sein?“Das nehme ich mal als ja,dann fangen wir an.Wer gab den Auftrag für den Mord an Therales Oreyn,Athesi Dres und ihrem Sohn,und an Merelon Dres?“Der Argonier legte den Kopf schief.“Du glaubst ich würde das so einfach wissen?Diese Namen sagen mir nichts,ich war an ihrem Tot nicht beteidigt.Nicht einmal der Mörder weiß wer den Auftrag gab,sondern nur der Überbringer der Informationen an den Assassinen.“Athaso ging mit dem Kopf etwas näher an den Schlangenmensch heran und packte ihn beim Kragen.“Und wo finde ich ihn?“Wieder drehte der Argonier seinen Kopf,doch diesmal zur anderen Seite.“In einer Zuflucht.Doch wo sie sich befinden verrate ich euch nicht.Eher sterbe ich.“Athaso lies ihn los,ging zwei Schritte zurück und streckte den rechten Arm seinem Gefangenen entgegen.Aus dem Arm schoss eine Stichflamme die den Mantel sofort in Brand setzte.Der Argonier zischte einmal laut auf und wälzte sich auf dem Boden,versuchte die Kleidung los zu werden,doch es gelang ihm nicht.Athaso zog den Arm wieder zurück,das Feuer erlosch und der Argonier blieb auf dem Rücken liegen.“Ge.... genug!“brachte er unter schwerem atmen raus,wo sich nun auch ein leichtes wimmern dazwischen mischte.“Oh aber nein mein schuppiger Freund,ich kann auch starke Verbrennung heilen,nicht nur zufügen.Wie oft ich das kann,oder muss,hängt von dir ab.Also,wo ist die Zuflucht?“Der Argonier versuchte sich vom Boden aufzurichten.“Chey Cheydinhal......“Athaso hob sein Schwert und stach ihm von hinten in den Hals.

Chaos
25.10.2011, 13:19
Festung Dirich

Ser.Kueij kam langsamer voran, als er gehofft hatte. Der Eiszauber an seinem Bein wirkte immer noch an, sodass er kaum laufen konnte. Er lag schon deutlich hinter dem Zeitplan. Doch nun hatte er Dirich endlich erreicht. Kurz bevor er angekommen war, hatte er schon einige Soldaten ausmachen können. Die übrigen waren also bereit. Er suchte sich eine gute Stelle an der Mauer und began diese zu erklimmen. Sie war brüchig und porös, konnte also leicht bestiegen werden. Schließlich erreichte er das Ende der zerbrochenen Mauer und blickte in den Innenhof. Ein Dutzend Daedra so wie er es vermutet hatte. Die meisten waren Daedroths oder Dremora-Krieger. Auch einen Magier konnte er erspähen. Das würde ein harter Kampf werden. Die Soldaten waren zwar zahlenmäßig überlegen, jedoch waren die Daedra um ein vielfaches stärker. Außerdem kam noch hinzu, dass der Eingang zum Innenhof recht klein war. Es konnten maximal drei Soldaten passieren, somit konnten sie ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausspielen. Sie mussten schnell alle in den Innenhof stürmen ohne dabei die vordersten Reihen in den sicheren Tod zu führen. Leider verstand Ser-Kueij nichts von Kriegsführung. Den Part musste letztendlich doch Evantus übernehmen.

Wichtig war nur, dass er sein Ziel erspäht hatte. Da stand er, der Läufer. Er trug nur Beinschienen, damit er von keiner Rüstung belastet wurde, aber das wichtigste, seine Beine, dennoch geschützt waren. Ser-Kueij zückte sein Feinstahlkurzschwert. Er würde von hier oben abspringen, sich abrollen und ihm den Todesstoß versetzen. Er konnte nur hoffen, dass nichts dazwischen käme. Dann holte er die kleine Kugel aus seiner Tasche. Sie schimmerte bläulich im Schein der Facklen, die im Innenhof befestigt waren. Es war so ruhig, doch im nächsten Moment würde hier eine Schlacht toben. Ein letztes Durchatmen, dann jagte er magische Energie in die Kugel. Immer noch Stille. Dann ertönte ein Gebrüll und dutzende Soldaten drängend sich durch den Spalt in der Mauer. Die Daedra waren vollkommen überrascht. Sie schafften es nicht rechtzeitig den Spalt zu blockieren und so kamen genug Soldaten den Innenhof um ihnen einen ernsthaften Kampf zu bieten. Auch der Läufer war vollkommen fassungslos. Als er sich in Bewegung setzen wollte, rollte Ser-Kueij sich schon vor ihm auf dem Boden ab und durchstach mit seinem Kurzschwert des Läufers' Daedraherz. Ser-Kueij blickte in die schreckerfüllten Augen des Läufers. Dieser blickte an sich hinab und erkannte die Klinge, die bis zum Griff in seinem Körper steckte und sein Blut, das die Hand seines Gegners rot färbte. Schließlich blickte er seinem Gegner noch mal in die entschlossenen Augen und starb.

Ser-Kueij zog die Klinge wieder raus und der Läufer fiel zu Boden. Es hat funktioniert. Der Plan ist tatsächlich aufgegangen. Dann ertönte ein Scheppern. Und dann noch mal eins. Vor Ser-Kueij erschienen zwei in dunkle Mäntel gekleidete Gestalten. "Oh nein..." "Ich habe dich bereits erwartet, Argonier." Ser-Kueij erkannte die Gestalt wieder. Es war die Flamme, die er bereits in der Kaiserstadt gespürt hatte und die ihr Lager angegriffen hatte. Der Argonier nahm ein paar Schritte rückwärts, bis er schließlich gegen das Tor Dirich's stieß. "Ihr kommt hier nicht durch...", flüsterte er. Die Flamme lachte spöttisch. Etwas an ihr hatte sich geändert. Da wo vorher eine Maske war, war...nichts. Dort war einfach nur eine dunkle Leere. Warum konnte ich sie nicht spüren, wie in der Kaiserstadt? Die Entfernung war sehr gering, ich hätte ihr Macht zweifelsfrei spüren müssen. Außer...ihre Macht ist mit der Maske geschwunden! "Ich habe mich schon auf unseren Kampf gefreut, Argonier." Die Flamme an seiner Seite blieb komplett stumm und regte sich auch sonst nicht. Jedoch trug sie eine Maske. Ich werde sie vermutlich nicht aufhalten können. Aber ich muss Zeit für Evantus erkaufen. Ser-Kueij hob seine Klinge, da stürmten die Flammen ihm auch schon mit gezückten Dolchen entgegen und schließlich lief auch Ser-Kueij los. Stahl prallte aud Stahl und schon befanden sich die drei aus einem Wirbelwind aus Schlägen, Finten, Ausweichmanövern und Verteidigungsbewegungen. Ser-Kueij musste gleich mit voller Kraft in den Kampf treten, da er nicht nur zahlenmäßig unterlegen, sondern auch durch sein taubes Bein benachteiligt war. Nach ein paar weiteren Angriffen entfernten sich die drei mit einem Sprung voneinander um kurz durchzuatmen. "Hast du deine Kräfte schon aufgebraucht, Argonier?" "Noch lange nicht." "Das werden wir gleich noch sehen!", rief die Flamme und schon formten sich in seiner Hand und in der seines gewährten rot glühende Feuerbälle, die sogleich auf Ser-Kueij zuflogen. Dieser formte ebenfalls einen Feuerzauber in der Hand und schleuderte ihn los. Die drei Kugeln verschmolzen zu einer und kurz bevor ihre Kraft sich entlud schien dir Zeit still zu stehen. Die Kampfgeräusche im Hintergrund erstickten und die drei blickten gespannt auf den Feuerball in ihrer Mitte. Dann, nachdem die Zeit sich eine kurze Pause gegönnt hatte, lief sie weiter und der Feuerball entlud sich mit einer gewaltigen Druckwelle. Die drei wurden vollkommen von den Flammen verschluckt und es hörte sich an wie ein mahlender Sturm. Doch kurz bevor dieser verschwand, sprang eine Gestalt aus seinem Inneren. Die maskierte Flamme konnte grade noch so Ser-Kueij's Kurzschwert abblocken, doch es glit durch das Messer der Flamme als wäre es Butter, bis es das Messer komplett durchtrennt hatte und sich schließlich in das Herz der Flamme bohrte. Ser-Kueij zog die in einem weiß-gleißenden Licht erfüllte Klinge aus der Brust seines Gegners, während Dampf aus seiner Wunde austrat und er tot zu Boden fiel. Dann löste er den Zauber auf und sein Kurzschwert nahm wieder seine normale Gestalt an. "Was ist das für ein Trick?!" "Ich habe meine Klinge erhitzt, sodass sie durch Stahl gleitet als wäre es Papier. Und nun bleiben nur noch wir beide übrig."


Diesmal war es die Flamme, die wenige Schritte rückwärts nahm. "Wie du siehst hast du micht unterschätzt. Leider muss ich zugeben, dass dieser Zauber sehr anstrengend war. Ich habe keine Kraft mehr für einen langen Kampf. Deswegen werde ich es jetzt beenden." Der Argonier hob die Klinge vor seine Brust und schloss die Augen. Ein Knistern ertönte und elektrische Energie floss verstärkt durch seinen Körper, über den Arm in die Klinge, die nun bläulich schimmerte, ein Blitz in Form einer Waffe. Kleine Blitze zuckten über die Oberfläche der Waffe. "Ich bin eine Flamme! Denkst du wirklich ich wäre so ein schwacher Gegner!? Ich werde es dir zeigen!" Und wieder stürmte die Flamme los, während Ser-Kueij diesmal den Angriff abwartete. Die Flamme warf dem Argonier einen Feuerball entgegen, den er wieder mit einem eigenen abblockte, doch diesmal sprang die Flamme aus der Explosion heraus und mitten auf Ser-Kueij zu. Nichts, was ich nicht erwartet hätte. Der Argonier blockte den Angriff der Flamme ab, während sie überrascht zurückwich. "Was...du hast mich gar nicht getroffen! Warum verspüre ich dennoch Schmerz?" "Die elektische Energie aus meiner Klinge wird beim Aufprall auf dein Messer über eben jenes in deinen Körper geleitet. Es ist egal ob ich dich direkt treffe oder nicht. Ich gewinnen so oder so." Mit einem Wutschrei stürmte die Flamme wieder auf Ser-Kueij zu, seine Worte ignorierend. Ser-Kueij bemühte sich gar nicht um einen Gegenangriff, er blockte nur die Schläge der Flamme ab und jedes Mal entlud sich ein Teil der elektrischen Energie in seinem Körper, bis er schließlich so geschwächt war, dass Ser-Kueij mit einer einfach Finte sein Messer fortschlug und ihn von der linken Schulter quer bis zur rechten Hüfte aufschlitzte. Zwar war die Verletzung nicht tödlich, dennoch sprang die Flamme mit einem Scherzensschrei zurück und konnte unmöglich weiter kämpfen. "Es ist vorbei", sagte Ser-Kueij und wollte zum Todesstoß ansetzen, da lösste sich sein Gegner in schwarze Flammen auf und manifestierte sich wieder am Tor Dirich's. "Wir werden uns noch einmal wiedersehen, Argonier. Und es wird dein letztes Mal sein." Dann formte er mit seiner letzten Kraft einen gewaltigen Feuerball, den er mitten auf den brüchigen Stein über dem Holztor warf. Der Stein zerbarst und einzelne Stücke fingen an abzufallen. Er will den Eingang verschütten! Doch Ser-Kueij konnte nichts mehr tun um den Vorgang aufzuhalten. Doch während die Flamme versuchte im Inneren zu verschwinden, bevor die Decke einstürzte, fokusierte Ser-Kueij all seine Kraft in der Blitz-Klinge, die nun um so mehr schimmerte, und warf sie der Flamm hinter her. Rotierend flog sie knapp zwischen den einstürzendem Stein durch und traf das Schulterblatt der Flamme, wo sie sich mit einem hellen blauen Blitz entlud. Ein Schmerzensschrei war das letzte was Ser-Kueij hörte, bevor der Eingang komplett verschüttet wurde. Dann fiel er auf die Knie.


Ein paar Minuten später trat Evantus an seine Seite. "Ich habe versagt", begrüßte Ser-Kueij. "Ganz und gar nicht. Du hast den Feind zum Rückzug gezwungen." "Unser Plan ist hiermit zu nichte gemacht worden." "Das mag schon sein, jedoch hast du uns Zeit zum Verschnaufen gegeben. Zwar kommen wir nicht rein, aber sie kommen auch nicht mehr raus. Das gibt uns Zeit noch mehr Truppen zu sammeln. Du hast gute Arbeit geleistet. Die ganze Aktion war von dir geplant und letzendlich auch ein Erfolg. Wir werden die Gegend nach weiteren Eingängen absuchen und alle bis auf einen schließen. Somit haben wir sie vollkommen im Griff. Kehre zu Marus zurück und sag ihm, dass du gute Arbeit geleistet hast. Deine Arbeit ist hier getan." "Aber es ist noch lange nicht vorbei!" "Im Moment schon. Es wird noch dauern, bis wir wieder zuschlagen. Und du bist auch ziemlich angeschlagen. Wenn du willst, kannst du wieder zurückkehren. Doch du hast auch andere Pflichten. Ich möchte mich nicht allzu sehr auf die verlassen. Es ist mein Kampf und ich muss ihn schlagen." Dann entfernte sich Evantus wieder zum Rest der dezimierten Einheit. "Ach ja...danke."

Moonlord
26.10.2011, 13:29
Festung Dirich

Endlich war es so weit. Der Trupp von Fredas war als letzter zu ihnen gestoßen. Auch sie hatten es mit Spähern zu tun bekommen und diese trotz heftiger Gegenwehr besiegt. Einer ihrer Kameraden war dabei gefallen. Garum sah Fredas an, dass ihm das sehr zu schaffen machte. ’Tja, das gehört zu den Nachteilen, wenn du Anführer bist. Deine Männer vertrauen dir und doch gibt es Momente, wo du sie nicht schützen kannst. So schwer es auch fällt, du musst es akzeptieren, wenn du nicht daran zerbrechen willst.’ Wortlos schlug er Fredas seine Pranke auf die Schulter, eine Geste, die Mitgefühl und Verständnis ausdrücken sollte, aber den Khajiit gleich ein Stück in die Knie zwang. Es würde später Zeit sein für Begräbnisse und Trauer. Jetzt gehörte alle Aufmerksamkeit der bevorstehenden Schlacht. Und genau in diesem Augenblick leuchtete der magische Stein auf. Ser-Kueij hatte das verabredete Signal gegeben.
Der Sturm brach los. Kopf an Kopf liefen Garum und Evantus auf die Bresche in der Mauer zu. Jeder wollte der erste sein, der seine Waffe auf die Feinde niederfahren ließ. Noch zehn Schritte, noch fünf. Kampfschreie in allen möglichen Stimmlagen zerrissen die Luft. Wie eine Naturgewalt brach der erste Ansturm der Soldaten über die Daedra im Hof herein. Klingen zuckten, Pfeile schwirrten. Mehrere Streitkolben fanden ihr Ziel. Und um den Vergleich mit einem Gewitter perfekt zu machen rasten jetzt auch gleißende Blitze in den Hof. Irarius hatte mit einigen Leuten die Mauern erklettert, von denen aus sie mit Pfeilen und Magie angriffen.
Doch die Überraschung währte nur kurz. Im nächsten Augenblick schlugen die Daedra zurück. Ein hässliches Krokodilmaul schnappte nach Garums Arm, verfehlte ihn nur knapp und bekam zur Antwort den schweren Kriegshammer gegen die Seite. Das Brechen der Knochen war für den Ork selbst durch den Lärm um ihn herum zu hören. Ein Tritt in den schuppenbewährten Bauch brachte die Riesenechse auf Abstand. Sie schüttelte sich. Der Unterkiefer war mehrfach gebrochen und hing kraftlos herab, aber die scharfen Krallen stellten immer noch eine Gefahr dar. Garum wartete nicht ab, bis sein Gegner den Schock überwunden hatte. Wieder kreiste der Hammer. Wieder schlug er zu und zertrümmerte den Kopf des Daedroth endgültig.
Doch schon stand er seinem nächsten Gegner gegenüber. Der Dremora war schnell, schnell genug um Garum eine tiefe Wunde am Oberarm zu verpassen, bevor ihm dieser mit einem Tiefschlag die Beine wegriss. Aber schneller als gedacht stand er wieder. Zwar schwankte er leicht und Garum sah deutlich dunkles Blut aus den Beinschienen sickern, doch das scharfe Langschwert ließ ein schnelles Nachsetzen nicht zu. Garum fluchte. „Komm her du Bastard! Zeig mir, was du kannst!“ Schwer atmend standen sie einander gegenüber, belauerten sich, warteten auf die geringste Reaktion, auf den kleinsten Fehler des anderen. Und dann griff der Dremora an. Pfeifend zerschnitt die dunkle Klinge die Luft, fuhr auf Garum herab und traf doch ins Leere. Garum hatte den Schlag erwartet. ’Deinesgleichen ist so durchschaubar. Friss Dreck!’ Er war zur Seite ausgewichen und nutzte nun den Schwung des Dremora gegen ihn. Sein Hammer traf mit voller Wucht den Rückenpanzer des Daedroth. Die Platten knirschten protestierend bevor sich ein langer Riss darin bildete. Wie von einem Katapult geschleudert flog sein Gegner nach vorn. Garum wollte nachsetzen, hielt den Hammer bereits erhoben ... doch es war nicht mehr notwendig. Eine grasüberwucherte Mauerkante hatte den Sturz des Dremora aufgefangen und ihm dabei gleich das Genick gebrochen.
Garum keuchte. Geschafft! Erst jetzt spürte er den Schmerz seiner Wunde aus der zum Glück nur wenig Blut rann. Kurz sah er sich um. Überall im Burghof tobte der Kampf. Viele seiner Kameraden, die er noch nicht einmal kannte, lagen verletzt oder gar tot am Boden. Doch noch viel mehr der stinkenden Ausgeburten Oblivions waren getötet worden.
Ein Lichtblitz auf der anderen Seite des Hofes ließ ihn herumfahren. Dort sah er Ser-Kueij gegen zwei unheimliche Gestalten in schwarzen Roben kämpfen. Der Argonier setzte Magie ein, schaffte es so tatsächlich, einen seiner Gegner zu töten. Dann war Garum schon wieder die Sicht versperrt. Erneut stürzte er sich ins dickste Gewühl, teilte rechts und links seine Schläge aus. Einen im Wege stehenden Skamp sprang er einfach an und drückte ihn mit seinem Gewicht nieder.
So erstaunlich es war, Garum fühlte sich gut. Ja, er war verletzt. Ja, er rang keuchend nach Luft. Doch so eine Möglichkeit, all sein kämpferisches Können auszuspielen, hatte er seit Jahren nicht mehr gehabt. Er zählte die Gegner nicht, die seine Fäuste, seinen Hammer oder Dolch zu spüren bekamen. Schritt für Schritt arbeitete er sich über den Hof, immer in der Richtung wo er Ser-Kueij zuletzt gesehen hatte. Ein erneuter Lichtblitz zeigte ihm, wie nah er dem Argonier schon gekommen war ... und beleuchtete die Silhouette einer Riesenspinne direkt vor Garums Nase. Knisternd schlug ihm ein Blitz entgegen, dem er nur durch sein schnelles Reaktionsvermögen entging. Ein Hechtsprung brachte ihn unter seinen Gegner. Der Boden war hier mit unregelmäßigem abgeschliffenem Kopfsteinpflaster bedeckt. Er kam hart auf und rutsche ein Stück weiter, wobei die frische Armwunde erneut aufbrach. Rote Schleier trübten seinen Blick, als er den Dolch hochriss. Er traf den ungeschützten Bauch der Spinne, schlitzte ihn auf. Eine ekelerregende Flut stinkender schleimiger Innereien stürzte auf ihn nieder.
Garum stand wieder auf. Und genau in diesem Augenblick brach vor ihm ein Teil des alten Turmes in sich zusammen.
Danach war es still.

Etwas später trat Garum an Evantus heran. Er hatte, wie so viele andere auch, die Heilkünste von Irarius in Anspruch genommen, der die Blutung an Garums Arm gestoppt hatte. Sie hatten einen ersten Sieg errungen, aber die Schlacht war noch längst nicht gewonnen. Wer konnte schon sagen, wie viele starke Gegner noch hinter der verschütteten Tür auf sie lauerten. Vorerst konnten sie nichts tun.
„Schöne Scheiße!“ Garum sah Evantus an. „Habt Ihr schon einen Plan, Hauptmann?“
Evantus ließ sich mit der Antwort Zeit. Dann nickte er. „Mehrere.“ Seine Stimme klang müde. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf das winzige Häuflein Unverletzter, die sich Mühe gaben, ihren verwundeten Kameraden so gut es ging zu helfen. „Wir brauchen Verstärkung. Wir brauchen ein paar Magier. Wir brauchen Medikamente. Und schließlich ...“ damit deutete er auf den riesigen Schutthaufen vor ihren Füßen, „ ... brauchen wir Schaufeln. Sucht euch was aus.“
„Dann werden wir uns wohl erst mal nach weiteren Eingängen umsehen.“ Mit einem weiteren Nicken bestätigte Evantus, dass er damit einverstanden war. Garum drehte sich um. Beinahe wäre er über Fredas gestolpert, der ebenfalls gerade zu Evantus unterwegs war. Auch der Khajiit hatte den Angriff nicht ohne Spuren überstanden. Etliche Narben und ein zerfetztes Ohr sprachen ein deutliches Bild. Garum zog ihn kurzerhand mit sich herum. „Lasst dem Hauptmann etwas Zeit“, meinte er, „ihr habt euch gut geschlagen. Wie wär’s, suchen wir gemeinsam nach Nebeneingängen?“

Der Wargreiter
26.10.2011, 22:45
Auf dem Schlachtfeld-Festung Dirich

Der Kampf tobte, anfangs hatte der Khajiit zusammen mit anderen Bogenschützen und Magiern versucht Daedra von der Mauer aus zu töten, doch nun sprang er mit gezogenen Nahkampfwaffe in den Hof.
Vor ihm stand ein Dremora, der gerade noch einen der Soldaten, von hinten die Kehle mit einen geriffelten Dolch aufgeschlitzt hatte und ihn mit einem heiseren Lachen zu Boden stieß.
Die beiden standen sich Gegenüber, kaum 2 Armlängen voneinander entfernt, die Ohren des Khajiits füllten sich mit den Schreien der Gefallenen, dem Klirren von Waffen und dem seltsamen Gegrunze eines Echsendings, welches ein paar Schritte von ihm weg mit dem Tod rang. Die beiden Gegner tauschten leicht zu parierende Schläge aus während sie sich Zentimeter um Zentimeter näher kamen um sich schließlich Aug in Aug und mit gekreuzten Klingen gegenüber zu stehen. Sowohl die fremdartige Klinge des Dremora als auch der Dolch, den er locker in eine Lederschlaufe am Gürtel gesteckt hatte, waren blutverschmiert und wiesen etliche Gebrauchsspuren auf. Die Rüstung des Dremora bestand aus einzelnen Platten der gleichen Fertigung, die man relativ locker auf einen Lederharnisch befestigt hatte, sodass sie sich bei manchen Bewegungen leicht hin und her bewegten. Fredas konnte nicht einschätzen wie alt sein gegenüber war, das Gesicht der Kreatur wies für ihn keine großen Spuren von Alter auf, wusste er doch aber auch nicht wobei er bei solch einer Missgeburt achten musste.
Aus dem Augenwinkel konnte der Khajiit die Hand des Dremora sehen, die langsam, mit fließenden Bewegungen nach dem Dolch griff, während das Monster in mit blutrünstigen Augen zu verschlingen drohte. Fredas reagierte sofort, er stieß seinen Dolch mit voller Wucht in die Schulter des Dremoras, der Daedra schrie auf, riss seine Hand vom Dolch und stolperte einige Schritte nach Hinten, wo er seinen Arm haltend, stehen blieb. Der Abenteuer wollte dem Wesen keine Zeit zum Ausruhen gönnen, er sprang auf dem Dremora zu, bereit dem Leiden der Kreatur ein Ende zu bereiten, doch dieser stieß sich vom Boden ab und holte den Khajiit auf den Boden der Tatsachen zurück.
Fredas stieß unsanft gegen die alte Steinmauer, während der Dremora erneut auf ihn zustürzte. Der Khajiit schlug der Kreatur die Klauen ins Gesicht, diese riss sich los und biss Fredas, einem wilden Raubtier gleich, in sein Ohr, nur um seinen Schädel dann wie ein Wolf schnell in jede Richtung zu Schleudern, zusätzlich trieb er dem fauchenden Khajiit das Schwert in die Seite.
Fredas unterdrückte die Schmerzensschreie, er wollte dem Ungeheuer die Freude an den Schmerzen nehmen die es verbreitete. Der Khajiit schmeckte Schweiß und den metallischen Geschmack von Blut der langsam seine Schnauze füllte. Der Dremora verzog sein Gesicht, Fredas hielt es für ein Lächeln, dann ging er einen Schritt zurück hob sein Schwert in Höhe seiner Kehle in grinste ihn erneut an, dann stach er zu.
Fredas ließ alle Muskeln und Sehnen nachgeben, zusätzlich riss er seine Füße vom Boden, das Schwert versank zitternd und klirrend in der Mauer. Fredas sprang auf und stieß gleichzeitig mit dem Dolch zu, dann packte er Dremora und stieß ihn gegen die Ruinenwand.
Ein Lichtblitz zuckte hinter ihm auf, doch Fredas bemerkte ihm kaum weil er grinsend den wilden, daedrischen Flüchen des Dremora lauschte. Schließlich packte der Khajiit den Dremora bei den Hörnern und tötete ihn.
Hinter ihm hörte er Lärm, dann legte sich Staub über das Schlachtfeld, er sah über die Schulter und konnte gerade noch sehen wie die letzten Steine den Eingang verschütterten, er wandte sich um, begutachtete die Situation kurz, dann wischte er seine Waffen ab und steckte sie weg, dieser Kampf war gewonnen.

Nach der Schlacht-Festung Dirich

Fredas schritt über das Schlachtfeld, viele waren verletzt, viele waren tot. Die beste Chance die Ehre zu erlangen die er suchte, war fürs erste vertan.
„Das Glück ist eine verdammte Hure!“
Fredas knurrte vor sich hin und entfernte sich währenddessen von der leichenbestückten Ruine. Er sah Evantus der grade mit Garum redete, der ihm vor der Schlacht gut zugesprochen hatte und entschied sich zu ihnen zu gehen.
Garum hätte ihn beinahe umgerammt, Fredas zog schnell den Fuß weg, auf den der Ork getreten war. Garum sprach ihn an und fragte ihn ob er ihn unterstützen würde, neue Eingänge zu finden. Es gab die Chance seinen Wert unter Beweis zu stellen und zusätzlich die Möglichkeit die Daedra schneller zu besiegen, der Khajiit schüttelte die ausgestreckte Hand des Orks während er einwilligte.

Moonlord
29.10.2011, 16:30
Etwas nördlich von Dirich
Die Aufgabe hatte auf den ersten Blick leicht ausgesehen. Sie wollten nach weiteren Zugängen zur alten Festung suchen. Zweihundert, höchstens dreihundert Schritte im Umkreis des Turmes sollten sie liegen. Weiter wohl nicht, denn Garum traute es den Kaiserlichen nicht zu, noch längere Fluchttunnel gegraben zu haben. So wichtig schien Dirich nie gewesen zu sein.
Im Süden lag der Schrein von Sanguine. Diese Gegend kannte er gut genug. Hier war nichts. Und vermutlich würden sie an anderen Stellen auch nichts finden. Garum hatte gemeinsam mit Fredas und einer Handvoll Soldaten die östliche Hälfte abgesucht. Fast bis zum Schrein von Julianos waren sie dabei vorgedrungen, hatten hinter jeden Busch gespäht und vor allem zwischen den unzähligen Felsbrocken nach verborgenen Türen gesucht. Ohne Erfolg. Schon sahen sie die Säulen eines weiteren Wegschreins vor sich auftauchen. Einer der Soldaten, der aus der Umgebung stammte sagte, dass er Kynareth geweiht war. Garum war es gleich. Er fühlte sich nur noch verpflichtet, die selbst übernommene Aufgabe vernünftig zu beenden. Die Lust daran war ihm schon längst vergangen.
„Habt Ihr schon Pläne für die nächsten Tage?“, wandte er sich an den Khajiit. „Ich meine, wenn wir nichts finden.“
Fredas antwortete nicht sofort, was Garum Gelegenheit gab, seine eigenen Gedankengänge zu ordnen. 'Sieht nach 'ner stinklangweiligen Belagerung aus. Wir können nicht rein und die können nicht raus. Mist! Da hab' ich mich auf was schönes eingelassen! Werd' nachher gleich mal mit dem Hauptmann sprechen. Vielleicht hat er ja was für mich zu erledigen. Am liebsten wäre mir ein Auftrag in der Kaiserstadt. Nachschub holen oder so. Ist immer noch besser als ein paar Wochen untätiges Faulenzen im Feldlager.'
„Das Rumsitzen liegt mir nicht,“ redete er weiter. „ich hab' dem Hauptmann mein Wort gegeben und ich werde ihn nicht im Stich lassen. Nur … vielleicht gibt es etwas zu tun, das weniger langweilig ist. Was meint Ihr?“

Der Wargreiter
29.10.2011, 21:01
Etwas Nördlich von Festung Dirich

Das, was Fredas während des Erkundungsmarsches gesehen hatte beschränkte sich auf Bäume, Steine und seltsame Schreine, keine Spur von einem Geheimgang. Der Khajiit war langsam genervt, erst endete die Schlacht ohne die Spur einer Entscheidung und dann wird die Erkundungstour auch noch mehr als unbefriedigend. Er hätte es eigentlich erwarten können, die Festung war alt und wenn die Zeit eventuelle Fluchttunnel nicht verschüttet hatte, dann hatten es bestimmt andere für sie getan. Hinter den Vögeln die abwechselnd sangen und kreischten konnte er Wolken aufziehen sehen, die die Situation wohlmöglich noch unangenehmer machen würden. Fredas Wunden taten, trotz Magiebehandlung, immer noch weh, vor allem das zerfetzte Ohr bereitete ihm Sorge, er wollte es auf keinen Fall amputieren lassen, so wie es einer der Magier im Lager vorgeschlagen hatte. Garum sprach ihn an, er antwortete nicht also machte der Ork weiter.
„Nun, „ fing der Khajiit an nachdem der Ork fertig war „ wenn es sein muss, muss man halt Steine schaufeln.“
Der Khajiit verzog sein Gesicht zu einem gezwungenen Lächeln während sein Ohr sich spannte. Seine Antwort war bestimmt nicht zufrieden stellend gewesen, doch das einzige was ihm eingefallen war, er musste nicht was er machen würde wenn sich die ganze Aktion weiter hinauszögern würde. Momentan gab es hier nichts zu holen, weder Dinge von Wert noch Ruhm oder Ehre, ihr momentan einziger Gegner war ein Haufen Steine.
Der Khajiit verwarf die Gedanken, sie halfen ihm momentan nicht weiter, senkten nur die Moral. Als Ablenkung kramte er das raus, was er vom Lager als Proviant mitgenommen hatte, nahm sich ein Teil eines Brotlaibes raus und schob ihn sich in den Mund, dann bat er Garum etwas an.

Moonlord
31.10.2011, 10:17
Festung Dirich
Der Rückweg zum Lager blieb genauso ereignislos wie der Hinweg. Garum kaute unterwegs noch den Rest des Brotes, das er von fredas dankend angenommen hatte. Sie redeten kaum miteinander. Es gab auch nicht viel zu sagen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
Am Himmel waren dunkle Wolken aufgezogen und über dem Horizont zeigte sich der Widerschein des nahenden Gewitters. Leise platschend fielen die ersten schweren Tropfen auf die ausgedörrte Erde. Sie mischten sich mit Asche und Staub zu einer dünnen grauen Schlammschicht, die an den Stiefeln kleben blieb und hässliche Spritzer bis hoch zu den Knien brachte.
Garum stapfte missmutig durch Regen und Matsch. Aufkommender Wind hatte die Temperatur schlagartig um einige Grade herabgesenkt. Es war kalt geworden. So etwas machte einem Krieger zwar nichts aus – jedenfalls behauptete das jeder von sich selbst – aber zusammen mit dem Frust über die ergebnislose Suchaktion ließ es Garum doch mit den Zähnen knirschen.
'Ein fell müsste man haben, wie Fredas.' Er schielte zu dem Khajiit hinüber. 'Oder lieber doch nicht.' Fredas sah auch nicht glücklicher aus. Das Wasser rann ihm genau wie allen anderen unter die Rüstungsteile, drang wieder hervor und tropfte zu Boden. „Verfluchtes Sauwetter! … Das steht garantiert mit der Daedrabrut im Bunde!“
Das klang zwar nicht logisch, machte aber der Seele Luft. „Na endlich. Wir sind da.“
Während sie unterwegs waren, hatten andere die Verpflegung und vor allem die Zelte vom Schrein hierher geholt. Vor der Bresche in der Außenmauer war das Lager aufgeschlagen worden, während im eigentlichen Burghof nur eine Wache postiert war. Man wollte sicher gehen und erst die Berichte der Spähtrupps abwarten, ehe man es sich zu dicht am Feind gemütlich machte.
Einer der Legionäre übernahm es, den Bericht abzuliefern. Viel hatte er ja nicht zu sagen. Fredas und Garum schlüpften ins nächstbeste Zelt, aus dem bereits der Geruch einer kräftigen Suppe drang.
'Das ist schon besser. Wenn sie hier auch noch Bier haben, kann mir die Scheiße da draußen egal sein.'
„Rutscht mal etwas zusammen, Leute. Hier sind noch zwei, die Hunger haben!“ Mit diesen Worten schob er die Anwesenden kurzerhand etwas zur Seite, so dass sie sich dazusetzen konnten. Teller wurden ihnen hingereicht und auch Becher mit einem schäumenden Gebräu, welches durchaus als Bier durchgehen konnte. „Na dann, auf fröhliches Buddeln.“, prostete Garum den anderen sarkastisch zu.
Richtige Stimmung wollte auch spät abends nicht aufkommen, angesichts der schon morgen beginnenden Schufterei. Fast alle hier waren Abenteutrer, die zwar mit harten Kämpfen aber auch mit Ruhm und schneller Beute gerechnet hatten. Beides konnten sie vorerst abschreiben. So saß man zusammen, schlürfte die Suppe und stierte in seinen Becher bis ein Bote erschien.
„Hier finde ich euch endlich! Garum, Fredas, hoch mit euch. Der Hauptmann will euch sehen.“
Die beiden sahen sich an. „Ganz schön dreist, Bürschchen!“ Garum hatte sich erhoben und sah grimmig auf den Kaiserlichen herab, der einen ganzen Kopf kleiner war als er. „Äh … ich meinte ja nur ...“ Er drehte sich um und hatte einen zähnefletschenden Khajiit vor seiner Nase. „ … ich meinte, der Hauptmann bittet euch ...“
„So ist's schon besser.“ Garum klopfte dem Boten „freundschaftlich“ gegen den Helm. „Dann wollen wir mal Evantus nicht warten lassen.“

„ … haben den Eingang noch mal untersucht. Ohne schwere Technik ist da nichts zu machen.“ Evantus sah die beiden an. „Deshalb habe ich einen Auftrag für euch.“ Er gab Fredas einen Brief, der das Siegel der Kaiserlichen Legion trug. „Geht bitte nach Skingrad. Graf Hassildor hat vor kurzem sein Schloss umbauen lassen und dabei ein Gerät benutzt, dass wir hier gut gebrauchen könnten. Sie nennen es „Kran“, wohl nach diesem Bastler Cranius Allectus, der dort in der Stadt wohnt. Versucht die beiden davon zu überzeugen, das Gerät hierher zu schicken. Der Brief an den Grafen hilft euch hoffentlich dabei. Übrigens … Auslagen werden nur bis zu einem gewissen Grad erstattet. Der Schatzmeister ist da sehr eigen. Versucht also, ohne Bestechungsgelder auszukommen. Noch Fragen?“
Garum und Fredas schauten sich kopfschüttelnd an.
„Gut. Dann brecht gleich morgen früh auf. Je eher wir das Ding hier haben, desdo besser.“
Sie verabschiedeten sich und gingen zum Zelt zurück. 'Da sind wir ja gut um die Buddelei drum rum gekommen.'
„Dann bis morgen früh, Kamerad.“ Garum suchte sich eine freie Ecke, wo er seine Decke ausbreitete und bald kräftig schnarchend schlief.

Der Wargreiter
31.10.2011, 20:10
Lager-Festung Dirich

Der Khajiit suchte eine trockene Stelle an seinem Körper wo er den Brief verstauen konnte, während er durchs Lager lief. Ein Auftrag folgte dem Anderen, es war schön etwas zu haben das erledigt werden wollte und sei es nur um einer drohenden Monotonie zu entkommen.
Das ganze Lager war dunkel, Lampen und selten aufblitzende Sterne sorgten nicht für genug Licht um auch nur 3 Fuß geradeaus zu sehen. Aus den Zelten drang das Schnarchen der Schlafenden und das leise Wimmern derjenigen die beim Kampf beinahe ihr Leben gelassen hatten. Fredas Fell klebte an seiner Rüstung, außerdem hingen ihm Strähnen seiner Mähne ins Gesicht die ihm bei jedem seiner Schritte an der Nase kitzelten.
Nach einer Weile fand er ein Zelt das noch nicht komplett überfüllt war, Regen tropfte zwar in dicken Tropfen von Oben auf die Schlafenden herab aber Fredas hatte keine Lust mehr einen besseren Ort zu schlafen zu suchen. Er nahm sich eine einigermaßen trockene Decke schlang sie mehrfach um seinen Körper und lehnte sich dann an eine leer Holzkiste. Er schloss die Augen, versuchte zu schlafen aber es gelang ihm dank des Geräusches des prasselnden Regen und den Lauten der Kameraden nicht, Schlaf zu finden.
Er nutzte die schlaflose Zeit um den morgigen Tag zu planen. Sie würden morgens früh aufstehen und dann nach Skingrad reisen, ihm fiel auf das er für die kurze Zeit die er in diesem Land war, schon beeindruckend oft in dieser Stadt gewesen war. Dort angekommen würden sie diesen Erfinder aufsuchen der ihnen den Kran aushändigen würde, mit dem sie dann zurückkehren würden, es klang zusammengefasst nicht besonders spannend.
Die Kälte hatte es geschafft sich ihren Weg durch die Deckenschichten zu bahnen und schmiegte sich mit ihrer herzlosen Art um den Khajiit. Fredas zitterte, er konnte von seiner Position aus sehen, dass es den anderen Leuten ähnlich ging. Von Draußen hörte er Jemanden durch den nassen Schlick warten, Irgendwer lugte für einen kurzen Moment ins Zelt, dann kam die Person rein. Sie trug eine geschundene Skingrad Uniform sowie einige Verbände um allerlei Gliedmaßen. Der Mann packte sich rasch eine Decke und schaute sich erneut im Zelt um, dann setzte sie sich in die Nähe des Khajiit. Fredas kannte den Mann, als sie noch in der Kaiserstadt gewesen waren hatte er sich mit ihm kurz unterhalten, eigentlich war das Gespräch sehr einseitig gewesen.
„Hey, ihr! Seguri, Seguri Callei, richtig?”
Der Kaiserliche erschrak sichtlich, und schaute verdutzt in die Richtung des Khajiits bis er erkannte, dass der Andere überhaupt nicht geschlafen hatte, schließlich nickte der Mann mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen.
„Ihr habt den Kampf überstanden? Freut mich das ihr nicht gleich den ganzen Kopf verloren habt.“
Seguri grinste schwach als er auf das Ohr des Abenteurers verwies, dann zog er sine Hand schnell wieder unter seine Decke. Fredas grinste zurück, der Typ war ihm sympathisch, er hatte selbst in so einer Lage noch Sinn für Humor.
„Der Daedra hatte wohl nicht genug Appetit.“
Der Kaiserliche antwortete erst nachdem er sich ein paar Mal kräftig, in die zu einer Schale geformten Hände, pustete.
„Für wahr, Khajiit, für wahr.“
„Fredas.“
„Ach ja, natürlich!“
Beide schwiegen, dann Unterbrach Fredas die Geräuschkulisse der verregneten Nacht.
„Ihr kommt doch aus Skingrad? Wisst ihr etwas über einen Erfinder und seinen Kran?“
„Was ist ein Kran?“
„Ich habe keine Ahnung aber es soll uns wohl helfen hier weiterzukommen.“
„Ah, hat dieser Allectus das Ding gebaut?
„Kennt ihr ihn?“
„Nicht wirklich, ist aber wohl ein bisschen verdreht im Kopf, das hab ich zumindest gehört, der hat doch bei dem Schloss mitgewirkt, nicht?“
Fredas nickte, dann erklärte er Seguri kurz die momentane Sachlage und berichtete über den bevorstehenden Auftrag. Beide redeten noch eine Weile weiter, solange bis der Kaiserliche schließlich einschlief. Fredas konnte lange Zeit noch immer nicht richtig schlafen, er schaffte es lediglich seine Außenwelt zu verdrängen, bis auf da monotone Geräusch der Wassertropen gelang es ihm auch gut.
Der nächste Morgen war wesentlich freundlicher als der vergangene Abend. Fredas wachte auf als die Sonne gerade die Wipfel der Bäume passiert hatte und nun begann das Lager voll auszuleuchten. Der Khajiit hatte wenig geschlafen, dennoch fühlte er sich an diesem Morgen gut.
Er wickelte sich aus seiner Deckenkonstruktion, stand auf und verließ das Zelt, nachdem er seine Waffen angelegt hatte.
„Viel Glück!“
Hatte ihm Seguri gewünscht, der bereits außerhalb des Zelts auf ein paar gestapelten Kisten saß und einen seiner Verbände erneuerte. Fredas bedankte sich kurz und ging dann weiter zum Treffpunkt. Die Erde im Lager war matschig, Klumpen und Spritzer des Schlamms klebten an seinen Schuhen und seiner Hosen. Am Treffpunkt angekommen lehnte sich der Khajiit an eine Zeltstange und schloss noch einmal für einen kurzen Moment die Augen, bald würden sie aufbrechen.

Moonlord
03.11.2011, 10:54
Aufbruch von Dirich
„Guten Morgen, Fredas!“
Garum hatte das erste Sonnenlicht des frühen Morgens genutzt, um seine Sachen zu packen. Seine Arm- und Beinschienen hatte er abgerieben und gegen die Feuchtigkeit frisch eingefettet. Ein Rucksack mit Reiseproviant, den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen wie Feuersteinen und Essgeschirr, sowie eine zusammengerollte Decke hingen auf seinem Rücken. Daneben baumelte der schwere Kriegshammer in der Halterung. Auch dieser war sorgfältig von den Kampfspuren gereinigt und eingefettet worden.
„Na, gut geschlafen?“ Garum grinste. „Hier, fangt!“
Damit warf er dem Khajiit eine gebratene Keule zu, die dieser geschickt auffing. „Keine Ahnung, was für ein Vieh das mal war, aber man kann’s essen.“ Genüsslich biss er in eine ebensolche Keule, von der bereits die Hälfte vertilgt war.
„Wenn Ihr bereit seid, kann’s losgehen“, fuhr er kauend fort.
Fredas war bereit. Sie verabschiedeten sich im Vorbeigehen von einigen anderen Frühaufstehern. Nebeneinander her schlugen sie den Weg nach Süden ein. Zuerst mussten sie am Schrein von Sanguine vorbei, wo sie sich vor nicht einmal zwei Tagen getroffen hatten. Der Weg stieg leicht an. Es wurde mit jedem Schritt trockener und die wärmenden Sonnenstrahlen taten ihr übriges, um einen schönen Tag zu versprechen.
Die große Statue des Daedraprinzen erhob sich vor ihnen. Sie hielten kurz an.
’Wie es Ashni, Engorm und Faurinthil wohl jetzt geht?’ Garum betrachtete die erkaltete Feuerstelle, an der er damals auf die Daedra-Anbeter getroffen war. ’Ich hoffe für sie, dass sie nicht so schnell Heimweh bekommen. Hier ist es immer noch nicht sicher, trotz der Legion.’ Etwas glitzerte in der Asche. Garum bückte sich und hielt eine zerbrochene Phiole in den Fingern, eine von denen, die Engorm immer für seine Tränke benutzt hatte. Achselzuckend warf er sie wieder zurück.
„Es waren ein paar schöne Tage hier, bevor das in Dirich losging. Drei Daedra-Anbeter wohnten hier. Auch eine Khajiit.“ Er zwinkerte Fredas zu. „War gut drauf, die Kleine. Wäre sicher was für Euch gewesen.“ Dann wurde er wieder ernst.
„Habt Ihr euch schon Gedanken zum Auftrag gemacht? Ich meine, wie schwer wird dieser Kran sein. Und wie bekommen wir das Ding durch den Wald? Um den Schrein herum kenne ich mich noch etwas aus, aber weiter südlich, vor allem in Skingrad, bin ich nie gewesen. Vielleicht sollten wir schon auf dem Hinweg einen Pfad suchen, der für Wagen passierbar ist? Was meint Ihr?“ Garum hoffte, dass Fredas die Gegend um Skingrad genügend vertraut war, um einen Weg zu kennen. Ansonsten mussten sie sich für den Rückweg um ortskundige Begleiter kümmern oder, wie eben gesagt, selbst einen Weg durch die Wildnis suchen. Und das konnte in dem unebenen Gelände ganz schön dauern.
Während er auf Fredas’ Antwort wartete, suchte Garum mit Blicken den Waldrand ab, der sich vom Schrein aus weit nach Westen erstreckte.

Der Wargreiter
03.11.2011, 18:54
Schrein des Sanguine


Die Statue des Daedrafürsten Sanguin stand, im Sonnenlicht der frühen Stunden glänzend, auf einem Sockel, an dem sich kleinere Ranken und Gräser drängten. Fredas betrachtete das fremdartige Wesen während Garum sich an einer alten Feuerstelle zuschaffen machte.
Fredas nahm einen Geruch war, der den Wald, leicht modrig, durchzog. Es war der gleiche Geruch den er auch früher im Anwesen wahrgenommen hatte, sofern der Wind und das Wetter gut zusammenspielten.
Vögel kreisten vor der Sonne und warfen ihre Schatten auf die Lichtung während im Hintergrund einige Tiere im Wald kreischten und zeterten, vielleicht waren Wölfe in der Gegend oder Schlimmeres. Fredas lockerte das Schwert und begab sich ein Stück vom Dickicht weg um etwas Zeit zum reagieren zu haben, nur für den Fall das dort etwas war.
Mücken schwirrten, von der leicht feuchten Luft angespornt, über den noch schlammigen Boden, verkrochen sich in Fredas Fell und stachen ihn sooft sie konnten. Fredas versuchte sie mit ziellosem Schlagen in der Luft fernzuhalten während er hin und her stapfte.
„Nun, ich war bisher zwei, drei Mal in der Stadt, kenne aber bis auf die Hauptstraßen nicht viel, also wäre es vielleicht besser Jemanden nach einem guten Weg zu fragen.“
Der Khajiit folgte dem Blick des Orks, der durch den Wald glitt.
„Ist irgendwas?“

Moonlord
04.11.2011, 06:34
Reise nach Skingrad
„Nein ... nichts.“ Garum riss seinen Blick vom Waldrand los und wandte ihn wieder Fredas zu. Dabei gewahrte er den Mückenschwarm, welcher den Khajiit trotz heftiger Abwehrversuche als dunkle Wolke umschwirrte. ’Arme Miezekatze’ Garum hatte nie darüber nachgedacht, warum ihn selbst diese Plagegeister verschonten. Vielleicht kamen sie nur nicht durch die dicke Haut eines Orsimer, oder sie mochten einfach das Blut seiner Rasse nicht. Mit Flöhen verhielt es sich genauso. Doch einen „Flohteppich“ auf diese Probleme anzusprechen war nicht ratsam, wenn man es sich mit ihm nicht dauerhaft verscherzen wollte. Viele Khajiit reagierten da äußerst empfindlich ...
„Ich habe nur nach einem Durchgang gesucht, aber ... das da hinten könnte was sein. Versuchen wir’s?“ Garum wartete die Zustimmung von Fredas gar nicht erst ab. Sie liefen ein Stück nach Südwesten am Waldrand entlang, wo sie tatsächlich eine Lücke fanden, die mal ein Pfad gewesen war. Er war mit Farnen zugewachsen, mit Büschen und dünnen jungen Bäumchen. Nichts, was ein großes Hindernis darstellen würde. ’Für den an Anfang nicht schlecht.’
Nebeneinander schritten sie durch den Wald. Die Richtung stimmte nicht ganz. Der Pfad verlief zu weit nach Westen. Aber trotz des Umweges würden sie hier mit der Maschine leidlich durchkommen.
„Wie ist es so in Skingrad?“ fragte Garum, weniger aus wirklichem Interesse als aus dem Wunsch heraus, wenigstens etwas zu sagen. „Man sagt, der Graf ist ein mächtiger Magier. Wäre doch nicht schlecht, wenn er gleich mitkommt und uns hilft, der Daedrabrut den Arsch zu versohlen.“
Fredas setzte gerade zu einer Erwiderung an, da zuckte der Kopf des Khajiit herum. Witternd hob er die Nase. „Was ist?“ Kurz darauf roch Garum es auch. Verwesungsgeruch! Hier ganz in der Nähe musste sich mindestens eine Leiche befinden. ’Im besten Fall ist es nur ein verendetes Tier. Aber wie ich uns kenne, haben wir einen Zombie-Bau entdeckt.’
„Scheiße!“ sagte Garum nur und zog seinen Hammer ...

Der Wargreiter
04.11.2011, 10:45
Auf dem Weg von Festung Dirich nach Skingrad

Der stechende Geruch in seiner Nase war etwas was er nie wieder riechen wollte. Der Gestank kroch langsam durch die feine Nase in seinen Mund wo der Geschmack des Ganzen so widerlich war das der Khajiit anfing zu würgen.
Fredas tat es seinem Kameraden gleich, er ging in Angriffsstellung, legte einen Pfeil in seinen Bogen und spannte in leicht. Beide folgten dem Geruch weiter und immer weiter durch die immer dichter werdenden Büsche, bis sie vor einem großen Felsen standen. Der Fels war von noch blühenden Ranken umschlungen und von halb skelettierten Leichen gesäumt, die vor dem Eingang lagen oder sich an die schroffe Felswand lehnten. Eine große Einbuchtung an der Seite wies eine hölzerne Tür auf. Schimmel zog sich am Holz hoch während die Scharniere der Holztür, im leichten Winde der den Felsen umspielte, quietschten und klackerten.
Beide gingen näher auf den Eingang zu. Der stechende Gestank der Verwesung vermischte sich mit dem süßlichen Duft der langsam verwelkenden Blüten. Ein schrecklicher Duft und ein schöner Duft, Fredas war verwundert, dass sie Gemischt etwas noch schlimmeres ergaben als das was seine Nase schon vor einigen Metern gequält hatte.
Der Khajiit trat näher an die Tür, sie war nicht verschlossen, die Scharniere verklemmten das alte Stück Schreinerhandwerk, doch es war nichts was ein gezieltem Tritt standhalten würde, schon gar nicht dem eines orkischen Kriegers.
Plötzlich packte ihn etwas am Bein, Fredas erschrak und hätte Garum dabei beinahe den Bogen vor die Brust geschlagen. Eine Skeletthand hatte ihn gepackt, die neben ihm liegende Leiche stand langsam und stöhnend auf. Der Khajiit riss sein Bein mit aller Kraft aus dem Griff des Untoten, die Knochen der Kreatur waren alt und morsch, sodass sich der Arm aus den gelenken löste und sich weiterhin an der Hose des Khajiits festhielt. Fredas spannte seinen Bogen und schoss auf den Rest des untoten Wesens, das krachend zurück fiel und sich in seine Einzelteile auflöste. Dann machte der Abenteurer einen Satz nach hinten, zog Schwert und Dolch und machte sich bereit mit Garum zusammen den Rest des untoten Empfangskomitees zu bezwingen.

Moonlord
04.11.2011, 15:27
Fallfels-Höhle
Garum konnte gerade noch beiseite springen, um nicht von Fredas' Bogen getroffen zu werden. Die Untoten mussten nur darauf gewartet haben, dass wieder „frischen Blut“ in die Höhle kam.
Zufrieden stellte Garum fest, dass Fredas sich seiner Haut zu wehren wusste. Ein einziger Schuss genügte ihm, das Skelett zu erlegen. 'Respekt!'
Dann zog der Khajiit seine Klingen.
Garum hielt den Kriegshammer schlagbereit, um den nächsten lebenden Leichnam sofort erschlagen zu können. Rasch sah er sich um. Nichts! Die anderen Knochen vor der Tür blieben liegen wie sie waren. Aus dem Inneren der Höhle jedoch drangen jetzt deutlich Knurrlaute. Was nun?
Beide sahen sich an. Ein feiger Rückzug kam für keinen von ihnen in Frage. Also blieb nur der Weg nach vorn, hinein in die Höhle und drauf auf alles, was sich ihnen in den Weg stellen würde.
Während Fredas zur Sicherheit die Leichen im Auge behielt trat Garum die Tür ein. Polternd fielen die morschen Bretter ins Halbdunkel eines breiten Ganges. Eine Staubwolke nahm ihnen kurz die Sicht, da sie die Augen schließen mussten, um sie vor Holzspänen zu schützen.
Dann ging es los. Kurz nacheinander betraten beide den Gang. Er führte steil hinab und endete schon bald vor einem Haufen großer Felsbrocken und feinen Gerölls. Hier war ein Teil der Höhlendecke herunter gebrochen. Sie mussten vorsichtig sein. Garum fand die Knochen eines anderen Abenteurers, der weniger Glück als sie gehabt hatte. Er musste schon lange hier liegen, denn von seiner Ausrüstung war nichts mehr brauchbar. Dafür hebelte gerade Fredas mit seinem Dolch den Deckel einer Truhe auf.
„Vorsicht!“ Fredas sah auf und hielt sofort sein Schwert bereit. Garum hatte das Knurren wieder vernommen. Diesmal näherten sich die Laute von rechte, wo sich ein schmaler Tunnel weiter in den Berg hinein fraß. „Etwas Licht wäre jetzt nicht schlecht“, sagte Garum und jagte einen Feuerball durch den Gang. „Ja, so ist's besser!“ Ein gequältes Jaulen kam als Antwort aus dem Tunnel und ein brennender Zombie torkelte ihnen entgegen. „Bitte schön. Er gehört Euch!“
Garum trat grinsend beiseite und ließ Fredas den Vortritt, der mit dem Zombie sogleich kurzen Prozess machte.
„Das war bestimmt nicht der letzte.“ Sie schlichen den Gang weiter. Nach zwei Biegungen und ein paar recht harmloser Ratten öffnete sich ein größerer Raum vor ihnen. Links lag der Geröllberg, auf den sie vorhin getroffen waren. Geradeaus und rechts zweigten weitere Gänge ab.
„Gemeinsam weiter oder wollt Ihr Euren Spaß allen?“, fragte Garum, indem er auf die Gänge wies. „Was meint Ihr?“

Der Wargreiter
05.11.2011, 13:34
Fallfels-Höhle


„Ich glaube wir sollten uns erstmal trennen, wenn etwas ist können wir ja auch immer noch zusammen weitermachen. Ich werde mir mal diesen Gang angucken.“
Fredas deutete auf den Gang der geradeaus vor ihnen lag. Er verabschiedete sich noch kurz von Garum und ging dann los.
Dieser Teil der Höhle war extrem dunkel, nur ein kleiner Lichtstrahl drang, durch einen Spalt von der Oberfläche hinunter in das düstere Loch in dem er sich bewegte.
Der Khajiit ging langsam schleichend immer weiter durch das enge Schlauchsystem der Höhle ohne das es irgendeine Abzweigung vom normalen Weg gäbe.
Mittlerweile war er unter dem schmalen Spalt angelangt, der Licht ins dunkel warf, von hier aus konnte er ein paar Bäume sehen, die sich im sanften Wind wiegten.
Fredas nahm sich einen herumliegenden Stein und schlug damit auf den Spalt ein um ihn, zu mindestens um ein kleines Stück, zu vergrößern. Kleine Gesteinskrümel flogen ihm entgegen als er einige Stellen aus dem Spalt heraus brach. Immer mehr Licht floss in den Abschnitt des Höhlensystems, bis es Fredas zum relativ genauen Sehen reichte.
Ab jetzt kamen ihm immer wieder arme Seelen entgegen, die ihre halb verwesten Körper durch das Dämmerlicht hievten, und stöhnend der Klinge des Khajiits zum Opfer fielen.
Es waren keine starken Zombies, ihre morschen Knochen hielten den Angriffen mit der Klinge nicht stand, wie würde es bloß bei Schlägen mit Garums Hammer sein?
Die Höhle wurde jetzt wieder dunkler, es waren zu viele Abzweigungen als das das Licht seinen Weg um jede finden würde. Immer mehr Geröll verteilte sich auf dem Boden und machte es schwer sich geräuschlos und ohne zu straucheln fortzubewegen.
Fredas dachte darüber nach warum diese Leute als Untote ihr Unwesen trieben. Er wusste nicht viel über diese Art von Kreaturen, lediglich das, was man kleinen Kindern am Lagerfeuer erzählte. Vielleicht war es ja das Werk eines Beschwörers? Der Khajiit schüttelte den Kopf, er musste sich auf das was vor ihm lag konzentrieren, wollte er nicht wie diese Seelen enden.
Der Höhlenpfad endete in einer verschütteten Halle, an den Seiten standen verrottete Bücherregale und Tische deren Holz bereits von Schimmel besetzt und seltsam angelaufen war. Ihm Raum knurrte und jaulte es leise, auch das Schmatzen wilder Tiere drang an das Ohr des Khajiits. Fredas betrat den Höhlenraum, er musste einmal sehr groß gewesen sein, jetzt war er allerdings nicht viel größer als ein Wohnzimmer. Das Schmatzen und auch die restlichen Geräusche verteilten sich auf die schattigen Ecken, die für die Augen des Khajiits uneinsichtig waren. Fredas zog seinen Bogen, spannte ihn und schoss in eine der Ecken aus denen die Geräusche kamen. Plötzlich jaulte etwas auf und sprang aus dem Schatten, zwei weitere Kreaturen taten es ihm, diesmal von den anderen Seiten, gleich. Die Kreaturen die in das fahle Licht getreten waren sahen aus wie Hunde, es konnten aber auch einmal Wölfe gewesen sein. Auf jeden Fall hatten sie bis auf ihren Körperbau nichts mehr von dem was sie einmal waren, ihr Fell hing, wenn noch vorhanden, in Fetzen von ihrem Körper. Zahlreiche offene Wunden und Knochen waren sichtbar, ähnlich wie bei den humanoiden Zombies. Blut tropfe zäh aus ihrem geöffneten Kiefer und Fleischfetzen zierten ihre meist abgebrochenen Reißzähne. Dem einen Wolf steckte ein Pfeil in der Schulter, wahrscheinlich der den Fredas gerade auf ihn geschossen hatte.
Das angeschossene Etwas stürzte sich auf den Khajiit, der ihm mit seinem Bogen zur Seite schlug und sich hastig außerhalb der Reichweite der restlichen Beiden rettete. Er warf seinen Bogen zur Seite und zog seine anderen beiden Waffen, dann rannte er zu einer der am besten ausgeleuchteten Wände und drückte seinen Körper eng an die raue Steinwand.
Sein Herz pochte hörbar, was die Untoten scheinbar zum rasen brachte und ihren Hunger ins unermessliche trieb.
Fredas versuchte die ehemaligen Tiere mit schnellen Hieben in schach zu halten, verlor dabei allerdings seinen Dolch, der sich in einer der umher rennenden Kreaturen verhakte und ihm durch einen Sprung des Etwas entrissen wurde.
Eine der hervor stürzenden Kreaturen hatte sich an seinem Schwert festgebissen, dass der Khajiit ihm durch das aufgerissene Maul treiben wollte, Fredas griff in den unten geöffneten Schädel, riss sein Schwert aus dem Maul des Untoten und bezwang ihn mit einigen Stichen.
Diese Zeit nutzte eines der Wesen und verbiss sich, nach dem Angriff, in die Schwerthand des Khajiit, Fredas fauchte, versuchte sich dem Maul zu entreißen, verlor dabei allerdings auch sein Schwert, das klirrend einige Meter weiter im Geröll verschwand. Der Abenteurer packte sich darauf einen der herumliegenden Trümmer und erschlug das Wesen, dass immer noch kläffend an seinem Arm hing.
Das letzte Untier besiegte er indem er es bei einem seiner Angriffe beim Dolch packte und ihr damit die unheilige Kraft austrieb, während sich das Wesen in den Beinen des Khajiits verbissen hatte.
Nach dem Kampf setzte Fredas sich auf einen Haufen Geröll und verband die seltsam brennenden Wunden so gut er konnte mit einigen Lederstreifen, die sich im Kampf von seiner Rüstung gelöst hatten. Danach hievte er sich langsam hoch, sammelte seine verstreute Ausrüstung zusammen, nahm sich die Zähne der Untoten als Trophäe und suchte in dem Raum nach Dingen die es sich mitzunehmen lohnen würde.
Fredas fand einige noch recht gut erhaltene Schriften und Bücher, die er bei den richtigen Leuten vielleicht noch gut verkaufen konnte, vorausgesetzt er fand Jemanden den diese Schriften interessierten. Er sah außerdem noch einige Knochen und die, mehr oder weniger frischen, Überreste einiger Ratten, die den Kraeturen wohl als Mahlzeit gedient hatten, falls sie so etwa was überhaupt brauchten.
Er packte alles nützliche, dass er fand in einen der Beutel, die er dabei hatte, musste dafür allerdings die beiden Säcke mit Proviant zusammenpacken. Nachdem er fertig war guckte er sich noch einen Moment um, damit er sich sicher sein konnte nichts vergessen zu haben, anschließend machte er sich auf den Rückweg um Garum zu unterstützen.

Moonlord
05.11.2011, 19:44
Fallfels-Höhle
Garum sah Fredas hinterher, wie er voller Tatendrang im Dunkel des Ganges verschwand.
'Dann ist das hier mein Durchgang.' Er wandte sich nach rechts, wo ein etwas breiterer Tunnel leicht abwärts führte. 'Prima. Genau meine Größe.' Garum konnte eine Zeit lang aufrecht gehen. Der Tunnel war breit und hoch und sogar hell genug, so dass er ohne Fackel etwas sehen konnte. Das musste an diesen seltsam leuchtenden Pilzen liegen, die büschelweise entlang seines Wegen wuchsen. Trotzdem kam er nur langsam voran. Einmal lag das an den Untoten, die ihm begegneten. Bisher hatte er drei von ihnen angetroffen und sofort erledigt. Abgesehen davon, dass sie zum Wegrennen stanken, waren sie schwach, tappten ziemlich planlos umher. Jeweils ein kräftiger Schlag hatte gereicht, um sie zu besiegen. 'Nur immer schön auf Abstand bleiben!', mahnte er sich in Gedanken selbst zur Vorsicht. Manchmal reichte schon ein Kratzer von einem Zombie, um sich eine ekelige Krankheit einzufangen. Er hoffte, dass Fredas dies ebenfalls wusste und vor allem beherzigte. 'Na ja, kuscheln wird er mit diesen Gestalten auch nicht wollen, so wie die stinken.'
Noch eine größere Gefahr lag in der Beschaffenheit der Höhle selbst. Die Decke des Ganges schien an mehreren Stellen porös zu sein. Wasser sickerte ein und Risse verliefen manchmal über die gesamte Gangbreite. Herabgestürzte Felsbrocken lagen allenthalben herum. Immer wieder sah Garum auf und lauschte auf verdächtige Geräusche. Doch er bleib vorerst verschont.
„Shit!“ Garum hatte eine kleine Grotte erreicht, höchstens zwei Schritte im Durchmesser. Der weitere Hauptgang lag verschüttet vor ihm. Nur rechts führte ein viel schmalerer Gang weiter in die Tiefe. Da drin würde ihm sein Hammer nichts mehr nützen. Der Platz reichte einfach nicht dafür aus. Unwillig schnaufend verstaute er die schwere Waffe auf dem Rücken und zog den Dolch. Es ging weiter.
Schon nach der nächsten Biegung war die tiefste Stelle erreicht. Von jetzt an verlief der Gang gerade weiter, nur dass Garum gezwungen war, durch knöcheltiefes eiskaltes Wasser zu waten. Das selbst verursachte Geplätscher ärgerte ihn. Warum tat er sich das an? Was hatte das mit seinen ursprünglichen Plänen in diesem Land zu tun?
Mehrmals stand er kurz davor, einfach umzudrehen. Doch immer wieder kam etwas dazwischen. Mal entdeckte er eine Truhe, die noch einige Goldstücke enthielt, mal trat ihm ein Skelett oder ein Zombie in den Weg und bettelte um die ewige Ruhe. Garum verhalf ihnen dazu.
„Das ist doch eines Kriegers unwürdig!“, regte er sich auf, als er wieder mal in einer etwas größeren Kammer aufräumte. „Strengt euch gefälligst etwas mehr an oder verratet mir, wer hinter dem ganzen Mist hier steckt!“
Natürlich bekam er keine Antwort. Selbst die Zombies mit noch intaktem Kopf brachten nur brabbelnde und stöhnende Geräusche hervor. Dann jedoch …
Der Raum war riesig. Drei Mann hoch spannte sich die Decke in großem Bogen über ihm. Tropfsteine hingen herab wie die Reißzähne einer riesigen hungrigen Bestie. Quer vor Garums Füßen verlief eine Schlucht, die zu breit war, um sie zu überspringen und deren Grund in absoluter Schwärze versank. Lediglich eine schmale Steinbrücke führte zur anderen Seite hinüber, die noch dazu mit einer Falle gesichert war. Garum sog erschrocken die Luft ein. Dann entspannte er sich wieder. Glück gehabt.
Ein Skelettkrieger hatte die Brücke überqueren wollen, um sich mit einer rostigen Axt in der Knochenhand auf ihn zu stürzen. Schon hatte er den Hammer schlagbereit, als sein Gegner die Falle auslöste. Eine schwere Eisenkugel schwang genau über der Brücke von der Decke herab, traf das Skelett mit voller Wucht in die Seite und verteilte seine Knochen in der Schlucht. Langsam pendelte der riesige Morgenstern aus. Es hätte genauso gut Garum treffen können. Ob er den anschließenden Sturz dann überlebt hätte? Er zweifelte daran.
Und dann sah Garum die Gestalt.
Geisterhaft schwebte sie dicht über dem Boden dahin. Er spürte den Blick der brennenden Totenaugen auf sich gerichtet, könnte die Bosheit, die den Lich wie eine finstere Wolke umgab körperlich fühlen. Er umfasste den Kriegshammer fester. 'So hatte ich das nicht gemeint, als ich mir stärkere Gegner wünschte, Malauch!'
Oft genug hatte Garum von Lichen gehört oder gelesen, jedoch noch nie war ihm einer persönlich begegnet. Dabei kannte er einige von deren Eigenheiten. Zum Beispiel war die Fähigkeit zur Zauberreflexion unter ihnen weit verbreitet, was Angriffe mit Zerstörungsmagie nicht empfehlenswert machte. Zu leicht konnte man sich dabei selbst schwer verletzen. Auch normale Schwerter und Dolche zeigten oft weniger Wirkung. Garum hoffte nur, dass das nicht auch auf seinen Hammer zutraf. Wie schnell würde der Lich Knochenbrüche heilen können? Würden sie ihm überhaupt etwas ausmachen? Egal. Entschlossen rückte er über die Brücke vor.
'Dann zeig mal, was du kannst!'
Als hätte der Lich seine Gedanken gelesen richtete er einen Stab auf ihn. Grünlich leuchtend schoss eine Wolke reiner Magie haarscharf an Garum vorbei. Was war das? Kurz war Garum versucht, sich umzusehen, um anhand der Zerstörung hinter sich die Art der Zaubers zu erkennen. Doch dazu war keine Zeit. Wieder senkte sich der Stab. Garum hechtete hinter eine Steinsäule und duckte sich. Vorbei! Er sprang wieder auf, raste auf den Lich zu und holte aus. Was … ? Garum hatte den Untoten unterschätzt. So ein Anfängerfehler war ihm schon lange nicht mehr unterlaufen. Plötzlich war da ein zweiter Stab in den Händen des Untoten und er spürte das magische Knistern, das ihn umgab. Garum stöhnte. Was war das für ein fieser Zauber? Der Hammer über ihm schien auf einmal das Gewicht eines ausgewachsenen Minotauren zu haben. Polternd fiel er auf den Steinboden. Garum zitterte. Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, fühlte sich ausgelaugt und unendlich müde. Hämisches Lachen schlug ihm entgegen, als der Lich mit gesenkten Stäben näher kam.
Garum ließ den Kopf hängen. So entgingen dem anrückenden, immer noch lachenden Lich seine leise gemurmelten Beschwörungsworte. Die Luft flimmerte und ein Skelettkrieger materialisierte zwischen ihnen. Der Ork wusste, dass ihm das wenig helfen konnte, denn auch ein Lich war zu Beschwörungen in der Lage und wie aufs Stichwort erschien ein zweites Skelett, dass sich sogleich auf Garums Helfer stürzte.
Doch mehr als diese kleine Ablenkung hatte Garum nicht gebraucht. Die Wirkung des Schwerezaubers war bereits abgeklungen und der Lich durch den Skelettkampf abgelenkt. Garum sprang vor. Seine Fäuste krachten gegen die Unterarme des Lichs, schleuderten ihm beide Stäbe fast gleichzeitig aus den Fingern. Schlag folgte auf Schlag. Garum hieb mit aller Kraft auf den Untoten ein, ließ ihm nicht die geringste Pause um einen seiner Zauber anzubringen. Das hämische Gelächter war längst wütendem Zischen gewichen, dann gequältem Winseln und schließlich … erstarb es.
Garum atmete schwer. Geschafft! Der Lich lag vor seinen Füßen und regte sich nicht mehr. Zur Sicherheit beugte er sich herab, brach dem Untoten auch noch das Genick. Was gegen Vampire helfen sollte, konnte bei einem Lich sicher nicht schaden.
Langsam beruhigte sich Garums Puls wieder. Die düstere Aura war gewichen. Nirgends hörte oder spürte er mehr die Anwesenheit weiterer Untoter.
Doch nach der anfänglichen Erleichterung machte sich nun Sorge breit. Was war mit Fredas? Wenn er nun auch solch einem Monstrum begegnet war? Garum erhob sich, nahm seinen Hammer wieder auf und wollte gerade den Rückweg antreten, als er auf der anderen Seite der Schlucht eine bekannte Gestalt erblickte.
„Fredas! Malauch sei Dank! Kommt rüber, hier gibt’s Beute!“

Der Wargreiter
05.11.2011, 23:25
Außerhalb der Fallfels-Höhle


„Schön euch wieder zusehen!“
Fredas war tatsächlich sehr froh das sein Kamerad nicht in Schwierigkeiten war, der Khajiit wäre ihm momentan kein große Hilfe gewesen. Seine Wunden brannten und spannten sich seltsam. Die beiden Gliedmaßen in die die Kreaturen ihn gebissen hatten fühlten sich taub an, außerdem fiel es ihm schwer sie anständig zu bewegen ohne dass sie schlaff an seinem Körper baumelten.
Die Beiden zogen sich ins warme Sonnenlicht des Mittags zurück und gingen noch ein paar Schritte bis sie wieder in der nähe des Weges waren und legten dann eine Verschnaufpause ein.
Fredas lehnte sich an einen Baumstamm und kontrollierte seine Bisswunden, die nicht wirklich gut aussahen. Der Khajiit versuchte die Sorge um die Wunden so gut wie möglich zu verbergen und verbannt die Wunden sofort wieder. In Skingrad würde er schon jemanden finden der ihm helfen könnte, solange würde er es auch noch aushalten.
Später packte er dann Brot und Fleisch vom gestrigen Abend aus und warf Garum seinen Teil zu, der Alles geschickt auffing.
Das Brot war trocken, schmeckte aber in Verbindung mit dem Fleisch recht gut, es war zwar nicht das Beste, aber es war in Ordnung. Die Legion war wohl kein Ort wo man besonders gutes Essen erwarten konnte, Fredas war zwar auch nichts Anderes gewohnt, hatte aber doch eher auf eine ähnliche Ration, wie sie in der Anvil-Kämpfergilde üblich war, gehofft.
Er wollt sich aber nicht beklagen, er war schon zu Frieden mit dem was er bekommen hatte.
„Wie ist es euch dort unten ergangen? Besser als mir?

Moonlord
06.11.2011, 08:16
Auf der Westebene
„Hmph...“ Garum schluckte den halbzerkauten Bissen herunter. „Wenn Ihr damit meint, ob ich Spaß hatte, dann … nein.“ Wieder riss er sich einen Fetzen des zähen Fleisches ab und stopfte ihn in den Mund. Das gab ihm Zeit, über die nächsten Worte nachzudenken, ehe er sie aussprach. 'Trockenes Brot und altes Fleisch. Schmeckt super! Was würde ich jetzt für einen schönen gebratenen Fisch aus der Iliac-Bucht geben.'
„... Aber es lief ganz gut. Ein paar Zombies, ein paar Skelette. Ihr seid ja dran vorbeigelaufen. Nur der Lich war übel! So was wünsch ich keinem. Der hat mich tatsächlich voll erwischt. Mir wird jetzt noch kotzübel, wenn ich dran denke.“ Zur Abwechslung wanderte ein Klumpen krümeliges Brot in seinen Mund, den er mit einem ordentlichen Schluck aus dem Wasserschlauch runterspülte.
„Na ja, gelohnt hat es sich wohl.“ Garum griff nach den beiden Magierstäben, die er neben sich abgelegt hatte. „Was die wohl wert sind?“ Auf den ersten Blick sahen sie wie normale Holzknüppel aus. Doch jeder von ihnen war voller Magie, die man selbst mit wenig Begabung noch spüren konnte. Er wog den kleineren in der Hand. „Sieht so harmlos aus. Aber bei einem Treffer fühlt Ihr Euch, als läge ein Felsen auf Euren Schultern. Der andere ...“ Garum wechselte die Stäbe, „... ich weiß noch nicht. Der hat mich zum Glück nicht getroffen. Was ganz Hinterhältiges ist es sicher auch!“ Inzwischen war sich Garum gar nicht mehr sicher, ob er die Stäbe überhaupt verkaufen sollte. In den falschen Händen konnten sie verheerenden Schaden anrichten.
'Manchmal ist es richtig, auf sein Bauchgefühl zu hören.', dachte er sich. „So wird’s wohl am besten sein.“ Mit diesen Worten nahm er die Stäbe in beide Hände und brach sie mitten entzwei. Die Magie erlosch schlagartig. Achtlos warf er die Reste hinter sich in die Büsche. Er grinste Fredas an, der zu kauen aufgehört hatte und entgeistert zu ihm starrte. „Besser so, als wenn so ein Gildenheini die Knüppel nach dem Verkauf auf uns richtet. Außerdem ...“ er zog einen Lederbeutel hervor, „war das ja nicht alles.“ Etwa dreißig Goldmünzen kamen zum Vorschein, als er den Inhalt zwischen Fredas und sich ausschüttete. Dazu kamen vier kleine Edelsteine, zwei mittelgroße weiße Seelensteine, die sich seltsam warm anfühlten und ein Dolch mit grünlich glitzernder glasartiger Klinge. „Es gab noch ein paar Äxte und Schwerter, aber die waren Schrott.“
Garum teilte Gold und Edelsteine in zwei gleiche Häufchen. Eins davon schob er zusammen mit dem Dolch Fredas hin, die Seelensteine behielt er für sich. 'Damit werde ich bei Gelegenheit mein Hämmerchen präparieren.' nahm er sich vor. 'Mir muss nur noch die passende Verzauberung dazu einfallen.'
„Euch hat's aber ordentlich erwischt, was?“ Besorgt sah er auf die frischen Verbände, die Fredas gerade erneuert hatte. „Skelette oder Zombies?“, fragte er weiter. Er hoffte für den Khajiit, dass es nur Skelette waren, die ihn verletzt hatten. Solche Wunden waren meist harmlos, wenn sie nicht zu tief gingen. Bei Zombies jedoch … er kannte mindestens zehn schwere Krankheiten, die durch solche Verletzungen ausgelöst werden konnten. „Damit solltet Ihr so schnell wie möglich zum Heiler.“ fügte er hinzu. „Besser wir gehen gleich weiter.“
Garum erhob sich und nahm seine Sachen auf. Sie konnten sich ja im Gehen weiter unterhalten. Wenn sie sich beeilten, ließe sich Skingrad bis zum Abend noch erreichen.

Sennahoj
06.11.2011, 21:04
Leder knarrte auf seiner Haut, als er die Hand zur Faust ballte. Eine Last kletterte von seinem Rücken, als Darmay auf den Boden hüpfte und sich an seine rechte Seite schmiegte. Er legte den Arm um sie und suchte die Umgebung nach der Öffnung ab. Gelaufen war er. Von Bravil in den Süden nach Anvil. Dort hatte er seine Schwester abgeholt und sich kurz danach wieder auf gemacht. Sein neues Ziel: Cheydinal und Alammu Vaidum, der ihm helfen sollte. Ein Dunmer - Ser-Kueij hatte gesagt er würde nützlich sein im Kampf gegen Byrash und seinen Clan.

Lange hatte er in der Stadt nach dem geheimnisvollen Schattenkrieger gefragt und war nur auf eine Spur gekommen - eine kleine Höhle außerhalb der Stadt, wie Ser es bereits angekündigt hatte. Dort sollte der Dunmer wohnen, jagen und leben. Veeshay war sich nicht sicher wie Alammu reagieren wird, konnte sich aber vorstellen, das er recht überrascht sein würde, wen der Argonier schnurstracks auf ihn zukam und fragte ob er Alammu sei. Doch Veeshay hatte das Pergament von Ser-Kueij. Es würde wohl einiges erklären und die Begrüßung vereinfachen.

Seine Linke überprüfte die Gurte der Axt, des Köchers und des Bogens. Dann schaute er herrab zu Darmay, die ihrerseits aufschaute. "Wir finden ihn ... dann hilft er uns." Veeshay entblösste seine scharfen Zähne. "Ja ... das wird er." Dann nahm er die Kleine, wuchtete sich auf seine Schultern und lief den Hang hinunter, in dessem Tal die Höhle liegen sollte.

Der Wargreiter
07.11.2011, 16:35
Westebene- Nahe der Fallfels-Höhle

Bevor die Beiden weitergingen begutachtete Fredas den Dolch den Garum ihm gegeben hatte. Die Klinge reflektierte das Licht bruchstückhaft, sie war nicht mehr die neuste und ziemlich verschmutzt, aber er schätzte, dass man sie wieder herrichten konnte. Der Khajiit prüfte ebenfalls die Schärfe der Waffe, obwohl sie wohl einige Zeit dort unten gelegen hatte war sie noch scharf, er fragte sich, wie scharf sie wohl nach einer Reparatur werden sein würde.
Fredas musterte auch die 2 kleinen Edelsteine die Garum ihm überlassen hatte, er hatte keine Ahnung von Steinen, sie waren aber gewiss etwas Wert.
Fredas teilte die Schriften unter den beiden auf ohne groß darauf zu achten wer was bekam, nur ein Buch mit einem violetten Einband, den man mit goldenem Faden kunstvoll bestickt hatte schob er für sich fort und verstaute ihn in seinem Gepäck. Eigentlich hatte Fredas all das Gefundene behalten wollen, doch bei der Großzügigkeit des Orks konnte er nicht einfach alles einstecken.
Fredas stand langsam auf, putzte sich mit der gesunden Hand den Dreck von der Kleidung und packte die Beute in seine Tasche, den neuen Dolch legte er, neben seinem alten, am Gürtel an.
Beide wollten los, Fredas hoffte darauf, dass es keine zu schmerzhafte Reise würde. Er brauchte einen Heiler, seine Wunden sahen nicht gut aus, wahrlich nicht.

Moonlord
08.11.2011, 19:52
Nordwestlich von Skingrad
„Oh, Ihr habt also die Studierstube gefunden!“ Garum nahm die Bücher entgegen, um sie schnell durchzusehen. Ein Pflanzen-Ratgeber für Alchimisten – der Einband würde gereinigt werden müssen, dann war es noch was wert. Dann kam „Die Wolfskönigin, Band II“. Garum grinste. Das kannte er auswendig. Erstens war Waughin Jarth sein Lieblingsschriftsteller und zweitens hatte er das Buch damals immer im Taktik-Teil seiner Nahkampfausbildung genutzt. Wenn man es aufmerksam las, konnte man einige Kniffe lernen. „Hier.“ Damit hielt er Fredas das Buch hin. „Das solltet Ihr noch lesen, bevor ich es verkaufe.“ Da Fredas ihn verwundert ansah, fügte er hinzu. „Ihr … könnt doch lesen?“
Die Frage war keinesfalls böse oder diffamierend gemeint. Gut die Hälfte aller Söldner konnten nicht oder nur das Allernötigste lesen, vom Schreiben ganz abgesehen. Genauso grassierte in der Legion wohl die Meinung, dass es genügte, wenn ein Soldat seine Befehle verstand. Selbständige geistige Tätigkeit hinderte nur am Kämpfen.
Da Fredas das Buch wieder angenommen hatte, schaute Garum den Rest durch. Das nächste war ein zerfledderter Reiseführer für die Kaiserstadt, gut für den ersten Überblick. Und dann … Garums Miene verfinsterte sich schlagartig. „Die Schwarzen Künste auf dem Prüfstand“ Warum, bei allen Daedra, musste ihm ausgerechnet hier dieses Machwerk in die Finger kommen? Wütend riss er das Buch mitten durch und warf die Seiten in den nächsten Busch.
„Fragt nicht!“, knurrte er Fredas an, grimmiger als er es beabsichtigt hatte. Dann stapfte er los.

’Ich bin ein verdammter Idiot! Fredas kann doch nichts dafür.’
Nach etwa dreißig Schritten blieb er stehen und drehte sich um. „Kommt schon.“ Meinte er wesentlich versöhnlicher, und nach weiteren zehn Schritten: „Es tut mir leid.“
Mehr wollte er nicht sagen und mehr würde er nicht sagen. Seine Vergangenheit und alles, was damit zu tun hatte, ging niemanden etwas an, auch Fredas nicht, mit dem er vorhin ganz selbstverständlich seine Beute geteilt hatte.
Aber das war eine andere Geschichte. Sie waren für die nächste Zeit ein Team, bestanden gemeinsam Gefahren, machten gemeinsam Beute. Und die teilte man dann gerecht auf. Das gehörte sich einfach so.
’Und manchmal teilt man auch die schlechte Laune des anderen.’
Ein bisschen schämte er sich sogar dafür, den Khajiit so angebüffelt zu haben. Na ja, er würde es hoffentlich verschmerzen.
So verlief die nächste Wegstrecke ziemlich schweigsam. Garum wünschte sich, dass irgend etwas passieren würde, eine unachtsame wilde Bestie vielleicht, an der er seinen Frust abreagieren konnte. So wie ihm zumute war, müsste es aber mindestens ein Oger sein.
Mit einen Schnaufen hielt er an. Er drehte sich zu Fredas um, der etwas zurückgefallen war. Die Verletzungen machten ihm wohl doch mehr zu schaffen, als er zugab. Und wie es aussah, würden sie bei diesem Tempo sowieso erst weit nach Einbruch der Dunkelheit in Skingrad eintreffen. Dann noch einen Heiler aufzutreiben wäre mehr als Glückssache.
„Genug gelatscht für heute, meint Ihr nicht auch?“ Er deutete auf einen Steinkreis ganz in der Nähe. Ein gewaltiger Menhir mit eingemeißelten Runen bildete das Zentrum. „Machen wir uns lieber ein Feuerchen.“

Der Wargreiter
09.11.2011, 18:26
Nächliches Lager

Die Nacht war klar, sternenklar und bitter kalt. Fredas hatte sich an einen der Steine gelehnt, der wie die Nacht, Kälte mit einer unglaublichen Gefühlsleere ausstrahlte.
Die Sternenbilder waren deutlich zu erkennen, auch das Schlachtross, das Zeichen seiner Geburt. Seine Mutter hatte es ihm gezeigt als er noch klein war, jetzt vermisste er ihre Stimme. Ihre Stimme die so warm klang, so führsorglich, nun vernahm er nur die Tiere.
Die Vögel, die nur nachts ihre Suche nach wehrlosen Kreaturen starteten. Die Wölfe, die im Rudel ihre Opfer bis auf die Knochen zernagen würden, nachdem sie sie unerbittlich gejagt hätten.
Ihr Essen bestand wiederholt aus altem Fleisch und trockenem Brot, beides hatten sie über dem Feuer erhitzt, bis es knusperig und heiß war. Flammen umschlangen immer wieder frisches Holz das sie mit ihren Zungen verspeisten. Funken flogen in alles Richtungen und verbreiteten ihr eigenes Lichterspiel, wenn Garum ein weiteres Stück Holz in die Flammen warf, die züngelnd nach neuem Frischfleisch lechzten.
Der Khajiit starte solange ins Feuer bis es den Anschein für ihn hatte, dass er selbst mit eben diesem verschmolzen war, die Hitze des Feuers war die einzige Wärme die er jetzt besaß.
Er folgte den langen dünnen Rauchfäden, die summend in den Himmel stiegen, während sie leise seinen Namen riefen. Er folgte ihnen durch das Himmelsgestirn, vorbei an allem was die Götter in die Finsternis gesetzt hatten um die Bewohner Nirns auf ihrem Weg zu erleuchten. Keine Grenzen waren ihm Gesetzt, keine Fesseln hielten ihn, es gab nur ihn, den Rauch und die Stimme seiner Mutter.
Fredas wachte unter Schmerzen auf, seine Wunden brannten als ob jemand die Glut des Feuers auf den Verletzungen verteilt hätte. Er hievte sich an dem Stein hoch um wieder in eine gerade Position zu kommen und nahm seinen verschlafenden Blick von den lodernden Flammen.
In de Ferne sah er weitere Bäume verteilt, die sich sanft im Nachtwind wiegten und mit ihren Kronen den Himmel am Kinn kitzelten.
Einzelne Lichter spielten um ihre Stämme herum, bis sie eine Ordnung fanden und sich flackernd auf sie zu bewegten. Die Fackeln wurden immer deutlicher, Fredas konnte hören wie die Lichter untereinander tuschelten, während sie immer Näher kamen.

Moonlord
10.11.2011, 10:23
Lager am Aetherius-Stein
Garum hätte nie damit gerechnet, dass es in dieser Nacht so kalt werden würde. Nicht hier, in diesen tiefen südlichen Regionen, jedenfalls von seiner Heimat aus betrachtet. Die Temperaturen lagen gerade mal so über dem Gefrierpunkt. Dazu pfiff ein kräftiger Wind, der die Flammen ihres Lagerfeuers munter tanzen ließ. Wieder warf er armdicke Äste nach, die er von einem nahen, schon toten Baum gebrochen hatte und sah besorgt zu Fredas hinüber. Dem Khajiit ging es nicht gut. Das war deutlich zu sehen. An einen großen Stein gelehnt starrte er abwesend ins Feuer. Garum hätte ihm gern geholfen, doch er wusste nicht wie. Er kannte lediglich einen einfachen Heilzauber, der es ihm ermöglichte, eigene kleine Wunden schneller zu schließen. Mehr nicht. ’Hoffentlich hält er bis morgen durch. Notfalls werde ich ihn schleppen müssen.’
Garum fühlte sich an die eisigen Nächte in den Wrothgaria-Bergen erinnert, an damals, als er neben Raga saß, ihre schweißnasse Hand hielt und fühlen musste, wie das Leben seine geliebte Gefährtin verließ. Nie wieder wollte er auf diese Art jemanden verlieren, sei es einen Verwandten oder „nur“ einen Kameraden, den er noch nicht einmal richtig kannte. ’Und wenn ich dazu einen dieser Quacksalber zwingen muss, mich auszubilden! So schwer kann das doch nicht sein.’
Ein leises Stöhnen von Fredas riss ihn aus seinen Gedanken. Er zog die Decke enger um seine Schultern und legte Holz nach. Wieder züngelten die Flammen hoch empor. Da Fredas auffällig an ihm vorbei starrte, drehte sich auch Garum um. „Mist! Warum kommen Überraschungen immer von hinten?“ Fackeln bewegten sich langsam auf ihr Lager zu. Sie hatten das Feuer der Abenteurer längst bemerkt und näherten sich nun in einer Gruppe. ’Entweder sie sind leichtsinnig und rechnen nicht damit, dass hier Banditen lagern könnten, oder sie halten sich für stark genug, darauf keine Rücksicht nehmen zu müssen.’ Garum erhob sich, um den Ankömmlingen angemessen begegnen zu können. Die Decke rutschte hinab. Seine Hand lag auf dem Griff des Hammers.
Noch zwanzig Schritte.
Er sah Metall aufblitzen. Rüstungen und gezogene Schwerter.
Noch zehn Schritte.
Stadtwachen. Eine Abteilung von zwölf Wachen und einem Offizier trat in den Schein des Feuers. Zwei Halbmonde, einer in rot, der andere in weiß, auf schwarzem Grund ordneten sie der Grafschaft Skingrad zu. ’Die kommen gerade richtig.’
Garum entspannte sich. „Bitte tretet näher, Herrschaften,“ wandte er sich an den Offizier, „wir haben nichts zu verbergen.“
Etwas argwöhnisch sah der andere in die Runde. Kurz darauf hatten seine Leute das Lager umringt und leuchteten den Boden nach weiteren Spuren ab. Erst als sie signalisierten, dass es hier wirklich nur zwei Personen gab, nickte der Offizier Garum zu.
„Ein Ork und ein Khajiit, allein und schwer bewaffnet in unserer schönen Grafschaft. Bin gespannt, wie ihr euch erklären wollt.“
Der Tonfall klang herablassend und provokant. Unter anderen Umständen hätte Garum entsprechend darauf geantwortet. Aber heute beschloss er, sich nicht provozieren zu lassen. Betont ruhig antwortete er deshalb. „Nichts einfacher als das. Wir sind Boten und im Auftrag von Hauptmann Merilian von der Kaiserlichen Legion zu Graf Hassildor unterwegs. Mein Kamerad hier hat ein Sendschreiben an den Grafen dabei. Ihr dürft es gerne sehen.“
Die Miene des Offiziers wechselte von Triumph zu Bedauern. Er hatte wohl mit einer Belohnung für die Ergreifung Gesetzloser gerechnet, die sich gerade in Rauch auflöste. „Nun denn ...“ Er wandte sich ab, um seinen Leuten das Zeichen zum Weitermarsch zu geben. Doch so schnell ließ ihn Garum nicht entkommen.
„Einen Moment, wenn ich bitten darf. Ihr seht, mein Freund hier ist verletzt und wir könnten Eure Hilfe gebrauchen. Ihr werdet doch einem Boten an den Grafen nicht Eure Unterstützung versagen?“
„Natürlich nicht.“ Die Worte klangen eher wie „Hol Euch der Daedroth!“ Garum grinste nur dazu.
„Sixtus, Veradon, ihr bleibt hier! Der Rest kommt mit mir!“ Er tippte sich noch zum Gruß an den Helm, drehte sich um und verschwand im Dunkel. Seine Männer folgten ihm.
Nur ein Kaiserlicher und ein Waldelf blieben wie befohlen am Feuer zurück. Garum winkte sie dichter heran und bedeutete ihnen, Platz zu nehmen. Sixtus kam seiner Aufforderung auch gleich nach, während Veradon zu Fredas hinüber ging. Er begann dort, in seiner Ausrüstung herumzukramen. Nacheinander holte er frisches Verbandszeug und einige kleine Medizinfläschchen heraus und legte sie neben dem Khajiit ins Gras.
„Was treibt die Wachen um diese Zeit in die Wildnis?“ Mit dieser Frage wandte sich Garum an Sixtus, der einen ganz freundlichen Eindruck machte.
„Renrijra Krin,“ kam die Antwort. Garum blickte ihn fragend an. Der Begriff sagte ihm nichts.
„Khajiit-Terroristen aus Elsweyr. Man sagt, sie haben hier Lager errichtet. Habt Ihr vielleicht etwas verdächtiges beobachtet?.“
Garum verneinte. ’Also doch leichtsinnig.’, stellte er in Gedanken fest. ’Wenn ich nachts Rebellen jage, würde ich nicht durch Fackeln auf mich aufmerksam machen.’ Der Wachoffizier schien keine große Leuchte zu sein. Doch das war nicht Garums Problem. Sollte sich der Graf selbst um sein Personal kümmern. Ihm war schon wohler, als er merkte, dass der Bosmer etwas von Heilkunst verstand. Gerade redete er beruhigend auf Fredas ein.
Garum warf neues Holz ins Feuer und sah den beiden zu.

Der Wargreiter
16.11.2011, 21:14
Nachtlager

Die Worte des Waldelfen prallten an ihm ab, nachdem der erste Schreckmoment, der durch die Fremden ausgelöst worden war verflog, ging es ihm wieder schlechter. Er sackte erneut in sich zusammen und schloss für einen Moment die Augen um sich besser zu konzentrieren und bei Bewusstsein zu bleiben.
„Fieber“
Hörte er den Waldelfen murmeln der, sich nun einige Trankfläschchen aus dem Gras nahm. Er öffnete Fredas Mund und flößte ihm eine der Fläschchen ein, es schmeckte so bitter das Fredas es trotz der fehlenden Kraft beinahe ausgespuckt hätte. Dann nahm der Elf ein weiteres Gefäß und tropfte den Inhalt auf die Bisswunden des Khajiit. Die Wunden brannten kurz auf, bis sie und der ganze Bereich um sie herum, erst kalt und dann taub wurden.
„Legt das ins Feuer.“
Der Waldelf warf seinem Kameraden ein flaches Stück Metall zu, das auf der einen Seite einen mit Leder umwickelten Griff besaß. Sixtus legte es so ins Feuer, dass die untere Hälfte erhitzt wurde, bis sie irgendwann durch die Flammen glühte, dann gab er es dem Elfen zurück.
„Wie müssen die Wunde ausbrennen, es führt kein Weg vorbei.“
Die Worte waren vermutlich an Fredas gerichtet, danach klang zumindest der beruhigende Tonfall.
Jetzt drückte der Elf das glühende Eisen in die Beinwunde. Fredas zuckte am ganzen Leib während die Schmerzen seinen Körper durchschossen, das Betäubungsmittel hatte nicht gut genug gewirkt um alles zu betäuben.
Nach einigen Sekunden war es vorbei, Veradon übergab das noch glühende Stück Metall wieder an Sixtus, der es erneut ins Feuer legte. Als es wieder heiß genug war begann der Elf die zweite Wunde auszubrennen. Das zweite Mal war es noch schmerzhafter, sein ganzer Arm verkrampfte wild während die gespeicherten Flammen durch seine Adern strömten. Fredas konnte sehen wie das Fell, das um die Wunde wuchs, anfing unter der enormen Hitze zu versengen.
Veradon verabreichte dem Khajiit noch ein oder zwei von seinen Fläschchen, bevor er die Brandwunden mit frischen Verbänden versorgte. Fredas atmete schwer, keuchte und stöhnte, während er versuchte die Schmerzen zu kontrollieren.
„Es wird jetzt erstmal besser sein, ihr solltet dennoch schnellst möglich zu einem Heiler.“
Fredas wollte antworten, nickte dann aber doch nur schwach.

Moonlord
18.11.2011, 12:07
Aetherius-Stein
’Scheiße! … Aber da musst du durch, mein Freund.’ Garum tat es fast selbst weh, als Veradon Fredas’ Wunden ausbrannte. Doch es half nichts. Es war immer noch besser, als Wundbrand zu riskieren und schlimmstenfalls den Arm dadurch zu verlieren. Zum Glück hielt sich der Khajiit erstaunlich tapfer. Für den Rest der Nacht fiel er in einen Dämmerzustand irgendwo zwischen Schlaf und Bewusstlosigkeit.
Während Veradon bei dem Verletzten blieb, fällte Garum in der Nähe zwei junge Bäumchen, entästete sie und bastelte daraus zusammen mit Sixtus eine einfache Trage, auf die sie Fredas dann legten.
Im Licht der Morgensonne brachen sie auf. Sie kamen langsam vorwärts, viel langsamer als gedacht, da das Gelände auch hier noch sehr uneben war. Immer wieder versperrten große Felsbrocken oder dichtes Buschwerk die Sicht. Ein Bär tauchte am Horizont auf. Doch er beachtete sie nicht weiter. Die Fische im nahe gelegenen Tümpel schienen ihn mehr zu interessieren.
Endlich kamen die ersten Weinstöcke in Sicht. Garum und Sixtus marschierten, Fredas tragend am Zaun entlang. Der Ork hätte den neugierig gaffenden Winzern auf der anderen Seite am liebsten eins mit dem Hammer verpasst. Leider war für solcherart Belustigung keine Zeit. Sie liefen den Weg hinunter und erreichten am späten Vormittag das große westliche Stadttor Skingrads.
Da Sixtus und Veradon bei ihnen waren, ließ man sie ohne lästige Fragen passieren.
„Kapelle oder Gildehaus?“, wollte Sixtus wissen.
„Mir egal. Wo gibt’s die besten Heiler?“ Garum kannte sich in der Stadt natürlich nicht aus und Fredas war vor einer Weile wieder eingenickt. Sollte er lieber schlafen.
„Dann zur Kapelle.“ Sixtus nahm die kurz abgestellte Trage wieder auf und ging vor. Garum folgte am hinteren Ende. „ … sie ist Julianos geweiht“, fuhr er fort, „und die Priester haben einen guten Ruf, was ihre Heilerfolge betrifft. Wir reden am besten mit Marie Palielle. Sie hat mir selbst auch schon öfters geholfen. Das letzte mal … wenn ich daran denke! Diese Zahnschmerzen waren die reinste Folter. Wirklich! Zuerst war ich ja beim Legionsarzt. Könnt ihr vergessen! Der Idiot hat mir doch glatt den falschen Zahn herausgerissen. Hier …“ Sixtus drehte den Kopf und versuchte Garum die breite Lücke in seinem Gebiss zu zeigen. Um ein Haar wäre er dabei über seine eigenen Beine gestolpert. Er fing sich und die Trage mit Veradons Hilfe ab und fluchte leise. Garum grinste breit.
Die Kapelle des Julianos ähnelte stark der von Chorrol. Auch hier führten breite Stufen zu den Türen empor. Im Inneren empfing sie ein hoher dunkler Raum, durch dessen Mosaikfenster das Licht in bunten Farben fiel. Sie hielten nahe beim Eingang an, wo sie die Trage abstellten. Veradon war vorausgeeilt und kam nun in Begleitung einer Bretonin mittleren Alters zurück.
„Lasst mich sehen!“ Marie Palielle sparte sich eine umständliche Begrüßung. Ohne weitere Worte schob sie sich zwischen Sixtus und Garum, nahm Fredas’ Handgelenk um den Puls zu fühlen. „Was hat ihn erwischt?“ Fragend blickte sie von einem zum anderen.
„Irgendein Viehzeug … wahrscheinlich untot … nehme ich an …“ Jetzt ärgerte sich Garum, dass er Fredas nicht nach Einzelheiten ausgefragt hatte. Er stand ganz schön blöd da. Maries Stirnrunzeln sagte mehr als Worte.
Zum Glück kam Fredas in diesem Moment wieder zu sich. Garum atmete auf. Der Khajiit würde es besser erklären können.

Der Wargreiter
18.11.2011, 21:51
Kapelle von Julianos

Zusammengekniffene blaue Augen guckten ihn musternd an.
„Was ist denn jetzt?“
Die Frau schien ungeduldig, Fredas überlegte kurz ob er sie kennen müsste, kam aber zu keinem Ergebnis, sein ganzer Körper schmerzte und sein Kopf war dabei keine Ausnahme. Er versuchte sich zu erheben, doch sein Körper weigerte sich seinen Befehlen zu gehorchen, nur lahmend hob er seinen Kopf um ein Stück.
Buntes Licht fiel in seine sich rasch schließenden Augen, er hatte das Gefühl er hätte lange kein Licht mehr gesehen, graue Schleier hatten ihn davon abgehalten.
„Sie will wissen was mit euch passiert ist.“
Sixtus legte einen beruhigenden Ton an während er mit dem Khajiit sprach. Auch diesmal suchte Fredas in seinem Gedächtnis nach dem Gesicht des Kaiserlichen und dem dazu gehörigen Namen, doch wiederholt gab es keine Resonanz. Fredas knurrte leise und unverständlich bevor er etwas heraus bekam.
„Untote, etwa wie Wölfe.“
Die Frau nickte, dann lief sie schnellen Schrittes in eines der Zimmer und kam nach ein paar Momenten mit einer Pergamentrolle, zwei hell blauen Kristallen und ein paar Kräutern zurück.
Schroff wies sie Garum und Sixtus an, Fredas samt der Liege vor den Altar zu tragen. Nachdem die beiden dies getan hatten legte sie die Kräuter in die große Schale des Altars und zündete sie an, drückte Garum die Rolle in die Hand, die dieser ausgerollt vor sich halten sollte damit Marie sie einfach lesen konnte. Schlussendlich nahm sie die beiden Kristalle, die ohne schliff oder Form auskommen mussten, in ihre rauen Hände, breitete ihre Arme über ihrem Kopf aus und murmelte Worte, die sie von der Rolle ablas.
Die Worte klangen dumpf und hallend durch die weitläufige Halle der Kapelle, gefolgt von den Düften von Lavendel, getrockneten Bergblumen und vieler anderer wohlriechender Dinge.
Blaue Lichter entflohen den beiden Kristallen und schmiegten sich an den verwundeten Khajiit, bis dieser sie mit einem tiefen Atemzug aufsog.
Ein wohliges Gefühl der Ruhe und der Zuflucht füllte ihn. Er atmete erneut tief durch. Er fühlte sich direkt besser. Dennoch war die verzehrende Zeit nicht überwunden, doch wenigstens jetzt war sie weiter in den Hintergrund gerückt. Während er seine Kraft erneut sammelte fielen ihm seine Augen wieder zu, vielleicht schloss er sie aber auch einfach.
Marie ließ ihre Arme sinken und legte die Steine in die weiten Taschen ihrer dunklen Kutte.
„Es hat geholfen. Es ist noch nicht sicher, aber ich schätze er wird es überstehen. Doch solltet ihr ihn noch ein paar Tage hier lassen, damit man wirklich sicher gehen kann.“

Moonlord
19.11.2011, 18:00
Kapelle des Julianos – Skingrad
Garum konnte die Welle knisternder magischer Energie, die durch die Kapelle lief, körperlich spüren. Es war immer wieder erstaunlich, wozu ein ausgebildeter Magier allein mit Worten fähig war. Marie ließ ihre Arme wieder sinken und wandte sich Fredas zu, um zu sehen, ob ihr Zauber den gewünschten Erfolg gezeigt hatte. Sie schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein, verordnete dem Khajiit jedoch noch eine Woche Bettruhe.
'Prima! Genau das, was wir jetzt brauchen!' Genau so schnell wie der Gedanke kam, schob ihn Garum wieder weg. Purer Egoismus. So weit war er also schon. Dabei konnte Fredas doch nichts dafür. War Garum nicht sogar mitschuldig an den Verletzungen des Khajiit? Hätte er ihn in der Höhle nicht allein gehen lassen dürfen? 'Alles Quatsch! Bei Malauch, Fredas ist kein Kind mehr. Er weiß. Was er tut und kann schon selbst auf sich aufpassen.'
Oder? … wie auch immer, ein Rest von schlechtem Gewissen blieb.
Während Sixtus und Veradon Fredas auf der Trage in eine der Kammern im Untergeschoss brachten und Marie sie dabei begleitete, rutschte die Schriftrolle wie von selbst unter Garums Armschiene. Vorsichtig sah er sich um. Niemand hatte etwas bemerkt. Gut so. Er hatte ja auch nicht vor, die Rolle zu stehlen. „Ausborgen“ wäre der richtige Begriff. Vielleicht „ungefragt ausborgen“. Garum würde sie bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit abschreiben und dann das Original zurückbringen. Ein Besuch bei Fredas wäre ein guter Anlass dafür.
Erst einmal benötigte er natürlich Schreibzeug. Und was noch wichtiger war, eine Unterkunft. Die Räume hier waren ausschließlich für Priester, Heiler und deren Patienten reserviert. Er würde sich in der Stadt etwas suchen müssen. Oder bei der Kämpfergilde. Immerhin war er ja in Chorrol beigetreten … so halbwegs. Auch wenn er nur ein „inoffizielles“ Mitglied war, einen Versuch war es wert. Falls es nicht klappte, konnte er immer noch in den Herbergen nach einem Zimmer suchen.
Ach ja, und einen Händler für die Sachen aus der Höhle brauchte er auch noch.
„Er schläft.“
Mit diesen zwei Worten meldete sich Sixtus zurück und ersparte Garum gleichzeitig den Gang in die Kellerräume.
„Hmh.“
Zu dritt verließen sie die Kapelle.
„Was macht Ihr nun?“ Sixtus sah Garum fragend an. „Wollt Ihr gleich zum Grafen? Da werde ich Euch enttäuschen müssen. Hier in Skingrad finden Audienzen nicht vor dem Abendessen statt. Graf Hassildor ist da etwas eigen … schläft wohl vormittags lieber aus und experimentiert dann nachts. Ja, wer es sich leisten kann … Ich will ja nichts gesagt haben, aber manchmal sind die Launen dieser Magier schon recht gruselig. Neulich erst mussten wir ihm für seine Versuche zwei große Fässer frisches Schweineblut ins Schloss liefern ...“
„Ein Magier?“ Garum hatte zwar schon einiges über Graf Hassildor gehört, wollte aber gern genaueres aus dem Munde eines Ortsansässigen erfahren.
„Wusstet Ihr das nicht?“ Der Kaiserliche sah ihn erstaunt an, war dann aber zufrieden, als Garum bestätigend nickte.
„Ja, er ist sogar sehr berühmt. Erst im letzten Jahr hat er eine Formel entdeckt, die Untote wirkungsvoller vertreibt als alles bisher bekannte. So weit ich weiß, hat er damit sogar einen Preis der Gilde gewonnen obwohl er dort gar nicht Mitglied ist … Apropos Gilde – wir sind da.“ Lächelnd wies er auf die schwere Eichentür neben sich, auf der groß das Siegel der Magiergilde prangte.
„Danke.“ Garum gab den beiden die Hand. „Damit ist Eure Aufgabe wohl erfüllt. Ich denke, Ihr solltet Euch jetzt in der Kaserne zurückmelden. Bestellt dem Hauptmann, dass ich vollkommen zufrieden war.“
Sie verabschiedeten sich.
Garum wartete noch einen Augenblick und sah ihnen nach. Dann trat er wieder auf die Straße. Die Magiergilde war nicht der richtige Ort für ihn. Aber gleich nebenan wehten die Banner der Kämpfergilde am Haus und schräg gegenüber, auf der anderen Straßenseite, warben einige Ladenschilder um Kundschaft.
Eine Gemischtwarenhandlung war das nächste Geschäft. Kurz entschlossen öffnete Garum die Tür und trat ein ...

Der Wargreiter
19.11.2011, 22:39
Kapelle von Julianos

Fredas schnellte hoch als sich jemand an der Tür zuschaffen machte. Den Raum in dem er war, hatte man fast komplett abgedunkelt, lediglich ein Hauch Licht kam durch den Spalt zwischen Tür und Boden. Der Khajiit sah sich um, in den Schränken standen allerhand Tränke Bücher und Schriftrollen, ein schlichter Altar im Zentrum des Raums war mit allerlei Blumen bestückt und die schmalen kleinen Kellerfenster waren mit Leinentüchern zugehängt worden.
Erneut klapperte es an der Tür. Fredas setzte sich hin, sein Bein verhinderte das er aufstehen konnte. Er trug nicht viel mehr als eine lockere Hose und ein dazu passendes Hemd, dazu noch ein paar lockere Verbände um Arm und Bein.
Die Tür öffnete sich, ein relativ großer, schmaler Mann hatte sie weit aufgerissen und trat ein. Der Mann tat noch zwei Schritte und blieb dann mitten im Raum stehen. Hinter ihm kam die um Längen kleinere Gestalt der Heilerin zum Vorschein.
„Nicht so laut! Ich hatte euch gebeten nicht so laut zu sein!“
„Beruhigt euch.“
Die Stimme des Mannes klang ruhig aber unangenehm, sehr eitel sehr aufgeblasen, nichts was Fredas nicht kannte. Er deute mit dem Finger auf Fredas.
„Er ist doch bereits wach Heilerin. Jetzt lasst mich mit ihm reden.“
„Besser nicht.“
Marie legte einen Ton an den Tag als ob sie mit einem trotzigen Kind spräche, was dem Mann offensichtlich nur wenig zusagte. Er hob die Hand und wies sie mit einer beinahe nur angedeuteten Handbewegung an zu gehen.
Nur widerwillig und mit leisem Geschimpfe befolgte Marie die Anweisungen, blieb dann aber doch ungeduldig, mit dem Fuß tapsend im Türrahmen stehen.
„Heceril mein Name, ich komme im Namen von Graf Hassildor. Wenn ich fragen darf, wer seid ihr?“
„Fredas Regenhand.“
Der Mann guckte leicht verwirrt, sein Gesichtsausdruck war so noch unsympathischer als er vorher war. Er war ein Hochelf, seine offenbar schwarz gefärbten Haare hatte er mit Hilfe von silbernen Nadeln, kunstvoll zu einem Zopf gebunden, seine Hände verbarg er in dünnen Pelzhandschuhen die gut zur seinem schwarzen Seidenanzug passte, seine Augen wirkten ,unter schlanken Augenbrauen, wie versteckte Messer.
„Nun, sehr erfreut.“
Er war offensichtlich nicht erfreut die Bekanntschaft des Khajiits zu machen, versuchte es aber mit übertreibender Höflichkeit zu überdecken.
„Man sagt ihr wollt etwas von unserem Grafen, was wäre das denn genau?“
„Das würde ich ihm gern selbst sagen.“
„Bestimmt, doch leider ist unser Graf bei derartigen Dingen stets ein wenig, nun ja, schwierig und glaubt nicht jedem. Vor allem nicht wenn dieser ein dahergelaufener Fremdling ist.“
Heceril grinste ihn hämisch an, für einen Moment war es ihm nicht mehr wichtig seine Meinung geheim zu halten, doch sofort im nächsten Augenblick fiel er wieder in sein altes Verhaltensmuster zurück.
„Man sagt auch ihr hättet einen Brief für den Grafen, stimmt das?“
„Ja, ich habe eine Nachricht für den Fürsten, von Evantus Merilian.?“
„Ihr wisst worum es dabei geht?“
Fredas nickte, der Hochelf reagierte genervt, verschlang seine Arme vor der Brust und verlagerte sein Gewicht auf eines seiner Beine.
„Ihr solltet ihn nicht zu lange stören, es ist noch nicht sicher um ihn.“
Marie schaltete sich von hinten ein, Heceril ignorierte sie einfach und fuhr fort.
„Würdet ihr so freundlich sein, mir eben diesen auszuhändigen?“
„Wie soll er das denn machen? Er ist hier um sich zu kurieren, seht ihr das denn nicht?“
„Eure Scharfsinnigkeit überrascht mich immer wieder, Heilerin. Doch wenn er ihn nicht aushändigen kann, dann habt ihr ihn wohl, oder nicht?“
„Glaubt ihr ich würde die Kranken bestehlen? Und jetzt müsst ihr verschwinden, er braucht noch Ruhe, später könnt ihr ihn weiter ausfragen!“
Sie ging auf ihn zu nahm ihn an der Schulter und schickte ihn raus, er riss sich los fauchte sie kurz und scharf an und tat ein Schritt nach vorn um von ihr wegzukommen.
„Also Khajiit, ihr habt also einen Brief, meinetwegen. Ich werde unserem Fürsten Bericht erstatten.“
Damit wandte er sich um und ging mit großen, schnellen Schritten zur Tür raus. Marie forderte Fredas noch kurz auf sich wieder hinzulegen, dann folgte sie dem Hochelfen.
Fredas fiel erst jetzt auf das sein Körper immer noch stark schmerzte. Er ließ sich zurück ins Bett sinken und glotzte an die Steindecke. Nach einer Weile betrat die Heilerin erneut das Zimmer, sie verabreichte ihm einige Tropfen eines bitter schmeckenden Tranks, kontrollierte die Verbände und entschuldigte sich noch kurz für die Störung des Gesandten. Sie zeigte ihm auch die Truhe die in einer der Ecken stand und seine Ausrüstung enthielt und versicherte ihm, dass der Brief auch dort war. Nach einigen Minuten war sie wieder verschwunden und der Raum wieder Dunkel. Fredas dachte noch eine ganze Weile über alles Mögliche nach, irgendwann schlief er dann aber doch wieder ein.

Moonlord
20.11.2011, 16:07
Colovianischer Händler
„Willkommen in meinem bescheidenen Laden. Seht Euch ruhig um. Sicher findet ihr hier alles, was Ihr benötigt. Und wenn nicht, kann ich es bestimmt besorgen.“ Ein rotnasiger Nord kam hinter seinem Ladentisch vorgewuselt. Er rieb sich die Hände an seiner braunen Steppjacke ab und wies auf die hoch aufgetürmten Stapel aller möglicher Waren, die die Wände des Raumes verdeckten. Stoffballen lagen wirr durcheinander neben Äxten, Fässern mit Obst, Stockfisch und Dörrfleisch, Kisten mit Lampenöl oder Seife. Diverse Gerüche aller Schattierungen mischten sich zu einer Duftwolke, der man an keiner Stelle des Ladens entkommen konnte.
„Da mögt ihr recht haben.“ Garum sah sich in aller Ruhe um, befühlte hier den Ärmel eines Gewandes, um die Stoffqualität zu testen, begutachtete dort eine Auswahl an etwas angelaufenen Silberdolchen. „Wie geht das Geschäft?“ Er hatte einige Tintenfläschchen entdeckt, nahm eines, schraubte es auf und roch daran. Nichts auszusetzen! Garum stellte es auf den Ladentisch. „Habt Ihr auch Federn?“
„Sicher … hier.“ Gunder legte ihm eine Auswahl vor. „Ja, die Geschäfte gehen nicht schlecht. Skingrad ist eine wohlhabende Stadt, wie Ihr schon an den Häusern erkannt haben dürftet. Natürlich stellen die Leute hohe Ansprüche an die Qualität. Aber bei mir hat noch nie jemand Grund zur Beschwerde gehabt.“
’Ein gesundes Selbstbewusstsein hast du ja.’ Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht des Ork. Laut sagte er: „Sicher. Das sieht man auf den ersten Blick.“ Er hatte zwei Gänsefedern ausgewählt, die er nun neben das Tintenfass legte. „Die nehme ich, und noch zwei Bogen Pergament … Wie steht’s mit Büchern? Heilkunde würde mich interessieren.“
Ein merkwürdiger blick des Nord traf ihn, so als ob der sagen wollte: „Was, Ihr, ein Heiler? Das glaubt Ihr doch selbst nicht!“ Doch Gunder hatte sich schnell wieder im Griff. So lange ein Kunde zahlen konnte, würde er ihm alles verkaufen, und wenn es seine eigene Mutter war.
„Bücher … nein, bedaure. Damit bin ich etwas knapp. Einen Almanach über Nordwaffen hätte ich im Angebot oder etwas zur Geschichte unseres Reiches. Aber Heilkunde … nein, leider nicht.“ Er machte ein so bedauerndes Gesicht, dass er einem leid tun konnte.
„Nun gut, dann das Schreibzeug und etwas Rüstungsfett nehme ich noch. Ach … Ihr kauft nicht zufällig auch? Ich hätte da gerade ein paar Kleinigkeiten, die ich nicht mehr benötige.“
„Dann lasst mal sehen …“
Zehn Minuten später waren sie sich einig. Garum hatte das Alchemiebuch und die Edelsteine für einen annehmbaren Preis verkauft und so neben seinem Schreibzeug noch einige Goldstücke erhalten. Wenn er nicht zu hohe Ansprüche stellte, würde es für eine Woche in einer billigen Herberge reichen. Das hatte aber noch Zeit. Erst einmal würde er sich mehr von der Stadt ansehen.

Später stand er dann in einem schummerigen Alchemieladen und unterhielt sich angeregt mit der Besitzerin, einer Dunmer namens Falanu Hlaalu. Sie zeigte sich hocherfreut, dass Garum, vor allem als Ork, die wichtigsten Fakten über die dunmerischen Fürstenhäuser durchaus geläufig waren, während die Leute hier sich gar nicht dafür interessierten. Der Einkauf, einige Heiltränke, war bereits erledigt und beide hatten von ihren weit entfernten Heimatorten geschwärmt ohne dabei zu sehr ins Persönliche zu gehen. Es gab da wohl auch bei Falanu Geschehnisse, über die sie nicht reden wollte.
„Was würdet Ihr sagen, wenn ich einen kleinen Nebenverdienst für euch hätte? Natürlich nur, falls Ihr nicht zu beschäftigt seid?“ Die roten Augen sahen ihn erwartungsvoll an.
„Käme drauf an, um was es sich handelt.“ Garum gab sich interessiert. Warum sollte er auch nicht. Ein paar Tage würde er warten müssen, bis Fredas wiederhergestellt war. Da war ein Nebenjob gut gegen die Langeweile.
„Oh, nichts aufregendes.“ Falanu lächelte gewinnend. „Es ist nur so … ich bin nur eine schwache Frau, die ausgedehnte Abendspaziergänge vor der Stadt liebt … und … das ist manchmal ganz schön gefährlich. Straßenräuber und sittenlose Strolche, wenn Ihr versteht … Mit einem starken Mann an meiner Seite würde ich mich viel sicherer fühlen …“
’Sie meint doch damit nicht etwa …’ Garum konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen, da Falanu abwehrend die Hände hob. „Nein, nein.“ Ihre bläuliche Gesichtshaut bekam einen Stich ins violette. „Rein geschäftlich! Wie gesagt, Ihr begleitet mich, tragt etwas Gepäck und sorgt für meine Sicherheit. Das ist alles.“
Na ja, Garum beschloss, es drauf ankommen zu lassen. Eine „schwache Frau“, die mit Gepäck Abendspaziergänge außerhalb der Stadt unternahm, war nicht alltäglich. Mal sehen, was da auf ihn zu kam.
„Gut.“ Meinte er. „Ich bin einverstanden … wann soll’s losgehen?“
„Äh, morgen Abend. Heute will ich noch eine Freundin besuchen. Wartet bitte bei Einbruch der Dunkelheit am Osttor auf mich.“

Gegen Abend hatte Garum gefunden, was er suchte. Die Herberge der „Zwei Schwestern“ war gemütlich, nicht zu teuer und erfreute sich einer illustren Gästeschar. Mog gra-Mogakh, die Wirtin, hatte ihm sogar ohne langes Feilschen das Zimmer für eine Woche zum Sonderpreis gegeben. Orsimer in der Fremde mussten doch zusammenhalten. Vor allem die Gutaussehenden …
Garum hatte sich alle Mühe gegeben, den Balzversuchen der Wirtin zu entgehen, wobei er glücklicherweise von den anderen Gästen unterstützt wurde, die auch bedient werden wollten. Nach einem einfachen aber reichlichen Mahl hatte er sich auf sein Zimmer zurückgezogen. Zur Sicherheit hatte er noch zweimal in Richtung der Wirtin gegähnt. Als Neuankömmling war er entsprechend müde von der langen Reise und brauchte heute Nacht unbedingt seinen Schlaf. Hoffentlich half es.
Oben angekommen zog er Maries Schriftrolle hervor. Sauber breitete er sie auf dem kleinen Tischchen aus, nahm ein zweites Platt Pergament, Tinte und Feder und begann, die wuchtigen daedrischen Schriftzeichen genauestens zu kopieren. Er würde damit zwar keine vollwertige Zauberrolle erhalten. Dazu bedurfte es schon etwas mehr. Aber es war ein Anfang. Die Worte waren da, zwei gefüllte Seelensteine steckten in seiner Tasche und die Grundlagen des Lenkens magischer Energieströme, auf der jede Magieschule aufbaute, waren ihm vertraut. Den Rest würde er bald in Erfahrung bringen, zur Not auch durch einen Besuch in der Magiergilde.
Garum setzte den letzten Punkt. Zweimal überprüfte er sein Werk noch, dann steckte er beide Rollen sorgfältig ein. Morgen würde er zur Kapelle gehen und die echte zurückgeben. Welche Wirkung sie hatte, würde er dann an Fredas sehen, dem es hoffentlich schon besser ging.

Der Wargreiter
22.11.2011, 20:32
Kapelle von Julianos

Die Nacht brach hinein, so berichtete ihm zumindest Marie als sie wieder in sein Zimmer stapfte. Mittlerweile kam sie fast jede 2. Stunde in den dunklen Raum und kontrollierte mit einer kleinen Laterne in der Hand, den Fortschritt des Khajiits. Jedes mal nickte sie nur, murmelte leise und ging dann wieder. Fredas hatte bereits versucht aufzustehen doch die Heilerin hatte ihn jedes Mal unter Androhung, er würde sein Bein verlieren, wieder zu Bett geschickt.
Nachts wechselte Marie den Posten mit einer Bretonin die ihr Verhalten beibehielt, dabei allerdings etwas gesprächiger war. Die Frau, Abelle, berichtete ihm, dass seine Muskeln durch die Krankheit, die er sich dank des Bisses eingefangen hatte, angegriffen wären. Er habe allerdings Glück gehabt, dass man die Infektion noch gestoppt hätte, sonst hätte es auch zu einer Lähmung führen können, so wäre seine Muskulatur an Arm und Bein bisher nur wieder recht schwach ausgeprägt und von einigen Tränken ruhig gestellt worden.
Fredas freute sich endlich mehr Gewissheit darüber zu haben, was überhaupt mit ihm los war. Abelle stellte aber auch klar, dass Marie mit ihrer strengen Bettruhe, keine falschen Befehle erteilte. Sollte er es in der nächsten Zeit übertreiben, könnten die beiden Betroffenen Gliedmaßen noch dauerhaft geschädigt werden. Daher empfahl auch Abelle ihm sich einfach ruhig ins Bett zu legen und zu warten bis sie und Marie ihm sagen würden, dass er gehen könne.
Fredas befolgte die Ratschläge vorerst, er wollte sein Bein schließlich noch eine Weile behalten.

Moonlord
23.11.2011, 15:14
Zwei-Schwestern-Herberge / Skingrad
’Tal mala ni sola a Mara. Tal gunna ni sarem …’ Der Text der Schriftrolle schwirrte die halbe Nacht lang in Garums Kopf herum. Seine Altmeri-Kenntnisse aus Schulzeiten waren etwas eingerostet. Entsprechend schwer fiel ihm die Übersetzung, um einen Sinn in die magischen Formeln zu bekommen. Es begann mit der Anrufung Maras und der bitte an sie, dem Kranken mit ihrer Macht beizustehen. Dann folgten Formeln, die die Seele des Patienten auf die Verbindung mit der heilenden Magie der Steine vorbereiteten, dann … Es war mächtig kompliziert. Mehrmals verlor Garum den Faden und musste von vorn beginnen. Warum konnten die Altmer nicht einfach schreiben, was sie dachten? Musste man jedes Wort dreifach verklausulieren?
Das ende vom Lied war, dass er sogar von den Formeln geträumt hatte.
Entsprechend unausgeschlafen und mürrisch saß er am nächsten Morgen beim Frühstück. Mok schwänzelte wie eine läufige Hündin um ihn herum. Er hätte ihr den Haferbrei am liebsten ins Gesicht geklatscht. Samt Schüssel. „M… leid … muss los …“, brachte er mühsam die Beherrschung wahrend hervor.
Draußen in der kühlen Morgenluft fühlte er sich schon etwas besser. Nur wenige waren bereits unterwegs. Ein paar Tagelöhner, die zur Arbeit in die Weinberge gingen, Händler auf dem Weg zu ihren Läden, sofern sie nicht im selben Haus wohnten, die Stadtwache auf ihrem täglichen Rundgang. Ein ganz normaler Tag eben.
Garum beschloss, sich vor dem Gang zur Kapelle noch die Stadt weiter anzusehen. Wie Gunder schon gesagt hatte, Skingrad war wohlhabend. Mehrgeschossige Bürgerhäuser säumten die sauberen Straßen und hinter ihnen führte ein gepflasterter Weg an der Stadtmauer entlang, vorbei an kleinen liebevoll gestalteten Hausgärten. Eine Weile blieb er im Hof der Kämpfergilde stehen und sah zwei jungen Bogenschützen beim Training zu. Schließlich hielt er die Zeit für gekommen, die Kapelle aufzusuchen.
„Bitte, guter Herr, eine Münze.“ Auf den Stufen hatte sich ein Bettler postiert und sah ihn Mitleid heischend an. Garum langte ein Silberstück hervor.
„Habt Dank, edler Herr. Ich werde für euch beten.“
’Ich glaube nicht, dass du zu Malauch betest. Deine anderen Götter sind mir gleichgültig.’, dachte sich Garum. Dem Bettler gegenüber beschränkte er sich auf eine wohlwollende Geste. Dann trat er ein.
Der angenehme Duft brennender Kräuter schlug ihm entgegen, als er in Richtung des Hauptaltars ging. Auch hier war es um diese Zeit noch leer, so dass er die Gelegenheit nutzen konnte. Garum legte die Schriftrolle auf eine Fensterbank gleich hinter dem Altar. Dort würde sie bald gefunden werden und alles hätte wieder seine Ordnung.
Auf ein Gebet verzichtete er. Wie gesagt, es waren nicht seine Götter. Wenn man es genau nahm, waren es sogar die Götter der Besatzer seiner Heimat. Und ob diese Interesse daran hatten, einem Ork beizustehen war äußerst zweifelhaft.
Eine Etage tiefer lag das Krankenzimmer, im Moment nur von einem Patienten genutzt. Garum klopfte an, wartete kurz und trat ein. „Guten Morgen Fredas! Haben sie Euch gut untergebracht?“ Er versuchte ein Grinsen, das ihm angesichts der dicken Verbände nicht so ganz glückte. „Fürs nächste Abenteuer werden wir Euch eine vernünftige Rüstung besorgen, aber erst einmal - hier.“ Er packte einen Süßkuchen aus, den er vom Frühstück mitgenommen hatte. „Das wird Euch hoffentlich schneller auf die Beine bringen, als die Lazarettkost.“

Der Wargreiter
25.11.2011, 23:19
Kapelle von Julianos

Fredas nahm den Kuchen, brach ein Stück ab und schob es sich in den Mund. Erst nach drei oder vier Stücken bedankte er sich kurz, bevor er sich das nächste ins Maul stopfte.
Er war erst gerade wach geworden, saß verschlafen auf seinem Bett und hatte eigentlich darauf gewartet, dass Marie oder Abelle ihn versorgen würden, doch mit Süßkuchen war er vollstens zu Frieden.
Zufriedenheit, die gerade erst in sein Gesicht getreten war, wich schnell, als er sich daran erinnerte das sie noch etwas wichtiges zu erledigen hatten und er selbst dabei reichlich unnütz war, musste er doch noch hier liegen bleiben, um sich von den Heilern überwachen zu lassen.
Er legte den kleinen Rest des Kuchens bei Seite, räusperte sich und setzte eine ernstere Miene auf.
„Wir müssen weiter machen, den Kran holen.“
Fredas wies auf die Truhe in der seine Sachen lagen.
„Der Brief ist dort drin.“
Er nahm die Hand wieder runter, griff erneut zum Süßkuchen und verlor seinen Gesichtsausdruck, der wieder einem dünnen Lächeln wich.
„Doch erst erzählt, wie ist es euch ergangen?“
Fredas sah ein das er vielleicht ein bisschen schnell auf den Punkt gekommen war, bestimmt lag es daran, dass er die ganze Zeit nur rumliegen konnte und stattdessen etwas tun wollte.
Er nahm schnell noch ein paar Bissen während er auf eine Antwort wartete. Der Kuchen war lecker, er schmeckte ähnlich wie der den seine Mutter manchmal gemacht hatte, wenn sie gerade genug Zeit dafür gehabt hatte. Fredas selbst hatte sich ein paar Mal am Kochen und Backen probiert, doch das hatte nie besonders gut geklappt.

Moonlord
27.11.2011, 13:46
Kapelle des Julianos – Kellerräume
Fredas schmeckte der Kuchen sichtlich. Kein Wunder, waren doch alle Khajiit mehr oder weniger verrückt nach Süßigkeiten, wie Garum einmal irgendwo gelesen hatte. Ansonsten hätte er auch keinen Kuchen mitgebracht, sondern eher ein paar Flaschen Bier in die heiligen Hallen geschmuggelt und sich damit höchstwahrscheinlich den Unmut sämtlicher Heiler der Kapelle zugezogen. Er schmunzelte. Manchmal waren die alten Hausmittel doch besser als die ganze Medizin und Heilmagie.
„Wir müssen weiter machen, den Kran holen.“, brachte Fredas zwischen zwei Bissen hervor, wobei er auf die Truhe an der anderen Wand deutete: „Der Brief ist dort drin.“
Garum sah hinüber. Richtig. Darum würde er sich als nächstes kümmern müssen. Sein Freund war ja fürs erste aus dem Verkehr gezogen. Aber das der Besuch beim Grafen nun an ihm allein hängen blieb, störte ihn nicht. Im Gegenteil. Es reizte ihn schon, einmal zu sehen, wie der hiesige Adel so wohnte. Zu lange hatte Garum selbst nur Zelte und schäbige Hütten von Innen gesehen.
… „Doch erst erzählt, wie ist es euch ergangen?“ Fredas' Worte holten ihn aus seinen Gedanken.
„Hmh, da gibt’s nicht viel zu erzählen.“ Er drückte die Tür ins Schloss, um zu verhindern, dass die ganze Kapelle ihr Gespräch mithören konnte. „Ich habe mir in Ruhe die Stadt angeschaut – ganz gemütlich, muss man den Leuten hier lassen – habe mit einigen Händlern gesprochen und ein Zimmer für die nächsten Tage gefunden. Also nichts besonderes.“
Von seinem Jobangebot bei Falanu erwähnte er noch nichts. Erst einmal wollte er selbst sehen, wie sich die Sache entwickelte. Na ja, und dass die Wirtin ihm schöne Augen machte, war noch weit privater. Wenn Fredas hier unten raus war, würde er es sicher selbst mitbekommen. Garum konnte nicht sagen, dass er sich darauf freute.
„Den Brief werde ich dann abgeben. Ihr erlaubt doch …?“ Da Fredas zustimmte, öffnete Garum die Truhe und suchte das Schreiben heraus. „Das mache ich heute Abend. Wie man mir sagte, empfängt der Graf tagsüber niemanden.“
Nachdem der Brief in seiner Tasche verschwunden war, zog sich Garum einen Stuhl heran, um noch etwas mit Fredas zu plaudern. Das Gespräch drehte sich hauptsächlich um ihrer beider Erlebnisse beim Angriff auf Dirich, wo sie ja an verschiedenen Stellen gekämpft hatten. Auch die Höhle der Untoten kam noch einmal zur Sprache und natürlich allerlei Mutmaßungen, wie dieser Kran eigentlich aussah und wie man so ein großes Gerät durch die Wälder bekommen könne. Die Zeit verging schnell und nur einmal wurden sie gestört, als eine junge Novizin kurz zur Tür herein sah. Sie verschwand aber wieder, bevor einer der beiden das Wort an sie richten konnte. Schließlich schickte sich Garum zum Gehen an.
„Werdet bald wieder gesund. Und hört auf die Heiler, dass mir keine Klagen kommen.“
Grinsend drehte er sich um und verließ das Zimmer.
Draußen auf der Treppe, wäre Garum beinahe über einen Altmer gestolpert, der schnellen Schrittes auf die Kapelle zustrebte. „Passt doch auf, Bauer!“ Ärgerlich strich er sich die schwarze Robe glatt und verschwand hinter der Tür.
'Bauer? Ich hab mich wohl verhört, Freundchen.' Garum war stinksauer über solche Arroganz. 'Der Elfenfatzke kann von Glück sagen, dass ich weiß, was sich gehört. In einer Kapelle schlägt man niemandem den Schädel ein. Aber warte nur, wenn wir uns das nächste Mal begegnen.'
Die Gelegenheit würde sich schon ergeben, nur besser nicht auf offener Straße. Ärger mit den Wachen konnte Garum jetzt nicht gebrauchen, und der Typ schien einen höheren gesellschaftlichen Stand zu haben.
Mürrisch vor sich hin starrend ging er zur Herberge zurück.

Der Wargreiter
28.11.2011, 17:30
Kapelle von Julianos

Der Khajiit hatte sich gerade erst die Krümel vom Maul gewischt, als die Tür erneut aufging. Gegen seine Erwartungen war es keine der Heilerinnen, sondern der Altmer, der sich letztes Mal als Heceril vorgestellt hatte, heute trug er eine tiefschwarze Robe, die er nachdem er hinein kam, glatt strich. Seine Augen schimmerten in einer Mischung aus Genervt- und Angewidertheit.
„Der Brief?“
Sein Ton klang streng, er verzichtete auf jegliche Höflichkeit.
„Nicht hier.“
Fredas versuchte etwas freundlicher zu klingen, doch es gelang ihm nur mit mäßigem Erfolg. Er wunderte sich über sich selbst, eine höhere Persönlichkeit so anzureden hätte er sich bis vor kurzer Zeit noch nicht getraut, doch jetzt brachte es ihn nur noch zum lächeln, was den Altmer allerdings in Rage trieb. Fredas konnte sehen wie Funken aus den verkrampften Fingern glitten und wie die Zungen des Hochelfen über seine blanken Zähne glitt.
„Wollt ihr mich eigentlich zum Narren halten, räudiger Straßenkater?“
„Nein, der Brief wird gerade überbracht, ihr seid einen Moment zu spät gekommen.“
Fredas grinste den bebenden Altmer an, dieser entspannte seine Finger und strich sich mit der Hand langsam über den Mund um sich dann in die hochgesteckten Haare zu greifen und die gelösten Strähnen wieder in die richtige Anordnung zu bringen. Dann streckte er sein Kinn nach oben, drehte auf dem Absatz um und verließ den Raum. Fredas konnte hören wie er auf dem Flur erneut stehen blieb, der Khajiit vermutete das Heceril sich die neuen Falten aus der Robe streichen würde, dann drang erneut das Klackern der Schuhe an das Ohr des Khajiits, bis diese zusammen mit einem Knallen der Kapellentür verstummten.
Fredas amüsierte sich noch eine Weile über den seltsamen Auftritt des Gesandten, auch nachdem Marie hereingekommen war, ihn untersuchte und ihm das Essen brachte. Zum Glück hatte Garum den Süßkuchen mitgebracht. Hier, gab es trockenes Brot und einen seltsamen Schleim, der sich als aufgedunsener Reis herausstellte, in den kleine, zerkochte Apfelstücke hinein geschnitten wurden. Fredas aß, wenn auch nicht sonderlich gierig das Vorgelegte auf, es würde erst gegen Abend etwas Neues geben.

Moonlord
29.11.2011, 12:55
Kapelle von Julianos
Heceril hatte wütend die Tür ins Schloss knallen lassen. ’Was bildet dieser Flohteppich sich ein? Man sollte solche Tiere draußen vor der Stadt verrecken lassen. Oder noch besser, gleich abstechen und ihre Kadaver einem höheren Zweck zuführen.’ Ein bösartigen Lächeln huschte über sein Gesicht. Er würde seinem Meister Bericht erstatten, aber erst nachdem der Brief in seinen Besitz gelangt war. Wenn er schon auf dem Weg zum Grafen war, dann musste das Katzenvieh heute Besuch erhalten haben. Oder diese scheinheiligen Priester steckten dahinter.
Heceril stieg die Stufen hoch.
„Ich grüße Euch, Magister.“ Eine Novizin der Kapelle verneigte sich vor ihm, als er gerade dem Ausgang zustrebte. ’Wie hieß die Kleine noch? Ach, ja ...’
„Danke, Juliette ... Lasalle? Von den Lasalles aus Kvatch?“ Sie errötete und nickte. Er hatte sich ihren Namen gemerkt! „Ja, Magister, zu Euren Diensten.“
Der Altmer gab sich ihr gegenüber jovial. ’Lasalle. Wichtigtuer, die aus Hochfels verjagt wurden, wegen fehlgeschlagener Experimente, wie man munkelt. Was auch immer man darunter zu verstehen hat. Aber Juliette könnte uns durchaus nützlich sein.’ „Eure Dienste könnte ich sehr wohl gebrauchen, mein Kind.“ Von der üblichen Arroganz und Herablassung in seiner Stimme war nichts mehr geblieben. „Wisst Ihr, ob dieser neue Patient heute Besuch erhalten hat?“
„Aber ja.“ Sie lächelte schüchtern. „Ein Ork war den ganzen Vormittag bei ihm. Sie hatten die Tür geschlossen, aber sie sprachen sehr laut. Er hat jetzt den Brief und will ihn heute Abend zum Schloss bringen.“
„Ein Ork, so, so.“
’Vermutlich der Tölpel vor der Tür.’
„Habt Dank, Ihr habt mir sehr geholfen. Und ... behaltet doch bitte Marie Palielle etwas im Auge. Sie ist nicht mehr die Jüngste. Manchmal denke ich, sie mutet sich zu viel zu. In ihrem Alter sollte sie an den wohlverdienten Ruhestand denken. Es findet sich sicher eine fähige Nachfolgerin ...“
Juliette wurde rot. Schnell verbeugte sie sich noch einmal. Ich danke Euch, Magister und werde Euch nicht enttäuschen.“
Heceril drehte sich um und verließ die Kapelle. Das war ja recht einfach gewesen. Jetzt musste er nur noch den Ork finden und ihm den Brief abnehmen. Auch das sollte kein Problem darstellen. So viele von den Grünhäuten liefen hier ja nicht rum.

Zwei-Schwestern-Herberge
„Da seid ihr ja wieder!“ Freudestrahlend kam Mog gra-Mogakh hinter dem Schanktisch hervor. „Ihr werdet staunen, was es heute gibt! ... Ich habe einen leckeren Apfelkuchen gebacken. Nur für Euch.“
’Bei Malauch! Womit hab ich das Weib verdient?’ Garum verdrehte genervt die Augen, ließ sich jedoch an den nächsten Tisch nötigen.
„Er ist noch ganz warm. Wird gleich gebracht.“, flötete sie weiter, um kurz in der Küche zu verschwinden.
Während sie dort rumorte, fiel Garum ein, dass er in seiner Terminplanung einen Fehler gemacht hatte. ’So ein M***! Heute Abend muss der Brief zum Schloss UND ich muss diese Dunkelelfe begleiten. Beides geht nicht!’ Aber wie konnte er das Problem lösen? Sicher, der Brief war wichtiger. Doch auch Falanu verließ sich auf ihn. „Ein Ork, ein Wort“, hieß es nicht von ungefähr. Garum hatte stets darauf geachtet, gegebene Versprechen auch einzuhalten. Es war einfach eine Frage der Ehre.
Garum seufzte. Er würde wohl oder übel auf dieses Turteltäubchen in der Küche eingehen müssen, damit sie ihm den Gang zum Schloss abnahm. Graf Hassildor könnte den Brief dann in Ruhe lesen und Garum würde sich für Morgen um eine Audienz bemühen, um die Details zu klären. Ja, so könnte es klappen.
Der Wirtin, die gerade das Tablett mit dicken Stücken dampfenden Apfelkuchens hereintrug, blickte er schon wesentlich freundlicher entgegen. „Hm, das sieht ja lecker aus!“
„Nicht wahr? Ich wusste doch, dass er Euch gefallen wird. Nun langt ordentlich zu!“
Zum Glück erschienen jetzt weitere Gäste, um hier ihr gewohntes Mittagessen einzunehmen. Mog war vorläufig beschäftigt.
Garum machte sich über den Kuchen her, der wirklich vorzüglich schmeckte. ’Jetzt ernähre ich mich schon wie ein Khajiit.’, dachte er nicht ohne Ironie. ’Wenn das Fredas wüsste, würde ihn allein der Duft aus dem Bett treiben.’
Er bleib zur Freude der Wirtin auch noch sitzen, nachdem die anderen ihre Mittagspause beendet hatten und wieder gegangen waren.
„Ja, das war wirklich köstlich!“ Garum hielt sich den vollen Bauch. „Kommt doch her und plaudert ein wenig mit mir.“ Das ließ sich Mog natürlich nicht zweimal sagen. Schnell wischte sie sich die schwieligen Hände an der Schürze ab. Dann setzte sie sich Garum gegenüber.
„Schön habt Ihr es hier.“ Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. „Sagt, wie kommt eine hübsche Frau wie ihr in dieses Städtchen?“
Damit hatte Garum den Startschuss gegeben. Mog warf sich stolz in Positur. Dann legte sie los. „Auch wisst Ihr, ... als mein Mann, Malauch beschütze seine Seele, noch lebte ...“
Garum lehnte sich zurück und hörte einfach zu. So verging eine geschlagene Stunde, bis er auch wieder zu Wort kam. Unter den bewundernden Blicken der Wirtin gab er ein paar kleine Geschichten von selbst erlebten Kämpfen zum Besten. Schließlich konnte er sie tatsächlich davon überzeugen, dass nur eine angesehene Skingrader Bürgerin einen wichtigen Brief zum Schloss bringen könne. Sie würde der Graf sicher gleich vorlassen, ein unbekannter Krieger dagegen würde warten müssen. Das leuchtete Mog ein und nur zu gern erklärte sie sich bereit, Ihrem Lieblingsgast den Gefallen zu tun.
Dann verabschiedete sich Garum. Dringende Geschäfte zwangen ihn, die gastliche Herberge zu verlassen. Er lief hinüber zur Nordstadt, um noch bei der Kämpfergilde vorbei zu sehen.
Ein Schatten folgte ihm unbemerkt.

Der Wargreiter
02.12.2011, 14:37
Kapelle von Julianos

Marie stieß die Tür wütend mit ihrem Fuß auf.
„Was erlaubt sich dieses Gör, denkt sie ich liege schon im Grab?“
Marie stampfte hinein, in der Hand hielt sie eine hölzerne Krücke, die sie Fredas ans Bett stellte. Ihr Kopf war rot, ob vor Wut oder vor Scham war nicht herauszulesen. Fredas nahm die Krücke und legte sie an, dann zog er sich an dem Holzgestell hoch und stand, wenn auch etwas wackelig.
Marie hatte sich in der zwischen Zeit wieder beruhigt und sah sich den wackeligen Gang des Khajiits an.
„Mit ein bisschen Übung wird das schon was, probiert sie erstmal aus und sagt Bescheid wenn sie nicht passt."
„Wie lange muss ich sie benutzen?“
Fredas hüpfte leicht auf dem gesunden Bein um der Heilerin nicht vor die Füße zu fallen, dann stützte er sich mit der Hand gegen die Wand.
„Kann ich euch nicht sagen, vielleicht ein paar Tage, vielleicht auch ein paar Wochen. Gewöhnt euch lieber dran!“
Sie nahm das dreckige Geschirr und das Bettzeug des Khajiits und wollte gerade verschwinden als sie sich noch einmal umdrehte.
„Bevor ich es vergesse, ihr seid entlassen, solltet aber am besten täglich einmal vorbeikommen, wenn ihr die nicht für immer behalten wollt.“
Sie zeigte auf die Krücke, dann raffte sie das Gepäck was sie bei sich trug und ging zur Tür hinaus.
Fredas guckte ihr verdutzt hinter her, ihre Verabschiedung war genauso herzlich wie ihr Willkommensgruß gewesen. Er humpelte zur Truhe dessen Inhalt er auf den Boden vor seinem Bett verfrachtete, dann schwang er sich möglichst geschickt auf seine Liege und legte sitzend seine Ausrüstung an.
Es war eine wahre Frage des Könnens gewesen, seine Rüstung anzulegen, hatte er doch nur einen heilen Arm zur Verfügung, doch nach einigen Minuten und ein oder zwei kleinen Verschnaufpausen hatte er es schließlich doch geschafft. Schließlich nahm er sich noch einen der im Raum herumliegenden Beutel, befestigte diesen an einem Seil und hing ihn sich über die Schulter, nachdem er seine Wertsachen daran verstaut hatte.
Die Luft außerhalb der Kapelle war frisch und angenehm, ihm war gar nicht aufgefallen wie stickig es doch in seinem kleinen Kellerloch gewesen war. Er stapfte einige Zeit durch die Straßen während ihn die Bewohner der Stadt schräg von der Seite anguckten, so wie er jetzt war passte er wahrlich nicht hier hin. Ihm wurde klar, dass er einen Fehler gemacht hatte, er hatte Garum nicht gefragt wo er ihn finden könnte, jetzt musste er sich selbst einen Platz suchen.

Moonlord
04.12.2011, 08:16
Skingrad – Kämpfergilde
Dumpf fiel die Tür ins Schloss. Trübes Zwielicht empfing Garum in der Eingangshalle der Kämpfergilde. Es roch nach Kienfackeln, Schweiß und ranzigem Waffenfett, eben ganz so, wie man es in einem Gebäude erwarten würde, das Waffenschmiede, Trainings- und Schlaflager zugleich war. Es störte den Ork nicht. Wer Blümchenduft suchte, sollte auf die Wiese oder in einen Kräuterladen gehen. Hier lebten harte Männer und Frauen, die ihr Leben dem Kampf gewidmet hatten.
„Hallo!?“ Garum brauchte nicht lange zu warten, bis schnelle, leichte Schritte über ihm erklangen. Kurz darauf kam eine Waldelfe die Treppe herunter gehuscht. „Oh, Euch kenne ich noch nicht. Ihr seid neu in Skingrad? Was kann ich für Euch tun?“
„Hmh, mal sehen ...“ Ein zweideutiges Lächeln huschte über Garums Gesicht, das er sich nicht verkneifen konnte. Er hätte es lieber lassen sollen. Einen Lidschlag später kitzelte ein Pfeil seine Nasenspitze. „Na, immer noch Lust auf Abenteuer?“
Er hob langsam die Arme. 'Donnerwetter, sind diese Bosmer aber empfindlich.' Dann schob er genauso langsam und vorsichtig den Pfeil zur Seite. „Seid vorsichtig, Kleine. Manche Besucher mögen solche Scherze nicht ...“
„Seid Ihr Euch sicher, dass es ein Scherz war?“ Sie blitzte ihn herausfordernd an, trat dann einen Schritt zurück. „Ich bin Parwen, beste Bogenschützin der Grafschaft. Also, weshalb seid Ihr hier?“
„Garum. Erfreut Euch kennenzulernen.“ Er nickte ihr anerkennend zu. „Ihr leitet die Gilde in dieser Stadt?“
„Nein“, sagte sie. „Das macht Ah-Malz, … gewissermaßen. Er ist unser Ranghöchster, aber nicht wirklich der Leiter. Wenn Ihr ihn sprechen wollt, er ist im Keller beim Training.“
„Ja das würde ich gern. Dort entlang?“
„Ja.“
Kaum hatte er die Tür geöffnet, schallte ihn das Klirren von Waffen entgegen. Er fand zwei Männer beim Trainingskampf, einer davon ein Argonier, der seinen Beidhänder erstaunlich geschickt gebrauchte.
„Hallo, meine Herren!“ Zur Verwunderung von Parwen, die ihm gefolgt war, trat Garum zu den beiden und legte eine Hand auf den Griff seines Hammers. Der Argonier kam ihm entgegen. „Obwohl das eigentlich nur Mitglieder erlaubt ist … wenn Ihr den Mut habt, dann kommt.“ Und zu seinem Trainingspartner gewandt: „Ihr habt Euch eine Pause verdient, Fadus. Wollen doch mal sehen, was der Ork drauf hat.“
Garum hatte inzwischen seine Tasche abgelegt, damit sie ihn nicht im Kampf behinderte. „Ich danke Euch. Wisst Ihr, ich habe versucht, in Chorrol der Gilde beizutreten. Hat leider nicht geklappt, da dort niemand mit der nötigen Befugnis zugegen war. Kann ich das hier nachholen?“
Ah-Malz schüttelte bedauernd den Kopf.
„Chorrol wäre schon richtig. Sonst könntet Ihr es nur in Anvil oder Cheydinhal versuchen. Bedaure.“
„Macht nichts.“ Breitbeinig trat Garum dem Argonier gegenüber. „Da komme ich sicher mal vorbei … Bereit?“
„Bereit!“
„Dann kommt bitte nicht auf die Idee, Euch zurückzuhalten.“
„Natürlich nicht!“ Mit dem letzten Wort kam auch schon der erste Hieb des Argoniers. Garum parierte mit dem Hammerstiel, stieß das Schwert zurück, um dann seinerseits anzugreifen. Auch er wurde sofort abgeblockt. Ah-Malz verstand sein Handwerk.
So zog sich der Kampf über fünf extrem anstrengende Runden hin. Der Argonier kämpfte aggressiver, war meist der Angreifer, während er sich an Garums perfekter Blocktaktik die Zähne ausbiss. Wieder und wieder wurde er zurückgeworfen und musste selbst Treffer einstecken. Schließlich senkte er das Schwert. Es war genug für heute. Auch Garum atmete schwer. Ausgepowerd und verschwitzt schüttelten sich die Männer die Hände.
„Gut gekämpft.“ Ah-Malz zeigte sich ehrlich beeindruckt. „Ihr seid vom Fach. Wo habt Ihr gelernt? … Wartet, Hammerfell? In Sentinel pflegt man einen ähnlichen Stil.“
„So in etwa.“ Mehr wollt er nicht preisgeben. „Danke für den Kampf.“
Parwen hatte inzwischen zwei Eimer Wasser und Handtücher gebracht. „Gewöhnt Euch nur nicht daran, von mir bedient zu werden.“ meinte sie und ergriff ihren Bogen. „Ihr habt euren Spaß gehabt. Jetzt bin ich dran.“ Ohne weitere Worte ging sie nach oben, wohl in den Hof zu den Schießscheiben.
„Habt ihr Lust auf ein Bier? Ich lade Euch ein.“
Das ließ sich Garum nicht zweimal sagen. Im Obergeschoss war der Tisch bereits gedeckt. Fadus Calidius, der Kaiserliche, mit dem Ah-Malz vorher geübt hatte, hatte schon Platz genommen. Gemeinsam stießen sie an, aßen und unterhielten sich. Es ging vor allem über Goblins, die um Skingrad herum langsam zur Plage wurden. Ah-Malz hoffte, bald einen bezahlten Auftrag dazu zu bekommen, sonst würden sie in den nächsten Tagen auf eigene Kosten die Jagd eröffnen müssen.
Langsam sank die Sonne hinter dem Fenster. Es wurde Zeit. Garum verabschiedete sich. Er machte sich auf den weg zum Osttor, um Falanu wie versprochen bei Sonnenuntergang zu treffen.
Wieder folgte ihm ein Schatten durch die Straßen.

JonnyBgood
07.12.2011, 19:09
Athasos Stiefel knarrte beim abrollen als er die Herberge betrat.“Neuland Schenke“ hieß das Wirtshaus,auf dem Weg nach Cheydinhal hatte er von einem Reisenden erfahren das es von einer Dunkelelfin geführt wurde.Und tatsächlich stand hinter dem Tresen eine junge grauhäutige Frau.Mit langen Schritten ging Athaso auf sie zu.Sein schwarzer Mantel streifte einen Ork der auf einer Bank mit dem Rücken zum Eingang vor einem Kamin saß.Die Grünhaut warf Athaso einen bösen Blick zu.Doch der beachtete ihn garnicht.“Willkommen in der Neuland Schenke.Dem einzigen Wirtshaus für Dunmer innerhalb von Cyrodiil.Und das einzige Haus in Cheydinhal wo sich die Wachen nicht blicken lassen,die Priester auch nicht,die Kaiserlichen im allgemeinen nicht.Was kann ich für euch tun.“Athaso hatte sich schon gefragt ob sie auch ihn mal zu Wort kommen lassen würde.“Ich brauche ein Zimmer,es wird wohl für etwas länger sein.Ich gebe euch 80 Septime wenn ihr mir neugierige Wachen vom Hals haltet.“Die Wirtin legte den Kopf schief.“Also auf der Flucht vor dem Gesetz?Mir ist das einerlei,ich habe euch nicht gesehen.Hier ist euer Schlüssel,die Kammer liegt die Treppe hoch als erstes auf der linken Seite.Guten Aufenthalt.“Athaso nickte und nahm den Schüssel.Mit schlürfendem Gang ging er die Treppe hinauf zu seinem Zimmer,schloss es auf und legte einige Sachen in die Truhe.Er war froh sich endlich seiner Rüstung entledigen zu können.Er trug nun eine hellbraune einfache Leinenhose,ein schwarzes Hemd und den Trauerumhang.An seinem Gürtel behielt er nur das Katana und das Tribunals Buch.Außerhalb der Neuland Schenke schien die Sonne,nur wenige Wolken hingen in der Luft.Ein Bettler ging auf Athaso zu.Er hatte am Tor gestanden und scheinbar darauf gewartet das jemand die Herberge verlässt.
Schnell drehte der Dunmer sich um und ging weiter in die Stadt hinein,vorbei an einer Schmieder aus der das typische Geräusch von Stahl der auf Stahl schlug kam.Hinter einem Fluss der die Stadt zu teilen schien stand eine große Kirche.Scheinbar gab es in jeder Grafschaft eine davon.Obwohl er auch gleich eine Brücke grade aus der Straße zum überqueren des Gewässers hätte nehmen können ging er rechts.Eine Gruppe Orks standen vor einem Haus,und ein paar Wachen gingen ihre Ruten,ansonsten war der Weg leer.An einem der Häuser an denen Athaso vorbeikam erkannte er das Wappen der Kämpfergilde das in Cyrodiil anders aussah als in Morrowin.Das war ihm bereits in Chorrol aufgefallen.
Nun hatte er die Brücke erreicht die erst auf eine kleinere Insel und dann zum anderen Teil der Stadt führte.Das leicht morsche Holz kanarschte etwas als der Dunmer die Brücke überquerte.Auf der anderen Seite gab es einen kleine Markt wo um die 12 Stände aufgebaut waren.Ein dicker Khajiit pries seinen Schmuck an,eine Ork verkaufte Köpfe von toten Kreaturen als Wandverzierung und viele andere laut schreiende Verkäufer wollten ihre Wahre unter die Leute bringen.Wo ihm der Südteil von Cheydinhal noch sehr leer vorgekommen war schien es Athaso nun als wären hier alle Bewohner auf einmal versammelt.Mit großen Schritten bahnte er sich nun seinen Weg durch die Meute.Bis er auf der anderen Seite war musste er einige harte Tritte auf seinen Fuß oder Ellenbogenhiebe in die Seite in kauf nehmen,doch dann sah er es.Das verlassene Haus.Sein Ziel.Andächtig trat er an das Gebäude heran.Jetzt musste er nur noch jemanden erwischen der dort hinauskam und er hätte seine Informationen so gut wie in der Tasche.Nachts würde er sich auf die Lauer legen und auf eine günstige Gelegenheit hoffen.

Chaos
08.12.2011, 20:53
Zuflucht der Dunklen Bruderschaft

Etwas verspätet traff Jeren im Trainingsraum ein. "Ich habe gewartet", begrüßte ihn Ocheeva, "Das ist keine gute Art einen guten Eindruck zu hinterlassen.“ Jeren zuckte nur mit den Schultern. Er musste sich lange niemandem mehr unterordnen, umso schwerer fiel es ihm dies bei einer Gilde voller Mörder zu tun. "Dein Pate hat mir über deine Fähigkeiten berichtet. Du bist ein Jäger was? Ein wahrlich edler Beruf. Und du scheinbar beherrschst du dein Handwerk meisterhaft. Ich denke, ich muss von daher nicht dein Können im anschleichen und mit dem Bogen testen. Jedoch...bin ich ganz auf deine Führung der Klinge gespant.“ Jeren stellte seinen Köcher samt Bogen an der Wand des Trainingsraums ab und zog sein Stahlkurzschwert hinter seinem Mantel hervor. Er musste zugeben, dass der Mantel ein wahrhaft nützliches Geschenk war. Niemand konnte seine Bewegungen hinter dem ihm voraussehen. Das gab ihm die Möglichkeit für einen Überraschungsmoment. Doch nicht diesmal. Diesmal hob er nur herausfordernd die Klinge. "Du bist kein Mann der vielen Worte nicht wahr?", fragte Ocheeva. "Das gefällt mir. Ein Mann der Taten. Ich hoffe du wirst mich nicht enttäuschen." Ehe sie den Satz beendet hatte, packte sie schon ihr eigenes Kurzschwert und stürmte auf Jeren zu. Ein blitzschneller Hieb von der Seite. Doch Jeren parierte ihn mühelos. "Sehr gut. Dein Vorgänger hat das nicht so gut hinbekommen." Diesmal setzte Jeren zum Angriff an. Er machte einen Schritt auf Ocheeva zu und deutete einen Angriff an. Doch als sie die Klinge hob um seinen Angriff abzuwehren, machte er stattdessen noch einen Schritt nach vorne, packte ihren Arm, zog sie an sich heran um ihr letztendlich einen Knie Stoß in die Magengegend zu verpassen. Keuchend riss sich Ocheeva los und wich zurück. "Wie...?" Sie schien völlig überrascht zu sein. Doch dann verzogen sich ihre Augen zu Schlitzen. "Ich dachte, dass ich sanft mit dir umgehen würde, weil du neu bist. Doch anscheinend hast du es gar nicht nötig. Dann wollen wir doch mal ernst machen." Jeren nahm nur wieder seine Kampfposition ein und verlagerte sein Gewicht auf die Fußspitze um schneller vom Fleck zu kommen. Da stürmte Ocheeva wieder auf ihn zu und begann mit einem Schlaghagel, den Jeren nicht erwartet hatte. Den ersten Schlägen konnte er noch ausweichen, doch die nächsten musste er parieren. Und sie trafen hart. Bei jedem Auftreffen der Klinge vibrierte Jeren's ganzer Arm. Allmählich wurde dieser von Ocheeva's harten Schlägen taub und seine Verteidigung wurde schwächer. Er musste sich schnell etwas anderes einfallen lassen. Er fing an auf ihre Schlagfolge zu achten bis er sich schließlich unter einem Schlag verduckte und ihr von unten einen kräftigen Kinnhaken verpasste, sodass sie nach hinten stolperte. Diesmal setzte er ihr aber mit schnellen und flinken Schlägen nach, die Ocheeva immer weiter rückwärts zwangen. Als sich dann ein günstiger Moment ergab, zog er unter seinem Mantel seinen Dolch hervor und warf ihn gradewegs in Ocheevas Schienbein. Sie hatte nicht genug Zeit zum reagieren und so bohrte sich der Dolch tief ins Fleisch. Der Schmerz trübte ihre Sinne, sodass es Jeren ein leichtes war, Ocheevas Verteidigung zu umgehen und mit seinem Fuß einen kräftigen Tritt auf den Dolch zu geben, der sich noch tiefer ins Fleisch bohrte, sodass Ocheeva umknickte. Nun beendete Jeren den Kampf, indem er der fallenden Ocheeva einen Faustschlag ins Gesicht verpasste, der sie nach hinten fallen ließ. Sie schlug hart mit ihrem Rücken auf den Boden auf, doch Jeren war noch nicht fertig. Er sprang mit seinen Knien mitten auf ihre Brust, sodass ihr die Luft wegblieb und hielt ihr seine Klinge an die Kehle. Dann herrschte Ruhe und Jeren verharrte auf Ocheeva's Brust, bis sie schließlich die erlösenden Worte sprach: "Ich...ich gebe auf."

"Das...war wahrlich beeindruckend. Mir fehlen in der Tat ein wenig die Worte. Mich hat schon lange kein Neuling mehr besiegt."
"Ich hatte einen guten Lehrer."
"Ach ja? Wie ist sein Name?"
Jeren's Blick trübte sich. Dann flüsterte er, kaum hörbar: "Ser-Kueij."
Ocheeva riss erschrocken die Augen auf, doch sie versuchte es schnell zu überspielen, indem sie an dem Verband an ihrem Schienbein rumspielte. Eine Waldelfe hatte die Wunde vor wenigen Minuten behandelt. Jedoch nicht ohne einen erstaunten Blick zu Jeren und einen fragenden zu Ocheeva zuzuwerfen. "Du kennst ihn, nicht wahr?", fuhr Jeren fort.
"Was..ich..nein. Nein ich kenn ihn nicht.
"Ocheeva?"
"Ja, Jeren?"
"Für wie dumm hältst du mich eigentlich?"
"W-was?"
Jeren erhob sich von dem Platz neben Ocheeva auf der Sitzbank und blickte sie unter seiner Kapuze mit finsteren Augen an.
"Mein Geist ist nicht benebelt. Ich weiß, dass nicht jeder dahergelaufene Jäger von der Straße, für die Bruderschaft rekrutiert wird. Ich weiß, dass ihr Ser-Kueij ständig beobachtet und dass er euch ein Dorn im Auge ist. Ich weiß, dass ihr in mir eine Chance gesehen habt, ihn zu töten. Und ich weiß, dass ich genau deswegen hier bin. Ich bin hier um Ser-Kueij zu töten. Nicht wahr?"
"N-nun...ach was soll das Theater. Man hat mir keine Lügen erzählt. Du bist wahrlich vielversprechend Jeren. Du bist clever und hast eine große Begabung. Wer weiß, eines Tages könntest du vielleicht sogar Sprecher werden, wenn du dich gut anstellst."
"Ich will aber..."
"Jeren" Ohne die Person, die den Raum mit dem knirschenden Geräusch der Scharniere betreten hatte auch nur ansehen zu müssen, wusste er schon wer es war. "Du. Ich bin dieser Spielchen langsam satt. Wie ist dein Name?
„Ich denke es ist Zeit zu reden, Jeren.“ Der vermummte Argonier deutete auf die offene Tür. „Komm.“

Der Argonier verließ mit Jeren die Bruderschaft und betrat das verlassene Haus. Keine zwei Meter weiter reichte er Jeren seine Hand. Ohne unnötige Fragen zu stellen nahm Jeren diese entgegen. Kaum berührte er sie verschwamm alles um ihn herum und zog mit einer Geschwindigkeit vorbei, die es ihm kaum ermöglichte auch nur Farben oder Formen zu erkennen. Im nächsten Moment stand er in einem dunklen Raum. Er brauchte eine Weile, bis sich seine Augen an die Umgebung gewöhnt haben. Sie waren in einer verfallen Burgruine gelandet. Der Raum wurde von einigen wenigen Kerzen erhellt. Dafür, dass er so groß war, war er recht leer. Ein Schreibtisch, ein Bett, ein Essenschrank und ein Alchemietisch inklusive einiger Regale, die Zutaten und Reagenzien beinhalteten, waren alles was den Raum füllten. „Teleportation“, kommentierte er.

„Ganz richtig. Das ist mein Quartier. Ich halte es für sicherer, wenn man es nur auf diese Weise betreten kann. Niemand, der hier nicht rein soll, kommt hier rein.“ Und mit einem fetten Grinsen zu Jeren fügte er hinzu: „Oder raus.“

„Warum sind wir hier?“ Jeren fühlte sich nicht wohl. Der Raum war dunkel, kalt, dreckig und überhaupt war der Raum recht stickig. Und hinter einer massiven Holztür hörte er das Knirschen und Knacken zahlloser Knochen. Das sind wohl seine Leibwachen. Entweder man kennt den Zauber um hier rein zu kommen, oder man muss sich durch Horden von Untoten kämpfen. Seine Sicherheitsmaßnahmen sind schon beinahe paranoid. Hat er so viel Angst vor Angreifern?

„Wir haben einiges zu besprechen, Jeren.“ Der Argonier trat näher an Jeren heran. „Du hast einige große Aufgaben vor dir.“
„Solange du mir nicht mitteilst wie dein Name lautet, werden diese Aufgaben warten müssen. Ich bin keine zwei Tage bei der Bruderschaft und ich habe diese Geheimnistuerei jetzt schon mehr als satt. Wenn diese hirnlosen Mörder keine Fragen stellen wollen, meinetwegen. Ich bin keiner von ihnen. Ich werde Fragen stellen. Und ich werde antworten verlangen. Und da ich weiß, dass ich wichtig für euch bin, werdet ihr sie wohl beantworten müssen.“

„Du spielst ein gefährliches Spiel. Sowas kann sich normalerweise niemand erlauben, der sich in der Bruderschaft nicht schon einen Namen gemacht hat. Du hast Glück, dass dein Fall auch nicht „normal“ ist. Du hast recht wir brauchen dich. Und du hast auch schon herausgefunden wofür. Doch das ist nur das Ende deines Weges. Du bist in der Tat sehr begabt, du könntest jetzt schon größere Aufträge übernehmen. Natürlich musst du dich in das Geschäft etwas rein arbeiten, aber du wirst nach kurzer Zeit zu den Meisterassassinen gehören.“

„Habe ich nicht gesagt, dass ich dieser Lobreden satt bin? Dein Name!“

„Skereas.“

Jeren kniff die Augen zusammen. Irgendwo habe ich den Namen doch schon gehört… Es dauerte einen Moment bis sein Gehirn zu arbeiten anfing und ihm das sagte, was er nicht hören wollte. Jeren keuchte. „Skereas…du!...du warst…“
„Ganz genau. Ich war derjenige, der Ser-Kueij seit Beginn an gehasst hat. Ich war derjenige, der seinen mickrigen „Freund“ umgebracht hat. Ich war derjenige, der es leider verpasst hat auch Ser-Kueij umzubringen. Er hat dir sicher schon von mir erzählt, nicht wahr? Nichts Gutes, erwarte ich. Was ist los, Jeren? Bist du so erstaunt?“

Jeren wurde abwechselnd heiß und kalt. Er fühlte sich auf einmal extrem schwach und sackte auf die Knie. Seine Atmung ging von einem Moment zu anderen rasend schnell und dennoch bekam er keine Luft. Was…was habe ich getan?! Nicht nur, dass ich Ser-Kueij verraten habe! Ich helfe auch noch seinem schlimmsten Feind! Und das um ihn zu töten! Womit hat er das verdient? Er ist doch mein Freund! Oh Gott was habe ich getan?... Da riss Skereas Jeren hoch und presste ihm die Hand auf den Mund. Während Jeren versuchte sich zu wehren, redete Skereas auf ihn ein: „Beruhige dich! Du erleidest eine Panikattacke. Wenn du dich nicht beruhigst wirst du ohnmächtig. Beruhige dich Jeren. Beruhige dich…“ Die Worte des Argoniers klangen mit einem Echo in Jerens Ohren. Sie halten in seinem Kopf wieder und verdrängten jeden anderen Gedanken. Seltsamerweise beruhigte Jeren sich tatsächlich und Skereas ließ von ihm ab. Zwar keuchte Jeren immer noch und stand vornübergebeugt auf seinen Knien gestützt, aber er konnte wieder klar denken. Richtig, er beherrscht ja die Schule der Illusion. Und das auch noch sehr gut. Das sollte ich nicht noch einmal vergessen oder ich falle auf seine Gedankenspielchen herein.

„Jeren. Du musst endlich akzeptieren wer du bist. Du hast den Weg des Assassinen eingeschlagen. Auf diesem Weg gibt es kein Zurück mehr. Du wirst schnell verstehen wie bedeutungslos doch das ganze Leben und die anderen Menschen sind. Was zählt ist deine Familie. Wir sind deine Familie. Wir werden immer für dich da sein. Doch du musst uns auch als deine Familie akzeptieren. Keine Sorge, nicht wenige haben solche Reaktionen. Doch du bist stark, Jeren. Alles was du brauchst ist Zeit um dich einzugewöhnen. Und…“ Der Argonier holte einen kleinen Zettel aus seiner Tasche, „…einen Auftrag.“ Er reichte Jeren den Zettel.
Jeren betrachtete ihn und wusste nicht was er denken sollte. Einerseits gab er Skereas recht. Es gab kein Zurück mehr. Andererseits war da immer noch Ser-Kueij. Seltsam, dass ausgerechnet er nun zwischen diesen beiden Kontrahenten stand. „Muss ich etwas Besonderes wissen?“ „Nein. Ein einfacher Auftrag, zur Eingewöhnung. Das Ziel muss sterben, egal wie. Falls dich jemand aufhalten will oder in deinem Weg steht musst du keine Skrupel haben ihn zu töten. Dir steht alles frei. Meinst du, dass du das schaffst.“ Jeren nickte nur stumm. Daraufhin packte Skereas Jeren wieder und so schnell wie sie in die Festung kamen so schnell kamen sie wieder in den Keller des verlassenen Hauses.

„Ich verlasse dich nun. Wenn du mich sprechen willst, melde dich an Ocheeva. Sie weiß wie man mich kontaktiert. Ich werde dich auch von Zeit zu Zeit besuchen. Den Rest musst du alleine hinbekommen. Guck dich ein wenig in der Bruderschaft um, lerne deine Familie kennen. Wenn du jemanden findest, mit dem du gut klar kommst, kannst du mit ihm gemeinsam Mission durchführen. Aber erfülle zuerst diesen Auftrag. Und gehe deinen Weg, Jeren. Vergiss nicht, es gibt kein Zurück.“ Und von einem Moment auf den anderen war Skereas wie vom Erdboden verschluckt. Langsam erhob sich Jeren klopfte sich den Staub vom Mantel und betrachtete den Zettel. Kein Zurück…

Der Wargreiter
10.12.2011, 14:01
Zwei-Schwestern-Herberge

Der Tag neigte sich seinem Ende, als Fredas eine passende Taverne in der Stadt fand. Es duftete nach frischem Apfelkuchen, dessen Stücke gerade an einige der Gäste verteilt wurden.
Fredas setzte sich auf einen der Holzstühle, lehnte seine Krücke an den Tisch und legte den, mit seiner Ausrüstung gefüllten Beutel, darauf.
Nur einen Moment später eilte die Wirtin, eine kräftige Ork namens Mog gra-Mogakh, herbei. Sie lächelte ihn freundlich an, während sie den Tisch kurz, mit einem nassen Lappen, abwischte, um ihn von dem gröbsten Schmutz zu befreien.
„Was darf´s sein? Wir haben alles was ein Abenteurer wie ihr braucht!“
„Brot, ein bischen Fleisch und irgendwas zum Trinken, da wäre nett und vielleicht noch“
Der Khajiit lugte in Richtung des dampfenden Tabletts.
„ein Stück von eurem Kuchen.“
Mog nickte kurz und ging zurück hinter den Tresen, wo sie dann schnell in der Küche verschwand.
Fredas überlegte ob sie, auf irgendeine Orismer Art, schön wäre. Sie hatte sich die dicken Haare zu Zöpfen geflochten, die sich unregelmäßig auf ihrem Kopf verteilten, dazu hatte sie sich ein sehr großzügig geschnittenes Kleid angezogen, außerdem schwang sie ihre Hüften beim gehen, wie ein brünstiges Tier, vielleicht wollte sie jemanden beeindrucken.
Wenig später kam die Ork mit zwei Tellern und einem Becher Met zurück, die sie vor den Khajiit auf dem Tisch abstellte.
„Sonst noch was?“
„Hättet ihr vielleicht noch ein Zimmer frei?“
„Gut, dass ihr jetzt darum fragt, ich hatte gleich vor den Laden zu schließen und dann wäre es für euch zu spät gewesen, ich hab noch was vor.“
Sie lächelte als sie sich daran erinnerte. Fredas wollte höflich sein, er wusste nicht wie lange er bleiben wollte, also fragte er nach.
„Was macht ihr denn heute noch?“
„Oh ich bringe einen Brief zum Fürsten, für einen Freund. Nur ein kleiner Gefallen den ich ihm tue, er ist sehr beschäftigt.“
Fredas fragte sich ob Garum seinen Brief wohl schon überbracht hatte, doch das waren Dinge um die er sich Morgen kümmern würde, jetzt hatte er erstmal ein gutes Mahl um das er sich kümmern musste.
Später kam Mog noch einmal vorbei, sie hielt einen Brief in der Hand und war bereit loszugehen, vorher wies sie ihn allerdings noch an, in welchem Raum er schlafen könne.
Nachdem der Khajiit mit dem Essen fertig war und auch das köstliche Stück Apfelkuchen seinen Weg in seinen Bauch gefunden hatte, leerte er noch seinen Humpen Met. Zufrieden lehnte er sich im Holzstuhl zurück und schaute sich um. Nur wenige Leute waren noch anwesend und die meisten würden wohl, wie er, hier übernachten.
War es eigentlich schon sehr spät? Fredas war auf jeden Fall müde, vielleicht war er es mittlerweile auch nur gewöhnt viele Stunden am Tag zu schlafen. Er packte seine Sachen und ging auf das Zimmer, das die Ork ihm beschrieben hatte, wobei es ihm einige Probleme bereitete die Treppe, selbst mit Hilfe der Krücke, zu überwinden.
Sein Zimmer war klein, dass bedeutete aber keinesfalls das es nicht gemütlich war. Mog wusste wie man ein Zimmer bequem machte, vorausgesetzt natürlich sie war es auch gewesen, die das Zimmer eingerichtet hatte.
Es tat gut, dass Bein wieder auszustrecken und auch den Arm wieder locker lassen zu können, gefiel dem Khajiiten. Diese Nacht würde gewiss erholsam werden, so hoffte er zumindest.

Moonlord
13.12.2011, 12:42
Rund um Skingrad
„Da seid Ihr ja! Gerade noch pünktlich.“ Falanu lächelte ihn an und wies auf ein großes Bündel, das neben ihr am Boden lag. Schaute da der Stiel einer Schaufel heraus? Nun gut, Garum hatte zugesagt, den bezahlten Gepäckträger und Leibwächter zu spielen. Also nahm er das Bündel auf.
„Können wir?“ Leichtfüßig schritt die Elfe auf das Stadttor zu. Die Wache öffnete ihr.
„Nanu? Ist es in Skingrad nicht üblich, um diese Zeit nach dem Woher und Wohin zu fragen?“, sprach Garum eine der Wachen an.
„Wozu?“ fragte dieser zurück. „Dies ist der Weg zum Schloss. Gleich beginnt die Audienzzeit. Wenn ich jeden frage, wohin er will, hätte ich die halbe Nacht nichts anderes zu tun.“
„Na dann, habt eine ruhige Wache.“
Garum zweifelte zwar daran, dass dieser Wachmann überhaupt merken würde, wenn eine ganze Räuberbande in die Stadt und nach dem Plündern wieder zurück spaziert wäre, aber das sollte nicht seine Sorge sein.
„Wo soll’s denn hingehen? Sicher nicht zum Schloss, oder?“
„Nein, nicht zum Schloss.“ Falanu lief mit großen schnellen Schritten zielstrebig geradeaus. „Ihr werdet schon sehen. Kommt! Und seid leise!“
’Die hat gut reden. Sie schleppt ja den ganzen klappernden Plunder nicht. Was sie wohl alles da drin hat? Mindestens eine Schaufel und dies hier fühlt sich wie ein Brecheisen an. Na, da bin ich gespannt, wo der „Spaziergang“ hin führt.’
Eine halbe Stunde später wusste er es. „Seid jetzt bitte ganz still.“ Hatte Falanu noch einmal betont, bevor sie ziemlich nah an einem Höhleneingang vorbei schlichen. Aufgespießte Totenköpfe zu beiden Seiten wiesen auf Goblins hin. Zum Glück ließ sich keiner dieser Gnome außerhalb der Höhle blicken. ’Ah-Malz hatte recht. Wenn die sich schon so dicht an die Stadt rantrauen, dann sind sie wirklich eine Plage. Ich sollte noch mal mit ihm reden. Vielleicht kommen ein paar Mann mit zur Jagd. Würde Skingrad gut tun.’
Sie hatten ihr Ziel erreicht, einen Friedhof an der jetzt menschenleeren Goldstraße. Zielsicher steuerte Falanu auf eine der großen Steinplatten zu. „Was ist? Steht nicht so rum! Gebt mal das Werkzeug.“
’Aber ... ’ Garum konnte es nicht fassen. Konnte das wahr sein? Sie waren gerade dabei, ein Grab zu schänden wie zwei verachtenswerte Totenbeschwörer? Das musste ausgerechnet ihm passieren!
Klappernd fiel das Bündel auf den Boden.
Falanu setzte eben zum Protest an. Da sah sie den Dolch in Garums Hand. „N-nein ... nicht! Ihr ... versteht das falsch ...“
„WAS verstehe ich falsch?“
„I-ich wollte doch nur ...“ Langsam wich sie zurück. In ihren Händen glomm es verdächtig auf.
„Wagt es nicht, Magie einzusetzen!“ Mit zwei Sätzen stand er neben ihr und drehte ihr die Arme auf den Rücken. „Also noch einmal. Was soll das?“
Falanu ließ den Kopf hängen. „Na schön, Ihr habt gewonnen. Aber ... ich bin keine Totenbeschwörerin! Im Gegenteil. Ich verkaufe Tränke und Salben mit Schutzzaubern. Dazu benötigt man jedoch Knochenmehl, menschliches Knochenmehl. In Morrowind kann man das an jeder Ecke kaufen, aber hier ...“ Sie blickte ihn aus ihren roten Augen traurig an. „Auch Ihr glaubt mir nicht, nicht wahr? So wie die ganze Stadt.“
„Es fällt mir schwer.“
Garum war enttäuscht. Totenbeschwörung oder Leichenschändung. Darin sah er keinen wesentlichen Unterschied. „Ich habe zugesagt, Euch zu begleiten und zu beschützen. Mehr nicht.“
„Wenn Ihr mehr Geld wollt ...“
„NEIN! Bei Malauch! Ist denn das so schwer zu begreifen?“ Sie stellte Garums Geduld wirklich auf eine harte Probe. „Was bildet Ihr Euch denn ein? Heuert jemanden an um euch zu beschützen und glaubt dann, er wäre so blöd mit Euch zusammen Friedhöfe zu plündern? Also wirklich! Ich sollte Euch den Wachen übergeben.“
„Bitte nicht ... schon wieder. Ich verspreche Euch ...“
Garum winkte ab. „Vergesst es!“ Er verspürte nicht die geringste Lust dazu, eine geknickte Dunkelelfe den Weg zur Stadt hinter sich her zu zerren. Irgendwann würde sich jemand anderes finden, der das übernahm und heute war ja nicht wirklich etwas Verbotenes passiert. Kein Grab war geöffnet worden. Die Toten ruhten immer noch friedlich ... oder auch nicht.
Sie waren wohl etwas zu laut gewesen.
Knirschend rutschte die schwere Steinplatte, an der Falanu sich vorhin versucht hatte, zur Seite. Jemand stöhnte laut. Eine Knochenhand kam zum Vorschein und drückte den Deckel des Sarkophags weiter nach oben. „Uuaaah ...“
„Vergiss es, Kumpel!“ Garum trat mit Wucht gegen die Platte, so dass sie knirschend völlig zur Seite rutschte und die Hand dabei abtrennte. Schnell war der Hammer bereit, fuhr hinab und zermalmte die Reste des Untoten. „Gib Ruhe!“
Falanu klaubte indes ihre Ausrüstung zusammen. „Ich denke wir sollten jetzt gehen.“
„Hmh.“ Ohne aufzusehen lud sie sich ihr Gepäck selbst auf die Schultern. Dann folgten sie dem gleichen weg zurück, schweigend, bis sie kurz vor dem Tor waren.
„Was werdet Ihr jetzt tun?“, fragte Falanu mit einem schwachen zittern in der Stimme.
„So tun, als wäre nichts gewesen.“, antwortete er. „Aber ...“ Sie sah ihn an. „...Ihr versprecht mir, den Friedhof in Ruhe zu lassen. Mindestens so lange ich in der Stadt bin.“
„Versprochen! ... Und ... Danke“
Gemeinsam betraten sie Skingrad. Der Wachtposten hatte inzwischen gewechselt, doch auch der neue belästigte sie nicht. Falanu war bekannt. ’Wenn der wüsste ...’
Vor dem Kräuterladen trennten sie sich.
„Wenn Ihr etwas braucht ... für Eure Weiterreise ... kommt vorbei.“
Er nickte. „Lasst Euch nicht erwischen.“
Irgendwie tat ihm die Dunmer ja leid. ’Nein, mit Totenbeschwörern hatte sie nichts zu tun. Sonst hätte sie anders reagiert, vielleicht sogar versucht, mich anzugreifen. Genügend Skelette waren da, um sie mir auf den Hals zu hetzen.’
So grübelnd war er vor der Herberge angekommen. Er trat ein und erlebte die nächste Überraschung. „Ein Khajiit sagt ihr? – Auf Krücken?“ Die junge argonische Schankmaid nickte. „Na, wenn das nicht mein Freund Fredas ist. Ich geh gleich mal rauf zu ihm.“
Mit zwei Flaschen Met in der Hand stand er kurz darauf vor der Zimmertür. Er klopfte und trat ein, ohne die Aufforderung abzuwarten. „Hallo Fredas! Haben sie Euch endlich rausgeworfen?“

JonnyBgood
14.12.2011, 14:31
Es war bereits 10 Uhr Nachts,sehr dunkel und kalt.Athaso vermied es eigentlich Nachts etwas zu tun,doch das geschah in letzter Zeit öfter.Vor einem guten Monat hatte er in der Nacht einen Bettler ermordet.Eine ehrenlose Tat.Und er hätte sie nicht begangen wenn es einen anderen Weg gegeben hätte.Aber das hatte es nicht.Jedenfalls nicht nach dem was er wusste.Und er war nun seit 4 Nächten am gleichen Ort,zur gleichen Zeit,aus den gleichen Motiven.Er saß an der Wand der Kapelle.Besser gesagt er drückte sich an sie.Das hatte den ganz einfachen Grund das er nicht gesehen werden wollte.Vor ihm war die kleine Friedhofsmauer,und weiter dahinter das alte verlassene Haus auf dessen Tür sich die Augen des Dunmers geheftet hatten.4 Nächte bereits.Es war die vierte.Und genau wie in den 3 Nächten davor wartete er darauf das die Tür sich bewegte.Doch genau wie die anderen Male passierte nichts.Bis jetzt zumindest.Eine Wache ging mit großen,stampfenden Schrittem den Weg zwischen Mauer und der Tür des Hauses enlang.Athaso sah seine jungen Züge im Schein der Fackel.Diese Beleuchtung gaben seinem typischen kaiserlichen Gesicht beinahe etwas wildes.Doch auch nur beinahe,man konnte immernoch den Bürokarten erkennen.Den ordnungslieben Ordnungshüter.Athaso kannte diese Gesichter.In den letzten Jahren waren sie auch in Morrowind mehr geworden.Zu Anfang waren es nur Wachen,dann kamen Händler und dann die Priester.Der kaiserliche Kult.Eine Eigenart dieser Religion war,dass sie sich sehr schnell verbreitete. Sie gab den dummen und den faulen Heiligkeit.Bettler waren auf einmal nicht mehr arbeitsfaule Schnorrer sondern Menschen denen man spenden sollte.Und alle für die Wissen zu hoch ist,als das sie es sich anlernen könnten brauchen jetzt nur noch ein paar einfache Passagen auswendig lernen und gelten als Gelehrte.Vergleicht man das Glaubensbuch der 9 mit dem Schriftwerk das Athaso am Gürtel trug,kommt ein ersteres wie ein Kinderbuch vor.
Doch nun ist der Verfasser dieses Schriftstückes verschwunden,so heißt.Die Deadra sollen ihn entführt haben.Die Oblivion-Kriese hat großes Leid im Land der Dunkelelfen verursacht.Mehrunes Dagon hat mehr Leben auf dem gewissen als der gesamte Eroberungskrieg der Kaiserlichen.Doch trotzdem hatte sich Athaso nie mit den Fremdlingen angefreundet,und jetzt war er der Fremdling in einem anderen Land.
Die Wache war vorbei und begang ein Lied zu pfeifen.Doch das Athaso sowie das verlassene Haus außerhalb der Sichtweite des Soldaten waren hatte wohl einen Effekt auf die Tür des Gebäudes.Denn nun,nach 3 und einer halben Nacht des Wartens öffnete sie sich.Jemand mit einer leicht gebeugten Körperhaltung trat heraus und schloss die Tür hinter sich wieder.Athaso konnte grade noch die Umrisse der Gestalt erkennen.Sie ging in Richtung Westtor der Wache hinterher bog dann jedoch zu den Brücken hin ab.Erst als er hinter der Kirche verschwunden war stand Athaso auf und sputete sich ihr hinterher.Er sprang über die Friedhofsmauer und lief dann bis er die Brücken und sein Ziel wieder beobachten konnte.Sein Ziel hatte grade die zweite Brücke übertreten und ging auf das Gasthaus zu das der Neuland Schenke gegenüber lag.Athaso hatte den Namen der Herberge vergessen doch er meinte aufgeschnappt zu haben das dort die guten Bürger hingingen die die Dunkelelfen in der Neuland Schenke meiden wollten.Athaso konnte seine Atem sehen so kalt war es.Er lehnte sich an einen Baum der links neben ihm stand und hauchte sich einmal etwas wärme in die Hände,lies seinen Blick jedoch nicht von der vermummten Gestalt ab.Und tatsächlich,sie betrat die andere Herberge.Der Dunmer konnte das ganz genau sehen denn eine Laterne erhellte das Geschehen.Nun ging auch er über die Brücke und sah sich nochmal um ob er verfolgt werden würde.Vielleicht haben die Bewohner der Zuflucht ihn schon lange entdeckt und ein Lockvogel sollte seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen während ein andere ihm den Dolch in den Rücken sticht.Athaso machte seinen Mantel weiter zu und ging die Treppe zur Tür des Gasthauses hinauf.Wie ein ganz gewöhnlicher Reisender betrat er den warmen und hell erleuchteten Raum.Die Gestalt der er gefolgt war saß an einem Runden Tisch mit dem Rücken zu Tür,zusammen mit einer Rotwahdonin.Sie war Schmieden,Athaso hatte ihr Geschäft schon einmal besucht.Er setzte sich an den Tisch genau hinter den Beiden.Aus den Augenwinkeln sah er das der Wirt hinter dem Tresen ihm einen verwunderten Blick zuwarf. Anscheinend waren hier nicht oft Dunkelelfen zu Gast.Athaso lehnte sich weit zurück damit er seinen Kopf tiefer fallen lassen konnte.Die Kapuze seines Umhangs fiel ihm ins Gesicht.Wenn man mit jemanden keinen Blickkontakt haben konnte war er nicht so auffällig.“In Ordnung,200 Pfeile eine Lederrüstung und eine Reihe Dolche.Damit bin ich in 2 Wochen fertig.“Erklang die Stimme der Schmiedin.“Sehr gut,ich freue mich immer mit euch Geschäfte zu machen.“Sagte der vermummte.Warum muss der ganze Verein aus Tiermenschen bestehen?Erst der Kontaktmann und jetzt auch noch er!Athaso hatte sofort am klang der Stimme erkannt das es sich um einen Khajiiten handle.Die Rotwahdonin stand auf und verabschiedete sich.Sie schien glücklich das Treffen hinter sich gebracht zu haben.Kein Wunder wenn man ahnt für wen man da Waffen schmiedet.Sie verliess das Gasthaus.Der Khajiit wollte sich ebenfalls grade erheben das stand Athaso auf und setzte sich ihm gegenüber.“Was wollt ihr?“fragte der Katzenmensch Athaso.“Nun,ich bin hier um mit euch ein Geschäft zu machen.“Nun legte der Khajiit den Kopf schief.“Was für ein Geschäft?Ich kaufe nur Waffen für meine Söldnertruppe.“Athaso ging an das Ohr seines Gegenübers heran.“So nennt ihr also die Dunkle Bruderschaft?“Der Khajiit warf dem Wirt einen kurzen Blick zu doch dieser hörte nicht zu sondern zählte das Geld aus einem Beutel den er grade auf dem Tresen entleert hatte.“Ihr wisst bescheit?Athaso nickte.“Was wollt ihr von mir?“flüsterte der nun merklich angespannte Khajiit.“Sagte ich doch schon,ein Geschäft machen.Ihr sollt für mich herausfinden wer den Auftrag zur Emordung einiger Personen gegeben hat.“Die Augen des Khajiit weiteten sich.“Niemals,als wenn ich meine Bruderschaft verrate!Ihr solltet euch in acht nehmen!Wenn ihr Probleme macht kann euer Leben ganz schnell enden.!“Ein Lächeln lag auf den Lippen des Dunmers.“Oh,so etwas in der Art hatte mir auch einer euer Anwerber erzählt,und jetzt schwimmen seine Überreste in einem Tümpel nördlich von Chorrol.Da ist noch platz für ein paar mehr für euch.“Der Khajiit starrte nun noch entsetzter.Scheinbar wusste er um wen es ging.“ Es ist ganz einfach,ihr bringt mir den Namen und ich lasse euch am Leben.Ihr habt eine Woche zeit,solltet ihr mich verraten oder euch dann nicht zeigen werde ich euch finden.“Der Khajiit nickte nun langsam.“Ich habe verstanden.Gebt mir die Namen der Opfer.“Athaso lehnte sich zurück,zog ein Stück Pergament hervor und gab es dem Khajiiten.“In einer Woche hier zur gleichen Zeit“Mit diesen Worten erhob sich der Dunmer.

Chaos
14.12.2011, 20:59
Mit bebenden Hände faltete Jeren seinen Auftragszettel auseinander. Manche Dinge waren eben doch schwerer zu akzeptieren als andere. Dass man ein Auftragsmörder ist zum Beispiel. Doch wenn er seine Zweifel endlich überwinden wollte musste er es einfach tun. Er sah sich seinen Auftrag an:

Ziel: Seguri Mido
Aufenthaltsort: Leyawiin

Jeren schaute sich die Rückseite an und wendete den Zettel ein paar Mal. Das war's? Sonst nichts? Keine Gründe für diesen Auftrag, keine Informationen, nicht mal einen Hinweis wie ich ihn finden kann? Jeren seufzte. An den Alltag in der Bruderschaft würde er sich wohl so schnell nicht gewöhnen. Dazu gehörte wohl auch, dass man sich seine Informationen selbst beschaffen muss.

Jeren wollte sich grade auf den Weg machen, als sich hinter ihm die Tür zur Bruderschaft öffnete und ein Khajiit in einem dunklen Umhang rausstapfte. "Aus dem Weg!", bellte er, stieß Jeren zur Seite und lief rasch die Treppe in das Erdgeschoss des Verlassenen Hauses hoch. Jeren ballte die Faust und blickte dem Khajiit finster hinterher. Brüder-und Schwester, von wegen. Das der Khajiit ihm mit dieser Aktion einige Unanehmlichkeiten ersparte, würde er nicht erfahren. Er verließ das Haus kurz nach dem Khajiit und kurz nachdem er sich versichert hatte, dass ihn definitiv niemand beobachtete. Es war inzwischen schon dunkel, was ihm ebenfalls einige Unanehmlichkeiten ersparte. Schnelle eilte er hinter der Tür hervor und sprintete hinter eine Hauswand. Von da aus schlich er sich an der Stadtmauer entlang, bis zum Westtor. Dort musste er vorzeitig stehen bleiben, da eine Wache am Tor postiert war. Wenn er sich nicht unangenehmen Fragen stellen wollte, musste er sie weglocken. Glücklicherweise befand sich ein faustgroßer Stein direkt neben ihm. Jeren nahm ihn auf, holte aus und warf ihn in einem weitem Bogen über die Wache in die Dunkelheit der Stadt. Ein leises Klackern sagte Jeren, dass der Stein irgendwo auf den gepflasterten Weg aufgeschlagen ist. Und sofort zeigte die Finte ihre Wirkung. "Ist da jemand?", fragte die Wache in die Nacht, während sie ihre Hand auf den Schwertgriff legte. Ob Tier oder Mensch. Manche Dinge funktionieren bei beiden einfach immer. Mit schnellen Schritten ging Jeren geduckt auf das Tor zu, öffnete es einen spaltbreit und schlüpfe hindurch.

Von da an folgte monotones Laufen. Er mied den direkten Weg nach Leyawiin und nahm stattdessen den Weg durch den Wald. Mit wilden Tieren kam er besser klar, als mit patroulierenden Wachen und Wegelagerern. Zu seinem Glück traf er noch nicht mal auf ersteres, sodass er die Nacht ohne Störung durchlaufen konnte. Entsprechen erschöpft war er auch, als er in der Dämmerung endlich am Waldrand angekommen war und am gegenüberliegenden Ufer Bravil ausmachte. Er überquerte den Fluss an einer nicht allzu tiefen Stelle und lief am Ufer entlang bis er einen gepflasterten Weg fand, dem er dann auch bis vor die Tore Bravil's folgte. Dort machte er sich weniger Sorgen, laut Ser-Kueij - er zuckte bei der Erinnerung an seine Worte kurz zusammen - trafen täglich etliche komische Gestaltet in Bravil ein, sodass es den Wachen mittlerweile egal war, wer die Stadt betrat. Und tatsächlich warf die Stadtwache Jeren nur einen kurzen Blick zu und beachtete ihn nicht weiter, sodass Jeren ohne ein Wort zu sagen, Bravil über eine kleine Holzhängebrücke betreten konnte.

In der Stadt selbst lief er ziellos umher und atmete durch. Die ganze Nacht war er durchgelaufen. Nur einen Apfel und einen Brei aus verschiedenen Pflanzen(und selbstverständlich Apfelstücken) hatte er gegessen um ein wenig von seiner Ausdauer wiederherzustellen, dennoch konnte er nun kaum einen Schritt mehr tun. Er würde wohl in Bravil einen Tag rasten müssen. ob es ihm gefiel oder nicht. Und es gefiel ihm definitiv nicht. Doch was sein musste, musste sein. Zu seinem Glück winkte ihm schon das Schild mit der Aufschrift "Silberheim auf dem Wasser" entgegen. Von außen sah die Herberge für die Verhältnisse von Bravil sehr gut aus. Kurz bevor er eintreten wollte trat ein Mann mittleren Alters aus der Herberge und verabschiedete sich grade von jemandem im Inneren: "...Angebot zurückkommen, danke. Doch jetzt muss ich mich beeilen. Eine dringende Lieferrung nach Leyawiin. Diesmal muss ich pünktlich sein, sonst schickt mit Antonius noch die Dunkle Bruderschaft aus den Hals." Dabei passte er aber nicht auf und stiße beim Rückwärtsgehen mit Jeren zusammen. Ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, dass er für den Zusammenstoß verantwortlich war warf er Jeren einen finsteren Blick zu und gafte ihn an: "Pass auf, du Knilch." Eine dringende Lieferung nach Leyawiin? Und die Dunkle Bruderschaft. Das schreit doch förmlich nach einer passenden Gelegenheit.

Schnell schoss Jeren's Hand hinter seinem Umhang hervor, packte den Hals des Mannes und stieß ihn mit Wucht gegen die Fassade der Herberge. "Anscheinend hat Antonius schon genug von euch und euren Verspätungen", flüsterte Jeren.
"Was?! Ihr...ihr seid von der Bruderschaft? Nein bitte tötet mich nicht. Nein nein nein bitte nicht. Bitte nicht."
Der Mann began zu zittern und flehen und fing sogar an zu weinen. Dann fasselte er etwas von wegen, dass er zu jung war und sein ganzes Leben vor sich hatte und verspricht ein besserer Mensch zu werden und wird von nun an immer pünktlich sein und Antonius vielmals um Vergebung bitten und...
Jeren zog ihn etwas von der Wand weg nur um ihn mit erneuter Wucht gegen diese zu stoßen.
"Genug! Ich bin bereit eine Ausnahme zu machen. Doch dafür müsst ihr mir einen Gefallen tun."
"Bei den neun Göttlichen, vielen, vielen Dank. Was immer ihr wollt." Mit einer Hand wischte er sich schnell die Tränen weg und strahlte von einem Moment auf den anderen. Jeren seufzte genervt.
"Wenn ihr wirklich weiterleben wollt, dann beweist, dass ihr euch bessern wollt. Macht euch sofort auf nach Leyawiin und bringt eure Lieferung. Und nehmt mich mit, ich werde beobachten ob ihr meiner Gnade wert seid."
"Selbstverständlich, sofort. Ihr müsstet nur...loslassen." Jeren ließ von dem Mann ab und zog mit seiner Hand seinen Mantel einen Stück weit zurück, sodass sein Silberdolch offenbahrt wurde. "Geht vor. Und keine falschen Bewegungen."
Der Mann nickte nur stumm und verließ mit Jeren im Nacken Bravil. An den Ställen befand sich bereits eine Karre gefüllt mit etlichen Kisten. Der Mann nahm die Zügel in die Hand während Jeren hinten Platz nahm.
Das war ziemlich gewagt, ich hatte Glück, dass ich einen Idioten erwischt habe. Sonst wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass die Dunkle Bruderschaft ihre Opfer nicht mitten auf der Straße anspricht und tötet. Oder dass die Assassinen ihren Opfern gegenüber keine Gnade zeigen. Er streckte und gähnte übermäßig und machte es sich irgendwie zwischen den Kisten bequem.
Manchmal muss ich auch mal Glück haben.

Der Weg nach Leyawiin verlief entspannt. Jeren lag hinten im Pferdekarren, beobachtete den Himmel und ruhte sich von seiner nächtlichen Wanderung aus. Der Mann lugte ab und zu nach hinten um auch ganz sicher zu sein, dass Jeren ihm keinen Dolch in den Hals jagen würde, woraufhin Jeren ihm nur einen finsteren Blick zuwarf. Die Sonne stand schon tief am Himmel, als sie endlich in Leyawiin ankamen. Die Fahrt verlief nur unmerklich schneller als zu Fuß, gab Jeren allerdings Zeit sich zu erholen ohne, dass er auf der Stelle blieb und Zeit verlor. Am Stadttor drohte Jeren dem Mann nochmal und versicherte sich, dass dieser ihn nicht an die Wachen verpfeifen würde. Dann betrat er das Stadttor. Oder versuchte es jedenfalls. Die Wachen in Leyawiin waren das genau Gegenteil von denen in Bravil?
"Name?"
"Antonius", antwortete Jeren ohne nachzudenken. Es war sein erster Auftragsmord, doch dumm war er nicht. Er konnte sich denken, dass es weniger schlau wäre, seinen wahren Namen preis zu geben.
"Grund für den Besuch in Leyawiin?"
"Etwas...geschäftliches."
"Geschäftliches? Was genau?"
"Das ist persönlich."
"Hör zu, mir ist es völlig egal, ob es persönlich ist. Selbst wenn du deine Großmutter besuchen willst will ich es wissen. Sonst kommst du hier nicht sein. Also was willst du hier?"
"...meine Großmutter besuchen."
"Willst du mir verarschen?!", schrie die Wache ihn an. Was ist hier los? Irgendwas scheint mit Leyawiin vorzugehen, sonst wären die Wachen hier nicht so gereizt. Da muss ich mir wohl was aus den Fingern saugen.
"Na gut ich gebe zu, ich soll hier einen Geschäftsmann für eine dunmerische Schmuglerbande finden, die von Schwarzmarsch aus Ebenerz nach Cyrodill schmugelt."
"Wusste ich doch, dass irgendwas mit dir faul ist", erwiederte die Wache mit einem Grinsen, dem man förmlich ansah, dass da jemand vor Stolz platzte und sich bereits befördert sah. "Nenn mir ihre Namen und ihren Aufenthaltsort. Sofort!"
"Nur wenn ich gehen darf, ich habe damit nichts zu tun, ich bin nur ein Bote."
"Also gut. Rauß mit der Sprache."
"Die Schmuggler halten sich genau süd-östlich von hier auf. Ihre Namen kenne ich nicht."
"Was ist mit dem Kontaktmann hier in Leyawiin?"
Mist, daran habe ich nicht gedacht. Ich kann nicht einfach einen Namen erfinden, das wäre viel zu leicht zu überprüfen. Aber...ich könnte die Situation zu meinem Vorteil nutzen...
"Der Name des Kontaktmannes wurde mir nicht genannt. Nur der Name desjenigen, der mich zu ihm führen soll. Seguri Mido. Allerdings...", warf Jeren ein als die Wache schon losstürmen wollte, "...erwartet er mich. Er wird mit niemandem reden, niemandem außer mir. Wenn Sie ihn versuchen anzusprechen wird er nur fliehen und dem Kontaktmann Bescheid geben. Lasst mich zu ihm gehen und ich locke den Kontaktmann raus, sodass Sie ihn stellen können. Sie dürfen aber nicht mit mir sprechen und mir nur unauffällig folgen."
Die Wache verengte die Augen und dachte ernsthaft darüber nach. "Na schön...aber denke daran, du hast mich immer im Rücken, ich folge dir auf Schritt und Tritt, keine Fachsen."
"Verstanden."
"Gut. Ich hatte diesen Seguri Mido schon länger im Verdacht."
Natürlich hattest du das. Jeren rollte unter der Kaputze unmerklich mit den Augen. "Warum?"
"Er ist kein anständiger Bürger. Vertreibt jeden Abend seine Zeit mit Huren. Ich werde dich zu seinem Haus führen."

Und so tat er es auch. Kurze Zeit später stand Jeren vor einem großen Haus mit einer bunten Fassade und der Wache, die sich hinter einer Hauswand versteckte, im Nacken. Da hörte er auf einmal Stimme hinter sich:
"Wir werden heute Abend eine Menge Spaß haben."
"Natürlich werden wir das."
Ein Mann und eine auffällig gekleidete Frau bogen um die Straße. Jeren wartete ab, bis die beiden Mido's Haus erreichten, woraufhin er auch gleich bemerkt wurde.
"He, wer bist du?"
"Ein Freund."
"Erzähl keinen Mist, ich kenne dich nicht."
"Nicht deiner. Ihrer", sagte Jeren und deutete auf die Prostituierte.
"Was?", rief Mido überrascht aus, "tatsächlich?" Jeren machte der Hure mit einem Blick unter der Kapuze klar, dass sie mitspielen sollte.
"Ja...ja ich kenne ihn. Er handelt unter Sermeius. Sorgt dafür, dass alles so verläuft wie es soll."
Seguri Mido blickte ihn mit verengten Augen an. "Stimmt das?"
"Sie sagt die Wahrheit. Wenn du mich entschuldigst, ich habe einige Dinge mit ihr zu besprechen. Dauert nicht lange."
Mit noch enger zusammengekniffenen Augen antwortete Seguri: "Na gut...aber mach schnell." Er ging an Jeren vorbei und schloss sein Haus auf, ließ es aber einen Spalt weit offen, damit seine Begleitung noch nachkommen konnte. Als sie sicher war, dass keiner sie hörte richtete die Frau das Wort an ihn:
"Haben sie endlich jemanden geschickt?
"Wie bitte?"
"Tu nicht so doof. Ich weiß, dass du zur Bruderschaft gehörst. Die Kurtisaninen in Leyawiin helfen öfters deinesgleichen aus. Für Geld versteht sich. Allerdings erledigen sie keine Aufträge für uns, so lange wir nicht zahlen. Jetzt hat wohl endlich jemand das Geld zusammengekratz."
"Du meinst...eine Prostituierte will ihn tot sehen? Warum? Ich dachter er nutzt jeden Tag euren Dienst. Ist er nicht eine gute Einnahmequelle?"
"Einnahmequelle? Pah! Er behandelt Frauen wie Dreck. Manchmal schlägt er sie oder zwingt sie zu Dingen, die sie nicht tun wollen. Oftmals kommen meine Freundinnen mit Blessuren und blauen Flecken zurück. Und die Hälfte der Zeit zahlt er noch nicht mal! An die Wachen können wir uns auch nicht wenden, die scheren sich einen Dreck um uns. Die Bruderschaft war unsere einzige Möglichkeit. Wir haben alle Geld gesammelt und jetzt haben wir wohl endlich genug für einen Auftrag."
Jeren atmete auf. Er war froh, dass er nun den Grund für seinen Auftrag kannte und sein Ziel alles andere als unschuldig war. Das machte es um einiges leichter die Sache mit seinem Gewissen zu vereinbaren.
"Komm ich helfe dir. Versau es nicht, das ist uns mehr als wichtig."
Die Frau führte Jeren ins Innere und die Treppe rauf. "Das ist die Tür zum Schlafzimmer. Los rein mit dir. Wenn du fertig bist, verlasse das Haus durchs Fenster. Dort wächst Efeu, du solltest also unbeschadet runterkommen." Als Jeren los gehen wollte hielt sie ihn noch kurz zurück und flüsterte: "Danke."

Von da an ging alles schnell. Jeren war mittlerweile überzeugt davon den Mistkerl zu töten. Er öffnete langsam die Tür und schlich hinein. Dabei zog er seinen Silberdolch. Schritt für Schritt schlich er weiter in den Raum, bis er Mido erblickte, der grade vor einem Schrank stand und dort seine Kleidung deponierte. Jeren's Schritte wurden schneller und schon stand er hinter Mido. Er atmete tief durch. Und noch einmal. Und ein letztes Mal. Dann, als er zum letzten Mal ausatmete, erhob er sich rasch, presste von hinten seine Hand an Mido's Mund und schnitt ihm die Kehle durch. Mido stieß nur noch einen gurgelnden Laut aus, dann sank er auf die Knie und fiel leblos mit einem Poltern zu Boden. Jeren blickte auf die Leiche herab, aus der nun Blut strömte, das sich über den ganzen Boden verteilte. Er ging ein paar Schritte zurück, damit seine Stiefel nicht von der Blutlache erfasst wurden und betrachtete den toten Mido weiter.
Es ist getan. Ich glaube es nicht. Ich habe tatsächlich einen Menschen getötet. Ich bin jetzt ein Assassine. Ein Mitglied der Dunklen Bruderschaft. Ein Dunkler Bruder. Jeren empfand weder Freude noch Trauer, weder Wut noch Begeisterung, weder Stolz noch Scham. Er fühlte einfach nur gar nichts. Er wusste auch nicht wie er zu reagieren hatte. Aber in dem Moment, in dem er den leblosen Mido betrachtete, war ihm alles egal. Er fühlte einfach nichts.

Schließlich löste er sich aus seiner Trance und verließ das Gebäude, wie von der Frau geraten, durchs Fenster.

Der Wargreiter
15.12.2011, 15:11
Zwei-Schwestern-Herberge


Der Khajiit fuhr hoch nachdem Garum ihn laut aus seinen Träumen aufgeschreckt hatte und schlug dabei versehentlich mit dem angeschlagenen Arm gegen die Wand des Zimmers. Laut fauchend versuchte er sich aufzurichten, wobei ihm immer wieder das Bein wegrutschte und ihn so zurück aufs Bett warf. Irgendwann hatte er dann endlich verstanden was los war.
Garum sah ihm überrascht lächelnd zu, während der Khajiit sich langsam aus seinen Träumen heraus kämpfte und zurück in die wirkliche Welt gelang. Er knurrte leise vor sich hin, auch wenn der Ork es gut gemeint hatte, er hatte ihn aus schönen Träumen geweckt.
Heute Nacht saßen die Erinnerungen von Schmerz und Schlacht nicht an seinem Bett, stattdessen waren es nur die Erinnerung an schönere Tage, die diesmal eine Rolle gespielt hatten.
Garum setzte sich neben ihn und reichte ihm eine der Met-Flaschen. Fredas nahm einen kleinen Schluck und lehnte sich dann gegen die Zimmerwand, Garum tat es ihm wenig später gleich.
Noch immer waberten die Traumschatten an seinen zusammengekniffenen Augen vorbei, irgendwann packte er einen vorbeiziehenden Gedanken und sprach ihn aus.
„Wie habt ihr mich eigentlich so schnell gefunden? Nicht einmal ich weiß genau wo ich hier gelandet bin!“
Der Ork grinste vor sich hin während er einen großen Schluck Met zu sich nahm. Als er mit diesem fertig war, räusperte er sich und wollte zu einer Antwort ansetzten, doch so weit ließ Fredas es nicht kommen.
Der Khajiit war wieder bei Sinnen und schnitt ihm schnell das Wort ab, das verdrängen der Erinnerungen während des Traums hielt nicht lange. Sie hatten doch einen Auftrag! War er wieder zu vorschnell? Die Situation erinnerte ihn an den letzten Besuch des Ork in der Kapelle, dennoch konnte Fredas es nicht lassen, zumindest einmal vorsichtig nachzufragen.
„Was ist als nächstes dran?“
Hatte Garum den Brief eigentlich schon überbracht? Hatte er bereits eine Audienz beim Grafen erhalten? Was war überhaupt ein Kran?
Von alldem wusste er nichts. Kurz überlegte er ob es überhaupt noch wichtig für ihn war, er war immerhin noch verletzt und würde die ganze Sache vielleicht nur hinauszögern.
Schnell verdrängte er die Gedanken. Er fiel in alte Muster zurück, verlor seinen Mut.
Als Ablenkung nahm er lange konzentrierte Züge aus der Flasche, bis er sie halb geleert hatte und glotzte an die leicht staubige Tavernendecke, deren Holz durch die Einwirkung der Jahre langsam verwitterte.

Moonlord
17.12.2011, 18:19
Zwei-Schwestern-Herberge

'Was ist als nächstes dran?'
Garum dachte über die Frage nach, während er den Rest seiner Metflasche in sich hinein kippte. Kurz drehte er sie zwischen den Fingern. 'Ich hätte mehr von dem Zeug mitbringen sollen. Das ist gut.'
„Heute nichts mehr.“, gab er als Antwort zurück. „Ich habe den Brief durch eine einheimische ins Schloss bringen lassen. Das ist unauffälliger und geht hoffentlich schneller. Mit etwas Glück haben wir für Morgen unsere Audienz. Aber … „Er stand wieder auf. „ … ich sehe schon, Ihr braucht noch ruhe. Nehmt mir's nicht übel, dass ich Euch gestört habe.“Damit wandte er sich zum Gehen.
„Ich hole mir noch so einen Schlummertrunk. Soll ich euch noch einen mitbringen?“ Fredas schüttelte langsam den Kopf. Der Met war recht stark, und er wollte es bei seinem angeschlagenen Gesundheitszustand nicht gleich übertreiben.
„Gut, dann nicht … Ach, mein Zimmer ist gleich nebenan. Wenn Ihr was braucht … Gute Nacht.“
Leise pfeifend stieg Garum die Stufen zur Gaststube hinab, um sich noch Nachschub zu holen.
Zwei Flaschen später lag auch er schnarchend in seinem Bett.
~
Am nächsten Morgen trafen sie sich beim Frühstück. Es gab frisch gebackenes Brot, kräftig riechenden Käse und eine große Schüssel getrockneter Weinbeeren, die hier als Spezialität des Hause angeboten wurden. Für Garums Geschmack waren sie ein wenig zu süß, aber der Khajiit langte dafür umso kräftiger zu.
„Guten Mooorgen!“, flötete die Wirtin. „Haben die Herren gut geschlafen?“ Verschwörerisch blinzelnd setzte sie sich auch den freien Platz neben dem Ork. Er verdrehte die Augen, wobei sich Fredas fast an einer Handvoll Rosinen verschluckt hätte.
„Es ist alles erledigt.“ Sie lächelte Garum an. „Ich darf den Herren ausrichten, dass sie heute Abend um acht Uhr zur Audienz erwartet werden.“ Dabei beugte sie sich vor, als würde sie mindestens einen Kuss als Dank erwarten.
Gezwungenermaßen tat ihr Garum den Gefallen.
Fredas wandte sich schnell ab, damit sein Grinsen nicht zu offensichtlich wurde.
„Ich muss leider zum Markt. Meine Gäste wollen etwas frisches zum Mittagessen haben“ Mog erhob sich wieder.
Gleichzeitig erklangen schwere Schritte oben auf der Galerie. Rüstungsteile schabten aneinander und dann kamen drei Stadtwachen die Treppe hinab.
„Aber meine Herren! Nicht mit gezogenen Waffen in meinem Lokal!“
Die Wirtin trat ihnen entgegen. Ärgerlich stemmte sie die Fäuste auf die breiten Hüften.
„Wo ist er?“
„Wo ist WER?“
„Der Ork.“
„Was ...“
„Geht beiseite, Weib! Diesen da meine ich.“ Er zeigte auf Garum, der sich soeben erhob. „Was wollt Ihr von mir?“
„Das fragst du noch?“ Der Mann, welcher die Abzeichen eines Hauptmanns trug, grinste gemein. „Du bist verhaftet, Totenbeschwörer! Mach keinen Ärger und komm mit. Dann passiert keinem was.“
„Das kann nicht sein, Hauptmann!“ Mog stellte sich demonstrativ an Garums Seite. „Er war die ganze Zeit ...“
„Lüg nicht! Er war auf dem Friedhof vor der Stadt. Es gibt einen Zeugen. Und jetzt los!“
Auch Fredas war inzwischen aufgestanden. „Die drei schaffen wir.“, schien sein Blick zu sagen. Doch Garum winkte beruhigend ab. „Lasst gut sein, meine Freunde. Das wird sich sicherlich gleich aufklären.“ Der Wachen gab er zu verstehen, dass er sie ohne Gegenwehr begleiten würde.
Dann gingen sie los.
Draußen, gegenüber der Herberge, lehnte ein schwarz gekleideter Bretone an der Hauswand und feixte.

eis engel
22.12.2011, 23:48
Wirr waren ihre Gedanken, während sie durch die Ewigkeit zu stürzen schien. Kein helles Licht, dass sie am Ende eines Tunnels empfing. Nur grauer Nebel und dunkle Wolken, die um sie herum kreisten, wie ein Wirbelsturm und sie immer weiter in die Tiefe zog. Siana spürte, wie ihr jemand den Hals abtastete und irgendwas aus ihrem Körper gezogen wurde..... In der Ferne die Silhouette einer knieenden Frau, die, je näher sie auf die Erscheinung zu schwebte, als ihre Mutter Sarana entpuppte. Die Hände nach oben gerichtet und in einer seltsamen Sprache sprechend, als sich eine leuchtende Aura um ihre Mutter bildete. Meine Mutter war Magierin?... In Siana machte sich Unruhe breit, eine nie zuvor gekannte Macht erwachte..... Ihre Mutter drehte den Kopf, schaute ihr direkt ins Gesicht. „Wach auf, mein Kind!“ hörte sie ihre Mutter sagen. Imaginäre Hände griffen nach ihrer Schulter und schüttelten sie. „Wach auf!“ Sie versuchte ihre Arme zu bewegen, doch die schienen an irgendetwas fest zu hängen, genau wie ihre Beine. „Kehre um, mein liebes Mädchen. Deine Zeit ist noch nicht gekommen!“ hörte sie wieder die Stimme ihrer Mutter, bevor sie in den Nebel verschwand. Was hatte das alles zu bedeuten? Eine wohlige Wärme durchströmte ihren Körper, als eigenartige Kräfte zu wirken begannen. Erneut griffen Hände nach ihrer Schulter und rüttelten energisch. „Verdammt Mädchen, komm zu dir.... atme endlich....,“ drang plötzlich eine männliche Stimme an ihr Ohr...

Siana riss die Augen auf und schnappte gierig nach Luft, als sie einen in schwarzer Robe gehüllten Khajiiten sah. „Wurde aber auch Zeit. Ich hatte schon befürchtet, dass ich zu spät bin.“ gab er ruhig von sich und löste die Fesseln an ihren Fußgelenken. „Wo bin ich? Was ist passiert?“ jappste die Dunmer und schaute sich verwirrt um. „Du bist offenbar in ein Nekromanten Versteck rein geplatzt und hast denen die Party versaut...“ grinste er und deutete über seine Schulter, wo überall Zombieleichen herum lagen. Allmählich kamen die Erinnerungen zurück. Die Entführung, die wochenlangen Quälereien und zu guter letzt der Steinblock auf den man sie gefesselt zum sterben zurück gelassen hatte. „Das Schwert, der Stich durchs Herz.... ich müsste tot sein,“ stellte sie mit Entsetzen fest. „Stich durchs Herz...“ Der Khajiit lachte laut auf. „Mädchen, die Nekros wollten dich nicht sofort töten, sondern langsam und qualvoll dahin sichen lassen...“ „Aber...“ kam es kleinlaut von Siana. „Nichts aber..“ unterbrach er sie und befreite ihre Hände von den eisernen Fesseln. Mühsam richtete sich die Dunmer auf und rieb ihre Handgelenke. Ihre Rippen, die notdürftig verbunden waren, schmerzten sehr und leichte Übelkeit überkam sie. „Wir sollten dich schnellsten zu einem Heiler bringen. Ich hab zwar die Wunde sogut wie ich konnte versorgt, aber das sollte sich doch nochmal ein Fachkundiger anschauen. Kannst du gehen?“ „Wer bist du? Warum hilfst du mir?“ wollte die Dunmer wissen und sah ihn an. Viel war von dem Khajiit nicht zu sehen, denn dass meiste war von einer schwarzen Robe mit Kapuze verdeckt. Er hatte recht dunkles Fell... vielleicht braun/ rot, rätselte sie. Seine hellen orange/ gelben Augen hingegen stachen deutlich hinaus. „Ich heiße S´rasha und du warst die einzige hier, die noch am leben war.“ „Ich heiße Siana...“ stellte sich die Dunmer kurz vor und versuchte schwankend ein paar Schritte zu gehen. S´rasha schüttelte nur den Kopf, schnappte sie kurzerhand und trug die verdutzte Dunmer zur Ruine hinaus. „So kommen wir schneller in Cheydinhal an. Du könntest dich aber auch nochmal etwas heilen... so wie vorhin, als du die Blutungen gestoppt hattest...“ grinste er und marschierte schnellen Schrittes los. „Hm? Ich verfüge über solche Fähigkeiten nicht...“ Siana blickte ihn verwirrt an. „Oh doch... als du im Land der Träume warst, hast du mir erst die Beine eingefroren und dann deine Blutung gestoppt...“ lachte er, betrachtete sie und wurde wieder ernster. „Du hast keine Ahnung, oder?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du solltest die Magiergilde aufsuchen, dort können sie dir bestimmt helfen...“ Der Traum, ihre Mutter eine Magierin... die merkwürdigen Ereignisse vor ihrer Entführung – doch was hatte das alles zu bedeuten?....

Nach einigen Stunden hatten sie Cheydinhal erreicht. Siana wurde immer schwächer, und S´rasha nahm seine letzten Kräfte zusammen und eilte zur Kapelle. Als sie am Verlassenen Haus vorbei kamen, murmelte die Dunmer: „Kannst mich hier runter lassen, von hier finde ich auch alleine hin.“ S´rasha blieb stehen und stellte sie vorsichtig auf ihre Füße, wobei er sie weiterhin stützte. „Bist du sicher?“ vergewisserte er sich besorgt. „Ja... und.. danke für alles!“ Zum Abschied schenkte sie ihm ein dankbares Lächeln und ging auf wackeligen Beinen auf das Verlassene Haus zu. „Ähm... zur Kapelle gehts aber in die andere Richtung...“ rief S´rasha hinter ihr her. „Ich weiß, aber dort möchte ich auch garnicht hin!“ Siana hielt sich krampfhaft an der Tür fest und warf ihm einen letzten Blick zu, bevor sie ins Haus verschwand. „Viel Glück, Mädchen!“ murmelte der Khajiit und verließ Cheydinhal gleich wieder. Siana indes mühte sich die Treppe hinunter, folgte einem schmalen Gang, bis sie vor einer rötlich schimmernden Tür stand, die aber nicht aufgehen wollte.
„Welche Farbe hat die Nacht?“ hörte sie plötzlich eine seltsame Stimme fragen. Was? Was war hier eigentlich los? Sonst ging die Tür doch immer bei ihr auf! Hatte man sie schon für tot erklärt? Erschöpft lehnte sie sich an die Wand und dachte an die ersten Treffen mit Lucien Lachance. Erneut die Frage: „Welche Farbe hat die Nacht?“ „.... dann antwortet so....,“ hallten Luciens Worte in ihrem Kopf nach und es fiel ihr wieder ein. „Sanguine, mein Bruder.“ murmelte sie kaum hörbar vor sich hin. „Willkommen daheim!“ vernahm sie wieder diese merkwürdige Stimme, als die Tür mit einem Knacken aufging.

„Siana? Wir dachten, ihr seid....“ begrüßte sie Lucien mehr irritiert, als erfreut darüber, dass sie noch am leben war. „Nein!“ sagte sie nur und schwankte auf ihn zu. Alle waren sie da - Lucien Lachance, Ocheeva, Vicente Valtieri, Antoinetta Marie, Gogron gro-Bolmog, Telaendril, Teinaava und ein ein ziemlich nervöser M'raaj-Dar und starrten sie für einen Augenblick an, als hätten sie einen Geist gesehen. Lucien und Telaendril kamen auf sie zu und stützten sie, während sie die verletzte Dunmer in einen Nebenraum brachten. „Hin legen!“ befahl die Bosmer und suchte ein paar Fläschchen. Siana gehorchte und legte sich in ein Bett. Lucien setzte sich auf die Bettkante. „Was ist passiert? Wer hat dir das angetan?“ Doch ehe sie antworten konnte, stopfte ihr Telaendril eine Flasche in den Mund und schüttete ihr eine seltsam aussehende Flüssigkeit den Rachen runter. Nur widerwillig schluckte sie das ekelhaft schmeckende Zeugs herunter und kämpfte dagegen an die Flüssigkeit nicht wieder aus zu spucken. Als sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte und sicher war, dass alles da blieb wo es hin sollte, sah sie zu Lucien auf. „Freunde von Niela Andrathis haben mich entführt und in einer Ruine festgehalten, ehe sie mich zum sterben an einen Steinblock gefesselt hatten. Nielas Mann haben sie zu einem Zombie verwandelt und getötet.“ antwortet die Dunmer dann. „Ich finde heraus, wer diese Leute waren.“ Lucien wollte gerade aufstehen, als Siana ihn am Ärmel seiner Robe festhielt. „Lucien, ich möchte diesen Auftrag haben.“ bat sie. Er setzte sich nochmal und musterte sie eiskalt. „Wir werden sehen! Erstmal musst du wieder auf die Beine kommen.“ antwortete er ruhig. Eine Antwort mit der sie sich nicht zu Frieden geben konnte und auch nicht wollte, schließlich war das inzwischen eine persönliche Angelegenheit, die sie selbst aus der Welt schaffen wollte. Mit letzter Kraft schnappte sie ihn an seiner Kapuze und zog ihn zu sich runter. „Diese Leute haben versucht mich um zu bringen, da ist es ja wohl nicht zuviel verlangt, wenn ich mich bei denen revangieren darf, oder? Ich will diesen Auftrag!!“ sagte sie dem überumpelten Lucien im drohendem Tonfall ins Gesicht. Dann überkam sie eine endlose Müdigkeit und sie sank ins Land der Träume.....

Ryu Hayabusa
24.12.2011, 00:48
Die Asche verbrannter Leichen, Erdkrümel und anderer Dreck wehten über die Oblivion-Ebene, in welcher die Dremora mit den verlorenen und verirrten Seelen ihren Schabernack trieben. Einzig die Gespräche der Deadra in ihrer fremden Zunge und die Schreie der Gepeinigten durchdrangen die Stille. Hier und da kreuchten und fleuchten die Clannbann, während drei weitere Dremora-Krieger über die staubigen Ebenen schritten. Ob sie genau patroulierten, oder nicht, ließ sich nicht genau sagen. Doch sie schienen zu suchen. Nach etwas, was nicht hier her gehörte. Etwas, was ihnen Unbehagen in die Mimik trieb. Grimmiger als sonst schauten die sonst so furchtlosen Wesen durch den Aschesturm, während sie sich in einer Art Dreiecksformation fortbewegten. So waren beide Flanken, sowie die Front abgedeckt. Und was hinter ihnen geschah wurde hinter ihnen gelassen. Sie schritten eine Weile voran, bis sie zum Rande einer Klippe kamen. Der eine ging herunter auf die Knie, um über den Rand zu schauen, während die anderen beiden den Rückweg im Auge behielten. Doch kaum in der Lage Meldung zu machen, wurde der Dremora an der Klippe auch schon von einem starken Griff hinunter gezogen und alles, was zurück blieb waren die Schleifspuren, der Geräusch von splitterndem Metall und dem Spritzen von dunklen, unheiligem Blute, welches schnell an der weißen Klinge verdampfte, an welches es gelangt war. Auch die Wunde, welche nun klaffend auf dem Brustkorb des Dremora ragte schien an den Rändern zu verschmoren und die Angst in seinen Augen einen unschönen, letzten Augenblick zu hinterlassen. Mit angewidertem Blick stand der mutmaßliche Attentäter über seinem Opfer gebeugt, diesem ins Gesicht spuckend, ehe ein leises "S'wiss..." aus seinen fahlen Lippen geformt ausging. Mit einem kräftigen Ruck zog Nathraen das heilige Schwert aus dem leblosen Leichnam, einen kurzen Blick nach oben werfend. In Richtung des großen Turmes, welcher schon in greifbarer Nähe war und ihn regelrecht zu beobachten schien. "Und wenn es das letzte ist..." ein Gedankengang, der ihn nun schon die ganze Zeit verfolgte...

Plötzlich spürte er etwas. Ein wenig herabfallender Dreck prasselte auf seiner Schulterplatte hinab in seinen Kragen, kurz darauf ein ganzer, herabbröckelnder Dreckklumpen, begleitet vom Schrei eines weiteren Dremoras, welcher über die Kante auf den Vorsprung hinabspringen und den Dunmer mit seinem Streikolben erschlagen wollte. Der Jäger hindessen rammte Chrysamere reflexartig in den Leib des Toten zurück und streckte die Arme erst von einander hinfort, wo er die Magie durch seinen Körper fließen ließ. Wut und Zorn beschleunigten die Magica, welche heiß und mit dem Gefühl eines kochenden Wasserstrahls durch seine Adern floss und sich unter seinen leicht angesengten Ärmelfetzen zu glühenden Kugeln formten und immer heißer zu glühen begannen. Er war es nicht gewohnt, in so kurzer Zeit in beiden Händen derartige Magieströme zu formen, doch es war von Nöten, wenn er sich nicht lange aufhalten wollte. "INSCHESZTRAZ! KARRAS! INAT KARROSCH! SATOWARR!" schnell, laut und zornerfüllt sprach er die magischen Worte, welche die feurigen Kugeln größer und instabiler werden ließen und seine flatternden Ärmel zurückwarfen. Als würden die Feuerkugeln schweren Gewichtes sein, schleuderte der Jäger diese mit voller Wucht in die Richtung des herabfallenden Dremora, dessen letzte Worte nur in einem lauten Knall untergingen, welcher von der einhergehenden Feuerexplosion übertönt wurde. Erschöpft und nach Luft ringend ging der Dunmer darafhin zu Boden. Es war eine starke Anstrengung gewesen, die Magie zu bündeln und das stark erhitzte, deadrische Metall seiner Handschuhe tat sein übriges, ihm Schmerzen zuzufügen, welche selbst für einen feuerresistenten Dunmer alles andere als "sachte" waren. Während er das eine Auge geschlossen hielt, um sich etwas zu sammeln, blickte das andere auf Chrysamere, welches ihm wie gerufen in die Hand fiel, als das Fleisch des toten Dremora nachgab. Es fühlte sich angenehm kühl an. Erfrischend und schmerzlindernd. Diese Klinge war wahrlich ein Geschenk höherer Mächte. Selbst der Übelkeitstrieb, welcher durch die herabregnenden Körperteile des explodierten Spring-Dremoras entstanden war, flaute ein wenig ab. Dennoch war er noch nicht fertig... Er hörte bereits, wie der letzte Dremora herumbrüllte und Schritte näher kamen... Und jenen Schritten folgten alsbald weitere. Ebenso Schreie und Geräusche verschiedener Deadra... Der Jäger sammelte sich... Er musste zu dem Turm gelangen!

Chaos
24.12.2011, 13:44
"Das hast du seht gut gemacht, Jeren", begrüßte ihn Skereas im Keller des verlassenen Hauses. "Der Auftrag wurde perfekt ausgeführt. Keine unnötigen Toten und noch dazu hast du deine Redegewandgeit genutzt um dir einen Vorteil zu verschaffen und die entsprechenden Personen zu manipulieren. Sehr gut."

"Woher weißt du wie ich meinen Auftrag ausgeführt habe? Du hast mich doch nicht die ganze Zeit über beobachtet oder?"

"Natürlich habe ich das, Jeren. Was hast du erwartet? Ich muss deine Fähigkeiten einschätzen können. Ein Assassine muss nicht nur die Kunst des Tötens beherrschen. Was einen Assassinen von Kriegern, Magiern und gewöhnlichen Banditen unterscheidet ist seine Schnelligkeit und seine Lautlosigkeit. Und diese Punkte hast du bei deinem Auftrag unter Beweis gestellt. Du warst schnell, dich hat niemand als Assassine erkannt, du konntest unerkannt entkommen und dein Ziel ist selbstverständlich tot. Ich darf dich hiermit mit großer Freude als vollwertiger Assassine der Dunklen Bruderschaft bezeichnen. Willkommen in der Familie Jeren!" Skereas trat an Jeren heran und klopfte ihm auf die Schulter mit einem Lächeln im Gesicht. Dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst.
"Bedenke aber, dass es nicht immer so leicht sein wird. Du wirst nicht immer einen dummen Tölpel und eine naive Wache finden, die dir die Arbeit leicht machen. Im Gegenteil. Bei schwierigen Aufträgen brauchst du manchmal Tage um dein Ziel überhaupt zu finden. Und es zu erreichen und zu töten wird ebenfalls nicht so einfach sein. Dich wird keiner mehr zu Tür rein lassen, eher musst du dich durch ganze Horden schleichen. Aber keine Sorge, bis du solche Aufträge erhältst wird noch einige Zeit vergehen. Geh in die Zuflucht, ruh dich aus, feile an deinen Fähigkeiten und warte auf neue Aufträge, die ich dir durch Ocheeva überreiche."
Skereas drückte Jeren einen klimpernden Beutel in die Hand und wollte sich schon auf den Weg machen, als er sich noch an etwas erinnerte.
"Ach ja, noch ein kleiner Tipp für künftige Aufträge: Habe immer genug Gold bei dir. Das wird viele Dinge sehr erleichtern." Dann wendete er sich schließlich doch ab und verschwand von einem Moment auf den anderen.
Jeren betrachtete den Beutel, den er sich durch einen Mord an einem Menschen verdient hatte und steckte ihn weg. Weder Stolz noch Scham verspürte er. Stattdessen war da...nichts.

Als er die Zuflucht betrat schien sie wie ausgestorben. Alarmiert legte er die Hand auf den Griff seines Kurzschwertes, atmete aber erleichtert auf, als einige in schwarze Rüstungen gekleidete Gestalten das Schlafgemach der Zuflucht verließen.
"Ein wenig tut sie mir ja schon leid."
"Mitleid? Pah! Das kommt davon wenn man seine Aufträge nicht ordnungsgemäß ausführt. Sie hat zu viel Lärm gemacht und das hat sie jetzt davon."
"Ich stimme dir zu. Erst die Sache in der Kaiserstadt, dann in Chorrol. Wir sind für unsere Lautlosigkeit bekannt, nicht für das Chaos, das wir stiften. Soll Lucien ihr ruhig den Auftrag geben. Vielleicht sind wir sie dann endgültig los."

Interessiert schob sich der junge Bretone an seinen Gildenmitgliedern vorbei und betrat das Schlafgemacht wo sich eine große Traube um ein einzelnes Bett gebildet hat, die sich gerade begann aufzulösen. Die Menge gab den Blick auf eine Dunmer frei, die gerade von der Bosmer, die auch Ocheeva versorgt hatte, behandelt wurde. Daneben stand eine Gestalt, die in eine schwarze Robe gehüllt wurde, die identisch zu der von Skereas war. Ein hohes Tier also. Das macht es noch interessanter.
Mit leichten Schritten näherte Jeren sich dem Bett. Die Dunmer hielt den in die Robe gekleideten Mann am Ärmel fest und flüsterte ihm etwas zu, bis er sich von ihr löste und entfernte, wobei er so energisch von Dannen ging, dass er beinahe mit Jeren zusammenstieß.
"Oh entschuldige dunkler Bruder. Dich habe ich bisher noch gar nicht hier gesehen. Wie ist dein Name?"
"Jeren."
"Ah ja, du bist doch Skereas' Schüler oder? Ocheeva hat das sowas beiläufig erwähnt. Sie meint auch du hast großes Talent. Nun das muss wohl stimmen, sonst hättest du sie nicht im Nahkampf besiegen können. Willkommen in der Bruderschaft Jeren, ich bin Lucien Lachance, Sprecher der Bruderschaft. Wenn du mich nun entschuldigst, ich habe einige Dinge bezüglich Siana zu regeln." Dann verschwand er genauso energisch wieder durch die Tür des Schlafgemachs.
Siana? Ist wohl die Dunmer.

"Hallo Jeren", begrüßte ihn Ocheeva, die mit einem besorgten Gesichtsausdruck an dem Bett der Dunmer saß. "Ihr beide habt euch sicherlich noch nicht kennengelernt."
"Siana", murmelte die Dunmer.
"Jeren", antwortete er genauso begeistert. "Was ist passiert?"
"Siana wurde...entführt. Die Freunde einer von Siana ermordeten Person haben sie gefoltert und gequält. Sie war lange Zeit verschollen. Doch nun ist unsere dunkle Schwester wieder da." Bei den letzten Worten huschte kurz ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie schien sich wirklich zu freuen.
Siana musterte Jeren und er sie. Sie war recht hübsch und zierlich. Mehr konnte er für den Moment nicht sagen. Siana konnte vermutlich nicht mal sein Gesicht sehen, so tief hatte er seine Kapuze ins Gesicht gezogen.
"Wie ist dein Auftrag verlaufen?", fragte Ocheeva, wohl um von der ganzen Situation wegzulenken.
"Laut Skereas gut."
"Sehr schön. Wer weiß, vielleicht kannst du in Zukunft mit Siana zusammenarbeiten. Sie ist zwar ranghöher und erfahrener, aber du hast Talent und könntest nach ein paar Aufträgen weit genug sein, um ihr nicht ein Klotz am Bein zu sein."
Was? Ich soll mit jemanden zusammenarbeiten, die es nicht hinbekommt einen Auftrag auszuführen ohne Aufsehen zu erregen? Wer wird da wem der Klotz am Bein sein?
"Mit Vergnügen", war jedoch seine Antwort. "Wenn ihr mich entschuldigt, ich würde mich gerne von meinem Auftrag erholen und trainieren."
"Selbstverständlich, Jeren, geh nur."

Kurze Zeit später fand er sich in einer kleinen Höhle unter der Zuflucht wieder. Hier floss ein kleiner Bach durch, der durch unbekannte magische Auswirkungen eine angenehme warme Temperatur hatte, deswegen wurde die kleine Höhle zu dem Baderaum der Bruderschaft umfunktioniert. Jeren saß unter dem kleinen Wasserfall, der aus einer Öffnung in der Wand entsprang, und ließ sich von dem warmen Wasser umhüllen. Auf seinem Schoss lag sein Kurzschwert, dass er nun aufnahm und genau vor sich hielt. Es begann von der Parierstange aus hoch an der Schneide entlang an grellend weiß zu leuchten, von einem monotonen Surren begleitet. Jerens Hand fing an zu Zittern. Das war sein erster Versuch nach langer Zeit und es war dementsprechend nicht leicht den Zauber zu halten. Doch schließlich erreichte das Licht die Spitze der Klinge. Er bewegte die surrende und weiß leuchtende Waffe ein wenig hin und her, machte ein paar Schwingübungen und versuchte es letztendlich in den harten Stein zu rammen. Funken stoben auf als sich das Schwert durch den Stein fräste, langsam aber beständig. Nach einigen Sekunden fing Jerens hat an zu zittern und der Zauber löste sich schließlich mit einer kleinen Explosion auf, wobei die Klinge aus Jeren’s Hand gerissen wurde und knapp an seinem Kopf vorbei in den Stein hinter ihm flog, wo sie auch stecken blieb. Jeren war außer Atem und kippte zur Seite.
Ich verwende zu viel Magica. Ich muss weniger verwenden und es dabei mehr fokussieren, sonst kann ich den Zauber nicht im Kampf einsetzten. Nach ein paar Sekunden hätte ich keine Kraft mehr.
Er ruhte sich einige Zeit lang aus, dann wiederholte er die Übung. Jedoch immer mit dem gleichen Ergebnis: Er schaffte es nicht sein Magica stark genug zu konzentrieren. Schließlich war seine Kraft völlig erschöpft und so entschloss er sich die Übung für den heutigen Tag zu beenden und ins Bett zu gehen.

Am nächsten Tag herrschte Hektik in der Zuflucht. In der Vorhalle waren einige Tische und Kisten aufgestellt, die allesamt mit Ausrüstungsgegenständen beladen waren. Kurzschwerter, Dolche, Pfeile, kleine grüne Fläschchen, Bögen und noch etwas was aussah wie kleine Sterne aus Stahl. Eine große Menge an Gildenmitglieder sammelte sich an den Tischen, wo Ocheeva und die Bosmer, deren Namen Jeren immer noch nicht kannte, die Gegenstände verteilten.
„Was ist hier los?“, fragte Jeren die nächst beste Person.
„Oh bist wohl neu hier. Einmal im Monat bekommt die Bruderschaft eine Waffenlieferung, die dann verteilt wird. Falls dir etwas fehlt kannst du jetzt deine Ausrüstung aufstocken.“
Interessiert näherte Jeren sich den Tischen und schaute durch die große Waffenzahl. Es waren allesamt Stahlwaffen, zwar nicht besonderes, aber dafür von guter Qualität, soweit er es beurteilen konnte. Besonders interessant fand er die kleinen stählernen Sterne.
„Was ist das?“, fragte er die Bosmer und nahm dabei einen solchen Stern auf.
„Das sind Wurfsterne. Man benutzt sie auf mittlerer bis kurzer Entfernung. Wenn du im Nahkampf bedrängt wirst kannst du so schon mal deinen Gegner schwächen oder sogar töten ohne bevor die ersten Angriffe ausgetauscht werden. Außerdem kannst du deinen Bogen schlecht auf kurzer Distanz benutzten. Diese Wurfsterne sollen diesen Nachteil für Schützen ausgleichen. Hier.“
Die Bosmer reichte Jeren einen Beutel aus festem Leder, der leise klimperte.
„Als Schütze solltest du dich nach ein paar Übungen schnell an sie gewöhnen. Alternativ kannst du auch die hier benutzen.“ Sie reichte Jeren einen identischen Beutel. „Das sind Wurfmesser.“
„Gibt es einen Unterschied zwischen den Wurfwaffen?“, erkundigte sich Jeren.
„Wurfsterne sind durch ihre vielen Zacken und runde Form leichter zu handhaben. Mit Wurfmessern ist es schwerer zu treffen. Allerdings ist die Klinge länger und dringt weiter ins Fleisch, du kannst damit also eher jemanden töten.“
„Verstehe. Danke, ich werde sehen was mir besser passt.“
Jeren freute sich über die neuen Waffen, die definitiv sehr interessant klangen, und entfernte sich von den Tischen, als er wieder auf die Dunmer vom Vortag traf.
„Hallo Siana“, begrüßte er sie.

Mordorian
24.12.2011, 14:32
Erschöpft umklammerte Si'razzadhs blutverschmierte Hand die Skoomaflasche, nicht bereit, den süßen Lohn seines Raubzuges aus seiner Kontrolle und den unbarmherzigen Gesetzen der Physik zu überlassen, welche das hilflose Ding ohne eine Träne zu vergießen auf dem unnachgiebigen Tavernenboden zerschmettern würden. Der cyrodiil'sche Siff, der in den Herzlanden als Skooma durchging und mit der Feinheit und Kunst einer anmutigen Skoomapfeife und den betörenden Schemen des Mondzuckerrauches, der von ihr aufsteigt, plätscherte plump in seinem ebenso plumpen Gefäß, als der Khajiit es ein weiteres Mal an seinen Mund führte und der Flasche ein bisschen der Flüssigkeit entriss. Widerlich im Vergleich zu dem, was er aus seiner Heimat kannte, aber es erzielte seine Wirkung. Und nicht erst das Piratenleben hatte ihn an den Verzicht auf übermäßigen Luxus gewöhnt.
Benommen und dem Schlaf nahe baumelte Si'razzadh in der Hängematte auf seinem Zimmer in Anvils Seemannslokal mit dem unaussprechlichsten Namen von allen. Realität und Traum schienen sich langsam zu vermischen und von Zeit zu Zeit fuhr ein kleiner Schrecken durch seinen Körper, der ihn sich fragen ließ, ob das, was sich gerade in seinem Kopf abgespielt hatte, nun Teil dieser Welt oder Teil seiner Fantasie war. Er fantasierte vom Leben auf See, von Skoomahändlern, von den illegalen Faustkämpfen im Keller des Lokals (der letzte fand erst vor wenigen Minuten – oder waren es Stunden? – statt und brachte dem Khajiit und jedem, der auf ihn gewettet hatte, eine ansehnliche Summe ein), von Huren und Seeungeheuern. Vor allem von Seeungeheuern.

Es ist Nacht, ein bewölkter Himmel erstreckt sich über der Scylla. Die See ist unruhig, jedoch nicht stürmisch. Schwacher Mondschein gräbt sich verzweifelt durch die finstere Wolkendecke. Der Wind zerrt an Körper und Geist, er ist eisig bis auf die Knochen. Nichts, was einen abgehärteten Seemann aufhalten würde.
Das Schiff bewegt sich zielstrebig auf einen unbekannten Punkt des Ozeans hinzu; sowohl Strömung als auch Wind scheinen an ihm zu ziehen. Si’razzadh lehnt sich über die Reling und starrt in das Meer. Er hat ein ungutes Gefühl, etwas erscheint ihm unnatürlich. Der Himmel scheint dunkler, als er sein sollte. Der Ozean tiefer, als irgendwie möglich. Das Schiff macht einen fragilen Eindruck und aus irgendeinem Grund kreisen Vögel über ihm. Si’razzadh meint, Schemen im Wasser erkennen zu können, vorbeiziehende Schatten, dunkler als das ohnehin bereits schwarze Meer. Er dreht den Kopf nach rechts und erblickt den Kapitän, das Ruder des Schiffes schlägt willkürlich vor ihm aus. Es scheint ihn nicht zu interessieren. Er hat das Gesicht unter einem breitkrempigen Hut vergraben und lässt die Arme hängen. Si’razzadh richtet seine Augen wieder auf das Meer. Dort lächelt ihm der tote Admiral der Leviathan entgegen. Verkrustetes Salz und Seepocken haben sich auf seinem Gesicht und seinen Armen festgesetzt. Seine Augen sind vollkommen weiß, nicht einmal der Hauch einer Pupille scheint hindurch. Grinsend treibt er am Schiff vorbei, zieht ihn die Strömung in die Ferne. Si’razzadh sieht sich auf dem Rest des Schiffes um. Die Mannschaft ist auf dem Deck versammelt, doch niemand bewegt sich. Sie alle scheinen sich in einem Zustand der Apathie zu befinden und starren gedankenlos ins Leere. Als ob sie auf etwas warteten, etwas, wogegen sie nichts ausrichten können. Niemand schien den vorbeiziehenden Admiral bemerkt zu haben, und falls doch, so interessierte es keinen
Plötzlich scheint das Schiff zu einem Stillstand zu kommen. Langsam, aber sicher, legt sich der Wind, die Segel erschlaffen. Das Meer wird ruhig und die über der Scylla kreisenden Vögel sind alles, was sich noch bewegt. Stille legt sich über den Ozean. Ein tiefes Seufzen entweicht dem Kapitän, und Si’razzadh fühlt sich auf einmal niedergeschlagen. Er merkt, dass er nicht hier sein will, jedoch keine Wahl hat. Er ist gezwungen, sich der Welt zu fügen, sich einzureihen. Etwas hat die gesamte Mannschaft in seinen Griff gebracht, den Freigeist zerstört und lässt nun unbarmherzig den Geist des Schicksals walten. Sie werden zum Galgen der See geführt.

Das Schiff steht vollkommen still, ebenso wie das Meer und der Wind. Ein gewaltiger Schatten breitet sich unter ihnen aus, saugt das blasse Licht des sich spiegelnden Mondes auf und erfüllt den Horizont. Sie scheinen wie in einem Ozean aus Pech festzustecken. In der Ferne erkennt Si’razzadh wie die unnatürlich Dunkelheit sich aus dem Wasser erhebt. Langsam aber sicher wachsen gewaltige, spitze Säulen aus der Tiefe empor und suchen ihren Weg in den Himmel. Die Vögel geraten in Panik, als sie bemerken, dass sie nicht hoch genug am Himmel fliegen, um der Kreatur zu entgehen. Das Meer setzt sich wieder in Bewegung, als das Monster seinen Schlund schließt und den Himmel mit seinem abnormen Kiefer bedeckt. Ein Strudel bildet sich, der das Schiff nach unten in die Eingeweide der Kreatur zieht.Das Geheule unzähliger verdammter Seelen lässt sich gerade so unter dem Getöse des Wassers ausmachen. Für einen kurzen Moment sieht Si’razzadh den Admiral im Sog auftauchen. Er lächelt ihm entgegen, als sie alle dem Tode entgegensteuern.

Mit rasendem Herzen riss Si’razzadh die Augen auf. Es dauerte einige Minuten, bis er realisierte, dass er sich noch immer in Anvil in seiner Hängematte befand. Während der Rausch der Droge langsam abklang und sich sein Verstand klärte, fragte er sich, ob es an Cyrodiils billigem Skooma liegen könnte, dass diese furchtbaren Alpträume nicht mehr aufhörten. Vielleicht sollte er sich doch die Mühe machen, eine Quelle aus Elsweyr aufzusuchen.

JonnyBgood
27.12.2011, 12:19
Der Khajiit sah Athaso an als hätte er gehofft den Dunmer nun doch nicht mehr hier anzutreffen. Eine Woche war vergangen seid ihrer letzten Begegnung.Eine Woche auf die Athaso hätte verzichten können.Er wurde beinahe verhaftet als er sich in der Bücherei ein Machwerk über Totenbeschwörung angesehen hatte,hatte sich mit einem Ork geschlagen der scheinbar schlechte Erfahrungen mit Dunkelelfen gemacht hatte (und jetzt sind sie noch schlechter geworden,aber was konnte er denn schon dafür wenn man ihn zum Kampf herausfordert),konnte sich deshalb bei der orkischen Bevölkerung Cheydinhall's,zu der leider auch die Gemischtwarenverkäuferin gehörte,nicht mehr blicken lassen und hatte als er sich in der Umgebung der Stadt umgesehen hatte einen Pfeil ins Knie bekommen.So ein Glück,dass es hier fähige Heiler gab.Einer der Priester hatte gesagt er hätte sonst vielleicht nicht mehr kämpfen können.Doch nun saß er hier.Und ihm gegenüber ein Khajiit.
„Habt ihr den Namen?“ fragte Athaso kühl.
„Es war nicht einfach.Einer meiner Brüder hätte fast Wind von euch bekommen.“
„HABT ihr den NAMEN?“
„Immer mit der Ruhe!Ja den habe ich.Doch woher weiß ich das ihr mich nicht trotzdem tötet?“
Wie bei Azura konnte man in einer halb gefüllten Taverne nur auf so eine Frage kommen?Nur Glück,dass es schon wieder so laut und voll war das keiner zuhören konnte.
„Weil die Taverne voller Gäste ist.Ich ziehe noch heute Abend weiter.Gebt mir einfach den Namen!“
Der Khajiit runzelte die Stirn.Wahrscheinlich fragte er sich warum Athaso es so eilig hatte.Aber er wusste ja auch nicht was für eine Woche hinter ihm lag.
„Sarij-Johrr.“
Athaso zuckte bei dem Namen zusammen.
„Bitte sagt mir das es kein Khajiit ist!“
„Doch,und er lebt in Leyawiin.“
Was spielten die Götter bloß für ein Spiel mit ihm.Alle die bisher mit den Tod seiner Familie und Therales's zu tun hatten waren Tiermenschen.Und da sagt mal einer mein Misstrauen wäre ungerechtfertigt.

eis engel
29.12.2011, 04:59
Das war es also, was ihre sogenannten Brüder und Schwester tatsächlich von ihr hielten! Ja... sie hatte alles mit angehört, jedes einzelne Wort... Rückblickend musste sie sich eingestehen, dass bei ihren oder bei den Aufträgen, an denen sie beteiligt war – wirklich viel schief gelaufen war. Was kümmerts sie überhaupt, was die über sie dachten und dennoch fühlte sie sich gekränkt. Langsam erbob sich die Dunmer aus dem Bett. Telaendrils ekelhaft schmeckendes Heilmittelchen hatte offenbar ein kleines Wunder vollbracht, denn ihr ging es jetzt schon deutlich besser, als noch am Vortag, auch wenn sie bei ungeschickten Bewegungen oder Druck auf die Wunde starke Schmerzen verspürte. Sie schlüpfte in eine eng anliegende Wildlederhose, ein schwarzes, enges Oberteil, zog ihre Lederstiefel an und warf sich anschließend noch die Wildleder-Felljacke über, bevor sie die Schlafgemächer verließ und einem Gang folgte.

In der Halle angekommen, wo einige Tische und Kisten aufgebaut waren, traf sie erneut auf diesen mysteriösen Neuling, der wieder mit Kapuze auf dem Kopf herum lief. „Hallo Jeren und.... Willkommen in der Familie.“ begrüßte sie ihn freundlich zurück und sah zu ihm auf. Doch selbst als sie direkt vor ihm stand, konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. Der dunkle Ecken, in dem sie standen und die Kapuze machten es unmöglich. Was er wohl zu verbergen hatte?... Dann tauchte auch schon Antoinetta Marie auf und zerrte Siana am Jackenärmel hinter sich her. „Du solltest dich beeilen, wenn du ein paar gute Waffen ab haben willst!“ „Schön dich kennen zu lernen, Jeren...“ rief die Dunmer noch über die Schulter blickend und ließ sich von der Blonden ein Stück mit schleifen. An den Tischen angekommen, ließ Antoinetta Marie endlich los und zeigte auf die Waffen. Siana betrachtete sich die Waffen, merkte aber schnell, dass sie nichts davon gebrauchen konnte. Einzig die Stahl-Sterne, die da kreuz und quer auf den Tischen lagen, ließen sie neugierig werden. Sie hob einen der Sterne auf, schaute diesen genauer an und legte es schließlich ratlos zurück. Dann lief sie zu dem Gang, der zu Vicentes Quartier führte, als Vicente ihr auch schon entgegen kam. „Hallo Siana! Lucien will dich sehen. Sofort!“ befahl er in einem für ihn eher ungewohnten scharfen Ton und drückte ihr einen Umschlag in die Hand. Die Dunmer schluckte, während sie mit zittrigen Händen den Umschlag öffnete und die Botschaft las.

Siana, triff mich in der Festung Farragut...
Lucien Lachance

Moonlord
29.12.2011, 08:10
Weißgoldturm – Melians Gemächer

„Noch einen Tee, Lord Ocato?“
„Mit Vergnügen, Lady Melian. Ihr seid eine bezaubernde Gastgeberin.“
„Ich weiß.“ Melian lächelte. Sie erhob sich, um dem Kanzler eigenhändig nachzuschenken.
Ein verführerischer Duft nach Zimt und Honig lag im Raum, der schon als kleiner Saal bezeichnet werden konnte. Hier, zwischen handgeschnitzten Möbeln aus Summerset, den edelsten Pelzen Skyrims und prunkvollen Gobelins aus der berühmten Cherim-Manufaktur Elsweyrs ließ es sich leben.
Die Bewirtung ihrer handverlesenen Gäste übernahm Melian selbst. Das hatte zwei Vorteile. Einmal konnte sie so als perfekte Gesellschafterin beeindrucken, zum anderen drangen die hier gewechselten Worte nicht nach außen. Obwohl das bis jetzt nicht so schlimm gewesen wäre. Smalltalk unter den Mächtigen des Reiches war auch nichts anderes als ein Kaffeeklatsch in den gutbürgerlichen Häusern der Stadt. Komplimente wurden ausgetauscht, das Wetter und die neueste Ausgabe des „Rappenkurier“ durchgehechelt. Die heutige Titelgeschichte war zur Abwechslung mal interessant.
Es ging um einen verwirrten Bretonenmönch, der sich selbst als Sheogorath bezeichnete und mit seinem „Wabbajack“ genannten Holzknüppel Wunder bewirken wollte. Ein einfältiger Bauer hatte ihn als Hilfe engagiert. Nachts lagen sie zwischen den Rüben auf der Lauer. Dann kam der Troll und „Sheogorath“ richtete seinen „Wabbajack“ auf ihn. „Weiche, Scheusal, der Wahngott befiehlt es dir!“, soll er gerufen haben. Vermutlich verstand ihn der Troll nicht, und so endete die selbst verliehene Göttlichkeit des Bretonen.
„Unter uns gesagt, Lordkanzler, ich halte es nicht für richtig, einen Menschen zum Gott zu machen. Es widerspricht einfach all unseren Traditionen.“
Ocato rührte andächtig in seinem Tee, nahm einen weiteren Löffel Honig und mischte ihn hinein. „Das sind sehr offene Worte.“ Kurz nippte er an der Tasse. Dann stellte er sie ab. „Sie öffentlich zu äußern wäre … unvorteilhaft. Aber das wisst Ihr ja.“ Umständlich erhob er sich, nahm Melians Hand und führte sie zum Fenster. Gemeinsam blickten sie auf die großen Gärten hinab.
„Talos ist nicht nur ein im ganzen Reich verehrter Gott. Er war auch der Begründer der glorreichsten Dynastie, die das Festland jemals hatte. Und … er war ein Nord! Gerade in diesen unruhigen Zeiten sollten wir alles vermeiden, was Skyrim vor den Kopf stoßen könnte.“
Auch wenn es erst nach Tadel klang, die Art wie Ocato „das Wort „Festland“ betonte, ließ Melian erneut lächeln. Sie hatte es geahnt. Trotz aller zur Schau gestellter Treue zum Reich machte er Abstriche, was die Verdienste nichtelbischer Helden betraf. Nur gingen diese leider nicht weit genug.
„Sicher war er das ...“ Sie spielte mit einer Haarlocke, eine Geste, die sie eigentlich hasste, hier aber durchaus passend fand. „Mir ist klar, dass es verfrüht wäre, so etwas öffentlich zu sagen ...“ Ein „aber“ ließ sie bewusst offen.
Eine Weile schwiegen sie beide.
„Habt Ihr schon Informationen vom Geheimdienst? Ist endlich ein Nachfolger gefunden worden?“
Ocato schüttelte den Kopf. „Nein. Bisher nicht.“
„Aber es gab zwei Spuren … „
„Hochstapler! Nichts weiter.“ Jetzt merkte man Ocato an, dass ihm das Thema nicht gefiel. Trotzdem redete er weiter: „Beide behaupteten, von einem illegitimen Kind Tiber Septims mit einer bretonischen Magd abzustammen. Wir haben das natürlich überprüft. Das Interessanteste daran war, dass beide den selben Namen der Magd angaben.“
„Und?“
„Die beiden kannten sich nicht, hatten keine gemeinsamen Bekannten und waren sich nachweislich nie begegnet.“
„Dann könnte etwas an der Geschichte dran sein?“
„Möglich. Doch wenn, dann würde dieses illegitime Kind für einigen Wirbel sorgen. Wir haben die beiden deshalb wegen Hochverrat hinrichten lassen – nein – wegen Blasphemie!“ Er sah Melian prüfend an. „Und das bringt mich wieder zu Eurer Bemerkung, meine Teure. Tiber Septim ist zum Gott aufgestiegen. Das ist so und das wird so bleiben! Versucht nicht, etwas daran ändern zu wollen. Ihr würdet nur scheitern … kann ich noch einen Tee haben?“
„Sehr gern.“
Sie kehrten zum Tisch zurück, wo Melian Ocato nachschenkte.
„Ich danke Euch für Euren Rat, Lordkanzler.“
„Keine Ursache. Nichts von dem, was gesagt wurde, wir an fremde Ohren dringen.“
Sie saßen noch eine halbe Stunde beim Tee zusammen, bevor sich Ocato verabschiedete. Auch Melian zog sich zurück. Sie suchte ihr Studierzimmer auf, um einen heute Morgen begonnenen Brief zu beenden.

… muss ich Euch leider mitteilen, dass wir nicht mit seiner Unterstützung rechnen dürfen.
Dafür, und das bewerte ich als positiv, haben auch seine Nachforschungen noch keine Früchte getragen. Uns bleibt also genügend Zeit.
Umso mehr freue ich mich, Euch am 27. der Letzten Saat am vereinbarten Ort zu treffen. Auri-El möge seine schützende Hand über Euch halten, meine wahre Freundin.
M.
PS: Verfahrt mit dem Boten wie besprochen.

„Claudia!“
Augenblicke später stand Melians Zofe in der Tür.
„Übergib diesen Brief dem Boten! Sorge dafür, dass er in spätestens drei Tagen in Alinor bei Lady Arannelya eintrifft. Ein kleiner Bonus dürfte ihn zur Eile antreiben.“
Als Claudia das Zimmer verlassen hatte, lehnte sich Melian entspannt zurück. 'Schade, Lordkanzler, dass Ihr auf der falschen Seite steht. Ihr meint, ich würde scheitern? Wie amüsant. Ihr werdet Euch noch wundern, wie mächtig meine Freunde sind.'
~
Drei Tage später begannen die Reisevorbereitungen. Melian hatte sich vom Hohen Rat die Befugnis übertragen lassen, auf diplomatischem Wege zu versuchen, die Krise mit Leyawiin zu entschärfen. Graf Caro hatte ihr Immunität zugesichert, egal wie die Verhandlungen laufen würden. Das war schon ein gutes Zeichen. Melian würde in wenigen Tagen in die südliche Grafschaft reisen, mit dem Grafen reden und versuchen, einflussreiche Adelige von den Vorzügen eines starken Kaiserreiches zu überzeugen.
'Falls sich der gewünschte Erfolg nicht einstellt, wird es nicht an mir liegen.'
Melian war guter Laune. Sie verfolgte seit einigen Wochen ein neues Ziel. Jede Menge Arbeit lag vor ihr. Arbeit, die all ihre Fähigkeiten forderte. Arbeit, die ihr noch mehr Macht einbringen würde. Arbeit, die trotz aller Vorsicht gefährlich war – äußerst gefährlich. Sie liebte die Herausforderung.
Im Laufe ihres Aufstiegs in den Hohen Rat hatte Melian Ambitionen verfolgt, selbst einmal das Ruder des Kaiserreichs an sich zu reißen. Entweder an der Seite Ocatos oder als seine Nachfolgerin. Welche von beiden Varianten zum Tragen käme, war ihr gleichgültig. Ja, sie hätte Ocato notfalls geheiratet, auch wenn sie ihn als Mann nicht mochte. Es wäre eine Vernunft-, nein eine Machtehe geworden. Ocato als neuer Kaiser und sie als seine treue Ehefrau, die die Fäden im Hintergrund zog. Liebe wäre dazu nicht nötig gewesen. Vielleicht wäre sie sogar so weit gegangen, dem Kaiser eine Mätresse zuzugestehen. Aber gut, diese Überlegungen hatten sich überholt.
Auch eine mögliche Nachfolge schied inzwischen aus. Tötliche Unfälle in den höchsten Kreisen schrien geradezu nach Untersuchungskommissionen. Und auch wenn diese Leute finanzielle Zuwendungen meist zu schätzen wussten, so gab es immer wieder Idealisten, die sich nicht einfügen wollte.
Nein, inzwischen war alles anders. Schuld daran, wenn man so wollte, war Melians Großcousine Arannelya.
Sie hatten sich zufällig bei einem der äußerst raren Besuche Melians in Shimmerene getroffen und waren ins Gespräch gekommen. Auch Arannelya war politisch aktiv. Nebenbei hatte sie, wozu Melian nie fähig gewesen wäre, eine Kriegsuniversität besucht. Mit großem Erfolg, sagte man sich. Dann war sie den Thalmor beigetreten.
Melian hatte von den Thalmor schon früher gehört, sie aber bisher als Fraktion religiös angehauchter Phantasten abgetan. Viel taten das, doch sie inzwischen nicht mehr.
Die Idee einer gereinigten Welt faszinierte sie. 'Ein Reich der Elfen, beherrscht von den Altmer als der edelsten aller Rassen. Weg mit den Bretonen, deren pure Existenz ein Verrat am heiligen Elfenblut ist! In den Staub mit den selbstherrlichen Menschenvölkern! Als unsere Sklaven sind sie gut genug, am besten zusammen mit den Tieren aus Argonien und Elsweyr. Weg mit den falschen, heidnischen Götzen! ...'
Der gehässige Zug auf Melians Antlitz verschwand, als es klopfte. Hauptmann Berasin betrat den Raum.
„Euer Eskorte steht bereit, Lady Melian.“, meldete er.
„Sehr gut.“ Sie sah den hochgewachsenen Altmer wohlwollend an. „Wir werden in zwei Tagen aufbrechen. Wie ist die derzeitige Lage an der Grenze zu Elsweyr?“
„Nun ja … „ Er kratzte sich am Kinn. Eine menschliche Geste, die – wie Melian fand – eines Altmers nicht würdig war. Sofort rutschte er auf ihrer Sympathieskala ein ganzes Stück tiefer.
„ … es ist unsicher genug. Wir hatten deshalb geplant, an der Ostseite des Niben ...“
„Wer ist WIR?“ Die Worte kamen schneidend und ließen den gestandenen Offizier zusammenfahren.
„Die Kommandantur.“
„Die Kommandantur ist mir egal!“ Wir nehmen den üblichen Weg über Bravil! Sendet Kundschafter voraus und lasst sie über jede Kleinigkeit berichten … mir persönlich!“
„Sehr wohl, Lady Melian.“
„Danke. Ihr dürft gehen.“
'Wir hatten geplant … Wir hatten geplant … Das wäre ja noch schöner, wenn mir die Legion vorschreibt, was ich zu tun habe.' Noch ein Punkt, der sich ändern musste. Melian setzte ihn auf ihre To-Do-Liste.
~
Kurz hinter Bravil hatte sich das Wetter merklich verschlechtert. Und das bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Aber es stank! Die drückende Hitze sorgte dafür, dass der morastige verschilfte Uferstreifen Übelkeit erregende Fäulnisgase von sich gab.
'Schlimmer kann es auch in einer Nekromantenhöhle nicht riechen.' Das Spitzentüchlein vor der Nase half Melian kein bisschen, dem beißenden Gestank zu entkommen. Sie warf es weg. Das schwere Rad ihrer Kutsche drückte es in den Staub des Weges.
Trotz dieser kleinen Widerwärtigkeiten kamen sie zügig voran. Regelmäßig erstatteten die Späher Bericht, welcher sich immer gleich anhörte: Keine feindlichen Aktivitäten. Keine Straßenräuber. Nicht einmal wilde Tiere. Nichts!
Melian war etwas enttäuscht. Konnte nicht mal ein Wegelagerer sein Glück bei ihnen versuchen? Das hätte wenigstens für etwas Zerstreuung gesorgt und den Legionären das Gefühl vermittelt, nicht ganz umsonst durch diese Hitze zu reiten.
'Wenn ich nur wüsste, was Baron Dro'Barra gerade treibt. Seit er halb Skingrad mit seinen „Rebellen“ aufgescheucht hat, ist es merkwürdig still geworden. Ich sollte mir den Verräter noch mal vornehmen ...'
Melian hatte ihren Ärger über das völlig nutzlose Artefakt nicht vergessen. Natürlich nicht, dazu war sie viel zu nachtragend. Dummerweise war der Kontakt zu Dro'Barra seitdem abgebrochen. 'Ob der fette Kater ahnt, dass er in meinen neuen Plänen keine Rolle mehr spielt?' Alles was sie wusste war, dass es zwei Angriffe der Renrijja Krin auf Leyawiin gegeben hatte, die aber beide abgewehrt worden waren. Sie hatten die Position des Grafen eher gestärkt, als geschwächt. Nun stand er als mutiger Beschützer seiner Stadt da und die gesamte Bevölkerung stand hinter ihm. Das würde ihre Mission nicht leichter machen.
Wenn Melian so genau darüber nachdachte, kam sie zu dem Schluss, dass der Baron versagt hatte. Das war bedauerlich – für Dro'Barra, denn nun gab es nichts mehr, worauf sie Rücksicht nehmen musste.
Melian hatte Glück, dass in diesem Moment niemand ihren Gesichtsausdruck sah.
~
Staade.
Das war einmal Staade gewesen!
Nur mehr rauchende Trümmer waren von dem kleinen Dörfchen geblieben. Melians Späher hatten zwischen all den Leichen noch einen halbtoten Dörfler gefunden, der etwas von einem Khajiit-Überfall stammelte, bevor er für immer die Augen schloss.
„Hauptmann Berasin!“
„Lady?“
„Schickt zwei Mann zurück nach Bravil! Sie sollen der Garnison melden, was hier geschehen ist. Meinetwegen auch dem Grafen!“
Berasin zögerte kurz.
„Ja, Hauptmann, ich kenne die politische Situation, glaubt mir!“ Trotz Melians Lächeln wirkte ihr Blick eisig. „Auch wenn der Graf nicht auf unserer Seite steht, kann er das hier nicht ignorieren. Die Katzen greifen Braviler und Leyawiiner Gebiet an. Es wird Zeit, dass gegen diese sogenannten Rebellen etwas unternommen wird.“
„Ihr habt wie immer Recht:“ Berasin beeilte sich, den Befehl auszuführen.
'Ja, das habe ich.'
Aus der langweiligen Kutschfahrt war noch ein angespannter Ritt geworden. Melian hatte sich in einfacher Legionärsrüstung, die ihr natürlich viel zu schwer war, auf ein Pferd gesetzt. Nur zur Sicherheit. Sie spielte Begleitschutz für ihre eigene Kutsche, wobei sie darauf achtete, stets zwischen dieser und dem Ufer des Niben zu reiten. Falls die Banditen zurückkamen, würden sie sich auf die Kutsche konzentrieren … hoffte sie.
Endlich hielten sie vor dem Tor. Melian war ganz undamenhaft in Schweiß gebadet. Welch ruhmloser Einzug in Leyawiin! Sie verfluchte ihren Entschluss, unbedingt über Bravil reisen zu müssen. Zugegeben hätte sie das gegenüber Berasin jedoch niemals.
Nachdem der Besitzer der Stallungen kurzerhand vor seine eigene Tür gesetzt worden war – Melian brauchte schließlich einen Raum, um sich umzukleiden – betrat sie mit kleinem Gefolge die Stadt. Sie kannte sich aus. Zielstrebig hielt sie auf die Herberge der „Drei Schwestern“ zu. Es war das nobelste Haus, in dem man hier absteigen konnte, sofern man keine Einladung der großen Familien besaß. Aber es würde schon reichen. Sie hatte für ihren Aufenthalt das komplette Obergeschoss angemietet.
Die Wirtin Shuravi brachte sich fast um vor Diensteifer. „Lady hier … Lady da … “
„Danke vielmals. Alles ist zu meiner vollen Zufriedenheit arrangiert.“ Melian schob sie sanft aber mit Nachdruck zur Tür. „Ach … und schickt gleich zum Schloss, um meine Antwort zu melden.“
„Sehr wohl, Lady. Meine Schwester ist bereits unterwegs. Wenn Ihr noch etwas benötigt ...“
'Ja, meine Ruhe benötige ich, du penetranter Bettvorleger!', hätte Melian am liebsten geantwortet. Doch eine Dame hatte sich zu beherrschen. Leider. Routiniert lächelnd winkte sie ab. „Nein danke. Wie gesagt, es ist alles bestens.“
'Uff, endlich! Das Leben kann hart sein.' Sie war allein im Zimmer. Geschafft ließ sie sich auf das große, halbwegs bequeme Bett fallen. 'Jetzt schlafen ...'
Doch noch lange kam sie nicht dazu. Ein kurzer Antrittsbesuch beim Grafen stand an, dann die Terminplanung für die nächsten Tage und ein Gebet in der Kapelle. Melian meisterte alles trotz Müdigkeit bravourös. Gelernt war gelernt.
Die nächsten Tage widmete sie der Politik. Unzählige Gespräche mit dem Adel und einflussreichen Bürgern wurden geführt. Der Graf lud zum Jagdausflug in die Schwarzmarsch und auch die großen Gilden wollten besucht werden. Immer näher rückte dabei ihr kleiner Privattermin, der 27. der Letzten Saat. Doch bevor sie sich mit ihrer Freundin Arannelya treffen wollte, musste noch etwas erledigt werden.
Am Abend des 26. waren die Vorbereitungen abgeschlossen. Der Raum war dunkel. Schwere Vorhänge vor dem Fenster ließen keinen Lichtstrahl durch. Kerzen flackerten und warfen ihren Schein auf die makabren Zeichen am Boden. Melian kauerte, die Hände in frisches Blut getaucht, vor dem grinsenden Totenschädel. Andächtig flüsterte sie die beschwörende Formel: „Liebe Mutter, Liebe Mutter schicke mir dein Kind, denn die Sünden der Unwürdigen müssen in Blut und Furcht getauft werden.“
Nun hieß es warten. Melian hatte die Entscheidung getroffen, sich von einem lästigen Bekannten zu trennen. Diesmal endgültig.
'Pump dich noch mal mit deinem geliebten Skooma voll, Baron. Bald hast du keine Gelegenheit mehr dazu.'

Moonlord
30.12.2011, 07:52
Skingrad – Kerker

„Na, wie gefällt es dir hier? Fast wie in deiner stinkenden Orkhöhle daheim, was?“ Der Schwarzgekleidete lachte höhnisch auf.
„Sei froh, dass das Gitter zwischen uns ist!“ Garum war nicht nach Späßen zumute. Gerade mal zwei Tage in Skingrad und schon saß er als angeblicher Totenbeschwörer im Gefängnis. Es gab einen Zeugen. So ein Unsinn! Oder war das alles ein abgekartetes Spiel? Hatte er sich in Falanu wirklich so getäuscht?
Der Schwarze schien seine Gedanken lesen zu können. Er lachte wiehernd. „Nein. Sie war es nicht. Und keine Sorge, der kleinen Schlampe geht es gut … noch!“ Sein dürrer ungepflegter Finger zeigte auf Garum. „Wenn das so bleiben soll, rate ich dir, jetzt genau zuzuhören.“
„Hmh, du lässt mir sowieso keine Wahl, als dein Gequatsche zu ertragen. Also los schon.“
„Na, na. Ein bisschen mehr Respekt wäre schon angebracht, oder? Aber gut. Wie du sicher bemerkt hast … ach nein, Orkschädel sind ja dazu nicht geeignet, also erkläre ich es jetzt gaaanz langsam.“ Er lachte wieder. „Der Brief von deinem Hauptmann war recht interessant. Dummerweise hatte Graf Hassildor noch keine Gelegenheit, ihn zu lesen … und wird wohl auch keine bekommen. Wir haben kein Interesse daran, dass der Fall Dirich weiter untersucht wird. Betrachte deine Mission damit als gescheitert! So was kommt vor. Aber keine Angst. Es gibt eine neue Aufgabe für dich.“
„Ich weiß, hier raus kommen und dir deinen verdammten Hintern bis zum Hals aufreißen!“, knurrte Garum.
„Nicht so unhöflich! Aber das sagte ich ja schon.“ Der Schwarze rieb sich die Hände. Jetzt kam die Erpressung, sein Lieblingsteil in diesem Spiel.
„Wie du inzwischen gemerkt haben dürftest, sitzt du als Totenbeschwörer hier fest. Das ist ein böses Verbrechen in Skingrad und dürfte – lass mich nachrechnen – dir etwas einhundert Jahre Kerker einbringen. Leben Orks lange genug?
Es sei denn … du erledigst etwas für uns, oder genauer, du erledigst jemanden.“
„Wäre das nicht ein Fall für die Bruderschaft?“
„Schon. Dummerweise ist die Zielperson Mitglied der Schwarzen Hand … sagt man.“
„Warum ausgerechnet ich?“
„Ohne besonderen Grund. Bilde dir jah nichts ein! Sagen wir .. du kamst zur rechten Zeit.
Aber nun spitz die dreckigen Ohren!
Das Angebot steht. Du erledigst die Zielperson – Name und Ort erfährst du früh genug – und du bist frei. Die kleine Giftmischerin auch.
Oder … du stellst dich stur. Dann verrottest du hier.
Ach ja, Möglichkeit drei: Du tust so als ob du einverstanden bist und rennst zu den Wachen, oder etwas ähnlich blödes. Viel bringen würde es ja nicht. Wer glaubt schon einem Totenbeschwörer, der nur auf Grund einer Amnestie begnadigt wurde? Als Ergebnis wäre Falanu-Schätzchen tot. Du wärst auch bald tot, und falls du Familie hast … na ja, wir finden schon wen ...“
Grinsend drehte er sich um. „Du hast zwei Tage Zeit zum Nachdenken. Dann komme ich wieder. Mach's gut, Ork!“
Damit stieg er kichernd die Treppe hoch.
Garum hätte ihn am liebsten erwürgt. Hoffentlich ergab sich später die Gelegenheit dazu. Aber erst einmal musste er hier raus. Zwei Tage, hatte der Knilch gesagt. Die würden lang werden ...

Madhur
01.01.2012, 18:51
Dar'Jhad zuckte zusammen. Was war das gewesen? Ein Rascheln im Gebüsch, ein Knacken in den Bäumen, deren Äste den Weg überschatteten? Er schüttelte den Gedanken ab. Seine Nervosität war durchaus verständlich, schließlich war das die erste Lieferung, die er selbst abwickelte. "Haltet die Augen offen, Jungs", rief er seinen Begleitern zu. Die beiden Brüder drehten sich zu ihm um, nickten kurz und widmeten sich wieder dem staubigen Weg vor ihnen. J'Dato und J'Rak mochten nicht sehr redselig sein und die Hellsten waren sie auch nicht, aber sie erledigten ihre Aufgaben ohne Murren. Dar'Jhad konnte sich auf sie verlassen, wie er sich auf jedes andere Mitglied seiner Familie hätte verlassen können. Er warf einen Blick auf die Ladefläche des Wagens, auf dessen Kutschbock er saß. Die Fischfässer, in deren doppelten Böden das Skooma versteckt war, standen genau so da, wie sie zu Beginn der Fahrt gestanden hatten. Nichts hatte sich geändert, und niemand versteckte sich auf dem Wagen. Er sorgte sich völlig umsonst.
Dar'Jhad richtete seinen Blick wieder auf die Straße, doch seine Gedanken waren auf sein Ziel gerichtet: die Schwarzufer-Ställe vor den Toren Cheydinals. Dort sollte er den Kontaktmann treffen, der die Lieferung entgegennehmen und ihm die Bezahlung aushändigen sollte. Dar'Jhad freute sich schon darauf, Cheydinal wiederzusehen. Er liebte die Stadt, den Fluss, die hellen Häuser... sogar die Leute in Cheydinal waren freundlicher als die in anderen Teilen des Reiches... und die Geldbeutel saßen bei ihnen lockerer. Ein lautes Knacken riss ihn aus seinen Gedanken. Dieses Mal hatte er definitiv etwas gehört! Und auch seine Begleiter schienen etwas wahrgenommen zu haben; sie blickten ebenfalls zu dem Gestrüpp am Wegesrand, aus dem er das Geräusch vernommen hatte. Er nickte seinen Begleitern zu und sie zogen ihre Waffen. Nicht eine Sekunde zu früh, denn im gleichen Augenblick stürzten aus dem Gebüsch zu beiden Seiten des Weges etwa zwanzig bewaffnete und vermummte Gestalten. Brüllend stürmten sie mit erhobenen Waffen auf die drei Khajiit zu. Dar'Jhad griff unter den Kutschbock und zog seine Handschuhe hervor, die er während der Fahrt dort versteckt hatte. Er stülpte sie über und sprang vom Wagen. Inzwischen hatten die ersten Gegner seine beiden Begleiter erreicht. J'Dato duckte sich gerade unter einem wuchtig geführten Kriegshammer durch. Druch einen nach oben geführten Stoß seines Kurzschwertes zwang er seinen Gegner, zurückzuweichen. Sofort setzte er nach, täuschte einen Hieb auf den Unterleib des Wegelagerers an, und als dieser seine Waffe zum Blocken nach unten schwang, schlitzte J'Dato ihm mit einem wuchtigen Schnitt die Kehle auf. Länger konnte Dar'Jhad ihn nicht beobachten, denn in diesem Moment hatte einer der Banditen ihn erreicht. Er trug einen ramponierten Schild und ein schartiges Schwert, beides aus billigem Eisen gefertigt. Der Khajiit ließ sich durch das Gebrüll seines Widersachers nicht aus der Ruhe bringen und wartete auf einen Fehler des Gegners. Er musste sich nicht lange gedulden. Schon den ersten Angriff seines Gegner nutzte er aus, um diesem eine Faust in den Unterleib zu rammen. Als der Bandit daraufhin stöhnend zurückwich, setzte er nach und versetzte ihm einen Kinnhaken. Dar'Jhad hörte ein lautes Knacken, als sein Gegner vom Boden gehoben und etwa zwei Meter weit fortgeschleudert wurde. Wieder einer weniger.
Schon tauchte der nächste Wegelagerer vor ihm auf, noch ungestümer als der erste. Dieser schaffte es nicht einmal, einen einzigen Schlag nach Dar'Jhad zu führen, denn der Khajiit schaltete ihn mit einem Stoß auf die Kehle aus, während der Bandit noch zum Schlag ausholte. Zwei kurze Blicke nach rechts und links räumten seine letzten Zweifel am Ausgang dieses Kampfes aus. Seine beiden Begleiter hatten insgesamt bereits etwa zehn Gegner niedergestreckt, und die ersten Banditen schienen bereits die Aussichstlosigkeit ihres Angriffes zu erkennen. Dar'Jhad hob seine Fäuste zur Verteidigung, als drei der Angreifer einen letzten verzweifelten Versuch unternahmen. Zwei von ihnen waren mit Zweihändern bewaffnet, der dritte führte zwar nur ein Kurzschwert, hatte dafür aber seinen gesamten Gürtel mit Wurfmessern behängt. Dar'Jhad hatte allerdings keine Zeit, sich ausführlicher mit dieser Bedrohung zu befassen, denn schon hatten ihn die beiden Nahkämpfer erreicht. Der eine führte einen waagrechten Schlag auf seine Beine, während der andere nach seiner Brust stach. Er machte einen schwungvollen Satz rückwärts, der ihn aus der Reichweite der beiden beförderte, doch kaum war er gelandet, spürte er einen stechenden Schmerz in der linken Schulter. Der dritte Gegner hatte ein Messer geschleudert und gut getroffen.
Dar'Jhad biss die Zähne zusammen. Schon stürmte einer der Banditen wieder heran. Der Khajiit duckte sich unter dem wuchtigen Hieb hindurch und rammte dem Angreifer beide Fäuste in den Magen. Sein Gegner klappte stöhnend zusammen und wurde mit einem weiteren Stoß in den Nacken ins Reich der Träume geschickt. Der andere Bandit stürmte unter Gebrüll auf ihn zu, und Dar'Jhad rettete sich durch eine Rolle zur Seite. Dabei drückte er allerdings das Messer noch tiefer in seine Schulter, weshalb er, vor Schmerz wie gelähmt, kurz liegenblieb. Als er sich aufrappelte, streifte das nächste Wurfgeschoss seinen Bauch und zog eine dünne rote Spur darüber. Allmählich machte sich der Blutverlust bemerkbar, Dar'Jhad spürte, wie seine Bewegungen langsamer, seine Reaktionen träger wurden. Der Kampf würde sich rasch entscheiden, zum Guten oder zum Bösen. Wieder kam der Bandit mit dem Zweihandschwert auf ihn zu, doch anstatt auszuweichen, sprang der Khajiit diesmal auf ihn zu und täuschte mit der linken Faust einen Hieb auf die Schulter an. Als sein Gegner anhielt und den Schlag parieren wollte, rammte Dar'Jhad ihm den rechten Ellbogen ins Gesicht. Der Getroffene stöhnte laut auf und taumelte einige Schritte zurück. Noch bevor Dar'Jhad dies ausnutzen konnte, traf ihn ein drittes Wurfmesse, diesmal in den linken Oberschenkel. Er stürzte zu Boden, versuchte sich aufzurappeln und stürzte sofort wieder hin. Der Gegner mit den Wurfmessern kam, ein breites Grinsen im Gesicht, langsam auf ihn zu und blieb zwei Meter vor ihm stehen. "Gut gekämpft, Kätzchen", sagte er lachend. "Zeit, deinem Schöpfer gegenüberzutreten." Er holte mit seinem Kurzschwert aus, doch als er gerade zuschlagen wollte, hörte Dar'Jhad einen lauten Aufprall, und der Oberkörper seines Feindes zuckte nach vorne. Der Bandit öffnete langsam den Mund. Ein dünner Blutfaden lief ihm aus dem rechten Mundwinkel. Dann wurden seine Augen glasig und er brach zusammen. Hinter ihm wurde J'Rak sichtbar, der gerade seine Waffe aus dem Rücken des Toten riss. Mit blutverschmiertem Gebiss grinste er den Verletzten an. "Das nenne ich Rettung in letzter Sekunde, was?" Zu schwach, um ihm zu antworten, lächelte Dar'jhad nur schwach, bevor ihm schwarz vor Augen wurde und eine gnädige Ohnmacht ihn von seinen Schmerzen erlöste.

Chaos
02.01.2012, 20:47
Der Argonier betrachtete das Gildenhaus der Kriegergilde mit dem fehlenden Dach, den massiven Brandspuren und den Angehörigen der Gilde, die fluchend Leitern, Gerüste und Werkzeug herbeitrugen um den Schaden wieder zu reparieren.
"Was ist denn hier passiert?"
"Es war wieder die Kleine der Bruderschaft."
Ser-Kueij musst herzlich lachen. "Hätte ich mir auch denken können nach der Sache in der Kaiserstadt. Hast du sie geschnappt?"
"Nein, ich war außer Haus. Ob es mein Glück oder mein Pech war lässt sich schwer sagen. Leider hat sie ihren Auftrag trotz allen Umständen beendet."
Sofort verfinsterte sich Ser-Kueij's Mine wieder. "Verdammt. Für das Feuer war aber nicht sie verantwortlich oder?"
"Nein, es war ein Dunmer, ein Verwandter des Opfers. Er ist mittlerweile weg, macht sich selbst auf die Suche nach den Verantwortlichen."
"Warum hast du ihn nicht angeboten mit uns zu arbeiten?"
"Ser-Kueij er ist ein Dunmer wie er in Reiseführer steht. Stolz, misstrauisch und ein Alleingänger. Mit ihm hätten wir nur mehr Stress als nötig. Außerdem war er ziemlich entschlossen. Ich glaube er kann der Bruderschaft einen großen Schaden zufügen und dabei sollten wir ihm nicht in die Quere kommen."
"Verstehe. Sonst noch Informationen aus der Bruderschaft?"
"Nicht viele. Um die Kleine müssen wir uns auch keine Sorgen mehr machen."
"Warum?"
"Sie hat sich scheinbar aufgelöst. Keine der zuletzt gefundenen Leichen konnten auf die zurückgeführt werden. Aus der Kaiserstadt kam die Information, dass ihr eine Bekannte des Opfers in der Kaiserstadt aufgelauert hat. Rache vermute ich."
"Hmm. Mir solls' recht sein. Je weniger von ihnen desto besser."
"Bist du fit? Wir haben einiges zu besprechen. Es ist ziemlich viel passiert seit deiner Abreise."
"Sicher Marus. Reden kostet keine Kraft, das krieg ich schon hin."
"Es wird dir nicht gefallen Ser-Kueij, das kann ich dir jetzt schon sagen."
"Neue Informationen finden nie mein Gefallen mein Freund, aber da müssen wir durch."
"Wie du meinst. Komm, der alte Oreyn hat mir seine Hüte bereitgestellt so lange mein Büro nicht wieder hergerichtet ist. Dort können wir uns alleine unterhalten."
Hoffentlich dauert das nicht so lange, ich würde heute gerne noch Jeren besuchen. Ob er seinen Zauber schon perfektioniert hat? Wie es ihm geht? Seltsam, ich kenne ihn nicht lange und freue mich dennoch so sehr ihn wieder zu sehen. Er hat schon was interessantes an sich.


In der alten und schäbigen Hütte angekommen setzte sich Marus an dem Tisch und holte eine Flasche Sujamma hervor, während Ser-Kueij sich an die Wand lehnte und interessiert die Leinwand betrachtete, die inklusive einer Farbpalette und Pinseln im Raum stand.
"Ser-Kueij du weiß ich bin kein Mann der langen Worte, deshalb mache ich es kurz. Es hat in Chorrol einen Mord gegeben."
Ser-Kueij seufzte. "Sie werden immer mutiger. Oder sie haben bemerkt, dass ich die Stadt verließ."
"Der Mord wurde nicht in Chorrol verübt, sondern außerhalb der Stadt. Ein Alter Greis hatte da ein Haus und sein Enkel wollte es wohl so schnell wie möglich erben. Seine Reaktionen als er von dem Mord erfuhr deuten zumindest darauf hin."
"Verstehe. Irgendwelche Informationen über den Mörder?"
"Jetzt kommt der Teil, der dir nicht gefallen wird. Der Mord war eine Aufnahmeprüfung."
"Mist. Die Leute hier verlieren wohl so langsam das Vertrauen in uns."
"Das würde ich nicht sagen." Marus seufzte. Die folgenden Worte fielen ihm wirklich schwer auszusprechen.
"Ser-Kueij alles deutet darauf hin, dass es dein Freund, Jeren, war."
Ser-Kueij Herz setzte aus. Er riss die Augen weit auf und fing an zu zittern. "Nein, nein, nein...du musst dich täuschen. Marus das kann nicht sein. DAS KANN NICHT SEIN!"
"Tut mir sehr leid mein Freund. Nach dem Mord in Chorrol habe ich eine Eilbotschaft nach Cheydinhal geschickt und das noch gerade rechtzeitig. Er wurde gesehen wie er das verlassene Haus betreten hat. Tut mir Leid Ser-Kueij aber es gibt keinen Zweifel. Es war Jeren. Er gehört jetzt zur Bruderschaft."

Alle Kraft schien aus Ser-Kueij's Körper geflossen zu sein. Er sank auf die Knie und murmelte vor sich hin. "Nein, nein, nicht er..."
"Ser-Kueij reiß dich zusammen! Das sieht dir gar nicht ähnlich!"
"Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte Skereas' Methoden kennen müssen. Ich hätte Jeren warnen müssen..."
"Es gibt kein "hätte" Ser-Kueij. Unser beider Ziel ist es die Menschen zu beschützen und die Bruderschaft zu vernichten. Dabei geschehen nun mal Dinge, die furchtbar sind und die wir nicht verhindern können."
Doch Ser-Kueij ignorierte Marus' Worte völlig und murmelte weiter vor sich hin: "Es ist alles meine Schuld. Ich habe ihn da reingezogen, ich..."
Marus erhob sich mit einem Ruck von einem Stuhl, packte den Argonier an den Schulter und drückte ihn an die Wand als wäre es ein Sack Mehl.
"Jetzt hör mir mal zu! Du stehst nicht an meiner Seite, weil du bei jedem Problem rumheulst, wie ein Kind dem man seinen Süßkuchen geklaut hat! Du stehst an meiner Seite weil du den Ernst des Lebens begriffen hast und weil du dich dafür einsetzt diese Welt zu ändern! Und das sollst du jetzt verdammt noch mal beweisen! Wenn du an deinen kleinen Freund glaubst, dann werde ich es auch tun. Aber dann reiß dich verdammt noch mal zusammen oder verschwinde von hier!"

Marus ließ Ser-Kueij wieder los, der an die Wand sackte. "Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sowas passieren würde. Oder ich habe nur gehofft, dass es nicht passieren würde, doch mein erster Gedanke, als ich von Jeren's...Unfall Wind bekam galt genau dieser Vorstellung. Er hat sein ganzes Leben im Wald verbracht, er weiß sich kaum gegen Manipulation zu wehren. Vor allem nicht gegen die von Skereas."
"Ob es ein Unfall war oder nicht, den Mord außerhalb Chorrols hat er mit vollem Bewusstsein verübt."
"Wer weiß was Skereas ihm zu der Zeit schon eingeredet hat. Marus sieh mich an." Ser-Kueij wartete bis Marus ihn mit einem durchdringenden und entschlossenen Blick ansah. Wenn es keine andere Möglichkeit gab würde er Jeren töten, das sah Ser-Kueij sofort in seinen Augen. Doch auch er warf einen entschlossenen Blick zurück.
"Marus ich bitte dich darum mir zu vertrauen. Ich kenne Jeren nicht lange, aber ich weiß, dass er kein Mörder ist. Er ist nur auf Skereas' Manipulation reingefallen. Er ist kein Mörder. Bitte unternimm nichts gegen ihn."
"Es gibt genug andere innerhalb der Bruderschaft um die man sich kümmern kann. Außerdem weißt du doch, dass ich nur Informationen besorge. Du bist derjenige, der mit Taten gegen die Bruderschaft vorgeht. So lange so weitermachst wie bisher werde ich dich weiter unterstützen. Wenn ich aber merke, dass du dich zu sehr von deinen Gefühlen leiten lässt habe ich keine andere Wahl Ser-Kueij."
"Danke."
Es herrschte kurz Stille in der Ser-Kueij seinen Gedanken nach ging. Es kostete ihn viel Mühe Trauer und Selbstzweifel zu verdrängen und Platz für Pläne zu schaffen.
„Und…wie gehen wir jetzt vor?“, fragte er.
„Ich habe Nachrichten in jede Stadt verschickt. Unsere Leute dort sollen Ausschau halten. Gleichzeitig wollte ich eine Rückmeldung haben. Es haben bisher alle Städte geantwortet, bis auf Skingrad und Leyawiin. Irgendwas geht in Skingrad vor, was genau weiß ich nicht.“
„Und Leyawiin?“
„Das wäre der nächste Punkt, den wir besprechen müssten. Es gab Angriffe der Renrijja Krin auf braviler und leyawiiner Gebiet. Selbst in Skindgrad wurden sie gesichtet.“
„Was? Die Renrijja Krin? Was haben die bitteschön in Cyrodill verloren?“
„Wenn ich das wüsste. Aber eins kann ich dir sagen Ser-Kueij: In der Kaiserstadt werden irgendwelche Spielchen gespielt. Und zwar ganz oben.“
„Und ganz oben ist…?“
„Genau. Ocato und ein paar Freigeister, die nach Macht streben.“
„Das hat uns gerade noch gefehlt. Und ich vermute es gibt keine Namen und nicht mal Hinweise?“
„Natürlich nicht. Du weißt doch wie diese Leute sind. Bevor auch nur ein Fetzen Information über sie durchkommt lassen sie lieber ein Massaker veranstalten. Es wird verdammt schwer an Informationen ranzukommen. Andererseits…“
„Ja?“
„Es sind Politiker. Das Schwarze Sakrament ist für sie kein Fremdwort. Wenn wir es schaffen würden ein Mitglied der Dunklen Bruderschaft gefangen zu nehmen könnten wir zum einen etwas über Jeren erfahren und zum anderen Informationen über die Politiker ausquetschen.“
„Verstehe. Nun alles was wir jetzt tun können ist Informationen zu sammeln.“
„Du machst dich auf den Weg?“
„Ja. Ich kann zu einem solchen Zeitpunkt nicht stillsitzen. Außerdem habe ich meine eigenen Methoden.“
„Gehst du in die Kaiserstadt?“
„Nein, ohne Anhaltspunkte werde ich dort nichts finden. Ich gehe zum Schmelztiegel aller Informationen.“
„Bravil.“
„Genau. Dort finde ich mit Sicherheit etwas. Außerdem will ich mir noch selbst von der Situation im Süden ein Bild machen, deshalb werde ich auch gleich weiter nach Leyawiin reisen.“
„Verstehe. Schau bitte in Skingrad vorbei, ich will wissen was da vor sich geht.“
„Werde ich. Ich habe auch persönliches Interesse dort vorbeizuschauen wegen Dirich. Dort soll ein Kran geholt werden, der das Eindringen in die Festung ermöglicht. Weil ich es vergeigt habe.“
„Du zweifelst doch nicht wieder an dir wegen der Sache in Dirich oder? Du hast getan was du konntest, das habe ich dir doch schon gesagt.“
„Nein keine Sorge.“
„Und was ist ein Kran?“
„Das weiß ich selbst nicht. Aber ich hoffe ich werde es erfahren.“
„Nun gut. Schaue alle zwei Tage an den vereinbarten Orten nach, wenn ich neue Informationen hab wirst du sie dort finden.“
„Gut. Ich kehre zu meiner Höhle zurück und lass mein Bein noch etwas ruhen, morgen mache ich mich auf den Weg.“
„Aller klar Ser-Kueij. Tu was immer du kannst, aber geh nicht zu weit.“
„Das ist ein schlechter Rat Marus. Du weißt doch, dass ich mich nicht dran halten werde.“
„Wenn man’s dir lang genug einredet wird’s vielleicht noch.“
Die beiden sahen sich an und fingen an zu prusten. „Viel Glück Ser-Kueij.“
„Danke. Ich bin sicher, dass ich es brauchen werde.“

eis engel
04.01.2012, 05:56
Sorgfältig faltete sie die Nachricht wieder zusammen, steckte diese in den Umschlag zurück und ließ den in der Innentasche ihrer Jacke verschwinden. Mit fragendem Blick sah sie zu Vicente auf, der sie kühl musterte. „Gehe zum Osttor hinaus und klettere dann den Hügel hinauf, dort findest du einen eingestürzten Turm...“ Dann wandte er sich ab und ging. Siana wollte keine Zeit verlieren und machte sich sofort auf den Weg.

Sie hatte den eingestürzten Turm zwar schnell gefunden, aber das versiegelte Tor versperrte ihr den Weg und auch ihre Fachkenntnisse im Schlösserknacken halfen ihr hier nicht weiter. Sie ging um die Ruine herum und suchte einen anderen Eingang, doch fand erstmal keinen. Stattdessen entdeckte sie ein schwarzes Pferd, auf das sie langsam zu ging. Das Tier wurde unruhig und begann leise zu wiehern. Siana blieb stehen. „Ob das Luciens Pferd ist...?“ rätselte die Dunmer. Aber egal wem das Tier auch gehörte, der Besitzer konnte nicht weit sein. Sie ging noch einmal um die Ruine herum, diesmal anders herum. Als sie an einen ausgehöhlten Baumstamm kam, in dem am Boden eine Falltür war. Siana kniete sich nieder. Unverschlossen! Entweder war da jemand sehr leichtsinnig, oder es war eine Falle! Sie öffnete die Falltür und kletterte die Leiter hinunter. Siana hatte ein mulmiges Gefühl, je weiter sie in die Dunkelheit hinab kletterte. Unten abgekommen, lauschte sie in die Stille, aber abgesehen von ihrem Herzschlag war nichts zu hören. „Eine Falle...,“ dachte sie und konnte ihren Gedanken nicht einmal zu ende führen, als sie plötzlich jemand von hinten packt, ihr mit dem rechten Arm eine Klinge an den Hals drückte und mit dem linken Arm ihre beiden Arme fixierte. Siana geriet in Panik und versuchte um sich zu schlagen. Die starken Arme, die sie festhielten, drückten noch stärker zu. Sie rang nach Luft. „Vom Jäger, zum Gejagten.... Wir haben dich gewarnt, Siana...“ sagte eine ruhige, männliche Stimme, doch die Dunmer erkannte sie nicht. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie jappste panisch nach Luft. Versuchte sich erneut los zu reissen, als sie ein kalter, elektrisierender Impuls tief in ihrem Körper war nahm, der sich über ihre Arme verteilte und dann den Weg durch ihre Adern Richtung Hände nahm. Ihr fröstelte, als ein kurzer Impuls aus ihren Händen trat, den Raum für einen kurzen Moment aufleuchten ließ und sie Luciens Gesicht sah, der sie augenblicklich von sich stieß. Siana wich zurück, konnte nicht glauben, was da gerade geschehen war. Luciens Beine waren kurz eingefroren und er zuckte noch einen Moment, ehe die Wirkung nachließ und er sie schweigend anstarrte. „Es tut mir le...“ versuchte sie sich zu entschuldigen, brach jedoch ab. Egal was sie jetzt auch sagen würde, es würde nichts daran ändern, was nun folgen würde. Sie hatte ein Mitglied der Bruderschaft angegriffen und das wurde mit dem Tod bestraft. Siana fügte sich ihrem Schicksal und wartete auf das unvermeidliche. Doch es blieb aus. „Du bekommst noch eine allerletzte Chance von mir...“ begann Lucien dann leise und zündete eine Kerze an. „Du kaufst dir ein Pferd und reitest nach Bruma...“ Siana wollte irgendwas sagen, doch Lucien würgte sie scharf ab. „Kein Wort! Du tust genau das, was ich dir sage!“ Die Dunmer nickte und schwieg. „Du reitest nach Bruma. Dort wurde Niela Andrathis mit einer Altmer, vor dem Kaiserstadt-Attentat zum letzten Mal gesehen. Fang am besten in der Magiergilde mit deiner Suche an.“ sagte er etwas ruhiger, überreichte ihr einen Umschlag und entfernte sich ein Stück von ihr. „Und noch etwas.... dies ist eine Prüfung. Ich werde dir niemanden mit schicken, der dir im Notfall hilft. Wenn du überlebst, bist wieder herzlich Willkommen in unserer Familie und wenn du stirbst....“ Lucien sah sie eiskalt an. Siana schwieg und steckte den Umschlag in ihre Jackentasche. Anschließend ging sie zur Leiter und wollte gerade hinauf klettern, als Lucien sie zurück hielt. „Warte noch, Siana!.... Die anderen werden von dieser Aktion hier nichts erfahren, also mach dir keine Sorgen deswegen. Das ist eine Sache zwischen uns beiden...“ Siana nickte schweigend, um ihm zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Dann kletterte rauf und verließ Luciens Heiligtum...

Hastig lief sie zur Zuflucht zurück, holte ihre Waffen und ihr Geld aus der Truhe. Doch die Rüstung der Bruderschaft ließ sie liegen. Anschließend verließ sie die Zuflucht wieder und eilte zu den Schwarzufer Ställen. Sie schaute sich die Pferde an, hauptsächlich waren es schwarze Pferde. Doch ein braun weißer Schecke stach ihr besonders ins Auge. Ein wildes Tier, dass neugierig auf sie zu kam, als sie sich der Koppel näherte. Siana hielt dem Tier ihre Hand hin. Es schnüffelte und ließ sich dann anschließend von der Dunmer anfassen. Der Schecke blickte sie neugierig an und wieherte leise. „Wollt ihr ein Pferd kaufen? Dann müsst ihr rein gehen...“ kam es aus einem anderen Ecken und Siana drehte erschrocken um. Eine Dunmer kam auf sie zugelaufen und deutete auf das Gebäude aus dem sie gerade kam. Siana bedankte sich. Als sie das Gebäude betrat, kam ihr auch schon der Händler entgegen. „Willkommen! Habt ihr Interesse an einem Pferd?“ begrüßte er sie und kam auch gleich zur Sache. „Ja! Was soll denn der Schecke kosten?“ erkundigte sich die Dunmer. „Der Schecke 3000 Goldmünzen und für einen Schwarzen 5000!“ kam es knapp vom Händler. Siana schluckte. Ganz schön viel Gold für ein Pferd. Sie holte mehrere Ledersäckchen aus ihrer Jacke und legte sie auf den Tisch. „Den braun weißen Schecken (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/Pinto_Arabian.jpg) dann...“
Nach einer gefüllten Ewigkeit endlich, kamen für Siana die erlösenden Worte, auf die sie schon die ganze Zeit wartete. „Scheint alles zu stimmen. Meine Mitarbeiterin übergibt euch dann das Pferd...“ verkündete der Händler vergnügt und versorgte die Goldmünzen sorgsam in seinem Nebenzimmer. Siana verstaute die restlichen Münzen in einem Ledersäckchen und ließ dieses in ihrer Jacke verschwinden. Viel war es nicht mehr was sie zurück bekommen hatte, aber vielleicht konnte sie ja noch etwas Gold dazu verdienen auf ihrer Reise. Die Dunmer verließ den Laden und begab sich zur Koppel, wo der Schecke fertig gesattelt und gezäumt bereit stand. „Das ist ein gutes Tier! Pass gut auf ihn auf!“ sagte die Dunmer und führte das Pferd von der Koppel, wo sie es Siana übergab. „Das werde ich und danke....“ Dann schwang sich Siana ungeschickt in den Sattel und sie machte sich auf den Weg nach Bruma.....


*** Zerstörung: Lehrling
Schock- und Eiszauber Lehrlingsstufe***

Moonlord
04.01.2012, 14:44
Südlich von Leyawiin – Topalbucht – Landsitz der Familie Tamaron
Es war ein idyllisches Fleckchen am Nordrand der großen Bucht. Sanft rollten die Wellen an den goldfarbenen Strand. Seevögel zogen kreischend ihre Kreise am leicht bewölkten Himmel. Es roch nach salziger Meeresluft und ganz leicht nach Tang. Von der Nähe Elsweyrs zeugten vereinzelte Palmen genauso wie das komplett aus Khajiit bestehende Personal des herrschaftlichen Anwesens. Ganz weit in der Ferne, knapp über dem Horizont konnte man die Türme von Senchal in der Sonne leuchten sehen. Ein herrlicher Ort für einen ausgiebigen Urlaub.
Doch Melian war nicht zur Entspannung hier. Ihr ging es um nicht weniger als ihre Zukunft. Eine glorreiche Zukunft voller Macht und Reichtum, da war sie sich sicher. Heute würde sie ihre Freundin Arannelya wiedersehen, eine der wenigen, die sie mir recht Freundin nennen konnte. Die beiden Frauen verband die gleiche Gier nach Perfektion, die gleiche Gier nach Macht, die gleiche Rücksichtslosigkeit bei der Durchsetzung ihrer Interessen. Doch so sehr sie sich ähnelten, so sehr unterschieden sie sich auch. Melian war die Politikerin, mächtig doch immer im Hintergrund. Manipulation war ihre stärkste Waffe, die mehr ausrichten konnte als das Wort eines Kaisers auf seinem Thron. Lady Arannelya dagegen war die Kriegerin. Sie galt neben Lord Naarifin als die herausragende Strategin, die sich um die militärischen Belange der Thalmor kümmerte. Noch waren ihre Aufgaben auf die Planung gerichtet, doch mit Sicherheit würde ihr in naher Zukunft eine wichtige Rolle in der Geschichte zufallen.
Merkwürdigerweise gab es keine Rivalität zwischen den beiden. Ja, selbst Melian konnte teilen, wenn sie dadurch ihren Zielen näher kam. Und insgeheim hatten sie ihre Interessengebiete schon abgegrenzt. Teile und herrsche. Viereinhalb Provinzen für jede von ihnen, das war mehr als genug.
Melian hatte sich trotz der unruhigen Lage mit einer kleinen verschwiegenen Leibgarde begnügt. Noch vor dem ersten Sonnenstrahl waren sie aufgebrochen und nun, am Vormittag hier angelangt. Ein edler Schimmelhengst, der unzweifelhaft aus den Gestüten Alinors stammte, weidete in der großen Koppel. Arannelya war also bereits eingetroffen. Sie würden ungestört sein, denn der alte Tamaron selbst weilte auf seinem Stammsitz bei Waldherz.
Sie saß ab. „Wartet hier!“
Allein trat sie auf das Haus zu. Ein alter Diener öffnete ihr die Tür und verneigte sich tief, als sie eintrat. Melian rümpfte die Nase. ’Wozu wohnen diese Katzen so dicht am Meer? Baden die eigentlich nie?’ Sie schritt durch einen abgedunkelten Flur und kam über die hölzerne Wendeltreppe in die obere Etage. Ein leichter Luftzug wehte ihr aus dem angrenzenden kleinen Saal entgegen. Die Tür zum Balkon stand offen. Ein Dienstmädchen wuselte an ihr vorbei, verneigte sich ebenfalls und verschwand hinter ihr. Melian blickte nach rechts. Dort, von einem breiten kissenüberladenen Sofa erhob sich Arannelya.
„Da bist du ja endlich!“ Sie liefen aufeinander zu und umarmten sich herzlich. „Komm, setz dich. Der Alte hat seine Sklaven gut abgerichtet, vor allem was die Zubereitung von Tee betrifft.“
„Gerne, nachher. Lass dich erst mal ansehen.“ Melian ließ sich neben Arannelya in die Kissen fallen. „Wie geht es dir? Und was erzählt man sich in der alten Heimat?“
„Wie es mir geht? Prima, mal abgesehen von fehlendem Schlaf. Es ist so viel zu tun, wenn du Alinor jetzt besuchen könntest … Überall brodelt es, kursieren Gerüchte, eine haarsträubender als das andere. Hast du gewusst, dass im Hafen von Erstburg ein siebenköpfiges Meeresungeheuer wohnt oder dass der Hohepriester von Wolkenruh in Wirklichkeit ein verkleideter Skamp ist? Was sich manche Leute so ausdenken … zum Brüllen.
Nein, im Ernst. Es gab ein paar Rückschläge in Bezug auf Valenwald. Wir werden den Termin vermutlich nicht halten können. Dafür sind aber unsere Astronomen auf etwas gestoßen, was Auswirkungen auf die Katzen haben könnte. Genaues kann ich aber noch nicht sagen. Selbst mir verrät man nicht alles. Und dann muss ich noch Naarifin auf die Finger sehen, damit er nicht zu mächtig wird …“
„Naarifin … ? Warst du mit dem nicht auf der Akademie liiert?“
„Erinnere mich nicht daran! Als ich von seinem kleinen Bosmer-Flittchen erfuhr, hab’ ich ihn rausgeschmissen.“
„Und die Kleine?“
„Bedauerlicher Unfall.“
Beide grinsten.
„Schade, das hätte ich gerne gesehen.“, meinte Melian.
„Das glaube ich dir. Ein aus dem Zoo ausgebrochenes Kampfdurzog gibt schon ein nettes Spektakel ab.“
„Ach, Alinor …“ Melian seufzte. Ein langer Urlaub wäre auch mal schön. Doch das ging nicht. Wer so viele Fäden in den Händen hielt, wie sie, konnte sich eine längere Auszeit nicht leisten.
„Was treibst du gerade so?“, holte sie Arannelya aus ihren Gedanken zurück.
„So einiges. Im Moment bin ich an Graf Caro dran, um „das Reich zu stärken“. Dann die üblichen Geschichten im Hohen Rat, etwas unfähiger Ballast in Elsweyr und und und …“
Sie blickte ihre Freundin fragend an. „Wie hält man es bei euch mit Morrowind? Sollten wir nicht versuchen, die Hlaalu zu uns zu holen?“
„Offiziell noch nicht.“ Arannelya probierte das bereitgestellte Gebäck, bevor sie weiter sprach. „Wir fühlen bei ihnen vor. Auch bei den Redoran und den Telvanni. Aber du kennst ja die religiösen Probleme. Ich denke, die meisten sind noch nicht so weit. … Puh … was ist das?“
„Vorsicht bei Plätzchen aus Elsweyr und Umgebung.“ Melian grinste. „Eins wird nicht schaden, aber mehr lieber nicht. Oder nimm dir das Zeug mit, falls du mal einem Gast was Gutes tun willst.“
„Gute Idee …“
Sie schwatzten noch geschlagene drei Stunden bei Tee und neuem, ungezuckertem Gebäck, bis Melian schließlich aufbrechen musste.
„Es war schön, dich mal wiederzusehen. Aber der Graf erwartet mich heute noch zum Diner. Pass auf dich auf.“
„Du auch.“
Ein Küsschen zum Abschied, dann trennten sie sich. Melian kehrte nach Leyawiin zurück, und auch Arannelya trat ihren langen Rückweg an.

Gegen Abend traf Melian im Schloss ein. Ihre Gespräche in dieser Stadt waren vielversprechend verlaufen. Nicht unbedingt im Interesse des Reiches, aber in ihrem. Noch ein paar Tage würde sie bleiben, bevor sie den sonnigen Süden verließ.
Ungeduldig fieberte sie der Dunkelheit entgegen. Würde ihr die Mutter der Nacht heute schon jemanden schicken? …

Der Wargreiter
04.01.2012, 15:51
Zwei-Schwestern-Herberge

Völlig außer Atem, wankte Fredas über die, zur jetzigen Stunde noch recht leeren, Straßen. Die Wachen waren genauso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen waren. Der Khajiit hatte, so gut er konnte, versucht den Trupp wieder einzuholen, doch waren seine Versuche sie aufzuhalten vergebens gewesen. Natürlich waren seine Versuche vergebens gewesen, mit der Krücke konnte er niemanden einholen und das Gewirr aus Gassen, das von den Wachen als Abkürzung genutzt wurde, war für ihn sowieso zu undurchsichtig. Er war ja schon froh darüber, dass er die Schenke überhaupt noch wieder finden konnte.
Mog stand am Tresen und wischte missmutig den gröbsten Dreck des gestrigen Abends ab. Ihr Gesicht hellte sich kurz auf als sie Fredas wieder in den Raum schlurfen sah, als sie bemerkte, dass er Garum nicht dabei hatte, glich sich ihr Ausdruck wieder dem Alten an.
„Ihr gebt so schnell auf? Ihr seid ja ein toller Freund! Da weiß man doch glatt wieder, warum einem die Leute aus der Heimat lieber sind!“
„Hätte ich noch durch die Stadt irren sollen?“
Fredas sackte seufzend auf einen der herumstehenden Stühle und griff nach den getrockneten Weinbeeren, von denen er sich eine ganze Hand in den Mund schob.
„Und ihr wollte jetzt hier rum sitzen und nichts tun?“
„Habt ihr eine Idee?“
Auch er war sichtlich missmutig geworden, so passte er ganz gut zur Wirtin, die ihn noch immer wütend betrachtete, während er sich noch einmal von den Beeren bediente.
„Geht zum Schloss und regelt das!“
Fredas musste bei ihrem Elan schon fast grinsen, unterdrückte es dann aber lieber doch noch, um die Ork nicht noch wütender zu machen.
In Gedanken traf er wieder auf die Audienz, der perfekte Zeitpunkt um alles mit dem Grafen abzuklären. Er würde Garum wieder befreien und den Kran organisieren, damit sie wieder nach Dirich zurückkehren könnten und alles noch bevor es Nacht sein würde. Seine Mine hellte sich wieder etwas auf, zum Ärger von Mog die schnaubend ihre Unzurfriedenheit zum Ausdruck brachte und ihm prompt die Beeren vor der Nase wegriss
Bis zur Audienz waren es noch einige Stunden, es wäre bestimmt nicht falsch von ihm die ganze Sache etwas aufzuklären, sich wenigstens einen Überblick zu verschaffen, bevor er für Garums Freiheit eintrat. Der Khajiit unterbrach die knisternde Stille des Raums.
„Mog, wisst ihr welchen Friedhof die Wachen gemeint haben?“
„Habt ihr euch doch entschlossen ihm zu helfen?“
Fredas wollte nicht lange mit ihr darüber diskutieren, dass er ihm so oder so geholfen hätte, also nickte er einfach kurz. Mog war sichtlich glücklich über Fredas Entscheidung, Nachforschungen anzustellen. Schnell kramte sie ein Blatt Papier hinter den Tresen hervor und skizzierte kurz den Weg, von der Taverne ausgehend bis zum Friedhof.
Auf den Weg gab sie ihm noch ein bisschen Proviant und viel Glück mit. Nun war sie kein Vergleich mehr zu der Mog, die sich gerade noch fast auf ihn gestürzt hätte, weil er noch nichts unternommen hatte, ihr musste wirklich etwas an Garum liegen.

Die Stadt war noch recht leer, dennoch hatte er das Gefühl, dass ihm mindestens genauso viele Augenpaare folgten wie am vergangenen Tag.
Die Bürger beäugten ihn als wenn er ein exotisches Wesen wäre, die Wachen verfolgten jeden seiner Schritte, und die Bettler mieden es zu Nahe an ihn heranzugehen, um nicht mit ihm in Verbindung gebracht zu werden. Ob das wirklich der Fall war, war für ihn nicht sicher, dem Khajiit kam es jedenfalls vor, als ob er ein Schild mit der Aufschrift „Ärger“ mit sich herumschleppen würde, vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein.
Die Luft war feucht und lag wie ein schwerer Schleier über der Stadt. Nebelschwaden wanderten durch die Gassen, mieden allerdings dabei die einsichtigen Hauptstraßen, nicht einmal sie wollten das edle Antlitz der Stadt trüben.
Der Abenteurer hatte das Gefühl, dass das Wetter vor der Stadt schlechter wurde. Hier hingen dichte Wolken über den ganzen Himmel verteilt, die die meisten Sonnenstrahlen auffingen. Der Dunst, der die weiten Felder der Stadt vor Blicken verbarg, war so dicht, dass Fredas das Gefühl hatte er könnte ihn mit der Hand aufsammeln und in seine Tasche stecken um ihn auch nach einigen Tagen noch zu gebrauchen. Hier, außerhalb der Mauern war er alleine, nicht einmal Vögel oder andere Tiere leisteten ihm Gesellschaft, was eigentlich auch keinen Unterschied zur Situation innerhalb der Mauern war.

Zwei Wachen hatten es sich am Eingang bequem gemacht, sie stützten sich verschlafen auf die morschen Bretter des Friedhofzauns und überflogen die Gegend. Es waren die ersten beiden Lebewesen die er außerhalb der Stadt gesehen hatte. Ihre Schwerter stießen dumpf gegen das Holz wenn sie ausatmeten, ihr Atem bildete dabei mit dem Nebel, eine Einheit.
Als einer der beiden den Khajiit bei einem seiner flüchtigen Blicke bemerkte, rührte sich die Szenerie. Der Mann sagte kurz etwas zu seinem Kollegen, der aufschreckte und verschlafen schmatzte, allerdings schnell wieder die gewohnte Wachsamkeit annahm.
Fredas fragte sich ob sie bei jeder Person, die hier vorbeikam, so reagieren würden oder ob sie speziell nach ihm Ausschau hielten, gewiss war er einfach nur zu Paranoid.
Mit jedem Schritt den er auf den Friedhof zu tat, wurden die beiden sichtlich misstrauischer. Ihre Hände legten sich langsam und unauffällig auf den Schwertknauf, von wo aus sie langsam zum Griff hinunter wanderten und zuschnappten.
„Zurück!“
Die Stimme der Wache war schrill und herrisch zugleich, es klang als wenn der Mann dieses eine Wort lange geübt hätte um wirklich überzeugend zu klingen.
Der Khajiit guckte verdutzt, er war noch gut ein Dutzend Meter von Eingang des Friedhofs entfernt, mit so früher Gegenwehr hatte er nicht gerechnet.
„Warum?“
Die Frage überraschte die Wache, der einstudierte Befehl hatte wohl nicht die gewünschte Wirkung auf den Khajiit gezeigt. Der Mann überlegte kurz, genauso kurz wie seine Antwort schlussendlich erschien.
„Auf Befehl des Fürsten.“
Fredas kam wieder einen Schritt näher, nah genug, dass sein Gegenüber anfing das Schwert langsam aus der Scheide zu ziehen.
„Was habe ich gerade gesagt?“
„Ich bitte euch, ich habe einen langen Weg hinter mir. Ich wollte meine Verwandtschaft hier auf dem Friedhof besuchen, mein Vetter und seine Familie, sie haben hier in der Nähe gearbeitet.“
Die Wache überlegte wiederholt, er war sich nicht sicher ob er Fredas glauben sollte. Er entschloss sich die Frage so gut wie möglich zu parieren.
„Das glaube ich euch nicht, Katze. Hier gibt’s Keine wie euch, hier nicht. Vielleicht habt ihr euch ja in der Stadt geirrt.“
„Darf ich wenigstens gucken, ich habe einen weiten Weg hinter mir und wie ihr seht fällt mir der Weg sehr schwer.“
Fredas wies auf die Krücke und dann auf sein Bein. Unsicherheit machte sich auf dem Gesicht der Wache breit, dem Khajiit schien es wirklich nicht besonders gut zu gehen, die Neun hatten ihn schon genug mit dem Bein bestraft, er sollte wenigstens noch seinen Frieden mit seinen Verwandten haben. Andererseits war Befehl natürlich Befehl. „Keinen an den Friedhof lassen!“ Doch sie würden ja beide aufpassen, er wollte nur gucken. Vorsichtig wandte er sich seinem Kameraden zu, der zuckte nur kurz mit den Achseln. Der Sprecher der beiden setzte wieder seine ernste „Wachenstimme“ auf.
„In Ordnung, ihr dürft kurz gucken. Sofern ihr den Anblick verkraften könnt, wenn das Grab eures Vetters nicht mehr intakt ist. Aber ich warne euch, fast bloß nichts an, sonst sitzt ihr genauso schnell im Kerker wie der verfluchte Grabschänder, dass schwöre ich euch.“
Der Khajiit setzte ein verstörtes Gesicht auf, wie es wohl die meisten in Tamriel tun würden, wenn der Vorwurf der Grabschändung etwas Neues für sie wäre. Dann nickte er und bestätigte die Bedingungen der Wache kurz.
Der Friedhof war komplett durcheinander. Zwischen der aufgewühlten und überall verteilten Erde, klafften immer wieder große Löcher auf, in denen geöffnete Särge und herausgerissene Bretter lagen. Grabsteine lagen, wild durcheinander, auf dem ganzen Friedhof verstreut. Mit den Knochen der Toten hatte man seltsame Muster und Bilder gelegt und diese mit einigen Kerzen ergänzt.
Fredas konnte die Reaktionen der Leute nachvollziehen, wenn ihre Vorfahren auf diese Weise benutzt wurden. Er wäre vermutlich genauso wie die meisten in Tamriel dafür, solche Leute aus der Gesellschaft zu jagen. Doch diesmal war es etwas anderes, er wusste, wer für dieses Vergehen beschuldigt wurde und er wusste das dieser es nicht gewesen war. Dennoch fiel es ihm nicht schwer eine betroffene und angewiderte Mine aufzusetzen, es war wirklich ein verstörender Anblick.
Die beiden Wachen beobachteten ihn genau, während er die Trauer um seine Verwandten vorspielte und taten es weiterhin als er sich, nach einigen Minuten, wieder auf den Weg machte. Der Khajiit fragte sich ob sie wohl verdacht geschöpft hätten, doch er glaubte nicht daran, außerdem müssten sie zugeben, dass sie es ihm erlaubt hätten.

Mit der Mittagssonne verzog sich der Nebel noch weiter in die hintersten Ecken der Stadt und überließ dem Trubel, der scheinbar erwachten Menge, seinen Platz. Fredas machte sich wieder auf den Weg zur Taverne, bis zur Audienz beim Grafen waren es gewiss noch ein paar Stunden und weitere Anhaltspunkte hatte er auch nicht mehr. Das einzige was er noch machen könnte wäre bei Marie vorbeizuschauen um die Verletzungen wieder untersuchen zu lassen, doch das hatte noch etwas Zeit.

Der Wargreiter
07.01.2012, 14:40
Zwei-Schwestern-Herberge


Der Rest des Nachmittags verlief ruhig. Während Fredas einfach nur essend und trinkend in der Taverne saß und die besten Argumente für die Unschuld Garums zu einer Rede verstrickte, bediente Mog die Gäste. Der Nachmittag hatte den Laden schlagartig gefüllt, Feldarbeiter drängten sich dicht an dicht an ihre Vorgesetzten und prahlten mit allerhand Geschichten. Die anderen Gäste verteilten sich um sie herum, lauschten den meist erfundenen Geschichten und banden ihre eigenen mit hinein. Der einzige der alleine saß war Fredas, der sich mit den hin und wieder auftretenden Vorschlägen der Ork zufrieden geben musste. Gut zu reden war noch nie ein Talent des Khajiits gewesen, nie hatte er eine Chance gehabt es wirklich zu lernen. Am Hof gab es stets nur eine Antwort und die war „Natürlich, mein Fürst.“, bei etwas anderem hatte es meist Schläge gegeben.
Noch schlimmer als eine Rede zu halten war für den Khajiit allerdings nur, dies vor einer so wichtigen und offenbar schwer beschäftigten Person zu tun. Mog hatte ihm erzählt wie wenig man vom Grafen selbst zu Gesicht bekäme, er musste es wirklich schwer mit der Verwaltung Skingrads haben. Umso schlimmer mahlte Fredas sich sein Problem aus, das er hätte wenn er seine Chance vertan würde und dem Grafen seine wichtige Zeit stähle.
Der Graf von Skingrad war wohl noch eine ganze Ecke mächtiger und wichtiger als der Ork-Fürst unter dem er all die Jahre gedient hatte. Während der Graf hier in einem Schloss residierte besaß der Ork gerade mal einen größeren Bauernhof, den man zu einem Landhaus umfunktioniert hatte. Bei genauerem Nachdenken war Fredas sich nicht mal mehr sicher ob der Ork wirklich ein Fürst war, oder ob er sich den Titel nur selbst zugestanden hatte.
Jedes Mal wenn er an die alten Zeiten am Hof zurückdachte, musste er auch unweigerlich an seine Familie zurückdenken, er vermisste sie sehr. Er vermisste seine beiden kleinen Schwestern, wie sie seine Sachen versteckten und ihm dann immer kichernd folgten, damals hatte es ihn immer nur geärgert. Er vermisste seine Mutter, ihre Wärme und ihre Fürsorge. Natürlich vermisste er auch seinen Vater der stets in Gedanken bei ihm war. Er betrachtete seinen Dolch, lauschte ihm, doch er blieb stumm, vielleicht hatte die harte Zeit die er hinter sich hatte alle kindlichen Illusionen aus ihm herausgeprügelt.

Ohne auch nur kurz zu überlegen schloss Mog die überfüllte Kneipe, und schickte die verbliebenen Gäste zur Konkurrenz. Wie viel Septime sie dadurch verloren hatte, wollte sie gar nicht wissen. Als die Kneipe schließlich geleert war ging sie in ihr Zimmer, um wenig später mit einem frischen Kleid für sie und ein paar alten Kleidungsstücken für Fredas wieder zurückzukommen. Ihr Kleid hatte sie aus leicht rotem Stoff anfertigen lassen, gewiss war es nicht das schönste in Skingrad, doch für eine orkische Schankmaid reichte es alle mal.
Fredas bekam ein altes Hemd und dazu eine verblichene Hose aus schwarzen Leinen, beides hatte früher einmal ihrem Mann gehört. Obwohl die Kleider zu weit waren und mit einer Schere, Nadel und Faden kurz angepasst werden mussten, sahen sie an ihm immer noch besser aus als die zerfetzte und notdürftig geflickte Fellrüstung, die der Khajiit bis jetzt immer noch getragen hatte. Fredas rümpfte die Nase, die Kleidung roch modrig und nach altem Ork, doch nachdem Mog sie mit ein paar getrockneten Blumen einrieb, die leicht an den Geruch von Lavendel erinnerten, meuterte der Khajiit nicht mehr dagegen.
„Ich fand es vorher besser.“
Musste Mog mit einem schmalen Lächeln feststellen, dann betrachtete sie ihn noch einmal aus der Ferne. Fredas sah genauso aus wie man es erwartet hatte, wie ein Khajiit der in die Kleidung eines Orks gesteckt wurde, dessen Schultern mindestens doppelt so breit wie die seinen waren.

Der Abend wurde mit dem Verlassen der Straßen, durch die edlen Bürger und der Rückkehr des Nebels aus den Gassen, eingeläutet. Die Straßen waren zwar immer noch voll, doch man bemerkte den Unterschied zum Mittag, deutlich.
Mog schritt schnell voran, sodass Fredas Mühe hatte mit seiner Krücke der Ork zu folgen, ohne sie nach einigen Metern direkt wieder in den verschachtelten Straßen, zu verlieren. Auch jetzt kam es ihm vor, als ob alle Leute ihn meiden wollten, sogar Mog, die immer wieder zwischen den Bewohnern der Stadt verschwand.
Auch außerhalb der Stadt glich sich alles wieder dem Morgen an. Genauso wie in der Stadt kehrte auch hierhin der alte Nebel zurück. Vereinzelt arbeiteten noch Leute auf den Feldern, pflückten die letzten Beeren, ordneten die Reben, versorgten das letzte Mal am Tag die Tiere oder machten sich einfach auf den Heimweg.
Schloss Skingrad lag in all seiner Pracht vor ihnen, auch wenn der Dunst sich alle Mühe gab am Glanz und an der Anmut des riesigen Gebäudes zu nagen. Gerade als sie ankamen wurden die etlichen Fackeln der großen Steinbrücke angezündet, die die Nacht noch eine Weile vom Grafen und seinem Gefolge, verhalten würden.
Der Innenhof war verhängt mit dem Wappen der Stadt, die etliche Banner durch die beiden Halbmonde zierten. Im ganzen Komplex waren Wachen, sowie Bedienstete, Gäste und Audienzsuchende verteilt, die dem Schloss, genauso wie der Stadt eine Lebensfülle verliehen, es war wirklich kein vergleich zum Hof des Ork.
Fredas und Mog wurden sogleich in Schloss gebracht, wo man sie um etwas Geduld bat, bevor sie ihre Audienz beim Fürsten erhalten könnten. Fredas setzte sich auf einen der bereitstehenden Stühle, während Mog den Wachmann anblöken musste, wie viel Geld sie durch diese Audienz verloren hatte und was für eine Unverschämtheit es wäre, sie nun warten zu lassen. Der Wachmann zeigte sich reichlich unbeeindruckt und ging einfach wieder zurück auf seinen Posten, während die Wirtin ihm verärgert hinter her rief. Vermutlich war er es bei den ganzen Adligen in der Stadt gewöhnt, hin und wieder so angeschrieen zu werden.
Sie warteten lange, eine Stunde verging nach der nächsten und der Vorraum des Schlosses leerte sich immerweiter, bis schließlich nur noch sie da waren, um eine Audienz des Fürsten zu erhaschen. Irgendwann kam ein Mann auf sie zu. Er war recht klein, trug einen schwarzen Anzug aus Samt und war ein Kaiserlicher, wie die meisten der Bediensteten. Seine Glatze, die unregelmäßig mit kleinen Feldern aus Haaren bewachsen war, verdeckte er mit einem kleinen roten Hut den er sich kaum auf den Kopf ziehen konnte und ihn daher nur darauf legte. Er setzte sich vor ihnen in Pose, räusperte und begann damit sich vorzustellen.
„Seid, gegrüßt im Schloss von Skingrad.“
Er hielt kurz an. Es schien als wartete er bereits darauf, dass es schon Einwände gäbe, dann räusperte er sich erneut und fuhr fort.
„Mein Name ist Aurelius Audactus, oberer Hofdiener des Grafen und Teil der Verwaltung von Skingrad, zu ihren Diensten.“
Er verneigte sich prompt. Als er von der anderen Seite keine Anstalten wahrnahmen das Wort zu ergreifen tat er einfach so als hätten sie es getan.
„Ich muss ihnen leider mitteilen, dass unser geliebter Graf erkrankt ist und sie am heutigen Tag nicht empfangen kann.“
„Waaas?“
Mog unterbrach ihn mit so laut sie es konnte, Aurelius zuckte zusammen.
„Es tut mir wirklich sehr leid verehrte Dame, aber…wir…der Graf…, es geht einfach nicht.“
Mog bebte vor Wut, Fredas ging es ähnlich auch wenn er es besser verbarg als sie.
„Ich bin gestern hier gewesen, da ging es dem Grafen doch noch gut oder? Ihr habt mir gesagt es gäbe eine Audienz und ich will auch eine. Holt den Grafen meinetwegen aus seinem Bett hierher oder tragt ihn gleich darauf rein, dass ist mir egal. Glaubt ihr nicht es könnte wichtig sein das wir hier sind? Hier gibt es Leute die zu Unrecht im Kerker sitzen!“
Noch einige wilde Flüche später verließ sie wütend den Saal und schlug solange mit voller Wucht gegen die große Holzpforte bis man sie hinausließ. Sie hinterließ Fredas und einen verstört dreinblickenden Hofdiener der kurz darauf den Kloß in seinem Hals runterschluckte und nach Worten rang. Fredas war der erste der sich wieder zu Wort meldete.
„Sie hat Recht! Wir hatten eine Audienz beim Grafen sicher und das war erst Gestern! Ich habe ein sehr wichtiges Anliegen zum Schutz des Landes und außerdem haltet ihr einen Kameraden von mir fest, der zum Schutze aller in den Kampf gezogen ist, auch euer Leben verdankt ihr ihm!“
Seine Worte klangen längst nicht so überzeugend wie er gerne gehabt hätte oder geplant hatte, dennoch war er recht zufrieden mit sich. Während der Diener wieder seine Worte sammelte, überlegte der Khajiit sich bereits wieder eine klein, überzeugende Rede, doch das war schon gar nicht mehr nötig.
„Man ist bereits dabei sich um euer Anliegen zu kümmern, man steht bereits in Kontakt mit dem Erfinder und ist dabei eurem Wunsch nachzugehen um euch und euren Kameraden möglichst bald, bei Festung Dirich zu unterstützen. Was euren Kameraden angeht, so hat sich das Problem bereits weitestgehend gelöst, es wird nicht mehr lange dauern bis er wieder frei sein wird. Im Übrigen ist der Graf bereits vor einer Woche erkrankt, man vermutete nur, dass er heute wieder Audienzen geben könne, doch haben wir uns scheinbar geirrt, ich bitte unseren Fehler zu entschuldigen. Falls sich eure Probleme bis zur Genesung des Grafen noch nicht aufgelöst haben, könnt ihr gerne eine weitere Audienz bekommen, der Graf brennt bereits darauf mit einem der tapferen Kämpfer von Dirich zu sprechen.“
Fredas nickte, was der Mann gesagt hatte hörte sich viel versprechend an. Wenn Garum wieder frei käme würden sie einfach den Kran bekommen, dessen Abholung vom Fürsten bestätigt war, alles in allem doch ein Erfolg. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen die Freilassung Garums und den Kran gleich jetzt zu bekommen, doch konnte man das erwarten?
Kurz überlegte er, ob es noch etwas anderes zu sagen gab, ihm fiel allerdings nichts mehr ein, also stand er auf, verabschiedete sich und wünschte dem Grafen noch gute Genesung, dann ließ man ihn durch das Tor, zurück in die Nacht.

Heceril stand auf der Treppe, die über dem Thron des Grafen lang führte und strich sich über die glatt gekämmten Haare. Alles war nach Plan verlaufen, der Khajiit hatte nichts bemerkt und wie es aussah auch keinen Verdacht geschöpft. Es war nicht leicht gewesen alles aus dem Gespräch mitzukriegen, außer dem Geschrei dieser idiotischen Wirtin, doch mit seiner Konzentration, hatte er alles mit angehört.
Der Diener wartete bis der Khajiit verschwunden war, dann machte er kehrt, lief mit einem fragenden Lächeln durch den Thronsaal und die Treppe hoch. Während er noch auf dem Weg war zog Heceril schon einmal den klimpernden Lederbeutel aus seinem Gewand und wog ihn, in der Hand. Sein geschulter Sinn, wenn es um Geld ging, verriet ihm das es genug war, was er da in den Händen hielt, gute 300Septime waren wohl mehr als der Diener erwarten konnte, doch niemand sollte sagen, Heceril wäre nicht großzügig genug. Nun da der Mann vor ihm stand konnte er endlich anfangen zu reden, das fragende Gesicht des Kaiserlichen sah einfach zu lustig aus als das Heceril es sich noch länger anschauen konnte, ohne in Gefahr zu laufen loslachen zu müssen. Diese seltsame Frisur war sowieso schon immer Grund genug.
„Ihr habt das sehr gut gemacht Aurelius, wie immer, dass muss ich zugeben.“
Das Einschleimen bei diesem Kaiserlichen Hofnarren war Heceril zu wieder, doch das zufriedene Lächeln von Aurelius verriet ihm das er damit genau richtig lag. Der Altmer reichte seinem Gegenüber die Hand während er den darin liegenden Geldbeutel mit dem Daumen festhielt und beim Händeschütteln übergab.
„Wirklich gut.“
Betonte der Auftraggeber wiederholt, während er sich das übergroße Grinsen des Kaiserlichen ansah, der so eben das Gewicht des Beutels bemerkte. Die Mischung aus Schmeicheleien und Belohnung ließ das Grinsen des Dieners so groß werden, dass der Altmer Angst hatte, dass der Mund des Anderen gleich zerreißen würde, welch amüsante Vorstellung.
„Wenn ich noch etwas für euch tun kann, dann sagt mir nur Bescheid!“
Heceril verdrehte ungesehen die Augen, wie der Narr sich anbiederte, widerlich.
„Ruht euch aus Aurelius, ihr habt es euch wirklich verdient.“
Der Altmer hatte große Mühe seine Stimme konstant, herzlich zu halten, der Kaiserliche regte ihn viel zu viel auf. Umso größer war seine Erleichterung als der Mann endlich sein Quartier aufsuchte. In Momenten wie diesen, fragte Heceril sich immer warum er seine Zeit eigentlich mit diesen einfältigen Kaiserlichen verbrachte. Bei seinen perfekten künstlerischen Darbietungen sollte er lieber im Theater spielen, als hier bei diesen Hofnarren zu bleiben und zu versauern, doch bald hätte sich auch das erledigt. Heceril lachte während er seinen Blick über den Thronsaal schweifen ließ, sein großer Plan war perfekt. Zu seiner eigenen Enttäuschung war es sein Kleiner nicht, er hatte sich schnell etwas aus seinem genialen Kopf suchen müssen, nie hatte er gedacht, dass dieser verkrüppelte Flohteppich, wirklich kommen würde, nicht nachdem der Ork bereits in Ketten lag. Doch auch für den Ork hatte er ja Verwendung gefunden, alte Rechnungen begleichen, für mehr waren diese Tiere sowieso nicht gut. Jetzt musste nur noch Teil Zwei seinen kurzfristigen Planes funktionieren und er war die Überraschungen fürs erste los.
Doch Heceril machte sich keine Gedanken darum, dass sein Plan schief gehen könnte, dafür fand er sich zu genial.

Außerhalb der beleuchteten Brücke war es extrem dunkel, doch das störte den Khajiit nicht, nicht so wie der Nebel, der alles um ihn herum verschlang. Selbst der helle Mond, drang kaum durch die dichte Schicht aus Dunst, sondern funktionierte ihn nur zu einem milchig weißen Schleier um. Die Nacht an sich war kalt und feucht und ließ so die Kleidung an Fredas Fell festkleben, sodass er sie immer wieder von diesem abzupfte. Aus der Ferne hörte der Khajiit die Tiere, die sich auf den Feldern oder auf den umliegenden Wiesen tummelten und dort ihrem nächtlichen Leben nachgingen.
Plötzlich sprang jemand aus dem umliegenden Gestrüpp. Blitzschnell schloss sich mit einem harten Zug ein Seil um seinen Hals, ohne das der Khajiit reagieren hätte können. Fredas keuchte, rang nach dem letzten bisschen Luft das er auf die schnelle bekommen konnte, bevor sich seine Kehle komplett zuschnürte. Er konnte spüren wie die rauen Fasern des Stricks seinen Hals schnitten und wie Blut mit jedem der hastigen Herzschläge aus seinen Wunden quoll. Er strengte sich an während des Luftmangels nicht die Besinnung zu verlieren und konzentrierte sich auf die Luft, die ihm zum Überleben blieb. Fredas tastete seinen Körper ab. Er hatte sein Schwert bei Mog liegen lassen, genauso wie den Dolch, den ihm Garum gegeben hatte. Doch den Dolch seines Vaters hatte er mitgenommen, aus Angst dieser würde vielleicht doch noch einmal mit ihm sprechen und er könnte es verpassen. Er griff unter sein Hemd und zog die eiserne Klinge hervor. Nun musste er nur einmal Glück haben. Er riss die Klinge nach hinten und vernahm das Keuchen und Stöhnen seines Gegners, dann ließ der Zug auf dem Strick nach. Noch einmal stieß er zu. Jemand klammerte sich an seine Schultern und drohte ihn mit sich auf den Boden zu ziehen. Noch einmal schwang er den Dolch hinter seinen Rücken. Jetzt nahm auch der Zug auf seine Schultern ab, das Seil fiel zu Boden, hinter sich hörte er ein dumpfes Geräusch des Aufpralls, dann war alles wieder still.
Der Khajiit sank erschöpft auf die Knie um am Boden nach Luft zu ringen. Noch immer schien es ihm so als ob der Strick um seinen Hals gespannt war. Er tastete seinen Nacken ab und erfühlte die Stelle an der man ihn erdrosseln wollte, der Strick hatte seinen Spuren hinterlassen. Fredas legte sich auf den feuchten Steinpfad, der Schloss und Stadt miteinander verbannt. Ob die Nässe des Steins mit normaler Feuchtigkeit, dem Nebel, seinem Blut oder dem seines Gegners in Verbindung stand, war ihm in diesem Moment völlig egal. Nur einen Moment würde er die Augen schließen, sich beruhigen und zu neuer Kraft kommen.

Irgendwas weckte den Khajiit, er war nicht in der Lage herauszufinden was es war doch es hatte gereicht ihn wieder auf die Beine kommen zu lassen. Das Atmen fiel ihm immer noch schwer, nicht zuletzt weil ihm jeder Atemzug, unheimliche Schmerzen durch den ganzen Körper jagte. Sein Fell war blutverklebt und schmierig, doch Fredas war sich relativ sicher das es nicht das seine war. Sein Gegner lag noch immer unverändert am Boden, den Strick neben sich. Seine dunkele Lederrüstung war, wie Fredas Fell, blutverschmiert, seine schwarze Kapuze hing ihm tief ins Gesicht. Der Sieger lüftete das Geheimnis um seinen Gegners, es war ein Bretone, noch sehr jung. Sein Gesicht war mit kleineren Narben verziert, die nicht unbedingt mit einem Kampf in Verbindung stehen mussten, seine schwarzen Haare waren kurz geschoren. Dem Khajiit kam der junge Mann seltsam bekannt vor, doch woher er ihn kannte, wusste er nicht. Es war gut möglich, dass er ihn bereits bei Mog in der Kneipe gesehen hatte, doch es konnte genauso gut sein, dass er ihn von einem seiner Straßengänge kannte.
Die Angst traf Fredas wie ein satter Schlag. Wenn man Reisende sofort wegen Grabschändung festnahm, obwohl es kaum oder gar keine Beweise gegen sie gab, was würden sie dann tun wenn er einen Bürger Skingrads mit mehreren Dolchstößen getötet hatte? Auf wessen Seite würde das Gericht stehen, auf der Seite des toten Bürgers, der nur einen Strick hatte oder auf der Seite des Siegers mit dem Dolch, mit dem sie nicht einmal auf der gleichen Straße gehen wollten? Ein guter Plan musste her, doch viel dem Khajiit keiner ein, der auch nur einigermaßen durchdacht war und mit dem man auf Dauer durchkommen konnte. Fredas entschied sich für das denkbar einfachste, alle Beweise verschwinden, alle Spuren verwischen und dann zu allen Göttern beten, dass dieser Plan auf wirklich funktionierte. Er begann indem er die Leiche an seinen Beinen vom Weg zog was mit der Krücke nicht einfach war und lange dauerte. Er war bestimmt eine halbe Stunde unterwegs bevor er ein, seiner Meinung nach ein angemessenes Versteck für den Toten, fand. Auf dem Rückweg ging er beim nächstgelegenen Bauernhof vorbei, wo ihn die begrüßenden Tiere beinahe verraten hätten. Er wusch sich Fell, Kleidung und Waffe, borgte sich zwei gefüllte Wassereimer und machte sich klitsch nass und frierend zurück zum Tatort auf. Es war gar nicht so einfach die Stelle auf der Straße wieder zu finden, die ihm auf einmal immer länger vorkam. Als er schließlich doch ankam goss er das Wasser über die Steine und schrubbte das restliche Blut mit Gras und Blättern von der Straße. Als er der Meinung war alle Spuren verwischt zu haben kehrte er frierend in die Stadt zurück. Erst jetzt fragte er sich warum der Bretone grade ihn angegriffen hatte. War er ein Wegelagerer gewesen?

Heceril nutzte die ersten Strahlen der Morgensonne um sich ein reichliches Frühstück zu gönnen, bei seiner Brillanz hatte er dieses gewiss auch verdient. Das Problem war gelöst, alle störenden Einflüsse für den Moment entfernt, nun konnte er wieder seinem ursprünglichen Plan nachgehen. Bald würde auch der letzte, der ihm im Moment noch gefährlich werden könnte von der Bühne verschwinden, niemand wählte lieber Kerker als diese Aufgabe, vor allem nicht unter seiner Kerkerleitung. Er grinste, seine Genialität brachte ihn immer zum grinsen.
Der Altmer liebte es in den ersten Strahlen der Sonne zu essen und was passte besser zu dieser Wärme als Kuchen und Pastete? Er war alleine, wie er es gewünscht hatte, er mochte die Gesellschaft nicht, wie die anderen es taten, zumindest nicht die Gesellschaft dieser Narren. Alle hier waren so einfach zu beeinflussen, wenn nette Worte nicht reichten, lockte man sie eben mit einem Geldbeutel und schon waren sie so zahm wie ein stinkender Schoßhund.
Blitzschnell wandte sich der Altmer um als die Tür aufgerissen wurde um den Eindringling anzufauchen.
„Hatte ich nicht gesagt, dass ich nicht gestört werden wollte?“
Elanin stand komplett unbeeindruckt da und betrachtete die reich gedeckte Tafel.
„Oh, verzeiht mir Elanin, ich wusste nicht, dass ihr es seid, die sich um meine Gesellschaft bemüht.“
Heceril stand auf, schlenderte elegant hinüber zur hübschen altmer Dame, verbeugte sich und küsste ihre zarte, blasse Hand. Abermals zeigte Elanin sich unbeeindruckt und zog ihre Hand weg, bevor der Altmer noch weite an ihr herumspielen konnte. Elanin war die einzige in diesem Land die von Heceril geachtete wurde, wie er stammte sie aus einer adeligen Familie in Summerset. Heceril hatte sie zu seiner Beraterin gemacht, doch war es nicht immer klar wer von beiden über wem stand.
„Meine Liebe, setzt euch doch zu mir und genehmigt euch etwas von meinem Mahl, ich bestehe darauf.“
Elanin setzte sich ohne eine Antwort zu geben hin und nahm sich einen der herumstehenden Süßkuchen.
„Entschuldigt noch einmal meine Reaktionen, doch ihr wisst doch auch wie störend diese Diener doch sind.“
Er jetzt zeigte Elanin eine Reaktion, sie lächelte schmal und begann zu sagen was sie zu sagen hatte.
„Nun, Heceril. Es ist ein Problem, dass der Mann den ihr losgeschickt habt, noch nicht zurückgekehrt ist. Ebenso ist es ein Problem das man mir berichtete, dass die Katze sich noch immer in der Stadt befindet. Ich dachte ihr hättet euch darum gekümmert.“
Ihre Stimme war hell und klar und passt überhaupt nicht zu den Nachrichten, die sie Heceril gerade überbracht hatte.
„Aber ich habe mich doch darum gekümmert.“
Der Altmer wollte noch etwas sagen, doch die Frau unterbrach ihn direkt wieder.
„Nun, Heceril. Habt ihr euch wohl nicht genug Mühe gegeben. Ist es eigentlich war, dass ihr irgendeinen Knecht die Arbeit verrichten lassen habt? Oh, Heceril, soviel Dummheit hätte ich nicht einmal euch zugetraut. Gibt es dafür nicht Profis?“
Heceril trafen die Worte der Altmer. Wenn jemand anderes so etwas sagen würde, hätte dieser gewiss im nächsten Moment keinen Kopf mehr, doch ihr konnte er es einfach nicht übel nehmen. Nebenbei musste er über das letzte Mal nachdenken, bei dem er die Dunkle Bruderschaft eingeschaltet hatte und wie der Attentäter ihn verraten und erpresst hatte.
Um den Bretonen, der den Auftrag ausführen sollte war es gewiss nicht schade. Es war nur ein Niemand, der bei ihm Schulden gehabt hatte und bereit war für einen Schuldenerlass zu morden, ein übliches Geschäft. Elanin tippte ungeduldig mit ihrem Fuß umher, dann griff sie nach noch einem der Süßkuchen und schwebte förmlich zur Tür hinüber.
„Es scheint mir als ob ihr ein wenig länger zum Nachdenken braucht. Wenn ihr eure Gedanken geordnet habt können wir unser kleines Gespräch weiterführen und lobt den Bäcker! Dieser Süßkuchen ist einfach köstlich!“
Sie verschwand, ihre langen blonden Haare hinter sich her wirbelnd. Heceril strich sich über den Nacken und faltete die Hände hinter seinen Kopf. Es war also doch noch nicht vorbei.

Ryu Hayabusa
10.01.2012, 16:42
Er rannte! Rannte um sein Leben! Er musste diesen verdammten Turm erreichen! In ihm lag sicher die Antwort, wie man hier heraus kam... Sie MUSSTE es einfach! Er konnte den Atem seiner Verfolger förmlich im Nacken spüren... Ihre Schritte dröhnten in seinen Ohren und ihre fremde Sprache bereitete seinem Geiste Schmerzen. So mächtig er auch durch die heilige Klinge in seinen Händen war, es hatte keinen Wert, sich mit einer Übermacht anzulegen! Nur Narren starben für Ruhm und Ehre... Und er war kein Narr, noch war er an Ruhm und Ehre intressiert! Der Dunmer wollte einfach nur wieder zurück nach Tamriel... Er rannte... Rannte... Bemühte sich, den herannahenden Pfeilen zu entgehen... Müssig... Immer wieder strichen die Spitzen der Geschosse seine Kleidung oder seine Haut. Immer wieder stechender Schmerz, welchen er zu unterdrücken versuchte... Der Überlebenswille war stärker. Er rannte... Doch selbst die Umgebung schien gegen ihn zu sein... Je näher er dem Turm kam, desto mehr Asche schien sich im Sturm zu wiegen... Desto mehr Wurzeln ragten aus dem Boden, über welche er ein ums andere mal zu stolpern drohte... Fast schon schien es, als wollten die Schlingpflanzen an den Hängen rechts und links des Weges nach ihm schnappen... Seine Knochen zertrümmern... Sein Atem wurde schwerer... Der Geschmack von Asche lag ihm schwer in Mund und Rachen und seine Augen tränten... Doch der Überlebenswille war stärker! Selbst als ein Pfeil sich in seine linke Schulterpanzerung bohrte und ein in Asche erstickender Schmerzensschrei ertönte rannte er... Und rannte... Er keimte wieder auf... Dieser jähe Zorn auf die Deadra und ihre Anhänger... Die Wut darüber, was er ihretwegen alles verloren hatte... Und er fühlte es wieder... Das warme Pulsieren Chrysameres, welches sich langsam über seinen gesamten Körper auszubreiten schien. Er fand Kraft... Kraft, um dem Aschesturm zu trotzen... Die Tür zu erreichen und schließlich seinen Zielort zu betreten...

Später...

Ein lauter Schrei hallte durch das Turmgewölbe, welches mitten in der verdorrten Ebene stand. Hinter einer halb abgebrochenen Säule, welche geradezu nur bis zur Hälfte der Raumhöhe reichte torkelte ein Dremora, übersät mit blutigen Wunden gegen die hinter ihm liegende Wand. Man konnte die Furcht in seinen Augen aufglühen sehen, doch da war es schon zu spät um den dearischen Krieger. Hinter der Säule hervor folgte eine schmale, weiße Lichtsäule, welche sich bei näherer Betrachtung als die Klinge Chrysamere's herausstellte. Geführt von den Händen Nathraen's bohrte sich das weiße Metall in den Brustkorb des Feindes, welcher mit aufgerissenen Augen seine letzten Atemzüge tätigte.
Der Dunmer hatte es nach langem Kampfe geschafft, sich über die Steppen hinweg zu schleichen und schließlich die Treppen des Turmes zu erklimmen. Und alles, was sich ihm in den Weg hatte, zerschmetterte er mit der immer stärker pulsierenderen, beflügelnden Macht der Paladinklinge und der Genugtuung, jeden einzelnen für die Verbrechen, welche sie ihm in der Vergangenheit beigebracht hatten, zur Rechenschaft zu ziehen! Einige hatte er zwar, der Übermacht wegen umgehen können, andere... Nun, er hatte sich seinen Weg nach oben gebahnt und die zerfetzten, blutigen Überreste die die Gänge und Treppenstufen pflasterten erzählten ihr übriges. Dennoch waren die Kämpfe nicht einfach spurlos an ihm vorbeigezogen... Nathraen hatte während seiner Flucht und seines anschließenden "Feldzuges" auch den ein oder anderen Treffer eingesteckt, welcher noch immer blutende Wunden hinterlassen hatte. Es machte ihm deutlich zu schaffen...

Während er dem Dremora in die Augen starrte, wie dieser sein Unleben aushauchte, atmete der dunmerische Jäger schwer auf. Er hatte viel Blut verloren, welches selbst von den heilenden Kräften des Schwertes kaum gehalten werden konnte. Es war erstaunlich, welche Wirkung diese Klinge auf ihren Träger gehabt hatte: Geschlagene Wunden schlossen sich schneller, während der ein oder andere Zauber am Träger abprallten, als stünde er hinter einer Mauer. Hingegen bei den Feinden hinterließ die Klinge kurzzeitig helle, gleißende Wunden, ehe sie von diesen Flammen verzerrt wurden. Trotzdem half Chrysamere nicht immer. Es war fast, als besäße das Schwert des Paladins einen eigenen Geist, welcher ebenso zu seinem Träger sprach. Dennoch, es reagierte auf Wut und eisernen Willen... Vielleicht ein Hinweis zur Funktionsweise dieser Waffe? Was Nathraen in diesem Moment jedoch eher bestimmten waren Rachegedanken, welche er schon lange hinter sich gelassen hatte... Dachte er. Doch, während er durch die dunklen, blutigen Kammern des Turmes geschlichen war, fand er hin und wieder entstellte Leichnahme und bei einem jenen einen Ring... Einen Ring, welcher ihm sehr bekannt war. Er trug das Siegel des Fürstenhauses Hlaalu und trug eine, mittlerweile fast bis zur Unleserlichkeit verkratzte Gravur, welche aus dunmerischen Buchstaben bestand und sich nur noch in einzelne Wortfetzen und Buchstaben übersetzen ließ. "Ver...t unter Mon... ... ..ern. In ....e, N." War das ein Zufall? Es verstörte den Jäger, doch die Stimme des Schwertes in seinen Ohren gab ihm Halt. Sie klang so vertraut... So... Nah... Oder waren es seine Wunden, welche seinem Geiste einen Streich spielten? Er musste bei Sinnen bleiben... Mit einem kräftigen Ruck zog er Chrysamere aus dem Leichnahm des Dremora, ehe er sich kurz an die Wand lehnte um durchzuatmen. Er schaute an seinem, teils noch immer mit Asche bedeckten Körper herab... Die feingearbeitete Robe mit den deadrischen Zeichen war völlig verschmutzt und zerfetzt. Die Schulterstücke waren teilweise mit Rissen übersät und die Linke sogar durchbohrt an einer Stelle, was einen Riss bis zur oberen Kante nach sich zog. Von dem Lederpanzer unter der Robe waren auch nur noch einige wenige Stücke angerissenen Leders übrig, welches den beißenden Geruch nach Schweiß, Blut und Kloake übernommen hatte. Weder ein schöner Anblick, noch ein schöner Geruch...

Bestimmt hatte er sich nebenbei noch die ein oder andere Rippe gebrochen, so wie sein Brustkorb schmerzte... Er war müde... Wollte schlafen und seine Ruhe haben... Doch er konnte sich jetzt nicht gehen lassen. Nicht jetzt, wo er seinem Ziel so nahe war! Als er nämlich den Turm betreten hatte, konnte er durch inmitten des wendeltreppenartigen Korridors ganz oben eine gleißende Energiequelle erblicken... Eine vertraute Energiequelle... Zumindest fühlte sich deren Anblick von dort unten so an... Er musste weiter... Das laute Pochen an der Tür verriet, dass die Deadra bald seine physich errichtete Blockade aus Rüstungsständern und anderen Einrichtungsgegenständen durchbrochen hatten. Er musste diesen Gegenstand einfach erreichen! Egal, wie aufgebraucht seine Kräfte waren... Also schleppte er sich die letzte Treppe hinauf. Viele Gesichter tauchten dabei vor seinem geistigen Auge auf und begleiteten ihn bei seinem Weg nach oben. Alte Freunde, welche ihm Glauben schenkten... Alte Feinde, welche mit Respekt und der Spannung zu ihm sahen, ob er es denn diesmal wieder schaffen würde... Und sie... Lijen... Ihr Anblick brachte sein Herz in einen seltsamen, schnellen Takt... Eine seltsame Hitzewelle überkam seinen Körper, welche dennoch erfrischend war... Mit jedem Schritt fühlte es sich an, als würde sein Körper für jeden Moment in Flammen aufgehen... Selbst das Pulsieren Chrysamere's ging in dieser Hitze unter. Und dann stand "Er" dort an der Schwelle zum obersten Turmraum. Er... Der Fürst der Dunmer, wie Nathraen ihn sich immer vorgestellt hatte. Er trug den Helm eines Ordinatoren... Nur weitaus prächtiger, mit Runen der Fürstin Azura und des Tribunals geschmückt. An seinem Gürtel hing die legendäre Klinge Flammenschneide und auf seine Brust prangerte das Wappen Morrowinds. War es wirklich der "Eine"? Der, den er immer verabscheut hatte? Das musste ein Traum sein!

"Er" reichte dem Jäger die Hand... Und Nathraen ergriff sie... War dies der Moment, in dem er Eins mit den Aedra, den Ahnen wurde? Nein... Es fühlte sich anders an... Lebendiger... Das hitzige Gefühl wurde stärker und Nathraen's Augen glühten im selben rot auf, wie es die Farbe seiner Augen war. Um seinen Körper herum züngelten schwache, geisterhafte Flammen, welche jedoch weder heiß noch schädigend zu wirken schienen. War dies... War dies der legendäre Zorn der Ahnen? Die Schwelle, welche die Ahnen blockiert wurde? Man sagte, nur Dunmer, deren Aufgabe noch nicht beendet waren, schienen in den "Genuss" dieses Zustandes zu kommen. Er fühlte ihre Hand auf seinem Schwertarm. Es war Lijens, welche ihm ins Ohr flüsterte. "Du hast es gleich geschafft... Gib jetzt nicht auf, Liebster... Nicht noch einmal so kurz vor deinem Ziel... Verzage nicht, denn du wirst mich wiedersehen... Schon bald!" ein tiefer, eiskalter Luftzug durchdrang den hitzeschwellenden Körper des Dunmers und eine letzte, ihm bisher unbekannte Kraftreserver schien ihn zu durchfluten.

Nur noch ein Wesen stand zwischen ihm und diesem Gegenstand, welcher selbst auf dem unheiligen Altar, auf dem er zu liegen schien kraftvoll pulsierte. Ein Dremora-Fürst in pompöser Rüstung, welcher exakt dasselbe Dai-Katana wie Nathraen trug. Er stand mit dem Rücken zum Dunmer, während dieser den Raum betrat. Waren seine Schmerzen verschwunden? Oder war er nur betäubt? Man sagte, jene, die dem Zorn der Ahnen unterstellt waren, war für wenige Momente ein eiserner Kampfeswille ohne den Rücksicht auf die eigenen Verluste gegeben... Und so fühlte er sich auch. Er machte den ersten Schritt in den Raum, als die blutroten Fackeln zu seinen Seiten begannen zu brennen.

"Du bist also endlich hier, Emporkömmling." das fremde Wesen drehte sich zu Nathraen um und offenbarte ein seltsames Gesicht. Es wirkte schön und zärtlich, aber gleichermaßen anmutig und ehrfurchtgebietend. Ganz anders als die der anderen Dremora... Er schien... Von den Deadraprinzen bevorzugt? Oder war er nur eine Laune derer kranken Natur? "Die Herrin hatte erwähnt, dass du etwas ganz Besonderes bist... Wie es einem Krieger gebührt, wirst du meinen Namen erfahren. Er lautet "Sepulchur". Dein Name ist mir bereits geläufig, Nathraen "Ryu" Indoril. Doch belassen wir es bei diesen Worten. Mach dich bereit und zieh blank!" was redete er da? Herrin? Die Dremora dienten doch den Sagen nach nur Mehrunes Dagon? Etwas Besonderes? Nathraen hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn im nächsten Moment schnellte der Dremora mit hoch erhobener Klinge auf den Dunmer zu und setzte zu einem vernichtenden Schlag an... Welcher jedoch gegen Chrysameres weißen Stahl prallte. Es hätte keinen Zweck gehabt, nun nachzugeben. Dieses Wesen schien nicht umsonst der alleinige Wächter des Gegenstandes zu sein. Stattdessen presste der Dunmer, welchem der Zorn von vielen im Herzen brannte dagegen und setzte mit einem Schulterstoß nach. Sepulchur machte einen Satz zurück und ließ kurz die Klinge senken. "Beeindruckend. Noch niemand hat auch nur einen meiner Angriffe mit dieser Leichtigkeit pariert..." Nathraen dagegen spuckte nur zur Seite auf den Boden und hob seine Waffe in Kampfposition. Der nächste Schlag würde sitzen... Ganz sicher... Zwei Schreie... Zwei aufeinander zu stürmende Gestalten und das laute Geklirr von Metall vermischte sich zu einem dramatischen Lied der Gewalt, Wut und dem Verlangen nach dem Sieg. Beide führten dem jeweils anderen einen ganz speziellen Tanz der Klingen vor, nutzten Lücken in der Verteidigung des Feindes und führten sich so blutige Wunden zu. Es war, als zähle das Geschehen um sie herum nicht mehr im Geringsten. Einzig der Kampf war nun noch intressant, bis beide sich schließlich, schwer atmend gegenüberstanden. Der Dremora trug noch immer den ernsten Gesichtsausdruck, während Nathraen nur schief grinste und Chrysamere auf seiner Schulter anlehnte. "... Was ist? Schon genug?" natürlich blöffte er nur und das überflügelte Gefühl des Ahnenzorns verflog auch immer mehr, doch diesen Bluff musste er sich erlauben und an den falschen Stolz des Dremoras appelieren. Kein Deadra gab sich dem Spott eines Sterblichen hin... Und so auch Sepulchur. Mit einem lauten Aufschrei rannte dieser auf Nathraen zu und schwang sein Dai-Katana von links nach rechts. Der Dunmer hingegen rammte Chrysamere einfach auf den Boden und gegen die Schlagrichtung des Gegners, wandte sich nach dem Aufprall von Stahl auf Stahl dann in einer Drehung hinter diesen und durchtrennte dem Feind mit einem feinen Hieb das Rückgrat. Ein leises "N'Wah..." entfuhr dabei seinen Lippen, während sein Feind dann doch zusammenbrach. Doch auch Nathraen sank in die Knie und musste sich auf seinem Schwert stützen. All die Wut, all der Zorn waren abgeklungen...

Nun waren nur noch die Schmerzen da, welche ihn um den Verstand zu bringen drohten... Selbst der Glanz Chrysameres schien langsam zu vergehen... Es hatte seine Kraft für den Dunmer wohl schon nahezu vollständig verbraucht... Die Augen bereits halb geschlossen quälte er sich zum Altar hin... Die letzte Kraft in seinem Körper fühlte sich dabei an wie ein schwaches Fackellicht in einer kalten Winternacht... Dem Schnee trotzend brannte sie bis auf den letzten Scheit und hielt sich dann noch mit der verbliebenen Glut erhitzt... Ächzend zog er sich an der Paladinklinge nach oben, damit er nun endlich sehen konnte, es es mit diesem Gegenstand auf sich hatte. Doch, was er hier vorfand ließ ihn einfach nur wortlos zurück. Dort auf dem Altar lag der legendäre Stern, für welchen ein jeder Anhänger der Mondgöttin töten würde... Azura's Stern, der Stein der endlosen Seelen, so hieß es... Schemenhafte Bilder von Zeichnungen und Bildern dieses Artefaktes tauchten vor seinem Auge auf. Das musste er sein... Wie schön er glänzte in dieser Dunkelheit... Er musste ihn anfassen... Ihn noch einmal in der Hand halten... Und so geschah es. Mit zittriger Hand ergriff er den Stern von Azura und wurde dabei von etwas erfüllt, was er selbst nicht beschreiben konnte. Es war weder gut, noch schien es böse... Doch es fühlte sich groß an... Sehr groß! Ehe er sich versah begann der Turm zu beben und auch Chrysamere entwich seiner anderen Hand und fiel klirrend zu Boden... Alte Staubbrocken begannen von der Decke zu rieseln, während er im Fernen Schritte vernehmen konnte. Doch je näher sie eigentlich kommen sollten, desto weiter rückten sie in die Ferne. Nathraen war müde... So müde... Das letzte, was seine Sinne noch spürten war ein tiefgehender Schmerz und der letzte Blick auf die Fratze eines Dremoras und einen Dolch in seiner Schulter, ehe der Deadra unter einem Geröllbrocken begraben wurde. Und dann... Schwärze... Schwärze, welche alsbald mattdunkelbläulich erhellt wurde... Um ihn herum leuchteten riesige Kristalle auf, während er selbst auf einer kristallernen Plattform lag... Er fühlte nichts in diesem Moment... Absolute Neutralität entgegen jeglicher Schmerzen oder Gedanken... War dies das Ende? Schwer zu glauben... Kälte umgab seinen Körper... Doch wehte kein Wind... Wo war er hier nun wieder gelandet, unfähig, sich zu bewegen?

JonnyBgood
15.01.2012, 01:28
Die Umgebung von Leyawiin war sumpfig,davon hatte Athaso bereits gehört,doch der Gestank des Sumpfes war ihm bisher noch nicht zu Ohren gekommen.Es erinnerte etwas an den Geruch den die sprudelnden Quellen im Aschland von Vvardenfell von sich gab.Nur das man sich an diesen Geruch nicht nach einigen Minuten nicht mehr roch weil man sich daran gewöhnte oder ihn ausblenden konnte.Eine Woche war Athaso gereist.Von Herberge zu Herberge.Immer den Weg entlang Richtung Leyawiin.Er hatte darauf verzichtet Bravil zu betreten,denn diese Stadt soll noch elender reichen als der Sumpf.Und außerdem hätte er das Wasser überqueren müssen,schließlich nahm er die gelbe Straße.Zum einen weil das von Cheydinhal aus näher war, und zum anderen weil er gehört hatte Khajiit`s aus Elweyr würden das Gebiet auf der anderen Seite des Stroms überfallen und plündern.
Und nun hatte er endlich die Stadt erreicht.Le-ya-wiin.Ley-aw-iin.Hört sich eher nach einer Stadt im Wüstenland der Khajiit an als eine Fürstentum in der Kaiserlichen Provinz.Aber das passte sehr gut zu der Person die er suchte.
Athaso trug seine Rüstung unter dem Trauermantel,von dem er sich sicher war ihn bald ablegen zu können,und sah aus als würde er ein den Krieg ziehen.Kein Wunder das ihn eine Wachen anhielt als er sich dem Tor näherte.
„Halt!Wer seid ihr?Was wollt ihr in Leyawiin?“
Athaso blieb stehen und das schmatzende Geräusch das seine Stahlstiefel beim gehen durch den Schlamm der feuchten Erde ,die sich bis zum Tor erstreckte,gemacht hatte verstummte.
„Mein Name ist Athaso Dres und mehr geht euch nicht an.“zischte der Dunmer.Er war in den letzten Tagen immer wieder aufgehalten worden was jedes Mal an seinen nerven gezehrt hatte.Sei es wegen einem sich nähernden aber dann doch auf Abstand bleibenden Zweigling oder seinem immer noch schmerzenden Knie.Es war wieder schlimmer geworden.Er musste versuchen Sarij'Jhorr so schnell wie möglich ohne langen Kampf unschädlich zu machen,Athaso wollte wissen warum ihn dieser Khajiit so hasste.
„Oh doch,geht es mich wohl.Ihr seht nicht aus als würdet ihr einen Verwandten besuchen wollen. Dres he?Das ist doch einer dieser Dunkelelfen Clans?Was wollt ihr hier?“
Athaso hob kurz die Hand um sich den Speichel der Wache ,den er beim überbetonten aussprechen von Dres ausgespuckt hatte, von der Wange zu wischen.Als er sie wieder runter nahm wanderte sie zum Griff seines Schwertes an dem nun auch der Blick des Wachmannes klebte.
„Es ist ein Fürstenhaus.Ich bin auf diplomatischer Mission,und wenn der Graf erfährt das ihr mich habt warten lassen dürft ihr bald in der Schwarzmarsch Schicht schieben.“
„Ich wüsste nicht was Graf Caro mit Dunkelelfen zu schaffen hat.Er hat momentan wichtigeres worum er sich kümmern muss.Ihr könnt hier warten bis ich am Hof angefragt habe.“
Athaso's Griff festigte sich.Die Wache schien darauf aus zu sein ihn zu provozieren.
„Mit Dunkelelfen?Was er mit ihnen zu tun hat?Nun,der Graf von Cheydinhal ist einer.Und ich bringe Nachricht von ihm.Jetzt lasst mich herein.“
Erst jetzt ging der Blick der Wache wieder zu Athasos Gesicht.
„In Ordnung.Aber eure Waffe behalte ich hier bis ich weiß das ihr der seid der ihr vorgibt zu sein.“
Athaso zögerte kurz,nickte dann jedoch und schnallte die Scheide seiner Waffe vom Gürtel und gab sie der Wache.Dann drehte sich die Wache um,klopfte gegen das Tor und es wurde von der anderen Seite geöffnet.Als der Schlitz grade so groß war das Athaso durchgehen konnte betrat er mit großen Schritten die Stadt.Er wollte so schnell wie möglich außerhalb der Sichtweite der Wache sein.Und er bog erst nach links,in Richtung Schloss ab,falls sie ihm nachschaute.Doch dann ging er in die Innenstadt.Ein paar Argonier die in Jel miteinander redeten kreuzten Athaso's Weg und wäre er nicht ausgewichen hätten die vier ihn umgerannt.Sie trugen Kleidung die fast aussah als wären sie adelig.Doch soweit er wusste war der Graf Colovianer.Athaso sah sich um.Die Häuser standen mit ihrer gelben bis orangen Farbe in einem derben Kontrast zum schlammigen Boden und dem dunklen Himmel.Es sah nach Regen aus.Komisch.Dachte Athaso.Eben schien doch noch die Sonne.Er ging weiter und um die Ecke eines Hauses das sehr ungepflegt aussah.Das gelb sah schon fast rot aus.Da kam ein Bettler auf ihn zu.Ein Schauer durchlief den Dunkelelf.In letzter Zeit erinnerte ihn jeder Bettler an diese kalte Nacht in Chorrol und die toten,starrenden Augen seines Opfers.Doch es war der einzige Weg gewesen.
„Habt ihr mal ne Münze?“fragte ihn der Bettler.Athaso musterte ihn.Er war Bretone oder Kaiserlicher.Aber auf gar keinen Fall Nord,dafür war er zu klein.Seine alten milchigen Augen sahen er müde aus und er brachte einen Geruch von alten Eiern mit sich.Er griff zu seinem Beutel und gab dem Alten einen Septim.
„Mögen die Neun über euren Pfad wachen.“hauchte Athaso's gegenüber daraufhin.Er hatte sich grade umgedreht um wieder davon zu trotten da legte der Dunmer ihm eine Hand auf die Schulter und drehte ihn wieder um.
„Es sind noch zwei Münzen mehr für euch drin wenn ihr mir sagt wo ich einen Khajiit namens Sarij'Jhorr finde.“Der Obdachlose schien einen Moment nachzudenken.
„Ich wüsste nicht das so einer hier in Leyawin lebt.Doch ich habe einen gesehen den ich nicht kenne,der wohnt seit nem Monat in der Herberge am Westtor.“
„Seid bedankt.“sagte Athaso und gab ihm zwei weitere Münzen.Also auf zur Herberge.Der Obdachlose hatte sich zwar nicht wirklich vertrauenserweckend angehört doch es war bis jetzt alles was er über den Aufenthaltsort des Khajiiten wusste.
Also begab sich der Dunmer in Richtung des anderen Tores.Auf dem Weg vielen ihm weitere Argonier auf.Es gab viele in dieser Stadt.Wahrscheinlich waren Leyawiin und Bravil auch die ersten Ziele wenn man die Schwarzmarsch oder Elsweyr verlassen wollte.Und wenn immer Athaso Wachen begegnete drehten sich sich um und schauten ihm nach.Er schien viele hier zu beunruhigen. In Cyrodiil schien es nicht üblich eine Rüstung zu tragen, es sei denn man hatte vor in einen Kampf zu ziehen ,oder man gehörte zur Kämpfergilde.Endlich erreichte er die Herberge.Vor der Tür atmete er noch einmal ruhig ein und aus.Dann betrat er sie.Außer einer Gruppe von 3 saufenden Kriegern und der Wirtin war niemand im Inneren.Athaso ging zu ihr hinüber.
„Seid gegrüßt!Wollt ihr vielleicht ein Zimmer mieten oder etwas zu Essen.“fragte sie ihn.
„Nein.Ich bin auf der Suche nach jemanden.Sein Name ist Sarij'Jhorr.Wohnt er hier?“Die Frage schien die Wirtin erschrocken zu haben und sie zuckte kurz zusammen.
„Ja,er hat ein Zimmer hier gemietet.Und ihr sucht nach ihm?“Athaso nickte.
„Gut,ich habe eine Nachricht von ihm für euch.“Sagte sie weiter und zog einen Zettel hervor den sie dann dem Dunmer gab.
„Was steht da drin?“
„Ich weiß es nicht.Ich habe ihm versprochen nicht hinein zu sehen.Er hat mich sogar dafür bezahlt.Und er hat gesagt dass wenn ein Dunkelelf kommt und nach ihm fragt, ich ihm das geben soll.Er wüsste schon was es damit auf sich hat.“Athaso runzelte die Stirn.Woher wusste er das ich komme?
„Vielen dank.“Sagte er daraufhin,nahm die Nachricht,setzte sich auf einen Hocker und öffnete sie.In dem Brief stand:

Seid gegrüßt Athaso.
Ihr fragt euch nun vielleicht woher ich wusste das ihr kommt.Oder woher ich wusste das ihr genau heute zu dieser Zeit kommt.Nun,ich weiß einiges über das jetzt,das vergangene und das kommende was euch noch verborgen ist.Sachen,bei denen ihr nicht in Stande sein würdet sie nun zu verstehen.Doch das wird sich heute Abend ändern.Holt euch eure Waffe wieder von der Wache ab,und begebt euch dann gradeaus vom Tor aus 1000 Schritte in den Sumpf.Ich erwarte euch,und keine Angst ich bin allein.
Sarij'Johrr.

Die Gedanken in Athaso's Kopf überschlugen sich.Woher wusste der Khajiit das ihn die Wache sein Schwert abgenommen hatte.Wieso sollte er Sarij'Johrr im Sumpf treffen,war er auf einen Kampf vorbereitet?Athaso drehte sich wieder zur Wirtin.
„Wann hat er das hier abgegeben?“
„Heute Morgen.“
Der Dunmer war sprachlos.Ein seltsames Gefühl kroch in seine Knie.Ob es Angst war oder etwas anderes konnte er nicht sagen.Einige Sekunden blieb er noch sitzen,dann stand er auf und machte sich auf den Weg zurück zum Osttor.Langsam ging er.Langsamer als sonst.Er versuchte sich an irgentwas oder jemanden zu erinnern der Sarij'Jahrr vorher von Athaso's Ankunft berichete haben könnte,doch da gab es außer Modryn niemanden.Als er das Tor wieder erreicht hatte schienen die Wachen erleichtert das er endlich die Stadt wieder verließ.Auf der anderen Seite dann,gab ihm der Wachmann seine Klinge wieder.
„Ich werde mich am Hof erkundigen ob ihr dort ward,und wenn nicht, betet das ich euch nicht nochmal in die Finger kriege!“Athaso nickte nur,schloss die Schnallen der Scheide des Katanas wieder an seinem Gürtel fest,drehte sich genau vom Tor aus in die andere Richtung,machte einen Schritt nach vorne und begang zu zähelen.1.2.3.......
So ging es durch denn Sumpf,vorbei an toten Bäumen und abgestorbenen Büschen.Wieder begleitet vom schmatzenden Geräusch des Schlammes.Schritt für Schritt,Zahl für Zahl,den Blick nach vorne gerichtet.Dabei entging ihm jedoch nicht das der Himmel immer dunkler wurde.Es würde bald anfangen zu regnen.Beim Gedanken musste er schmunzeln.In vielen Büchern wurde Regen für Dramatik benutzt,und er hätte nie gedacht das es sowas wie ein “finales“ regnen jemals geben würde.Und so ging er.Bei 687 überschritt er einen Hügel und konnte die Stadt hinter ihm nicht mehr sehen.Dann war er bei 1000 angekommen.
Er sah sich um.Keine Menschenseele weit und breit.War das vielleicht nur eine List gewesen?Verlässt Sarij'Johr grade Leyawiin durch das Westtor in Richtung Elsweyr wo Athaso ihn nicht mehr bekommt?War die Wirtin eine Kumpanin vom Kahiiten?Grade als Athaso wieder umdrehen wollte hörte er ein leichtes Schnurren von einem Baum direkt neben ihm kommen.Er sah hoch und auf einem der Äste saß ein alter Katzenmensch.Er war schon so alt, dass sein früher wahrscheinlich oranges Fell grau bis weiß wurde und an einigen Stellen in seinem Gesicht bereits ausfiel.Er trug eine Vulkanglasrüsstung.Eine komplette.Bis auf den Helm.So etwas war extrem selten und extrem teuer.Der Khajiit lehnte mit dem Rücken zum Stamm und er hatte die Knie angezogen und seine Arme darum gelegt.Athaso konnte keine Waffe ausmachen.
Sofort ging die Hand des Dunmers zum Griff seines Katanas.
„Seid ihr Sarij'Jorr?“fragte er mit langsamen Worten.Der Katzenmann sah zu ihm herunter.„Ja.Seit gegrüßt Athaso vom Haus Dres,ich habe euch erwartet.“Er sprach ohne Akzent und mit einer dunklen beruhigenden Stimme.
„Seid ihr hier um mich zu töten?“Fragte er den Dunmer.
„Ja.Aber zuerst möchte ich wissen warum ihr die Ermordung meiner Frau,meines Sohnes,meines Onkels und meines Schülers in Auftrag gegeben habt!“Der Kahjiit kicherte.
„Alles zu seiner Zeit,Athaso,alles zu seiner Zeit.Ihr müsst wissen,dass das Wort Zeit für mich in den letzten Jahren seine Bedeutung geändert hat.Wisst ihr,früher habe ich mit der Zeit Geschehnisse in einer Reihenfolge sotiert,wie sie geschehen sind.Das kommt mir nun sehr töricht vor.“
„Was hat das mit mir zu tun?“unterbrach ihn Athaso.
„Bleibt ruhig.Ich möchte das wir einander verstehen.Außerdem haben wir alle Zeit der Welt!“erneut lachte der Alte.
„Nun,Zeit vergeht nicht,es gibt immer nur einen Augenblick.Das Jetzt.So sehen die Argonier das auch.In ihrer Sprache gibt es kein Wort für Zeit.Und doch muss ich nun feststellen das mein Leben in der Vergangenheit vorherbestimmt wurde,genau wie eures und dieser Abend.Ihr und ich.Wir haben und unser Leben lang begleitet,ohne wirklich zusammenzustoßen.Wie die Monde.“
„Wovon sprecht ihr?Ich kenne euch nicht!“
„Nun ihr habt den Morgen meines Lebens eingeleitet und seit nun an seinem Abend da.Und ich heute auch an eurem.Denn heute werdet ihr sterben.Wir werden kämpfen,und ich habe einen großen Vorteil.“
„Und welchen?“
„Nun das ihr bereits im Sterben liegt.Und das schon seit einer langen Zeit.Der Erste Schnitt in euer Fleisch war der Tot eures Sohnes und eurer Frau.Athesie.“Athasos Magen zog sich zusammen.
„Ach ja,Athaso und Athesie,allein schon von den Namen her vorherbestimmt.Genau wie dieser Abend.Alles ist so wie die Netzweberin es mir gesagt hat.An Corpus ist sie gestorben,nicht wahr?“
„Nein.Sie wurde vergiftet.Mit einem Gift das es so aussehen lies.Aber ich habe den Assassinen flüchten sehen.Den ihr geschickt habt!Warum?“
„Nun,dazu kommen wir noch.Bevor ihr erfahrt warum geschehen ist was geschehen ist,möchte ich euch sagen was für Auswirkungen das auf die Zukunft hat.Nun,an diesem Abend wurdet ihr verwundet.Tödlich.Und als Therales,euer Schüler,starb ist das erste Blut aus euch herausgekommen und hat euer Schicksal besiegelt.“
„Und was war mit dem Anschlag auf meinen Onkel?Der ist fehlgegangen.“
„Nein.Euer Onkel sollte niemals sterben.Der Angriff hat euch jedoch nach Cyrodiil,zu eurem Schüler gezogen.So wie es die Weberin wollte.Und nun steht ihr hier.Stark blutend.Und bevor ich euch euer Leben aushauche möchte ich euch den Grund für das alles nennen.Nun,ihr kennt mich,Athaso Dres.Ihr ward bei meiner Geburt anwesend.Und ihr seid grausam.So grausam.“
„Wovon redet ihr?Ich kenne euch nicht.Wir sind uns nie begegnet.Und nicht ich bin der grausame.Ihr habt den Tod meiner Familie befohlen!Ihr dreht alles um!“
„Nun,dass stimmt nicht.Wisst ihr,Sarij'Jhorr ist ein heimischer Khajiit Name wie er den Neugeborenen in Elsweyr gegeben wird.Ich hatte aber noch einen anderen Namen,der mir in Morrowind gegeben wurde.Ein Sklavenname.Ihr erinnert euch nicht an Sarij'Jhorr.Vielleicht sagt euch Kratzt-an-der-Tür etwas.“
Es durchzog Athaso.Ja.Der Name sagte ihm was.
„Ihr....ihr seid es?“Erneut kicherte der Khajiit.
„Ja.Euer Sklave.Und den Namen habt ihr mir gegeben.Ihr hattet bereist einen Sklaven in Balmora,einen Kahjiit namens Redet-nicht-mehr.Meinen Vater.Ihr habt ihn von eurem Vater geschenkt bekommen als ihr Athesie einen Antrag gemacht hattet.Und er redete nicht mehr weil euer Vater ihm die Zunge rausgeschnitten hatte.Und Athesie brachte meine Mutter mit.Schläft zu viel.Man könnte sagen ihr könnt nichts dafür was ihr den beiden später angetan habt,ihr wurdet von Anfang an dazu erzogen mein Volk zu verachten.Nun,es waren eure beiden einzigen Sklaven in Balmora.Sieht putzten für euch und bestellten einen kleinen Garten.Ach dieser Garten.Ich weiß noch noch wie ich dort in der Sonne lag.Das waren gute Zeiten.Man kann nicht sagen das ihr beide meine Eltern schlecht behandelt habt.Normal eben.Wie man einen Hund behandelt.Und als ich geboren wurde habt ihr mich nicht verkauft.Nein,ihr habt mich bei meinen Eltern behalten.Ihr ward so gütig.Doch das hat sich geändert.Mein Vater wollte mir etwas Medizin kaufen.Ich war krank.Und von euch haben wir nur das nötigste bekommen.Ich wurde nicht wieder gesund.Also stahl mein Vater einen Ring von euch.Er wusste ja nicht das es euer Verlobungsring war.Und als ihr es rausbekamt habt ihr gehandelt wie ihr es von eurem Vater gelernt habt.Ihr habt ihn umgebracht.Während ich und meine Mutter mit im gleichen Zimmer waren.Ihr wolltet uns zeigen was passiert wenn man euer `Vertrauen` missbraucht.In der gleichen Nacht wollte meine Mutter mit mir fliehen,doch ihr habt uns verfolgt.Meine Mutter getötet,und wisst ihr was.Auch das habe ich gesehen.Ich lag im Busch direkt neben ihr.Ihr habt ihr die Kehle durchgeschnitten.Sie konnte nicht mal mehr um Hilfe flehen.So wie man mit Sklaven umgeht.Grausam.Ich lag neben ihr,ihren ganzen Todeskampf lang,und noch länger.Am Nächsten Morgen erst habe ich mein Versteck verlassen.Ich wurden dann von einem freien Kahjiiten gefunden der mich mit nach Elsweyr,zu einem Schrein der Netzweberin nahm.Dort bekam ich meinen Namen.Wie alt war ich da,als ihr meine Eltern getötet habt?Ich glaube 11 Winter.Und dann lebte ich an ihrem Schrein.Wurde reich durch die Vorahnungen die sie mir Schenkte und vor einem Jahr,sagte sie mir was heute passieren Würde,was vorher passiert ist,und was passieren wird.Und jetzt sind wir hier,und nur einer kann diesen Ort lebend verlassen.Nicht ihr wart es der das Recht auf Rache hat.Ich bin es.“
Athaso hatte die ganze Zeit zugehört.Und er hatte es geschafft dem Blick des Khajiiten stand zu halten.Jetzt war das Ende dieses Weges da.
Es fing an zu regnen.

„Also,lasst das Schicksal nicht mehr warten.Kommt herunter und vollendet eure Rache,wenn ihr meint ihr seid dazu in der Lage!“Der Khajiit lies noch einmal seinen Blick über die sumpfig braune Umgebung schweifen,dann lies er sich vom Baum heruntergleiten und stellte sich Athaso gegenüber.Das metallene Geräusch das die beiden Kurzschwerte machten als Sarij'Johrr sie von seinem Rücken zog durchbrach die nur vom Regen gestörte Stille wie ein langsamer,klagender Schrei.Athaso zückte sein Katana und lies seine Arme kreisen um sich zu lockern.Er hatte das Gefühl er würde jetzt schon schwitzen,und der erste Schlag war noch nicht einmal angesetzt.Eine weile standen sie einander gegenüber,bis Athaso als erster Angriff.Ein weiter Schritt nach vorne,der dem Dunmer wie eine Ewigkeit vorkam,dann schlug Stahl auf Stahl.
Immer wieder ging Athaso in die offensive doch der Khajiit lies sich nicht zu einem Fehler verleiten sondern wich den langen Schlägen geschickt aus,setzte hier und da mal eine Konter ein .Athaso versuchte mit einem Ausfallschritt näher an sein Ziel heranzukommen doch wieder wich der Katzenmensch zurück.Athaso machte sie die gewonnene Distanz zum Vorteil und schoss einen Feuerball.Mit einem katzenhaften Sprung zur Seite wich Sarij aus und ging nun auch in den Angriff .Mit kurzen,schnell aufeinander folgenden Schlägen drängte er den Dunmer ein,bis dieser mit dem Rücken zu einem Baum stand.Er lies den Khajiit diesmal noch näher herankommen doch anstatt den Schlag erneut zu parieren griff er blitzschnell mit der linken zum Hals seines Gegners,zog ihn nach hinten an sich vorbei und schleuderte ihn gegen den Baum.Sarij'Johrr verlor das Gleichgewicht und viel hin.Athaso,der hinter ihm stand hob die linke um seinem Gegner einen Feuerzauber hinterher zu werfen.Doch wieder war Sarij schneller und konnte sich zur Seite rollen.Er war grade wieder auf den Beinen der zersprang der Zauber am Stamm und setzte ihn in Flammen.Athaso lies Sarij keine Pause und schlug mit einem erneuten Flammenhauch in seine Richtung.Diesmal fing der Khajiit den Zauber mit einem weiß leuchtenden arkanen Schild auf.Er wusste das er Athaso wieder in den Nahkampf zwingen musste,also sprintete er im zick-zack auf ihn zu und wich weiteren Flammenbällen aus.Die gesamte Umgebung brannte bereits.Da hatte er den Dunmer fast erreicht und sprang mit erhobenen Waffen hoch.Athaso konnte noch im letzten Moment abblocken,wurde jedoch zurückgeworfen und versuchte im Taumeln mit einem schlecht gezielten Schlag den Hals des Katzenmenschen zu erwischen,doch dieser tauchte drunterher und trat dem Dunmer gegen sein verletztes Knie.Unweigerlich sackte Athaso ein.Nun war der Khajiit über ihm und hob die Klingen zum finalen stoß doch Athaso streckte die linke in seine Richtung und ein brennender Strahl und entflog seinen Fingern sodass Sarij ausweichen musste.Athaso stützte sich auf sein Katana und zog sich wieder auf die Beine doch sein Kontrahent hatte ihn bereits erreicht.Wieder gingen sie in den Nahkampf und Athaso konnte kaum Zauber einsetzen.Außerdem wurde er langsamer und die Pfeilverletzung in seinem Knie schmerzte wieder.Er verbrauchte jedoch keinen Gedanken an die Frage woher sein Gegner das wissen konnte,er stand definitiv mit Mephala im Bunde.Immer langsamer wurden Athaso's Paraden,und,so schien es ihm,immer schneller wurden die Angriffe von Sarij'Johrr.Da kam ein Schlag mit beiden Klingen von links.Der Dunmer wollte mit gesenkter Klinge abblocken,doch zu spät.Im letzten Moment änderte der Angriff die Richtung und ging in einen Stich über.Athaso warf sich nach hinten doch trotzdem trafen ihn die Klingen,durchstießen den Panzer und schnitten in sein Fleisch.Er fiel auf den Rücken,spürte die brennenden Stiche,spürte das Gift an den Waffen gewesen war das nun durch den Körper des Dunkelelfen floss und die Magieka senkte.Er blickte an sich herunter.Der Treffer war nicht tief gewesen,doch trotzdem schien es ihm als sei er gelähmt.Da war der Khajiit auch schon wieder über ihm und hob seine Waffen um sie in Athaso's Brust zu stechen.Da wurde die Zeit langsamer.In Zeitlupe näherten zwei Schwerter sich einer über 100 Jahre alten Brust,aus Rache von einer längst vergangenen Tat.Sollte das sein Ende sein.Der Katzenmensch war tief über ihm gebeugt und er konnte das weiße im Auge des Khajiiten sehen.Da sah er noch etwas.Hinter dem Khajiit stand eine Frau.Obwohl sie blau leuchtete,erkannte Athaso das es eine Dunmerin war.Und er erkannte wer es war.Athesie.Nein,es war noch nicht vorbei.Sie schüttelte den Kopf.Und Athaso hob den rechten Arm der in weißem Feuer gehüllt war und stieß die Klingen im letzten Moment von sich fort.Sarij taumelte zurück.Athaso sprang wieder auf die Beine,spürte keinen Schmerz,keine Schwäche,keine Furcht mehr,hob das Katana und sprach die Uralten deadrischen Worte die ihm einst sein Meister beigebracht hatte,vor 90 langen Jahren.Und das Feuer der Ahnen umfasste das Schwert des Dunmers,und der Khajiit hielt sich die Hand vor die Augen,lies seine Waffen fallen.Für einen kurzen Moment wurde es so heiß,das die Regentropfen die vom Himmel vielen sofort verdampften.Das Schwert schien heller als die Sonne,verschwand im Schlund Oblivion's und Athaso senkte die Arme und schrie:
„Macha Molag este Meri agg Dunme falere!“Der Schrei schien alles zu übertönen und das Feuer schoss auf den Khajiiten zu.Kurz wurde alles ganz hell,dann finster wie die Nacht,und dann ging alles wieder seinen normalen Gang.Die Zeit verlief wieder normal,und Athaso hörte sein Herz schlagen,und sich selbst auf die Knie fallen,umgeben von Feuer.
Dann blickte er auf.Vor ihm,knappe 20 Meter lag ein Körper in etwas gekleidet was einst eine Rüstung aus Vulkanglas war.Er sah sich noch einmal nach der Frauengestalt um die sie war verschwunden.So kroch der Dunmer auf den Khajiit zu.Der alte war kaum noch zu erkennen.Sein Gesicht war schwarz bis rot und sein Fell war abgebrannt.Er atmete noch.Er öffnete die Augen und sah Athaso an.Von einem leichten Windstoß getrieben drangen Worte aus dem Maul des starbenden an Athaso's Ohr.
„Ihr seid nun tot,Athaso Dres.“
Athaso sah ihn verständnislos an.
„Ihr hattet für eure ….. eure Frau gelebt.Dann war sie tot.Dann euer Sohn.Dann euer Schüler.Und nun habt ihr.... für die Rache gelebt.Und nun habt ihr nichts mehr wofür ihr lebt.Genau wie ich es gesehen habe.Und ich.... treffe meinen Vater und... meine Mutter wieder,während ihr,sinnlos und.... und tot hier auf der Erde weilt.Ihr seid gestorben nicht ich.“
Der Khajiit lachte.Athaso lies sich neben ihm auf die Erde fallen und sah in den Himmel über ihnen.Kurz überlegte er über das was der Khajiit gesagt hatte,dann antwortete er:
„Nein.Ich kann noch für vieles leben.Ihr habt diese Chance vertan.“
„Es kommt schlimmes auf euch und euer Volk zu.“
„Das mag sein.Doch ich lebe.“
Der Khajiit lächelte und starb.
Athaso schloss die Augen.
Da lagen sie nun.Wie Wasser und Feuer,umgeben von Wasser und Feuer.

eis engel
19.01.2012, 15:56
Ein Schneesturm zog auf und vernebelte ihr immer mehr die Sicht. Ihr Pferd wurde auch immer nervöser. Siana trieb den Schecken an, welcher gleich in einen schnellen Galopp überging. Je eher sie in Bruma waren, umso besser... Auch wenn die Dunmer diese weiße, kalte Pracht liebte und Stunden lang im Schnee spazieren gehen konnte, war dies hier jetzt einfach zuviel des guten. Plötzlich und wie aus heiterem Himmel tauchte am Wegesrand ein dunkler Schatten auf, der sich hinterm Schnee versteckte. Der Schecke erschrak und bäumte sich wiehernd auf. Siana, die vor Schreck die Zügel los gelassen hatte, rutschte mit den Füßen aus den Steigbügeln und fiel im hohen Bogen vom Rücken des Tieres hinunter. Unsanft landete sie neben dem Schatten im Schnee. Hastig tastete sie ihren Körper nach Verletzungen ab, doch da ihr nichts wehtat, sprang sie schnell auf die Beine und klopfte sich den Schnee von ihrer Kleidung. Anschließend betrachtete sie den Schatten, welcher sich als Körper herausstellte und der reglos und zum Teil schon zu geschneit, im Schnee lag. Vorsichtig befreite sie ihn etwas vom Schnee und drehte ihn schließlich auf den Rücken. „Nathraen..?“ kam es ihr entsetzt über die Lippen, als sie den mehr tot als lebendigen Dunmer erkannt hatte. Eilig tastete sie seinen Hals ab, um ein Lebenszeichen zu finden. Er sah furchtbar aus. Seine Rüstung hing nur noch in Fetzen an ihm, aus seinen unzähligen Wunden floss das Blut nur so und er stank erbärmlich – doch er lebte noch, sie spürte einen schwachen Puls. Für einen Moment atmete sie erleichtert auf, jedoch schwand die Erleichterung relativ schnell wieder und schlug in blanke Wut um. Ob er dafür Verantwortlich war, was ihr kürzlich wiederfahren war? Eisige Kälte durchzog ihren rechten Arm und sie ballte ihre Hand zu einer Faust... Er war der einzigste, der von ihrer Verbindung zur Bruderschaft und dem Kaiserstadt Attentat wusste. Doch so recht daran glauben konnte sie nicht. Sie hatte Fragen und wollte Antworten, die er ihr geben würde. Aber im momentanen Zustand würde er vermutlich nicht einmal mehr wissen, wie er eigentlich hieß.. Sie richtete ihren rechten Arm in einen Schneehaufen und öffnete ihre Hand, wodurch ihre magische Kraft frei gesetzt wurde. „Heilung...“ murmelte sie leise vor sich hin, als sie eine andere und neue Macht in sich spürte, die durch den linken Arm floss. Siana legte ihre linke auf den nackten, kalten Oberkörper von Nathraen und wartete darauf, was geschehen würde. Wenn alles gut ging, würde ihn diese Magie gleich heilen, oder er starb.... Eine wohlige Wärme durchflutete ihren linken Arm und übertrug sich auf den Körper des Dunmers, woraufhin die Blutungen stoppten. Doch nun hatte sie nicht mehr viel Zeit, er musste schnellstens zu einem Heiler. Im selben Augenblick stupste sie etwas an der Schulter, es war ihr Pferd das sich so auf dem Boden niedergelassen hatte, dass es jederzeit wieder aufstehen konnte. Siana hievte den reglosen Körper auf den Rücken des Tieres und schlang noch umständlich eine Decke darum, die sie hinten am Sattel befestigt hatte, ehe sie hinter Nathraen platz nahm und der Schecke sich auf seine Beine stellte. Dann trabten sie nach Bruma..

Es brauchte eine Weile bis der Wachmann am Tor begriff was los war und sie mit samt Pferd in die Stadt ließ. Ein kleiner Trupp Wachleute begleitete sie schließlich zur Kathedrale, wo Nathraen gleich von Heilern in Empfang genommen und versorgt wurde.
Siana würde später nach ihm sehen, jetzt hatte sie erstmal wichtigeres zutun, allen voran ihr Pferd aus der Stadt zu bringen....

Moonlord
23.01.2012, 09:52
Was bisher geschah
Nach der Vertreibung aus Orsinium verschlägt es Garum in die Wrothgaria-Berge. Auch hier wird er aufgespürt. Seine Reise geht weiter durch Hammerfell nach Cyrodiil, wo er schließlich in Chorrol eintrifft.
Kurz vor seiner Ankunft hatten Daedra versucht, die Stadt zu stürmen. Viele Bewohner sind noch mit der Besei-tigung der Schäden und der Verfolgung der Daedra beschäftigt. Die Kämpfergilde, von der sich Garum Hilfe erhofft hatte, ist fast leer. Er muss warten.
So nimmt er ein Angebot an, Waren zum Schrein von Sanguine zu transportieren. Mit den Kultisten dort freun-det er sich an, muss sie aber bald nach Chorrol schicken, da ungewöhnlich starke Daedra von der nahen Fes-tung Dirich ausschwärmen.
Garum beschließt, die Legion zu informieren, was sich als unnötig erweist, da er kurz darauf auf einen Trupp aus Legionäeren und Abenteurern trifft, die Festung Dirich zum Ziel hat.
Nach einem Zwischenfall im Lager beginnt der Sturm auf die Festung. Zwar wird der Innenhof eingenommen, aber eine Explosion verschüttet den einzigen Zugang. Garum versucht mit Fredas, einem Khajiit-Abenteurer, weitere Zugänge zu finden – erfolglos. Sie bekommen beide den Auftrag, Räumgerät aus Skingrad zu beschaf-fen.
Auf dem Weg nach Skingrad wird Fredas in der Fallfels-Höhle verwundet. Mit Hilfe einiger Stadtwachen, die sie unterwegs treffen, gelangen sie in die Stadt, wo Fredas in der Kapelle bleibt.
Garum sieht sich in der Stadt um. Er trifft auf die Dunmer-Alchemistin Falanu Hlaalu, welche ihn für den nächs-ten Abend als Begleitschutz anheuert. Dann mietet er sich in der Zwei-Schwestern-Herberge ein.
Die Ork-Wirtin hat Gefallen an Garum gefunden. Sie übernimmt es, eine Nachricht zum Grafen zu bringen, während Garum feststellt, dass Falanu auf den nahen Friedhof nach Überresten von Leichen sucht – aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich.
Am nächsten Morgen wird Garum verhaftet. Unter der Anklage der Totenbeschwörung schlägt man ihm einen Deal vor. Er soll ein Mitglied der Schwarzen Hand beseitigen. Andernfalls muss die entführte Falanu sterben und er bleibt selbst auf ewig im Kerker.

Tropf – ’Fünfhundertachtunddreißig’ – tropf - ’Fünfhundertneununddreißig’ – tropf - ’Fünfhundertvierzig’ – tropf - ...
’Bei Malauch! Das ist ja nicht zum Aushalten!’
Tropf – tropf - tropf - ...
Garum ließ ein wütendes Knurren hören. „Das ist kein Gefängnis hier. Das ist ein lausiges stinkendes Dreckloch! Wenn ich hier raus bin, macht euch auf was gefasst! Ich reiß’ euch den Hintern bis zum Kragen auf!“, brüllte er entnervt.
Das Echo verhallte ungehört im Gewölbe.
Ungehört?
Nicht ganz.
Zuerst beschlich Garum das merkwürdige Gefühl, nicht mehr allein im Kerker zu sein. War dieser Kuttenträger zurück, um sich an seiner Verzweiflung zu weiden? Garum hätte es ihm zugetraut. Er hätte ihm jede Gemeinheit zugetraut.
Doch auch das war es nicht.
Ein unterdrücktes schwaches husten erklang aus der Zelle schräg gegenüber von ihm, gefolgt von einem verhaltenen Kichern. Garum stutzte. Er hätte schwören können, dass er seit Stunden – oder waren es Tage – allein hier unten war, abgesehen von ein paar Ratten vielleicht.
„Wer bist du? Zeige dich!“
Es folgte das Rascheln von Stroh und kurz darauf schlurfende Schritte. Der Ork starrte angestrengt durch die Gitterstäbe über den Gang. Im Licht einer einzelnen blakenden Fackel zeigte sich die ausgemergelte Hand eines Menschen. Ein Arm folgte, dann der Körper, gekleidet in die Fetzen eines wohl ehemals blauen Kittels, der vor Schmutz starrte.
„Nicht so ungeduldig, Jungchen. Wir haben doch Zeit.“ Die Stimme klang alt und brüchig. Sie passte damit perfekt zum runzligen uralten Gesicht des Mannes. ’Zu perfekt?’ Garum schob den Gedanken als schwachsinnig zur Seite.
Graues langes Haar hing seinem gegenüber in dünnen fettigen Strähnen vom Kopf und ein ebenso grauer verfilzter Bart ließ ahnen, wie lange sein Träger schon nicht mehr in den Genuss jeglicher Hygienemaßnahmen gekommen war. Auch der beißende Gestank nach Schweiß und Fäkalien, der ihm entgegenströmte, unterstrich den Eindruck noch. Sein Mithäftling musste schon lange – sehr lange – hier hausen.
„Bei den Neun ...“
„Na, na, Jungchen,. Nicht gleich übertreiben!“ Wieder kicherte der alte. „Bleib mal ruhig beim guten alten Malacath. Der hat mehr für dich übrig als diese ...“ Das letzte Wort stand unausgesprochen im Raum.
„Ein Kaiserlicher, der die Neun verhöhnt. Bist du deswegen hier?“ Die Frage war einfach aus ihm herausgerutscht und tat ihm jetzt schon leid, besonders da er gerade die dreckige Augenbinde bemerkte. ’Warum bemerke ich sie erst jetzt?’ Der Mensch war offensichtlich blind ...
„Immer so ungestüm, die Jugend.“ Weder schien sich der Sprecher beleidigt zu fühlen, noch klangen die Worte nach Tadel. Eher ... belustigt? „Nein, nein. Ich habe nichts gegen die Neun. Warum auch? Sie tun doch nichts, hi hi ...“ Das Lachen ging sogleich in husten über. „Nein, ich bin hier, weil ich dir helfen will ...“
Der Satz ließ Garums Kinnlade nach unten klappen. Was sollte das? Der Alte war nicht nur blind sondern auch noch verrückt. Ja, so musste es sein. Garum zweifelte nicht daran, dass Monate oder Jahre in diesem Loch einen Menschen in den Wahnsinn treiben konnten. Noch ein Grund mehr, hier so schnell wie möglich heraus zu kommen.
„... weil ich weiß, wo die Kleine ist, von der der Totenbeschwörer sprach.“
„Halt! WAS genau willst du mir damit sagen?“
„Hast du es nicht gemerkt? Oh, an den Gerüchten über Orks ist wohl was dran ... nein, bitte reg’ dich jetzt nicht wieder aus.“ Ein erneuter Hustenanfall unterbrach ihn kurz. „Nekromanten herrschen in Skingrad. Ja, ich weiß es. Der Graf vermutet es und der Rest der Stadt schaut weg. Böse Geschichte ... Und dann kommt so ein Ork daher und spielt auf dem nächsten Friedhof den Helden.“
„Na super! Wenn das stimmt wird’s wohl nichts mit dem Freispruch.“
„Nein ... eher nicht, hi hi“
Garum ließ sich aufs Stroh am Boden sinken und grübelte. ’Ich muss hier raus, je eher, desto besser. Nur wie? Gewalt scheidet wohl aus. Ich glaube auch nicht, dass es Fredas schafft, nicht ohne die Hälfte der Wachen umzubringen. Und damit hätten wir nur noch mehr Ärger am Hals. Tja, es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als auf den Vorschlag dieses **** einzugehen.’ Er seufzte. Diesem Mistkerl Kooperationsbereitschaft vorzugaukeln würde das größte Schauspiel werden, dass er bisher liefern musste. Dann war da noch Falanu, um die er sich ebenfalls Sorgen machte. Moment, was hatte der Alte gesagt?
„Woher willst du wissen, wo Falanu steckt?“, fragte Garum geradeheraus.
„Oh ich weiß es einfach.“
„Treib keine Spielchen mit mir, Alter!“
„Warum nicht, hi hi. Was willst du dagegen tun? Aber gut, ich helfe dir. Dafür bin ich ja da. ... Hör zu! Kennst du die Ruinen von Elenglynn? Etwas nördlich von hier und östlich von Dirich ...“
„Dirich? Ich glaube, ja. Hab’ da von Weitem so was gesehen.“
„Na also.“ Wieder hustete er. „Elenglynn. Nicht groß, aber lustig. Kein Gefängnis drin, nur Ketten an den Wänden. Sehr unbequem. Und dann das viele Blut. Schrecklich! Kein guter Platz für kleine Dunkelelfen ...“
„Ja ja, schon gut. Nur ... warum ausgerechnet bei Dirich?“
„Das liegt doch nahe, oder nicht? Es wohnt etwas Tödliches in Dirich. Das zieht Beschwörer an. Noch gab es keinen Kontakt, so weit ich weiß, aber bald ...“
„Woher ...“
„Ich weiß es eben. Das muss dir reichen.“
„Du willst mir also nicht sagen, woher du das weißt. Auch gut. Sollte das eine weitere Falle sein, weiß ich, wo ich dich finde.“
„So? Weißt du das? Hi hi hi ...“
In diesem Moment erlosch die Fackel. Als sie sich kurz darauf wie von selbst entzündete, war der Alte verschwunden, aufgelöst, als hätte es ihn nie gegeben. Nur ein leichter Geruch nach ’Käse?’ lag in der Luft.
Garum wunderte sich über gar nichts mehr. Das hier nahm langsam Ausmaße an, die er nicht mehr abschätzen konnte. Er musste hier raus. Schnellstens! Ungeduldig wartete er, dass der Kuttenträger zurück kam.

Madhur
23.01.2012, 12:56
"Boss? Hey, Boss!" Dar'Jhad knurrte leise. "Wir müssen wirklich los, Boss!" Widerwillig schlug der Khajiit die Augen auf. "Welchen Tag haben wir, wie spät ist es und wo sind wir?" J'Dato bleckte die Zähne. "Ich freue mich auch, dass du wieder wohlauf bist. Es ist Fredas, um die Mittagsstunde, und wir befinden uns ein Stück südlich der öden Höhle." Dar'Jhad rieb sich die Augen und gähnte. "Wir haben also noch einige Stunden für das letzte Wegstück? Dann kommen wir ja vielleicht doch noch pünktlich."
Er richtete sich auf und sah sich langsam um. Er saß an der Kante der Ladefläche des Wagens, vor den Fässern mit den Fischen und dem versteckten Skooma. Da erinnerte er sich an den Kampf und an die Wunden, die er davongetragen hatte. Doch an keiner der Stellen, an der ihn die Messer getroffen hatten, waren irgendwelche Verletzungen sichtbar. Auch fiel ihm jetzt auf, dass er keinerlei Schmerzen verspürte. J'dato musste seinen ungläubigen Blick bemerkt haben, denn ungefragt begann er zu erklären: "Nach dem Kampf haben wir dich so gut versorgt, wie wir konnten... also fast nicht. Nachdem wir dich notdürftig verbunden und auf den Wagen gelegt hatten, haben wir die Wegelagerer durchsucht, aber außer ein bisschen Proviant und ein paar Münzen nichts brauchbares gefunden. Ach, und einer hatte diesen Zettel hier dabei..." Der Khajiit kramte kurz in seiner Hosentasche und fischte ein dreckiges Stück Pergament heraus. Dar'Jhad nahm es ihm ab und warf einen Blick darauf, doch seine Hoffnung wurde schnell zerschlagen. Der größte Teil des Textes war durch Blutflecken unleserlich gemacht worden, und aus dem wenigen, was er entziffern konnte, wurde er nicht wirklich schlau. "... nächste Lieferung ... wahrscheinlich 3 Wachen ... abfangen ..." Das Schreiben war unterzeichnet, allerdings konnte Dar'Jhad kaum etwas erkennen... der erste Buchstabe war wohl ein "R", gefolgt von einem "a"... oder doch ein "i"? Er gab seinen Versuch, den Namen zu entziffern, vorerst auf.
"Dieser Überfall war jedenfalls kein Zufall. Wir wurden erwartet... jemand wusste, dass wir kommen, und hat diese Banditen beauftragt, die Lieferung zu verhindern. Die Frage ist nur, wer... und warum." Plötzlich durchzuckte ihn ein beunruhigender Gedanke. "Es ist doch niemand entkommen, oder?" J'Dato sah ihn fragend an. "Ich bin mir nicht sicher, ich war im Kampfgetümmel zu abgelenkt... ich glaube es aber nicht. J'Rak, hast du einen von den Mistkerlen abhauen sehen?" J'Rak drehte sich vom Kutschbock nach hinten. "Ich glaube schon, ja. Einer von ihnen hat gewartet, während der Rest auf uns zustürmte. Als er sah, dass der Kampf für ihn übel ausgehen würde, drehte er sich um und rannte wie ein Wiesel davon... ich konnte ihn nicht verfolgen, weil ich noch beschäftigt war. Ist das denn wichtig?" Dar'Jhad faltete den Zettel zusammen und verstaute ihn in seinem Geldbeutel. "Ich bin mir nicht sicher. Es wäre mir auf jeden Fall lieber gewesen, wenn wir alle erwischt hätten... wie auch immer, daran können wir gerade nichts ändern. Wie habt ihr mich denn jetzt so schnell wieder zusammengeflickt?" J'Dato nahm die Erzählung wieder auf.
"Nachdem wir ein bisschen Kraft gesammelt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Nach etwa zwei Stunden Fahrt begegneten wir einer Karawane auf dem Weg nach Skingrad, die zu unserem Glück einen Heiler dabei hatten. Für ein paar Münzen war er bereit, sich um unsere Verletzungen zu kümmern. Anschließend führten wir ein kurzes Gespräch, kauften den Händlern etwas Essen ab und zogen weiter." "Habt ihr ihnen irgendetwas Wichtiges erzählt?", unterbrach Dar'Jhad hastig. Sein Gegenüber schien durch die Frage verwirrt. "Etwas Wichtiges? Na ja, wir sagten ihnen, dass wir nach Cheydinal fahren, um eine Ladung Fisch zu verkaufen." "Es wäre mir lieber gewesen, wenn ihr euch eine Geschichte überlegt hättet... aber das wäre wohl zu viel erwartet. Ihr habt euch den Umständen entsprechend gut geschlagen. Immerhin schaffen wir es zum verabredeten Zeitpunkt nach Cheydinal." Hoffen wir nur, dass uns dort kein Empfangskomitee erwartet... Er schüttelte diesen Gedanken ab und widmete sich der kurzen Strecke, die noch vor ihnen lag.
"Wenn wir die Ställe erreicht haben, bleibt ihr beim Wagen und versucht, keine Aufmerksamkeit zu erregen, während ich den Kontaktmann finde. Dann laden wir den Wagen ab, nehmen die Bezahlung entgegen und machen uns auf nach Bravil. Verstanden?" Seine Begleiter nickten. Gut, dass diese turbulente Reise doch noch ein gutes Ende nehmen würde. Nach dieser Fahrt hatte er eine Pause bitter nötig. Ein Fläschchen Skooma, das wär jetzt was... Kurz spielte Dar'Jhad mit dem Gedanken, sich an der Ladung zu bedienen, aber das wäre zu keinem Zeitpunkt ratsam und so nahe an der Stadt auf offener Straße sowieso viel zu gefährlich. Das würde eben noch ein wenig warten müssen. Er lehnte sich zurück und machte es sich auf der Ladefläche bequem. Nach wenigen Momenten waren ihm die Augen zugefallen.

"Da wären wir!", meldete sich J'Rak von vorne. Der Wagen fuhr um eine Kurve, und hinter den Bäumen kam die Stadtmauer von Cheydinal in Sicht. Dar'Jhad streckte sich und ließ seinen Blick über die Schwarzufer-Ställe schweifen. Auf den ersten Blick sah er nichts auffälliges, doch dann erblickte er einen betont gelangweilt aussehenden, gut gekleideten Rothwardonen, der an einer Wand der Hütte lehnte, in der Tovas Selvani seine Geschäfte zu erledigen pflegte. "J'rak, halt an. Ich glaube, ich habe unseren Mann gefunden." Der Wagen kam zum Stillstand und Dar'Jhad stieg ab. Unauffällig schlenderte er auf die Tür zu den Ställen zu, den Rothwardonen geflissentlich ignorierend. Als er die Tür fast erreicht hatte, sprach ihn der Mann von der Seite an: "Sucht ihr etwa ein neues Zugpferd für euren Wagen?" Der Khajiit drehte sich zu ihm hin und spielte den Überraschten: "Was, ihr wollt einen dieser edlen Rappen vor ein Fuhrwerk spannen? Ihr seht gar nicht aus wie ein Barbar, der so etwas tun würde." Sein Gegenüber lachte auf. "Ihr seid nicht auf den Mund gefallen, das gefällt mir. Sagt, ihr habt nicht zufällig eine Lieferung, die ihr hier jemandem übergeben sollt?" "Das käme darauf an, wer fragt, und was diese Person sucht..." Der Rothwardone sah kurz nach links und rechts, um sich zu vergewissern, dass sie nicht belauscht wurden und beugte sich dann vor: "Ich erwarte eine größere Lieferung... Fisch aus Bravil." Dar'Jhad nickte freundlich. "Ja, ich denke, da habe ich durchaus etwas für euch. Wie sieht es mit der Gegenleistung aus?" Der Rothwardone grinste. "Dafür ist gesorgt." Etwas an der Stimme und am Auftreten des Mannes beunruhigte Dar'Jhad. Jetzt fiel ihm auch auf, dass sein Gegenüber sehr laut gesprochen hatte. "Entschuldigt die Frage, aber ich wusste gar nicht, dass es Rothwardonen in diesem... Geschäft gibt." Das Grinsen seines Gegenübers wurde jetzt noch breiter. "Oh, wir sind nicht nur begnadete Krieger, einige von uns sind durchaus bewandert in... nun, in den Künsten des Handels und der Täuschung." Dar'Jhad nickte. "Immer eine Freude, Dinge zu lernen..." Er trat einen Schritt von dem Mann weg, und als dieser ihm folgen wollte, wirbelte der Khajiit herum und rammte dem Rothwardonen seine Faust ins Gesicht. Ein hässliches Knacken ertönte, und der Getroffene sackte bewusstlos in sich zusammen. Dar'Jhad sprintete los und schrie seinen Begleitern zu: "Eine Falle! Lauft!" Sie blickten verständnislos zu ihm hinüber, und als sie die Lage begriffen hatten, war es schon zu spät. Die Tür zu den Ställen flog auf und ein halbes Dutzend Soldaten der Wache von Cheydinal rannten heraus. Gleichzeitig traten sie aus Verstecken in der ganzen Umgebung hervor, aus Gebüschen, hinter Bäumen und großen Felsen. Rasch zogen sie einen Kreis um die drei Khajiit. "Das war's meine kleinen Kätzchen." rief einer der Männer, der eine andere Rüstung als die anderen trug und anscheinend ein Hauptmann war. "Wir können das hier auf zwei Wege lösen: entweder ihr übergebt den Wagen friedlich und lasst euch ohne Widerstand abführen, oder wir haben unseren Spaß. Eure Wahl." Die Wachen lachten dreckig. Dar'Jhad ließ seinen Blick über die Gegner schweifen und versuchte, die Situation einzuschätzen. Es waren mindestens zwei Dutzend Gegner, von denen acht mit ihren Bögen auf die Khajiit zielten. Er und seine Begleiter waren zu dritt, nicht gepanzert und schlecht bewaffnet, zudem in schlechter Verfassung und in seinem Falle auch noch übermüdet. Ein Kampf wäre vollkommen aussichtslos. Er sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, aber die Soldaten hatten ihren Ring zu eng und sorgfältig gezogen. Es gab kein Entkommen. "Wir werden hier drüben langsam ungeduldig, Bürschchen!" rief ihm der Hauptmann zu. "Entscheidet euch!" Es gab also drei Optionen: kämpfen, fliehen, sich ergegen. Und so sehr sich auch alles in Dar'Jhad dagegen sträubte, so wusste er doch, dass Kapitulation die einzige sinnvolle Möglichkeit war. Einen Fluchtversuch oder Kampf würde er nicht überleben, und auch wenn ihn für das Schmuggeln einer solchen Menge Skooma der Henker erwartete, würde sich ihm vielleicht während seiner Haft eine Möglichkeit zur Flucht bieten. Er hatte seine Entscheidung getroffen. "J'Dato, J'Rak... ich lasse mich friedlich mitnehmen. Ich empfehle euch, das gleiche zu tun."
Er sah den beiden an, dass es ihnen noch weniger als ihm gefiel, sich zu ergeben. Doch zähneknirschend legten sie ihre Schwerter ab und ließen sich von den Wachen ergreifen. Die drei wurden gefesselt und in die Stadt getrieben. Kurz bevor Dar'Jhad das Tor durchschritt, erblickte er ein Stück entfernt das blutüberströmte Gesicht des Rothwardonen, der ihn immer noch angrinste. "Ich werde deinen Tod genießen, Khajiit!", rief der Verletzte hämisch. "Das glaubst auch nur du", knurrte der Angesprochene, als ihn ein brutaler Faustschlag in die Rippen traf. "Ruhe, Abschaum!", schrie ihn eine Stimme an, die Dar'Jhad sofort als die des Hauptmannes erkannte. Am liebsten hätte er dem Kerl die Kehle herausgerissen, doch das hätte seine letzte Chance auf eine Flucht zerstört. Er musste seinen Stolz herunterschlucken und die Behandlung erdulden... irgendwann würde sich der richtige Zeitpunkt ergeben. Es gibt gerade wichtigeres, worüber ich nachdenken kann... zum Beispiel, wer diese Ratte ist, die uns verraten hat. Oder sind es sogar zwei verschiedene? Er würde mehr als genug Zeit haben, über diese Fragen nachzudenken.

Mordorian
28.01.2012, 12:39
Teils misstrauisch, teils optimistisch betrachtete Dhyon den zerlumpten Bretonen in der Zelle des kaiserlichen Gefängnisses. Hauptmann Aurelius‘ Kundschafter hatten ihn von Cheydinhal zur Kaiserstadt transportieren lassen, ein Gefangenentransport unter dem Vorwand, einen Deadra-Beschwörer und mutmaßliches Mitglied der mythischen Morgenröte in sichereren Gefilden unterzubringen und auszufragen. Aurelius hatte Dhyon erzählt, man hätte den Bretonen wegen schweren Diebstahls und Körperverletzung inhaftiert. Angeblich habe er ein enorm seltenes und möglicherweise gefährliches Buch aus der Obhut der ansässigen Magiergilde entwendet, sei jedoch kurz darauf gefasst worden. Ein Mitglied der Gilde habe ihm nachgestellt und sei von einem Spiegelzauber des Mannes verletzt worden, als er diesen mit einem Blitz ausschalten wollte. Ein couragierter Bürger, der das Geschehen beobachtete, habe ihm jedoch einen schweren Stein an den Kopf geworfen und ihn dadurch außer Gefecht gesetzt (In seinem Kopf führte Dhyon den Bericht mit „seine soziale Heiligsprechung habe bereits stattgefunden“ fort).
Als Dhyon sich bei Aurelius erkundigte, was den Bretonen so besonders für seine Mission machen würde, antwortete der Hauptmann, der Priester solle sich selbst davon überzeugen. Und so kam es, dass Dhyon sich im Gefängnis der Kaiserstadt wiederfand und einem ausdruckslosen, stillen und scheinbar apathischen Bücherdieb in die Augen sah. Was nun folgen würde, sollte Dhyon einen Einblick in die Psyche des Gefangenen geben, wonach er entscheiden konnte, ob der Bretone tatsächlich geeignet war oder nicht. Doch irgendetwas an der Gestalt, die vor ihm auf einem altersschwachen und durchgesessenen Hocker saß, machte ihn stutzig. Es kam dem Priester wie ein Deja vû vor, doch er schien den Bretonen irgendwo bereits einmal gesehen zu haben. Oder womöglich hatte er von ihm gelesen oder gehört…
„Ich benötige keinen Segen, falls Ihr deswegen hier seid“, tönte eine monotone, tiefe Stimme aus der Zelle. „Auch muss ich nicht von deadrischen Einflüssen gesäubert und wieder auf den ‚rechten Pfad‘ gebracht werden. Aber Ihr scheint mir wegen etwas Anderem hier zu sein. Als Priester und vermutlich Gelehrter wollt ihr bestimmt herausfinden, ob ich auf irgendeine Weise mit einem deadrischen Kult assoziierbar bin, nicht wahr? Den hiesigen Wachen fehlt es dafür sicherlich an Expertise, doch Ihr seht aus, als kenntet Ihr euch mit spirituellen Dingen aus.“
Dhyon lächelte und schüttelte mit dem Kopf. „Ich bin niemand, dem meine Kirche als moralisches Aushängeschild und erst recht nicht als Prediger einsetzen würde. Außerdem schert sich die Kirche nicht weiter um religiöse Devianten, so lange sie kein gutes Vorbild für die Öffentlichkeit abgeben muss. Und die Sache mit der Deadra-Anbetung kann warten.“
Ein Blick ins Gesicht des Gefangenen vor ihm verriet Dhyon nur eines: Seine Fähigkeit, Leute zu lesen, versagte hier. Der Bretone erwiderte seinen Blick ohne die geringste Emotion preiszugeben. Lediglich ein kurzes Nicken gestand ihm die Gestalt zu, die Dhyons Erinnerungsvermögen aufzuwühlen versuchte.
„Hmm. Will sich Eure Kirche nun von mir distanzieren, da ich jetzt als Verbrecher und Deadra-Anbeter gelte? Und alle weiteren Aufträge werden mir von nun an im Geheimen zugeteilt?“
In diesem Moment erinnerte sich Dhyon, was ihn an diesem Bretonen so bekannt vorkam. Sein Name war Veltion, oder Valtiel oder etwas in der Art. Er war so etwas wie ein freiberuflicher Hexenjäger, der des Öfteren von der Kirche der Neun beauftragt wurde, gefährlichen Deadra-Anbetern und Nekromanten nachzustellen und sie auszuschalten. Er selbst galt nicht als gläubig, besaß jedoch einen enormen Wissensschatz im Bezug auf Deadra und Untote – was effiziente Methoden zu deren Vernichtung mit einbezog. Ein Kopfgeldjäger des Klerus, sozusagen. Dhyon erinnerte sich, dass Viele in der Kirche die Zusammenarbeit mit ihm als kontrovers ansahen, was vor allem daran zu liegen schien, dass er seinen Opfern ähnlicher war als seinen Auftraggebern und viele ihm insgeheim unterstellten, sich dunkler Magie zu bedienen. Dies rührte vor allem daher, dass er unweigerlich im Verlauf seiner bisherigen Existenz zumindest einmal mit Deadra friedlichen Kontakt hergestellt haben muss, um über ein derartiges Wissen über sie zu verfügen, sowie seiner sonderbaren, okkult anmutenden Kleidung und Ausrüstung, die, wie er selbst, voller Rätsel zu stecken schien. Kurz: Er war eine zwielichtige Gestalt. Nichts, womit sich eine strahlend weiß polierte Kirche abzugeben hatte, wenn sie Wert auf die Meinung der Öffentlichkeit legte.
Innerlich schlug sich Dhyon auf die Stirn. Da lässt er Hauptmann Aurelius wochenlang nach geeigneten Kandidaten für die bevorstehende Konfrontation mit dem Schwarm suchen, und vergaß dabei völlig, dass er praktisch selbst über menschliche – oder in diesem Falle halbmenschliche – Ressourcen verfügte, die für die geplante Mission ausgezeichnet waren. Nichtsdestotrotz hatte es einen bedeutenden Vorteil, den Hexenjäger (oder Hexer, wenn man es so sehen mochte) erst jetzt mit in seine Pläne einzubeziehen. Denn nun konnte er ihm etwas anbieten, um sich seiner Kooperation zu versichern, wo es vorher nur ein Glücksspiel gewesen wäre, auf ihn zu wetten: Amnestie. Inwiefern die Anschuldigungen gegen den Bretonen nun berechtigt waren oder nicht, ein drohender Gefängnisaufenthalt würde ein simples, jedoch effektives Druckmittel abgeben.

„Ich hätte da tatsächlich einen Auftrag für Euch“, begann Dhyon, und bereitete sich darauf vor, jede Reaktion des Hexers zu analysieren und mit den Anforderungen an die Mission zu vergleichen. „Aber es könnte Euer Leben gegen Eure Freiheit sein. Hauptmann Aurelius, ich benötige alle Informationen, die zu diesem Gefangenen bekannt sind. Und eine Gelegenhei zum Sitzen“

Liquid H2o
28.01.2012, 17:19
Es war Nacht und nur der sanfte Schein des Mondes beleuchtete die Welt. In seinen hellen Strahlen beobachtete Archaea die Bewegungen der Tiere unter sich. Er hatte es sich auf einem starken, breiten Ast im mittleren Teil einer riesigen, knorrigen und runzligen alten Eiche gemütlich gemacht. Die Aussicht war nur zu genießen. Alles war still. Nur das gelegentliche Rascheln der Blätter im Wind oder das Knacken von zerbrechenden Zweigen auf die die Tiere unter ihm traten, durchbrachen diese einzigartige Ruhe. Eine erfrischende Brise umwirbelte ihn und spielte mit seinen Haaren. Diese gesamte Atmosphäre war nur zu überbieten durch die einzigartige Aussicht. Von hier aus konnte er in das stille, schlafende Herz Cheydinhals sehen. Niemand war mehr auf den Straßen, nur vereinzelt flackerte hier und da noch helles Licht hinter den Fenstern. Aber auch auf den Wald hatte er einen großartigen Ausblick. Ein elegantes Bild öffnete sich ihm direkt vor seinen Augen. Fast, als würden die Bäume in der Sprache des Waldes miteinander flüstern, raschelte das Laub an den Ästen und beugten sich die mächtigen Stämme unter dem Wind zueinander hin. Es war nicht das erste Mal, dass er diesen friedlichen, geheimnisvollen Ort aufsuchte, der auf einer höher gelegenen Ebene um Cheydinhal herum gelegen war, sodass er eine wunderschöne Atmosphäre genießen konnte. Dieser Ort hatte etwas Vitalisierendes und gleichzeitig Beruhigendes, so als würden seine Gedanken widerbelebt und doch im Zaum gehalten. Lange Zeit zogen sich seine Denken in trägen Bahnen dahin und der Bosmer begann sich an die Zeit zu erinnern, als er diesen Ort das erste Mal aufgesucht hatte...

Einen Monat zuvor

Archaea hatte sich entschlossen der Bruderschaft den Rücken zuzuwenden. Den Entschluss hatte er panisch und vollkommen aufgelöst nach seiner Fluch vor Caleandril gefasst. Er wollte nicht zurück, nie mehr wollte er ein Wort verlieren über die Geschichten seiner Vergangenheit. Die Schmach brachte ihn schon in seinen Vorstellungen davon um.
Aber in der Zuflucht lauerte SIE und er konnte ihr nicht für immer entkommen. Und er konnte ihr auch nicht ewig widerstehen. Sie war beim ersten Versuch schon viel zu kurz davor gewesen ihn zum reden zu bringen. Wenn sie jedoch dort lauerte, dann musste er eben verschwinden, so einfach war das.
Er wartete einige Stunden , bis die Nacht vollends über Cheydinhal eingebrochen war und schlich sich dann leise in die Zuflucht , um seine Habseligkeiten zusammenzusuchen.
Seltsamerweise fand er sie vollkommen verlassen vor, dachte sich aber nichts dabei und nahm die kaum wahrnehmbaren Atemgeräusche in seiner Umgebung überhaupt nicht war. Ohne darauf genauer zu achten krallte er sich seine Tasche und alles was ihm sonst noch gehörte, atmete verabschiedend noch ein letztes Mal die angenehme, modrige Luft der Zuflucht ein, seufzte kurz und verließ danach Cheydinhal über die Mauer. Im Wald vor Cheydinhal angekommen machte er noch eine letzte Inspektion seiner Tasche um sicher zu gehen, das er alles hatte. Dabei fand er einen Nachricht, die an ihn gerichtet war. Zögernd las er die Zeilen, die ihn immer mehr in ungläubiges Entsetzen versetzten, je länger er las.

Archaea,

es gibt einen weiteren Auftrag zu erledigen. Unser Klient will, dass du einen Rothwardonen namens Kahsamur tötest. Er bevorzugt einen zweihändigen Stahlhammer, schwere Rüstung und soll sich sehr gut auf die Kunst der Wiederherstellung verstehen. Du solltest ihn anhand einer Verletzung am rechten Auge erkennen, er scheint mit diesem Auge vor kurzem erblindet zu sein. Er soll sich in der Nähe der Priorei der Neun aufhalten, angeblich um zu beten. Ich weiß, dass du seit unserem Zusammenstoß daran denkst die Bruderschaft zu verlassen. Wirfst du diesen Zettel weg, so kannst du dich als frei betrachten. Behältst du ihn und vollendest den Auftrag, bleibt alles wie bisher.

gez.
Ocheeva

Diese Nachricht war für ihn wie ein Schlag ins Gesicht.
Einige Minuten stand er still dar,unwillig, zu akzeptieren, was dort stand.
Er konnte nicht glauben, dass Ocheeva gewusst hatte, dass er diesen Gedanken fassen würde, noch bevor er selbst es tat.Wollte nicht glauben,dass sie gewusst hatte, dass er in die Zuflucht kommen würde um seine Sachen zu holen und dass sie gewusst hatte, dass er die Nachricht finden würde.
Dann warf er den Kopf in den Nacken und fing schallend an zu lachen, bis ihm die Tränen die Wangen runterkullerten. Es war kein angenehmes, kein befreiendes Lachen. Es war ein verzweifeltes Lachen von jemandem, der die Realität mit ihrem unbarmherzigen Gesicht wahrgenommen hatte.

Archaea hatte erkannt, dass es für ihn keinen Ausweg geben konnte.

Niemand entkam dem kalten Griff der Bruderschaft, niemand. Dass er auch nur den Gedanken gefasst hatte war geradezu lächerlich. Und dass er auch noch allen ernstes geglaubt hatte, dass niemand sein Verschwinden mitkriegen würde, wirkte nun, im Angesicht dieser Nachricht, wie ein grottenschlechter Scherz.
Er würde die Bruderschaft nicht verlassen. Das konnte er nicht. Weder war er dazu geistig wiklich in der Lage, noch konnte er wirklich hoffen, dass die Bruderschaft ihn würde ziehen lassen. Ganz gleich was Ocheeva schrieb, er würde den Tag nicht überleben, falls er den Auftrag verwarf. Er hatte die vielen Geschichten von Telaendril darüber, was mit Verrätern angestellt wurde nicht vergessen. Mit einem Seufzer beendete er seinen Lachanfall, steckte den Zettel in seine Tasche und marschierte in Richtung seines nächsten Zieles.

Caleandril empfand Erleichterung als sie sah, wie Archaea Ocheevas Nachricht wegpackte und verschwand. Lautlos entspannte sie die Sehne ihres Bogens, steckte den Pfeil, der noch vor wenigen Sekunden auf Archaeas Rücken gezielt hatte, wieder in ihren Köcher und machte sich mit festen Schritten auf den Weg zur Zuflucht.

Moonlord
31.01.2012, 07:47
Was bisher geschah
Melian erhällt Besuch von Dro’Barra, einem khajiitischen Adeligen, der Vorteile aus der schwierigen politischen Situation ziehen möchte. Er bietet ihr ein wertvolles Artefakt als Gegenleistung an. Melian stimmt zu.
Tage später stellt sie fest, dass das Artefakt für sie wertlos ist. Auch wenn sie es erst einmal beiseite schiebt, für Dro’Barra bedeutet diese Täuschung das Todesurteil.
Per Brief vereinbart sie ein treffen mit Lady Arannelya, einer alten Freundin, die sich den Thalmor angeschlos-sen hat. Auch Melian ist von den Ideen der Thalmor begeistert und macht diese zu ihren eigenen.
In Leyawiin angekommen führt sie das Schwarze Ritual durch.
Tags darauf trifft sie sich mit Arannelya südlich der Stadt.

Grauland
Der Wind spielte mit den Vorhängen des weit offen stehenden Fensters, zerrte an ihnen und wirbelte sie hin und her. Draußen zogen die Wolken schnell über den nächtlichen Himmel, vorbei an den Monden, die so eng zusammen standen, dass kaum eine Hand zwischen sie gepasst hätte. Entsprechend hell war die Nacht, stürmisch und voller feiner Regentröpfchen, die fast waagerecht über den Hof getrieben wurden.
Ansonsten war es still. Wie ausgestorben. Die Bewohner des Gehöfts vor den Toren Leyawiins waren heute Morgen verhaftet worden. Jemand hatte sie anonym des Skoomaschmuggels bezichtigt. Vermutlich würden sie aus Mangel an Beweisen in ein paar Tagen den Kerker verlassen dürfen. Oder auch nicht. Melian ging es nur darum, einen Treffpunkt zu haben, den man nicht so schnell mit ihr in Verbindung brachte.
Das Zimmer, in dem sie sich befand, lag im Dunkeln. Nur das Licht der Monde schuf einen hellen Fleck auf dem schäbigen abgewetzten Teppich.
Sie saß auf dem Bett, eingehüllt in einen weiten schwarzen Umhang und wartete. Heute, das spürte sie, würde es so weit sein. Ihre Anrufung der Nachtmutter würde ihr noch diesen Abend einen Besuch bescheren. Alles was sie tun musste, war warten. Geduldig warten und ruhig bleiben.
Gerade das fiel ihr schwer. Seit nunmehr vier Stunden harrte sie auf dem Bett aus, starrte in die Nacht und wurde selbst hier hin und wieder von einigen Regentröpfchen erwischt. Eine kleine Pfütze hatte sich mittlerweile unter dem Fenster gebildet. Der Attentäter ließ sich Zeit, zuviel Zeit, wie Melian meinte. Sie war es nicht gewöhnt, dass man sie warten ließ. Im Gegenteil. Normalerweise hatten alle anderen auszuharren, bis sie geruhte, jemanden zu bemerken.
Genervt überprüfte sie zum hundertsten mal den Sitz ihrer Maske. Die Gesichtszüge Vaerminas darauf schienen ihr angemessen für ihren Plan. Vaermina, die Göttin der Albträume. Genau das würde sie Baron Dro’Barra bescheren, den Albtraum seines Lebens, den letzten seines Lebens.
Er war da!
Melian konnte nicht verhindern, dass sie zusammenzuckte, so plötzlich wie die Gestalt im Zimmer stand. Völlig lautlos war sie erschienen, ohne Vorwarnung und mit ... dem Geruch nach nassem Fell?? ’Bei Sheogorath! Das ist ein schlechter Scherz, oder? Die Mutter der Nacht kann mir kein Katzenvieh für diesen Auftrag schicken! Das geht einfach nicht! ... oder?’
Offensichtlich konnte sie doch.
Und nun? Einen Moment wusste Melian nicht, wie sie auf diese Situation reagieren sollte. Den gerufenen Assassinen unverrichteter Dinge wieder wegschicken? Konnte sie das? Sie hatte noch nie gehört, was in einem solchen Fall passieren würde. Durch das Ritual war sie einen Pakt mit Sithis eingegangen, der ohne Blutopfer nicht zu lösen war. Wenn sie darauf verzichtete, das Blut des Barons zu vergießen, auch nur, weil ihr der Assassine missfiel, dann ... Nein, diesen Gedanken wollte sie nicht zu Ende führen.
Bedächtig und möglichst würdevoll erhob sie sich. „Ihr seid spät!“, konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen.
„Dieser kommt, wenn Zeit reif ist.“
„… und vorlaut seid Ihr auch.“ Melian hatte sich wieder gefangen. „Hört zu! Ich werde es nur einmal erzählen. Das Ziel ist Dro’Barra – Baron Dro’Barra. Muss sich irgendwo im Grenzland rumtreiben. Er besitzt einen Landsitz bei Alabaster. Da würde ich anfangen. Wie es passiert, ist mir egal, Hauptsache schnell. Euer Lohn liegt dort auf dem Tisch.
Ach ja, … Ihr kennt den Schrein des Julianos auf der Stadtinsel? Hinterlegt dort in zwei Monaten ein persönliches andenken an Dro’Barra – ein Ohr wäre nicht schlecht – und Ihr erhaltet noch einen angemessenen Bonus, von den niemand sonst erfährt.
Und jetzt dürft Ihr gehen.“
„Der Diener Sithis’ hat verstanden.“ Ohne Eile steckte der Khajiit das Gold ein. „Ehre dem Fürchterlichen Vater!“
Mit einem Satz war er aus dem Fenster in die Nacht verschwunden.
’Na ja, wenigstens von Tarnung versteht die Katze was.’ Melian war ans Fenster getreten und starrte hinaus. Sie konnte auch nicht das kleinste Anzeichen ausmachen, wohin der Khajiit verschwunden war. Melian nahm das als gutes Zeichen für den Auftrag.
Trotzdem, oder gerade weil sie ihn nicht mehr sah, wartete sie noch eine weile, bevor sie das Fenster schloss und die Maske abnahm.

Am nächsten Morgen traten sie den Rückweg an. Diesmal nahmen sie den längeren Weg am Ostufer des Niben entlang nach Norden, eine Entscheidung, die Melian noch bedauern würde. Was auf dem Hinweg gefehlt hatte, erwartete sie jetzt zur Genüge. Bereits am ersten Abend gerieten sie in einen Hinterhalt von Banditen. Eine 10 Mann starke Gruppe aus Orks und Rothwardonen hatte sich nahe der Brücke über den Pantherfluss versteckt, ein etwa gleich starker Haufen erwartete sie auf der anderen Seite. Es wurde eng, in zweifacher Hinsicht. Während sich Melian zitternd in der Kutsche verkroch, tobte draußen der Kampf. Die Wachen fochten tapfer auf beiden Seiten. Immer wieder hörte sie die Schreie der Getroffenen, spürte die Erschütterungen in die Kutsche einschlagender Pfeile und roch die Ausdünstungen der verschreckten Pferde. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, die das Chaos um sie tobte.
Und dann war es vorbei. Ein letzter Todesschrei, der beinahe tierhaft anmutete, verklang. Stille kehrte ein, doch nur kurz. Das Klopfen an der Kutschentür sagte ihr, endgültig, dass ihre wachen gesiegt hatten. Melian atmete auf.
„Das wurde aber auch Zeit! Warum hat das so lange gedauert? Wo ist Hauptmann Berasin?“
Betretenes Schweigen …
Melian erbleichte. ’Nein! Nicht auch noch das!’ An den Legionären vorbei sah sie die leblose Gestalt am Brückengeländer lehnen. Die abgebrochene Klinge eines schartigen Orkschwertes ragte aus seiner Brust. „Das hatte er nicht verdient“, hauchte sie in einem Anflug ehrlicher Ergriffenheit. Aber bald schon ging sie zur Tagesordnung über. „Begrabt unsere gefallenen! Werft die Kadaver des Abschaums in den Fluss! Und dann weiter! Leutnant Gallus – Ihr übernehmt das Kommando!“
„Wie Ihr befehlt, Lady!“
Kaum waren Hauptmann Berasin und vier weitere gefallene Legionäre notdürftig verscharrt, gab Melian das Zeichen zum Aufbruch. Sie wollte so schnell wie möglich weg von diesem Ort. Dafür nahm sie eine weitere schlaflose Nacht gern in Kauf.

Gegen Mittag des nächsten Tages lagen die Hohlwege der Nibenay hinter ihnen. Sanftere, nur leicht bewaldete Hügel lösten sie ab. Die Natur zeigte sich von ihrer freundlichen Seite.
Für eine Weile jedenfalls.
Doch irgendwie war auch heute nicht Melians Glückstag. Gerade hatten sie einen Wegschrein des Julianos passiert, als ein riesiger Bär aus den Büschen brach. Er griff sofort an. Melian kreischte entsetzt auf, als das Tier auf die Kutsche zu raste. Die Pferde wieherten, bäumten sich auf und versuchten durchzugehen. Doch der Bär war schneller. Bevor er unter den Pfeilen und Schwerthieben der Wachen verendete, hatte er einem der Kutschpferde den Leib aufgerissen. Es war sofort tot. Das zweite brach in Panik zur Seite aus, mit dem Erfolg, dass die Kutsche umstürzte. Melian flog durch die enge Kabine, schlug sich hart den Kopf an irgendeiner Kante und spürte gleichzeitig einen stechenden Schmerz im linken Oberarm. Dann wurde es dunkel …

„Lady Melian … Lady Melian … bitte, wacht auf.“
Langsam kam sie wieder zu sich. ’Wo bin ich?’ Es dauerte einige Zeit, bis ihre Erinnerung zurück kam. Gleichzeitig kam der Schmerz.
„Aah!“
„Vorsichtig, Lady Melian. Euer Arm ist gebrochen.“
’Das merke ich selbst!’ Stöhnend ließ sie sich zurück auf die raue Decke sinken. Sie versuchte einen Heilzauber zu wirken, der aber kaum etwas brachte. ’Hätte ich doch nur mehr über Wiederherstellung gelernt …’ „Wo sind wir?“
„Immer noch beim Schrein. Die Kutsche ist stark beschädigt. Wir werden sie kaum reparieren können.“, gab ihr Gallus zur Antwort. „Der Bär war angeschossen und …“
„Verhaftet den Jäger.“
„… Bitte? Aber Lady, wie …?“
„Vergesst es! Los, helft mir aufs Pferd. Wir reiten weiter.“
„Aber …“
„Kein Aber. Wir haben genug Zeit verloren.“
Melian biss die zähne zusammen. Es tat höllisch weh, mit dem gebrochenen Arm zu reiten, zumal sie wenig Übung besaß. Jeden Schritt des Pferdes spürte sie als ziehen im geschundenen Knochen. Ihre Laune hatte einen Tiefstand erreicht, der kaum noch zu unterbieten war. Sie ritt inmitten ihrer dezimierten wachen. Viele von ihnen hatten beim Kampf mit den Banditen ebenfalls Verletzungen davongetragen. Niemand sprach.
So überquerten sie die große Brücke, nahmen dann die Furt zur Insel, einfach weil es der kürzeste Weg war, trafen zu allem Überfluss noch auf Goblins, die sie aber besiegten und langten schließlich erschöpft im Hafenviertel an.
Sogleich wurde eine Sänfte geschickt, die Melian zum Palast in die Obhut der Heiler brachte.

Etwas sechs Wochen später war dank der Kunst der Ärzte und reichlich Magie alles wieder verheilt. Nicht einmal eine Narbe würde zurückbleiben.
Längst hatte sich Melian wieder auf ihre Arbeit gestürzt. So vieles war liegengeblieben während ihrer Reise in den Süden und der anschließenden Zwangspause im Bett. Informationen mussten ausgewertet und Entscheidungen getroffen werden. Ratssitzungen standen an, ebenso wie Besuche im Tempel und Auftritte in der Öffentlichkeit. Wichtige Würdenträger des Landes und solche, die sich dafür hielten, wollten empfangen werden …
So nach und nach arbeitete sie alles auf.
Und dann waren da noch die wenigen Stunden, die sie allein in ihren Gemächern verbringen konnte, in ihrer Bibliothek, im Labor und vor allem in der kleinen Werkstatt.

Schließlich waren ganze zwei Monate seit jener Nacht in Grauland vergangen.
„Bring das zum Schrein des Julianos!“ Melian drückte Claudia einen kleinen aber schweren Lederbeutel in die Hand. „Warte bis der letzte Pilger weg ist, bevor du es ablegst.“
Claudia verbeugte sich und ging.

Sa’Jorr wartete. Von seinem Ast auf dem uralten Rotholzbaum beobachtete er den Wegschrein des Julianos. Er selbst verbarg sich zwischen den breiten Blättern, und zwar so gut, dass selbst ein Vogel in griffweite neben ihm rastete, ohne den Assassinen zu bemerken.
Mittlerweile war es Abend geworden. Sämtliche Besucher des Schreins waren längst gegangen. Auch die Kaiserliche, die ihm aufgefallen war, da sie scheinbar auf etwas wartete. Oder auf jemanden? Schließlich hatte sie einen Lederbeutel auf den Steinen abgelegt und war gegangen.
Sa’Jorr wartete trotzdem noch. Er ließ die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Ja, es hatte sich gelohnt. Der Auftrag war schwer gewesen, sehr schwer. Sa’Jorr hatte sein ganzes Können aufbieten müssen, um den Baron inmitten seiner Renrijra-Krin-Anhänger hinzurichten. Eine ganze Handvoll Leibwächter und mindestens doppelt so viel gemeines Fußvolk hatte mit dran glauben müssen. Doch anders ging es nicht. Dro’Barra war rund um die Uhr bewacht worden. Selbst als er geschlafen hatte, standen zwei Wachen neben seinem Bett. Dass die Sorge berechtigt war, hatte Sa’Jorr bestätigt. Nun lag Dro’Barra tot in seiner Villa. Ohne sein rechtes Ohr. Das steckte, gut eingewickelt, in Sa’Jorrs Tasche, so wie es seine Auftraggeberin gewünscht hatte.
Sa’Jorr hatte beschlossen, niemandem etwas von diesem kleinen Extrageschäft zu erzählen. Der Sprecher musste nicht alles erfahren. Das Blutgeld hatte ein Bote längst nach Cheydinhal gebracht und auch er würde bald wieder in der Zuflucht sein. Nur noch das „Andenken“ platzieren und seinen Bonus einstreichen …
Behände kletterte er vom Baum. Alles war still und friedlich um ihn herum. Sa’Jorr näherte sich dem Schrein. Dort lag der Beutel. Er nahm ihn auf und legte das eingewickelte Ohr an die gleiche Stelle.
Abschätzend wog er das Ledersäckchen in der Hand. Es war erfreulich schwer. Sa’Jorr schnürte es auf und schaute hinein. Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. Na, das nannte er großzügig! Lauter große glänzende Goldmünzen lächelten ihn an. Er griff hinein, ließ das Gold durch die Finger gleiten und … ’Nein!’ Sein Herz übersprang mehrere Schläge. Sa’Jorr sah bestürzt auf seine blutenden aufgeschnittenen Finger. ’Warum spüre ich keinen Schmerz?’ Das Säckchen entglitt seinen Händen. Zwei Goldstücke mit messerscharf angeschliffenen Rändern rollten heraus. Kraftlos hingen Sa’Jorrs Arme an ihm herab, wie Anhängsel, die ihm nicht gehörten. Ein Gesicht tauchte vor seinen Augen auf. Nein, eine Maske. Die Züge Vaerminas verzogen sich zu dem grausamsten Lächeln, das er jemals gesehen hatte. Dann löste es sich in schwarzen Nebeln auf. Das Gift hatte Sa’Jorrs Herz erreicht. Der Länge nach fiel er auf den Schrein. Es war vorbei.
Morgen würden erschrockene Pilger die Wachen rufen. Sie würden einen Khajiit in der schwarzen Rüstung der Bruderschaft vorfinden, einen Mörder, der bekommen hatte, was er verdiente. Kein Grund für Ermittlungen.

In ihrem weichen kuscheligen Bett, umgeben von Wohlgerüchen, schlief Melian friedlich den Schlaf der Gerechten.

Liquid H2o
04.02.2012, 10:03
Einen Monat später

Archaea saß nach wie vor auf dem Baum, auf dem er zuvor den beginn seiner letzten Mission vor seinem inneren Auge hatte vorbeiziehen lassen. Der Mond schien immer noch durch das Laub auf ihn herab und der Wind säuselte leise durch die Blätter, die sich in der kühlen Abendluft wanden.
Nun war die Zeit gekommen, zurückzukehren. Es machte keinen Sinn, noch länger zu warten und sich ihre mögliche Reaktion auf seine Rückkehr vorzustellen. Archaea setzte sich auf, kletterte von Baum, schulterte seine Tasche, in der seine seit Rielle wichtigste Trophäe und sein neuestes Andenken schlummerte und machte sich auf dem Weg zur Zuflucht. Wie auch auf bei seiner Abreise überwand er dazu die Mauer. Die spröden Steinblöcke, die dazu verwendet waren, gaben genug halt dazu.
Lautlos schlich er in das verlassene Haus und antwortete der eisigen Stimme der Steintür mit den Codewörtern.

Mit dem üblichen Schaben öffnete sich die Tür und gab ihm einlass in die warme, mit Kerzen erleuchtete Haupthalle. Der modrig-trockene Geruch schlug ihm zuerst entgegen. Tief atmete er ihn mit geschlossenen Augen ein und genoss den Duft während alle Anspannung von ihm abfiel. Es war der Duft eines zuhauses. Seines zuhauses. Auch wenn dieser Ort im Grunde genommen ein Käfig war, der ihn für immer gefangen halten würde, so verband er mit diesem Ort trotz allem immer noch seine Familie. Es war dumm von ihm gewesen, aus Hysterie um sein Geheimnis im verganenen Monat sofort die gesamte Bruderschaft anzuzweifeln und Hals über Kopf weglaufen zu wollen. Nicht nur weil er nicht weglaufen konnte, sondern weil er sich überhaupt nicht bewusst gemacht hatte, was er verlieren würde. So viel hatte er mittlerweile verstanden. Er hatte seinen inneren Frieden mit den Tatsachen gefunden, auch mit der Konfrontation mit Ocheeva. Der vergangene Monat hatte die Ereignisse emotional verklärt und distanziert. Ja, Ocheeva hatte ihn zurechtgestutzt und dabei Wunden hinterlassen, aber diese Wunden waren verheilt und er hatte daraus gelernt. Er hatte durch den Auftrag wieder zu sich selbst zurückgefunden.

Zum ersten Mal seit dem Vorfall mit Ocheeva schaffte Archaea es, sich vollkommen zu entspannen. Mit einem leicht seeligen, verträumten Lächeln atmete er die eingesogene Luft aus und bewegte sich in Richtung Esstisch. Die dort bereits Sitzenden hatten sein Eintreten bemerkt, warteten jedoch, bis er ihre Runde erreicht hatte. Ogrom, Vincente, Antoinetta und Telaendril sahen ihn, kaum dass er den Tisch erreicht hatte, unverwandt an. Eine weitere Gestalt, mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen, kümmerte sich regungslos um ihr Essen. Schweigend rührte sich eine Weile lang niemand. Dann stand Ogrom wackelig von seinem Stuhl auf, ging zu Archaea und umarmte ihn.
>> Schön das du wieder da bist Bruder. Schön das du wieder da bist! <<
Man hörte wie er trotz aller Beherrschung leise mit den Tränen rang.
>> Hör mit dem sentimentalen gequatsche auf Ogrom und lass ihn sich setzen. Ehrlich, dass du jedes mal einen Aufstand machen musst wenn sowas passiert. Ist ja nicht so als wäre das das erste Mal. Jetzt lass den Kerl sich doch setzen und was essen. Ein Ork und brutaler Massenmörder, aber dann natürlich gefühlsduselig wie ein fünfjähriges Kind, es ist wirklich unglaublich! <<
Antoinetta war die Gefühlsdarstellung von Ogrom sichtlich unangenehm. Archaea meinte sogar etwas Eifersucht aus ihrer Stimme heraushören zu können, verwarf den Gedanken aber so schnell wieder wie er gekommen war.
Nachdem Ogrom sich dann von ihm gelöst hatte, setze er sich schweigend und begann, sich etwas von dem staubtrockenen Brot mit frischem Fleisch zu belegen. Welche Sorte Fleisch es war wollte er überhaupt nicht wissen.

Niemand fragte ihn, was ihn vor einem Monat getrieben hatte, was er getan hatte und warum er auf einmal fort gewesen war. Dass hinter dem offiziellen Auftrag auch seine Zugehörigkeit zur Bruderschaft gestanden hatte schien ein offenes Geheimnis zu sein, das spürte er. Aber keiner der Anwesenden wollte seine Beweggründe wissen. Zumindest gaben sie sich alle Mühe es so wirken zu lassen. Wärend er so auf dem Brot rumkaute, dessen Konsistenz man durchaus mit Granit vergleichen konnte, wanderte sein Blick auf den Fremdling. Archaea musterte ihn erneut. Still und ruhig aß er, mit Tief ins Gesicht gezogener Kapuze, sodass man nichts von ihm sehen konnte außer seinen Händen. Stilsicher trug er dabei auch einen Umhang, passend zu seiner Rüstung, schwarz wie die Nacht, sofern man sie unter dem Umhang erspähen konnte, wobei sich Archaea fragte, ob das beim Essen nicht äußerst unpraktisch war. Archaea wandte sich an Teeinava:
>> Teeinava? Wer ist der Neuankömmling? <<
>> Dass? Jeren. Wortkarger Typus. Ziemlich langweilig obendrein, bleibt lieber unter sich und ehrlich gesagt ist mir das auch lieber so. Ich traue dem Kerl nicht. "Neuankömmling" ist im übrigen nicht gerade ein Wort dass ausgerechnet du verwenden solltest. <<
Dem letzten Satz lies der Grüngeschuppte ein kleines Grinsen folgen, das die messerscharfen Zähne entblößte und seine Narben auf dem Gesicht ein wenig zur Geltung brachte. Von Teeinava hatte sich der Bosmer das eine oder andere während dem Training abgeschaut. Natürlich hatte der Argonier das mitbekommen und ihn stiller Übereinkunft hatten die beiden einen gewissen Respekt voreinander gelernt, da Archaea im Gegenzug einen guten Zuhörer stellte, wenn Teeinava mal eine seiner Geschichten erzählen wollte.
Ohne einen weiteren Gedanken an den Fremdling zu verschwenden, richtete sich seine Aufmerksamkeit den fehlenden Personen zu.
>> Wo sind Ocheeva und Siana? <<
>> Bei Siana bin ich überfragt, tut mir Leid. Aber was Ocheeva angeht bin ich der festen Überzeugung, dass sie was mit Caleandril ausheckt <<
Verwundert hob Archaea eine Augenbraue und legte die Stirn in Falten. Die Information wollte ihm nicht so recht schmecken.
>>Was? Caleandril ist noch hier? <<
>> Nicht "noch", sondern "wieder". Sie ist nach deiner Abreise wieder ihren Job nachgegangen und hat sich mal wieder um ihre Zuflucht gekümmert. Gestern ist sie dann wieder hier aufgetaucht und seitdem kriegen wir Ocheeva nur noch zu Gesicht wenn sie das Nötigste mit uns besprechen muss. Bist du sicher dass die Frau nicht ein Auge auf dich geworfen hat? Wie auch immer, Skereas hat sich auch mal wieder blicken lassen..."
>> Skereas? Muss ich den kennen? <<
>> Du wirst ihn kennen lernen, sollte er sich jemals für dich interessieren. Generell ist der lieber für sich und scheint wohl deswegen Interesse an unserem neuen Freund hier gefunden zu haben. Jedenfalls hat der seinen Hintern zum ersten Mal seit Monden wieder hier hineinverfrachtet. Siana wurde von den Verwandten eines ihrer Ziele entführt und ist kurz nach ihrer Rückkehr wieder aufgebrochen, keine Ahnung was sie jetzt treibt. <<
>> Siana wurde entführt?! <<
Archaea war erschrocken. Die Dunmer hatte er seit ihrem Auftrag in Chorrol zwar nicht gerade ins Herz geschlossen, aber er hatte sie schätzen gelernt.
>> Wundert dich das, so wie sie ihre letzten Aufträge gehandhabt hat? Dummes Ding hat sich identifizieren lassen, kein Wunder dass sie früher oder später jemandem in die Hände fiel. Und euer Auftritt in Chorrol war auch nicht gerade das, was man erstklassig ausgeführt nennt, nimms mir nicht übel. Dir kann man das noch verzeihen, es war dein erster richtiger Auftrag. Aber Siana hätte das im Schlaf hinkriegen müssen, andernfalls hat sie ihren Rang einfach nicht verdient. Wo wir im übrigen gerade von Aufträgen sprechen, wie lief dein letzter denn? Ich hab von den Beobachtern die dir Ocheeva hinterhergeschickt hat ja schöne Geschichten gehört. Hätte dich ja fast den Kopf gekostet. Was war denn so lustig? <<
Der Argonier war reserviert, die Augen verrieten jedoch seine Neugierde.

Archaea begann zu träumerisch zu erzählen.
>> Ich habe den Kerl ungefähr einen Tag lang beobachtet und mich dann für einen frontalen Angriff entschieden. Er schien mir nicht so gefährlich als dass er mich töten konnte. Ein paar Schüsse mit dem Bogen, die er geheilt hat und als er nahe genug ran war in den Nahkampf. Auri-El sei Dank sind solche Idioten ja langsam wie Schnecken wenn es hart auf hart kommt. Stark aber Langsam, großer Fehler. Der Knackpunkt waren eigentlich seine Wiederherstellungsfähigkeiten aber dazu hatte ich mir Magiegifte von einem Alchemisten vor Ort gekauft. Aber weist du was das lustigste war? Die Art wie er sprach. "Nehmt dies ihr elendiger feiger Schurke! Dieser Paladin des Lichts wird euch reinigen und dann den heiligen Neun übergeben! Im Namen der Gerechtigkeit! Im Namen von Stendarr! Sterbt, Ungeziefer!" <<
Archaea musste kichern, während er inbrünstig die letzten Worte seines Zieles von sich gab. Seine Augen hatten ein rötliches Glimmen erlangt, dass sie seit der von ihm erzählten Nacht nicht mehr gesehen hatten.
>> Wie dieser Typ geredet hat... wirklich. Ich kam aus dem Lachen kaum mehr raus und das hätte mir auch fast den kompletten Angriff zunichte gemacht. Glücklicherweise hatte ich noch den Dolch von Lucien, das hatte vieles einfacher gemacht... <<
Damit beendete er die Geschichte. Er hatte genug geredet und fing schon wieder unkontrolliert zu glucksen an.
>> Schön zu sehen dass du wieder der Alte bist <<
Ermutigend klopfte Teeinava ihm auf die Schulter, stand auf und verließ den Raum.
Archaea unterdessen wandte sich nun Telaendril zu, die ihn mit schmollendem Gesichtsausdruck ansah.
>> Achso, jetzt wo der feine Herr das Gespräch mit seinem Freund beendet hat gedenkt er meiner Wenigkeit. Ich sollte dich jetzt einfach ignorieren...<<
Sie spielte noch eine Weile die Verletzte bis er sie in einem Akt vollkommen überzeugender schauspielerischer Leistung, an deren Ende ihm Ogrom und Atoinetta sogar applaudierten, um Verzeihung bat. Anschließend unterhielten sich die übrigen vier noch eine Weile lang über alte Geschichte, keiner erwähnte irgendwelchen neueren Veränderungen in der Bruderschaft. Die Gestalt mit der Kapuze erhob sich unterdessen und ging ihrer Wege. Vincente hatte sich schon Stunden zuvor verabschiedet.
> Seltsamer Kerl, dieser Jeren < überlegte sich noch Archaea, während er gespannt einer Erzählung von Antoinetta lauschte.

Lange noch hatten sie geplaudert, bis Antoinetta schließlich aufstand und verkündete, dass die Nacht zu kurz werde und sie alle eine Runde Schlaf brauchten. Dem schlossen sich auch alle anderen Beteiligten an und so dauerte es nicht lange, bis Archaea im Bett lag und friedlich vor sich hin schlummerte.

Chaos
05.02.2012, 12:04
Die beiden Sichelmonde, einer rot, einer weiß, auf den Bannern Skingrads begrüßten Ser-Kueij. Der stürmische Wind ließ sie zucken und tanzen, sodass es beinahe anmutig wirkte. Leider hatte Ser-Kueij in letzter Zeit seinen Sinn für schönes verloren, stattdessen waren Schmerz, Trauer und Frust an dessen Platz getreten. Das Land war im Krieg, nur merkte es davon nichts. Und das war seiner Meinung nach auch gut so.
Zwei Tage und eine Nacht hatte er nach Skingrad gebraucht. Er hatte den Weg durch den Großen Forst genommen. Leider war der Wald von vielen Goblinbauten durchzogen, sodass er es nicht vermeiden konnte dem einen oder anderem Trupp zu begegnen. Er hatte kaum Verletzungen davongetragen, allerdings schwächelte sein Bein wieder. Glücklicherweise gab es mittem im Wald eine kleine Priorei bei der besondere Heilkräuter wuchsen, sonst hätte er womoglich noch länger gebraucht. Doch nun war er hier. Nach dem üblichen Prozedere mit den Wachen betrat er die Stadt und machte sich sofort auf den Weg zur Zwei-Schwestern Herberge. Er brauchte Ruhe, seine Beine konnten ihn kaum noch tragen. Langsam schlurfte er durch die Straßen der Stadt. Es war seltsam ruhig. Er war kaum nach Sonnenuntergang angekommen und dennoch waren die Straßen wie leer gefegt. Die wenigen Bewohner Skingrads, die er traf, wichen ihm und seinen Blicken aus und schienen sogar schneller zu gehen als sie ihn bemerkten. Ser-Kueij hob eine Augenbraue. Die Bewohner Skingrads waren doch sonst nicht so Besucherfeindlich. Marus hatte recht, irgendetwas stimmt hier nicht. Ich muss so schnell wie möglich unseren Kontaktmann aufsuchen.
Schließlich hatte er die Herberge erreicht und betrat das massive Gebäude. Sofort schlug ihm warme Luft, lautstarkes Gelächter, Fragmente von Unterhaltungen und der Geruch von frischem Apfelkuchen entgegen. Wenigstens hat sich hier nichts verändert.

Er trat an den Tresen um sich noch einen Nachttrunk zu gönnen, als er ein bekanntes Gesicht sah. "Fredas!"
Sowohl die Wirtin als auch die Khajiit drehten sich nach ihm um. Er machte keinen Hehl daraus, dass er Ser-Kueij zuerst nicht wiedererkannte. Umso mehr strahlte sein Gesicht, als er es schließlich doch tat. "Ihr seid doch Ser...Ser..."
"Kueij", half der Argonier ihm auf die Sprünge.
"Richtig! Wir kennen uns doch von Dirich oder? Bitte, setzt euch zu mir." Ser-Kueij kam dieser Bitte gerne nach und setzte sich gegenüber dem Khajiit. Sofort fiel sein Blick auf die Krücke. "Was ist mit euch geschehen?"
"Nur ein kleiner Zwischenfall. Wir wollten eine Untotenhöhle säubern, als wir auf den Weg nach Skingrad waren, dabei hat mich eines dieser Viecher infiziert."
"Das klingt übel. Ihr werdet euer Bein doch nicht verlieren oder?"
"Nein, es wird wieder heilen, allerdings dauert das eine Weile."
Mog gra-Mogakh brachte Ser-Kueij seinen Met und dazu noch etwas Brot und Käse, was Ser-Kueij verwunderte. "Das habe ich doch gar nicht bestellt." "Geht auf's Haus", kommentierte Mog nur und verschwand hinter der Theke, wobei sie den Argonier und den Khajiit nicht aus den Augen ließ. Ser-Kueij warf Fredas einen verwunderten Blick zu.
"Ser-Kueij ihr seid doch recht gut im Pläne schmieden, nicht wahr? Das habt ihr in Dirich unter Beweis gestellt. So wie es aussieht brauchen wir erneut einen guten Plan."
"Zu aller erst", fing der Argonier mit gehobenem Finger an,"war mein Plan alles andere als erfolgreich, sonst wärt ihr nicht hier. Und desweiteren verstehe ich nicht was ihr meint. Und wo ist Garum überhaupt?"
"Er sitzt im Gefängnis wegen angeblicher Leichenschändung."
"Was?!"
"Und ich wurde, nachdem ich eine Audienz beim Grafen verlangte und abgewiesen wurde, beinahe von einem Meuchelmörder getötet."
"WAS?!"
"Mog hat Gefallen an Garum gefunden. Da ich versuche ihn wieder aus dem Gefängnis rauszuholen ist sie so nett zu mir...und euch."
Ser-Kueij starrte Fredas star an. Dann legte er das Gesicht in die Hände und ließ einen lauten Seufzer von sich. Gibt es einen Fleck in Cyrodill wo etwas einfach mal so läuft wie es laufen muss?
Fredas beugte sich zu Ser-Kueij rüber. "Ich weiß, dass ich nichts von euch verlangen kann. Aber ich brauche eure Hilfe. Ihr könnt doch sicher herausfinden was hier vor sich geht."
"Keine Sorge Fredas, ich werde euch helfen. Aber verschieben wir das ganze bitte auf Morgen, ich bin sehr erschöpft von meiner Reise. Warum erzählt ihr mir nicht stattdessen...?"

Die beiden unterhielten sich noch tief in die Nacht hinein und wurden immer wieder von Mog versorgt. Schließlich begaben die beiden sich nach oben und ruhten für den nächsten Tag.

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Die Wurfsterne surrten durch die Luft und schlugen mit einem dumpfen Laut ins Holz. Klong, klong, klong. Jeren bekam seit nunmer zwei Wochen keine Aufträge mehr, warum auch immer, sodass er seine ganze Zeit in Übungen investierte. Er hatte großen Gefallen an den Wurfwaffen gefunden. Die Wurfsterne beherrschte er schon beinahe meisterhaft, jedoch gingen ihm die Wurfmesser längst nicht so gut von der Hand. Einmal hatte er damit beinaha Antoinetta die Pulsader durchgeschnitten, woraufhin sie eine lautstarke Schimpftirade losließ, die sie aber schnell wieder beendete als ein Wurfstern knapp neben ihrem Gesicht vorbeisurrte.
Morgens, nach einem erholendem Schlaf, vebrachte er seine Zeit im Baderaum, wo er weiter an seinem Zauber arbeitete. Er schaffte es mittlerweile weniger Magica zu verschwenden, aber von der Perfektion war er dennoch weit entfernt. Jedoch wurde die Stärke des Zaubers immer deutlicher. Schaffte er es mal den Zauber für wenige Sekunden aufrecht zu erhalten, so ging sein Kurzschwert durch massiven Fels wie durch geschmolzene Butter.
Desweiteren gab es erneut ein neues Mitglied, das wohl gar nicht so neu war. Archaea war sein Name. Er und Teeinava hatten am Vorabend über ihn getuschelt, mehr wusste er über den Bosmer auch nicht. Mehr wollte er auch nicht wissen. Die meisten hier waren ihm herzlich egal, es fiel ihm sichtlich schwer sie als seine neue Familie zu akzeptieren, was allerdings auch auf Gegenseitigkeit beruhte.
"Jeren!" Teeinava betrat den Trainingsraum und eilte sofort auf ihn zu. Jeren würdigte ihn keines Blickes und fuhr mit seinem Wurfmessertraining fort. "Was willst du?"
"Ocheeva hat einen Auftrag für dich." Er reicht Jeren den Zettel.
"Wurde aber auch Zeit", murmelte er.

Liquid H2o
06.02.2012, 17:45
Archaea, was bisher geschah:
Archaea ist ein Bosmer. Er entfloh seinen Eltern, ging auf reisen und fiel dabei einer Gruppe Nekromanten in Rielle in die Arme. Sie nahmen ihn gefangen, folterten ihn und er entkam später. Verwundet schaffte er es bis nach Bruma, wo er sich von einem Priester im Austausch für seine geklauten Waffen heilen ließ (Narben blieben zurück). In der folgenden Nacht klaute er den Bogen zurück, tötete den Priester und floh aus Bruma. Lucien rekrutierte Archaea, sein Einstiegstest war es, eine Geißel von einer Banditentruppe zu töten. Archaea tat dies, wurde in die Bruderschaft aufgenommen und nahm bekam nach langem Training seinen ersten Auftrag mit Siana. Der entwickelte sich in ein Desaster, das Ziel starb jedoch trotzdem (Freund von Athaso) und am Ende stand das Gildenhaus in Chorrol in Flammen mit teilweise eingestürzter Decke. Archaea und Siana entkamen verletzt, wieder in der Bruderschaft angekommen legte sich Archaea mit Ocheeva an und wurde daraufhin geistig von ihr gebrochen, lernte Caleandril, eine Henkerin und Leiterin einer weiteren Zuflucht, kennen, die ihn zu Rielle befragen wollte und dachte daraufhin über die Flucht vor der Bruderschaft nach. Diese Idee verwarf er wieder, er bekam einen neuen Auftrag und nun ist er zurückgekehrt.
Momentaner Aufenthaltsort: Zuflucht

Mehrere Tage waren seit Archaeas Rückkehr vergangen und besagter Bosmer schlief seelig den Schlaf des Gerechten, als Antoinetta eine äußerst lautstarke Schimpftirade in der Trainingshalle hielt, sodass es durch die gesamte Zuflucht schallte. Vereinzelt waren aus dem ganzen Geschrei Worte wie "Volltrottel", "gefährlich", "Anfänger" und "Blut" hörbar. Er stöhnte. Es war noch zu früh zum aufstehen, viel zu früh. Gerade wollte er sich wieder auf die andere Seite in seinem gemütlichen, warmen Bett wälzen, da bemerkte er dass irgendetwas nicht stimmte. Er war nicht allein. Oder vielmehr: Es war jemand neben seinem Bett. In der Vermutung, dass es wohl Telaendril war die ihn stillschweigend zum wach werden ermuntern wollte, blieb er noch eine Weile so liegen.
>> Telaendril lass den Quatsch. Du weiß dass ich es nicht mag, wenn jemand mir beim Schlafen zusieht << murmelte er schließlich, als es anfing ihn wirklich zu stören. Noch vollkommen verschlafen begann er sich umzudrehen, um sie mit seinem strafenden Blick zu bedecken. Dort war jedoch nicht Telaendril. Es war Caleandril, die in braunem Hemd und Lederhosen dort stand. Erschrocken eine Person anzutreffen, die er gar nicht erwartet hatte, sprang Archaea wie von einer Ratte gebissen und mit einem Schrei hoch in eine kampfbereite Haltung. Dabei vergaß er vollkommen, dass er keine Klamotten trug. Er schlief nie in Rüstung, um sie möglichst sauber und Geruchsneutral zu halten. Und vor allem, um sie seltener säubern zu müssen, was er hasste wie die Pest. Eine Tatsache, die er nun bereute. Wie die Aedra ihn geschaffen hatten stand er nun aufrecht auf seinem Bett vor ihr während sie ihn begutachten konnte. Für einen kurzen Augenblick herrschte Schweigen zwischen den beiden. Dann brach Caleandril in lautes Gelächter aus und krümmte sich vor Lachen, während dem Bosmer die Schamesröte ins Gesicht stieg. Hastig schnappte er sich seine Decke und wickelte sie sich verärgert um die Hüften.
>> Was in Dagons Namen machst du hier bitte ?! <<
Fauchte er sie an, als sie sich einigermaßen eingekriegt hatte und die Tränen aus den Augenwinkeln gewischt hatte.
>> Den bestaussehendsten Bosmer in ganz Tamriel betrachten natürlich, was denkst du denn? Ok, übertreiben wir es nicht. Sagen wir in ganz Cyrodiil. Wer weiß schon wie es bei uns in Valenwald aussieht? <<
Säuselte sie mit Unschuldsmiene, großen Augen und einem ironischen Zwinkern, während sie den Kopf von einer Seite auf die andere legte. Ihr blondes Haar wehte leicht im Fackelschein und verlieh ihm einen goldenen Glanz, während es gleichzeitig ihre spitz zulaufenden Ohren vermuten ließ.
Archaea wusste nicht so recht, wie er mit dem Kompliment in dieser Lage umgehen sollte und beschränkte sich daher aufs Schweigen und zurückstarren, während er mit aller Macht versuchte, den rötlichen Farbton in seinem Gesicht nicht tiefrot werden zu lassen.
> Eigentlich < dachte er sich, als er von ihrem Blick kurz abgelenkt war > Sieht sie wirklich gut aus. Sogar verdammt gut. Und für eine Bosmeri erst... < Der Gedanken verflüchtigte sich rasch wieder, als sie ihm eine seiner beigen Hosen zuwarf und er sie mit seiner freien Hand fing, während die andere weiter nervös seine Decke umklammerte.
>> Hier, zieh dich an, ich will mit dir reden. Wenn du fertig bist komm in die Haupthalle, wir machen einen kleinen Spaziergang <<
Sie machte eine Kehrtwende und verließ dann den Raum.

Liquid H2o
07.02.2012, 20:02
Archaea, was bisher geschah:
Archaea ist ein Bosmer. Er entfloh seinen Eltern, ging auf reisen und fiel dabei einer Gruppe Nekromanten in Rielle in die Arme. Sie nahmen ihn gefangen, folterten ihn und er entkam später. Verwundet schaffte er es bis nach Bruma, wo er sich von einem Priester im Austausch für seine geklauten Waffen heilen ließ (Narben blieben zurück). In der folgenden Nacht klaute er den Bogen zurück, tötete den Priester und floh aus Bruma. Lucien rekrutierte Archaea, sein Einstiegstest war es, eine Geißel von einer Banditentruppe zu töten. Archaea tat dies, wurde in die Bruderschaft aufgenommen und nahm bekam nach langem Training seinen ersten Auftrag mit Siana. Der entwickelte sich in ein Desaster, das Ziel starb jedoch trotzdem (Freund von Athaso) und am Ende stand das Gildenhaus in Chorrol in Flammen mit teilweise eingestürzter Decke. Archaea und Siana entkamen verletzt, wieder in der Bruderschaft angekommen legte sich Archaea mit Ocheeva an und wurde daraufhin geistig von ihr gebrochen, lernte Caleandril, eine Henkerin und Leiterin einer weiteren Zuflucht, kennen, die ihn zu Rielle befragen wollte und dachte daraufhin über die Flucht vor der Bruderschaft nach. Diese Idee verwarf er wieder, er bekam einen neuen Auftrag und nun ist er zurückgekehrt. Im Anschluss nahm ihn Caleandril, Leiterin einer anderen Zuflucht in Cyrodiil, auf einen Spaziergang mit, um mit ihm etwas zu klären.
Momentaner Aufenthaltsort: Wald vor Cheydinhal

Schlecht gelaunt hatte Archaea sich noch ein lockeres, grün gefärbtes Hemd angezogen, hatte sich unbemerkt durch das hektische Treiben in der Haupthalle geschlichen und war dann der bereits ungeduldig wartenden Caleandril ins Freie gefolgt. Zunächst blendete ihn das helle Sonnenlicht und der kühle Morgenwind, der ihm durch die Kleidung fuhr, ließ ihn frösteln. Seine Begleitung bleib jedoch nicht lange stehen, sondern legte ein zügiges Schrittempo in Richtung Stadttor vor, sodass der Bosmer sich schon fast anstrengen musste um mit ihr gleichauf zu bleiben. Schweigend gingen sie beide nebeneinander her, verließen die Stadt und wechselten keinen Blick, während sie einen der Waldwege entlanggingen. Noch leicht träge in seinen Gedanken begann der Bosmer sich nach dem Grund dieses Spazierganges zu fragen, kam aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Schließlich gab er es auf und wartete darauf, dass Caleandril es ihm verraten würde. Die Bewegung ließ ihn zumindest das Frösteln vergessen und würde ihn für sein Training ein wenig aufwärmen.
Endlich wurden Caleandrils Schritte etwas langsamer, bis sie schließlich beim Stamm einer mit dicken, Moos überwachsenen, alten Eiche stehen blieb, die wohl bei einem der letzten Stürme entwurzelt worden war. Geschickt und elegant ließ sie sich darauf nieder, hob den Kopf und sah ihm tief in die Augen, während ihr eine Strähne ihres langen Haares ins Gesicht ragte . Als sie das erste Mal mit ihm alleine gewesen war, hatte sie ein merkwürdiges Knistern um sich herum gehabt, heute jedoch fehlte all das. Das machte sie jedoch nicht weniger anziehend. Es verlieh ihr eine viel ruhigere, sanftere Art von Schönheit, die den Bosmer nur umso mehr faszinierte.
>> Wer bist du nur, Archaea? <<
seufzte sie leise und sah ihn mit fragendem Gesichtsausdruck an.
>> Wie? <<
Verwirrt legte Archaea den Kopf auf eine Seite.
>> Du hast mich schon gehört, wer bist du? <<
>> Was meinst du damit? <<
Der Bosmer verstand die Welt nicht mehr.
>> Ich kenne jeden in dieser Zuflucht. Jeden. Ich kenne seine Hintergrundgeschichte spätestens drei Wochen nachdem er hier eingetroffen ist, zumindest in groben Zügen und kann ihn daher einschätzen. Ich weiß was er oder sie tun würde, egal in welcher Situation. Ich könnte sein Verhalten vorhersehen und ihn problemlos ausschalten, wenn ich müsste. Aber ausgerechnet du bereitest mir Schwierigkeiten... <<
Noch immer verwirrt schwieg Archaea
>> Ogrom kennst du ja schon. Weißt du auch von seinem Verhältnis zu Antoinetta? Und das ist noch eines seiner harmloseren Geheimnisse. Wenn ich dir von seiner kleinen Geschichte auf Strad’Nazdum erzählen würde, würden dir die Haare zuberge stehen. Oder Jeren? Wie dieser Kerl zum dunklen Bruder geworden ist, ist schon fast lächerlich. Hat einen Daedra mit einem Menschen verwechselt. Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig wenn er dich begleitet, du könntest im Eifer des Gefechts...gepiekst werden<<
Sie kicherte kurz über ihren eigenen Scherz. Die Tratscherei erleichterte ihr das Reden.
>> Telaendril hat es in die Bruderschafft gebracht, indem sie zwei meiner besten Leute ausgeschaltet hat, während ich ihnen eigentlich Rückendeckung hätte geben sollen. Mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten wurde enttäuscht. Das würde mir heute nicht nochmal passieren. Damals lernte ich, wie wichtig es ist, jederzeit alles über jede relevante Person zu wissen, wenn ich überleben will. Denn Wissen ist Macht Archaea. Wissen hilft zu überleben. Vertrauen führt zum Tod. Seitdem ist das mein Leitmotto, dass ich, wie du siehst, erolgreich lebe. Ich habe es weit gebracht seit Vjarnos… „Unfall“ <<
>> Vjarno? << unterbrach Archaea sie.
>> Mein Vorgänger. Nord. Netter Kerl eigentlich. Hat immer die Knochen im Fleisch mitgegessen. Wie auch immer. Ich lebe davon, informiert zu sein und die Leute zu kennen, mit denen ich mich Umgebe. Aber dich, dich verstehe ich nicht.
Ich weiß alles über dich, seit du Bruma das erste Mal betreten hast. Ich weiß den Namen des Priesters den du getötet hast und ich weiß auch warum du ihn getötet hast. Ich kenne die Namen und Geschichten aller deiner Aufträge, mit deinem vorletzten habe ich mich sogar selbst befasst. Ich weiß wie du sie alle getötet hast, wie du vorgegangen bist, bei Dagon, ich weiß sogar wie du dich dabei gefühlt hast und wann dir dabei die Nerven durchgegangen sind. Aber trotz allem, trotz all meiner recherchen, trotz all meiner Gespräche, und trotz allem was ich verdammt noch Mal getan habe ergibt sich kein Bild von dir. Dein Verhalten macht einfach keinen Sinn. Und deswegen frage ich dich jetzt direkt: Wer bist du? Was machst du hier und warum im Namen aller Daedra ist es so schwer, etwas über deine Vergangenheit vor Bruma herauszufinden?<<
Caleandril schloss die Augen und lehnte sich zurück. Sie erwartete keine Antwort, sie schien viel mehr ihre eigenen Gedanken zu sortieren. Die Stille die sich nach ihren Worten ausbreitete wirkte lähmend und beschwerend. Fast war es, als würden Nebelschwaden aufsteigen und die beiden vom Antlitz der Welt verschlucken.

Archaea sah sie mit getrübten Augen an. Die folgenden Worte kamen ihm unwillkürlich schwer über die Lippen:
>> Ich kann dir nicht helfen Caleandril, das weißt du. Ich will… nein, ich kann nicht reden. Das war schon beim letzten Mal so und daran hat sich nichts geändert <<
Während er das sagte, wagte er es nicht in ihr Gesicht zu schauen. Eine weiteres Mal herrschte kurz Stille. Schließlich riss er sich zusammen und sah doch zu ihr. Überrascht bemerkte er ein freudiges, aufgeregtes Lächeln auf ihren Lippen. Die gesamte Schwere, die einen Augenblick zuvor noch in der Luft lag, war verschwunden.
>> Dann hätten wir das geklärt. Aber pass auf Archaea. Ab jetzt achtest du besser auf jede deiner Bewegungen. Denn egal was du sagst, ich werde es hören und egal was du schreibst, ich werde es lesen und egal was du tust, ich werde davon wissen. Und eines Tages Archaea, eines nicht allzu fernen Tages werde ich dir deine Geheimnisse entreißen wie ein Jäger seiner Beute das Leben. Und dann werde ich alles wissen. Jedes kleinste Detail deines Lebens und ich werden jedes kleinste Fitzelchen das ich dir stehlen kann genießen, als wäre es ein Tropfen edelsten Weins. Die Spiele haben begonnen, die Jagd ist eröffnet<<
Bei den letzten Worten leckte sie sich genüsslich über die Lippen.
Eigentlich hätte Archaea diese Erklärung nervös machen müssen. Stattdessen setzte auch er ein verschmitztes Lächeln auf und hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
>> Möge der Bessere gewinnen <<
>> Das werde natürlich ich sein, also „die“ Bessere bitte <<
erwiderte sie mit halb gekünstelter, halb echter Arroganz, was ihm ein kleines Lachen entrang. Seine hingehaltene Hand ignorierend sprang Caleandril einfach vom Stamm herunter und stellt sich mit in die Hüften gestemmen Händen vor ihn. Auch eine Bosmeri hatte eben ihren Stolz.
>> Wir sind dann hier fertig. Gehen wir zurück? <<
>> Gehen wir << bestätigte Archaea und schweigend traten sie den Rückweg an.

Liquid H2o
13.02.2012, 11:46
Archaea, was bisher geschah:
Archaea ist ein Bosmer. Er entfloh seinen Eltern, ging auf reisen und fiel dabei einer Gruppe Nekromanten in Rielle in die Arme. Sie nahmen ihn gefangen, folterten ihn und er entkam später. Verwundet schaffte er es bis nach Bruma, wo er sich von einem Priester im Austausch für seine geklauten Waffen heilen ließ (Narben blieben zurück). In der folgenden Nacht klaute er den Bogen zurück, tötete den Priester und floh aus Bruma. Lucien rekrutierte Archaea, sein Einstiegstest war es, eine Geißel von einer Banditentruppe zu töten. Archaea tat dies, wurde in die Bruderschaft aufgenommen und nahm bekam nach langem Training seinen ersten Auftrag mit Siana. Der entwickelte sich in ein Desaster, das Ziel starb jedoch trotzdem (Freund von Athaso) und am Ende stand das Gildenhaus in Chorrol in Flammen mit teilweise eingestürzter Decke. Archaea und Siana entkamen verletzt, wieder in der Bruderschaft angekommen legte sich Archaea mit Ocheeva an und wurde daraufhin geistig von ihr gebrochen, lernte Caleandril, eine Henkerin und Leiterin einer weiteren Zuflucht, kennen, die ihn zu Rielle befragen wollte und dachte daraufhin über die Flucht vor der Bruderschaft nach. Diese Idee verwarf er wieder, er bekam einen neuen Auftrag und nun ist er zurückgekehrt. Im Anschluss klärte er mit Caleandril einiges über seine Person. Zurück in der Zuflucht bekommt Archaea seinen nächsten Auftrag.
Momentaner Aufenthaltsort: Cheydinhal Zuflucht

Die Spannung in der Luft kochte förmlich, als Archaea und Caleandril die Zuflucht betraten. Hektisch ging Ocheeva umher und verteilte Karten mitsamt schnellen, bestimmten Worten an die Mitglieder, die sie gerade zu fassen bekam. Momentan bearbeitete sie Telaendril. Vincente im Hintergrund redete angespannt auf Antoinetta ein.
Archaea und Caleandril waren kaum durch die Tür hereingetreten, als sie von Ocheeva auch schon entdeckt wurden. Sie drückte mit einem abschließenden Wort Telaendril noch einen Zettel in die Hand, dann stürmte sie auch schon mit schnellen, kräftigen Schritten auf die beiden zu.
>> Wo seid ihr zwei bitte gewesen? << fauchte sie herrisch >>Wir haben heute Morgen einen neuen Stapel Aufträge von Lucien zugewiesen bekommen und ich weiß immer noch nicht wie wir das diese Woche schaffen wollen. Ich brauche jeden einzelnen aus dieser Zuflucht! Caleandril! Du weißt ganz genau, dass solche Auftragsmengen jeden Tag eintreffen können und ich daher jeden in der Zuflucht in Reichweite brauche! Was sollte das? <<
Schlecht gelaunt knirschte sie mit den langen, spitzen Zähnen und ihre Augen verengten sich wütend. Sie war angespannt, dass merkte man. Andernfalls hätte sie sich nicht über ihre kurzzeitige Abwesenheit aufgeregt. Caleandril ihrerseits tat so, als hätte sie nichts gehört und lehnte sich entspannt mit geschlossenen Augen und verschränkten Armen gegen die raue Steinwand neben der Tür.
Archaea wollte die unangenehme Stille, die sich anbahnte gerade durchbrechen, da brachte Ocheeva ihn schon mit einer Geste zum Schweigen.
>> Lassen wir das, für Diskussionen ist jetzt keine Zeit. Du, machst dich sofort auf in Richtung Colovianisches Hochland, südwestlich von Chorrol. Ich hab dir den Ort hier auf der Karte markiert. Dein Ziel ist ein Nord in dieser Höhle. Er ist blind, aber irgendwie hat er es geschafft sich mehrere Berglöwen zu Haustieren zu zähmen, also pass auf was du tust. Das ist ein anspruchsvoller Auftrag, Bruder. Solltest du ihn überleben steigst du zum Schlächter auf. <<
Archaea schluckte nervös als er das hörte. Eine Beförderung! So früh schon! Das hatte er gar nicht erwartet. Entschlossen, sich möglichst wenig anmerken zu lassen, unterdrückte er ein kindlich, freudiges Lächeln und setzte ein regungsloses Gesicht auf.
>> So und jetzt mach dich auf den Weg. Es gibt noch genug zu tun. Du kannst dich auf mindestens einen weiteren Aufträge diese Woche gefasst machen, also beeil dich <<
Hastig drückte Ocheeva ihm eine zusammengefaltete Landkarte in die Hand, wirbelte herum und machte sich schnellen Schrittes auf zu Ogrom, dem sie den nächsten Auftrag zuweisen wollte.
>> Sieht so aus als würde es mit dir schneller voran gehen als du geplant hattest, was? <<
Lächelte ihn Caleandril an. Die Frage klang lauernd, aber Archaea ignorierte das.
>> Ich schätze dann mal, dass wir uns eine Weile nicht mehr sehen werden. Wenn du mich bitte entschuldigen würdest, ich muss meine Ausrüstung…<<
Setzte Archaea an, wurde von ihr aber unterbrochen.
>> Du glaubst doch nicht, dass ich dich nach unserem kleinen Gespräch einfach verschwinden lasse, oder? Abgesehen davon liegt dein Auftrag genau auf dem Weg zu meiner Zuflucht. Felastro heckt am Ende noch irgendeinen Unfug aus um sich bei mir dafür zu revanchieren, dass ich ihn momentan unsere ganzen Aufträge alleine planen und verteilen lasse, um ein bisschen Freizeit zu haben. Der arme Kerl könnte einem fast leidtun… Wie auch immer <<
Sie zog ihm die Karte aus der Hand und schlug sie auf, neugierig überflog sie den Aufenthaltsort seines Ziels.
>> Die Höhle der gebrochenen Versprechungen also? Interessanter Ort. Hmm, unsere Route geht dann über die Rote Straße zur Gelben nach Skingrad und von da aus an Dirich vorbei zur Höhle. Das passt wunderbar. Wir zwei gehen nach Dirich. Von dort aus mach ich mich auf den Weg zu meiner Zuflucht. <<

Wo diese Zuflucht war, verschwieg sie seltsamerweise. Aber da war noch etwas anderes. Die Selbstverständlichkeit mit der sie ihre gemeinsame Reise behandelte und generell wie sie mit ihm umging, verunsicherte Archaea. Immerhin war doch ein ziemlich gewaltiger Unterschied an Rang- und Fähigkeiten zwischen den beiden. Sie behandelte ihn… herzlicher, als er es von jemandem ihres Ranges erwartet hätte. Gut, er hatte zum Vergleich nur Ocheeva, doch trotzdem hatte er vermutet, dass sie nach einer Weile genau wie ihre Kollegin deutlich distanzierter und reservierter werden würde. Insgeheim hatte er sogar gedacht, dass sie sich nur so freundlich Verhalten hatte, um ihn zu ködern, aber er schien sich getäuscht zu haben.
Weitere Gedanken in diese Richtung blendete Archaea aus und wandte seinen Blick stattdessen auf die Karte. Als er die Route genauer betrachtete, die Caleandril nehmen wollte, kam er ins Stutzen.
>> Warum gehen wir nicht über schwarze Straße und gehen von Chorrol aus nach Süden? Wir müssen die Stadt ja nicht betreten...<<
>> … um einer Stadtwache über den Weg zu laufen, die dich möglicherweise erkennen könnte und dann dafür sorgt, dass wir eine ganze Kohorte Legionäre auf den Versen haben. Darauf kann ich gerne verzichten. Nichts gegen eine gute Jagd, aber ein offener Kampf gegen ein Dutzend Soldaten ist keine Jagd, das ist ein Gemetzel und für dieses Metier haben wir Orcs <<
Sie schnaubte verächtlich und sah kurz zu Ogrum, als sie die letzten Worte mit leiser Stimme aussprach. Der war immer noch in hitzigem Gespräch mit Ocheeva, weswegen Caleandril die Stimme wahrscheinlich nicht einmal hätte senken müssen.
>>Abgesehen davon ist mein Weg zu meiner Zuflucht auf dieser Route kürzer, also gehen wir nicht über Chorrol, verstanden? <<
Kindisch streckte sie ihm die Zunge raus.
Archaea wusste, dass sie grausam und tödlich war. Er wusste, dass sie aufgrund ihres Ranges noch um ein vielfaches gefährlicher sein musste, als man ihr Ansah. Genauso wusste er, dass sie dazu in der Lage war, ihm mit herzerwärmender Freundlichkeit ins Gesicht zu lächeln, während sie ihm einen Dolch ins Herz rammte und es anschließend herausschnitt. Trotzdem konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. Sie sah einfach nur albern mit diesem Gesichtsausdruck aus.
Ohne weitere Worte zu verschwenden machte er sich auf den Weg zum Schlafsaal, um sich umzuziehen und wie schon so viele Male zuvor, seine Tasche zu holen. Es war ein weiter Weg bis zu seinem Ziel.

Der Wargreiter
13.02.2012, 16:28
Was bisher geschah:
Nachdem der junge Khajiit, ausgestoßen vom Hof eines Adligen wo er mit seiner Familie lebte, ziellos durchs Land streifte, fand er kurzfristig und schwer verletzt eine Unterkunft in der Anvil-Kriegergilde. Dort erfuhr er von einem Streifzug gegen die Daedra, die sich auf Festung-Dirich eingenistet hatten und beschloß sich eben diesem anzuschließen. Nach der mehr oder weniger erfolgreichen Schlacht, wurde er zusammen mit dem Ork Garum losgeschickt um einen Kran aus Skingrad zu holen. Schwer krank und verletzt traf er schließlich in Skingrad ein, nur um nach seiner nicht vollständigen Genesung mit den Vorwürfen Garums gegenüber, konfrontiert zu werden.




Zwei-Schwestern-Herberge

Die Anstrengungen der Nacht und das lange Gespräch mit Ser-Kueij forderten rasch ihren Tribut, sodass Fredas nach ein paar Augenblicken bereits in tiefen Träumen versank, tiefen aber dennoch beunruhigenden. Immer wieder ging er während der Nacht das Vergangene durch, die anfangs gute Nachricht, den Anschlag, die langwierige Vertuschungsaktion und das unerwartete Treffen mit einem der Kameraden aus Dirich. All das hätte er sich noch vor kurzer Zeit nie erträumenlassen, es war immer wieder unglaublich zu sehen, in was er hineingeraten war. Manchmal fragte er sich on er je wieder aus diesem Gewirr an Taten und Abenteuern herauskommen würde, in das er sich gerade erst vertrickt hatte, doch wollte er überhaupt wieder aus diesem heraus? War es besser sein Leben immer und immer wieder zu riskieren oder ein gemütliches Leben zu haben? Noch vor kaum einem Monat wäre die Antwort klar gewesen, doch mittlerweile war er sich einfach nicht mehr sicher. Das ständige Wechselbad der Gefühle in seinem inneren störte ihn, er war einfach nicht dazu fähig sich für eine Seite zu entschließen, war er Fredas, der auf einem Hof arnbeiten und von Abenteuern träumte oder war er Fredas, der sich zusammen mit seinen Gefährten bei Dirich in die Schlacht stürzte?
Die Nacht war, wie immer, viel zu kurz gewesen um alles zu Verarbeiten, was er zu verarbeiten hatte, doch für Ser-Kueij war sie wohl noch kürzer gewesen, wie er beim betreten des Schankraumes feststellen musste. Fredas setzte sich zu ihm und biss, wie sein Gegenüber auf dem übrig gebliebenen Brot herum, das Mog ihnen bereitgestellt hatte. Der Khajiit überlegte was das für eine Hilfe sein könnte, die der Argonier ihm angeboten hatte, doch kam zu keinem brauchbarem Ergebnis. Er kannte den Mann kaum, wusste nicht, wer er war, was er in seiner Vergangenheit erlebt hatte, wen er kannte oder wie er sich auf das Schlachfeld Dirichs verirrt hatte. Eigentlich war es auch nicht wichtig, ein Helfer, egal welcher Art, war zumindestens besser als keiner.
Die Anspannung war zusammen mit der Stille des Raumes beinahe greifbar. Sowohl Fredas als auch Ser-Kueij grübelten über neue Pläne, nachdem Fredas und Mog nocheinmal die Sachlage schilderten. Der Khajiit wartete fieberhaft auf neue Einfälle, doch egal welche er in seinen Gedankengängen fand, er verwarf sie alle nach einigen Augenblicken wieder. Ser-Kueij war ebenso ernst bei der Sache, was Fredas überraschte, hatte er doch eigentlich nichts mit dieser Geschichte zu tun.
"Und? Habt ihr schon was?"
Mog klang, wie immer ungeduldig, doch damit lag sie wohl im Recht, irgendwas musste schließlich passieren.

JonnyBgood
13.02.2012, 20:20
Was bisher geschah:
Athaso kam nach Cyrodiil um den Mord an seiner Frau und seinem Sohn zu rächen.In einer Herberge traf er seinen ehemaligen Schüler Therales Oreyn.Zusammen mit Therales und einem Ork tötete er eine Hexe beim Versuch einige Kinder zu retten die aus einem Dorf entführt worden waren.Anschließend begleite Therales Athaso weiter nach Chorrol wo sie Therales Bruder Modryn trafen und bei ihm in der Kämpfergilde übernachteten.Nachts wurde Therales von Assassinen der dunklen Bruderschaft ermordet.Das spornte Athaso jedoch nur dazu an seine Jagd nach dem Auftraggeber zu beenden.Er tötete einen Bettler um Kontakt zur Bruderschaft aufzunehmen.Vom Kontaktmann erfuhr er wo sich eine Zuflucht befindet,tötete ihn,ging nach Cheydinhal und bedrohte einen Assassinen um den Namen des Auftraggebers zu erfahren.Sarij'Johrr,ein Khajiit,lebte in Leyawiin und sagte Athaso vor dem Kampf,den der Dunmer gewann,das er die Aufträge aus Rache gegeben hätte,denn Athaso hatte seine Eltern getötet.Im sterben sagte Sarij'Johrr das Athaso der wirkliche Verlierer wäre,da er nun,wo er seine Rache genommen hatte,keinen Lebensinhalt mehr hätte.Anschließend ging Athaso zurück nach Chorrol und beschloss sich der Magiergilde anzuschließen.


Rhythmisch tippte Athaso mit seinen Fingern auf dem Knauf seines Katanas herum.Leicht viel ein roter Schimmer vom Kamin aus auf die Klinge so das diese aussah wie Blut.
„Und dann hast du ihn umgebracht?“fragte ihn Modryn.Athaso nickte und nahm noch einen Schluck vom Sujamma das vor ihm auf dem Tisch stand.Er spürte wie sich langsam der bittere Alkohol die Speiseröhre hinunterfloss.Modryn hatte den Schnaps zusammen mit einigen Büchern und Kwamma Eiern,von denen grade 2 in der Pfanne über dem Feuer brieten,aus Morrowind mitgebracht.
„Aber genug davon.Ich bin mir sicher das dieser alte Dunmer noch etwas findet um sich die Zeit zu vertreiben.“
Modryn bekam ein breites Grinsen auf den Lippen.
„Nun,du könntest dich ja der Gilde anschließen.Ein scharfes Schwert wie das deine können wir immer brauchen.“
„Du willst doch nicht das ich dich arbeitslos mache,oder?Vergesse nicht das das meiste was du über das Schwert weißt von mir gelernt hast.“
„Ja,aber jetzt benutze ich Stumpfe Waffen,was ich mir selbst beigebracht habe,und bin darin unschlagbar.Außerdem hast du doch kaum noch Geld übrig und auch keinen Platz zum schlafen.“
„Da würde ich lieber betteln als in eurer Vereinigung von Schwert-schwingenden Idioten beizutreten.Vielleicht wäre die Magiergilde eher was für mich.“
Modryn lehnte sich zurück und brummte.Athaso wusste was er von der Magiergilde hielt ,und das er ihm das auch sagen würde,hätte er keinen Respekt vor seinem ehemaligen Meister.
„Nun sag mir lieber wie die Bestattung von Therales war.“Der Geruch von Kwamma wurde dichter und Modryn nahm sie vom Feuer und legte sie auf einen Teller.Dann sah er zu wieder Athaso hinüber.
„Es waren mehr Menschen da als ich erwartet hatte.Arvela und ihr Mann,unsere Eltern,einige aus seiner alten Söldnergruppe und der alte Frekwahr und sein Sohn Drewerion.In der Rede des Priesters war hauptsächlich Müll.Das übliche Gerede über die Unsterblichkeit der Seele und sowas.Aber was wenn dieser verdammte Hundesohn eines Assassinen Seelenfalle gewirkt hat?Naja,ich habe mir auch mit meiner Rede Mühe gegeben,war aber auch nicht grade tröstend.So ist es scheinbar wenn dein Bruder stirbt.“Modreyn zog die Nase hoch.
„Hast du ihnen erzählt wie es passiert ist?“Fragte Athaso.
„Ja.“
„Und hast du auch mich erwähnt?“
Modryn nickte.
„Aber du solltest die keine Gedanken darüber machen das sich keiner nach dir erkundigt hätte.Ich habe ihnen gesagt das ich selber nicht wüsste warum du grade nach Cyrodiil gekommen bist.“
Inzwischen hatte Modryn das Ei gewürzt und aufgetischt.Es schmeckte nach Heimat.
„Stimmen die Gerüchte über Vivecs verschwinden?“Wollte Athaso wissen.
„Es sind keine Gerüchte mehr.Ein Priester hatte sich zum Mond begeben und ihn leer vorgefunden.Man weiß nicht wohin er ist,aber so oder so ist es ein schwerer Verlust für Morrowind. Die Kirche,oder das was davon noch übrig ist,sagt Vivec wäre von Mephala in ihre Ebene gebracht worden um ihn vor den Deadra zu schützen und das aus dem selben Grund auch Almalexia verschwunden sei.“
„Das ist lächerlich.Almalexia ist vor 28 Jahren verschwunden.“
„Ich weiß.Und das größte Problem ist,dass der Baar Dum nun niederzufallen droht.Das würde die ganze Stadt zerstören.“
„Und die Dun Molag?“
„Nun,ich habe Nachricht erhalten mich in Cyrodiil für sie umzuhören und Bescheid zu geben falls ich etwas handfestes erfahre.Dich wird man sicherlich auch bald aufsuchen.“
Athaso nickte und nahm noch einen Schluck Sujamma.Bis zur Mitternacht unterhielten sie sich,dann ging Athaso zu Bett.
Am nächsten Morgen wachte er mit einem leichten Kater auf und sah sich nach Modryn um,doch dieser war bereits gegangen.Nach dem Lichteinfall dürfte es jedoch nicht später als 11 Uhr morgens sein.Athaso erhob sich und zog ein braunes Hemd,eine schwarze Hose,seine neuen Stiefel und darüber einen Braun-roten Umhang an und ging nach draußen.Das und noch ein paar andere Sachen hatte er noch in Leyawiin gekauft.Und nun besaß er fast kein Geld mehr.Er ging nach draußen und streckte seine Glieder.Für diese Umgebung war es ein gemäßigtes Wetter.Noch einmal durchatmen und er ging zum Brunnen der genau in der Mitte zwischen Modryn's und ein paar anderen der kleineren Hütten war.Dort holte er einen Eimer frischen,kühlen Wassers hoch,trank ein paar Schlücke und strich sich mit dem Rest durchs Gesicht.Erneut lies er müde seinen Blick über die Umgebung schweifen und machte sich dann,nicht ohne vorher noch sein Katana aus der Hütte zu holen und es sich auf den Rücken zu schnallen,auf den Weg zur Magiergilde.Das Gebäude der Gilde war ungefähr genau so groß wie das der Kämpfergilde,abgesehen von dem Turm der mit einer Brücke mit dem Haupthaus verbunden war.Athaso lief es kalt den Rücken runter als er sich an die Nacht in diesem Haus zurück erinnerte.An das Gesicht des Attentäters,an Therales' starrende,leere Augen.Schnell wand er den Blick wieder ab und betrat die Magiergilde.Links vom Eingang standen zwei Stühle und ein Tisch an dem ein ca. 40 Jahre alter Mann in Magiergewand saß.
„Seid gegerüßt,mein Name ist Alberic Litte.Wie kann ich euch helfen?“
„Hallo,ich heiße Athaso Dres,ich wünsche der Magiergilde beizutreten.“Er musste kurz lächeln weil er wusste wie sehr das Modryn aufregen würde,doch diesen Endschluss hatte Athaso für sich selbst gefällt.Er wollte noch etwas aus seinem Leben machen.
„Ah,da müsst ihr mit Teekeeus reden,er befindet sich dort vorne.“Sagte Alberic und wies auf eine Tür die wahrscheinlich zum Zimmer des Gildenführers führte.
„Habt dank!“Sagte Athaso und begab sich auf die Tür zu auf die der Magier gezeigt hatte.Er kam in einen Raum wo direkt gegenüber der Tür viele Alchemistische Zutaten und Apparaturen auf einem Tisch standen die grade von einem Waldelf bedient wurden.Links neben der Tür stand ein Stuhl auf dem ein Argonier saß und ein Buch las.Athaso ging auf ihn zu und der Schlangenmensch sah von der Lektüre hoch.
„Guten Tag,ich bin Teekeeus,Leiter der Magiergilde von Chorrol.Wie kann ich euch helfen?“
„Ich bin Athaso Dres,und ich bin hier um mich der Magiergilde anzuschließen.“ Der Argonier musterte Athaso von Kopf bis Fuß und kniff die Augen zusammen.
„So,ihr wollt euch also der Gilde anschließen.Habt ihr bereits Kenntnisse in den Arkanen Künsten?“
Athaso nickte und sagte:
„Ja,ich bin Meister der Zerstörung und Geselle in Mystik und Illusion.Auch beherrsche ich ein paar Heilzauber.“Sofort wurde das Gesicht des Argoniers etwas freundlicher.Er hatte wohl mit fühlen ungelehrnten und unerfahrenen Neuankömmlingen zu kämpfen.
„Ein Meister,soso!Wo habt ihr diesen Titel erworben?“
„Ich wurde von den Dun Molag ausgebildeten.Einen Orden von Kampfmagiern in Morrowind die dem Tribunal unterstellt waren.Doch für die arbeite ich schon lange nicht mehr,und jetzt möchte ich mich auch in den anderen Schulen weiterbilden.“
„Nun gut,ihr seid euch darüber im klaren das die Aufnahme eine große Würde ist,aber auch einige Verantwortungen mit sich bringt.Aber wenn ihr euch dazu bereit seht,kommt mit mir in die Haupthalle,dort klären wir den Papierkram und anschließend zeige ich euch den Wohnraum und ihr könnt eine Kammer kriegen wenn ihr vorhabt hier zu verweilen.Willkommen in der Gilde."

Moonlord
15.02.2012, 09:30
Was bisher geschah

Nach der Vertreibung aus Orsinium verschlägt es Garum in die Wrothgaria-Berge. Auch hier wird er aufgespürt. Seine Reise geht weiter durch Hammerfell nach Cyrodiil, wo er schließlich in Chorrol eintrifft.
Kurz vor seiner Ankunft hatten Daedra versucht, die Stadt zu stürmen. Viele Bewohner sind noch mit der Besei-tigung der Schäden und der Verfolgung der Daedra beschäftigt. Die Kämpfergilde, von der sich Garum Hilfe erhofft hatte, ist fast leer. Er muss warten.
So nimmt er ein Angebot an, Waren zum Schrein von Sanguine zu transportieren. Mit den Kultisten dort freun-det er sich an, muss sie aber bald nach Chorrol schicken, da ungewöhnlich starke Daedra von der nahen Fes-tung Dirich ausschwärmen.
Garum beschließt, die Legion zu informieren, was sich als unnötig erweist, da er kurz darauf auf einen Trupp aus Legionären und Abenteurern trifft, die Festung Dirich zum Ziel hat.
Nach einem Zwischenfall im Lager beginnt der Sturm auf die Festung. Zwar wird der Innenhof eingenommen, aber eine Explosion verschüttet den einzigen Zugang. Garum versucht mit Fredas, einem Khajiit-Abenteurer, weitere Zugänge zu finden – erfolglos. Sie bekommen beide den Auftrag, Räumgerät aus Skingrad zu beschaf-fen.
Auf dem Weg nach Skingrad wird Fredas in der Fallfels-Höhle verwundet. Mit Hilfe einiger Stadtwachen, die sie unterwegs treffen, gelangen sie in die Stadt, wo Fredas in der Kapelle bleibt.
Garum sieht sich in der Stadt um. Er trifft auf die Dunmer-Alchemistin Falanu Hlaalu, welche ihn für den nächs-ten Abend als Begleitschutz anheuert. Dann mietet er sich in der Zwei-Schwestern-Herberge ein.
Die Ork-Wirtin hat Gefallen an Garum gefunden. Sie übernimmt es, eine Nachricht zum Grafen zu bringen, während Garum feststellt, dass Falanu auf den nahen Friedhof nach Überresten von Leichen sucht – aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich.
Am nächsten Morgen wird Garum verhaftet. Unter der Anklage der Totenbeschwörung schlägt man ihm einen Deal vor. Er soll ein Mitglied der Schwarzen Hand beseitigen. Andernfalls muss die entführte Falanu sterben und er bleibt selbst auf ewig im Kerker.
Dort spricht ihn ein merkwürdiger blinder Greis an. Er scheint zu wissen, wo sich Falanu aufhält und warnt Ga-rum vor den echten Totenbeschwörern, die in Skingrad sehr mächtig sind. Kurz darauf verschwindet er, als hätte er nie existiert.


Skingrad – kurz nach Sonnenaufgang
„Es ist immer noch da drin. Gut, S’Usha wird Meldung machen.“
Die pechschwarze zierliche Khajiit glitt von der Dachkante zurück. Lautlos huschte sie über die spröden Schindeln. Es schien, als berührten ihre bloßen Füße das Dach nicht. Sie kletterte auf der Gartenseite hinab, geschickt kleinste Mauervorsprünge als Halt benutzend, schlich im Schutz eini-ger Büsche ein Stück am Zaun entlang, überquerte den Friedhof und passierte die Brücke zur Nord-stadt in einem unbelebten Moment – ebenfalls ungesehen. Das Tor war wegen der Arbeiter, die in den frühen Morgenstunden zum Schloss zogen, nur angelehnt. S’Usha ging hindurch. Auch davon bemerkten die wachen nichts.
Nun, das war keine große Kunst. Die stadtwache nahm ihre Aufgaben nicht besonders ernst und S’Usha beherrschte die Kunst, sich unsichtbar zu machen meisterhaft.
Mit ihrem magischen Geschick hätten ihr die Türen jeder arkanen Akademie des Reiches weit offen gestanden. Die größten Illusionisten hätten sich um ihre Ausbildung gerissen, um selbst diesen Zauber für sich erlernen zu können.
Doch S’Usha hatte das nie gewollt. Illusion! Was war das schon? Pure Täuschung der Sinne. Ho-kuspokus, um etwas vorzugaukeln, das es nicht gab, oder etwas verschwinden zu lassen, das nach wie vor da war. Dabei genügte ein verirrter Pfeil oder ein Zufallstreffer mit dem Schwert, um all den schönen Zauber eines Illusionisten zunichte zu machen.
S’Usha konnte es besser. Ihr Können war kein simpler Unsichtbarkeits- oder Chamäleonzauber. Sie verschwand tatsächlich, löste sich auf, um dann ein paar Schritte weiter wieder aufzutauchen, meist hinter ihrem Gegner.
Leider konnte sie so keine feste Materie durchdringen, aber daran forschte sie in ihrer Freizeit.
Es gab noch zwei weitere Gründe, die sie an einer Magierkarriere hinderten. Zum einen liebte sie ihre Freiheit. Strenge Regeln und Unterordnung unter eine Gildenleitung kamen für die Khajiit nicht infrage. Sie verkaufte sich nur, wenn sie Geld brauchte. Das kam selten vor, denn ihre Dienste waren teuer, was ihr jedes Mal viel Freizeit sicherte. S’Usha war freischaffende Söldnerin, wie sie es nannte. Kopfgeldjägerin oder ungebundene Assassine trafen es eher. Mit Moral hatte sie dabei genauso wenig am Hut wie mit Ehre. Dafür konnte sie sich nichts kaufen. Und was diesen Auftrag betraf – die Nekromanten zahlten gut.
Das war auch schon Punkt drei auf der Liste. Nekromantie. S’Usha hatte von jeher einen Hang zu den dunklen Künsten gezeigt. Vielleicht hätte sie Heceril sogar umsonst geholfen – für ein paar Einblicke in seine Kunst – aber Gold war auch nicht schlecht.
Wie auch immer, sie hatte das Schloss erreicht.
Hier brauchte sich die Khajiit nicht mehr verstecken. Die Wachen waren informiert und brachten sie zu Heceril, der sich gerade beim Frühstück und im Gespräch mit Elanin befand.
„Was gibt es?“ fragte er schlecht gelaunt. „Ach, Ihr seid es …“
„Es ist noch in der Stadt.“, kam S’Usha sogleich auf den Punkt. „Es hat Khajiit getroffen und viel geredet. Wohnt bei Orkschwester.“
„Verflucht!“ Heceril war aufgestanden und schaute Elanin unsicher an. „Ob die Bosmerschlange Wind von der Sache bekommen hat? Zuzutrauen wäre es ihr.“
„Werd’ nicht paranoid! Auch Caleandril ist nicht allwissend. Zum Glück nicht.“ Elanin verdrehte die Augen. Es gab Tage, da verfluchte sie sich dafür, sich auf Heceril eingelassen zu haben. Erst der missglückte Anschlag, jetzt der Argonier in der Stadt. Sie würde sich einiges einfallen lassen müs-sen, um Hassildors Aufmerksamkeit weiter auf andere Dinge zu lenken.
„Ich dachte ja nur …“
„Genau das ist dein Problem. Du denkst!“ Elanins Augen funkelten zornig auf, als sie ihrem ange-stauten Ärger Luft machte. „Statt mit diesem bretonischen Idioten und deinem Ork rumzukaspern hättest du lieber deine Miezekatze auf Caleandril ansetzen sollen. Das mit dem Friedhof hat sie je-denfalls hingekriegt… “
„Nein danke. S’Usha ist nicht lebensmüde.“ Die Khajiit langte sich ungeniert ein Stück Süßkuchen von Elanins Teller und biss hinein. „Soviel kann bleiche Elfe S’Usha gar nicht bezahlen.“
„Ich zeig dir gleich, was „bleich“ bedeutet, Katze!“ Elanin fuhr herum. „Noch ein Wort und du machst mit der Bleichen Fürstin Bekanntschaft.“
Kurz flirrte die Luft vor ihren Augen. Dann spürte sie den warmen Atem der Khajiit in ihrem Na-cken. „S’Usha ist gespannt, wie Elfe das anstellen will …“
„Bitte, bitte, Ladies, wir wollen uns doch nicht streiten.“ Heceril versuchte zu vermitteln. „Die Kha-jiit hat recht. Eine Million Septim für die Beseitigung der Bosmer kann unser Klient nicht aufbrin-gen. Und will es auch gar nicht. Wir bleiben bei unserem Plan. Der Ork muss es tun. S’Usha könnte ihn ja überwachen, damit nichts schief geht.“ Zustimmung erwartend sah er von einer zur anderen.
„Gut“, meinte Elanin, wieder etwas ruhiger. „was würde uns das kosten?“
„Eine Million Septim.“
Der Satz, ganz ruhig dahingesagt, ließ beiden die Kinnlade nach unten klappen. S’Usha grinste frech. Der Preis war astronomisch hoch und sollte nur aussagen, dass sie keine Lust dazu verspürte. „Kein Interesse. Zu langweilig. S’Usha hat genug verdient, um wieder zu forschen. Nehmt doch Zombie als Beobachter.“ Winkend verließ sie den Raum, allerdings nicht ohne sich vorher noch ein weiteres Stück Süßkuchen zu genehmigen.
Eine Weile herrschte angespannte Stille.
Dann stieß Elanin ein gefährliches Knurren aus, das so gar nicht zu ihrer eleganten Erscheinung passte. „Dieses kleine Miststück! Ich könnte sie …“
Heceril winkte ab.
„Das wird nichts bringen. Leg dich lieber nicht mit ihr an. Das haben schon andere versucht …
Was machen wir jetzt?“
„Na was schon? Deinen tollen Plan umsetzen.“ Elanin war alles andere als überzeugt, dass die Sa-che gut ausgehen würde. Nun, im Notfall würde sie Heceril opfern müssen, um selbst unbeschadet davonzukommen. Ein kleiner Verlust, wenn sie es genau betrachtete …
„In Ordnung. Ich kümmere mich dann mal um die Entlassungspapiere.“
Heceril schien froh zu sein, seiner sichtbar verärgerten „Gefährtin“ entkommen zu können. Durch die gewundenen Gänge des Schlosses strebte er seinem Privatzimmer zu, schloss sich ein und setzte sich an den Schreibtisch. Wenig später war der Papierkram erledigt. Der Altmer atmete bereits wie-der viel ruhiger. Alles würde letztendlich nach Plan laufen. Darauf vertraute er. Ein Scheitern kam auch nicht infrage.
Doch ganz wohl war ihm trotzdem nicht. Er hatte sich viel zu weit aus dem Fenster gelehnt, als er diesen Auftrag angenommen hatte. Wer sich in die internen Streitereien der Schwarzen Hand ein-mischte, musste gut versichert sein, um nicht selbst auf der Abschussliste zu landen. Heceril hatte sich von der in Aussicht gestellten Belohnung verleiten lassen, die nicht nur aus Gold bestand. Auch die „Nachnutzung“ zukünftiger Opfer der Bruderschaft war ein fester Bestandteil der Verträ-ge. Und es war ein Novum. Soweit er wusste hatte es eine solche Zusammenarbeit bisher nie gege-ben.
Mit diesen Gedanken im Kopf stieg Heceril die steilen Stufen zum Kerker hinunter. Stickige Luft umfing ihn, was ihn aber nicht störte. Er war schlimmere Ausdünstungen gewöhnt.
„Hallo mein Freund“, begrüßte er, niederträchtig grinsend, den Ork. „Wie du siehst halte ich mein Wort. Die Bedenkzeit ist um. Schlag ein oder bleib für immer hier. Was meinst du?“
’Am liebsten würde ich einschlagen – in dein Gesicht! Garum ersparte sich eine Äußerung. Er nickte nur grimmig.
„Schön dass wir uns einig sind.“ Heceril nestelte an seinem Schlüsselbund herum, wartete aber noch mit dem Aufschließen. „Dann kommen wir jetzt zu den Details. … Die Zielperson heißt Ca-leandril und ist eine Mörderin der Dunklen Bruderschaft, die …“
„Sagtest du nicht, sie gehört zur Schwarzen Hand?“
„Sagte ich das?“ Der Altmer tat verwundert. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Zugegeben, es wird nicht ganz leicht, aber du schaffst das schon. Auf keinen Fall darf sie in der Nähe ihrer eigenen Zu-flucht sterben. Wo die ist, musst du selbst rausfinden. Am besten wäre, du erledigst sie noch in Cheydinhal. Unsere Agentin hat sie dort vor zwei Wochen zuletzt gesehen.
Die Bosmer trägt einen Ring an der linken Hand, den sie nie abnimmt. Bring mir den als Beweis, dann kommt Falanu frei. Und … wenn du die ganze Leiche anschleppst, spendiert mein Klient noch 1000 Septim als Bonus. Damit kannst du dich notfalls sogar von einer Mordanklage freikaufen. Das ist doch großzügig, oder?“
„Sehr großzügig.“ Garum spuckte aus. „Ich bin mir sicher, dein „Klient“ will sie sich als Deko in die gute Stube stellen.“
„So in etwa. Ich sehe, wir verstehen uns.“ Heceril nahm den Zellenschlüssel in die Hand. „Mach jetzt keine Dummheiten. Wenn du mich angreifst, kommst du hier nicht lebend raus. Das garantiere ich dir.“
„Ja, ja.“ Garum trat einen Schritt zurück. Die Tür schwang quietschend auf. Im Vorbeigehen konnte er es sich nicht verkneifen, den Kuttenträger gegen die raue Wand zu schubsen. Dieser musste aber damit gerechnet haben und grinste nur schief.
„Hol meinetwegen deine Sachen und dann los! Spätestens morgen früh verlässt du die Stadt oder du bist sofort wieder hier drin, dann aber für immer. Wir beobachten dich!“
„Komm du mir mal wieder zwischen die Finger …“ Garum beließ es bei der Drohung. Im Moment hatte Heceril recht. Die Wachen waren sicher alarmiert und warteten nur auf einen Übergriff von ihm. Aber er würde wiederkommen und es der ganzen Nekromantenbrut heimzahlen. Unter für ihn günstigeren Bedingungen. Das schwor er sich.

Scheppernd fielen drei Bierkrüge auf den Boden. Dann hüpfte Mog Garum entgegen und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Backe. „Schön dass du wieder da bist. Wir haben uns solche Sorgen gemacht. …“
Garum schob sie freundlich lächelnd zur Seite. „Ich mir doch auch.“ Dann sah er sich um. Fredas saß noch am Tisch und sah ihn entgeistert an. Und neben ihm saß … Ser-Kueij? „Na das ist ja mal ’ne Überraschung! Was macht Ihr denn hier?“
Er setzte sich auf einen freien Stuhl und sah die beiden erwartungsvoll an.

Liquid H2o
17.02.2012, 20:44
Archaea, was bisher geschah:
Archaea ist ein Bosmer. Er entfloh seinen Eltern, ging auf reisen und fiel dabei einer Gruppe Nekromanten in Rielle in die Arme. Sie nahmen ihn gefangen, folterten ihn und er entkam später. Verwundet schaffte er es bis nach Bruma, wo er sich von einem Priester im Austausch für seine geklauten Waffen heilen ließ (Narben blieben zurück). In der folgenden Nacht klaute er den Bogen zurück, tötete den Priester und floh aus Bruma. Lucien rekrutierte Archaea, sein Einstiegstest war es, eine Geißel von einer Banditentruppe zu töten. Archaea tat dies, wurde in die Bruderschaft aufgenommen und nahm bekam nach langem Training seinen ersten Auftrag mit Siana. Der entwickelte sich in ein Desaster, das Ziel starb jedoch trotzdem (Freund von Athaso) und am Ende stand das Gildenhaus in Chorrol in Flammen mit teilweise eingestürzter Decke. Archaea und Siana entkamen verletzt, wieder in der Bruderschaft angekommen legte sich Archaea mit Ocheeva an und wurde daraufhin geistig von ihr gebrochen, lernte Caleandril, eine Henkerin und Leiterin einer weiteren Zuflucht, kennen, die ihn zu Rielle befragen wollte und dachte daraufhin über die Flucht vor der Bruderschaft nach. Diese Idee verwarf er wieder, er bekam einen neuen Auftrag und nun ist er zurückgekehrt. Im Anschluss klärte er mit Caleandril einiges über seine Person. Zurück in der Zuflucht bekommt Archaea seinen nächsten Auftrag, der ihn an Skingrad und Dirich vorbei zur Höhle der gebrochenen Versprechungen führt.
Momentaner Aufenthaltsort: Skingrad

Archaea stand auf einer großen, hell beleuchteten, steinernen Plattform. Jenseits dieser Plattform war nichts, nur gähnende Schwärze. In der Mitte der Plattform war eine Anhöhe, in die ein Becken mit klarem Wasser eingelassen war. Er war verwirrt, wo war er hier? Solche und hunderte von weiteren Fragen schossen ihm durch den Kopf. Doch jedes Mal, wenn er auf eine dieser Fragen eingehen wollte, war sie seinen Gedanken auch schon wieder entflohen. Unschlüssig stand er eine Weile dar, dann bewegte er sich auf das Becken im Zentrum zu. Hell strahlte das Wasser durch das reflektierte Licht und blendete Archaea einen Augenblick lang. Nach und nach gewöhnten sich seine Augen jedoch an das helle Licht und er begann, Umrisse auf der Oberfläche zu erkennen. Zunehmend schärfer wurden diese Konturen bis er ein klares Bild erkennen konnte und er sah… sich selbst, wie er auf die Oberfläche schaute? Erschrocken machte er eine Kehrtwende und suchte den Raum hinter sich ab, doch da war niemand. Erneut wandte er seinen Blick auf die Wasseroberfläche. Das Bild war verschwunden. Stattdessen sah er nun die Kappelle von Bruma. Eine gefühlte Ewigkeit lang verfolgte er, wie er selbst in die Räume des Priesters eindrang, dieser ihn packte und er ihn schließlich tötete, nur um im Anschluss aus Bruma zu fliehen. Das Bild verschwamm. Er war im Wald in der Nähe von Bruma, nachdem er geflüchtet war. Es war Nacht. Es war kalt. Der Wind zerrte an seiner Kleidung. Dann ein Geräusch, die Wache! Eine Sekunde später und ein Pfeil durchstieß ihren Schädelknochen. Wieder verschwamm das Bild. Der Reihe nach präsentierten sich all seine Opfer vor seinen Augen, all die Morde die er begangen hatte, all die Leben, die er zerstört hatte. Und ein Teil von ihm genoss es. Genoss es, wie er jeden ihrer Tode genossen hatte, bevor Ocheeva ihn gebrochen hatte.

Nachdem Therales Blick in seiner Vision erloschen war, verschwand das Bild vollständig und die Fläche wurde glasklar. Keine weitere Vision erschien. Keines seiner Opfer nach Therales zeigte sich. Erneut schossen Archaea Fragen durch den Kopf. Was ging hier vor sich? Warum sah er im Wasser seine Opfer? Und warum sah er nicht seine letzten Aufträge darunter?
Konzentriert starrte er ein weiteres Mal auf die Wasseroberfläche in der Hoffnung, eine weitere Szene seines Lebens zu sehen, doch nichts geschah. Nur ein Abbild seiner selbst starrte zurück.
Eine Weile lang starrte er noch sich selbst an, doch statt irgendetwas zu sehen, trübte sich das Wasser mit einem immer stärkeren Rotton. Kaum hatte er es bemerkt, beschleunigte sich die Färbung des Wassers, bis es ein helles Blutrot erreicht hatte. Verwirrt von der Färbung wollte Archaea die Wasseroberfläche berühren, doch seine Hand schaffte es nicht, in das Wasser einzutauchen. Es war, als läge ein unsichtbarer Schutzschild über diesem Becken. Als alles Drücken nichts mehr half, schlug er wütend mit der Faust auf den Schild. Die Reaktion war eine mächtige Explosion, die ihn an den Rand der Plattform schleuderte und ihn hart auf den Steinboden aufschlagen ließ. Rote Nebelschwaden stiegen aus dem Becken empor. Doch statt sich zu verteilen, fingen sie an sich zu verdichten. Zunächst nur schemenhaft erkennbar, verdichtete sich dieser Nebel sehr schnell zu einem riesigen Paar blutroter Augen mit wabernden, unscharfen Umrissen, die eine Aura von Macht, Hass, Wut und Verachtung umgab. Sie fixierten Archaea mit einem Blick, der die Grausamkeit in ihnen nur erahnen ließ.
Langsam kamen sie näher, bewegten sich auf Archaea zu, der seinerseits von der Angst gelähmt wurde.
Es waren nur noch wenige Zentimeter zwischen den beiden, gleich würde es den Abstand überwunden haben und ihn berühren….

>> BLEIB WEEEEEEEEEEEEEEG! <<
In Schweiß gebadet erwachte der Bosmer in voller Rüstung in seinem Bett, Luciens Dolch in seiner rechten direkt vor ihm, die Linke hielt er schützend vor sein Gesicht. Caleandril im Bett an der gegenüberliegenden Wand war überrascht aufgesprungen und hielt zwei nachtschwarze, gezackte Langdolche mit gebogenen Klingen in der Hand, jederzeit bereit zuzuschlagen. Auch sie hatte ihre Rüstung nicht ausgezogen.
>> Was ist? Was ist los?! << fragte sie alarmiert.
Er schwieg. Es herrschte kurz Stille, dann begriff sie.
>> Du Idiot! Weckst mich mit deinem Gebrüll als würde gleich die gesamte kaiserliche Armee über uns herfallen! << zischte sie wütend, aber dennoch leise genug, dass man sie vor der Tür nicht hätte hören können.
>> Wegen dir werden wir noch aus dem Gasthaus geworfen! <<
Sie mochte es wohl anscheinend nicht, wenn man ihren Schlaf unterbrach. Während sie noch eine Weile lang fluchte und alle möglichen Beleidigungen in seine Richtung hin ausschickte, blieb Archaea beschämt auf seinem Bett liegen. Er hatte zum ersten Mal seit Monaten einen Alptraum gehabt. Was er wohl auf sich hatte? Still grübelte er eine Weile vor sich hin, bis Caleandril ihm einen leichten Tritt gegen die Beine gab.
>> Los. Wenn du mich schon aufwecken kannst, kannst du dich auch Abreisefertig machen. Besser wir gehen freiwillig nach deinem Gebrülle, bevor uns der Wirt wirklich auf die Straße setzt. Geschlafen haben wir beide sowieso genug, es ist schon Morgen! <<
Mit diesen Worten öffnete sie die Fensterläden und schloss die Augen eine Weile, um das Licht auf der Haut genießen zu können. Nachdem sie einmal ausführlich gegähnt hatte fuhr sie fort:
>> Von Skingrad aus marschieren wir nach Dirich, das sollten wir bis heute Nachmittag erreicht haben. Dann kannst du dich zu deinem Auftrag weitermachen und ich zu meiner Zuflucht. Hopp Hopp! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! <<
Archaea stöhnte. Seine Füße schmerzten jetzt noch, von den Gewaltmärschen die er und Caleandril die letzten Tage durchgemacht hatten. Nahezu rastlos waren sie im Laufschritt die rote Ringstraße und anschließend die goldene Straße entlang gerannt. Er hatte zwar ein sehr hohes Maß an Kondition, weswegen er keine Probleme damit hatte mit ihr mitzuhalten, das änderte jedoch nichts daran, dass die neuen Schuhe seiner Rüstung nicht für solche Gewaltmärsche eingelaufen waren. Seine letzten hatte er mysteriöserweise mit mehreren angeschwärzten Löchern in der Sohle vorgefunden. Der Bosmer hätte eine Wette darauf abgeschlossen, dass das Mraaj’Dars Werk gewesen war. Still verfluchte er den Kater für seine schmerzenden Füße, während er noch eine Weile lang leicht benommen liegen blieb. Dann raffte er sich auf und packte seine Sachen.

Von den fragenden Blicken des Gastwirtes verfolgt verließen sie das Gasthaus in weiten Hosen und Hemden, unter denen sie ihre Rüstungen trugen. Auch die Stadtwachen am Westtor quittierten sie mit fragenden Blicken, schwiegen aber. Wahrscheinlich hielten sie die beiden einfach nur für kräftig gebaut, als sie die Wölbungen der Kleidung betrachteten. Dann startete ein weiterer Gewaltmarsch, der Archaea die Schmerzen in seinen Füßen schnell vergessen ließ. In zügigem Laufschritt bewegten sich die beiden schweigend durch die Wälder Skingrads in Richtung Norden. Zeitweise genoss Archaea die Stille der ruhigen Natur, den kühlenden Wind, der seinen nach wie vor lose gebundenen braunen Pferdeschwanz wehen ließ und das Geräusch, dass der Boden bei jedem seiner Schritte machte. Immer darauf bedacht, Caleandril in Sichtweite zu haben, verging daher die Zeit schneller als er erwartete hatte und ehe er sich versah, hatte die Sonne schon ihren Zenit überschritten und kündete vom Nachmittag. In einer Waldlichtung auf einer Anhöhe legten sie schließlich eine Rast ein.
Während sie kurz ein wenig Dörrfleisch auf trockenem Zwieback aßen, der in seiner Konsistenz dem Granitbrot der Bruderschaft unwahrscheinlich nahe kam, wechselten sie in einem kurzen Gespräch ein paar Worte miteinander. Sie redeten größtenteils über unverfängliches, keiner von beiden traute dem anderen genug, um ihm auch nur etwas halbwegs Wichtiges zu erzählen, trotz ihres freundlichen Verhaltens, dass sie oberflächlich beibehielten. Caleandril sprach über die Pflichten die man als Zufluchtsleiterin so hatte und welche Probleme sich auftaten, während Archaea ihr von zahllosen Kuriositäten erzählte, die er in seinem Leben schon gesehen hatte. Wie er dazu kam, von all diesen Dingen zu wissen, verriet er ihr nicht. Schließlich endete die Mahlzeit und ein wenig erfrischt setzten sie ihren Weg fort. In der Ferne waren von der Anhöhe aus schon die über den Wald hinausragenden Überreste der Burgruine Dirich erkennbar. Von hier aus wurde der Wald mitsamt seinem Unterholz dichter, der Weg sperriger, doch trotzdem behielten sie ein hohes Tempo bei. Fast kein Laut war zu hören, während sie sich ihren Weg durch das Unterholz bahnten, nur ein leises Aufschlagen ihrer Füße auf den Boden, wenn sie über ein Hindernis hinwegsprangen oder ein Rascheln der Blätter, wenn sie versehentlich einen Ast streiften.

Archaea war schon fast soweit, sich erneut in seiner Faszination für die Stille und natürliche Schönheit seiner Umgebung zu verlieren, der Schönheit herbstlich gefärbten Blätter die schon bald von den Ästen fallen würden und den prächtigen Singvögeln, die trotz der nahenden kalten Jahreszeit in diesem Teil des Kaiserreichs nicht den Ort verließen. Doch bevor er vollständig in sie versinken konnte, hörte er aus der Ferne das Stampfen von Schritten, lautes Fluchen und schrilles Gekreische. Das leise Knacken eines Zweiges und ein flüchtiges Atemgeräusch verrieten ihm, dass Caleandril nun neben ihm aufgetaucht war. Ohne in ihre Richtung zu schauen spitzte er weiter die Ohren und stellte die in diesem Moment entscheidende Frage:
>> Caleandril, wer oder was ist das?! <<
Die Ratlosigkeit in Caleandrils Gesicht konnte er beinahe spüren.
>> Ich weiß es nicht. Die nächste brauchbare Unterkunft in dieser Umgebung ist Fort Ontus und da haben sich Nekromanten eingenistet. Aber die würden niemals den Weg bis nach Dirich kommen, die würden untote Diener schicken und die wiederum wären deutlich leiser. <<
Ein Unterton von Wut und Enttäuschung schwang in ihrer Stimme mit, während sie nachdenklich auf der Unterlippe kaute. Sie hasste es, etwas nicht zu wissen.
Gespannt dachte Archaea nach, während sich die Töne seinem Ohr näherten. Dann erinnerte er sich an sein Gespräch mit Dervera.
>> Verdammt, Caleandril, Deckung! Das sind Leute der kaiserlichen Legion! Erst vor kurzem haben sie eine Mission hierher organisiert! <<
Ohne weiter Zeit zu verschwenden kletterten Archaea auf einen Baum in der Umgebung und verschwanden unter seinem Laubmantel, während Caleandril sich im Unterholz versteckte. Die Geräusche der sich nähernden Kreaturen wurden lauter. Still verharrten die beiden in ihren Verstecken, bis sich der seit langem ankündende Trupp in Sichtweite befand. Was Archaea dann jedoch zu sehen bekam, gefiel ihm ganz und gar nicht. Der Trupp bestand nicht aus Legionären oder irgendwelchen rekrutierten Möchtegernabenteurern. Was er hier sah waren Monster. Von diesen Wesen die sich hier zeigten, hatte er zwar nur in Büchern gelesen und ein paar Abbildungen von ihnen gesehen, aber es reichte, um sie zu identifizieren. Ihm präsentierte sich eine kleine Gruppe, gemischt aus zwei menschenähnlichen Wesen namens „Dremora“ in voller schwarzroter, gezackter Rüstung und mit breiten blutig aussehenden Langschwertern, umringt von vier Goblinartigen Kreaturen, die man „Skamps“ nannte. In Archaeas Augen waren diese Skamps die wohl hässlichsten Wesen, die er je gesehen hatte. Die ockergelben, faltigen Gesichter, umringt von schiefen, spitzen und gelben Zähnen in einem Mund, der sich verzweifelt zu einem schiefen Grinsen verzog, darüber ein paar grässlich dreinblickende gelbe Augen, ein behaarter Unterleib und fledermausartige Ohren, gekrönt von einem hässlichen Rattenschwanz.

Sein eigentlicher Plan war es gewesen, die Gruppe passieren zu lassen und dann ihrer Wege weiter zu ziehen. Er wusste zu wenig über Daedra, als dass er es wagte, sich mit ihnen anzulegen und auf eine Verletzung, so kurz vor seiner Beförderung konnte er durchaus verzichten.
Caleandril sah das ganze jedoch anscheinend ein wenig anders. Von den Daedra vollkommen unbemerkt, wagte sie sich aus ihrem Versteck heraus, zückte ihre zwei nachtschwarzen Dolche und schlich sich von hinten an die Gruppe heran. Dann begann ein Massaker, wie Archaea es in seinem Leben noch nicht gesehen hatte. Er wähnte sich selbst schon als durchaus akzeptablen Kämpfer, aber was Caleandril dort unten betrieb, war schlichtweg Magie.
Lautlos rammte sie den Skamps, die die Nachhut der Gruppe bildeten, die beiden Dolche von hinten in die Gegend, wo diese Kreaturen vermutlich ihr Herz hatten. Mit lauten Schreien hielten sich die Bestien die Wunden und gingen zu Boden, während die verbliebenen zwei Dremora und Skamps sich überrascht umdrehten. Sie hatten kaum realisiert was vor sich ging, da hatte Caleandril sich schon zwischen den Dremora durchgerollt und mit ihren Dolchen den beiden verbliebenen Skamps die Kehlen durchgeschnitten. Mit einer weiteren Rolle brachte sie ein wenig Distanz zwischen sich und die verbliebenen Gegner, dann brachte sie sich wieder in Kampfposition. Die Daedra ihrerseits hatten nun ihre Waffen gezogen und bewegten sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf sie zu. Für einen Augenblick verharrte Caleandril in ihrer Position, dann duckte sie sich unter den pfeifende Schwerthieben hinweg, lies sich auf beiden Händen fallen und drückte sich nach hinten ab, womit sie dem nächsten Dremora mit gehöriger Wucht gegen die Brust trat. Während der Getretene mehrere Schritte nach hinten taumelte, nutzte Caleandril den Schub nach vorne, um erneut mit einer Rolle Abstand zu gewinnen. Das war genau das Manöver, das er gegen Ocheeva und in Chorrol angewandt hatte! Caleandril hatte jedoch anscheinend nicht mit der Geschwindigkeit des zweiten Dremora gerechnet, der noch bevor sie sich vollständig aufrichten konnte, sie in der Mitte mit seinem Breitschwert einfach durchtrennte. Archaea hielt den Atem an.
Einen Augenblick lang blieben beide Körperhälften Caleandrils aufeinander, dann verschoben sie sich langsam und begannen… durchsichtig zu werden? Archaea war noch vollständig damit beschäftigt, seinen Schock über ihren Tod zu überwinden, da verwandelten sich die zwei Hälften auf einmal in glühende Feuerbälle, die auf den noch leicht torkelnden ersten Dremora zuflogen und ihn mit einer gewaltigen Explosion in Stücke rissen.
Wie von selbst flog Archaeas Blick nun wieder auf den zweiten Dremora, der mit ungläubigen Augen ansah, was gerade mit seinem Kameraden passiert war. Es folgte eine kurze Stille, dann hörte man, wie etwas die Rüstung des verbliebenen Dremoras durchstieß. Mit einem letzten, verwunderten und immer noch ungläubigen Röcheln fiel er zunächst auf die Knie, dann sackte er vollständig in sich zusammen. Hinter ihm erschien eine verschmitzt lächelnde Caleandril.

Vor Erstaunen wäre der Bosmer fast von seinem Baum gefallen. Noch während er aus seinem Versteck stieg, versuchte er, seine Sprache wiederzufinden, aber zu mehr als sie mit offenem Mund anzustarren war er nicht in der Lage.
Es dauerte eine Weile, bis er es dann doch schaffte einige Wörter hervorzubringen.
>> Wie…Aber… Wie hast du…? Das Schwert hat doch... Und du… <<
Sein Verstand war nicht in der Lage zu verstehen, was sich gerade abgespielt hatte.
>> Wie wär‘s, wenn du erst mal gar nichts sagst und versuchst, einen zusammenhängenden Satz zu formulieren? <<, fragte sie ihn grinsend.
Mehrere Augenblicke vergingen, bis Archaea sich soweit wieder im Griff hatte.
>> Wie hast du das gemacht?!<<
>> Ich bin Henkerin, vergiss das nicht. Es gibt einen Grund, warum nicht allzu viele Leute diesen Rang tragen. Vielleicht solltest du dich ja mal ein bisschen mit Illusionen vertraut machen, kurzzeitige Unsichtbarkeitszauber und Trugbilder sind wunderbare Hilfsmittel im Kampf << antwortete sie ihm fröhlich trällernd. Der Kampf schien sie nicht im Mindesten angestrengt zu haben.
>> Ach ja, interessantes kleines Manöver, dass du da in Peto hast, ich habe mir mal die Freiheit genommen es im Kampf auszuprobieren. Ist wirklich praktisch, ein Ausweichmanöver verbunden mit einem Angriff, das könnte man sicher noch mit Magie verbinden. <<
Einen Augenblick lang grübelte sie noch, dann wedelte sie wegwerfend mit einer Hand.
>> Was machen überhaupt Daedra hier in der Gegend? << fragte Archaea nun.
>> Nun, ich schätze mal das war ein Teil von dem Ding, an dem die Legion sich die Zähne ausgebissen hat. Und an dem offensichtlich diese Mission gescheitert ist. Scheinen ja nicht besonders hart gesottene Burschen gewesen zu sein, wenn sie sich schon von so einem Haufen dahergelaufener Daedra in die Flucht schlagen lassen. Komm, das sehen wir uns genauer an. Ich will wissen, was diese Daedra in Dirich treiben. <<
Mit diesen Worten verschwand sie auch schon im Unterholz und war nicht mehr zu sehen.

Obwohl sie sich bereits in der Nähe Dirichs befanden, dauerte es eine Weile, bis sie die Festungsanlage schließlich vollständig im Blickfeld hatten. Ihnen waren auf ihrem Weg keine weiteren Daedrapatrouillen begegnet. Trotzdem waren sie vorsichtiger geworden und hatten sich behutsamer zwischen den Bäumen bewegt, als vielleicht notwendig gewesen wäre. Von dem, was sich ihrem Anblick bot, wurden die beiden jedoch überrascht. Es war weit und breit niemand zu sehen. Die gesamte Festungsruine und auch ihr Innenhof waren leer. Eindeutig waren im Boden riesige Fußabdrücke zu erkennen und auch mehrere kleine, die eine wahre Kohorte von Daedra vermuten ließen, die hier vor nicht allzu langer Zeit gestanden haben mussten. Sie suchten die Ruine noch eine Weile lang mit ihren Augen ab, ohne Erfolg. Dann gab Caleandril Archaea schweigend ein Zeichen ihr zu folgen. Stille umschloss die ganze Szenerie, als sie mit ruhigen Schritten den Hof der Ruine betraten. Im Zentrum angekommen musterten die beiden noch einmal die Festung. Sie hatte ungewöhnlich viele Brandspuren und auch einige angebrannte Leichen waren in der Nähe zu entdecken. Ihr unappetitlicher Geruch wurde mit dem Wind genau in ihre Richtung geweht und lies sie beide die Nase rümpfen. Das seltsamste jedoch war, dass die Tür vollkommen verschüttet war. Nichts und niemand hätte diese Festung verlassen können. Wo waren dann diese Daedra hergekommen? Noch bevor sie sich daran machen konnten, eine Antwort zu finden wurden sie jedoch unterbrochen. Ein lautes Klatschen schallte vom Trümmerhaufen, der den Eingang blockierte herunter. Erstaunt sahen die beiden dorthin, es war jedoch niemand zu sehen. Gleichzeitig geschah etwas weiteres merkwürdiges. Die Schatten in ihrer Umgebung schienen sich…zu bewegen?
Kleine Fitzelchen der Schatten verdichteten sich, stiegen vom Boden auf und bewegten sich mit dem Aussehen von schwarzen Kugeln zum Trümmerhaufen. Dort ballten sich mehr und mehr dieser Kugeln zu einer schwarzen Masse, die langsam aber sicher Konturen annahm.
Zum Vorschein kam eine schwarz gekleidete Gestalt in Kapuzenmantel, unter der sie eine ebenso schwarze Lederrüstung trug, verziert mit einigen rot leuchtenden Wörtern daedrischer Sprache. Das Gesicht der Gestalt war rot mit Nasenlöchern, die als zwei unmerkliche Löcher nur zu erahnen waren. Hellrote, hasserfüllte Augen fixierten sie, während der breite Mund der Gestalt, sich zu einem höhnisches Grinsen verzog. Entspannt saß sie dort und klatschte den beiden Neuankömmlingen Beifall.

>> Gratuliere. Ihr habt eine Patroullie ausgelöscht und es bis hierher geschafft. Eine reife Leistung, wirklich. << sprach die Gestalt mit einer schrillen Stimme, die sich eher wie ein Zischen anhörte.
Die beiden Assassinen zogen zur Antwort ihre Waffen und begaben sich in kampfbereite Haltung, Caleandril mit ihren zwei Langdolchen, Archaea mit seinem Bogen, auf den er sofort einen Pfeil spannte. Die Gestalt ließ das unbeeindruckt.
>> Nun gut, kommen wir zum wesentlichen. Ihr werdet diesen Ort nicht mehr verlassen. Nie mehr. Zumindest nicht lebend. Zu schwer wiegen die Untaten, die ihr begangen habt. Ihr habt die Ruhe meines Meisters gestört, seine Diener getötet und tatsächlich wagt ihr es sogar, die Waffen gegen seinen Schüler zu erheben. Eure Strafe auf diese Vergehen kann nur der Tod sein. Die Flamme Njerús wird euch nun…<<

Bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte, hatte Archaea auf Caleandrils stilles Zeichen auch schon einen Pfeil abgeschossen, der genau auf das Herz des Wesens zielte. Noch während der Pfeil flog, zerflossen die Umrisse der Gestalt, sie fing an zu wabern und verwandelte sich in schwarzen Rauch, durch den der Pfeil ohne Widerstand hindurch flog und an dem Trümmerhaufen abprallte. Der Rauch selbst blieb für einige Augenblicke an derselben Stelle, dann bewegte er sich mit enormer Geschwindigkeit auf die Beiden zu und verdichtete sich vor Caleandril. Wie aus dem Nichts manifestierte sich daraus eine Hand mit einem Einhandschwert aus gezacktem, blutrotem Metall, die nach Caleandril schlug.
Ohne zu zögern kreuzte sie ihre beiden Dolche so, dass sie fest aneinander hielten und blockte den Schlag mit der V-förmigen Öffnung, die sich daraufhin ergab, ab.
Nun war sie an der Reihe. Mit einem wuchtigen Tritt gegen den Körper der Flamme, die sich nun vollständig manifestiert hatte, ließ sie sie einige Schritte rückwärts taumeln. Das gab Caleandril die Chance, nachzusetzen und nun ihrerseits ihn zu zwingen, ihre blitzschnell kommenden Dolchschläge mit seinem Schwert zu parieren. Obwohl das Einhandschwert des Daedras deutlich schwerer schien, als die Dolche Caleandrils und er keine zweite Waffe zum Blocken hatte, schaffte er es, sie abzuwehren. Als er sich wieder gefangen hatten und bereit war, seinerseits zum Angriff überzugehen, griff Archaea in den Kampf ein und schoss zielsicher einen Pfeil nach dem anderen auf die Flamme. Somit war die Flamme gezwungen, nicht nur Caleandrils Schläge abzuwehren, sondern gleichzeitig Archaeas Pfeilen auszuweichen, was ihm teils nur sehr knapp gelang und es ihm unmöglich machte, Caleandril großartig zuzusetzen. Eine Zeit lang ging es so hin und her, die Flamme voll und ganz damit beschäftigt, nicht erdolcht oder von Pfeile aufgespießt zu werden, während Caleandril und Archaea sich vergeblich bemühten einen Treffer zu landen. Während Archaeas mit schwindendem Vorrat an Pfeilen ein weiteres Mal auf die Flamme zielte, fielen ihm ungewöhnliche Veränderungen in Caleandrils Schlägen auf. Nach und nach wurden diese kaum merklich, aber dafür mit der Zeit zunehmend immer kraftloser und langsamer, sodass die Flamme sogar eigene Schläge anbringen konnte.
>> Was ist los? << sprach ihr Gegner höhnisch zu Caleandril, während er weiter ihre Schläge abblockte >> Seid ihr etwa erschöpft? Eure Angriffe sind so… kümmerlich <<
>> Kümmer dich um deine Angelegenheiten << erwiderte sie verbissen und versuchte ein weiteres Mal, ihm den Kopf vom Hals zu schneiden.
>> Fragt ihr euch, warum eure Kräfte nachlassen? Kennt ihr euch denn überhaupt nicht mit Zerstörungsmagie aus? Wie enttäuschend <<
Archaea begriff nicht, dafür aber anscheinend Caleandril. Die betrachtete ihren Gegner nun zunächst mit Erstaunen, dann mit Entschlossenheit.
>> Ausdauerzerstörende Magie auf die Waffe übertragen damit sie mich bei jeder Berührung schädigt? Woher kennt ihr diese Technik? << fragte sie scharf, während sie ihn mit einer neuen Angriffssalve überhäufte.
>> Warum sollte ich euch das sagen? Glaubt ihr, ihr werdet diesen Kampf überleben? Nein! Ihr werdet hier sterben! <<
Die Flamme wich geschickt einem Pfeil von Archaea aus, der für ihr rechtes Auge bestimmt war.
>> Wir werden sehen << erwiderte Caleandril.

Ihr Gegner stieß sie zurück, als er erneut einen Schlag blockierte. Geschickt nutzte Caleandril den Schub, um mit einer Rückwärtsrolle Abstand zu gewinnen. Die Luft knisterte kurz, dann sprintete sie wieder auf den Assassinen zu. Der jedoch ignorierte sie vollständig, drehte sich, statt sie abzublocken und fixierte nun einen Punkt vor Archaea. Erneut wich er mit einer leichten Rechtsbewegung einem Pfeil aus, ohne Caleandril, die nun hinter ihm zum Schlag ausholte, zu beachten. Man sah noch das Schillern der Dolchklinge im Sonnenlicht, dann durchstieß sie die Flamme. Zumindest sah es so aus. Doch die Flamme reagierte nicht. Stattdessen hielt sie ihr Schwert nach oben gegen das keinen Sekundenbruchteil später ein Dolch prallte, der plötzlich in der Luft über ihm aufgetaucht war. Diesem Dolch folgte ein Arm mitsamt einer vollständigen Caleandril, während die, die ihn zuvor durchstoßen hatte, langsam verblasste und verschwand. Ein Trugbild!
>> Lasst die Taschenspielertricks! Damit könnt ihr mich nicht beeindrucken! <<
Ein genervter Unterton schwang in der Stimme der Flamme mit.
Caleandril ihrerseits schwieg und suchte wieder den Abstand. Erneut knisterte die Luft kurz, doch dieses Mal stand an der Stelle an der Caleandril stand nicht nur eine Version ihrer selbst, sondern ein ganzes Dutzend, jede identisch mit der anderen, jede in Kampfposition und bereit zuzuschlagen. Ohne weiter abzuwarten stürmten sie auf die Flamme zu, jede Version von ihr eine unterschiedliche Stelle attackierend. Gelassen stand die Flamme dar und hielt sein Schwert genau so, dass er den Schlag derjenigen abwehren konnte, die ihre Dolche gegen seinen Kopf schwang, während sie zeitgleich mit einer leichten Bewegung dem nächsten Pfeil von Archaea auswich.
Ein Klirren ertönte. Sämtliche Varianten von Caleandril glitten durch den Körper der Flamme als wäre er nicht existent und verblassten. Nur eine blieb übrig. Es war diejenige, deren Schlag abgewehrt wurde.
>> Ich sagte lasst die Taschenspielertricks! << wiederholte die Flamme nun erzürnt und schubste Caleandril mit Leichtigkeit zurück.
Sie war erschöpft, das merkte man. Schwerer atmete sie und bei genauerem Betrachten merkte man, dass sie leicht zitterte. Der verstärkte Magieeinsatz und der Ausdauerentzug ihres Gegners hatten sie fast all ihre Kraft gekostet. Doch noch war sie nicht am Ende ihres Lateins. Sie hob eine Hand mitsamt Dolch.
>> Archaea! Schließ deine Augen! << rief sie ihm zu. Intuitiv gehorchte er ihrem Befehl und drehte sich zusätzlich weg. Für einen kurzen Augenblick erfüllte eine gleißende Helligkeit die Szenerie, die sogar Archaea trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen wahrnehmen konnte. Die Flamme heulte schmerzerfüllt auf. Dann verschwand das Licht und Archaea öffnete die Augen. Vor ihm stand Caleandril, schwer atmend, die Hand immer noch erhoben, während die Flamme ihrerseits sich eine Hand vor die Augen hielt und stöhnte.
>> Na wartet nur bis ich euch in die Finger kriege. Ihr mögt mich geblendet haben, aber ich brauche meine Augen nicht um zu wissen wo ihr seid oder um euch zu fassen! <<
Damit hob sie eine Hand und schleuderte einen Lähmungszauber in die Richtung, in der Caleandril stand. Zu erschöpft von der Magie und dem Kampf, bemerkte sie diesen zu spät um noch ausweichen zu können und so traf er sie mitten in der Brust. Steif wie eine Statue kippte sie um. Der Klang ihres dumpfen Aufpralls lies ein dämonisches Grinsen auf dem Gesicht der Flamme erscheinen. Sie schritt in die Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatte.

Verzweifelt zog Archaea seinen letzten Pfeil, legte ihn auf die Sehne, spannte sie und zielte neben die Flamme, in der Hoffnung, sie würde in diese Richtung ausweichen. Ein kurzes Stoßgebet schickte er noch zu Jephre, dann ließ er die Sehne los. Ein leises Surren erklang, als der Pfeil den Bogen verließ und sich seinen Weg in Richtung Ziel bahnte. Leise, aber immer noch laut genug, um von der geblendeten Flamme gehört zu werden. Und sie tat genau das, was Archaea erhofft hatte. Sie wich zur Seite aus, sodass der Pfeil die Schulter ihrer Schwerthand durchbohrte. Mit einem überraschten Aufheulen, lies sie die Waffe zu Boden fallen und hielt sich die Schultern. Dabei drückte sie den Pfeil noch tiefer in die Wunde, was zu einem weiteren Schrei führte. Schnaubend packte die Flamme den Griff ihres Schwertes mit der Linken, hob es auf und ging weiter in die Richtung, in der sie Archaea vermutete. Der nahm seinen Bogen und warf ihn so weit von sich wie er nur konnte. Der Aufprall rechts von ihr ließ die Flamme herumwirbeln. Diese Ablenkung nutzte Archaea, um seinerseits seinen Dolch zu ziehen und die Flamme zu attackieren. Gerade noch rechtzeitig hob die Flamme ihr Schwert mit der Linken und parierte Archaeas Schlag.
>> Du glaubst doch nicht wirklich, dich mit mir messen zu können, Bürschchen. Selbst wenn ich blind bin, bist du mir nicht gewachsen << spottete Archaeas Gegenüber.
Der seinerseits hatte überhaupt nicht erwartet seinen Feind zu treffen. Alles was er versuchte, war Zeit zu schinden. Er mochte zwar nicht viel über Magie wissen, aber eines wusste er mit Sicherheit: Starke Magie hielt nie besonders lange. Und Lähmung zählte zu starker Magie. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Caleandril aus ihrer Starre fallen würde und dann wären sie gemeinsam in der Lage, die Flamme zu besiegen. Eine Weile lang maßen sich die beiden im Zweikampf. Jeder Schlag Archaeas wurde blockiert, wenn auch nicht so schnell wie die Flamme zuvor Caleandrils Schläge pariert hatte, während Archaea ebenfalls sämtliche Schläge der Flamme parierte oder ihnen auswich. Es war ein ungleiches Duell, das sich da abspielte. Doch dank des geschwächten Zustandes seines Gegners, konnte Archaea sich gegen die Flamme behaupten. Aber auch Archaea war nicht vor der Magie seines Feindes gefeit. Auch ihm setzte mit zunehmender Kampfdauer die Schwächungsmagie der Flamme zu. Schon nahm die Wucht seiner Schläge ab, wurden seine Ausweichmanöver ungeschickter. Das Spiel wiederholte sich. Schließlich schlug ihm die Flamme mit einem kräftigen Streich die Waffe aus der Hand und sandte Archaea mit einem Tritt gegen die Brust zu Boden. Bevor sich Archaea aufrichten konnte, spürte er kaltes Metall an seiner Kehle. Sein Herz raste vor Aufregung, sein Atem ging schwer und seine Hand zitterte vor Erschöpfung, als er es letztendlich einsah:
Der Kampf war vorbei.
>> Bereite dich darauf vor, deinen Ahnen gegenüberzutreten, mickriger Wurm <<
Die Worte spuckte die blinde Flamme ihm förmlich ins Gesicht, während sie das Schwert hob. Sonnenstrahlen fielen auf die Klinge und ließen sie in seinem satten Rot schimmern. Archaea schloss die Augen, dieses Schimmern würde wohl das Letzte sein, was er je sehen würde...

Ein wütender Schrei, gefolgt vom Klang zweier Körper, die aufeinander prallten, ließ Archaea die Augen wieder öffnen. Caleandril war aus ihrer Starre erwacht und hatte die Flamme am Durchführen des letzten Schlages gehindert, indem sie sie umgeworfen hatte! Kaum hatten sich die beiden wieder aufgerappelt entbrannte erneut ein Zweikampf zwischen ihnen, den sie beide geschwächt antraten. Die Flamme geblendet, Caleandril am Rande der Erschöpfung. Doch auch dieses Mal entschied die Flamme den Kampf nach kurzer Zeit für sich und entwaffnete Caleandril, indem sie ihr mit einem brutalen Schlag des schweren Einhänders die Dolche aus den Händen riss. Nun war sie es, die mit dem nächsten Schlag sterben sollte.

Caleandril? Sterben? Nein! Das konnte er nicht zulassen! Mit einem letzten Kraftakt richtete sich der noch immer am Boden liegende Archaea auf, sprintete zu den beiden und warf sich auf seine Gefährtin, um ihren Todesschlag abzufangen. Der Schmerz in seiner rechten Schulter, als der Streich das Fleisch bis zum Knochen aufschnitt, raubte ihm die Sinne. Alles drehte sich um ihn. Er schloss die Augen.
Sein Ende war gekommen. Diesmal war niemand mehr übrig, der ihn retten konnte. Ohne auf den erlösenden Schlag zu warten, flüchtete er sich ins Dunkel der Ohnmacht, beobachtet von einem paar blutroter Augen aus wabernden Nebelschwaden, deren Blick die in ihnen liegende Grausamkeit nur erahnen ließ.

Liquid H2o
25.02.2012, 10:01
Archaea, was bisher geschah:
Archaea ist ein Bosmer. Er entfloh seinen Eltern, ging auf reisen und fiel dabei einer Gruppe Nekromanten in Rielle in die Arme. Sie nahmen ihn gefangen, folterten ihn und er entkam später. Verwundet schaffte er es bis nach Bruma, wo er sich von einem Priester im Austausch für seine geklauten Waffen heilen ließ (Narben blieben zurück). In der folgenden Nacht klaute er den Bogen zurück, tötete den Priester und floh aus Bruma. Lucien rekrutierte Archaea, sein Einstiegstest war es, eine Geißel von einer Banditentruppe zu töten. Archaea tat dies, wurde in die Bruderschaft aufgenommen und nahm bekam nach langem Training seinen ersten Auftrag mit Siana. Der entwickelte sich in ein Desaster, das Ziel starb jedoch trotzdem (Freund von Athaso) und am Ende stand das Gildenhaus in Chorrol in Flammen mit teilweise eingestürzter Decke. Archaea und Siana entkamen verletzt, wieder in der Bruderschaft angekommen legte sich Archaea mit Ocheeva an und wurde daraufhin geistig von ihr gebrochen, lernte Caleandril, eine Henkerin und Leiterin einer weiteren Zuflucht, kennen, die ihn zu Rielle befragen wollte und dachte daraufhin über die Flucht vor der Bruderschaft nach. Diese Idee verwarf er wieder, er bekam einen neuen Auftrag und nun ist er zurückgekehrt. Im Anschluss klärte er mit Caleandril einiges über seine Person. Zurück in der Zuflucht bekommt Archaea seinen nächsten Auftrag, der ihn an Dirich vorbeiführt. Dort verlieren er und Caleandril den Kampf gegen den dortigen Assassinenschüler. Archaea wird bewusstlos und erwacht in Skingrad.

Wieder war Archaea auf der Plattform. Wieder sah er in den Brunnen, sah all seine Morde der Vergangenheit. Aber erneut war sein letzter nicht dabei, der Paladin wurde nicht gezeigt. Statt aber nach der Vision von Therales zu erlöschen, verschwamm das Bild und zeigte die letzten Augenblicke eines Kampfes zwischen drei schwarzen Gestalten in einer Festungsruine. Archaea erkannte keine davon. Dann sah er, sich selbst, wie er in die Dunkelheit fiel, beobachtet von blutroten Augen. Nun endlich klärte sich das Bild, rötete sich das Wasser und eine Explosion war Archaea zurück an den Rand der Plattform, so wie in diesem Alptraum zuvor. Jenes Augenpaar erschien erneut, wie zuvor auch in diesem Traum. Statt jedoch auf ihn zuzukommen, wurden sie noch größer, bis alleine die Pupille so groß schien wie der Bosmer. Erneut war der Bosmer vor Angst wie gelähmt und wagte es nicht einmal zu atmen, als eine tiefe, dröhnende Stimme zu ihm sprach, deren Worte die Plattform erbeben ließen.
>> Du hast mich vergessen Archaea… Du hast mich vergessen…Aber du kannst mir nicht entkommen…Erinnere dich…Erinnere dich! <<
Den letzten Satz schrie sie. Dass Podium zerbarst beim puren Klang dieser Stimme, die aus purer Macht zu bestehen schien. Das aber war nicht das schlimmste. Vom Loch in der Mitte der Plattform bildeten sich Risse. Die Risse breiteten sich mit rasender Geschwindigkeit aus und ehe Archaea irgendwas dagegen tun konnte, zerbrach auch die Plattform und er fiel ins Dunkel.

Es gab für ihn schon schönere Momente um Aufzuwachen. Archaeas ganzer Körper schmerzte leicht und fühlte sich verkrampft an, seine rechte Schulter prickelte unangenehm und er spürte eine leichte Taubheit auf seiner rechten Hand. Allgemein störten diese Dinge ihn aber nicht besonders. Die Schmerzen waren zwar da, aber sie glichen eher den Schmerzen die man hatte, wenn man nach einer durchzechten Nacht mit Prügelei in einer Bar wieder aufwachte. Es war erträglich. Aber wo kamen diese Verletzungen her? Und wieso war er noch in vollständiger Rüstung? Trotz der Fragen weigerte er sich, schon aufzustehen. Dafür war er noch zu faul. Stattdessen versuchte er, ohne sich vom Fleck zu bewegen, seine Situation klar zu machen. Der Bosmer lag auf dem Bauch in einem Bett, soviel war ihm klar. Was ihn nach kurzer Zeit aber viel stärker beschäftigte war, dass er nicht alleine in diesem Bett lag. Das spürte er an dem leichten Luftzug der gegen seine Wange strich und an dem Gewicht eines Arms, der auf seinem Rücken lag und dessen Hand sich zärtlich auf seine Haare legte. Eine Weile lang rührte er sich nicht, lauschte nur den leisen Atemzügen desjenigen, der da neben ihm lag, spürte den die warme, angefeuchtete Luft des Atems auf seiner Haut, spürte das Gewicht seines Körpers und des Armes auf seinem Rücken, spürte die Wärme und Geborgenheit, die ihm das Bett gab. Dann entschied er sich die Augen zu öffnen. Was er sah ließ ihn unbewusst schlaftrunken Lächeln, während sein Bewusstsein noch schläfrig vor sich hin dümpelte. Nur wenige Handbreit von den seinen entfernt, waren die Lippen Caleandrils. Auch sie schlief und ließ ihren Atem durch den halb geöffneten Mund entweichen. Während er sie so ansah regte sich so langsam sein Bewusstsein. Weitere Fragen schossen durch den Kopf: Was im Namen aller Aedra machte diese Frau in seinem Bett?! Sie hatten doch nicht etwa… Mit aller Gewalt unterdrückte er diesen Gedanken. Sowas wollte er sich nicht einmal vorstellen! Stattdessen begann er, ohne irgendetwas dagegen tun zu können, ihr schlafendes Gesicht genauer zu betrachten. Es war entspannt und wirkte frei von allen Sorgen, frei von allen Ängsten, frei von allem emotionalen Ballast, den sie tief in sich vergrub, wie wohl jedes Mitglied der Bruderschaft. Es war etwas, dass sie bezaubernd machte, das musste der Bosmer widerwillig zugeben. Er kannte die Märchen noch, die seine Mutter ihm abends immer erzählt hatte, wenn die Tiere zu laut waren und er keinen Schlaf im Zelt finden konnte. Unter all diesen Geschichten war die der verfluchten wunderschönen Bosmeri, die 100 Jahre lang schlafend auf ihren Helden in einer Festung wartete, bis er sie vom Fluch des bösen Hexenraben befreite und fand, mit einem abschließenden Hochzeitsmahl mit dem Hexenraben als Hauptspeise, die liebste gewesen. Hätte er nicht gewusst, wie sie in wachem Zustand sein konnte, er hätte sie für die lebende Inkarnation dieser Frau gehalten.

Gerne hätte Archaea, trotz inneren Widerstands, noch länger so gelegen und ihren Schlaf beobachtet, ihre Nähe gespürt, aber der Augenblick war zu schön um zu verweilen. Auch Caleandril schlug die Augen auf und sah in die seinen. Zunächst lächelte sie, eine Mischung aus Erleichterung und Freude zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Dann schien sie zu realisieren, wen sie da vor sich hatte und ihre Gesichtszüge erstarrten, was nicht verhindern konnte, dass sie leicht rosa anlief. Sie setzte ein ernstes, unbeteiligtes und distanziertes Gesicht auf und stand auf. Archaea war ein wenig enttäuscht, dass sie schon ihre Rüstung trug, aber Mann konnte ja nicht alles haben. Der Bosmer schloss seine Augen wieder, doch das störte Caleandril nicht dabei ihn mit prüfenden Fragen zu löchern.
>> Weißt du wie spät es ist? <<
>> Keine Ahnung… Morgen? <<
>> Falsche Antwort. Was ist das letzte, an das du dich erinnern kannst? <<
>> Wir sind von der goldenen Straße nach Skingrad gelaufen und haben hier das Gasthaus aufgesucht. Caleandril, was soll das? Und warum schmerzt meine Schulter so? Habe ich gestern zu viel Met getrunken oder was ist passiert? <<
Es war unbequem zu sprechen während er auf dem Bauch lag, aber zum aufstehen oder umdrehen konnte sich Archaea nicht durchringen.
>> Du erinnerst dich also an nichts? <<
Stirnrunzelnd sah sie ihn an.
>> An was soll ich mich den erinnern? <<
Archaea kam sich jetzt ein wenig veräppelt vor.
>> Hast du ernsthaft alles vergessen? Die Patroullie? Den Daedra? Den Kampf? <<
>> Daedra? Kampf? Wovon sprichst du?<<
>> Archaea, wir sind in Dirich gew…<<
Sobald der Name der Festung gefallen war, hörte er sie schon nicht mehr. Wie eine Lawine prasselten die Bilder auf ihn ein. Die Patroullie, die Caleandril ausgeschaltet hatte! Der Daedra auf der Festung! Der Kampf gegen ihn! Der letzte Schlag, den er abfing!
>> … und dann sind wir in den Nahkampf…<<
Er unterbrach sie. Eine Kühnheit, die er sich vorher nicht so ohne weiteres getraut hätte.
>>…Caleandril, ich erinnere mich. Aber wie kommt es, dass wir beide noch am Leben sind? Wir müssten beide tot sein! <<
>> Gerade das wollte ich dich fragen. Wir lagen beide wie zur Schlachtung fertig am Boden, auf einmal löst sich der gesamte Raum in Luft auf und wir sind wieder in Skingrad. Und um es noch besser zu machen, bist du natürlich ohne Bewusstsein, sodass ich mich um dich kümmern durfte. Deine Wunden habe ich versorgt, du brauchst dir keine Sorgen machen. Auch wenn der Kerl dein Muskelgewebe durchtrennt hat, werden keine bleibenden Schäden zurückbleiben. Sostnheim aus meiner Zuflucht hat mir da einen sehr praktischen Trank mitgegeben. Deine Wunde ist soweit im Übrigen erstaunlich schnell verheilt. Wenn das in dem Tempo so weitergeht kannst du in den nächsten paar Tagen wieder kämpfen als wäre nichts passiert<<
Warum sie beide gemeinsam in einem Bett gelegen hatten verschwieg sie. Etwas in ihm drängte ihn, die Frage zu stellen, aber sein Bewusstsein wollte die Antwort gar nicht wissen. Nicht wenn sie etwas beinhalten konnte, dass in Richtung einer intimen Beziehung ging.
>> Wie lange liege ich hier schon? <<
Fragte er beklommen. Ocheeva hatte ihm zwar kein klares Zeitlimit gegeben, aber zwischen den Zeilen war deutlich herauszuhören gewesen, dass sie ihn nach spätestens sieben Tagen wieder haben wollte. Er spürte, dass seine Rangerhöhung davon abhing.
>> Zwei Tage <<
Das war bitter. Damit waren vier Tage um, seit ihrer Abreise und er müsste für seine Rückreise weitere zwei Tage einplanen. Er hatte nicht mehr viel Zeit, sein Auftrag musste spätestens Morgen Abend tot sein. Und dabei konnte er sich nicht einmal auf die Route über Dirich wagen.
>> Wir müssen heute noch aufbrechen. Wenn ich rechtzeitig zurückkommen will, muss ich mich sputen. <<
Trotz der erstaunlich schwachen Schmerzen in der Schultern und seinem allgemein mürben, erschöpften Körper, richtete er sich auf und ging an ihr vorbei zu seiner Tasche, holte seine Landkarte heraus und legte sie auf den Tisch, um eine neue Route zu planen. Als Caleandril verstand was er vorhatte, versuchte sie ihn sofort davon abzuhalten.
>> Hey, Halt! Du gehst jetzt nicht sofort da los und machst dich an diesen Nord ran. Du bist gerade erst dem Tod von der Schippe gesprungen und bist noch immer verletzt, du kannst so keinen Auftrag angehen! Keinen, der für dich ernsthaft gefährlich werden könnte! <<
>> Caleandril du bist weder meine Zufluchtsmutter, noch die Frau die mich geboren hat. Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen, dafür bin ich alt genug. Und jetzt lass mich meine neue Route weiter planen. <<

Er wollte sich wieder der Karte zuwenden, doch sie packte ihn schmerzhaft an der verletzten Schulter und zwang ihn, ihr direkt in die Augen zu sehen.
>> Du weißt, dass ich dich hier und jetzt mit Magie zwingen könnte, hier zu bleiben. Aber ich schulde dir etwas für Dirich, daher werde ich das nicht tun. Trotzdem wirst du nicht losgehen. Ich bin vom Rang her über dich gestellt, du hast nach den Regeln der Bruderschaft meinen Befehlen Folge zu leisten. Und mit dieser Autorität befehle ich dir, dieses Zimmer nicht zu verlassen, bis ich es sage. <<
Es dauerte einen Moment, bis Archaea realisierte, was sie da gesagt hatte. Dann traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht.
>> Das kannst du nicht machen… << flüsterte er, wurde aber rasch lauter.
>> Das ist mein Auftrag, verstehst du? Meine Beförderung! Mein Rang, der hier auf dem Spiel steht. Und du verbietest mir, meinem Auftrag nachzukommen? Einem Auftrag, der mich endlich weiter bringen würde?! Das ist mein Leben! Wie kannst du es wagen dich da einzumischen?! <<
>> Du nützt der Bruderschaft tot ni…<<
Setzte Caleandril an, doch wurde sie vom vor Wut kochenden Bosmer unterbrochen.
>> Tot? Ich bin gut genug im Umgang mit Waffen und Giften um im Kampf gegen einen blinden Nord nicht zu sterben. Und selbst wenn er ein paar Hauskatzen hat, wird es kein Problem sein sie zu töten! <<
>> Du musst verstehen…<<
>> Ich muss überhaupt nichts verstehen. Du musst verstehen, dass dich das hier nichts angeht. Du hast keine Autorität über mich, du lebst ja nicht mal in der gleichen Zuflucht wie ich. Diese Autorität hat nur Ocheeva, nicht du! Und deswegen sind deine Befehle trotz deines Ranges für mich auch nicht von Bedeutung. <<
Mit diesen letzten Worten die er fast mit Abscheu aussprach, ging er wortlos an ihr vorbei, hing sich trotz schmerzenden Körpers seine Tasche um, die genauso vollgepackt wie bei ihrer Abreise bei seinem Bett lag, schnappte sich die auf dem Tisch ausgebreitete Karte und schritt aus der Tür.

Caleandril machte keine Anstalten ihn aufzuhalten. Sie war geschockt über das, was er ihr eben an den Kopf geworfen hatte und was eben geschehen war. Noch immer verwunderte sie die rasante Rotfärbung seiner Augen, die sie so bisher überhaupt nicht bemerkt hatte. Sie hatte gewusst, dass dies seine Entscheidung war, die sie ihm von Anfang an nicht hätte abnehmen können, auch wenn sie es so sehr gewollt hatte. Dafür konnte sie ihn mittlerweile gut genug einschätzen. Den Grund für ihre Sorge um ihn und warum sie es trotzdem versucht hatte, obwohl sie von der Aussichtslosigkeit des Versuches wusste, würde sie sich nicht eingestehen wollen. Das konnte sie ebenso wenig wie Archaea sich den Grund eingestehen konnte, aus dem er ihr Leben gerettet hatte.

So trennten sich die beiden also voneinander. Das letzte was sie von ihm in nächster Zeit hören würde, war die Zimmertür, die krachend ins Schloss fiel.

JonnyBgood
28.02.2012, 19:11
Was bisher geschah:
Athaso kam nach Cyrodiil um den Mord an seiner Frau und seinem Sohn zu rächen.In einer Herberge traf er seinen ehemaligen Schüler Therales Oreyn.Zusammen mit Therales und einem Ork tötete er eine Hexe beim Versuch einige Kinder zu retten die aus einem Dorf entführt worden waren.Anschließend begleite Therales Athaso weiter nach Chorrol wo sie Therales Bruder Modryn trafen und bei ihm in der Kämpfergilde übernachteten.Nachts wurde Therales von Assassinen der dunklen Bruderschaft ermordet.Das spornte Athaso jedoch nur dazu an seine Jagd nach dem Auftraggeber zu beenden.Er tötete einen Bettler um Kontakt zur Bruderschaft aufzunehmen.Vom Kontaktmann erfuhr er wo sich eine Zuflucht befindet,tötete ihn,ging nach Cheydinhal und bedrohte einen Assassinen um den Namen des Auftraggebers zu erfahren.Sarij'Johrr,ein Khajiit,lebte in Leyawiin und sagte Athaso vor dem Kampf,den der Dunmer gewann,das er die Aufträge aus Rache gegeben hätte,denn Athaso hatte seine Eltern getötet.Im sterben sagte Sarij'Johrr das Athaso der wirkliche Verlierer wäre,da er nun,wo er seine Rache genommen hatte,keinen Lebensinhalt mehr hätte.Anschließend ging Athaso zurück nach Chorrol und beschloss sich der Magiergilde anzuschließen.

„Lasst euren Geist wandern.Hinter die Türen von Oblivion.Lasst ihn in die andere Dimension greifen.Spürt ihr sie?“Alberics Stimme klang langsam und ruhig.Sie schmeichelte sich in Athaso's Ohren und war das einzige was er wahr nahm.Irgendwo in seinem Hinterkopf wusste er das er sich im Keller der Magiergilde in Chorrol befand.Sein Körper zumindest.Sein Geist war auf Reise.Er versuchte etwas zu spüren,ging nochmal Tief in sich,und da war etwas.Eine Wand.Ein Hindernis zwischen ihm und dem Reich der Deadra.
„Ich komm nicht weiter.Etwas blockiert mir den Weg.“Sagte Athaso.
„Das ist die Barriere zwischen unserer Welt und der anderen.Atmet tief ein und sprecht im Geist die Worte die ich euch gelehrt habe.“Hätte Athaso Kontrolle über seine Muskeln gehabt,hätte er genickt,doch nun gab es wichtigere Dinge auf die er sich konzentrieren musste.Er atmete ruhig ein und sprach im Geist die Wort Almezef eria Oblivion,was soviel heißt wie öffne dich mir Oblivion.Es war ein kurzer Augenblick,dann war er durch etwas durchgedrungen,wie wenn man eine Nadel durch ein Stück Stoff pickst.Er meinte rote Lava und verbrannte Erde zu sehen,Hitze zu spüren und den Geruch von garem Fleisch zu riechen.
„Ich bin da.“Flüsterte er.
„Gut,nun sprecht die Beschwörungs Formel“
„Assil mag Nemer ,agnis mag!“Die Worte kamen nur als Hauch aus dem Mund des Dunmers,doch auf der anderen Seite,wo sich Athaso's Geist befand,waren sie ein rufen.
„Nun stellt euch den Deadra vor den ihr rufen wollt.“In Athaso's Kopf formte sich das Bild eines Skampes.Sofort ertastete sein Geist einen von ihnen.
„Ich habe einen gefunden.“
„Gut!Zieht ihn auf unsere Seite.Lasst eure Magicka den Fanden eurer Seele ins Reich des Vergessens hinüber wandern,den Deadra umfassen und hierher wandern.“Athaso lies die magische Energie loswandern.Er spürte wie die kalte arkane Energie ihn verließ und den Skamp umfing.Nun rief er seinen Geist wieder zurück,und an ihm hing ,magisch gebunden,der Deadra.Kurz spürte er den Verlust einer kleinen menge Magicka,dann hörte er ein knistern und er öffnete die Augen.
Vor ihm,im kaum beleuchteten Keller,stand ein Skamp.Er hatte rote Haut,einen langen Schwanz,war halb so groß wie Athaso und man hörte seinen Atem zischen.Von rechts trat Alberic an das Kissen heran ,auf dem Athaso mit gekreuzten Beinen saß, heran und nickte zustimmend mir dem Kopf.
„Dafür das ihr diese Beschwörung zum ersten Mal ausgeführt habt lief es sehr gut.Er ist etwas klein ,aber wahrscheinlich wurde er vom Übergang in den Mundus beeinträchtigt.Übt den Zauber,dann braucht ihr bald nur noch die Formeln sprechen und der Rest geschieht von alleine.“
„Wie lange kann er hier bleiben?“
„Da ihr noch ein Lehrling seit …. vielleicht eine Stunde?!“
„Und das beschwören aller Deadra läuft so ab?“
„Ja,ihr braucht nur unterschiedliche Befehle und Sprüche,aber im Grunde genommen ,ja.Aber es gibt ja auch noch Beschwörungen für Waffen,Naturgeister oder Seelen von verstorbenen.Wiedererweckung dieser ist jedoch nicht mehr erlaubt.“Athaso nickte.Am anderen Ende des Kellers ging die Tür auf und Teekeeus kam die Treppe hinunter.
„Nun gut,ich werde jetzt mal nach keinen Experimenten schauen.Und vergesst nicht das ihr mir morgen als Ausgleich einen Zerstörungszauber beibringen wolltet.“Selbst unter Kollegen ist nichts umsonst dachte Athaso und nickte.Alberic ging auf den Ausgang zu und grüßte Teekeeus im Vorbeigehen.Der Argonier sah besorgt aus.
„Nun,wie sich sehe unterrichtet Alberic in Beschwörung?“Fragte er Athaso.
„Ja,und ich bringe ihm im Austausch etwas über Zerstörung bei.“Teekeeus nickte und schien kurz wieder in Gedanken versunken,dann setzte er den gleichen Gesichtsausdruck auf den er hatte wenn er mal wieder über die Aufgabe der Gilde philosophierte.
„Athaso,ihr habt Besuch.“
„Von wem?“ wollte der Dunmer wissen.
„Nun,seinen Namen wollte er mir nicht sagen,nur das ich nach euch rufen sollte und das es dringend sei.Er sieht gefährlich auch.Athaso ich möchte weder das ihr uns schon wieder verlasst oder das ihr irgendwelche zwielichtigen Gestalten bei uns aufnehmt.Der Ruf von Beschwöung wurde wegen der Oblivion Krise stark beschädigt und wir haben hier zwei Experten auf diesem Gebiet.“Athaso legte den Kopf schief.
„Wie kommt ihr auf so etwas ?“
„Nur so ein Gefühl.Er klang als ob er euch irgendwo hin abholen wollte.“
„Gut.Danke für die Warnung.“Sagte Athaso und begab sich nach oben.Auf dem Stuhl neben der Tür nach draußen saß eine rot gekleidete Gestalt.Die Kleidung war nicht nur rot,nein,sie schien zu brennen.Auf dem Mantel waren überall schwarze Schriftzeichen die so klein gedruckt waren,dass es so aussah als würden sie sich in Wellen von rechts unten nach links oben bewegen.So als wenn man über eine Flamme herschaut und den Sauerstofflosen losen Schleier der Verbrennung sieht.Athaso erkannte die Robe sofort wieder,dann die Schriftzeichen ergaben immer,egal in welche Richtung man sie such liest die Worte Dun Molag.Athaso lief es kalt den Rücken runter als der Träger der Robe den Kopf mit den zu einem typischen, dunmerischen Zopf geflochtenen weißen Haaren erhob und seine rot leuchtenden Augen Athaso ansahen.
„Athaso Dres.Es ist lange her....“
„Verdammt lange Eron“schnitt Athaso ihm das Wort ab und seine Hand glitt an den Griff des Katanas das an seinem Gürtel hing.
Eron sah aus wie 30,was jedoch nur an Blutritualen liegen konnte,denn er war in Wirklichkeit um die 100.Er hatte einen leichten drei-Tage-Bart und schmale Lippen.Die Augen waren klein und lagen tief in den Höhlen.Es war fast als wären es rote Glühwürmchen.Über der Robe hatte er Ebenerz Schulterpanzer die mit einem kleinen Brustharnisch,der wirklich nur die Brust umfasste,angelegt und an seinem Gürtel hingen zwei Sachen.Ein deadrisches Katana und ein Glaubensbuch des Tribunals.
„Was willst du hier?“fragte Athaso.
„Auf jedenfall nicht kämpfen ,beruhige dich!“Sagte er,erhob sich und machte eine beschwichtigende Geste.
„Vielleicht könnten wir kurz unter vier Augen reden?“
„Na schön.Folge mir,in meiner Kammer können wir reden.Aber wenn sich auch nur ein Härchen auf meinem Nacken krümmt,verwandle ich deine Knochen in Asche.“

Chaos
29.02.2012, 16:25
Ser-Kueij, was bisher geschah:
Ser-Kueij ist ein Argonier und eine ehemalige Schattenschuppe, der zusammen mit einem Freund, Tahreen, von Schwarzmarsch geflohen ist, wobei sein Freund von ihrem Rivalen Skereas umgebracht wurde. Seit er in Cyrodill ist und in Chorrol wohnt, hat er sich mit Marus, einem lokalen Helden und stämmigen Nord-Krieger, daran gemacht Chorrol zu beschützen und Cyrodill vor möglichst viel Schaden zu verteidigen, wobei Ser-Kueij wegen seiner Vergangenheit ein besonderes Interesse daran hat der Dunklen Bruderschaft zu schaden.
Als er Jeren kennengelernt hatte, hat ihn dieser sofort an Tahreen erinnert. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Freunde wurden und Ser-Kueij Jerens Lehrmeister im Kämpfen wurde. Nach einem Kampf gegen Daedra, bei dem Jeren durch einen Unfall einen Menschen getötet hatte, fiel er in Selbstzweifel und wurde deshalb wenig später von dem manipulativen Skereas, der Ser-Kueij nach Cyrodill gefolgt ist, in die Bruderschaft rekrutiert. Aus Angst wieder einen Freund an Skereas zu verlieren, macht sich Ser-Kueij auf den Weg um alles zu tun, um Jeren aus den Fängen der Bruderschaft zu befreien.
Momentan ist er in Skingrad mit Fredas und Garum, zwei Kämpfern, die mit ihm in Dirich gekämpft haben.
Zwei-Schwestern Herberge, Skingrad

„Garum!“, rief Ser-Kueij erstaunt aus, „Fredas hat mir berichtet ihr wäret im Kerker gelandet.“
„Das stimmt. Ich hatte zwei Tage Zeit eine Entscheidung zu fällen.“
„Könnt ihr mir erklären was hier überhaupt vorgeht?“
„Die Sache ist einfacher als es scheint. Wir wollten dem Grafen Evantus‘ Brief bringen. So ein schmieriger Hochelf, der für den Grafen arbeitet, hatte wohl ein Problem damit. Als es ihm aber nicht gelang uns davon zu überzeugen ihm den Brief zu geben, griff er zu unlauteren Mitteln. Ich half der Alchemistin Skingrads Falanu Hlaalu bei…“ Garum stockte und schien sich im Kopf seine nächsten Worte gut zu überlegen. Ser-Kueij hatte schon genug Agenten der Dunklen Bruderschaft ausgequetscht um zu merken, dass Garum etwas zu verheimlichen hatte.
„…Besorgungen. Wir waren zwar am Friedhof, aber nur um einige Pflanzen für Falanu zu besorgen, die dort wuchsen. Als wir nach Skingrad zurückgekehrt sind wurden wir festgenommen und der Totenbeschwörung angeklagt.“
„Als ich mich am Friedhof umgesehen habe, sah es aus als hätte dort der Daedra gewütet. Die Grabsteine waren über den ganzen Friedhof verstreut, die Erde war aufgewühlt und die Bretter der Särge zersplittert. Selbst mit den Knochen hat man seltsame Symbole geformt.„, warf Fredas ein.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir das waren?!“, erwiderte Garum.
„Keine Sorge“, warf Ser-Kueij hastig ein. „Natürlich glauben wir euch. Ich denke was Fredas damit sagen wollte ist, dass die ganze Sache gut geplant war. Hier will nicht bloß jemand einen Streich spielen, hier geht etwas Größeres vor.“
„Kurz nachdem ich im Schloss war, um eure Freilassung zu bewerkstelligen, wobei ich übrigens von einem Diener zurückgewiesen wurde, wurde ich auf dem Rückweg von einem Meuchelmörder angegriffen. Ich hatte Glück, dass er wenig Erfahrung hatte, sonst würde ich nicht mehr an diesem Tisch sitzen.“
„Was?!“ Garum ballte die Hand zur Faust und ließ sie auf den Tisch knallen. „Das reicht! Das ganze stinkt doch nach diesem Hochelfen. Er ist zu weit gegangen, den Auftrag kann er sich sonst wo hinstecken! Das einzige was er von mir bekommt ist ein Schlag mit meinem Hammer, in dem Namen Malauchs!“

Wenn er selbst die Bruderschaft einschaltet, dann muss dieser Altmer recht selbstsicher sein.
„Von welchem Auftrag sprecht ihr da eigentlich, Garum?“
„Ach ja, das habe ich vergessen zu erwähnen. Er hält Falanu immer noch gefangen. Wenn ich will, dass sie freikommt, muss ich einen Auftrag für ihn ausführen. Er will, dass ich ein Mitglied der Dunklen Bruderschaft umbringe. Caleandril war ihr Name. Scheint wohl ein ziemlich hohes Tier in der Bruderschaft zu sein. Pah, soll er sich doch selbst die Finger schmutzig machen! Ich werde erst mal Falanu retten!“
Ser-Kueij’s Augen weiteten sich. Ein Mitglied der Dunklen Bruderschaft und dazu auch noch eins von hohem Rang. Das war die Gelegenheit auf die er gewartet hat. So viele Möglichkeiten boten sich ihm. Ein Bild von Jeren schoss durch seinen Kopf. Ja. Er könnte herausfinden was mit ihm geschehen ist. Oder wer die Auftraggeber der Bruderschaft in der Kaiserstadt sind. Und selbst wenn diese Caleandril nicht reden würde, könnte er sie immer noch umbringen. Ein ranghohes Mitglied der Bruderschaft kam ihm lange nicht mehr in die Finger. Das wäre eine ideale Gelegenheit um ihnen viel Schaden zuzufügen und in ihrem Moment der Schwäche Jeren rauszuholen. Doch alleine würde er es nicht schaffen. Wenn jemand einen hohen Rang in der Bruderschaft trug, dann nicht ohne Grund. Er brauchte Hilfe. Er brauchte Garum. Jetzt musste er ihn nur überzeugen…

„Wartet Garum.“ Dieser wollte sich schon erheben um seine Sachen zu packen. „Lasst eure Emotionen nicht eure Taten bestimmen. Setzt euch und lasst uns reden.“
„Setzten? Reden? Wollt ihr mich auf den Arm nehmen? Ich werde sicher nicht tratschen wie ein Weib, während Falanu im Kerker sitzt.“
„Wenn ihr jetzt geht werdet ihr ihr mehr Schaden als Nutzen bringen.“
„Was soll das schon wieder heißen?“
Ser-Kueij deutete abermals auf den Stuhl, von dem sich Garum gerade erhoben hatte. Mürrisch ließ er sich wieder auf ihn fallen. „Ich hoffe euer schlauer Kopf verschwendet nicht meine Zeit.“ Darauf erwiderte Ser-Kueij mit einem Lächeln:
„Wenn ihr jetzt geht und versucht Falanu zu befreien, spielt ihr dem Altmer nur in die Hände. Er wird sich nicht all diese Mühe und Arbeit gemacht haben, um dann die Möglichkeit zu vernachlässigen, dass ihr im in den Rücken fallt. Ich kann euch mit Sicherheit sagen, dass Falanu’s Kerker von Dutzenden von Wachen bewacht wird. Da kommt ihr nicht durch.“
„Das glaubst aber nur du!“
„Jetzt ist nicht der richtige Moment für Selbstüberschätzung, Garum. Es geht hier um das Leben eurer Freundin“, bei den letzten Worten hörte er Mog einige Becher auf den Tresen knallen und ein Räuspern von sich geben, „setzt es nicht so leichtfertig aufs Spiel. Sie wird den Befreiungsversuch nicht überleben.“
„Und ihr glaubt, dass er sie tatsächlich freilässt, wenn ich seinen Auftrag erfülle? Dann wird er derjenige sein, der mir in den Rücken fällt. So naiv seid ihr doch hoffentlich nicht.“
„Nein, das bin ich in der Tat nicht. Jedoch bin ich mir sicher, dass er uns beobachten lässt. Wenn sein Spion ihm also berichtet, dass ihr den Auftrag wie verabredet ausführt, wird er sich in Sicherheit wiegen. In der Zeit wird Falanu nichts geschehen, das gibt uns also Zeit einen Plan auszuarbeiten. Er selbst wird denken, dass alles wie geplant verläuft und nicht mehr so vorsichtig sein. Er wird anfangen Fehler zu machen. Diese Fehler nutzen wir gegen ihn und schlagen zu wenn er es nicht erwartet.“

Langsam begann Garum mit dem Kopf zu nicken. Dumm war er ganz sicher nicht und er sah ein, dass ein direkter Angriff nur Dummheit beweisen würde.
„Wenn ihr nichts dagegen habt würde ich euch sogar begleiten“, fuhr Ser-Kueij fort. „Ich habe weder Sympathie für machthungrige Autoritäten, noch für die Dunkle Bruderschaft. Es wäre mir einer Freude euch dabei zu unterstützen.“
„So wie es aussieht kann ich die Unterstützung wohl gut gebrauchen“, erwiderte Garum.
Ser-Kueij warf einen Blick rüber zu Fredas, der die ganze Zeit über nur still zugehört hat. Er weiß wohl selbst, dass er nicht mitkommen kann. Seine Verletzungen sind noch kaum verheilt und wir haben nicht genug Zeit um auf seine Heilung zu warten. Es wäre das Beste wenn er hier bleibt und die Situation weiter im Blick behält.
„Nun Garum, was sagt ihr?“

Liquid H2o
02.03.2012, 15:49
Archaea, was bisher geschah:
Archaea ist ein Bosmer. Er entfloh seinen Eltern, ging auf reisen und fiel dabei einer Gruppe Nekromanten in Rielle in die Arme. Sie nahmen ihn gefangen, folterten ihn und er entkam später. Verwundet schaffte er es bis nach Bruma, wo er sich von einem Priester im Austausch für seine geklauten Waffen heilen ließ (Narben blieben zurück). In der folgenden Nacht klaute er den Bogen zurück, tötete den Priester und floh aus Bruma. Durch seinen Mord wurde die Dunkle Bruderschaft auf ihn aufmerksam. Lucien rekrutierte Archaea, sein Einstiegstest war es, eine Geißel von einer Banditentruppe zu töten. Archaea tat dies, wurde in die Bruderschaft aufgenommen und bekam nach langem Training seinen ersten Auftrag mit Siana. Der entwickelte sich in ein Desaster, das Ziel (Therales) starb jedoch trotzdem (Freund von Athaso) und am Ende stand das Gildenhaus in Chorrol in Flammen mit teilweise eingestürzter Decke. Archaea und Siana entkamen verletzt. Wieder in der Bruderschaft angekommen legte sich Archaea mit Ocheeva an, weil sie ihm Informationen im Auftrag vorenthalten hatte und wurde daraufhin von ihr zusammengeschlagen. Von nun an fürchtete er sie und hegte kurzzeitig große Angst vor der Bruderschaft. Anschließend lernte er Caleandril, eine Henkerin und Leiterin einer weiteren Zuflucht, kennen, die ihn zu Rielle befragen wollte und dachte daraufhin über die Flucht vor der Bruderschaft nach, weil er sein Geheimnis nicht preisgeben wollte und er Ocheeva fürchtete. Diese Idee verwarf er wieder, er bekam einen neuen Auftrag und kehrte danach zurück in die Bruderschaft. Im Anschluss klärte er mit Caleandril einiges über seine Person und die Befragung. Zurück in der Zuflucht bekommt Archaea seinen nächsten Auftrag, der ihn an Dirich vorbeiführte. Dort verloren er und Caleandril den Kampf gegen den dortigen Assassinenschüler. Archaea wurde bewusstlos und erwachte in Skingrad, wo ihn Caleandril aufgrund seiner Schulterverletzung von seinem Auftrag abhalten wollte. Sie zerstritten sich, woraufhin er sich von ihr trennte.
Momentaner Aufenthaltsort: In den Wäldern zwischen Skingrad und Dirich

Der regelmäßige dumpfe Klang seiner Füße, wenn sie den Boden des Waldes berührten, beruhigten Archaea. Stark aufgewühlt von seinem Streit mit Caleandril hatte er Hals über Kopf die Stadt verlassen und spurtete nun hastig durch die Wälder von Skingrad, immer in Richtung Norden. Dass man ihn in der Rüstung der Bruderschaft vielleicht als deren Mitglied erkennen konnte, interessierte ihn nicht. Sie hätten ihn sowieso nicht aufhalten können, denn er legte ein Tempo vor als wäre Dagon persönlich hinter ihm her. Bloß weg von dieser… Verräterin. Glaubte sie, er würde nur zum Spaß einem Auftrag verletzt nachgehen? Er wusste auch, dass durch die Wunde seine Schlagkraft mit dem Waffenarm beeinträchtigt war, aber das machte ihn doch nicht kampfunfähig!
Archaea dachte weiter über Caleandrils Verhalten nach.
Warum wollte sie ihn so von seiner Zukunft abhalten? Das Verhältnis zwischen den beiden war gerade ein beinahe gutes geworden. Und ausgerechnet dann musste sie ihn hintergehen. Warum?! Egal was er tat, er wurde nicht schlau aus dieser Frau.
Ihre Bilder verfolgten ihn, während der Bosmer weiter über sich selbst, sie und ihr Verhältnis zueinander nachdachte. Caleandril, wie sie mit ihm sprach und ihn freundlich anlächelte. Caleandril, wie sie gleichzeitig schön und gefährlich im Kampf gewirkt hatte. Caleandril, wie sie entspannt, beinahe schutzlos neben ihm gelegen hatte. Ihr freudiges Gesicht, als er endlich aufgewacht war. Ihre entschlossene und traurige Miene, als sie mit ihm geredet hatte…
Ein dünner Ast einer jungen Tanne traf ihn im Gesicht und hinterließ eine kleine Schürfwunde. Archaea spürte die Berührung des Astes nicht. Seine Gedanken drehten sich nur um die Bosmeri.

Er lief noch eine Weile stur und monoton vor sich hin. Je länger er lief, desto ruhiger wurde das Meer an Emotionen, dass in ihm hochgekocht war. Und desto eher war er in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, der sich nicht nur um sie drehte. Auf einem Hügel mit weitläufigem Überblick über den gesamten Wald hielt er dann schließlich an. Eine Rast kam für ihn jedoch nicht in Frage, nein. Sein Tempo musste er beibehalten, die Zeit drängte ihn. Aber so gut sein Orientierungssinn auch war, so musste er sich doch eingestehen, dass er momentan keine Ahnung hatte wo er sich befand. Kräftig atmend holte er nun die Karte hervor, lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baumstamm und beobachtete die Umgebung. Archaea war erstaunt, die Festung Dirich sofort in der Ferne erkennen zu können. Vor allem, da er sie seltsamerweise aus diesem Winkel schon einmal gesehen hatte. Es dauerte eine Weile bis er begriff warum. Er und Caleandril hatten hier eine Rast eingelegt, bevor sie nach Dirich gelaufen waren. Bevor sie beinahe gestorben waren…
Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb Archaea diesen Gedanken. Es gab eine Route um die er sich kümmern musste.

Er würde einen weiten Bogen um Dirich machen müssen. Nicht, dass er sich nicht getraut hätte gegen weitere Daedrapatroullien zu kämpfen. Aber seine Chancen, vor allem geschwächt, standen nicht besonders gut. Also würde er wohl an der Echo Mine vorbei müssen, um zur Höhle der gebrochenen Versprechen zu gelangen. Er vermerkte sich die Route auf der Karte, schätzte die Richtung in der die Mine liegen musste und lief los.

Ryu Hayabusa
03.03.2012, 17:10
Stille... Undurchdringliche Stille, welche nur durch das leise, monotome Surren der Kristalle um ihn herum unterbrochen wurde. Wo er eben noch blutüberströmt und dem Tode nahe war, fühlte er sich nun erfrischt und munter. Erholt, aber auch ein wenig schläfrig. Wie an einem frischen Morgen im Frühling. Wenn der Himmel klar und blau über einem hing und die Sonne einem die Nase kitzelte, kurz bevor man aufwachte und feststellte, dass man beim Fischen am Fluss eingeschlafen sein musste. Nathraen jagten vergangene Bilder von sich durch den Kopf, als er auf der Netch-Farm eines Freundes genau so einen Morgen erlebt hatte... Merkwürdig, dass ihm diese Erinnerungen und Gefühle gerade hier in den Sinn kamen. Doch als er die Augen öffnete befand er sich immernoch an diesem merkwürdigen Ort, welchen er als letztes gesehen hatte, nachdem er den Stern von Azura berührt hatte. Es bedurfte einiger Momente, doch nach und nach bekam er wieder ein Gefühl in seinen Körper, was ihm leichte Bewegungen möglich machte. Mit etwas Mühe stand er also auf und schaute sich um. Er selbst befand sich auf einer Art Plattform, welche nur einen Weg zum Verlassen bot. Um ihn herum hingen riesige, mattblaue Kristalle an der Decke und schienen dort, entgegen jeglicher Logik die sich ihm erschloss, aus den Schatten über ihm heraus zu wachsen. Hin und wieder schien es auch, als war er umgeben von lauter kleinen, leuchtenden Punkten, welche an die Sterne des nächtlichen Himmelszeltes erinnerten. Ein kühler Lufthauch blies ihm durch das dunkle Haar, welches sich leicht anhob und beim Aufkommen auf seinen Rücken einen kalten Schauer über seinen Rücken fahren ließ und ihm somit eine wohlige Gänsehaut bescherte. Selbst seine Nackenhärchen stellten sich auf, während er den Moment auf sich wirken ließ. Aber wo war er hier nur? Dies konnte keine irdische Ebene sein. Von so einem Ort hätte es mit Sicherheit Aufzeichnungen gegeben... Oder Sagen oder etwas derartiges. Mühsam machte er den ersten Schritt. Beim Auftreten zogen sich dabei kreisrunde Schwingungen von seinem Fuß nach außen über die Plattform hinweg. Wie bei einem Tropfen, welcher auf eine Stille Wasseroberfläche traf. Außen an der Plattform angekommen zogen sich diese Ringe nach oben in die Kirstalle hinein, welche diese mit einem kurzen Schimmern in sich aufnahmen. Als registrierten sie seine Bewegungen und ließen ihn weiter passieren. Misstrauisch aber gleichermaßen neugierig setzte er einen weiteren Fuß nach vorne. Die selbe Reaktion. Mit jedem Schritt... Immer das Aussenden der Schwingung und das Aufblitzen der Kristalle. Er würde sich wohl daran gewöhnen, wenn er sich hier fortbewegen wollte.

So ging er den schmalen, durchsichtigen Weg entlang, an welchem er durchaus darauf achten musste, nicht hinab zu fallen. Denn ringsherum schien nur eine unentwegte Leere zu sein, welche lediglich durch die kleinen Sternenschimmer erhellt wurde. Er lief eine Weile, als zu seiner rechten plötzlich ein Khajiit vorbeihuschte. Jedoch eher geisterhaft, wie eine verblassende Erinnerung die schließlich wieder im Dunkeln verschwand. Was das wohl war? Er hatte keine Ahnung, doch auch keine Bewaffnung, um sich gegen eventuelle Gefahren zur Wehr setzen zu können. Allgemein war er gerade ziemlich... Nackt... Und für das Nutzen seiner Magie fühlte er sich gerade auch kaum in der Lage. Er hielt einen Moment und kratzte sich am Gesäß, als ein halbnackter Nord mit einer Axt einer Frau hinterherjagte, welche einen großen, spitzen Hut trug. Gab es diese Klischees selbst hier? Einige Schritte weiter schlurfte eine junge Frau mit einem Kind auf dem Arm an ihm vorbei. Sie alle schienen ihn nicht im Geringsten zu beachten, doch was sollte das? Er konnte sich nicht erinnern, auch nur eine dieser Personen in seinem Leben gesehen zu haben. Was hatte es also hiermit auf sich? Oder spielte ihm sein Geist dabei nur einen Streich? Ein leises Seufzen seinerseits hallte in der Dunkelheit. Seine Schritte lenkten ihn noch an vielen Geistern vorbei. Manche wirkten harmlos, andere gefährlich. Die verschiedensten Gesichter und Situationen zogen an ihm vorbei, doch keines der Gesichter weckte etwas in ihm. Sie waren alle fremd... Immer wieder kam in ihm die Frage auf, was es damit auf sich hatte... Und mit seinen Erlebnissen in der vermeindlichen Oblivion-Ebene. Die Zusammenhänge waren so unklar... Doch er folgte weiter diesem seltsamen Weg, welcher nun nach und nach immer breiter und mehr und mehr von Kristallen begleitet wurde, welche immer prächtiger und runenverzierter wurden. Genau genommen, waren es deadrische Runen und Nathraen befürchtete bereits, dass dieser Wahn niemals enden würde... Nach einer gefühlten Ewigkeit sah er dann schon von weitem das Ende... Der Weg endete vor einem gigantischen Steingebilde, in dessen Mitte ein azurblauer Stein eingelassen war. Dieser war umrahmt von einer goldenen und danach steinernen Fassung, von welcher aus mehrere, ebenso steinerne Stücke abstanden... Dasselbe Gebilde wie der Stern von Azura, wenn man das ganze von Nathraens hinterer Position aus betrachtete. Konnte es also sein, dass er sich... Im Inneren des Artefaktes befand?

"Komm..." hauchte es durch den Wind in sein Ohr. "Komm näher..." und der Jäger tat dies. Er näherte sich dem großen Gebilde Schritt für Schritt und je näher er kam, desto heller begann der riesige Stein in der Mitte zu leuchten, ihn gar zu blenden. Und dann erklang sie wieder... Diese vertraute Stimme, welche er schon einmal wahrgenommen hatte. Die Stimme, welche dieses warme Gefühl auf seine Haut legte und sein flammendes Herz erneut zu entfachen schien. "Sei wilkommen, Kind des dunklen Volkes." der Dunmer strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und verengte die Augen zu Schlitzen, als er zu erkennen versuchte, was sich in dem strahlenden Stein zu verbergen schien. Doch das Licht blendete ihn einfach zu sehr. "Was für ein Ort ist das hier? Was für Spielchen spielt Ihr mit mir, Herrin von Mond und Stern!?" er versuchte ruhig zu klingen, doch gingen die Emotionen mit ihm durch. Er hatte es satt, ständig von Ort zu Ort gelangen ohne zu wissen, wo er war oder was es damit alles auf sich hatte! Doch die Stimme antwortete nicht. Stattdessen festigte sich eher seine Vermutung, dass er nun eine weitere, verlorene Seele schien, die der Stein in sich aufgenommen hatte. Aber wie konnte das sein? "Sohn der Dunmer, erforsche deine Gedanken und du wirst wissen, wo du dich befindest. Die Wesen, jene du gesehen hast sind schon lange nicht mehr. Es sind lediglich verblichene Erinnerungen jener, welche hier eingingen und den Zwecken des Trägers meines Sternes unterworfen waren." die Stimme kam eindeutig aus der Mitte des großen Gebildes, doch war dort nichts, dem er sie hätte zuordnen können... Zu gern hätte er die Fürstin der Dunmer einmal leibhaftig zu Gesicht bekommen, doch daraus wurde wohl nichts. Schade... Eigentlich hätte er gerne gewusst, wem er seine Haut- und Augenfarbe zu verdanken hatte... Und das alles hier...

"Ich habe dich auserkoren, Sohn der Dunklen... Nathraen Ryu Indoril. Dein Schicksal wird ein anderes sein, als die Ewigkeit in dieser, meiner Schöpfung zu verbringen. Als du dies Artefakt vom Altar nahmst, löstest du einen damit gekoppelten Zauber aus. Die findigen Diebe Mehrunes Dagon' hatten den Stein missbraucht, um eine letzte Ebene offen zu halten und jeder, welcher sich des Steines bemächtigen wollte, wurde mit dem Zauber der Seelenfalle belegt... Doch du... Du bist anders... Die Klinge des Paladins bewahrte dich davor, vollends eins mit meinem Stern zu werden... Ich gebe dir eine Chance, dein Schicksal neu zu schreiben. Wie jene deiner Vorfahren es taten, als sie in's gelobte Land kamen." es war klar, dass sie damit auf die Chimer anspielte, welche vor Urzeiten nach Vvardenfell kamen und sich dort endgültig von den anderen Elfenvölkern loslösten. Doch war es nicht ein anderer, Mephala, welcher die Chimer nach Vvardenfell geführt hatte? Vielleicht spielte sie auch nur auf die große Wendung für die damaligen Chimer an, welche sich dadurch ergab, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nahmen... Doch wollte er das überhaupt? Bisher hatte das sogenannte Schicksal ihm immer nur Fallgruben gestellt, in welche er mit dem Kopf voraus hineingefallen war...

"Zweifle nicht, mein Kind. Das Geschenk des Lebens soll dein sein... Bringe den Stern an meinen Schrein, nordwestlich von dem Ort, an dem du dich nun befindest... Ruhe und denke daran, deinen Begleiter mitzubringen..." seinen Begleiter? Was konnte sie damit meinen? Es war zu spät, um noch zu fragen... Das Licht wurde immer heller und alles um Nathraen schien in diesem Licht unterzugehen. Die Kristalle bebten, ehe sie verschwanden und auch die Schemen um ihn herum gingen im gleißenden Licht unter, ehe er das Bewusstsein verlor. Und dann war es wieder still... Bedrückend still. Kälte umfasste den Leib des Dunmers, welcher im nächsten Moment die Augen aufriss und nach Luft schnappend in die Höhe schnellte. Doch der gleißende Schmerz in seiner Schulter riss ihn zugleich zurück und ließ einen schmerzverzerrten Nathraen zurück in der Welt der Lebenden. Es bedurfte eines Moments, bis er wieder soweit war, die Augen zu öffnen. Mit schwachen Blicken versuchte er zu erhaschen, wo er nun schon wieder war. Dieses mal war es hier weder warm noch angenehm, noch sonst irgendwie befreiend für einen Lebenden. Er starrte an eine dunkle Steindecke, welche nur ansatzweise erkennbar war in diesem armselig beleuchteten Raum... Wieder versuchte er, sich aufzurichten... Es fiel ihm schwerer als zuvor. Überall fühlte es sich an, als stieße man ihm kleine Nadeln ins Fleisch, während der Schmerz in seiner Schulter wohl am größten war. Er erinnerte sich an den Dolchstoß oben im Turm. Und dann hörte er das leise, magische Schimmern, welches er schon in dem Stern gehört hatte... Jenes Artefakt befand sich noch immer in seiner Hand und pulsierte, als würde es in seinen Händen jeden Moment vor Magie platzen. Als nächstes prüfte er, was er da eigentlich an hatte. Es war ein einfaches, naturfarbenes Gewand, eine alte Stoffhose und ein Paar Sandalen. Nun, das war allemal besser als nackt oder von Staub, Blut und Dreck bedeckt zu sein. Soviel war sicher. Mit einem leisen Ächzen, gefolgt von einem schwächlichen Seufzen rutschte er von dem seltsamen Schlafplatz, der wirkte wie ein Altar, herunter und verstaute erst einmal den Stern in seiner Robe. Beizeiten musste er sich eine Tasche organisieren, da das Ding sich auf bloßer Haut irgendwie seltsam anfühlte. Doch nun galt herauszufinden: Wo war er? Und wie war er hier nun wieder gelandet? Schließlich war sein Körper als letztes unter den Brocken des Turmes begraben worden... Oder?

eis engel
03.03.2012, 22:48
Es war nicht leicht, doch nun hielt sie Liste in Händen, die ihr hoffentlich offenbarte, wer diese Sklavenhändler und Totenbeschwörer waren, mit denen sich Niela Andrathis herum getrieben hatte. Die Dunmer bedankte sich bei Volanaro und J´skar, zwei Magier aus der Gilde Bruma - mit denen sie in den letzten Tagen die verrücktesten Sachen erlebt hatte. „Und vergiss nicht in der Geheimen Universität vorbei zu schauen, da kann man dir sicher wegen deinem Sternzeichen helfen..,“ grinste J´skar. „Das werde ich schon nicht vergessen. Machts gut ihr beiden, vielleicht sieht man sich ja irgendwann wieder.“ verabschiedete sie sich von den beiden Magiern und schlenderte rüber zur Kathedrale. Bevor sie wieder abreiste, wollte sie sicher gehen, dass es Nathraen gut ging. Aufmerksam studierte sie währenddessen die Liste auf der vier Namen aufgeschrieben wurden:

Celria = Altmer, weiblich, die beste Freundin von Niela Andrathis, Kopf dieser Sklavenhändlerbande und gefährliche Totenbeschwörerin.
Gladro = Altmer, männlich, Totenbeschwörer.
Albeci Spurru = Kaiservolk, männlich, Bandit und Sklavenhändler.
Ulfgar = Nord, männlich, Krieger, Sklavenhändler und ein absolut brutaler Killer.

Vor der Tür der Kathedrale blieb sie stehen und starrte auf die Liste. Sie prägte sich die Namen und die spärlichen Beschreibungen ein, für den Fall das sie die Liste verlieren würde. Anschließend faltete sie das Pergament sorgfältig zusammen und steckte es in die Innentasche ihrer Jacke. In der Kathedrale schaute sie sich nach dem Heiler oder irgendeiner anderen Person um, doch auf den ersten Blick war niemand zu sehen und Siana ging weiter hinein. „Hey, seid ihr nicht die Frau, die vor ein paar Tagen den Dunmer hierher gebracht hat?“ fragte plötzlich jemand. Siana fuhr erschrocken herum und sah einen Mann die Treppe hinauf kommen. „Ja?“ entgegnete sie ihm und ging ihm ein Stück entgegen. „Wie gehts ihm?“ erkundigte sich die Dunmer. „Ähm...,“ er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, ehe der Priester weitersprach: „Der Dunmer ist tot, es tut mir leid!“ Geschockt starrte sie den Heiligen an, unfähig irgendwas zu sagen. „W.. Wo i... ist... er?“ stammelte sie schließlich. „Unten in der Gruft. Folgen sie mir bitte!“ wies er an und ging die Treppe, die er gerade hinauf gekommen war wieder runter. Mit zitternden Knien folgte sie dem Priester die Treppe hinunter. Unten angekommen, bogen sie gleich rechts ab, gingen durch die Tür und liefen eine weitere Treppe hinunter, die in eine Art Gewölbe endete. Es war Totenstill und Siana lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie vor ihnen ein schlurfendes Geräusch ausmachte. Kurz darauf erschien die Gestalt im Licht. „Ahhhh.... ein Zombie...,“ schrie Siana.

Ryu Hayabusa
03.03.2012, 23:44
Dieses schrille Kreischen bestätigte ihm, wenn auch auf sehr unangenehme Art und Weise: Er war am Leben! Und, vom Grabgeruch mal abgesehen roch er doch noch ganz frisch. In der Hoffnung, dass die anderen es im schwachen Lichtschein nicht bemerkten, hob der Dunmer kurz den Arm und schnupperte an seiner Achsel. Also so verfault wie vor ein paar Tagen roch er nun wirklich nicht! Tze... Frauen... Dennoch zog sich gleich darauf ein heftiger Schmerz durch seine Schulter. Die Dolchwunde war immernoch echt und das Zusammenzucken durch den unerwarteten Schrei dieser Person war nicht gerade förderlich dafür gewesen, die wunde Stelle ruhig zu halten. Stattdessen nahm er eine der Kerzen vom Altar und versuchte dabei einen Lichtschein auf die Eindrinlinge fallen zu lassen.

"S'wiss!" ächzte er nur und rutschte vom Altar herunter, auf den er sich bis eben noch gesetzt hatte. "Als würden Zombies sprechen und bei derartigem Gekreische zusammenzucken! Wo bei Azura bin ich hier überhaupt!? Und warum trage ich dieses Gewand? Und wo sind meine Sachen? Und überhaupt: Wie bin ich hierher gekommen!?" seine Stimme wurde zunehmend irritierter, aber auch aggressiver, während er feststellte, dass man ihn tatsächlich in die Gruft irgendeiner kaiserlichen Kapelle gesteckt hatte. SO wollte er ja schon gar nicht beigesetzt bekommen! Eigentlich... Eigentlich hatte er sich noch nie Gedanken um sein Begräbnis gemacht... Merkwürdig, so nah wie er dem Tode doch ständig war. Wo war er hier nur wieder hingeraten!? Immer diese dämlichen Situationen irgendwo aufzuwachen, ohne wirklich eine Ahnung zu haben, wo man war... Das war schon fast schlimmer als so mancher Säufer aus Balmora... Doch dann noch ein Schock: Als er sich mit der Kerze näherte, erkannte er ein vertrautes Gesicht. So vertraut, dass es gar nicht sein konnte. "Li... Lijen?" er verstummte, zuckte mit den Schultern und schmunzelte einen Moment vor sich hin. Das leise Lachen klang ein wenig gehässig, jedoch gegen sich selbst gerichtet. Hatte sie das gemeint mit "du wirst mich bald wiedersehen!" ? Verdammte Ironie des Schicksals... Es war nicht Lijen... Nur diese Dunmer, welche ihn in der Hauptstadt fast das Leben gekostet hatte... "Was für eine Überraschung... Siana, oder?"

Ihm war nicht so klar, ob es ihn freute sie zu sehen, nur weil sie Lijen so ähnlich sah, oder weil es mal eine Abwechslung war, nach all den Deadra und seltsamen Geister- und Schemengestalten ein "vertrautes" Gesicht aus Fleisch und Blut zu sehen, welches zumindest nicht nur Erinnerungen an einen versuchten Mord hinterließ. "Hrrm... Schön dich zu sehen..." flüsterte er nur trocken, ehe er wieder gen Altar taumelte und sich dort niederließ. Er war einfach noch zu schwach, um große Sprünge zu machen. Nun, und wenn sie gekommen war, um alles zu beenden, dann hatte sie den richtigen Moment erwischt...

eis engel
04.03.2012, 01:01
"So... er ist also tot?.... Ziemlich lebendig für einen Toten...," giftete sie den Priester an, der sich Achselzuckend und ziemlich eilig aus dem Staub machte. Kopfschüttelnd sah sie dem Flüchtenden einen Augenblick hinterher, ehe sie sich dem Zombie - der sich als Nathraen entpuppte zuwandt.

Instinktiv glitt ihre Hand zum Dolch, den sie aus der Scheide zog und fest in ihrer Hand hielt. Auch wenn er noch nicht so richtig auf dem Damm war, so würde sie dennoch kein Risiko eingehen. "Schön, dass du dich noch an mich erinnerst...," entgegnete sie ihm mit einem sarkastischen Unterton und folgte ihm zu einer Art Altar. Dann griff sie vorsichtig, aber bestimmt nach seinem Arm und drehte ihn so, dass er ihr ins Gesicht sehen musste. Anschließend ließ sie ihn wieder los und betrachtete ihn misstrauisch. "So, und jetzt schuldest du mir einpaar Antworten... Erinnerst du dich an das Kaiserstadt-Attentat, die Altmer die ich getötet hab - Niela Andrathis? Was weißt du über diese Frau? In welcher Verbindung standest du zu ihr?...." Ihre Miene verfinsterte sich, noch immer hing ihr die Entführung durch Nielas Freunde in den Knochen.

Madhur
04.03.2012, 01:23
Die Wachen sangen immer noch. Seit Stunden, fast ohne Pause, aber genauso falsch und laut wie in der ersten Minute. Wenn die Texte halbwegs unterhaltsam gewesen wären, hätte sich Dar'Jhad halbwegs daran gewöhnen können, doch die "Autoren" dieser Texte schienen beim Verfassen mindestens genauso viel intus gehabt zu haben wie die Soldaten, die sie jetzt grölten. Die Lieder handelten ausnahmslos von gewaltigen Heldentaten, großen Mengen Alkohol und freizügigen Mädchen, gerne auch von allen dreien zusammen. Um sich abzulenken, suchte Dar'Jhad zum gefühlt hundertsten Mal seine Zelle nach irgendetwas Verwertbarem ab, obwohl er genau wusste, dass er nichts finden würde. Er hatte die Zelle bereits genauestens durchforstet, und sie war absolut sicher. Das Schloss war ohne viel Zeit und hochwertiges Werkzeug nicht zu öffnen, erst recht nicht durch einen eher mittelmäßigen Schlösserknacker wie ihn. Der Khajiit beendete die Inspektion seiner Zelle und widmete sich dem restlichen Kerker. In der Zelle ihm gegenüber lag J'Rak, der seit Stunden schlief, völlig ungerührt von dem unerträglichen Lärm. Dar'Jhad beneidete ihn um seine Ruhe. In der Zelle zu seiner rechten war J'Dato eingesperrt gewesen, doch diesen hatten die Wachen im Morgengrauen des Morndas zum Verhör geschleppt. Jetzt, Turdasabend, war er immer noch nicht zurück. Der Khajiit befürchtete das Schlimmste. Gerade in Cheydinal hatte die Stadtwache in der Vergangenheit besonders hart durchgegriffen, und er war sich ziemlich sicher, dass sie ohne ein plötzliches Wunder alle auf dem Richtblock enden würden.

Ein lautes Stöhnen riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. In der gegenüberliegenden Zelle streckte sich J'Rak, gähnte laut und rieb sich die Schulter. "Bei Akatosh, diese Gefängnismatten sind noch unbequemer, als ich sie in Erinnerung hatte!" Dar'Jhad grinste. "Ich wäre froh, wenn ein schmerzender Rücken meien kleinste Sorge wäre. Und J'Dato wahrscheinlich auch." Er wurde ernst. "Was glaubst du, was sie mit ihm gemacht haben?" J'Rak zuckte mit den Schultern. "Sie werden ihn wohl verhört und vermutlich gefoltert haben, und so wie ich J'Dato kenne, hat er nicht allzu lange dicht gehalten... ich frage mich nur, warum er nach dem Verhör nicht hierher zurückgebracht wurde." Dar'Jhad nickte. "Ich denke mal, dass wir alle gleichzeitig mit großem Aufwand öffentlich hingerichtet werden sollen, also haben sie ihn vermutlich nicht einfach verschwinden lassen..." Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als einige der Wachen brüllend in den Kerker taumelten. Sie konnten sich kaum noch auf den Beinen halten, und ihr Geruch verschlug den Khajiit fast den Atem. Grölend und unter lautem Gelächter kamen sie auf die beiden Zellen zu und bauten sich davor auf. Einer, der noch halbwegs bei Sinnen zu sein schien, grinste Dar'Jhad an und fragte "Na, genießen Ihre Hoheit den Aufenthalt? Irgendwelche Wünsche, die wir Euch erfüllen könnten?" Der Khajiit bleckte die Zähne. "Wenn ihr euren infernalischen Gestank abstellen könntet, wäre das schonmal ein ausgesprochen guter Anfang." Die Wache grinste dreckig. "Reiß dein Schandmaul auf, solange du noch kannst, Kätzchen. Wenn wir dich zum Scharfrichter schleifen, wird dir die Freude noch vergehen!" Seine Kameraden brachen in ein heiseres Gelächter aus. J'Rak spuckte dem Wortführer vor die Füße. "Lass mich aus diesem Käfig, Menschlein, und ich zeige dir, wem hier die Freude vergeht!" Der Soldat wandte sich ihm zu. "Ach, noch ein kleines Großmaul." Wieder grinste er. "Wie gern würde ich dir meine Kampfkünste zeigen, aber leider müssen wir euch morgen lebend beim Henker abliefern. Wenn von den ursprünglichen drei Gefangenen nur noch einer übrig bleibt, macht sich das nicht besonders gut." Dar'Jhad horchte auf. "Tja, nach dem... "Unfall" eures kleinen Freundes seid es nur noch ihr beide, die morgen Mittag hingerichtet werden. Aber keine Sorge, der Henker wird euch beide für drei leiden lassen." J'Rak umklammerte die Gitterstäbe seiner Zellentür. "Was habt ihr Bastarde mit ihm angestellt?" knurrte er leise. "Sagen wir einfach, ihr braucht euch um ihn keine Sorgen mehr zu machen. Ihr habt genug eigene Probleme." Mit diesen Worten wandte er sich ab und bedeutete seinen Kameraden, ihm zu folgen. Nachdem hinter ihnen die Tür ins Schloss gefallen war, schwiegen die beiden Khajiit eine Weile.

"Morgen Mittag. Das bedeutet, uns bleibt die restliche Nacht, um auf ein Wunder zu hoffen oder uns selbst eins zu verschaffen." J'Rak nickte bedächtig. "Aber wie sollen wir uns unbewaffnet durch eine solche Menge Wachen kämpfen?" Dar'Jhad grinste schief. "Zum einen ist ein Khajiit nie unbewaffnet, im Zweifelsfall können wir Feinden die Kehle herausreißen. Und zum anderen weißt du genau, dass es mir nichts ausmacht, meine Fäuste einzusetzen." "Schön und gut, aber da draußen wartet ein Dutzend gut bewaffneter Krieger auf uns. Das schaffen wir niemals!" Dar'Jhad zog die Augenbrauen hoch. "In diesem Zustand würde es ihnen auch nichts nützen, wenn sie Goldbrand führten. Sie haben ja schon Schwierigkeiten dabei, sich auf den Beinen zu halten. Das größere Problem ist erst einmal, aus dieser Zelle herauszukommen. Außerdem brauchen wir es ohne einen Plan, wohin wir nach dem Ausbruch fliehen, garnicht erst zu versuchen." J'Rak kratzte sich am Kopf. "Ich würde vorschlagen, dass wir uns ins Versteck bei Bravil zurückziehen und Ri'Bhisha berichten, was uns geschehen ist. Er muss erfahren, dass es J'Dato erwischt hat, und wir müssen herausfinden, welches Schwein uns verraten hat." "Klingt nach einem vorläufigen Plan. Wir sollten versuchen, uns zwei der Rappen aus den Stallungen zu besorgen, dann können wir die Strecke in wenigen Stunden hinter uns bringen. Damit kommen wir zur Ausgangsfrage zurück, nämlich wie bei allen Göttlichen wir es aus diesem verdammten Kerker hinausschaffen sollen." Kaum dass Dar'Jhad geendet hatte, flog die Tür wieder auf und einige Wachen wankten herein. "Für heute werden wir euch leider verlassen müssen, meine Kätzchen. Aber sorgt euch nicht, wir sehen euch morgen auf dem Richtblock wieder!" Die anderen lachten polternd los, drehten sich um und taumelten hinaus. Dar'Jhad wandte sich J'rak zu und grinste. "Ein Problem weniger. Die paar Wachen werden wir in ihrem Zustand mit Leichtigkeit überwältigen." Er löste den Strick, der als Gürtel um seine Sackleinenhose geschnürt war. J'Rak legte den Kopf schief und sah ihn fragend an. "Mach dir keine Sorgen, das funktioniert hundertprozentig. Wir gehen so vor..."

Laute Schmerzensschreie rissen die Wachen, die in der Stube vor dem Kerker vor sich hin dösten, aus ihrem unruhigen Schlaf. Einer der drei Wächter rieb sich die Augen. "Was ist mit diesen Mistviechern jetzt schon wieder los?" knurrte er. Die anderen beiden gähnten und schlossen bereits wieder die Augen. "Wenn du dich so um sie sorgst solltest du einfach einmal reingehen und nachsehen, Astius." Der Angesprochene erhob sich schwerfällig von seinem Stuhl und öffnete die Tür zum Kerker. Drinnen sah er sich um und ging auf die Zelle zu, aus der das Geschrei kam. Dort angekommen baute er sich vor dem sich am Boden windenden Khajiit auf und herrschte ihn an: "Halt sofort dein verdammtes Maul, oder ich komme rein und stopfe es dir!" J'Rak hörte auf zu schreien und zog sich am Gitter hoch. "Ich habe so furchtbare Schmerzen! Ich brauche Heilung!" Der Wächter sah ihn ungläubig an. "Sonst gehts dir noch ganz gut? Ihr werdet morgen hingerichtet, und heute sollen wir noch Medizin an euch verschwenden?" J'Rak klappte den Mund auf und drückte ihn gegen das Gitter. "Aber ich leide! Seht euch nur mal dieses Geschwür an!" "Bleibt mir vom Leib!" keuchte der Wärter und taumelte einige Schritte zurück. Als er mit dem Rücken an die Tür der gegenüberliegenden Zelle stieß, spürte er plötzlich, wie sich etwas um seinen Hals legte. Dar'Jhad hatte das Seil durch die Gitterstäbe gesteckt und zur Schlinge geformt, mit der er jetzt dem Soldaten die Luft abschnürte. Der Gefangene keuchte laut und versuchte, sich zu befreien, doch Dar'Jhads Griff war zu fest. Nach einer Weile hörte der Mensch auf zu zucken. Dar'Jhad ließ ihn zu Boden sinken und riss ihm den Schlüsselbund vom Gürtel. "Siehst du? Lief alles genau wie geplant!" Doch J'Rak war zu nervös, um sich jetzt schon über den Erfolg zu freuen. Dar'Jhad öffnete das Schloss seiner eigenen Zelle und befreite anschließend seinen Begleiter, der sich sofort das Schwert des toten Soldaten schnappte. Vorsichtig schlichen die beiden zur Kerkertür und spähten hinaus.
Die beiden verbliebenen Wachen dösten in ihren Stühlen vor sich hin. Die Khajiit nickten sich zu und huschten in den Raum. J'Rak schaltete die eine Wache mit einem gezielten Stich in die Kehle aus, Dar'Jhad brach der anderen mit einem schnellen Griff das Genick. Sie machten eine kurze Pause und gönnten sich etwas von dem herumliegenden Essen. Dar'Jhad griff sich einen Beutel mit einigen Äpfeln und packte einen gefüllten Wasserschlauch dazu. "Ein bisschen Reiseproviant kann ja nicht schaden. Los, weiter!" Die Khajiit schlichen die Treppe hoch und öffneten extrem langsam die nächste Tür. Sie befanden sich in den Schlaf- und Wohnräumen der Stadtwache. Glücklicherweise war niemand zu sehen. Ohne sich lange aufzuhalten verließen sie das Gebäude und fanden sich auf dem Schlosshof wieder. Draußen angekommen verharrten sie im Schatten der Mauern und sahen sich um, doch es war niemand zu sehen. Dar'Jhad bedeutete J'Rak, weiterzueilen, und entlang der Stadtmauer eilten sie in Richtung des Westtores. Als sie die Neuland-Schenke erreicht hatten, pressten sie sich an deren Rückwand, und Dar'Jhad warf einen Blick um die Ecke. "Zwei Wachen" wisperte er. "In dem Aufzug kommen wir niemals ohne Kampf an ihnen vorbei! Greifen wir sie frontal an oder versuchen wir ein Ablenkungsmanöver?" "Ich würde vorschlagen, dass wir..." "Deckung suchen!" zischte Dar'Jhad und zog J'Rak mit sich zu Boden. Auf der Straße zum Schloss war plötzlich eine Fackel aufgetaucht, und kurz darauf kam ihr Träger in Sicht. Dar'Jhad wartete, bis er außer Sicht war, und raunte dann: "Wir haben Zeit bis zur nächsten Wachablösung. Bis dahin sollten wir die Stadt weit hinter uns gelassen haben. Wenn meine Beobachtungen stimmen, sind die Wachwechsel alle vier Stunden. Der nächste müsste also..." Die Glocke schnitt ihm das Wort ab. Vier Schläge, die die volle Stunde anzeigten. Bei jedem weiteren Schlag erzitterten die beiden Khajiit. Eins. Zwei. Drei. Vier. Stille. Dar'Jhad fluchte leise. "In wenigen Minuten werden sie die Leichen finden und bemerken, dass wir fort sind. Uns bleibt keine Zeit, los!" Die beiden sprangen auf und liefen auf das Tor zu. Zunächst bemerkten die Wachen sie nicht, da sie in ein leises Gespräch vertieft waren. Doch als die Khajiit bis auf wenige Meter herangekommen waren, unterbrachen sie dieses Gespräch und zogen ihre Waffen. "Wer ist da? Nennt eure Namen!" Doch da hatten die Fliehenden die beiden Soldaten bereits erreicht. J'Rak rammte seinem unvorbereiteten Gegner das Schwert in den Brustkorb, woraufhin dieser ächzend zusammenbrach. Dar'Jhad täuschte einen Hieb auf den Unterleib seines Gegners an, und als dieser seinen Schild zur Abwehr nach unten Riss, versetzte er ihm einen wuchtigen Hieb gegen die Schläfe. Der Kaiserliche stürzte zu Boden und blieb liegen. Die Khajiit drückten das Stadttor auf und rannten auf die Stallungen zu. Gerade als sie den Zaun erreicht hatten, ertönte hinter ihnen der helle Ruf eines Horns. "Bei Talos, sie haben uns entdeckt! Schnapp dir eins der Viecher und reite, als wäre Fürst Dagon selbst hinter dir her!" Dar'Jhad riss das Tor der Weide auf und die beiden schwangen sich auf Pferde. Wie vom Blitz getroffen sprinteten die Rappen los. Als Dar'Jhad sich noch einmal zum Tor umsah, erblickte er zu seinem Schrecken einige Wachmänner, die herausströmten und bereits sie bereits gesehen hatten. Gerade noch rechtzeitig duckte er sich weg, als ihm einige Pfeile um den Kopf flogen. "Wir schaffen es nicht! Sie haben uns ja jetzt schon fast erwischt!" rief J'Rak. "Natürlich schaffen wir es. Wir hängen sie in der Wildnis ab, in den Wäldern werden sie uns nicht folgen können!"

Im Wald vor ihnen tauchte eine gewaltige Statue aus weißen Stein auf. "Ich kenne diesen Schrein! Jetzt halten wir uns südwestlich, bis wir auf die rote Ringstraße treffen; nach der Brücke verlassen wir sie sofort wieder und schlagen uns nach Süden bis zu unserem Versteck durch!" J'Rak nickte nur kurz. Allmählich begann der Galopp an ihren Kräften zu zehren, allerdings waren sie ihre Verteidiger wohl vorerst losgeworden. Sie hatten seit langem keine anderen Pferde oder entfernte Rufe gehört. Vor ihnen lichteten sich bereits die Bäume, und die Straße wurde sichtbar. Gerade begann der Sonnenaufgang, die ersten Strahlen erschienen am Horizont. "Da, die Brücke! Wir schaffen es sicher!" J'Rak grinste. Inzwischen glaubte er auch daran, dass ihre Verfolger sie nicht mehr erwischen würden. Sie galoppierten über die Brücke und wollten sich hinter der Festung Alessia gerade von der Straße abwenden, als vor ihnen ein kaiserlicher Legionär angeritten kam und ihnen bedeutete anzuhalten. Dar'Jhad fluchte. "Du lenkst ihn ab, ich schalte ihn aus." Die beiden brachten ihre Pferde zum Stillstand, als sie den Soldaten erreicht hatten. "Wohin so eilig, Bürger?" fragte er grimmig. "Zwei berittene Khajiit, um diese Zeit und noch dazu ohne Sattel und Zaumzeug? Das ist wahrlich ein Anblick, der sich einem nicht alle Tage bietet..." Ein bisschen zu aufmerksam, das Bürschchen. dachte Dar'Jhad. Naja, er wird schon sehen, was er davon hat! J'Rak räuspere sich. "Entschuldigt uns, aber wir müssen einen dringenden... geschäftlichen Termin wahrnehmen und..." "Ihr bleibt hier, bis ich eine zufriedenstellende Erklärung gehört habe!" blaffte ihn der Soldat an. Dar'Jhad hatte sich hinter ihm positioniert und holte gerade zum Schlag aus, als sein Pferd plötzlich laut schnaubte. Sofort fuhr der Legionär herum und duckte sich unter dem Hieb weg. Er riss sein Schwert hervor und wollte sein Pferd antreiben, als J'Rak ihm einen Schlag gegen den Helm versetzte. Stöhnend kippte der Getroffene aus dem Sattel, und noch bevor er auf dem Boden aufschlug, schlug ihm Dar'Jhad die Faust ins Gesicht. "Nochmal Glück gehabt." knurrte er J'Rak an. "Weiter, bevor wir..." Ein lauter Schrei unterbrach ihn. Die beiden fuhren herum, und am anderen Ende der Brücke kam ein halbes Dutzend bewaffnete Reiter in Sicht. "Reite um dein verdammtes Leben!" rief Dar'Jhad und hackte seinem Pferd die Knie in die Flanke.
Schnaubend galoppierte es los, J'Rak folgte direkt dahinter. Die beiden Pferde brachen durchs Unterholz, doch die Khajiit spürten, dass ihre Reittiere es nicht mehr lange schaffen würden. DIe lange Verfolgungsjagd hatte ihnen schwer zugesetzt, und dieser Ritt durch schweres Gelände würde sie bald erledigen. "Sie holen uns ein!" rief J'Rak über das Krachen der Äste hinweg. Dar'Jhad nickte. "Wir sollten..." begann er, doch bevor er den Satz beenden konnte, brach sein Pferd zusammen. Sofort rollte er sich ab und nahm Abstand zu dem um sich tretenden Tier. J'Rak sah sich um und sprang von seinem Pferd ab. Er zog sein Schwert und presste sich an einen Baum. Dar'Jhad packte einen langen Ast und brachte sich in Position, um ihre Verfolger damit ausschalten zu können. Schon hörte man die Verfolger herankommen. Als sie das Pferd erspähten, hielten sie an. "Sie können nicht weit gekommen sein... schwärmt aus! Ihr beiden dort entlang, der Rest folgt mir!" rief einer der Männer. Die Khajiit nickten sich zu und machten sich bereit. Als vier Reiter zwischen ihnen auftauchten, schleuderte Dar'Jhad einen von ihnen mit seinem Ast aus dem Sattel. Mit einem hässlichen Knacken schlug er auf dem Boden auf. Gleichzeitig, schlug J'Rak nach dem Hinterlauf eines Pferdes, sodass es zusammenbrach. Die anderen Reiter tügelten ihre Pferde, doch noch bevor sie ihre Schwerter gezogen hatten, hatte Dar'Jhad bereits den ersten von ihnen aus dem Sattel geschlagen. Rücken an Rücken hielten die beiden verbliebenen Soldaten ihre Schilde in die Höhe und zogen ihre Schwerter. "Wir haben sie! Hierher!" schrie einer der beiden.
J'Rak stach nach dem Fuß seines Gegners, doch der riss seinen Schild nach unten und schlug gleichzeitig nach dem Hals des Khajiit. Dieser wich einen Schritt zurück und führte einen zweihändigen Schlag von oben herab. Der Soldat riss seinen Schild nach oben, der jedoch unter der Wucht des Hiebs zusammenbrach. Als J'Rak seinem Gegner gerade nachsetzte und ihn erledigen wollte, brach aus den Bäumen hinter ihm einer der anderen Reiter hervor, der sofort nach dem Rücken des Khajiit stach. In letzter Sekunde warf dieser sich zur Seite und rollte sich ab. Inzwischen hatte Dar'Jhad seinen Gegner entwaffnet und gegen einen Baum gedrängt. Gerade noch konnte dieser sich mit seinem Schild verteidigen. Dar'Jhad wollte gerade zum entscheidenden Schlag ausholen, als hinter ihm ein Schrei ertönte. Er warf einen Blick über die Schulter und sah J'Rak, der von zwei Gegnern in die Enge getrieben wurde. Als er sich wieder seinem Gegner zuwandte, sah er dessen Schild auf sich zukommen. Er riss die Fäuste nach oben und konnte den Stoß gerade noch abschwächen, aber dennoch wurde er zu Boden geworfen. Er robbte rückwärts, doch der Soldat setzte rasch nach und hackte mit der Unterkante seines Schildes nach ihm. Dar'Jhad griff verzweifelt hinter sich und bekam einen schweren Ast zu fassen. Er packte ihn und schleuderte ihn seinem Gegner mitten ins Gesicht. Dieser schrie auf und griff sich an den Kopf. Sofort sprang der Khajiit auf und schnitt ihm mit seinen Krallen die Kehle auf. Während der Schrei in ein Gurgeln überging, wandte er sich zu den Gegnern, die noch immer J'Rak bedrängten. Eben jetzt streckte dieser einen der beiden mit einem Stich in den Unterleib nieder. Dar'Jhad lief auf den verbliebenen Gegner zu, als ihn er aus dem rechten Augenwinkel eine verschwommene Bewegung sah. Er warf sich zu Boden und sah die Klinge des letzten verbliebenen Reiters durch die Luft surren. Der Angreifer fluchte laut und sprang von seinem Pferd ab. Dar'Jhad spürte, dass seine Bewegungen immer langsamer wurden. Wenn er diesen Kampf nicht schnell zu Ende brächte, würde er ihn verlieren. Er wich einige Schritte zurück, um den Hieben seines Gegners auszuweichen, und wartete auf eine gute Gelegenheit. Ein Blick zur Seite verriet ihm, dass J'Rak seinen verbliebenen Gegner zurückdrängte und wohl bald erledigen würde. Doch vorerst musste er sich auf seinen eigenen Kampf konzentrieren. Sein Gegenüber bedrängte ihn heftig, doch dabei vernachlässigte er seine eigene Deckung. Nach einem hefitgen waagrechten Hieb, der ihn etwas aus dem Gelichgebracht hatte, versetzte Dar'Jhad ihm einen hefitgen Hieb auf die Rippen. Als der Soldat zusammenzuckte und dabei den Schild zu weite senkte, rammte der Khajiit ihm den Ellbogen auf die Nase. In der Gewissheit, ihn ausgeschaltet zu haben, wandte er sich J'Rak und dessen Gegner zu. Doch seine Hilfe war nicht mehr nötig. Mit einer Serie aus schnellen Schlägen hatte J'Rak den Soldaten immer weiter zurückgetrieben, ihn schließlich mit einem Schlag gegen das Handgelenk entwaffnet und durch einen Stich nach oben getötet. Dar'Jhad spuckte auf den Boden. "Guter Kampf." J'Rak grinste ihn an. "Danke. Du hast dich auch nicht ganz schlecht geschlagen. Also, gehen wir sofort weiter oder ruhen wir uns kurz aus?" Dar'Jhad streckte sich. "Wir können es uns nicht erlauben zu warten. Diese Reiter waren sicherlich nicht die einzigen, die nach uns suchen. Sobald wir das Versteck erreich haben, sind wir zunächst sicher. In ein paar Stunden Marsch sind wir dort, und dann können wir uns ausruhen, solange wir wollen."

Ryu Hayabusa
04.03.2012, 02:24
"Hm, ja sehr mutig." murrte er nur kopfschüttelnd und lehnte noch immer am Altar. "Du hättest auch fragen können, dann hätte ich dich schon angeschaut, bevor du an dem Arm rupfst an dem ich zufälligerweise meine Verletzung habe..." er deutete nur unschwer zu erkennen auf die offensichtliche Wunde an seiner Schulter, welche unter dem Gewand hervorstach und durch den großen Verband ihren übrigen Beitrag leistete. Sie schien nicht gerade erheitert über seine kleinen Hinweise bezüglich seines Gesundheitszustandes zu sein. Vielleicht lag es auch daran, dass er nicht wirklich in der Situation war, dass er die Witze reißen konnte, die eigentlich den Tatsachen entsprachen. Eigentlich hätte er ihr jeglichen Hass, den er seit dem versuchten Mord an ihm ihr gegenüber gewachsen war entgegenschleudern müssen, doch fühlte er sich einfach zu müde und schwach dafür. Zumal in seinem Magen dieses üble Gefühl aufkam, als dass sie nicht ganz unschuldig an seinem Überleben war. Oder zumindest daran, dass er hier gelandet war. Doch diesen Verdacht behielt er fürs erste für sich. Vielmehr intressierte ihn, was das vorerst so harmlose Mädchen, welches ihm sogar einmal geküsst hatte mit der dunklen Bruderschaft zu tun hatte. Wobei eigentlich... Eigentlich musste man nur eins und eins zusammenzählen, dann hatte man sein Puzzle schon vollständig. Sie war eben eine Mörderin, wie alle anderen dieser Bruderschaft. Meister der falschen Identität und nur im Dienste Sithis' unterwegs. Schade eigentlich.

"Ich schulde DIR also Antworten... Hm, warum sagst du mir nicht, was du mit ihr zu schaffen hattest... Oder hast? Wie auch immer... Da Madamé ja nun im Vorteil ist, werde ich mal nicht so sein... Ich habe dieses altmerische Miststück in die Hauptstadt eskortiert und durfte dort während ihres Aufenthalts die Leibwache für sie und ihren Ehemann spielen... Tja, das hast du mir ja gründlich versaut." Es war, als würde ihn irgendetwas steuern... Nie hätte er mit einer Fremden, die auch noch dazu versucht hatte ihn umzubringen, so offen über seine Aufgabe gesprochen. Aber scheinbar verband die Drei etwas, was man wohl das Schicksal schimpfte. Schicksal... Wie er es hasste. Und nun, da er ihr gesagt hatte, was er wusste? Er rutschte wieder vom Alter herunter und ging langsamen Schrittes auf sie zu. Dabei blickte er ihr unentwegt in die Augen, selbst als sie den Dolch, mit dem sie ihn schon einmal versucht hatte, zu erstechen, zwischen sich und den Dunmer hob. Vorsichtig und langsam legte er seine Hand an ihre, welche den Dolch fest umklammerte. "Und was wirst du jetzt mir mir machen, nachdem ich dir verraten habe, was ich weiß? Mit der Abstecherei bewegen wir uns nur im Kreis, das weißt du..." natürlich hatte er einige Dinge über seine Auftraggeberin erfahren, während er an der Tür zu ihrem Gemach gelauscht hatte, aber alles musste man ja nicht verraten...

eis engel
04.03.2012, 03:24
"Jetzt heul hier mal nicht so rum... hätte ich dich nicht zufällig im Schnee liegen sehen und nach Bruma geschleppt, wärst du jetzt tot.... Wie du allerdings hier unten gelandet bist, weiß ich selbst nicht, da fragst du am besten diejenigen, die hier arbeiten!" knurrte sie und entzog ihm ihre Hand. Den Blickkontakt hielt sie zwar aufrecht, wich jedoch einpaar Schritte zurück.

"Hm, vielleicht sollte ich dich tatsächlich töten, denn wer sagt mir, dass du nicht doch mit Niela und ihren Totenbeschwörer- und Sklavenhändler-Freunden unter einer Decke steckst, zumal ich dir deine Geschichte auch nicht so ganz glaube. Du verheimlichst etwas!" Sie fixierte ihn, wie ein Raubtier seine Beute.
"Und welche Rolle ich dabei spiele, ist doch mehr als offensichtlich. Nielas Mann hat, nachdem die Stadtwache gegen seine Frau nichts unternommen hatte - die Bruderschaft angeheuert und ich war eben die ausführende Attentäterin, so einfach ist das!" Erzählte die Dunmer Seelenruhig und verzog keine Miene. Es machte keinen Sinn die Zugehörigkeit zur Dunklen Bruderschaft zu verleugnen.

Moonlord
04.03.2012, 13:20
Was bisher geschah:
Nach der Vertreibung aus Orsinium verschlägt es Garum in die Wrothgaria-Berge. Auch hier wird er aufgespürt. Seine Reise geht weiter durch Hammerfell nach Cyrodiil, wo er schließlich in Chorrol eintrifft.
Kurz vor seiner Ankunft hatten Daedra versucht, die Stadt zu stürmen. Viele Bewohner sind noch mit der Besei-tigung der Schäden und der Verfolgung der Daedra beschäftigt. Die Kämpfergilde, von der sich Garum Hilfe erhofft hatte, ist fast leer. Er muss warten.
So nimmt er ein Angebot an, Waren zum Schrein von Sanguine zu transportieren. Mit den Kultisten dort freun-det er sich an, muss sie aber bald nach Chorrol schicken, da ungewöhnlich starke Daedra von der nahen Fes-tung Dirich ausschwärmen.
Garum beschließt, die Legion zu informieren, was sich als unnötig erweist, da er kurz darauf auf einen Trupp aus Legionären und Abenteurern trifft, die Festung Dirich zum Ziel hat.
Nach einem Zwischenfall im Lager beginnt der Sturm auf die Festung. Zwar wird der Innenhof eingenommen, aber eine Explosion verschüttet den einzigen Zugang. Garum versucht mit Fredas, einem Khajiit-Abenteurer, weitere Zugänge zu finden – erfolglos. Sie bekommen beide den Auftrag, Räumgerät aus Skingrad zu beschaf-fen.
Auf dem Weg nach Skingrad wird Fredas in der Fallfels-Höhle verwundet. Mit Hilfe einiger Stadtwachen, die sie unterwegs treffen, gelangen sie in die Stadt, wo Fredas in der Kapelle bleibt.
Garum sieht sich in der Stadt um. Er trifft auf die Dunmer-Alchemistin Falanu Hlaalu, welche ihn für den nächs-ten Abend als Begleitschutz anheuert. Dann mietet er sich in der Zwei-Schwestern-Herberge ein.
Die Ork-Wirtin hat Gefallen an Garum gefunden. Sie übernimmt es, eine Nachricht zum Grafen zu bringen, während Garum feststellt, dass Falanu auf den nahen Friedhof nach Überresten von Leichen sucht – aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich.
Am nächsten Morgen wird Garum verhaftet. Unter der Anklage der Totenbeschwörung schlägt man ihm einen Deal vor. Er soll ein Mitglied der Schwarzen Hand beseitigen. Andernfalls muss die entführte Falanu sterben und er bleibt selbst auf ewig im Kerker.
Dort spricht ihn ein merkwürdiger blinder Greis an. Er scheint zu wissen, wo sich Falanu aufhält und warnt Ga-rum vor den echten Totenbeschwörern, die in Skingrad sehr mächtig sind. Kurz darauf verschwindet er, als hätte er nie existiert.
Garum willigt schließlich ein und wird entlassen, um den Auftrag auszuführen.
Im Gasthaus trifft er neben Fredas auch Ser-Kueij, der sich anbietet, Garum bei der Suche nach Caleandril zu helfen.


Aufbruch von Skingrad

So viele Informationen musste Garum erst mal verdauen. Ser-Kueijs Anwesenheit, der Angriff auf Fredas und vor allem das Wegsehen der Obrigkeit dabei. Nach seinem ersten Wutanfall sah er ein, dass Ser-Kueij Recht hatte. Eine übereilte Aktion würde niemandem nützen, weder ihnen noch Falanu noch Evantus, der sicherlich immer noch auf den Kran wartete. Nun, das Warten würde noch eine weile dauern. Umso dankbarer war er Fredas, der sich bereit erklärte, hier die Stellung zu halten und alles zu versuchen, um den ursprünglichen Auftrag noch auszuführen.
Einmal mehr schnaufte er tief durch. Dann hatte er sich wieder völlig beruhigt. „Also gut“, meinte er an Ser-Kueij gewandt. „Nehmen wir uns zuerst die Meuchelmörder vor. Ob im Auftrag dieser Schurken oder nicht, verdient haben sie es allemal.“
„Ihr wollt doch nicht heute schon los?“ Mog war an den Tisch getreten und Garum hatte kurz das Gefühl, in ihren Augenwinkeln Tränen aufblitzen zu sehen. „ Es muss schlimm im Kerker gewesen sein. Ihr habt sicher nichts zu essen bekommen. Bleibt wenigstens noch bis zum Mittag. Ich habe ein Kälbchen auf dem Spieß stecken. Nach einer ordentlichen Stärkung könnt Ihr immer noch aufbrechen ...“
„Na ja. So lange war ich nun auch nicht in dem Dreckloch, dass es meiner Figur geschadet hätte. Aber ...“ Garum sah kurz vom Argonier zum Khajiit. Beide nickten kaum merklich. „... aber der besten Köchin Skingrads kann man nichts abschlagen. Gut, wir brechen erst nach dem Mittag auf. Bis dahin können wir uns Gedanken machen, wie wir vorgehen wollen.“
Während Mog sichtlich zufriedener in der Küche verschwand, rückten die drei am Tisch etwas näher zusammen.
„Was genau hat man Euch über Caleandril mitgeteilt?“ wollte Ser-Kueij noch einmal wissen.
„Wenig genug.“ Garum überlegte kurz. „Sie ist eine Bosmer, ziemlich weit oben in der Hierarchie und trägt ständig einen Ring am Finger, der wohl recht einzigartig sein muss. Ich soll ihn als Beweis mitbringen. Wie sie aussieht und wo sie sich gerade aufhält weiß ich nicht. Zuletzt wurde sie in Cheydinhal gesehen, aber das ist etwa zwei Wochen her. Wir werden uns durchfragen müssen und das ...“ er machte eine kurze Pause „ … gefällt mir ganz und gar nicht.“
„Cheydinhal?“ Ser-Kueij rief in Gedanken alles ab, was er von dieser Stadt wusste. „Ich hatte immer gedacht, eine Argonierin leitet die Zuflucht dort ...“ Auf die verdutzten Blicke der anderen hin winkte er schnell ab. „Nein! Denkt nicht mal dran. Ich habe mit der Bruderschaft nichts zu tun, jedenfalls nichts freundschaftliches. Außerdem ist die Zuflucht in Cheydinhal ein offenes Geheimnis. Nur in der offiziellen Politik wird sie totgeschwiegen, sonst weiß dort jeder Bescheid.“
„Na prima! Worauf warten wir dann noch?“ Garum hielt es kaum noch auf seinem Stuhl. Die Aussicht auf schnellen Erfolg spornte ihn an bis ihn das Kopfschütteln des Argoniers wieder zurückholte.
„So einfach ist das nicht.“, sagte er. „Die Zuflucht liegt unter der Stadt. Und der einzige mir bekannte Zugang ist magisch gesichert. Niemand, der nicht zur Bruderschaft gehört, kommt dort hinein.“
„Und zum Grafen brauchen wir sicher auch nicht ...“
„Genau. Graf Indarys verleugnet die Existenz dieser Organisation in seiner Stadt, so wie er auch die Existenz von Schmugglerbanden verleugnet, die … na ja, Ihr werdet schon sehen. Kann sein, dass er sogar am Gewinn beteiligt ist.“ Im letzten Moment hatte es Ser-Kueij vermieden, von der Orum-Bande zu sprechen. Immerhin war auch Garum ein Ork. Wenn er jetzt erläuterte, dass gerade diese Rasse für mehr als die Hälfte aller Verbrechen in der Grafschaft verantwortlich war, sammelte er bei Garum sicherlich keine Sympathiepunkte. Er würde es früh genug selber herausfinden.
„Immerhin weiß ich, wo wir anfangen müssen.“ fuhr er fort. „Es gibt ein verfallenes Haus nahe der Ostmauer. Mit etwas Glück und Geschick können wir uns einen der Typen schnappen, wenn er die Zuflucht verlässt. Dann suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen und befragen ihn.“
„Hmh, klingt vernünftig, simpel aber vernünftig. Wir ...“
„ … essen jetzt erst mal in Ruhe!“, mischte sich Mog ein, die mit einem voll beladenen Tablett in den Händen an den Tisch kam. Jeder bekam seinen Teller mit herrlich duftendem Braten vorgesetzt, dazu einen Becher besten Skingrader Wein und als Dessert ein kleines süßes Törtchen, mit dem Fredas sogleich anfing.
'Typisch Khajiit.' Garum schmunzelte.
Gemeinsam ließen sie sich das köstliche Mahl schmecken.
Kurz darauf kam die stunde des Abschieds. Fredas versprach, hier bei Mog wohnen zu bleiben und sie vor einem möglichen neuen Anschlag zu schützen bis er mit seinem Auftrag weiter kam. Mog nahm Garum noch das Versprechen ab, sich mal wieder blicken zu lassen, sollte er je wieder in diese Gegend kommen. Und Ser-Kueij wies sie mit strengem blick an, gut auf den Ork aufzupassen, dass ihm auch ja nichts zustieß.
Dann trennten sie sich.

Bald schon lag die Stadt hinter ihnen. Der Weg führte hinab von der Westebene in den Großen Forst, immer weiter nach Osten auf die Kaiserstadt zu und dann noch weiter in Richtung Morrowind. Garum fragte sich, was sie auf dieser Reise wohl alles erleben würden. Wie würde es sein in der Stadt, von der aus ein riesiges Reich regiert wurde, dass fast die gesamte bekannte Welt umfasste? Er sah zu Ser-Kueij hinüber, der schweigend neben ihm lief. Viel wusste er nicht über den Argonier, nur dass er wieder mal genau zur rechten Zeit aufgetaucht war und sich sowohl mit Magie als auch mit dem Abschaum Tamriels auszukennen schien.
Sollte dies derjenige sein, der ihm bei der Bewältigung seiner eigenen Vergangenheit helfen konnte? Und konnte er ihm überhaupt so weit vertrauen? Garum hoffte, dass ihre gemeinsame Reise ihm Antworten darauf geben würde.
Als die Sonne hinter ihnen am Horizont versank, schlugen sie ihr Lager im Schatten einer kleinen Felsformation auf.

Ryu Hayabusa
04.03.2012, 15:26
Wer schrie denn hier herum, wenn man mal eine lebende Person in einer Gruft antraf? Man merkte, dass Siana nur bedingt viel herumkam in der Wildnis. So war das eben bei den Leuten, die in der Stadt "arbeiteten". Sie schien ja wirklich tapfer, einem Wehrlosen gegenüber. Er fragte sich, wie die Situation wohl ausgesehen hätte, wenn er voll bei Kräften und im Besitz seiner Ausrüstung gewesen wäre. Eine kurze Bewegung, welche die Kerzen in den Staub fegte und schließlich für Dunkelheit sorgte, dann ein kleiner Zauber, welcher die Dunkelheit für Nathraen erhellte und schon wäre er in der Lage gewesen, sie zu überwältigen. Aber nach dem momentanen Zustand war das alles andere als möglich für ihn. Und er war doch so ein schlechter Redner... Und um Gnade bettelte er schonmal gar nicht! Stattdessen würde er sie wohl etwas ausargumentieren und schlussendlich dort unten stehen lassen, wenn alles klappte wie er es sich erhoffte. Aber wann tat es das schon? Was jedoch sehr intressant klang, abseits seiner Situation waren die Informationen mit denen sie ihn gerade so bereitwillig fütterte, ohne zu wissen was sie da eigentlich tat. Es widerte ihn irgendwo an, für eine Totenbeschwörerin gearbeitet zu haben, welche auch noch mit Sklaven im Bunde stand. Aber das hatte er zuvor nicht gewusst. Er ließ wohl nach was das Überprüfen seiner Auftraggeber anging... Dabei war es doch die Informationsbeschaffung, welche ihm in seinem zweifelhaften Beruf immer sehr viel Freude bereitet hatte... Nicht. Er schnalzte mit der Zunge ob seiner schlampigen Arbeit wegen und ging rüber zu einer Wand, an welche er sich anlehnte und sie von dort aus beobachtete.

"Sicher, vielleicht solltest du das. Mich töten. Aber angenommen, ich verheimliche dir wirklich etwas, dann wirst du nie erfahren was es ist und was es dir vielleicht bringen könnte. Wenn du allerdings weißt, was ich dir vielleicht verheimliche, wofür du allerdings keine Garantie hast und mich dann vielleicht umbringen würdest, obwohl ich dir eigentlich nichts verheimlichen könnte... Was hättest du dann davon, außer einen Unschuldigen auf dem Gewissen? Wenn ich aber wiederum mit den anderen unter einer Decke stecken würde, wieso würden die mich dann so einfach blutend im Schnee liegen lassen, statt meine mutmaßliche Leiche für ihre beschwörerischen Zwecke zu missbrauchen?" es war sehr verwirrend, was er da gerade dahinredete, selbst für ihn selbst. Aber vielleicht funktionierte es ja, wenn er anfing Mutmaßungen und Zweifel in ihr zu säen. Sowas funktionierte ja bekanntlich hin und wieder, auch wenn man im Nachhinein vielleicht für etwas geistig nicht ganz beisammen gehalten wurde. Zumindest schien ihr Blick zu verraten, dass sie nicht mehr ganz folgen konnte, wenn er so weiter machte.

"Wenn ich nun aber etwas weiß, was dir das Leben retten könnte und du mich bedrohst und vielleicht erledigst, dann hast du vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt ein ziemliches Pech... Wenn ich allerdings nichts weiß, was für dich auch nur irgendwie nützlich sein könnte, dann hörst du dir mein Gerede grade umsonst an." während er sprach bewegte er sich langsam, nach und nach zur Tür hin, durch welche er nach oben gelangen würde. Denn wenn sie nun schon zögerte, dann hatte er vielleicht schon gewonnen. Aber bei diesen Spinnern der Bruderschaft wusste man ja nie so richtig, was sie nun dachten oder nicht. Schade um sie eigentlich... Dabei war sie eine der wenigen Personen in diesem verdammten Kaiserreich, welche er auch nur ansatzweise mochte. "Du kannst jetzt über meine Worte nachdenken und wenn du dich entschieden hast, was du tun willst, wirst du mich ja sicher finden... Mit den Verletzungen komme ich wohl nicht sehr weit. Doch gerade als er die Hand an den Türgriff legte, hörte er ein Surren in der Luft, welches in einem lauten Klock-Geräusch neben ihm endete. Ein Blick zur Seite verriet dann auch schon, dass es wohl ihr Dolch war, der neben seinem Kopf in der Tür steckte. Vermutlich hätte sie getroffen, wenn sie gewollt hätte. Aber scheinbar wollte sie nicht. Ein Punkt für Nathraen...

Chaos
04.03.2012, 19:27
Ser-Kueij, was bisher geschah:
Ser-Kueij ist ein Argonier und eine ehemalige Schattenschuppe, der zusammen mit einem Freund, Tahreen, von Schwarzmarsch geflohen ist, wobei sein Freund von ihrem Rivalen Skereas umgebracht wurde. Seit er in Cyrodill ist und in Chorrol wohnt, hat er sich mit Marus, einem lokalen Helden und stämmigen Nord-Krieger, daran gemacht Chorrol zu beschützen und Cyrodill vor möglichst viel Schaden zu verteidigen, wobei Ser-Kueij wegen seiner Vergangenheit ein besonderes Interesse daran hat der Dunklen Bruderschaft zu schaden.
Als er Jeren kennengelernt hatte, hat ihn dieser sofort an Tahreen erinnert. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Freunde wurden und Ser-Kueij Jerens Lehrmeister im Kämpfen wurde. Nach einem Kampf gegen Daedra, bei dem Jeren durch einen Unfall einen Menschen getötet hatte, fiel er in Selbstzweifel und wurde deshalb wenig später von dem manipulativen Skereas, der Ser-Kueij nach Cyrodill gefolgt ist, in die Bruderschaft rekrutiert. Aus Angst wieder einen Freund an Skereas zu verlieren, macht sich Ser-Kueij auf den Weg um alles zu tun, um Jeren aus den Fängen der Bruderschaft zu befreien.
Er hat beschlossen Garum auf seiner Jagd nach der mysteriösen Celeandril zu begleiten, um der Bruderschaft zu schaden und Informationen zu Jeren zu sammeln.

Aufbruch von Skingrad

Garum und Ser-Kueij saßen sich gegenüber, zwischen ihnen das Feuer, das ihnen Wärme für die Nacht spenden sollte. Im Gegensatz zum Feuer waren die beiden noch nicht warm miteinander geworden. Zwar wussten sie, dass sie sich auf eine längere Reise begeben würden und aufeinander angewiesen waren und dass es deshalb umso wichtiger war einen Draht zueinander aufzubauen, aber die richtigen Worte zu finden war schwer. Garum kaute auf einem Stück Trockenfleisch rum, während Ser-Kueij mit einem Stock im Feuer rumstocherte. „Hmm?“, machte er und bot dem Argonier ein Stück des zähen Fleisches an. Ser-Kueij zuckte mit den Schultern und antwortete genauso wortreich: „Mhm.“ Schon segelte ein Streifen Trockenfleisch über das Feuer und wurde von Ser-Kueij aufgefangen, bevor er lustlos daran rum kaute.

Das Knistern des Feuers übertönte zwar den Großteil der Geräuschkulisse ihrer Umgebung, das laute Knacken eines Zweiges nicht unweit ihres Lagers konnte Ser-Kueij jedoch nicht überhören. Er hatte da schon so eine Ahnung, die er nur noch bestätigen musste.
„Ahksti“, flüsterte er leise. Sofort wurde Garum in eine violette Wolke gehüllt. Und viele andere Lebewesen, die Ser-Kueij sonst verborgen wären, schälten sich in Form von lila Wolken aus der Dunkelheit. Eichhörnchen, Vögel, Rehe und sogar ein Ameisenhaufen, der nur durch die große Anzahl seiner Bewohner sichtbar wurde. Und natürlich auch Er. Ser-Kueij sah ihn aus dem Blickwinkel heraus. Garum musste auf Grund der geringen Distanz zu Ser-Kueij die magischen Schwingungen gespürt haben, da er von seinem Trockenfleisch abließ und aufmerksam um sich blickte.
„Was ist los?“
„Wir sind nicht allein.“
„Wie viele?“
„Einer. Ich denke es ist Heceril’s Spion.“
„Du kannst ihn genau sehen?“ Der Argonier nickte. Garum wollte schon zu seinem Streithammer greifen, doch Ser-Kueij hielt ihn mit einem kurzen Kopfschütteln davon ab. „Was ist nun schon wieder?“, fragte Garum genervt.
„Was glaubt ihr was ihr da tut?“
„Ich will ihn ausschalten was sonst? Wenn ich schon nicht an den schmierigen Hochelfen rankomme, dann doch wenigsten an seine Lakaien.“
Erneut schüttelte Ser-Kueij den Kopf. „Ihn auszuschalten wäre ein leichtes, aber das würde uns nur schaden. Er ist dazu da Heceril von unserem Handeln zu berichten. Und seinen Reaktionen nach zu urteilen, weiß er nicht, dass wir ihn entdeckt haben. Das heißt, dass er dafür sorgt, dass sich Heceril in Sicherheit wiegt. Würde er aber keine Berichte mehr von seinem Diener bekommen, wüsste er, dass etwas nicht so verläuft wie er es sich vorgestellt hat und würde auf der Hut sein.“

Garum ließ wieder von seinem Hammer ab und widmete sich wieder seinem Trockenfleisch, jedoch nicht weniger genervt. „Ich bin ein Mann der Taten, Ser-Kueij. Eure Pläne fangen langsam an mir auf den Geist zu gehen.“
Ser-Kueij musste herzhaft lachen. „Keine Sorge, mir auch.“

Der Rest der Nacht verlief frei von jeglichen Störungen. Die beiden saßen noch eine Weile am Feuer, allerdings wieder schweigend, bevor sie sich in das Reich der Träume verabschiedeten.

eis engel
04.03.2012, 20:37
"Es reicht...," rief sie zornig, als der von ihr kurz zuvor abgeworfene Dolch neben Nathraens Kopf in der Tür stecken blieb und ihn dazu zwang stehen zu bleiben. Schnellen Schrittes folgte sie ihm die Treppe hinauf, riss ihren Dolch aus der Tür und führte ihn zu Nathraens Hals. "Ich habe keine Zeit für deine dämlichen Spielchen!" schrie sie ihn wütend an. Blanke Wut keimte in ihr auf, als sich auch die Magie in ihr zu regen begann. Erst ein kleiner, eisiger Funke, der sich rasch zu einer kalten Flamme entwickelte, sich über ihren rechten Arm verteilte und dort aus der Hand ausbrach. Ein kalter weißer Nebel umschloß ihre rechte Hand und den darin befindlichen Dolch, der langsam die Kälte des Eiszaubers aufnahm. Mit zitternder Hand hielt sie den Dolch krampfhaft fest und kämpfte gegen die stechenden Schmerzen an, die die eisige Kälte mit sich brachte und drückte ihm schließlich den Dolch an den Hals. "Und jetzt raus damit... Was weißt du über Niela Andrathis?"

Ryu Hayabusa
04.03.2012, 21:03
Nun begab es sich doch wahrlich zu einer intressanten Wendung des Schicksals! Da hatte das Früchtchen also tatsächlich magisches Talent, welches sie sogar in ihre Waffe zu kanalisieren vermochte. Wirklich intressant. Doch ob sie wusste, was sie da tat? Dem Zittern nach ritzte sie grade die ersten, feinen Hautschichten von seinem Hals herunter, was nicht gerade darauf schließen ließ, dass sie vollkommen Herrin ihrer Kräfte war. Auch die magischen Bahnen, welche wild durch ihren Körper zu fahren schienen wirkten alles andere als im Einklang mit ihrem Geiste. Sie wirkte nicht viel gefährlicher als ein einfacher Anfänger, der gerade erst gelernt hatte, wie er seine Magie fließen und halbwegs in Einklang brachte. Doch ihre Emotionen spielten ihr noch viel zu sehr mit... Schwach, die Kleine... Schwach... Und das, obwohl sie momentan fähiger war, etwas zu erreichen als Nathraen. Er hätte nun seine Kräfte versuchen können zu bündeln und ihr einen Feuerball etwas... Näher vorstellen können, doch das wäre weder zu ihrem noch zu seinem Vorteil. Stattdessen lauschte er einen Moment lang. Denn, was er auf der anderen Seite der Tür vernahm waren eindeutig Schritte. Vorsichtig tippte er den Knauf ihres Dolches an. Wenn sie das Ding weiter so an seinen Hals drücken würde, hätte sie lange auf ein paar Worte seinerseits warten können. Es bedurfte eines Momentes, doch dann verstand sie scheinbar, doch die Magie ließ ihre Haltung noch immer unkontrolliert. Das half ja doch nichts... Mit der linken griff er langsam nach oben, an die Hand, welche den Dolchgriff umklammerte, während er damit begann einen leichten Hitzeschwall in seinem Inneren zu entfachen. Es würde nicht für einen Feuerball reichen, doch um diese Eiseskälte zu lösen sicher. Und wenn er richtig in der Annahme war, dann würde auch gleich jemand hier vorbeischauen, wenn er die Schreie hörte. Ein tiefer Atemzug, ehe der Dunmer seine Halsmuskulatur so gut es ging zu versteifen versuchte, während seine Hand die ihre sanft nach hinten wegdrückte. Doch gerade, als ihr Misstrauen zu obsiegen schien, hörte er das Knarrzen der Türklinke, welche sich unter seinem rechten Ellbogen nach untendrückte, ehe das gesamte Gewicht hinter ihm zu verschwinden schien, als sich die Tür öffnete und er dem Priester direkt rückwärts in die Arme fiel. Zum ersten mal in seinem Leben war er dankbar, einen dieser Robenträger zu Gesicht bekommen zu haben. Doch der Dunmer vernahm weiteres Gemurmel. Gemurmel vieler Stimmen... Stimmen, welche nach einem kurzen Blick am Gesicht des verdutzten Priesters vorbei, wohl einigen Leuten gehörten, welche sich gerade in die Nachtandacht begeben hatten und nun neugierig ins Gewölbe blickten. Gutes Timing, wirklich! Und das einzige, was ihm nun gerade einfiel, war es... Sich zu räuspern...

eis engel
04.03.2012, 21:53
Siana hörte die Schritte, die von außerhalb der Gruft an ihr Ohr drangen und als Nathraen zur Tür hinaus stolperte, verschmolz sie mit den Schatten. Sie huschte die Treppe hinunter, schlich noch weiter in die Gruft hinein und wartete in einer dunklen Ecke darauf, dass wieder Ruhe einkehrte. Erschöpft lehnte sie sich an eine Wand, während ihre Magie endgültig versiegte und lauschte. Niemand war ihr gefolgt, was sie ziemlich überraschte, nachdem Nathraen so einen Abgang hin gelegt hatte. Scheißkerl - Warum zwang er sie zu solchen Mitteln zu greifen? Warum? Vielleicht wusste er ja wirklich nichts und sie verschwendete hier nur ihre Zeit. Und falls er doch irgendwas über Niela Andrathis und ihre Bande wusste, würde dies nun auch keine Rolle mehr spielen, sie konnte das alles auch selbst heraus finden! Sie ließ den Dolch leise in die Scheide zurück gleiten und rutschte müde an der Wand hinunter.
Genau hier würde sie warten, bis alles ruhig war und sie ohne gesehen zu werden hinaus schleichen konnte.....

Moonlord
05.03.2012, 15:18
Was bisher geschah

Nach der Vertreibung aus Orsinium verschlägt es Garum in die Wrothgaria-Berge. Auch hier wird er aufgespürt. Seine Reise geht weiter durch Hammerfell nach Cyrodiil, wo er schließlich in Chorrol eintrifft.
Kurz vor seiner Ankunft hatten Daedra versucht, die Stadt zu stürmen. Viele Bewohner sind noch mit der Besei-tigung der Schäden und der Verfolgung der Daedra beschäftigt. Die Kämpfergilde, von der sich Garum Hilfe erhofft hatte, ist fast leer. Er muss warten.
So nimmt er ein Angebot an, Waren zum Schrein von Sanguine zu transportieren. Mit den Kultisten dort freun-det er sich an, muss sie aber bald nach Chorrol schicken, da ungewöhnlich starke Daedra von der nahen Fes-tung Dirich ausschwärmen.
Garum beschließt, die Legion zu informieren, was sich als unnötig erweist, da er kurz darauf auf einen Trupp aus Legionären und Abenteurern trifft, die Festung Dirich zum Ziel hat.
Nach einem Zwischenfall im Lager beginnt der Sturm auf die Festung. Zwar wird der Innenhof eingenommen, aber eine Explosion verschüttet den einzigen Zugang. Garum versucht mit Fredas, einem Khajiit-Abenteurer, weitere Zugänge zu finden – erfolglos. Sie bekommen beide den Auftrag, Räumgerät aus Skingrad zu beschaf-fen.
Auf dem Weg nach Skingrad wird Fredas in der Fallfels-Höhle verwundet. Mit Hilfe einiger Stadtwachen, die sie unterwegs treffen, gelangen sie in die Stadt, wo Fredas in der Kapelle bleibt.
Garum sieht sich in der Stadt um. Er trifft auf die Dunmer-Alchemistin Falanu Hlaalu, welche ihn für den nächs-ten Abend als Begleitschutz anheuert. Dann mietet er sich in der Zwei-Schwestern-Herberge ein.
Die Ork-Wirtin hat Gefallen an Garum gefunden. Sie übernimmt es, eine Nachricht zum Grafen zu bringen, während Garum feststellt, dass Falanu auf den nahen Friedhof nach Überresten von Leichen sucht – aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich.
Am nächsten Morgen wird Garum verhaftet. Unter der Anklage der Totenbeschwörung schlägt man ihm einen Deal vor. Er soll ein Mitglied der Schwarzen Hand beseitigen. Andernfalls muss die entführte Falanu sterben und er bleibt selbst auf ewig im Kerker.
Dort spricht ihn ein merkwürdiger blinder Greis an. Er scheint zu wissen, wo sich Falanu aufhält und warnt Ga-rum vor den echten Totenbeschwörern, die in Skingrad sehr mächtig sind. Kurz darauf verschwindet er, als hätte er nie existiert.
Garum willigt schließlich ein und wird entlassen, um den Auftrag auszuführen.
Im Gasthaus trifft er neben Fredas auch Ser-Kueij, der sich anbietet, Garum bei der Suche nach Caleandril zu helfen.
Am Lagerfeuer versuchen sie dann, gegenseitige Vorbehalte etwas abzubauen.


Großer Forst – irgendwo zwischen Graufelsen- und Grünmet-Höhle
„So eine Sauerei!“ Garum erwachte, weil ihm eiskaltes Wasser den Rücken herunter lief. „Wann kommt endlich mal einer dieser viel beschäftigten Herren Magier auf die Idee, einen Zauber zu er-finden, mit dem sich das Wetter vorhersagen lässt?!“ Er stand auf, zog sein Hemd aus und wrang es aus. Viel half die Aktion ohnehin nicht, denn es hatte über Nacht kräftig zu regnen angefangen, und Garum, der an die Steine gelehnt schlief, hatte genau eines der herablaufenden Rinnsale erwischt. Wenigstens brannte das Feuer noch, oder schwelte besser gesagt vor sich hin. Er griff sich einen Stock, um damit in der Glut zu stochern und kam dabei Ser-Kueij zuvor, welcher gerade das gleiche vorhatte. Beide starrten sich kurz verschlafen an, grinsten und lachten dann los. Garum schlug dem Argonier seine Pranke „freundschaftlich“ auf die Schulter, was diesen in die Knie zwang. „Ein pri-ma Tag zum Wandern“, meinte er halb fröhlich, halb sarkastisch. „Gut zu wissen, dass unser „Schatten“ noch schlechter dran ist.“
Er stellte sich vor, wie ihr Beobachter jetzt zitternd zwischen den Büschen hockte ohne ein wär-mendes Feuer riskieren zu können. Sie selbst hatten aus alter Gewohnheit trockenes Holz in einer Felsnische gesammelt. So loderten die Flammen schnell wieder auf und das Frühstück konnte zube-reitet werden.
„Wo habt ihr denn die Eier her? … Mog? … Natürlich.“
„Die Frauen liegen mir eben zu Füßen.“ flachste Garum. „Im Ernst, Mog ist schon in Ordnung. Und mit dem was sie mir alles eingepackt hat, können wir eine Weile wie Edelleute leben.“ ’ …was ja in gewisser Weise auch zutrifft. Lange ist’s her.’
„Ich weiß gerne mit wem ich es zu tun habe.“ fuhr er fort, nachdem er zwei weitere Eier genüsslich verdrückt hatte. „Wir hatten ja noch nicht viel Gelegenheit zu vorstellen, und wenn ich Euch jetzt einfach frage woher Ihr kommt und was Ihr so treibt, werdet Ihr mir sicher nicht alles erzählen …“
Ser-Kueij setzte zu einer Antwort an, aber Garum winkte ab. „Schon gut, ist nicht böse gemeint. Auch ich binde nicht jedem meinen Lebenslauf auf die Nase, auch Euch nicht – vorerst. Aber ein paar Details für den Anfang solltet Ihr wissen.“ Er lehnte sich etwas bequemer zurück und schaute nun den Argonier an, welcher abwartete, was noch kommen würde.
„Ich stamme aus Hochfels und bin eigentlich hierher gekommen, um ein paar Leute zu suchen, die meiner Familie übel mitgespielt haben. Leider sind die nicht so leicht zu finden wie erhofft und noch schwerer wird es sein, ihnen etwas zu beweisen. Aber da will ich Euch nicht mit hineinziehen. Ich glaube nicht, dass Ihr in diesen Kreisen verkehrt, auch wenn Ihr Euch mit Kriminellen ganz gut auszukennen scheint … und mit Magie.“ Garum musste an den gestrigen Abend denken, wo Ser-Kueij ihren Beobachter enttarnt hatte. Er tippte auf Lebenserkennung, einen Zauber den er selbst nicht beherrschte – leider.
„Dass ich etwas von Beschwörung verstehe, wisst Ihr ja. Ein paar Zerstörungszauber für den Haus-gebrauch sind noch dabei, der Rest ist Handarbeit. Und zum Glück habe ich’s bis heute geschafft, mein Geld mit ehrlicher Arbeit zu verdienen. Deshalb stinkt mir diese Sache hier ganz besonders. …“ Garum brach ab. Irgendwie hatte er den Faden verloren und wusste nicht mehr, was er noch sagen sollte. Dann nahm er, um wenigstens etwas zu tun, ein Stück Käse, spießte es auf einen Stock und hielt den über die Flammen.

Chaos
05.03.2012, 17:59
Ser-Kueij, was bisher geschah:
Ser-Kueij ist ein Argonier und eine ehemalige Schattenschuppe, der zusammen mit einem Freund, Tahreen, von Schwarzmarsch geflohen ist, wobei sein Freund von ihrem Rivalen Skereas umgebracht wurde. Seit er in Cyrodill ist und in Chorrol wohnt, hat er sich mit Marus, einem lokalen Helden und stämmigen Nord-Krieger, daran gemacht Chorrol zu beschützen und Cyrodill vor möglichst viel Schaden zu verteidigen, wobei Ser-Kueij wegen seiner Vergangenheit ein besonderes Interesse daran hat der Dunklen Bruderschaft zu schaden.
Als er Jeren kennengelernt hatte, hat ihn dieser sofort an Tahreen erinnert. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Freunde wurden und Ser-Kueij Jerens Lehrmeister im Kämpfen wurde. Nach einem Kampf gegen Daedra, bei dem Jeren durch einen Unfall einen Menschen getötet hatte, fiel er in Selbstzweifel und wurde deshalb wenig später von dem manipulativen Skereas, der Ser-Kueij nach Cyrodill gefolgt ist, in die Bruderschaft rekrutiert. Aus Angst wieder einen Freund an Skereas zu verlieren, macht sich Ser-Kueij auf den Weg um alles zu tun, um Jeren aus den Fängen der Bruderschaft zu befreien.
Er hat beschlossen Garum auf seiner Jagd nach der mysteriösen Celeandril zu begleiten, um der Bruderschaft zu schaden und Informationen zu Jeren zu sammeln.

Großer Forst – irgendwo zwischen Graufelsen- und Grünmet-Höhle

Ser-Kueij musste schmunzeln. Garum versuchte sich ihm anzunähern. Er schien ein sehr geselliger Orsimer zu sein, so schnell hätte er einen ersten Schritt nicht erwartet, dennoch war der Argonier sehr froh darüber. Und mochte Garum’s Schlag auf seine Schulter ihn beinahe wieder in den Schlamm befördert haben, so war er dennoch erfreut über diese freundschaftliche Geste.
Genüsslich biss er in einen Stück Speck und Brot, das er sich von Garum geben ließ. Er hatte kaum Gelegenheit gehabt Mog kennenzulernen, doch so wie Garum’s Reiseproviant aussah, war sie Hals über Kopf in ihn verknallt. Nicht zu Unrecht, wie Ser-Kueij fand, unter seinem durchnässten Hemd ließ er mit jeder Bewegung die Muskeln spielen und sein Kreuz war beinahe so breit wie Ser-Kueij’s Kleiderschrank. Deshalb war es auch umso erfreulicher, dass er doppelt so viel im Kopf hatte, wie die ganze Orum-Bande zusammen. Seine Kenntnisse in der Magie konnten Ser-Kueij’s Behauptung nur untermauern.

Während er also ausgiebig frühstückte und den frischen Regen, der ihm, im Gegensatz zu Garum und ihrem Verfolger, nichts ausmachte, und dessen Geruch genoss, lauschte er Garum’s Worten. Er hatte recht, es war wichtig sich kennenzulernen. Sie würden noch so einiges gemeinsam durchstehen müssen, doch das konnten sie nur gemeinsam tun, wenn sie sich auch vertrauten und dazu gehörte es auch sich kennenzulernen. Doch er hatte genauso damit recht, dass er Ser-Kueij nicht sofort seine ganze Lebensgeschichte erzählen wollte. Jeder hatte in seinem Leben seine Weste mit Blut oder Dreck beschmiert, Ser-Kueij wohl öfter als andere. Was Garum getan hatte wusste er nicht, das er etwas getan hatte, hingegen schon. Der Argonier konnte in diesem Moment nicht sagen wie er darauf reagieren würde. Was wenn Garum tatsächlich ein Nekromant war? Würde es ihm was ausmachen? Würde er es Garum so leicht verzeihen, wie Jeren ihm verziehen hatte? Konnte er es ihm überhaupt verzeihen? Musste er ihm verzeihen, wegen den Dingen, die er selbst getan hatte? Zu viele Fragen, zu viele Zweifel schwirrten in Ser-Kueij’s Kopf. Ser-Kueij war sich sicher, dass er Garum eines Tages seine Vergangenheit offenbaren würde. Doch die Zeit war noch nicht reif, ihr Aufbruch war noch frisch. Wenn sie erst gemeinsame Probleme durchgestanden und Schwierigkeiten bewältigt haben und diese Bewältigung sie zusammengeschweißt hatte, konnten sie sich gegenseitig ihre Vergangenheit offenbaren. So lange würde es noch bei den oberflächlichen Dingen bleiben.

Er wartete bis Garum geendet hatte. Es war ihm anzusehen, dass er nicht mehr wusste was er sagen sollte. Nun war Ser-Kueij an der Reihe.
„Auch meiner Familie wurde übel mitgespielt. Ich denke es macht nichts aus, wenn ich euch sage, dass die Dunkle Bruderschaft sie auf dem Gewissen hat. Sie zwangen mich meine Familie zu verlassen und haben meinen Freund, der mir wie ein Bruder war, getötet. Daher besteht auch mein Interesse in ihnen. Am liebsten würde ich sie alle ausräuchern, doch leider habe ich nicht die Macht dazu. Deshalb versuche ich ihnen wenigstens so weit wie möglich zu schaden.“
Garum kniff die Augen zusammen und schnaubte. Doch Ser-Kueij beruhigte ihn schnell.
„Ich weiß, es scheint so als würde ich euch und euer Schicksal missbrauchen um meine eigenen Ziele zu erreichen. Doch ich versichere euch dem ist nicht so und wenn, dann hoffe ich doch, dass ihr mich für clever genug haltet um es euch nicht direkt ins Gesicht zu sagen.“
Ser-Kueij versuchte Garum mit einem Grinsen wieder zu beruhigen, doch der war sich noch nicht ganz sicher. Ser-Kueij beschloss einfach fortzufahren und abzuwarten.
„Der Grund warum ich euch helfe, ist ein einfacher. Ich habe den Willen zu helfen. Ich habe ein schweres Schicksal erlitten und möchte vermeiden, dass andere ein ebenso schweres erleiden. Scheut euch deshalb nicht mich um Unterstützung jeder Art zu bitten. Ihr zieht mich nirgendwo hinein, ich helfe euch nur zu gerne. Vor allem kann ich euch durch meine Beziehungen Informationen bereitstellen, an die ihr normalerweise nicht rankommen würdet. Denn ihr habt natürlich recht, ich habe einige Kontakte zur Unterwelt. Dennoch versichere ich euch, dass es nur bei Kontakten bleibt, ich bin frei von jeglichen kriminellen Machenschaften. Wenn ich Informationen haben will, dann gebe ich auch Informationen, es klebt kein Blut Unschuldiger an meinen Klauen. Leider muss ich diese Kontakte pflegen um an die Bruderschaft ranzukommen, denn wie ihr euch selbst denken könnt, gerät was sie betrifft nichts an die Öffentlichkeit.“

Diesmal war es Ser-Kueij, der nicht mehr wusste, wie er fortfahren sollte. Er hatte das Gefühl, dass er seine Worte nicht sehr schlau gewählt und die Beziehung zu Garum riskiert hatte. Gespannt wartete er auf Garum’s Reaktion und kaute etwas nervös auf seinem Speck rum.

JonnyBgood
08.03.2012, 16:10
Was bisher geschah:
Athaso kam nach Cyrodiil um den Mord an seiner Frau und seinem Sohn zu rächen.In einer Herberge traf er seinen ehemaligen Schüler Therales Oreyn.Zusammen mit Therales und einem Ork tötete er eine Hexe beim Versuch einige Kinder zu retten die aus einem Dorf entführt worden waren.Anschließend begleite Therales Athaso weiter nach Chorrol wo sie Therales Bruder Modryn trafen und bei ihm in der Kämpfergilde übernachteten.Nachts wurde Therales von Assassinen der dunklen Bruderschaft ermordet.Das spornte Athaso jedoch nur dazu an seine Jagd nach dem Auftraggeber zu beenden.Er tötete einen Bettler um Kontakt zur Bruderschaft aufzunehmen.Vom Kontaktmann erfuhr er wo sich eine Zuflucht befindet,tötete ihn,ging nach Cheydinhal und bedrohte einen Assassinen um den Namen des Auftraggebers zu erfahren.Sarij'Johrr,ein Khajiit,lebte in Leyawiin und sagte Athaso vor dem Kampf,den der Dunmer gewann,das er die Aufträge aus Rache gegeben hätte,denn Athaso hatte seine Eltern getötet.Im sterben sagte Sarij'Johrr das Athaso der wirkliche Verlierer wäre,da er nun,wo er seine Rache genommen hatte,keinen Lebensinhalt mehr hätte.Anschließend ging Athaso zurück nach Chorrol und beschloss sich der Magiergilde anzuschließen.

„Warum setzt du dich nicht auch?“fragte Eron nachdem er sich selbst auf einen der beiden Stühle in Athasos' Kammer fallen gelassen hatte.
„Ich stehe lieber.“knurrte Athaso ohne sein Gegenüber aus den Augen zu lassen und schloss die Tür hinter sich.
„Nach all den Jahren vertraust du mir immer noch nicht?“
„Nein.Jahre ändern nichts.Nichts an unseren Taten,dem Leid das wir verursacht haben oder deinem Verhalten.“
„Ich bin den Dun Molag zuerst loyal,dann dem Tempel.Wir hatten so viel zusammen durchgemacht.Wir sind aus Situationen entkommen in denen andere gestorben wären.Und es war immer blutige Arbeit.Aber dann musstest du dich quer stellen,wegen einem Priester.“Athaso ging einen Schritt auf Eron zu.
„Er war nicht nur Priester,er war Vater.“
„Es war unser Befehl.“
„Er hatte Kinder gerettet.“
„Es kam von ganz oben!“
„Er war bei der Geburt deines Sohnes anwesend.“
„ABER ES WAR EIN BEFEHL!UND DU HAST DICH ENTSCHIEDEN WEGZULAUFEN ATHASO.DAS WAR NICHT MEINE ENTSCHEIDUNG!“Eron war zu Ende hin immer lauter geworden und letztlich von seinem Stuhl aufgesprungen.Athaso schüttelte den Kopf.
„Was ist bloß aus dir geworden.Als wir den Schwur leisteten warst du erfüllt von Ehrenhaftigkeit.Und dann versuchst du deinen besten Freund zu erstechen weil er nicht morden will.“
„Ich habe meine Ehre behalten.Bis zum heutigen Tag.DU bist abgehauen weil du zu schwach warst.Und wenn du meinst du hättest damit irgendwas geändert dann hast du dich belogen.Er ist trotzdem tot.“
„Sein Blut klebt nicht an meinen Fingern.“
„Aber wessen Blut denn sonst noch,hä?Das Blut von Alten,von Frauen,von Leuten die nur am falschen Zeitpunkt am falschen Ort wahren........ und von Kindern!“Nun sah Athaso zu Boden.
„Ich kann dir sagen warum du die anderen getötet hast und ihn nicht.Er war Priester.Die anderen Morde waren zur Hälfte an Gegnern des Tribunals.Du warst,und bist,geblendet von der Propaganda der Almsivi.Aber ich habe hinter ihre Fassade geblickt,lange bevor der Nerevarrine auftauchte.Und ich habe erkannt das es nur einen Grund gibt der Töten rechtfertigt.
Ich gelobe feierlich,im Angesicht meiner Ahnen,dass ich schwöre dem Feuer Morrowinds bis in den Tod dienen werde.Das weder Angst,noch Täuschung,noch Bestechung mich davon abhalten werden meine Pflichten zu erfüllen um die Ehre des dunklen Volkes zu sichern,zu vergrößern und auf ewig am Leben zu halten.Bestimmung ist Ehre.Ehre meinen Ahnen und dem Haus Dres bis in alle Zeiten.
Und die lehren des Tmepels haben sich als falsch erwiesen.Das sagt keiner,doch alle wissen es.“Die letzten Worte hatte Eron auf dunmerisch gesagt.
„Du kannst den Schwur also immernoch ?Ich auch.Ich kann nur nicht mehr mit ihm leben.“Athaso blickte auf.
„Warum bist du gekommen?“
„Wir haben eine Bitte an dich.“
„Warum an mich?“
„Du bist der einzige in Cyrodiil dem wir vertrauen können.“
„Und was für eine Bitte?“
„Bringe einen Brief an den Priester von Azura hier beim Schrein in Cyrodiil bringen.“
„Warum machst du das nicht einfach?“
„Es kann keiner gehen der noch immer im Dienst ist.“
„Warum?“
Eron seufzte.
„Es bringt wohl nichts das Geheim zu halten.Auf jedenfall nicht vor dir.Einige unserer Meister haben sich im Zusammenhang mit Vivec's verschwinden kritisch gegenüber dem Tempel geäußert.Der Großteil von uns will die drei Deadra als Anführer unseres Glaubens und unserer Taten.Das ist bei einigen abspenstigen Priestern,ja sogar Ordinatoren der Fall.Wir schätzen das die Morag Tong vom Tempel darauf angesetzt wurde uns zu überwachen und bei Auffälligkeiten zu töten.Ich weiß das ich momentan auch verfolgt werde.Wir planen einen Putch,Athaso.Wenn alles so läuft wie geplant sind wir in 2 Jahren bereit.“
„Das ist wahnsinn!“
„Nein,dass ist Wandel.Der genaue Inhalt des Briefes hat dich nicht zu interessieren.Bring ihn zum Priester und alles ist gut.Wirst du es tuhen?“Kurz hielt Athaso inne,dann nickte er.
„Gut,hier ist der Brief.Geh erst morgen los, damit du sicher sein kannst das der Tong mir gefolgt ist.Der Schrein liegt im Nordem.Hier ist eine Karte.Wir werden uns wahrscheinlich nie wieder sehen,und wahrscheinlich ist es das Beste.Mögen Azuras Vorhersagungen dich leiten.“
„Dich auch.“Sagte Athaso knapp mit einem bitteren Unterton.Eron ging zur Kammer raus,drehte sich jedoch noch einmal um.
„Glaubst du trotz allem an das Tribunal?“
„Ich weiß nicht was ich glauben soll.“

Liquid H2o
08.03.2012, 18:49
Archaea ist ein Bosmer. Er entfloh seinen Eltern, ging auf reisen und fiel dabei einer Gruppe Nekromanten in Rielle in die Arme. Sie nahmen ihn gefangen, folterten ihn und er entkam später. Verwundet schaffte er es bis nach Bruma, wo er sich von einem Priester im Austausch für seine geklauten Waffen heilen ließ (Narben blieben zurück). In der folgenden Nacht klaute er den Bogen zurück, tötete den Priester und floh aus Bruma. Durch seinen Mord wurde die Dunkle Bruderschaft auf ihn aufmerksam. Lucien rekrutierte Archaea und wurde nach einem Einstiegstest aufgenommen. Er bekam nach langem Training seinen ersten Auftrag mit Siana. Der entwickelte sich in ein Desaster, das Ziel (Therales) starb jedoch trotzdem (Freund von Athaso) und am Ende stand das Gildenhaus in Chorrol in Flammen mit teilweise eingestürzter Decke. Archaea und Siana entkamen verletzt. Wieder in der Bruderschaft legte sich Archaea mit Ocheeva an, weil sie ihm Informationen im Auftrag vorenthalten hatte und wurde daraufhin von ihr zusammengeschlagen. Von nun an fürchtete er sie und hegte kurzzeitig große Angst vor der Bruderschaft. Anschließend lernte er Caleandril, eine Henkerin und Leiterin einer weiteren Zuflucht, kennen, die ihn zu Rielle befragen wollte und dachte daraufhin über die Flucht vor der Bruderschaft nach, weil er sein Geheimnis nicht preisgeben wollte und er Ocheeva fürchtete. Diese Idee verwarf er wieder, er bekam einen neuen Auftrag und kehrte danach zurück in die Bruderschaft. Im Anschluss klärte er mit Caleandril einiges über seine Person und die Befragung. Zurück in der Zuflucht bekam Archaea seinen nächsten Auftrag, der ihn an Dirich vorbeiführte. Dort verloren er und Caleandril den Kampf gegen den dortigen Assassinenschüler. Archaea wurde bewusstlos und erwachte in Skingrad, wo ihn Caleandril aufgrund seiner Schulterverletzung von seinem Auftrag abhalten wollte. Sie zerstritten sich, woraufhin er sich von ihr trennte und den Auftrag zuende führte.
Momentaner Aufenthaltsort: Höhle der gebrochenen Versprechungen

Kein Windhauch war in der Luft, während einzelne, verirrte Glühwürmchen ihre Runde um den Eingang der Höhle der gebrochenen Versprechungen begannen. Es war beinahe Abend und die Luft begann kühl zu werden. Die Sonne raffte sich auf und schenkte der Erde noch ein paar letzte Sonnenstrahlen, bevor sie verschwinden würde. Die langsam hereinbrechende Dunkelheit lies Bewegungen verschwimmen, undeutlich werden und verbannte sie aus den Sinnen von jedem, der versuchte sie wahrzunehmen.

Lautlos und unbemerkt wie immer erreichte Archaea endlich sein Ziel, nach langem Laufen durch die Wildnis. Niemand war ihm auf dem Weg begegnet, den er eingeschlagen hatte. Vollkommen durchgeschwitzt und schwer atmend legte er sich einige Meter entfernt von der Höhle nieder, um Atem zu schöpfen und sich ein wenig auszuruhen. Auch seine Ausdauer hatte Grenzen. Während er anfing sich zu entspannen und neue Kräfte sammelte, überlegte er sich, wie er gegen sein Ziel vorgehen sollte. Das überlegen von einem konkreten Plan hatte er ständig vor sich hergeschoben. Er hatte gedacht, dass sich irgendwann schon die richtige Gelegenheit ergeben würde. Diese Gelegenheit war jetzt gekommen.
Zunächst musste er herausfinden welche Schwächen sein Gegner wohl haben würde.
Es war ein Nord, folglich aller Wahrscheinlichkeit nach ein Hüne in schwerer Rüstung, also langsam. Desweiteren besaß er Begleiter, Berglöwen. Berglöwen waren in dieser Hinsicht wohl das genaue Gegenteil eines Nords und daher für Archaea auch deutlich gefährlichere Gegner. Gegen sie würde er kein leichtes Spiel haben, hatten sie doch einen unheimlich guten Hör- und Geruchssinn. Im Nahkampf war er ihnen mit ihren spitzen Zähnen und scharfen Klauen in seiner leichten Rüstung, die obendrein auch noch einen Schnitt am rechten Schulterblatt aufwies, nicht gewachsen. Ein Kampf mit dem Bogen war seine einzige Chance. Dabei hatte er nur ein Problem: Er hatte keine Pfeile mehr. Sämtliche Geschosse hatte er im Kampf in Dirich verbraucht und in Skingrad hatte er sich nicht die Zeit genommen, seinen Vorrat wieder aufzufüllen. Damit blieb ihm nur der Nahkampf, doch einen offenen Kampf konnte er nicht riskieren. Nicht gegen eine Übermacht von drei tödlichen Löwen und einen Nord, wenn der auch noch so blind war. Sein Ziel unbemerkt zu meucheln war seine einzige Möglichkeit. Danach… ihm fiel nicht ein wie er die Höhle wieder lebend verlassen wollte.
>> Mach dir keine Sorgen, das wird schon alles << murmelte er leise zu sich selbst, auch wenn er keines der gelogenen Worte glaubte. Dann versuchte er sich weiter zu entspannen und ein paar Stunden zu schlafen, bis die Nacht vollends hereingebrochen war.

Einige Stunden später erwachte er wieder. Der Neumond hatte nun sein Antlitz der Welt zugewandt und alles in Dunkelheit getaucht. Nur Schemen waren erkennbar an Stellen, an denen vorher eindrucksvolle Bäume zu sehen gewesen waren. Das gestattete den Dieben und Verbrechern Nirns, ungesehen ihren Geschäften nachzugehen, was Archaea gerade recht kam.
Gleichsam hatte die Abwesenheit der Sonne die Luft merklich abkühlen lassen, sodass ihn schon der leichteste Windhauch frösteln lies.
Nachdem der restlichen Schlaf aus seinen Augen gewischt war, zog er seinen Dolch und ließ seine Tasche mitsamt Bogen im hohen Gras vor der Höhle liegen. Nun begann seine letzte Mission als Mörder.

Er besah sich den Höhleneingang. Niemand war zu sehen. Nach ein paar weiteren prüfenden Blicken wagte er es dann, selbst die Höhle zu betreten. Noch keine drei Meter hatte er durch den schmalen Höhleneingang zurückgelegt, da stellte er schon drei Dinge über diese Kloake einer Höhle fest:
Sie war feucht, neblig und stank so stark nach verfaulter Ratte, dass es einem die Nasenschleimhäute wegätzen wollte. Großartiger Auftakt für seinen Auftrag.
Vorsichtig schlich er sich weiter durch den Gang, der nicht weit vor ihm in eine große Haupthalle mündete. Mit Erstaunen betrachtete Archaea seine Umgebung. Die immense Größe solcher Teile von Höhlen, solcher „Hallen“, war beeindruckend, selbst wenn sie so bestialisch stanken wie diese hier. Schwacher Fackelschein an mehreren Stellen der Höhle erleuchtete sie und machten es überhaupt erst möglich, in dieser Finsternis etwas zu erkennen. Viel beeindruckender jedoch als die Halle oder zumindest interessanter fand er mehrere abgenagte Skelette, deren Einzelteile im Raum verstreut waren. Nicht weit von einem Torso lagen allerlei verbeulte Teile einer Eisenrüstung auf dem Boden. Neben einer Schlafrolle voll mit getrocknetem Blut im Zentrum der Höhle, auf der zwei Schädel ruhten, lag eine Streitaxt mitsamt Zettel auf einer Truhe. Kurz vergewisserte sich der Bosmer, dass niemand außer ihm in der Nähe war, dann besah er sich den Zettel bei der Axt genauer. Ein Bekannter der Toten schien sie dort hinterlassen zu haben. Mühevoll entzifferte Archaea die krakelige Schrift im schwachen Schein der Fackeln.

„Harthor,
ich verlasse euch. Du weißt, nachdem der Ork unsere Gruppe stark dezimiert hat, ist es unruhiger geworden. Djar’da will dich meucheln, Der-das-Messer-schwingt würde mich am liebsten in Stücke schneiden, weil ich mein Leben nicht bei der Verteidigung unserer Leute ließ und Zantos ist vor Wochen von uns gegangen. Ich sehe keinen Sinn darin, mein Leben an einem Ort zu verbringen, an dem ich nicht erwünscht bin und an dem keine Ehre und keine Freundschaft mehr herrscht. Diese Waffe ist alles was ich dir schulde, möge sie dir für dein weiteres Leben Glück bringen.

Grond gro-Bullakh“

Das mussten wohl die vorherigen Bewohner der Höhle gewesen sein. Berglöwen war eben nicht viel entgegenzusetzen. Sie waren es vermutlich auch gewesen, die die Hinterbliebenen getötet und sich an ihrem Fleisch gütlich getan hatten. Er besah sich die Halle noch eine Weile etwas genauer, in der Hoffnung, vielleicht doch noch ein paar Pfeile finden zu können, schlich dann aber weiter als sie enttäuscht wurden. Seine Gedanken glitten wieder zu seinem Auftrag. Irgendwo hier war dieser blinde Nord mit seinen blutrünstigen Hauskatzen die von Sithis schon erwartet wurden. Die Frage war nur, wo. Die Halle in der er sich befand ließ ihm zwei Möglichkeiten, rechts oder links durch einen pechschwarzen Tunnel zu gehen. Beide Richtungen sahen nicht besonders verlockend aus., jeder Ort an dieser Höhle stank gleich schlimm. Nun, durch warten hatte noch nie jemand was herausgefunden, also schnappte er sich einfach eine der Fackel und wählte den rechten Weg. Ein äußerst leises und tiefes Schnurren aus weiter Ferne, dass nach einigen Metern zu hören war, bestätigte seine Wahl. Es dauerte nicht lange, da machte der enge Gang einen Knick und mündete erneut in einen großen Raum. Flackerndes Licht eines Feuers erleuchtete die hintere Stelle dieser zweiten Halle und tränkte den Rest des Raumes in tiefe Finsternis. Am Feuer auf einem Stuhl saß jemand, der sich bei näherer Betrachtung als der gesuchte Nord herausstellte. Ein dünnes Tuch aus ehemals weißem, nun ergrautem Stoff hatte er sich um die Augen gewickelt. Sein langes, schneeweißes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Das Gesicht hatte kantige, raue Züge. Der Zahn der Zeit hatte Spuren darauf hinterlassen. Falten hatten sich tief eingegraben und der merkwürdigerweise wohlfrisierte Kinnbart, wohl einst dunkelbraun, war nun genauso schneeweiß wie die Haare. Dieser Mann hatte eindeutig die besten Tage seines Lebens hinter sich. Auch seine Ausrüstung sprach dafür: Eine zerschlissene Fellhose bedeckte seine Beine. Dazu trug er rostige eiserne Armschienen und einen noch erstaunlich gut erhaltenen stählernen Brustpanzer, der aber auch schon mehrere Kratzer und Beulen aufwies. Als Waffe diente ihm eine zweischneide Stahlaxt, die, genau wie der Brustpanzer, dem Anschein nach in tadellosem Zustand war. Zufrieden hatte sich der alte Mann vornüber gelehnt und wärmte sein Gesicht am Feuer. Um ihn herum lagen drei träge und müde Berglöwen, von denen er einen liebevoll hinter den Ohren kraulte. Das Tier schnurrte wohlig.

Kaum hatte er sie gesehen, löschte Archaea leise seine Fackel, mit der er sehr leicht zu entdecken gewesen wäre. Nun galt es, sich unbemerkt anzuschleichen und dem Nord ein Ende zu bereiten, was bei dieser Dunkelheit und auf dem nur ungenau erkennbaren Untergrund schon schwieriger werden würde. Angst gewittert zu werden musste er sich jedenfalls keine machen. Der Gestank überdeckte alles, was diese Tiere jemals hätten wahrnehmen können.
Vorsichtig bewegte sich der Bosmer vorwärts. Er hatte in der Halle noch keine drei Schritte getan, da wäre er schon beinahe aufgeflogen. Direkt vor ihm, nahezu vollständig unsichtbar, verhüllt durch die Schatten der Höhle, lag eine weitere halb aufgefressene Leiche. Gerade noch rechtzeitig hatte er sie durch einen aus dem Schatten ragenden Finger erkennen können, was ihn davor bewahrte, über sie zu stolpern. Flüchtig betrachtete er die Leiche, bis sein Blick an ihrem Kopf hängen blieb. Zwei weit aufgerissene Bosmeraugen starrten ihn an, der Mund vor Schock noch weit geöffnet. Fliegen oder sonstige Insekten waren an diesem Leichnam nicht zu sehen.
Einerseits ekelte Archaea das Bild an, andererseits weckte es jedoch Hoffnung in ihm. Bosmer waren fast immer Bogenschützen und so bestand die Chance, dass sein toter Landesgenosse vielleicht Pfeile bei sich trug. Freudig erregt, aber immer noch still und nicht hörbar durchsuchte er die Überreste. Es dauerte nicht lange bis er sie gefunden hatte: Stahlpfeile! Ein Dutzend wundervoll gearbeitete Stahlpfeile! Seine Lebensretter!
Eilig zog er sich den Köcher über. Nun brauchte er nur noch seinen Bogen. Leise und unbemerkt schlich er den gleichen Weg den er gekommen war zurück, holte sich die Waffe und bewegte sich wieder in die Halle des Nords. Nun würde der Kampf beginnen.

Mit mechanisch einstudierter Präzision zog er lautlos einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn auf die Sehne, spannte sie, zielte kurz auf den Kopf eines der Löwen und schoss. Das Grunzen und das dumpfe Geräusch eines Pfeiles, der sein Ziel gefunden hatte, bestätigten ihm den Tod seines ersten Opfers. Sofort waren die anderen alarmiert. Der Nord zückte seine Stahlaxt und stand auf, gefolgt von seinen beiden Bestien, die Zähne fletschend ihre Umgebung durchsuchten. Wieder zog Archaea einen Pfeil aus dem Köcher. Während seine Feinde aufgeschreckt nach ihm suchten, versuchte der Assassine den nächsten Löwen anzuvisieren. Dass sein Sichtfeld sich auf einmal bläulich erhellte und kleine farbige Wölkchen die Leiber der Lebendigen zu umspielen begannen, merkte er nicht.
Es war schwer, in der Dunkelheit der Höhle, nur erhellt durch das kleine Feuer, die sich nun im Schatten bewegenden Tiere auszumachen. Doch die seltsam verbesserte Sicht ermöglichte es dem Bosmer schließlich doch eines der Tiere zu entdecken. Wenige Augenblicke später bohrte sich die Stahlspitze eines Pfeils durch die Kehle seines zweiten Opfers, das mit einem Aufheulen zusammenbrach. Wieder erhellte sich das Sichtfeld des Bosmer. Es kam ihm nun fast so vor, als wäre die gesamte Höhle in das Licht der Dämmerung getränkt, auch die Wolken nahmen schärfere und deutlichere Konturen an. Doch trotzdem schien sein Bewusstsein diese Veränderung kaum wahrzunehmen, es nahm sie einfach als gegeben hin.

Zufrieden wollte Archaea sich nun daran machen, den dritten und letzten Löwen das Leben zu nehmen, da sah er, dass er ein Problem hatte. Der letzte Löwer hatte gehört, von wo aus er den Pfeil abgeschossen hatte und war nun in seine Richtung unterwegs. Ohne weiter zu überlegen warf er den Bogen von sich und zog seinen Dolch. Gerade noch im letzten Augenblick schaffte er es mit einem Hechtsprung zur Seite dem angreifenden Löwen auszuweichen, der ihn mit seiner Pranke den Bauch aufgeschlitzt hätte. Schnell rappelte er sich wieder auf, doch da kam der Löwe schon wieder angeschossen. Mit einem wütenden Brüllen sprang er den Bosmer an und warf ihn zu Boden, was seine letzte Tat werden sollte. Reflexartig hatte Archaea seinen Dolch vor sich gehalten, die Klinge auf seinen Gegner gerichtet. Als dieser mit ihm zusammenprallte, drang die Klinge tief ins Fleisch des Löwen und wurde dem Assassinen aus der Hand gerissen. Ein lautes Heulen kam aus der Kehle der Bestie über ihm. Doch schien er nicht tödlich getroffen zu haben, denn statt zusammenzubrechen schnappte der Löwe nun nach ihm.
Verzweifelt versuchte Archaea mit seinen blutverschmierten Händen die Pranken des auf ihm liegenden Tieres so weit wie möglich von seinem Kopf fernzuhalten, ohne dabei ein anderes Körperteil einzubüßen. Gleichzeitig wich er weiteren Schnappangriffen aus so gut er konnte. Die Zeit war sein Verbündeter, mit jeder verbliebenen Sekunde blutete der Löwe mehr aus, wurde er schwächer. Doch der lautstarke Kampf zwischen ihnen beiden war vom Nord nicht unbemerkt geblieben. Der stapfte genau in die Richtung, aus der er den Kampfeslärm hörte und wollte eingreifen. Nunmehr aus purem Entsetzen versuchte er irgendwie unter der Bestie freizukommen, ehe sein Schädel gespalten wurde. Aber das Gewicht des Löwen drückte ihn immer wieder zu Boden, während er sich gleichzeitig weiterer Angriffe erwehrte. Schon war der Nord bei ihnen angekommen und hob seine Axt. Sein Ende nahe sehend schloss der Bosmer die Augen und wartete.

Er hörte wie die Axt zu Boden sauste, spürte ihren Aufprall, hörte wie sie Fleisch durchtrennte. Doch er spürte keinen Schmerz. Fest davon überzeugt, jetzt wohl unter den Toten zu weilen, öffnete er die Augen…und wurde enttäuscht.
Der Nord hatte nicht ihn mit seiner Waffe getroffen. Stattdessen hatte er sie in den Nacken seines Löwen gejagt. Der erschlaffende Leichnam des letzten Tieres auf ihm bestätigte, dass nun nur noch Bosmer und Nord übrig waren. Verwirrt von der Tat des Nords versuchte er vom Leichnam des Tieres zu befreien. Der Nord, seinerseits noch unwissend wen er da erschlagen hatte, hörte das und richtete seinen Kopf aufmerksam in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
„Maremande?“ fragte er mit einer rauen Stimme. Das musste wohl der Name des Löwen sein. Archaea antwortete nicht. Das reicht dem Nord jedoch als Hinweis darauf, wen er da gerade wirklich getötet hatte. Ein wütender Kriegsschrei entrang sich seiner Kehle. Er hob die Axt erneut und richtete sie nun auf die Stelle, aus der er die lautstarken Befreiungsversuche des Bosmers hörte. Der sah sich schon in zwei Teilen zu Boden kullern, schaffte es aber gerade noch rechtzeitig mit aller Gewalt den schweren Leib der Bestie von sich zu rollen. Auf allen vieren kriechend entging er dem Schlag der Axt, die stattdessen auf den Fels der Höhle schlug.

Kurzzeitig erleichtert rappelte sich Archaea auf und wollte seufzen, doch die Freude kam zu früh.
Der Nord wurde zum Berserker. Eine wahre Flut von Schlägen mit ungeheurer Geschwindigkeit und Wucht ergoss sich über den Assassinen, der er unbewaffnet nichts entgegenzusetzen hatte. Seinen Köcher hatte er wie seinen Dolch verloren, als der letzte Löwe ihn angesprungen hatte. Archaea blieb nichts anderes übrig als auszuweichen und zu beten, dass sein Ziel früher oder später müde wurde, aber den Gefallen tat er ihm nicht. Dass er überhaupt immer wusste in welche Richtung er schlagen musste war ein Wunder, bewegte sich doch Archaea nahezu lautlos. Doch die Frage warum das so war, interessierte ihn jetzt nicht. Eine Waffe! Er brauchte irgendeine verdammte Waffe! Doch das einzige brauchbare, das hier herum lag war sein Dolch und um den aus dem Fleisch der Leiche zu ziehen musste er an dem Nord vorbei. Dann kam ihm eine Idee. Das Feuer! Er konnte das Feuer verwenden um ihn irgendwie abzulenken! Sein Gehirn begann zwischen den Ausweichmanövern einen Plan auszuarbeiten.
Was es als Endprodukt ausspuckte war dumm, idiotisch und würde höllische Schmerzen mit sich bringen…aber es war ein Plan und einen besseren hatte Archaea nicht. Auch den nächsten Angriffen wich er geschickt aus, ging dabei jedoch nach und nach seitlich rückwärts in Richtung des Feuers. Der Nord blieb ihm dicht auf den Fersen. Schließlich hatten sie das Feuer erreicht.
Archaea duckte sich wieder unter einem Axthieb hinweg, drehte sich dann um und griff sich mit der linken den am heißesten glühenden Scheit heraus den er finden konnte. Ein Schmerzensschrei entrang sich seiner Kehle als die glühende Hitze sich binnen Sekundenbruchteilen durch seine Rüstung fraß und sein Fleisch verbrannte. Es kostete ihn enorme Willenskraft das Scheit nicht sofort wieder loszulassen. So schnell wie möglich schleuderte er es zum Nord. Ein weiterer Schmerzensschrei hallte durch die Höhle. Ohne nachzusehen, wo er seinen Gegner getroffen hatte, hechtete Archaea an ihm vorbei zu der Leiche des Löwen, in dessen Brustgegend immer noch sein Dolch steckte. Schnell ließ er sich auf die Knie fallen und suchte nach ihm. Es dauerte nicht lange, da hatte er ihn gefunden und er versuchte bereits, ihn mit der schmerzfreien rechten Hand herauszuziehen doch…er steckte fest! Er hatte sich in eine der Rippen des Tieres gebohrt und steckte fest! Panisch verstärkte Archaea seinen Griff. Er musste den Dolch herausziehen, wenn er diesen Ort lebend verlassen wollte. Mittlerweile hatte sich sein Gegner wieder halbwegs erholt und suchte nach ihm. Die verbrannten Stellen in seinem Gesicht zeigten, wo Archaea ihn getroffen hatten. Es dauerte nicht lange, da hatte er den Mörder seiner pelzigen Freunde anhand der schleifenden Geräusche, die der Bosmer beim Herausziehen seines Dolches machte, lokalisiert.

Doch statt auf Archaea loszustürmen, blieb der Nord stehen. Was er im Folgenden sagte wurde von seiner Stimme so hassverzerrt wiedergegeben, dass der Bosmer eine Spur von Mitleid für den alten Mann empfand.
>> Vjalorn, ich weiß das du das bist, der mich versucht umzubringen. Und ich weiß auch, dass du waffenlos bist, sonst hättest du nicht als letzte Ausflucht das Feuer genutzt. Ist dein Herz denn so von Hass zerfressen, dass du mich unbedingt tot sehen willst? Hat es dir noch nicht gereicht, dass ich aus Brindles Heim vertrieben und geblendet wurde, nur weil dein dummer Junge zu dumm war um einen alten reisenden Mann und seine Tiere in Ruhe zu lassen? Er war es, der den Angriff der Tiere provoziert hat! Es war nicht meine Schuld! Es war nie meine Absicht gewesen, ihm auch nur ein Haar zu krümmen! Warum kannst du die Sühne nicht getan sehen, warum musst du nachlegen? <<
Archaea schwieg.
>> Und jetzt…jetzt hast du mir das letzte genommen was mir wichtig war. Maremande, Sartum, Trandra… Für dich mögen sie nur Tiere gewesen sein, für mich waren es Freunde. Freunde, die ich geliebt habe. Freunde, die mich ein Leben lang begleitet haben. Freunde, die ich rächen werde! <<
Sein Tonfall änderte sich.
>> Du denkst, ich sei wehrlos? Da hast du dich geschnitten! Grüß deinen Sohn von mir, elender Bastard! <<
Mit diesen Worten spuckte er aus und stürmte in einem letzten Anfall unbändiger Wut auf den vermeintlich waffenlosen Archaea zu. Der hatte jedoch mittlerweile den Dolch endlich aus den Rippen des Löwen ziehen können und wartete nun in Kampfposition bereits auf seinen Gegner.
Mit all seiner Kraft schwang der Nord die Axt hoch über seinen Kopf und lies sie auf die Stelle herunterfahren, auf der er Archaea vermutete. Die Axt pfiff, während sie durch die Luft glitt als würde sie sie schneiden. Doch der Bosmer wich dem Angriff mit einer riskanten Rolle vorwärts aus, mit der er hinter den Nord gelangen konnte und die ihn um ein Haar den Kopf gekostet hätte. Die Axt schlug mit einem lauten Knall auf dem Felsboden der Höhle auf. Steine zersplitterten und flogen durch die Luft. Ehe sein Gegner auch nur die Chance zur Reaktion hatte, drehte sich der Assassine um, richtete sich auf und zwang den Kopf des Nord trotz der Schmerzen mit der linken, verbrannten Hand in den Nacken und bewegten seinen Mund an das Ohr seines Zieles.
>> Ich bin nicht Vjalorn << flüsterte er dem alten Mann zu.
Dann schlitzte er ihm mit der rechten die Kehle auf.

Die Nacht legte sich immer noch tiefschwarz um die Gebiete des Colovianischen Hochlandes, als ein schwarz gekleideter Assassine erschöpft die Höhle verließ. Seine linke pochte vor Schmerz, er hatte das Gröbste mit seinen Wiederherstellungskräften geheilt, das nützte jedoch nicht viel. Seine Rüstung war leicht angegriffen, mit mehreren Schmutzflecken darauf, war aber noch intakt. Noch ein wenig wackelig auf den Beinen verstaute den Bogen auf seiner Schulter in seiner Tasche und schulterte sie. Mit einem teils grimmigen, teils glücklichen Lächeln machte er sich auf den Weg nachhause.

Moonlord
12.03.2012, 10:56
Melian, was bisher geschah:
Melian erhält Besuch von Dro’Barra, einem khajiitischen Adeligen, der Vorteile aus der schwierigen politischen Situation ziehen möchte. Er bietet ihr ein wertvolles Artefakt als Gegenleistung an. Melian stimmt zu.
Tage später stellt sie fest, dass das Artefakt für sie wertlos ist. Auch wenn sie es erst einmal beiseite schiebt, für Dro’Barra bedeutet diese Täuschung das Todesurteil.
Per Brief vereinbart sie ein treffen mit Lady Arannelya, einer alten Freundin, die sich den Thalmor angeschlos-sen hat. Auch Melian ist von den Ideen der Thalmor begeistert und macht diese zu ihren eigenen.
In Leyawiin angekommen führt sie das Schwarze Ritual durch.
Tags darauf trifft sie sich mit Arannelya südlich der Stadt.
Der Rückweg zur Kaiserstadt gerät zum Fiasko. Ein Banditenangriff und ein wütender Bär dezimieren ihre Trup-pe. Melian selbst wird verletzt.
Wochen später fällt der Attentäter, der Dro’Barra ermordet hat, seiner eigenen Gier und Melians Niedertracht zum Opfer.


Westebene – Isoliertes Haus
„Es klapp! Es klapp! Endlich!“ S’Usha legte spontan ein Freudentänzchen hin, so glücklich fühlte sie sich, den Zauber endlich gemeistert zu haben. Berstend vor Stolz auf sich selbst sah sie auf den hauchdünnen Seidenstoff, der straff in einen Rahmen gespannt vor ihr stand. S’Usha konnte es immer noch kaum glauben. Sie hatte sich entmaterialisiert und war hindurchgeschritten ohne den Stoff zu beschädigen. Was das bedeutete … Kein Raum, keine Schatzkammer, kein fensterloses Verließ war mehr vor ihr sicher.
Gut, sie würde noch viel üben müssen bis sie sich getraute auch massivere Hindernisse zu passieren. S’Usha hatte den Seidenstoff bewusst gewählt, in der Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm werden würde, wenn sie die Passage nur zur Hälfte schaffte. Eine Tür oder eine Mauer, die plötzlich ihren Körper teilte, hätte sie mit Sicherheit umgebracht.
Aber weg mit den trüben Gedanken, weg mit der kleinen Stimme, die sie trotz aller Erfolge zur Vorsicht mahnte. Dieser Tag musste gefeiert werden! Und sie wusste auch schon, wie. Die Khajiit hopste beschwingt zu einem kleinen Wandschrank, wo gut abgeschlossen ihr Vorrat an Skooma lagerte. Schnell war die Pfeife gefüllt und in Gang gebracht. ’S’Usha ist schon fast eine Göttin.’ Behaglich lehnte sie sich zurück und genoss den sinneverwirrenden Rauch. ’S’Usha ist fleißig und wird üben. Und dann wird S’Usha nach Corinth gehen, oder gleich nach Torval und dort die Königin der Diebe werden.’ Grinsend stellte sie sich vor, wie sie auf einem riesigen weichen Kissenstapel liegen würde, umgeben von muskelbepackten Leibwächtern (die sie natürlich nur als Dekoration brauchen würde) und von Dienern, die ihr sämtliche Wünsche von den Augen ablasen.

Es klopfte.
S’Usha schrak hoch. Einen Moment brauchte sie, um sich wieder in der Wirklichkeit zurechtzufinden. Wer konnte das sein? Ein verirrter Wanderer vielleicht? Möglich, obwohl die Wahrscheinlichkeit eher gering war.
Erneut klopfte es, diesmal energischer. Schnell verwarf sie den Gedanken wieder. Wer immer das war, er wollte hierher. ’Es wäre ja auch zu schön, mal einen ungestörten Tag zum Feiern zu haben. Wenn der Typ keinen guten Grund für die Störung hat ist er tot!’ Auf dem Weg zur Tür griff sie sich einen Dolch. Dann öffnete sie. Draußen stand … ein Bote des kaiserlichen Kurierdienstes.
S’Usha war so überrascht, dass sie ihn automatisch hereinbat, obwohl sie das sonst bei keinem getan hätte. Im Gegenzug ignorierte der Mann auch den durchdringenden Skooma-Geruch, der im Haus lag. Wortlos überreichte er der Khajiit einen gesiegelten Brief und wartete.
S’Usha sah erst den Brief an, dann den Boten.
„Wenn es auf eine Belohnung hofft …“
„Nein, durchaus nicht, werte Dame. Eine Belohnung ist nicht notwendig.“
„Auf was wartet es dann?“
„Die Absenderin hat mich beauftragt, Euch mitzubringen. Und sie sah nicht so aus, als ob sie ein Nein akzeptieren würde.“
„Das käme auf den Versuch an.“ S’Usha zog die Oberlippe hoch und entblößte ihre kräftigen Zähne. Dann siegte jedoch die Neugier. ’Mal sehen, wer genug Mut hat, S’Usha zu ärgern.’

S’Usha,

Wir haben vom Euren herausragenden Fähigkeiten erfahren und erwarten Euch umgehend im Weißgoldturm.
Der Kurier ist angewiesen, sämtliche Kosten Eures sofortigen Aufbruchs zu begleichen.
Solltet Ihr gerade einen anderen Auftrag haben, so brecht ihn ab oder verschiebt ihn!
Für alle daraus entstehenden Unannehmlichkeiten werden Wir Euch angemessen entschädigen.
Zögert nicht, Wir erwarten Euch.

M.

PS: Verbrennt dieses Schreiben!

„Ich empfehle Euch, dem Schreiben umgehend Folge zu leisten.“ Meldete sich der Kurier auf S’Ushas verdutzten Blick.
„Und wenn nicht?“
„Für diesen Fall sind weitere Boten mit Haftbefehlen in alle Grafschaften unterwegs.“

Zuerst war sie sprachlos, dann lachte S’Usha aus vollem Halse los. Es war zu grotesk. Eben noch hatte sie sich für göttergleich gehalten, und nun blieb ihr nicht viel übrig, als alles stehen und liegen zu lassen, weil eine Unbekannte sie zum Kaiserpalast befahl. Gleichgültig was die Hintergründe waren, diese Sache musste sie sich ansehen.
„Worauf wartet es? Wir brechen auf!“

Wenig später hatte sie das Nötigste gepackt und sie liefen los. S’Usha hatte ihre Hochstimmung wiedergefunden. Fröhlich pfeifend marschierte sie mit schnellen Schritten in Richtung Kaiserstadt. Vielleicht hätte ihre Freude einen Dämpfer erfahren, wenn sie schon bemerkt hätte, dass der seidige Glanz ihres pechschwarzen Felles eine winzige Spur stumpfer geworden war.

Weißgoldturm – Melians Gemächer – 16 Tage vorher
Liebste Freundin,

ich habe tolle Neuigkeiten für Dich.
Das Gremium hat sich mit der Neuordnung der künftigen Welt befasst und erkennt unser beider Anspruch auf den Titel einer Königin an. Trotz heftigen Widerstands von Naarifin werden Dir Cyrodiil und Himmelsrand zugesprochen. Seine Lordschaft wird den Osten erhalten. Soll er meinet-wegen roten Staub fressen oder sich in stinkenden Sümpfen suhlen.
Mir fallen Hammerfell und Hochfels zu. Ich hoffe, Du besuchst mich recht oft im Direnniturm.

Aber Du weißt ja, nichts ist umsonst. Pass auf. Das Gremium stellt folgende Bedingung:
Wenn der große Tag kommt, wird Deine Pflicht darin bestehen, die Nachschubwege zwischen Cyrodiil und seinen Nord-Verbündeten zu unterbrechen. Der alte Weg bei Sancre Tor ist zum Glück seit Jahren unpassierbar. Unsere Magier-Agenten haben zur Sicherheit für einen weiteren Berg-rutsch gesorgt. Da kommt keiner mehr durch, schon gar keine Truppen. Der Fahle Pass muss aber vorerst offen bleiben.
Bist Du da mal durch? Kennst Du die alte Festung etwas abseits des Weges? Ich glaube sie stammt noch aus den Akaviri-Kriegen, und Gerüchten nach treibt sich dort so einiges herum.
Lass Dir was einfallen. Besorge Dir die Festung und besetze sie mit zuverlässigen Leuten. VON UNSEREM VOLK! Etwa 100 Krieger müssten reichen, um den Pass für ganze Armeen zu sperren.

Außerdem fällt die Suche nach Verbündeten in Himmelsrand in Dein Aufgabengebiet. Wie man das macht weißt Du besser als ich.

Solltest du Unterstützung brauchen für – schwierige – Fälle, dann empfehle ich Dir S’Usha. Ja, ich weiß was Du von diesen Tieren hältst. Aber unterschätze sie nicht. Sie ist gefährlich, dafür aber gnadenlos effizient und die horrenden summen, die sie verlangt, auf jeden Fall wert. Sie hat uns schon mehrfach gute Dienste geleistet (ohne zu wissen, wer wir sind – und so sollte es auch bleiben).

Wir werden uns wohl eine Weile nicht sehen. Gleich nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, wird mich meine Sänfte zum Hafen bringen. Meine Reise führt mich nach Süden, nach Pyandonea, wo ich versuchen will, die Wogen vergangener Zeiten etwas zu glätten. Ich weiß noch nicht, was mich erwarten wird und habe, ehrlich gesagt, etwas Angst davor. Bete für mich, dass Auri-El seine schützende Hand über mich hält. Für Deine Vorhaben werde ich es ebenso tun.

In tiefer Freundschaft

Arannelya

Knisternd fraßen die Flammen das Papier. Melian ließ erst los, als sie die Hitze nicht mehr ertragen konnte. Schwelend segelte das winzige Eckchen von Arannelyas Brief auf den Boden. Sie hob es wieder auf und warf es in den Kamin. Keine beweise durften zurückbleiben, nichts was jemand finden und mit dem er den großen Plan gefährden könnte. Sie setzte sich und sah lange ins Feuer. ’Melian – Königin von Cyrodiil und Himmelsrand.’ Das klang gut. Sehr gut sogar. Und es störte sie nicht, dass noch einige Jahre oder sogar Jahrzehnte bis zu diesem Tag vergehen würden. Altmeri kannten keine Eile. Ihr Leben zählte nach Jahrhunderten – wenn es kein vorzeitiges Ende fand – und Melian hatte nicht vor die Zeit abzukürzen indem sie selbst große Risiken einging. Das sollten andere tun, käufliche Menschen oder Tierrassen, deren Tod der große Auri-El nicht einmal bemerken würde, so unwichtig waren sie.
Aber sie schweifte ab. Wichtige Entscheidungen standen bevor. Ja, sie wusste von der alten Festung am Fahlen Pass, obwohl sie diese nie von nahem gesehen hatte, höchstens flüchtig aus dem Fenster einer Kutsche bei ihren seltenen Besuchen der nördlichen Provinz.
Nun, das würde sich ändern. Bald schon würde Melian Burgherrin sein. Sie musste unwillkürlich grinsen. ’Der Weg zur Königlichkeit geht also über den Besitz einer verfallenen Ruine.’

„Claudia!“
Ihre Zofe erschien keine zwei Sekunden später. Sie musste schon draußen gewartet haben.
„Geh’ in die Archive und besorge mir alles, was du zum Fahlen Pass finden kannst. Und … suche Inspektor Cassius vom Geheimdienst auf. Ich benötige alle Daten über die Familie Carvain in Bruma. Lass ihn denken, es ist eine der gelegentlichen Routinekontrollen. Der Schatzmeister wird es notfalls bestätigen.“
Claudia verneigte sich und ging. Als sich die Tür hinter ihr schloss, konnte sie ihr Grinsen nicht zurückhalten. Der Schatzmeister – ein mickriger brünstiger Waldelf, der mehr Zeit in den Bordellen der Stadt als in seinem Steuerbüro verbrachte, würde alles bestätigen, was die von ihm vergötterte Lady befahl. So lange jedenfalls, bis sie einmal seinen gierig-sabbernden Gesichtsausdruck bemer-ken würde, mit dem er ihr immer hinterher starrte.
In diesen Gedanken öffnete sie die Tür zum Büro des Geheimdienstes …

Bruma – Schloss – 5 Tage danach
„Es erstaunt mich, Lady Melian, dass Ihr Euch so um diese verfallene Ruine bemüht.“ Narina Carvain, Gräfin von Bruma, biss ein Eckchen von ihrem Gebäckstück ab. In der kurzen Pause während sie aß, beobachtete sie ihr Gegenüber genauestens. „Darf ich fragen, welche Gründe Euch dazu be-wogen haben? Und erzählt mir nicht, dass es die gesunde Bergluft ist.“ Sie lächelte wissend – und eine Spur lauernd. „Ihr seid doch nicht auch unter die Sammler gegangen? Dann müsst Ihr wissen, dass in den Ruinen nichts von Wert zu holen ist, was in alten Aufzeichnungen erwähnt wurde.“
’Aha, das also vermutest du!’ Melian beschloss spontan, auf diese ungewollt günstige Richtung einzuschwenken. „Nun, vielleicht doch … ich bin tatsächlich „unter die Sammler gegangen“, wie Ihr so treffend vermutet habt. Ich … ach, es bleibt ja unter uns. Ich kann es Euch offen sagen … Ich habe von einem besonderen Artefakt gelesen, dem Drakonischen Stein des Wahnsinns.“ Sie machte eine Pause um nun ihrerseits Narinas Gesicht zu fixieren. Natürlich wusste sie, dass die Gräfin den Stein längst bergen lassen hatte. Doch diese konnte nicht sicher sein, dass Melian davon erfahren hatte.
„ … Ich würde dieses Artefakt gerne suchen, und da bei Ausgrabungen viel beschädigt werden kann, gedachte ich die Ruine zu erwerben. So zerstöre ich wenigstens kein fremdes Eigentum …“
Narina lachte hell auf.
„Oh, entschuldigt mein ungebührliches Betragen! Doch das könnt Ihr mir nicht erzählen.“
Melian unterdrückte ihren aufflammenden Zorn über diese Respektlosigkeit und lächelte krampfhaft.
„Seht, ich lache nur … weil ich den Stein längst besitze. Und er ist unverkäuflich!“ fügte Narina schnell hinzu.
„Meinen Glückwunsch!“ Melian hatte sich wieder im Griff. „Ihr werdet mir das Kleinod aber zeigen, oder?“
„Selbstverständlich.“ antwortete Narina stolz. „Ihr könnt es nachher in der Vitrine im Thronsaal betrachten.“ Sie nahm ihr Weinglas und prostete Melian zu bevor sie trank. Melian schloss sich ihr an.
„Wollt Ihr die Festung immer noch besitzen?“
„So schnell ändere ich meine Meinung nicht.“
„Gut, dann sollt Ihr sie bekommen, für …“ jetzt lächelte sie Melian an, und diese glaubte einen listigen, verschlagenen Ausdruck in ihren Augen zu sehen. Oder es war einfach Gier, wie die folgenden Worte bestätigten. „ … für einen Gefallen.“
„Wenn es mir möglich ist.“ sagte Melian lauernd.
„Es ist etwas … delikat.“ Die Gräfin schien sich entschlossen zu haben, ihrer Besucherin ein Stück weit zu vertrauen. „Ich besitze die größte private Sammlung von Akaviri-Artefakte, die jemals zusammengetragen wurde. Und doch fehlt ein wichtiges Stück.“ Jetzt sah sie Melian direkt ins Gesicht. „Besorgt mir den Siegelring des Potentaten Versiduae-Shaie und die Festung samt Pass gehört Euch.“
In Melians kopf arbeitete es. Ein einziger ring für eine – zugegebenermaßen sanierungsbedürftige – Festung? Wo lag der Haken?
„Ihr wollt mich doch nicht zu einer bösen Tat verleiten?“
„Nein, nein, bei Talos. Wie könnte ich?“ Narina gab sich erstaunt.
’Hast du falsche Schlange Talos jetzt absichtlich erwähnt, um mich zu ärgern?’ „Dann klärt mich bitte auf.“ sagte sie etwas kälter, als notwendig gewesen wäre.
„Also gut. Der Ring befindet sich ganz in der Nähe, in meiner eigenen Grafschaft. Und doch … kann ich ihn nicht verlangen.“ Sie seufzte. „Er wird im Wolkenherrschertempel verwahrt. Die Klingen reden nicht einmal darüber und nichts konnte sie bisher überzeugen, wenigstens zu verhandeln. Ich habe es mehrfach versucht und dachte nur, Ihr seid in der Kaiserstadt hoch angesehen … und natürlich auch hier. Vielleicht hören sie ja auf Euch? Versucht es bitte. Mit diesem Ring wäre meine Sammlung endlich komplett.“
„Einverstanden. Ich werde es versuchen.“ Melian war erleichtert. So schwer konnte das doch nicht sein.

Weißgoldturm – Melians Gemächer
Sie hatte sich geirrt. Es war nicht schwer, es war unmöglich. Wie eine Bittstellerin hatte sie in der Halle warten müssen, bis der Stellvertreter des Großmeisters endlich seinen Hintern bewegt hatte. Und dann hatte er sie abblitzen lasses wie … wie … Sie fand keine Worte dafür.
’Das hast du nicht umsonst getan. Das schwöre ich dir!’ Wenn Verhandlungen nichts brach-ten, dann musste das Ziel eben auf anderem Wege erreicht werden.
Melian war aus dem kalten Bruma in die sonnigere Kaiserstadt zurückgekehrt. Unterwegs hatte sie beschlossen, dass der leichteste Weg an den Ring zu kommen war, ihn einfach stehlen zu lassen. Gräfin Carvain war so begierig danach, dass sie sicher keine Fragen stellen würde. Und wenn schon. Sie würde den Ring ja nicht selbst stehlen, sondern im guten Glauben an die Rechtschaffenheit eines Händlers erwerben.
Für den Rest kam die Katze ins Spiel, die Arannelya ihr empfohlen hatte. S’Usha, dämlicher Name, aber was konnte man von denen schon erwarten …
Melian setzte sich an ihren Schreibtisch und begann den Brief …

Jerall-Berge – nördlich von Bruma
Dort oben war er also, der Wolkenherrschertempel. S’Usha fand den Namen sehr treffend gewählt. Von hier oben beherrschte man die Umgebung tatsächlich. Selbst die hohen Mauern Brumas sagen klein und zerbrechlich aus und nur ein paar Schritte über ihr zogen tief hängende Wolken an den Bergen entlang.
Die Khajiit betrachtete sie mit Wohlgefallen. Sie würden ihr den nötigen Schutz vor zu aufmerksamen Wachen bieten. So konnte sie die mauern erreichen ohne bemerkt zu werden und ohne ihre Magiereserven jetzt schon für Tarnzauber zu strapazieren.
Etwas wollte sie noch warten. Bald, im Zwielicht, in der Stunde der Diebe war es soweit.

Moonlord
13.03.2012, 14:07
Garum - Was bisher geschah

Nach der Vertreibung aus Orsinium verschlägt es Garum in die Wrothgaria-Berge. Auch hier wird er aufgespürt. Seine Reise geht weiter durch Hammerfell nach Cyrodiil, wo er schließlich in Chorrol eintrifft.
Kurz vor seiner Ankunft hatten Daedra versucht, die Stadt zu stürmen. Viele Bewohner sind noch mit der Beseitigung der Schäden und der Verfolgung der Daedra beschäftigt. Die Kämpfergilde, von der sich Garum Hilfe erhofft hatte, ist fast leer. Er muss warten.
So nimmt er ein Angebot an, Waren zum Schrein von Sanguine zu transportieren. Mit den Kultisten dort freundet er sich an, muss sie aber bald nach Chorrol schicken, da ungewöhnlich starke Daedra von der nahen Festung Dirich ausschwärmen.
Garum beschließt, die Legion zu informieren, was sich als unnötig erweist, da er kurz darauf auf einen Trupp aus Legionären und Abenteurern trifft, die Festung Dirich zum Ziel hat.
Nach einem Zwischenfall im Lager beginnt der Sturm auf die Festung. Zwar wird der Innenhof eingenommen, aber eine Explosion verschüttet den einzigen Zugang. Garum versucht mit Fredas, einem Khajiit-Abenteurer, weitere Zugänge zu finden – erfolglos. Sie bekommen beide den Auftrag, Räumgerät aus Skingrad zu beschaffen.
Auf dem Weg nach Skingrad wird Fredas in der Fallfels-Höhle verwundet. Mit Hilfe einiger Stadtwachen, die sie unterwegs treffen, gelangen sie in die Stadt, wo Fredas in der Kapelle bleibt.
Garum sieht sich in der Stadt um. Er trifft auf die Dunmer-Alchemistin Falanu Hlaalu, welche ihn für den nächsten Abend als Begleitschutz anheuert. Dann mietet er sich in der Zwei-Schwestern-Herberge ein.
Die Ork-Wirtin hat Gefallen an Garum gefunden. Sie übernimmt es, eine Nachricht zum Grafen zu bringen, während Garum feststellt, dass Falanu auf den nahen Friedhof nach Überresten von Leichen sucht – aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich.
Am nächsten Morgen wird Garum verhaftet. Unter der Anklage der Totenbeschwörung schlägt man ihm einen Deal vor. Er soll ein Mitglied der Schwarzen Hand beseitigen. Andernfalls muss die entführte Falanu sterben und er bleibt selbst auf ewig im Kerker.
Dort spricht ihn ein merkwürdiger blinder Greis an. Er scheint zu wissen, wo sich Falanu aufhält und warnt Garum vor den echten Totenbeschwörern, die in Skingrad sehr mächtig sind. Kurz darauf verschwindet er, als hätte er nie existiert.
Garum willigt schließlich ein und wird entlassen, um den Auftrag auszuführen.
Im Gasthaus trifft er neben Fredas auch Ser-Kueij, der sich anbietet, Garum bei der Suche nach Caleandril zu helfen.
Am Lagerfeuer versuchen sie dann, gegenseitige Vorbehalte etwas abzubauen.

Großer Forst – irgendwo zwischen Graufelsen- und Grünmet-Höhle
Hmh, wie sollte Garum jetzt auf Ser-Kueijs Worte reagieren? Auch der Argonier hatte in der Vergangenheit offenbar einiges mitgemacht. Das hätte er sich ja denken können. Da ihm nichts bessere einfiel, versuchte er die angespannte Atmosphäre mit einem Scherz zu entschärfen.
„Nun gut, wir sind also beide keine Glückspilze. Wie es aussieht, haben wir noch allerhand Gesprächsstoff für den Weg. Seid Ihr soweit?“
Ohne die Antwort abzuwarten stand er auf und begann damit, sein Besteck abzuwaschen. Genau genommen wischte er nur den Dolch am nassen Gras sauber. Dann verstaute er den Rest seiner Ausrüstung wieder im Rucksack und war marschbereit. Ser-Kueij tat es ihm gleich.

Kurz darauf waren sie wieder auf dem Weg nach Osten.
Wenn Garum gehofft hatte, dass der Regen nachlassen würde, dann wurde er enttäuscht. Zwar goss es nicht in strömen wie er es aus seiner alten Heimat kannte, aber der beständige feine Nieselregen drückte doch auf die Stimmung. Das bekam schon bald ein Landdreugh zu spüren, der kurz vor der Grünmethöhle am Straßenrand auf Beute lauerte.
„Hey! Das ist meiner!“ rief Garum noch. Er hatte seinen Hammer fest gepackt und rannte schlagbereit auf das Krustentier zu. Ser-Kueij hatte ihn entweder nicht gehört oder wollte selbst seinen Spaß haben. Etwas Kaltes zischte an Garum vorbei, und ehe er den Dreugh noch erreicht hatte, steckte schon eine Eislanze in dessen hoch erhobener Klaue.
„DAS … IST … MEINER!“ Jedes Wort begleitete Garum mit einem Schlag, fegte die Vorderbeine der Bestie beiseite und zertrümmerte ihr den Brustschild.
„Na gut, wenn Ihr unbedingt wollt.“ Ser-Kueij war stehen geblieben, doch um seine erhobene Hand glitzerte es immer noch.
„Ja! Ich will unbedingt!“ Ein letzter hieb auf den schon toten Körper, dann setzte Garum schließlich die Waffe ab. „So, jetzt fühle ich mich besser.“
„Gut gemacht.“ Meldete sich Ser-Kueij mit einem ironischen Unterton in der Stimme zu Wort. „Das Vieh ist so breit gemanscht, das taugt nicht mehr zum Essen.“
„Stimmt schon.“ Der Ork sah etwas bedauernd auf den Kadaver herab. Der völlig zertrümmerte Panzer hatte sich mit dem Fleisch zu einer breiigen Masse verbunden. „Gut dass wir fürs erste nicht auf Jagdbeute angewiesen sind. Aber schade ist es schon.“ Er bedauerte wirklich die übereilte Tat. Garum hatte sich wieder mal hinreißen lassen und den ganzen Frust des verregneten Vormittags in die Kreatur eingehämmert. „Habt Ihr so was schon mal gegessen? … Ich denke schon.“ beantwortete er sich die Frage selbst.
„Macht euch nichts draus. Alte Dreughs wie dieser sind meist furchtbar zäh und tranig. Wenn Ihr einen jungen so zugerichtet hättet, wäre es wirklich ein Verlust. Schmeckt ähnlich wie Schlammkrabbe, nur viel zarter.“
„Hmh, ja, Schlammkrabbe ist nicht schlecht.“ Garum leckte sich genüsslich die Lippen. „Leider werden die Biester hier nicht halb so groß wie oben im Norden. So eine Riesenkrabbe in der eigenen Schale geschmort mit Schneebeeren und Jasbaytrauben, das ist was Gutes. Oder …“ er bemerkte Ser-Kueijs Blick und hob abwehrend die Hände. „ … in Ordnung. Beim nächsten Tier frage ich erst, ob man daraus etwas Leckeres kochen kann.“
„Das nächste Tier ist sowieso meins. Ihr hattet Euren Spaß.“
„Na dann weiter.“
Die Straße bog nach Norden ab. Bald schon sahen sie zwischen den Bäumen weiße Mauerreste hindurchblitzen.
„Ceyatatar.“ Ser-Kueij spielte den Reiseführer. „Eine der alten Ayleidenstädte. Der Legende nach herrschte hier ein besonders grausamer König, der …“
„ … schließlich von Pelinal Weißplanke auf den Stufen seines Palastes erschlagen wurde.“ Garum amüsierte sich innerlich über den entgeisterten Blick des Argoniers. „Ja, Bildung trauen die Wenigsten einem Ork zu. Aber glaubt mir, die meisten meines Volkes halten es mit Argoniern nicht anders. Da lebt man seit Jahrhunderten nebeneinander und alles was man von seinem Nachbarn weiß, sind mögliche Schwachstellen, die man im Kampf ausnutzen kann.“
„Ihr habt mich tatsächlich überrascht.“ Gab Ser-Kueij zu. „Womit muss ich sonst noch rechnen? Mit Poesie?“
„Warum nicht?“ Garum lachte dröhnend. „Auch das habe ich gelernt. Aber keine Sorge, ich war nie besonders gut darin und werde Euch jetzt nicht damit martern. Mir kommt da gerade eine andere Idee. Es schadet nichts, ab und an seine Sprachkenntnisse etwas aufzufrischen. Was haltet Ihr davon? Ihr sprecht doch Jel?“

JonnyBgood
17.04.2012, 16:05
Was bisher geschah:
Athaso kam nach Cyrodiil um den Mord an seiner Frau und seinem Sohn zu rächen.In einer Herberge traf er seinen ehemaligen Schüler Therales Oreyn.Zusammen mit Therales und einem Ork tötete er eine Hexe beim Versuch einige Kinder zu retten die aus einem Dorf entführt worden waren.Anschließend begleite Therales Athaso weiter nach Chorrol wo sie Therales Bruder Modryn trafen und bei ihm in der Kämpfergilde übernachteten.Nachts wurde Therales von Assassinen der dunklen Bruderschaft ermordet.Das spornte Athaso jedoch nur dazu an seine Jagd nach dem Auftraggeber zu beenden.Er tötete einen Bettler um Kontakt zur Bruderschaft aufzunehmen.Vom Kontaktmann erfuhr er wo sich eine Zuflucht befindet,tötete ihn,ging nach Cheydinhal und bedrohte einen Assassinen um den Namen des Auftraggebers zu erfahren.Sarij'Johrr,ein Khajiit,lebte in Leyawiin und sagte Athaso vor dem Kampf,den der Dunmer gewann,das er die Aufträge aus Rache gegeben hätte,denn Athaso hatte seine Eltern getötet.Im sterben sagte Sarij'Johrr das Athaso der wirkliche Verlierer wäre,da er nun,wo er seine Rache genommen hatte,keinen Lebensinhalt mehr hätte.Anschließend ging Athaso zurück nach Chorrol und beschloss sich der Magiergilde anzuschließen.Eines Tages tauchte ein alter Bekannter von Athaso,namens Eron,auf und bat ihn einen Brief zu einem Priester von Azura zu bringen.

Lauft pfiff der kalte Nordwind um Athasos lange Ohren,von denen jedoch nur noch die Spitzen aus dem Tuch herausragten das er sich ums Gesicht geschlungen hatte um sich besser vor der Kälte zu schützen.Sein langer hellblauer Mantel ließ ihn in der verschneiten Umgebung der nördlichen Berge Cyrodiils wie ein Gespenst erscheinen das sich mühsam seinen Weg auf einem kaum noch zu erkennbaren Pfad suchte.Auf eine seltsame Art und Weise erinnerte ihn das Wetter hier an das Aschland,mit seinen undurchsichtigen Stürmen und Wolken aus Staub die schon so viele Reisende verschlungen hatten.Doch Athaso hatte sich Schnee schlimmer vorgestellt.Natürlich verlangsamte das Klima ihn erheblich,doch wenigstens gab es keine Gefahr an Dreck zu ersticken.Und zu erfrieren brauchte ein Meister des arkanen Feuers nicht zu fürchten.
Es war der zweite Tag seit er Bruma verlassen hatte.Langsam müsste der Schrein in Sicht kommen.Er hätte natürlich auch von Cheydinhal aus durch die Wildnis gehen können,nur versuchte er diese Stadt weitesgehend zu meiden.Die Gefahr von der Dunklen Bruderschaft entdeckt zu werden ist immer noch zu groß.Wenigstens jagten sie ihn nicht,obwohl er einen Kontaktmann umgebracht und ein Mitglied eingeschüchtert hatte.Doch er hatte kein Problem damit in Zukunft mit weniger Blutvergießen auszukommen.Das unerwartete Treffen mit Eron hatte alte Wunden wieder aufgerissen.Eine Begegnung die seine Unentschlossene Haltung verschlimmert hat.Wäre dieser Mörder mit seinen Erinnerungen an längst vergangene Sünden einfach im dunklen Teil von Athasos' Kopf geblieben hätte er sich einfach nicht weiter um sein früheres Leben gekümmert.Darum war er in Cyrodiil geblieben.Und nun muss er sich wieder mit den Molag befassen.In ihre Geschicke verstrickt werden und scheinbar niemals irgendetwas hinter sich lassen können.Der Tempel war am Ende.Keiner würde jetzt noch den Almsivie Kult,wie man ihn jetzt wohl nennen könnte,glauben schenken.Nach den Ereignissen die mit der Rückkehr zusammenhingen hatte sich Athaso an den Gedanken der falschen Götter gewöhnt.Das war kein Grund die alte Philosophie untergehen zu lassen.Und nun soll es einen Putch geben.Athaso schüttelte den Kopf bei dem Gedanken.Doch es war nicht sein Problem.Nicht mehr.Er würde diesen Brief abgeben und sich wieder dem Studium der Beschwörung zuwenden.Wer weiß,vielleicht würde er sogar zur Akademie gehen und Wissen über die Zerstörung lehren,die die Kaiserliche Magiergilde noch nicht kannte.
Athaso wurde von einem plötzlichen Geräusch aus seinen Gedanken gerissen.Er brauchte einige Sekunden um realisieren das es nicht wirklich ein Knall oder der gleichen war,nein,es war mehr als wäre etwas das vorher da gewesen war plötzlich verschwunden.Er blieb stehen und sah sich um.Erst jetzt erkannte er das das Rauschen des Windes verschwunden war und der Schnee nur noch langsam vom Himmel rieselte.Die Sicht um ihn herum klärte sich.Vorher war ihm alles was sich außerhalb eines Radius' von 5 Metern entfernt befand nicht sichtbar gewesen.Doch nun schien sich vor ihm ein kleiner Weg aufzubauen der in einer leichten Biegung nach links bergauf führte.Athaso ging langsam weiter,die Hand am Griff des Katanas.Auf einmal konnte er in einiger Entfernung eine Statue und einige Kerzen ausmachen.Vor der Statue schienen drei Steine zu legen.Er beschleunigte seine Schritte.Die Statue stellte Azura da.Also war er endlich angekommen.Er ging noch näher heran,hatte eine Bank erreicht die vor dem Schrein stand.Und die Steine entpuppten sich als drei Personen die vor dem Bildnis saßen und zu meditieren schienen.Plötzlich öffnete der mittlere,ein Dunmer in einem grünen Umhang,seine Augen und sah Athaso an.
„Willkommen am Schrein von Azura,der Herrin von Morgen- und Abenddämmerung.Was sucht ihr hier?“
Athaso öffnete seinen Mantel und zog den Brief aus der Innentasche.
„Ich bin hier um euch diesen Brief von Eron Dres zu überbringen.“
Der Priester sah kurz zu dem Schreiben das Athaso ihm hinhielt,sah wieder in Athasos Gesicht und erhob sich.
„Nun dann seid ihr wohl Athaso Dres.“
„Woher wisst ihr das?“
„Nun,der Herrin der Dunmer bleibt wenig verborgen.Wenig teilt sie davon jedoch dann ihren Dienern mit.Doch ich habe euch kommen sehen.Und ich sehe welche Last euch dieser Brief und sein Absender bereitet haben.Bleibt zur heutigen Abenddämmerung bei uns und seid unser Gast.Betet mit uns,und vielleicht werdet ihr Frieden finden.“
Der Priester sprach langsam und freundlich,trotzdem stellten sich die Haare auf Athasos Nacken auf.Langsam ging er einen Schritt zurück.
„Nein danke.Ich denke ich gehe jetzt besser wieder.“
„Oh,ihr dachtet wirklich ihr hättet eine Wahl?Es ist der Wille der Herrin.Glaubt ihr ihr würdet die Nacht im Schneesturm überleben?“

JonnyBgood
21.04.2012, 10:18
Was bisher geschah:
Athaso kam nach Cyrodiil um den Mord an seiner Frau und seinem Sohn zu rächen.In einer Herberge traf er seinen ehemaligen Schüler Therales Oreyn.Zusammen mit Therales und einem Ork tötete er eine Hexe beim Versuch einige Kinder zu retten die aus einem Dorf entführt worden waren.Anschließend begleite Therales Athaso weiter nach Chorrol wo sie Therales Bruder Modryn trafen und bei ihm in der Kämpfergilde übernachteten.Nachts wurde Therales von Assassinen der dunklen Bruderschaft ermordet.Das spornte Athaso jedoch nur dazu an seine Jagd nach dem Auftraggeber zu beenden.Er tötete einen Bettler um Kontakt zur Bruderschaft aufzunehmen.Vom Kontaktmann erfuhr er wo sich eine Zuflucht befindet,tötete ihn,ging nach Cheydinhal und bedrohte einen Assassinen um den Namen des Auftraggebers zu erfahren.Sarij'Johrr,ein Khajiit,lebte in Leyawiin und sagte Athaso vor dem Kampf,den der Dunmer gewann,das er die Aufträge aus Rache gegeben hätte,denn Athaso hatte seine Eltern getötet.Im sterben sagte Sarij'Johrr das Athaso der wirkliche Verlierer wäre,da er nun,wo er seine Rache genommen hatte,keinen Lebensinhalt mehr hätte.Anschließend ging Athaso zurück nach Chorrol und beschloss sich der Magiergilde anzuschließen.Eines Tages tauchte ein alter Bekannter von Athaso,namens Eron,auf und bat ihn einen Brief zu einem Priester von Azura zu bringen.

Athaso fühlte den kalten Boden unter sich.Das war alles.Kein Geräusch,kein Geruch.Nichts.Nur das Wissen das er hoch im Norden vor der Statue Azuras saß und versuchte sich auf nichts zu konzentrieren.Er hatte beschlossen sich den Anweisungen des Priesters zu unterwerfen.Bis jetzt war ihm noch nichts passiert und er wollte es nicht auf einen Kampf hinauslaufen lassen.Zumal das überbringen des Briefes dann sinnlos gewesen wäre.Er hatte nur ein ungutes Gefühl dabei wie der Priester gesagt hatte,dass er wüsste das Athaso kommt.Als hätte er ihn erwartet.Wenn er Athasos Ankunft wirklich von Azura gezeigt bekommen hat,dann wollte der Prinz etwas von ihm.Er hatte es bisher vermieden sich mit den Deadra einzulassen.Zwar gingen von Azura,Boethia und Mephala für die Verehrer keine wirkliche Gefahr aus,aber wer wusste schon ob diese Einsiedler hier oben im Nirgendwo nicht einfach wahnsinnig geworden sind.
Athaso versuchte einfach nicht mehr nachzudenken und sich auf seine Atmung zu konzentrieren.Tief sog er die kalte Luft ein,verharrte einen Moment,und lies seinen Brustkorp dann sinken.Langsam und gleichmäßig.Auf einmal schien das Dunkel vor seinen Augen sich zu bewegen.Wie schwarzer Nebel der von einer plötzlichen Windböe erfasst wird und den Blick auf ein grünes Land freigibt.Es war als würde er über dieses Land fliegen.Auf einmal kam die Kaiserstadt in Sichtweite,doch Athaso flog über sie her,weiter in den Norden.Er sah eine Stadt.Sie war verschneit und die Häuser sahen aus als ständen sie in Himmelsrand.Es musste sich um Bruma handeln.Auf einmal fand Athaso sich in den Straßen wieder.Er sah einen großen Menschen,wahrscheinlich einen Nord wie er etwas das in einem Sack eingepackt war über die Schultern durch die Straßen trug.Es war Morgendämmerung.Athaso folgte dem Nord,war nicht Herr über seine Beine.Sie gingen immer wieder Wachen aus dem Weg und versteckten sich in schmalen Gassen.Dann endlich hatte der Nord sein Haus erreicht.Er öffnete die Tür,sah sich noch einmal um,und trat ein.Athaso schwebte durch die Tür,sah wie der Nord eine Treppe hinunter in den Keller ging.Athaso versank im Boden und war vor dem Mensch da.Der Hüne legte den Sack auf einen Altar aus weißem Stein.Er schnürte den Behälter auf und ließ das Leinen auf beiden Seiten den Altar herunterhängen.Bei dem Sack hatte es sich wohl um einen Leichensack gehandelt,denn nun lag vor dem Nord die verstümmelte Leiche eines Bosmers.Der Nord kramte ein Buch aus einer Kiste,ging zum Leichnam,und sah in Athasos Richtung.Das Gesicht schien sich in seine Netzhäute zu brennen.Die lange Nase,die roten Haare,die vielen Falten und die milchigen Augen ohne Pupillen. Athaso erschrak als er den kalten Hauch von tot spürte,dann verschwand die Szene vor seinen Augen und er sah eine aufgehende Sonne am Horizont eines blauen Meeres.Ein Flüstern drang an sein Ohr:
„Ihr seht den Schänder des Gesetzes des Lebens.Bringt meine Wut über ihn,und ich zeige euch den Weg sich von Vergangenem reinzuwaschen.“
Dann war es wieder Dunkel um ihn.Er fühlte wieder den kalten,gefrorenen Boden unter sich.Er öffnete die Augen,und sah wie die Sonne ihre Dämmerung über die Welt warf.

JonnyBgood
11.05.2012, 15:21
Mit einem vom alten Holz gedämpften Knall schloss sich die schwere Tür Brumas hinter Athaso.Es war erstaunlich wie einfach er an den Wachen vorbeigekommen war.Die Soldaten waren grade im Gespräch verwickelt und haben ihm einfach zugenickt und anschließend gegen das Tor geklopft um ihn hineinzulassen.Er ging ein paar Schritte geradeaus.Die Straße schien sofort in Richtung Kapelle zu führen.Den Geräuschen von Lachen und lauten Saufliedern zu urteilen war links von ihm eine Schenke.Vielleicht ein besserer Ort um sich in einer völlig fremden Stadt umzuhören.Athaso seufzte.Gab es etwas lauteres oder barbarischeres als betrunkene Nord?Wahrscheinlich nicht.Missmutig stapfte der Dunmer auf das Gebäude zu.“Olafs Bräu und Streu“ verhieß das Schild das über dem Eingang hing.Mit Schal im Gesicht trat Athaso ein.
Drinnen war es warm und stickig.Es roch nach Menschenschweiß und vergossenem Met gemischt mit gebratenem Wildbret.Ein bezauberndes Ambiente.Die einzige große Lichtquelle war eine Feuerstelle im rechten Teil des Hauses und ein paar schwache Kerzen die auf jedem Tisch standen jedoch nicht sonderlich Helligkeit spendeten.Athaso ging auf eine Bank zu seiner linken zu die die einzige leere war.Auf der anderen Seite des Tisches saß jedoch noch ein Altmerpärchen.Hoffentlich sind sie mit sich selbst beschäftigt. Dachte Athaso.Die Bank knirschte etwas las sich der große Dunmer auf sie setzte.Kurz funkelte er den Altmer mit einem abweisenden Blick an um ihm zu signalisieren das er nicht zum Reden da war und versuchte dann nirgendwohin direkt zu schauen.Aus den Augenwinkeln konnte er sehen wie der Altmer eine seiner Brauen hochzog.
„Wie furchtbar unhöflich von Euch!Man könnte fast meinen ihr stammt von hier!“Athaso seufzte und gab auf.
„Und was lässt Euch denken ich sei nicht von hier?“
„Nun,ich habe euch hier in Bruma noch nie gesehen.Und ich kenne beinahe jeden in der Stadt,bin ich doch der einzige Gemischtwarenhändler hier der nicht jeden zweiten Tag wegen Trunkenheit seinen Laden geschlossen hält.“Athaso brummte.Alle Hochelfen die er bisher getroffen hatte waren Magier gewesen.Der Gedanke eines handelnden Altmer kam ihm befremdlich vor.
„Ich leite das Novaroma.Unser Geschäft zeichnet sich dadurch aus das wir auch hier im Norden die feinsten südländischen Produkte anbieten.“Wenn sich dieser Händler hier so gut auskennt könnte Athaso ihn auch nach dem Nekromanten fragen.Beschreiben konnte er ihn gut genug.Doch wenn er sich in einer ganzen Stadt auskennt muss er auch ein gutes Personengedächtnis haben,und Athaso wollte nicht das ein Steckbrief von ihm erstellt wird.Der Altmer war nicht so dumm als das er die Frage nach der Person von einem Fremden und dann den gewaltsamen Tod der selbigen nicht in Verbindung bringen würde.
„Ihr könnt uns auch einmal einen Besuch abstatten.Wir bieten Reisenden günstige Ermäßigungen an.“Jetzt reicht es.Er ist ja schon fast so aufdringlich wie ein Khajiit!“Athaso stand auf und verlies die Schenke wieder ohne den Altmer noch eines Blickes zu würdigen.Vielleicht war er nach der Zeit hier oben im Norden an einfacher gestrickte Personen gewöhnt,doch Athaso hatte besseres zu tun als sich nutzlosen Schmuck oder ähnliches aufquatschen zu lassen.Es musste in dieser Stadt doch auch irgendwo eine Magiergilde geben.Als er draußen war stapfte er mit langen Schritten auf die Erste Wache zu die er sah.
Der Soldat drehte sich bereits in die Richtung des Dunmers.
„Womit kann ich euch helfen?“Sprach der knapp 2 Meter große Nord.
„Ich wüsste gern wo sich die Magiergilde befindet.“
„Nun,ihr müsst diese Gasse lang gehen bis ihr auf der linken Seite über eine Treppe die nächste Häuserreihe erreichen könnt.Dann das zweite Haus auf der linken Seite.“
„Vielen Dank“Entgegnete Athaso.Der Nord gab noch ein verabschiedendes Handzeichen und ging weiter.
Athaso ging durch die Gasse wie der Wachmann es ihm erklärt hatte und erreichte den Punkt indem die Gebäudefront auf seiner linken sich öffnete und auf einer Steintreppe weitergehen konnte.Grade wollte er einen Fuß die erste Stufe setzen da erkannte er das Haus auf der rechten Seite der Treppe wieder.Es war die Wohnung seines Ziels.Kurz blieb Athaso in der Bewegung stehen,dann drehte er sich auf dem Absatz um und ging zur Vorderseite des Hauses.Es war genauso wie er es in seiner Vision gesehen hatte.Er atmete einmal tief ein und aus.Sollte er jetzt schon versuchen den Nord zu töten?Um so länger er in Bruma blieb,um so mehr Leuten blieb er im Gedächtnis.Doch es ist trotzdem schlauer erst etwas über seinen Gegner zu erfahren.Langsamen Schrittes ging der Dunmer wieder in Richtung Magiergilde.Er wusste noch nicht genau wie er den Nekromanten überhaupt angreifen sollte.Nach dem was Azura ihm gezeigt hatte wäre es vielleicht eine gute Idee in seinem Keller auf ihn zu warten.Doch was er wusste war noch nicht viel.Es gab bestimmt auch noch besser Gelegenheiten.Er hatte die Magiergilde erreicht und trat ein.Drinnen stand eine Frau in einem grün-blauen Kleid hinter einer Art Trehsen.Sie las grade ein Buch doch schaute auf als der Dunkelelf auf sie zu kam.
„Hallo,wie kann ich euch helfen?Sucht einen Alchemisten oder jemanden der eure verzauberten Waffen wieder auflädt?“
„Ich komme aus dem Gildenhaus in Chorrol und bin nur auf der Durchreise.Könnte ich mir eine Kammer nehmen?“Fragte Athaso und zeigte ihr das Urkunden Buch.
„Sicherlich.Folgt mir.“Sagte die Frau und ging auf eine Treppe die nach unten führte zu.Grade in diesem Moment öffnete die Tür der Gilde sich erneut.Athaso sah die Gestalt die eben die Gildenhalle betreten hatte und glaubte seinen Augen nicht.Es war der Nekromant.

Moonlord
18.05.2012, 10:25
S'Usha - was bisher geschah:
S'Usha ist eine freischaffende Diebin, Agentin und Vollstreckerin mit herausragenden magischen Fähigkeiten. Sie wurde von Melian zum Wolkenherrscher-Tempel geschickt, um dort ein Artefakt zu stehlen.

Wolkenherrscher-Tempel
S’Ushas Selbstbewusstsein hatte einen herbe Dämpfer hinnehmen müssen. Dabei hatte alles so gut ausgesehen. Nacht, dicht bewölkter Himmel und sogar etwas Regen wären ideal für ihren „Besuch“ des Tempels gewesen. Wären ...
S’Usha hatte lange die Wehrgänge beobachtet. Nur zwei Wachen hatten sich gelegentlich blicken lassen. Sie hatten missmutig gewirkt und gelangweilt, selbst auf diese Entfernung.
Dann war sie an der Mauer, schlich im Schutze der Schatten bis zum Tor.
Natürlich war es verschlossen, doch ein guter Dietrich sollte das Problem eigentlich lösen. Sollte! Hier scheiterte sie zum ersten mal. Ganze zehn Dietriche, alle die sie bei sich hatte, waren zerbrochen, ohne dass dieses *** Schloss auch nur das leiseste Klacken von sich gegeben hätte.
Sie hatte dann versucht, das Tor mit Hilfe ihrer Magie einfach zu durchdringen, was aber außer einem plötzlichen Schwächeanfall nichts brachte. Ein Schutzzauber – natürlich! Sie hätte es ahnen müssen.
Aber eine Khajiit gab so schnell nicht auf. Gleich an mehreren Stellen hatte sie versucht, die rissigen Mauern zu erklettern. Sie war auch stets bis zur Krone gekommen. Nur dann ging es nie weiter. Es war, als ob eine unsichtbare, völlig glatte Mauer auf die sichtbare aufgesetzt worden wäre.
Schließlich zeigten sich die ersten Strahlen der Morgensonne, und S’Usha gab auf.

Ein einsam streunender Wolf büßte S’Ushas Unmut mit seinem Leben. Unsichtbar sprang sie ihn von hinten an und schlug ihm ihre Krallen in den Hals. Blind vor Wut würgte sie das arme Tier so lange, biss es sich nicht mehr rührte.
Doch auch danach fühlte sie sich nicht besser. Immerhin half ihr der Akt purer Mordlust wieder, etwas klarer zu denken.
S’Usha brauchte Hilfe. Ob sie es wollte oder nicht, sie musste eine Möglichkeit finden, den Wolkenherrschertempel auf legalem Weg zu betreten.
Die „arme verirrte Pilgerin“ würde man ihr sicher nicht abkaufen. Da machte sich S’Usha keine Illusionen. Blieb also nur ein Botengang. Sie musste nach Bruma, ins Schloss oder zu den Gilden, um einen Auftrag zu erhaschen, der sie zum Tempel bringen würde. Dass auch diese Variante nicht einfach sein würde, war S’Usha klar. Aber sie vertraute auf ihr Glück.

Auf dem Weg zum Südtor – die Stadt umging sie dabei in großem Bogen – leckte sie sich das letzte Wolfsblut von den Händen. Ein paar Spritzer hatten auch ihre Kleidung erwischt. Nun, mit etwas Schnee und kräftigem Rubbeln ließ sich dieses Problem rasch lösen.
Dann tauchten die Stallungen und wenig später das Tor vor ihr auf. Die Wache ließ sie anstandslos passieren. Welche Gefahr für die Stadt konnte eine einzelne Khajiit schon darstellen?
Sie sah sich um. In den Hang gebaute Holzhäuser lagen rechts von ihr. Links erhob sich die ebenso düster wirkende Kapelle aus dem allgegenwärtigen Schnee.
Das Schild einer Kneipe schwang knarrend im Wind. Sie versuchte es zuerst dort.

Auf der Türschwelle hätte die Khajiit am liebsten kehrtgemacht. Eine Wolke aus schlechtem Schnaps, menschlichen Ausdünstungen und angebrannter Suppe verschlug ihr kurzzeitig den Atem. Wurde hier jemals gelüftet? Wohl nicht, wie sie feststellte, als sie den fensterlosen Schankraum betrat. Er war leer bis auf den Wirt, welcher hinter dem Tresen zusammengesunken war und ein Nickerchen zu machen schien. S’Usha beschloss, ihn nicht extra zu wecken. Sie würde zu einer besseren Zeit wiederkommen, heute Abend etwa, wenn sich die Einheimischen hier volllaufen ließen und besser Gerüchte aufzuschnappen waren.
So bediente sie sich kurzerhand selbst an etwas Brot und Käse, wovon reichlich auf den Tischen herumlag. Dann ging sie wieder, ganau so geräuschlos wie sie eingetreten war.

Jetzt zum Schloss? Nein, das wäre zu dieser frühen Stunde zu auffällig gewesen. Sicherlich war noch nicht einmal die zeit für Audienzen gekommen. S’Usha machte sich auf den Weg, um die Gildenhallen zu suchen. Als begabte Magierin traute sie sich zu, sich als Gildenmitglied auszugeben. Mal sehen, ob sich dabei eine Gelegenheit für sie bot ...

Chaos
27.05.2012, 20:47
Ser-Kueij, was bisher geschah:
Ser-Kueij ist ein Argonier und eine ehemalige Schattenschuppe, der zusammen mit einem Freund, Tahreen, von Schwarzmarsch geflohen ist, wobei sein Freund von ihrem Rivalen Skereas umgebracht wurde. Seit er in Cyrodill ist und in Chorrol wohnt, hat er sich mit Marus, einem lokalen Helden und stämmigen Nord-Krieger, daran gemacht Chorrol zu beschützen und Cyrodill vor möglichst viel Schaden zu verteidigen, wobei Ser-Kueij wegen seiner Vergangenheit ein besonderes Interesse daran hat der Dunklen Bruderschaft zu schaden.
Als er Jeren kennengelernt hatte, hat ihn dieser sofort an Tahreen erinnert. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Freunde wurden und Ser-Kueij Jerens Lehrmeister im Kämpfen wurde. Nach einem Kampf gegen Daedra, bei dem Jeren durch einen Unfall einen Menschen getötet hatte, fiel er in Selbstzweifel und wurde deshalb wenig später von dem manipulativen Skereas, der Ser-Kueij nach Cyrodill gefolgt ist, in die Bruderschaft rekrutiert. Aus Angst wieder einen Freund an Skereas zu verlieren, macht sich Ser-Kueij auf den Weg um alles zu tun, um Jeren aus den Fängen der Bruderschaft zu befreien.
Er hat beschlossen Garum auf seiner Jagd nach der mysteriösen Celeandril zu begleiten, um der Bruderschaft zu schaden und Informationen zu Jeren zu sammeln.

Kaiserstadt

"Jel?" Ser-Kueij lachte betrübt. "Ja ich kann es sprechen, aber ich tue es nur ungern. Zu sehr erinnert mich diese Sprache an meine Vergangenheit, die ich gerne vergessen würde." Garum schaute in die Luft, verlegen weil er Ser-Kueij an etwas unangenehmes erinnert hatte. Der Argonier wollte noch weniger darüber nachdenken und wechselte das Thema.
"Mit Poesie beschäftige ich mich nicht unbedingt, ich bin eher ein Mann der Wissenschaft und stöbere gerne über Abhandlungen über magische Experimente oder die Alchemie."
"Für einen Bücherwurm könnt ihr aber ganz schön austeilen." Garum tat sein möglichstes um Ser-Kueij wieder aufzumuntern. Mittlerweile ließen sie die Bäume zurück und ganze Abschnitte der weißen Stadtmauer der Kaiserreichs kamen zum Vorschein. Ser-Kueij hasste die Kaiserstadt, selbst ein Drecksloch wie Bravil war ihm lieber. Bravil war berechenbar. Er wusste was in den dreckigen Gassen und den stinkenden Kanälen vorging. Die Verbrechen der Halsabschneider waren einfach und verständlich. Doch die Kaiserstadt, das Herz Cyrodills...was ging dort vor? Die Verbrecher waren keine einfachen Halsabschneider, sondern hochkaratige Politiker, mit Rang und Ruf und einem scharfen Verstand. Ihre Verbrechen brachten ihnen nicht einfach nur Gold ein, nein, sie hatten Einfluss auf die ganze Provinz. Vielleicht sogar auf mehrere. Sie waren machthungrig und arrogant und vor allem unberechenbar. Selbst wenn er wollte konnte Ser-Kueij nichts gegen sie ausrichten. Sie waren alle zu vorsichtig; ihm waren seine Hände gebunden. Zu wissen, dass der Weißgoldturm, ein Relikt einer hochintiligenten Rasse, deren Andenken größtenteils nur aus verfallenen Ruinen bestanden, mehr Machthunger besitzt als Mehrunes Dagon und mehr Schaden anrichtet als die Oblivion-Tore, verpasste Ser-Kueij jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Er wusste jedoch, dass die Männer und Frauen des Rates nicht selten Kontakt zur Bruderschaft aufnahmen und wer weiß, vielleicht war der eine oder andere zu unvorsichtig dabei vorgegangen. Umso wichtiger war sein Auftrag mit Garum.

"Wie sieht es aus mein Freund, verweilen wir in der Stadt des weißen Goldes oder ziehen wir nach einer kurzen Rast weiter", erkundigte sich Ser-Kueij.
"Der Stadt des weißen Goldes? Und ihr behauptet ihr versteht nichts von Poesie?" Ser-Kueij zwinkte ihm nur zu. "Ich würde durchaus ein wenig Zeit in "der Stadt des weißen Goldes" verbringen", sagte Garum in einem höhnischen Tonfall. "Ich muss...Nachforschungen aufstellen. Sie haben nichts mit dem Auftrag zu tun, vielleicht sollten wir uns trennen."
"Gut, ich versuche dann auch etwas hilfreiches raus zu bekommen."

Der Rest des Weges verlief ohne viel Worte und ohne viel Hindernisse. So nah an der Kaiserstadt trieben weder Mann noch Monster ihr Unwesen. Sie beschritten die große Brücke und erreichten schnell das Tor zum Talos-Platz. Ser-Kueij meinte er hätte Garum einen verdächtigen Blick auf die Pferde im Stall am Tor werfen sehen, doch war er sich nicht allzu sicher. Die Wachen an den Toren ließen sie ohne Probleme passieren, in die größte Metropole des Kaiserreiches schritten so viele komische Gestalten ein und aus, da waren ein Argonier in pechschwarzer Rüstung und ein Ork mit einem riesigen Kriegshammer so normal wie die Luft, die man jeden Tag atmete. Die beiden schritten noch zur Mitte des Platzes, wo die Statue eines Drachen ihren Platz hatte und verabschiedeten sich mit wenigen Worten. Einen Tag hatten die beiden Zeit, dann würden sie sich wieder treffen. Während Garum mit eiligen Schritten davon marschierte, schien Ser-Kueij an Ort und Stelle mit dem Boden verwachsen zu sein. Er nahm auf der Steinbank, die die Statue umgab, Platz.
Wo fange ich jetzt an?

Moonlord
01.06.2012, 12:10
Garum - Was bisher geschah

Nach der Vertreibung aus Orsinium verschlägt es Garum in die Wrothgaria-Berge. Auch hier wird er aufgespürt. Seine Reise geht weiter durch Hammerfell nach Cyrodiil, wo er schließlich in Chorrol eintrifft.
Kurz vor seiner Ankunft hatten Daedra versucht, die Stadt zu stürmen. Viele Bewohner sind noch mit der Beseitigung der Schäden und der Verfolgung der Daedra beschäftigt. Die Kämpfergilde, von der sich Garum Hilfe erhofft hatte, ist fast leer. Er muss warten.
So nimmt er ein Angebot an, Waren zum Schrein von Sanguine zu transportieren. Mit den Kultisten dort freundet er sich an, muss sie aber bald nach Chorrol schicken, da ungewöhnlich starke Daedra von der nahen Festung Dirich ausschwärmen.
Garum beschließt, die Legion zu informieren, was sich als unnötig erweist, da er kurz darauf auf einen Trupp aus Legionären und Abenteurern trifft, die Festung Dirich zum Ziel hat.
Nach einem Zwischenfall im Lager beginnt der Sturm auf die Festung. Zwar wird der Innenhof eingenommen, aber eine Explosion verschüttet den einzigen Zugang. Garum versucht mit Fredas, einem Khajiit-Abenteurer, weitere Zugänge zu finden – erfolglos. Sie bekommen beide den Auftrag, Räumgerät aus Skingrad zu beschaffen.
Auf dem Weg nach Skingrad wird Fredas in der Fallfels-Höhle verwundet. Mit Hilfe einiger Stadtwachen, die sie unterwegs treffen, gelangen sie in die Stadt, wo Fredas in der Kapelle bleibt.
Garum sieht sich in der Stadt um. Er trifft auf die Dunmer-Alchemistin Falanu Hlaalu, welche ihn für den nächsten Abend als Begleitschutz anheuert. Dann mietet er sich in der Zwei-Schwestern-Herberge ein.
Die Ork-Wirtin hat Gefallen an Garum gefunden. Sie übernimmt es, eine Nachricht zum Grafen zu bringen, während Garum feststellt, dass Falanu auf den nahen Friedhof nach Überresten von Leichen sucht – aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich.
Am nächsten Morgen wird Garum verhaftet. Unter der Anklage der Totenbeschwörung schlägt man ihm einen Deal vor. Er soll ein Mitglied der Schwarzen Hand beseitigen. Andernfalls muss die entführte Falanu sterben und er bleibt selbst auf ewig im Kerker.
Dort spricht ihn ein merkwürdiger blinder Greis an. Er scheint zu wissen, wo sich Falanu aufhält und warnt Garum vor den echten Totenbeschwörern, die in Skingrad sehr mächtig sind. Kurz darauf verschwindet er, als hätte er nie existiert.
Garum willigt schließlich ein und wird entlassen, um den Auftrag auszuführen.
Im Gasthaus trifft er neben Fredas auch Ser-Kueij, der sich anbietet, Garum bei der Suche nach Caleandril zu helfen.
Während Fredas in Skingrad bleibt, reisen Garum und Ser-Kueij nach Cheydinhal. In der Kaiserstadt legen sie einen Zwischenstop ein.

Kaiserstadt
Garum hatte sich nordwärts gewandt. Der Talos-Platz lag hinter ihm, ebenso wie ein weiterer Wohnbezirk. Nun näherte er sich dem Marktviertel mit all der hektischen Betriebsamkeit auf den Straßen und Plätzen, die er von einer Stadt dieser Größe erwartet hatte.
Nein, nicht nur erwartet. Seine Erwartungen waren weit übertroffen worden. Schon die schier endlose breite Steinbrücke, die sie vorhin passiert hatten, nötigte ihm ein gesundes Maß an Erstaunen ab. Und dann erst der Turm. Wer immer ihn erbaut hatte war ein Meister seines Faches gewesen. Hoch, schlank und strahlend weiß überragte er allgegenwärtig selbst die höchsten Bürgerhäuser der Stadt.
Garum konnte sich noch recht gut an den imposanten Anblick des funkelnden Direnniturmes in Hochfels erinnern, vor dem er als kleiner Orkbub mit vor Staunen aufgerissenem Mund gestanden hatte. Er versuchte, sie beide zu vergleichen, gab dann aber auf. Jedes der Bauwerke war auf seine Weise einzigartig und schön.

„Hey! Pass doch auf, wo du hinlatscht! Idiot!“
„Garum, sehr erfreut!“
Die unerwartete Antwort ließ den finster dreinblickenden Elfen instinktiv zum Dolch greifen. Garum blickte erst das „Taschenmesser“, dann sein Gegenüber an und grinste breit.
„Ihr werdet doch so einen kleinen Schubser nicht übel nehmen? War keine Absicht. Ich habe nur Eure schöne Stadt bewundert.“
Kurz sah es so aus, als ob der Elf doch noch angreifen wollte. Aber da der Ork einen Kopf größer war als er selbst und beinahe doppelt so breit, rechnete er sich wohl schlechte Chancen aus. Mit einem Blick, der Oger das Fürchten lehren konnte, steckte er den Dolch wieder ein.
„Touristen!“ zischte er noch wütend hervor. „Niemand legt sich ungestraft mit Agarmir an.“ Dann drehte er sich brüsk um und verschwand in der Menge.
Garum zuckte mit den Schultern. Er war heute nicht auf Ärger aus. Vielmehr interessierten ihn die Stände der Händler, die ihre Waren lautstark in den höchsten Tönen anpriesen.
Hier gab es die schärfsten Ayleidenwaffen, welche sich aber schon auf den zweiten Blick als billige Imitate herausstellten. Dort verkaufte ein Khajiit echte anequinische Wandbehänge. Garum hätte die grobgewebten Stoffe nicht einmal als Fußabtreter gekauft.
Dann wieder gab es Parfüme aus Alinor, (die jeder Altmerdame eine tiefe Ohnmacht beschert hätten) oder Flin aus Morrowind, bei dessen „Genuss“ man mit Sicherheit erblinden würde.
Kurz, Garum erkannte schnell, dass hier mehr Schein als Sein herrschte. Einzig die Preise der Händler bewegten sich auf Hauptstadtniveau.
Kopfschüttelnd ging er weiter.

Nun gut, kaufen wollte er sowieso nichts. Was Garum suchte waren Informationen über das Komplott innerhalb der Magiergilde, welches vor Jahren zum Untergang seiner Sippe geführt hatte. Es klang sehr allgemein, aber genauer hätte Garum es jetzt nicht beschreiben können. Er verließ sich darauf, dass er schon erkennen würde, welche Information für ihn wichtig war und welche nicht. Erst einmal brauchte er einen Ansatzpunkt.
Von einem zerlumpten Bettler erfuhr er zum Gegenwert eines Goldstückes (Silbermünzen wurden hier wohl nicht akzeptiert), dass es keine Gildenhallen in der Kaiserstadt gab. Nicht so jedenfalls, wie im Rest des Reiches.
Die Kämpfergilde besaß hier offiziell gar kein Haus. Wer sich in Kampfkünsten üben wollte, konnte das nur in der Arena tun. Selbstverständlich auf eigenes Risiko.
Dafür belegte die Magiergilde ein ganzes Stadtviertel, welches sie auch noch hermetisch abschottete. Ohne ein ganzes Paket von Empfehlungsschreiben der einzelnen Provinz-Gildenhäuser würde Garum bestenfalls bis zur Empfangshalle vorgelassen werden.
Und dann?
Welche Fragen er genau stellen wollte und vor allem konnte, ohne gleich verhaftet zu werden, dass musste sich Garum erst noch gut überlegen. Außerdem bestand immer noch die Möglichkeit, dass er die wahren Schuldigen sogar außerhalb der Gilde suchen musste. Er war selbst in einer politisch höchst aktiven Familie aufgewachsen, um zu wissen, wie aus Gier und Machthunger entsprungene Intrigen funktionierten.
Unwillkürlich schaute er zum Turm hinüber. Mit tödlicher Sicherheit saßen auch hinter diesen ehrwürdigen Mauern gewissenlose Männer und Frauen, die einem persönlichen Günstling zuliebe hunderte Fremde ins Unglück stürzten. Jemand der zu neugierige Fragen stellte, verschwand in solchen Fällen schneller, als eine Ratte quieken konnte.

So vor sich hin grübelnd, fand er sich plötzlich in einer dunklen Seitengasse wieder. Sie führte auf einen Hinterhof, der mit allerlei Kisten und Fässern vollgestellt war. Und hinter dieser Barriere war jemand. Garum unterschied sofort drei Stimmen. Zwei klangen tief und rauh. Er ordnete sie Nords zu, und zwar der Sorte von Nords, die sich um Gesetze nicht sonderlich scherten. Die dritte stimme klang schwach und weinerlich. Jemand bettelte verzweifelt, verschont zu werden.
’Zwei Nords gegen ein Würstchen – klingt nicht sehr fair.’ dachte sich der Ork, als er an den Fässern vorbei trat.
Und wirklich. Zwei kräftige Nordmänner von fragwürdigem Aussehen hatten sich einen Kaiserlichen Kuttenträger geschnappt und prügelten auf ihn ein. Immer wieder fielen die Worte „Schulden“ und „Abreibung“ zwischen wüsten Beschimpfungen.
„Aber meine Herren“, machte Garum auf sich aufmerksam, während er seinen Hammer von den Schultern nahm und ihn demonstrativ zur Seite legte. „glaubt ihr denn, aus einem Bettelmönch auch nur eine Kupferstück herausprügeln zu können?“
„Was mischt du dich denn ein, Grünhaut?!“ Die beiden ließen wirklich von ihrem wimmernden Opfer ab und wandten sich dem Neuankömmling zu.
„Hey. Lassen wir ihn doch die Schulden des „armen Kerls“ bezahlen!“ meinte einer von ihnen mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. „Los, her mit deinem Geld, oder es setzt was!“
„Na da bin ich ja gespannt.“
Garum stellte sich in Positur, die Kisten im Rücken, so dass beide von vorn angreifen mussten. Das taten sie dann auch. Tief gebückt wie ein waffenloser Minotaurus kam der erste angestürmt. Garum machte sich nicht erst die Mühe, ihn abzublocken. Er trat einfach einen Schritt beiseite und nahm das Getöse zerberstender Kisten nur am Rande wahr. Schon war der zweite Angreifer heran. Er stellte sich etwas geschickter an als sein Kumpan, hatte sich einen dicken Knüppel gegriffen und schwang ihn auf Garums Kopf zu. Dieser blockte den Schlag, ließ ihn an seiner Armschiene abgleiten und setzte sofort zum Konter an. Garums Faust traf den Nord voll in die Magengegend. Er klappte zusammen und ließ den Knüppel fallen, doch schon war der erste wieder da.
Laut fluchend kam er von hinten.
Nun, etwas leiser wäre besser gewesen, da ihn ein gezielter Fußtritt so in den selben Trümmerhaufen beförderte, aus dem er sich gerade aufgerappelt hatte.
Doch die kleine Ablenkung hatte schon genügt. Diese Nords verdauten selbst schwere Treffer erstaunlich schnell. Wieder wurde Garum von vorn angegriffen und stand bald zwischen zwei Fronten. Nun hatte er für eine Weile mehr damit zu tun, die Schläge der Gegner abzublocken, als selbst welche auszuteilen. Alle drei atmeten schon schwer und es sah sehr nach einem Unentschieden aus.
Dann jedoch beschlossen die Nords, jegliche Fairnes aufzugeben. Schnell hatten nun beide dicke Holzlatten von den zerstörten Kisten in der Hand. Sie versuchten nun auch, ihre Angriffe zu koordinieren, gleichzeitig oben und unten zu treffen.
Garum blieb nur noch die Flucht nach vorn. Mit einer Rolle brachte er sich aus der unmittelbaren Reichweite der Banditen und kam sofort hinter ihnen wieder auf die Beine. Zwei weitere Schritte seitwärts, und er hatte seinen Kriegshammer wieder in der Hand.
Die Nords sahen sich an.
So gut sie auch gekämpft hatten, als sie sich im Vorteil glaubten, als bezahlte Schläger waren sie nicht bereit, ihr eigenes Leben für die Eintreibung von Schulden zu riskieren. Sie ließen ihre provisorischen Waffen fallen und verschwanden erstaunlich flink in der Gasse.

Garum entspannte sich. Die Aktion würde bald etliche blaue Flecke geben, aber das war nicht schlimm. Etwas Übung hatte ihm sogar ganz gut getan.
Nach einigem Suchen entdeckte er dann ein großes Fass mit Kapuze. Er klopfte dagegen. Vorsichtig lugte der Kaiserliche über den Rand, dann kam er, immer noch zitternd, herausgekrabbelt.
„Ich hoffe, der ganze Spaß lohnt sich wenigstens“, brummte der Ork, während er den Kaiserlichen zur Sicherheit an der Kutte festhielt.
„Oh ja, sicher, vielen vielen Dank!“ stammelte dieser.
„Worum ging es denn überhaupt?“
„Nichts wichtiges, nur ein paar Arena-Wetten ...“
„Schulden durch Arena-Wetten? Muss man hier nicht seinen Einsatz bar zahlen?“
„Ja, schon ... aber ... “
„Aber nur, wenn man um sein eigenes Geld wettet. Verstehe.“
Der Kaiserliche schaute betreten auf seine Füße.
„Und? Wer hat nun die beiden Typen angeheuert?“ fragte Garum weiter.
Der Mann seufzte tief. „Das Geld gehört der Gilde. Na ja, ... nicht direkt. Der Erzmagier weiß nichts davon. Es gibt da einen Zirkel, der ... eine bestimmte Forschungsrichtung finanziert ... Nicht so ganz offiziell ...“
„Nicht so ganz offiziell also. Na schön.“ Garum tippte spontan auf Totenbeschwörung direkt im Herzen der Magiergilde. Wundern würde es ihn nicht. Aber da der Mann sich wohl kaum mit seinen Problemen an die Wachen wenden würde, konnte Garum auch für sich etwas herausschlagen. Der Gedanke kam ihm ganz spontan, also sagte er.
„Ich an Eurer Stelle würde mir überlegen, in eine gesündere Gegend zu ziehen, vielleicht ans Meer oder in die Berge. Aber bevor Ihr geht, könnt Ihr mir doch sicher noch ein paar Fragen beantworten. Wisst Ihr, mich als Ork interessiert alles, was man sich in der Gilde über Orsinium erzählt, vor allem, was man sich NUR in der Gilde erzählt. Sagen wir mal, über den Zeitraum der letzten zwanzig Jahre.“
Der Kaiserliche überlegte erst krampfhaft. Garum sah ihm an, die es hinter der Stirn arbeitete.
„Nun ja. Ich bin noch nicht so lange in der Universität, aber vielleicht könnte Euch Feren Valas helfen ...“
„Feren Valas? Wer soll das sein?“
„Ein Dunkelelf. Er war fast dreihundert Jahre lang der Archivar der Universität und hat dann ganz plötzlich seinen Rücktritt eingereicht. Das muss etwa zu der Zeit gewesen sein, als der neue Gildenmeister nach Orsinium geschickt wurde, falls Ihr davon gehört habt.“
’Oh ja, ich habe davon gehört.’, dachte sich Garum zähneknirschend. Laut fragte er aber nur: „Gut, Feren Valas. Wo finde ich ihn?“
„Ganz sicher weiß ich es natürlich nicht.“ Der Kaiserliche schaute Garum ängstlich an. „Ich hörte, dass er nördlich von hier in einer Siedlung namens Bockbierquell als einfacher Bauer leben soll.“
„Na schön.“ Damit ließ der Ork die Kutte los. „Ihr könnt gehen. Aber kein Wort, sonst finde ich Euch. Und dann bin ich nicht so gut gelaunt wie heute.“

Der Kaiserliche hatte verstanden und machte sich sofort aus dem Staub. Garum blieb noch etwas auf dem Hinterhof um seine Gedanken zu ordnen. Dann setzte er seine Runde durch die Kaiserstadt fort.

Gegen Abend kam er im Hafenbezirk an und blieb in einer Schiffskneipe hängen, die sich „Zum aufgetriebenen Floß“ nannte. Es war nicht die beste Adresse, doch Reisende, die nicht sofort auffallen wollten, bekamen hier alles, was sie brauchten. Dumm war nur, dass er vergessen hatte, sich mit Ser-Kueij auf einen Treffpunkt zu einigen.
Doch ein Gefühl sagte Garum, dass ihn der Argonier notfalls schon finden würde.

JonnyBgood
07.06.2012, 20:39
Jeder Muskel in Athaso spannte sich an. Er spürte wie der Blutdruck stieg, wie sich sein Körper für den Kampf vorbereitete.
„Ah, Odawar,ich habe bereits auf euch gewartet.“ Sagte die Frau die Athaso grade in den Schlafbereich führen wollte.
„Tut mir leid, meine Liebe, doch Ihr wisst ja wie das ist. Wenn dieser Altmer erstmal am philosophieren ist kann ihn nicht einmal Mehrunes Dagon zum Schweigen bringen.“ Die Stimme des Nekromanten klang für einen Nord außergewöhnlich sanft und freundlich. Seine Augen waren Blau, und nicht wie in Athasos Erinnerung schwarz. Doch trotzdem gab es keinen Zweifel das er nun den Mann vor sich hatte für den er nach Bruma gekommen war. Sein Tod würde es Athaso gestatten die Vergangenheit ruhen zu lassen, dass hatte ihm Azura versprochen. Er könnte jetzt sein Katana ziehen und dem Nord die Kehle durchschneiden. Nein. Er musste sich zurückhalten. Vielleicht hatte er die Beweise für seine Taten aus seinem Keller entfernt ,dann würde Athaso für diese Tat ins Gefängnis gehen. Er musste sich zusammenreißen.
„Ach natürlich, wenn Zeselion so gut zaubern könnte wie er reden kann wäre er Erzmagier!“ Beide lachten, nur Athaso starrte weiterhin den Nord an.
Nun sah dieser zu Athaso hinüber.
"Oh,verzeiht mir das ich mich nicht sofort vorgestellt habe!Mein Name is Odawar.Und wer seid ihr?"
"Ich heiße Athaso Dres" brachte der Dunmer langsam heraus.
"Achso, und ihr seid hier um euch in der Gilde einschreiben zu lassen?"
"Nein,ich bin bereits Mitglied." Mehr sagte er nicht. Athaso starrte einfach weiter, so als wäre der Geist Almalexias perönlich vor ihm erschienen. Odawar kratzte sich nervös am Hinterkopf.
"Nun gut.... ähm...."
Schnell wante sich Athaso der Frau zu, um nicht zu seltsam zu erscheinen. Er war einfach nicht auf dieses Benehmen vorbereitet gewesen. Nicht nachdem was Azura ihm gezeigt hatte.
"Ihr wolltet mir gerade die Unterkünfte zeigen."
"Ach natürlich! Bitte entschuldgit! Hier entlang."Sagte sie und wies auf die Treppe in deren Richtung sie auch als erstes gehen wollte. Unten angekommen gingen von einem Gang mehrere Türen zu beiden Seiten. Nachdem die Magierin Athaso in ein leeres Zimmer gebracht hatte wünschte sie ihm noch einen guten Abend und sagte das sie bald im Zimmer nebenan Abendessen werden. Athaso nickte nur. Dieses Auftreten des Nekromanten hatte ihn völlig überrumpelt. Er setzte sich auf das Bett und sah sich in seiner Kammer um. Ein alter Tisch mit zwei Stühlen, ein leerer Kleiderschrank un ein Bücherregal mit ein paar alten Büchern und einer gesprungenen Kristallkugel. Alles in allem war das Zimmer zwar besser ausgestattet als das in Chorrol, aber sehr viel heruntergekommener. Athaso stand wieder auf ,nahm seine Rüstung ab und legte sie in den Kleiderrschrank. Er trug jetzt nur noch eine weite schwarze Hose, ein dunkelbraunes Hemd und seinen Mantel sowie seine Stiefel. Sein Katana gurtete er auch lieber, für den Fall der Fälle. Er hörte in der Kammer neben der seinen Stimmen, also sammelten sich die Gildenmitglieder zur Mahlzeit. Athaso hatte seit 2 Tagen nichts mehr gegessen und dem entsprechend Hunger, also machte er sich auf dem Mahl beizuwohnen. Er setzte sich auf einen Stuhl an der linken Ecke des Tisches,um nicht im Mittelpunkt zu sein und keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das Essen bestand aus normaler Gildenverpflegung. Nicht schlecht, aber auch kein Hochgenuss. Es gab etwas Wildbret mit Brot und einer sletsamen gelben Soße, die, wie er efahren hatte, scheinbar vom Khajiiten stammte. Ansonsten waren noch die Frau die ihn begrüßt hatte, ein Nord mit braunen längeren Haaren, eine Waldelfe und eine Hochelfe anwesend. Auch der Nekromant saß am Tisch, Athaso direkt gegenüber. Die Tatsache das er hier ass anstand in seinem eigenem Heim bedeutete entweder das er Gesellschaft suchte, oder das er ein schrecklicher Koch ist. Geredet wurde über verschiedene Projekte der Mitglieder. Die Waldelfe meinte sie habe einen neuen magischen Effekt in Hasenpfotenpilzen entdeckt, der physischen Schaden abhielt. Athaso hörte nicht wirklich zu, sondern war eher damit beschäftigt die Mimik und Gestik von Odawar zu studieren, jedenfalls bis das Gespräch auf ihn kam. Der Khajiit sah zu Athaso und fragte :
"Und wer ist unser Gast?"
"Ich bin Athaso. Ich komme vom Gildenhaus in Chorrol, bin aber wahrscheinlich nur kurzzeitig hier."
"Aha, also wollt ihr bestimmt eine Empfehlung für die Akademie." Schlussfolgerte der Khajiit weiter und warf einen Blick in Richtung des braunhaarigen Nords den Athaso nicht so recht deuten konnte.
"Nein, ich wollte mir nur mal die Gegend ansehen." Athaso war selbst bewusst was für eine schlechte Ausrede das war, trotzdem fing er an zu schwitzen als die Bosmeri darauf sagte:
"Niemand wandert von Chorrol nach Bruma nur um sich die Gegend anzuschauen! Nun sagt schon, warum seid ihr hier?"
"Ich darf doch bitten, wenn unser Besuch nicht sagen möchte was ihn in dieses kalte Land verschägt ist das seine Sache, zügelt euch etwas!" Sagte Odawar zu der Waldelfe bevor er sich an Athaso richtete:
"Wollt ihr uns aber vielleicht verraten welche Schule der Magie ihr vorhabt zu meistern?"
"Nun, ich versuche mehr über die Beschwörung zu erfahren."
"Beschwörung müsst ihr wissen, ist mein Fachgebiet!"
Wer hätte damit gerechnet? Dachte Athaso.
"Wenn ihr wollt kann ich euch ein paar Bücher leihen. Begleitet ihr mich nach dem Essen zu meinem Haus, dann gebe ich sie euch."
"Liebend gern."
Nachdem alle zu Ende gespeist hatten trug die Hochelfe die Teller mit Telekinese weg und die Mitglieder der Gilde gingen entweder noch einen Studien nach oder zu Bett. Athaso folgte dem Nekromant nach draußen.
"Jetzt sagt mir, Athaso, ihr seht mir etwas alt dafür das Studium der Magie zu beginnen. Wie kommt ihr dazu?" Fragte Odawar nachdem er die Tür zur Gilde geschlossen hatte und die beiden sich auf den Weg zur Hütte des Nord befanden.
"Ich fange nicht jetzt erst mit dem Studium der Magie an. Ich habe in meiner Jugend gelernt Zerstörung anzuwenden."
"Welchen Rang besitzt ihr in Zerstörung?" Athaso überlegte kurz ob er ihm diese Auskunft geben sollte, doch viel ihm kein Weg ein vom Thema abzulenken weshalb er einfach antwortete.
"Ich kann Zauber des Meister Ranges sprechen."Der Nord blieb kurz stehn, ging aber sofort weiter als Athaso keine Anstalten machte einen Witz gemacht zu haben.
"Ihr seid ein gefährlicher Mann Athaso, dass hat mir schon mein Gefühl gesagt als ich euch das erste Mal gesehen habe. Euer Schwert ist auf deadrische Weise geschmiedet, oder?"
Athaso nickte.
"Eine mächtige Waffe. Und warum habt ihr euch nun grade für die Beschwörung entschieden?"
"Schon in meiner Ausbildung habe ich ein wenig über Beschwörung erfahren, und dachte ich könne nun darauf aufbauen."
Sie bogen um eine Ecken und gingen auf das Haus des Nekromanten zu.
„Welche Form der Beschwörung wollt ihr praktizieren?“
„Deadra Beschwörung und Geistesverbindungen. Wieso?“
Ein kurzen Moment schien Odawar nachzudenken, dann antwortete er:
„Nun, mit dem neuen Verbot der Totenbeschwörung muss man darauf achten wer sich in die Gilde einträgt, oder?“
Athaso lächelte.
„Und ob!“
Sie hatten das Haus erreicht und Odawar bat Athaso mitzukommen. Im der Wohnung sah es nicht ganz so dunkel wie in seiner Vision aus. An den Wänden hingen mehr Bilder und auch mehr Fackeln waren angebracht. Wenn man das Haus betrat kam man in einen kleinen Flur. Links und rechts war jeweils eine Tür und gegenüber des Eingangs führte eine in einen Raum mit Kamin und mehreren Bücherregalen, sowie einem kleinen Tisch mit Sessel und einem normalen Stuhl. Odawar forderte Athaso auf es sich bequem zu machen während er die Bücher hole. Also setzte sich Athaso und sah wie der Nord die Treppe in den Keller ging die links neben dem Kamin war. Kaum war er außer Sichtweite stand der Dunmer wieder auf und sah die Treppe hinunter. Odawar hatte die Tür hinter sich geschlossen, doch ein leichter Geruch der an Schwefel erinnerte drang an seine Nase. Er würde seinem Gastgeber nicht in den Keller folgen und hoffen sich in einer Ecke verstecken zu können oder damit rechnen das die Spuren seiner Taten noch nicht verwischt waren damit er ihn gleich attackieren konnte. Da war es schlauer sich die Bücher anzusehen. Athaso ließ seine Hand auf dem Geländer entlanggleiten das an der oberen Seite der Treppe war und ging zu den Büchern die direkt neben dem Kamin standen. Auf den ersten Blick nichts besonderes, ein paar alte Zauberbücher auf denen das Sigel der Illusion und Mystik abgebildet waren, ein Buch mit der Aufschrift „Wie man einen Knochenhund tötet.“ und ein Buch mit Sammlungen alchemistischer Rezepte. Für einen Magier nichts Besonderes. Athaso ging rüber zur anderen Seite des Kamins, doch dort waren keine auffälligen Schriften zu sehen. Wahrscheinlich hatte alles was mit Nekromantie zu tun hatte im Keller gelagert. Der Dunmer ging wieder zurück zum Tisch auf dem wie ihm jetzt auffiel ein zusammengefalteter Brief lag. Athaso hob ihn auf und faltete ihn auseinander. Auf dem alten Pergament war in einer unverkennbar nordischen Handschrift eine Nachricht gekritzelt.

Ist es so schwer unverletztes Material zu beschaffen? Oder einfach welches das noch am Leben ist? Wenn ich nächsten Fridas nichts brauchbares vorfinde werde ich meine Forschungen woanders weiterführen!
-O

Lebendes Material? Wofür brauchte ein Nekromant lebendes Material? Athaso hatte keine Zeit sich darüber jetzt gedanken zu machen, da er hörte wie die Tür des Kellers zuschwing. Hastig faltete er das Schreiben wieder zusammen und legte es auf den Tisch. Als er wieder in Richtung Treppe sah kam Odawar grade mit beiden Händen voller Bücher die letzte Stufe hoch.
„Das sind alle, die ihr als Novize begreifen könnt!“ keuchte er. Athaso kam ihm entgegen und nahm ihm einen Teil der Last ab.
„Ich helfe euch noch die Bücher zurück zur Gilde zu bringen!“
„Das ist nicht nötig. Ich kann die Bücher auch alleine tragen.“
„Ich bestehe darauf!“

Der Rückweg dauerte länger, was vielleicht daran lag das beide eine große Ladung Bücher trugen. Odawar fragte Athaso weiter aus. Wo er die Zerstörung gelernt hatte, ob er es bedauere Beschwörung nicht auch in Morrowind gelernt zu haben weil es dort die besseren Lehrer gebe und warum er überhaupt nach Cyrodiil gekommen sei. Athaso antwortete auf jede Frage so ausweichend wie möglich und war erstaunt das der Nord das nicht sofort bemerkte. Odawar lies seine Ladung auf dem Tresen in der Magiergilde fallen und verabschiedete sich. Athaso nickte nur und sah dem Nord zu wie er das Gebäude verließ und die Tür hinter sich schloss. In der Gilde herrschte totenstille. Vermutlich waren alle am schlafen. Athaso brachte die Bücher die er noch auf dem Arm hatte in seine Kammer und ging anschließend wieder hoch um den zweiten Teil zu holen. Als er grade wieder den ersten Schritt nach unten ging meinte er etwas aus den Augenwinkeln gesehen zu haben. Als wäre eine verschwommene Kontur hinter dem Tresen hervorgekommen und wäre auf die Treppe zugegangen. Der Dunmer verharrte kurz und lauschte angestrengt in die Dunkelheit des nur noch halb beleuchteten Gebäudes. Nichts. Mit einem flauen Gefühl im Bauch ging er weiter und schließlich in sein Zimmer wo er die Bücher die er bei sich hatte neben sein Bett legte. Er zog sich bis auf die Unterwäsche aus und legte sich dann schlafen. Das Bett knarrschte bei jeder Bewegung die man machte und das Kopfkissen stank nach Schweiß. In Gedanken schwor er sich darauf zu achten morgen alles zu reinigen.

Am nächsten Morgen schien die Sonne bereits durchs Fenster hinein. Athaso gähnte und drehte sich auf die andere Seite, blinzelte ein paar Mal, und dann stellten sich bei ihm die Haare im Nacken auf. Hatte da grade jemand auf dem Stuhl am Tisch gesessen? Langsam drehte er sich wieder um. Eine Gestalt in einem blauen Mantel und mit blauer Kapuze saß dort seelenruhig und blätterte durch ein Buch. Athaso bemerkte das ein paar der anderen Bücher halb aufgeschlagen im Zimmer verstreut lagen. Der Dunmer sprang auf, streckte seine eine Hand zur Hälfte zu einer Faust geballt in Richtung des Eindringlings, während die andere nach oben gestreckt war.
„Wer seid ihr?“ Zischte er während er sich darauf vorbereitete einige Zauber zu wirken. Die gestalt auf dem Stuhl sah auf und Athaso erkannte das es der Khajiit war.
„Verdammte Katze, was habt ihr in meiner Kammer verloren? Sprecht schnell oder ich brenne euch das Fell von der Haut!“
Der Khajiit legte gelassen das Buch zur Seite und stand auf.
„Ihr seid also wach? Wie schön!“ grinste er.
„Ihr sagt mir besser was ihr wollt oder Ihr werdet es bereuen!“
„Ich habe mir nur Sorgen gemacht, wisst ihr. Es ist vielleicht nicht die beste Idee sich mit Odawar anzufreunden. So nett er auch zu sein scheint, sollte man mit ihm keinen Umgang pflegen! Unsere „Leiterin“ ist leider zu blind um das zu bemerken.“
„Wovon redet ihr?“ Natürlich wusste Athaso genau was er meinte, doch wollte er möglichst unwissend scheinen.
„Es ist besser manche Sachen nicht zu wissen. Guten morgen!“ sprach der Khajiit und wurde während er das sagte erst durchsichtig und dann unsichtbar. Die Tür zu Athaso's Kammer öffnete sich kurz und schloss sich wieder.

Moonlord
09.06.2012, 12:58
„Hallo?“
S’Usha stand in der Eingangshalle zur Magiergilde und starrte den leeren Tresen an. „Niemand zu hause?“
Keine Antwort.
’Na prima.’, dachte sie. ’Wenn ich jetzt ein Dieb wäre, könnte ich mir in aller Ruhe die Taschen füllen.’
Aber S’Usha war kein Dieb. Nicht heute. Kurz überlegte sie, ob sie einfach warten sollte, bis doch noch jemand kam. Da fingen ihre feinen Ohren Stimmen auf. Sie kamen von unten. Es mussten sich mehrere Personen im Keller aufhalten.
’Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass diese Nordmenschen ihre Häuser eingraben.’. Schulterzuckend machte sie sich auf die Suche nach der nächsten Treppe.
Diese war schnell gefunden. In ihren engen Stiefeln mit den dünnen Ledersohlen machte die Khajiit nicht das leiseste Geräusch auf den hölzernen Stufen. Auch die normalerweise quietschende Tür zog sie völlig lautlos auf. ’Gelernt ist gelernt.’ Grinsend schlüpfte sie hindurch.
Gleich die erste Tür stand einen großen Spalt offen. S’Usha schnupperte. ’Aha! Frühstück!’
Vier Personen hielten sich hier auf, wie sie sogleich feststellte. Ein langhaariger Altmer und eine Kaiserliche unterhielten sich angeregt über den neuesten Klatsch der Stadt. Drei Plätze weiter, so als ob er demonstrativ auf seiner Ruhe bestand, saß ein Dunmer und starrte sie finster an. Auch die anderen beiden wandten ihre Blicke dem Eingang zu.
„Guten Morgen, Herrschaften!“ grüßte sie. „Und guten Morgen, mein Bruder!“ setzte sie auf Ta’agra ans andere ende der Tafel gewandt hinzu. Sofort zuckten die Blicke aller herum. Die Luft flimmerte etwas, als der Khajiit sichtbar wurde.
S’Usha lachte. „Ich hoffe, ich habe Euch nicht den Spaß verdorben, mein Bruder. Ein netter kleiner Zauber, aber ich brauchte Euch nicht zu sehen. Ich roch Euch.“
Die Kaiserliche hielt sich die Hand vor den Mund, um einen Lachanfall in letzter Sekunde zu unterdrücken. Der Altmer sagte erst einmal gar nichts, und der Dunmer starrte noch genauso finster vor sich hin wie zu Anfang.
„Ich bin S’Farra“ fuhr S’Usha fort. „Mitglied der Magiergilde von Corinth. Ich reise im Auftrag meines Gildenleiters nach Himmelsrand und würde gern einige Tage in dieser gastlichen Stadt rasten, bis ich ein paar Reisende oder Händler gefunden habe, denen ich mich für den Weg über die Berge anschließen kann.“ Damit saß sie auch schon am Tisch, zog sich einen Teller heran und bediente sich, als ob es die größte Selbstverständlichkeit wäre. „… Natürlich möchte ich niemandem zur Last fallen … hmh, sieht das lecker aus … sollte es etwas geben, was ich als Gegenleistung tun kann, dann immer heraus damit … jede Art von Gegenleistung.“
Ein verführerisches Schnurren in einer Tonart, die nur mit den empfindlichen Ohren eines Khajiit vernehmbar war, schwebte zu J’skar herüber.
„Äh … ja … ich denke, das geht in Ordnung.“ Stimmte dieser völlig überrumpelt zu. „Jeanne wird schon nichts dagegen haben.“
„Das denke ich auch.“ Mischte sich der Altmer ins Gespräch. „Und bevor Euch unser verehrter J’skar Eure Unterkunft zeigt, hätte ich tatsächlich etwas für Euch, das ich heute erledigen wollte.“
„Ich höre …“
„Etwa eine Wegstunde von hier in den Bergen liegt der Wolkenherrschertempel. Die Mönche dort haben uns um einige Bücher gebeten. Wäre ein Morgenspaziergang nicht genau das Richtige für euch?“
„Liebend gern. Wo ist das Paket?“

Kurze Zeit später war S’Usha bereits wieder auf dem Weg zum Tempel. Sie war zufrieden. Das hatte besser geklappt, als sie zu hoffen gewagt hatte. Gleich hinter der nächsten Wegbiegung würde das große Tor der Tempelfestung in Sicht kommen. Und diesmal würde es sich für die Khajiit öffnen.

JonnyBgood
17.06.2012, 18:11
Was bisher geschah:
Athaso kam nach Cyrodiil um den Mord an seiner Frau und seinem Sohn zu rächen.In einer Herberge traf er seinen ehemaligen Schüler Therales Oreyn.Zusammen mit Therales und einem Ork tötete er eine Hexe beim Versuch einige Kinder zu retten die aus einem Dorf entführt worden waren.Anschließend begleite Therales Athaso weiter nach Chorrol wo sie Therales Bruder Modryn trafen und bei ihm in der Kämpfergilde übernachteten.Nachts wurde Therales von Assassinen der dunklen Bruderschaft ermordet.Das spornte Athaso jedoch nur dazu an seine Jagd nach dem Auftraggeber zu beenden.Er tötete einen Bettler um Kontakt zur Bruderschaft aufzunehmen.Vom Kontaktmann erfuhr er wo sich eine Zuflucht befindet,tötete ihn,ging nach Cheydinhal und bedrohte einen Assassinen um den Namen des Auftraggebers zu erfahren.Sarij'Johrr,ein Khajiit,lebte in Leyawiin und sagte Athaso vor dem Kampf,den der Dunmer gewann,das er die Aufträge aus Rache gegeben hätte,denn Athaso hatte seine Eltern getötet.Im sterben sagte Sarij'Johrr das Athaso der wirkliche Verlierer wäre,da er nun,wo er seine Rache genommen hatte,keinen Lebensinhalt mehr hätte.Anschließend ging Athaso zurück nach Chorrol und beschloss sich der Magiergilde anzuschließen.Eines Tages tauchte ein alter Bekannter von Athaso,namens Eron,auf und bat ihn einen Brief zu einem Priester von Azura zu bringen. Am Schrein bekam er einen Auftrag von Azura. Er sollte nach Bruma gehen und dort einen Nekromanten töten,dafür würde sie ihn von seiner Vergangenheit befreien. In Bruma angekommen stellt er fest das der Nekromant, ein Nord namens Odawar, Mitglied in der Magiergilde ist. Nachdem er mit dem Nekromanten in desse Haus war um nach beweisen zu suchen,jedoch unter dem Vorwand sich Bücher auszuleien, weckt ihn am nächsten Morgen der Khajiit J'Skar und warnt ihn vor Odawar.

Athaso stand einige Sekunden bewegungslos in seinem Raum und versuchte sich über die Situation klar zu werden. Scheinbar wissen Mitglieder der Gilde, zumindest der Khajiit, dass Odawar ein Totenbeschwörer ist. Und dieser geht nun davon aus das Athaso ebenfalls Nekromantie betreibt. Doch wenn der Khajiit kein Totenbeschwörer war, warum hatte er noch nichts gegen Odawar unternommen? Vielleicht tolerierte er es einfach, will aber nicht das sich diese Schule nun in Bruma weiter verbreitet. Wahrscheinlich müsste Athaso nun erst mehr über die Katze erfahren um die Situation zu verstehen. Er scheint auch in der Gilde zu wohnen. Athaso beschloss zu warten bis der Khajiit die Gilde oder zumindest seine Kammer verlassen hat und dann nach Notizen oder einem Tagebuch zu suchen. Nun musste er jedoch erst einmal die Unordnung hier beseitigen, sonst wird er vielleicht noch ausquatiert und darf in der Herberge wohnen. Er stellte die Bücher wieder auf den Tisch und ordnete sie der Komplexität nach. Er würde mit einem Buch beginnen das „Wissenschaftliche Betrachtung der Beschwörung für Novizen“ hieß. Der Dunmer nahm das Buch und setzte sich in der Eingangshalle an einen Tisch. Er schlug das Buch auf und las sich ein. Das erste Kapitel behandelte die einfachen Geistesverbindungen die bei einer Beschwörung stattfanden. Der Autor dazu zu neigen dem Lesenden klarzumachen das er noch ein unerfahrener Anfänger war da er ja ein Buch für Novizen las. Als er grade mit dem zweiten Kapitel begonnen hatte, dass auf die Gefahren von Geistesübernahme durch den Beschworenen hinwies und eine Anleitung beinhaltet wie man sich davor schützen könne kam die Waldelfe die Athaso am Tag zuvor am Tisch gesehen hatte die Treppe hoch.
„Athaso?“ Der Dunmer sah auf.
„Ja?“
„Jeanne hat gesagt wir frühstücken jetzt und ich soll euch holen.“ Athaso erhob sich und folgte ihr.
„Ich heiße übrigens Aledea.“ Der Dunmer nickte nur.
„Warum esst ihr nicht in der Taverne?“
„Warum sollte ich?“
„Nun,ich werde heute auch nur beim Koche helfen, aber das reicht von meiner Seite schon um das Frühstück ungenießbar zu machen.“ Sie kicherte. Athaso zog die Stirn hoch und seufzte.
Das Frühstück verlief ohne das Athaso ein einziges Wort sagte. Es wollte auch garnicht reden. Die eine Hälfte seines Hirns war noch dabei das Buch zu verarbeiten während die andere krampfhaft über diesen Khajiit, J'Skar, nachdachte. Während des Mahls tauchte eine weitere Khajiit auf die er zuvor nicht gesehen oder einfach nicht bemerkt hatte. Sie entpuppte sich jedoch als J'Ska's Bruder was sie wiederum interessant machte. Nach dem Essen wartete Athaso bis der Khajiit die Gilda verlassen hatte um sich in seiner Kammer umzusehen. Doch unter allen Büchern und Briefen war nichts wichtiges zu finden. Athaso kam zu dem Entschluss das er in seinem Zimmer Beschwörung trainieren würde. Er setzte sich auf den Boden und konzentrierte sich. Das aufbauen einer Verbindung nach Oblivion um einen Deadra rüberzuholen ging immer schneller. Er konnte den Skamp jetzt nach nur 2 Minuten beschwören. Das war zwar immernoch zu lange um ihn in einem Kampf zu rufen aber nur durch Übung kann man sich verbessern. Nachdem er den Zauber 3 Mal gewirkt hatte ging Athaso in die Halle um ewas zu trinken. Doch auf dem Weg wurde er von Odawar abgefangen der grade aus dem Esszimmer kam.
„Hallo Athaso,seid ihr grade am trainieren?“
„In der tat. Warum fragt Ihr?“
„Nun, ich könnte euch da behilflich sein!“

JonnyBgood
20.06.2012, 23:05
Was bisher geschah:
Athaso kam nach Cyrodiil um den Mord an seiner Frau und seinem Sohn zu rächen.In einer Herberge traf er seinen ehemaligen Schüler Therales Oreyn.Zusammen mit Therales und einem Ork tötete er eine Hexe beim Versuch einige Kinder zu retten die aus einem Dorf entführt worden waren.Anschließend begleite Therales Athaso weiter nach Chorrol wo sie Therales Bruder Modryn trafen und bei ihm in der Kämpfergilde übernachteten.Nachts wurde Therales von Assassinen der dunklen Bruderschaft ermordet.Das spornte Athaso jedoch nur dazu an seine Jagd nach dem Auftraggeber zu beenden.Er tötete einen Bettler um Kontakt zur Bruderschaft aufzunehmen.Vom Kontaktmann erfuhr er wo sich eine Zuflucht befindet,tötete ihn,ging nach Cheydinhal und bedrohte einen Assassinen um den Namen des Auftraggebers zu erfahren.Sarij'Johrr,ein Khajiit,lebte in Leyawiin und sagte Athaso vor dem Kampf,den der Dunmer gewann,das er die Aufträge aus Rache gegeben hätte,denn Athaso hatte seine Eltern getötet.Im sterben sagte Sarij'Johrr das Athaso der wirkliche Verlierer wäre,da er nun,wo er seine Rache genommen hatte,keinen Lebensinhalt mehr hätte.Anschließend ging Athaso zurück nach Chorrol und beschloss sich der Magiergilde anzuschließen.Eines Tages tauchte ein alter Bekannter von Athaso,namens Eron,auf und bat ihn einen Brief zu einem Priester von Azura zu bringen. Am Schrein bekam er einen Auftrag von Azura. Er sollte nach Bruma gehen und dort einen Nekromanten töten,dafür würde sie ihn von seiner Vergangenheit befreien. In Bruma angekommen stellt er fest das der Nekromant, ein Nord namens Odawar, Mitglied in der Magiergilde ist. Nachdem er mit dem Nekromanten in desse Haus war um nach beweisen zu suchen,jedoch unter dem Vorwand sich Bücher auszuleien, weckt ihn am nächsten Morgen der Khajiit J'Skar und warnt ihn vor Odawar.


Athaso legte den Kopf schief.
„Woran habt Ihr gedacht?“ Fragte er Odawar
„Wenn ihr ein Gefühl für stärkere Deadra kriegen wollt, können wir ein paar Schriftrollen testen die ich grade erst geschrieben habe.“
Der Nekromant scheint keinen verdacht zu schöpfen. Im Gegenteil, er scheint der Auffassung zu sein ich hätte vor mich mit ihm zu befreunden. Das ist perfekt. Nichts ist besser als ein Gegner der den Kampf nicht kommen sieht.
„Gerne doch. Habt ihr die Rollen schon dabei?“
„Nein, die müssten wir eben noch holen. Ich bin eigentlich ja nur wegen einem Zaubertrabk gekommen den Aledea mir gebraut hat. Aber wo Ihr doch eh schon am üben seid, dachte ich ich könnte Euch doch unter die Arme greifen.“
„Einverstanden. Soll ich Euch begleiten oder hier darauf warten das ihr zurückkehrt? Ich könnte dann erst noch einmal meinen Skamp beschwören.“
„Bleibt Ihr ruhig hier, ich bin gleich wieder zurück!“
Damit drehte sich der Bord um und stieg die Treppe zur Gildenhalle wieder hinauf. Natürlich wollte er nicht das Athaso ihn begleitet, wahrscheinlich lagen die Schriftrollen in seinem Keller. Athaso überlegte ob er Andeutungen machen sollte das er in Totenbeschwörung interessiert sie, doch das würde nur den Khajiit beunruhigen. Es war Schicksal das Athaso scheinbar von den Katzenmenschen verfolgt wurde. Ein Khajiit hat den Tod seiner Familie befohlen, es war ein Khajiit den er in Chorrol getötet hatte um die dunkle Bruderschaft auf sich Aufmerksam zu machen und es war ein Khajiit gewesen den er in Cheydinhal bedrohte um an die Informationen über Sarij'Jahrr zu kommen. Und nun schien ein weiterer Vertreter dieser Rasse ihn für einen Nekromanten zu halten. Athaso seufzte und drehte sich wieder dem Teppich zu auf dem er seine Beschwörungen ausführte. Der ganze Raum wurde mit Fackeln erhellt, denn obwohl es mitten am Tag war kam kaum Helligkeit durch die Fenster ins innere der Häuser. Athaso mochte das Wetter hier oben nicht. Man mochte es ihm zwar nicht ansehen, aber er war ein Freund der Sonne. Früher in Morrowind konnte er ganze Tage damit verbringen irgendwo zu sitzen und den großen Feuerball am Himmel zu beobachten. Es faszinierte ihn sich einen so heißen und so großen Ball aus Feuer vorzustellen. Wann hatte er das letzte Mal inne gehalten und zur Sonne geblickt? Er überlegte. Es war der Tag der Beisetzung seines Sohnes und seiner Frau gewesen. Er hatte den Tempel verlassen, war ein paar Schritte in die Richtung gegangen wo vor der Oblivion Krise das Ratshaus der Hlaalu gewesen war und hatte einfach hochgeschaut, sich eine oder zwei Minuten nicht mehr bewegt und war dann nach hause gegangen um sein wenig Hab und Gut einzupacken und die Stadt in Richtung Vivec zu verlassen. Dort hat er sich ein Schiff nach Andoran genommen um seinen Onkel zu besuchen und ihn zu warnen. Danach war es weiter nach Cyrodiil gegangen wo er seinen einstiegen Schüler Modryn Oreyn besuchen wollte. Doch in einer Gaststätte nahe Bravil war er dann auf Therales getroffen. Er erinnerte sich noch genau an den Gesichtsausdruck des jungen Dunmers als er des Nachts in sein Zimmer einrach. Und dann die Höhle mit der Hexe und den toten Kindern. Ebenfalls Khajiit Kinder. Es war wie ein Fluch. Und dann Chorrol, die Kämpfergilde, die Assassinen, den Gesichtsausdruck des jungen Dunmers als er seinen letzten Atemzug tat. Therales war vor seinen Augen erstochen worden. Athaso war vielleicht einer der einzigen gewesen die in der Lage gewesen wären ihn zu retten. Doch Athaso hatte versagt. Die Erinnerung versetzte ihn einen Stich. Der fühlte sich anders an als den den er empfand wenn er an seine Familie dachte. Er wusste bei Therales schon das ihn etwas verfolgte. Er hatte Modryn geraten auf sich und seinen Bruder acht zu geben. Doch Therales hatte er es nicht gesagt. Wäre er noch lebendig wenn er es getan hätte? Wäre alles anders geschehen wenn er mit seinem ehemaligen Schüler in einer Kammer geschlafen hätte? Wären dann jetzt dieser verdammte Waldelf mit diesen seltsamen Augen und diese einfältige Dunmeri Tod? Nur Azura wusste es. Hatten ihn diese Erlebnisse kalt gemacht? War er deshalb in der Lage gewesen einen Bettler zu ermorden? Er hatte Rache geschworen, und sie bekommen. Doch der Tod zieht sich durch Athasos Leben wie eine rote Linie. Er wurde dazu ausgebildet andere in Asche zu verwandeln, und hat schon viel früher unrechtmäßig gemordet. Und deshalb war er nun hier. Um sich reinzuwaschen durch eine gute Tat. Doch hatte Odawar es wirklich verdient zu sterben? Selbst wenn er ein Totenbeschwörer ist, war er trotzdem immer höflich und respektvoll. Woher wusste er das Azura ihn nicht auch täuschte?
Athaso wurde aus seinen Gedanken gerissen als ein Nord mit einem Stapel Schriftrollen das Zimmer betrat.
„So, hier sind sie, wollen wir anfangen?“
„Meinetwegen. Mit welcher meint Ihr sollte ich als Anfänger starten?“
„Nun, das nähste an dem was ihr bisher gemacht habt wäre ein Clanfear oder Clanbann zu beschwören. Ich habe hier eine Rolle, nehmt sie!“
Der Nord streckte dem Dunmer eine mit einem Band verschnürte Pergamentrolle die Athaso nahm und sich im Schneidersitz auf den Teppich saß.
„Sollte ich auf etwas achten?“
„Ja, konzentriere dich darauf eine wirkliche Verbindung zu dem Deadra herzustellen. Man kann diese Rolle zwar ohne jedes wissen über die Schule der Beschwörung anwenden, doch wirklich etwas daraus lernen könnt Ihr nur wenn Ihr mehr macht als nur den Zauber zu wirken.“
Athaso nickte und öffnete das Band. Sofort war es von einem magischen Knistern umgeben. Er rollte das Stück Papier auf und legte seine Hand auf das Schriftzeichen das darauf abgebildet war. Es begann rot zu leuchten und er konnte spüren wie der Zauber gewirkt wurde. Er versuchte sich auf die magische Bindung zum Beschworenen zu konzentrieren die sich nun ja von alleine öffnete. Athaso spürte den Geist des Clanfears. Er war wilder und mächtiger als der Skamp, doch trotzdem wurde er sofort nach Nirn hinüber gezogen. Er öffnete die Augen und sah das echsenähnliche Wesen vor sich stehen und schnüffeln.
„Und, habt Ihr die Verbindung gespürt?“
„Ja,es fühlte sich ganz anders an als bei dem Skamp.“
„Das liegt daran das die Seele mit der ihr euch verbunden habt um sie hierher zu holen komplexer war. Wollen wir gleich noch eine ausprobiern?“
„Gerne. Welche diesmal?“
„Einen niedrigen Dremora..“ Sagte der Nord und kramte noch eine Rolle raus. Athaso sah ih verdutzt an.
„Meint ihr dazu bin ich schon in der Lage?“
„Wie ich bereits sagte, Ihr habt großes Talent!“
Athaso stand auf und nahm die Rolle. Genau wie vorher rollte er sie auseinander und legte die Hand auf das Schriftzeichen. Er spürte den Dremora und ging auf seinen Geist ein. Kurz fühlte er garnichts, doch dann fasste er die Seele. Sie war sehr groß. Viel größer als der Skamp oder der Clanfear. Doch irgendetwas veränderte sich. Der Griff wechselte. Der Dremora griff nach ihm.
„Nein!“ Hörte Athaso sich selbst keuchen.
„Was ist los?“ Fragte Ondawar. Dann hörte er das magische Geräusch einer Beschwörung. Dann dröhnte die metallische Stimme eines Dremoras :
„Ihr seid unwürdig!“ Dann machte sich ein Kribbeln auf Athasos Haut breit das von einem Moment zum anderen in einen Brennen umschlug. Er konnte seine Augen nicht öffnen, nicht mehr hören was um ihn herum geschah. Dann fühlte es sich so an als würde sein Kopf platzen und dann war alles vorbei.

Athaso öffnete die Augen. Er lag auf dem Boden und vor ihm hockten Aledea,J'Skar und Odawar.
„Was... was ist passiert?“
„Ihr hättet nicht versuchen sollen eine geistige Verbindung aufzubauen! Der Deadra war einfach noch zu stark! Wofür gibt es denn Schriftrollen?“ Fuhr die Bosmeri ihn an, ehe sie nach einem suefzen fortsetzte :
„Ihr habt Beschwörer Brand bekommen. Wäre Odawar nicht da gewesen wärt Ihr gestorben!“
Athaso starrte wortlos den Nord an.

Chaos
28.06.2012, 17:17
Ser-Kueij, was bisher geschah:

Ser-Kueij ist ein Argonier und eine ehemalige Schattenschuppe, der zusammen mit einem Freund, Tahreen, von Schwarzmarsch geflohen ist, wobei sein Freund von ihrem Rivalen Skereas umgebracht wurde. Seit er in Cyrodill ist und in Chorrol wohnt, hat er sich mit Marus, einem lokalen Helden und stämmigen Nord-Krieger, daran gemacht Chorrol zu beschützen und Cyrodill vor möglichst viel Schaden zu verteidigen, wobei Ser-Kueij wegen seiner Vergangenheit ein besonderes Interesse daran hat der Dunklen Bruderschaft zu schaden.
Als er Jeren kennengelernt hatte, hat ihn dieser sofort an Tahreen erinnert. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Freunde wurden und Ser-Kueij Jerens Lehrmeister im Kämpfen wurde. Nach einem Kampf gegen Daedra, bei dem Jeren durch einen Unfall einen Menschen getötet hatte, fiel er in Selbstzweifel und wurde deshalb wenig später von dem manipulativen Skereas, der Ser-Kueij nach Cyrodill gefolgt ist, in die Bruderschaft rekrutiert. Aus Angst wieder einen Freund an Skereas zu verlieren, macht sich Ser-Kueij auf den Weg um alles zu tun, um Jeren aus den Fängen der Bruderschaft zu befreien.
Er hat beschlossen Garum auf seiner Jagd nach der mysteriösen Celeandril zu begleiten, um der Bruderschaft zu schaden und Informationen über Jeren zu sammeln.
Dabei haben die beiden die Kaiserstadt erreicht und beschlossen sich aufzuteilen.

Kaiserstadt

Ser-Kueij schritt durch den Elfengarten und bewunderte die hübschen Pflanzen. Und das nun seit nun mehr zwei Stunden. Er hatte gehofft ein kleiner Spaziergang würde ihm einige Ideen bringen. Doch da war nichts. Kein Anhaltspunkt an dem er seine Suche hätte anfangen können. Was suchte er überhaupt? Informationen über die Bruderschaft? Die waren in der Kaiserstadt womöglich die bestgehüteten, dafür aber umso wertvoller. Vielleicht könnte er sich an einen Diener eines Ratsmitgliedes anschleichen? Nein, die waren loyal genug um ihr Leben für den Schutz ihres Meisters zu geben. Einen Assassinen direkt abzufangen würde ihm in der kurzen Zeit auch nicht gelingen. Außerdem schickte die Bruderschaft nur die besten zur Kaiserstadt. Der Argonier fluchte. Genau deshalb hasste er die Kaiserstadt. Der Kern, der Weißgoldturm, war geschützt wie nichts anderes in Cyrodill. Doch er musste diesen Schutz brechen…irgendwie.

Er machte sich auf den Weg zum Hafen, mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Ihm blieb nichts anders übrig als die Diebe aufzusuchen. Leider hatte er keine allzu gute Beziehung zu ihnen. S'Krivva versuchte noch etwas daran zu ändern, doch Armand spuckte ihm die Verachtung beinahe ins Gesicht. Denn Ser-Kueij hatte tatsächlich mal für die Diebesgilde gearbeitet, nur für eine kurze Zeit. Die Bettler waren in jeder Stadt und gute Informanten und auch die Diebe schnappten bei dem einen oder anderen Streifzug etwas Nützliches auf. Ser-Kueij verstand es hervorragend selbst in das hellst beleuchtete Haus und hinter die am stärksten verriegelten Türen unbemerkt rein und wieder raus zu kommen, immer einige hundert Septime reicher. Das Geld überließ er größtenteils der Gilde und sie gaben ihm was er wollte. Diese Symbiose funktionierte einwandfrei, bis der Argonier zu viel riskierte. Eine heiße Spur, die ihn beinahe ins Verderben gestürzt hätte. Statt ihm waren es zwei Mitglieder der Gilde gewesen. Armand war außer sich. Seit dem näherte sich Ser-Kueij selten dem Hafen und wenn bleib er dabei vorsichtig und hinter der Mauer. Heute würde es anders laufen müssen.

Der Hafen war belebt, da erst vor kurzem ein Schiff angelegt hat. Kisten wurden ab-und geladen, stämmige Männer schritten umher, manche brüllten Befehle, während die Seevögel über ihnen kreisten und hofften im Getümmel etwas Essbares zu ergattern. Ser-Kueij würde bis zur Nacht warten müssen, erst dann würden die Diebe ausschwärmen, im Schutz der Nacht die Schlösser der Stadt knacken und Betrunkenen die Taschen leeren. Jedoch nicht Armand. Er war jede Nacht da, im Garten von Dareloth. Ser-Kueij’s ungutes Gefühl wurde zu einem wahrhaft schlechtem. Ein Gespräch mit Armand war für ihn schwerer als ein Kampf gegen eben diesen. Gerade weil Armand so unverzeihlich war. Doch es gab keinen anderen Weg. Ser-Kueij brauchte eine Spur zu Jeren. Und dafür würde er beinahe alles geben.

Wenige Stunden später stand er dann im Garten von Dareloth, gerade außerhalb der Reichweite von Armand’s Fackelschein. „Wer ist da? Tritt ins Licht!“, befahl er mit seinem strengen Ton. Ser-Kueij tat wie ihm gesagt wurde. Er konnte hören wie die Zähne des Rothwardonen knirschten und wusste ohne hinzusehen, wie sich seine Augen verengten. „Du“, sagte Armand nur.
„Ja, ich“, erwiderte der Argonier.
„Du warst lang nicht mehr hier. Was ist der Anlass für diese Ehre?“
„Das übliche, Armand.“
„Aha. Und wie ist die Bezahlung? Auch wieder die übliche? Sprich schon Argonier, gibt es wieder zwei meiner Brüder mit aufgeschlitzten Kehlen als Bezahlung?“
Ser-Kueij schwieg nur. „Du hast vielleicht einen Mut hierher zu kommen“, fuhr Armand fort, „Und du erwartest auch noch, dass ich dir helfe?“
„Ich habe einen Fehler gemacht Armand, ich weiß es. Ich habe alles in meiner Macht mögliche…“
„Pah! Das ich nicht lache! Alles in deiner Macht mögliche? Du hättest an deren Stelle sterben sollen!“
„Das hätte ich vermutlich. Doch nun bin ich hier um ihre Tode erneut zu rächen.“
„Das ist nur eine billige Ausrede, Kueij. Du tust zwar immer so, als wärst du bestrebt für alle das Beste zu erreichen, aber du arbeitest nur für dich selbst, deiner eigenen Bedürfnisse willen, nur um dein Gewiss reinzuwaschen. Und dazu gehst du auch über Leichen.“
„Ich habe sie nicht getötet Armand. Ja ich habe unüberlegt und naiv einer Spur gefolgt, die in eine Falle geführt hat und dabei zwei deiner Leute mitgerissen. Aber mein Fehler war meine Naivität, nicht der Dolchstoß. Du redest mit mir als hätte ich ihnen persönlich das Lebenslicht genommen. Ich habe doch nur versucht, die zu vernichten, die hinter all diesen Morden stecken. Und du weißt, dass ich fähig darin bin. Doch diesmal brauche ich Hilfe.“
„Was dich angeht weiß ich gar nichts. Ich weiß nur was ich glaube und meine Meinung hat mich selten getäuscht.“
„Oft genug, Armand. Bist du bereit Unschuldige auf dem Gewissen zu haben nur weil du mir nicht geholfen hast?“
„Wie kannst du es wagen diese Anschuldigung zu stellen?!“ Armand sah aus als würde er gleich seine Waffe zücken. Doch beide wussten, dass er gegen eine ausgebildete Schattenschuppe keine Chance hatte.
„Beruhige dich Armand. Gib mir was ich brauche und ich verschwinde wieder. Bedenke, dass ich die töten könnte, die deine Männer auf dem Gewissen haben.“ Ser-Kueij gab jeder Vorsicht auf. Um bei Armand etwas zu erreichen musste man direkt sein.
„Also gut Ser-Kueij. Dieses eine Mal. Weil du mir die letzten Nerven raubst. Danach lässt du dich hier besser nicht mehr blicken für eine Weile. Also was brauchst du?“
„Celeandril, Jeren, Skereas und alles andere was außergewöhnlich oder nützlich erscheint. Bis morgen früh.“
„Ich erwarte dich an den Stadttoren. Und jetzt verschwinde hier.“
Ser-Kueij verbeugte sich noch dankend, dann drehte er sich um und kehrte wieder hinter die Mauern des Hafens. Ein Stein fiel ihm von den Herzen. Alles war besser gelaufen, als er geglaubt hatte. Armands Worte waren als hätte er ihn umarmt und seine Entschuldigung akzeptiert, nur eben auf seine Weise. Der Argonier konnte nur noch hoffen, dass etwas Nützliches dabei rauskam.

Da die Sonne schon lange nicht mehr am Himmel stand beschloss Ser-Kueij den Rest des Tages in einem Gasthaus zu verbringen. „Zum aufgetriebenen Floß“ war sicher nicht für jeden, aber definitiv etwas für jeden Argonier. Der Tag könnte nur besser werden, wenn…
„Garum!“ Ser-Kueij erblickte den wuchtigen Ork direkt beim Betreten der Kneipe. Er war gerade dabei sein Met zu kippen und hätte beinahe alles verschüttet, als er seinen Namen hörte.
„Ser-Kueij, das ist aber ein Zufall. Ich dachte es würde weitaus anstrengender sein euch wiederzufinden.“
„Der Tag hat mir Glück genug bereitet, da habe ich es erneut herausgefordert und wie man sieht werde ich nicht enttäuscht.“ Er winkte dem Wirt zu und bestellte sich ebenfalls ein Met und eine warme Mahlzeit, auf die er sich nach Mog’s Trockenfleisch besonders freute. Dann setzte er sich zu Garum und genoss mit einem guten Gefühl den restlichen Abend.

Candamirson
01.07.2012, 13:07
Hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1163685-Rollenspiel-Thread-2)gehts weiter.